Wie haben Sie den Sommer verbracht? - BOKU-ABSOLVENT - BOKU Alumniverband

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Wie haben Sie den Sommer verbracht? - BOKU-ABSOLVENT - BOKU Alumniverband
Das Magazin des Alumniverbandes
                                                  der Universität für Bodenkultur Wien
                                                  Nr. 3 | September 2018

                                       Wie haben Sie
                                        den Sommer
                                          verbracht?

BOKU-ABSOLVENT             MENTORING                INTERNATIONAL
 als Hotelberater   Wie Studierende profitieren     Limnologie Alumni
Wie haben Sie den Sommer verbracht? - BOKU-ABSOLVENT - BOKU Alumniverband
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         24.10. 2018
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         careercalling.at
Wie haben Sie den Sommer verbracht? - BOKU-ABSOLVENT - BOKU Alumniverband
WIE HABEN SIE DEN SOMMER VERBRACHT?

                                                                                                                                                                                             © Josefa Reiter-Stelzl
Neue Gedanken für
das Alumni-Netzwerk
Stv. Obfrau von Alumni Josefa Reiter-Stelzl

                                                                          ©H
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      ach den tropischen Temperaturen in Österreich ver-                             oa
                                                                                            ll a
      brachte ich einen Monat mit meiner Familie im küh-
len Australien und auf Neuseeland. In rund 16.000 Kilome-
tern Entfernung ließ sich bei Gesprächen mit Lehrkräften die
Bildung und Ausbildung in Österreich gut reflektieren – und
auch der StudentInnenaustausch mit Australien. So gibt es
auch in Australien und Neuseeland BOKU-AbsolventInnen
in der Gemeinschaft der Alumni International. Die Absol-
ventInnenverbände haben sich die letzten Jahre zu einem
starken und internationalen Netz entwickelt. Für das nächste
Arbeitsjahr gilt: mit visionären Gedanken zu neuen Ufern auf-
brechen zu wollen.

Die Vernetzung der verschiedenen Studien gelingt beim all-                                         »Winterlicher« Sommer in Australien und Neuseeland
jährlich stattfindenden Alumni-Tag mit erfreulichem Wie-
dersehen der StudienkollegInnen und bei der Verleihung                                             Jobwoche besteht die Möglichkeit für Studierende, wertvolle
der Goldenen Diplome. Wir dürfen stolz sein, diesen Tag                                            Tipps beim Erfahrungsaustausch mit Firmen zu bekommen.
ins Leben gerufen zu haben. Nach dem Motto BOKU meint                                              Ein weiterer Schwerpunkt ist dabei umsetzbar: lebensnahe
Freunde für immer kommen viele Ehemalige und schwelgen                                             Praktika in den Ferienmonaten den Studierenden anzubieten.
gut gelaunt bei regem Gedankenaustausch in Vergangenheit,
                                                                                                   Weitere Schwerpunkte:
Gegenwart und Zukunft.
                                                                                                   • Websites, Magazine und Journale, die an Mitglieder
Bei Exkursionen und Reisen erfolgt die Durchführung nach                                             versandt werden
wie vor sehr fachspezifisch. Hier könnte bei freien Plätzen                                        • Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchs mit
noch mehr vernetzt werden und ein Austausch der Fach-                                                finanziellen Mitteln
verbände erfolgen. Bei den BOKU-Treffs mit Diskussionen                                            • Workshops für Studierende zur Berufsorientierung
fachlicher Belange wollen wir ein Format finden, das noch
                                                                                                   Durch die traditionell gute Zusammenarbeit zwischen den
mehr die jüngere Generation anspricht. Es wird versucht,
                                                                                                   BOKU-PartnerInnen wird es auch in Zukunft gelingen, die Vo-
eine Plattform generationsübergreifend zu schaffen. Wir
                                                                                                   raussetzungen dafür zu schaffen, jungen Menschen die Basis
sind diesem Ziel einen großen Schritt näher gekommen.
                                                                                                   für eine erfolgreiche Zukunft mit auf den Weg zu geben.
AbsolventInnenverbände sind beim Berufseinstieg eine wich-                                         Bildung bewegt und kann nicht als etwas Starres verstanden
tige Ansprechstelle. Die Jobbörse stellt die Schnittstelle zu                                      werden. Die AbsolventInnenverbände sind auf dem richtigen
den Unternehmen dar. Bei den Praktikumstagen und der                                               Weg, aber noch lange nicht am Ziel.
                                © Norbert Brandtner

                                                                                                                                  © Ika Darnhofer

                                                                                                                                                    © Thomas Koblinger

38     Sommerlicher                                   44   Hotelberater                             51   Mentoring                                                       52   Limnologie Alumni
                                                                                 © Alumni

       Rückblick                                           im Gespräch                                   Programm                                                             International

IMPRESSUM
Herausgeber Alumniverband der Universität für Bodenkultur Wien, Gregor-Mendel-Straße 33, 1180 Wien, www.alumni.boku.ac.at Geschäftsführerin BOKU ALUMNI:
Gudrun Schindler, alumni@boku.ac.at Redaktion Teresa-Maria König, bokulumni@boku.ac.at, Tel.: 01/47654-10440 Mitarbeit Susanne Langmair-Kovács, Simon Huber,
Stephanie Drlik, Marco Lassnig, Kathrin Dürr, Susanne Weber, Christine Thurner, Manfred Gössinger, Josefa Reiter-Stelzl, Marie Theres Pfeiffer, Lorenz Pfungen Grafik
Monika Medvey Coverfoto Norbert Brandtner Lektorat Marlene Gölz, Mathilde Sengoelge Druck Druckerei Berger Auflage 7000 | Alle redaktionellen Beiträge sind nach
bestem Wissen recherchiert, es wird jedoch keine Haftung für die Richtigkeit der Angaben übernommen. Namentlich nicht gekennzeichnete Beiträge stammen von der
Redaktion. Redaktionelle Bearbeitung und Kürzung von Beiträgen sind aus Platzgründen vorbehalten.

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Wie haben Sie den Sommer verbracht? - BOKU-ABSOLVENT - BOKU Alumniverband
Wie haben Sie den Sommer verbracht?
           Ob ein Praktikum als Schafhirte in den Schweizer Bergen, Urlaub am Meer, im eigenen Garten-
           paradies, tausende Kilometer weit entfernt oder doch bei der Arbeit: ProfessorInnen, Absolven-
           tInnen und StudentInnen der BOKU sind zurück aus der Sommerpause – mit neuen Ideen und
           schönen Erinnerungen.

                                                                                                              Masterarbeiten im

                                                                                                   © Privat
                                                                                                              Waldbau in Westafrika
                                                                                                              Die BOKU betreute bisher etliche
                                                                                                              Masterarbeiten in Gabun. In Lam-
                                                                                                              baréné besuchte Rektor Hubert
                                                                                                              Hasenauer vom 9. bis 14. Juli die
                                                                                                              Tropenforschungsstation CERMEL
                                                                                                              und die umliegenden Tropenur-
                                                                                                              wälder.

                                                                                                                                                  © Privat
           Wissensaustausch mit den USA
           Zu einer Tagung an der University of Montana fuhr Rektor
           Hubert Hasenauer im August in die USA. Nun wird mit dem
           dortigen Rektor Seth Bodnar an einer Austauschmöglichkeit
           für Studierende und Fakultäten der BOKU gearbeitet.
© Privat

                                                                                                                                                  © Privat

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                ©

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                            Veränderungen: der Kern aller Dinge              Peter Schwarzbauer vom Institut für Marketing & Innovation
                         Karl-Georg Bernhardt vom Institut für Botanik       und Rupert Wimmer vom Institut für Holztechnologie und
           war den Sommer über mit Forschungsarbeiten in Ostöster-           Nachwachsende Rohstoffe in der Planungsphase für ihren
           reich und Deutschland unterwegs. Mit Kollegen Klaus Hack-         Auftritt am Alumnitag am 22. September
           länder vom Institut für Wildbiologie und Jagdwirtschaft ging es
           auf eine dreiwöchige Exkursion nach Laos.

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Wie haben Sie den Sommer verbracht? - BOKU-ABSOLVENT - BOKU Alumniverband
Über den Tellerrand hinausblicken
                                Als Schafhirte in den Schweizer Bergen
                       Text und Fotos: Norbert Brandtner, Student der Masterstudien Forstwissenschaften und
                                       Alpine Naturgefahren/Wildbach- und Lawinenverbauung

Nach meiner abgeschlossenen Tischlerlehre entschied ich            getragen vom ORF 2, mit den geladenen Gästen Eva-Maria
mich für einen zweiten Bildungsweg an der BOKU. Da ich             Brem, Richard Lugner, Peter Rapp und meiner Person war
schon einen gewissen Lebensstandard genoss und darauf              eine durchaus spannende Erfahrung.
nicht verzichten wollte, hieß es für mich in der vorlesungsfrei-
en Zeit, Geld zu verdienen. Und so kam ich auch zur Saisonar-      Studierenden möchte ich empfehlen die Zeit zu nutzen und
beit in der Schweiz, wo ich Arbeit mit Leidenschaft verbinden      über den Tellerrand zu schauen oder, wie ich, den Tellerrand
konnte. Ich wollte etwas Außergewöhnliches machen und              auch einmal von der Ferne zu betrachten. Man lässt zwar ei-
meinen Horizont erweitern. Die Faszination »Schafhirte« pack-      nige StudienkollegInnen auf der Karriereleiter an sich vorbei-
te mich – sich frei in der Natur bewegen und ein Leben abseits     ziehen, aber alleine die gewonnenen Freundschaften und die
vom »normalen Alltag« führen!                                      Lebenserfahrung sind unbezahlbar und prägen fürs Leben.

