"Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen." - Johannes 6,37 Gemeindebrief Nr. 11 - Christus ...
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Gemeindebrief Nr. 11 Februar – April 2022 „Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen.“ Johannes 6,37
Kontakt Evangelische Christus-Luther-Markus-Gemeinde Zähringerstr. 26 69115 Heidelberg Pfarramt Ältestenkreis Pfarrer Hans-Christoph Meier (Kontakt über Sekretariat) Tel.: 6511971 Christoph Kölmel-Stracke hans-christoph.meier@kbz.ekiba.de (Vorsitzender) Mobil: 0172 7429772 Pfarrerin Sigrid Zweygart-Pérez c.koelmel-stracke@clm-hd.de Mobil: 0176 52085027 sigrid.zweygart-perez@ekihd.de Hausmeister Pfarrer Mathis Goseberg Markus Henschel Mobil: 0176 63867349 Mobil: 0179 4755319 mathis.goseberg@kbz.ekiba.de markus.henschel@ekihd.de Sekretariat Stephan Scheuermann (Kontakt über Sekretariat) Marlinang Lienhart/Christine Theiß Tel.: 20666, Fax: 603959 Homepage clm.heidelberg@kbz.ekiba.de http://clm.ekihd.de Öffnungszeiten: Mo geschlossen Newsle er Di–Do 9–12 Uhr Fr 14–17 Uhr https://clm.ekihd.de/newsletter-2/ Ferien: Di und Fr 10–12 Uhr Diakon Unsere Bankverbindung Tobias Bade Evangelische Kirchengemeinde Tel.: 6511974 Christuskirche Heidelberg Mobil: 0151 10783369 BIC: GENODE6 1HD1 tobias.bade@kbz.ekiba.de IBAN: DE82 6729 0000 0029 2028 00 2
Editorial Liebe Leserin, lieber Leser, diese Ausgabe unseres Gemeindebriefs wid- auch von Asylsu- met sich der Jahreslosung für das Jahr 2022: chenden und be- „Jesus Christus spricht: Wer zu mir kommt, richtet, wie es ist, den werde ich nicht abweisen.“ (Joh 6,37) vor einer Härte- Was für eine Botschaft in der Corona-Epi- fallkommission demie! Unser Alltag ist von Kontaktbe- zu stehen und zu- schränkungen und Abstandsregeln be- rückgewiesen zu stimmt. Was bedeutet das für die christ- werden. liche Gastfreundschaft? Können wir noch Besuch empfangen? Können wir bekannte Bahnhöfe sind und fremde Menschen in unsere Wohnung ganz besondere Orte. Die meisten Men- aufnehmen? Und vor allem, was bedeuten schen bleiben nicht lange dort. Aber man- die Regeln in den Gottesdiensten und Ver- che brauchen eine Anlaufstelle. Dafür ist anstaltungen? Warum der Ältestenkreis ein die Bahnhofsmission da. Darum geht es im Mischmodell von 2G+ und Gottesdiensten Portrait von Parvin Niroomand. ohne Zugangsbeschränkungen beschlossen hat, das erklärt Pfarrerin Sigrid Zweygart- „Gut, dass du da bist!“, darüber schreibt zu Pérez. guter Letzt Pfarrer Mathis Goseberg in sei- nem Impulstext „Auf den Weg“. Pfarrer Hans-Christoph Meier widmet sich in seinem Artikel intensiv der Jahreslosung In vielen Gruppen und Kreisen sind Kinder, und setzt sich mit der biblischen Situation Jugendliche und Erwachsene in unserer Ge- auseinander. Er spürt dem nach, was es für meinde willkommen. Im Februar sind wir uns heute bedeutet, wenn Jesus so etwas wieder Gastgeberin beim Frühstück im Win- sagt. ter. Die Kirche Kunterbunt geht mit monatli- chen Aktionen weiter. Und in den Osterfe- Beim Ältestenwochenende im November rien findet das beliebte Ferienangebot der 2021 hat sich der Ältestenkreis mit der Heidelberger Interreligiösen Ferien im Haus der Willkommenskultur in unserer Gemeinde Christuskirche statt. Darüber und noch vieles beschäftigt. Wie er die Situation sieht und mehr berichtet dieses Heft. Wir freuen uns, welche Konsequenzen daraus gezogen wer- wenn Sie etwas Neues erfahren und Inter- den sollen, darüber schreibt Sigrid Zwey- esse am Gemeindeleben haben. gart-Pérez. Sie berichtet auch über unse- ren besonderen Gast an der Christuskirche Ihr und den nicht immer ganz leichten Um- gang mit obdachlosen Menschen. Sie weiß 3
Aus der Kirche Aus dem Ältestenkreis Im November konnte sich der Ältesten- Nach intensiven Beratungen hat der Äl- kreis zu einem Wochenende in Präsenz testenkreis beschlossen, dass wir die Got- treffen. Wir waren zu Gast im schönen tesdienste in geschlossenen Räumen nach Gemeindezentrum auf dem Boxberg und 2G+-Regeln feiern. Einmal im Monat wird haben intensiv miteinander gearbeitet es aber auch einen Gottesdienst ohne Zu- (siehe Bericht auf dieser Seite). gangsbeschränkungen geben. Auch Got- tesdienste im Freien feiern wir nach 0G- Eine wichtige Bedeutung für unsere Ge- Regeln. In dieser Situation sind auch die meinde haben die Vereine, die unsere Ar- Videoübertragungen unserer Gottesdiens- beit an vielen Stellen unterstützen oder te von besonderer Bedeutung. Es ist damit erst ermöglichen. Der Ältestenkreis sucht zu rechnen, dass wir mit neuen Entwick- den Austausch und die Zusammenarbeit lungen in der Corona-Pandemie im neuen mit den Verantwortlichen. So waren Jahr auch wieder neu darüber beraten Hans-Peter Lange und Claudia Schramm müssen. in einer Sitzung zu Gast, um vom Luther- verein zu berichten. Er fördert Gemeinde- Wir wünschen allen Leserinnen und Le- arbeit und diakonische Angebote mit sern, dass sie wohlbehalten und behütet Schwerpunkt in Bergheim und der Bahn- durch die Zeiten der Pandemie kommen. stadt. Wir sind sehr dankbar für dieses Hans-Christoph Meier Engagement der Aktiven und der Mitglie- der. Für die kommenden Monate ist ge- plant, dass auch die anderen Vereine zu Gast im Ältestenkreis sein werden. Das Ältestenrüste 19.–20.11.2021 sind der Diakonieverein, der Förderverein zur Erhaltung der Christuskirche und die Freunde oder: Was alles in 24 Stunden der Walckerorgel. reinpasst Mit der vierten Coronawelle musste der Unter erschwerten Bedingungen – viele Ältestenkreis neu über die Regeln bera- waren erkrankt oder konnten wichtige ten, nach denen wir Gottesdienste feiern. Termine dann doch nicht verschieben – Welche Schutzmaßnahmen sind nötig, brachen wir Mitglieder des Ältestenkrei- um Ansteckungen im Gottesdienst zu ver- ses am 19. November 2021 auf den Box- meiden? Und wie können wir gleichzeitig berg auf. Die Lukasgemeinde stellte uns ihr Gottesdienste für möglichst viele Men- schönes neues Gemeinde-Kirchen-Haus schen in unserer Gemeinde anbieten? für unsere Kurz-Rüste zur Verfügung. 4
