Wie haben Sie den Sommer verbracht? - BOKU-ABSOLVENT - BOKU Alumniverband
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Das Magazin des Alumniverbandes der Universität für Bodenkultur Wien Nr. 3 | September 2018 Wie haben Sie den Sommer verbracht? BOKU-ABSOLVENT MENTORING INTERNATIONAL als Hotelberater Wie Studierende profitieren Limnologie Alumni
WIE HABEN SIE DEN SOMMER VERBRACHT? © Josefa Reiter-Stelzl Neue Gedanken für das Alumni-Netzwerk Stv. Obfrau von Alumni Josefa Reiter-Stelzl ©H a N ro un M ach den tropischen Temperaturen in Österreich ver- oa ll a brachte ich einen Monat mit meiner Familie im küh- len Australien und auf Neuseeland. In rund 16.000 Kilome- tern Entfernung ließ sich bei Gesprächen mit Lehrkräften die Bildung und Ausbildung in Österreich gut reflektieren – und auch der StudentInnenaustausch mit Australien. So gibt es auch in Australien und Neuseeland BOKU-AbsolventInnen in der Gemeinschaft der Alumni International. Die Absol- ventInnenverbände haben sich die letzten Jahre zu einem starken und internationalen Netz entwickelt. Für das nächste Arbeitsjahr gilt: mit visionären Gedanken zu neuen Ufern auf- brechen zu wollen. Die Vernetzung der verschiedenen Studien gelingt beim all- »Winterlicher« Sommer in Australien und Neuseeland jährlich stattfindenden Alumni-Tag mit erfreulichem Wie- dersehen der StudienkollegInnen und bei der Verleihung Jobwoche besteht die Möglichkeit für Studierende, wertvolle der Goldenen Diplome. Wir dürfen stolz sein, diesen Tag Tipps beim Erfahrungsaustausch mit Firmen zu bekommen. ins Leben gerufen zu haben. Nach dem Motto BOKU meint Ein weiterer Schwerpunkt ist dabei umsetzbar: lebensnahe Freunde für immer kommen viele Ehemalige und schwelgen Praktika in den Ferienmonaten den Studierenden anzubieten. gut gelaunt bei regem Gedankenaustausch in Vergangenheit, Weitere Schwerpunkte: Gegenwart und Zukunft. • Websites, Magazine und Journale, die an Mitglieder Bei Exkursionen und Reisen erfolgt die Durchführung nach versandt werden wie vor sehr fachspezifisch. Hier könnte bei freien Plätzen • Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchs mit noch mehr vernetzt werden und ein Austausch der Fach- finanziellen Mitteln verbände erfolgen. Bei den BOKU-Treffs mit Diskussionen • Workshops für Studierende zur Berufsorientierung fachlicher Belange wollen wir ein Format finden, das noch Durch die traditionell gute Zusammenarbeit zwischen den mehr die jüngere Generation anspricht. Es wird versucht, BOKU-PartnerInnen wird es auch in Zukunft gelingen, die Vo- eine Plattform generationsübergreifend zu schaffen. Wir raussetzungen dafür zu schaffen, jungen Menschen die Basis sind diesem Ziel einen großen Schritt näher gekommen. für eine erfolgreiche Zukunft mit auf den Weg zu geben. AbsolventInnenverbände sind beim Berufseinstieg eine wich- Bildung bewegt und kann nicht als etwas Starres verstanden tige Ansprechstelle. Die Jobbörse stellt die Schnittstelle zu werden. Die AbsolventInnenverbände sind auf dem richtigen den Unternehmen dar. Bei den Praktikumstagen und der Weg, aber noch lange nicht am Ziel. © Norbert Brandtner © Ika Darnhofer © Thomas Koblinger 38 Sommerlicher 44 Hotelberater 51 Mentoring 52 Limnologie Alumni © Alumni Rückblick im Gespräch Programm International IMPRESSUM Herausgeber Alumniverband der Universität für Bodenkultur Wien, Gregor-Mendel-Straße 33, 1180 Wien, www.alumni.boku.ac.at Geschäftsführerin BOKU ALUMNI: Gudrun Schindler, alumni@boku.ac.at Redaktion Teresa-Maria König, bokulumni@boku.ac.at, Tel.: 01/47654-10440 Mitarbeit Susanne Langmair-Kovács, Simon Huber, Stephanie Drlik, Marco Lassnig, Kathrin Dürr, Susanne Weber, Christine Thurner, Manfred Gössinger, Josefa Reiter-Stelzl, Marie Theres Pfeiffer, Lorenz Pfungen Grafik Monika Medvey Coverfoto Norbert Brandtner Lektorat Marlene Gölz, Mathilde Sengoelge Druck Druckerei Berger Auflage 7000 | Alle redaktionellen Beiträge sind nach bestem Wissen recherchiert, es wird jedoch keine Haftung für die Richtigkeit der Angaben übernommen. Namentlich nicht gekennzeichnete Beiträge stammen von der Redaktion. Redaktionelle Bearbeitung und Kürzung von Beiträgen sind aus Platzgründen vorbehalten. 3 | 2018 37
Wie haben Sie den Sommer verbracht? Ob ein Praktikum als Schafhirte in den Schweizer Bergen, Urlaub am Meer, im eigenen Garten- paradies, tausende Kilometer weit entfernt oder doch bei der Arbeit: ProfessorInnen, Absolven- tInnen und StudentInnen der BOKU sind zurück aus der Sommerpause – mit neuen Ideen und schönen Erinnerungen. Masterarbeiten im © Privat Waldbau in Westafrika Die BOKU betreute bisher etliche Masterarbeiten in Gabun. In Lam- baréné besuchte Rektor Hubert Hasenauer vom 9. bis 14. Juli die Tropenforschungsstation CERMEL und die umliegenden Tropenur- wälder. © Privat Wissensaustausch mit den USA Zu einer Tagung an der University of Montana fuhr Rektor Hubert Hasenauer im August in die USA. Nun wird mit dem dortigen Rektor Seth Bodnar an einer Austauschmöglichkeit für Studierende und Fakultäten der BOKU gearbeitet. © Privat © Privat BO © KU Veränderungen: der Kern aller Dinge Peter Schwarzbauer vom Institut für Marketing & Innovation Karl-Georg Bernhardt vom Institut für Botanik und Rupert Wimmer vom Institut für Holztechnologie und war den Sommer über mit Forschungsarbeiten in Ostöster- Nachwachsende Rohstoffe in der Planungsphase für ihren reich und Deutschland unterwegs. Mit Kollegen Klaus Hack- Auftritt am Alumnitag am 22. September länder vom Institut für Wildbiologie und Jagdwirtschaft ging es auf eine dreiwöchige Exkursion nach Laos. 38 3 | 2018