Die so wichtigen »Alltagsinstrumente« wie Computer, Han-              ZUSATZINFO
dy, Geld und soziale Medien hatten nahezu keine Bedeutung             Die Weideflächen befinden sich bis zu einer Höhe von
mehr. Als Schafhirte arbeitet man mit dem Tageslicht und die          ca. 2800 Metern (Vegetationsgrenze). Schafalpen wer-
sonst so begehrte »Zeit« ist nahezu unbegrenzt vorhanden.             den meist nur an erfahrene Hirten vergeben. Um eine
Der beste Freund ist der Hund und nicht der Computer. Der             Schafherde zu bewegen, arbeitet man mit speziellen
Erfolg bei der Arbeit mit Tieren hängt überwiegend von der            Hunden zusammen, die in der Regel vom Hirten selbst
Tagesverfassung ab. Ist man gut gelaunt und hat Freude, so            ausgebildet werden. Ein ausgebildeter Hütehund kostet
arbeitet auch der Hund perfekt und die Herde mit 800 Schafen          ca. 8.000 – 10.000 CHF (7.100 – 8.900 EUR). Während es
lässt sich problemlos bewegen. Aber nicht nur das prägte mei-         in Österreich kaum Schafhirten gibt, betragen die Richt-
ne Zeit als Schafhirte, sondern vor allem die Tatsache, dass ich      löhne in der Schweiz pro Monat Brutto 4.500 – 6.000 CHF
ganz auf mich allein gestellt war und wichtige Entscheidungen         (4.000 – 5.300 EUR).
treffen musste.

In ein paar Wochen darf ich mein
Studium abschließen und rückbli-
ckend kann ich behaupten, dass                 »Wenn man das Ziel hat, das
dieser außergewöhnliche Ferialjob             Studium so schnell wie möglich
meine Persönlichkeit stark geformt               zu durchlaufen und sich
hat. Ich entdeckte meine physi-                rasch an der Karriereleiter zu
schen und psychischen Grenzen                 positionieren, dann ist das mit
neu. Die Zeit in den Bergen hat
                                             Sicherheit der falsche Ferialjob.«
mir zudem gute Freundschaften,
von Hirten bis zu einem Geometer,
namhaften Journalisten und einem
Vermögensberater der Vereinig-
ten Arabischen Emirate, beschert.
Ganz nebenbei konnte ich auch
mein Sackgeld für das Studium
mit Vorträgen über meine Tätig-
keit als Schafhirte aufbessern.
Beim Luxushotel Stanglwirt nahm
ich an einer Benefizveranstal-
tung teil und durfte in einer Suite
übernachten. Auch die Aufzeich-
nung der Sendung »Stöckl«, aus-

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Wie haben Sie den Sommer verbracht? - BOKU-ABSOLVENT - BOKU Alumniverband
Europäisches Forum Alpbach
                                                  Fotos: EFA/Andrei Pungovschi

LBT-Student Simon Gerner bei der Eröffnung der Seminarwoche                  BOKU-Absolvent und ehemaliger EU-Komissar
                                                                                Franz Fischler hält die Eröffnungsrede

»Vom Forum habe ich mir Zeit und Raum für             »Diversität steht für die       SpezialistInnen in generellen Themen ge-
Diskurs mit Menschen diverser Herkunft,         Überwindung der Diskriminierung       ben müsse, die Wahl seines Studiums. »Für
Hintergründe und Anschauungsweisen              von Menschen. Für uns in Europa       mich persönlich, aber auch für die BOKU,
erwartet«, so BOKU-Absolvent Maximilian          ist die Vielfalt unser Schatz. Wir   nehme ich mit, dass die UN Sustainable
Muhr »und die Möglichkeit einer kritischen       tun gut daran, wenn wir unsere       Development Goals viel mehr noch als
Auseinandersetzung mit verschiedenen                Vielfalt erhalten oder sogar      Richtlinie für Forschung und Entwicklung
Themen und sich selbst«, fügt LBT-Student         erhöhen. Das macht uns stark,       dienen sollen, und dass gerade die BOKU
Simon Gerner hinzu. Fast 700 Stipendia-            nicht nur gegenüber anderen        die Universität zur Umsetzung der Ziele in
tInnen aus über 90 Ländern hieß BOKU-            Kontinenten, sondern vor allem,      Österreich sein muss. Mehrdimensionale
                                                um mit Unbekanntem der Zukunft
Absolvent und Präsident des Europäi-                                                  Ziele verlangen vernetztes Denken und ein
                                                    erfolgreich umzugehen. Die
schen Forums Alpbach Franz Fischler am                                                breites Wissen.«
                                                  einzige Konstante im Leben ist
15. August in Alpbach willkommen.
                                                  die Veränderung und Resilienz       Damit stimmt auch Doktorand der Sozial-
Was folgte, waren wissenschaftliche Se-          bezeichnet unsere Fähigkeit, mit     und Wirtschaftswissenschaften Christoph
minare und Symposien an 17 Tagen, an               Veränderungen umzugehen.           Kogler am Institut für Produktionswirt-
denen insgesamt rund 5000 Menschen               Aber nicht passiv die Realität zu    schaft und Logistik überein: »Studierende
teilnahmen. Schwerpunkte waren Popu-              akzeptieren, sondern sie aktiv
                                                                                      und Lehrende der BOKU sind beim Forum
lismus und Demokratie, Bildung und Me-                    mitzugestalten.«
                                                                                      aktuell noch stark unterrepräsentiert. Sie
dien sowie Nachhaltigkeit, Innovation und                Franz Fischler               sollten verstärkt dazu ermutigt werden, ihr
Ethik. Gerhard Kminek, Planetary Protecti-                                            interdisziplinäres Wissen einzubringen.
on Officer der Europäischen Raumfahrtagentur, Werner Boo-         Denn gerade Themen wie Biodiversität, Klimawandel, Nach-
te, Regisseur u. a. von »Die grüne Lüge« und US-Wirtschafts-      haltigkeit, Bodennutzung, Land- und Forstwirtschaft sind
nobelpreisträger Joseph Stiglitz waren unter den insgesamt        Urthemen der BOKU.«
800 SprecherInnen in den Tiroler Bergen. Sie hielten Vorträge,
diskutierten in Seminaren oder in kleinem Kreis bei den Ka-       Maximilian Muhr, der für das Alpbach Lernprogramm der 7-
mingesprächen.                                                    bis 14-Jährigen arbeitet, denkt, dass das Forum Potenzial hat,
                                                                  noch viel kritischere Veranstaltungen, Organisationen, Fragen
»Sowohl technische Lösungsansätze als auch das naturwis-
                                                                  und Stimmen zu integrieren. »Die Diversität der Ansichten
senschaftliche Verständnis zur Problemlösung werden in Alp-
                                                                  aus den verschiedenen Bevölkerungsschichten auch in Alp-
bach ausreichend wahrgenommen. Die Herausforderung be-
                                                                  bach zu repräsentieren ist ein wichtiger Punkt, der noch viel
steht allerdings in der gesellschaftlichen Umsetzung, und
                                                                  mehr umgesetzt werden sollte. Nicht über den, sondern mit
die wird hier vom Investmentbanker über den Universitäts-
                                                                  dem, Großteil der Bevölkerung müsste verstärkt kommuniziert
professor bis zum Minister diskutiert«, meint BOKU-Student
                                                                  und diskutiert werden«, schlägt Simon Gerner vor. Ein Ansatz
Philipp Bohatschek.
                                                                  der bei der gesellschaftlichen Umsetzung von Problemlösun-
Für Christian Obenaus, der gerade seinen Master in UBRM mit       gen ein Schritt vorwärts sein könnte. Und gerade wenn es
Schwerpunkt Energie macht, bestärkte vor allem die Aussage        um Interdisziplinarität geht, sollten dazu mehr Menschen der
des UN-Generalsekretärs a. D. Ban Ki-moon, dass es vermehrt       BOKU für dieses Forum gewonnen werden.

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Wie haben Sie den Sommer verbracht? - BOKU-ABSOLVENT - BOKU Alumniverband
WIE HABEN SIE DEN SOMMER VERBRACHT?