Aus der Kirche Die meisten von uns sind zwar bereits seit Der Samstagmorgen diente dem Aus- knapp zwei Jahren im Amt, aber kurz tausch, wie es uns gewählten Ältesten nach unserer Einführung kam auch schon geht und ergeht und was wir in unserer Corona und damit die allseits bekannten gemeinsamen Arbeit für die Gemeinde Kontaktbeschränkungen mit viel Rege- verbessern wollen. Interviews mit unserer lungsbedarf in der Gemeinde, wozu auch Dienstgemeinschaft (Pfarrer*innen und die Ausgestaltung unserer Fusion und das Diakon) machten uns deutlich, wie es ih- Zusammenfügen der Teilgemeinden mit nen einzeln („ich komme auch nach ei- ihren verschiedenen angestammten Kul- nem Jahr immer noch an“), als Team („wir turen gehörten. Viele Online-Sitzungen, sind so eine tolle Gemeinschaft, das ist ein die wir in Windeseile etablierten, ermög- riesengroßes Geschenk“) und mit ihren lichten zwar Absprachen und Beschlüsse, Dienstaufträgen („das ist toll, dass mir die erschwerten aber das Kennenlernen. Zu- Gemeinde ein so weites Feld der Gestal- dem sind in diesen zwei Jahren leider be- tung und des Zugehens auf Menschen bie- reits mehrere Älteste aus verschiedenen tet“) ergeht. Gründen ausgeschieden, und wir wählten drei neue Mitglieder hinzu. Nun endlich Nach einem leckeren syrischen Essen also eine gemeinsame Rüste, bei der der wurden wir gemeinsam kreativ und ge- Freitagabend dem gegenseitigen Kennen- stalteten auf vielfältige Weise unser Bild lernen diente. Außerdem machten wir uns von CLM. Wir erfuhren viel über die erste Gedanken zum Thema „Gestaltung Grundfesten unserer Gemeinde – da fielen des Abendmahls“ und ließen den Abend Begriffe wie Glaube, Hoffnung, Liebe, Ver- mit Gesprächen und Getränken gemütlich trauen, Vielfalt – über Wege aufeinander ausklingen. zu aus den vier Stadtteilen und noch vie- les mehr, das man hier gar nicht aufzählen kann. Außerdem lern- ten wir über den Wert von Glitzer – nicht nur für Frauen! – viel Kost- bares und übten, für verschiedene Problem- stellungen erste Schrit- te zu entwerfen und uns gegenseitig vorzu- stellen. Sie, liebe Leser- innen und Leser, dürfen gespannt sein, was sich alles daraus noch erge- Foto: CLM-Gemeinde 5
Aus der Kirche ben wird. Wir merkten bei dem allen, dass dertengerecht ausgeführt werden sollte. wir als Ältestenkreis ohne die vielen, die Viele Gemeindeglieder haben dieses Vor- jetzt schon mithelfen, und noch mehr, die haben mit Spenden für den Freiwilligen Ge- wir gerne dazugewinnen würden, so eine meindebeitrag 2020/21 unterstützt. Auch der große Gemeinde gar nicht allein lebendig Markusverein hat einen erheblichen Teil werden lassen können, und dass wir einen der Kosten übernommen. Weiter hoffen Schritt nach dem anderen machen müs- wir, dass ein Förderantrag bei der Aktion sen, damit wir uns nicht überlasten. Mensch Erfolg hat. Nach einer tatkräftigen Aufräumaktion und einer schnellen Blitzlicht-Runde fei- erten wir im Altarraum der Kirche ge- meinsam Abendmahl und fuhren dann er- füllt, gestärkt, beglückt und doch auch hundemüde nach Hause. Es war schön, viele der Ältesten beim Gottesdienst am Ewigkeitssonntag mit unserem Gospel- chor, dem Gospelprojekt Heidelberg, wieder- zusehen. Eine Älteste schrieb hinterher: Foto: Tobias Bade „Ich denke gern an die gemeinsamen Stunden bei der Ältestenrüste zurück und habe das Gefühl, nun viel vertrauter mit vielen einzelnen und der Runde insgesamt geworden zu sein, ebenso auch, in die Themenfelder, die die CLM-Gemeinde be- Im Frühjahr stimmte Frau Backhaus von treffen, mehr eingedrungen zu sein und der Bauabteilung der Kirchenverwaltung ein anderes Bewusstsein dafür bekommen die Pläne mit uns ab. Wegen der Wartezei- zu haben. Es hat sich für mich sehr ge- ten im Bauhandwerk konnten die Umbau- lohnt.“ arbeiten dann erst im Herbst begonnen und Anfang Dezember abgeschlossen wer- Ulrike Wandtke den. Da der vorhandene Platz begrenzt ist, wird der linke Raum kombiniert als be- hindertengerechter Bereich und Herren- WC-Anlage im Markushaus toilette genutzt. Auch die Installationen rollstuhlgerecht saniert im Damen-WC wurden erneuert. Im Markushaus waren die Toiletten sanie- Nach den üblichen Einschränkungen in rungsbedürftig. Der Ältestenkreis war sich der Bauphase sind wir nun sehr froh, dass schnell einig, dass eine Sanierung behin- wir einen weiteren Schritt zu Barrierefrei- 6
Aus der Kirche heit umsetzen konnten. Auch wer im zung dieses Vorhaben ermöglicht haben, Rollstuhl das Evangelische Kinder- und Ju- und der Planerin und allen ausführenden gendwerk oder die Räume des CVJM be- Handwerkern für ihren Einsatz. sucht, kann diese Toilettenanlage nutzen. Hans-Christoph Meier Der Ältestenkreis dankt allen sehr herz- lich, die durch ihre finanzielle Unterstüt- Aus der Landeskirche Heike Springhart als neue Springhart 36 und Mencke 34 Stimmen, Landesbischöfin gewählt bei jeweils einer Enthaltung. Nach dem zweiten Wahlgang schied Mencke gemäß Die badische Landessynode hat am Frei- Bischofswahlgesetz aus. tag, den 17. Dezember 2021, Heike Spring- hart (Pforzheim) zur neuen Landesbischö- Springhart (Jg. 1975) ist habilitierte Theo- fin gewählt. Sie wurde im dritten Wahl- login und derzeit Pfarrerin der Evangeli- gang mit der erforderlichen Zweidrittel- schen Johannesgemeinde in Pforzheim. Von Mehrheit von 55 Stimmen gewählt, 7 Sy- 2010 bis 2019 war sie Studienleiterin am nodale stimmten gegen sie, 7 enthielten Theologischen Studienhaus Heidelberg. Sie sich. In den beiden ersten Wahlgängen lehrte an den Universitäten Bochum, Hei- hatte es keine Entscheidung gegeben: Im delberg und Zürich. 2013 und 2014 war sie ersten Wahlgang erhielt Springhart 37 Gastwissenschaftlerin an der University of Stimmen, auf ihren Gegenkandidaten Chicago (USA). Springhart promovierte Martin Mencke (Wiesbaden) entfielen 33 über den „Beitrag von Religion und Kir- Stimmen. Im zweiten Wahlgang erreichte che für Demokratisierung und Reeducati- on im Westen Deutschlands nach 1945“. Die neue Landesbischöfin wird am 10. April 2022 in ihr Amt ein- geführt und tritt die Nachfolge von Landesbischof Jochen Corne- lius-Bundschuh an, der Ende März in den Ruhestand tritt. Dr. Daniel Meier Heike Springhart (Foto: EKIBA_David Groschwitz) 7
