WHATABOUTISMEN, ABLENKUNGEN & SCHWEIGEN: SO REAGIEREN AFD UND CO AUF DAS STRACHE VIDEO - VOLKSVERPETZER

Die Seite wird erstellt Hortensia-Rosa Schlüter
 
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WHATABOUTISMEN, ABLENKUNGEN & SCHWEIGEN: SO REAGIEREN AFD UND CO AUF DAS STRACHE VIDEO - VOLKSVERPETZER
Whataboutismen, Ablenkungen &
Schweigen: So reagieren AfD
und Co auf das Strache Video

Whataboutismen,                   Ablenkungen               &
Schweigen
In Österreich wird es nach dem Strache-Video Neuwahlen
geben. Deutsche Medien veröffentlichten ein Video, das den
österreichischen inzwischen Ex-Vizekanzler Heinz-Christian
Strache (FPÖ) schwer belastet. Es zeigt den FPÖ-Chef, wie er
einer vermeintlichen Nichte eines russischen Oligarchen
erklärt, wie sie verdeckte Parteienspenden an die FPÖ
schleusen könne. Auch wird besprochen, wie sie die „Kronen“-
Zeitung übernehmen könnten und auf Parteilinie bringen. Die
Schlüsselszenen sind hier gezeigt und erklärt:

Es ist einer der größten politischen Skandale Österreichs der
jüngeren Zeit. Sie führten zum Rücktritt des Vizekanzlers am
Samstag Nachmittag und dem voraussichtlichen Ende seiner
politischen Karriere. Strache habe den derzeitigen
Infrastrukturminister Hofer als Nachfolger vorgeschlagen, doch
die ÖVP solle das Innenministerium als Ausgleich gefordert
haben, welches die FPÖ nicht opfern wollte. Darüber soll die
Regierung gescheitert worden sein. Die Folge sind Neuwahlen.
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Das ist nicht nur für die österreichischen Rechten ein
Desaster. Auch die AfD in Deutschland hat vor dieser
Enthüllung der Korruption große Angst, insbesondere so kurz
vor der Europawahl. Denn man betonte stets die Gemeinsamkeiten
mit der FPÖ und versuchte auch von deren vermeintlichen
politischen Erfolgen zu profitieren. Es ist zu erwarten, dass
die AfD ebenfalls dadurch Schaden nimmt.

 Erinnerungsfoto pic.twitter.com/77PCO5d4qq

 — Ruprecht Polenz (@polenz_r) May 17, 2019

So reagieren AfD-Politiker*Innen
Der erste sichtbare Versuch ist natürlich: Herunterspielen.
Der Sprecher der AfD im Bundestag bezeichnete in einem
inzwischen gelöschten Tweet das Video als „Pseudoskandal“:

 Der Sprecher der ⁦@AfDimBundestag⁩ hat seinen Tweet zur
 Ibiza-Affäre      gelöscht.      Also     den     hier
 pic.twitter.com/HYg3PfcvHu

 — Andreas Kynast (@andikynast) May 18, 2019

AfD-Chef Meuthen bezeichnet es als eine „singuläre
Angelegenheit“ und sagt, die AfD werde der FPÖ „nicht in den
Rücken fallen“ (Quelle). Eine zweite Strategie sind
Whataboutismen, also der Versuch, den Vorfall durch andere
tatsächliche oder unterstellte Fehler zu relativieren.
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Screenshot twitter.com

Brandner versucht Äpfel mit nicht existierenden Birnen zu
vergleichen. Er spielt auf den Mythos des Rechtsbruchs 2015 an
– der gar keiner war. Außerdem werden – vermeintliche –
rechtswidrige politische Entscheidungen mit offener
Korruption, illegalen Parteispenden, Medienmanipulation und
Landesverrat verglichen.
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Screenshot twitter.com

Hier wird erneut abgelenkt und auch das Opfernarrativ bedient.
Die Korruption und der Landesverrat wird verschwiegen, dafür
aber die Methoden der Enthüllung als illegal diffamiert.
Straches Aussagen werden heruntergespielt („ein zwei Jahre
altes Video“). Es wird versucht, die Enthüllung (und ihr
Zeitpunkt) schlimmer darzustellen als das, was enthüllt wurde.
Obwohl es das selbstverständlich nicht ist. Und es soll als
„unfair“ dargestellt werden. Was es ebenfalls nicht ist.
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Screenshot #DieInsider

Was die AfD Hamburg-Wandsbek bezeichnenderweise als
„widerlich“ tituliert sind nicht die Aussagen Straches,
sondern dass diese publik gemacht wurden. Die Wahrheit wird
mit „Relotius“ als Lüge dargestellt. Und eine Enthüllungsstory
als „Schmierenkampagne“. Wie macht man eine Schmierenkampagne
mit Fakten? Wo ist hier der „Mut zur Wahrheit“?

Um an die bekannten Narrative von Opferhaltung und
Medienverschwörung anzuknüpfen wird beteuert, dass der Skandal
weitaus weniger schlimm sei, als er ist. Obwohl Rücktritt und
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die Verkündung von Neuwahlen dieser Darstellung deutlich
widersprechen. Es wird von den Inhalten durch die Art und den
Zeitpunkt der Enthüllung abgelenkt. Und anstatt berechtigte
Kritik an Strache zu üben oder die eigenen Verbindungen zu
reflektieren oder sich zu distanzieren wird auf andere, auch
nicht existierende Fehler hingewiesen.

Schweigen
Doch das war nur die Reaktion einiger weniger Politiker der
AfD. Der Großteil hat zum Vorfall einfach geschwiegen. Auch in
den rechten Gruppen war es sehr lange auffällig ruhig, wie die
Recherchegruppe #DieInsider berichtet. Es dauerte Stunden bis
nach der Enthüllung, bis der erste AfD-Politiker reagierte.
Und manche, wie Alice Weidel brachten es sogar so weit, dass
sie die Sache komplett ignorierten

Screenshot twitter.com

Weidel lobte die rechtspopulistische Politik der
österreichischen Regierung (und damit der FPÖ) als Strache
bereits seinen Rücktritt verkündet hat. Auch nachdem die
Regierung gescheitert ist und Neuwahlen verkündet worden sind
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hat Weidel sich nicht dazu geäußert (werde „kein Statement“
abgeben) und das Lob steht immer noch. Niemand soll auf die
Idee kommen, dass rechtspopulistische und -extreme Politik
etwas Schlechtes sei.

Durch die viel belegte und aktiv betriebene Isolierung der
eigenen Zielwählerschaft in hermetischen Filterblasen soll der
Kontakt mit zu vielen Einzelheiten von Straches Aussagen (und
deren Implikationen) vermieden werden. Je weniger die eigenen
Anhänger wissen, desto weniger kann auch das Ansehen der AfD
in Mitleidenschaft gezogen werden. Deswegen ziehen es die
meisten AfD-PolitikerInnen vor, zu schweigen. So viel erneut
zum „Mut zur Wahrheit“.

Die rechtsextremen Gruppen
Die rechten Trolle in den Kommentarspalten und die geheimen
rechtsextremen Gruppen sprachen durchaus über den Vorfall. Und
sie verwendeten viele der gleichen Strategien. So wurde der
Vorfall ebenfalls relativiert, verharmlost und geleugnet.

 Screenshot #DieInsider

Dann wurde wieder versucht, den Fokus auf die Veröffentlichung
zu legen, um von dem eigentlichen Vorfall abzulenken. Dafür
wurde sich auch der Argumentation von Verschwörungstheorien
bedient. Dass die eigenen Aussagen Straches so verwerflich und
entlarvend sind, dass sie der FPÖ und der Regierung schaden,
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wird nicht der Korruption Straches zugeschoben, sondern
paradoxerweise denjenigen, die es veröffentlicht haben.

