"Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen." - Johannes 6,37 Gemeindebrief Nr. 11 - Christus ...

 
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"Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen." - Johannes 6,37 Gemeindebrief Nr. 11 - Christus ...
Gemeindebrief Nr. 11

                            Februar – April 2022

„Wer zu mir kommt, den werde ich
nicht abweisen.“
                           Johannes 6,37
"Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen." - Johannes 6,37 Gemeindebrief Nr. 11 - Christus ...
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Evangelische Christus-Luther-Markus-Gemeinde
Zähringerstr. 26
69115 Heidelberg

Pfarramt                             Ältestenkreis
Pfarrer Hans-Christoph Meier         (Kontakt über Sekretariat)
Tel.: 6511971                        Christoph Kölmel-Stracke
hans-christoph.meier@kbz.ekiba.de    (Vorsitzender)
                                     Mobil: 0172 7429772
Pfarrerin Sigrid Zweygart-Pérez      c.koelmel-stracke@clm-hd.de
Mobil: 0176 52085027
sigrid.zweygart-perez@ekihd.de
                                     Hausmeister
Pfarrer Mathis Goseberg              Markus Henschel
Mobil: 0176 63867349                 Mobil: 0179 4755319
mathis.goseberg@kbz.ekiba.de         markus.henschel@ekihd.de

Sekretariat                          Stephan Scheuermann
                                     (Kontakt über Sekretariat)
Marlinang Lienhart/Christine Theiß
Tel.: 20666, Fax: 603959
                                     Homepage
clm.heidelberg@kbz.ekiba.de
                                     http://clm.ekihd.de
Öffnungszeiten:
Mo geschlossen                       Newsle er
Di–Do 9–12 Uhr
Fr 14–17 Uhr                         https://clm.ekihd.de/newsletter-2/
Ferien: Di und Fr 10–12 Uhr

Diakon                               Unsere Bankverbindung
Tobias Bade                          Evangelische Kirchengemeinde
Tel.: 6511974                        Christuskirche Heidelberg
Mobil: 0151 10783369                 BIC: GENODE6 1HD1
tobias.bade@kbz.ekiba.de             IBAN: DE82 6729 0000 0029 2028 00

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Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser,

diese Ausgabe unseres Gemeindebriefs wid-      auch von Asylsu-
met sich der Jahreslosung für das Jahr 2022:   chenden und be-
„Jesus Christus spricht: Wer zu mir kommt,     richtet, wie es ist,
den werde ich nicht abweisen.“ (Joh 6,37)      vor einer Härte-
Was für eine Botschaft in der Corona-Epi-      fallkommission
demie! Unser Alltag ist von Kontaktbe-         zu stehen und zu-
schränkungen und Abstandsregeln be-            rückgewiesen zu
stimmt. Was bedeutet das für die christ-       werden.
liche Gastfreundschaft? Können wir noch
Besuch empfangen? Können wir bekannte          Bahnhöfe sind
und fremde Menschen in unsere Wohnung          ganz besondere Orte. Die meisten Men-
aufnehmen? Und vor allem, was bedeuten         schen bleiben nicht lange dort. Aber man-
die Regeln in den Gottesdiensten und Ver-      che brauchen eine Anlaufstelle. Dafür ist
anstaltungen? Warum der Ältestenkreis ein      die Bahnhofsmission da. Darum geht es im
Mischmodell von 2G+ und Gottesdiensten         Portrait von Parvin Niroomand.
ohne Zugangsbeschränkungen beschlossen
hat, das erklärt Pfarrerin Sigrid Zweygart-    „Gut, dass du da bist!“, darüber schreibt zu
Pérez.                                         guter Letzt Pfarrer Mathis Goseberg in sei-
                                               nem Impulstext „Auf den Weg“.
Pfarrer Hans-Christoph Meier widmet sich
in seinem Artikel intensiv der Jahreslosung    In vielen Gruppen und Kreisen sind Kinder,
und setzt sich mit der biblischen Situation    Jugendliche und Erwachsene in unserer Ge-
auseinander. Er spürt dem nach, was es für     meinde willkommen. Im Februar sind wir
uns heute bedeutet, wenn Jesus so etwas        wieder Gastgeberin beim Frühstück im Win-
sagt.                                          ter. Die Kirche Kunterbunt geht mit monatli-
                                               chen Aktionen weiter. Und in den Osterfe-
Beim Ältestenwochenende im November            rien findet das beliebte Ferienangebot der
2021 hat sich der Ältestenkreis mit der        Heidelberger Interreligiösen Ferien im Haus der
Willkommenskultur in unserer Gemeinde          Christuskirche statt. Darüber und noch vieles
beschäftigt. Wie er die Situation sieht und    mehr berichtet dieses Heft. Wir freuen uns,
welche Konsequenzen daraus gezogen wer-        wenn Sie etwas Neues erfahren und Inter-
den sollen, darüber schreibt Sigrid Zwey-      esse am Gemeindeleben haben.
gart-Pérez. Sie berichtet auch über unse-
ren besonderen Gast an der Christuskirche      Ihr
und den nicht immer ganz leichten Um-
gang mit obdachlosen Menschen. Sie weiß

                                                                                       3
Aus der Kirche

Aus dem Ältestenkreis

Im November konnte sich der Ältesten-           Nach intensiven Beratungen hat der Äl-
kreis zu einem Wochenende in Präsenz            testenkreis beschlossen, dass wir die Got-
treffen. Wir waren zu Gast im schönen           tesdienste in geschlossenen Räumen nach
Gemeindezentrum auf dem Boxberg und             2G+-Regeln feiern. Einmal im Monat wird
haben intensiv miteinander gearbeitet           es aber auch einen Gottesdienst ohne Zu-
(siehe Bericht auf dieser Seite).               gangsbeschränkungen geben. Auch Got-
                                                tesdienste im Freien feiern wir nach 0G-
Eine wichtige Bedeutung für unsere Ge-          Regeln. In dieser Situation sind auch die
meinde haben die Vereine, die unsere Ar-        Videoübertragungen unserer Gottesdiens-
beit an vielen Stellen unterstützen oder        te von besonderer Bedeutung. Es ist damit
erst ermöglichen. Der Ältestenkreis sucht       zu rechnen, dass wir mit neuen Entwick-
den Austausch und die Zusammenarbeit            lungen in der Corona-Pandemie im neuen
mit den Verantwortlichen. So waren              Jahr auch wieder neu darüber beraten
Hans-Peter Lange und Claudia Schramm            müssen.
in einer Sitzung zu Gast, um vom Luther-
verein zu berichten. Er fördert Gemeinde-       Wir wünschen allen Leserinnen und Le-
arbeit und diakonische Angebote mit             sern, dass sie wohlbehalten und behütet
Schwerpunkt in Bergheim und der Bahn-           durch die Zeiten der Pandemie kommen.
stadt. Wir sind sehr dankbar für dieses
                                                                       Hans-Christoph Meier
Engagement der Aktiven und der Mitglie-
der. Für die kommenden Monate ist ge-
plant, dass auch die anderen Vereine zu
Gast im Ältestenkreis sein werden. Das          Ältestenrüste 19.–20.11.2021
sind der Diakonieverein, der Förderverein zur
Erhaltung der Christuskirche und die Freunde
                                                oder: Was alles in 24 Stunden
der Walckerorgel.                               reinpasst

Mit der vierten Coronawelle musste der          Unter erschwerten Bedingungen – viele
Ältestenkreis neu über die Regeln bera-         waren erkrankt oder konnten wichtige
ten, nach denen wir Gottesdienste feiern.       Termine dann doch nicht verschieben –
Welche Schutzmaßnahmen sind nötig,              brachen wir Mitglieder des Ältestenkrei-
um Ansteckungen im Gottesdienst zu ver-         ses am 19. November 2021 auf den Box-
meiden? Und wie können wir gleichzeitig         berg auf. Die Lukasgemeinde stellte uns ihr
Gottesdienste für möglichst viele Men-          schönes neues Gemeinde-Kirchen-Haus
schen in unserer Gemeinde anbieten?             für unsere Kurz-Rüste zur Verfügung.

