Weltgarten 2019 17 Ziele an einem Ort - Eine interaktive Ausstellung zur Globalisierung und zu den 17 Globalen Nachhaltigkeitszielen auf der ...
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Weltgarten 2019 17 Ziele an einem Ort Eine interaktive Ausstellung zur Globalisierung und zu den 17 Globalen Nachhaltigkeitszielen auf der Bundesgartenschau (BUGA 2019) in Heilbronn, Baden-Württemberg
MASSNAHMEN ZUM KLIMASCHUTZ Die Erlebnisausstellung „Weltgarten 2019“ auf der rund 150.000 Menschen den Weltgarten gezielt Bundesgartenschau 2019 in Heilbronn mit ihren und setzten sich mit einzelnen Themen intensiver inspirierenden Elementen und den vielfältigen auseinander. Zigtausend weitere spazierten Bildungsangeboten inmitten der Gärten der Umwelt- durch und nahmen Eindrücke mit. verbände war außergewöhnlich – in vielerlei Hinsicht! Mit dem Weltgarten waren wir zur richtigen Zeit mit Der Weltgarten thematisierte die 17 Globalen den richtigen Themen am richtigen Ort! Das haben Nachhaltigkeitsziele der Agenda 2030 und regte uns die vielen Menschen durch ihr großes Interesse, die Besucher*innen, mit kreativen und ansprechen- viele spannende Gespräche und kleine, persönliche den Elementen dazu an, über Nachhaltigkeit, globale Eintragungen im Gästebuch bestätigt. Gerechtigkeit und einen klugen, weltbewussten Konsum in unserem Alltag nachzudenken. Der Weltgarten und der Garten der Umweltverbände waren von Beginn an ein Besuchermagnet im nördli- Die BUGA 2019 in Heilbronn hat mit 2,3 Millio- chen, ruhigeren Bereich der BUGA 2019. Der Garten nen Gästen alle Erwartungen übertroffen. Auch in der Umweltverbände setzte sichtbare Zeichen für den Weltgarten kamen weit mehr Besucher*innen den Klimaschutz und für die biologische Vielfalt. Der als wir erwartet hatten: geschätzt besuchten Weltgarten verdeutlichte die globalen Zusammen- 2|
KEINE KEIN GESUNDHEIT UND HOCHWERTIGE ARMUT HUNGER WOHLERGEHEN BILDUNG GESCHLECHTER- SAUBERES WASSER BEZAHLBARE UND MENSCHENWÜRDIGE GLEICHHEIT UND SANITÄR- SAUBERE ENERGIE ARBEIT UND EINRICHTUNGEN WIRTSCHAFTS- WACHSTUM INDUSTRIE, NACHHALTIGE NACHHALTIGE/R INNOVATION UND STÄDTE UND KONSUM UND INFRASTRUKTUR GEMEINDEN PRODUKTION LEBEN UNTER LEBEN FRIEDEN, PARTNER- WASSER AN LAND GERECHTIGKEIT SCHAFTEN UND STARKE ZUR ERREICHUNG INSTITUTIONEN DER ZIELE hänge mit einem überzeugenden Konzept. Ohne Baden-Württemberg (DEAB) bisher umgesetzt hat. erhobenem Zeigefinger wurden die Besucher*innen Dieses Projekt war für das DEAB-Team eine große mit kreativen Mitteln zum Nachdenken und Mitma- Herausforderung und ein großartiger Erfolg! Mit chen motiviert. Stolz schauen wir auf die Früchte des Weltgarten- Projektes. Für den Weltgarten auf der BUGA in Heilbronn war der Dachverband Entwicklungspolitik Baden- Mit dieser Broschüre „Weltgarten 2019 - 17 Ziele Württemberg (DEAB) verantwortlich. Gestartet ist an einem Ort“ wollen wir gerne die Ergebnisse des der Weltgarten als Projekt des Eine Welt Netz NRW. Weltgarten-Projektes mit jenen teilen, die in Zukunft Seit 2005 ist er in ganz Deutschland unterwegs und an der Gestaltung von Gartenschauen, Ausstellun- hat bereits mehr als drei Millionen Besucher*innen gen, Messen oder anderen Orten der Begegnung begeistert. Für jeden neuen Standort wird der Welt- mitwirken werden und dort außergewöhnliche garten im Hinblick auf aktuelle Themen und regionale Räume für entwicklungspolitische Bildungsarbeit Bezüge überarbeitet. schaffen wollen. Der Weltgarten 2019 war das größte Einzelpro- jekt, das der Dachverband Entwicklungspolitik |3
Der Leitspruch der Entwicklungspolitik des Landes Baden-Württemberg lautet „Welt:Bürger gefragt!“. Die Idee des Weltgartens auf der Bundesgartenschau passte ideal zu diesem Motto. Der Garten bot einen Raum, der die Menschen fühlen, erleben und begreifen ließ, welchen globalen Herausforderungen wir gegenüberstehen: etwa beim Klimaschutz oder beim Ressourcenverbrauch. Auch und gerade im eigenen Grün. Besonders Grußwort von Theresa Schopper, eindrücklich und zugleich bei den Besucherinnen Staatsministerin im Staatsministerium und Besuchern beliebt waren die „großen Füße“, Baden-Württemberg mit denen sich der eigene ökologische Fußabdruck messen ließ. Spielerisch kamen die Menschen so ins war die richtige Entscheidung, dass wir uns von Gespräch, reflektierten ihren eigenen Lebensstil und Beginn an dem Bündnis angeschlossen haben, das brachten ihre Lösungsansätze ein. Rund 150.000 den Weltgarten gefördert und ermöglicht hat. Menschen besuchten den Weltgarten auf der Bundesgartenschau. Die Weltnachhaltigkeitsziele Ich möchte mich bei allen bedanken, die zum Ge- der Vereinten Nationen, die Agenda 2030, erreichten lingen des Weltgartens beigetragen haben. Sei es damit ein breites Publikum. Zugleich spürten alle, bei der Konzeption der Materialien, die bis heute dass ihre Umsetzung eben gerade kein Kinderspiel weiter genutzt werden, bei der Begleitung der vielen ist. Besuchergruppen oder beim Standdienst auf der schönsten BUGA im ganzen Land. Der Weltgarten Für das Land Baden-Württemberg war es beson- war bei der Gartenschau eine besondere, wertvolle ders schön zu sehen, wie viele Schulklassen und und auch ermutigende Blüte, die für die Vielfalt und Gruppen aus Kindergärten und Kindertagesein- Nachhaltigkeit steht, die wir bei der Bundesgarten- richtungen in den Weltgarten gekommen sind. Die schau 2019 in Heilbronn erleben konnten. Sie bleibt Bildung liegt in der Verantwortung des Landes und uns in bester Erinnerung. insbesondere die Bildung für nachhaltige Entwick- lung ist ein großes Anliegen der Landesregierung. Herzlichen Dank! Sie ist ein Leitprinzip in den Bildungsplänen der Schulen Baden-Württembergs. Und der Erfolg des Weltgartens hat gezeigt, dass außerschulische An- gebote eine spannende, spielerische und vielleicht besonders einprägsame Ergänzung dazu sind. Es 4|