Screenshot #DieInsider

Um die Verschwörungstheorien zu entkräften: Wenn „jemand“ es
derart als politische Waffe missbraucht hat, warum wurde es
dann nicht gleich vor den österreichischen Wahlen
veröffentlicht und erst vor den relativ unwichtigen
Europawahlen? Außerdem ändert es immer noch nichts daran, dass
Strache das nunmal so gesagt hat. Oder ist man weniger an der
Wahrheit interessiert, als an der politischen Implikationen?
Die Veröffentlichung wäre zu egal welchem Zeitpunkt schädlich,
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also was soll diese Nonesense-Argumentation?

Auch wird in anderen rechten Gruppen zum Kommentieren von
Beiträgen aufgerufen. Die Argumentation wird buchstäblich
vorgegeben: Strache soll als Opfer dargestellt werden. Es soll
relativiert werden und die Schuld abgewälzt werden.
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Screenshot #DieInsider

Hier soll wieder eine vollständige Täter-Opfer-Umkehr
stattfinden und der Landesverräter zum unschuldigen Opfer
gemacht werden. Interessant auch, dass hier deutlich gesagt
wird, dass die Kommentarspalten manipuliert werden sollen.
Keine Neuheit, wie wir schon oft nachgewiesen haben (Mehr
dazu). Es wird das gemacht, was man gerne Gruppen wie
#ichbinhier fälschlicherweise unterstellt.

Weitere Relativierungen

              Screenshot #DieInsider

Interessant – Nicht nur ist es verwerflicher, Korruption
aufzudecken als die Korruption selbst. Auch ist die
Veröffentlichung der Wahrheit (!) eine Wählerbeeinflussung.
Und falsche Tatsachen und verborgene Fakten nicht? Medien
sollen   nicht    „Detektiv    spielen“   und   stattdessen
Berichterstattung nachkommen? Was soll denn Berichterstattung
sonst sein, als die Enthüllung und das Aufdecken von
Wahrheiten? Das Wahrheitsverständnis in diesen Gruppen ist
äußerst beunruhigend.
Screenshot #DieInsider

Und erneut wird abgelenkt. Dieses korrupte Verhalten wird als
normal dargestellt, um es zu verharmlosen. Es wird
unterstellt, dass es alle machen würden. Und die
„gegnerischen“ Parteien werden mit Schmutz beworfen, mit
Verbindungen zu Pädophilie und mit antisemitischen
Verschwörungstheorien. Halten wir fest: Es gibt einen festen
Beweis für die Korruption und das soll mit an den Haaren
herbeigezogenen Verschwörungen verglichen werden.

Selbst wenn das alles wahr sein sollte – was es nicht ist –
sind das nur Whataboutismen. Man redet sich die Verwerfungen
und die Wahrheit durch Hirngespinste schön. Und das soll mit
der Übermacht von koordinierten Kommentaraufrufen und Fake-
Accounts auch nach außen getragen werden. Die Wahrheit soll
zur Wahlmanipulation verdreht werden und der Täter zum Opfer.
Den Schaden für die AfD dürfte das alles aber letztlich nicht
abwenden. Warten wir ab.

Artikelbild: Alexandros    Michailidis,   shutterstock.com,
Screenshot twitter.com

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Kein   Scherz!   AfD                                will
wirklich wissen, wie                                viel
Merkels Makeup kostet!

AfD: Ganz nah an den Problemen der
Bürger?
Also, wow. Was gibt es dazu viel zu sagen? Es ist kein Scherz:
Die AfD hat wirklich eine Kleine Anfrage an die
Bundesregierung gestellt, weil sie wissen möchte, wie viel das
Makeup von Frau Merkel kostet. Kleine Anfragen an die
Regierungen sind eines der wichtigsten Werkzeuge der
Parlamentsarbeit und vielleicht das beste Werkzeug, wie die
Opposition die Arbeit der Regierenden kontrollieren und
überwachen kann. Und die AfD fragt nach dem Makeup der
Bundeskanzlerin.

Wer dachte, nach Anfragen nach „Speer-Müll“, Straftaten in
einem Park, den es gar nicht gibt, und vielem mehr könnte die
AfD sich nicht mehr selbst übertreffen, hat sich wohl geirrt.
Die AfD, die sich präsentiert, als sei sie die einzige,
wirklich „bürgernahe“ Partei, hat am 12. April 2019 eine
Anfrage über „Einsatz von Visagiste, Stilberatern und
Friseuren auf Steuerkosten“ gestellt (Hier zur Anfrage).

 Dafür zahlen wir Steuergelder? Die 12 peinlichsten Anfragen
 der AfD

Was ist hier steuerverschwendung?
Screenshot http://dipbt.bundestag.de
Ziel ist selbstverständlich, den Betrag für ihre Wähler*innen
als Steuerverschwendung zu präsentieren. Deutschland muss es
wohl verdammt gut gehen, wenn der AfD nichts besseres
einfällt, als nach dem Makeup der Bundeskanzlerin zu fragen.
Was wollen sie mit dieser Information anfangen? Fordern, dass
Frau Merkel sich ihr Makeup selbst zahlen soll, um
Steuergelder zu sparen? Dann könnte man im Gegenzug auch
fragen, wie viel Steuergelder für solche Anfragen der AfD
verwendet werden. Das ist doch völlig absurd.

Und das kommt ausgerechnet von der Partei, die wie keine
andere Partei Steuergelder verschwendet hat. Anfang der
Legislaturperiode hat die AfD bereits mehrere 10.000€ für
SCHNITTCHEN ausgegeben. Beatrix von Storch zahlte 5000€ an die
Berliner Justizkasse, um einer Anklage wegen „Vorenthalten und
Veruntreuen von Arbeitsentgelt“ zu entgehen. Der
Bundestagsfraktion      wurden   wegen    „Defiziten    und
Auffälligkeiten“ in den Finanzen Vorwürfe wegen Untreue und
Vetternwirtschaft gemacht. Frauke Petry soll sich seinerzeit
von Parteigeld eigene Medienberater finanziert haben! Und
vieles mehr:

 Die größten Steuergeld- & Spendenskandale der AfD

Lächerlichste Anfrage
Diese Kleine Anfrage dürfte die vielleicht lächerlichste und
sinnloseste sein, die die AfD bisher gestellt hat. Natürlich
kann man die Höhe der Diäten der Abgeordneten kritisieren,
oder verschiedenste Spesen, die der Steuerzahler bezahlt. Aber
die kriegt die AfD ja auch. Wer bezahlt das Makeup von Frau
von Storch oder Frau Weidel? Und um jeden Preis auch nur
irgendetwas kritisierenswertes zu finden wird jetzt sogar nach
dem Makeup der Bundeskanzlerin gefragt. Der Anspruch, sich um
die wahren Probleme der Bürger*innen zu kümmern dürfte
spätestens hier widerlegt worden sein.
Dabei gäbe es bei Makeup sogar eine Sache, über die frau sich
beschweren könnte: Die „Rosa Steuer“. Frauen kaufen nicht nur
grundsätzlich viel mehr Makeup und Kosmetikartikel als Männer
und haben dadurch Zusatzausgaben, etliche Pflegeprodukte für
Frauen, die Männer auch benutzen wie Rasierer, Parfüms usw.
sind trotz der absolut gleichen Funktionen und Qualität teurer
als die für Männer. Laut Verbraucherzentrale zahlen Frauen
damit für „Frauen-Produkte“ bis zu das doppelte. Hey, AfD,
wenn euch Makeup interessiert: Macht doch mal was gegen diese
Preisdiskriminierung!