Aus der Kirche Aktuelles aus der Gemeinde Frühstück im Winter Faschingsferien und Osterferien Am 14. Februar ist es wieder soweit. Die In den Faschingsferien vom 28. Februar Christus-Luther-Markus-Gemeinde lädt zum bis 4. März und in den Osterferien vom zweiten Mal in diesem Winter für eine 14. bis 23. April ist das Pfarramt nur diens- Woche einkommensschwache und wohn- tags und freitags von 10 bis 12 Uhr geöff- sitzlose Menschen täglich zwischen 8 und net. In dringenden Kasualangelegenheiten 10 Uhr zu einem kostenlosen Frühstück können Sie uns jederzeit eine Nachricht ein. Auch in diesem Jahr wird die zweite auf dem Anrufbeantworter hinterlassen, Woche coronabedingt im Markushaus dieser wird regelmäßig abgehört. stattfinden und nicht im Haus der Christus- kirche. Dort ist es Konfi-Elternabend aus logistischen Gründen einfa- Am 16. März laden wir alle Eltern des cher, die Ausga- diesjährigen Konfirmandenjahrgangs zu be von Früh- einem zweiten gemeinsamen Elternabend stückstüten und ein. Beginn der Veranstaltung ist um 20 warmen Geträn- Uhr im Haus der Christuskirche. Dieser Ter- ken coronoakon- min ist coronabedingt unter Vorbehalt. form umzuset- zen. Passionsandachten Wie jedes Jahr benötigen wir wieder viele Wie in jedem Jahr laden wir 7 Wochen vor helfende Hände. Wenn Sie Lust haben Ostern zu den wöchentlichen Passionsan- mitzumachen, schicken Sie doch einfach dachten in die Christuskirche ein. Sie be- eine Mail an p.i.wittmann@t-online.de ginnen samstags um 19 Uhr mit dem oder melden Sie sich im Pfarrbüro. Dank- Vorabendgeläut und folgen einer medita- bar sind wir auch für Geldspenden, um die tiven, in sich ruhenden Liturgie aus Le- erforderlichen Lebensmittel einzukaufen. sung, Lied und Gebet. Die erste Passions- Gerne stellen wir Ihnen dafür eine Spen- andacht findet am 5. März, die letzte am denbescheinigung aus. Herzlichen Dank 16. April statt. für Ihre Unterstützung! 8
Aus der Kirche Taizégebet am Karfreitag Und was glaubst Du? – Heidelberger Interreligiöse Ferien Am Karfreitag um 20 Uhr findet wieder das Taizégebet im Markushaus statt. Bei diesem In den Osterferien soll die nächste Inter- meditativen Gebet stehen die schönen Ge- religiöse Ferienwoche für Kinder im Haus der sänge aus Taizé, einfache Gebete und die Christuskirche stattfinden. Vom 19. bis zum Stille im Vordergrund. Das Gebet um das 22. April gibt es ein abwechslungsreiches Kreuz gibt die Gelegenheit, die Sorgen des Programm mit Begegnungen, Spielen, Aus- Lebens abzulegen. Es besteht die Möglich- flügen, Aktionen und gemeinsamem Essen. keit, sich an der Gestaltung oder bei der Ob und unter welchen Umständen die In- musikalischen Umsetzung zu beteiligen. terreligiöse Ferienwoche stattfinden kann, Ansprechperson ist Diakon Tobias Bade. entscheidet sich erst nach Redaktions- schluss. Bitte informieren Sie sich auf der Homepage über das Angebot. Osterfrühstück Am Ostersonntag, den 17. April, möchten Kontakt: Rumeysa Turna, Teilseiend e. V., wir Sie im Anschluss an die Osterfrühgot- Mobil: 0176 25890640, tesdienste ab 7.30 Uhr zum ökumenischen E-Mail: rumeysa.turna@teilseiend.de Osterfrühstück einladen. Der Ort der Ver- https://www.teilseiend.de/ferienangebote anstaltung entscheidet sich anhand der dann bestehenden pandemischen Gesamt- situation. Vermutlich wird das Frühstück als eine Open-Air-Veranstaltung im Kirch- garten umgesetzt werden. Zur Vorberei- tung am Ostermorgen und zum Aufräumen danach suchen wir engagierte Helferinnen und Helfer. Interessierte können sich im Pfarramt melden. Vielen Dank für Ihre Un- terstützung! 9
Thema Alle willkommen! Gedanken zur Jahreslosung 2022 „Jesus Christus spricht: Wer zu mir schen ist es schärfer ausgedrückt: „Wer zu kommt, den werde ich nicht abweisen“, mir kommt, den werde ich nicht hinaus- so lautet die Jahreslosung für 2022 (Johan- werfen“. nes 6,37). Während die Tageslosungen von der Herrnhuter Brüdergemeinde tatsächlich Niemand soll aus der Gemeinschaft ausge- ausgelost sind, werden die Jahreslosungen schlossen werden. Doch genau dieses hat- von der Ökumenischen Arbeitsgemeinschaft ten die Menschen, die das Johannesevan- für Bibellesen (ÖAB) ausgewählt. Das geht gelium lasen, selbst erlebt. Wer sich zu auf eine Initiative des Pfarrers und Lieder- Jesus als Messias bekannte, wurde aus der dichters Otto Riethmüller zurück, der zur Gemeinschaft der jüdischen Synagoge Bekennenden Kirche gehörte und ab 1934 hinausgeworfen. Das wird an drei Stellen den Naziparolen ein biblisches Wort ent- im Evangelium deutlich gesagt (Johannes gegenstellte. 9,22; 12,42; 16,2). Dieser Ausschluss war für die Betroffenen ein Schock. Ganz selbst- Die Bibelverse, die als Jahreslosung ausge- verständlich hatten sie ihren Glauben an wählt werden, sind also ganz bewusst in Jesus innerhalb der jüdischen Gemein- unsere heutige Situation hineingespro- schaft gelebt. Jesus selbst war Jude wie chen. Sie sollen uns bei unseren aktuellen auch seine Jünger und Jüngerinnen. Eben- Fragen leiten, in der Gesellschaft, in der so bildeten jüdische Männer und Frauen wir heute leben, in unserer Kirche und in den Kreis, aus dem später die Gemeinde unserem persönlichen Glauben. Ein gan- des Johannesevangeliums hervorging. Am zes Jahr sollen wir uns immer wieder an Anfang war diese Gruppe keine eigene Ge- diesem Wort orientieren. Was bedeutet es meinde gewesen, sondern gehörte zur für uns heute, wenn Jesus sagt: „Wer zu Synagogengemeinschaft. Sie waren also, mir kommt, den werde ich nicht abwei- wie wir heute sagen, Juden-Christen im Ge- sen“? gensatz zu Gemeinden, die unter Nicht- Juden gegründet wurden, den sogenann- Um dieses Wort Jesu besser zu verstehen, ten Heiden-Christen. wollen wir uns bewusst machen, was es für die Gemeinde des Johannesevangeli- Der Ausschluss aus der Synagoge machte ums bedeutet hat. Die Menschen in dieser sie heimatlos. Die jüdischen Gemeinden Gemeinde haben ja dieses Wort überlie- waren im Römischen Reich als eigenständi- fert, weil es in ihrem Alltag und für ihr ge Gemeinschaft anerkannt, was einen Miteinander in der Gemeinde wichtig war. gewissen Schutz vor Nachstellungen und Den entscheidenden Hinweis gibt uns das Verfolgung bot. Die kleine Gemeinschaft letzte Wort: „nicht abweisen“. Im Griechi- war also doppelt bedroht: Einerseits war 10
Thema sie getrennt von ihrem historischen und und Galiläa im Norden, und ihr Glaube war spirituellen Ursprung, dem Judentum. An- durch geschichtliche Entwicklungen vom dererseits war sie bedroht von der heid- Jerusalemer Tempel getrennt worden. Als nischen Umwelt und dem Kaiserkult, der heilige Bücher erkennen sie nur die fünf damit verbunden war. Das war schmerz- Bücher der Tora (1. bis 5. Buch Mose) an, lich und gefährlich zugleich. und verehren Gott auf dem für sie heiligen Berg Garizim. Das Johannesevangelium be- Wie reagierte die kleine Gemeinschaft in richtet von einer Begegnung Jesu mit ei- dieser Situation? Eine Reaktion war, dass ner Samaritanerin am Jakobsbrunnen, die im Johannesevangelium aufgeschrieben selbst zum Glauben an ihn kommt, und wurde, war bis dahin nur mündlich von Je- auch andere aus ihrer Stadt Sychar als An- sus erzählt wurde. In diesem Evangelium hänger Jesu gewinnt (Johannes 4). In Jo- erkennen wir zugleich, wie sich die Ge- hannes 8,48 behaupten die Gegner Jesu so- meinde nach außen öffnete. Sie suchte gar, er sei selbst ein Samaritaner. Verbindung zu Gruppen, die ebenfalls von den Autoritäten des Jerusalemer Tempels Eine weitere Gruppe, die vom Jerusalemer nicht anerkannt wurden. Dazu gehören Tempel ausgeschlossen war – oder sich vor allem die Samaritaner. Sie leben bis selbst getrennt hatte –, war die Gemein- heute im Bereich zwischen Judäa im Süden schaft von Qumran. Ihre Schriften wurden in Höhlen am Toten Meer gefunden. Ob es tatsächlich Begegnungen gegeben hat, wissen wir nicht. Aber in manche Gedan- ken des Johannesevangeliums und der Qumranschriften sind eng verwandt. Dazu gehört der starke Gegensatz zwischen Licht und Finsternis bzw. zwischen denen, die Gott wahrhaftig erkennen, und denen, die diese Erkenntnis ablehnen. Auch dass Gott seinen Geist sendet, damit Menschen die Wahrheit erkennen und mit ihm ver- bunden sind (Johannes 14,26), könnte ein Anknüpfungspunkt für Menschen aus der Gemeinschaft von Qumran gewesen sein. Schließlich öffnete sich die junge Gemein- de für die griechisch sprechende Welt in ihrer Umgebung. Das waren zunächst na- türlich jüdische Menschen, die als Mutter- Lippo Memmi, Johannes, der Evangelist (14. Jh.) Bildquelle: Wiki Commons 11