Liebe Leserinnen und Leser, was wächst eigentlich in einem Weltgarten? Im ausklingenden Humboldt-Jahr 2019 möchte ich auf diese Frage, ganz im Sinne des großen Forschers, zwei Antworten geben: Erstens: Pflanzen von allen Kontinenten und aus Grußwort von Norbert Barthle, P arlamentarischer allen Klimazonen der Erde, die fleißig zusammen- Staatssekretär beim Bundesministerium für getragen, vermehrt und für staunende Besucher- wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) gruppen in Szene gesetzt werden. Genau dieser Zweiklang von Wissenschaft und Naturbewunde- rung trieb auch den jungen Alexander von Hum- Doch viele Gäste haben sich bei Ihnen vielleicht das boldt (1769-1859) an. Und auch Ihr Heilbronner erste Mal mit Entwicklungspolitik beschäftigt. Damit Weltgarten war 2019 Teil einer solchen populären sind Sie für das BMZ wichtige Verbündete, wenn es „Pflanzenschau“. Aber ganz im Sinne von Hum- darum geht, die 17 globalen Nachhaltigkeitsziele im boldt war auch er sehr viel mehr: Getreu seiner Bewusstsein einer breiteren Öffentlichkeit zu veran- Überzeugung „Alles ist Wechselwirkung“ (1802) kern. haben Sie mit Ihrem Weltgarten erneut einen Raum geschaffen, in dem ökologische, ökonomische Seit 2005 ist Ihr Weltgarten ein Publikumsmagnet: und soziokulturelle Aspekte globaler Nachhaltigkeit 3,5 Millionen Menschen haben ihn besucht. Diese erfahren und erforscht werden konnten. Die Agenda „reiche Ernte“ war nur durch den unermüdlichen 2030 der Vereinten Nationen war dabei quasi Ihr Einsatz von Hauptamtlichen wie Freiwilligen möglich. Masterplan. Ich danke allen Beteiligten für ihren großartigen Ein- satz und freue mich auf die neue Weltgarten-Saison Sie haben überdies, ganz im Sinne des BMZ, den 2020 in Kamp-Lintfort. Blick geschärft und Bewusstsein geschaffen für die Verflechtungen zwischen eigenem lokalen Handeln Herzlichst Ihr und globalen Prozessen. Und Sie haben individuelle Handlungsmöglichkeiten aufgezeigt. Schulwettbewerbe, Aktionstage, Ausstellungen, Filmfestivals oder Betreuung von Besuchergruppen sind wichtige Bausteine unserer entwicklungspoliti- schen Bildungsarbeit in Bonn und Berlin. |5
„ Neuen Ufer“, am renaturierten Altneckar und in direkter Nachbarschaft zum Beitrag der Umwelt verbände, vernetzt sich lokale Heilung einer Industriebrache am Pavillon des DEAB mit der weltweiten Dimension nachhaltigen Handelns. Die BUGA Heilbronn ist ein gesellschaftspolitisches Grußwort von Hanspeter Faas, Geschäftsführer der Statement und eine inhaltsstarke Austauschplatt- Bundesgartenschau in Heilbronn (BUGA 2019) form für 2.3 Millionen Besucher gewesen. H ierbei sind die Bildungsveranstaltungen von hoher Bedeutung für das Nachwirken dieses sommer Die Bundesgartenschau ist nach über 40 Jahren langen Events. Das Land Baden-Württemberg zurück im Südwesten der Bundesrepublik. Hier in hat sich im nationalen Schaufenster der Bundes Baden-Württemberg ist Technologieführerschaft gartenschau Heilbronn 2019 über den DEAB mit und Nachhaltigkeit kein Widerspruch und so hat seinen Nachhaltigkeitszielen positioniert und dies die BUGA Heilbronn als Transformation einer alten mit der Leichtigkeit eines gastfreundlichen Pavillons, Bahnbrache die Garten- und Stadtausstellung mit Workshops und Kulturveranstaltungen über als schon bewohntes Reallabor hervorgebracht. 173 Tage. Lokal handeln und global denken ist dabei jene Dualität, die Qualität in diese bauliche Transforma- Dafür gilt unser Dank an die Referenten und tion gebracht hat. Die dauerhaften Erholungs- und ehrenamtlichen Helfern der Ausstellung. Der Naturlandschaften am Neckar sowie die nachhal- gemeinsame Weg hat sich gelohnt und im Herzen tigen Bauprinzipien des neuen Stadtteil Neckarbo- unserer Besucher sind Blüten des Nachhaltigen gen verbinden sich mit einer Ausstellung über die Denkens und Handelns entstanden, die ins Ländle Zukunft Stadtleben in Ergänzung zur traditionellen und weit darüber hinauswirken werden. Qualität einer Gartenschau. In Zeiten der Ressourcenknappheit spüren wir die Endlichkeit des bisherigen Weges und den drin- genden Bedarf der Veränderung unseres weltweit vernetzten Handelns. Der Dachverband Entwick- lungspolitik Baden-Württemberg hat in seinem Beitrag dieses Bindeglied für unsere Ausstellung hergestellt. Eingebettet in die Atmosphäre der 6|
Bei allen Mitwirkenden war über die gesamte BUGA-Zeit hinweg so viel Engagement und Begeisterung zu spüren, dass wir heute mit Stolz und Freude sagen können: wir haben mit verein- ten Kräften Großartiges geleistet! Wir haben auf der BUGA 2019 einen Ort geschaffen, der für viele Menschen einladend war, Anknüpfungspunkte für tolle Gespräche ermöglicht hat und für jede und Grußwort von Claudia Duppel, jeden Anregungen zum Nachdenken, Umdenken, Geschäftsführerin des Dachverbandes Mitmachen und Weitermachen bereithielt. Entwicklungspolitik Baden-Württem- berg (DEAB) Sehr gerne möchten wir uns beim Weltgarten-Team sowie den vielen Akteur*innen, Mitwirkenden und Unterstützer*innen im Weltgarten 2019 für das Mit dem Weltgarten 2019 wollten wir den Blick für wunderbare Engagement bedanken. Euer Mitwirken weltweite Zusammenhänge öffnen, um das Zusam- war ein wichtiger Baustein für das Gelingen dieses menleben auf unserem einen Planeten gerechter, Projektes. Nicht zuletzt danken wir dem Eine-Welt- zukunftsfähiger und nachhaltiger zu gestalten. Das Netz NRW für den Weltgarten mit den vielfältigen Interesse der Menschen an diesen Themen ist groß, Erlebnisstationen. wie der enorme Andrang im Weltgarten gezeigt hat. Im Weltgarten und im Garten der Umweltverbände Wir können den Weltgarten einfach nur weiter wurde die Vision der Agenda 2030, die sich als empfehlen und allen ans Herz legen, die in die Aktionsplan für die Menschen und den Planeten Planung großer Gartenschauen oder ähnlicher definiert für die Besucher*innen der Bundesgarten- Veranstaltungen involviert sind! schau sichtbar. Und nicht nur das. Der Weltgarten 2019 hat zahlreiche Initiativen und Organisationen zusammengeführt und es ermög- licht, gemeinsame Aktionen im Sinne der Agenda 2030 zu gestalten und damit gleichzeitig die Agenda 2030 und die 17 Ziele bekannter zu machen. Dass auf einer Bundesgartenschau Naturschutzverbände und Eine Welt Akteure zusammen einen Garten gestalten und gemeinsam Bildungsarbeit machen war für mich persönlich ein großes Highlight! |7
Ein Blick über den Gartenzaun von links: Sina Greis, Maria Gaber, Amelie Sternagel, Karin Wirnsberger, Claudia Duppel, Mirjam Hitzelberger, Gabriele Radeke, Uta Umpfenbach, Obai Algahed Auf der Bundesgartenschau 2019 in Heilbronn präsentierte der Dachverband Entwicklungspolitik Baden-Württemberg e.V. (DEAB) mit dem Welt garten 2019 einen bunten Strauß entwicklungs politischer Themen. Der Weltgarten griff aktuelle Themen der Entwick- lungspolitik und Nachhaltigkeit, wie z.B. Welternäh- rung, Wasser, Fairen Handel und Nachhaltigen Konsum auf und verband sie mit unserer persön- lichen Lebenswelt. Die außergewöhnlichen Elemente der interaktiven Erlebnisausstellung und die viel fältigen Angebote im Weltgarten zogen die Blicke auf sich und luden zum Mitmachen ein. Der Welt- garten machte Globales Lernen zum unterhaltsamen Erlebnis für Jung und Alt! 8|
