AbsolventInnen schützen vor Naturgefahren - BOKU Alumniverband

 
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AbsolventInnen schützen vor Naturgefahren - BOKU Alumniverband
Das Magazin des Alumniverbandes der Universität für Bodenkultur Wien Nr. 2 | Juni 2019

KARRIERE
Firmenpitch und
Speed-Dating

ALUMNI INTERNATIONAL
Interviews mit
AbsolventInnen im Ausland

INTERVIEW
Vorstandsdirektor im
Energiesektor Josef Siligan

AbsolventInnen schützen
vor Naturgefahren
AbsolventInnen schützen vor Naturgefahren - BOKU Alumniverband
Es geht um
      Ihre Einstellung.
      derStandard.at/Karriere

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Der Haltung gewidmet.
AbsolventInnen schützen vor Naturgefahren - BOKU Alumniverband
EDITORIAL

                                                                                                    Der Inhalt dieser Vorlesung bildete die Grundlage des Gesetzes
                                                                                                    zu »Vorkehrungen zur unschädlichen Ableitung von Gebirgs-
                                                                                                    wässern« nach den katastrophalen Hochwässern 1882. Da die
                                                                                                    graduierten Forstwirte der BOKU bereits die theoretischen
                                                                                                    Kenntnisse für den Umgang mit Naturgefahren besaßen, wur-
                                                                                                    den sie für den neugegründeten Dienstzweig der Wildbach-
                                                                                                    verbauung herangezogen. Als wichtiges Argument gegenüber
                                                                                                    den wasserbautechnischen Experten war die erworbene Kom-
                                                                                                    petenz zur Verbesserung der Abflussverhältnisse im gesamten
                                                                                                    Einzugsgebiet durch forstlich-technische Maßnahmen.
                                                                                                         Bis 1972 wurden ergänzende Vorlesungen zur Wildbach-
                                                                                                    und Lawinenverbauung im Forststudium gehalten. 1973 wurde
                                                                                                    ein eigener Studienzweig eingerichtet, der heute als Masterstu-
                                                                                                    dium Alpine Naturgefahren/Wildbach- und Lawinenverbauung
                                                                                                    geführt wird. Die Abgrenzung zum Forststudium wurde not-
© BOKU/IAN

                                                                                                    wendig, da für das Themengebiet Naturgefahren wesentlich
                Universitätsprofessor Johannes Hübl                                                 unterschiedliche Lehrinhalte erforderlich sind. Es bleibt zwar
                                                                                                    der Anspruch der gebietsbezogenen Maßnahmenplanung be-
                                                                                                    stehen, jedoch wurden technisch-konstruktive und sozioöko-
             AbsolventInnen schützen                                                                nomische Aspekte (Risiko) immer wichtiger. Dieser Wandel
                                                                                                    wurde in der Gestaltung des derzeitigen Masterprogramms
             vor Naturgefahren                                                                      berücksichtigt, indem man sich am Kreislauf des integralen

     S
                                                                                                    Risikomanagements orientierte. Durch dieses in Europa ein-
                    eitdem die Menschen den Alpenraum besiedelten oder                              zigartige Studium kennen die AbsolventInnen die maßgeben-
                    durchquerten, waren sie den dort auftretenden Natur-                            den Methoden und Maßnahmen in der Bewältigung (z. B. Ka-
                    gefahren ausgesetzt. Wurden diese vorerst als göttliche                         tastrophen- und Risikomanagement), der Gefahrenanalyse, in
                    Bestimmungen angesehen, entstanden dann vor rund                                der Vorbeugung (z. B. Maßnahmen) und in der Vorsorge (z. B.
             zweihundert Jahren naturwissenschaftliche Erklärungen für                              Recht, Governance). Dies ermöglicht ihnen, bei Ingenieurbü-
             das Auftreten. Dadurch wurde es auch möglich, Maßnahmen                                ros, Infrastrukturbetreibern, Versicherungen, im öffentlichen
             gegen die Auswirkungen von Naturgefahren zu entwickeln.                                Dienst oder auch in der Wissenschaft beruflich tätig zu wer-
             Man erkannte, dass ein Zusammenhang zwischen den auftre-                               den. Da die Vulnerabilität der Gesellschaft durch Naturgefah-
             tenden Hochwässern, Muren und Lawinen und den Nutzungen                                ren, unabhängig von der Anzahl der Ereignisse, ständig steigt,
             in den Einzugsgebieten bestand. Vor allem der Waldzustand                              ist auch in Zukunft eine sehr interessante berufliche Tätigkeit
             wurde als wesentliches Element angesehen. Deshalb gab es                               garantiert.
             auf der Hochschule für Bodenkultur schon 1879 eine Lehrver-
             anstaltung mit dem Titel »Über Wildbach-Verbauungen und                                Johannes Hübl
             Aufforstungen im Gebirge«.                                                             Leiter des Instituts für Alpine Naturgefahren, BOKU

