AbsolventInnen schützen vor Naturgefahren - BOKU Alumniverband
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Das Magazin des Alumniverbandes der Universität für Bodenkultur Wien Nr. 2 | Juni 2019 KARRIERE Firmenpitch und Speed-Dating ALUMNI INTERNATIONAL Interviews mit AbsolventInnen im Ausland INTERVIEW Vorstandsdirektor im Energiesektor Josef Siligan AbsolventInnen schützen vor Naturgefahren
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EDITORIAL Der Inhalt dieser Vorlesung bildete die Grundlage des Gesetzes zu »Vorkehrungen zur unschädlichen Ableitung von Gebirgs- wässern« nach den katastrophalen Hochwässern 1882. Da die graduierten Forstwirte der BOKU bereits die theoretischen Kenntnisse für den Umgang mit Naturgefahren besaßen, wur- den sie für den neugegründeten Dienstzweig der Wildbach- verbauung herangezogen. Als wichtiges Argument gegenüber den wasserbautechnischen Experten war die erworbene Kom- petenz zur Verbesserung der Abflussverhältnisse im gesamten Einzugsgebiet durch forstlich-technische Maßnahmen. Bis 1972 wurden ergänzende Vorlesungen zur Wildbach- und Lawinenverbauung im Forststudium gehalten. 1973 wurde ein eigener Studienzweig eingerichtet, der heute als Masterstu- dium Alpine Naturgefahren/Wildbach- und Lawinenverbauung geführt wird. Die Abgrenzung zum Forststudium wurde not- © BOKU/IAN wendig, da für das Themengebiet Naturgefahren wesentlich Universitätsprofessor Johannes Hübl unterschiedliche Lehrinhalte erforderlich sind. Es bleibt zwar der Anspruch der gebietsbezogenen Maßnahmenplanung be- stehen, jedoch wurden technisch-konstruktive und sozioöko- AbsolventInnen schützen nomische Aspekte (Risiko) immer wichtiger. Dieser Wandel wurde in der Gestaltung des derzeitigen Masterprogramms vor Naturgefahren berücksichtigt, indem man sich am Kreislauf des integralen S Risikomanagements orientierte. Durch dieses in Europa ein- eitdem die Menschen den Alpenraum besiedelten oder zigartige Studium kennen die AbsolventInnen die maßgeben- durchquerten, waren sie den dort auftretenden Natur- den Methoden und Maßnahmen in der Bewältigung (z. B. Ka- gefahren ausgesetzt. Wurden diese vorerst als göttliche tastrophen- und Risikomanagement), der Gefahrenanalyse, in Bestimmungen angesehen, entstanden dann vor rund der Vorbeugung (z. B. Maßnahmen) und in der Vorsorge (z. B. zweihundert Jahren naturwissenschaftliche Erklärungen für Recht, Governance). Dies ermöglicht ihnen, bei Ingenieurbü- das Auftreten. Dadurch wurde es auch möglich, Maßnahmen ros, Infrastrukturbetreibern, Versicherungen, im öffentlichen gegen die Auswirkungen von Naturgefahren zu entwickeln. Dienst oder auch in der Wissenschaft beruflich tätig zu wer- Man erkannte, dass ein Zusammenhang zwischen den auftre- den. Da die Vulnerabilität der Gesellschaft durch Naturgefah- tenden Hochwässern, Muren und Lawinen und den Nutzungen ren, unabhängig von der Anzahl der Ereignisse, ständig steigt, in den Einzugsgebieten bestand. Vor allem der Waldzustand ist auch in Zukunft eine sehr interessante berufliche Tätigkeit wurde als wesentliches Element angesehen. Deshalb gab es garantiert. auf der Hochschule für Bodenkultur schon 1879 eine Lehrver- anstaltung mit dem Titel »Über Wildbach-Verbauungen und Johannes Hübl Aufforstungen im Gebirge«. Leiter des Instituts für Alpine Naturgefahren, BOKU Ausschnitt aus dem Vorlesungsverzeichnis vom Wintersemester 1879 © Linz AG 56 Absolvent im Vorstand der Linz AG © Haroun Moalla 53 Internationale 50 Firmenpitch und Alumni Speed-Dating IMPRESSUM Herausgeber: Alumnidachverband der Universität für Bodenkultur Wien, Gregor-Mendel-Straße 33, 1180 Wien, www.alumni.boku.ac.at • Geschäftsführerin BOKU ALUMNI: Gudrun Schindler, alumni@boku.ac.at • Redaktion: Karin Mörwald und Teresa-Maria König, bokulumni@boku.ac.at, Tel.: 01/47654-10440 • Auflage: 7000 • Mitarbeit: Christine Thurner, Marie-Theres Pfeiffer, Simon Huber, Stephanie Drlik, Christina Kirchner, Josefa Reiter-Stelzl, Ricarda Groiss-Besenhofer, Manfred Gössinger, Susanne Weber • Coverbild: Sortiersperre in Enns, OÖ © WLV/Salzburg • Grafik: Monika Medvey • Druck: Druckerei Berger • Lektorat: Marlene Gölz, Mathilde Sengoelge • Alle redaktionellen Beiträge sind nach bestem Wissen recherchiert, es wird jedoch keine Haftung für die Richtigkeit der Angaben übernommen. Namentlich nicht gekennzeichnete Beiträge stammen von der Redaktion. Redaktionelle Bearbeitung und Kürzung von Beiträgen sind aus Platzgründen vorbehalten. Nicht gekennzeichnete Fotos sind private Fotos. 2 | 2019 45
ALPINE NATURGEFAHREN Naturgefahren- schutz durch BOKU und Bund I n Österreich werden Naturgefahren von der Leonhard Dienststelle »die.Wildbach« behandelt, die Krimpelstätter, bundesweit in sieben Sektionen unterglie- Leiter der Sektion Salzburg der dert ist. Für AbsolventInnen der forstwirt- WLV, Studium schaftlichen Studiengänge und im Besonderen Forstwirtschaft des Masters Alpine Naturgefahren/Wildbach- © WLV Salzburg und Lawinenverbauung ist die Abteilung Wild- Gebhard Walter, bach- und Lawinenverbauung und Schutzwald- Leiter der Sektion Leonhard Tirol der WLV, Krimpelstätter politik des BMNT ein attraktiver Arbeitgeber. Studium Forstwirt- Vier AbsolventInnen gaben uns Einblicke in schaft mit Zweig ihren Berufsalltag. Die Leiter der Sektionen Wildbach- und Gebhard Walter Lawinenverbauung Salzburg und Tirol und die Leitungsstellvertre- terin der Sektion Vorarlberg, ebenso wie der Margarete Abteilungsleiter und Privatdozent an der BOKU Wöhrer-Alge, Florian Rudolf-Miklau, haben den Auftrag, die Leiterstellvertre- terin der Sektion Bevölkerung vor Naturgefahren zu schützen. Vorarlberg der Wir haben mit ihnen gesprochen. WLV, Studium Forstwirtschaft mit Zweig Wildbach- Beschreiben Sie die Entwicklungen im und Lawinenver- Bereich Wildbach- und Lawinenverbauung. bauung Krimpelstätter: Schutz vor Naturgefahren hat durch das Thema Klimaänderung eine nicht absehbare Bedeutung bekommen. Die WLV © WLV Tirol hat sich schon in den letzten Jahrzehnten den fachlichen und gesellschaftlichen Entwicklun- gen gestellt. Sie hat sich strategisch enorm wei- terentwickelt und hat sich ein Rüstzeug für die Margarete Herausforderungen der Zukunft geschaffen. Wöhrer-Alge Besonders moderne Controlling-Instrumente prägen das Arbeitsbild. Organisatorisch und technisch erleichtern hochauflösende Daten und Simulationsmodelle die Arbeit und sorgen für einen hohen Qualitätsstandard. Das wäre aber nichts wert, hätten wir nicht erfahrene MitarbeiterInnen, die mit ihrer Fachkompetenz und Motivation das Sicherheitsniveau sehr hoch halten. Walter: Es müssen die rasanten technischen Entwicklungen gefördert werden und die Be- reitschaft zur ständigen Weiterentwicklung ge- geben sein. Die große Bandbreite an Aufgaben reicht von der Fachexpertise bis hin zur Öffent- lichkeitsarbeit. Wöhrer-Alge: Als der Forsttechnische Dienst für WLV im Jahr 1884 gegründet wurde, spiel- te der Schutz vor Wildbächen durch forstliche und technische Maßnahmen die Hauptrolle. Heute wird der Schutz vor alpinen Naturgefah- ren durch ein umfassendes Naturgefahrenma- © WLV Vorarlberg nagement geleistet. 46 2 | 2019
