Wendeschleife - VCD-Regionalportal Bayern

Die Seite wird erstellt Melina Baumgartner
 
WEITER LESEN
Wendeschleife - VCD-Regionalportal Bayern
Wendeschleife
                                                                                                              Wendeschleife | 03/2019
extra

        Aktuelle Informationen des VCD im Großraum Nürnberg

                                                                                                                                                          Foto: Bettina Baudler
 Autogerechte Stadt 2.0 –
 Neues vom Frankenschnellweg                                                                 Inhaltsübersicht
                                                                                             Der öffentliche Raum gehört
 Nachdem es lange Zeit sehr ruhig um           somit nicht so schnell zu erwarten. Der         uns allen! �������������������������������������������2
 den kreuzungsfreien Ausbau geworden           eigentliche Tunnel kann jedoch erst be­       Mehr Straßen, mehr Verkehr ���������������2
 war, überschlagen sich jetzt die Ereignis­    gonnen werden, wenn die ergänzte Plan­        Wer Straßen baut… – bekommt
 se: Die geforderte Umweltverträglich­         feststellung mit Umplanung von der Re­          keine Bahnen! ��������������������������������������3
 keitsprüfung (UVP) wurde vorgelegt und        gierung von Mittelfanken beschlossen          Fehler im System ���������������������������������3
 zusammen mit den geänderten Tunnel­           und dieser Beschluss nicht erneut be­         Klimaschutz – ohne uns? �������������������3
 plänen in ein ergänzendes Planfeststel­       klagt wird.                                   Wunsch und Wirklichkeit ���������������������4
 lungsverfahren eingebracht. Die Einwen­                                                     Ein Traum von einem Tunnel �������������4
 dungsfrist endete am 08. Mai 2019, der        Politische Entscheidungen 2020                Tun, was nutzt - lassen, was schadet� 5
 VCD hat eine umfangreiche Stellung­           Auch wenn die rechtlichen Möglichkeiten       Kostenexplosion beim FSW ���������������6
 nahme abgegeben.                              nicht ausreichen sollten, dieses Projekt      Endloses Wachstum ist sinnlos ���������6
                                               noch zu verhindern, kommt es damit            Artensterben durch Mammutprojekt�� 7
 Gerichtsverfahren                             nicht automatisch zum Bau. 2020 wer­          Acht Jahre Bauzeit ist Stauzeit ���������7
 Gleichzeitig will die Stadt Nürnberg ihre     den ein neuer Stadtrat und ein neuer          12 Fragen und Antworten �������������������8
 Vergleichsgespräche mit dem Bund Na­          Oberbürgermeister gewählt. Es gibt jetzt
 turschutz (BN) weiterführen. Dazu wird        schon die Oppositionsparteien, die ge­        ÎÎ Die Mär vom Verkehr
 Anfang Juni ein weiteres Treffen statt­       gen den Ausbau sind und die an Stim­
 finden. Der Landesverband des BN wird         men gewinnen könnten. Die allgemeine          Die Befürworter versuchen regelmä-
 jedenfalls Einwendungen zum ergänzen­         Stimmung beginnt zu kippen: Nutzen,           ßig, den kreuzungsfreien Ausbau als
 den Verfahren formulieren. Ob tatsäch­        Aufwand und Auswirkungen dieser               große Verkehrsentlastung darzustel-
 lich noch versucht wird, zu einem Ver­        Stadt­autobahn werden – zurecht – zu­         len. Ihre eigenen Zahlen zeigen das
 gleich zu kommen, ist somit offen. Falls      nehmend hinterfragt.                          Gegenteil: 2015 wurden westlich der
 ja, so steht noch eine Abstimmung der         Darüberhinaus ist das Ganze noch nicht        Schwabacher Straße 68.400 Kfz/24h
 Mitglieder des BN Nürnberg bevor, ob          finanziert. Das wird für die Stadt spätes­    gezählt. Diese Größenordnung ist
 dieser angenommen wird. Wenn diese            tens dann zum Problem, wenn die Steuer­       seit Jahren stabil (siehe Seite 2).
 den Vorschlag ablehnen, muss das Ge­          einnahmen weniger sprudeln. Außerdem          Mit dem Ausbau sollen es 2030
 richtsverfahren weitergeführt werden.         gibt es drei weitere verkehrsbehindernde      40.400 an der Oberfläche und 48.800
 Damit wird aber erst einmal nur über die      Großbaustellen im Süden Nürnbergs.            im Tunnel sein. Das sind 31% mehr als
 ursprüngliche Planung entschieden. Die        Diese werden den Bau eines Tunnels mit        heute.
 nachgereichte UVP würde dabei sicher          Sicherheit ebenfalls verzögern.               Diese Fahrzeuge bleiben ja nicht im
 kritisch hinterfragt. Sie liefert eine Men­   Noch kann der Ausbau verhindert werden        Tunnel sondern verteilen sich weiter
 ge Stoff für weitere Auseinandersetzun­       – es wäre ein wichtiger Schritt in Rich­      in der Stadt. Auf Straßen und Plätzen,
 gen, eine endgültige Entscheidung wäre        tung Verkehrswende!             Hans Luntz   wo schon heute kein Platz für sie ist ...

                                                                                                                                               Seite 1
Wendeschleife - VCD-Regionalportal Bayern
Wendeschleife | extra                                                                                                        Neugierig? Infos: www.stattautobahn.de