                                                                                                                                       Ausschnitt aus dem Vorlesungsverzeichnis
                                                                                                                                       vom Wintersemester 1879
                                                                                                                                             © Linz AG

                                                                                                                                                                      56
                                                                                                                                                                      Absolvent
                                                                                                                                                                      im Vorstand
                                                                                                                                                                      der Linz AG
                                                                                                                           © Haroun Moalla

                 53     Internationale                                 50      Firmenpitch und
                        Alumni                                                 Speed-Dating

             IMPRESSUM
             Herausgeber: Alumnidachverband der Universität für Bodenkultur Wien, Gregor-Mendel-Straße 33, 1180 Wien, www.alumni.boku.ac.at • Geschäftsführerin BOKU
             ALUMNI: Gudrun Schindler, alumni@boku.ac.at • Redaktion: Karin Mörwald und Teresa-Maria König, bokulumni@boku.ac.at, Tel.: 01/47654-10440 • Auflage: 7000 •
             Mitarbeit: Christine Thurner, Marie-Theres Pfeiffer, Simon Huber, Stephanie Drlik, Christina Kirchner, Josefa Reiter-Stelzl, Ricarda Groiss-Besenhofer, Manfred Gössinger,
             Susanne Weber • Coverbild: Sortiersperre in Enns, OÖ © WLV/Salzburg • Grafik: Monika Medvey • Druck: Druckerei Berger • Lektorat: Marlene Gölz, Mathilde Sengoelge
             • Alle redaktionellen Beiträge sind nach bestem Wissen recherchiert, es wird jedoch keine Haftung für die Richtigkeit der Angaben übernommen. Namentlich nicht
             gekennzeichnete Beiträge stammen von der Redaktion. Redaktionelle Bearbeitung und Kürzung von Beiträgen sind aus Platzgründen vorbehalten. Nicht gekennzeichnete
             Fotos sind private Fotos.

                                 2 | 2019                                                                                                                                           45
AbsolventInnen schützen vor Naturgefahren - BOKU Alumniverband
ALPINE NATURGEFAHREN

Naturgefahren-
schutz durch
BOKU und Bund

I
   n Österreich werden Naturgefahren von der
                                                             Leonhard
   Dienststelle »die.Wildbach« behandelt, die         Krimpelstätter,
   bundesweit in sieben Sektionen unterglie-         Leiter der Sektion
                                                          Salzburg der
   dert ist. Für AbsolventInnen der forstwirt-
                                                         WLV, Studium
schaftlichen Studiengänge und im Besonderen             Forstwirtschaft
des Masters Alpine Naturgefahren/Wildbach-