© WLV Vorarlberg © BOKU/IAN Rinderbergkapelle, Vorarlberg 1999 Sessladbach, Tirol Was wird von Ihnen als BOKU-Absolvent in Ihrem Bereich Wöhrer-Alge: Mein Studium hat mir ein gutes Handwerkszeug gefordert? Lernt man alles Nötige während des Studiums? für meinen Beruf mitgegeben. Ganz wichtig ist es, im Rahmen von Praktika und Ferialjobs das Wissen anzuwenden und Er- Krimpelstätter: Eine Mischung aus technischen, forstlichen fahrungen zu sammeln. Man muss auf neue Situationen flexi- sowie biologischen Kompetenzen und Wissen sind die Grund- bel reagieren können und sich die »Neugier« bewahren. Nur voraussetzung. Vor allem, wenn man täglich mit so komplexen durch ständiges Lernen können wir uns neuen Herausforde- Prozessen wie Muren und Lawinen zu tun hat. Die Universität rungen stellen. bildet das Fundament einer Ausbildung. Der Feinschliff erfolgt durch die praktische Tätigkeit und Erfahrung. Welche Schäden und deren Folgen haben Sie bisher Walter: Das Studium war eine hervorragende Basis für mein am meisten beschäftigt? Berufsleben. Vor allem die unterschiedlichen Bereiche wie Krimpelstätter: Besondere Betroffenheit verursachte ein Naturwissenschaften, diverse Rechtsmaterien bis hin zu wirt- schwerer Murgang im Lungau. Dabei ist ein Landwirt verun- schaftlichen Grundlagen bildeten eine sehr umfassende Aus- glückt. 2002 kam es in Thalgau zu drei aufeinanderfolgenden bildung. Pleschberg, Steiermark © BOKU/IAN 2 | 2019 47
ALPINE NATURGEFAHREN © WLV Salzburg Murbrecher in Aubach, Salzburg 2017 Hochwasserereignissen. Ich war das erste Mal mit derartigen Schutzwälder mit Objektschutzwirkung. Andererseits haben Niederschlagsgrößen konfrontiert. Die kurz zuvor fertiggestell- die letzten beiden schneereichen Winter verdeutlicht, wie ten Schutzbauten waren zwar überfordert, konnten aber die wichtig eine rasche Sanierung von beschädigten Schutzbau- Zerstörung der Westautobahn verhindern. ten sein kann. Walter: Für mich persönlich war das Katastrophenereignis von Wöhrer-Alge: Aufgrund der hohen Reliefenergie und der geo- Galtür im Jahr 1999 am prägendsten und hat mich als gebür- logischen Situation sind in Vorarlberg alle Naturgefahrenpro- tigen Galtürer nachhaltig beeinflusst. Besonders aufgrund der zesse vertreten. Ganz wichtig sind für uns flächenwirtschaftli- umfangreichen Schutzmaßnahmen der WLV und des großen che Projekte. Diese sehen eine Kombination aus technischen medialen Interesses. In jüngerer Vergangenheit war das Mur- und forstlich-biologischen Maßnahmen vor. Sie sollen den ereignis am Schallerbach in der Gemeinde See im Paznaun ein Wald wieder in einen optimalen Zustand bringen. So kann er großes Katastrophenereignis. seine Funktion als bester und kostengünstigster Schutz vor al- pinen Naturgefahren wahrnehmen. Wöhrer-Alge: Im Jahr 1999 wurden durch die Rutschung in Rindberg 14 Gebäude und die gesamte Infrastruktur in einer Die Herausforderungen für die Zukunft? kleinen Gemeinde des Bregenzerwaldes zerstört. Das und die Angst vor weiteren Schäden in einem Hangbewegungsareal Krimpelstätter: Innerhalb der nächsten fünf Jahre gehen zahl- derselben Gemeinde beschäftigen mich noch heute. reiche Führungskräfte der WLV in den Ruhestand. Ihr Wissen zu behalten und die Positionen nachzubesetzen wird eine gro- Welche Projekte sind in Ihrer Sektion von großer ße Herausforderung. Stetiges Weiterentwickeln, die Digitalisie- Bedeutung? rung vorantreiben, die technologischen Entwicklungen nutzen und dies mit unseren praktischen Erfahrungen zu vernetzen, Krimpelstätter: In Salzburg treten Wassergenossenschaften werden unverzichtbar sein. als Konsenswerber auf. Dadurch hat jedes Projekt eine direkte finanzielle Auswirkung für die betroffenen Personen. Besonde- Walter: Die Erhaltung und die nachhaltige Sicherung unseres re Herausforderungen erfordern auch große Talschaftsprojek- alpinen Lebensraumes in Tirol bei klimatisch extremeren Situ- te wie sie zurzeit in Leogang und Saalbach umgesetzt werden. ationen werden uns herausfordern. Über 45.000 Schutzbauten Im Bundesland Salzburg wird jährlich an etwa 100 Schutzpro- wurden in Tirol von der WLV errichtet und schützen den knap- jekten gearbeitet und ca. 30 Mio. € in die Schutzinfrastruktur pen und engen Wirtschafts- und Siedlungsraum. investiert. Die Gefahrenzonenplanung wird dauernd aktuali- Wöhrer-Alge: Die großen Herausforderungen für die Zukunft siert und ist ein Hauptinstrument im Schutz vor Naturgefahren. sind der anhaltende Siedlungsdruck und die Gefahren durch Risikokommunikation über weite Bereiche der Gesellschaft ist den Klimawandel. Gleichzeitig sinkt in der Bevölkerung die Risi- ein Dauerprojekt. koakzeptanz, das Sicherheitsbedürfnis aber steigt. Dem Schutz Walter: Nach den extremen Hochwasser- und Murereig- vor Naturgefahren sind technische und wirtschaftliche Gren- nissen in den letzten Jahren und der Windwurfkatastrophe zen gesetzt. Diese Herausforderungen können nur mittels um- im Bezirk Osttirol wurden zwei Schwerpunkte gesetzt. Der fassendem und flexiblem Naturgefahrenmanagement gelöst Fokus liegt einerseits bei der Sicherung und Erhaltung der werden. 48 2 | 2019
ALPINE NATURGEFAHREN F lorian Rudolf-Miklau studierte Forst- wirtschaft mit dem Studienzweig Wild- bach- und Lawinenverbauung. Nach sei- nem Abschluss wurde er in Bruck/Mur engagiert. Er blieb dort bis 2002 als stellvertre- tender Gebietsbauleiter und schloss im selben Jahr seine Dissertation ab. Maria Patek folgte er in die Fachabteilung im Bundesministerium. Sie ist ebenfalls BOKU-Absolventin und jetzige Leiterin der Sektion III Forstwirtschaft und Nach- haltigkeit im BMNT. Als Lehrbeauftragter ist Ru- dolf-Miklau seit 2015 an der BOKU, der Universi- tät Wien und der TU Wien tätig. 