WERKSCHAU 0 -2 - IMMOBILIEN BREMEN AÖR
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WERK Punktlandung in der Bürgerschaft Großprojekt Sanierung Seite 16 SCHAU 0 –– – –– –– – –– –– –-2 Von Masken, Fenstern und hohem Engagement Herausforderungen in der Pandemie Seite 04 Klimaschutz-Zielmarke bis 2050: minus 80 Prozent Sanierungsfahrplan Seite 10
02 Immobilien Bremen: werkschau 1–21 Liebe Leserinnen und Leser, Bild: Martin Rospek dies ist die erste Ausgabe unseres Gemeinsam werden wir auch noch die neuen Magazins werkschau, das von nächsten und hoffentlich vorerst letz- nun an halbjährlich erscheinen wird. ten Schritte meistern – zurück zu einer Hiermit möchten wir über umgesetzte, Normalität, die wir alle gewohnt sind. im Prozess befindliche und geplante Wir haben bewiesen: Mit Veränderun- Projekte und Bauvorhaben sowie über gen können wir gut umgehen, Heraus- die vielfältige Arbeit unserer Mitarbei- forderungen nehmen wir an und ter:innen im Leistungsspektrum von gemeinsam erreichen wir unsere Ziele. Immobilien Bremen berichten. Dies ist in der ganzen Stadt sichtbar. Etwa im Haus der Bürgerschaft, das Unsere Arbeit gestaltet sich seit nun- unter der Leitung von Immobilien mehr über einem Jahr anders als Bremen mit viel Fingerspitzengefühl bisher. Homeoffice, Kohortenregelun- und großer Liebe zum Detail saniert gen und Hygienemaßnahmen beglei worden ist, wobei der Zeit- und Kosten- ten unseren privaten und beruflichen plan exakt eingehalten wurde Alltag. Dank des unermüdlichen und (ab Seite 16). umsichtigen Einsatzes in allen Abteilun- gen der IB ist es uns dennoch gelun- Auf dem Weg zum Eigenbetrieb ab gen, stets handlungsfähig zu bleiben 2022 möchten wir Sie nun herzlich und unser Leistungsvolumen partiell einladen, uns in der werkschau über sogar noch zu erhöhen. die Schulter zu schauen. Unser besonderer Dank gilt daher Viel Spaß bei der Lektüre, allen unseren Mitarbeiter:innen, insbesondere auch den Hausmeis- ter:innen und Reinigungskräften, Susanne Kirchmann und Arndt Brücker die mit ihrem erhöhten Arbeitsaufwand Geschäftsführung Immobilien Bremen Hygienemaßnahmen umgesetzt und so zur Sicherheit in ganz Bremen beigetragen haben. Auf den Seiten 4 bis 9 ist beispielhaft aufgeführt, welche Aufgaben dabei zu bewältigen waren.
03 Inhalt 04 Von Masken, Fenstern und hohem Engagement Pandemie stellt IB-Abteilungen vor immer neue Herausforderungen 0 Klimaschutz-Zielmarke bis 2050: minus 80 Prozent Wie Immobilien Bremen am Sanierungsfahrplan arbeitet 24 Töpfe gucken ausdrücklich erlaubt Schulbauprojekt Hermannsburg 26 Tempo ist Trumpf Bauprojekte Kinder- und Familienzentren 28 Der lange Weg zum Dedesdorfer Platz Wie Walle zu einem neuen Freizeittreff kam 30 Einblicke 32 Ausblicke Bild: Silke Schmidt + Impressum 6 Maßarbeit: Die Sanierung im Haus der Bürgerschaft Hürden, Tücken und so 0 manche Überraschung 04 Bilder: Adobe Stock
04 Immobilien Bremen: werkschau 1–21 Von Masken, Fenstern und hohem Engagement Immobilien Bremen und die Pandemie A m 27. Januar 2020 wird in München der erste Corona- Fall in Deutschland registriert. 1. März 2020: Das Robert Koch-Institut bestätigt selnde Herausforderungen und immer neue Richtlinien. Lockdown, Lockdown light, verschärfte Maßnahmen auf allen Ebenen und in allen Bereichen des Unternehmens erforderten Umdenken und gezieltes Handeln – in allen Abteilungen, die erste Erkrankung in Bremen. Damit als Reinigungskraft, als Hausmeister:in vor Ort. Dank konse begann eine schwierige Zeit, die noch quenter Sicherheits- und Hygienemaßnahmen, über Kohorten lange nicht überwunden ist. Auch bei systeme und Homeoffice-Lösungen ist es bislang gelungen, Immobilien Bremen, wo die Arbeit das Unternehmen stets in vollem Umfang einsatzbereit zu geprägt wurde durch wöchentlich wech- halten und ein größeres Infektionsgeschehen zu verhindern.
05 Beschaffung: Corona Lüftung, WLAN, Mietverträge: Hochbetrieb im Bestandsmanagement Uta Kummer, Abteilungsleiterin Abstand halten, Hygienestandards beachten, Masken tragen. IB-Bestandsmanagement Und natürlich immer wieder stoßlüften. Im eigenen Haushalt Bild: Nicola Ueberdiek ebenso wie in den öffentlichen Einrichtungen, Schulen oder Kitas, die zum Bestand von Immobilien Bremen gehören. Um diese Gebäude an die veränderte Situation anzupassen, waren und sind zahlreiche Maßnahmen erforderlich. Die Folge: Hoch- Wo es baulich etwas komplizierter wurde, entwi- betrieb in der Abteilung Bestandsmanagement! ckelten die Architekt:innen und Ingenieur:innen Schon im Sommer 2020 wurde damit begonnen, die Vor- des Bestandsmanagements gemeinsam mit den aussetzungen für effektives Lüften in den 142 Schulen und Rahmenvertragsfirmen praktikable und schnelle knapp 70 Kindergärten zu schaffen, zu denen Hunderte von Lösungen, während Techniker:innen aus dem IB- Gebäuden mit zigtausend Räumen gehören. Angesichts dieser Fachbereich Energie zum Teil per Hand vor Ort die Zahlen schwante Abteilungsleiterin Uta Kummer sofort, dass Lüftungsanlagen umstellten. Eine Maßnahme, um eine gewaltige Aufgabe bevorstand. „Da kommt so einiges mittels längerer Laufzeiten die zusätzliche Frisch- zusammen“, urteilte sie beim Blick auf Zehntausende Fenster luftzufuhr in diesen Gebäuden zu gewährleisten. und über 600 Lüftungsanlagen, die neben der normalen Bau- Andernorts gehen die Arbeiten noch weiter. So wer- und Betriebstätigkeit zu überprüfen waren. den derzeit allein ca. 1,5 Millionen Euro investiert, Und das übernahmen im ersten Schritt die Hausmeis- um die Lüftungsmöglichkeiten in Kitas mit alten, ter:innen, die in jedem Gebäude treppauf, treppab von Fenster fest stehenden Stahlfenstern zu verbessern. zu Fenster liefen, um deren Funktionsfähigkeit zu testen. Und Hochbetrieb herrschte auch im kaufmänni- die