                                                                           © WLV Salzburg
und Lawinenverbauung ist die Abteilung Wild-          Gebhard Walter,
bach- und Lawinenverbauung und Schutzwald-            Leiter der Sektion                      Leonhard
                                                          Tirol der WLV,                      Krimpelstätter
politik des BMNT ein attraktiver Arbeitgeber.        Studium Forstwirt-
Vier AbsolventInnen gaben uns Einblicke in             schaft mit Zweig
ihren Berufsalltag. Die Leiter der Sektionen             Wildbach- und
                                                                                              Gebhard Walter
                                                    Lawinenverbauung
Salzburg und Tirol und die Leitungsstellvertre-
terin der Sektion Vorarlberg, ebenso wie der                Margarete
Abteilungsleiter und Privatdozent an der BOKU            Wöhrer-Alge,
Florian Rudolf-Miklau, haben den Auftrag, die         Leiterstellvertre-
                                                      terin der Sektion
Bevölkerung vor Naturgefahren zu schützen.              Vorarlberg der
Wir haben mit ihnen gesprochen.                          WLV, Studium
                                                    Forstwirtschaft mit
                                                      Zweig Wildbach-
Beschreiben Sie die Entwicklungen im                  und Lawinenver-
Bereich Wildbach- und Lawinenverbauung.                         bauung

Krimpelstätter: Schutz vor Naturgefahren hat
durch das Thema Klimaänderung eine nicht
absehbare Bedeutung bekommen. Die WLV
                                                                           © WLV Tirol

hat sich schon in den letzten Jahrzehnten den
fachlichen und gesellschaftlichen Entwicklun-
gen gestellt. Sie hat sich strategisch enorm wei-
terentwickelt und hat sich ein Rüstzeug für die                                               Margarete
Herausforderungen der Zukunft geschaffen.                                                     Wöhrer-Alge
Besonders moderne Controlling-Instrumente
prägen das Arbeitsbild. Organisatorisch und
technisch erleichtern hochauflösende Daten
und Simulationsmodelle die Arbeit und sorgen
für einen hohen Qualitätsstandard. Das wäre
aber nichts wert, hätten wir nicht erfahrene
MitarbeiterInnen, die mit ihrer Fachkompetenz
und Motivation das Sicherheitsniveau sehr
hoch halten.

Walter: Es müssen die rasanten technischen
Entwicklungen gefördert werden und die Be-
reitschaft zur ständigen Weiterentwicklung ge-
geben sein. Die große Bandbreite an Aufgaben
reicht von der Fachexpertise bis hin zur Öffent-
lichkeitsarbeit.

Wöhrer-Alge: Als der Forsttechnische Dienst
für WLV im Jahr 1884 gegründet wurde, spiel-
te der Schutz vor Wildbächen durch forstliche
und technische Maßnahmen die Hauptrolle.
Heute wird der Schutz vor alpinen Naturgefah-
ren durch ein umfassendes Naturgefahrenma-
                                                                           © WLV Vorarlberg

nagement geleistet.

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AbsolventInnen schützen vor Naturgefahren - BOKU Alumniverband
© WLV Vorarlberg

                                                                 © BOKU/IAN

                                            Rinderbergkapelle,
                                               Vorarlberg 1999                                                                   Sessladbach, Tirol

                   Was wird von Ihnen als BOKU-Absolvent in Ihrem Bereich           Wöhrer-Alge: Mein Studium hat mir ein gutes Handwerkszeug
                   gefordert? Lernt man alles Nötige während des Studiums?          für meinen Beruf mitgegeben. Ganz wichtig ist es, im Rahmen
                                                                                    von Praktika und Ferialjobs das Wissen anzuwenden und Er-
                   Krimpelstätter: Eine Mischung aus technischen, forstlichen
                                                                                    fahrungen zu sammeln. Man muss auf neue Situationen flexi-
                   sowie biologischen Kompetenzen und Wissen sind die Grund-
                                                                                    bel reagieren können und sich die »Neugier« bewahren. Nur
                   voraussetzung. Vor allem, wenn man täglich mit so komplexen
                                                                                    durch ständiges Lernen können wir uns neuen Herausforde-
                   Prozessen wie Muren und Lawinen zu tun hat. Die Universität
                                                                                    rungen stellen.
                   bildet das Fundament einer Ausbildung. Der Feinschliff erfolgt
                   durch die praktische Tätigkeit und Erfahrung.
                                                                                    Welche Schäden und deren Folgen haben Sie bisher
                   Walter: Das Studium war eine hervorragende Basis für mein        am meisten beschäftigt?
                   Berufsleben. Vor allem die unterschiedlichen Bereiche wie
                                                                                    Krimpelstätter: Besondere Betroffenheit verursachte ein
                   Naturwissenschaften, diverse Rechtsmaterien bis hin zu wirt-
                                                                                    schwerer Murgang im Lungau. Dabei ist ein Landwirt verun-
                   schaftlichen Grundlagen bildeten eine sehr umfassende Aus-
                                                                                    glückt. 2002 kam es in Thalgau zu drei aufeinanderfolgenden
                   bildung.