Artikelbild: pixabay.com, CC0, Screenshot dipbt.bundestag.de.
Danke an „Gegen die Alternative für Deutschland„

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Applaus,      Lügen      oder
Schweigen: So reagieren AfD &
Co auf Neuseeland

Entsetzlich
In Neuseeland starben heute 49 Menschen durch die Hand eines
Rechtsextremen. Warum? Einfach nur, weil sie Muslime waren.
Die Tat war entsetzlich, schrecklich und ich bin zutiefst
erschüttert. Meine Gedanken sind bei den Angehörigen der Opfer
und bei denen, die noch um ihr Leben kämpfen. Doch die Tat ist
nicht unerklärlich. Der Grund sind Rechtsextremismus,
Fremdenfeindlichkeit, Hass und Hetze, wie ich bereits heute
Mittag schrieb:

 Islamfeindliche Terrorklatscher tragen Mitschuld am Anschlag
 in Neuseeland

Die politischen Brandstifter und Terrorklatscher haben den
Terroristen von Christchurch ermutigt, angestiftet und
inspiriert, wie er selbst zugegeben hat. Wer noch irgendwelche
Zweifel hatte, was am Ende nach dem Hass und den Lügen
herauskommt, in Neuseeland haben wir es gesehen. Umso
verachtenswerter sind die Brüder und Schwestern im Geiste aus
Deutschland und wie sie mit der Meldung umgehen.

Applaus für die mörder
Ja, es handelt sich hierbei vor allem um das „Fußvolk“ der
Rechtsextremen. Die in der vermeintlichen „Sicherheit“ der
faschistischen Facebook-Gruppen ihr wahres Gesicht zeigen. Das
einzig positive, was man darüber sagen kann, ist, dass es
wenigstens ehrlich ist. Die Fremdenfeinde haben jahrelang ein
Hass-Feindbild aufgebaut. Dass sie den Tod von Unschuldigen
bejubeln, sollte niemanden verwundern.

  Screenshots #DieInsider
Screenshot #DieInsider [Unkenntlichmachung von uns]
Screenshot #DieInsider

Nein, ich instrumentalisiere nicht die Tat. In den rechten
Facebook-Gruppen wird dem Mörder und Terroristen offen
applaudiert (obwohl natürlich nicht von allen wohlgemerkt!).
Die Verbindung von Hetze gegen Muslime zu Christchurch ist
nicht schwer zu ziehen. Sie ist für jeden zu sehen. In den
Gewaltaufrufen und -forderungen und Mordfantasien, die man
täglich liest (Mehr dazu), im „Manifest“ des Terroristen und
auch darin, wen er umgebracht hat.
Lügen und Verschwörungstheorien
Dann gibt es die andere Seite, die unverschämterweise
versucht, Falschnachrichten und Fake News zu streuen. Es wird
glatt behauptet, der offen rechtsextreme, islamophobe und
fremdenfeindliche Terrorist, der sich mehrmals offen auf
rechtsextreme Verschwörungstheorien wie die „Umvolkung“
bezieht, sei „links“ oder „Umweltaktivist“.
Die unseriösen faschistischen Blogs erdreisten sich, die
rechtsextremen Morde ihren politischen Gegnern in die Schuhe
zu schieben. Einfach nur, um maximal politisches Kapital aus
dem Terror zu ziehen und Verwirrung zu stiften. Dabei könnte
die wahre Motivation nicht deutlicher sein. Doch die
Faschisten gehen buchstäblich über Leichen, um selbst den
Terroranschlag ihrer eigenen Leute zu Instrumentalisieren. Das
beschränkt sich jedoch nicht nur auf rechte Blogs.

      Screenshot twitter.com (Link)
Screenshot   facebook.com   (Link,   Zwischenzeitlich
gelöscht)
Screenshot     facebook.com   (Link,,
Zwischenzeitlich gelöscht)
Offizielle   AfD-Seiten   und   auch   ein   Landtagsabgeordneter
verbreiteten die Lügen und Verschwörungstheorien zu
Neuseeland. Einige der Seiten haben zum Zeitpunkt der
Fertigstellung dieses Artikels ihre Hetze wieder gelöscht, der
Berliner Abgeordnete Laatsch noch nicht. Schamlos wird
versucht, den Terroranschlag gar mit den Klimastreiks und
Greta Thunberg zu verknüpfen, was an Dreistigkeit nicht zu
überbieten ist. Der Attentäter hat sich selbst als
rassistisch, islamophob und ausländerfeindlich beschrieben
(Hier mehr dazu).
Schweigen
Am politisch klügsten verhalten sich vermutlich die führenden
AfD-Politiker. Doch wer die Kommunikationstheorie nach
Watzlawik kennt, weiß: Auch Schweigen ist Kommunikation. Von
den führenden AfD-PolitikerInnen wie Beatrix von Storch, Alice
Weidel, Björn Höcke, Jörg Meuthen und Co. hört man kein
einziges Wort zum Vorfall (Stand 16:00). Auch nicht von
offiziellen AfD-Accounts wie der Bundestagsfraktion.
(Ergänzung: Außer die AfD auf Facebook, die aber nicht umhin
kommt, zu behaupten, dass es früher im „Westen“ keine
Terroranschläge gäbe, dabei gab es früher mehr als heute.) Und
nein, sie hatten stundenlang Zeit dazu, manche Accounts haben
seit dem Terroranschlag bereits über andere Themen getwittert.
Es ist bewusstes Schweigen.

Erst Recht, wenn man bedenkt, dass es genau jene sind, die
regelmäßig zu den ersten gehören, die angesichts schrecklicher
Terroranschläge Schuldzuweisungen aussprechen oder politische
Konsequenzen fordern. Direkt nach dem Anschlag auf den
Breitscheidplatz     twitterte   der   damalige   AfD-Politiker
Pretzell:

 Wann schlägt der deutsche Rechtsstaat zurück? Wann hört diese
 verfluchte Heuchelei endlich auf? Es sind Merkels
 Tote!#Nizza#Berlin

 — Marcus Pretzell (@MarcusPretzell) December 19, 2016

2018 – wenige Minuten nachdem ein Autofahrer in eine
Menschenmenge in Münster raste – twitterte Beatrix von Storch
das:

 WIR SCHAFFEN DAS!

 — Beatrix von Storch (@Beatrix_vStorch) April 7, 2018
Letztlich war der Täter aber sogar ein Deutscher (Quelle).
Auch Alice Weidel (Quelle) und der offizielle AfD-Account
(Quelle) twitterten nur wenige Stunden nach dem Straßburg-
Anschlag. Die Liste an Beispielen ist lang. Nicht einmal eine
Äußerung der Bestürzung und Trauer über die Tat. Ich hätte es
zwar für geheuchelt, aber wenigstens im Ansatz für anständig
empfunden. Keine Distanzierungen. Gar nichts. Nur Schweigen.
Der Postillon hat es bereits sehr gut getroffen:

 Mysteriös: AfD-Politiker haben noch gar nichts zu
 Terroranschlag von Christchurch getwittert #Christchurch
 https://t.co/nIsU9WpSL0

 — Der Postillon (@Der_Postillon) March 15, 2019

Fazit: Faschismus tötet
Ich hatte es in meinem oben verlinkten Kommentar bereits
geschrieben. Aber der Terroranschlag von Neuseeland ist die
direkte Folge von neofaschistischem, fremden- und
muslimfeindlichen Gedankengut. Es gibt keine harmlosen Lügen
und keine folgenlose Hetze. Eine Studie zeigte letztes Jahr,
dass AfD-Hetz-Posts direkt zu mehr Angriffen auf Flüchtende
führen (Quelle). Der Terrorist gab in seinem „Manifest“ auch
offen zu, dass er durch das Internet und rechtsextreme Hetzer
radikalisiert wurde. Für seine AnhängerInnen streamte er
deswegen die Tat.