2016 übernahm © WLV Salzburg er seine derzeitige Position. © BMNT Wie würden Sie die Entwicklungen Florian Rudolf-Miklau, Gleitschneewinter 2019 Abteilungsleiter der Wildbach- der WLV in Österreich beschreiben? und Lawinenverbauung und Schutzwaldpolitik (BMNT) Der Stellenwert ist ohne Zweifel ein hoher. Spe- ziell in den Alpengemeinden ist die Wertschät- zung für unsere Leistungen eine ganz besonde- re. Die BürgermeisterInnen sind daher unsere wichtigsten Stakeholder. Das wichtigste Instru- Außerdem wurde nach dem Lawinenwinter Wildbach- und ment ist der Gefahrenzonenplan. Durch dieses 2019 ein Lawinenpaket von € 45 Mio. beschlos- Lawinenverbauung Gutachten ist zum Beispiel die Bebauung von sen. Ein weiteres wichtiges Thema ist die Aus- in Österreich Roten Gefahrenzonen praktisch zum Erliegen einandersetzung mit Extremereignissen: Der }} ist eine bundes- gekommen. Der Stellenwert wird auch weiter- Klimawandel zeigt immer mehr, dass viele Si- unmittelbare Dienst- hin bestehen bleiben, besonders wenn man cherheitsannahmen nicht mehr zutreffen und stelle der Republik an die drohende Zunahme von Katastrophen überprüft werden müssen. Österreich durch den Klimawandel und die höhere Verletz- }} hat rund 1000 Mit- lichkeit der Gesellschaft denkt. Auch durch die Was sind Herausforderungen arbeiterInnen Digitalisierung steht uns im Bereich der Planung für die Zukunft? }} ist untergliedert in ein neuer Quantensprung bevor. Die Herausforderungen liegen auf der Hand: 7 Sektionen, Neben den Fragen der Klimaanpassung, der Di- 21 Gebietsbau- Was wird von Ihnen als BOKU-Absolvent leitungen, 3 Stab- gitalisierung und des Globalen Wandels geben gefordert? stellen und 1000 die Potenziale der internationalen Vernetzung Maßnahmenfelder Das 3-Säulen-Prinzip der BOKU ist für einen in- und Zusammenarbeit die besten Antworten, pro Jahr terdisziplinären Fachbereich ideal. Vorteilhaft wenn man mit lokalen oder nationalen Konzep- finde ich auch die Interdisziplinarität, die sich ten an Grenzen stößt. Wir engagieren uns daher }} € 160 Mio. Jahres- aus der Öffnung infolge des Bologna-Prozes- in zahlreichen Netzwerken im Alpenraum (EU- budget ses ergeben hat. Die Absolventen des Masters SALP, PLANALP), in Europa oder weltweit. Un- »Alpine Naturgefahren« genießen eine sehr sere wichtigsten internationalen Partner sitzen solide Grundausbildung im naturwissenschaft- beispielsweise in Schweiz, Italien, Bayern, Frank- lich-technischen Bereich. Praxis und Erfahrung reich, Norwegen, Türkei, Japan und Taiwan. sind natürlich ebenso wichtig. Verbesserungs- potenziale sehe ich jedoch bei der Vermittlung Wie sind die Zukunftsaussichten für von Umsetzungskompetenz für die Absolven- AbsolventInnen des Masters Alpine tInnen. In der Lehre lege ich viel Wert auf das Naturgefahren in der WLV? Verständnis für Zusammenhänge, insbeson- Die AbsolventInnen haben in der WLV eine gute dere fachpolitischer Natur. Die Fähigkeit, sich Zukunft. Wir steuern auf einen großen Genera- rasch Informationen zu beschaffen, hat höhere tionswechsel zu, da in den nächsten Jahren ca. Priorität als das Auswendiglernen von Fakten. 40 % der MitarbeiterInnen in den Ruhestand übertreten. Auch die laufende Veränderung Welche Projekte sind in Ihrer Abteilung des Aufgabenspektrums, unsere Fachberei- von Bedeutung? che, der neue Schwerpunkt Schutzwald und die Der aktuell bedeutendste Schwerpunkt ist der Digitalisierung erweitern das Tätigkeitsfeld. Schutzwald. Diesbezüglich wurde von der Bun- Wir beobachten die Entwicklung der Studieren- desministerin ein Aktionsprogramm in Auftrag den genau und bieten jedes Jahr viele Ferial- gegeben und am 23. Mai präsentiert. praktika an. 2 | 2019 49
Firmenpitch und Speed-Dating Knapp 120 BesucherInnen folgten erstmals der Einladung des BOKU-Alumniverbandes zum Firmenpitch und Speed-Dating 2019 am 14. März. Es war die Gelegenheit, mit ExpertInnen aus der Praxis über Beruf, Karriere und Studium zu sprechen und wertvolle Kontakte zu knüpfen. Text: Karin Mörwald / Fotos: Haroun Moalla 24 Unternehmen und 3 Minuten pro schiedenen FirmenvertreterInnen. Pitch. Die Unternehmen waren gefor- BOKU-Alumni wählte im Voraus Kan- dert, innerhalb weniger Minuten ihre didatInnen aus und teilte sie geeig- Geschäftsbereiche und Kompetenzen neten GesprächspartnerInnen zu. vorzustellen. Sie stellten sich anschlie- Während der Gespräche konnten ßend den Fragen von Alumni-Geschäfts- sich die KandidatInnen vernetzen führerin Gudrun Schindler und den und für attraktive Posten bewerben. Diskussionen mit dem Publikum, die teilweise bei den Ausstellungstischen Bewerbungsunterlagen auf dem weitergeführt wurden. Zusätzlich konn- aktuellsten Stand. Vor Ort nutzten te die Beratung der Gewerkschaft der viele Studierende das Angebot des Privatangestellten, Druck, Journalismus kostenlosen CV-Checks und ein pro- Geschäftsführerin von BOKU-Alumni Gudrun Schindler und Papier in Anspruch genommen fessionelles Bewerbungsfoto anfer- werden. Informationen gab es außer- tigen zu lassen. ner Idee überzeugt, lernten die Teilneh- dem über das Arbeiten für die EU. Ab- merInnen des Seminars »Pitching – be- schließend sprach BOKU-Absolvent und Soft-Skills – unerlässlich im (Berufs-) geistere dein Gegenüber« mit Davorin Genusskoarl e.U.-Gründer Karl Severin Alltag. Im Rahmen dieser Veranstaltung Barudzija von Teach for Austria. Im Se- Traugott über seine Erfahrungen und wurden im März Seminare rund um die minar zum Thema Gehaltsverhandlun- Tipps bei der Start-up-Gründung. Themenbereiche Bewerbungsprozess, gen wurden effektive Wege zu einem Persönlichkeitsentwicklung, Kommu- fairen Gehalt beleuchtet. Und mithilfe 157 Gespräche und 10 Minuten pro nikations- und Präsentationstechniken einer Potenzialanalyse konnten die per- BewerberIn. Das Speed-Dating ermög- und Führungskompetenzen angeboten. sönlichen Stärken und Schwächen er- lichte den exklusiven Austausch mit ver- Wie man u. a. andere von sich und sei- gründet werden. 50 2 | 2019
»Der Firmen-Pitch an der BOKU bietet die idealen Rahmenbedingungen, um in entspannter Atmosphäre den Austausch zwischen Unternehmen, Absol- ventInnen und Studierenden zu fördern. Besonders erfreut hat uns das rege Interesse der Studierenden, welche zum Teil bereits ihre Bewerbungs- unterlagen zur Veranstaltung »InteressentInnen hatten die Mög- mitgebracht haben.« lichkeit, an unserem Messestand Auskunft zu Octapharma, unserer Thomas Wieser Tätigkeit, unserem Traineepro- Recruiting & HR, gramm sowie zu unserem Bewer- Binderholz GmbH bungsprozess zu erhalten.« »Durch die Veranstaltung ist es uns Melanie Lassl möglich, in kurzer Zeit eine große Communication Assistant, Anzahl von potenziellen neuen Mit- Octapharma arbeiterInnen anzusprechen und die Bekanntheit unseres Unterneh- mens zu steigern.« »Der BOKU-Firmen-Pitch mit anschließendem Speed Dating war Georg Angelmaier eine ausgezeichnete Veranstaltung! Geschäftsführer, Von den Studierenden, mit denen dlp Ziviltechniker-GmbH wir beim Dating gesprochen ha- ben, passen so gut wie alle fachlich »Unsere Märkte leben von en- top zu unseren Anforderungen. Vie- gagierten MitarbeiterInnen und le besuchten uns auch an unserem daher ist uns der persönliche Kon- Karrieretisch und fachsimpelten takt zu den BewerberInnen sehr mit unserer Kollegin aus dem wichtig, um herauszufinden, ob Produktmanagement-Tierernäh- Unternehmen und BewerberInnen rung (auch BOKU-Alumna). Einige zueinander passen.« Studierende haben sich bereits Bettina Braun beworben - das freut uns sehr.« Abteilungsleitung Human Re- Melanie Zorn sources & People Engagement, Recruiting Specialist bei OBI Bau- und Heimwerker- ERBER Group märkte Systemzentrale GmbH (BIOMIN & ROMER LABS) 2 | 2019 51