zudem nachschauten, ob sich entsprechend den Vorgaben schen Bestandsmanagement von Immobilien Bre- der Bildungsbehörde tatsächlich pro Raum möglichst zwei men, wo eine Vielzahl von Anfragen zu beantworten Fenster öffnen lassen. Kleinere Mängel wie klemmende Riegel und Problemen zu bewältigen war. Zahlreiche wurden sofort behoben, andere lösten größere Einsätze aus, Mieter:innen suchten Rat zum Thema Hygiene und wie das Beispiel eines Hausmeisters zeigt, der allein 176 Fens- Lüftung, andere offenbarten angesichts fehlender tergriffe neu angebracht hat. Einkünfte ihre finanziellen Sorgen. Um ihnen, soweit rechtlich irgendwie möglich, entgegenzu- kommen, wurde teilweise die Stundung von Miet- zahlungen vereinbart. Funktionieren die Griffe? Die IB-Hausmeister:innen über- prüften alle Fenster in Schulen und Kitas, damit dort regel mäßig gelüftet werden kann. Bild: Adobe Stock
06 Immobilien Bremen: werkschau 1–21 erbunden sind, dauerte es so seine Zeit.“ Kein Wunder, war v doch die Einrichtung vor Corona in der Gesundheitsbranche kaum in Erscheinung getreten. Aber das sollte sich schlagartig ändern. Denn dem Ein- kaufs- und Vergabezentrum fiel im Verlauf der Pandemie lan- desweit eine unerwartete, ganz besondere Rolle zu. Und das stellte seine Mitarbeiter:innen vor immer neue Herausforde- rungen, auf die sie nicht im Geringsten vorbereitet waren. Obendrein galt es, augenblicklich zu handeln und die dringend benötigten Produkte nahezu im Handumdrehen zu organisie- ren. Denn höchste Eile war geboten. Gefragt waren zunächst Desinfektionsmittel, Masken, Hygieneschutzaufsteller oder Bodenaufkleber für die Dienst- stellen der bremischen Verwaltung. Um den Überblick zu Schnelles Internet – Grundvoraussetzung behalten, wurden die Bestellwege zentralisiert; das Team Stra- für das Lernen mit Ebenfalls im Blickfeld: Der Auf- oder tegischer Einkauf/Rahmenverträge übernahm eine völlig neue Tablets. IB sorgt für Ausbau der WLAN-Infrastruktur in den Aufgabe und entwickelte sich zur zentralen Bestelleinheit für die Optimierung der WLAN-Infrastruk- zahlreichen alten Schulgebäuden. Denn die Ressorts und bald auch für die Seestadt Bremerhaven. Eine tur … die Bildungsbehörde hatte – bundesweit ständige Herausforderung, die in permanenter Abstimmung Bild: Adobe Stock beachtet – für alle Schüler:innen und mit dem Krisenstab, dem Gesundheits- und dem Finanzressort Lehrkräfte Tablets angeschafft, für sowie der Senatskanzlei und zeitweiligen Akteuren wie der deren Nutzung die technischen Voraus- Apothekerkammer Bremen bewältigt wurde. setzungen geschaffen werden mussten. Ein weiterer Schwerpunkt lag im Aufbau einer Pandemie- Daran beteiligt: Nachrichtentechni- Reserve für die Verwaltung. Hier mussten Konzepte entwickelt ker:innen und Elektro-Experten:innen und zur Umsetzung gebracht werden. Dann, nach einer kurzen aus dem Bestandsmanagement. Sie Verschnaufpause im Sommer, die zweite Corona-Welle. Und schrieben Rahmenverträge aus, mit der Marathon für das EVZ ging weiter. Innerhalb kürzester Zeit deren Hilfe Fachleute aus der Bildungs- wurden 1,7 Millionen FFP2-Masken für die Bevölkerung sowie behörde kleinere Bauarbeiten zur nöti- für die Polizei, Schulen und andere Dienststellen beschafft. gen Verstärkung des Datennetzes in Es folgten mobile Luftreinigungsgeräte, etwa für die Schulen, Eigenregie beauftragen können. Ergän- später die Corona-Schnelltests. zend dazu steuerte das IB-Mietmanage- ment eine entsprechende Anlage zu den Mietverträgen der Bestandsgebäude bei. … damit Schüler:innen und Lehrer:innen bestmöglich mit den angeschafften Geräten arbeiten können. Masken, Mull & mehr: Bild: Adobe Stock Das Einkaufs- und Vergabezentrum im Dauereinsatz „Immobilien wer?“ Derart verwundert reagierten etliche Lieferanten von Schutzmasken, Impfbestecken oder Luftreinigungsgeräten, als sie die ersten Anrufe aus dem Einkaufs- und Vergabe- zentrum (EVZ) von Immobilien Bremen erhielten. „Sie konnten uns einfach nicht einordnen“, erinnert sich Abteilungs leiter Franz-Christian Falck. „Bis ver- standen wurde, wer wir sind, was wir wollen und welche Prozesse damit
07 Beschaffung: Corona Das EVZ im Dauer- einsatz: Es galt, Desinfektionsmittel, Corona-Schnelltests und FFP2-Masken en gros zu beschaf- fen. Bilder: Adobe Stock FFP2-Masken: Rasch beschafft, zügig verteilt Am 2. Februar 2021 beschloss der Senat, allen Bremer:innen ab 16 Jahren jeweils fünf FFP2-Masken gratis zur Verfügung zu stellen. Um die Beschaf- fung kümmerte sich das EVZ von Immobilien Bremen, das bereits an der Realisierung der ersten Aktion dieser Art beteiligt gewesen war: Im November und Dezember 2020 waren 1,7 Millionen FFP2-Masken bei Lieferanten geordert und über die Apotheken verteilt worden. Verwendet wurden aufgrund des engen Zeitfensters von nur rund zwei Wochen zunächst die Bestände des Gesundheitsressorts. Das EVZ füllte das Lager Im Dezember dann die nächste ‚Baustelle‘: Aufbau im Anschluss wieder auf. und Ausstattung des Impfzentrums in den Messe- hallen auf der Bürgerweide und später in der ehe- maligen ‚Strandlust‘ in Vegesack. Wieder ging das EVZ auf Einkaufstour, bestellte Abwurfbehälter für Kanülen und Spritzen, Liegen und Hocker, Eti- kettendrucker und Monitore, Mullverbände und Pflaster. Vorläufiges Corona-Fazit im Einkaufs- und Vergabezentrum: Innerhalb weniger Monate gelang es, eine gut funktionierende Beschaffungsstruktur für Artikel der ‚hygienischen Infrastruktur‘ auf zubauen. Damit ist gesichert, dass diese Produkte auch künftig kurzfristig in großen Mengen und zu guten Konditionen abgerufen werden können. Für Nachschub ist also gesorgt. Und für den Fall einer neuen Pandemie wird das EVZ eine ständige Reserve von Artikeln wie Mund-Nasen-Schutz und Desinfektionsmitteln vorhalten.