Es geht um Aufmerksamkeit, um Publicity, um das Machtgefühl.
Wie eigentlich bei allen Terroristen, egal welcher Couleur.
Der Jubel der Hetzer im Geiste befeuert den nächsten Anschlag,
die nächsten unschuldigen Toten. Natürlich gibt es hier und da
AfD-Politiker und andere Rechte, die sich davon distanzieren
und um die Toten trauern. Das will ich ihnen gerne glauben.
Natürlich sind nicht alle AfDler Faschisten und Hetzer, siehe
dazu meinen anderen Kommentar (Hier).
Aber     wer    von    „Passdeutschen“       spricht,      von
„Masseneinwanderung“, wer von „Linksgrünversifften“ spricht,
wer Frau Merkel nicht nur kritisiert, sondern sie verteufelt,
der macht sich mitschuldig. Alle diese Dinge hat der Terrorist
in seinem „Manifest“ als Grund aufgezählt (Ja, einschließlich
Merkel!). Es ist der Nährboden des Hasses. Die AfD-Politiker,
die daraus Kapital schlagen wollen, die Hass-Gruppen und die
rechten Verschwörungsblogs, sie alle haben ihren Anteil an den
49 Morden. Und an allen, die folgen werden. Sie müssen mit
allen demokratischen Mitteln bekämpft und gestoppt werden. Und
sich durch Schweigen aus der Affäre ziehen ist nicht besser,
sondern verantwortungslos.

Artikelbild:   Master1305,   Shutterstock.com,    Screenshots
facebook.com/twitter.com

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„Speer-Müll“,     peinliches
Eigenlob & mehr: Die Blamagen
der AfD

Die  AfD   ist                die       Partei          der
Aufgeregten.
Da kann man schon mal mit der Maus abrutschen. Neben internen
Machtkämpfen zwischen den neoliberalen Fremdenfeinden und den
Faschisten (Mehr dazu), einer immer weiter sich ausweitenden
Spendenaffäre (Mehr dazu) und mit vielleicht der
klimafeindlichsten Position aller Parteien Europas (sogar
unter den rechten Parteien!) sollten wir auch nicht vergessen,
dass die Partei weitaus weniger kompetent und seriös ist, als
sie sich gibt.

1. AfD erwischt, wie sie sich selbst
positive Kommentare fälscht
Die AfD-Seiten stehen schon lange im Verdacht, mit Mehrfach-
Accounts sich selbst positive Kommentare zu hinterlassen (und
kritische zu löschen). Dazu loggt man sich einfach aus und mit
einem neuen Account wieder ein und kommentiert. So kompliziert
ist das nicht. Eigentlich. Dass selbst das für die AfD
manchmal zu schwer ist, beweist die AfD Darmstadt.

Dass die AfD Darmstadt wohl gewohnheitsmäßig mit Fake-Accounts
ihre eigenen Beiträge positiv kommentiert, war bis zur letzten
Woche nur eine Vermutung. Seit der Admin aber vergessen hat,
sich vorher auszuloggen, stand der Beweis des Betrugs direkt
in den Kommentaren:
Mehr zur ganzen Geschichte und den Reaktionen hier.

2. Deutsche Mark? Euro? Oder waren es
doch Reichsmark?
Screenshot facebook.com

Hier musste sich die AfD erst einmal daran erinnern, mit
welcher Währung man in ihrem Heimatland zahlt. Manchmal glaube
ich, die AfD besteht nur aus Leuten, die bis vor kurzem noch
im Eis eingefroren waren und durch den Klimawandel aufgetaut
worden sind und jetzt einfach nicht mehr klar kommen. À
propos…

3. Kann mal bitte jemand der AfD den
Treibhauseffekt erklären…?
Screenshot twitter.com

Und Erderwärmung bedeutet, dass unsere Heizkosten sinken,
oder? Oder??

4. Wenn die Forderung nach einer
Bildungsreform nicht so rüberkommt wie
geplant…
Es ist ein wenig kleinlich, sich auf die bloße Rechtschreibung
einzuschießen (Ups, no pun intended, Trixie!), aber wenn es
sowieso schon um mangelnde Bildung geht… Naja, Deutsch ist ja
auch eher eines dieser unnötigen, verweichlichten Fächer,
nicht, liebe Patrioten?

5. AfD fragt nach „Speer-Müll“
Die AfD Neukölln blamierte sich, als sie in einer Anfrage
wissen wollte, warum die entsorgte „Speermüll-Menge“ in
Neukölln größer sei als in Marzahn-Hellersdorf. Die SPD
Neukölln und der amtierende Bezirksbürgermeister Martin Hikel
konnten sich bei diesem Fehler wohl das Lachen nicht
verkneifen und antworteten: „Dem Bezirksamt ist das Phänomen
von illegal entsorgten Speeren weder in Neukölln noch in
Marzahn-Hellersdorf bekannt“.

 Anfrage zu „Speermüll“: AfD macht sich wieder zum Gespött
6. Mit diesem Werbeclip blamiert sich die
AfD
Die AfD Mecklenburg-Vorpommern hat einen Werbeclip
veröffentlicht, der mit einem echten AfDler, seiner Frau &
ihrem Haus in Mecklenburg-Vorpommern für einen AfD-Beitritt
werben soll. Peinlich nur: Nichts davon ist wahr. Der Mann ist
aus der AfD ausgetreten, nicht mit der Frau liiert & kommt aus
Brandenburg. Die Partei hat inzwischen den Werbeclip auf ihrer
Facebook-Seite verborgen.

 Peinlich: Mit diesem Werbeclip blamiert sich die AfD

7. Oder das eine Mal als die Berliner
Verkehrsbetriebe die AfD auf Twitter
getrollt haben:
 Gern geschehen. Viele Grüße von Tarek, dem Fahrer.

 — Weil wir dich lieben (@BVG_Kampagne) February 16, 2017

 Tarek sagt, es müsste „meinen“ heißen.

 — Weil wir dich lieben (@BVG_Kampagne) February 16, 2017

Vielleicht nimmt er das nächste Mal lieber das Fahrrad…

8. Mut(li) zum Tippfehler!
 Was ist #Mutlikulti? #afd pic.twitter.com/21fkQU655f

 — Markus Schade (@MarkusSchade) March 27, 2017
Oder meinten sie „Muttikulti“?

9. Wenn Umfragen nach hinten losgehen…

Da seht ihr’s, die AfD hat es selbst bestätigt, und auch die
Lügenpresse kann es nicht leugnen: 77% der Bevölkerung wollen
mehr Asylbewerber. Die AfD kann eben nicht alles
schönschreiben. Auch nicht, dass Twitter-Umfragen und
Repräsentativität nichts miteinander zu tun haben.