                   Pleschberg, Steiermark
      © BOKU/IAN

                                    2 | 2019                                                                                                   47
AbsolventInnen schützen vor Naturgefahren - BOKU Alumniverband
ALPINE NATURGEFAHREN

                                                                                                                                 © WLV Salzburg
Murbrecher in Aubach,
Salzburg 2017

Hochwasserereignissen. Ich war das erste Mal mit derartigen       Schutzwälder mit Objektschutzwirkung. Andererseits haben
Niederschlagsgrößen konfrontiert. Die kurz zuvor fertiggestell-   die letzten beiden schneereichen Winter verdeutlicht, wie
ten Schutzbauten waren zwar überfordert, konnten aber die         wichtig eine rasche Sanierung von beschädigten Schutzbau-
Zerstörung der Westautobahn verhindern.                           ten sein kann.
Walter: Für mich persönlich war das Katastrophenereignis von      Wöhrer-Alge: Aufgrund der hohen Reliefenergie und der geo-
Galtür im Jahr 1999 am prägendsten und hat mich als gebür-        logischen Situation sind in Vorarlberg alle Naturgefahrenpro-
tigen Galtürer nachhaltig beeinflusst. Besonders aufgrund der     zesse vertreten. Ganz wichtig sind für uns flächenwirtschaftli-
umfangreichen Schutzmaßnahmen der WLV und des großen              che Projekte. Diese sehen eine Kombination aus technischen
medialen Interesses. In jüngerer Vergangenheit war das Mur-       und forstlich-biologischen Maßnahmen vor. Sie sollen den
ereignis am Schallerbach in der Gemeinde See im Paznaun ein       Wald wieder in einen optimalen Zustand bringen. So kann er
großes Katastrophenereignis.                                      seine Funktion als bester und kostengünstigster Schutz vor al-
                                                                  pinen Naturgefahren wahrnehmen.
Wöhrer-Alge: Im Jahr 1999 wurden durch die Rutschung in
Rindberg 14 Gebäude und die gesamte Infrastruktur in einer
                                                                  Die Herausforderungen für die Zukunft?
kleinen Gemeinde des Bregenzerwaldes zerstört. Das und die
Angst vor weiteren Schäden in einem Hangbewegungsareal            Krimpelstätter: Innerhalb der nächsten fünf Jahre gehen zahl-
derselben Gemeinde beschäftigen mich noch heute.                  reiche Führungskräfte der WLV in den Ruhestand. Ihr Wissen
                                                                  zu behalten und die Positionen nachzubesetzen wird eine gro-
Welche Projekte sind in Ihrer Sektion von großer                  ße Herausforderung. Stetiges Weiterentwickeln, die Digitalisie-
Bedeutung?                                                        rung vorantreiben, die technologischen Entwicklungen nutzen
                                                                  und dies mit unseren praktischen Erfahrungen zu vernetzen,
Krimpelstätter: In Salzburg treten Wassergenossenschaften
                                                                  werden unverzichtbar sein.
als Konsenswerber auf. Dadurch hat jedes Projekt eine direkte
finanzielle Auswirkung für die betroffenen Personen. Besonde-     Walter: Die Erhaltung und die nachhaltige Sicherung unseres
re Herausforderungen erfordern auch große Talschaftsprojek-       alpinen Lebensraumes in Tirol bei klimatisch extremeren Situ-
te wie sie zurzeit in Leogang und Saalbach umgesetzt werden.      ationen werden uns herausfordern. Über 45.000 Schutzbauten
Im Bundesland Salzburg wird jährlich an etwa 100 Schutzpro-       wurden in Tirol von der WLV errichtet und schützen den knap-
jekten gearbeitet und ca. 30 Mio. € in die Schutzinfrastruktur    pen und engen Wirtschafts- und Siedlungsraum.
investiert. Die Gefahrenzonenplanung wird dauernd aktuali-
                                                                  Wöhrer-Alge: Die großen Herausforderungen für die Zukunft
siert und ist ein Hauptinstrument im Schutz vor Naturgefahren.
                                                                  sind der anhaltende Siedlungsdruck und die Gefahren durch
Risikokommunikation über weite Bereiche der Gesellschaft ist
                                                                  den Klimawandel. Gleichzeitig sinkt in der Bevölkerung die Risi-
ein Dauerprojekt.
                                                                  koakzeptanz, das Sicherheitsbedürfnis aber steigt. Dem Schutz
Walter: Nach den extremen Hochwasser- und Murereig-               vor Naturgefahren sind technische und wirtschaftliche Gren-
nissen in den letzten Jahren und der Windwurfkatastrophe          zen gesetzt. Diese Herausforderungen können nur mittels um-
im Bezirk Osttirol wurden zwei Schwerpunkte gesetzt. Der          fassendem und flexiblem Naturgefahrenmanagement gelöst
Fokus liegt einerseits bei der Sicherung und Erhaltung der        werden. ˜