08 Immobilien Bremen: werkschau 1–21 Nicht nur Häuser waren zu meistern – Augen, Ohren und Hände vor Ort in den Objekten Homeoffice oder Kohortenregelungen – das gibt es für die Haus- meister:innen in den Bremer Schulen und Verwaltungsgebäu- den nicht. Systembedingt sind sie jeden Tag die Ersten in den Gebäuden, die sie erst verlassen, wenn der Unterricht oder der Bettina Ewert, Dienstbetrieb vorbei sind. Abteilungs „Das Leistungsbild der Hausmeister:innen in Corona- leiterin der IB- Zeiten hat sich, wie bei vielen Arbeitsplätzen, verändert“, weiß Hausmeister- dienste Bettina Ewert, Abteilungsleiterin der Hausmeisterdienste bei Bild: Fabio Cecere IB. „Stand bisher die Verantwortung für das Gebäude und die technischen Anlagen im Vordergrund, so ist jetzt die Unter- stützung der Schulleitungen bei der Umsetzung der Hygiene- vorschriften in den Fokus gerückt.“ Gemeinsam mit den Schul- und Dienststellenleitungen wurden Hygienekonzepte erarbeitet und wurde dafür gesorgt, dass diese auch umgesetzt werden können. Hier haben die Kolleg:innen zu innovativen Lösungen beigetragen. Sei es die Markierung von Flächen auf dem Schulhof für die einzelnen Gruppen, die Schaffung und Markierung von ‚Einbahnstraßen- regelungen‘ oder der Aufbau von ‚Teststationen‘ für die Corona-Tests. Immer wieder galt es auch, Unterrichtsräume für die individuellen Bedarfe herzurichten. Gemeinsam mit dem pädagogischen Personal achten die Hausmeister:innen auch darauf, dass die Schüler:innen die Maskenpflicht ein- halten. Masken im Stadtbild, Masken in öffentlichen Als größte Herausforderung sehe ich in Gebäuden und natürlich auch in Schulen. Die Hausmeister:innen achten darauf, dass dieser Pandemie, die Normalität bei- die Maskenpflicht eingehalten wird. zubehalten, wo kaum jemand sich im Wald Bild: Adobe Stock der Regelungen auskennt. Wichtig ist, einfach da zu sein, mit gutem Beispiel, Ruhe und Besonnenheit voranzugehen und für die Kinder, aber auch die Erwach- senen, immer ansprechbar zu sein. Da ich meistens der Erste bin, den die Kinder in der Schule sehen, ist es wichtig, ganz selbstverständlich Maske zu tra- gen und Abstand zu halten – und dieses nicht als etwas ganz Besonderes dar zustellen. Nur so folgen die Kinder unse- rem Beispiel. Jürgen Waßermann, IB-Hausmeister in der Schule an der Andernacher Straße Bild: Jürgen Waßermann
09 Beschaffung: Corona Die regelmäßige Überprüfung, ob die Fenster in den Unterrichtsräumen Dies führt in vielen Fällen dazu, dass für das erforderliche Lüften gängig sind, muss ebenso geleistet werden Arbeitszeiten flexibler gestaltet werden wie die Verteilung, Aufstellung und Wartung der Luftreinigungsgeräte, müssen und auch Dienst zu sonst die in hoher Zahl neu beschafft wurden. Vielfach dienen die Hausmeis- arbeitsfreien Zeiten geleistet wird. Das ter:innen zudem als Multiplikatoren für Informationen, sie unterstützen alles ist mit höheren körperlichen Belas- bei der Durchführung von Selbsttests oder informieren über Hygienemaß- tungen verbunden, muss doch auch bei nahmen. Die Hausmeister:innen müssen bei ihren Tätigkeiten nicht nur physisch schweren Arbeiten immer die selbst die Hygienevorschriften genau einhalten, sie sind auch verantwort- Maskenpflicht eingehalten werden. lich dafür, dass Fremddienstleister:innen ohne nachgewiesenen Negativ- Hinzu kommt eine erhöhte psychische test keinen Zutritt ins Gebäude erhalten. Notfalls stellen sie Testkits zur Belastung, denn die Hausmeister:innen Verfügung, damit zum Beispiel Handwerker:innen den Test vor ihren Augen sind täglich vor Ort und somit einer Viel- durchführen können. zahl von Kontakten ausgesetzt. Terminplanung hat im Hausmeisterbereich eine neue Anforderung bekommen. Musste vor Corona lediglich auf die Aufrechterhaltung des Unterrichts geachtet werden, so ist jetzt zu berücksichtigen, dass Arbei- ten nur in nutzungsarmen oder -freien Zeiten erledigt werden können. Hygiene ist das A und O Klaus Brützel, Abteilungsleiter der IB-Abteilung Die bekannte AHA+L-Regel ist das eine, die profes- Klaus Brützel über den Einsatz Gebäudeservice sionelle Reinigung das andere, um ein hohes Maß für Hygiene und Sicherheit Bild: Fabio Cecere an Sicherheit in der Pandemie zu gewährleisten. Für die IB-Abteilung Gebäudeservice arbeiten über 300 Reinigungskräfte in ganz Bremen. Sie sind einer hohen Belastung vor Ort ausgesetzt – können sie Werkschau Welche Maßnahmen mussten ergriffen werden und wie doch, ebenso wie die Hausmeister:innen, nicht im wurden Ihre Mitarbeiter:innen darauf vorbereitet? Homeoffice arbeiten. Im Bereich der Reinigungs- Klaus Brützel Abstände einzuhalten und Masken zu tragen war nicht kräfte zeigt sich besonders die Systemrelevanz. immer einfach, weil sich stellenweise Reviere überschneiden. Hier wurden Denn: Hygiene ist das A und O in der Pandemie. kurzfristig Reviere verändert beziehungsweise Arbeitszeiten angepasst. Klaus Brützel, Leiter der IB-Abteilung Gebäude Ein großes Lob geht auch hier an die Objektleitungen und Reinigungs- service, hebt das sehr gute Zusammenspiel der Ein- kräfte, da auch bei kurzfristigen Veränderungen und Schutzmaßnahmen satzkräfte von Eigen- und Fremdreinigung hervor. schnell agiert werden musste. Ihnen allen gilt für ihren unermüdlichen Überhaupt – die große Flexibilität und das vorbild- Einsatz trotz Corona-Risiken unser besonderer Dank! Auch Sonderleis- liche kurzfristige Handeln der Beschäftigten im tungen und Zusatzarbeiten wurden rasch umgesetzt, was dazu beigetra- Reinigungsdienst, der Objektleitungen von IB sowie gen hat, dass ein ‚normaler‘ Betrieb überhaupt möglich gewesen ist. des Arbeits- und Gesundheitsschutzes garantierten zuverlässig die zusätzliche Hygiene für Bürger:in- Was bedeuteten die wochenlangen Schul- bzw. Kita-Schließungen für nen, Schüler:innen und Lehrer:innen – kurz: für die Arbeit in den Gebäuden? ganz Bremen. Bei 60 Risikopersonen wurde die Die Grundreinigung war stets gewährleistet, jedoch wurden in Zeiten Arbeitszeit entzerrt, um die Gefahren zu reduzieren. der Schließungen auch andere Bereiche gereinigt, die sonst ein eher Der Dienstbetrieb wurde durch teilweises Verlegen geringeres Intervall haben. Zum Beispiel das Reinigen schlecht zugäng- der Arbeitszeiten aufrechterhalten, um auch außer- licher Ecken und Kanten oder kompletter Fliesenbereiche sowie das halb des täglichen Normalbetriebes arbeiten zu Polieren oder Neubeschichten von Böden oder das Entfernen von Kalk- können. ablagerungen in sensiblen Bereichen.
10 Immobilien Bremen: werkschau 1–21 Zielmarke: minus 80 Prozent Wie Immobilien Bremen zum Klimaschutz beiträgt Photovoltaik-Anlagen auf öffentlichen Gebäuden – ein guter Beitrag zum Klimaschutz. Bilder: Adobe Stock K ohlendioxid-Emissionen reduzieren, Energiespar-Potenziale erschließen – Immobilien Bremen arbeitet daran, einen Sanie- rungsfahrplan für die städtischen Liegenschaften vertrag des Senats vom 13. August 2019 auf Seite 23. Damit wird eine Entwicklung fortgesetzt, die der Senat 2009 mit der Richtlinie über ener- getische Anforderungen für die Sanierung öffentlicher Gebäude eingelei- tet hatte. Als Ziel wurde dabei das Erreichen des Niedrigenergiestandards zu entwickeln. Erklärtes Ziel: die massive Reduzie- gesteckt – bis heute ein höherer energetischer Standard als gesetzlich rung des Primärenergieverbrauchs bis 2050 um vorgeschrieben. 80 Prozent. Im K limaschutzmanagement laufen die Energetische Sanierung öffentlicher Gebäude – eine Aufgabe, die Fäden zusammen. Immobilien Bremen seit vielen Jahren vertraut ist. Schließlich nimmt die Gesellschaft als Vertreterin der öffentlichen Hand beim wichtigen Thema Klimaschutz seit 2009 sowohl bei den Bestandsgebäuden als auch den Dauerlauf in Sachen Klimaschutz – Neubauten im Passivhausstandard eine Vorbildfunktion wahr. Für die energetische Sanierung im Bestand entsprechende Koordination im Hause ist die Abteilung Strategie und „Wir werden alle wirtschaftlich rentablen, energe Steuerung zuständig, die nicht nur die jährlich aufgelegten Bauprogramme tischen Sanierungsmaßnahmen an öffentlichen im Blick hat, sondern auch für die Initiierung und Entwicklung von Einzel- Gebäuden umsetzen.“ So steht es im Koalitions projekten zuständig ist.