Der öffentliche Raum gehört uns allen!
                                                                                • Die Verkehrsbelastung auf dem FSW             Doch wann wird die Politik die unbeque­
                                                                                  war 2018 nicht sehr viel höher als            men, aber unumgänglichen Maßnahmen
                                                                                  in der Äußeren Bayreuther Straße              umsetzen?
                                                                                  (39.167 Kfz/16h nördlich Bierweg), auf        • Wann bekommt der Radverkehr entlang
                                          Christine Seer,                         dem Frauentorgraben beim Opernhaus              des Altstadtrings den berechtigten
                                          Nürnberger                              (38.959) oder in der Regensburger Stra­         Platz? Laut Verkehrszählung 2018 wa­
                                          Stadträtin                              ße an der Peterskirche (38.063). Um­            ren ein Drittel aller Fahrzeuge Fahrräder!
                                          (1996 bis 2014)                         gekehrt muss man aber sagen, dass               Wann werden auf dem sog. Mittleren
                                          für „Bündnis 90 /                       die Belastungen auf diesen – und vie­           Ring die Radwegelücken geschlossen
                                          Die Grünen“                             len anderen – Straßen dringend einer            und die zu schmalen Radstreifen ver­
                                                                                  Lösung bedürfen.                                breitert? Wann stellt der Stadtrat die
Laut Verkehrszählung 2018 fuhren täglich                                        Viele NürnbergerInnen kritisieren die ne­         nach dem Nationalen Radverkehrsplan
durchschnittlich 567.537 Kfz/16h über die                                       gativen Auswirkungen des Autoverkehrs,            erforderlichen Mittel von jährlich 7 - 8
Stadtgrenze (alle Strecken von und nach                                         schlechte Luft, Lärm und ein Stadtbild,           Mio. Euro in den Haushalt ein?
Nürnberg) – nach dem Höchstwert 2017                                            das von geparktem Blech dominiert wird.         • Wann werden auf dem Mittleren Ring
(583.413 Kfz/16h) ein geringer Rückgang,                                        Immer mehr fordern wie der VCD eine               eigene Busspuren eingerichtet?
aber anhaltend viel zu hoch.                                                    Verkehrswende.                                  • Wann wird die kostenlose Inanspruch­
Zwei Details, die ich im Zusammenhang                                           Verschiedene Entscheidungen im Nürn­              nahme des öffentlichen Raums been­
mit dem Frankenschnellweg (FSW) für                                             berger Stadtrat geben Anlass zur Hoff­            det? (Alleine innerhalb des Mittleren
überaus interessant erachte:                                                    nung, dass die Zeichen der Zeit erkannt           Rings gibt es ca. 60.000 Parkplätze im
• Die Ausbaumaßnahmen auf der A73 in                                            wurden:                                           öffentlichen Raum – Erhebung von
  Höhe des Autobahnkreuzes Fürth/Er­                                            • Maßnahmen zur Gestaltung nachhalti­             Prof. Harald Kipke, TH Nürnberg)
  langen haben zu einer deutlichen Redu­                                          ger und emissionsfreier Mobilität (mit        • Wann kommt nach dem Beispiel von
  zierung auf dem FSW geführt (rd.                                                u. a. Zurückdrängen des Autoverkehrs,           Wien das Jahresticket für 365 Euro?
  45.300 Kfz/16h an der Zählstelle Leibl­                                         Stadtrat 19. 09. 2019),                       • Wann wird der kreuzungsfreie Ausbau
  steg, d.h. rd. 10.000 weniger als 2017).                                      • Aufwertung von Straßen und Plätzen in           des Frankenschnellwegs, d.h. der Aus­
  Auf der Erlanger Straße gab es dage­                                            der Altstadt und keine kostenlosen              bau zur Stadtautobahn als Fehlplanung
  gen keine signifikante Zunahme. Man­                                            Parkplätze mehr (Verkehrsausschuss              erkannt und korrigiert?
  che Autofahrer/in dürfte also aus der                                           13. 12. 2018),                                Vom renommierten österreichischen
  Not eine Tugend gemacht haben und                                             • in der Wölckernstraße in der Südstadt         Verkehrsforscher Prof. Hermann Knofla­
  auf den ÖPNV umgestiegen sein. Man                                              Autos runter von den Gehwegen auf             cher stammt die These, das Auto habe
  kann auch sagen: Weniger Straßen =                                              die     Straße     (Verkehrsausschuss         sich tief ins Stammhirn der Menschen
  weniger Autoverkehr.                                                            28. 03. 2019).                                eingegraben. Lassen wir dort Neues
                                                                                                                                wurzeln!                       Christine Seer

 ÎÎ Mehr Straßen, mehr Verkehr
                                                                                                          Ihre Unterstützung hilft
                                   Zählung Leiblsteg Kfz/16h                                              Wir prüfen im Moment die rechtlichen Möglichkeiten, die der
   70.000
                   Sanierung                                                            Baustelle Kreuz   VCD hat, wenn seine Einsprüche abgelehnt werden sollten –
                                                                                        Fürth/Erlangen
   60.000
                   Jansenbrücke
                                                                                                          was wir leider erwarten müssen. Für den weiteren Rechtsweg
   50.000                                                                                                 ist mit einem fünfstelligen Betrag zu rechnen. Dafür sind wir
   40.000
                                                                                                          auf breite Unterstützung angewiesen.

                                                                                                          Auch für die weitere Öffentlichkeits- und Überzeugungs­arbeit
   30.000

   20.000
                                                                                                          wird viel Geld benötigt. Der VCD verfügt bei Weitem nicht über
   10.000                                                                                                 die Ressourcen der Stadt Nürnberg. Umso wichtiger ist es,
       0
                                                                                                          deren schönfärberischer Darstellung etwas entgegensetzen.
            2006     2007   2008   2009    2010   2011   2012   2013   2014   2015   2016   2017   2018

  Die beste Entlastung für die Anwohner – und die gesamte                                                 Solange die Bagger noch nicht rollen, haben wir eine echte
  Stadt – wäre eine spürbare Reduzierung des Autoverkehrs.                                                Chance, die wir so gut wie möglich nutzen wollen.
  Das ist durchaus zu erreichen.
  Diese Erfahrung machte Nürnberg in den letzten Jahren                                                   Unterstützen Sie uns mit Ihrer Spende an den:
  stets, wenn größere Baustellen den Autoverkehr behinder-                                                VCD Nürnberg, IBAN DE33 7609 0500 0000 6038 72,
  ten. Ein Teil der Fahrzeuge verschwand „spurlos“. Erneut                                                Verwendungszweck „Spende FSW“
  zeigte sich, dass die verfügbare Straßenfläche direkten
  Einfluss hat auf den Verkehr. Gut und schnell befahrbare                                                Gerne können Sie auch aktiv mitwirken:
  Straßen führen zu mehr Autoverkehr. Umgekehrt steigen                                                   Treffen siehe www.vcd.org/nuernberg,
  Viele um, wenn Staus das Autofahren weniger attraktiv                                                   email: nuernberg@vcd.org
  machen.

Seite 2
Wendeschleife - VCD-Regionalportal Bayern
Neugierig? Infos: www.stattautobahn.de                                                                                         Wendeschleife | extra