Über den Tellerrand hinausblicken Als Schafhirte in den Schweizer Bergen Text und Fotos: Norbert Brandtner, Student der Masterstudien Forstwissenschaften und Alpine Naturgefahren/Wildbach- und Lawinenverbauung Nach meiner abgeschlossenen Tischlerlehre entschied ich getragen vom ORF 2, mit den geladenen Gästen Eva-Maria mich für einen zweiten Bildungsweg an der BOKU. Da ich Brem, Richard Lugner, Peter Rapp und meiner Person war schon einen gewissen Lebensstandard genoss und darauf eine durchaus spannende Erfahrung. nicht verzichten wollte, hieß es für mich in der vorlesungsfrei- en Zeit, Geld zu verdienen. Und so kam ich auch zur Saisonar- Studierenden möchte ich empfehlen die Zeit zu nutzen und beit in der Schweiz, wo ich Arbeit mit Leidenschaft verbinden über den Tellerrand zu schauen oder, wie ich, den Tellerrand konnte. Ich wollte etwas Außergewöhnliches machen und auch einmal von der Ferne zu betrachten. Man lässt zwar ei- meinen Horizont erweitern. Die Faszination »Schafhirte« pack- nige StudienkollegInnen auf der Karriereleiter an sich vorbei- te mich – sich frei in der Natur bewegen und ein Leben abseits ziehen, aber alleine die gewonnenen Freundschaften und die vom »normalen Alltag« führen! Lebenserfahrung sind unbezahlbar und prägen fürs Leben. Die so wichtigen »Alltagsinstrumente« wie Computer, Han- ZUSATZINFO dy, Geld und soziale Medien hatten nahezu keine Bedeutung Die Weideflächen befinden sich bis zu einer Höhe von mehr. Als Schafhirte arbeitet man mit dem Tageslicht und die ca. 2800 Metern (Vegetationsgrenze). Schafalpen wer- sonst so begehrte »Zeit« ist nahezu unbegrenzt vorhanden. den meist nur an erfahrene Hirten vergeben. Um eine Der beste Freund ist der Hund und nicht der Computer. Der Schafherde zu bewegen, arbeitet man mit speziellen Erfolg bei der Arbeit mit Tieren hängt überwiegend von der Hunden zusammen, die in der Regel vom Hirten selbst Tagesverfassung ab. Ist man gut gelaunt und hat Freude, so ausgebildet werden. Ein ausgebildeter Hütehund kostet arbeitet auch der Hund perfekt und die Herde mit 800 Schafen ca. 8.000 – 10.000 CHF (7.100 – 8.900 EUR). Während es lässt sich problemlos bewegen. Aber nicht nur das prägte mei- in Österreich kaum Schafhirten gibt, betragen die Richt- ne Zeit als Schafhirte, sondern vor allem die Tatsache, dass ich löhne in der Schweiz pro Monat Brutto 4.500 – 6.000 CHF ganz auf mich allein gestellt war und wichtige Entscheidungen (4.000 – 5.300 EUR). treffen musste. In ein paar Wochen darf ich mein Studium abschließen und rückbli- ckend kann ich behaupten, dass »Wenn man das Ziel hat, das dieser außergewöhnliche Ferialjob Studium so schnell wie möglich meine Persönlichkeit stark geformt zu durchlaufen und sich hat. Ich entdeckte meine physi- rasch an der Karriereleiter zu schen und psychischen Grenzen positionieren, dann ist das mit neu. Die Zeit in den Bergen hat Sicherheit der falsche Ferialjob.« mir zudem gute Freundschaften, von Hirten bis zu einem Geometer, namhaften Journalisten und einem Vermögensberater der Vereinig- ten Arabischen Emirate, beschert. Ganz nebenbei konnte ich auch mein Sackgeld für das Studium mit Vorträgen über meine Tätig- keit als Schafhirte aufbessern. Beim Luxushotel Stanglwirt nahm ich an einer Benefizveranstal- tung teil und durfte in einer Suite übernachten. Auch die Aufzeich- nung der Sendung »Stöckl«, aus- 3 | 2018 39
Europäisches Forum Alpbach Fotos: EFA/Andrei Pungovschi LBT-Student Simon Gerner bei der Eröffnung der Seminarwoche BOKU-Absolvent und ehemaliger EU-Komissar Franz Fischler hält die Eröffnungsrede »Vom Forum habe ich mir Zeit und Raum für »Diversität steht für die SpezialistInnen in generellen Themen ge- Diskurs mit Menschen diverser Herkunft, Überwindung der Diskriminierung ben müsse, die Wahl seines Studiums. »Für Hintergründe und Anschauungsweisen von Menschen. Für uns in Europa mich persönlich, aber auch für die BOKU, erwartet«, so BOKU-Absolvent Maximilian ist die Vielfalt unser Schatz. Wir nehme ich mit, dass die UN Sustainable Muhr »und die Möglichkeit einer kritischen tun gut daran, wenn wir unsere Development Goals viel mehr noch als Auseinandersetzung mit verschiedenen Vielfalt erhalten oder sogar Richtlinie für Forschung und Entwicklung Themen und sich selbst«, fügt LBT-Student erhöhen. Das macht uns stark, dienen sollen, und dass gerade die BOKU Simon Gerner hinzu. Fast 700 Stipendia- nicht nur gegenüber anderen die Universität zur Umsetzung der Ziele in tInnen aus über 90 Ländern hieß BOKU- Kontinenten, sondern vor allem, Österreich sein muss. Mehrdimensionale um mit Unbekanntem der Zukunft Absolvent und Präsident des Europäi- Ziele verlangen vernetztes Denken und ein erfolgreich umzugehen. Die schen Forums Alpbach Franz Fischler am breites Wissen.« einzige Konstante im Leben ist 15. August in Alpbach willkommen. die Veränderung und Resilienz Damit stimmt auch Doktorand der Sozial- Was folgte, waren wissenschaftliche Se- bezeichnet unsere Fähigkeit, mit und Wirtschaftswissenschaften Christoph minare und Symposien an 17 Tagen, an Veränderungen umzugehen. Kogler am Institut für Produktionswirt- denen insgesamt rund 5000 Menschen Aber nicht passiv die Realität zu schaft und Logistik überein: »Studierende teilnahmen. Schwerpunkte waren Popu- akzeptieren, sondern sie aktiv und Lehrende der BOKU sind beim Forum lismus und Demokratie, Bildung und Me- mitzugestalten.« aktuell noch stark unterrepräsentiert. Sie dien sowie Nachhaltigkeit, Innovation und Franz Fischler sollten verstärkt dazu ermutigt werden, ihr Ethik. Gerhard Kminek, Planetary Protecti- interdisziplinäres Wissen einzubringen. on Officer der Europäischen Raumfahrtagentur, Werner Boo- Denn gerade Themen wie Biodiversität, Klimawandel, Nach- te, Regisseur u. a. von »Die grüne Lüge« und US-Wirtschafts- haltigkeit, Bodennutzung, Land- und Forstwirtschaft sind nobelpreisträger Joseph Stiglitz waren unter den insgesamt Urthemen der BOKU.« 800 SprecherInnen in den Tiroler Bergen. Sie hielten Vorträge, diskutierten in Seminaren oder in kleinem Kreis bei den Ka- Maximilian Muhr, der für das Alpbach Lernprogramm der 7- mingesprächen. bis 14-Jährigen arbeitet, denkt, dass das Forum Potenzial hat, noch viel kritischere Veranstaltungen, Organisationen, Fragen »Sowohl technische Lösungsansätze als auch das naturwis- und Stimmen zu integrieren. »Die Diversität der Ansichten senschaftliche Verständnis zur Problemlösung werden in Alp- aus den verschiedenen Bevölkerungsschichten auch in Alp- bach ausreichend wahrgenommen. Die Herausforderung be- bach zu repräsentieren ist ein wichtiger Punkt, der noch viel steht allerdings in der gesellschaftlichen Umsetzung, und mehr umgesetzt werden sollte. Nicht über den, sondern mit die wird hier vom Investmentbanker über den Universitäts- dem, Großteil der Bevölkerung müsste verstärkt kommuniziert professor bis zum Minister diskutiert«, meint BOKU-Student und diskutiert werden«, schlägt Simon Gerner vor. Ein Ansatz Philipp Bohatschek. der bei der gesellschaftlichen Umsetzung von Problemlösun- Für Christian Obenaus, der gerade seinen Master in UBRM mit gen ein Schritt vorwärts sein könnte. Und gerade wenn es Schwerpunkt Energie macht, bestärkte vor allem die Aussage um Interdisziplinarität geht, sollten dazu mehr Menschen der des UN-Generalsekretärs a. D. Ban Ki-moon, dass es vermehrt BOKU für dieses Forum gewonnen werden. 40 3 | 2018