»Der Firmen-Pitch an der BOKU war eine sehr gute Möglichkeit, unser Unter- nehmen als potenziellen Arbeitgeber bei Studierenden vorzustellen. Rege Diskus- sionen zu den Themen Jobeinstieg, Berufsalltag und eigene Entwicklungschan- cen ergaben sich mit allen BewerberInnen sowohl im Rahmen des Speed-Datings als auch direkt am Garant-In- fostand. Zweifelsohne sind Arbeitswelt und auch die MitarbeiterInnensuche im Umbruch, wodurch ein in- tensiver Austausch zwischen beiden Seiten Impulse für die Zukunft setzt« Natascha Stolka Produktmanagement, Garant-Tiernahrung Gesellschaft m.b.H. »AbsolventInnen der BOKU stellen in der ASFI- »Wir suchen gut ausgebil- »Wir waren sehr gerne mit dabei. Der Maschi- NAG Bau Management GmbH einen fachlich dete und engagierte Nach- nenring bietet österreichweit Jobmöglichkeiten hoch geschätzten und sehr wirksamen Anteil wuchskräfte. Ob Praktikum, für BOKU-AbsolventInnen in den Bereichen unserer MitarbeiterInnen dar. Wir freuen uns Abschlussarbeit oder Agrar, Baummanagement, Forstwirtschaft und daher immer über BewerberInnen der BOKU Einstiegsjob – wir bieten Gartengestaltung/Landschaftsplanung!« mit ihrer breiten fachlichen Kompetenz. Auch BOKU-StudentInnen und Michaela Dietrich PraktikantInnen ihrer Studienrichtungen sind AbsolventInnen vielfältige Be- Bereichsleitung Personalmanagement, uns willkommen.« rufs- und Aufstiegschancen.« Maschinenring-Service NÖ-Wien Klaudia Niedermühlbichler Romana Buchinger »MR-Service« eGen Leitung Human Resources, HR Business Partner, ASFINAG Bau Management GmbH Doka GmbH Jobs für AbsolventInnen auf: alumni.boku.ac.at/jobboerse Jobs nach Studienrichtung AbsolventInnenzahlen Aw Agrarwissenschaften FwHw Forstwissenschaft und Holz- und Naturfasertechnologie KtWw Kulturtechnik und Wasserwirtschaft Lap Landschaftsplanung und -architektur Lbt Lebensmittel- und Biotechnologie UBRM Umwelt- und Bioressourcen- management Mehrfachnennungen möglich 52 2 | 2019
ALUMNI INTERNATIONAL Plastic Recycling in Laos and Vietnam AUSTRIA, Vienna: Souphaphone SOUDACHANH Project staff at Institute of Waste Management, BOKU Studies: Environmental Management (Bachelor) at National University of Laos, Water Management and Environmental Engineering (Master) at BOKU Studying at BOKU has shaped and in- network for building training and educa- spired me in many different dimensions. tion capacities in plastic recycling in Laos It gave me the opportunity to try various and Vietnam with emphasis on quality, subjects in addition to my core study safety and resource efficiency‹ (»SEA- and to learn more about sustainabili- PLASTIC-EDU«). It is very interesting and ty while being a tutor at the Centre for challenging at the same time. I have Development Research (CDR) at BOKU. learned that not only technical aspects During one of my first courses ‘Negotiat- are needed, but also project manage- ing Changes: Simulating an internation- ment skills and an appropriate way of al conference for sustainable develop- communicating. These are crucial in or- ment’ from CDR I learned negotiating as der to keep up with the project progress. a key skill that I could and can apply in Working in such an international project many different areas of my studies and requires a lot of time to adapt and un- career path. derstand, not only the context and tasks, but also the cultural differences. The fields of BOKU studies are very im- portant and very useful in many appli- To all new students: It is totally fine if you cations. Especially in today’s situation, feel lost and are not quite sure of what where solutions of sustainability prob- you like or want to do in the future. It is a lems are still unclear and there is a high process of learning. Try to learn as many demand for the skills you learn at BOKU. new things as possible and get out of your comfort zone! I am currently working in an Erasmus+ project, called ›South East Asia-Europe Souphaphone Soudachanh at a field trip in Thailand for rice farming activities during a summer school 2 | 2019 53
ALUMNI INTERNATIONAL Water and waste water technology AUSTRIA, Linz: Francesco ESPOSITO Process Engineer, UNIHA Wasser Technologie GmbH During my bachelor studies in Civil and Environ- mental Engineering at the Polytechnic University of Turin (Italy) I developed a profound interest for water- and international development-relat- ed topics, and I actively participated in the activities of the student association »Ingegneria Senza Frontiere« (Engineering Without Borders). Looking for an international experience, I moved to Vienna where I com- pleted the Master Program in Water Management and Environmental Engineering at BOKU. Here, in parallel to my studies I worked as a re- search assistant for the Institute of Hydraulics and Rural Water Man- agement and for the Institute of Surveying, Remote Sensing and Land Information. During my academic career I always tried to enhance my knowl- edge with a select choice of seminars, summer schools and spe- cialization courses around the world. Since March 2019 I work as a process engineer within UNIHA Wasser Technologie GmbH in Linz, a worldwide operating com- pany specialized in the field of water and waste water technology. Quality in pharmacy »The bitterness of poor quality remains long and biotechnology after the sweetness of a low price is gone.« SWITZERLAND, Basel: understanding of the need of their contribu- Monika BRAZDA tion to the overall system. High quality, as re- Partner at Quality Biotech – Development quired for pharmaceutical production, can be & Cells (QBDC) accomplished only in this way. Studies: Food Science and Biotechnology at BOKU and Wageningen University During my studies I was not very often in the lecture halls as I was working at the same In my last year before graduation I attend- time, but of course I had to attend all semi- ed a seminar about »Quality management nars. I think it was an economics seminar that systems in daily practice« from guest lectur- still impresses me. We were taught about the er Erich Plaschke. His lecture on how to im- correlation of limited resources and pricing plement quality systems and apply them in thereof and that the only ›nearly‹ unlim- a thoughtful manner influenced my way of ited resources are our skills for inno- thinking about quality management. Basical- vation and communication. They will ly, I try to implement these elements in my help us in the end to overcome ener- everyday business. gy shortages or environmental de- struction. For me it seems this the- I am co-founder of the QBDC GmbH. We con- ory is rather robust, if I look with sult established local pharmaceutical compa- open eyes to what is happening nies in matters of facility qualification, bio- in these sectors. The biggest technology companies in the development challenge for all of us is the of production processes and for start-ups environment. BOKU with its and companies in the near East we plan en- whole spectrum of differ- tire production facilities. We also provide our ent studies can – and does internal developed software solutions. – contribute tremendously For this working area it is important to con- to obtain a clear picture of vince people to take an active position to- the dimension, solve cur- wards advancing their product quality. Not rent problems and also find only »because QA says so«, but from a deep solutions for the future. 54 2 | 2019