„Willkommen im Weltgarten! Wir wollen hier mit spannenden Erlebnisstationen eine Vielfalt Im Weltgarten war ein Team von 27 engagierten und ge- an Samen für eine lebenswerte und nachhaltige schulten Betreuer*innen (z.B. Zukunft auf unserem Planeten säen!“ Bildungsreferent*innen, FÖJ- ler*innen, Praktikant*innen, Student*innen, Weltladen-Mitar – mit diesen Worten begrüßten das Weltgarten- beiter*innen) für die Besucher*innen da – und das Team die Besucher*innen im Weltgarten 2019. haben diese sehr geschätzt. Der Weltgarten war ein Ort, wo wir vieles aus Das Weltgarten-Team führte täglich viele Gespräche probieren konnten – Materialen, Methoden, und bot zahlreiche Führungen an – für Einzelperso- Mitmach-Angebote. Der Standort inmitten der nen, Paare, Familien und Gruppen. Es gab kürzere Gärten der Umweltverbände war ideal – nicht und längere, interessante und spannende, motivie- zuletzt, weil hier deutlich wurde, wie eng Umwelt- rende und schwierige „Begegnungen“. Es war ein bildung, Friedensbildung und Globales Lernen ständiges miteinander und voneinander Lernen – für miteinander verbunden sind und wie wertvoll eine eine lebenswerte Zukunft! gute Zusammenarbeit der zivilgesellschaftlichen Akteur*innen aus all diesen Bereichen ist. Dieser intensive Austausch war neben den span- nenden Erlebnisstationen, den kreativen Bildungs- Über die gesamte Zeit hinweg kamen mehr Besu- angeboten und den vielfältigen Veranstaltungen für cher*innen in den Weltgarten, als wir erwartet hatten alle Beteiligten der großartige Mehrwert im Welt- und sie blieben im Durchschnitt länger, als wir garten – für das Team, die Akteur*innen und für die vermuteten! Das Weltgarten-Team hat spannende Besucher*innen. Und auch für die BUGA selbst. Gespräche und Diskussionen geführt, Fragen be- antwortet, und vor allem viel Begeisterung und sehr Anfangs konnte sich keiner so richtig vorstellen, wie positive Rückmeldungen geerntet. Viele interessierte der Weltgarten 2019 – ein Garten ohne Blumen, nur Weltgarten-Fans kamen sogar öfter, z.B. zu spe- mit „Samen“ für eine lebenswerte Zukunft – bei den ziellen Veranstaltungen, um sich weitere Impulse zu Besucher*innen ankommen wird. Jetzt nach der holen oder um ihre alten Handys vorbeizubringen. BUGA 2019 in Heilbronn, können und wollen wir uns keine Gartenschau mehr ohne den Blick über Die überwältigende Resonanz hat uns als Bildungs- den Gartenzaun hinaus in die Welt, d.h. ohne einen, akteure vor allem darin bestärkt, dass es wichtig wie auch immer gestalteten „Weltgarten“, vorstellen. ist, mit unseren Themen an die Orte zu gehen, an denen die Menschen sind – und dort mit ihnen ins Karin Wirnsberger und Gabriele Radeke Gespräch zu kommen. |9
Daten & Fakten Weltgarten 2019 auf einen Blick 173 Tage Weltgarten auf der BUGA 2019 in 80 Bildungsveran- Insgesamt gab es rund Heilbronn. Der Weltgarten war 10 Stunden staltungen und Aktionen für ungefähr täglich betreut. 2.000 Teilnehmende. Über das „Bunte Klassenzimmer“ der BUGA gab es mehr als 50 27 engagierte Mitarbeiter*innen waren Angebote für ungefähr 1.500 Kindergartenkinder mehr als 2.500 Stunden im Weltgarten (in der und Schüler*innen aller Schularten (Grund- Regel waren ein bis zwei Mitarbeiter*innen vor schule, Sek I und Sek II sowie Berufsschulen). Ort). Ergänzend dazu gab es zusätzliche Angebote 2,3 Millionen Besucher*innen waren für rund 500 Teilnehmende, die direkt über den insgesamt auf der BUGA, davon rund DEAB organisiert wurden. 150.000 Besucher*innen gezielt im Weltgarten und haben sich die Exponate genauer angesehen, zigtausend weitere sind durchspaziert und haben Eindrücke mitgenommen. 10 |
An rund 70 Tagen sorgten unterschiedliche Akteur*innen für Stimmung im Weltgarten: 40 Tage Oikocredit 10 Tage Weltläden aus der Region 4 Tage Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) 2 Tage Hope Theatre Nairobi 1 Tag Gemeinwohlökonomie-Regionalgruppe Heilbronn, kikuna e.V. - Zukunft Nachhaltig Gestalten aus Dornstadt, Forum der Kulturen aus Stuttgart, Fairhandelsimporteur handtrade aus Backnang und Fachgeschäft Wollke aus Heilbronn, Fairhandels genossenschaft Weltpartner, finep - forum für internationale entwicklung + planung, ... Früchte der entwicklungspolitischen Bildungsarbeit im Weltgarten Rund 10.000 Mitmachende beim Ökologischen Fußabdruck Rund 2.500 verteilte Näh-Sets mit „stichfesten“ Fakten und Anregungen zum Thema „Frauen in der Textilindustrie“ im Rahmen der Fairen Woche 2019 1.823 ausgefüllte Ralley-Bögen und 6 verschickte Preise Rund 15 angemeldete Spezialführungen 3 gefüllte Kartons mit gesammelten Althandys für die Handy-Aktion „Tonnenweise“ Material für die Mitmach-Aktionen und Infomaterial (Zeitschriften, Broschüren, Flyer) Verleih einzelner Elemente aus dem Weltgarten für Veranstaltungen in der Region (z.B. SDG-Hocker, Ökologischer Fußabdruck, Hippo-Roller, Future-Fashion-Erlebnisstation) | 11
Dr. Maren Urner ist Gründerin des Online-Maga- zins „Perspective Daily“ aus Münster und Dozentin an der Hochschule für Medien, Kommunikation 15 Jahre Weltgarten: und Wirtschaft in Köln. Sie wirbt in ihrem Buch „Schluss mit dem täglichen Weltuntergang“ (Köln „Schluss mit dem Weltuntergang!“ 2019) für die Vermittlung von Informationen, die uns nicht hoffnungslos machen, die aber auch nichts schönreden: „Bekommen wir immer wieder nur das Die interaktive Ausstellung „Weltgarten“ des Eine vorgesetzt, was falsch läuft in der Welt, sorgt das Welt Netz NRW ist eines der p ublikumsstärksten nicht nur für ein zu negatives Weltbild und Stress. Projekte zum Globalen Lernen. Über fünf M illionen Es lässt uns auch hilflos zurück. Wer nicht bei der Gäste haben den Weltgarten bereits besucht, Problembeschreibung aufhört, liefert am Ende seitdem er im Jahr 2005 erstmals auf der das vollständigere Weltbild.“ Maren Urners Crash- Landesgartenschau in Leverkusen gezeigt wurde. kurs in kritischem Denken passt ins Konzept der Im Laufe der Jahre wurden die Lernstationen und entwicklungspolitischen Bildungsarbeit im Welt- Schulprogramme immer wieder überarbeitet und garten und seiner Lernstationen: „Wenn der Nutzer aktualisiert. An den ersten Weltgarten von 2005 mit mehreren Sinnen die Inhalte erfährt, wird er vom erinnern heute noch einige Lernstationen wie das passiven Informationskonsumenten zum aktiven „Globarium“, aus dem man wie aus einem Brunnen Entdecker.