Wein ist nicht teuer ! - BCVs
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Märkte im Fokus Juni 2021 Von Daniel Rotzer, CFA, Verantwortlicher Asset Management & Advisory Mathias Cotting, CFA, Chefökonom Stéphane de Kalbermatten, CAIA, Investment Manager und Hysen Husaj, Mitarbeiter Asset Management & Advisory Wein ist nicht teuer ! Inhaltsverzeichnis 2 Vorwort 3 Einschätzung der wirtschaftlichen Situation 4 Wie haben sich die Finanzmärkte entwickelt? 5 Anlageklassen im Fokus 6 Positionierung und Veränderungen 7 Kommentar zu den Anlageentscheidungen 8 Übersicht Performance PRIVATE BANKING | ASSET MANAGEMENT
Vorwort Wein ist nicht teuer ! Statistik ist der Preis eines solchen Korbes um 57% ange- Daniel Rotzer, CFA stiegen. Das heisst, mit 1983 100 gesparten Franken kön- Verantwortlicher Asset nen heute nur noch etwa zwei Drittel der Produkte gekauft Management & Advisory werden. Auffallend ist, dass die Preise von inländischem Rotwein (14%) und Weisswein (17%) viel weniger stark an- gestiegen sind als der Durchschnitt. Daraus lässt sich fol- gern, dass einheimischer Wein preislich interessant bleibt. Inflation am Horizont? Zurück zur Wirtschaft. Im April sind die Preise global stark gestiegen. Wir gehen davon aus, dass die Preisanstiege aufgrund des Basiseffektes und des Ungleichgewichtes von Nachfrage und Angebot aufgrund der Coronakrise von tem- Wenn das Geld erkrankt porärer Natur sein werden. Unterschätzt sollte die Ab- Stellen Sie sich vor, sie kaufen heute eine Flasche Rotwein sicht von einer kontrollierten höheren Inflation seitens der für 25 Franken. Wenn Sie das nächste Mal ins Geschäft Staaten und Zentralbanken jedoch aber nicht. Die grossen gehen, steht auf dem Preisschild für die gleiche Flasche Gewinner bei Inflation sind nämlich die Schuldner. Denn 27.5 Franken drauf. Und auch wei- 1'000 Franken Schulden bleiben tere Güter des täglichen Gebrauchs immer 1'000 Franken. Mit stei- hätten sich um 10% verteuert. Dies gender Inflation nehmen die wäre wirtschaftlich eine höchst un- « Auffallend ist, dass die Preise von Einkommen und Steuereinnah- glückliche Entwicklung. Warum? inländischem Rotwein (14 %) und men zu, was es den heute hoch- Einer der Hauptvoraussetzungen Weisswein (17%) viel weniger stark verschuldeten Staaten leichter einer funktionierenden Volkswirt- angestiegen sind als derjenige macht, Ihre Schulden zu tilgen. schaft ist Preisstabilität. Ein zu des Gesamtkorbes. » Sogar in der Schweiz, einem der starker Preisanstieg, in der Fach- besten geführten Volkswirtschaf- sprache auch Inflation genannt, ten der Welt, hat der Franken seit führt dazu, dass das Geld erkrankt 1983 schleichend einen Drittel an und an Wert verliert. Hyperinfla- Wert verloren. tion liegt vor, wenn das Geld stirbt und keinen Wert mehr hat. Als Konsequenz verlören die Leute das Vertrauen in staatliche Institutionen und eine langjährige Wirtschafts- Die Preise nehmen konstant zu krise wäre wohl die Konsequenz. Preisentwicklung seit 1983, Basis 100 14% Preisanstieg beim Rotwein 170 160 Viele unter uns kennen die Krankheit der Geldentwertung gar nicht mehr. Denn seit den 1980er Jahren hat die Teue- 150 rungsrate in den Industrienationen ständig abgenommen. 