WIE HABEN SIE DEN SOMMER VERBRACHT? Vergessene und verborgene Werte wiedererkennen In der wunderschönen Weite Kanadas: beim BO © Wandern durch unzählige KU Wälder entspannen, Ener- gie aus Wasserfällen schöpfen, Gelassenheit beim Warten auf Wale üben und die besten BO © KU Burger der Welt auf den idyllischsten Campingplätzen braten. Drei Wochen im Juli verbrachten die Kolleginnen vom Institut für Abfallwirt- schaft Elisabeth Schmied und Gudrun Obersteiner mit ihren Familien in Kanada/ Britisch-Kolumbien. © Privat »Und ist der Weg auch mal beschwerlich, manch © Privat Kleinod harrt an seinem Rande, entdeckt zu werden – sei achtsam und offen für die Schönheiten der Natur!« Walter Sekot Acht Tage lang hat Walter Sekot vom Institut für Agrar- und Forstökonomie den Karnischen Höhenweg mit seinem älteren Sohn bewandert und die Schönheiten von Landschaft, Flora und Fauna bewundert. BOKU is everywhere: Von einem ehe- maligen Studenten wurde er angesprochen und hat zufällig Professorenkollegen Karl Stampfer vom Institut für Forsttech- nik getroffen. © Privat © BO KU Zeit mit Familie gibt Kraft für kommende Aufgaben Günter Langergraber vom Institut für Siedlungswasserbau auf Familienurlaub: eine Woche am Meer an der Costa Brava (Spanien) und diverse Kurzurlaube in Österreich. 3 | 2018 41
WIE HABEN SIE DEN SOMMER VERBRACHT? »Wer zur Quelle gehen kann, der gehe nicht zum Wassertopf.« Leonardo da Vinci KT-Absolvent und Ehrensenator Karl Doutlik unterwegs vom Maltatal ent- lang des Wassergedankenweges Göß- fälle bis zum Tauernhöhenweg. Am Foto zu sehen: die Großelendscharte mit Fallbach im Vordergrund © Privat © Privat © Privat Arbeiten und ernten, solange es geht und dann die Ruhe genießen Einen Vortrag für eine internationale Tagung vorbereitet und abgehalten, inklusive Führung durch Wien und an der BOKU für die TagungsteilnehmerInnen, das Haus geputzt, den Garten gepflegt und aus Feigen eine Marmelade ge- macht. Erholung gab es beim Schwimmen und Wandern – der Sommer von Stefanie Tschegg, früher am Institut für Physik und Materialwissenschaft. © BO © Privat KU »Das Paradies pflegt sich erst dann als Paradies Gedanken für den Herbst, zu erkennen zu geben, wenn wir daraus vertrieben wurden …« Hermann Hesse im Sommer gemacht Internationale Jahrestagung der Gesellschaft für Ökologie er- In ihrem eigenen Paradies im Naturpark Pöllauer Tal war folgreich organisiert (10.–14. September)! Bis zum Beginn des Ulrike Pröbstl-Haider vom Institut für Landschaftsent- Wintersemesters können sich noch mehr Papers ausgehen. wicklung, Erholungs- und Naturschutzplanung auf Urlaub. Wie lassen sich Familie, Arbeit an der BOKU, Sport und Zeit für Hühner und Hund, selbstgemachtes Eis, eingekochte Brom- Freunde besser unter einen Hut bringen? beermarmelade, Abendessen beim Heurigen und zwei gut durchdachte Kapitel für ein Wintertourismusbuch inklusive. Thomas Frank vom Institut für Zoologie im Velebit (Kroatien) 42 3 | 2018
Jobs für BOKU-AbsolventInnen Alle aktuellen Angebote finden Sie unter alumni.boku.ac.at/jobboerse 1300 Jobangebote wurden 2017 veröffentlicht DATUM TITEL DIENSTGEBERiN DIENSTORT Sachbearbeiterin oder Sachbearbeiter 17.09.2018 Amt der Vorarlberger Landesregierung Bregenz Energie und Klimaschutz als Karenzvertretung REGIONALMANAGEMENT 17.09.2018 3 BiodiversitätsexpertInnen gesucht! Burgenland BURGENLAND GMBH Außendienstmitarbeiter – 17.09.2018 FRITZ EGGER GmbH & Co. OG Unterradlberg Bereich Holzeinkauf ab Stock (m/w) 17.09.2018 Beerenanbau im Gewächshaus Invivo Spirits Wien Bolzano/Bozen 17.09.2018 Researcher/Scientist (f/m), AL-IR-01 Laimburg Research Centre (South-Tyrol) 14.09.2018 Gartenbautechniker/in Maschinenring Hollabrunn-Horn Hollabrunn / Horn Sachverständigenbüro 14.09.2018 Baumprüfer, Techniker (m/w) Wien Peter Schabel GmbH Mitarbeiter/in für die Betreuung unserer BIO AUSTRIA 13.09.2018 St.Pölten Bio-Marktpartner Niederösterreich und Wien Unterhautzental 13.09.2018 GartenplanerIn Gartengestaltung Zangl e.U. (NÖ) Landschaftsplaner/in mit vegetations- 13.09.2018 Beitl ZT GmbH 1040 Wien ökologischem Schwerpunkt oder Biologe/in Wissenschaftliche Mitarbeiter/innen mit dem Stuttgart 13.09.2018 Universität Hohenheim Ziel der Promotion (Deutschland) Wissenschaftliche Assistenz Siedlungs- 13.09.2018 ETH Zürich Zürich (Schweiz) wasserwirtschaft (80–100 %) Veranstaltungen des Alumniverbandes Näheres zu den Veranstaltungen finden Sie unter alumni.boku.ac.at/kalender SYMPOSIUM COACHING FR, 5. Okt. 2018 MI, 14. Nov. 2018 Fachsymposium »Gartenkultur im Wandel« Einzelstunden SUMMER SCHOOL 2018 MESSE MO, 15. Okt. 2018 MI, 21. Nov. 2018 Citizen Science in Theory and Practice Austro Agrar Tulln 2018 MESSEVORBEREITUNG SEMINAR UND VERSAMMLUNG MI, 17. Okt. 2018 MO, 26. Nov. 2018 mit gratis CV-Check KTWW-HEUTE und Vollversammlung MESSE VORTRÄGE UND PRÄSENTATIONEN MI, 24. Okt. 2018 DI, 27. Nov. 2018 Career Calling 2018 59. Österreichische Pflanzenschutztage SEMINAR WOKRSHOP DI, 30. Okt. 2018 DI, 27. Nov. 2018 Richtig Bewerben mit Bayer Austria Bewerbungsgespräch KONFERENZ 6th International Conference EXKURSION MI, 7. Nov. 2018 DO, 29. Nov. 2018 on Organic Agriculture Sciences (ICOAS) zu BIOMIN in Getzersdorf KONFERENZ SEMINAR FR, 9. Nov. 2018 DO, 13. Dez. 2018 ELLS Scientific Student Conference Richtig Bewerben COACHING LEHRGANG Integrative Konfliktbearbeitung MI, 14. Nov. 2018 MO, 4. März 2018 Vortrag und Übungen im Organisationskontext
INTERVIEW © Alumni »Meinen Lebensweg hätte man nicht planen können. Ich war für die Zufälle des Lebens offen, blieb aber fokussiert sobald ich etwas begonnen hatte.« Herbert Mascha bei einem Kaffee in seinem Lieblingslokal Salettl BOKU-Absolvent als Hotelberater Die Hotels Park Hyatt, Le Méridien in Wien und auch The Morrison in Dublin wurden von Herbert Mascha beraten. Wien hat weiterhin Kapazitäten für Hotels. In Zukunft für die, die sich über ihren Lebensstil und Wohnzimmercharakter differenzieren. Interview: Gudrun Schindler, Teresa-Maria König Ein technisches Studium sollte es sein, das wusste Herbert Sprache wegen. Amerika war ein Türöffner. Ich arbeitete spä- Mascha und so studierte er Kulturtechnik und Wasserwirt- ter unter anderem für die Weltbank.« schaft, denn die Vielfalt des Studiums begeisterte ihn. Im Ge- spräch mit uns erinnert er sich auch an das Miteinander an Nicht sofort nach seiner Auslandserfahrung stieg er beratend der BOKU und vor allem an einen seiner Lieblingsorte: Das in die Hotelbranche ein. Den Anruf, der ihn dazu brachte, Café Salettl auf der Türkenschanze. bekam er erst einige Jahre später. Zunächst arbeitete Mascha im Tunnelbau bei PORR AG, baute 1988 die Umweltabteilung »Zum Glück habe ich ein Stipendium in den USA bekommen eines Planungsbüros auf, kam mit deutschen Entsorgungs- und habe dort den Master of Engeneering gemacht. Es war firmen in Kontakt und machte sich 1991 selbstständig – als die Grundlage für meinen weiteren beruflichen Werdegang – klassischer Kulturtechniker. Gemeinsam mit einem BOKU- nicht aus fachlicher Sicht, sondern aus persönlicher und der Kollegen nahm er Projektaufträge der ÖSAG, der heutigen 44 3 | 2018