“ Die interaktiven Lernstationen sind eine Antworten zu Fragen rund um die Globalisierung Konsequenz dieser Erkenntnis. Jede Station bezieht angeln kann. Der Weltgarten zeigt, wie entwick- sich auf ein Themenfeld, das in Bezug gesetzt wird lungspolitische Ausstellungen auf zeitgemäße Weise zu den jeweiligen Sustainable Development Goals ein großes Publikum ansprechen können. Der der Vereinten Nationen. Alle Stationen werden regel- Weltgarten gehört an Orte, die von vielen Menschen mäßig inhaltlich aktualisiert und teilweise völlig neu mit Muße besucht werden, z.B. ein Zoo oder eine konzipiert. Einerseits wechselt der Weltgarten da- Gartenschau. Ausstellungen müssen Aufmerksam- durch fast jährlich sein Gesicht, andererseits bleiben keit erregen und den Besucher aktivieren: Kein das Grundkonzept und der visuelle Gesamteindruck passives Herumstehen vor Ausstellungstafeln. Wir über die Jahre erhalten. müssen Fragen aufwerfen und den Mut haben, auf allzu einfache Antworten zu verzichten. Der Welt Manfred Belle ist stellvertretender Geschäftsführer garten bombardiert die Besucher nicht mit dem des Eine Welt Netz NRW und als Eine Welt Promo- Elend der Welt, sondern schafft eine gastfreundliche tor für die Sustainable Development Goals auch und offene Atmosphäre. Projekte wie der Weltgar- verantwortlich für das Projekt „Weltgarten“. ten müssen mit den Interessen ehrenamtlicher Eine Welt-Gruppen übereinstimmen und diese für die aktive Mitarbeit gewinnen. 12 |
KEINE ARMUT KEIN HUNGER GESUNDHEIT UND WOHLERGEHEN MENSCHENWÜRDIGE GESCHLECHTER- ARBEIT UND GLEICHHEIT WIRTSCHAFTS- INDUSTRIE, WACHSTUM INNOVATION UND HOCHWERTIGE INFRASTRUKTUR BILDUNG SAUBERES WASSER UND SANITÄR- BEZAHLBARE UND EINRICHTUNGEN SAUBERE ENERGIE PARTNER- SCHAFTEN ZUR ERREICHUNG LEBEN DER ZIELE 17 Ziele an einem Ort AN LAND FRIEDEN, GERECHTIGKEIT NACHHALTIGE/R UND STARKE KONSUM UND INSTITUTIONEN PRODUKTION LEBEN UNTER WASSER NACHHALTIGE STÄDTE UND GEMEINDEN Kaum hatten die Besucher*innen den Weltgarten MASSNAHMEN ZUM KLIMASCHUTZ 2019 betreten, waren sie gleich umfangen von Themen der Globalisierung und der Agenda 2030 der Vereinten Nationen mit den 17 Globalen Nach- haltigkeitszielen, die sich wie ein Roter Faden durch globale Entwicklung im Sinne der Agenda 2030 zu die gesamte Erlebnisausstellung Weltgarten 2019 leisten. Der Weltgarten bot den Besucher*innen zogen. Damit führte der DEAB nach dem erfolgrei- deshalb die Möglichkeit, sich kreativ und spielerisch chen Projekt „17 Ziele an 17 Orten“ nun alle 17 Ziele mit dem Leitbild der Nachhaltigen Entwicklung und an einem Ort zusammen. der Agenda 2030 auseinanderzusetzen und sich selbst als aktive Gestalter*innen einer global-gerech- Die große Frage für die Besucher*innen im Welt- ten Gesellschaft zu begreifen. garten war: Was hat das alles mit mir zu tun? Im September 2015 haben 163 Staaten der Welt Die große Motivation, die der Weltgarten weck- gemeinsam die Agenda 2030 verabschiedet und te, ist sichtbar an drei vollen Kartons mit alten sich damit 17 sehr ehrgeizige Ziele für eine gute Handys, die Besucher*innen für die Handyaktion Zukunft auf unserem Planeten gesteckt. Die 17 abgegeben haben, an 1.823 Rallye-Bögen, die Globalen Nachhaltigkeitsziele sind auch bekannt ausgefüllt abgegeben wurden, am großen Interesse als Sustainable Development Goals oder SDGs. der Besucher*innen an der Wäscheleine mit der Erreichen werden wir diese Ziele nur, wenn alle ihren Second-Hand-Kleidung, an der Rückmeldung vom Beitrag dazu leisten: Regierungen, Organisationen, Weltladen in Heilbronn, dass durch den Weltgarten die Zivilgesellschaft und jede und jeder Einzelne. neue Kund*innen den Weg in das Fachgeschäft des Fairen Handels gefunden haben sowie am großen Die Angebote im Weltgarten zielten darauf ab, dass Interesse an einzelnen Bildungselementen (z.B. am die Besucher*innen die Bedingungen und Folgen Ökologischen Fußabdruck, den Hippo-Rollern oder des eigenen Handelns im globalen Kontext bes- den SDG-Hockern) und nicht zuletzt auch daran, ser verstehen. Sie sollten darüber hinaus motiviert dass „tonnenweise“ Infomaterial mitgenommen werden, einen eigenen Beitrag für eine nachhaltige wurde. | 13
Weitere inspirierende Bildungselemente Ergänzend zu den fix installierten Stationen gab es weitere spannende Angebote im Weltgarten, die die Aufmerksamkeit der Besucher*innen auf sich zogen. Details dazu finden Sie auf Seite 20 und 21. Kreativaktionen und anderes Mit Begeisterung gestalteten kleine und große Besucher*innen Schnipselpostkarten, Welt- kugeln, Mini-Gärtchen aus einer Klopapierrolle, Methodenvielfalt im Weltgarten Friedensbotschaften, Demo-Schilder, Weltbe- schützer-Spiegel oder Samenbomben. Beliebt waren auch die Upcyling-Ideen aus Papier sowie die Weltgarten-Rallyes. Wir werden die Globalen Nachhaltigkeitsziele nur erreichen, wenn alle ihren Beitrag dazu leisten: Besonders inspiriert hat uns der Bildungsansatz Regierungen, Organisationen, die Zivilgesellschaft „Casual Learning“, den finep entwickelt hat. Casual sowie jede und jeder Einzelne. Das bedeutet, dass Learning setzt auf ungewöhnliche Lernorte (z. B. möglichst viele Menschen für globale Themen Museum, Dorffest oder eben eine Bundesgarten- sensibilisiert und zu alternativem Handeln ange- schau) und kreative Materialien. Menschen werden regt werden müssen. Doch wie lassen sich neue dort angesprochen, wo sie sich im Alltag oder in der gesellschaftliche Gruppen für nachhaltige Themen Freizeit gerne aufhalten – und zwar mit Inhalten, die begeistern und zum Umdenken motivieren? sie nebenbei und auf unterhaltsame Weise, eben „casual“, wahrnehmen. Im Weltgarten 2019 haben wir dazu eine Vielfalt an Veranstaltungen und einen bunten Strauß an Lassen Sie sich von unseren Tipps für erfolgreiche Bildungsangeboten eingesetzt: entwicklungspolitische Bildungsangebote im öffentli- chen Raum auf der nächsten Seite inspirieren. Acht interaktive „Weltgarten“ Erlebnisstationen Die zweisprachigen Erlebnisstationen (deutsch/ englisch) waren ein echter Hingucker, vor allem Texte und Abbildungen von unter- auch die beiden neu entwickelten Stationen schiedlichen Weltgarten-Elementen „Future Fashion“ und das „XXL-Smartphone“. mit methodischen Anregungen zur Details zu allen Stationen finden Sie von Seite 16 Bildungsarbeit finden Sie unter bis 19. www.weltgarten2019.de 14 |