Thema sprache Griechisch hatten. Vom Jünger oder nicht. Entscheidend war der innere Phippus heißt es, dass er diese Menschen Wunsch, zu Jesus Christus zu gehören. Auf mit Jesus in Verbindung brachte (Johan- die bittere Erfahrung, ausgegrenzt und nes 12,21). So kam es, dass in der Gemein- schließlich ausgeschlossen zu werden, de Griechisch gesprochen wurde. Damit reagierten die ersten christlichen Ge- aber wurde die Botschaft von Jesus dann meinden mit dem Grundsatz: Bei uns sind auch für solche Menschen verständlich, alle willkommen, die an Jesus Christus die nicht im jüdischen Glauben aufge- glauben. So fanden sich in den christli- wachsen waren. Wie folgenreich diese chen Gemeinden Menschen mit ganz un- Öffnung war, zeigen schließlich das Jo- terschiedlicher religiöser und kultureller hannesevangelium und alle anderen Prägung zusammen. Das schuf übrigens Schriften des Neuen Testaments: Sie wur- von Anfang an auch Konflikte und war den nicht in Aramäisch, der Sprache Jesu doch zugleich ein großer Reichtum und und der ersten Gemeinde in Jerusalem einer der Gründe für den Erfolg der verfasst, sondern von Anfang an in Grie- christlichen Bewegung. chisch. Damit konnten auch Nicht-Juden die Botschaft von Jesus Christus verstehen Die Situation damals und heute lässt sich und zum Glauben an ihn finden. nicht direkt vergleichen. Wir stehen als christliche Gemeinden in Heidelberg und „Wer zu mir kommt, den werde ich nicht als Menschen im dritten Jahrtausend vor abweisen.“ Dieser Satz Jesu wurde zum anderen Herausforderungen als die Men- Programm in den frühen christlichen Ge- schen im östlichen Mittelmeerraum am meinden. Im Johannesevangelium und in Ende des ersten Jahrhunderts. Aber eines den anderen Schriften des Neuen Testa- lässt sich doch festhalten: Die Botschaft ments erfahren wir, dass es keine äußeren Jesu leitet uns an, danach zu suchen, was Voraussetzungen für die Zugehörigkeit die Menschen guten Willens verbindet. zur Gemeinde gab. Weder Geburt oder Sie leitet uns an, Gegensätze zu überwin- Herkunft noch Geschlecht oder Besitz den und zu integrieren anstatt auszugren- noch der Bildungsgrad oder Mutterspra- zen. che legten fest, ob jemand dazu gehörte Hans-Christoph Meier 12
Thema Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen? Go esdienst in Coronazeiten Es war keine leichte Entscheidung, die der CLM-Gemeinde wurde schließlich ein Ältestenkreis am 9. Dezember getroffen Mischmodell beschlossen. Ein Gottes- hat. In der Diskussion wurde es emotional dienst im Monat soll auch denjenigen of- und heftig. Wie sollen wir auf die große fen stehen, die sich bisher (noch) nicht Zahl der Neuinfektionen reagieren? Wel- dazu entschließen konnten, sich gegen Co- che Regel soll zukünftig in den Gottes- vid-19 impfen zu lassen. Auch sie sollen diensten gelten? Wie können wir einen nicht grundsätzlich abgewiesen werden. möglichst großen Schutz gewährleisten In allen anderen Gottesdiensten gilt bis und dennoch Ungeimpfte nicht grund- auf Weiteres die 2G+-Regel. sätzlich vom Gottesdienst ausschließen? Quelle: www.nuernberg.de/ Die landeskirchlichen Regelungen ließen nur zwei Optionen zu: entweder 2G+, also internet/stadtportal/ corona_plakate.html Zutritt nur für Geimpfte und Genesene, deren Impfung bzw. Genesung nicht län- ger als drei Monate zurückliegt, ansonsten mit zusätzlichem Test. Kein Zutritt für Ungeimpfte oder Ungenesene, auch nicht mit Test. Oder gar keine Zugangsbe- schränkung, dafür mit einem Mindestab- Die Dienstgruppe, bestehend aus den Pfar- stand von 2 Metern in der Kirche. rerer*innen und dem Diakon, legt jeweils fest, welche Regel auf welchen Gottes- Während für die einen die erste Möglich- dienst Anwendung findet. Nach Möglich- keit die einzig richtige zu sein schien, keit werden die Gottesdienste wieder ver- wollten andere den Gottesdienstbesuch mehrt im Livestream zu sehen sein. Bitte für Ungeimpfte nicht ganz unmöglich ma- informieren Sie sich auf der Homepage, in chen. Ein Blick hinüber zur katholischen den Schaukästen oder im Pfarrbüro über Kirche sagte die aktuelle Regelung für die nächsten dabei, dass Gottesdienste. Wir hoffen alle, dass die dort auch Maßnahmen bald nicht mehr erforderlich weiterhin sein werden, und werben daher weiter für keine Zu- die Impfung. Dann stehen auch wieder alle gangsbe- Gottesdienste für alle offen! schränkun- Sigrid Zweygart-Pérez gen geplant sind. Für die Symbolbild: Pixabay 13
Thema „Wer zu uns in die Kirche kommt, den weisen wir nicht ab“ Das klingt erst einmal nach einer Binsen- immer hoffe, dass Menschen sie nicht ma- weisheit. Selbstverständlich ist jeder und chen, wenn sie zu uns in die Christus-Lu- jede bei uns willkommen. Nicht wahr? Da- ther-Markus-Gemeinde kommen: Seit vielen für bieten wir als CLM-Gemeinde ja auch Jahren besuchen mein Mann und ich die ein ganz breitgefächertes Angebot. Unter- Gottesdienste an unserem Urlaubsort am schiedliche Gottesdienstformate für alle Bodensee. Nicht ein Mal – und das in ei- Altersgruppen und zu unterschiedlichen nem Urlaubsort in der Diaspora, an dem Zeiten. Chöre und Musikgruppen für die die „einheimische“ Gottesdienstgemeinde Musikbegeisterten. Gesprächsgruppen, recht überschaubar ist – wurde von unse- Hauskreise, Jungschar – wer sich die rer Anwesenheit Notiz genommen. Am Homepage anschaut, staunt, was nicht al- krassesten haben wir das nach einem les so los ist. Und dann haben wir ja auch Sonntagsgottesdienst erlebt. Es wurde noch unsere Kindergärten. Unsere Nach- zum Kirchenkaffee eingeladen. Tische wa- barschaftshilfe. Und die vielen bezirkli- ren liebevoll gedeckt. Und da nur wenige chen