 4
Aus der Kirche

Die meisten von uns sind zwar bereits seit   Der Samstagmorgen diente dem Aus-
knapp zwei Jahren im Amt, aber kurz          tausch, wie es uns gewählten Ältesten
nach unserer Einführung kam auch schon       geht und ergeht und was wir in unserer
Corona und damit die allseits bekannten      gemeinsamen Arbeit für die Gemeinde
Kontaktbeschränkungen mit viel Rege-         verbessern wollen. Interviews mit unserer
lungsbedarf in der Gemeinde, wozu auch       Dienstgemeinschaft (Pfarrer*innen und
die Ausgestaltung unserer Fusion und das     Diakon) machten uns deutlich, wie es ih-
Zusammenfügen der Teilgemeinden mit          nen einzeln („ich komme auch nach ei-
ihren verschiedenen angestammten Kul-        nem Jahr immer noch an“), als Team („wir
turen gehörten. Viele Online-Sitzungen,      sind so eine tolle Gemeinschaft, das ist ein
die wir in Windeseile etablierten, ermög-    riesengroßes Geschenk“) und mit ihren
lichten zwar Absprachen und Beschlüsse,      Dienstaufträgen („das ist toll, dass mir die
erschwerten aber das Kennenlernen. Zu-       Gemeinde ein so weites Feld der Gestal-
dem sind in diesen zwei Jahren leider be-    tung und des Zugehens auf Menschen bie-
reits mehrere Älteste aus verschiedenen      tet“) ergeht.
Gründen ausgeschieden, und wir wählten
drei neue Mitglieder hinzu. Nun endlich      Nach einem leckeren syrischen Essen
also eine gemeinsame Rüste, bei der der      wurden wir gemeinsam kreativ und ge-
Freitagabend dem gegenseitigen Kennen-       stalteten auf vielfältige Weise unser Bild
lernen diente. Außerdem machten wir uns      von CLM. Wir erfuhren viel über die
erste Gedanken zum Thema „Gestaltung         Grundfesten unserer Gemeinde – da fielen
des Abendmahls“ und ließen den Abend         Begriffe wie Glaube, Hoffnung, Liebe, Ver-
mit Gesprächen und Getränken gemütlich       trauen, Vielfalt – über Wege aufeinander
ausklingen.                                  zu aus den vier Stadtteilen und noch vie-
                                                                 les mehr, das man hier
                                                                 gar nicht aufzählen
                                                                 kann. Außerdem lern-
                                                                 ten wir über den Wert
                                                                 von Glitzer – nicht nur
                                                                 für Frauen! – viel Kost-
                                                                 bares und übten, für
                                                                 verschiedene Problem-
                                                                 stellungen erste Schrit-
                                                                 te zu entwerfen und
                                                                 uns gegenseitig vorzu-
                                                                 stellen. Sie, liebe Leser-
                                                                 innen und Leser, dürfen
                                                                 gespannt sein, was sich
                                                                 alles daraus noch erge-
Foto: CLM-Gemeinde

                                                                                       5
Aus der Kirche

ben wird. Wir merkten bei dem allen, dass     dertengerecht ausgeführt werden sollte.
wir als Ältestenkreis ohne die vielen, die    Viele Gemeindeglieder haben dieses Vor-
jetzt schon mithelfen, und noch mehr, die     haben mit Spenden für den Freiwilligen Ge-
wir gerne dazugewinnen würden, so eine        meindebeitrag 2020/21 unterstützt. Auch der
große Gemeinde gar nicht allein lebendig      Markusverein hat einen erheblichen Teil
werden lassen können, und dass wir einen      der Kosten übernommen. Weiter hoffen
Schritt nach dem anderen machen müs-          wir, dass ein Förderantrag bei der Aktion
sen, damit wir uns nicht überlasten.          Mensch Erfolg hat.

Nach einer tatkräftigen Aufräumaktion
und einer schnellen Blitzlicht-Runde fei-
erten wir im Altarraum der Kirche ge-
meinsam Abendmahl und fuhren dann er-
füllt, gestärkt, beglückt und doch auch
hundemüde nach Hause. Es war schön,
viele der Ältesten beim Gottesdienst am
Ewigkeitssonntag mit unserem Gospel-
chor, dem Gospelprojekt Heidelberg, wieder-
zusehen. Eine Älteste schrieb hinterher:

                                                                                 Foto: Tobias Bade
„Ich denke gern an die gemeinsamen
Stunden bei der Ältestenrüste zurück und
habe das Gefühl, nun viel vertrauter mit
vielen einzelnen und der Runde insgesamt
geworden zu sein, ebenso auch, in die
Themenfelder, die die CLM-Gemeinde be-        Im Frühjahr stimmte Frau Backhaus von
treffen, mehr eingedrungen zu sein und        der Bauabteilung der Kirchenverwaltung
ein anderes Bewusstsein dafür bekommen        die Pläne mit uns ab. Wegen der Wartezei-
zu haben. Es hat sich für mich sehr ge-       ten im Bauhandwerk konnten die Umbau-
lohnt.“                                       arbeiten dann erst im Herbst begonnen
                                              und Anfang Dezember abgeschlossen wer-
                             Ulrike Wandtke
                                              den. Da der vorhandene Platz begrenzt ist,
                                              wird der linke Raum kombiniert als be-
                                              hindertengerechter Bereich und Herren-
WC-Anlage im Markushaus                       toilette genutzt. Auch die Installationen
rollstuhlgerecht saniert                      im Damen-WC wurden erneuert.

Im Markushaus waren die Toiletten sanie-      Nach den üblichen Einschränkungen in
rungsbedürftig. Der Ältestenkreis war sich    der Bauphase sind wir nun sehr froh, dass
schnell einig, dass eine Sanierung behin-     wir einen weiteren Schritt zu Barrierefrei-

 6
Aus der Kirche

heit umsetzen konnten. Auch wer im                zung dieses Vorhaben ermöglicht haben,
Rollstuhl das Evangelische Kinder- und Ju-        und der Planerin und allen ausführenden
gendwerk oder die Räume des CVJM be-              Handwerkern für ihren Einsatz.
sucht, kann diese Toilettenanlage nutzen.
                                                                         Hans-Christoph Meier
Der Ältestenkreis dankt allen sehr herz-
lich, die durch ihre finanzielle Unterstüt-

Aus der Landeskirche

Heike Springhart als neue                         Springhart 36 und Mencke 34 Stimmen,
Landesbischöfin gewählt                            bei jeweils einer Enthaltung. Nach dem
                                                  zweiten Wahlgang schied Mencke gemäß
Die badische Landessynode hat am Frei-            Bischofswahlgesetz aus.
tag, den 17. Dezember 2021, Heike Spring-
hart (Pforzheim) zur neuen Landesbischö-          Springhart (Jg. 1975) ist habilitierte Theo-
fin gewählt. Sie wurde im dritten Wahl-           login und derzeit Pfarrerin der Evangeli-
gang mit der erforderlichen Zweidrittel-          schen Johannesgemeinde in Pforzheim. Von
Mehrheit von 55 Stimmen gewählt, 7 Sy-            2010 bis 2019 war sie Studienleiterin am
nodale stimmten gegen sie, 7 enthielten           Theologischen Studienhaus Heidelberg. Sie
sich. In den beiden ersten Wahlgängen             lehrte an den Universitäten Bochum, Hei-
hatte es keine Entscheidung gegeben: Im           delberg und Zürich. 2013 und 2014 war sie
ersten Wahlgang erhielt Springhart 37             Gastwissenschaftlerin an der University of
Stimmen, auf ihren Gegenkandidaten                Chicago (USA). Springhart promovierte
Martin Mencke (Wiesbaden) entfielen 33            über den „Beitrag von Religion und Kir-
Stimmen. Im zweiten Wahlgang erreichte            che für Demokratisierung und Reeducati-
                                                           on im Westen Deutschlands nach
                                                           1945“.

                                                           Die neue Landesbischöfin wird
                                                           am 10. April 2022 in ihr Amt ein-
                                                           geführt und tritt die Nachfolge
                                                           von Landesbischof Jochen Corne-
                                                           lius-Bundschuh an, der Ende
                                                           März in den Ruhestand tritt.