10. AfDler blamiert sich auf Twitter: Was
ist denn die „Antifa“?
Das passiert, wenn die AfD mit der Realität konfrontiert wird.
An den Fakten zum AfD-Mythos „Antifa“ beißt sich AfD-
Abgeordneter Bystron die Zähne aus, als er den ARD-
Faktenfinder Gensing auf Twitter anpöbelt. Und dabei
argumentiert wie ein Kindergartenkind. Den Autounfall einer
„Diskussion“ könnt ihr hier nachlesen:

 AfDler blamiert sich auf Twitter: Was ist denn die „Antifa“?

11. Lehrer-Spitzelseiten totaler reinfall
Die Lehrer-Spitzelseiten der AfD sind ein ziemlicher Reinfall.
Anstatt Gedankenpolizei spielen zu können, müssen die
Rechtsextremen   sich  mit  tausenden  Spam-Beiträgen
herumschlagen, wie sie jetzt zugegeben haben. Über 99% aller
Einträge sind Spam & Spaßeinträge. Wir haben die lustigsten
Eingaben gesammelt:

 AfD-Spitzelseiten-Bilanz: Über 99% aller Einträge sind Spam &
 Spaßeinträge

12. Das berüchtigte Cola-Gate
Der AfD ist es im Dezember innerhalb kürzester Zeit gelungen,
dass sich so ziemlich jede große Cola-Marke Deutschland sich
von ihr distanziert hat. Die Blamagen und Peinlichkeiten für
die Partei haben es inzwischen sogar in die internationalen
Medien geschafft. Wir haben die ganze Geschichte
zusammengefasst und alle Distanzierungen aufgelistet:

 Colagate: Alle Peinlichkeiten der AfD & alle Distanzierungen
 der Cola-Marken

13. Dieser Stunt mit dem hammelsprung
ging gewaltig nach hinten los
Die AfD entblößt ihr antidemokratisches Gesicht und blamiert
sich dabei noch bis auf die Knochen. Sie wollte durch einen
Hammelsprung beweisen, dass der Bundestag nicht beschlussfähig
sei. Sie wollte zeigen, dass die „Altparteien“ sich nicht um
Anwesenheit scheren. Doch am Ende waren mehr als genug
Abgeordnete da. Die einzige Fraktion, die fehlte? Die AfD. Die
saß in der Cafeteria. Hier die ganze Geschichte:

 Blamage! Dieser Stunt der AfD ging gewaltig nach hinten los

12. Und zu guter Letzt war der größte
Fail natürlich…

Doch jetzt mal ein ernstes WorT
Ich könnte die Liste noch viel länger machen, aber das bringt
uns ja auch nicht weiter. Natürlich ist es einfach, sich über
Rechtschreibfehler (viele) und Peinlichkeiten (noch mehr)
lustig zu machen, doch wir müssen uns alle bewusst sein, dass
diese Partei bei aller Lächerlichkeit ernsthaft antritt,
wirklich gewählt wird und tatsächlich direkten und indirekten
Einfluss auf die Politik und damit das Leben in unserem Land
hat. Und was wirklich zu kritisieren ist, sind die Dinge, die
sie fordern. Und einige Pläne der Partei bedrohen unsere
Rechtsstaatlichkeit und liberale Zivilgesellschaft.

 21 Aussagen, die zeigen, wie rechtsradikal die AfD wirklich
 ist

Die Partei nicht ernst zu nehmen ist vielleicht ein guter Weg,
um zu verhindern, dass unmenschliche Forderungen oder
verachtenswerte Aussagen als normal hingenommen werden, die
Sorgen vieler Wähler dürfen aber nicht einfach beiseite
geschoben werden. Sofern möglich, müssen wir auch versuchen,
diesen Menschen zu helfen, sich nicht von Hass und Missgunst
verblenden zu lassen. Diese Aufgabe obliegt vor allem der
Regierung.

 8 Dinge, die die Regierung tun könnte, um die AfD zu besiegen

Die   unmöglichen   Aussagen   und   fatalen   Folgen   einiger
politischer Vorschläge der Partei sind nicht zum Lachen und
ihnen sollte stets vehement widersprochen werden. Damit unsere
Kultur des Miteinanders nicht endgültig zu einer Kultur des
Gegeneinanders wird, damit wir uns unsere Weltoffenheit und
Toleranz erhalten können und friedlich und ohne Angst zusammen
leben können.

Artikelbild: Cookie Studio, shutterstock.com, Screenshots
facebook.com/twitter.com

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Wieder mit gestelltem Foto:
Wie    die    AfD    Broder
instrumentalisiert

Ein Bild sagt mehr als 1000 worte
Hendryk M. Broder ist der AfD in die Falle gelaufen. Es gibt
wenig Meinungen, die ich mit dem Publizisten und WELT-Autor
teile. Er hat die Dreistigkeit, den Klimawandel zu leugnen,
ist ein alarmistischer Islamfeind und beackert den gleichen
Boden, aus dem auch die „Lügenpresse“-Vorwürfe sprießen. Was
er zu Greta Thunberg gesagt hat, finde ich auch völlig
unangemessen. Broder bewegt sich regelmäßig am Rand des
Diskurses, hinter welchem die rechtsextreme Verschwörungswelt
der AfD beginnt. Punkte zur Anknüpfung gibt es genug.

Aber seine Rede vor der AfD war von ihm schon als
Distanzierung zur AfD gedacht, die demnächst vom
Verfassungsschutz überwacht werden könnte. Und im Fall von
Höcke und „Junge Alternative“ teilweise bereits wird (Mehr
dazu). Broder und die AfD sind in vielerlei Hinsicht
ideologische Verbündete. Aber auf „Kuschelkurs“ – Wortspiel
beabsichtigt – wollte er eigentlich nicht gehen. Doch Frau
Weidel kam ihm da zuvor.

Wie die AfD Broder instrumentalisiert
Meine Kollegin Anke hat argumentiert, dass sie in Broder immer
noch einen Demokraten sieht. Und als solchen hält sie ihn für
einen geeigneten Kandidaten, um die AfD zu kritisieren. Da sie
ihm am ehesten zuhört. Auch Broder selbst pocht darauf, dass
man seine Haltung an seiner Rede festmachen soll (Mehr dazu).
Aber das hat die AfD, die Meisterin der Instrumentalisierung,
nicht zugelassen.

 Broder: Die Weidel-Umarmung war ein Fehler, mit der AfD reden
 nicht

Wie schon im Fall Magnitz weiß die AfD, Symbole und
insbesondere vielsagende Fotos legen die Debatte fest. Während
ein äußerst dramatisches Foto von Magnitz dafür sorgen sollte,
die Lügen und Übertreibungen der AfD über den Verlauf des
Angriffs auf den AfD-Politiker zu framen, so soll eine
spontane Umarmung Broders durch Weidel seinen Besuch bei der
Partei framen.

Das ist ihm auch bewusst, und im Nachhinein bedauert er die
Umarmung, die laut ihm vollständig von Frau Weidel ausging. Er
wurde quasi mit der Umarmung und dem Foto überrascht. Und wir
wissen aus Erfahrung, dass Weidel PR-technisch genau weiß, was
sie machen muss. So war es auch bei ihrem geplanten Abgang in
der ZDF-Sendung „Wie geht’s, Deutschland“ (Mehr dazu).

Die AfD steckt gerade in einer Krise. Sie muss von der
drohenden Überwachung durch den Verfassungsschutz ablenken,
von ihren sinkenden Umfragewerten und ihren inneren Streit.
Und sich einen Anstrich von „rechtskonservativ“ verpassen, da
der faschistische Höcke-„Flügel“ zu sehr in den Mittelpunkt
rückt. Deshalb Broder.