© www.hyatt.com/de-DE/hotel/austria/park-hyatt-vienna/vieph Boutiquehotels in Dublin 2013. Da hatten wir ein phantastisches Team und Dublin ist eine nette Stadt.« Wenn Herbert Mascha zurück an die BOKU denkt, erinnert er sich, dass auch damals der größte Teil der Studierenden aus den Bundes- ländern kam. Er selbst kam aus Wien. Nach den Vorlesungen ging er nach Hause, während die meisten seiner Kollegen sich in ihren Com- munities trafen. Einen innigen Bezug zu einer Uni hat er erst in Florida bekommen – durch das dortige Campus-Leben. Engen Kontakt zu BOKU-KollegInnen hat er dennoch. Auch gibt es regelmäßig Jahrgangstreffen und hie und da kommt er dank seiner beruflichen Tä- Das Park Hyatt in der Wiener Innenstadt tigkeit dazu, den einen oder anderen Kollegen zu treffen. »Es ist doch immer wieder sofort ASFINAG, an. Mascha managte auch die Umweltseite der eine Verbindung da, wenn man ehemalige Kollegen von der Sanierungen des Tauerntunnels und des Mont-Blanc-Tunnels BOKU trifft. Man redet gleich ganz anders miteinander, man nach den Großbränden. versteht sich einfach.« »Eines Tages hat ein Studienkollege aus den USA angerufen. Er hat für die InterCont-Gruppe gearbeitet und für die Asbest- Welche Trends sehen Sie in der Hotelbranche in problematik im Hotel InterContinental in Wien wurde ein lo- Österreich? kaler Partner gesucht. Und so haben wir die Asbestsanierung Der Hotelmarkt in Österreich ist gut, die Auslastung gemeinsam abgewickelt. Beim Abschlussbesuch in Wien hat ebenfalls, die Zimmerraten nicht. In Wien könnte man mich dann gefragt, ob ich nicht die gesamte Hotelsanie- man zurzeit ein Hotel pro Jahr zusätzlich brauchen. rung managen kann, denn die Asbestsanierung war das Einzi- Würden die Zimmer 20 % mehr kosten, würden Tou- ge, das bei der Sanierung wirklich funktioniert hat. Sie hat so risten trotzdem weiterhin kommen. Momentan ist die viel gekostet, wie wir es vorausgesagt haben und hat so lange Hotelnutzung eine der profitabelsten Immobiliennut- gedauert, wie prognostiziert.« zungen, sogar profitabler als Büros. Ist Airbnb ein Konkurrent? »Selbst die verfügbare Zeit einteilen Das hängt stark von der Stadt ab. Der Hotelsek- können – das ist Luxus für mich!« tor merkt es nicht stark: der gehobene Bereich gar nicht, der Budget-Bereich ein wenig. Es merken die alten, heruntergekommenen, No-Name-Hotels. Denn die sind sowieso in einer Abwärtsspirale. Ich sehe Einige Jahre leitete Herbert Mascha die Hotelsanierung für die bei Airbnb eher die Sozialkomponente. Gerade in InterCont-Gruppe. Es war ein anspruchsvolles und teilweise Städten wie Berlin ist es ziemlich krass, wo substan- sehr problematisches Unterfangen. 2006 war es dann so weit: ziell Wohnungen vom Markt genommen werden. Es mit einem Kollegen, der Controller bei Intercont war, entstand wird aber bereits reguliert. Für mich interessant sind MRP hotels, eine Firma, die Hotelprojekte ganzheitlich betreut. dabei Haftungs- und Sicherheitsfragen. Wer haftet »Wir dachten uns, dass es eigentlich eine tolle Idee wäre, das bei Bränden und Schäden? Projektmanagement, also den technischen Teil der Hotelreno- vierungen, mit dem wirtschaftlichen Aspekt, dem Consulting, Wie wird das Hotel der Zukunft sein? zu kombinieren.« In Hotels der Zukunft werden sie nur mehr mit dem Handy einchecken und da kommen interessante Fra- Und die Idee funktionierte. Organisation und Motivation, gen wegen des Datenschutzes auf. Außerdem werden strukturiertes Denken, Genauigkeit und Pünktlichkeit sind sich Hotels nicht mehr über Zimmer, sondern über Herbert Maschas Stärken. »Das habe ich bei meinen Reno- den Lebensstil differenzieren. Es wird mehr soziale vierungsprojekten immer mehr festgestellt. Ich war nie der Räume geben, nicht mehr die klassische Lobby. Ein gute Planer. Manchmal kommt man einfach erst später drauf, Wohnzimmercharakter wird neben einem hochwer- wobei es sich während des Studiums schon hin und wieder tigen Zimmerprodukt wichtig sein. »Grüne Hotels« abgezeichnet hat. Gerade Projektmanagement liegt mir sehr, wird es weiterhin nur für eine kleine Klientel geben. das Ziel zum Zeitpunkt X zu erreichen und dafür zu überle- Aber baulich lässt sich noch einiges in Richtung Um- gen, was heute passieren muss und was nicht eintreten darf. weltschutz machen. Das ist gerade bei Hotels extrem schwierig und extrem wich- tig. Eines der schönsten Projekte war die Renovierung eines 3 | 2018 45
BOKU-Klimaticker Helga Kromp-Kolb und Herbert Formayer © Haroun Moalla BOKU-Institut für Meteorologie: www.wau.boku.ac.at/met Europa: Extrem warmes Frühjahr mit Temperaturrekorden im April und auch der Sommer ist in weiten Teilen Europas, vor allem in Skandinavien und Deutsch- land, viel zu heiß und trocken. Schweden, Portugal, Griechenland: Ungewöhnlich heftige Waldbrände. Süditalien: in der Raganello Schlucht in Japan: Hunderte Kalabrien sterben im August zehn Wande- Menschen sterben rer durch eine Sturzflut, ausgelöst durch bei Überflutungen Kalifornien: starke Regenfälle. im Juli und eine Hitzewelle Schwere Wald- im August fordert eben- brände landesweit Arabisches falls Menschenleben. und speziell in der Meer: Ein tro- Umgebung von San pischer Wirbel- Francisco. sturm (Zyklone) Afrika: entwickelt sich im Südindien: Großflächig Mai im Arabischen Monsunnieder- extrem war- Meer. Dieses schläge führen im mer Sommer. seltene Ereignis August zu großflä- führt zu Windge- chigen Über- schwindigkeiten schwemmungen. nahe 200 km/h Mehr als 200.000 und an der Südküs- Menschen te von Oman fällt müssen evakuiert Australien: in 36 Stunden so werden. Die Zyklone viel Niederschlag Marcus zählt wie sonst in zwei zu den stärksten je vor Jahren. Australien beobachteten Wirbelstürmen mit Wind- geschwindigkeiten bis zu 260 km/h. Sie ist auch die stärkste, die je die Stadt Darwin heimgesucht hat. D as Wetter im Frühjahr 2018 war in Österreich sowohl zeit- lich als auch räumlich zweigeteilt. Der März