TIPP! BESONDERE ORTE SUCHEN, WO VIELE MENSCHEN SIND! Nutzen Sie Orte, wo viele Menschen zusammen- kommen wie z.B. eine Gartenschau, Messen, Zoos, Stadtfeste, Hocketse, Wochenmärkte, Grünanlagen, Ausstellungen usw. ECHTE „HINGUCKER“ SCHAFFEN! Gestalten Sie Hingucker, die die Aufmerksamkeit der ACTION! ACTION! ACTION! Menschen zieht es dorthin, wo etwas los ist. Je mehr Besucher*innen wecken. Im und um den Weltgarten „Action“ die Spezialaktionen boten, umso größer war gab es eine Vielfalt an derartigen „Hinguckern“, die der Zulauf der Besucher*innen. Besonders beliebt viele BUGA-Besucher*innen dazu motiviert haben, waren Mitmach-Aktionen, Vorführungen jeglicher Art sich den Weltgarten oder zumindest einzelne Erleb- oder Kreativ-Angebote. Das Kaffee-Quiz mit der sich nisstationen näher anzusehen: beispielsweise der drehenden Kaffeemühle des Oikocredit-Teams hat ansprechend gestaltete Pavillon mit den SDG-Fah- viele Menschen angelockt. Auch die Trommelmusik nen, der Ökologische Fußabdruck, die ausgelegte vom Hope Theatre Nairobi bzw. die kreativen Ange- Weltspielplane im Pavillon, die SDG-Hocker und die bote wie z.B. die Schnipsel-Postkarten, das Basteln eingepflasterten Handys auf dem Weg. der Samen-Gärtchen oder das Falten von Kröten und Kranichen waren beliebt. ERZÄHLEN! GESCHICHTEN DES GELINGENS VON MENSCH ZU MENSCH – Mit unserer Bildungsarbeit wollen wir eine Ver INDIVIDUELLE BETREUUNG! änderung bewirken. Konkrete, praktische Anregun- Wenn es darum geht, Begeisterung zu wecken und gen und Handlungsoptionen wirken inspirierend und Menschen zum Handeln zu motivieren, ist „wo*man- motivierend. Die alleinige Darstellung von Problemen power“ gefragt. Ein persönliches Gespräch mit und Herausforderungen macht hilflos und schreckt freundlichen und kompetenten Mitarbeiter*innen eher ab. verstärkt die Wirksamkeit entwicklungspolitischer Bildungsangebote. INHALTE KREATIV UND UNTERHALTSAM VERMITTELN! TUN! MACHEN! AUSPROBIEREN! Die Texte müssen kurz sein und die Fotos aussage- Reden Sie nicht nur über Alternativen, sondern zeigen kräftig. Spielerische Elemente (Rätselspiele, Such- Sie auch praktische Beispiele: Installieren Sie z.B. aufgaben, Geschicklichkeit oder körperlicher Einsatz) temporäre Stationen für Second-Hand-Produkte oder steigern das Interesse der Besucher*innen und die Handy-Sammelaktionen. Bieten Sie eine Upcycling- Freude am Lernen – vor allem, wenn dabei mehrere Aktion an, wie z.B. das Gestalten von Taschen aus Sinne gleichzeitig angesprochen werden. alten T-Shirts. | 15
Besucher*innen die Kleidungsstücke mit nach Hause und informierten sich über das Thema Transparenz bei der Entsorgung von Altkleidern. Die Aufdrucke auf den T-Shirts unserer Future Fashion Ausstellung gefielen den Besucher*innen so gut, dass wir wiederholt gefragt wurden, ob sie käuflich zu erwerben sind. Viele Besucher*innen hatten auch Spaß daran, die Wäsche aus dem „Future Fashion“ auf Wäschekorb zu falten und nach unterschiedlichen der Wäscheleine Kriterien zu stapeln. Dabei ergaben sich interessante Gespräche. Dass nur eines von hundert T-Shirts aus Bio-Baum- Die Wäscheleine voller Kleidungsstücke war ein wolle ist, hat die meisten Besucher*innen über- echter „Hingucker“ und lockte viele Besucher*innen rascht. Das müssen wir ändern! Im Bio-Anbau gibt in den Weltgarten. Das tägliche Wäscheaufhängen es keine Gentechnik, kein Gift und es wird weniger und Wäscheabhängen war für das Weltgarten-Team Wasser verwendet, weil unbehandelte Böden mehr eine Art Fitnessprogramm. Wasser speichern können. „Kleider machen Leute“ lautet ein altes Sprich- Brauchen wir Fast Fashion? NEIN! Kleidertausch, wort. Heute müssen wir uns vor allem fragen: Was Second Hand und Future Fashion sind die besseren machen die Kleider mit den Leuten, die die Kleider Alternativen! machen? Die dreiteilige Erlebnisstation „Future Fashion“ zeigte nicht nur die ökologischen Auswir- kungen der Produktion unserer Kleidung, sondern vor allem auch die sozialen Folgen. Die Besucher *innen konnten sich informieren und bekamen gleichzeitig ganz praktische Anregungen für einen nachhaltigen Umgang mit Textilen. Denn jede und jeder einzelne kann etwas tun und mit kleinen Hand- lungen viel bewirken! Die Lernstation „Future Fashion“ war sehr beliebt, v.a. auch die Wäscheleine mit Second-Hand- Kleidern der Aktion Hoffnung. Gerne nahmen die 16 |
nicht gut! Geschätzt liegen rund 100 Millionen alte Handys allein in Deutschland in Schubläden und damit tonnenweise wertvolle Ressourcen, z.B. 2,4 Tonnen Gold. Im Weltgarten konnten die Besucher*innen aktiv XXL-Smartphone werden und ihre alten Handys im Rahmen der Han- dy-Aktion abgeben – eine Möglichkeit, die vor allem Besitzer*innen von BUGA-Jahreskarten nutzten. Insgesamt sammelten wir im Weltgarten drei Boxen Etliche Besucher*innen blieben fasziniert s tehen, mit Althandys für die Handyaktion! um den Weg vor dem Weltgarten Pavillon zu betrachten, der mit unterschiedlichen Steinen, Ziegeln, Handys, Fernbedienungen u.a. gepflastert war. Schnell ließ sich hier im Gespräch eine Ver- bindung zu den Inhalten der Erlebnisstation mit dem XXL-Smartphone, zur Handy-Sammelaktion im Weltgarten und zu den praktischen Tipps im Um- gang mit den modernen Kommunikationsgeräten auf den Klapptafeln herstellen. Hippo-Roller Unter den als App getarnten Klapptafeln fanden die Besucher*innen Informationen zur Produktion der Ein Wettrennen mit dem Hipporoller aus Südafrika Handys und zu alternativen Handyprodukten. Die rückt den Wert des Wassers als Ressource ins Rückseite des XXL-Smartphones mit dem Handy- Bewusstsein. In Südafrika werden die Hipporoller Knigge und den aktuellen Fakten zum Umgang mit genutzt, um Wasser zu transportieren. Im Welt dem Handy war ein besonders beliebtes Fotomo- garten haben wir sie verwendet, um Informationen tiv. Gut so – denn wir freuen uns, wenn sich viele über Wasser und den Umgang mit Wasser zu Menschen an diese sinnvollen Benimm-Regeln im „transportieren“. Beispielsweise griffen wir das Umgang mit dem Handy halten! Thema „Virtuelles Wasser“ auf: Wasser steckt in vielen Dingen unseres Alltags – von Lebensmitteln Im Handy stecken wertvolle Ressourcen. Viele bis hin zur Kleidung. Dieser Wasserverbrauch ist für Menschen leiden unter den katastrophalen Be- uns nicht spürbar, umso mehr aber für die Men- dingungen, unter denen die Rohstoffe gewonnen schen, denen das Wasser zum Leben fehlt. Sehr und die Handys zusammengebaut werden. Alle drastisch war dies z.B. auf den Abbildungen des 18 Monate ein neues Handy – das tut der Welt Aralsees bei der Erlebnisstation „Prisma“ sichtbar. | 17