Vergessene und
verborgene Werte
wiedererkennen
In der wunderschönen
Weite Kanadas: beim
                             BO

                             ©
Wandern durch unzählige         KU

Wälder entspannen, Ener-
gie aus Wasserfällen
schöpfen, Gelassenheit
beim Warten auf Wale
üben und die besten          BO
                             ©

                                KU
Burger der Welt auf den
idyllischsten Campingplätzen
braten. Drei Wochen im Juli
verbrachten die Kolleginnen
vom Institut für Abfallwirt-
schaft Elisabeth Schmied
und Gudrun Obersteiner
mit ihren Familien in Kanada/
Britisch-Kolumbien.
                                 © Privat

                                                          »Und ist der Weg auch mal beschwerlich, manch
                                            © Privat

                                                       Kleinod harrt an seinem Rande, entdeckt zu werden –
                                                       sei achtsam und offen für die Schönheiten der Natur!«
                                                                               Walter Sekot
                                                       Acht Tage lang hat Walter Sekot vom Institut für Agrar- und
                                                       Forstökonomie den Karnischen Höhenweg mit seinem älteren
                                                       Sohn bewandert und die Schönheiten von Landschaft, Flora
                                                       und Fauna bewundert. BOKU is everywhere: Von einem ehe-
                                                       maligen Studenten wurde er angesprochen und hat zufällig
                                                       Professorenkollegen Karl Stampfer vom Institut für Forsttech-
                                                       nik getroffen.

                                                                                                                       © Privat
                                                       © BO
                                                        KU

                                                       Zeit mit Familie gibt Kraft für kommende Aufgaben
                                                       Günter Langergraber vom Institut für Siedlungswasserbau
                                                       auf Familienurlaub: eine Woche am Meer an der Costa Brava
                                                       (Spanien) und diverse Kurzurlaube in Österreich.

               3 | 2018                                                                                          41
Wie haben Sie den Sommer verbracht? - BOKU-ABSOLVENT - BOKU Alumniverband
WIE HABEN SIE DEN SOMMER VERBRACHT?
 »Wer zur Quelle gehen kann, der
  gehe nicht zum Wassertopf.«
           Leonardo da Vinci

KT-Absolvent und Ehrensenator Karl
Doutlik unterwegs vom Maltatal ent-
lang des Wassergedankenweges Göß-
fälle bis zum Tauernhöhenweg. Am
Foto zu sehen: die Großelendscharte
mit Fallbach im Vordergrund

                                   © Privat

                                              © Privat

                                                                                                                                          © Privat
Arbeiten und ernten, solange es geht
und dann die Ruhe genießen
Einen Vortrag für eine internationale Tagung vorbereitet
und abgehalten, inklusive Führung durch Wien und an der
BOKU für die TagungsteilnehmerInnen, das Haus geputzt,
den Garten gepflegt und aus Feigen eine Marmelade ge-
macht. Erholung gab es beim Schwimmen und Wandern –
der Sommer von Stefanie Tschegg, früher am Institut für
Physik und Materialwissenschaft.
 © BO

                                                             © Privat
  KU

     »Das Paradies pflegt sich erst dann als Paradies
                                                                        Gedanken für den Herbst,
        zu erkennen zu geben, wenn wir daraus
          vertrieben wurden …« Hermann Hesse
                                                                        im Sommer gemacht
                                                                        Internationale Jahrestagung der Gesellschaft für Ökologie er-
In ihrem eigenen Paradies im Naturpark Pöllauer Tal war
                                                                        folgreich organisiert (10.–14. September)! Bis zum Beginn des
Ulrike Pröbstl-Haider vom Institut für Landschaftsent-
                                                                        Wintersemesters können sich noch mehr Papers ausgehen.
wicklung, Erholungs- und Naturschutzplanung auf Urlaub.
                                                                        Wie lassen sich Familie, Arbeit an der BOKU, Sport und Zeit für
Hühner und Hund, selbstgemachtes Eis, eingekochte Brom-
                                                                        Freunde besser unter einen Hut bringen?
beermarmelade, Abendessen beim Heurigen und zwei gut
durchdachte Kapitel für ein Wintertourismusbuch inklusive.              Thomas Frank vom Institut für Zoologie im Velebit (Kroatien)

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Wie haben Sie den Sommer verbracht? - BOKU-ABSOLVENT - BOKU Alumniverband
Jobs für BOKU-AbsolventInnen
                    Alle aktuellen Angebote finden Sie unter alumni.boku.ac.at/jobboerse
                                 1300 Jobangebote wurden 2017 veröffentlicht

  DATUM                                 TITEL                               DIENSTGEBERiN                           DIENSTORT

                      Sachbearbeiterin oder Sachbearbeiter
 17.09.2018                                                       Amt der Vorarlberger Landesregierung                Bregenz
                   Energie und Klimaschutz als Karenzvertretung

                                                                         REGIONAL­MANAGEMENT
 17.09.2018            3 BiodiversitätsexpertInnen gesucht!                                                          Burgenland
                                                                           BURGENLAND GMBH

                            Außendienstmitarbeiter –
 17.09.2018                                                            FRITZ EGGER GmbH & Co. OG                   Unterradlberg
                        Bereich Holzeinkauf ab Stock (m/w)

 17.09.2018               Beerenanbau im Gewächshaus                           Invivo Spirits                           Wien

                                                                                                                   Bolzano/Bozen
 17.09.2018             Researcher/Scientist (f/m), AL-IR-01            Laimburg Research Centre
                                                                                                                    (South-Tyrol)

 14.09.2018                   Gartenbautechniker/in                  Maschinenring Hollabrunn-Horn                Hollabrunn / Horn

                                                                          Sachverständigenbüro
 14.09.2018               Baumprüfer, Techniker (m/w)                                                                   Wien
                                                                           Peter Schabel GmbH

                     Mitarbeiter/in für die Betreuung unserer                 BIO AUSTRIA
 13.09.2018                                                                                                           St.Pölten
                                Bio-Marktpartner                        Niederösterreich und Wien

                                                                                                                  Unterhautzental
 13.09.2018                       GartenplanerIn                        Gartengestaltung Zangl e.U.
                                                                                                                       (NÖ)

                      Landschaftsplaner/in mit vegetations-
 13.09.2018                                                                   Beitl ZT GmbH                          1040 Wien
                    ökologischem Schwerpunkt oder Biologe/in

                   Wissenschaftliche Mitarbeiter/innen mit dem                                                        Stuttgart
 13.09.2018                                                               Universität Hohenheim
                               Ziel der Promotion                                                                   (Deutschland)

                      Wissenschaftliche Assistenz Siedlungs-
 13.09.2018                                                                     ETH Zürich                         Zürich (Schweiz)
                           wasserwirtschaft (80–100 %)

Veranstaltungen des Alumniverbandes
           Näheres zu den Veranstaltungen finden Sie unter alumni.boku.ac.at/kalender

                        SYMPOSIUM                                                       COACHING
FR, 5. Okt. 2018                                                  MI, 14. Nov. 2018
                        Fachsymposium »Gartenkultur im Wandel«                          Einzelstunden

                        SUMMER SCHOOL 2018                                              MESSE
MO, 15. Okt. 2018                                                 MI, 21. Nov. 2018
                        Citizen Science in Theory and Practice                          Austro Agrar Tulln 2018

                        MESSEVORBEREITUNG                                               SEMINAR UND VERSAMMLUNG
MI, 17. Okt. 2018                                                 MO, 26. Nov. 2018
                        mit gratis CV-Check                                             KTWW-HEUTE und Vollversammlung

                        MESSE                                                           VORTRÄGE UND PRÄSENTATIONEN
MI, 24. Okt. 2018                                                 DI, 27. Nov. 2018
                        Career Calling 2018                                             59. Österreichische Pflanzenschutztage

                        SEMINAR                                                         WOKRSHOP
DI, 30. Okt. 2018                                                 DI, 27. Nov. 2018
                        Richtig Bewerben mit Bayer Austria                              Bewerbungsgespräch

                        KONFERENZ 6th International Conference                          EXKURSION
MI, 7. Nov. 2018                                                  DO, 29. Nov. 2018
                        on Organic Agriculture Sciences (ICOAS)                         zu BIOMIN in Getzersdorf

                        KONFERENZ                                                       SEMINAR
FR, 9. Nov. 2018                                                  DO, 13. Dez. 2018
                        ELLS Scientific Student Conference                              Richtig Bewerben

                        COACHING                                                        LEHRGANG Integrative Konfliktbearbeitung
MI, 14. Nov. 2018                                                 MO, 4. März 2018
                        Vortrag und Übungen                                             im Organisationskontext
Wie haben Sie den Sommer verbracht? - BOKU-ABSOLVENT - BOKU Alumniverband
INTERVIEW

                                                                                                                                    © Alumni
     »Meinen Lebensweg hätte man nicht
     planen können. Ich war für die Zufälle
     des Lebens offen, blieb aber fokussiert
     sobald ich etwas begonnen hatte.«

                                                                 Herbert Mascha bei einem Kaffee in seinem Lieblingslokal Salettl

BOKU-Absolvent als Hotelberater
Die Hotels Park Hyatt, Le Méridien in Wien und auch The Morrison in Dublin wurden von Herbert
Mascha beraten. Wien hat weiterhin Kapazitäten für Hotels. In Zukunft für die, die sich über ihren
Lebensstil und Wohnzimmercharakter differenzieren.
Interview: Gudrun Schindler, Teresa-Maria König