Managing globally in the food sector SWEDEN, Stockholm: Günter REICHENBERGER »Remain open to Product Portfolio Director, PerkinElmer Food opportunities and Studies: Ecology at BOKU, Plant Sciences at Utah State University, Business Administration new challenges. Our at California State University-East Bay professional lives are more governed by changes than those of our parents. I would recommend How would you describe your career so far? to remain in the I consider myself a product manager stretching myself ›driver’s seat‹ to a bit beyond classical product management bound- fulfill your individual plans at all times; aries. As product management can be defined in so we ourselves are driving changes in our many different ways, it is never a monotonous career path; most of all it allows one to grow professionally endeavors to live according to our own just as much as personally. plans.« BOKU provided me with a very broad background to build on, with its combination of theory and practical exercises in a beautiful Vienna setting. I remember the age of 2. When explaining the work environment in strong friendships among colleagues. Sweden, I sometimes use the following example: According to the Harvard Business Review, Sweden How do you assess the career opportunities ranks among the top as an egalitarian and consensual for graduates from BOKU? workplace. Combining this with a WIPO report where I think BOKU developed very positively over the years, Sweden ranked 2nd place in the list of the most inno- offering a wide selection of programs that allow stu- vative countries after Switzerland and ahead of the dents to make the right choice. From what I heard, Netherlands, USA and UK, Sweden is by all means a BOKU ranks well among »green universities«, so I be- decent place to work. lieve BOKU is well positioned. What are big challenges nowadays and how What are your professional activities and what to solve them? skills are important? Foremost, I think we need to work together to pre- Managing a product portfolio globally and provid- serve and strengthen our democratic foundations and ing solutions to customers encompasses multiple cohesion in our societies in order to tackle specific cross-functional tasks. For a growing organization, tasks of the future such as quality education, sufficient innovation, identifying new technologies and strate- supply of safe and healthy food and extended health- gic planning play a significant role, as much as staying care accessible to all, to name just a few focus areas. connected with customers to understand their needs. Working internationally does require a strong interest What do you remember from your time at BOKU? in diverse markets and customer use-cases, and of I remember my time at BOKU as a rewarding experi- course in cultural backgrounds. ence and I have vivid memories of personalities like Professors Aulitzky, Holzner, Woess, Krapfenbauer, How would you assess the political, social and Steiner, Zukrigl and Welan, to name a few. And a few economic situation in Sweden? anecdotes, like us students listening eagerly to Profes- Sweden is exposed to political and social challenges sor Michl’s chemistry exams afraid of failing without that a wider Europe is facing, although probably not this additional preparation. Or Professor Ehrendorfer so much economically. People thrive in an open and in statistics: Some student kept asking questions all equal society, though equality still appears incomplete the time, just to slow him down a bit in speed. And at times. For example, while Sweden offers the most I do remember interesting excursions with Professor generous parental-leave options of 480 days shared, Hübl, from Wienerwald all the way to Grossglockner though one needs to admit that women still take the and through Türkenschanzpark just a few years ago at major part of parental leave for children under the a BOKU Alumni Day. 2 | 2019 55
INTERVIEW Vielfalt im Energiesektor Josef Siligan ist seit April 2019 Vorstandsmitglied der Linz AG. Er hat nun die Verantwortung des Energie-Ressorts über, und somit auch über rund 400.000 Kundinnen und Kunden, die von der Linz AG versorgt werden. Interview: Karin Mörwald und Teresa König E » in Studium liefert enorm viel Wissen. Es kann jedoch keinen Einblick in die Arbeitswelt verschaffen. Personen mit Ecken und Kanten, die im Leben schon viele unterschiedliche Dinge gemacht haben, können vielsei- tige Erfahrungen und Zugänge einbringen, die für das Unter- nehmen wertvoll sein können.« 2005 begann seine Karriere bei der Linz AG als Trainee. Als KTWW-Absolvent brachte er nicht nur ein breites Wissen aus dem Studium mit, sondern auch einen vielfältigen Lebenslauf: Anstellun- gen im Versand- und Lebensmittelhan- del, bei der Post oder in der Gastrono- mie sowie in einem Ziviltechnikerbüro sind nur einige Beispiele. Bereits 2006 hatte er die erste Leitungsposition inne. »So etwas kann man nicht planen. Es müssen viele Faktoren stimmen und noch dazu braucht man das notwendige Quäntchen Glück.« Für seine jetzige Position setzte sich Jo- sef Siligan gegen BewerberInnen aus ganz Österreich durch. »Ich wollte im- mer schon in einer großen Organisa- tion mit entsprechender Bandbreite an Tätigkeiten und Aufgaben arbeiten. Gerade die permanente und qualitativ hochwertige Verfügbarkeit von Strom wird in modernen Gesellschaften mehr als vorausgesetzt, parallel dazu wachsen die Anforderungen etwa an unsere Net- © Linz AG ze. Es sind unter anderem so große The- men wie Energiewende, Digitalisierung