140 Seit gut 20 Jahren ist diese in der Schweiz nur noch leicht 130 spürbar. Die Globalisierung, die Automatisierung aber auch 120 die bessere Steuerung der Volkswirtschaften haben zu einem 110 nur noch leichten Anstieg der Preise geführt. Trotz dieser Quelle: BfS, WKB 100 Entwicklung hat der Franken in den letzten vierzig Jah- 90 ren schleichend an Wert eingebüsst. Um dies aufzuzeigen, 80 schauen wir uns an, wie viel sich der Preis eines Korbs 1983 1985 1987 1989 1991 1993 1995 1997 1999 2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013 2015 2017 2019 2021 mit Gütern und Dienstleistungen des täglichen Bedarfs von 1983 bis 2020 entwickelt hat. Laut dem Bundesamt für Gesamtkorb Rotwein Weisswein 2
Einschätzung der wirtschaftlichen Situation Obwohl weiterhin im negativen Bereich entwickelt sich Europas Wirtschaft gut. Die Inflationsrate in den USA sorgt für Aufregung. Aktuelle Wirtschaftslage Nach anfänglichen Startschwierigkeiten schreiten die Impf- Die Anzahl der geimpften Personen steigt in Europa kampagnen in Europa ebenfalls erfolgsversprechend voran. % der Bevölkerung, die mindestens eine Impfung erhalten hat Mittlerweile haben in verschiedenen Ländern auf dem alten 60 Kontinent über 30% der Bevölkerung bereits mindestens eine Impfung erhalten. Das Vereinigte Königreich und die 50 USA nehmen mit ungefähr 50% die Vorreiterrolle ein. Die noch im Frühling befürchtete dritte Covid-19 Welle ist in 40 Quelle: Refinitiv Datastream, WKB der entwickelten Welt am Abflauen, was weitere Öffnungs- 30 schritte nach sich zog. Dementsprechend befindet sich die Wirtschaftsentwicklung in verschiedenen Ländern bereits 20 wieder in der Erholungsphase. In diesem Sinne liefert uns 10 der von der OECD entwickelte Wirtschaftsindikator interes- sante Hinweise. Dieser misst basierend auf Hochfrequenz- 0 daten die wöchentliche Wirtschaftsleistung und vergleicht 01.2021 02.2021 03.2021 04.2021 05.2021 diese mit der Zeit vor Corona. Der Wirtschaftsoutput in Frankreich Deutschland Italien UK den Vereinigten Staaten befindet sich bereits wieder auf USA dem Niveau von 2019. Derjenige in der Schweiz liegt sogar über demjenigen Level. Europa, welches im ersten Quartal Wirtschaftsoutput in der Schweiz befindet sich erneut über dem 2021 erneut in eine Rezession geschlittert ist, erfährt aktuell Vorkrisenniveau ebenfalls einen starken Aufschwung. Die Wirtschaftszah- «Wochen-BIP Tracker» der OECD len bleiben jedoch weiterhin unter dem Vorkrisenniveau. Deutschlands Output ist noch -4.5% tiefer, derjenige in 10 Frankreich und in Italien -3.9%, respektive -5.2%. Die 5 vorauslaufenden Wirtschaftsindikatoren weisen sehr gute 0 Werte auf, was darauf schliessen lässt, dass die Erholung in -5 Europa im Sommer andauern wird. -10 Quelle: OECD, WKB -15 Inflationsrate unter Beschuss -20 -25 Die Inflationsrate, d.h. die Zahl, die aufzeigt, wie viel sich -30 der Preis eines Korbes von Produkten und Dienstleistun- 01.2020 02.2020 04.2020 05.2020 07.2020 09.2020 10.2020 12.2020 01.2021 03.2021 05.2021 gen pro Jahr verändert, ist in den USA im Monat April um 4,2% gestiegen. Begründet wird der starke Anstieg