11 Strategie & Steuerung: Klimaschutzteilkonzepte 44 MW bisher installierter Photovoltaikleistung lassen Bremen und B remerhaven im Vergleich zu anderen Großstädten in Deutschland gut dastehen. Dazu zählen explizit Maßnahmen der Bauun- Konzentration im Gebäude automatisch und sorgen terhaltung und Instandsetzung von Gebäuden, die so für frische Luft. Die programmierten Auslöse- zum Sondervermögen Immobilien und Technik (SVIT) werte entsprechen im Einklang mit den Corona- gehören. Dafür stehen jährlich ca. 20 Millionen Euro zur Schutzmaßnahmen den Empfehlungen für die Lüf- Verfügung, etwa 25 bis 30 Millionen Euro sind es für Neu-, tung von Klassenräumen. Umbau-, Erweiterungs- oder Sanierungsmaßnahmen. Ein Maßnahmen zur besseren Gebäudedämmung Volumen, das angesichts des bekannten Sanierungsstaus an wurden auch im Inneren der Halle umgesetzt, etwa öffentlichen Gebäuden bei Weitem nicht ausreicht. durch die Verlegung eines neuen Schwingbodens. Zu den mit den vorhandenen Mitteln möglichen Maß- Dazu gab’s neue Bodenbeläge und Fliesen, frisch nahmen gehörte 2020 die Sanierung der Sporthalle der Grundschule gestrichene Wände und ansprechend ausgestattete (GS) Düsseldorfer Straße in Blockdiek, die nach einer Bauzeit von Sanitärräume. Ausgetauscht wurden auch die 17 Monaten erfolgreich abgeschlossen werden konnte. Ein 1967 errichte- gesamte Haustechnik einschließlich aller Leitungen tes Gebäude, dessen Energiebilanz bis dato ziemlich verheerend aus für Wasser und Elektrik sowie die Heizungs- und gefallen war: E infach verglaste Fenster, eine schlicht verputzte Fassade, Beleuchtungsanlage. dazu marode Rohrleitungen und eine veraltete Heizungsanlage – hier gab Unterm Strich stehen neben der Freude der es reichlich zu tun. Folgerichtig wurde die Halle mitsamt den Neben Schul- und Vereinssportler:innen über eine perfekte räumen zunächst auf Rohbau-Niveau zurückgeführt und danach voll- Halle eine deutlich verbesserte Energiebilanz und ständig erneuert. erhebliche Einsparungen für Heizung, Strom und Ein ordentliches Stück Arbeit, erledigt mit einem finanziellen Auf- Wasser. wand von insgesamt rund 2,3 Millionen Euro in mehreren Abschnitten. Gestartet wurde mit dem Abbruch der kompletten Fassadenverkleidung Photovoltaik mit Potenzial – mehr Anlagen auf einschließlich der Fenster und des gesamten Dachaufbaus. So vorbereitet öffentlichen Gebäuden konnte das Dach mitsamt den Oberlichtern neu aufgebaut und energetisch gedämmt werden. Die Fassade erhielt gemäß der aktuellen Energiebedarfs- Fassadendämmung verbessern, Heizung optimieren, berechnung ein hinterlüftetes Dämmpaket aus Mineralwolle mit vorge- Beleuchtung auf LED umstellen – es gibt viele Mög- hängten HPL(High Pressure Laminate)-Platten, um den energetisch höchs- lichkeiten, um zum Klimaschutz beizutragen. ten Wirkungsgrad zu erreichen. Im eigenen Haushalt ebenso wie in öffentlichen Hochgedämmt sind auch die neuen Holz-/Alufenster, die eine natür- Gebäuden. Die Installation von Photovoltaikanlagen liche Belüftung der Halle ermöglichen. Sie öffnen sich je nach CO2- auf Dächern gehört dazu.
12 Immobilien Bremen: werkschau 1–21 Bieten hohes Energieeinspar- potenzial: das Kippenberg- Gymnasium und das Hermann-Böse-Gymnasium. Bilder: Martin Rospek 8 Bremen und Bremerhaven stehen mit derzeit zusammen rund 44 MW installierter Photovoltaikleistung im Vergleich zu anderen Großstädten in Deutschland gut da. Das Potential ist jedoch um ein Vielfaches größer: Laut Solardachkataster ist allein auf den Dachflächen in Bremen und Bremerhaven eine theoretische Spitzen leistung von 1.550 MW und eine jährliche Stromerzeugung von 1.410 GWh möglich. Das entspricht gut 40 Prozent des derzeitigen Stromverbrauchs im Land Bremen (ohne Solaranlagen auf öffentlichen werden, e ntstehen also regel- Stahlindustrie) – auch wenn das tatsächlich realisierbare Gebäuden – für Immobilien mäßig PV-Anlagen. Auch bei Potenzial geringer ist, weil Dachanlagen in vielen Fällen Bremen keine unbekannte Planungen, die schon eine Statik oder Wirtschaftlichkeit entgegenstehen. Größe. Denn seit 2003 werden Weile laufen, werden – wenn Dächer einzelner öffentlicher Aus dem Antrag ‚Bremen und Bremerhaven zu Solar Cities machen!‘ zeitlich noch möglich – PV- Gebäude in Zusammenarbeit der Fraktionen Bündnis 90 /Die Grünen, Die Linke und SPD in der Anlagen nachgesteuert. mit der Senatorin für Klima- Bürgerschaft vom 4. Juni 2020 Im Juni 2020 hat die Bre- schutz, Umwelt, Mobilität, mische Bürgerschaft den Stadtentwicklung und Woh- Antrag ‚Bremen und Bremer- nungsbau (SKUMS) in Bremen auch daraufhin überprüft, ob sie sich für haven zu Solar Cities machen!‘ der Fraktionen Bünd- PV-Anlagen eignen. Die Kriterien dafür sind möglichst große, unverschat- nis 90 /Die Grünen, Die Linke und SPD beschlossen. tete Flächen, ein guter Zustand des Dachs ohne absehbaren Sanierungs- Ziel: Die Sonnenenergie künftig stärker zu nutzen. bedarf und ausreichende statische Reserven, die in jedem Einzelfall ein- So rückten zwei weitere Bereiche in den Fokus: gehend berechnet werden. a) Bei Sanierungen von Bestandsgebäuden Private Investoren haben so bereits 31 PV-Anlagen auf Liegenschaf- wird geprüft, ob Dächer hinsichtlich der Statik oder ten installiert, die zum SVIT-Bestand zählen. Sie erzeugen bei einer der möglichen Integration ins Bestandsgebäude Gesamtleistung von ca. 2.000 kWp (kWpeak, installierte Spitzenleistung) geeignet sind. ca. 1,7 Millionen kWh Strom im Jahr, was dem Verbrauch von etwa 700 b) Dächer, deren Zustand noch eine Rest Zweipersonenhaushalten entspricht. Damit nicht genug: Auch auf der nutzungsdauer von mindestens 20 Jahren bis zur Universität, den Messehallen, dem Großmarkt oder dem Weser-Stadion erforderlichen Sanierung erwarten lässt. sind Solaranlagen installiert, die zusammen ca. 5.500 kWp liefern und Es traf sich gut, dass Immobilien Bremen zum ca. 4,6 Millionen kWh Strom im Jahr erzeugen – genug für fast 2.000 Haus- genannten Zeitpunkt mit den eingeleiteten Unter- halte. suchungen zu PV-Anlagen in den Klimaschutz Veränderungen in der gesetzlichen Grundlage und vor allem der teilkonzepten fast fertig war. Rund 700 Gebäude Vergütung führten aber dazu, dass immer weniger PV-Anlagen auf Gebäu- wurden mithilfe von solarkataster-bremen.de auf den des SVIT errichtet wurden. Auch deshalb wurde in den neuen Bau- ihre Eignung für PV-Anlagen hin überprüft, standards, die im Mai 2020 in Kraft getreten sind, eine PV-Pflicht zur insbesondere große, unverschattete Flächen wurden Eigenstromversorgung verankert. Auf Gebäuden, die seitdem geplant betrachtet und auf die Produktionsmöglichkeit von