             Wer Straßen baut… – bekommt keine Bahnen!
               Es ist eine Binsenweisheit,    Nutzern in die Bilanz einfließen lassen zu                      gentlich auch Fürth und Erlangen die Ein­
            und trotzdem vielen Nürnberger    können. Zumal die Stadt Nürnberg ja                             nahmeverluste mittragen?
Politikern offenbar nicht bewusst: Wo         sonst keine nennenswerten ÖPNV-Projek­                          Klar ist jedenfalls so viel: Man kann Geld
Straßen gebaut werden, steigt die Attrakti­   te angeht.                                                      nur einmal ausgeben– und was in einem
vität für den Autoverkehr. Das hat wieder­                                                                    Autobahntunnel verbuddelt wird, fehlt na­
um zur Folge, dass Menschen umsteigen         Erhalt des Status Quo?!                                         türlich für Investitionen z. B. ins Straßen­
und weniger mit Bus und Bahn fahren. Das      Diese Ausbaumaßnahmen bedeuten na­                              bahnnetz. Sämtliche Projekte des Nahver­
Verkehrsgutachten zum Frankenschnell­         türlich ihrerseits einen erheblichen – auch                     kehrsentwicklungsplans ruhen in der
weg versucht, diese Auswirkungen harm­        finanziellen – Aufwand. Und dann wird im                        Schublade. Da hört man dann das übliche
los aussehen zu lassen: Die Verlagerungs­     Ergebnis gerade einmal ein Gleichstand                          Lamento der Stadtpolitiker: „Wir würden ja
effekte vom Öffentlichen Verkehr (ÖV) auf     erreicht, sprich der heutige Modal Split ge­                    gerne, aber das Geld fehlt uns.“
den motorisierten Individualverkehr (MIV)     halten. Wenn man die U3 korrekterweise                          Nicht zuletzt ist der Frankenschnellweg
würden aufgewogen durch die Verlage­          heraus rechnet, würden sich im eigentli­                        schon in der Planungsphase ein Hinder­
rung, die sich umgekehrt aus dem Ausbau       chen Korridor der A73 sogar Verschlech­                         nis für den Ausbau des ÖPNV. In der Un­
des ÖPNV ergeben. Ist ja dann nicht wei­      terungen ergeben! In früheren Gutachten                         tersuchung zur Stadtbahn nach Kornburg
ter schlimm, oder?                            war die Rede von 3 – 4 % Fahrgastrück­                          wurde dies 2018 deutlich. Für das Projekt
Angesetzt wurden dafür der Ausbau des         gängen in der U- und S-Bahn. Wie passt                          wurde ein zu geringer Nutzen-Kosten-
Regionalexpressverkehrs Nürnberg –            das zum immer wieder beschworenen                               Faktor errechnet. Zu wenige Fahrgäste
Bamberg – Coburg, die Stadt-Umland-           Ziel, Verkehr von der Straße auf die Schie­                     würden die Bahn nutzen, weil mit dem
Bahn Nürnberg – Erlangen – Herzogen­          ne zu verlagern? In welcher Höhe entge­                         FSW künftig die Autofahrt im Zentrum so
aurach sowie der Bau der U3 bis               hen dem ÖPNV dadurch Einnahmen und                              attraktiv ist. Dieses Damoklesschwert
Gebersdorf. Bei letzerer fragt man sich       wer trägt diese Einnahmeverluste? Müs­                          des zu guten MIV-Netzes schwebt letzt­
natürlich schon, wieso eine quer zum          sen die Verluste durch Fahrpreiserhöhun­                        lich über allen geplanten ÖV-Projekten.
Frankenschnellweg gerichtete U-Bahn           gen kompensiert werden und wird durch                           Man kann eben nicht in alle Richtungen
überhaupt benannt wird. Vermutlich des­       steigende Fahrpreise eine weitere Ab­                           gleichzeitig rennen.
halb, um eine möglichst hohe Zahl an ÖV-      wärtsspirale in Gang gesetzt? Müssen ei­                                                        Bernd Baudler

Fehler im System                                                                        Klimaschutz – ohne uns?
Die großen Einfallstraßen führen aus allen Himmelsrichtungen                            Die Bundesregierung hat sich mit dem Abkommen von Paris
in die Stadt. Damit nicht alle Autos quer durchs Zentrum fahren                         völkerrechtlich verbindlich zum Klimaschutz verpflichtet.
müssen, haben viele Städte Ringstraßen angelegt. Auch in                                Als Ziel für den Verkehrssektor hat sie ein Minderungsziel von
Nürnberg ist der Ring daher als Bundesstraße (B4R) ausgewie­                            40 – 42% bis 2030 vorgegeben. Leider hat die Bundesregierung
sen. Verkehre werden abgefangen und gebündelt.                                          bisher nichts unternommen, um diesem Ziel näher zu kommen,
Völlig unlogisch und beispiellos ist es dagegen, wenn eine au­                          im Gegenteil: Seit 1990 – dem Bezugsjahr - haben sich die CO2
tobahnähnliche Trasse diesen Ring durchschießt. Damit wird                              Emissionen des MIV sogar erhöht. Ganz offensichtlich will die
der Durchgangsverkehr in dichtbesiedelte Quartiere geholt und                           Stadt Nürnberg der Bundesregierung in dieser Missachtung der
das Stadtgefüge an sensibler Stelle zerschnitten. St. Leonhard                          Klima­ziele nicht nachstehen und setzt sogar noch einen drauf:
und Schweinau sind schon heute von der nahen Innenstadt ab­                             In der UVS kommt das Thema nicht einmal vor. Es gibt keinerlei
geschnitten und leiden darunter. Mit dem Ausbau des Franken­                            Zahlen oder Aussagen dazu. Klar ist aber, dass jeder Ausbau
schnellwegs würde diese Trennung nicht überwunden, sondern                              von Straßen unweigerlich mehr Verkehr auf die Straße bringt
zementiert.                                                                             und damit auch mehr CO2 Emissionen verursacht.
Auch eine Umweltzone, die bei schlechter Luft eingerichtet                              Aber nicht nur der zusätzliche Verkehr, den der Ausbau mit sich
wird, dürfte sich am Ring orientieren, um Wirkung zu zeigen.                            bringen wird, erzeugt mehr Treibhausgase, auch der Betrieb
Kleinräumige Verlagerungen zwischen einzelnen Straßen brin­                             des Tunnels trägt erheblich dazu bei. Alleine für Belüftung und
gen keine Entlastung. Und schon heute sind die NO2 Werte im                             Beleuchtung schätzt das Energiewende-Bündnis durch den
Bereich des Frankenschnellwegs mit am höchsten. Am Ende                                 verbrauchten Strom eine Zusatzbelastung des Klimas von
könnte es also auf der frisch gebauten Straße sogar zu Fahrver­                         1.400t CO 2 / Jahr, das entspricht der jährlichen Fahrleistung
boten kommen.                                       Bernd Baudler                      von etwa 1.000 PKWs.                           Peter Mühlenbrock
                                                                                                                                                               Foto: Bettina Baudler
                                                                     Foto: Anja Mayer

                                                                                                                                                    Seite 3
Wendeschleife - VCD-Regionalportal Bayern
Wendeschleife | extra                                                                              Neugierig? Infos: www.stattautobahn.de

                                                                                          Wunsch und Wirklichkeit
                                                                                          Ein grüner Deckel, unter dem        Freiflächen geschenkt und neue Verbin­
                                                                                  der lästige Autoverkehr verschwin­          dungen geschaffen werden, bleibt also
                                                                            det, kein Lärm und kein Gestank mehr!             bloßes Wunschdenken. Es wird weiter
                                                                            Stattdessen grüne Wiesen, blühende Bäu­           kein Vergnügen sein, an den Ampeln zu
                                                                            me und spielende Kinder! Dieses Bild be­          warten und in Etappen die Verkehrswüs­
                                                                            mühen die Planer und Befürworter des              te zu durchqueren. Da helfen auch keine
                                                                            kreuzungsfreien Ausbaus allzu gern.               beschönigenden „Perspektiven“ von
                                                                                                                              SÖR, in denen dann Kiefernwälder auf
                                                                            Was davon wird Realität?                          dem Betondeckel wachsen sollen.
                                                                            Während der tatsächliche „grüne Deckel“                                      Bernd Baudler
                                                                            nur rund 700 m Länge hat, sind auf über
                                                                            1 km über dem Tunnel zusätzliche oberir­
                                                                            dische Fahrbahnen vorgesehen – zum
                                                                            Teil mehr als heute!
                                                                            Um die Landgraben-, Neue Kohlenhof-/
                                                                            Schwabacher und Rothenburger Straße
                                                                            an die Schnellstraße anzuschließen, ist
                                                                            ein komplexes System aus Rampen und
                                                                            Abbiegespuren geplant. Sozusagen ein
Foto: Wolfgang Janeck