Klappkarten Auf den Klappkarten haben wir eine Vielfalt an Impulsen hin zu einer nachhaltigeren Welt gegeben. Wir stellten Ideen und Projekte vor, die neben einer großen Nachhaltigkeit eine hohe Alltagsrelevanz besitzen. Mit dabei waren z.B. Informationen zu nachhaltigen IT-Produkten wie die Suchmaschine Ecosia, die Faire Computer-Maus „Nager-IT“ sowie zu nachhaltig produzierten Smartphones (Shift-Phone und FairPhone). Auch entsprechende Produkte mit regionalem Bezug (u.a. foodsharing, Globarium Weltladen, Gemeinwohlökonomie, Schülerfirma „Changemaker“, Solidarische Landwirtschaft) wur- den dargestellt, die jede*r sofort und ohne großen Aufwand umsetzen kann. Die inspirierenden Tipps Das Fischen im Globarium regte die Besucher*innen auf den Klappkarten haben die Besucher*innen zum kritischen Nachdenken über Globalisierung häufig fotografiert, weil sie diese gerne umsetzen und Ernährung an. Viele Besucher*innen lasen die wollten. Fragen vom Globarium, zogen dann neugierig an den Antwort-Seilen und lernten entweder Neues dazu oder sahen ihr Wissen bestätigt. Warum klettern Menschen in China auf Bäume? Unglaublich - in bestimmten Regionen in China gibt es keine Bienen mehr, also müssen die Menschen die Bestäubung übernehmen. Oder: Wer ernährt die Welt? Tatsächlich – drei Viertel der natürlichen Nahrungsmittel auf unserem Teller werden von Kleinbauern produziert. Die Produkte der Groß konzerne landen meist nicht auf unserem Teller sondern werden zu Tierfutter, Sprit oder Industrie- rohstoffen verarbeitet. Wie schmeckt Plastik? Das müssten wir wissen, denn über die Nahrungskette landet das Plastik wieder auf unserem Teller. 18 |
Schätzstation Bei der Schätzstation freuten sich Besucher*innen, wenn ihnen ein Licht aufging. Denn nur wenn sie den Infotext dem richtigen Land zuordnen konnten, leuchtete das kleine grüne Licht. Welches Land hat 2017 das strengste Plastiktütengesetz verabschie- det, das mit hohen Strafen sehr effektiv umgesetzt wird? Nur die wenigsten Besucher*innen tippten sofort richtig – denn es ist tatsächlich ein afrikani- sches Land, nämlich Kenia! Einkaufswagen im XXL-Format Prisma Ein drehbares Prisma zeigt mit eindrucksvollen Bildern die drastischen Auswirkungen der Baum- Shoppen mit Immanuel Kant! Wer kennt den kate- wollproduktion am Beispiel Aralsee. gorischen Imperativ? „Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.“ Wer Der Aralsee heute ohne Rücksicht Der Aralsee hat auf Mensch nur noch undFläche. 10% der einstigen Natur konsu- miert, der fällt bei Kants Ethik-Test durch. Alle, die Er ist von 68.000 qkm (1960) auf rund 6.800 qkm (2018) geschrumpft und hat sich 1987 geteilt. Seit die Anregungen 2005 verhindertfür weltbewusstes, der Kokaral-Staudamm, dass Wassernachhaltiges Handelnvonaus diesem XXL-Einkaufskorb umsetzen Nord nach Süd abfließt. Der nördliche See wächst seitdem wieder. Durch die Neutralisierung des Salzge- (oder zumindest einen See halts gibt es im nördlichen Teilauchdavon) wieder Fischewerden als Kants Ethik-Test Test mit Leichtigkeit bestehen – und man Nahrungsquelle und für den Handel. Sogar die Luft ist wieder klarer. Der südliche Aralsee ist jedoch fast aus- tut dabeigetrocknet. gleich auch etwas Gutes für sich selbst und die Welt! The Aral Sea today The Aral Sea has only 10% of its former area. It has shrunk from 68.000 sqkm (1960) to about 6.800 sqkm (2018) and in 1987 it split in several parts. Since 2005, the Kokaral dam has prevented water from flowing from north to south. The northern lake has been growing since then. Due to the neu- tralisation of the salt content, fish are again available in the northern lake as a source of food and for trade. Even the air | 19 is clearer again. However, the southern Aral Sea is almost dry.
Ein besonderes Highlight war der „Ökologische Fußabdruck“, der ab Anfang Juni regelmäßig auf dem Weg zum Weltgarten ausgelegt wurde. Insgesamt haben rund 10.000 Menschen ihren persönlichen ökologischen Fußabdruck berech- Inspiriernde Bildungselemente net. Sie bekamen gleich beim Berechnen zahlrei- che praktische Tipps, wie sie ihren ökologischen Fußabdruck verbessern können. Weitere umsetz- bare Ideen, wie der eigene Fußabdruck verkleinert werden kann, entwickelten sich im Gespräch mit den Betreuer*innen im Weltgarten, mit anderen Besucher*innen bzw. bei den anderen Stationen im Weltgarten. Beliebt waren auch die unterschiedlichen Welt- garten-Rallyes, die die Besucher*innen spielerisch durch den Weltgarten leiteten. Einmal im Monat wurde aus der Box mit den ausgefüllten Rallye- Bögen ein*e Gewinner*in gezogen und ein kleines Geschenk verschickt. Insgesamt wurden 1.823 Rallye-Bögen abgegeben. Die Weltspielplane, die auf dem Boden im Pavillon ausgebreitet war und die Weltkarte „Perspektiv- wechsel“, die groß hinter dem Tresen hing, boten gute Anknüpfungspunkte, um mit den Besucher*in- nen ins Gespräch zu kommen und ihnen einen anderen Blick auf unsere Welt zu ermöglichen bzw. ihr Bewusstsein für mehr Gerechtigkeit zu schärfen. Auch andere Wandelemente regten zum Nachdenken an, wie z.B. ausgewählte Poster der Ausstellung „Armut im Blick“ die das Thema Armut kreativ aufgriffen oder die Kaffeetassen- Installation, die viele Besucher*innen sprachlos machte, weil tatsächlich nur 5 von 100 Tassen Kaffee fair gehandelt sind. 20 20 ||
Mit dem Weltgarten 2019 ist es gelungen, die 17 Globalen Nachhaltigkeitsziele (SDGs) bekannter zu machen und vielen Menschen aufzuzeigen, wie sie selbst auf unterschiedlichen Ebenen aktiv werden können. Die 17 Globalen Nachhaltigkeitsziele waren im Weltgarten omnipräsent: als SDG-Hocker, als SDG-Fahnen, als verkleinerte SDG-Tritower- Ausstellung, die von der Decke hing, bei allen Erlebnisstationen und natürlich vor allem auch in den Gesprächen mit den Mitarbeiter*innen. Die drei Schatzkisten „Lebensmittel wertschätzen“ von finep lenkten den Blick der Betrachter*innen auf im Weltladen einzukaufen, wie uns der Heilbronner den Wert unserer Lebensmittel und die Leistung der Weltladen zurückgemeldet hat. Menschen, die diese produzieren. Einzelne Elemente der „17-Ziele-Kofferausstellung“ von kikuna zeigten Auf der Friedensbank nahmen Besucher*innen ger- den Besucher*innen eine kreative Interpretation der ne Platz und genossen die Stimmung im Weltgarten. 17 Globalen Nachhaltigkeitsziele von Jugendlichen Die Bank war in den Pausen auch der Lieblingsplatz und luden zum Nachmachen ein. der Friedensaktivistin und Menschenrechtspreis- trägerin Heike Kammer. Hier kam sie mit vielen Viele Besucher*innen interessierten sich für die aus- Menschen ins Gespräch oder konnte in aller Ruhe gestellten Produkte aus dem Weltladen und das Besucher*innen in Aktion beobachten, z.B. beim Regal mit ausgewählter Literatur zum Schmökern. Durchspielen des Ökologischen Fußabdrucks oder So manchen hat es offensichtlich dazu inspiriert, bei den Weltgarten-Rallyes. | 21