13 Strategie & Steuerung: Klimaschutzteilkonzepte >2°C Die drei Senatsparteien bekennen sich zum Ziel des Klimaschutzabkommens von Paris, die Erderwärmung auf deutlich unter 2 °C zu begrenzen. 80% der 700 überprüften öffentlichen Gebäude weisen Dächer mit theoretischem PV- Wärmedämmung und Umstellung auf Potenzial auf. LED-Beleuchtung: sinnvolle Beiträge für mehr Klimaschutz. Bilder: Adobe Stock Eigenstrom untersucht. Danach weisen men und Wärmebrücken beseitigen. Oder genau hinschauen, welche Möglichkeiten ca. 80 Prozent der Dächer hinsichtlich sich jenseits aufwendiger Baumaßnahmen anbieten. Etwa zur Decke. ihrer Ausrichtung und Verschattungs Genau das taten die Ingenieur:innen, die zwischen 2017 und 2020 rund freiheit ein theoretisches PV-Potenzial 700 öffentliche Gebäude in ganz Bremen unter die Lupe nahmen, um im Auftrag von auf. Da der Zustand des Dachs und die Immobilien Bremen insgesamt acht Klimaschutzteilkonzepte aufzustellen. Dabei Statik aber nicht mit untersucht wurden, stießen sie in zahlreichen Gebäuden auf ineffiziente Beleuchtung, die ein hohes wird sich dieses Potenzial noch deutlich Einsparpotenzial bietet. LED-Leuchten sind zwar im Neubau Standard, in den meisten reduzieren. Liegenschaften im Bestand aber noch nicht eingebaut. Empfehlung der Fachleute: Angesichts dieser positiven Aus- Sämtliche Leuchten zügig gegen LED -Leuchten austauschen oder zumindest, gangslage strebt Immobilien Bremen eine wo m öglich, die Leuchtmittel auswechseln. baureife Prüfung in der Größenordnung In den nach Stadtteilen aufgeschlüsselten Klimaschutzteilkonzepten steckt von ca. 30 Dächern bis Ende 2021 an. aber noch viel mehr. Zum Beispiel Berechnungen über die Höhe des Einsparpoten- Parallel dazu wird der Bau einer Pilot-PV- zials, wenn die vorgeschlagenen Maßnahmen zur Energieeinsparung in den Gebäu- Anlage auf dem Dach der Oberschule den umgesetzt werden. Und das ist durchaus beachtlich. So ergab die Auswertung Roter Sand in Woltmershausen vorberei- für die Stadtteile Vegesack und Schwachhausen, dass die jährlichen Energiekosten tet. Die Ausführungsplanung läuft in den 43 untersuchten Gebäuden bei Umsetzung aller Maßnahmen um 68 Prozent, bereits, spätestens im Herbst soll die der Energieverbrauch um 43 Prozent und der CO2-Ausstoß um 76 Prozent gesenkt Anlage errichtet werden. Für zusätz werden könnten. lichen Schub sorgen weitere 1,7 Millionen Wie immer steckt aber der Teufel im Detail: In den Klimaschutzteilkonzepten Euro (für 2021 und 2022) aus Mitteln zum werden lediglich die energetischen Bauteile berücksichtigt, in der Regel ist aber eine ‚Handlungsfeld Klimaschutz‘. energetische Gesamtsanierung auch mit weiteren Umbauten verknüpft. Hier fehlen bisher Investitionen, zum Beispiel für die Umsetzung heute geforderter Brandschutz- konzepte, die nach Bremischem Behindertengleichstellungsgesetz (BremBGG) her- Aha-Effekte an der Decke – acht zustellende Barrierefreiheit und der Umgang mit Schadstoffen, außerdem gegebe- Teilkonzepte für mehr Klimaschutz nenfalls notwendige statische Verbesserungen für neue Anforderungen wie Dämmung, Wer Energie einsparen und den Ausstoß Gründach oder PV. von Treibhausgasen drosseln will, kann Auch der Austausch von LED-Leuchten ist sehr häufig mit dem Austausch neue Fenster einbauen, die Fassade däm- der gesamten Decke verbunden, sei es, um die Akustik insbesondere in den Schulen
14 Immobilien Bremen: werkschau 1–21 4.600.0 werden von den Solaranlagen auf der Universität, den Messehallen, dem Großmarkt und dem Weser-Stadion erzeugt – genug für 2.000 Haushalte. 40 % des derzeitigen Stromverbrauchs im Land Bremen (ohne Stahlindustrie) könnten Bilder: Adobe Stock theoretisch durch die Nutzung von Photo- voltaik gedeckt werden. und Kitas zu verbessern oder die abgängige Elektrik Reduzierung des Primärenergieverbrauchs bis 2050 erreicht werden, zu erneuern. In den Decken findet man dann sehr in dem Zwischenbericht der Enquetekommission sogar schon bis 2035. häufig Schadstoffe, was die notwendige Planung auf- Das Finanzressort hat für 2021 zusätzlich 3 Millionen Euro für Klima- wendiger macht und letztlich die Kosten deutlich schutzinvestitionen an öffentlichen Gebäuden bewilligt. Aus diesem Topf erhöht. soll unter anderem der Bau und Betrieb eigener PV-Anlagen finanziert Trotzdem liefern die acht Teilkonzepte werden. unerlässliches Basismaterial für die künftige Arbeit Flankierend tragen die Maßgaben dazu bei, eine wirtschaftliche, des IB-Klimaschutzmanagements. Denn in den werterhaltende und nutzungsorientierte effektive Sanierung sowie lang- Berichten finden sich konkrete Aussagen zum bau- fristig eine zweckmäßige Gebäudebewirtschaftung sicherzustellen. Und lichen Zustand oder Energie management der schließlich kann das ausführliche Datenmaterial aus den umfassenden Gebäude ebenso wie Sanierungs- und Effizienz- Einzelberichten künftig bei der Abstimmung mit den jeweilig betroffenen optionen, die sich Nutzerressorts und den beteiligten etwa infolge der Abteilungen zurate gezogen werden. Nutzung erneuer- Ausschnitt aus dem VKI (Verbrauchskosteninfor- barer E nergien mations)-Blatt des Schulzentrums Meta-Sattler- Straße, aus dem sich eine Entwicklung des Ener- Jede Menge ‚auf dem Zettel‘ – einstellen. gieverbrauchs über die Jahre ablesen lässt. Manager:innen in Sachen Klimaschutz Die Erkennt- nisse aus den Teil- Jährlicher Verbrauch von Öl bzw. Gas in kWh /m2 An Arbeit herrscht kein Mangel. Die Auf- konzepten sollen 140 gabenliste des Klimaschutzmanagements nun in den Sanie- 120 bei Immobilien Bremen ist lang. Die ener- rungsfahrplan ein- getische Sanierung im Bestand voran- 100 fließen, den Immo- treiben, eine Strategie für mehr Photo 80 bilien Bremen voltaikanlagen auf öffentlichen Gebäuden 60 entsprechend den entwickeln, Projekte zur Einsparung von im Koalitionsver- 40 Energie austüfteln – das in der Abteilung trag vereinbarten 20 Strategie und Steuerung Bau angesie- Zielen aufstellen 0 delte, aus Annika Bruck und Tobias Utter soll. Perspektivisch 2011 2012 2013 2014 2015 2016 bestehende Team hat eine Menge ‚auf soll eine massive ist günstig ungünstig dem Zettel‘.