                                                                            langgestrecktes Autobahnkreuz mitten in
                                                                            der Stadt! Zusätzlich zu den 50.000 Fahr­
                                                                            zeugen im Tunnel sollen an der Oberflä­

                                                                                                                                                                           Stadt Nürnberg
                                                                            che weitere 40.000 Kfz unterwegs sein.
                                                                            Die Idee, dass den dicht bebauten Quar­
                        Die Oberfläche im Modell von SÖR / Stadt Nürnberg   tieren St. Leonhard und Gostenhof neue

                        Ein Traum von einem Tunnel
                        Ach, wie schön soll alles werden: Statt vor         4-spurigen Neuen Kohlenhofstraße und              eine offizielle Höchstgeschwindigkeit von
                        der roten Ampel im Stau zu stehen und               aus Richtung Steinbühl einfädeln. Im Tun­         70 km/h vorgesehen. Aber es wird eher so
                        langsam vorzurücken, ungebremst und                 nel kommen dann die einfahrenden Fahr­            kommen wie in München: Aus Sicher­
                        bequem quer unter dem Stadtverkehr                  zeuge denen in die Quere, die am Südring          heitsgründen darf dort im Ringtunnel teils
                        durchzufahren.                                      ausfahren wollen. Jeder weiß, wie chao­           nur mit 40 oder gar 30 km/h gefahren wer­
                        Nur, der Tunnel wird im zentralen Bereich           tisch solches Ein- und Ausfädeln bei ho­          den. Auch nicht wesentlich schneller, als
                        nur zwei schmale Fahrspuren pro Rich­               hem Verkehrsaufkommen sein kann.                  man heute schon vorankommt.
                        tung haben. Ganze 3,50 m sollen diese                                                                 Wenn man denn überhaupt immer durch­
                        breit werden. Das wird eng bei 2,50 m               Wenig Luft und mehr Verkehr?                      fahren kann: Die Entwässerung ist nur auf
                        breiten LKW! Doch genau die werden dort             Viel Verkehr wäre nach dem Durchbau               einen Starkregen ausgelegt, der alle
                        vermehrt fahren, weil sie es durch die              an dieser Stelle sicher: Weshalb soll der         20 Jahre zu erwarten ist. Wahrscheinlich
                        Stadt nun mal kürzer haben als außen he­            Verkehr in Nürnberg auf einer zweispuri­          werden wir angesichts des Klimawandels
                        rum. Einen Standstreifen gibt es nicht,             ge Autobahn fließen, während man Er­              künftig häufiger mit stärkeren Regen­
                        sondern lediglich einige Haltebuchten               langen wegen ständiger Staus inzwi­               ereignissen rechnen müssen. Dann läuft
                        und schmale Notgehsteige zur nächsten               schen den Bau einer dritten Fahrspur              der Tunnel voll und man muss warten, bis
                        Rettungstüre.                                       fordert? Häufige Staus im Tunnel sind             2 km Strecke wieder ausgepumpt worden
                        Die schmalen Röhren sind insgesamt                  somit garantiert. Damit dann die Entlüf­          sind. Sperren wird man den Tunnel hof­
                        2 km lang und führen mit bis zu 2,7 % Ge­           tung mithalten kann und niemand im                fentlich rechtzeitig können?   Hans Luntz
                        fälle für eine Autobahn recht steil in stolze       Tunnel erstickt, wird
                        20 m Tiefe. Mag sich jemand vorstellen,             man nicht umhin­
                        wie es sein wird, wenn es dort einen Stau           kommen, die Ein­
                        gibt? Wenn die schweren LKW auf der                 fahrt       nötigenfalls
                        Steigung mit viel Kraft wieder hoch fahren          durch rote Ampeln
                        müssen? Die Beschleunigung wird nicht               zu         unterbinden.
                        allzu groß sein, die Motoren laut und die           Dann steht man
                        ausgestoßenen Abgase erheblich. Keine               eben nicht mehr vor
                        angenehme Vorstellung, dahinter oder                der Kreuzung, muss
                        daneben in der Schlange zu stehen.                  aber dafür warten,
                                                                                                                                                                           Labant / wikipedia.org

                        Und dass es Staus geben wird, ist nicht un­         bis man in den Tun­
                        wahrscheinlich, denn mitten im Tunnel               nel darf.
                        kommen noch komplizierte Ein- und Aus­              So richtig zügig fährt
                        fahrten hinzu. Zum Beispiel von den Ram­            ohnehin niemand an
                        pen in Richtung Otto-Brenner-Brücke: Dort           dieser Stelle: Schon
                        soll der Verkehr unter anderem von der              jetzt ist in den Plänen Willkommen in der Unterwelt. Petueltunnel München

                        Seite 4
Wendeschleife - VCD-Regionalportal Bayern
Neugierig? Infos: www.stattautobahn.de                                                                     Wendeschleife | extra