Veränderung des wöchentlichen BIP gegenüber der Zeit vor der Pandemie, in % einerseits durch den Basiseffekt (im April 2020 sind viele Preise aufgrund der Coronapandemie gesunken). Anderer- seits haben sich verschiedene Rohstoffe wegen der star- Starker Anstieg der amerikanischen Inflation ken Nachfrage in den letzten Monaten stark verteuert. In Gesamtinflation, jährliche Veränderung in % Europa fällt der Preisanstieg bisher aufgrund der weniger 6 starken Wirtschaftserholung tiefer aus. Die Inflationszahl ist insofern wichtig, da sich verschiedene Zentralbanken 5 die Preisstabilität zum Hauptziel gesetzt haben. Ein nach- 4 haltiger Anstieg der Teuerungsraten auf ein Niveau von 3 Quelle: Refinitiv Datastream, WKB +2% dürfte dazu führen, dass die Zentralbanken das Zins- 2 niveau anheben werden. Die Konsequenz wäre eine Ver- 1 langsamung der Wirtschaftsentwicklung und die Erhöhung der Volatilität an den internationalen Finanzmärkten. Die 0 Entwicklung der Inflationsraten in den nächsten Monaten -1 werden dementsprechend wegweisend sein. -2 2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013 2015 2017 2019 USA Europäische Union PRIVATE BANKING | ASSET MANAGEMENT 3
Wie haben sich die Finanzmärkte entwickelt? Die Unternehmen verzeichnen eine gute Gewinnsaison. Die Zinsen in Europa steigen an. Das Ende der Ergebnissaison naht, die Bilanz Unternehmen publizieren sehr positive Quartalsresultate ist erfreulich Unternehmensgewinne pro Quartal der weltweiten Unternehmen, Die Ergebnisse für das erste Quartal 2021 wurden mit in USD pro Aktie grosser Spannung erwartet. Das Wirtschaftswachstum zieht 40 wieder an, aber was ist mit den Unternehmensgewinnen? 35 Insgesamt haben bisher 80% der Unternehmen ihre Ergeb- 30 nisse veröffentlicht und eine erfreuliche Bilanz präsentiert. Erstens haben mehr als 60% der Unternehmen die Erwar- 25 Quelle: Refinitiv Datastream, WKB tungen der Analysten übertroffen (die Gewinne liegen 20 durchschnittlich 20% über den Erwartungen der Analysten). 15 Zweitens haben die Unternehmen nicht nur die Erwartun- 10 gen übertroffen, sondern melden auch Gewinne, die über dem Vorkrisenniveau liegen. Wir stufen die Situation dem- 5 entsprechend als erfreulich ein. 0 1Q19 2Q19 3Q19 4Q19 1Q20 2Q20 3Q20 4Q20 1Q21E Unternehmenssgewinne der globalen Unternehmen Europäische Zinsen steigen ebenfalls an Europäische 10-jährige Renditen folgen denen in den USA und Im ersten Quartal von diesem Jahr sind aufgrund der star- steigen ebenfalls an ken wirtschaftlichen Erholung in den USA die amerikani- in % schen Zinsen stark angestiegen. So stiegen diese von 0,9% 2.5 auf über 1,70%. Währendem sich diese seit April auf diesen 2.0 Niveaus stabilisiert haben, tendierten die Zinsen in Europa weiter nach oben. Die Zinsen in Italien sind von 0,6% an- 1.5 fangs April auf heute 0.9% angestiegen und die deutschen 1.0 und Schweizer Zinsen nähern sich erneut der Null-Linie an. Quelle: Refinitiv Datastream, WKB 0.5 Der Anstieg widerspiegelt die ebenfalls hohe Erwartung an eine starke Wirtschaftserholung in Europa in diesem Quar- 0.0 tal. Die Obligationenpreise von Staatsanleihen haben dem- -0.5 entsprechend in diesem Jahr an