                                                                               Dr. Daniel Meier
Heike Springhart (Foto: EKIBA_David Groschwitz)
                                                                                           7
Aus der Kirche

Aktuelles aus der Gemeinde

Frühstück im Winter                           Faschingsferien und Osterferien

Am 14. Februar ist es wieder soweit. Die      In den Faschingsferien vom 28. Februar
Christus-Luther-Markus-Gemeinde lädt zum      bis 4. März und in den Osterferien vom
zweiten Mal in diesem Winter für eine         14. bis 23. April ist das Pfarramt nur diens-
Woche einkommensschwache und wohn-            tags und freitags von 10 bis 12 Uhr geöff-
sitzlose Menschen täglich zwischen 8 und      net. In dringenden Kasualangelegenheiten
10 Uhr zu einem kostenlosen Frühstück         können Sie uns jederzeit eine Nachricht
ein. Auch in diesem Jahr wird die zweite      auf dem Anrufbeantworter hinterlassen,
Woche coronabedingt im Markushaus             dieser wird regelmäßig abgehört.
stattfinden und nicht im Haus der Christus-
kirche. Dort ist es
                                              Konfi-Elternabend
aus logistischen
Gründen einfa-                                Am 16. März laden wir alle Eltern des
cher, die Ausga-                              diesjährigen Konfirmandenjahrgangs zu
be von Früh-                                  einem zweiten gemeinsamen Elternabend
stückstüten und                               ein. Beginn der Veranstaltung ist um 20
warmen Geträn-                                Uhr im Haus der Christuskirche. Dieser Ter-
ken coronoakon-                               min ist coronabedingt unter Vorbehalt.
form umzuset-
zen.
                                              Passionsandachten
Wie jedes Jahr benötigen wir wieder viele     Wie in jedem Jahr laden wir 7 Wochen vor
helfende Hände. Wenn Sie Lust haben           Ostern zu den wöchentlichen Passionsan-
mitzumachen, schicken Sie doch einfach        dachten in die Christuskirche ein. Sie be-
eine Mail an p.i.wittmann@t-online.de         ginnen samstags um 19 Uhr mit dem
oder melden Sie sich im Pfarrbüro. Dank-      Vorabendgeläut und folgen einer medita-
bar sind wir auch für Geldspenden, um die     tiven, in sich ruhenden Liturgie aus Le-
erforderlichen Lebensmittel einzukaufen.      sung, Lied und Gebet. Die erste Passions-
Gerne stellen wir Ihnen dafür eine Spen-      andacht findet am 5. März, die letzte am
denbescheinigung aus. Herzlichen Dank         16. April statt.
für Ihre Unterstützung!

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Aus der Kirche

Taizégebet am Karfreitag                     Und was glaubst Du? –
                                             Heidelberger Interreligiöse Ferien
Am Karfreitag um 20 Uhr findet wieder das
Taizégebet im Markushaus statt. Bei diesem   In den Osterferien soll die nächste Inter-
meditativen Gebet stehen die schönen Ge-     religiöse Ferienwoche für Kinder im Haus der
sänge aus Taizé, einfache Gebete und die     Christuskirche stattfinden. Vom 19. bis zum
Stille im Vordergrund. Das Gebet um das      22. April gibt es ein abwechslungsreiches
Kreuz gibt die Gelegenheit, die Sorgen des   Programm mit Begegnungen, Spielen, Aus-
Lebens abzulegen. Es besteht die Möglich-    flügen, Aktionen und gemeinsamem Essen.
keit, sich an der Gestaltung oder bei der    Ob und unter welchen Umständen die In-
musikalischen Umsetzung zu beteiligen.       terreligiöse Ferienwoche stattfinden kann,
Ansprechperson ist Diakon Tobias Bade.       entscheidet sich erst nach Redaktions-
                                             schluss. Bitte informieren Sie sich auf der
                                             Homepage über das Angebot.
Osterfrühstück
Am Ostersonntag, den 17. April, möchten      Kontakt: Rumeysa Turna, Teilseiend e. V.,
wir Sie im Anschluss an die Osterfrühgot-    Mobil: 0176 25890640,
tesdienste ab 7.30 Uhr zum ökumenischen      E-Mail: rumeysa.turna@teilseiend.de
Osterfrühstück einladen. Der Ort der Ver-    https://www.teilseiend.de/ferienangebote
anstaltung entscheidet sich anhand der
dann bestehenden pandemischen Gesamt-
situation. Vermutlich wird das Frühstück
als eine Open-Air-Veranstaltung im Kirch-
garten umgesetzt werden. Zur Vorberei-
tung am Ostermorgen und zum Aufräumen
danach suchen wir engagierte Helferinnen
und Helfer. Interessierte können sich im
Pfarramt melden. Vielen Dank für Ihre Un-
terstützung!

                                                                                    9
Thema

Alle willkommen! Gedanken zur Jahreslosung 2022

„Jesus Christus spricht: Wer zu mir            schen ist es schärfer ausgedrückt: „Wer zu
kommt, den werde ich nicht abweisen“,          mir kommt, den werde ich nicht hinaus-
so lautet die Jahreslosung für 2022 (Johan-    werfen“.
nes 6,37). Während die Tageslosungen von
der Herrnhuter Brüdergemeinde tatsächlich      Niemand soll aus der Gemeinschaft ausge-
ausgelost sind, werden die Jahreslosungen      schlossen werden. Doch genau dieses hat-
von der Ökumenischen Arbeitsgemeinschaft       ten die Menschen, die das Johannesevan-
für Bibellesen (ÖAB) ausgewählt. Das geht      gelium lasen, selbst erlebt. Wer sich zu
auf eine Initiative des Pfarrers und Lieder-   Jesus als Messias bekannte, wurde aus der
dichters Otto Riethmüller zurück, der zur      Gemeinschaft der jüdischen Synagoge
Bekennenden Kirche gehörte und ab 1934         hinausgeworfen. Das wird an drei Stellen
den Naziparolen ein biblisches Wort ent-       im Evangelium deutlich gesagt (Johannes
gegenstellte.                                  9,22; 12,42; 16,2). Dieser Ausschluss war für
                                               die Betroffenen ein Schock. Ganz selbst-
Die Bibelverse, die als Jahreslosung ausge-    verständlich hatten sie ihren Glauben an
wählt werden, sind also ganz bewusst in        Jesus innerhalb der jüdischen Gemein-
unsere heutige Situation hineingespro-         schaft gelebt. Jesus selbst war Jude wie
chen. Sie sollen uns bei unseren aktuellen     auch seine Jünger und Jüngerinnen. Eben-
Fragen leiten, in der Gesellschaft, in der     so bildeten jüdische Männer und Frauen
wir heute leben, in unserer Kirche und in      den Kreis, aus dem später die Gemeinde
unserem persönlichen Glauben. Ein gan-         des Johannesevangeliums hervorging. Am
zes Jahr sollen wir uns immer wieder an        Anfang war diese Gruppe keine eigene Ge-
diesem Wort orientieren. Was bedeutet es       meinde gewesen, sondern gehörte zur
für uns heute, wenn Jesus sagt: „Wer zu        Synagogengemeinschaft. Sie waren also,
mir kommt, den werde ich nicht abwei-          wie wir heute sagen, Juden-Christen im Ge-
sen“?                                          gensatz zu Gemeinden, die unter Nicht-
                                               Juden gegründet wurden, den sogenann-
Um dieses Wort Jesu besser zu verstehen,       ten Heiden-Christen.
wollen wir uns bewusst machen, was es
für die Gemeinde des Johannesevangeli-         Der Ausschluss aus der Synagoge machte
ums bedeutet hat. Die Menschen in dieser       sie heimatlos. Die jüdischen Gemeinden
Gemeinde haben ja dieses Wort überlie-         waren im Römischen Reich als eigenständi-
fert, weil es in ihrem Alltag und für ihr      ge Gemeinschaft anerkannt, was einen
Miteinander in der Gemeinde wichtig war.       gewissen Schutz vor Nachstellungen und
Den entscheidenden Hinweis gibt uns das        Verfolgung bot. Die kleine Gemeinschaft
letzte Wort: „nicht abweisen“. Im Griechi-     war also doppelt bedroht: Einerseits war

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Thema

sie getrennt von ihrem historischen und           und Galiläa im Norden, und ihr Glaube war
spirituellen Ursprung, dem Judentum. An-          durch geschichtliche Entwicklungen vom
dererseits war sie bedroht von der heid-          Jerusalemer Tempel getrennt worden. Als
nischen Umwelt und dem Kaiserkult, der            heilige Bücher erkennen sie nur die fünf
damit verbunden war. Das war schmerz-             Bücher der Tora (1. bis 5. Buch Mose) an,
lich und gefährlich zugleich.                     und verehren Gott auf dem für sie heiligen
                                                  Berg Garizim. Das Johannesevangelium be-
Wie reagierte die kleine Gemeinschaft in          richtet von einer Begegnung Jesu mit ei-
dieser Situation? Eine Reaktion war, dass         ner Samaritanerin am Jakobsbrunnen, die
im Johannesevangelium aufgeschrieben              selbst zum Glauben an ihn kommt, und
wurde, war bis dahin nur mündlich von Je-         auch andere aus ihrer Stadt Sychar als An-
sus erzählt wurde. In diesem Evangelium           hänger Jesu gewinnt (Johannes 4). In Jo-
erkennen wir zugleich, wie sich die Ge-           hannes 8,48 behaupten die Gegner Jesu so-
meinde nach außen öffnete. Sie suchte             gar, er sei selbst ein Samaritaner.
Verbindung zu Gruppen, die ebenfalls von
den Autoritäten des Jerusalemer Tempels           Eine weitere Gruppe, die vom Jerusalemer
nicht anerkannt wurden. Dazu gehören              Tempel ausgeschlossen war – oder sich
vor allem die Samaritaner. Sie leben bis          selbst getrennt hatte –, war die Gemein-
heute im Bereich zwischen Judäa im Süden          schaft von Qumran. Ihre Schriften wurden
                                                  in Höhlen am Toten Meer gefunden. Ob es
                                                  tatsächlich Begegnungen gegeben hat,
                                                  wissen wir nicht. Aber in manche Gedan-
                                                  ken des Johannesevangeliums und der
                                                  Qumranschriften sind eng verwandt. Dazu
                                                  gehört der starke Gegensatz zwischen
                                                  Licht und Finsternis bzw. zwischen denen,
                                                  die Gott wahrhaftig erkennen, und denen,
                                                  die diese Erkenntnis ablehnen. Auch dass
                                                  Gott seinen Geist sendet, damit Menschen
                                                  die Wahrheit erkennen und mit ihm ver-
                                                  bunden sind (Johannes 14,26), könnte ein
                                                  Anknüpfungspunkt für Menschen aus der
                                                  Gemeinschaft von Qumran gewesen sein.