Tun, was nutzt – und lassen, was schadet!
Als Nürnbergs Bürgermeister Vogel           bauen, um ein noch besseres Angebot            Umsetzung der Pläne eine Verbesserung
kürzlich die Pläne für das ergänzende       für die Autofahrer zu schaffen?                bringen. Die Zufahrt von Westen zur Süd­
Planfeststellungsverfahren zum Ausbau       Die Nachteile für die ganze Stadt wären        stadt soll von zwei auf eine Fahrspur redu­
des Frankenschnellwegs vorstellte, be­      gravierend: Noch mehr Autoverkehr,             ziert werden. Der frei werdende Platz ist
warb er dies mit den Worten „Jetzt tun,     noch mehr Lärm und noch mehr Schad­            für einen Fuß- und Radweg vorgesehen.
was den Menschen nutzt“. Daran kann         stoffe. Der ÖPNV würde geschwächt.             Die Planung sieht vor, dass auf diese Wei­
man anknüpfen.                              Und die städtebauliche Sünde, dass zent­       se eine Verbindung bis zur Rothenburger
Mit dem Ausbau des Frankenschnell­          rumsnahe Stadtviertel durch breite Auto­       Straße entsteht. Da dieser Weg am Rande
wegs würden Anwohner entlastet, wenn        straßen getrennt sind, würde zementiert.       des Bahndamms verläuft und die neue Ei­
sie durch eine Lärmschutzwand oder          Die Ausführung der Pläne würde der gan­        senbahnbrücke bereits einen Durchlass
durch eine „Deckelung“ der Fahrbahn         zen Stadt massiv schaden.                      dafür hat, wäre es problemlos möglich,
besser geschützt werden würden. Weni­       Man könnte jedoch die Teile der Planung        diese Maßnahme vorzuziehen.
ger Autoverkehr wäre natürlich die beste    umzusetzen, die tatsächliche Verbesse­         Auch der Fuß- und Radverkehr Richtung
Entlastung. Diese Erkenntnis setzt sich     rungen bringen – den Vollausbau mit sei­       Innenstadt wird im Moment durch die viel
langsam durch, aber es wird noch dau­       nen negativen Folgen aber nochmals             zu schmale Bahnunterführung der Ro­
ern, bis die Verkehrswende tatsächlich      überdenken.                                    thenburger Straße massiv behindert.
auch für belastete Anwohner zu deutli­      Sicher stellt sich die Frage, ob es wün­       Auch hier sehen die Pläne den Neubau
chen Erleichterungen führt.                 schenswert ist, hinter einer 8 Meter hohen     vor. Auch hier wäre die Ausführung vorab
                                                               Lärmschutzwand zu le­       problemlos möglich.
                                                               ben. Aber wenn der          Kurzfristig sind folgende Planungen um­
    „Jetzt tun, was den Menschen nutzt.“                       Lärm derart unerträg­       zusetzen:
    Christian Vogel,                                           lich ist, kann man sich     1. Errichtung der Lärmschutzwände
    2. Bürgermeister und Autobahnfan                           vorstellen, dass Anwoh­     2. Passive Lärmschutzmaßnahmen
                                                               ner genau dies wün­         3. Fuß- und Radweg entlang des Bahn­
                                                               schen. Wenn sich alle           damms Richtung Fürth
                                                               einig sind, so kann diese   4. Neubau der Bahnunterführung Ro­
Zwischen Stadtgrenze und Jansenbrü­         Mauer genauso gebaut werden, wie die               thenburger Straße
cke soll nach den vorliegenden Plänen       bereits gebaute neue Eisenbahnbrücke           Mittelfristig muss über die angedachte
eine Lärmschutzwand gebaut werden.          östlich der Schwabacher Straße, deren          Einhausung in erweiterter Form nachge­
Im Süden soll auf einem kurzen Stück        Bau allseits unstrittig war.                   dacht werden, wobei Alternativen zu be­
die Fahrbahn „eingehaust“ werden. Zu­       Auch die im Süden geplante Einhausung          trachten sind. Die Planung des Tunnels
sammen mit passiven Lärmschutzmaß­          der Fahrbahnen hätte nach den alten Plä­       muss jedoch dafür aufgegeben werden.
nahmen und weiteren Lärmschutzwän­          nen vorgezogen werden können. Nach             Langfristig nötig ist jedoch ein städte­
den ergäbe sich damit ein besserer          der nötig gewordenen Umplanung der             baulicher Wettbewerb zur künftigen
Lärmschutz für die unmittelbar Betroffe­    Tunnel unter dem Bahnviadukt beginnt           Nutzung des gesamten bisher für eine
nen. Und ein „Deckel“ auf einer Fahrbahn    die Gefällstrecke aber bereits am südli­       Autobahn genutzten oder verplanten
kann als kleiner Park gestaltet werden.     chen Ende der Einhausung. Damit würde          Geländes von der Stadtgrenze Fürth bis
Beides würde den Anwohnern nutzen           deren Bau heute einen Verzicht auf die­        zur Ringbahnbrücke im Süden. Hier
und ist somit zu begrüßen.                  sen Tunnel bedeuten.                           muss gelten: „Stadtplanung vor Ver­
                                            Aber es ist ohnehin fraglich, ob das recht     kehrsplanung“.
Luftqualität verschlechtert                 kurze Stück tatsächlich für sich gesehen       Es ist unstrittig, dass auch Nürnberg drin­
Das Problem erhöhter Schadstoffwerte        sinnvoll wäre. Sehr viel mehr betroffene       gend eine Verkehrswende braucht. Des­
würde sich allerdings nur verlagern, da es  Menschen wohnen weiter südlich und kä­         halb ist es widersinnig, heute noch eine
nicht möglich ist, die Luft zu filtern. Der men nicht in den Genuss eines Parks. Im        Autobahn mitten durch die Stadt zu pla­
Dreck würde lediglich anders verteilt.      bisher geplanten Bereich lassen sich da­       nen! Weshalb also nicht kurzfristig
Schadstoffe, insbesondere die aktuell       gegen aus den Wohnvierteln keine angren­       das tun, was jetzt den Menschen
problematischen Stickoxide, lassen sich     zenden Stadtteile erreichen, da auf der        nutzt? – Und das lassen, was den Men-
nur durch Einschränkungen für den Auto­     anderen Seite nur Industrieflächen liegen.     schen schadet!                   Hans Luntz
verkehr reduzieren, wie ein Gutachten er­
gab, dass die Stadt zu ihrem „Masterplan    Verbinden statt trennen
Luftreinhaltung“ bestellt hatte.            Vor allem im besonders kritischen Be­          Neugierig? Alle Infos auf:
Um für ganz Nürnberg die gesetzlich         reich westlich des Bahnviadukts gäbe es        www.stattautobahn.de
festgelegten Grenzwerte einhalten zu        nach aktueller Planung so gut wie alle
können, muss der Autoverkehr in allen       Fahrbahnen an der Oberfläche weiterhin
zentrumsnahen Stadtbezirken massiv re­      wie bisher, zusätzlich zum Tunnel! Von         Impressum:
duziert werden. Dies betrifft vor allem     St. Leonhard nach Gostenhof kämen              VCD Kreisverband Großraum Nürnberg
den Umlandverkehr. Das erreicht man         Fußgänger und Radfahrer ebenso                 Hessestr. 4, 90443 Nürnberg
nur durch Reduzierung von Fahrspuren.       schlecht wie heute, ein zentrumsnaher          Telefon: 09 11/ 47 17 43
Ein besseres ÖPNV-Angebot reicht nicht      Stadtteil bliebe damit weiterhin abge­         E-Mail: nuernberg@vcd.org
aus, so die Gutachter.                      schnitten von der Altstadt.                    Bürozeiten: Mo bis Do 13 bis 16 Uhr
In dieser Situation will Nürnberg tatsäch­  Ebenso gibt es bisher keine zumutbare          www.vcd.org/nuernberg
lich eine Autobahn quer durch die Stadt     Verbindung von der Südstadt aus der            Druck: CityDruck Nürnberg, April 2019
                                            Landgrabenstraße. Auch hier würde die          Eberhardshofstr. 17, 90429 Nürnberg

                                                                                                                                Seite 5
Wendeschleife - VCD-Regionalportal Bayern
Wendeschleife | extra                                                                         Neugierig? Infos: www.stattautobahn.de

           Kostenexplosion beim FSW – unser Nürnberg 21 ?!
            Die von der Stadt Nürnberg       dopplung der Baukosten, wie sie bei vie­    ÎÎ Die Kostenlegende
      geschätzten Baukosten betrugen im      len Großprojekten mehr als üblich ist, ist
Jahr 2011 ca. 300 Mio. Euro. Sukzessive      das Risiko nicht von der Hand zu weisen,    In der öffentlichen Darstellung wird
                              Der grüne
                              D     ü „Deckel“:
stiegen sie bis Ende 2017 auf 517 Mio.   D k l“ Wie
                                                 Wi vielen
                                                       i l würde
                                                            ü d
                                             dass der Ausbau abgebrochen werden          regelmäßig den Ausbaugegnern die