Das Bunte Klassenzimmer im Weltgarten Im Weltgarten fanden über das Bunte Klassen- Die älteren Schüler*innen sind mit den positiven und zimmer der BUGA 2019 insgesamt 56 Workshop- negativen Folgen der Globalisierung konfrontiert, als Angebote für Schulen und Kindergärten statt. Für Konsument*innen, als Nutzer*innen von Medien, als ältere Schüler*innen standen Themen wie „Einfach Bürger*innen, die sich gesellschaftlich beteiligen. mal die Welt retten“ und „Future Fashion“ auf dem Im Weltgarten wurden sie dazu angeregt, kom- Programm, für die Kleineren (Kindergarten und plexe Zusammenhänge der Globalisierung kritisch Grundschule) gab es mit Rositas Puppenbühne Im- zu reflektieren und eigene Handlungsoptionen zu pulse für ein friedliches und freundschaftliches Mit- entwickeln, um einen persönlichen Beitrag für einen einander. Insgesamt haben rund 1.500 Kinder und gesellschaftlichen Wandel zu leisten. Jugendliche diese Angebote besucht und waren be- geistert. Erfahrene und gut ausgebildete Bildungs- Die Teilnehmer*innen setzten sich mit den Inhalten referent*innen führten diese Angebote durch. der einzelnen Stationen im Weltgarten auseinander 22 |
„Es ist luxuriös, bei einem Workshop und arbeiteten diese dann in kreativen Aufgaben so viel kreatives auf. Beispielsweise entwickelten Schüler*innen einen Bildungsmaterial zu Werbespot für nachhaltig produzierte Handys oder verschiedenen, aber für faire Textilien aus Biobaumwolle. Andere Grup- doch miteinander pen berichteten als „Reporters for Future“ über die verknüpften Themen Besonderheiten vom Weltgarten. Die Schüler*innen zur Verfügung zu hatten Spaß daran, in unterschiedliche Rollen zu haben.“ schlüpfen, die Auswirkungen unseres alltäglichen Misuk Konsums aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten und eigene Handlungsoptionen zu ent- wickeln. Alle waren mit großer Begeisterung dabei! Ergänzend zum Bunten Klassenzimmer gab es rund Vertreter*innen (z.B. Vertreter*innen vom Städtetag 30 Veranstaltungen, offene Angebote, und Führun- Baden Württemberg, Koordinator*innen Kommunale gen mit insgesamt mehr als 500 Teilnehmer*innen. Entwicklungspolitik und Vertreter*innen der BNE- z.B. Spezialführungen für politische Vertreter*innen, Kommunen), für Organisationen und Unternehmen internationale Besucher*innen (z.B. Mamadou (Entwicklungspädagogisches Informationszentrum Mbodji, Vizepräsident der NaturFreunde Interna- Reutlingen (EPiZ), Holzbau Müller Blaustein u.a.), tional und das Hope Theatre Nairobi), kommunale offene Workshops, Puppentheater, Kindergeburts- tage, Aktionen zu den Nachhaltigkeitstagen und zur Fairen Woche, Sonntagsmatinee zur Gemeinwohl- „Das Besondere am Weltgarten ökonomie, Kinderrechte-Fest, Friedensfest u.v.m. war, dass man mit Schülern und Schülerinnen über Themen ins Gespräch kam, die sie bisher noch nicht oft in Frage gestellt haben. Gemeinsam globale Zusammenhänge zu diskutieren war spannend und hat neue Perspektiven eröffnet. Danke für diese Gelegenheit!“ Viola | 23
Alleine schon für diesen Stand hat es sich gelohnt aus Villingen Gute hierher zu Ideen zum Feedback der Besucher*Innen kommen. Mitnehmen + Mitdenken + Katja R. aus Villingen Mitleben! Sehr interessant Bettina J. und informativ! Vielen Dank! Ein sehr informativer Stand“. Viele Familie Niklas aus wertvolle Impulse, die Michelbach Vielen Dank zum Nachdenken für eure anregen. Danke, Gastfreundschaft, Ich hätte nicht gedacht, liebes Team vom die tollen Gespräche dass Nachhaltigkeit so DEAB für Euer tolles und die gute Zeit. viele Themen umfasst, Engagement. Wir freuen uns auf wo man auch selbst ein Wiedersehen! etwas tun kann. Der Esther N. aus Herrenberg Weltgarten und die Eure FÖJtis freundliche Beratung haben mich sehr Schöne Ideen. inspiriert! Danke für die Isa M. Ich kann es kaum glauben, Anregungen! dass nur 5 von 100 Tassen Kaffee fair gehandelt sind! Brigitte M. aus Stuttgart Ich selbst trinke schon lange fairen Kaffee und SUPER! Bester Pavillon werde ihn in Zukunft auch der BUGA! Wichtiges konsequent verschenken. Thema für ALLE!!! Toll Danke für die tollen umgesetzt, hoffentlich Inspirationen – mit dem Jeder Hersteller regt es viele Besucher Foto der Kaffeetassen-Tafel muss sein zum Nachdenken an vom Weltgarten! Danke! Erzeugnis wieder und dann natürlich zurücknehmen auch zum Umsetzen! und entsorgen, Auch wenn es nur sobald es nicht Kleinigkeiten sind! mehr repariert DANKE! werden kann. 24 | 24 |
Sehr informativer Vielen lieben Dank für Stand. Leider ist die sehr informativen unser ökologischer Gespräche, die ich hier mit Fußabdruck nicht dem Weltgarten Team Danke für den so, wie er sein sollte. führen konnte. Es ist informativen Wir arbeiten dran! schön mitanzusehen, dass Stand, der Schöne Idee mit den sich junge Menschen für nachhaltig „Schnipselpostkarten“. diese wichtigen Themen wachrüttelt. engagieren und so viel Liebe Grüße aus der Pfalz Viele Grüße, Familie Paulus darüber wissen! Frau R. Trol Sina R. Meine 6-jähjrige Tochter hat mit großer Danke, dass Ihr da seid und Begeisterung bei euch Toller Tipp mit dem so viel für uns „vorgearbeitet“ gebastelt. In dieser Sonnenglas! Ich habe habt. Wir brauchten nur zu Zeit konnte ich mir mir im Weltladen euch zu kommen und von in Ruhe euren Stand gleich eins besorgt Eurer Arbeit viel Wissen ansehen. und werde das auch und Erfahrung mit in den in Zukunft bei Alltag nehmen. Ich war hier Vielen Dank von Besuchern aus dem Odenwald vielen Gelegenheiten im Weltgarten praktisch verschenken. Dauergast und habe teilweise Stunden hier verbracht. So Renate P. aus Heilbronn gerne! Eure Pauline Sch. Wenn du glaubst, du bist zu klein um etwas zu bewirken, Sehr gut: die hattest du noch nie eine Vielen Dank Weltkarte Mücke im Schlafzimmer! für diesen mit der Querida sagte der Dalai Lama. Wir Weltgarten Peters- Weltgarten, sind eine kleine Familie – und die Projektion! muchas grazias und wir wollen etwas tun. inspirierenden para todos! Hier im Weltgarten haben Anregungen… Macht weiter so! wir viele tolle Anregungen Euer Wohlfahrtswerk bekommen. DANKE! Susanne aus Nußloch Familie Buck aus Nagold | 25