 AfD vor dem Abgrund: So können          wir   das   Ende   der
 Rechtsextremen herbeiführen

Broder von der AfD vereinahmt
Broder beschwert sich bei Meedia (Hier) über die Medien und
„linke Trottel“, die sich unsachgemäß nur auf das Foto
stürzen, anstatt über den Inhalt seiner Rede zu sprechen. Aber
er sollte sich vielleicht viel eher bei Frau Weidel
beschweren, die das genau so geplant hat. Ja, alle reden über
das Foto. Ziel erreicht. Warum? Weil Broder-KritikerInnen in
dem Foto symbolisch den Schulterschluss zwischen dem
rechtskonservativen Journalismus und der AfD sehen, den sie
die ganze Zeit schon spüren.

Natürlich nicht grundlos. Aber die AfD wiederum kann sich mit
einem Publizisten schmücken, gar einem Juden, um von der den
gerechtfertigten Hinweisen auf die 40% Neonazis in ihrer
Partei abzulenken (Mehr dazu) und sich einen seriöseren
Anstrich zu verpassen. Für alle zeigt das Foto: Hey, Broder
ist auf der Seite der AfD. Egal, wer das wie einordnet. Auch
wenn das Broder nie wollte.

Broder gibt zu, dass er damit nicht gerechnet hätte, sonst
wäre ihm die Instrumentalisierung Weidels nicht egal gewesen.
Broder hat viele kritisierenswerte und durchweg falsche
Positionen, wie seine unsinnige Position zum Klimawandel. Sein
Versuch, mit der AfD zu reden ging auf jeden Fall nach hinten
los. Leider hat er wohl daraus nichts gelernt. Die AfD
instrumentalisiert alles und jeden, um sich medial zu
inszenieren. Ihm hätte auch bewusst sein sollen, dass sie auch
nicht vor ihm halt macht.

Artikelbild: Screenshot Alice Weidel, Bildzitat

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Broder: Die Weidel-Umarmung
war ein Fehler, mit der AfD
reden nicht

Darf       man       mit       Schmuddelkindern
reden?
Man muss es sogar! Hendryk M. Broder war schon immer ein
streitsüchtiger und polarisierender Autor. Ich habe ihn mal
geschätzt, ja fast geliebt. Habe ihm jeden Freitag bei
RadioEins an den Lippen gehangen, dem klugen, alten bösen,
jüdischen Mann.

Dann begann er in rechtspopulistische Gefilde abzurutschen,
leugnet den menschengemachten Klimawandel gegen alle
Wissenschaft, obwohl er Wetter und Klima nicht mal auseinander
halten kann.
Und nun, nun lässt er sich von Alice Weidel umarmen und redet
vor der AfD.

Der Tiefpunkt unserer Beziehung? Jain!
Im Gegensatz zu vielen anderen Autoren habe ich seine Rede
gelesen und auch wenn ich nicht seiner Meinung bin – in vielen
Dingen! – so hat er der AfD doch in vielem einen Spiegel
vorgehalten. Er hat über die „political correctness“
geredet. „Man legt die Füße nicht auf den Tisch, man rülpst
nicht beim Essen, und man nennt die zwölf schlimmsten Jahre
der deutschen Geschichte nicht einen ‚Vogelschiss'“. Richtig!

 „Das ist nicht nur aus der Sicht der Nazi-Opfer – der Juden,
 der Zigeuner, der Homosexuellen, der Widerstandskämpfer, der
 Deserteure – eine schwere Sünde. Es muss auch ein No-Go für
 jeden Deutschen sein, der kein Jude, kein Zigeuner, nicht
 schwul ist und keine Angehörigen hat, die von den Nazis
 verfolgt wurden.“

Er hat sich nicht gescheut, auszusprechen, für was er die AfD
hält. Und das direkt ins Gesicht..
„Ein Besuch bei Ihnen stand nicht auf meiner Liste, ich habe
 die Einladung trotzdem gerne angenommen, wann bekommt ein
 Jude schon die Gelegenheit, in einem Raum voller Nazis, Neo-
 Nazis, Krypto-Nazis und Para-Nazis aufzutreten?“

Nachtrag/Anm. d. Red.: Broder scheint diesen Satz jedoch
ironisch gemeint zu haben, die AfD-Mitglieder lachten und
applaudierten dem Satz.

Vielleicht ist Broder sogar der richtige,
mit der AfD zu reden
Bevor man sich über den Besuch Broders bei der AfD aufregt,
sollte man sich darüber einigen, ob es nicht genau das ist,
was man tun sollte. Und zwar miteinander reden, statt
übereinander. Und vielleicht ist der Jude Broder für diesen
Dialog gar nicht so die falsche Wahl. Denn er ist selber in
einigen Dingen Populist, Leugner und rechtslastiger Grantler.

Aber er ist auch Demokrat und das kann ihm niemand absprechen.
Er wird deshalb vielleicht gerade deswegen gehört, in dieser
aufgeheizten Stimmung der unüberbrückbaren Differenzen. Ein
Paria auf beiden Seiten. Und dafür vielleicht echt die
richtige Wahl, oder wie er in seiner Rede sagte:

 „Hinzu kommt noch: Ich mache nur das, was uns allen der
 Bundespräsident vor Kurzem geraten hat. Wir sollten
 aufeinander zugehen, uns besser kennenlernen, uns miteinander
 unterhalten, um den Zusammenhalt dieser Gesellschaft zu
 stärken.“

Der „Brückenbauer“?
Ich will hier gar nicht auf seine fragwürdigen Thesen zum
Klimawandel und die unsägliche Debatte über Greta Thunberg
eingehen (Mehr dazu) und über seine Theorien zum “Genderwahn“
in Schutz nehmen. Aber er hat sich in einer Sache ganz klar
auf eine Seite geschlagen. Auf die Seite der Demokratie. Und
in der müssen wir unterschiedliche Meinungen aushalten,
solange diese den Boden des Grundgesetzes nicht verlassen.

 „Ich bin ein Brückenbauer, ein Versöhner, ich trete für eine
 bunte, offene und tolerante Gesellschaft ein, in der niemand
 ausgegrenzt wird. Ich beurteile die Menschen in meiner
 Umgebung nicht nach Herkunft, Hautfarbe oder Religion,
 sondern danach, ob sie – grob gesprochen – auch andere
 Meinungen als die eigenen gelten lassen.“

 Allerdings: Dieser Raum des Sagbaren und Machbaren unterliegt
 einem ständigen Wandel. Ich halte es für gut und richtig,
 dass Homosexualität entkriminalisiert und Vergewaltigung in
 der Ehe von einem Privileg des Ehemannes zu einer Straftat
 degradiert wurde. Ich halte es für gut und richtig, dass
 Kinderehen verboten bleiben, ohne Rücksicht auf den
 kulturellen Hintergrund der beteiligten Familien. Und ich bin
 für eine Verschärfung des Tatbestands „Kindesmissbrauch“, um
 auch solche Fälle verfolgen zu können wie den der bereits
 erwähnten Greta aus Schweden, die von den Klimarettern zur
 Ikone ihrer Bewegung erkoren wurde.“

Broder hält die umarmung selbst für einen
fehler
Und was diese Umarmung betrifft, hat er selber eine sehr
eigene Meinung dazu und eine Entschuldigung:

 „Vor meiner Rede ist ein Foto entstanden, auf dem zu sehen
 ist,   wie    Alice   Weidel,    Vorsitzende     der   AfD-
 Bundestagsfraktion, mich umarmt. Dieses Bild ist von der AfD
 in den sozialen Medien verbreitet worden. Es wäre richtig
 gewesen, sich der Umarmung zu entziehen. Als Journalist
 sollte man auf Distanz zu Politikern und Politikerinnen
 achten. Es gibt freilich keinen Grund, aus dieser Umarmung
 weiter gehende Schlüsse zu ziehen. Ich bitte um
Entschuldigung und gelobe, bei der nächsten Gelegenheit
 vorsichtiger zu sein.“

Also, wenn ich nach der Rede, die ich im Wortlaut gelesen
habe, ein klein wenig näher zurück zu Broder gekommen bin,
dann deshalb, weil er etwas Kluges getan hat. Er hat mit den
„Nazis, Neo-Nazis, Krypto-Nazis und Para-Nazis “ gesprochen.
Und zwar ohne ihnen nachzugeben.