Wert eingebüsst. Obwohl -1.0 die Zinsen weltweit angestiegen sind, so bleiben diese auf einem absoluten Niveau historisch sehr tief. -1.5 2020 2021 USA Deutschland Italien Schweiz Industriemetalle waren zu Beginn dieses Jahres Industriemetalle entwickeln sich sehr gut hoch im Kurs Basis 100 Industriemetalle gehörten zu Beginn dieses Jahres zu den 140 besten Anlageklassen (Kupfer hat seit Jahresbeginn 35% zu- 135 gelegt). Diese Metalle, die in der Industrie und im Bauwe- 130 125 Quelle: Refinitiv Datastream, WKB sen in grossem Umfang eingesetzt werden, konnten von der 120 postpandemischen Erholung profitieren. Ausserdem kann 115 sich das Angebot kurzfristig nicht an die Nachfrage anpas- 110 sen. Es dauert zwei bis drei Jahre, um die Kapazität einer 105 bestehenden Kupfermine zu erweitern. So decken die aktu- 100 95 ellen Vorräte an Kupfer, dem Industriemetall schlechthin, 90 nur den Bedarf von drei Wochen. Schliesslich ist Kupfer ein 31.12.20 07.01.21 14.01.21 21.01.21 28.01.21 04.02.21 11.02.21 18.02.21 25.02.21 04.03.21 11.03.21 18.03.21 25.03.21 01.04.21 08.04.21 15.04.21 22.04.21 29.04.21 06.05.21 13.05.21 wesentlicher Bestandteil der Dekarbonisierung, an der die Regierungen arbeiten. Für die Produktion eines Elektroautos Kupfer Zink Aluminium beispielsweise braucht es fünfmal so viel Kupfer wie für ein herkömmliches Auto. Kupfer wird auch von der Solar- und Windindustrie stark nachgefragt. 4
Anlageklassen im Fokus Mit dem Wiederhochfahren der Wirtschaft in Europa werden Aktien der Region interessant. Minengesellschaften sollten vom Anstieg der Metallpreise profitieren. Der Aktienmarkt in Europa ist interessant Angemessene Bewertungen in Europa Von der Lockerung der Eindämmungsmassnahmen in Europa Geschätztes Kurs/erwarteter Gewinn-Verhältnis dürften die europäischen Unternehmen besonders stark 22 profitieren. Aus fundamentaler Sicht wurden die Gewinn- 20 erwartungen der Unternehmen in der Eurozone für das laufende Jahr nach oben korrigiert. Diese Entwicklungen 18 sind günstig für gute zukünftige Performances. Zudem Quelle: Refinitiv Datastream, WKB 16 verzeichnet die Eurozone vorteilhafte Kurs-Gewinn-Verhält- 14 nisse, was zu einer Fortsetzung der Performance-Aufhol- jagd führen dürfte (die Eurozone liegt seit Anfang 2020 um 12 15% hinter den globalen Aktien zurück). 10 Aufgrund der hohen Exponierung in den Sektoren Baustoffe, 8 Energie und Finanzen ist der britische Aktienmarkt eben- 2018 2019 2020 2021 falls interessant. Seit dem Anziehen der Inflation werden Eurozone UK Globale Aktien diese Sektoren von der Anlegergemeinde stark nachgefragt. Die in der Metallgewinnung tätigen Unter- Metallproduktionsunternehmen sind attraktiv bewertet nehmen profitieren vom Übergang zu einer Kurs/Gewinn-Verhältnis grünen Wirtschaft 40 10 Die Preise für Industriemetalle sind in den letzten Monaten 35 8 stark gestiegen und dürften auf hohem Niveau bleiben. Der 6 30 Übergang zu einer grünen Wirtschaft wird die Nachfrage 4 25 nach Industriemetallen in den kommenden Jahren stützen. Quelle: Refinitiv Datastream, WKB 2 Die in der Industriemetallgewinnung tätigen Unternehmen 20 0 haben nicht den gleichen Boom erlebt. Die Kurse sind zwar 15 -2 gestiegen, aber nicht so schnell wie die Gewinnschätzungen. 