Das Weltgarten-Team Den Weltgarten hat ein Team von 27 engagierten haben, hat sich gelohnt! Der intensive Austausch und geschulten Mitarbeiter*innen (z.B. Bildungs im Gespräch war neben den spannenden Erleb- referent*innen, FÖJler*innen, Praktikant*innen, nisstationen und den kreativen Bildungsangebo- Student*innen, Weltladen-Mitarbeiter*innen) ten für alle Beteiligten der großartige Mehrwert im betreut – und das haben die Besucher*innen Weltgarten – für das Team, die Akteur*innen und sehr geschätzt. für die Besucher*innen. Das Motto für die Weltgarten-Betreuung war „Der Weltgarten war für mich ein Ort „kompetent, freundlich und individuell“ – denn die des Dialogs, an dem wertvolle Anregun- Mitarbeitenden haben neben dem gemeinsamen gen für einen nachhaltigen Lebensstil Grundwissen und Engagement für entwicklungs- ausgetauscht wurden. Meine Lieblings- politische Themen bzw. die Globalen Nach- station war die Klappkartenstation mit haltigkeitsziele auch ihr persönliches Fach- und den Beispielen, was jede*r selbst für eine Spezialwissen, Kompetenzen und Erfahrungen mit nachhaltige Entwicklung tun kann. eingebracht. Mir hat es Freude bereitet, den Leuten neue Handlungsmöglichkeiten auf- Das Weltgarten-Team hat täglich viele Gespräche zuzeigen und mit ihnen darüber ins und kleine Führungen durchgeführt – mit Einzel- Gespräch zu kommen. Umgekehrt habe personen, Paaren, Familien und Gruppen. Es gab ich auch viele Anregungen für einen kürzere und längere, interessante und spannende, nachhaltigeren Lebensstil und Engage- motivierende und schwierige „Begegnungen“. Es ment-Möglichkeiten auf politischer Ebe- war ein ständiges Miteinander- und Voneinander ne von den Besucher*innen bekommen.“ lernen – für eine lebenswerte Zukunft! Amelie Alle Betreuer*innen im Weltgarten-Team, die im Einsatz waren, sind sich einig: Es war ein tolles Projekt und die viele Arbeit, die wir in die Vorbe- reitung und Umsetzung vom Weltgarten gesteckt 26 |
„Der Weltgarten auf der BuGa 2019 in Heilbronn war für mich ein Ort der Begegnung, ein Ort des Austauschs, des voneinander und miteinander „Für mich war der Weltgarten Lernens und vor allem auch ein Ort der Hoffnung. eine wunderbare Möglichkeit Der Hoffnung auf Dialog in einer Gesellschaft, in meine eigene Leidenschaft für welcher die Gräben zunehmend tiefer werden. Nachhaltigkeit in verschiede- nen Aspekten des Lebens an Unser bunter Stand mit vielen Informationen und Mitbürger*innen weiterzu- Anregungen wäre nichts gewesen ohne unsere zahl- geben, von ihrer eigenen Er- reichen Besucher*innen, welche immer wieder neue fahrung zu lernen und mich Impulse einbrachten und den Stand erst so richtig und andere weiterzubilden. Ein lebendig machten. Für mich nehme ich mit, dass es wundervoller Ort, um der See- Mut erfordert, Gespräche auch mit Menschen einzu- le und der Zukunft Gutes zu gehen, die eine absolut konträre Meinung vertreten. tun!“ Mut, welcher sich lohnt - denn dieser Mut, Denk- und Verhaltensweisen zu überdenken und letztlich Freya auch zu ändern, ermöglicht uns neue Erkenntnis- se, Erfahrung und verändert Leben - unseres und global gedacht auch an weit entfernten Orten auf unserem globalisierten Planeten.“ Marc „Was mich im Weltgarten besonders beeindruckt hat, waren ganz klar die vielseitigen und durchweg unterschied- lichen und diskussionsfreudigen Gespräche mit den Besuchern und Besu- cherinnen. Egal mit welcher Altersstufe man es zu tun hatte, jeder engagierte sich auf seine Weise für die Umwelt und zeigte Interesse für die Themen. Es ent- wickelte sich das Gefühl, gemeinsam hinter der Sache zu stehen und nicht gegen eine Wand anreden zu müs- sen. Die Arbeit machte mich so wirklich zuversichtlich, zusammen einen Unter- schied erreichen zu können.“ Maria | 27
Andreas Linsmeier, Vorsitzender der NaturFreunde Highlights im Weltgarten Württemberg, Alexander Habermeier, Koordinator vom Garten der Umweltverbände und Landes- geschäftsführer der NaturFreunde Württemberg. Thomas Hoyer, Geschäftsführer von WeltPartner Im Weltgarten haben wir viele Geschichten des Ravensburg, präsentierte ein faires „Ständerling“ m it Gelingens erzählt, wir wollten motivieren, inspirieren, Burundi-Kaffee, fairen Tartufis und Gebäck. Die Mu- voneinander und miteinander lernen. Wie soll die siker Etsu Kwawukume und Kwaku Eugen Schütz Welt von Morgen aussehen? Was kann jede*r setzten musikalische Akzente. Stephan Bruckmeier Einzelne dazu beitragen? Um dieses Ziel zu errei- von Kenia Art Projects führte durchs Programm. chen gab es zusätzlich zum geplanten Programm rund 30 Spezialaktionen und Veranstaltungen mit Das Weltgarten-Team war am 21. September 2019 verschiedenen entwicklungspolitischen Akteur*innen beteiligt am bundesweiten Symposium »Garten- aus der Zivilgesellschaft. schauen als Lernorte für Nachhaltigkeit« auf der BUGA mit der „Walk and Talk-Station“ unter dem Im Rahmen der Spezialaktionen waren immer Titel: „BNE im Weltgarten – 17 Ziele für Zukunfts- neue spannende Angebote vorhanden – auch für gestalter“. die Besucher*innen, die den Weltgarten häufiger besuchten – und es gab einige „Stammgäste“. Am 26. und 27. September 2019 war das Weltgar- Es war ein ständiges voneinander und miteinan- ten-Team beim ersten SDG-Jugendgipfel der Ini- der Lernen zwischen den Besucher*innen, den tiative „Future Fashion at School“ mit rund 1.100 Expert*innen und dem Weltgarten-Team, ein jungen Teilnehmer*innen auf dem Bildungscampus fruchtbarer Austausch von Erfahrungen und mit- in Heilbronn aktiv eingebunden und präsentierte dort unter auch ein kraftvolles Ringen um Argumente. die beiden Erlebnisstationen „Ökologischer Fuß abdruck“ und „Future Fashion“. Ein Highlight war das Eröffnungsfest am 12. Mai 2019. Es sprachen Norbert Barthle, Parlamenta- rischer Staatssekretär im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Staatsministerin des Landes Baden-Württemberg Theresa Schopper, Hanspeter Faas, Geschäfts- führer der Bundesgartenschau 2019 sowie Dr. Brigitte Dahlbender, Landesvorsitzende des BUND, Claudia Duppel, Dachverband Ent- wicklungspolitik Baden-Württemberg e.V. (DEAB), Johannes Enssle, Vorsitzender des Naturschutz- bund Deutschland (NABU) Baden-Württemberg, 28 |
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