Angebote, die uns ja auch zur Verfü- Gottesdienstbesucher*innen anwesend gung stehen. waren, verschoben wir unsere anschlie- ßende Wanderung und blieben zum Kaf- Und doch – warum fühlt es sich dennoch fee, damit das Team nicht unnötig viel nicht für alle so an? Warum erzählen Kaffee gekocht hatte. An unserem Tisch Menschen, dass sie sich überhaupt nicht saß zunächst außer uns der Organist. Wir willkommen geheißen fühlen? In der letz- stellten uns höflich vor und wären gerne ten Ältestenklausur im November haben noch etwas über den schönen Gottes- wir uns ausführlich mit dieser Frage be- dienst ins Gespräch gekommen. Da setzte schäftigt. Wie gelingt es uns besser, die sich aber eine weitere Person zu uns, die Jahreslosung „Wer zu mir kommt, den den Organisten offensichtlich gut kannte. werde ich nicht abweisen“ auch durch Von diesem Moment an waren wir nur uns, unser eigenes Verhalten und unsere noch Zuschauende bzw. Zuhörende. Nie- Art, Kirche zu sein, anschaulich und mand zeigte weiteres Interesse an unserer glaubhaft zu machen? Die aktuelle Coro- Anwesenheit. Nach einer Viertelstunde nasituation macht es uns dabei natürlich haben wir uns dann verabschiedet, traurig nicht unbedingt leichter. Aber das darf über den Gedanken, wie viele Gelegenhei- keine Entschuldigung sein. ten für gute Begegnungen in dieser Ge- meinde wohl schon verstrichen sind. Wie Gerne erzähle ich von einer eigenen Er- viele Menschen gesagt haben: Hier kom- fahrung, die ich in einer anderen Gemein- me ich nicht mehr her. Hier fühle ich de regelmäßig mache. Und von der ich mich nicht willkommen, sondern zurück- 14
Thema gewiesen. Ein Kirchenkaffee allein ist ganz rückweisend, weil irreführend. Das wird offensichtlich noch keine Garantie für ei- im neuen Jahr in Angriff genommen. Ver- ne gastfreundliche Gemeinde. Und da sprochen! Oft gestaltet sich aber auch die kommt es tatsächlich auf jede und jeden Eingangssituation dadurch wenig gastlich, Einzelne/n an. Nehme ich Notiz, wenn da dass hier kurz vor Beginn des Gottes- jemand ganz alleine steht? Mache ich dienstes noch recht geschäftiges Treiben einen Schritt auf die Person zu und begrü- herrscht. Letzte Absprachen der Beteilig- ße sie? Bitte ich sie an den Tisch oder in ten finden zum Teil mitten im Gang der die Runde und versuche, sie mit ins Ge- Christuskirche statt. Da schaffen wir es oft spräch zu nehmen? nicht so gut, eine entspannte Atmosphäre zu schaffen, in der ein gutes Ankommen Gastfreundliche Gottesdienste beginnen für die Gottesdienstbesucher*innen mög- aber natürlich längst vor dem Kirchenkaf- lich ist. Mit großen Schritten und offen- fee. An der Kirchentür. Bei unserer Älte- sichtlich in Eile durchquert die Pfarrerin stenklausur waren wir uns einig: Da haben noch einmal die Kirche, um etwas zu erle- wir noch einiges zu tun! Der Eingangsbe- digen, anstatt die Ankommenden freund- reich der Christuskirche und des Markus- lich willkommen zu heißen. Nicht gut. Ab hauses müssen dringend kritisch ange- dem neuen Jahr werden die diensthaben- schaut werden. Die Informationen, die den Ältesten mit Namensschildern ausge- dort angeboten werden, sind zum großen stattet sein und damit signalisieren, dass Teil veraltet und dadurch tatsächlich zu- sie ansprechbar sind für Fragen aller Art: 15
Thema Wo kann ich mich hinsetzen? Wie lange auch angesprochen, wenn ich auf der Su- wird der Gottesdienst etwa dauern? Wird che bin und hoffe, hier etwas zu finden? heute Abendmahl gefeiert? Ich denke, hier haben wir noch große Auf- Und dann ist da natürlich unser Gottes- gaben vor uns. Und sind dabei auf das dienst selbst. Wir gehen ja in der Regel Mitwirken aller angewiesen. Denn der davon aus, dass allen, die daran teilneh- Gottesdienst ist ja keine Veranstaltung men, der Ablauf vertraut ist. Aber da ha- der Gemeindeleitung aus Pfarrer*innen, ben wir dann nur die regelmäßigen Kirch- Diakon*innen, Ältesten und Musiker*in- gänger*innen im Blick. Aber was ist mit nen, auch wenn diese hier die Hauptver- denjenigen, die vielleicht schon lange antwortung tragen. Aber damit sich Men- nicht mehr dagewesen sind und es heute schen willkommen geheißen fühlen, mal wieder wagen? Erleben sie eine Ver- braucht es die ganze feiernde Gemeinde. anstaltung, die sich nur Eingeweihten er- Ein freundlicher Blick, ein „Schön, Sie zu schließt? Haben sie die Chance, die Ge- sehen“, ein „Bleiben Sie auch noch zum meindetexte mitzusprechen oder zu Kaffee?“ macht manchmal mehr aus, als singen, oder rauscht die Liturgie mehr ein noch so detailliertes Gottesdienstblatt. oder weniger an ihnen vorbei? Welche Damit sich Menschen bei uns wohlfühlen. Sprache wird gesprochen? Ist sie nur Insi- Angenommen. Willkommen. dern verständlich oder fühle ich mich Sigrid Zweygart-Pérez Nicht abgewiesen – Ein Gast an der Christuskirche Auf einmal war er da. Unsichtbar. Aber chen nächtlichen Ausflug. Gerade wenn nicht spurlos. Vor gut einem Jahr hat ein die Temperaturen unter null Grad sinken Mensch entschieden, sein nächtliches und wir uns einfach nicht vorstellen kön- Quartier an der Ostseite der Christuskirche nen, wie man da draußen übernachten zu beziehen. Hinter der Tür zur Küche, die kann. Und so durfte er auch schon öfter in zwar nur wenig Schutz bietet, aber für der Kapelle sein Lager aufschlagen. Alle diesen Menschen offensichtlich etwas bie- anderen Hilfsangebote haben bisher nicht tet, was er braucht. Er kommt spät und wirklich gefruchtet. Aber das hat uns geht früh. Wenn man ihn sehen will, muss nicht dazu bewegen können, ihm dieses man sich nachts zur Christuskirche bege- Nachtasyl zu verweigern. ben. Weil wir uns Sorgen machen, über- nimmt Pfarrer Meier ab und zu einen sol- 16