oder die fortlaufende Elektrifizierung des Alltags, die den Energiesektor allgemein und auch speziell in der LINZ AG Ein-/Auf … prägen. Mein neuer Aufgabenbereich ist demnach wahr- scheinlich spannender denn je und sehr breit gefächert.« Alexander Krawtschuk Insbesondere wird von einem Vorstandsmitglied vernetz- Magistratsabteilung 29 tes und übergreifendes Denken gefordert. »Es gilt den Brückenbau – Überblick zu wahren und vor allem die organisatorischen Projektabwicklung Rahmenbedingungen zu schaffen, um den Anforderungen Zu Beginn dieses Jahres durfte der KundInnen gerecht zu werden.« Probleme abstrahie- ich meine Tätigkeit in der Pro- ren und so Lösungen entwickeln zu können, ist Josef Silig- jektabwicklung bei der MA 29 an wichtig. »Das sind Fertigkeiten, die wesentlich für die (Magistratsabteilung 29 – Brü- Entwicklung von Lösungen komplexer Aufgabenstellungen ckenbau & Grundbau) aufnehmen. Davor war sind. Das habe ich während des Studiums an der BOKU ich, nach meinem Studium der Kulturtechnik gelernt.« Die Kombination mit dem BWL-Studium und dem und Wasserwirtschaft und dem anschließen- Fokus auf organisatorische Themen sowie auf Methoden den Doktorat am Institut für Konstruktiven In- der betriebswirtschaftlichen Anwendung, war für ihn die genieurbau, vier Jahre in der Praxis bei einem ideale Studienwahl. renommierten Ziviltechniker im Bereich der Tragwerksplanung und -analyse als leitender Das Studium Kulturtechnik und Wasserwirtschaft der Projektingenieur tätig. BOKU ist in seinen Augen ein herausforderndes Studium mit großer Themenvielfalt. Genau deshalb bietet es Stu- dierenden viele Chancen auf dem Berufsmarkt. »Englisch Gishild Schaufler sollte allerdings im Studium selbstverständlicher werden.« Salzburger Landesumwelt- Ob Josef Siligan wieder an der BOKU studieren würde? »Ein anwältin klares Ja. Sofort. Ich erinnere mich gern an die ›familiäre‹ Nach dem Studium der Rechts- Atmosphäre mit gleichgesinnten Studierenden aus ganz wissenschaften an der Universi- Österreich. Außerdem denke ich oft an den legendären tät Salzburg und Berufserfahrung ›Erd- und Grundbau‹ bei Universitätsprofessor Otto Pregl im Rahmen des Gerichtsjahrs und natürlich an die Feste im ›TÜWI‹.« und am European Institute of Public Administration in Luxemburg, kehrte die Salzburgerin zuerst zurück nach Wien, um an der BOKU das Masterstudium Umwelt- und Bioressourcenmanagement zu ECKDATEN absolvieren. Nach der Geburt ihrer beiden JOSEF SILIGAN Kinder war sie in einem Fischereiprojekt tätig 1996–2003 Studium KTWW, BOKU und promovierte an der Universität Salzburg (Leistungsstipendium) im Fachbereich Biologie. Die Ergebnisse ihrer Masterarbeit über Treibhausgase 2004–2010 Studium BWL, JKU Linz aus Böden unterschiedlicher Landnutzung Lead-Auditor ISO 9001 am BFW sowie ihrer Doktorarbeit über die Systemmanager Qualität ISO Quality Hechtbandwurmepidemie im Grundlsee Silberne Ehrennadel für Mitarbeit im konnte sie in wissenschaftlichen Zeitschriften Österr. Wasser- u. Abfallwirtschafts- publizieren. Seit 2013 ist sie Mitarbeiterin bei verband der Salzburger Landesumweltanwaltschaft. Mit April 2019 wurde sie für die Dauer von 5 2003–2005 Ziviltechnikerbüro DI Kurz, Linz Jahren zu deren Leiterin bestellt. Die aktuellen 2005 Trainee, Linz AG Herausforderungen ergeben sich für die neue Umweltanwältin aufgrund des steigenden 2006–2011 Leiter Betrieb »Kanalnetz« Nutzungsdruckes auf Umwelt, Natur, Raum (Abwasser), Linz AG und Landschaft, in Bezug auf den Klimawan- 2010–2015 Koordinator Qualitätsmanagement, del und das Artensterben. Wichtig für sie ist Linz Service GmbH es, der Natur und Umwelt eine hörbare Stim- me zu geben und ganzheitliche, langfristige 2011–2015 Technischer Leiter, Hafen Linz und Sichtweisen einzubringen mit dem Ziel, den Donaulager GmbH künftigen Generationen eine funktionierende 2015–2019 Geschäftsführer, Enamo GmbH und Lebensgrundlage zu hinterlassen. Prokurist, LINZ STROM GmbH & Co KG 2019 Seit April Vorstand des Energie- Ressorts, Linz AG … steigerInnen 2 | 2019 57
AKADEMISCHE FEIER Akademische Feier Fotos: Fotostudio W. Bichler Im Rahmen der Akademischen Feier am 28. März wurden ein Altrektor und AltvizerektorInnen für ihre Verdienste an der Universität für Bodenkultur geehrt. Verleihung der Altrektorenkette an Martin H. Verleihung der AltvizerektorInnenkette an Barbara Gerzabek: Rektor der BOKU von 2010 bis 2018 Hinterstoisser: Vizerektorin für Lehre und Internationales von 2010 bis 2018 Verleihung der Altvizerektorenkette – posthum – an Georg Haberhauer: Vizerektor für strategische Entwicklung von 2010 bis 2014 und Vizerektor für Personal und Organisationentwicklung von 2014 bis 2016 Verleihung der AltvizerektorInnenkette an Josef Glößl: Vizerektor für Forschung und Internationale Forschungskooperation von 2010 bis 2018 Großes Bild oben v. l. n. r.: Altrektor Werner Biffl (1981-1985 Rektor), Altrektor Manfried Welan (1974-1976 Vizerektor, 1977-1981 Rektor, 1981-1984 Vizerektor, 1990-1994 Rektor, 1994-2001 Vizerektor ), Altrektor Martin Gerzabek (2010- 2018), Rektor Hubert Hasenauer (seit 2018), Altrektor Hubert Sterba (1985-1989), Altrektor Hubert Dürrstein (2003-2007), V. l. n. r.: Josef Glößl, Ulrike Sych (Rektorin der Universität für Musik und Altrektor Leopold März (1993-2003 Rektor) darstellende Kunst) und Barbara Hinterstoisser 58 2 | 2019
Im Rahmen der Akademischen Feier am 14. März wurden Preise zur Förderung des wissenschaftlichen Ein-/Auf … Nachwuchses der Universität für Bodenkultur verliehen. Wir gratulieren sehr herzlich! Thomas Pils Wr. Neustädter Stadtwerke und Kommunal Service GmbH Thomas Pils hat KTWW abgeschlossen und war nach Beendigung des Studiums von 1999 bis 2001 in Ingenieurbü- ros im klassischen Siedlungs- wasser- bzw. Verkehrswegebau beschäftigt. Danach war er bis 2019 Mitarbeiter in der ASFINAG Bau Management GmbH (vormals ÖSAG). Er begann seine Karriere als Techni- ker und in weiterer Folge als Projektleiter bei Autobahnneubauprojekten und hatte in den letzten elf Jahren die Funktion eines Gruppen- leiters und stellvertretenden Abteilungsleiters Verleihung der BOKU Talent Awards an: Hanna Forster, Claudia in der Bauabteilung inne. Neben der Führung Gusenbauer, Wiltrut Koppensteiner, Johanna Naynar, Julian Reichstein, einer regionalen Gruppe leitete er die interne Franziska Schöniger, Christian Car, Florian Kretschmer, Andrea Arbeitsgruppe »Örtliche Bauaufsicht« und war Lassenberger, Elisabeth Lobner, Katharina Schodl, Nino Trattnig; auch Leiter des Arbeitskreises »Arbeitssicher- Laudator/in: Vizerektor Christian Obinger, Gertrud Haidvogl heit« in der österr. Bautechnik Vereinigung. Seit Februar 2019 ist Herr Pils technischer Koordinator der Geschäftsführung der Wie- ner Neustädter Stadtwerke und Kommunal Service GmbH. Michael Langerwisch Regionales Jugendmanagement Regionalmanagement Südweststeiermark GmbH Michael Langerwisch absolvier- te neben seiner Selbstständig- keit 2017 das Masterstudium Verleihung der BOKU Best Paper Awards an: Johanna Brändle, Tilman UBRM mit Schwerpunkt Klima. Grünewald, Sophie Kratschmer, Anika Retzmann, Cornelius Senf, Behzad Seit März 2019 arbeitet er bei der Regionalma- Shirmardi Shaghasemi; Laudator Hans-Peter Kaul nagement Südweststeiermark GmbH, die der Netzwerkknoten und die Entwicklungsagentur für eine integrierte nachhaltige Regionalentwick- lung in der Südweststeiermark ist. Als Regionaler Jugendmanager ist er neben der Beratung in jugendrelevanten Fragen, der Vernetzung und Informationsweitergabe an MultiplikatorInnen in der Kinder- und Jugendarbeit auch dafür verantwortlich, die Interessen der Kinder und Jugendlichen in regionale Gremien und Entwick- lungsprozesse zu tragen. Unter anderem berät das Regionale Jugendmanagement Gemeinden zu Themen der verschiedensten Unterstützungs- möglichkeiten und Formen der Jugendbeteiligung. Verleihung der Preise aus dem Stadt Wien-BOKU Research Funding Programm an: Doris Österreicher, Christoph Schunko; Laudator: Vizerektor Christian Obinger … steiger 2 | 2019 59