48                                                                                                       2 | 2019
AbsolventInnen schützen vor Naturgefahren - BOKU Alumniverband
ALPINE NATURGEFAHREN

F
        lorian Rudolf-Miklau studierte Forst-
        wirtschaft mit dem Studienzweig Wild-
        bach- und Lawinenverbauung. Nach sei-
        nem Abschluss wurde er in Bruck/Mur
engagiert. Er blieb dort bis 2002 als stellvertre-
tender Gebietsbauleiter und schloss im selben
Jahr seine Dissertation ab. Maria Patek folgte
er in die Fachabteilung im Bundesministerium.
Sie ist ebenfalls BOKU-Absolventin und jetzige
Leiterin der Sektion III Forstwirtschaft und Nach-
haltigkeit im BMNT. Als Lehrbeauftragter ist Ru-
dolf-Miklau seit 2015 an der BOKU, der Universi-
tät Wien und der TU Wien tätig. 2016 übernahm

                                                                                               © WLV Salzburg
er seine derzeitige Position.

                                                     © BMNT
Wie würden Sie die Entwicklungen                              Florian Rudolf-Miklau,           Gleitschneewinter 2019
                                                              Abteilungsleiter der Wildbach-
der WLV in Österreich beschreiben?
                                                              und Lawinenverbauung und
                                                              Schutzwaldpolitik (BMNT)
Der Stellenwert ist ohne Zweifel ein hoher. Spe-
ziell in den Alpengemeinden ist die Wertschät-
zung für unsere Leistungen eine ganz besonde-
re. Die BürgermeisterInnen sind daher unsere
wichtigsten Stakeholder. Das wichtigste Instru-               Außerdem wurde nach dem Lawinenwinter                     Wildbach- und
ment ist der Gefahrenzonenplan. Durch dieses                  2019 ein Lawinenpaket von € 45 Mio. beschlos-             Lawinenverbauung
Gutachten ist zum Beispiel die Bebauung von                   sen. Ein weiteres wichtiges Thema ist die Aus-            in Österreich
Roten Gefahrenzonen praktisch zum Erliegen                    einandersetzung mit Extremereignissen: Der                }} ist eine bundes-
gekommen. Der Stellenwert wird auch weiter-                   Klimawandel zeigt immer mehr, dass viele Si-                 unmittelbare Dienst-
hin bestehen bleiben, besonders wenn man                      cherheitsannahmen nicht mehr zutreffen und                   stelle der Republik
an die drohende Zunahme von Katastrophen                      überprüft werden müssen.                                     Österreich
durch den Klimawandel und die höhere Verletz-                                                                           }} hat rund 1000 Mit-
lichkeit der Gesellschaft denkt. Auch durch die               Was sind Herausforderungen                                   arbeiterInnen
Digitalisierung steht uns im Bereich der Planung              für die Zukunft?
                                                                                                                        }} ist untergliedert in
ein neuer Quantensprung bevor.
                                                              Die Herausforderungen liegen auf der Hand:                   7 Sektionen,
                                                              Neben den Fragen der Klimaanpassung, der Di-                 21 Gebietsbau-