                                                  Schließlich öffnete sich die junge Gemein-
                                                  de für die griechisch sprechende Welt in
                                                  ihrer Umgebung. Das waren zunächst na-
                                                  türlich jüdische Menschen, die als Mutter-

Lippo Memmi, Johannes, der Evangelist (14. Jh.)
Bildquelle: Wiki Commons
                                                                                       11
Thema

sprache Griechisch hatten. Vom Jünger        oder nicht. Entscheidend war der innere
Phippus heißt es, dass er diese Menschen     Wunsch, zu Jesus Christus zu gehören. Auf
mit Jesus in Verbindung brachte (Johan-      die bittere Erfahrung, ausgegrenzt und
nes 12,21). So kam es, dass in der Gemein-   schließlich ausgeschlossen zu werden,
de Griechisch gesprochen wurde. Damit        reagierten die ersten christlichen Ge-
aber wurde die Botschaft von Jesus dann      meinden mit dem Grundsatz: Bei uns sind
auch für solche Menschen verständlich,       alle willkommen, die an Jesus Christus
die nicht im jüdischen Glauben aufge-        glauben. So fanden sich in den christli-
wachsen waren. Wie folgenreich diese         chen Gemeinden Menschen mit ganz un-
Öffnung war, zeigen schließlich das Jo-      terschiedlicher religiöser und kultureller
hannesevangelium und alle anderen            Prägung zusammen. Das schuf übrigens
Schriften des Neuen Testaments: Sie wur-     von Anfang an auch Konflikte und war
den nicht in Aramäisch, der Sprache Jesu     doch zugleich ein großer Reichtum und
und der ersten Gemeinde in Jerusalem         einer der Gründe für den Erfolg der
verfasst, sondern von Anfang an in Grie-     christlichen Bewegung.
chisch. Damit konnten auch Nicht-Juden
die Botschaft von Jesus Christus verstehen   Die Situation damals und heute lässt sich
und zum Glauben an ihn finden.               nicht direkt vergleichen. Wir stehen als
                                             christliche Gemeinden in Heidelberg und
„Wer zu mir kommt, den werde ich nicht       als Menschen im dritten Jahrtausend vor
abweisen.“ Dieser Satz Jesu wurde zum        anderen Herausforderungen als die Men-
Programm in den frühen christlichen Ge-      schen im östlichen Mittelmeerraum am
meinden. Im Johannesevangelium und in        Ende des ersten Jahrhunderts. Aber eines
den anderen Schriften des Neuen Testa-       lässt sich doch festhalten: Die Botschaft
ments erfahren wir, dass es keine äußeren    Jesu leitet uns an, danach zu suchen, was
Voraussetzungen für die Zugehörigkeit        die Menschen guten Willens verbindet.
zur Gemeinde gab. Weder Geburt oder          Sie leitet uns an, Gegensätze zu überwin-
Herkunft noch Geschlecht oder Besitz         den und zu integrieren anstatt auszugren-
noch der Bildungsgrad oder Mutterspra-       zen.
che legten fest, ob jemand dazu gehörte                            Hans-Christoph Meier

12
Thema

Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen?
Go esdienst in Coronazeiten

Es war keine leichte Entscheidung, die der           CLM-Gemeinde wurde schließlich ein
Ältestenkreis am 9. Dezember getroffen               Mischmodell beschlossen. Ein Gottes-
hat. In der Diskussion wurde es emotional            dienst im Monat soll auch denjenigen of-
und heftig. Wie sollen wir auf die große             fen stehen, die sich bisher (noch) nicht
Zahl der Neuinfektionen reagieren? Wel-              dazu entschließen konnten, sich gegen Co-
che Regel soll zukünftig in den Gottes-              vid-19 impfen zu lassen. Auch sie sollen
diensten gelten? Wie können wir einen                nicht grundsätzlich abgewiesen werden.
möglichst großen Schutz gewährleisten                In allen anderen Gottesdiensten gilt bis
und dennoch Ungeimpfte nicht grund-                  auf Weiteres die 2G+-Regel.
sätzlich vom Gottesdienst ausschließen?

                                                                                        Quelle: www.nuernberg.de/
Die landeskirchlichen Regelungen ließen
nur zwei Optionen zu: entweder 2G+, also

                                                                                        internet/stadtportal/
                                                                                        corona_plakate.html
Zutritt nur für Geimpfte und Genesene,
deren Impfung bzw. Genesung nicht län-
ger als drei Monate zurückliegt, ansonsten
mit zusätzlichem Test. Kein Zutritt für
Ungeimpfte oder Ungenesene, auch nicht
mit Test. Oder gar keine Zugangsbe-
schränkung, dafür mit einem Mindestab-               Die Dienstgruppe, bestehend aus den Pfar-
stand von 2 Metern in der Kirche.                    rerer*innen und dem Diakon, legt jeweils
                                                     fest, welche Regel auf welchen Gottes-
Während für die einen die erste Möglich-             dienst Anwendung findet. Nach Möglich-
keit die einzig richtige zu sein schien,             keit werden die Gottesdienste wieder ver-
wollten andere den Gottesdienstbesuch                mehrt im Livestream zu sehen sein. Bitte
für Ungeimpfte nicht ganz unmöglich ma-              informieren Sie sich auf der Homepage, in
chen. Ein Blick hinüber zur katholischen             den Schaukästen oder im Pfarrbüro über
                                 Kirche sagte        die aktuelle Regelung für die nächsten
                                 dabei, dass         Gottesdienste. Wir hoffen alle, dass die
                                 dort auch           Maßnahmen bald nicht mehr erforderlich
                                 weiterhin           sein werden, und werben daher weiter für
                                 keine Zu-           die Impfung. Dann stehen auch wieder alle
                                 gangsbe-            Gottesdienste für alle offen!
                                 schränkun-
                                                                           Sigrid Zweygart-Pérez
                                 gen geplant
                                 sind. Für die

                               Symbolbild: Pixabay                                               13
Thema

„Wer zu uns in die Kirche kommt, den weisen wir nicht ab“

Das klingt erst einmal nach einer Binsen-    immer hoffe, dass Menschen sie nicht ma-
weisheit. Selbstverständlich ist jeder und   chen, wenn sie zu uns in die Christus-Lu-
jede bei uns willkommen. Nicht wahr? Da-     ther-Markus-Gemeinde kommen: Seit vielen
für bieten wir als CLM-Gemeinde ja auch      Jahren besuchen mein Mann und ich die
ein ganz breitgefächertes Angebot. Unter-    Gottesdienste an unserem Urlaubsort am
schiedliche Gottesdienstformate für alle     Bodensee. Nicht ein Mal – und das in ei-
Altersgruppen und zu unterschiedlichen       nem Urlaubsort in der Diaspora, an dem
Zeiten. Chöre und Musikgruppen für die       die „einheimische“ Gottesdienstgemeinde
Musikbegeisterten. Gesprächsgruppen,         recht überschaubar ist – wurde von unse-
Hauskreise, Jungschar – wer sich die         rer Anwesenheit Notiz genommen. Am
Homepage anschaut, staunt, was nicht al-     krassesten haben wir das nach einem
les so los ist. Und dann haben wir ja auch   Sonntagsgottesdienst erlebt. Es wurde
noch unsere Kindergärten. Unsere Nach-       zum Kirchenkaffee eingeladen. Tische wa-
barschaftshilfe. Und die vielen bezirkli-    ren liebevoll gedeckt. Und da nur wenige
chen Angebote, die uns ja auch zur Verfü-    Gottesdienstbesucher*innen anwesend
gung stehen.                                 waren, verschoben wir unsere anschlie-
                                             ßende Wanderung und blieben zum Kaf-
Und doch – warum fühlt es sich dennoch       fee, damit das Team nicht unnötig viel
nicht für alle so an? Warum erzählen         Kaffee gekocht hatte. An unserem Tisch
Menschen, dass sie sich überhaupt nicht      saß zunächst außer uns der Organist. Wir
willkommen geheißen fühlen? In der letz-     stellten uns höflich vor und wären gerne
ten Ältestenklausur im November haben        noch etwas über den schönen Gottes-
wir uns ausführlich mit dieser Frage be-     dienst ins Gespräch gekommen. Da setzte
schäftigt. Wie gelingt es uns besser, die    sich aber eine weitere Person zu uns, die
Jahreslosung „Wer zu mir kommt, den          den Organisten offensichtlich gut kannte.
werde ich nicht abweisen“ auch durch         Von diesem Moment an waren wir nur
uns, unser eigenes Verhalten und unsere      noch Zuschauende bzw. Zuhörende. Nie-
Art, Kirche zu sein, anschaulich und         mand zeigte weiteres Interesse an unserer
glaubhaft zu machen? Die aktuelle Coro-      Anwesenheit. Nach einer Viertelstunde
nasituation macht es uns dabei natürlich     haben wir uns dann verabschiedet, traurig
nicht unbedingt leichter. Aber das darf      über den Gedanken, wie viele Gelegenhei-
keine Entschuldigung sein.                   ten für gute Begegnungen in dieser Ge-
                                             meinde wohl schon verstrichen sind. Wie
Gerne erzähle ich von einer eigenen Er-      viele Menschen gesagt haben: Hier kom-
fahrung, die ich in einer anderen Gemein-    me ich nicht mehr her. Hier fühle ich
de regelmäßig mache. Und von der ich         mich nicht willkommen, sondern zurück-