Thema Ein ganz herzlicher Dank geht an unseren Dank auch an Hans-Christoph Meier, der Hausmeister Markus Henschel, der immer sein nächtliches Zubettgehen oft nach un- wieder danach schaut, dass das Chaos an serem Gast richtet und vor allem auch mit der Kirchentür nicht überhandnimmt. Der ihm in Kontakt bleibt. Dank schließlich an uns informiert, wenn ein neuer Schlafsack die Nachbarschaft, die sich durch nächtli- her muss. Und uns auch manchmal einfach ches Schnarchen nicht aus der Ruhe brin- erinnert: Habt diesen Menschen auf dem gen lässt. Schirm, jetzt, wo es wieder kalt ist. Sigrid Zweygart-Pérez Letzte Hoffnung für Abgewiesene – die Härtefall- kommission Immer wieder kommt es vor, dass das für Migration richten kann. Betroffene Fa- Asylgesuch von Menschen abgelehnt wird. milien und Einzelpersonen, die die Härte- Und auch die nächsten Instanzen, die un- fallkommission anrufen lassen möchten, Symbolbild: Pixabay ser Asylrecht vorsieht, brachten aus den benötigen hierfür Unterstützung. Sinnvoll verschiedensten Gründen keinen Erfolg. ist es, wenn zum Beispiel Kirchengemein- Da sich dieses Verfahren aber in der Regel den, Kirchenbezirke, Vereine oder Initiati- über Jahre hinzieht, sind viele dieser Men- ven die Eingabe an die Härtefallkommission schen inzwischen gut integriert in richten. Der Einzelfall muss gründlich auf- Deutschland, sprechen die Sprache, haben bereitet, Arbeit und Freunde gefunden. Oft sind das Vorlie- auch Kinder zur Welt gekommen, die in gen der be- den Kindergarten oder in die Schule ge- sonderen hen. Für viele von ihnen könnte eine Ab- Härte gut schiebung schlimme Folgen haben. Darum begründet gibt es in Baden-Württemberg eine Ein- und belegt richtung, die für diese Menschen oft die sein. Un- letzte Hoffnung bedeutet: die Härtefallkom- terlagen müssen besorgt werden. Gesprä- mission. Die Härtefallkommission ist ein un- che mit den zuständigen Behörden sollten abhängiges Gremium, das im Zusammen- bereits im Vorfeld geführt werden. Ob die hang mit der Aufenthaltsgewährung für Härtefallkommission dann das Ersuchen Ausländer aus dringenden humanitären stellt, entscheidet das Gremium selbst mit oder persönlichen Gründen ein Härtefall- einer Zweidrittelmehrheit. Vorher prüfen ersuchen an das Ministerium der Justiz und die Mitglieder ausführlich, ob ein Härtefall 17
Thema vorliegt und ob alle Voraussetzungen er- Glaubens. Für die evangelischen Landes- füllt sind, damit ein Gesuch zulässig ist. Ob kirchen sitzt übrigens Dekan in Ruhe die oberste Landesbehörde (seit der letz- Achim Zobel in der Härtefallkommission. ten Landtagswahl das Justizministerium, Gemeinsam mit den anderen Mitgliedern nicht mehr das Innenministerium) dann hat er sich im Jahr 2020 mit 178 Eingaben dem Ersuchen stattgibt, ist damit noch befasst, die zum Teil noch aus den Vorjah- nicht entschieden. Der Innenminister hat ren stammten. 58 Eingaben wurden we- die positive Entscheidung der Kommission gen Unzulässigkeit abgelehnt und neun oft ignoriert und dennoch die Abschie- Eingaben wegen offensichtlicher Unbe- bung in die Wege leiten lassen. gründetheit nicht umfassend beraten. Demgegenüber hat die Härtefallkommission Die Härtefallkommission besteht aus zehn 111 Eingaben intensiv beraten und alle für Mitgliedern, die auf Vorschlag der Liga der und gegen eine Aufenthaltsgewährung freien Wohlfahrtspflege, der evangelischen sprechenden Gründe in einer Gesamt- Landeskirchen, der katholischen Kirche, schau abgewogen. In 68 der beratenen des Flüchtlingsrates Baden-Württemberg so- Fälle hat die Kommission ein Härtefaller- wie der kommunalen Landesverbände be- suchen an das im Jahr 2020 noch zuständi- rufen werden. Die oberste Landesbehörde ge Innenministerium gerichtet. beruft das vorsitzende Mitglied und des- Sigrid Zweygart-Pérez sen Stellvertreter bzw. Stellvertreterin, eine Persönlichkeit des Landes sowie eine Persönlichkeit des Landes islamischen Ein Ort für alle – die Chapel im Patrick-Henry-Village Dienstagmorgen. Mit Spenden bepackt einmal „Löwenbändigerin“ spielen. schleiche ich mich von hinten in die Cha- Schließlich muss alles coronakonform ab- pel. Vorne, das weiß ich, stehen schon laufen. Familien dürfen zusammensitzen, viele Menschen: Familien und Alleinste- die anderen bitte mit 1,5 Meter Abstand. hende, ein buntes Gemisch von Nationali- Das leuchtet nicht jeder und jedem auf täten, Sprachen, Religionen und Anliegen. Anhieb ein. Schließlich waren alle min- Schnell die Spenden in den entsprechen- destens 10 Tage in Quarantäne und sind den Raum gestellt, die Lichter angemacht, sich sicher, dass sie kein Corona haben. die Kerze angezündet – der letzte ruhige Schließlich sitzen alle so, wie ich mir das Moment für diesen Vormittag. Wenn ich vorstelle, und warten dann mehr oder we- dann die Kirchentür öffne, muss ich erst niger geduldig darauf, dass sie an der Rei- 18
Thema he sind. Dabei ist es gar nicht so leicht, ei- der Kantine bekommen, wird von denen ne sinnvolle Reihenfolge auszumachen. glatt verweigert. Der Transfer in die Nähe Wer braucht ein längeres Gespräch und von Familienmitgliedern wurde verwei- damit Zeit im Seelsorgeraum? Wo ist mit gert. Das macht die Menschen mürbe und einem Kuscheltier für die Kinder und ei- gereizt, manchmal auch aggressiv. nem Koffer ganz schnell Hilfe getan? Oft sind es nicht die „klassischen“ Seel- Denn es sind ganz unterschiedliche Be- sorgethemen, die die Menschen zu uns dürfnisse, die die Menschen aus dem An- führen. Aber das ist für uns kein Grund sie kunftszentrum zu meinem katholischen zurückzuweisen. Auch wenn wir schauen, Kollegen, Jochen Winter, und mir führen. dass diejenigen, die in großer seelischer Und keiner, das ist unsere Maxime, keiner Not sind, zuerst drankommen. Aber im und keine wird zurückgewiesen. Auch Laufe der Jahre haben wir erkannt, dass wenn wir nicht in jedem Fall helfen kön- gerade die seelischen Nöte durch konkre- nen. Aber einen frischen Kaffee, einen te Hilfe für den Alltag gelindert werden leckeren Keks und eine freundliche Be- können. Und dass auch diejenigen, die gegnung, die gibt es für jeden und jede, scheinbar „nur“ an materieller Hilfe In- auch wenn es manchmal nicht einfach ist. teresse haben, mit ihrem ganzen Paket an Nicht nur wegen der Sprachhürden. Oft Ängsten, Sorgen und Hoffnungen zu uns sind die Menschen wirklich verzweifelt, kommen. Die Familien aus Nordmazedo- weil sie nirgends das bekommen, was sie nien, die wissen, dass sie kein Asyl be- brauchen. Die Schuhe aus der Kleiderkam- kommen werden, die zu uns kommen in mer passen nicht, sondern sind zu eng der Hoffnung, ein paar Kleidungsstücke und tun weh. Das Essen, das die Kinder in oder Spielsachen zu bekommen. Und die dabei doch auch erfahren: Hier, in diesem Moment, waren wir nicht nur hoffnungs- lose Fälle. Sondern Menschen, nach deren Name und Wohlbefinden gefragt wird. Für die sich andere Menschen Mühe machen und Zeit nehmen. Und die vor allem ihre Not als wirkliche Not wahrnehmen und nicht abtun. Am Ende eines solchen Vor- mittags bin ich oft fix und fertig. Aber auch zufrieden mit dem Gefühl, das mir die Menschen gegeben haben. Durch ihre Erleichterung, durch die neue Hoffnung, durch kleine Zeichen von Zuversicht, die in der Chapel gewachsen sind. Sigrid Zweygart-Pérez Weihnachten im PHV (Foto: Sigrid Zweygart-Pérez) 19