Was wird von Ihnen als BOKU-Absolvent                                                                                      leitungen, 3 Stab-
                                                              gitalisierung und des Globalen Wandels geben
gefordert?                                                                                                                 stellen und 1000
                                                              die Potenziale der internationalen Vernetzung
                                                                                                                           Maßnahmenfelder
Das 3-Säulen-Prinzip der BOKU ist für einen in-               und Zusammenarbeit die besten Antworten,                     pro Jahr
terdisziplinären Fachbereich ideal. Vorteilhaft               wenn man mit lokalen oder nationalen Konzep-
finde ich auch die Interdisziplinarität, die sich             ten an Grenzen stößt. Wir engagieren uns daher            }} € 160 Mio. Jahres-
aus der Öffnung infolge des Bologna-Prozes-                   in zahlreichen Netzwerken im Alpenraum (EU-                  budget
ses ergeben hat. Die Absolventen des Masters                  SALP, PLANALP), in Europa oder weltweit. Un-
»Alpine Naturgefahren« genießen eine sehr                     sere wichtigsten internationalen Partner sitzen
solide Grundausbildung im naturwissenschaft-                  beispielsweise in Schweiz, Italien, Bayern, Frank-
lich-technischen Bereich. Praxis und Erfahrung                reich, Norwegen, Türkei, Japan und Taiwan.
sind natürlich ebenso wichtig. Verbesserungs-
potenziale sehe ich jedoch bei der Vermittlung                Wie sind die Zukunftsaussichten für
von Umsetzungskompetenz für die Absolven-                     AbsolventInnen des Masters Alpine
tInnen. In der Lehre lege ich viel Wert auf das               Naturgefahren in der WLV?
Verständnis für Zusammenhänge, insbeson-
                                                              Die AbsolventInnen haben in der WLV eine gute
dere fachpolitischer Natur. Die Fähigkeit, sich
                                                              Zukunft. Wir steuern auf einen großen Genera-
rasch Informationen zu beschaffen, hat höhere
                                                              tionswechsel zu, da in den nächsten Jahren ca.
Priorität als das Auswendiglernen von Fakten.
                                                              40 % der MitarbeiterInnen in den Ruhestand
                                                              übertreten. Auch die laufende Veränderung
Welche Projekte sind in Ihrer Abteilung
                                                              des Aufgabenspektrums, unsere Fachberei-
von Bedeutung?
                                                              che, der neue Schwerpunkt Schutzwald und die
Der aktuell bedeutendste Schwerpunkt ist der                  Digitalisierung erweitern das Tätigkeitsfeld.
Schutzwald. Diesbezüglich wurde von der Bun-                  Wir beobachten die Entwicklung der Studieren-
desministerin ein Aktionsprogramm in Auftrag                  den genau und bieten jedes Jahr viele Ferial-
gegeben und am 23. Mai präsentiert.                           praktika an. ˜