14
Thema

gewiesen. Ein Kirchenkaffee allein ist ganz   rückweisend, weil irreführend. Das wird
offensichtlich noch keine Garantie für ei-    im neuen Jahr in Angriff genommen. Ver-
ne gastfreundliche Gemeinde. Und da           sprochen! Oft gestaltet sich aber auch die
kommt es tatsächlich auf jede und jeden       Eingangssituation dadurch wenig gastlich,
Einzelne/n an. Nehme ich Notiz, wenn da       dass hier kurz vor Beginn des Gottes-
jemand ganz alleine steht? Mache ich          dienstes noch recht geschäftiges Treiben
einen Schritt auf die Person zu und begrü-    herrscht. Letzte Absprachen der Beteilig-
ße sie? Bitte ich sie an den Tisch oder in    ten finden zum Teil mitten im Gang der
die Runde und versuche, sie mit ins Ge-       Christuskirche statt. Da schaffen wir es oft
spräch zu nehmen?                             nicht so gut, eine entspannte Atmosphäre
                                              zu schaffen, in der ein gutes Ankommen
Gastfreundliche Gottesdienste beginnen        für die Gottesdienstbesucher*innen mög-
aber natürlich längst vor dem Kirchenkaf-     lich ist. Mit großen Schritten und offen-
fee. An der Kirchentür. Bei unserer Älte-     sichtlich in Eile durchquert die Pfarrerin
stenklausur waren wir uns einig: Da haben     noch einmal die Kirche, um etwas zu erle-
wir noch einiges zu tun! Der Eingangsbe-      digen, anstatt die Ankommenden freund-
reich der Christuskirche und des Markus-      lich willkommen zu heißen. Nicht gut. Ab
hauses müssen dringend kritisch ange-         dem neuen Jahr werden die diensthaben-
schaut werden. Die Informationen, die         den Ältesten mit Namensschildern ausge-
dort angeboten werden, sind zum großen        stattet sein und damit signalisieren, dass
Teil veraltet und dadurch tatsächlich zu-     sie ansprechbar sind für Fragen aller Art:

                                                                                     15
Thema

Wo kann ich mich hinsetzen? Wie lange         auch angesprochen, wenn ich auf der Su-
wird der Gottesdienst etwa dauern? Wird       che bin und hoffe, hier etwas zu finden?
heute Abendmahl gefeiert?
                                              Ich denke, hier haben wir noch große Auf-
Und dann ist da natürlich unser Gottes-       gaben vor uns. Und sind dabei auf das
dienst selbst. Wir gehen ja in der Regel      Mitwirken aller angewiesen. Denn der
davon aus, dass allen, die daran teilneh-     Gottesdienst ist ja keine Veranstaltung
men, der Ablauf vertraut ist. Aber da ha-     der Gemeindeleitung aus Pfarrer*innen,
ben wir dann nur die regelmäßigen Kirch-      Diakon*innen, Ältesten und Musiker*in-
gänger*innen im Blick. Aber was ist mit       nen, auch wenn diese hier die Hauptver-
denjenigen, die vielleicht schon lange        antwortung tragen. Aber damit sich Men-
nicht mehr dagewesen sind und es heute        schen willkommen geheißen fühlen,
mal wieder wagen? Erleben sie eine Ver-       braucht es die ganze feiernde Gemeinde.
anstaltung, die sich nur Eingeweihten er-     Ein freundlicher Blick, ein „Schön, Sie zu
schließt? Haben sie die Chance, die Ge-       sehen“, ein „Bleiben Sie auch noch zum
meindetexte mitzusprechen oder zu             Kaffee?“ macht manchmal mehr aus, als
singen, oder rauscht die Liturgie mehr        ein noch so detailliertes Gottesdienstblatt.
oder weniger an ihnen vorbei? Welche          Damit sich Menschen bei uns wohlfühlen.
Sprache wird gesprochen? Ist sie nur Insi-    Angenommen. Willkommen.
dern verständlich oder fühle ich mich
                                                                     Sigrid Zweygart-Pérez

Nicht abgewiesen – Ein Gast an der Christuskirche

Auf einmal war er da. Unsichtbar. Aber        chen nächtlichen Ausflug. Gerade wenn
nicht spurlos. Vor gut einem Jahr hat ein     die Temperaturen unter null Grad sinken
Mensch entschieden, sein nächtliches          und wir uns einfach nicht vorstellen kön-
Quartier an der Ostseite der Christuskirche   nen, wie man da draußen übernachten
zu beziehen. Hinter der Tür zur Küche, die    kann. Und so durfte er auch schon öfter in
zwar nur wenig Schutz bietet, aber für        der Kapelle sein Lager aufschlagen. Alle
diesen Menschen offensichtlich etwas bie-     anderen Hilfsangebote haben bisher nicht
tet, was er braucht. Er kommt spät und        wirklich gefruchtet. Aber das hat uns
geht früh. Wenn man ihn sehen will, muss      nicht dazu bewegen können, ihm dieses
man sich nachts zur Christuskirche bege-      Nachtasyl zu verweigern.
ben. Weil wir uns Sorgen machen, über-
nimmt Pfarrer Meier ab und zu einen sol-

16
Thema

Ein ganz herzlicher Dank geht an unseren       Dank auch an Hans-Christoph Meier, der
Hausmeister Markus Henschel, der immer         sein nächtliches Zubettgehen oft nach un-
wieder danach schaut, dass das Chaos an        serem Gast richtet und vor allem auch mit
der Kirchentür nicht überhandnimmt. Der        ihm in Kontakt bleibt. Dank schließlich an
uns informiert, wenn ein neuer Schlafsack      die Nachbarschaft, die sich durch nächtli-
her muss. Und uns auch manchmal einfach        ches Schnarchen nicht aus der Ruhe brin-
erinnert: Habt diesen Menschen auf dem         gen lässt.
Schirm, jetzt, wo es wieder kalt ist.
                                                                       Sigrid Zweygart-Pérez

Letzte Hoffnung für Abgewiesene – die Härtefall-
kommission

Immer wieder kommt es vor, dass das            für Migration richten kann. Betroffene Fa-
Asylgesuch von Menschen abgelehnt wird.        milien und Einzelpersonen, die die Härte-
Und auch die nächsten Instanzen, die un-       fallkommission anrufen lassen möchten,

                                                                                               Symbolbild: Pixabay
ser Asylrecht vorsieht, brachten aus den       benötigen hierfür Unterstützung. Sinnvoll
verschiedensten Gründen keinen Erfolg.         ist es, wenn zum Beispiel Kirchengemein-
Da sich dieses Verfahren aber in der Regel     den, Kirchenbezirke, Vereine oder Initiati-
über Jahre hinzieht, sind viele dieser Men-    ven die Eingabe an die Härtefallkommission
schen inzwischen gut integriert in             richten. Der Einzelfall muss gründlich auf-
Deutschland, sprechen die Sprache, haben       bereitet,
Arbeit und Freunde gefunden. Oft sind          das Vorlie-
auch Kinder zur Welt gekommen, die in          gen der be-
den Kindergarten oder in die Schule ge-        sonderen
hen. Für viele von ihnen könnte eine Ab-       Härte gut
schiebung schlimme Folgen haben. Darum         begründet
gibt es in Baden-Württemberg eine Ein-         und belegt
richtung, die für diese Menschen oft die       sein. Un-
letzte Hoffnung bedeutet: die Härtefallkom-    terlagen müssen besorgt werden. Gesprä-
mission. Die Härtefallkommission ist ein un-   che mit den zuständigen Behörden sollten
abhängiges Gremium, das im Zusammen-           bereits im Vorfeld geführt werden. Ob die
hang mit der Aufenthaltsgewährung für          Härtefallkommission dann das Ersuchen
Ausländer aus dringenden humanitären           stellt, entscheidet das Gremium selbst mit
oder persönlichen Gründen ein Härtefall-       einer Zweidrittelmehrheit. Vorher prüfen
ersuchen an das Ministerium der Justiz und     die Mitglieder ausführlich, ob ein Härtefall