begann deut- lich zu kalt und in der zweiten Monatshälfte gab es eine wei- der normalen Niederschlagsmenge erreicht, im Grenzgebiet Salzburg, Oberösterreich und Bayern, sowie im Oberösterrei- chischen Zentralraum sogar nur Werte unter 45 %. tere Kältewelle, wodurch auch Ostern österreichweit zu kühl ausfiel. Insgesamt war der März um 1,4 Grad kühler als das Der Sommer 2018 zeichnet sich durch langanhaltend über- Mittel von 1981–2010. Mit Übergang zum April begann eine durchschnittlich warme Temperaturen aus. Dabei gab es warme Witterungsphase, die bis zum Ende des Sommers mit zwar keine extrem heißen Hitzewellen, daher gab es auch kei- kurzen Unterbrechungen andauerte. ne neuen Hitzerekorde, jedoch fehlten Kaltlufteinbrüche vom Atlantik. Erst am 24. August gab es den ersten Kaltlufteinbruch Der April brachte Rekordtemperaturen in ganz Österreich des Sommers mit Schneefall im Hochgebirge. An elf Messsta- und war 4,7 Grad wärmer als im langjährigen Mittel. Schon tionen wurden mehr als 40 Hitzetage (Tage mit einem Tem- am 20. April wurde in Salzburg das erste Mal die 30 °C Marke peraturmaximum von mehr als 30 °C) erreicht und auch bei überschritten. Vergleichbar war bisher erst einmal ein Ereig- den Tropennächten (nächtliches Temperaturminimum größer nis am 17. April 1934, ebenfalls in Salzburg. Da auch der Mai als 20 °C) wurden vereinzelt neue Rekorde aufgestellt. In der überdurchschnittlich warm war (+ 2,6), zählt das Frühjahr 2018 Wiener Innenstadt wurden 26 Tropennächte beobachtet. Ins- mit einer positiven Abweichung von 2,0 Grad (siehe auch Abbil- gesamt ergibt dies den drittwärmsten Sommer nach 2003 dung) mit zu den wärmsten, die es in Österreich je gegeben hat. und 2015 seit es in Österreich Messungen gibt (251 Jahre). Die räumliche Zweiteilung Österreichs im Frühjahr zeigte sich nicht bei der Temperatur, sondern beim Niederschlag. Hier Der Niederschlag war im Sommer österreichweit zu gering. gab es südlich des Alpenhauptkammes überdurchschnitt- Nur in den Gewitterregionen der Steiermark sowie im Raum lich hohe Niederschläge. Im Grenzbereich Steiermark und Wien wurden normale Niederschlagsmengen erreicht. Im äu- Kärnten wurde teilweise doppelt so viel Niederschlag beob- ßersten Westen, aber auch teilweise in Kärnten und Nieder- achtet wie im langjährigen Mittel. Nördlich des Alpenhaupt- österreich wurde hingegen nur etwa die Hälfte der norma- kammes war es viel zu trocken. Großflächig wurde nur 75 % len Menge erreicht. Die Hauptquelle für Niederschlag waren 46 3 | 2018
VERBÄNDE Gewitter. Diese fielen teilweise sehr heftig aus und © Fachgruppe Jagdwirt richteten durch kleinräumige Überflutungen, Hagel und Sturmböen teils schwere Schäden an. Für den Westen und Norden Österreichs führ- te die zu trockene und heiße Witterung von April bis Ende August zu massiven Trockenschäden in der Landwirtschaft. Selbst im normalerweise sehr feuchten Vorarlberg mussten Landwirte Tiere verkaufen, da die Heuerträge durch die Trocken- heit zu gering ausgefallen sind. V. l. n. r.: Karl-Peter Tadsen, Martin Sturzeis, Vizerektorin Sabine Baumgartner, Valerius Geist, Klaus Hackländer Fachgruppe JagdwirtInnen 10-Jahres-Feier Universitäts- lehrgang JagdwirtIn Text: Christine Thurner Am 25. Mai wurde im Festsaal der BOKU das 10-jähri- ge Jubiläum des Universitätslehrgangs »Jagdwirt/in« gefeiert. 100 Gäste, darunter neben AbsolventInnen auch Lehrende und Förderer des einzigartigen Wei- terbildungsprogramms im Bereich Jagd, freuten sich gemeinsam mit Vizerektorin Sabine Baumgartner und Lehrgangsleiter Klaus Hackländer auf einen unterhalt- samen Abend mit musikalischer Begleitung der Jagd- hornbläsergruppe »Gregor Mendel« der BOKU. Neben Grußworten von Ehrensenator Martin Sturzeis und Jagdwirt-Alumni-Fachgruppenleiter Karl-Peter Tads- en warf Klaus Hackländer einen Blick zurück und nach vorne. Vor allem zwei in Aussicht gestellte Aufbaukurse zu Jagdethik und Revierbewertung fanden großes Echo. Höhepunkt der Festveranstaltung war der Vortrag von Valerius Geist, Experte für Wölfe und große Huftiere in Abb. 1: Saisonale Temperatur- und Niederschlags- Nordamerika. In seinen Ausführungen zum Thema »Der anomalien (Bezugszeitraum 1981–2010) in Österreich Wolf in der Kulturlandschaft« bestätigte er die Notwen- für die Frühlingstemperatur (1. Bild oben), den Früh- digkeit eines umfassenden Managements der großen lingsniederschlag (2. Bild), die Sommertemperatur Beutegreifer. Bei köstlichem Wildbret aus der Region (3. Bild) sowie den Sommerniederschlag (4. Bild) wurde noch bis in die späten Abendstunden im Mendel- [Quelle: ZAMG] haus diskutiert und gefeiert. Für mehr Weitblick im Weidwerk: Bewer- Verband Holzwirte Österreichs ben Sie sich jetzt für den Universitätslehr- VHÖ-Vollversammlung 2018 gang JagdwirtIn! Am Freitag, den 9. November findet die diesjährige Vollver- Nehmen auch Sie an zehn berufsbegleitenden Lehrein- sammlung des Verbands der Holzwirte Österreichs (VHÖ) in heiten in repräsentativen Wildlebensräumen in ganz Amstetten statt, inklusive spannender Exkursion am Nach- Österreich teil. Bewerbungsschluss Mitte November mittag. Nähere Informationen gibt es unter vhoe.boku.ac.at. 2018, Start des nächsten Lehrgangs im März 2019. Mehr Informationen auf www.jagdwirt.at 3 | 2018 47
VERBÄNDE Verein Österreichischer Lebensmittel- © VÖLB und Biotechnologen 50 Jahre VÖLB – eine Erfolgsgeschichte Text: Manfred Gössinger Am 17. Mai feierte der VÖLB (Verein Öster- reichischer Lebensmittel- und Biotechnolo- gen) sein 50-jähriges Bestehen im Univer- sitäts- und Forschungszentrum Tulln. Das genaue Datum der Gründungssitzung des Vereins (damals Verein Österreichischer Lebensmittel- und Gärungstechnologen) ist der 22. März 1968 und seit dem 17. Ok- tober ist der VÖLB auch der durch das Rek- torat der BOKU offiziell anerkannte AbsolventInnenverband. (VetMed Wien) über das Kompetenzzentrum Feed and Food An den ursprünglichen Satzungen und Zielsetzungen hat sich Quality, Safety and Innovation. Nach dem Vortrags- und Diskus- seit damals wenig geändert. Der Verein versteht sich als Absol- sionsteil verlieh der VÖLB zwei Preise: Hans Pawlas, der erste ventInnenverband und als Fachverband (Expertenplattform) Absolvent des Studiums der Lebensmittel- und Gärungstechnik für fachliche und berufliche Belange der Lebensmittel- und und Mitglied des VÖLB seit 1968, erhielt eine Treue-Urkunde Biotechnologie. Er ist Bindeglied zwischen der Ausbildung und und Roland Ludwig (BOKU Wien) den Franz-Schwackhöfer-Preis der Praxis