Ein technisches Studium sollte es sein, das wusste Herbert         Sprache wegen. Amerika war ein Türöffner. Ich arbeitete spä-
Mascha und so studierte er Kulturtechnik und Wasserwirt-           ter unter anderem für die Weltbank.«
schaft, denn die Vielfalt des Studiums begeisterte ihn. Im Ge-
spräch mit uns erinnert er sich auch an das Miteinander an         Nicht sofort nach seiner Auslandserfahrung stieg er beratend
der BOKU und vor allem an einen seiner Lieblingsorte: Das          in die Hotelbranche ein. Den Anruf, der ihn dazu brachte,
Café Salettl auf der Türkenschanze.                                bekam er erst einige Jahre später. Zunächst arbeitete Mascha
                                                                   im Tunnelbau bei PORR AG, baute 1988 die Umweltabteilung
»Zum Glück habe ich ein Stipendium in den USA bekommen             eines Planungsbüros auf, kam mit deutschen Entsorgungs-
und habe dort den Master of Engeneering gemacht. Es war            firmen in Kontakt und machte sich 1991 selbstständig – als
die Grundlage für meinen weiteren beruflichen Werdegang –          klassischer Kulturtechniker. Gemeinsam mit einem BOKU-
nicht aus fachlicher Sicht, sondern aus persönlicher und der       Kollegen nahm er Projektaufträge der ÖSAG, der heutigen

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© www.hyatt.com/de-DE/hotel/austria/park-hyatt-vienna/vieph

                                                                                                                                                 Boutiquehotels in Dublin 2013. Da hatten wir
                                                                                                                                                 ein phantastisches Team und Dublin ist eine
                                                                                                                                                 nette Stadt.«

                                                                                                                                                  Wenn Herbert Mascha zurück an die BOKU
                                                                                                                                                  denkt, erinnert er sich, dass auch damals der
                                                                                                                                                  größte Teil der Studierenden aus den Bundes-
                                                                                                                                                  ländern kam. Er selbst kam aus Wien. Nach
                                                                                                                                                  den Vorlesungen ging er nach Hause, während
                                                                                                                                                  die meisten seiner Kollegen sich in ihren Com-
                                                                                                                                                  munities trafen. Einen innigen Bezug zu einer
                                                                                                                                                  Uni hat er erst in Florida bekommen – durch
                                                                                                                                                  das dortige Campus-Leben. Engen Kontakt
                                                                                                                                                  zu BOKU-KollegInnen hat er dennoch. Auch
                                                                                                                                                  gibt es regelmäßig Jahrgangstreffen und hie
                                                                                                                                                  und da kommt er dank seiner beruflichen Tä-
                                                              Das Park Hyatt in der Wiener Innenstadt                                             tigkeit dazu, den einen oder anderen Kollegen
                                                                                                                                                  zu treffen. »Es ist doch immer wieder sofort
                                                              ASFINAG, an. Mascha managte auch die Umweltseite der              eine Verbindung da, wenn man ehemalige Kollegen von der
                                                              Sanierungen des Tauerntunnels und des Mont-Blanc-Tunnels          BOKU trifft. Man redet gleich ganz anders miteinander, man
                                                              nach den Großbränden.                                             versteht sich einfach.«

                                                              »Eines Tages hat ein Studienkollege aus den USA angerufen.
                                                              Er hat für die InterCont-Gruppe gearbeitet und für die Asbest-
                                                                                                                                    Welche Trends sehen Sie in der Hotelbranche in
                                                              problematik im Hotel InterContinental in Wien wurde ein lo-
                                                                                                                                    Österreich?
                                                              kaler Partner gesucht. Und so haben wir die Asbestsanierung
                                                                                                                                    Der Hotelmarkt in Österreich ist gut, die Auslastung
                                                              gemeinsam abgewickelt. Beim Abschlussbesuch in Wien hat
                                                                                                                                    ebenfalls, die Zimmerraten nicht. In Wien könnte
                                                              man mich dann gefragt, ob ich nicht die gesamte Hotelsanie-
                                                                                                                                    man zurzeit ein Hotel pro Jahr zusätzlich brauchen.
                                                              rung managen kann, denn die Asbestsanierung war das Einzi-
                                                                                                                                    Würden die Zimmer 20 % mehr kosten, würden Tou-
                                                              ge, das bei der Sanierung wirklich funktioniert hat. Sie hat so
                                                                                                                                    risten trotzdem weiterhin kommen. Momentan ist die
                                                              viel gekostet, wie wir es vorausgesagt haben und hat so lange
                                                                                                                                    Hotelnutzung eine der profitabelsten Immobiliennut-
                                                              gedauert, wie prognostiziert.«
                                                                                                                                    zungen, sogar profitabler als Büros.

                                                                                                                                    Ist Airbnb ein Konkurrent?
                                                                 »Selbst die verfügbare Zeit einteilen                              Das hängt stark von der Stadt ab. Der Hotelsek-
                                                                  können – das ist Luxus für mich!«                                 tor merkt es nicht stark: der gehobene Bereich gar
                                                                                                                                    nicht, der Budget-Bereich ein wenig. Es merken die
                                                                                                                                    alten, heruntergekommenen, No-Name-Hotels. Denn
                                                                                                                                    die sind sowieso in einer Abwärtsspirale. Ich sehe
                                                              Einige Jahre leitete Herbert Mascha die Hotelsanierung für die
                                                                                                                                    bei Airbnb eher die Sozialkomponente. Gerade in
                                                              InterCont-Gruppe. Es war ein anspruchsvolles und teilweise
                                                                                                                                    Städten wie Berlin ist es ziemlich krass, wo substan-
                                                              sehr problematisches Unterfangen. 2006 war es dann so weit:
                                                                                                                                    ziell Wohnungen vom Markt genommen werden. Es
                                                              mit einem Kollegen, der Controller bei Intercont war, entstand
                                                                                                                                    wird aber bereits reguliert. Für mich interessant sind
                                                              MRP hotels, eine Firma, die Hotelprojekte ganzheitlich betreut.
                                                                                                                                    dabei Haftungs- und Sicherheitsfragen. Wer haftet
                                                              »Wir dachten uns, dass es eigentlich eine tolle Idee wäre, das
                                                                                                                                    bei Bränden und Schäden?
                                                              Projektmanagement, also den technischen Teil der Hotelreno-
                                                              vierungen, mit dem wirtschaftlichen Aspekt, dem Consulting,
                                                                                                                                    Wie wird das Hotel der Zukunft sein?
                                                              zu kombinieren.«
                                                                                                                                    In Hotels der Zukunft werden sie nur mehr mit dem
                                                                                                                                    Handy einchecken und da kommen interessante Fra-
                                                              Und die Idee funktionierte. Organisation und Motivation,
                                                                                                                                    gen wegen des Datenschutzes auf. Außerdem werden
                                                              strukturiertes Denken, Genauigkeit und Pünktlichkeit sind
                                                                                                                                    sich Hotels nicht mehr über Zimmer, sondern über
                                                              Herbert Maschas Stärken. »Das habe ich bei meinen Reno-
                                                                                                                                    den Lebensstil differenzieren. Es wird mehr soziale
                                                              vierungsprojekten immer mehr festgestellt. Ich war nie der
                                                                                                                                    Räume geben, nicht mehr die klassische Lobby. Ein
                                                              gute Planer. Manchmal kommt man einfach erst später drauf,
                                                                                                                                    Wohnzimmercharakter wird neben einem hochwer-
                                                              wobei es sich während des Studiums schon hin und wieder
                                                                                                                                    tigen Zimmerprodukt wichtig sein. »Grüne Hotels«
                                                              abgezeichnet hat. Gerade Projektmanagement liegt mir sehr,
                                                                                                                                    wird es weiterhin nur für eine kleine Klientel geben.
                                                              das Ziel zum Zeitpunkt X zu erreichen und dafür zu überle-
                                                                                                                                    Aber baulich lässt sich noch einiges in Richtung Um-
                                                              gen, was heute passieren muss und was nicht eintreten darf.
                                                                                                                                    weltschutz machen.
                                                              Das ist gerade bei Hotels extrem schwierig und extrem wich-
                                                              tig. Eines der schönsten Projekte war die Renovierung eines

                                                                             3 | 2018                                                                                                        45
BOKU-Klimaticker
                                               Helga Kromp-Kolb und Herbert Formayer

                                                                                                                                                          © Haroun Moalla
                                        BOKU-Institut für Meteorologie: www.wau.boku.ac.at/met

                                  Europa: Extrem warmes Frühjahr mit
                                 Temperaturrekorden im April und auch
                               der Sommer ist in weiten Teilen Europas,
                                vor allem in Skandinavien und Deutsch-
                                     land, viel zu heiß und trocken.
                                 Schweden, Portugal, Griechenland:
                                   Ungewöhnlich heftige Waldbrände.
                                Süditalien: in der Raganello Schlucht in                                                 Japan: Hunderte
                               Kalabrien sterben im August zehn Wande-                                                  Menschen sterben
                                rer durch eine Sturzflut, ausgelöst durch                                               bei Überflutungen
   Kalifornien:                             starke Regenfälle.                                                         im Juli und eine Hitzewelle
  Schwere Wald-                                                                                                         im August fordert eben-
brände landesweit                                                                      Arabisches                         falls Menschenleben.
und speziell in der                                                                  Meer: Ein tro-
Umgebung von San                                                                    pischer Wirbel-
    Francisco.                                                                      sturm (Zyklone)
                                                               Afrika:              entwickelt sich im    Südindien:
                                                             Großflächig           Mai im Arabischen    Monsunnieder-
                                                              extrem war-               Meer. Dieses   schläge führen im
                                                             mer Sommer.              seltene Ereignis August zu großflä-
                                                                                     führt zu Windge-    chigen Über-
                                                                                      schwindigkeiten  schwemmungen.
                                                                                      nahe 200 km/h    Mehr als 200.000
                                                                                   und an der Südküs-      Menschen
                                                                                     te von Oman fällt müssen evakuiert      Australien:
                                                                                     in 36 Stunden so       werden.          Die Zyklone
                                                                                     viel Niederschlag                       Marcus zählt
                                                                                     wie sonst in zwei                        zu den stärksten je vor
                                                                                           Jahren.                          Australien beobachteten
                                                                                                                            Wirbelstürmen mit Wind-
                                                                                                                            geschwindigkeiten bis zu
                                                                                                                            260 km/h. Sie ist auch die
                                                                                                                             stärkste, die je die Stadt
                                                                                                                            Darwin heimgesucht hat.