                                                                                      17
Thema

vorliegt und ob alle Voraussetzungen er-        Glaubens. Für die evangelischen Landes-
füllt sind, damit ein Gesuch zulässig ist. Ob   kirchen sitzt übrigens Dekan in Ruhe
die oberste Landesbehörde (seit der letz-       Achim Zobel in der Härtefallkommission.
ten Landtagswahl das Justizministerium,         Gemeinsam mit den anderen Mitgliedern
nicht mehr das Innenministerium) dann           hat er sich im Jahr 2020 mit 178 Eingaben
dem Ersuchen stattgibt, ist damit noch          befasst, die zum Teil noch aus den Vorjah-
nicht entschieden. Der Innenminister hat        ren stammten. 58 Eingaben wurden we-
die positive Entscheidung der Kommission        gen Unzulässigkeit abgelehnt und neun
oft ignoriert und dennoch die Abschie-          Eingaben wegen offensichtlicher Unbe-
bung in die Wege leiten lassen.                 gründetheit nicht umfassend beraten.
                                                Demgegenüber hat die Härtefallkommission
Die Härtefallkommission besteht aus zehn        111 Eingaben intensiv beraten und alle für
Mitgliedern, die auf Vorschlag der Liga der     und gegen eine Aufenthaltsgewährung
freien Wohlfahrtspflege, der evangelischen      sprechenden Gründe in einer Gesamt-
Landeskirchen, der katholischen Kirche,         schau abgewogen. In 68 der beratenen
des Flüchtlingsrates Baden-Württemberg so-      Fälle hat die Kommission ein Härtefaller-
wie der kommunalen Landesverbände be-           suchen an das im Jahr 2020 noch zuständi-
rufen werden. Die oberste Landesbehörde         ge Innenministerium gerichtet.
beruft das vorsitzende Mitglied und des-
                                                                       Sigrid Zweygart-Pérez
sen Stellvertreter bzw. Stellvertreterin,
eine Persönlichkeit des Landes sowie eine
Persönlichkeit des Landes islamischen

Ein Ort für alle – die Chapel im Patrick-Henry-Village

Dienstagmorgen. Mit Spenden bepackt             einmal „Löwenbändigerin“ spielen.
schleiche ich mich von hinten in die Cha-       Schließlich muss alles coronakonform ab-
pel. Vorne, das weiß ich, stehen schon          laufen. Familien dürfen zusammensitzen,
viele Menschen: Familien und Alleinste-         die anderen bitte mit 1,5 Meter Abstand.
hende, ein buntes Gemisch von Nationali-        Das leuchtet nicht jeder und jedem auf
täten, Sprachen, Religionen und Anliegen.       Anhieb ein. Schließlich waren alle min-
Schnell die Spenden in den entsprechen-         destens 10 Tage in Quarantäne und sind
den Raum gestellt, die Lichter angemacht,       sich sicher, dass sie kein Corona haben.
die Kerze angezündet – der letzte ruhige        Schließlich sitzen alle so, wie ich mir das
Moment für diesen Vormittag. Wenn ich           vorstelle, und warten dann mehr oder we-
dann die Kirchentür öffne, muss ich erst        niger geduldig darauf, dass sie an der Rei-

18
Thema

he sind. Dabei ist es gar nicht so leicht, ei-      der Kantine bekommen, wird von denen
ne sinnvolle Reihenfolge auszumachen.               glatt verweigert. Der Transfer in die Nähe
Wer braucht ein längeres Gespräch und               von Familienmitgliedern wurde verwei-
damit Zeit im Seelsorgeraum? Wo ist mit             gert. Das macht die Menschen mürbe und
einem Kuscheltier für die Kinder und ei-            gereizt, manchmal auch aggressiv.
nem Koffer ganz schnell Hilfe getan?
                                                    Oft sind es nicht die „klassischen“ Seel-
Denn es sind ganz unterschiedliche Be-              sorgethemen, die die Menschen zu uns
dürfnisse, die die Menschen aus dem An-             führen. Aber das ist für uns kein Grund sie
kunftszentrum zu meinem katholischen                zurückzuweisen. Auch wenn wir schauen,
Kollegen, Jochen Winter, und mir führen.            dass diejenigen, die in großer seelischer
Und keiner, das ist unsere Maxime, keiner           Not sind, zuerst drankommen. Aber im
und keine wird zurückgewiesen. Auch                 Laufe der Jahre haben wir erkannt, dass
wenn wir nicht in jedem Fall helfen kön-            gerade die seelischen Nöte durch konkre-
nen. Aber einen frischen Kaffee, einen              te Hilfe für den Alltag gelindert werden
leckeren Keks und eine freundliche Be-              können. Und dass auch diejenigen, die
gegnung, die gibt es für jeden und jede,            scheinbar „nur“ an materieller Hilfe In-
auch wenn es manchmal nicht einfach ist.            teresse haben, mit ihrem ganzen Paket an
Nicht nur wegen der Sprachhürden. Oft               Ängsten, Sorgen und Hoffnungen zu uns
sind die Menschen wirklich verzweifelt,             kommen. Die Familien aus Nordmazedo-
weil sie nirgends das bekommen, was sie             nien, die wissen, dass sie kein Asyl be-
brauchen. Die Schuhe aus der Kleiderkam-            kommen werden, die zu uns kommen in
mer passen nicht, sondern sind zu eng               der Hoffnung, ein paar Kleidungsstücke
und tun weh. Das Essen, das die Kinder in           oder Spielsachen zu bekommen. Und die
                                                    dabei doch auch erfahren: Hier, in diesem
                                                    Moment, waren wir nicht nur hoffnungs-
                                                    lose Fälle. Sondern Menschen, nach deren
                                                    Name und Wohlbefinden gefragt wird. Für
                                                    die sich andere Menschen Mühe machen
                                                    und Zeit nehmen. Und die vor allem ihre
                                                    Not als wirkliche Not wahrnehmen und
                                                    nicht abtun. Am Ende eines solchen Vor-
                                                    mittags bin ich oft fix und fertig. Aber
                                                    auch zufrieden mit dem Gefühl, das mir
                                                    die Menschen gegeben haben. Durch ihre
                                                    Erleichterung, durch die neue Hoffnung,
                                                    durch kleine Zeichen von Zuversicht, die
                                                    in der Chapel gewachsen sind.

                                                                               Sigrid Zweygart-Pérez

                                                 Weihnachten im PHV (Foto: Sigrid
                                                 Zweygart-Pérez)                               19
Lebenssta onen

Aus den Kirchenbüchern

Neues Leben – Taufen     Vollendetes Leben –
Felix Schwanecke         Besta ungen
Jakob Fritz Kupffer      Holger Daum, 56 Jahre
Clara Amelie Schmitt     Werner Fischer, 89 Jahre
Philipp Benjamin Lenz    Margot Raff geb. Goos, 88 Jahre
Malia Brenda Mc Morris   Ursula Weidig geb. Diem, 93 Jahre
                         Karl Reinfrank, 83 Jahre
                         Margarete Waldenmaier geb. Baitinger,
                         88 Jahre
                         Ottilie Gebhardt geb. Rath, 87 Jahre
                         Dieter Theurer, 85 Jahre
                         Günther Sawitzki, 70 Jahre
                         Gerda Schief geb. Kiehnle, 80 Jahre
                         Friedrich Rietbrock, 91 Jahre
                         Rudolf Bernhardt, 96 Jahre

20
Terminübersicht

Alles auf einen Blick

Februar                               April

09.02., 20 Uhr, online                01.–03.04., Jugendburg Rotenberg
Ältestenkreissitzung                  2. Konfirmanden-Wochenende und
                                      Jugendwochenende
14.–20.02., 8–10 Uhr, Markushaus
Frühstück im Winter in der Südstadt   05.04., 20 Uhr, Haus der Christuskirche
                                      Ältestenkreissitzung
19.02., 15 Uhr, Markushaus
Kirche Kunterbunt                     09.04., 15 Uhr, online
                                      Kirche Kunterbunt
26.02., 12–13.30 Uhr, Markushaus
NächstenMahl                          10.04., 18 Uhr, Christuskirche
                                      Konzert Gospelprojekt