                              die aktuelle Planung nutzen?
Stand heute sind es mit 650 Mio. Euro
schon über das Doppelte. Diese Kosten­
                                             muss und die Stadt dann vor einem haus­
                                             halts- und umweltpolitischen Scherben­
                                                                                         Schuld an den steigenden Kosten ge-
                                                                                         geben. Klassische Fake-News!
steigerung kann nicht mit einer „norma­      haufen steht. Die jährlichen Tunnelbe­      Im ersten Durchgang hat man
len“ Preisentwicklung erklärt werden. Sie    triebskosten von 3-5 Mio. Euro stellen      schlicht einen Brückenpfeiler über-
lässt eher vermuten, dass in der Planung     eine weitere nicht zu unterschätzende       sehen. Nach den bisherigen Plänen
Risiken enthalten sind, die bisher aus po­   Belastung des städtischen Haushaltes        hätte man also ohne Umplanung gar
litischen Gründen nicht beziffert wurden                               Kosten
                                             für die nächsten Jahrzehnte dar.      in Mio.  Euro
                                                                                         nicht bauen können.
bzw. nur in „verträglichen“ Häppchen der        800                     Peter Mühlenbrock
Öffentlichkeit vermittelt werden sollen.
Der Freistaat Bayern hat bisher nur              700                                                                           650
385 Mio. Euro Zuschuss zugesagt, so                                                                                      600
                                                 600
dass 265 Mio. Euro von der Stadt Nürn­                                                                       500   517
berg zu tragen wären. Selbst wenn die            500                                                450
Stadt den - ohne sichere Grundlage - kal­                                               390
kulierten Zuschuss von 85% auf Alles             400
                                                                                  300
vom Freistaat erhalten sollte, sind immer
                                                 300
noch 98 Mio. Euro von der Stadt zu be­
                                                       180
zahlen. Und das alles, ohne dass über­           200
haupt mit dem Bau begonnen wurde.
                                                 100
Bei weiteren zu erwartenden Kostenstei­
gerungen während der Bauzeit trägt das             0
Risiko in voller Höhe die Stadt Nürnberg.              2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019
Bei einer konservativ geschätzten Ver­                                           Kosten in Millionen Euro

Endloses Wachstum ist sinnlos
„Wir gehen von einem Wachstum des Gü-        ser transportiert – Tendenz fallend; 75%     Wohlstand samt Mobilität erhalten wol­
terverkehrs von 50% innerhalb der nächs-     auf der Straße – Tendenz steigend.           len, müssen wir Milliarden Menschen in
ten 15 Jahre aus. Dieses gewaltige           Es reicht eigentlich mit dem Wachstum.       den Entwicklungs- und Schwellenländern
Wachstum werden wir nur schaffen durch       Welcher Gewinn an Lebensqualität ist mit     klein halten.
Ertüchtigung der Verkehrswege.“, so In­      dem Immer Mehr denn noch zu erzielen?        Wünschenswert und dringend erforder­
nenminister Herrmann, vor kurzem auch        In der Natur ist es selbstverständlich:      lich sind stattdessen: Die Begrenzung
noch Verkehrsminister Bayerns, anläss­       Wachstum ist letztlich tödlich. In der Re­   von Konsum und Mobilität, besser ihre
lich der Eröffnung des Logistikzentrums      gel: je schneller und größer das Wachs­      Reduzierung – aber wie ist das in einem
im Hafen:                                    tum, desto größer und tiefer der Fall.       demokratischen System mit unmündi­
Dazu gibt es bereits rund um den Hafen       Es ist eine Sucht, wie Drogen- oder Ziga­    gen Wählern möglich? Wir müssen end­
enormen Straßen- & Brückenbau: 6-strei­      rettensucht. Die Sucht nach größerem         lich die Augen öffnen und unserer Verant­
figer Ausbau A 73 was bei prognostizier­     Wachstum und Wohlstand, nach höhe­           wortung gerecht werden.
ten 121.000 Fahrzeugen pro Tag (Fzg/d)       rem Gewinn, nach noch mehr Konsum                                 Bernd Baudler auf Grundlage
bis 2030 nicht reicht; kreuzungsfreier       und Mobilität. Ihr unterwerfen sich die                       eines Textes von Enno Brouer (†)
Frankenschnellweg für über 90.000            einen im Namen der frei­
Fzg/d; B 14 neu zum Hafen deklariert als     en Wirtschaft und ihrer
Ortsumgehung Stein mit 30.000 Fzg/d          Re ndi te e r war tunge n ,
womöglich wieder eine B 2a im Rednitz­       die anderen im Namen
tal, nicht als Autobahn, sondern zwei­       der Arbeitsplätze. Sie
streifig für 30.000 Fzg/d! Wobei heute       vergessen dabei eines:
schon klar ist: der Straßenausbau wird       Wenn 7 Milliarden Men­
nicht reichen! Seit Jahrzehnten ist es       schen auf unserer Erde
beim Straßenbau so wie beim Wettlauf         die Art von Mobilität und
zwischen Hase und Igel: Der Verkehrzu­       den Konsum erhalten
wachs ist immer schon da!                    sollen, die wir auf unse­
Der Verkehr am Nürnberger Hafen sollte       rer Wohlstandsinsel wie
einst in großem Umfang über das Wasser       selbstverständlich be­
abgewickelt werden. Daraus ist nichts        anspruchen, bräuchten
geworden. Inzwischen ist schon die Be­       wir 3 oder gar 5 Plane­ Mit dem ausgebauten Frankenschnellweg kommen auch noch mehr Autos
zeichnung Hafen ein Etikettenschwindel:      ten. Wenn wir unseren auf den Frauentorgraben. Sieht der dann künftig so aus?
Nur 2 % der Güter werden auf dem Was­        unverschämt         hohen                                        (Montage: Friedemann Enke)

Seite 6
Wendeschleife - VCD-Regionalportal Bayern
Neugierig? Infos: www.stattautobahn.de                                                                     Wendeschleife | extra

                                                                                                                                          böhringer friedrich, commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=2655257
Artensterben durch Mammutprojekt