sowie zwischen Studierenden und AbsolventInnen. für seine hervorragenden wissenschaftlichen Leistungen. Im ersten Teil der Jubiläumsfeier diskutierten über 100 Fest- Beim anschließenden Festakt überbrachte der Rektor und gäste mit den referierenden Wissenschaftlerinnen und Wissen- Obmann des Alumni-Dachverbandes der BOKU Hubert Ha- schaftlern über zentrale Fragen der Zukunft der Lebensmittel senauer herzliche Grußworte, ebenso wie Katharina Koßdorff und Lebensmitteltechnologie. Chris Elliott (Queen's University (Geschäftsführerin im Verband der Lebensmittelindustrie), Belfast) thematisierte eindrucksvoll den Begriff Food Integrity, Dietrich Knorr (IUFoST) und Vertreter befreundeter Fachver- Henry Jäger (BOKU Wien) sprach sehr praxisnah über wichtige bände. Innovationen und zentrale Entwicklungen in der Lebensmit- Beim Abendessen mit Musik und kommentierten Verkostun- teltechnologie, Veronika Somoza (Universität Wien) demonst- gen von Käse, Bier und Wein war genügend Gelegenheit zu rierte die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse über die feiern und sich auszutauschen. physiologischen Effekte von Aromastoffen vor allem im Zu- sammenhang mit der Ernährungssteuerung, Eva Maria Binder Der VÖLB dankt hiermit noch einmal allen Ehrengästen, Refe- (Erber Group) berichtete über das »Projekt 4.0: Digitalisierung rentInnen und Festgästen, Mitgliedern und FreundInnen des in der Agrar- und Ernährungswirtschaft« und Martin Wagner VÖLB für ihren Besuch. UBRM-Alumni Alle zwei Jahre wählt © UBRM der UBRM-Alumni- Tätigkeitsbericht des Verband ein neues UBRM-Alumni für 2017/18 1 3 Vorstandsteam – seit 4 5 Ende Juni hat unser Text: Simon Huber 2 junges Studium wieder Im vierten Jahr seines Bestehens hat der ein motiviertes UBRM-Alumni viele Events abgehalten, Alumni-Team! Projekte vorangetrieben und nicht zuletzt auch UBRM am Arbeitsmarkt bekannter gemacht. Als größ- Obmann des UBRM-Alumni ist Simon Huber (3). Georg Sladek te Veranstaltung wurde der Start-up-Tag im Oktober 2017 in (1) wurde als Obmann-Stellvertreter wiedergewählt. Unter- Kooperation mit dem ECN und dem [sic!] abgehalten, über stützt wird er nun durch Thomas Eberhard (4). Georg Weber den Zeitraum wurden zudem viele Netzwerktreffen abgehal- (5) wird in den nächsten zwei Jahren unser Kassier sein. Neu ten. Thematisch ging es bei den Netzwerktreffen um Umwelt-, mit dabei ist Anna Leitner (2) als Schriftführerin: Natur- und Klimaschutzagenden, EU-Politik, System-, und »Der UBRM Bachelor hat viele Möglichkeiten eröffnet, ich sehe das Nachhaltigkeitsmanagement, Mobilität und Recht & Hygiene. als riesige Chance. Gerade als Alumni eines relativ neuen Studiums müssen wir aktiv Netzwerke aufbauen. Dabei möchte ich helfen.« Der vollständige Tätigkeitsbericht mit allen Informationen kann online auf der Seite des UBRM-Alumni gefunden werden: Andrea Lösch, bisher Obmann-Stellvertreterin, tritt nach zwei https://bit.ly/2L1qjXa Jahren zurück. Wir bedanken uns herzlich für deine Unterstüt- zung! 48 3 | 2018
Österreichischer ForstakademikerInnen Verband Generalversammlung des Österreichischen ForstakademikerInnen Verbandes Text: Marco Lassnig Am 28. Juni fand die dies- © Forstakademiker Verband jährige Generalversamm- lung des Österreichischen F o r s t ak a d e mike r Inn e n Verbandes statt. Der Ver- band folgte der Einladung vom Präsidenten der Di- © Privat plomingenieurInnen der Wildbach- und Lawinen- Auch in der Forst- verbauung, Thomas Frandl, wirtschaft kommen und hielt die Generalver- Plastikprodukte sammlung in Bregenz ab. zum Einsatz Im Anschluss an die Sit- zung fand ein sehr nettes Netzwerktreffen direkt am Bodensee statt. Der zweite Tag führte die TeilnehmerInnen zuerst in den Bregenzer Stadtwald und anschließend auf den Pfänder. Unter der © Privat Leitung von Peter Feuersinger, BH Bregenz, konnten die interessierten ExkursionsteilnehmerInnen unter anderem die älteste Douglasie Ös- terreichs und schöne Plenterwaldbestände bestaunen. An dieser Stelle KOMMENTAR BUNDESFORSTE darf sich der Verband nochmals bei Thomas Frandl und Peter Feuer- Susanne Langmair-Kovács singer für die Unterstützung und die Gastfreundschaft in Vorarlberg Nachhaltigkeitsbeauftragte der bedanken. Österreichischen Bundesforste AG Plastikprobleme Verband der AgrarabsolventInnen Einladung zur Vollversammlung E rst seit 2017 wissen wir dank einer Studie, dass zwischen 1950 und 2015 weltweit rund 8,3 Mrd. t Kunst- stoffe auf Erdölbasis hergestellt wur- am Donnerstag, den 22. November 2018 den, also rund 1 t pro Kopf der Welt- an der Universität für Bodenkultur, Peter-Jordan-Straße 76 bevölkerung. Davon endeten rund 6,3 16:00 Uhr Führung und Besichtigung des Neubaus Mrd. t als Abfall, der zu 9 % recycelt, zu 12 % verbrannt und zu 79 % auf Müll- 17:00 Uhr Beginn der Vollversammlung halden deponiert wurde bzw. sich in Bericht der Obfrau und weiterer Vorstandsmitglieder der Umwelt anreichert. Um des Plas- • Agrarjournal, Homepage und Mitgliederverwaltung tikproblems Herr zu werden, forscht • Bericht des Kassiers die Wissenschaft intensiv: einerseits • Bericht der KassenprüferInnen an der biologischen Abbaubarkeit • Entlastung des Vorstandes • Mitgliedsbeitrag 2019 herkömmlicher Kunststoffe, anderer- • Kooperation Alumni seits an der Herstellung biologisch ab- • Aktivitäten im Jahr 2019 baubarer Kunststoffe, etwa auf Basis • Allfälliges von Stärke und Cellulose. Statt neue Erkenntnisse und Produkte abzuwar- 18:30 Uhr Bericht: Aktuelles von der Universität für Bodenkultur ten, müssen sich die Endverbraucher Rektor Univ.-Prof. DI Dr. rer nat Hubert HASENAUER im Sinne der Ressourcenschonung 19:00 Uhr Die Rolle Österreichs in der EU – beim Verbrauch einbremsen und unter besonderer Berücksichtigung der Agrarpolitik gleichzeitig den Einsatz umwelt- Bundesminister a. D. Dipl.-Ing. Andrä RUPPRECHTER, freundlicher Alternativen beschleuni- Principle Adviser für die Ratspräsidentschaft Österreichs gen. Das gilt auch für die Land- und Anschließend Buffet Forstwirtschaft. Sie ist Teil der Lösung, aber auch Teil des Problems – wenn Obfrau: MR DI Mag. Dr. Josefa Reiter-Stelzl, sie Plastik im Boden zum Umwelt- Stubenring 1, 1012 Wien, Tel: 01-711 00 - DW 60 6880 thema werden lässt. www.agrarabsolventen.at susanne.langmair@bundesforste.at 3 | 2018 49