                                      17.04., 7.30 Uhr
März                                  Osterfrühstück

10.03., 20 Uhr, online                19.–22.04., Haus der Christuskirche
Ältestenkreissitzung                  Interreligiöse Ferienwoche

16.03., 20 Uhr, Markushaus            23.04., 12–13.30 Uhr, Markushaus
Konfi-Elternabend                     NächstenMahl

19.03., 15 Uhr, Markushaus
Kirche Kunterbunt
                                      Mai
25.–27.03.
Gospelwochenende                      07.05., 15 Uhr, Markushaus
                                      Kirche Kunterbunt
26.03., 12–13.30 Uhr, Markushaus
NächstenMahl                          15.05., 11 Uhr
                                      Gemeindeausflug
31.03., 18.30 Uhr, Lutherzentrum
Stadtsynode                           31.05., 17 Uhr, Christuskirche
                                      Anmeldung zur Konfirmation 2023

                                                                                21
Go esdienste

Go esdienste Februar–April 2022

2. Februar, Mariä Lichtmess                    11 Uhr Ökumenischer Kindergottesdienst
19 Uhr Abendandacht (Schramm/Luther-           mit Bibelgespräch für Erwachsene (Team/
kirche)                                        Markushaus)
                                               18 Uhr Abendgottesdienst Haltestelle
6. Februar, 4. Sonntag vor der Passions-       Christuskirche (Team/Café Leitstelle Berg-
zeit                                           heim)
10 Uhr Gottesdienst mit Abendmahl und
Livestream (Goseberg/Christuskirche)           23. Februar, Mittwoch
10 Uhr Kindergottesdienst (Team/Kapelle        19 Uhr Abendandacht (Goseberg/Luther-
der Christuskirche)                            kirche)
11 Uhr Ökum. Kindergottesdienst mit Bi-        27. Februar, Estomihi
belgespräch für Erwachsene (Team/Mar-
                                               10 Uhr Gottesdienst (Meier/Christuskirche)
kushaus)
                                               10 Uhr Kindergottesdienst (Team/Kapelle
9. Februar, Mittwoch                           der Christuskirche)
19 Uhr Abendandacht (Meier/Lutherkirche)
                                               2. März, Mittwoch
13. Februar, Septuagesimae                     19 Uhr Abendandacht (Schramm/Luther-
10 Uhr Gottesdienst (Zweygart-Pérez/           kirche)
Christuskirche)
                                               4. März, Freitag
10 Uhr Kindergottesdienst (Team/Kapelle
                                               19 Uhr Gottesdienst zum Weltgebetstag
der Christuskirche)
                                               (Team/Hoffnungskirche)
16. Februar, Mittwoch
                                               5. März, Samstag
18.30 Uhr Ökumenischer Abendgottes-
                                               19 Uhr Passionsandacht (Zweygart-Pérez/
dienst Hören auf Gott (Goseberg/St. Michael)
                                               Kapelle der Christuskirche)
19 Uhr Abendandacht (Zweygart-Pérez/
Lutherkirche)                                  6. März, Invocavit
                                               10 Uhr Gottesdienst (Zweygart-Pérez/
20. Februar, Sexagesimae
                                               Christuskirche)
10 Uhr Gottesdienst (Meier/Christuskirche)
                                               11 Uhr Ökumenischer Kindergottesdienst
10 Uhr Kindergottesdienst (Team/Kapelle        zum Weltgebetstag mit Bibelgespräch für
der Christuskirche)                            Erwachsene (Team/Markushaus)

22
Go esdienste

9. März, Mittwoch                            10 Uhr Kindergottesdienst (Team/Kapelle
19 Uhr Abendandacht (Meier/Lutherkirche)     der Christuskirche)
                                             11 Uhr Ökumenischer Kindergottesdienst
12. März, Samstag                            mit Bibelgespräch für Erwachsene (Team/
19 Uhr Passionsandacht (Meier/Kapelle der    St. Michael)
Christuskirche)                              18 Uhr Abendgottesdienst Haltestelle
13. März, Reminiszere                        Christuskirche (Team/Markushaus)
10 Uhr Gottesdienst (Zweygart-Pérez/         23. März, 2. Mittwoch
Christuskirche)                              19 Uhr Abendandacht (Goseberg/Luther-
10 Uhr Kindergottesdienst (Team/Kapelle      kirche)
der Christuskirche)
                                             26. März, Samstag
16. März, Mittwoch                           19 Uhr Passionsandacht (Meier/Kapelle der
18.30 Uhr Ökumenischer                       Christuskirche)
Abendgottesdienst Hören auf Gott (Team/
St. Michael)                                 27. März, Lätare
19 Uhr Abendandacht (Zweygart-Pérez/         10 Uhr Gottesdienst (Meier/Christuskirche)
Lutherkirche)                                10 Uhr Kindergottesdienst (Team/Kapelle
                                             der Christuskirche)
19. März, Samstag
                                             11.30 Uhr Ökumenischer
19 Uhr Passionsandacht (Meier/Kapelle        Kleinkindergottesdienst (Team/HALT.)
Christuskirche)
                                             16 Uhr Communitygottesdienst (Goseberg/
20. März, Okuli                              Markushaus Café licht.)
10 Uhr Gottesdienst mit Taufen (Goseberg/
Christuskirche)

 Abendandacht am Telefon
 Immer montag- und freitagabends um 19.30 Uhr laden wir Sie ganz herzlich ein, mit
 uns am Telefon Andacht zu feiern. Gemeinsam wollen wir miteinander beten, singen
 und auf einen Bibeltext hören.
 Bitte wählen Sie dazu die folgende Telefonnummer: 069 7104 9922. Wenn die Tele-
 fonstimme Sie nach der Meeting-ID fragt, wählen Sie 847 5463 6728#, danach das
 Kennwort 06221#, anschließend noch mal #.
 Sie können die Andacht bei sich zu Hause mitfeiern. Wenn Sie möchten, halten Sie ei-
 ne Kerze bereit. Wir werden sie am Beginn der Andacht gemeinsam anzünden.

                                                                                    23
Go esdienste

30. März, Mittwoch                          14. April, Gründonnerstag
19 Uhr Abendandacht (Goseberg/Luther-       19 Uhr Gottesdienst mit (Tisch-)Abend-
kirche)                                     mahl (Goseberg/Ort siehe Ankündigung)

2. April, Samstag                           19 Uhr Ökumenischer Gottesdienst mit
                                            Tischabendmahl (Bade/Markushaus)
19 Uhr Passionsandacht (Zweygart-Pérez/
Kapelle der Christuskirche)                 15. April, Karfreitag

3. April, Judika                            10 Uhr Gottesdienst (Zweygart-Pérez/
                                            Christuskirche)
10 Uhr Gottesdienst mit Abendmahl
(Zweygart-Pérez/Christuskirche)             10 Uhr Kindergottesdienst (Team/Kapelle
                                            der Christuskirche)
10 Uhr Kindergottesdienst (Team/Kapelle
der Christuskirche)                         11.30 Uhr Ökumenischer Kinderkreuzweg
                                            (Team/St. Michael)
11 Uhr Ökumenischer Kindergottesdienst
mit Bibelgespräch für Erwachsene (Team/     20 Uhr Taizégebet (Team/Markushaus)
St. Michael)                                16. April, Karsamstag
6. April, Mittwoch                          19 Uhr Passionsandacht (Zweygart-Pérez/
19 Uhr Abendandacht (Schramm/Luther-        Kapelle der Christuskirche)
kirche)                                     17. April, Ostersonntag
9. April, Samstag                           6 Uhr Gottesdienst mit Taufen (Meier/
19 Uhr Passionsandacht (Meier/Kapelle der   Christuskirche)
Christuskirche)                             10 Uhr Gottesdienst mit Abendmahl
                                            (Goseberg/Christuskirche)
10. April, Palmarum
                                            10 Uhr Kindergottesdienst (Team/Kapelle
10 Uhr Gottesdienst mit Taufen (Goseberg/   der Christuskirche)
Christuskirche)
                                            11.30 Uhr Kleinkindergottesdienst (Team/
10 Uhr Kindergottesdienst (Team/Kapelle     HALT.)
der Christuskirche)
                                            18. April, Ostermontag
12. April, Dienstag
                                            ab 9.30 Uhr Osterfrühstück mit Familien-
15 Uhr Passionsandacht für Senioren         andacht (Team/Markushaus)
(Meier/Kapelle der Christuskirche)
                                            20. April, Mittwoch
13. April, Mittwoch
                                            18.30 Uhr Ökumenischer
19 Uhr Abendandacht (Zweygart-Pérez/        Abendgottesdienst Hören auf Gott (Team/
Lutherkirche)                               St. Michael)