10 -4 Bei der Bewertung weisen diese Unternehmen einerseits -6 5 -8 einen starken Kursabschlag gegenüber dem Gesamtmarkt 0 -10 auf, andererseits sind die Bewertungskennzahlen mit etwa 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 dem Zehnfachen der Gewinne historisch niedrig und spiegeln Bewertungsdifferenz (rechte Skala) die mittelfrisitg positiven Aussichten wider. Globale Aktien Aktien von Metallproduktionsunternehmen Ist ein hohes Marktniveau ein Hindernis für Historisch gesehen tendiert der Markt nach einem Rekordhoch zukünftige Performances? 12 Monate höher Die Märkte sind im vergangenen und in diesem Jahr stark S&P 500 in Punkten, Performance 12 Monate nach Höchststand in % gestiegen und haben neue Höchststände erreicht. Sollten (rechte Skala) wir über diese Rekordhöhen besorgt sein? Blickt man auf 4500 30 die Geschichte des US-Marktes, so erreicht dieser häufig 4000 Höchststände. Im Jahr 2013 erreichte der US-Markt näm- 25 lich ein 5-Jahres-Hoch (zwischen 2008 und 2013). Dann, 3500 Quelle: Refinitiv Datastream, WKB im Jahr 2014, ein neuer Rekord mit 1'750 Punkten. Im 3000 20 Jahr 2015 stiegen die Kurse an und überschritten die psy- 2500 chologische Grenze von 2'000 Punkten und so weiter. Die 15 aktuellen Rekorde liegen bei über 4’000 Punkten. Daraus 2000 lässt sich schliessen, dass in hohen Höhen der Sauerstoff 10 1500 für Bergsteiger knapp ist, nicht aber für Aktienmärkte. His- 1000 5 torisch gesehen ist ein hohes Marktniveau kein Hindernis 2010 2012 2014 2016 2018 2020 für zukünftige Performances. S&P 500 Performance 12 Monate nach einem Hoch in % (rechte Skala) PRIVATE BANKING | ASSET MANAGEMENT 5
Positionierung und Veränderungen Gewichtungen ––– –– – = + ++ +++ Niveau des Gesamtrisikos Cash Obligationen Obligationen Schweiz Obligationen Welt Kreditrisiko (HY/Conv/EM) Zinsänderungsrisiko Themen Inflationsgebundene Obligationen, Chinesische Obligationen Aktien Schweiz Eurozone & UK USA Japan & Pazifik Entwicklungsländer Themen CH small-mid Cap Qualitätsaktien, Mid Cap USA und Minenunternehmen () Alternative Anlagen Hedge Funds Immobilien Gold Themen Rohstoffe () Währungen vs CHF EUR USD Aktuell 6
Kommentar zu den Anlageentscheidungen Wir reduzieren das Risiko des Gesamtportfolios taktisch auf neutral und verkaufen Aktien. Im Obligationenbereich bleiben wir stark in riskanteren Unternehmensanleihen investiert. Starke wirtschaftliche Erholung im zweiten Taktische Positionierung Quartal erwartet Da das Potential der Aktienmärkte in der kurzen Frist Mit dem Fortschritt der Impfkampagnen sowie den weite- limitiert ist reduzieren wir die Aktienquote von Überge- ren Öffnungsschritten wird sich die wirtschaftliche Lage in wichten auf Neutral. Wir gehen davon aus, dass trotz der den nächsten Quartalen weiterhin sehr positiv entwickeln. Seitwärtsentwicklung der globalen Aktienmärkte verschie- Von Reuters befragte Ökonomen gehen davon aus, dass dene Regionen und Themen weiter zulegen werden. Einer- die europäische Wirtschaft im zweiten Quartal gegenüber seits erhöhen wir die bereits bestehende Übergewichtung in dem Vorquartal