                                                                                                                                          Lucarelli, commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=6797899 ;
Durch eine geplante Erweiterung des Fran­   bane (Australien) haben im Rahmen einer
kenschnellwegs würde ein Gebiet zwi­        Studie etwa 8.700 Spezies unter die Lupe
schen Rothenburger Straße und Diana­        genommen, die auf der Roten Liste be­
platz zur Baustelle. Das Problem: Der       drohter Arten der IUCN vorzufinden sind.
bedrohte Nachtkerzenschwärmer, eine         Die Ergebnisse wurden 2016 erstmals
gesetzlich geschützte Falterart, und die    veröffentlicht.
ebenfalls streng geschützte Zauneidech­
se verlieren hierdurch ihren Lebensraum     Die langfristigen Folgen
– und sterben lokal wahrscheinlich aus.     Laut dieser Studie sind 72 % aller bedroh­
Die Zerstörung wichtiger Lebensräume        ten Arten durch die Ausbeutung von Res­
ist beim Ausbau von Verkehrsinfrastruk­     sourcen durch den Menschen bedroht.
tur leider häufig gängige Praxis. Auch      Entweder fällt die betroffene Art selbst der
wenn Bestände von Vögeln, Fledermäu­        Gier von Menschen zum Opfer, indem die
sen und Lurchen nicht selten medienwirk­    Tierart trotz Gefährdung weiterhin gejagt
sam zu Blockaden für Megaprojekte wie       wird, oder die Ausrottung geschieht subti­
Autobahnen oder ICE-Trassen werden,         ler durch die Zerstörung ihres Lebens­
steht oft die Kostenersparnis dem Tier­     raums, so wie es auch am Frankenschnell­       sen als Nahrung dienen. Es ist die Aufga­
schutz entgegen.                            weg passieren soll. Die langfristigen          be der Politik, diesem Problem entgegen­
Die Rücksichtnahme auf bedrohte Tierar­     Folgen dieses rücksichtslosen Umgangs          zuwirken, denn ansonsten wird auch die
ten hat am Frankenschnellweg das Nach­      mit der Natur zeigen sich schon jetzt durch    Spezies Mensch auf lange Sicht die Aus­
sehen: Der Aufwand soll auf Kosten der      das Insektensterben, von dem auch zahl­        wirkungen ihres Handelns zu spüren be­
Umwelt auf ein vermeintlich volkswirt­      reiche Bienenvölker bedroht sind.              kommen.
schaftlich angemessenes Niveau redu­        Die Folge: Der Mensch verliert mit der         Es bleibt zu hoffen, dass die Stadt Nürn­
ziert werden. Ein fairer Kompromiss? In     Biene ein notwendiges Glied in seiner          berg ein Zeichen für den Artenschutz
Anbetracht der schwierigen Zeiten, die      Produktionskette, da sich Pflanzen nicht       setzt und sich ihrer Verantwortung gegen­
unser Ökosystem aktuell durch Klima­        selbst bestäuben können. Das Fehlen der        über der bedrohten Tierart bewusst wird,
wandel und Umweltverschmutzung              Insekten bringt das Ökosystem ins Un­          indem sie das umstrittene Bauvorhaben
durchmacht, wohl kaum. Wissenschaft­        gleichgewicht, da diese Tiere größeren         durch eine nützliche und ökologische Al­
ler der University of Queensland in Bris­   Lebewesen wie Vögeln und Fledermäu­            ternative ersetzt.           Dennis Münch

            Acht Jahre Bauzeit ist Stauzeit
              Wer davon träumt, auf einem   Dazu kommen die Transporte für Bauma­          2. Die Autobahn A9 wird in den nächsten
            kreuzungsfreien      Franken­   terial und –maschinen. All diese Fahrten          Jahren im Osten bei Fischbach auf 8
schnellweg staufrei durch die Stadt zu      führen zu einer erheblichen Mehrbelas­            Spuren verbreitert. Die A6 Richtung
fahren, übersieht meist, dass dies noch     tung mit Schadstoffen, Lärm und Staub.            Heilbronn wird über einen „Overfly“ an­
mindestens 10 Jahre dauern wird. Vorher     Zudem birgt der zusätzliche LKW-Ver­              geschlossen. Die viele Jahre dauernde
hätte man eine Großbaustelle. Mindes­       kehr im Stadtgebiet weiteres Staurisiko           Behinderung durch diese gigantische
tens zwei Jahre lang müsste der Franken­    und natürlich auch Unfallgefahren, gera­          Baustelle am Kreuz Nürnberg-Ost wird
schnellweg Richtung Süden gesperrt wer­     de für Fußgänger und Radfahrer.                   sicher nicht kleiner als die aktuelle am
den, damit die Baustelle für die            Aber das ist nicht die einzige Großbau­           Autobahnkreuz Fürth-Erlangen, an der
Tunnelportale eingerichtet werden kann.     stelle, die es in den nächsten 10 Jahren          heute viele Autofahrer verzweifeln.
Der Umleitungsverkehr führt durch die um­   geben wird:                                    3. Auch die Bahnunterführung im Süden
liegenden Wohnviertel und der Ausweich­     1. Erst Anfang April musste eine Rampe            der Katzwanger Straße soll in den
verkehr wird die ganze Stadt belasten.         am Kreuz Hafen ohne Vorwarnung ge­             nächsten Jahren neu gebaut werden
Aber auch der Baustellenverkehr selbst         sperrt werden. Seit Langem weiß man,           und muss dazu auf lange Zeit geschlos­
ist nicht zu unterschätzen: In der Uffen­      dass alle Hafenbrücken marode sind             sen werden. Damit geht nicht nur eine
heimer Straße in Schweinau soll ein La­        und dringend erneuert werden müs­              weitere mögliche Ausweichstrecke ver­
ger für den Aushub errichtet werden. Der       sen. Jeden Tag droht der Verkehrszu­           loren. Auch die Straßenbahn muss am
wird dort aufbereitet und zum Beispiel         sammenbruch, wenn tatsächlich mal              Trafowerk wenden. Südlich davon fah­
für Lärmschutzwälle wiederverwendet.           eine der Brücken über den Kanal ge­            ren Busse als Ersatz, die ebenfalls für
Während der 8 bis 10 Jahre dauernden           sperrt werden muss. Und dann dauert            mehr Straßenverkehr auf der Julius-
Bauzeit werden täglich allein dafür            der Abriss und Neubau dieser Brücken           Loßmann-Straße sorgen.
schwere 60 LKW zwischen der Baustelle          immer noch bis mindestens 2025. Drei        Im Nürnberger Süden herrscht die
An den Rampen und dem Zwischenlager            Doppelbrücken müssen abgerissen             nächsten 10 Jahre ohnehin ein beispiel­
hin- und herfahren.                            werden, das Autobahnkreuz Hafen und         loses Verkehrschaos. Kann es jemanden
Über 2 Jahre, in der sogenannten „kriti­       der Kanal kann dann nur noch sehr ein­      geben, der da zusätzlich noch eine Groß­
schen Phase“, fahren jeden Tag 250             geschränkt über Hilfsbrücken gequert        baustelle an den Rampen beginnen will?
schwere LKW, zu Spitzenzeiten sogar bis        werden. Damit ist insbesondere der          Will man in dieser Situation den Süden
zu 1.100 LKW/24h, das heißt umgerech­          LKW-Verkehr zum Logistikzentrum im          Nürnbergs durch eine weitere Megabau­
net 45 LKW/h, fast jede Minute einer! In       Hafen massiv behindert und wird sich        stelle wissentlich ins Verkehrschaos
der Tat kritisch.                              Ausweichrouten suchen.                      stürzen?                         Hans Luntz

                                                                                                                                Seite 7
Wendeschleife | extra                                                                       Neugierig? Infos: www.stattautobahn.de