 D    as Wetter im Frühjahr 2018 war in Österreich sowohl zeit-
      lich als auch räumlich zweigeteilt. Der März begann deut-
 lich zu kalt und in der zweiten Monatshälfte gab es eine wei-
                                                                            der normalen Niederschlagsmenge erreicht, im Grenzgebiet
                                                                            Salzburg, Oberösterreich und Bayern, sowie im Oberösterrei-
                                                                            chischen Zentralraum sogar nur Werte unter 45 %.
 tere Kältewelle, wodurch auch Ostern österreichweit zu kühl
 ausfiel. Insgesamt war der März um 1,4 Grad kühler als das                 Der Sommer 2018 zeichnet sich durch langanhaltend über-
 Mittel von 1981–2010. Mit Übergang zum April begann eine                   durchschnittlich warme Temperaturen aus. Dabei gab es
 warme Witterungsphase, die bis zum Ende des Sommers mit                    zwar keine extrem heißen Hitzewellen, daher gab es auch kei-
 kurzen Unterbrechungen andauerte.                                          ne neuen Hitzerekorde, jedoch fehlten Kaltlufteinbrüche vom
                                                                            Atlantik. Erst am 24. August gab es den ersten Kaltlufteinbruch
 Der April brachte Rekordtemperaturen in ganz Österreich                    des Sommers mit Schneefall im Hochgebirge. An elf Messsta-
 und war 4,7 Grad wärmer als im langjährigen Mittel. Schon                  tionen wurden mehr als 40 Hitzetage (Tage mit einem Tem-
 am 20. April wurde in Salzburg das erste Mal die 30 °C Marke               peraturmaximum von mehr als 30 °C) erreicht und auch bei
 überschritten. Vergleichbar war bisher erst einmal ein Ereig-              den Tropennächten (nächtliches Temperaturminimum größer
 nis am 17. April 1934, ebenfalls in Salzburg. Da auch der Mai              als 20 °C) wurden vereinzelt neue Rekorde aufgestellt. In der
 überdurchschnittlich warm war (+ 2,6), zählt das Frühjahr 2018             Wiener Innenstadt wurden 26 Tropennächte beobachtet. Ins-
 mit einer positiven Abweichung von 2,0 Grad (siehe auch Abbil-             gesamt ergibt dies den drittwärmsten Sommer nach 2003
 dung) mit zu den wärmsten, die es in Österreich je gegeben hat.            und 2015 seit es in Österreich Messungen gibt (251 Jahre).
 Die räumliche Zweiteilung Österreichs im Frühjahr zeigte sich
 nicht bei der Temperatur, sondern beim Niederschlag. Hier                  Der Niederschlag war im Sommer österreichweit zu gering.
 gab es südlich des Alpenhauptkammes überdurchschnitt-                      Nur in den Gewitterregionen der Steiermark sowie im Raum
 lich hohe Niederschläge. Im Grenzbereich Steiermark und                    Wien wurden normale Niederschlagsmengen erreicht. Im äu-
 Kärnten wurde teilweise doppelt so viel Niederschlag beob-                 ßersten Westen, aber auch teilweise in Kärnten und Nieder-
 achtet wie im langjährigen Mittel. Nördlich des Alpenhaupt-                österreich wurde hingegen nur etwa die Hälfte der norma-
 kammes war es viel zu trocken. Großflächig wurde nur 75 %                  len Menge erreicht. Die Hauptquelle für Niederschlag waren

  46                                                                                                                   3 | 2018
VERBÄNDE
Gewitter. Diese fielen teilweise sehr heftig aus und

                                                              © Fachgruppe Jagdwirt
richteten durch kleinräumige Überflutungen,
Hagel und Sturmböen teils schwere Schäden an.

Für den Westen und Norden Österreichs führ-
te die zu trockene und heiße Witterung von April
bis Ende August zu massiven Trockenschäden
in der Landwirtschaft. Selbst im normalerweise
sehr feuchten Vorarlberg mussten Landwirte Tiere
verkaufen, da die Heuerträge durch die Trocken-
heit zu gering ausgefallen sind.

                                                                                      V. l. n. r.: Karl-Peter Tadsen, Martin Sturzeis, Vizerektorin
                                                                                      Sabine Baumgartner, Valerius Geist, Klaus Hackländer

                                                                                      Fachgruppe JagdwirtInnen

                                                                                      10-Jahres-Feier Universitäts-
                                                                                      lehrgang JagdwirtIn
                                                                                      Text: Christine Thurner

                                                                                      Am 25. Mai wurde im Festsaal der BOKU das 10-jähri-
                                                                                      ge Jubiläum des Universitätslehrgangs »Jagdwirt/in«
                                                                                      gefeiert. 100 Gäste, darunter neben AbsolventInnen
                                                                                      auch Lehrende und Förderer des einzigartigen Wei-
                                                                                      terbildungsprogramms im Bereich Jagd, freuten sich
                                                                                      gemeinsam mit Vizerektorin Sabine Baumgartner und
                                                                                      Lehrgangsleiter Klaus Hackländer auf einen unterhalt-
                                                                                      samen Abend mit musikalischer Begleitung der Jagd-
                                                                                      hornbläsergruppe »Gregor Mendel« der BOKU. Neben
                                                                                      Grußworten von Ehrensenator Martin Sturzeis und
                                                                                      Jagdwirt-Alumni-Fachgruppenleiter Karl-Peter Tads-
                                                                                      en warf Klaus Hackländer einen Blick zurück und nach
                                                                                      vorne. Vor allem zwei in Aussicht gestellte Aufbaukurse
                                                                                      zu Jagdethik und Revierbewertung fanden großes Echo.
                                                                                      Höhepunkt der Festveranstaltung war der Vortrag von
                                                                                      Valerius Geist, Experte für Wölfe und große Huftiere in
Abb. 1: Saisonale Temperatur- und Niederschlags-                                      Nordamerika. In seinen Ausführungen zum Thema »Der
anomalien (Bezugszeitraum 1981–2010) in Österreich                                    Wolf in der Kulturlandschaft« bestätigte er die Notwen-
für die Frühlingstemperatur (1. Bild oben), den Früh-                                 digkeit eines umfassenden Managements der großen
lingsniederschlag (2. Bild), die Sommertemperatur                                     Beutegreifer. Bei köstlichem Wildbret aus der Region
(3. Bild) sowie den Sommerniederschlag (4. Bild)
                                                                                      wurde noch bis in die späten Abendstunden im Mendel-
[Quelle: ZAMG]
                                                                                      haus diskutiert und gefeiert.

                                                                                                                           Für mehr Weitblick
                                                                                                                           im Weidwerk: Bewer-
Verband Holzwirte Österreichs                                                                                              ben Sie sich jetzt für
                                                                                                                           den Universitätslehr-
VHÖ-Vollversammlung 2018                                                                                                   gang JagdwirtIn!
Am Freitag, den 9. November findet die diesjährige Vollver-                           Nehmen auch Sie an zehn berufsbegleitenden Lehrein-
sammlung des Verbands der Holzwirte Österreichs (VHÖ) in                              heiten in repräsentativen Wildlebensräumen in ganz
Amstetten statt, inklusive spannender Exkursion am Nach-                              Österreich teil. Bewerbungsschluss Mitte November
mittag. Nähere Informationen gibt es unter vhoe.boku.ac.at.                           2018, Start des nächsten Lehrgangs im März 2019. Mehr
                                                                                      Informationen auf www.jagdwirt.at

                3 | 2018                                                                                                                              47
VERBÄNDE
Verein Österreichischer Lebensmittel-