15 Strategie & Steuerung: Klimaschutzteilkonzepte 00 kWh Annika Bruck und Tobias Utter bilden das Team IB-Klimaschutz- management. 76% Bild: Martin Rospek Um könnte der CO2-Ausstoß in den 43 untersuchten Gebäuden in Vegesack und Schwachhausen durch die Umsetzung der empfohlenen Maß- nahmen der Klimaschutzteilkonzepte gesenkt werden. Es ist deshalb vorgesehen, das Klimaschutzmana Enquetekommission die Weichen stellen. Das G remium, dem neben neun gement bei IB noch im Sommer um eine Stelle zu Abgeordneten auch neun externe Expert:innen angehören, hat den erweitern, sobald das entsprechende Besetzungs- Auftrag, bis Ende 2021 Empfehlungen für eine ‚Klimaschutzstrategie des verfahren erfolgreich abgeschlossen ist. Die Stellen Landes Bremen‘ zu erarbeiten. Erwartet werden unter anderem konkrete werden – analog zu den Klimaschutzteilkonzepten Vorschläge, wie Bremen seine Emissionen gemäß dem Pariser Abkommen im Rahmen der ‚Nationalen Klimaschutzinitiative reduzieren kann. – NKI‘ – durch das Bundesministerium für Umwelt, Mittlerweile hat die Kommission einen Zwischenbericht mit ersten Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) geför- Empfehlungen veröffentlicht, die auch für Immobilien Bremen von großer dert. Bedeutung sind. Dies gilt etwa für die Aufforderung, rasch und konsequent Etwa 1.300 in Städten und Kommunen ange- auf allen Schulen und Sporthallen, auf denen das möglich ist, Photo stellte Klimaschutzmanager:innen gibt es in voltaikanlagen zu bauen. Der Entwicklung einer entsprechenden S trategie Deutschland – Tendenz steigend. Und die Hoffnun- im Rahmen der ‚Solar City‘-Initiative Bremens räumt das IB-Klimaschutz- gen, die sich mit dem Einsatz dieser ‚Werbebotschaf- management daher hohen Stellenwert ein. ter für den Klimaschutz‘ – so die Wochenzeitung Nicht minder wichtig: Die Planung von Klimaschutzvorhaben mit ‚Die Zeit‘ – verbinden, sind groß. Auch im Bundesland übergeordneter Bedeutung. So wurde gerade in Zusammenarbeit mit der Bremen, das laut Koalitionsvertrag „eine Vorreiter- SKUMS eine Projektskizze zur Nutzung von PVT-Kollektoren und einer rolle beim Klimaschutz einnehmen“ soll. Wärmepumpe zur regenerativen Energieversorgung an der Großsporthalle „Unser Ziel ist, dass Bremen und Bremerhaven Schulzentrum Alwin-Lonke-Straße beim P rojektträger Jülich (PTJ) ein- so schnell wie möglich klimaneutral werden“, heißt gereicht. es in der Vereinbarung der Senatsparteien, die sich Überhaupt ist die Vorbereitung von Pilotprojekten im Bereich der darin ausdrücklich zum Klimaschutzabkommen Wärmewende, zum Beispiel durch die Nutzung von Wärmepumpen sowohl von Paris und dessen Ziel bekennen, die Erderwär- im Neubau als auch im Bestand, ein sehr wichtiges, aber insbesondere im mung auf deutlich unter 2 °C zu begrenzen. Schluss- Altbau komplexes Themengebiet. Ein weiteres Handlungsfeld für das folgerung der Koalitionär:innen: „Für das Bremer Klimaschutzmanagement bei IB: Die Entwicklung, Durchführung und Klimaziel bis 2030 bedeutet das eine Reduktion der Finanzierung von Energieeinsparprojekten sowie eines energetischen Treibhausgasemissionen gegenüber 1990 um 80 Pro- Sanierungsfahrplans. Daneben gilt es, klimaschutzrelevante Daten aus- zent.“ zuwerten und die gewonnenen Erkenntnisse in Sachen Klimaschutz und Auf dem Weg dorthin soll eine Anfang 2020 Energie im eigenen Haus, aber auch in externen Gremien und gegenüber durch die Bremische Bürgerschaft eingesetzte der Öffentlichkeit zu verbreiten.
16 Immobilien Bremen: werkschau 1–21 Punktlandung in der Bürgerschaft
17 Bauprojekt: Bremische Bürgerschaft Maßarbeit am Markt: Immobilien Bremen saniert das denkmalgeschützte Haus der Bürgerschaft termintreu und budget gerecht von der Tiefgarage bis zum Festsaal. Und setzt on top ein neues Glas- dach drauf. So einladend und modern wie vor über 50 Jahren ursprünglich geplant: das Entree mit dem neuen Empfangstresen. Bild: Silke Schmidt
18 Immobilien Bremen: werkschau 1–21 Denkmal- und Unfallschutz im Einklang dank der neuen Verglasung der Treppengeländer. Bilder: Lenderoth W at mutt, dat mutt. Auch die Sanierung eines Gebäudes, das heute noch so modern und schmuck anmutet wie bei seiner Eröffnung vor über fünf Jahrzehnten. Doch hinter der seinerzeit heftig umstrittenen Glasfassade am Markt war längst nicht mehr alles ‚tippi- Die komplette Elektroinstallation mitsamt den Steckdosen und Schaltern wurde erneuert, die Kom- munikationseinrichtungen umfangreich moderni- siert, die Medientechnik, etwa das Leitsystem für toppi‘. Zum Beispiel der Brandschutz. Oder Teile der Gebäudetechnik. Besucher:innen, aufgerüstet. Und dank der deutlich Und so stellte sich Immobilien Bremen der Aufgabe, das 1962 bis 1966 nach verbesserten digitalen Infrastruktur gibt’s jetzt Plänen des Architekten Wassili Luckhardt gebaute Haus der Bürgerschaft überall im Gebäude WLAN. Zu guter Letzt wurde in auf den neuesten Stand zu bringen. Teilen des Hauses neuer Teppichboden verlegt. Ein Großprojekt, keine Frage. Davon zeugt schon die bereitgestellte Es folgten umfangreiche Einweisungen Bausumme von rund 10 Millionen Euro, die so exakt eingehalten wurde und Inbetriebnahmen der technischen Gebäude- wie der ambitionierte Zeitplan. „Ende nächsten Jahres haben Sie Ihr Haus ausrüstung. Und schließlich führten hauseigene wieder“, hatte IB-Projektleiter Robert Lawrenz versprochen, als ihm Techniker:innen der Bürgerschaftsverwaltung not- Bürgerschaftspräsident Frank Imhoff am 15. Juli 2019 die Schlüssel wendige Anschlussarbeiten aus und installierten übergab. Eine Zusage, die punktgenau eingehalten wurde. Und zwar am beispielsweise die Server- und IT-Technik. 18. Dezember 2020. Ganz oben auf der To-do-Liste stand die Ertüchtigung des Brand- Die Tücke des Objekts schutzes und der sicherheitstechnischen Anlagen, die in weiten Teilen nicht mehr dem aktuellen Stand der gesetzlichen Vorgaben entsprachen. Der Teufel, so heißt es, steckt im Detail. Insbe Zu den ausgeführten Arbeiten gehörte unter anderem die Ertüchtigung sondere bei der Sanierung denkmalgeschützter von Decken und tragenden Bauteilen hinsichtlich ihres Feuerwiderstan- Gebäude. Wer etwa Steckdosen oder Lichtschalter, des, die Installation durchgängiger Brandabschnittstrennungen sowie Fenstergriffe oder Türklinken austauscht, sollte die Ertüchtigung der Installationsschächte und Kabel- bzw. Lüftungs originalgetreuen Ersatz zur Hand haben. Beim kanäle. Ausgetauscht wurden alle Brandschutztüren und der Küchen Projekt Bürgerschaft klappte das. Denn die in der aufzug. Bauzeit verwendeten Modelle sind noch im Handel Zweiter Schwerpunkt: die Gebäudetechnik. Die Heizungsanlage und konnten beschafft werden. Kniffliger sah es bei erhielt neue Steuerelemente, das gesamte Haus eine LED-Beleuchtung. den mit Glasscheiben ausgestatteten Treppen