                 12 Fragen und Antworten
             1) Wie lang sollen               5) Was ist mit den versprochenen                schafft haben. Wer braucht dann noch
             Umwelt und An-                   Verbesserungen für Fußgänger                    eine Autobahn durch die Stadt?
    wohner noch leiden?                       und Radfahrer?
Häufig hört man, der Ausbau des Franken­      Die Bahnunterführungen an den Rampen            9) Wie würde sich der Ausbau auf
schnellwegs würde Staus vermindern und        und der Rothenburger Straße sind eine Zu­       den Straßenverkehr in ganz Nürn-
damit Lärm und Abgase reduzieren. Tat­        mutung. Die geplanten Fuß- und Radwege          berg auswirken?
sächlich haben moderne Motoren eine           ließen sich aber auch unabhängig vom            Nach Aussage der Stadt fahren die Autos,
Abschaltautomatik. Im Stand sind damit        Autobahnbau schaffen. Besonders wich­           die über den Frankenschnellweg kommen,
die Emissionen gleich Null. Beim langsa­      tig wäre eine attraktive Querung von St.        vor allem in die Stadtbezirke. Wenn dies
men Zurollen auf eine Ampel wird wesent­      Leonhard nach Gostenhof. Doch oberhalb          erleichtert wird, kommen mehr Autos in die
lich weniger Energie und damit Kraftstoff     des geplanten Tunnels gibt es sogar mehr        gesamte Innenstadt. Alle sind sich einig,
verbraucht als beim raschen Beschleuni­       Fahrspuren als bisher an der Oberfläche!        dass Lärm und Luftverschmutzung nur mit
gen und bei höherer Geschwindigkeit.          Der geplante Ausbau würde die Trennung          weniger Autoverkehr reduzieren lassen.
Damit ein Ausbau rechtlich möglich wird,      der Stadtteile zementieren und nicht be­        Auch der nötige Platz für ÖPNV, Fußgänger
muss die Lärmbelastung der Anwohner           seitigen.                                       und Radfahrer ist nur so zu gewinnen.
reduziert werden. Eine Lärmsanierung
wäre aber auch unabhängig vom Ausbau          6) Wie teuer käme der kreuzungs-                10) Wie würde sich der Ausbau des
möglich. Die Schadstoffbelastung wird         freie Ausbau?                                   FSW auf den ÖPNV auswirken?
durch den Ausbau nicht reduziert, son­        Die Schätzungen sind mittlerweile bei           Je bequemer es gemacht wird, mit dem
dern durch den Mehrverkehr erhöht.            über 650 Mio. Euro angelangt. Die Bauver­       Auto nach Nürnberg zu fahren, desto we­
                                              zögerung und damit die Gegner werden            niger werden Autofahrer in eine Straßen­
2) Muss nicht endlich was gegen               dafür verantwortlich gemacht. Tatsäch­          bahn umsteigen. An dieser Tatsache sind
den Dauerstau am Frankenschnell-              lich waren die ursprünglichen Pläne nicht       bereits die Pläne für die Stadtbahn nach
weg getan werden?                             ausführbar, weil der Tunnel unter dem           Kornburg gescheitert. Auch die Stadt-Um­
Im Jahr 2018 gab es bereits erheblich we­     Bahnviadukt nicht in offener Bauweise er­       land-Bahn nach Erlangen und Herzogen­
niger Staus – weil 20 % weniger Autos auf     stellt werden kann. Ob die Kosten seriös        aurach wäre in Gefahr, wenn wegen einer
dem FSW gefahren sind. Der Grund: We­         geschätzt sind, ist ebenso zu bezweifeln        guten Autobahn nicht genügend Fahrgäs­
gen der Baustelle am Autobahnkreuz            wie die Frage, ob es eine tragfähige Finan­     te prognostiziert werden würden.
Fürth-Erlangen sind viele umgestiegen.        zierung gibt. Sicher ist nur, dass Nürnberg
Sie sind auch nicht über andere Einfall­      erheblich mehr bezahlen müsste als die          11) Gibt es Alternativen zu den der-
straßen nach Nürnberg gekommen, wie           bisher eingeplanten 80 Mio.                     zeitigen Ausbauplänen?
die Verkehrszählungen zeigen. Wo Stra­                                                        Die TH Nürnberg hat 18 studentische Ent­
ßenraum angeboten wird, wird er genutzt.      7) Was könnte man stattdessen für               würfe vorgelegt, wie man die zentralen
Wenn sich das Angebot erhöht, zieht das       einen zukunftsfähigen Stadtver-                 Flächen um den bisherigen Franken­
mehr Autoverkehr an. Wird es einge­           kehr tun?                                       schnellweg sehr viel besser nutzen könn­
schränkt, so gehen die Zahlen zurück.         Viel effizienter wäre es, das Geld in den       te. Der Autoverkehr wäre immer noch im
                                              Ausbau der Straßenbahn zu stecken. Man          heutigen Umfang möglich, aber für Wohn­
3) München hat doch die Tunnel                bekäme für die am Frankenschnellweg             gebiete angepasst langsamer. Für den
am Mittleren Ring gebaut – warum              verbuddelten 650 Mio. Euro neue Linien          Durchgangsverkehr wären die Straßen
also nicht Nürnberg auch?                     durch die Altstadt, nach Kornburg, Alten­       nicht mehr attraktiv. Stadtplanung statt
Bekam München damit seine Verkehrspro­        furt und zur Bauernfeindstraße. 100 Leute       Verkehrsplanung, dringend benötigte
bleme gelöst? Mitnichten! München war         in einer Straßenbahn brauchen viel weni­        Wohnungen statt einer Autobahn sind die
und ist die Stauhauptstadt Europas. Die       ger Platz als in einzelnen Autos.               Leitgedanken.
neuen Tunnel mit den neuen Fahrspuren
führten nur dazu, dass mehr Autofahrer        8) Wann könnte man frühestens                   12) Gibt es noch Chancen, den Bau
die vergebliche Hoffnung hatten, sie wür­     durch den Tunnel fahren?                        zu verhindern?
den zügiger vorankommen. Tatsächlich          Bisher kann der Bau nicht beginnen. Dass        Ja, so lange die Bagger nicht rollen auf je­
stehen nun noch mehr Autos im Stau.           es noch dieses Jahr eine gerichtliche Ent­      den Fall. Die gerichtlichen Auseinander­
                                              scheidung geben könnte, ist unwahr­             setzungen sind nicht beendet. Allseits ist
4) Die Autobahn ist schon so weit,            scheinlich. Dann muss die Finanzierung          ein Umdenken zu erkennen, die „autoge­
warum nicht die letzten Ampeln                geklärt werden und die Bauleistungen            rechte Stadt“ gilt nicht mehr als Leitbild.
beseitigen?                                   ausgeschrieben. Es dauert ein Jahr, bis         Es hängt viel davon ab, welche Stadträte
Mit dem bisherigen Ausbau des Franken­        dann Aufträge vergeben werden könnten.          2020 gewählt werden. Wenn sich die
schnellwegs hat man diesen Stau weit in       Es folgt die mindestens 8 Jahre dauernde        Stimmung mehrheitlich gegen eine Auto­
die Stadt hinein gezogen, aber nicht auflö­   Bauphase. Vor 2030 ist somit keinesfalls        bahn durch die Stadt wendet, wird es
sen können. Mit zusätzlichen Fahrspuren       mit einer Fertigstellung zu rechnen. Bis        Stadtpolitiker geben, die dieses unselige
im Tunnel könnten zwar mehr Autos in          dahin sollten wir eine Verkehrswende ge­        Projekt endlich begraben.
oder durch die Stadt fahren. Aber dann
stehen sie eben an den nächsten Kreu­
zungen. Kein städtisches Straßennetz
kann dafür ausreichen, dass alle zu allen
Zeiten ungehindert fahren können. Genü­
                                                                                                                                             [... gph.]

gend Parkplätze gibt es schon gar nicht.

Seite 8
Sie können auch lesen