24
Go esdienste

19 Uhr Abendandacht (Goseberg/Luther-        1. Mai, Misericordias Domini
kirche)                                      10 Uhr Gottesdienst mit Konfirmation
24. April, 3. Quasimodogeniti                (Meier/Christuskirche)

10 Uhr Gottesdienst mit Konfirmanden-        10 Uhr Kindergottesdienst (Team/Kapelle
gespräch (Meier/Christuskirche)              der Christuskirche)

10 Uhr Kindergottesdienst (Team/Kapelle      11 Uhr Ökumenischer Kindergottesdienst
der Christuskirche)                          mit Bibelgespräch für Erwachsene (Team/
                                             St. Michael)
16 Uhr Communitygottesdienst (Goseberg/
Markushaus Café licht.)                      4. Mai, Mittwoch
18 Uhr Abendgottesdienst Haltestelle         19 Uhr Abendandacht (Schramm/Luther-
Christuskirche (Team/Kapelle der Christus-   kirche)
kirche)
                                             8. Mai, Jubilate
27. April, Mittwoch                          10 Uhr Gottesdienst mit Abendmahl
19 Uhr Abendandacht (Goseberg/               (Meier/Christuskirche)
Lutherkirche)                                10 Uhr Kindergottesdienst (Team/Kapelle
30. April, Samstag                           der Christuskirche)

18 Uhr Gottesdienst mit Abendmahl            11 Uhr Ökumenischer Gottesdienst zur
am Vorabend der Konfirmation (Meier/         Seenotrettung (Winter, Zweygart-Pérez/
Christuskirche)                              St. Bonifatius)

                                                                                    25
Porträt

Im Porträt: Katharina Engelhardt

Da steht sie also in der Eingangstür zur     Schule
Bahnhofsmission, eine Maske im Gesicht.      prägt. „Ich
Ich erkenne sie nur an der Weise, wie sie    fand es
mich anschaut – denn sie hat wohl schon      einfach
auf mich gewartet und mich wiederum          gut, dass
daran erkannt, wie ich auf sie zugehe.       das Soziale
Noch aber weiß die schlanke junge Frau       im Vor-
mit den langen braunen Haaren nicht,         dergrund
was (mit mir) auf sie zukommt. Im Vor-       stand und dass wir einander in der Klasse
feld unseres Treffens hat sie ihre Unsi-     inner- und außerhalb des Unterrichts un-
cherheit diesbezüglich zum Ausdruck ge-      terstützt haben.“
bracht und sich dann doch ganz mutig für
das Porträt zur Verfügung gestellt. Zu-      Ihren ursprünglichen Plan, für ein Jahr als
nächst per E-Mail und später über den        FSJlerin nach Irland zu gehen, muss sie
Kommunikationsdienst Signal haben wir        coronabedingt ebenfalls aufgeben, aber
uns auf diesen Abendtermin mitten im         dann bewirbt sie sich bei der ökumeni-
Dezember verabredet.                         schen Bahnhofsmission Heidelberg, die vom
                                             katholischen Caritasverband und der evan-
Katharina ist noch keine 20 Jahre alt und    gelischen Stadtmission getragen wird.
damit eine meiner jüngsten Gesprächs-        „Mein Bruder hat sein Freiwilliges Soziales
partnerinnen. Geboren ist sie in Heidel-     Jahr (FSJ) auch hier gemacht und zu Hause
berg, aber ihre Heimat ist eine kleine Ge-   immer ganz begeistert davon erzählt“, er-
meinde im Rhein-Neckar-Kreis, wo sie         klärt sie ihre Entscheidung. Und man
noch heute im Haus der Eltern lebt. Dort     spürt förmlich ihre eigene Begeisterung,
ist sie mit ihrem älteren Bruder aufge-      als sie von den Erfahrungen aus dem zu-
wachsen, der zurzeit Theologie in Frei-      rückliegenden Jahr berichtet.
burg studiert. „Ich komme aus einem sehr
offenen Elternhaus“, erzählt sie, „die Fa-  Die Arbeit hier sei sehr abwechslungs-
milie ist immer füreinander da, das gibt                   Gottesdienste
                                            reich, man könne                    zum
                                                               nie im Voraus wissen,
uns viel Kraft.“                            was zu Ende
                                                    tun sei. des  Kirchenjahres
                                                             An manchen   Tagen  sei es
                                            ruhig, an anderen wiederum sehr voll ge-
                               Abendmahlsgottesdienst
Nach der Grundschulzeit wechselt sie an
                                                           zum Buß- und Bettag,
                                            wesen. Aber das habe ihr nichts ausge-
                                           17. November, 18 Uhr, Lutherkirche
die Stephen-Hawking-Schule in Neckarge-     macht, im Gegenteil, denn es sei immer
münd. Von Anfang an fasziniertÖkum.   Abendgottesdienst
                                sie der                    zum Buß-Erfahrung,
                                            wieder eine wunderbare      und Bettag,
                                                                                  wenn
Inklusionsgedanke, der das Profil dieser  17.man
                                              November,      18.30 Uhr,
                                                 anderen Menschen        St. Michael
                                                                      in einer akuten
                                       Gottesdienst zum Ewigkeitssonntag mit
                                       Totengedenken, 21. November, 10 Uhr,
                                                               Christuskirche
26
Porträt

Notlage helfen könne. Auch wenn die Mit-       „Deshalb stehen wir auch nicht nur hier
tel und Möglichkeiten der Bahnhofsmission      am Eingang, sondern gehen seit der Pan-
als „Durchgangsstation“ natürlich be-          demie noch mehr als zuvor raus zu den
grenzt seien.                                  Leuten. So nehmen wir deutlicher wahr,
                                               wenn jemand Hilfe benötigt auch im Klei-
Das Team der Bahnhofsmission setzt sich        nen, etwa, wenn er oder sie kein Deutsch
aus fünf Hauptamtlichen (inklusive Lei-        spricht und nicht versteht, dass der er-
tung und Stellvertretung), zwei FSJlern        wartete Zug heute auf einem anderen
und einem großen Kreis aus ehrenamtli-         Gleis einfährt.“
chen Mitarbeiter*innen zusammen. Für
die FSJler und die Hauptamtlichen hat der      Das Team der Bahnhofsmission hilft aber
Arbeitstag sechs Stunden, die Ehrenamtli-      nicht nur anderen, sondern funktioniert
chen kommen jeweils für vier Stunden           wie eine Familie, die aufeinander aufpasst
entweder morgens von 8 bis 12 Uhr oder         und sich in schwierigen Situationen stützt
nachmittags von 14 bis 18 Uhr. Die Bahn-       und auffängt.
hofsmission hat übrigens jeden Tag geöff-
net, auch an Heiligabend. Zu ihr kommen        Man sollte die Reife eines Menschen nicht
Stammgäste, aber auch Obdachlose und           nach seinen Lebensjahren beurteilen,
Reisende. Manche möchten nur einen             denke ich im Stillen, denn auch sonst hat
Kaffee und/oder etwas Süßes, andere ha-        diese junge Frau, die mir da gerade im Bü-
ben Redebedarf, benötigen Hilfe bei der        ro der Bahnhofsmission gegenübersitzt,
Weiterfahrt oder einer Fahrkarte. Die Pro-     schon viel mitbekommen von der harten
blemlage habe sich jedoch durch die Pan-       Realität. Von Menschen, die in prekären,
demie verändert, fährt sie fort. Immer         schier aussichtlosen Lebenssituationen
häufiger treffe man auf psychisch auffälli-    stecken. Die das Schicksal schwer getrof-
ge Personen. Viele Angebote und Orte, die      fen hat. „Ja, hier begegnet man Menschen
den Menschen zuvor Tagesstruktur gege-         mit sehr unterschiedlichen Lebensge-
ben haben, sind mit der Pandemie wegge-        schichten“, gesteht sie, „das hat mich
fallen.                                        auch ins Nachdenken über mein eigenes
                                               Leben gebracht. Ich bin sehr dankbar für
Notfälle werden auch heute noch herein-        alles, was ich habe. Das gibt mir sehr viel
geführt, aber die meisten Gespräche fin-       Stärke.“
den jetzt an der Tür statt – mit Abstand
und Maske. Das schafft zwangsläufig Dis-       Ihre bisherigen Erfahrungen haben auch
tanz. Früher, so hat man ihr berichtet, sei-   ihr Menschenbild geprägt. Sie glaubt an
en die Menschen zum Verweilen gekom-           das Gute im Menschen. Es gebe zwar im-
men, man habe miteinander Zeitung              mer wieder Beweggründe und Erfahrun-
gelesen und über die tagesaktuellen The-       gen, die einen zu vielleicht schlechten Ta-
men diskutiert.                                ten verleiten, aber jeder Mensch verdiene

                                                                                      27
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