19 Bauprojekt: Bremische Bürgerschaft Die Sanierung der Blick von oben: Bremischen Bürgerschaft: im Zentrum der Plenarsaal. Zahlen & Daten Sanierungszeitraum: 18 Monate Am 15. Juli 2019 wurden die chlüssel für das Haus der Bürger- S schaft an Immobilien Bremen übergeben. Die Rückgabe erfolgte am 18. Dezember 2020. Kosten: ca. 10 Mio. Euro Dafür wurden unter anderem der Brand- schutz und technische Anlagen auf den neuesten Stand gebracht. Im Erd geschoss etwa kam es zum Einbau einbruchsicherer Fensterscheiben. Zuvor mussten natürlich die alten entfernt werden, was sich besonders aufwendig gestaltete, weil seinerzeit asbesthaltiger Kitt verwendet worden war. Deshalb + Baustellenbesuch: IB -Geschäftsführer wurde den Vorschriften entsprechend Arndt Brücker, eigens eine Asbest-Schleuse installiert. Projektleiter Robert Außerdem wurden zwei Drittel des Zusatzkosten: ca. 1 Mio. Euro Lawrenz und Teppichbodens erneuert, nahezu 80 Pro- Im Zuge der Maßnahme hatte Bürgerschaftspräsi dent Frank Imhoff zent der Wandflächen erhielten einen Immobilien Bremen beschlos- (von links). neuen Anstrich. sen, auch die Sanierung des Bild: Peter Schulz Glasdachs über dem Plenarsaal anzugehen und die techni- schen Voraussetzungen für den Betrieb der Gebäudefunk anlage zu schaffen. Diese Kos- geländern aus. Architekt Martin Pampus erklärt, ten waren nicht Bestandteil warum: Ausführende des vorgegebenen Sanierungs- „Der Unfallschutz schreibt heute engere Insgesamt haben 32 Betriebe das budgets – die Hälfte davon Abstände zwischen den einzelnen Elementen eines Haus der Bremischen Bürgerschaft hat die Bremische Bürgerschaft saniert, darunter Maler, Glaser, Geländers vor. Wir standen deshalb vor der übernommen. Elektroinstallateure, Tischler, schwierigen Aufgabe, die mit Aluminiumprofilen Heizungsbauer, Trockenbauer, verkleidete Stahlkonstruktion auf den Treppen aber auch Firmen für Schadstoff- läufen zu verändern. Eine vorbeugende Maßnahme, sanierung, Kernbohrung oder damit nicht etwa ein kleines Kind durch den Spalt Gussasphalt (Tiefgarage). Hinzu zwischen Glas und Stufe in die Tiefe stürzen kann. kamen zwölf Architekten und Also mussten alle Pfosten und Handläufe mitsamt Planungsbüros bzw. Gutachter. den alten Scheiben ausgebaut werden, für deren Befestigung aber leider asbesthaltiger Kitt verwen- det worden war. Das bedeutete: Schwarzbereich Zuständigkeiten einrichten und penible Schutzvorkehrungen für die Projektleitung: Handwerker:innen treffen, um das Material fach- Jörg Meyer, Robert Lawrenz gerecht entfernen zu können. Corona-Probleme (Immobilien Bremen) Um nun die neuen, größeren Scheiben, mit Kaum. Die Baustellenarbeiten Objektüberwachung und denen die bisherigen Zwischenräume deutlich ver- wurden durch das Corona- Gesamtleitung: ringert werden sollten, einbauen zu können, muss- Virus nicht behindert. Dafür Anna Campe (Campe Janda ten alle Pfosten des Geländers ausgefräst und konnte der Marktplatz auf- Architekten BDA PartGmbB) anschließend die alten Deckprofile neu eingepasst grund des abgesagten Weih- Architekt der Planung: werden. Eine Heidenarbeit und kostspielig oben- nachtsmarktes die ganze Martin Pampus (Schulze Pampus Zeit über für die Dachbaustelle Architekten BDA) drein! Aber wir konnten bis auf die Scheiben das genutzt werden. vorhandene Material wiederverwenden und damit den Vorgaben des Denkmalschutzes entsprechen.“
20 Immobilien Bremen: werkschau 1–21 Ich freue mich sehr, dass die Zeit der Provisorien für uns zu Ende geht – allein mit den Plenarsitzungen waren wir an vier verschiedenen Orten. Diffiziles Projekt unter Mit der Sanierung konnten wir die Digi- dem ‚Regenschirm‘: talisierung des Hauses ein echtes Es galt, dem fragil Stück voranbringen. Großes Lob an anmutenden Dachstuhl eine Neigung von Immobilien Bremen für die gute zwei Grad zu v erleihen. Zusammenarbeit! Ich habe mit Freude Bild: Peter Schulz gesehen, mit welchem Engagement und welchem Stolz vor allem auch die Bremer Handwerksbetriebe ihre Bürgerschaft saniert haben. Frank Imhoff, Präsident der Bremischen Bürgerschaft Die größten Herausforderungen Bild: Tristan Vankann Seit 1992 steht das Bürgerschaftsgebäude – ein Stahlbeton-Skelettbau mit vorgehängter Glasfassade und stilisiertem Giebel-Faltdach – unter Denkmalschutz. Für die vorgesehene Sanierung hieß das: Die Maßnahmen dürfen das Gesamtbild nicht beeinträchtigen. Modernisieren ja, aber zugleich erhalten und – wo immer es möglich ist – dem Originalzustand entsprechen. Alle Arbeiten wurden deshalb eng mit dem Landesdenkmal- pfleger abgesprochen. Bauliche Veränderungen wurden dennoch vorgenommen, doch die dürften ganz im Sinne des Architekten Wassili Luckhardt sein. Denn ent- gegen seinen ursprünglichen Plänen war im Erdgeschoss eine Glaskabine Die Denkmalpflege will neben den aufgestellt worden, eine Art Pförtnerloge. Luckhardt hatte stattdessen klassischen Denkmälern auch einen einladenden, halbrunden Empfangstresen vorgesehen, der jetzt wichtige Zeugnisse unserer jüngeren anhand vorhandener Fotos nachgebaut wurde. Auch die Beleuchtung im Geschichte erhalten und pflegen. Gebäude wurde nach einem intensiven Abstimmungsprozess so gestaltet Das Haus der Bürgerschaft ist eine wie in den 1960er-Jahren geplant. Ikone der Nachkriegsarchitektur Parallel dazu wurde eine spätere Bausünde getilgt. In den 1970er- und musste deshalb sehr sorgsam Jahren hatte man – um Platz für zusätzliche Büroräume zu schaffen – behandelt werden. Bei der jetzt vom Flur des 1. Obergeschosses eine entsprechende Fläche mit einer abgeschlossenen Sanierung sind trotz Zwischenwand abgetrennt, was die von Luckhardt gewünschte Trans- der notwendigen Anpassungen an parenz des Gebäudes empfindlich störte. Eine Maßnahme, die jetzt heutige Standards von Brandschutz, zurückgenommen wurde: Der Ursprungszustand ist hergestellt, der ‚freie Unfallschutz oder Barrierefreiheit Durchblick‘ zum Börsenhof und in den Skulpturengarten wieder möglich. die denkmalpflegerischen Forderungen nach Substanz- und Bildschutz Die bösesten Überraschungen bestens berücksichtigt worden. Aufgrund vieler zwischenzeitlich erfolgter Modernisierungen im Gebäude Prof. Dr. Georg Skalecki, Landeskonservator Bild: Landesamt für Denkmalpflege blieben Überraschungen bei der Sanierung nicht aus. So stellte sich wäh- rend der Überholung der Lüftungsanlage heraus, dass die Leitungskanäle von innen zwecks akustischer Dämmung mit einem Material beklebt waren, das künstliche Mineralfasern enthielt.