                                                                                                                                        © VÖLB
und Biotechnologen

50 Jahre VÖLB –
eine Erfolgsgeschichte
Text: Manfred Gössinger

Am 17. Mai feierte der VÖLB (Verein Öster-
reichischer Lebensmittel- und Biotechnolo-
gen) sein 50-jähriges Bestehen im Univer-
sitäts- und Forschungszentrum Tulln. Das
genaue Datum der Gründungssitzung des
Vereins (damals Verein Österreichischer
Lebensmittel- und Gärungstechnologen)
ist der 22. März 1968 und seit dem 17. Ok-
tober ist der VÖLB auch der durch das Rek-
torat der BOKU offiziell anerkannte AbsolventInnenverband.         (VetMed Wien) über das Kompetenzzentrum Feed and Food
An den ursprünglichen Satzungen und Zielsetzungen hat sich         Quality, Safety and Innovation. Nach dem Vortrags- und Diskus-
seit damals wenig geändert. Der Verein versteht sich als Absol-    sionsteil verlieh der VÖLB zwei Preise: Hans Pawlas, der erste
ventInnenverband und als Fachverband (Expertenplattform)           Absolvent des Studiums der Lebensmittel- und Gärungstechnik
für fachliche und berufliche Belange der Lebensmittel- und         und Mitglied des VÖLB seit 1968, erhielt eine Treue-Urkunde
Biotechnologie. Er ist Bindeglied zwischen der Ausbildung und      und Roland Ludwig (BOKU Wien) den Franz-Schwackhöfer-Preis
der Praxis sowie zwischen Studierenden und AbsolventInnen.         für seine hervorragenden wissenschaftlichen Leistungen.
Im ersten Teil der Jubiläumsfeier diskutierten über 100 Fest-      Beim anschließenden Festakt überbrachte der Rektor und
gäste mit den referierenden Wissenschaftlerinnen und Wissen-       Obmann des Alumni-Dachverbandes der BOKU Hubert Ha-
schaftlern über zentrale Fragen der Zukunft der Lebensmittel       senauer herzliche Grußworte, ebenso wie Katharina Koßdorff
und Lebensmitteltechnologie. Chris Elliott (Queen's University     (Geschäftsführerin im Verband der Lebensmittelindustrie),
Belfast) thematisierte eindrucksvoll den Begriff Food Integrity,   Dietrich Knorr (IUFoST) und Vertreter befreundeter Fachver-
Henry Jäger (BOKU Wien) sprach sehr praxisnah über wichtige        bände.
Innovationen und zentrale Entwicklungen in der Lebensmit-
                                                                   Beim Abendessen mit Musik und kommentierten Verkostun-
teltechnologie, Veronika Somoza (Universität Wien) demonst-
                                                                   gen von Käse, Bier und Wein war genügend Gelegenheit zu
rierte die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse über die
                                                                   feiern und sich auszutauschen.
physiologischen Effekte von Aromastoffen vor allem im Zu-
sammenhang mit der Ernährungssteuerung, Eva Maria Binder           Der VÖLB dankt hiermit noch einmal allen Ehrengästen, Refe-
(Erber Group) berichtete über das »Projekt 4.0: Digitalisierung    rentInnen und Festgästen, Mitgliedern und FreundInnen des
in der Agrar- und Ernährungswirtschaft« und Martin Wagner          VÖLB für ihren Besuch.

UBRM-Alumni                                                                                              Alle zwei Jahre wählt
                                             © UBRM

                                                                                                         der UBRM-Alumni-
Tätigkeitsbericht des                                                                                    Verband ein neues
UBRM-Alumni für 2017/18                               1
                                                                              3                          Vorstandsteam – seit
                                                                                        4          5     Ende Juni hat unser
Text: Simon Huber                                                    2
                                                                                                         junges Studium wieder
Im vierten Jahr seines Bestehens hat der                                                                 ein motiviertes
UBRM-Alumni viele Events abgehalten,                                                                     Alumni-Team!
Projekte vorangetrieben und nicht zuletzt
auch UBRM am Arbeitsmarkt bekannter gemacht. Als größ-             Obmann des UBRM-Alumni ist Simon Huber (3). Georg Sladek
te Veranstaltung wurde der Start-up-Tag im Oktober 2017 in         (1) wurde als Obmann-Stellvertreter wiedergewählt. Unter-
Kooperation mit dem ECN und dem [sic!] abgehalten, über            stützt wird er nun durch Thomas Eberhard (4). Georg Weber
den Zeitraum wurden zudem viele Netzwerktreffen abgehal-           (5) wird in den nächsten zwei Jahren unser Kassier sein. Neu
ten. Thematisch ging es bei den Netzwerktreffen um Umwelt-,        mit dabei ist Anna Leitner (2) als Schriftführerin:
Natur- und Klimaschutzagenden, EU-Politik, System-, und
                                                                   »Der UBRM Bachelor hat viele Möglichkeiten eröffnet, ich sehe das
Nachhaltigkeitsmanagement, Mobilität und Recht & Hygiene.
                                                                   als riesige Chance. Gerade als Alumni eines relativ neuen Studiums
                                                                   müssen wir aktiv Netzwerke aufbauen. Dabei möchte ich helfen.«
Der vollständige Tätigkeitsbericht mit allen Informationen
kann online auf der Seite des UBRM-Alumni gefunden werden:         Andrea Lösch, bisher Obmann-Stellvertreterin, tritt nach zwei
https://bit.ly/2L1qjXa                                             Jahren zurück. Wir bedanken uns herzlich für deine Unterstüt-
                                                                   zung!

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Österreichischer ForstakademikerInnen Verband

Generalversammlung des Österreichischen
ForstakademikerInnen Verbandes Text: Marco Lassnig
Am 28. Juni fand die dies-

                                                                          © Forstakademiker Verband
jährige Generalversamm-
lung des Österreichischen
F o r s t ak a d e mike r Inn e n
Verbandes statt. Der Ver-
band folgte der Einladung
vom Präsidenten der Di-

                                                                                                      © Privat
plomingenieurInnen der
Wildbach- und Lawinen-                                                                                                                            Auch in der Forst-
verbauung, Thomas Frandl,                                                                                                                        wirtschaft kommen
und hielt die Generalver-                                                                                                                            Plastikprodukte
sammlung in Bregenz ab.                                                                                                                                  zum Einsatz
Im Anschluss an die Sit-
zung fand ein sehr nettes
Netzwerktreffen direkt am
Bodensee statt. Der zweite Tag führte die TeilnehmerInnen zuerst in den
Bregenzer Stadtwald und anschließend auf den Pfänder. Unter der

                                                                                                                 © Privat
Leitung von Peter Feuersinger, BH Bregenz, konnten die interessierten
ExkursionsteilnehmerInnen unter anderem die älteste Douglasie Ös-
terreichs und schöne Plenterwaldbestände bestaunen. An dieser Stelle                                                        KOMMENTAR BUNDESFORSTE
darf sich der Verband nochmals bei Thomas Frandl und Peter Feuer-                                                           Susanne Langmair-Kovács
singer für die Unterstützung und die Gastfreundschaft in Vorarlberg                                                         Nachhaltigkeitsbeauftragte der
bedanken.                                                                                                                   Österreichischen Bundesforste AG

                                                                                                                            Plastikprobleme
  Verband der AgrarabsolventInnen

  Einladung zur Vollversammlung
                                                                                                                            E  rst seit 2017 wissen wir dank einer
                                                                                                                               Studie, dass zwischen 1950 und
                                                                                                                            2015 weltweit rund 8,3 Mrd. t Kunst-
                                                                                                                            stoffe auf Erdölbasis hergestellt wur-
  am Donnerstag, den 22. November 2018
                                                                                                                            den, also rund 1 t pro Kopf der Welt-
  an der Universität für Bodenkultur, Peter-Jordan-Straße 76                                                                bevölkerung. Davon endeten rund 6,3
  16:00 Uhr Führung und Besichtigung des Neubaus                                                                            Mrd. t als Abfall, der zu 9 % recycelt, zu
                                                                                                                            12 % verbrannt und zu 79 % auf Müll-
  17:00 Uhr Beginn der Vollversammlung
                                                                                                                            halden deponiert wurde bzw. sich in
            Bericht der Obfrau und weiterer Vorstandsmitglieder
                                                                                                                            der Umwelt anreichert. Um des Plas-
            • Agrarjournal, Homepage und Mitgliederverwaltung
                                                                                                                            tikproblems Herr zu werden, forscht
            • Bericht des Kassiers
                                                                                                                            die Wissenschaft intensiv: einerseits
            • Bericht der KassenprüferInnen
                                                                                                                            an der biologischen Abbaubarkeit
            • Entlastung des Vorstandes
            • Mitgliedsbeitrag 2019
                                                                                                                            herkömmlicher Kunststoffe, anderer-
            • Kooperation Alumni                                                                                            seits an der Herstellung biologisch ab-
            • Aktivitäten im Jahr 2019                                                                                      baubarer Kunststoffe, etwa auf Basis
            • Allfälliges                                                                                                   von Stärke und Cellulose. Statt neue
                                                                                                                            Erkenntnisse und Produkte abzuwar-
  18:30 Uhr Bericht: Aktuelles von der Universität für Bodenkultur
                                                                                                                            ten, müssen sich die Endverbraucher
            Rektor Univ.-Prof. DI Dr. rer nat Hubert HASENAUER
                                                                                                                            im Sinne der Ressourcenschonung
  19:00 Uhr Die Rolle Österreichs in der EU –                                                                               beim Verbrauch einbremsen und
            unter besonderer Berücksichtigung der Agrarpolitik                                                              gleichzeitig den Einsatz umwelt-
            Bundesminister a. D. Dipl.-Ing. Andrä RUPPRECHTER,                                                              freundlicher Alternativen beschleuni-
            Principle Adviser für die Ratspräsidentschaft Österreichs                                                       gen. Das gilt auch für die Land- und
              Anschließend Buffet                                                                                           Forstwirtschaft. Sie ist Teil der Lösung,
                                                                                                                            aber auch Teil des Problems – wenn
  Obfrau: MR DI Mag. Dr. Josefa Reiter-Stelzl,
                                                                                                                            sie Plastik im Boden zum Umwelt-
  Stubenring 1, 1012 Wien, Tel: 01-711 00 - DW 60 6880
                                                                                                                            thema werden lässt.
  www.agrarabsolventen.at
                                                                                                                            susanne.langmair@bundesforste.at