               2 | 2019                                                                                                                         49
AbsolventInnen schützen vor Naturgefahren - BOKU Alumniverband
Firmenpitch und Speed-Dating
Knapp 120 BesucherInnen folgten erstmals der Einladung des BOKU-Alumniverbandes zum
Firmenpitch und Speed-Dating 2019 am 14. März. Es war die Gelegenheit, mit ExpertInnen aus
der Praxis über Beruf, Karriere und Studium zu sprechen und wertvolle Kontakte zu knüpfen.
Text: Karin Mörwald / Fotos: Haroun Moalla

24 Unternehmen und 3 Minuten pro             schiedenen FirmenvertreterInnen.
Pitch. Die Unternehmen waren gefor-          BOKU-Alumni wählte im Voraus Kan-
dert, innerhalb weniger Minuten ihre         didatInnen aus und teilte sie geeig-
Geschäftsbereiche und Kompetenzen            neten GesprächspartnerInnen zu.
vorzustellen. Sie stellten sich anschlie-    Während der Gespräche konnten
ßend den Fragen von Alumni-Geschäfts-        sich die KandidatInnen vernetzen
führerin Gudrun Schindler und den            und für attraktive Posten bewerben.
Diskussionen mit dem Publikum, die
teilweise bei den Ausstellungstischen        Bewerbungsunterlagen auf dem
weitergeführt wurden. Zusätzlich konn-       aktuellsten Stand. Vor Ort nutzten
te die Beratung der Gewerkschaft der         viele Studierende das Angebot des
Privatangestellten, Druck, Journalismus      kostenlosen CV-Checks und ein pro-        Geschäftsführerin von BOKU-Alumni
                                                                                       Gudrun Schindler
und Papier in Anspruch genommen              fessionelles Bewerbungsfoto anfer-
werden. Informationen gab es außer-          tigen zu lassen.                          ner Idee überzeugt, lernten die Teilneh-
dem über das Arbeiten für die EU. Ab-                                                  merInnen des Seminars »Pitching – be-
schließend sprach BOKU-Absolvent und         Soft-Skills – unerlässlich im (Berufs-)   geistere dein Gegenüber« mit Davorin
Genusskoarl e.U.-Gründer Karl Severin        Alltag. Im Rahmen dieser Veranstaltung    Barudzija von Teach for Austria. Im Se-
Traugott über seine Erfahrungen und          wurden im März Seminare rund um die       minar zum Thema Gehaltsverhandlun-
Tipps bei der Start-up-Gründung.             Themenbereiche Bewerbungsprozess,         gen wurden effektive Wege zu einem
                                             Persönlichkeitsentwicklung,    Kommu-     fairen Gehalt beleuchtet. Und mithilfe
157 Gespräche und 10 Minuten pro             nikations- und Präsentationstechniken     einer Potenzialanalyse konnten die per-
BewerberIn. Das Speed-Dating ermög-          und Führungskompetenzen angeboten.        sönlichen Stärken und Schwächen er-
lichte den exklusiven Austausch mit ver-     Wie man u. a. andere von sich und sei-    gründet werden.