Lebenssta onen Aus den Kirchenbüchern Neues Leben – Taufen Vollendetes Leben – Felix Schwanecke Besta ungen Jakob Fritz Kupffer Holger Daum, 56 Jahre Clara Amelie Schmitt Werner Fischer, 89 Jahre Philipp Benjamin Lenz Margot Raff geb. Goos, 88 Jahre Malia Brenda Mc Morris Ursula Weidig geb. Diem, 93 Jahre Karl Reinfrank, 83 Jahre Margarete Waldenmaier geb. Baitinger, 88 Jahre Ottilie Gebhardt geb. Rath, 87 Jahre Dieter Theurer, 85 Jahre Günther Sawitzki, 70 Jahre Gerda Schief geb. Kiehnle, 80 Jahre Friedrich Rietbrock, 91 Jahre Rudolf Bernhardt, 96 Jahre 20
Terminübersicht Alles auf einen Blick Februar April 09.02., 20 Uhr, online 01.–03.04., Jugendburg Rotenberg Ältestenkreissitzung 2. Konfirmanden-Wochenende und Jugendwochenende 14.–20.02., 8–10 Uhr, Markushaus Frühstück im Winter in der Südstadt 05.04., 20 Uhr, Haus der Christuskirche Ältestenkreissitzung 19.02., 15 Uhr, Markushaus Kirche Kunterbunt 09.04., 15 Uhr, online Kirche Kunterbunt 26.02., 12–13.30 Uhr, Markushaus NächstenMahl 10.04., 18 Uhr, Christuskirche Konzert Gospelprojekt 17.04., 7.30 Uhr März Osterfrühstück 10.03., 20 Uhr, online 19.–22.04., Haus der Christuskirche Ältestenkreissitzung Interreligiöse Ferienwoche 16.03., 20 Uhr, Markushaus 23.04., 12–13.30 Uhr, Markushaus Konfi-Elternabend NächstenMahl 19.03., 15 Uhr, Markushaus Kirche Kunterbunt Mai 25.–27.03. Gospelwochenende 07.05., 15 Uhr, Markushaus Kirche Kunterbunt 26.03., 12–13.30 Uhr, Markushaus NächstenMahl 15.05., 11 Uhr Gemeindeausflug 31.03., 18.30 Uhr, Lutherzentrum Stadtsynode 31.05., 17 Uhr, Christuskirche Anmeldung zur Konfirmation 2023 21
Go esdienste Go esdienste Februar–April 2022 2. Februar, Mariä Lichtmess 11 Uhr Ökumenischer Kindergottesdienst 19 Uhr Abendandacht (Schramm/Luther- mit Bibelgespräch für Erwachsene (Team/ kirche) Markushaus) 18 Uhr Abendgottesdienst Haltestelle 6. Februar, 4. Sonntag vor der Passions- Christuskirche (Team/Café Leitstelle Berg- zeit heim) 10 Uhr Gottesdienst mit Abendmahl und Livestream (Goseberg/Christuskirche) 23. Februar, Mittwoch 10 Uhr Kindergottesdienst (Team/Kapelle 19 Uhr Abendandacht (Goseberg/Luther- der Christuskirche) kirche) 11 Uhr Ökum. Kindergottesdienst mit Bi- 27. Februar, Estomihi belgespräch für Erwachsene (Team/Mar- 10 Uhr Gottesdienst (Meier/Christuskirche) kushaus) 10 Uhr Kindergottesdienst (Team/Kapelle 9. Februar, Mittwoch der Christuskirche) 19 Uhr Abendandacht (Meier/Lutherkirche) 2. März, Mittwoch 13. Februar, Septuagesimae 19 Uhr Abendandacht (Schramm/Luther- 10 Uhr Gottesdienst (Zweygart-Pérez/ kirche) Christuskirche) 4. März, Freitag 10 Uhr Kindergottesdienst (Team/Kapelle 19 Uhr Gottesdienst zum Weltgebetstag der Christuskirche) (Team/Hoffnungskirche) 16. Februar, Mittwoch 5. März, Samstag 18.30 Uhr Ökumenischer Abendgottes- 19 Uhr Passionsandacht (Zweygart-Pérez/ dienst Hören auf Gott (Goseberg/St. Michael) Kapelle der Christuskirche) 19 Uhr Abendandacht (Zweygart-Pérez/ Lutherkirche) 6. März, Invocavit 10 Uhr Gottesdienst (Zweygart-Pérez/ 20. Februar, Sexagesimae Christuskirche) 10 Uhr Gottesdienst (Meier/Christuskirche) 11 Uhr Ökumenischer Kindergottesdienst 10 Uhr Kindergottesdienst (Team/Kapelle zum Weltgebetstag mit Bibelgespräch für der Christuskirche) Erwachsene (Team/Markushaus) 22
Go esdienste 9. März, Mittwoch 10 Uhr Kindergottesdienst (Team/Kapelle 19 Uhr Abendandacht (Meier/Lutherkirche) der Christuskirche) 11 Uhr Ökumenischer Kindergottesdienst 12. März, Samstag mit Bibelgespräch für Erwachsene (Team/ 19 Uhr Passionsandacht (Meier/Kapelle der St. Michael) Christuskirche) 18 Uhr Abendgottesdienst Haltestelle 13. März, Reminiszere Christuskirche (Team/Markushaus) 10 Uhr Gottesdienst (Zweygart-Pérez/ 23. März, 2. Mittwoch Christuskirche) 19 Uhr Abendandacht (Goseberg/Luther- 10 Uhr Kindergottesdienst (Team/Kapelle kirche) der Christuskirche) 26. März, Samstag 16. März, Mittwoch 19 Uhr Passionsandacht (Meier/Kapelle der 18.30 Uhr Ökumenischer Christuskirche) Abendgottesdienst Hören auf Gott (Team/ St. Michael) 27. März, Lätare 19 Uhr Abendandacht (Zweygart-Pérez/ 10 Uhr Gottesdienst (Meier/Christuskirche) Lutherkirche) 10 Uhr Kindergottesdienst (Team/Kapelle der Christuskirche) 19. März, Samstag 11.30 Uhr Ökumenischer 19 Uhr Passionsandacht (Meier/Kapelle Kleinkindergottesdienst (Team/HALT.) Christuskirche) 16 Uhr Communitygottesdienst (Goseberg/ 20. März, Okuli Markushaus Café licht.) 10 Uhr Gottesdienst mit Taufen (Goseberg/ Christuskirche) Abendandacht am Telefon Immer montag- und freitagabends um 19.30 Uhr laden wir Sie ganz herzlich ein, mit uns am Telefon Andacht zu feiern. Gemeinsam wollen wir miteinander beten, singen und auf einen Bibeltext hören. Bitte wählen Sie dazu die folgende Telefonnummer: 069 7104 9922. Wenn die Tele- fonstimme Sie nach der Meeting-ID fragt, wählen Sie 847 5463 6728#, danach das Kennwort 06221#, anschließend noch mal #. Sie können die Andacht bei sich zu Hause mitfeiern. Wenn Sie möchten, halten Sie ei- ne Kerze bereit. Wir werden sie am Beginn der Andacht gemeinsam anzünden. 23
Go esdienste 30. März, Mittwoch 14. April, Gründonnerstag 19 Uhr Abendandacht (Goseberg/Luther- 19 Uhr Gottesdienst mit (Tisch-)Abend- kirche) mahl (Goseberg/Ort siehe Ankündigung) 2. April, Samstag 19 Uhr Ökumenischer Gottesdienst mit Tischabendmahl (Bade/Markushaus) 19 Uhr Passionsandacht (Zweygart-Pérez/ Kapelle der Christuskirche) 15. April, Karfreitag 3. April, Judika 10 Uhr Gottesdienst (Zweygart-Pérez/ Christuskirche) 10 Uhr Gottesdienst mit Abendmahl (Zweygart-Pérez/Christuskirche) 10 Uhr Kindergottesdienst (Team/Kapelle der Christuskirche) 10 Uhr Kindergottesdienst (Team/Kapelle der Christuskirche) 11.30 Uhr Ökumenischer Kinderkreuzweg (Team/St. Michael) 11 Uhr Ökumenischer Kindergottesdienst mit Bibelgespräch für Erwachsene (Team/ 20 Uhr Taizégebet (Team/Markushaus) St. Michael) 16. April, Karsamstag 6. April, Mittwoch 19 Uhr Passionsandacht (Zweygart-Pérez/ 19 Uhr Abendandacht (Schramm/Luther- Kapelle der Christuskirche) kirche) 17. April, Ostersonntag 9. April, Samstag 6 Uhr Gottesdienst mit Taufen (Meier/ 19 Uhr Passionsandacht (Meier/Kapelle der Christuskirche) Christuskirche) 10 Uhr Gottesdienst mit Abendmahl (Goseberg/Christuskirche) 10. April, Palmarum 10 Uhr Kindergottesdienst (Team/Kapelle 10 Uhr Gottesdienst mit Taufen (Goseberg/ der Christuskirche) Christuskirche) 11.30 Uhr Kleinkindergottesdienst (Team/ 10 Uhr Kindergottesdienst (Team/Kapelle HALT.) der Christuskirche) 18. April, Ostermontag 12. April, Dienstag ab 9.30 Uhr Osterfrühstück mit Familien- 15 Uhr Passionsandacht für Senioren andacht (Team/Markushaus) (Meier/Kapelle der Christuskirche) 20. April, Mittwoch 13. April, Mittwoch 18.30 Uhr Ökumenischer 19 Uhr Abendandacht (Zweygart-Pérez/ Abendgottesdienst Hören auf Gott (Team/ Lutherkirche) St. Michael) 24