um +12.5% zulegen wird, diejenige in den Europa. Die wirtschaftliche Erholung auf dem alten Kon- USA um +2.4%. Zum Vergleich: in einem normalen Umfeld tinent sollte den Aktienmärkten weiteren Auftrieb geben wächst die Wirtschaft zwischen 0.5%-1.0% pro Quartal. Andererseits haben wir im Themenbereich zu der bereits bestehenden Position der mittelgrossen US-Unternehmen Finanzmärkte antizipieren positive Entwicklung zusätzlich noch Metallproduzenten hinzugekauft. Diese Die Finanzmärkte nehmen diese wirtschaftliche Entwick- profitieren einerseits von der starken Nachfrage nach In- lung der nächsten 6-12 Monate bereits vorweg. Diese gehen dustriemetallen, andererseits sind die Bewertungen dieser dementsprechend davon aus, dass die Coronapandemie Unternehmen attraktiv. erfolgreich gemeistert und dass sich die Weltwirtschaft im 2022 wieder auf dem Pfad des Trendwachstums befinden Mit dem Anstieg der mittel- bis langfristigen Zinsen in wird. Die grosse Frage, mit welcher sich die Finanzmarkt- Europa und der Schweiz büssten Staatsanleihen in den akteure aktuell beschäftigen, letzten Wochen erneut an Performane ist diejenige des Ausstiegs ein. Wir bleiben in diesem Segment der Zentralbanken aus dem « In den kommenden Wochen stark untergewichtet und präferie- Krisenmodus. Die amerika- werden sich die Finanzmärkte ren weiterhin Unternehmensanleihen nische Zentralbank kauft unseres Erachtens eher horizontal von höherverschuldeten Unternehmen. weiterhin jeden Monat USD bewegen und die Volatilität an den Erstens liefern diese eine interessante 120 Milliarden an Staatsan- Finanzmärkten zunehmen. » Rendite von mehr als 3.5%, und leihen auf, diejenige in Euro- zweitens wird die Kreditqualität mit pa um die EUR 20 Milliarden. dem wirtschaftlichen Aufschwung Ein zu schneller Ausstieg aus erneut zunehmen. dem Krisenmodus könnte die wirtschaftliche Erholung gefährden, ein zu langes Abwarten könnte gegebenenfalls Im Alternativbereich haben wir unsere Rohstoffposition eine zu hohe Inflation zur Konsequenz haben. Eine zu hohe weiter aufgestockt. Bei den indirekten Immobilienanlagen Inflation würde den Druck auf die Obligationenzinsen der in der Schweiz bleiben wir aufgrund des hohen Agio mittlerweile hochverschuldeten Industrienationen erhö- zurückhaltend. hen. Dementsprechend werden die Finanzmarktakteure die Augen in den nächsten Monaten auf die Inflations- und Arbeitsmarktzahlen richten und die Pressekonferenzen Sitten, 1. Juni 2021 der Zentralbanken intensiv mitverfolgen. Wir befinden uns aktuell in einem Finanzmarktumfeld, in welchem die Visibilität eingeschränkt ist. In den kommenden Wochen werden sich die Finanzmärkte unseres Erachtens eher hori- zontal bewegen und die Volatilität an den Finanzmärkten, das heisst die Schwankungsbreite der Preisausschläge, zunehmen. Daniel Rotzer, CFA Mathias Cotting, CFA Verantwortlicher Chefökonom Asset Management & Advisory PRIVATE BANKING | ASSET MANAGEMENT 7