VERBÄNDE Österreichische Gesellschaft Die ÖGLA trauert um Vorstandsmit- für Landschaftsplanung und glied Dipl.-Ing. Hans-Jörg Raderbauer Landschaftsarchitektur Am 1. Juni 2018 ist un- Haus der Landschaft ser geschätzter Vor- standskollege Hans-Jörg Text: Stephanie Drlik Raderbauer im 58. Le- Schon lange gibt es in Österreich den breit getragenen Wunsch bensjahr verstorben. Als einen Ort zu schaffen, an dem Themen der Landschaft und der Absolvent der Universi- landschaftsplanenden Berufe präsentiert und diskutiert werden tät für Bodenkultur war können – ein HAUS DER LANDSCHAFT. Noch ist die Landschaft er einer der Pioniere des auf der Suche nach einem solchen Haus als Aushängeschild. einst neuen Studiums Doch bis es so weit ist, arbeiten wir über die interaktive Platt- der Landschaftsarchitek- tur – damals unter dem Studiennamen Landschafts- form www.hausderlandschaft.at an der Vermittlung von Inhal- ökologie und Landschaftsgestaltung. Zusammen ten rund um das Thema Landschaft und Landschaftsarchitektur. mit seinem Büropartner Oliver Rathschüler begrün- Der Umweltdachverband hat aus Mitteln des Österreichischen dete und führte er die freiland Umweltconsulting Bundesministeriums für Nachhaltigkeit und Tourismus eine ZT GmbH mit Standorten in Wien und Graz. Als Ge- kick-off Förderung an die ÖGLA (Österreichische Gesellschaft für schäftsführer des Unternehmens gestaltete Jörg Landschaftsarchitektur) zur Initiative des Projektes vergeben. Raderbauer ganz wesentlich die Fachwelt in Öster- Möchten auch Sie Teil des HAUS DER LANDSCHAFT werden? reich mit und war besonders in den Bereichen Land- Informationen zu den verschiedenen Möglichkeiten der Unter- schaftsplanung und Umweltplanung prägend. Im stützung finden Sie unter www.hausderlandschaft.at Feld der Infrastrukturvorhaben hat Jörg den aktuel- len Stand der Technik (z. B. RVS Umweltuntersuchun- gen) mitentwickelt und so bei der Erarbeitung unver- zichtbarer Grundlagen unserer Disziplin mitgewirkt. Kulturtechnik und Wasserwirtschaft In den letzten Jahren gelang Jörg und seinem Team 32. Seminar »Kulturtechnik und auch die Etablierung in einem weiteren Arbeitsfeld, der objektplanenden Landschaftsarchitektur. Das Wasserwirtschaft – heute« und Voll- Büro konnte mehrere Wettbewerbe für sich ent- versammlung Text: Kathrin Dürr scheiden und zahlreiche Projekte umsetzen, etwa die Freiräume des Südgürtels in Graz, den öffentlich Der KT-Verband lädt am 26. November 2018 ab 13 Uhr alle städtischen Freiraum ÖV-Achse in Graz-Reininghaus, Mitglieder sehr herzlich zum 32. Seminar »Kulturtechnik und den öffentlichen Raum Smart City Waagner-Biro Wasserwirtschaft – heute« unter dem Motto »Der Beitrag der oder die Hauptplatzgestaltungen in Knittelfeld und KTWW zu den Zielen der Agenda 2030 für nachhaltige Entwick- Kindberg. Die Mur war als »Heimatfluss« für Jörg ein lung« auf der BOKU ein. Das Seminar steht unter der Leitung Arbeitsbereich, der ebenso qualifiziert wie leiden- von Thomas Ertl. schaftlich fachlich betreut wurde. Seine erfolgreiche Arbeit wurde mit der Zuerkennung des »European Im Anschluss findet ab 17 Uhr die Vollversammlung des KT- River Prize« im Oktober 2014 ausgezeichnet. Verbandes statt, bei der unter anderem der Julius-Kar-Preis In der Stadt Graz war Jörg Raderbauer laufend an der sowie die Goldenen Ehrennadeln verliehen werden. Beim an- Entwicklung innovativer Grünraum-Konzepte betei- schließenden gemütlichen Ausklang wird auch dieses Mal der ligt, die über die Grenzen hinaus Beachtung fanden. Austausch der TeilnehmerInnen untereinander nicht zu kurz Zuletzt galt sein Engagement der Einführung innovati- kommen. ver Baumsubstrate im Straßenraum. Weitere Informationen finden Sie unter www.ktverband.at. Ab 2016 unterstützte Jörg die ÖGLA, nach jahrelan- ger Mitgliedschaft, auch als Vorstandsmitglied und © KT-Verband brachte sich in den Reformprozess des Vereins ein. Weiters plante er den Aufbau eines Österreichischen Landschaftsarchitektur-Preises, konnte dieses Vor- haben aber durch seine plötzliche Erkrankung nicht mehr umsetzen. Der gesamte Berufsstand und die ÖGLA verlieren mit Hans-Jörg Raderbauer einen prägenden Vertre- ter seiner Generation und einen geschätzten Freund! Unsere tiefe Anteilnahme gilt Jörgs Familie und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der freiland Um- weltconsulting ZT GmbH. Vize-Obmann Franz Klager, Martin Gerzabek und Obmann GF Man- Der Vorstand der ÖGLA fred Assmann bei der Vollversammlung 2017 50 3 | 2018
Alumni Mentoring Programm D er BOKU-Alumniverband hat mit Unterstützung der Forst-Alumni ein Mentoring Pro- gramm für alle Studienrichtungen ins Leben gerufen. MasterstudentInnen einen Er- fahrungsaustausch ermöglichen sowie Kompetenzen entdecken und fördern, sind die Ziele des Programms. Näheres finden Sie dazu unter alumni.boku.ac.at/mentoring 2017 fand der erste Durchgang statt. Sind die Mentees bereits ins Berufsleben eingestiegen und was möchten sie anderen Studierenden mitgeben? Maria Rath und Andreas Klingler be- richten. Erfolgreich war das Programm allemal und so fand auch im Sommer 2018 die zweite Runde statt und neue MentorInnen und Mentees wurden zusammengebracht. © Privat @ Von Mentor Thomas Resl, Direktor der Bundesanstalt für Agrar- wirtschaft, wurde Andreas Klingler 2017 bekräftigt, einen wis- senschaftlichen Beruf zu ergreifen. Nun ist der Mentee wissenschaft- licher Mitarbeiter am Department für Nutzpflanzenwissenschaften, Abteilung Pflanzenbau an der BOKU, und mit der Durchfüh- rung des Projekts FARM/IT be- auftragt. Das Verhältnis zum @ »Das Mentoring Programm fiel bei mir genau in die Zeit um den Studi- Mentor war von Anfang an sehr gut. Bei wissenschaftlichen Ta- enabschluss, als ich nicht wusste, wie es gungen und Kongressen wird weitergeht. Besonders in solchen Um- es künftig immer wieder Begeg- bruchzeiten ist es sehr wertvoll einen nungen geben, bei denen man Mentor zu haben«, so Maria Rath. Mit sich austauschen kann. »Ich ihrem Mentor Johannes Laber, Abtei- möchte mich bei dieser Gele- lungsleiter bei Kommunalkredit Public genheit auf das Allerherzlichste Consulting, hat sie eine wichtige berufli- bei meinem Mentor bedanken che Bezugsperson bekommen. »Die Mög- und andere Studierende dazu lichkeit zu Gesprächen über Alters- und motivieren, auch an diesem Pro- Erfahrungsgrenzen hinweg zu haben, ist gramm teilzunehmen.« nicht selbstverständlich. Es lohnt sich zu fragen. Und zwar auch, wenn man noch nicht genau weiß, was man eigentlich wissen will. Das kann manchmal zu pein- lichen Situationen führen, aber auch vie- le Türen öffnen. Denn von vielen Möglichkeiten erfährt man erst, wenn man den eigenen Inter- essen folgt und mit erfahrenen @ Im zweiten Durchgang trafen sich beispielsweise Mentorin Personen darüber spricht – man Ernestine Linzner, ehemalige Direk- kann ja nicht von Beginn an alles torin der Höheren Bundeslehranstalt selber wissen.« Direkt nach ihrem für Landwirtschaft und Ernährung Abschluss konnte Maria Rath bei Elmberg, und Clara Hämmerle in einem Ingenieurbüro einsteigen. Linz zum gemeinsamen Frühstück. Schon während des Studiums Anschließend machten die beiden war sie dort einige Monate und einen Rundgang durch die Schule. blieb in Kontakt mit den dortigen Nach dem interessanten und unter- Angestellten. haltsamen Vormittag ist ein weiterer Austausch im Oktober geplant. 3 | 2018 51