               3 | 2018                                                                                                                                            49
VERBÄNDE

               Österreichische Gesellschaft                                        Die ÖGLA trauert um Vorstandsmit-
               für Landschaftsplanung und                                          glied Dipl.-Ing. Hans-Jörg Raderbauer
               Landschaftsarchitektur
                                                                                   Am 1. Juni 2018 ist un-
               Haus der Landschaft                                                 ser geschätzter Vor-
                                                                                   standskollege Hans-Jörg
               Text: Stephanie Drlik
                                                                                   Raderbauer im 58. Le-
               Schon lange gibt es in Österreich den breit getragenen Wunsch       bensjahr verstorben. Als
               einen Ort zu schaffen, an dem Themen der Landschaft und der         Absolvent der Universi-
               landschaftsplanenden Berufe präsentiert und diskutiert werden       tät für Bodenkultur war
               können – ein HAUS DER LANDSCHAFT. Noch ist die Landschaft           er einer der Pioniere des
               auf der Suche nach einem solchen Haus als Aushängeschild.           einst neuen Studiums
               Doch bis es so weit ist, arbeiten wir über die interaktive Platt-   der Landschaftsarchitek-
                                                                                   tur – damals unter dem Studiennamen Landschafts-
               form www.hausderlandschaft.at an der Vermittlung von Inhal-
                                                                                   ökologie und Landschaftsgestaltung. Zusammen
               ten rund um das Thema Landschaft und Landschaftsarchitektur.
                                                                                   mit seinem Büropartner Oliver Rathschüler begrün-
               Der Umweltdachverband hat aus Mitteln des Österreichischen          dete und führte er die freiland Umweltconsulting
               Bundesministeriums für Nachhaltigkeit und Tourismus eine            ZT GmbH mit Standorten in Wien und Graz. Als Ge-
               kick-off Förderung an die ÖGLA (Österreichische Gesellschaft für    schäftsführer des Unternehmens gestaltete Jörg
               Landschaftsarchitektur) zur Initiative des Projektes vergeben.      Raderbauer ganz wesentlich die Fachwelt in Öster-
               Möchten auch Sie Teil des HAUS DER LANDSCHAFT werden?               reich mit und war besonders in den Bereichen Land-
               Informationen zu den verschiedenen Möglichkeiten der Unter-         schaftsplanung und Umweltplanung prägend. Im
               stützung finden Sie unter www.hausderlandschaft.at                  Feld der Infrastrukturvorhaben hat Jörg den aktuel-
                                                                                   len Stand der Technik (z. B. RVS Umweltuntersuchun-
                                                                                   gen) mitentwickelt und so bei der Erarbeitung unver-
                                                                                   zichtbarer Grundlagen unserer Disziplin mitgewirkt.
               Kulturtechnik und Wasserwirtschaft
                                                                                   In den letzten Jahren gelang Jörg und seinem Team

               32. Seminar »Kulturtechnik und                                      auch die Etablierung in einem weiteren Arbeitsfeld,
                                                                                   der objektplanenden Landschaftsarchitektur. Das
               Wasserwirtschaft – heute« und Voll-                                 Büro konnte mehrere Wettbewerbe für sich ent-

               versammlung Text: Kathrin Dürr                                      scheiden und zahlreiche Projekte umsetzen, etwa
                                                                                   die Freiräume des Südgürtels in Graz, den öffentlich
               Der KT-Verband lädt am 26. November 2018 ab 13 Uhr alle             städtischen Freiraum ÖV-Achse in Graz-Reininghaus,
               Mitglieder sehr herzlich zum 32. Seminar »Kulturtechnik und         den öffentlichen Raum Smart City Waagner-Biro
               Wasserwirtschaft – heute« unter dem Motto »Der Beitrag der          oder die Hauptplatzgestaltungen in Knittelfeld und
               KTWW zu den Zielen der Agenda 2030 für nachhaltige Entwick-         Kindberg. Die Mur war als »Heimatfluss« für Jörg ein
               lung« auf der BOKU ein. Das Seminar steht unter der Leitung         Arbeitsbereich, der ebenso qualifiziert wie leiden-
               von Thomas Ertl.                                                    schaftlich fachlich betreut wurde. Seine erfolgreiche
                                                                                   Arbeit wurde mit der Zuerkennung des »European
               Im Anschluss findet ab 17 Uhr die Vollversammlung des KT-           River Prize« im Oktober 2014 ausgezeichnet.
               Verbandes statt, bei der unter anderem der Julius-Kar-Preis
                                                                                   In der Stadt Graz war Jörg Raderbauer laufend an der
               sowie die Goldenen Ehrennadeln verliehen werden. Beim an-
                                                                                   Entwicklung innovativer Grünraum-Konzepte betei-
               schließenden gemütlichen Ausklang wird auch dieses Mal der
                                                                                   ligt, die über die Grenzen hinaus Beachtung fanden.
               Austausch der TeilnehmerInnen untereinander nicht zu kurz
                                                                                   Zuletzt galt sein Engagement der Einführung innovati-
               kommen.
                                                                                   ver Baumsubstrate im Straßenraum.
               Weitere Informationen finden Sie unter www.ktverband.at.            Ab 2016 unterstützte Jörg die ÖGLA, nach jahrelan-
                                                                                   ger Mitgliedschaft, auch als Vorstandsmitglied und
© KT-Verband

                                                                                   brachte sich in den Reformprozess des Vereins ein.
                                                                                   Weiters plante er den Aufbau eines Österreichischen
                                                                                   Landschaftsarchitektur-Preises, konnte dieses Vor-
                                                                                   haben aber durch seine plötzliche Erkrankung nicht
                                                                                   mehr umsetzen.

                                                                                   Der gesamte Berufsstand und die ÖGLA verlieren
                                                                                   mit Hans-Jörg Raderbauer einen prägenden Vertre-
                                                                                   ter seiner Generation und einen geschätzten Freund!

                                                                                   Unsere tiefe Anteilnahme gilt Jörgs Familie und den
                                                                                   Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der freiland Um-
                                                                                   weltconsulting ZT GmbH.
               Vize-Obmann Franz Klager, Martin Gerzabek und Obmann GF Man-
                                                                                   Der Vorstand der ÖGLA
               fred Assmann bei der Vollversammlung 2017

               50                                                                                             3 | 2018
Alumni Mentoring Programm

     D
                  er BOKU-Alumniverband hat mit Unterstützung der Forst-Alumni ein Mentoring Pro-
                  gramm für alle Studienrichtungen ins Leben gerufen. MasterstudentInnen einen Er-
                  fahrungsaustausch ermöglichen sowie Kompetenzen entdecken und fördern, sind die
           Ziele des Programms. Näheres finden Sie dazu unter alumni.boku.ac.at/mentoring

           2017 fand der erste Durchgang statt. Sind die Mentees bereits ins Berufsleben eingestiegen
           und was möchten sie anderen Studierenden mitgeben? Maria Rath und Andreas Klingler be-
           richten. Erfolgreich war das Programm allemal und so fand auch im Sommer 2018 die zweite
           Runde statt und neue MentorInnen und Mentees wurden zusammengebracht.
© Privat