21 Bauprojekt: Bremische Bürgerschaft
22 Immobilien Bremen: werkschau 1–21 Als wär’s ein Werk von Christo: Da im Plenar- saal nur wenige Arbeiten anstanden, wurden Mobiliar und Ränge sorgfältig eingepackt. Bild: Peter Schulz Diese gesundheitsschädlichen Stoffe mussten in oftmals mühevoller Kleinarbeit ebenso entspre- chend den vorgeschriebenen Schutzmaßnahmen entfernt werden wie in Klappen oder Dichtungen verwendetes Asbest. Dafür war es erforderlich, wider Erwarten zusätzliche Bauteilöffnungen vorzuneh- men. Unerwartete Schwierigkeiten gab es auch bei der Sanierung der Tiefgarage, denn ihr Estrich war zum Teil gebrochen. Konsequenz: Alles musste raus – und danach komplett erneuert werden! Und das erledigte eine Fachfirma, die ganzflächig einen neuen Asphalt-Estrich aufbrachte. On top: Die Sanierung des Glasdachs Kaum ein Alt-Bremer Haus ohne Stockfleck im Win- tergarten, der Regen sucht sich immer seinen Weg. Auch im Haus der Bürgerschaft, wo das 14 × 14 Meter große Glasdach über dem Plenarsaal im Lauf der Jahre durchlässig geworden war. Die Folge: Bei ‚Schietwetter‘ tropfte es an mehreren Stellen durch. Denn aufgrund der etwas zu geringen Dachneigung stand das Wasser auf den teilweise undichten Schei- ben und sickerte durch die zum Teil porös gewor- dene Versiegelung in den Fugen der Stahlkonstruk- Nuance steiler zu gestalten. Letzteres sollte – Vorsicht, Vorsicht! – durch tion ins Innere. mit Wagenhebern vergleichbare Geräte mittels Hydraulik geschehen, um Abhilfe musste geschaffen werden, die ent- die Träger und Pfosten des Dachstuhls dann entsprechend unterfüttern sprechende Reparatur wurde geplant, war aber und ihm eine Neigung von zwei Grad verleihen zu können. Danach würden noch nicht finanziert und gehörte somit nicht zum die neuen Glasplatten verlegt und versiegelt – fertig! Gesamtpaket der Gebäudesanierung. Doch weil Zuvor musste das Gebäude natürlich wetterfest gemacht werden. deren Baustelle mitsamt allen Sicherheitsvorkeh- Mittel zum Zweck: Ein 22 × 22 Meter großes Schutzdach, dessen Stahlträger rungen wie den aufgestellten Absperrzäunen mitsamt den Abdeckplatten mithilfe eines Autokrans 20 Meter in die Höhe bereits eingerichtet war, fiel die Entscheidung, die gehievt und auf dem Gebäude zusammengeschraubt wurden. Eine Aktion, Dachsanierung ‚in einem Abwasch‘ mit zu erledigen, die angesichts der räumlichen Enge rund um die Bürgerschaft nur zu zumal die erforderlichen Gelder kurzfristig zur Ver- nächtlicher Stunde auf dem menschenleeren Marktplatz ablaufen konnte, fügung gestellt wurden. auf dem – wenigstens eine positive Folge der Corona-Pandemie! – keine Damit nahm ein diffiziles Projekt seinen Lauf, festlich geschmückten Weihnachtsmarkt-Buden standen. Vier Monate das mit der Demontage aller Glasscheiben begann, später war die Arbeit erledigt. Und der ‚Regenschirm‘ auf dem Dach wurde um im Anschluss die Dachkonstruktion eine eingeklappt.
23 Bauprojekt: Bremische Bürgerschaft Wir sind froh und auch stolz, dass wir den Schlüssel für das frisch sanierte Gebäude der Bremer Bürgerschaft trotz aller pandemiebedingten Widrigkeiten noch in diesem Jahr zurückgeben konnten. Auch für Immobilien Bremen ist das Als wäre nichts Gebäude aus den 1960er-Jahren ein sehr geschehen: Modernisieren besonderes. Ganz dem Denkmalschutz ja, aber mög- verpflichtet, wurde hier sehr behutsam lichst dem Origi- saniert, sodass es Besucher:innen erst auf nalzustand entsprechen, den zweiten Blick wahrnehmen werden. lautete das Ausdrücklicher Dank gilt hier insbesondere oberste Gebot allen Handwerker:innen und Büros, die der Sanierer. Bilder (2): Silke Schmidt unter erschwerten Bedingungen im steten Einsatz waren, um eine rasche Umsetzung zu realisieren. Susanne Kirchmann, Geschäftsführerin Immobilien Bremen Bild: Martin Rospek Immobilien Bremen hat sowohl bei den Schlüsselübergabe: Am 18. Dezember 2020 ursprünglich veranschlagten Kosten gab IB -Geschäftsführerin Susanne Kirchmann das Haus an Bürgerschaftspräsident Frank als auch bei der zeitlichen Planung eine Imhoff zurück. Punktlandung hingelegt! Bild: Bremische Bürgerschaft Hans-Joachim von Wachter, Direktor der Bremischen Bürgerschaft Bild: Tristan Vankann
24 Immobilien Bremen: werkschau 1–21 Töpfe Der Neubau ist wichtig für den Stadtteil. Er wertet das Quartier auf. gucken Christian Schlesselmann, Ortsamtsleiter Bild: privat ausdrücklich erlaubt Neue Oberschule Hermannsburg: Transparenz bis in die Lehrküche O ffen, einladend, energieopti- miert – diesen Leitgedanken folgt der Entwurf der Gruppe tsj-Archi- tekten (tönies + schroeter + jansen, Lübeck und Hannover) für das neue, drei- flügelige Hauptgebäude der Huchtinger Oberschule Hermannsburg. Ein Konzept, das Dietmar Strehl begeistert. „Hell, groß- zügig, klar strukturiert und vielseitig Bild: Architekturbüro tsj tönies + schroeter + jansen nutzbar – auch für außerschulische Ver- anstaltungen“, lobte der Finanzsenator im August 2020 während eines Baustel- lenbesuchs. Das im Passivhausstandard errich- tete, barrierefreie Gebäude mit begrün- tem Flachdach weist eine Brutto geschossfläche von rund 4.350 Quadrat- metern auf und bietet Platz für zwölf Fachräume, einen Computerraum und einen Bürotrakt mit Arbeitsräumen für Grundsteinlegung am die Lehrkräfte. Hinzu kommen eine Turn- 13. Dezember 2019. halle, eine Lehrküche und die Mensa mit Bild: Senatspressestelle Bühne. Eine großzügige Galerie ‚offene
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