Übersicht Performance (Gesamtrendite) Aktien Kurs Seit Seit Seit Währungen Wechsel- Seit Seit 1 Monat 01.01.21 01.01.21 kurs 1 Monat 01.01.21 (%, in (%, in (%, in CHF) (%) (%) Lokalwäh- Lokalwäh- rung) rung) EUR/CHF 1,096 -0,68 1,37 MSCI World 2979 1,2 11,8 13,8 EUR/USD 1,218 0,76 -0,44 Swiss Market Index 11426 3,1 9,7 9,7 Swiss Perf. Index 14731 3,1 10,5 10,5 EUR/GBP 0,860 -1,05 -4,83 DAX 15520 1,5 13,1 14,7 EUR/NOK 10,179 2,32 -2,84 Stoxx Europe 600 449 2,7 14,4 16,0 EUR/SEK 10,137 0,21 0,88 FTSE 100 7023 1,2 10,5 16,7 EUR/JPY 133,966 1,75 6,05 Nasdaq Comp 13749 -2,1 7,0 8,9 GBP/CHF 1,276 0,50 5,62 S&P500 4204 0,7 12,6 14,7 USD/CHF 0,900 -1,43 1,82 Topix (Japan) 1947 2,0 8,9 4,1 USD/CNY 6,381 -1,53 -2,44 MSCI Zinsen/ Renditen/ Seit Seit 1361 -0,1 6,1 8,1 Entwicklungsländer Kreditrisikoprämien Kreditrisiko- 1 Monat 01.01.21 prämien (absolute (absolute Obligationen Verände- Verände- rung) rung) Staatsanleihen 796 0,0 -3,0 -2,3 Zentralbankzins weltweit ex. CH 0,25 0,00 0,00 US Fed USD Staatsanleihen CH 1-5 78 -0,2 -0,5 -0,5 Zentralbankzins EZB Jahre -0,50 0,00 0,00 EUR Staatsanleihen CH 113 -0,5 -2,4 -2,4 Zentralbankzins BNS 7-10 Jahre -0,75 0,00 0,00 CHF Actions suisses et actions monde (Indice de prix) SBI Unternehmen Taux des emprunts étatiques 10 ans 106 -0,1 -0,4 -0,4 3100 US 10 Jahre (USD) 1,59 -0,04 0,68 AAA-BBB 12000 CH 3.5 11500 Deutschland 10 Jahre Barc.Globale 2900 -0,18 0,02 0,39 1441 1,0 1,9 3,8 (EUR) 2.5 High-Yield Anleihen 11000 2700 10500 Schweiz 10 Jahre (CHF) -0,15 0,06 0,34 Barc.Entwicklugs- 2500 1.5 314 2,1 -2,9 -1,2 länderanleihen USD 10000 Japan 10 Jahre (JPY) 0,08 -0,01 0,06 2300 0.5 Quelle: Refinitiv Datastream, WKB 9500 Alternative Anlagen Risikoprämie Schweiz 0,54 -0,01 -0,11 9000 2100 AAA-BBB Bloomberg 1900 -0.5 8500 477 3,0 20,2 22,4 Risikoprämie Commodity Index 8000 1700 Entwicklungsländer -1.5 2,86 -0,13 -0,12 CS Hedge Fund Index 1425 0,2 3,2 4,8 05.18 08.18 11.18 02.19 05.19 08.19 11.19 02.20 05.20 08.20 11.20 02.21 05.21 (USD) 05.18 08.18 11.18 02.19 05.19 08.19 11.19 02.20 05.20 08.20 11.20 02.21 05.21 Immobilien Schweiz Risikoprämie 204 -0,9Monde (éch. 1,0droite) 1,0 Taux US 10 ans Taux Allemagne 103,56 ans Taux Suisse 10 ans (Fonds) Swiss Market Index (SMI) MSCI Hochzinsanleihen -0,02 -0,53 Gold 1895 6,9 -0,1 1,7 Angaben vom 30.05.21 Öl (WTI) 67 4,7 38,5 41,0 Aktien Schweiz und Aktien Weltweit (Preisindex) Zinsen 10-jährige Staatsanleihen 12000 3100 3.5 11500 2900 2.5 11000 2700 10500 1.5 Quelle: Refinitiv Datastream, WKB 2500 10000 2300 0.5 9500 9000 2100 -0.5 8500 1900 WKB 06/2021 8000 1700 -1.5 05.18 08.18 11.18 02.19 05.19 08.19 11.19 02.20 05.20 08.20 11.20 02.21 05.21 05.18 08.18 11.18 02.19 05.19 08.19 11.19 02.20 05.20 08.20 11.20 02.21 05.21 Zins USA Zins Deutschland Zins Schweiz Swiss Market Index (SMI) MSCI Welt (rechte Achse) Die in diesem Dokument enthaltenen Informationen stammen von sachkundigen und vertrauenswürdigen Quellen. Sie dienen ausschliesslich der Information und stellen weder ein Angebot zum Verkauf noch eine Empfehlung zum Kauf von Finanzinstrumenten oder Bankdienstleistungen dar. Die Bank übernimmt keinerlei Gewähr für deren Richtigkeit und Vollständigkeit und lehnt jegliche Haftung für Verluste, direkte oder indirekte Folgeschäden durch die Nutzung dieser Informationen ausdrücklich ab. 8 PRIVATE BANKING | ASSET MANAGEMENT
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