Das Internationale Netzwerk der Limnologie Alumni Text: Marie Theres Pfeiffer, Fotos: Gernot Englmaier, Thomas Koblinger »I have interacted with many people from all over the world and lived in new environments. This gave me an understanding that despite differences, it is easy In partnerschaftlicher Kooperation mit der Egerton Uni- to connect and work together, especially if you share versity (EGU) in Kenia und dem IHE-Delft in den Niederlan- the same passion for freshwater science.« den entwickelte und realisiert die BOKU den internationalen Anna Schöpfer, Austria, LWM Alumna Masterstudiengang Limnology and Wetlandmanagement (LWM). Dieses Joint Degree Programm war für alle drei Part- Die Kurse der vergangenen 40 Jahre zogen TeilnehmerInnen nerunis das erste seiner Art und ist bis heute das einzige Mas- aus unterschiedlichsten Herkunftsorten rund um den Globus terstudium der BOKU, das gemeinsam mit einer afrikanischen an, wobei der Fokus auf Ostafrika deutlich erkennbar ist (sie- Universität durchgeführt wird. he Karte). 2012 wurde IPGL in die BOKU integriert, am Institut für Hydrobiologie angesiedelt und in Kooperation mit EGU »I was able to understand the world from other und IHE wurde das internationale Joint Degree Master Pro- perspectives and even break some stereotypes.« gramm LWM als internationaler Arm des englischsprachigen Christine Mburu, Kenya, LWM Alumna Master Programms »Applied Limnology« etabliert. Bis dato hat LWM 54 Alumni hervorgebracht, die in ein über 40 Jahre Grundstein dieses Programms ist IPGL – International Trai- gewachsenes globales Netzwerk eingebettet sind und dazu ning Programmes in Limnology, in dessen Rahmen seit über beitragen, dass es weiter wächst. 40 Jahren Studierende aus dem globalen Süden im Bereich der Limnologie – der Erforschung von Flüssen und Seen als LWM-Studierende verbringen je ein Semester in Wien, an der Ökosysteme – weitergebildet werden. Dank der langjährigen Egerton University in Kenia und in Delft; die Entscheidung, Unterstützung durch die österreichische Entwicklungszusam- an welcher der drei Partnerunis sie graduieren, liegt bei den menarbeit hat sich in den letzten Jahrzehnten ein über den Studierenden, in jedem Fall verbringen sie einen großen Teil gesamten Globus umspannendes Netzwerk an Personen und dieser letzten Phase in ihren Herkunftsländern und führen Kooperationen entwickelt, das mittlerweile über 650 Exper- dort ihre Feldarbeiten durch. Häufig führt dieser Umstand zu tInnen aus mehr als 70 verschiedenen Nationen verbindet einer Co-Betreuung durch Institutionen aus dem IPGL- Netz- und stetig wächst. Neben der gemeinsamen Leidenschaft zur werk. Wo aber gehen unsere Alumni nach der Graduie- aquatischen Ökologie sind auch die einzigartigen Erfahrungen, rung hin, wo arbeiten sie jetzt, wie hat sich ihr Leben nach die sie durch ihre Teilnahme an einem der IPGL-Programme LWM verändert? Wir haben mit zehn Frauen und 16 Männern miteinander teilen, verbindende Elemente. aus elf verschiedenen Nationen gesprochen und einiges in 52 3 | 2018
Internationale Alumni LWM Alumna Risper Ondiek gradu- ierte 2015 an der Egerton University, mittlerweile ist sie Studentin der BOKU Doktoratsschule »Human River Systems in the 21st Century« und führt ihre Dokto- ratsforschungsarbeit an Ökosystem- dienstleistungen von Feuchtgebieten innerhalb des Einzugsgebiets des Nzoia Flusses in Kenya durch. Nebenbei ar- IPGL-Programm TeilnehmerInnen pro Land beitet sie als Teilzeitdozentin und Labor- 0 technikerin an der Egerton University. IPGL-Programm TeilnehmerInnen 1-5 pro Land 6 - 15 0 David Were graduierte 2016 am IHE- 16 - 30 1-5 31 - 70 Delft und ist nun PhD-Student an der Ma- 6 - 15 71 - 130 kerere University in Uganda sowie an der IPGL-Programm TeilnehmerInnen 16 - 30 31 - 70 Addis Ababa University in Äthiopien. Er pro Land 0 71 - 130 beschäftigt sich mit der Kohlenstoffse- 1-5 Erfahrung gebracht. Die AbsolventInnen bringen ihre erworbene Expertise in 6 - 15 questrierung durch Feuchtgebiete und 16 - 30 unterschiedlichsten staatlichen und nicht-staatlichen Organisationen sowie 31 - 70 deren Auswirkungen auf den Klima- 71 - 130 auf Unis und in privaten Ingenieurbüros ein. Ungefähr ein Drittel kehrt nach schutz. dem absolvierten Studium zum früheren Arbeitgeber zurück, viele darunter geben an, neue Verantwortungen übernommen zu haben und sich vor Christine Mburu graduierte 2016 an der allem mehr mit ökologischen Fragestellungen zu beschäftigen. Egerton University und entschloss sich dazu, eine gemeinnützige Organisation »I have gained multi-disciplinary skills in aquatic sciences aufzubauen. Sie ist die Ost-Afrika-Koor- and I have also got exposed on European society and how dinatorin von Coopla-net, einem welt- it is different from our African culture, now I appreciate weiten Netzwerk zur Lösung sozio-öko- environmental conservation more.« logischer Problemstellungen (https:// Cavine Omondi, Kenya, LWM Alumnus sites.google.com/site/sitecooplanet/). Marshet Mitiku graduierte 2017 an der Der größte Teil der AbsolventInnen entscheidet sich für einen wissenschaftli- BOKU und kehrte nach dem Master- chen Weg – viele setzen den nächsten logischen Schritt auf der akademischen studium zu seinem vorherigen Arbeits- Karriereleiter indem sie ein Doktorat beginnen oder als wissenschaftliche platz an der nationalen Forschungsein- MitarbeiterInnen oder Lehrpersonal an Universitäten arbeiten. richtung für Fischerei und Aquakultur in Sebeta, Äthiopien zurück. Nicht zuletzt »I have learnt the value of team work, and understood auch durch seine Masterarbeit an der the importance of multidisciplinarity in enhancing capacity BOKU wurde er zu einem Spezialisten development and learning.« für Fischparasiten. Nathan Semwanga, Uganda, lecturer at Makerere University 3 | 2018 53
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