                                                                    @ Von Mentor Thomas Resl, Direktor der Bundesanstalt für Agrar-
                                                                      wirtschaft, wurde Andreas Klingler 2017 bekräftigt, einen wis-
                                                                    senschaftlichen Beruf zu ergreifen. Nun ist der Mentee wissenschaft-
                                                                    licher Mitarbeiter am Department für Nutzpflanzenwissenschaften,
                                                                                                        Abteilung Pflanzenbau an der
                                                                                                        BOKU, und mit der Durchfüh-
                                                                                                        rung des Projekts FARM/IT be-
                                                                                                        auftragt. Das Verhältnis zum
           @ »Das Mentoring Programm fiel bei
             mir genau in die Zeit um den Studi-
                                                                                                        Mentor war von Anfang an sehr
                                                                                                        gut. Bei wissenschaftlichen Ta-
           enabschluss, als ich nicht wusste, wie es
                                                                                                        gungen und Kongressen wird
           weitergeht. Besonders in solchen Um-
                                                                                                        es künftig immer wieder Begeg-
           bruchzeiten ist es sehr wertvoll einen
                                                                                                        nungen geben, bei denen man
           Mentor zu haben«, so Maria Rath. Mit
                                                                                                        sich austauschen kann. »Ich
           ihrem Mentor Johannes Laber, Abtei-
                                                                                                        möchte mich bei dieser Gele-
           lungsleiter bei Kommunalkredit Public
                                                                                                        genheit auf das Allerherzlichste
           Consulting, hat sie eine wichtige berufli-
                                                                                                        bei meinem Mentor bedanken
           che Bezugsperson bekommen. »Die Mög-
                                                                                                        und andere Studierende dazu
           lichkeit zu Gesprächen über Alters- und
                                                                                                        motivieren, auch an diesem Pro-
           Erfahrungsgrenzen hinweg zu haben, ist
                                                                                                        gramm teilzunehmen.«
           nicht selbstverständlich. Es lohnt sich zu
           fragen. Und zwar auch, wenn man noch
           nicht genau weiß, was man eigentlich
           wissen will. Das kann manchmal zu pein-
           lichen Situationen führen, aber auch vie-
           le Türen öffnen. Denn von vielen
           Möglichkeiten erfährt man erst,
           wenn man den eigenen Inter-
           essen folgt und mit erfahrenen
                                                                                                   @ Im  zweiten Durchgang trafen
                                                                                                     sich beispielsweise Mentorin
           Personen darüber spricht – man                                                          Ernestine Linzner, ehemalige Direk-
           kann ja nicht von Beginn an alles                                                       torin der Höheren Bundeslehranstalt
           selber wissen.« Direkt nach ihrem                                                       für Landwirtschaft und Ernährung
           Abschluss konnte Maria Rath bei                                                         Elmberg, und Clara Hämmerle in
           einem Ingenieurbüro einsteigen.                                                         Linz zum gemeinsamen Frühstück.
           Schon während des Studiums                                                              Anschließend machten die beiden
           war sie dort einige Monate und                                                          einen Rundgang durch die Schule.
           blieb in Kontakt mit den dortigen                                                       Nach dem interessanten und unter-
           Angestellten.                                                                           haltsamen Vormittag ist ein weiterer
                                                                                                   Austausch im Oktober geplant.

                          3 | 2018                                                                                                   51
Das Internationale Netzwerk
                  der Limnologie Alumni
                               Text: Marie Theres Pfeiffer, Fotos: Gernot Englmaier, Thomas Koblinger

                                                                       »I have interacted with many people from all over
                                                                      the world and lived in new environments. This gave
                                                                    me an understanding that despite differences, it is easy
In partnerschaftlicher Kooperation mit der Egerton Uni-              to connect and work together, especially if you share
versity (EGU) in Kenia und dem IHE-Delft in den Niederlan-                 the same passion for freshwater science.«
den entwickelte und realisiert die BOKU den internationalen                     Anna Schöpfer, Austria, LWM Alumna
Masterstudiengang Limnology and Wetlandmanagement
(LWM). Dieses Joint Degree Programm war für alle drei Part-        Die Kurse der vergangenen 40 Jahre zogen TeilnehmerInnen
nerunis das erste seiner Art und ist bis heute das einzige Mas-    aus unterschiedlichsten Herkunftsorten rund um den Globus
terstudium der BOKU, das gemeinsam mit einer afrikanischen         an, wobei der Fokus auf Ostafrika deutlich erkennbar ist (sie-
Universität durchgeführt wird.                                     he Karte). 2012 wurde IPGL in die BOKU integriert, am Institut
                                                                   für Hydrobiologie angesiedelt und in Kooperation mit EGU
     »I was able to understand the world from other                und IHE wurde das internationale Joint Degree Master Pro-
     perspectives and even break some stereotypes.«                gramm LWM als internationaler Arm des englischsprachigen
            Christine Mburu, Kenya, LWM Alumna                     Master Programms »Applied Limnology« etabliert. Bis dato
                                                                   hat LWM 54 Alumni hervorgebracht, die in ein über 40 Jahre
Grundstein dieses Programms ist IPGL – International Trai-         gewachsenes globales Netzwerk eingebettet sind und dazu
ning Programmes in Limnology, in dessen Rahmen seit über           beitragen, dass es weiter wächst.
40 Jahren Studierende aus dem globalen Süden im Bereich
der Limnologie – der Erforschung von Flüssen und Seen als          LWM-Studierende verbringen je ein Semester in Wien, an der
Ökosysteme – weitergebildet werden. Dank der langjährigen          Egerton University in Kenia und in Delft; die Entscheidung,
Unterstützung durch die österreichische Entwicklungszusam-         an welcher der drei Partnerunis sie graduieren, liegt bei den
menarbeit hat sich in den letzten Jahrzehnten ein über den         Studierenden, in jedem Fall verbringen sie einen großen Teil
gesamten Globus umspannendes Netzwerk an Personen und              dieser letzten Phase in ihren Herkunftsländern und führen
Kooperationen entwickelt, das mittlerweile über 650 Exper-         dort ihre Feldarbeiten durch. Häufig führt dieser Umstand zu
tInnen aus mehr als 70 verschiedenen Nationen verbindet            einer Co-Betreuung durch Institutionen aus dem IPGL- Netz-
und stetig wächst. Neben der gemeinsamen Leidenschaft zur          werk. Wo aber gehen unsere Alumni nach der Graduie-
aquatischen Ökologie sind auch die einzigartigen Erfahrungen,      rung hin, wo arbeiten sie jetzt, wie hat sich ihr Leben nach
die sie durch ihre Teilnahme an einem der IPGL-Programme           LWM verändert? Wir haben mit zehn Frauen und 16 Männern
miteinander teilen, verbindende Elemente.                          aus elf verschiedenen Nationen gesprochen und einiges in

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Internationale Alumni
LWM Alumna Risper Ondiek gradu-
ierte 2015 an der Egerton University,
mittlerweile ist sie Studentin der BOKU
Doktoratsschule »Human River Systems
in the 21st Century« und führt ihre Dokto-
ratsforschungsarbeit an Ökosystem-
dienstleistungen von Feuchtgebieten
innerhalb des Einzugsgebiets des Nzoia
Flusses in Kenya durch. Nebenbei ar-                                                                                        IPGL-Programm TeilnehmerInnen
                                                                                                                            pro Land
beitet sie als Teilzeitdozentin und Labor-                                                                                       0
technikerin an der Egerton University.                                                                      IPGL-Programm TeilnehmerInnen
                                                                                                                              1-5
                                                                                                            pro Land             6 - 15
                                                                                                                 0
David Were graduierte 2016 am IHE-
                                                                                                                                 16 - 30
                                                                                                                 1-5             31 - 70
Delft und ist nun PhD-Student an der Ma-                                                                         6 - 15          71 - 130

kerere University in Uganda sowie an der     IPGL-Programm TeilnehmerInnen
                                                                                                                 16 - 30
                                                                                                                 31 - 70
Addis Ababa University in Äthiopien. Er      pro Land
                                                  0                                                              71 - 130

beschäftigt sich mit der Kohlenstoffse-           1-5         Erfahrung gebracht. Die AbsolventInnen bringen ihre erworbene Expertise in
                                                  6 - 15

questrierung durch Feuchtgebiete und              16 - 30     unterschiedlichsten staatlichen und nicht-staatlichen Organisationen sowie
                                                  31 - 70

deren Auswirkungen auf den Klima-                 71 - 130    auf Unis und in privaten Ingenieurbüros ein. Ungefähr ein Drittel kehrt nach
schutz.                                                       dem absolvierten Studium zum früheren Arbeitgeber zurück, viele darunter
                                                              geben an, neue Verantwortungen übernommen zu haben und sich vor
Christine Mburu graduierte 2016 an der                        allem mehr mit ökologischen Fragestellungen zu beschäftigen.
Egerton University und entschloss sich
dazu, eine gemeinnützige Organisation                                     »I have gained multi-disciplinary skills in aquatic sciences
aufzubauen. Sie ist die Ost-Afrika-Koor-                                 and I have also got exposed on European society and how
dinatorin von Coopla-net, einem welt-
                                                                           it is different from our African culture, now I appreciate
weiten Netzwerk zur Lösung sozio-öko-
                                                                                       environmental conservation more.«
logischer Problemstellungen (https://
                                                                                       Cavine Omondi, Kenya, LWM Alumnus
sites.google.com/site/sitecooplanet/).

Marshet Mitiku graduierte 2017 an der                         Der größte Teil der AbsolventInnen entscheidet sich für einen wissenschaftli-
BOKU und kehrte nach dem Master-                              chen Weg – viele setzen den nächsten logischen Schritt auf der akademischen
studium zu seinem vorherigen Arbeits-                         Karriereleiter indem sie ein Doktorat beginnen oder als wissenschaftliche
platz an der nationalen Forschungsein-                        MitarbeiterInnen oder Lehrpersonal an Universitäten arbeiten.
richtung für Fischerei und Aquakultur in
Sebeta, Äthiopien zurück. Nicht zuletzt                                   »I have learnt the value of team work, and understood
auch durch seine Masterarbeit an der                                    the importance of multidisciplinarity in enhancing capacity
BOKU wurde er zu einem Spezialisten                                                    development and learning.«
für Fischparasiten.                                                          Nathan Semwanga, Uganda, lecturer at Makerere University

                3 | 2018                                                                                                                                    53
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