Vielleicht sollte man die Entrüstung warten lassen, bis man
Kontext und Redebeitrag kennt. Auch ich war ob des Fotos erst
maßlos erbost und ein „Wie tief kann er noch sinken“ entrang
sich meiner Seele. Nun mit Hintergrund bin ich gnädiger. Das
Foto war ein Fehler, die Einladung der AfD anzunehmen und mit
ihr zu reden mit Sicherheit nicht.

Aber: Dennoch Kritikwürdig
Allerdings bestärkt er die AfD in ihrem falschen Opfermythos
und bestätigt sie in der „Ungerechtigkeit“, die man ihr
angeblich antut.

 „Ich bin hier aus zwei Gründen. Erstens bin ich für Fair
 Play. Und der Umgang mit Ihrer Partei ist alles andere als
 fair. Als Ihr Bremer Kollege Magnitz niedergeschlagen wurde –
 weiß jemand, wie weit die Suche nach den Tätern inzwischen
 ist? –, haben zwar alle die Tat verurteilt, in manchen der
 Distanzierungen wurde aber auch darauf hingewiesen, dass
 diejenigen, die Wind säen, damit rechnen müssen, Sturm zu
 ernten. Wie Frauen, die eine gewisse Mitschuld haben, wenn
 sie sexuell belästigt werden, weil sie zu kurze Röcke
 tragen.“

Das ist faktisch und sachlich falsch, denn die AfD hat den
Angriff eindeutig falsch und verzerrt dargestellt und sich
ausschließlich als Opfer zelebriert (Mehr dazu). Was natürlich
angesichts der Hetze dieser Partei völlig geheuchelt ist. Aber
vielleicht ist das genau einer der Gründe, warum er die AfD
erreichen kann.

Hier seine Rede im Gesamttext nachzulesen.

Zum Thema: Wie die AfD Broder mit dem Foto
instrumentalisiert hat
 Wieder mit gestelltem        Foto:   Wie    die   AfD    Broder
 instrumentalisiert

Artikelbild: Screenshot Alice Weidel, Bildzitat

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„Anti-Fa“-Duschgel dank AfD
bereits ausverkauft!

Danke, Weidel!
Wie wir bereits berichteten verkauft der FC St. Pauli seit
letzter Woche eine Duschgel- und Handcreme-Eigenmarke mit
Namen „Anti-Fa“. Es ist ein pfiffiges Wortspiel mit dem
Kosmetik-Markennamen „Fa“ und passt zum Verein, der sich seit
Jahren gegen Rechtsextremismus und für Schutzsuchende
einsetzt.

AfD-„Empörung“
Der AfD-Politiker Hess hielt den Namen für „inakzeptabel“.
(Quelle) Ähm, seit wann ist Antifaschismus etwas Schlechtes?
Naja, für die AfD anscheinend schon. Hess führt daraufhin
irgendwelche wirren Verknüpfungen durch und hält den Namen für
eine Verhöhnung von Polizisten, die bei den Fußballspielen für
Sicherheit sorgen. Ein Statement gegen Faschismus ist doch
kein Statement gegen die Polizei. Oder suggeriert Hess, dass
die PolizistInnen Faschisten wären? Ich hoffe doch nicht, denn
diese Verunglimpfung wäre absolut unfair und falsch.

Ja, ich weiß, er meint, „Antifa“ sei eine „linksextremistische
Gruppierung“, die etwas gegen Polizisten hätte. Und natürlich
gibt es Leute, die sich das Label „Antifa“ geben und
Polizisten hassen. Aber eine „Antifa“ als Organisation gibt es
nicht. Antifaschistisch ist einfach alles, was gegen
Rechtsextremismus und Faschismus ist. Und darunter fallen auch
Polizei, Verfassungsschutz und unser Grundgesetz. Wenn die AfD
auch damit ein Problem hat sagt das mehr über sie aus als über
diejenigen, die sie damit betitelt.

Rechtsstreit mit Henkel
In Zeiten, in denen Nazis auf ihren Demos ungehindert und
unbehelligt rechtsextreme Parolen schreien dürfen und in denen
geflüchtete Menschen bedroht und gejagt werden, ist es
wichtiger denn je, Haltung zu zeigen“, schrieb der Verein in
einer Pressemitteilung. Und es geht um den Kampf gegen
Extremismus,     nicht      um    dessen     Unterstützung.
Selbstverständlich.

St.-Pauli-Geschäftsführer Rettig feiert die kostenlose Werbung
der AfD. „Lob an unsere kreative Marketing- und Merchandising-
Abteilung. Wenn sich solche Leute aus dieser Partei aufregen,
haben wir etwas richtig gemacht“, sagte er laut Bild. Wenn die
AfD es hasst, kann es ja fast nur etwas Gutes sein!

Nicht nur die AfD regte sich auf: Auch der Henkel-Konzern. Der
produziert nämlich die Marke „Fa“, die hier „Opfer“ des
Wortspiels wurde. „Die Verbindung des Begriffs ,Anti‘ mit
einem unserer Markennamen ist grundsätzlich nicht in unserem
Sinne“, hieß es von dem Unternehmen. Das wiederum sorgte auch
für Empörung – die Firma wolle nichts mit Antifaschismus am
Hut haben? Die Sorge, das Duschgel könne wegen eines
Rechtsstreits verschwinden, animierte viele, sie noch zu
kaufen, so lange es sie noch zu haben gab.

Dank    Publicity                inzwischen            fast
ausverkauft
AfD-Empörung, Shitstorm gegen ein großes Unternehmen – Die
Produkte von St- Pauli erhielten viel Aufmerksamkeit. Und
damit kostenlose Werbung. Inzwischen sind die Produkte fast
gänzlich ausverkauft. Duschgel und Seife sind schon weg, nur
noch die Softcreme ist zu haben. Das trifft sich gut, denn die
Erlöse gingen alle an „Laut gegen Nazis“. Also hat die AfD
indirekt dafür gesorgt, dass Geld an eine Initiative gegen
Rechtsextremismus gespendet wurde. Großartig!

Es wird leider auch keine Neuauflage der Produktreihe geben.
Das war ursprünglich nicht geplant und wird trotz der großen
Nachfrage auch nicht kommen, da man sich mit Henkel auf einen
Kompromiss einigte. Der Konzern wird von rechtlichen Schritten
absehen, wenn St. Pauli das Produkt nicht neu auflegt. Damit
dürften die „Anti-Fa“ Produkte wohl zu Sammlerstücken werden.
Danke, Weidel!

Artikelbild: Screenshot facebook.com

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So genial zerstört Merkel
AfD-Chefin Weidel in der
Generaldebatte

Wieder mal genial!
Gegen Alice Weidel wird wegen illegaler Parteispenden durch
die Staatsanwaltschaft ermittelt, wir berichteten. Bei der
Generaldebatte im Bundestag nutzte die AfD-Chefin den Großteil
ihrer Rede dazu, um auf die Vorwürfe zu reagieren und sich
herauszureden. Dabei attackierte sie die CDU, indem sie auf
deren vergangene    Spendenaffären   verwies,   um    von   sich
abzulenken.