VERBÄNDE Kulturtechnik und Wasserwirtschaft KTWW- Verband Der Verband wurde im Jahr 1937 ge- © Verband der Agrarabsolventen gründet, hat aktuell über 900 Mitglieder und ist bemüht, für Studierende und AbsolventInnen der Studien für Kultur- technik und Wasserwirtschaft, ein ent- sprechendes Informations- und Dienst- leistungsangebot bereitzustellen und den Kontakt zur Universität zu erhalten. Verband der Agrarabsolventen Eine wichtige Aktivität stellt die Vergabe von Preisen für besondere Studienleis- Exkursion zu Ziegenmilch, Eis und Bier tungen bzw. für hervorstechende Dip- Die Frühjahrsexkursion des Agararabsolventenverbandes am Samstag, lomarbeiten dar. Das Seminar »Kultur- den 4. Mai führte dieses Mal ins Wechselgebiet rund um Krumbach in technik und Wasserwirtschaft – Heute« Niederösterreich. stellt jedes Jahr die aktuellen Entwicklun- gen in einem anderen Tätigkeitsfeld der Ziegenstall Mandl in Lichtenegg Kulturtechnik zur Diskussion. Der ursprüngliche Viehwirtschaftsbetrieb wurde in den Jahren 1997 bis 2002 aufgrund der steigenden Nachfrage zur Gänze auf Ziegenhaltung Ein aktives Verbandsleben ist wesentlich mit Bio-Zertifizierung umgestellt. 2012 übernahm der jüngste Sohn von der aktiven Beteiligung der Mitglie- Michael den Betrieb und baute einen neuen Stall mit angeschlossener der abhängig. Wir freuen uns, wenn wir Molkerei sowie autaker Energieversorgung (Hackschnitzelheizung/Pho- AbsolventInnen der Studien für Kultur- tovoltaikanlage) mit Energierückgewinnung. Die täglich gemolkene Zie- technik und Wasserwirtschaft für eine genmilch wird pasteurisiert, zu Frischkäse verarbeitet und mit Kräutern aktive Mitgliedschaft gewinnen können! und Gewürzen veredelt. Die Produktpalette umspannt: Bio-Ziegenkäse- Obmann GF DI Manfred Assmann bällchen, Bio-Ziegenfrischkäseaufstrich sowie Bio-Ziegenmilchröllchen. Im hofeigenen Verkaufsladen konnten wir die angebotenen Produkte verkosten. Einladung zur Eisgreissler in Krumbach KT-Exkursion 2019 Ursprünglich belieferte der Biomilchbetrieb Text: Christina Kirchner mit 50 Kühen Schulen, Kindergärten und die Gastronomie in der Region mit Milch und Am Freitag, den 6. September, findet die Obst. Während der Sommerferien kam es jährliche Exkursion des AbsolventInnen- jedoch immer zu einem Absatzrückgang. verbandes der Studien für Kulturtech- Das brachte die Familie Blochberger auf nik und Wasserwirtschaft statt. Diesmal die Idee, Biomilch mit Früchten und Kräu- stehen mit Unterstützung der PORR Bau tern etc. zu Eis zu veredeln. Mutig wurde GmbH die Baustellen Autobahn D4/R7 2011 das erste Eisgeschäft in der Roten- in Bratislava und die Tiefgarage Neuer turmstraße in Wien eröffnet. Mittlerweile Markt in Wien am Programm. gibt es auch Läden in Graz, Linz, Klagenfurt Wir würden uns freuen, bei unserer Ex- und Wiener Neustadt. Das Konzept lautet, kursion einen interessanten und schö- dass ausschließlich regionale und saisonale nen Tag mit Ihnen verbringen zu dür- Produktion mit streng ausgewählten natür- fen! Nähere Informationen zu Exkursion lichen Zutaten verarbeitet werden. und Anmeldung finden Sie auf unserer Brauereiführung im Schwarzbräu in Homepage www.ktverband.at Krumbach Gerald Schwarz informierte uns über die bis zu 13.000-jährige Geschichte des Bie- res. Anhand von heimischen Rohstoffen erklärte er uns, auf was es beim Bierbrauen ankommt. Der Hopfen stammt aus Oberösterreich und der Steiermark, die Braugerste aus der unmittelbaren Umgebung. Ca. 25 kg Braugeste werden für 1 hl Bier geröstet bzw. vermalzt. Schwarz stellt zurzeit 12 Biersorten her. Nach dem Vortrag und einer Bierverkostung, konnten wir auch ein paar Bier- sorten zum Testen nach Hause mitnehmen. 60 2 | 2019
Österreichische Gesellschaft für Landschaftsarchitektur ÖGLA AKADEMIE: Methoden der Landschafts- planung in der Regionalplanung Text: Stephanie Drlik Städte und ihr Stadtumland bieten dann hohe Lebens- und Nutzungsqualitäten, wenn hoch- rangige Infrastrukturen und intakte Land- schaftsstrukturen gleichermaßen berücksichtigt werden. Doch in und um Großstädte geraten diese Räume durch Immobilien-, Infrastruktur- und Gewerbeentwicklungen zunehmend unter Druck. Die Landschaftsplanung als Ordnungsplanung Die historischen Gärten der Landschaftsarchitektur bietet Instrumente und Lösungsansätze für eine nachhaltige Le- der Schutzzone Rennweg Text: Stephanie Drlik bensraumentwicklung. Die erste ÖGLA Akade- mie Fortbildungsveranstaltung 2019 widmete Seit 1974 bilden das Salesianerinnenkloster, der Botanische Gar- sich den entsprechenden Planungsmethoden ten der Universität Wien, das Belvedere und das Sommerpalais und -prozessen, wobei das Fallbeispiel Grüner Schwarzenberg die „Schutzzone Rennweg“ gemäß der Wiener Ring Wien–Niederösterreich vertieft wurde. Be- Schutzzonenverordnung. Dieses Gesamtareal, erbaut und gestal- gleitend waren die Schautafeln »30 Jahre Do- tet von den führenden Architekten und Gartenarchitekten Wiens nauinsel« als Leihgabe der Wiener Magistratsab- in der Zeit um und nach 1700, stellt europaweit tatsächlich die teilung 45 (Wiener Gewässer) ausgestellt. einzige Zone dar, in der wir im 21. Jahrhundert das Leben der höheren Stände anschaulich in ihren großteils er- haltenen Wohnbauten und Freiflächen bis heute nachvollziehen können. Im Rahmen eines Stadtspaziergangs führte Uni- Die ÖGLA AKADEMIE ist das Forum für Information, Diskurs, Fort- versitätsprofessorin Eva Berger (TU Wien, öghg) und Weiterbildung im Fachbereich Landschaftsarchitektur und Ende April interessierte ÖGLA-Mitglieder durch die -planung. Die Akademie geht auf die Anforderungen des Marktes Anlagen. Die Gärten wurden nicht nur in ihrer ge- ein und bietet jedes Jahr ein relevantes Fort- und Weiterbildungs- schichtlichen Entwicklung und in ihrem heutigen angebot. Zudem trägt sie zur Entwicklung des Standes der Tech- Aussehen, sondern mithilfe zahlreicher bildlicher nik der Profession bei. www.oegla.at/akademie und schriftlicher Quellen besprochen. BIOMIN is looking for... Pioneers We turn science into sustainable solutions and are world leaders in the field of mycotoxins. Our top-notch teams and leading-edge technology put us in the fast lane in our world spanning markets. Partners For our customers we develop regional solutions for global food issues. Our international teams work together in an environment of trust, confidence and on equal footing. Performers We build on more than 30 years of strong above-average growth that is sustainable and future-oriented. Grow with us! Check open positions online Leaving foodprints BIOMIN is part of ERBER Group 2 | 2019 61 Naturally ahead