Go esdienste 19 Uhr Abendandacht (Goseberg/Luther- 1. Mai, Misericordias Domini kirche) 10 Uhr Gottesdienst mit Konfirmation 24. April, 3. Quasimodogeniti (Meier/Christuskirche) 10 Uhr Gottesdienst mit Konfirmanden- 10 Uhr Kindergottesdienst (Team/Kapelle gespräch (Meier/Christuskirche) der Christuskirche) 10 Uhr Kindergottesdienst (Team/Kapelle 11 Uhr Ökumenischer Kindergottesdienst der Christuskirche) mit Bibelgespräch für Erwachsene (Team/ St. Michael) 16 Uhr Communitygottesdienst (Goseberg/ Markushaus Café licht.) 4. Mai, Mittwoch 18 Uhr Abendgottesdienst Haltestelle 19 Uhr Abendandacht (Schramm/Luther- Christuskirche (Team/Kapelle der Christus- kirche) kirche) 8. Mai, Jubilate 27. April, Mittwoch 10 Uhr Gottesdienst mit Abendmahl 19 Uhr Abendandacht (Goseberg/ (Meier/Christuskirche) Lutherkirche) 10 Uhr Kindergottesdienst (Team/Kapelle 30. April, Samstag der Christuskirche) 18 Uhr Gottesdienst mit Abendmahl 11 Uhr Ökumenischer Gottesdienst zur am Vorabend der Konfirmation (Meier/ Seenotrettung (Winter, Zweygart-Pérez/ Christuskirche) St. Bonifatius) 25
Porträt Im Porträt: Katharina Engelhardt Da steht sie also in der Eingangstür zur Schule Bahnhofsmission, eine Maske im Gesicht. prägt. „Ich Ich erkenne sie nur an der Weise, wie sie fand es mich anschaut – denn sie hat wohl schon einfach auf mich gewartet und mich wiederum gut, dass daran erkannt, wie ich auf sie zugehe. das Soziale Noch aber weiß die schlanke junge Frau im Vor- mit den langen braunen Haaren nicht, dergrund was (mit mir) auf sie zukommt. Im Vor- stand und dass wir einander in der Klasse feld unseres Treffens hat sie ihre Unsi- inner- und außerhalb des Unterrichts un- cherheit diesbezüglich zum Ausdruck ge- terstützt haben.“ bracht und sich dann doch ganz mutig für das Porträt zur Verfügung gestellt. Zu- Ihren ursprünglichen Plan, für ein Jahr als nächst per E-Mail und später über den FSJlerin nach Irland zu gehen, muss sie Kommunikationsdienst Signal haben wir coronabedingt ebenfalls aufgeben, aber uns auf diesen Abendtermin mitten im dann bewirbt sie sich bei der ökumeni- Dezember verabredet. schen Bahnhofsmission Heidelberg, die vom katholischen Caritasverband und der evan- Katharina ist noch keine 20 Jahre alt und gelischen Stadtmission getragen wird. damit eine meiner jüngsten Gesprächs- „Mein Bruder hat sein Freiwilliges Soziales partnerinnen. Geboren ist sie in Heidel- Jahr (FSJ) auch hier gemacht und zu Hause berg, aber ihre Heimat ist eine kleine Ge- immer ganz begeistert davon erzählt“, er- meinde im Rhein-Neckar-Kreis, wo sie klärt sie ihre Entscheidung. Und man noch heute im Haus der Eltern lebt. Dort spürt förmlich ihre eigene Begeisterung, ist sie mit ihrem älteren Bruder aufge- als sie von den Erfahrungen aus dem zu- wachsen, der zurzeit Theologie in Frei- rückliegenden Jahr berichtet. burg studiert. „Ich komme aus einem sehr offenen Elternhaus“, erzählt sie, „die Fa- Die Arbeit hier sei sehr abwechslungs- milie ist immer füreinander da, das gibt Gottesdienste reich, man könne zum nie im Voraus wissen, uns viel Kraft.“ was zu Ende tun sei. des Kirchenjahres An manchen Tagen sei es ruhig, an anderen wiederum sehr voll ge- Abendmahlsgottesdienst Nach der Grundschulzeit wechselt sie an zum Buß- und Bettag, wesen. Aber das habe ihr nichts ausge- 17. November, 18 Uhr, Lutherkirche die Stephen-Hawking-Schule in Neckarge- macht, im Gegenteil, denn es sei immer münd. Von Anfang an fasziniertÖkum. Abendgottesdienst sie der zum Buß-Erfahrung, wieder eine wunderbare und Bettag, wenn Inklusionsgedanke, der das Profil dieser 17.man November, 18.30 Uhr, anderen Menschen St. Michael in einer akuten Gottesdienst zum Ewigkeitssonntag mit Totengedenken, 21. November, 10 Uhr, Christuskirche 26
Porträt Notlage helfen könne. Auch wenn die Mit- „Deshalb stehen wir auch nicht nur hier tel und Möglichkeiten der Bahnhofsmission am Eingang, sondern gehen seit der Pan- als „Durchgangsstation“ natürlich be- demie noch mehr als zuvor raus zu den grenzt seien. Leuten. So nehmen wir deutlicher wahr, wenn jemand Hilfe benötigt auch im Klei- Das Team der Bahnhofsmission setzt sich nen, etwa, wenn er oder sie kein Deutsch aus fünf Hauptamtlichen (inklusive Lei- spricht und nicht versteht, dass der er- tung und Stellvertretung), zwei FSJlern wartete Zug heute auf einem anderen und einem großen Kreis aus ehrenamtli- Gleis einfährt.“ chen Mitarbeiter*innen zusammen. Für die FSJler und die Hauptamtlichen hat der Das Team der Bahnhofsmission hilft aber Arbeitstag sechs Stunden, die Ehrenamtli- nicht nur anderen, sondern funktioniert chen kommen jeweils für vier Stunden wie eine Familie, die aufeinander aufpasst entweder morgens von 8 bis 12 Uhr oder und sich in schwierigen Situationen stützt nachmittags von 14 bis 18 Uhr. Die Bahn- und auffängt. hofsmission hat übrigens jeden Tag geöff- net, auch an Heiligabend. Zu ihr kommen Man sollte die Reife eines Menschen nicht Stammgäste, aber auch Obdachlose und nach seinen Lebensjahren beurteilen, Reisende. Manche möchten nur einen denke ich im Stillen, denn auch sonst hat Kaffee und/oder etwas Süßes, andere ha- diese junge Frau, die mir da gerade im Bü- ben Redebedarf, benötigen Hilfe bei der ro der Bahnhofsmission gegenübersitzt, Weiterfahrt oder einer Fahrkarte. Die Pro- schon viel mitbekommen von der harten blemlage habe sich jedoch durch die Pan- Realität. Von Menschen, die in prekären, demie verändert, fährt sie fort. Immer schier aussichtlosen Lebenssituationen häufiger treffe man auf psychisch auffälli- stecken. Die das Schicksal schwer getrof- ge Personen. Viele Angebote und Orte, die fen hat. „Ja, hier begegnet man Menschen den Menschen zuvor Tagesstruktur gege- mit sehr unterschiedlichen Lebensge- ben haben, sind mit der Pandemie wegge- schichten“, gesteht sie, „das hat mich fallen. auch ins Nachdenken über mein eigenes Leben gebracht. Ich bin sehr dankbar für Notfälle werden auch heute noch herein- alles, was ich habe. Das gibt mir sehr viel geführt, aber die meisten Gespräche fin- Stärke.“ den jetzt an der Tür statt – mit Abstand und Maske. Das schafft zwangsläufig Dis- Ihre bisherigen Erfahrungen haben auch tanz. Früher, so hat man ihr berichtet, sei- ihr Menschenbild geprägt. Sie glaubt an en die Menschen zum Verweilen gekom- das Gute im Menschen. Es gebe zwar im- men, man habe miteinander Zeitung mer wieder Beweggründe und Erfahrun- gelesen und über die tagesaktuellen The- gen, die einen zu vielleicht schlechten Ta- men diskutiert. ten verleiten, aber jeder Mensch verdiene 27
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