Da sie aber über das eigentliche Thema der Generaldebatte –
den Haushalt – fast gar nicht gesprochen hatte. Und nur
versuchte, über ihre Spendenaffäre zu reden, bekam sie die
Retourkutsche von Merkel, sobald diese am Podium stand:

 Alice      Weidel      hält     im     #Bundestag       eine
 Selbstverteidigungungsrede zum Thema Parteispenden (die
 Staatsanwaltschaft ermittelt gegen die AfD). Angela #Merkel
 dazu trocken: jeder spricht über das, was er für das Land für
 wichtig hält. pic.twitter.com/JvL0JoY7fG

 — Fabian von der Mark (@fab_vdm) November 21, 2018

Das hatte sich die AfD-Chefin wohl anders vorgestellt. Und
natürlich – Die CDU ist kein Unschuldslamm, was illegale
Parteispenden angeht. Aber erstens macht das die Affäre der
AfD dadurch weder besser noch legal. Und zweitens war doch das
angebliche Herausstellungsmerkmal der AfD, dass sie eben nicht
so sei wie die „Altparteien“, oder etwa nicht? Ein Verweis mit
„Das machen andere doch auch“ ist da ein eher schwaches
Argument.

 Die 10 besten Reaktionen auf Weidels illegale AfD-Spenden

Artikelbild: Screenshot Twitter.com

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Die 10 besten Reaktionen auf
Weidels illegale AfD-Spenden

Das ist kein Schwarzgeld, das ist
#Braunkohle
Wie jetzt herauskam, hat die AfD wohl illegale Parteispenden
von 130.000€ eines Schweizer Pharmaunternehmen kurz vor der
Bundestagswahl angenommen. Genau ging es an den Kreisverband
Alice Weidels. Parteispenden aus dem Nicht-EU-Ausland sind
nach deutschem Recht illegal. Zwar hat die AfD die Spende
wieder zurückgezahlt, jedoch erst viel später, nach der
Bundestagswahl.

Was erstens als ebenso illegales Darlehen gewertet werden
kann. Und zweitens immer noch verboten ist, da illegale
Spenden entweder sofort zurückgezahlt werden müssen oder an
den Bundestagspräsidenten gemeldet werden. Beides ist nicht
passiert. Und Spenden über 50.000€ hätten sowieso der
Bundestagsverwaltung gemeldet werden müssen. (Quelle)

Alice Weidel streitet ab, von dem Geld gewusst zu haben, aber
man wies ihr nach, dass sie das Geld unter anderem dafür
verwendet    hat,    um   Anwaltsrechnungen      und   ihren
Internetwahlkampf zu bezahlen – Sie hat sich Likes auf
Facebook gekauft. Inzwischen ermittelt die Staatsanwaltschaft
(Quelle) Die Reaktionen aus dem Netz hat man uns legal
gespendet und stammen nicht aus dem Nicht-EU-Ausland,
versprochen!
1.)
 Die #AfD hat also jahrelang mit „Mut zur Wahrheit!“ geworben.

 Finanziert mit illegalen Parteispenden.

 Genau mein Humor.

 — Ingmar   Stadelmann (@IngmarStadelman) November 12, 2018

2.)
 Hinweis: Für Likes gibt es leider kein Geld! #AfD #Weidel
 pic.twitter.com/Z4okFvrKoD

 — extra3 (@extra3) November 14, 2018

3.)
 Alice Weidel hat die illegale Wahlkampfspende dafür
 verwendet, Facebook-Likes zu kaufen und Journalisten zu
 verklagen. Und das alles, ohne überhaupt etwas von der Spende
 zu wissen. #MutZurWahrheit

 — quer vom BR (@BR_quer) November 14, 2018

4.)
 Plausibilitätscheck: 2015 erhielt die gesamte (!) AfD rund
 130.000 Euro Spenden von juristischen Personen, in 2016 waren
 es 185.000 Euro. Und 2017 erhielt allein der Kreisverband
 Bodensee 130.000 Euro aus der Schweiz. Und das soll dort kein
 Riesengesprächsthema gewesen sein?

 — Justus Bender (@JustusBender) November 13, 2018
5.)
 Dass die Rechten nix können stimmt so nicht. Bei Thema
 illegale Parteienfinanzierung & Verschleierung der Geldgeber
 traue ich der AfD viel zu. Voll etabliert &
 hochprofessionell. #Weidel

 — Katharina Nocun (@kattascha) November 12, 2018

6.)
 Die #AfD ist GEGEN:

 – Verschleierung (außer von illegalen Großspenden)
 – Illegalen Grenzübertritten (außer von Großspenden)
 – Finanzierung von Extremisten aus dem Ausland (außer bei
 sich selbst)

 Haben   wir    alles?    #weidel   #weidelgate   #Spendenaffaere
 #spenden

 — Volksverpetzer (@Volksverpetzer) November 14, 2018

7.)
 Ein Parteispendenskandal? Die #AfD ist jetzt auch Altpartei.
 #Weidel pic.twitter.com/m78tNWnsSz

 — extra3 (@extra3) November 12, 2018

8.)
 Dass der AfD jetzt Verschleierung vorgeworfen wird, finde ich
 auf einer mittelmäßig anspruchsvollen Wortspielebene lustig

 — Felix S. Schulz       (@felixsschulz) November 12, 2018
9.)
 Die #AfD soll eine illegale Großspende aus der Schweiz
 angenommen haben.
 Dabei haben die doch sonst so ein Problem mit Illegalen aus
 dem Ausland.

 — ZDF heute-show (@heuteshow) November 12, 2018

10.)
 Die #AfD und speziell #Weidel hat illegale Finanzierung aus
 dem Ausland bekommen. Fun fact: In ihrem Wahlprogramm (S. 46)
 hat sich die AfD gegen "Finanzierung […] durch ausländische
 Geldgeber bzw. deren Mittelsmänner" ausgesprochen. Aber da
 ging es um Moscheen. #Spendenaffaere

 — Volksverpetzer (@Volksverpetzer) November 13, 2018

Artikelbild: photocosmos1, shutterstock.com, changes were made

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Diese          Messermänner
verschweigt   Weidel:  AfD-
Wahlkampf mit Schusswaffe &
Machete!

Danke, Weidel!
Sie sind überwiegend junge Männer, sie sind radikalisiert und aggressiv: AfDler!
Weidels   Messermänner!   Findest   du,   das   ist   Polemik   und   eine   unfaire
Verallgemeinerung? Ganz richtig. Aber AfD-Fans haben damit ja wohl kein Problem,
da sie das ja gegen Schutzsuchende völlig legitim finden, oder? Nicht
vergleichbar? Gut, schauen wir uns die „Einzelfälle“ mal genauer an.

       Frankfurt a. M. am 21.10.: AfD-Mann zückt gegen einen
       kritischen Anwohner eine geladene Schusswaffe und
       bedroht ihn.
       Regensburg am 11.10: AfD Bundestagskandidat und Mitglied
       des Bundesvorstands der „Jungen Alternative“ feuert mit
       einer Schreckschusspistole auf eine Gegendemo
       Hamburg Anfang September: AfD-Mitglied griff an einem
       AfD-Stand einen Passanten im Streit mit einem Messer an.
       Die Polizei stellte mehrere Messer und Macheten sicher!
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