VERBÄNDE Verein Österreichischer Lebensmittel- und Biotechnologen VÖLB-Frühjahrs- tagung 2019 Text: Manfred Gössinger Am 4. April fand an der BOKU (Muthgasse) die Frühjahrsta- gung zum Thema: »Das Essen der Zukunft – Woraus werden die Lebensmittel von morgen bestehen?« statt. Die knapp 100 TeilnehmerInnen erlebten sehr interessante Vorträge von internationalen und nationalen Referentinnen und Referenten (Miriam Kabel (Universität Wa- geningen), Helene Persak (Fa. Agrana), Sigrid Amann (BMAS- GK), Stefano Serra (Universität Mailand), Bernd Müller-Fembeck VÖLB-Fortbildungsserie »Gutes (Fa. Givaudan), Bernhard Kuhn aus Österreich – aus eigener (AGES), Klaus Riediger (AGES), Hand« Günter Maier (Fa. Novozymes), Henry Jäger (BOKU) zu den Berei- Die im Vorjahr gestartete Fortbildungsserie chen »Pflanzliche Rohstoffe und wird – dank des Engagements der Referen- Zusatzstoffe von morgen«, »Das tInnen – sehr gut angenommen. Am 19. März Aroma der Zukunft« und »Neuar- fand wieder eine Veranstaltung im Rahmen der tige Lebensmittel, neue Enzyme VÖLB-Fortbildungsserie diesmal zum Thema und alternative Proteinquellen« »Schinken« statt. In der Filiale Radatz Fleischwa- aus Sicht der Forschung (Univer- ren im Ekazent Hietzing präsentierten Marija sitäten und Industrie), des Ge- Zunabovic-Pichler (Institut für Lebensmittelwis- setzgebers und der Lebensmit- senschaften an der BOKU) und Fritz Docekal (Fa. telaufsicht. In der Pause wurde Radatz) die Vielfalt von Schinken. Vielen Dank von der Fa. Givaudan ein Tasting den beiden für die Gestaltung der sehr interes- Corner vorbereitet. santen Weiterbildungsveranstaltung. Applied Limnology Fünf frische Alumni für die Limnologie! Text: Marie-Theres Pfeiffer Nach 19 Monaten intensivstem Masterstudienprogramm auf drei verschiedenen Unis, verteilt auf zwei Kontinenten, haben es Jos- hua Benjamin, Doreen Abuya, Beryl Omollo, Jacob Iteba und Flipos Woldeab (im Foto von links nach rechts) nun geschafft: Sie sind frisch gebackene Alumni des internationalen Masterstudien- programms Limnology und Wetland Management! Im Zuge ihrer Masterarbeiten sind die Fünf in ihre Heimatländer Kenia und Äthi- opien gereist, um ihre gewässerökologischen Feldarbeiten an den Flüssen Mara, Gura, Sagana (in Kenia) sowie Megech und am Tana- see (in Äthiopien) durchzuführen. Die internationale Erfahrung © Joshua Benjaminv an drei Unis, BOKU, Egerton in Kenya und IHE in Delft, sowie die praktische Freiland- und Laborarbeit wird ihnen in der Berufswelt zugutekommen. Gratulation! 62 2 | 2019
Ein-/Auf … Heidi Zehetner Studiengangsleiterin und Leiterin Kompetenzzentrum für Marketing, FH Wien der WKW Im Februar 2019 wechselte Heidi Zehetner zur FH Wien der WKW und verantwortet neben der Studiengangslei- tung alle Marketing-Lehrveranstaltungen der neun Studienprogramme/Bachelor und Mas- © IWJ ter. Heidi Zehetner studierte Agrarökonomie an der BOKU, Marketing & Sales an der WU Fachgruppe JagdwirtIn Wien und schloss an der Donauuniversität Krems einen Executive MBA ab. Die Marke- Auch so kann die Zukunft der Jagd tingexpertin war über 20 Jahre im Brand-/ aussehen: 18 Akademische JagdwirtInnen Produktmanagement und Business Develop- und eine junge Wissenschaftlerin an der ment im Lebensmittelhandel, der Markenar- tikelindustrie und im Tourismus tätig. Beim BOKU geehrt internationalen Konsumgüterkonzern MARS Text: Christine Thurner war sie Marketingdirektorin und Mitglied der »Der Universitätslehrgang Jagdwirt/in kann stolz auf seinen 10. Ju- Geschäftsführung. Vor ihrem Wechsel zur FH biläumsjahrgang sein. Das Niveau und die Vielfalt der Abschlussar- leitete sie bei WienTourismus das Brandma- beiten zeigen, dass hier Profis am Werk sind, die Praxis und Theorie nagement sowie das B2C-Marketing für 20 in perfekter Art und Weise miteinander verknüpfen!« internationale Märkte. Klaus Hackländer Eine lehrreiche Zeit während des Universitätslehrgangs Jagd- wirt/in fand mit ihrer würdevollen Akademischen Feier ein stimmungsvolles Ende. Den achtzehn TeilnehmerInnen der Andreas Schobel renommierten berufsbegleitenden Weiterbildung des Instituts Qualitätsmanager, für Wildbiologie und Jagdwirtschaft an der BOKU wurde von Rattpack Group Universitätsprofessor Klaus Hackländer, dem wissenschaftli- Das Familienunternehmen chen Leiter des Lehrgangs und den Vertretern des Rektorats, in mit Hauptsitz in Vorarlberg Anwesenheit zahlreicher prominenter Gäste das Jagdwirte-Ab- hat seit Dezember 2018 zeichen verliehen. einen neuen gruppenüber- Damit die jagdliche Zukunft auch wissenschaftlich erforscht greifenden Qualitätsmanager bleibt und monetär prämiert wird, gibt es zahlreiche Initiativen – BOKU-Absolvent Andreas Schobel. 2012 und Ausschreibungen für Publikationen, die einen wesentli- schloss es seinen Master mit Schwerpunkt chen Beitrag für die Entwicklung von Managementstrategien im Lebensmitteltechnologie ab, und hat dann Sinne einer nachhaltigen Jagd leisten. Eine der bekanntesten ist verschiedene Stationen auf dem Weg zum der »Granser – United Gobal Academy Forschungspreis für eine Qualitätsmanager der Rattpack Group durch- nachhaltige Jagd«, der 2019 an Johanna Maria Arnold über- lebt. Die Hauptaufgabengebiete sind neben reicht wurde. der Weiterentwicklung des QM-Systems und der Auditverantwortlichkeit, die lebensmit- Auch die Themen der Abschlussarbeiten der AbsolventInnen telrechtliche Bewertung von Primär- und des Universitätslehrgangs Jagdwirt/in machen das breite Spek- Sekundärpackmitteln. trum der Betätigungsfelder jagdlicher Managementstrategien sichtbar: Vom Einfluss des Geo-Cachings auf die Rehwildruhe bis hin zur wissenschaftlichen Untersuchung der Herzkreuze an ausgewählten Schalenwildarten. … steigerInnen www.jagdwirt.at Foto oben: 2. Reihe v. l. n. r.: Klaus Zingerle, Pascal Schneider, Thomas Kronawetter, Vi- zerektorin Sabine Baumgartner, Dirk Sachon, Christian Pretterhofer, Gerolf Aktuelle Angebote finden Sie unter Blittersdorf alumni.boku.ac.at/jobboerse 3. Reihe v. l. n. r.: Mario Schuh, Hans-Jörg Sinner, Vizerektorin Andrea Reith- mayer, Stv. Senatsvorsitzende Christiane Brandenburg, Robert Czitsch, Ste- fan Bayer, Hans Vogler, Universitätsprofessor Klaus Hackländer 2 | 2019 63
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