50                                                                                                       2 | 2019
AbsolventInnen schützen vor Naturgefahren - BOKU Alumniverband
»Der Firmen-Pitch an der BOKU bietet die idealen Rahmenbedingungen, um
in entspannter Atmosphäre den Austausch zwischen Unternehmen, Absol-
ventInnen und Studierenden zu fördern. Besonders erfreut hat uns das rege
Interesse der Studierenden, welche
zum Teil bereits ihre Bewerbungs-
unterlagen zur Veranstaltung              »InteressentInnen hatten die Mög-
mitgebracht haben.«                       lichkeit, an unserem Messestand
                                          Auskunft zu Octapharma, unserer
Thomas Wieser
                                          Tätigkeit, unserem Traineepro-
Recruiting & HR,
                                          gramm sowie zu unserem Bewer-
Binderholz GmbH
                                          bungsprozess zu erhalten.«
»Durch die Veranstaltung ist es uns      Melanie Lassl
möglich, in kurzer Zeit eine große       Communication Assistant,
Anzahl von potenziellen neuen Mit-       Octapharma
arbeiterInnen anzusprechen und
die Bekanntheit unseres Unterneh-
mens zu steigern.«                       »Der BOKU-Firmen-Pitch mit
                                         anschließendem Speed Dating war
Georg Angelmaier                         eine ausgezeichnete Veranstaltung!
Geschäftsführer,                         Von den Studierenden, mit denen
dlp Ziviltechniker-GmbH                  wir beim Dating gesprochen ha-
                                         ben, passen so gut wie alle fachlich
»Unsere Märkte leben von en-             top zu unseren Anforderungen. Vie-
gagierten MitarbeiterInnen und           le besuchten uns auch an unserem
daher ist uns der persönliche Kon-       Karrieretisch und fachsimpelten
takt zu den BewerberInnen sehr           mit unserer Kollegin aus dem
wichtig, um herauszufinden, ob           Produktmanagement-Tierernäh-
Unternehmen und BewerberInnen            rung (auch BOKU-Alumna). Einige
zueinander passen.«                      Studierende haben sich bereits
Bettina Braun                            beworben - das freut uns sehr.«
Abteilungsleitung Human Re-              Melanie Zorn
sources & People Engagement,             Recruiting Specialist bei
OBI Bau- und Heimwerker-                 ERBER Group
märkte Systemzentrale GmbH               (BIOMIN & ROMER LABS)

                2 | 2019                                                        51
AbsolventInnen schützen vor Naturgefahren - BOKU Alumniverband
»Der Firmen-Pitch an der
                                                BOKU war eine sehr gute
                                                Möglichkeit, unser Unter-
                                                nehmen als potenziellen
                                                Arbeitgeber bei Studierenden
                                                vorzustellen. Rege Diskus-
                                                sionen zu den Themen
                                                Jobeinstieg, Berufsalltag und
                                                eigene Entwicklungschan-
                                                cen ergaben sich mit allen
                                                BewerberInnen sowohl im
                                                Rahmen des Speed-Datings
                                                als auch direkt am Garant-In-
                                                fostand. Zweifelsohne sind
                                                Arbeitswelt und auch die
                                                MitarbeiterInnensuche im
                                                Umbruch, wodurch ein in-
                                                tensiver Austausch zwischen
                                                beiden Seiten Impulse für die
                                                Zukunft setzt«
                                                Natascha Stolka
                                                Produktmanagement,
                                                Garant-Tiernahrung
                                                Gesellschaft m.b.H.

»AbsolventInnen der BOKU stellen in der ASFI-   »Wir suchen gut ausgebil-        »Wir waren sehr gerne mit dabei. Der Maschi-
NAG Bau Management GmbH einen fachlich          dete und engagierte Nach-        nenring bietet österreichweit Jobmöglichkeiten
hoch geschätzten und sehr wirksamen Anteil      wuchskräfte. Ob Praktikum,       für BOKU-AbsolventInnen in den Bereichen
unserer MitarbeiterInnen dar. Wir freuen uns    Abschlussarbeit oder             Agrar, Baummanagement, Forstwirtschaft und
daher immer über BewerberInnen der BOKU         Einstiegsjob – wir bieten        Gartengestaltung/Landschaftsplanung!«
mit ihrer breiten fachlichen Kompetenz. Auch    BOKU-StudentInnen und            Michaela Dietrich
PraktikantInnen ihrer Studienrichtungen sind    AbsolventInnen vielfältige Be-
                                                                                 Bereichsleitung Personalmanagement,
uns willkommen.«                                rufs- und Aufstiegschancen.«
                                                                                 Maschinenring-Service NÖ-Wien
Klaudia Niedermühlbichler                       Romana Buchinger                 »MR-Service« eGen
Leitung Human Resources,                        HR Business Partner,
ASFINAG Bau Management GmbH                     Doka GmbH

Jobs für AbsolventInnen auf: alumni.boku.ac.at/jobboerse
Jobs nach Studienrichtung                       AbsolventInnenzahlen
                                                                                          Aw     Agrarwissenschaften
                                                                                          FwHw   Forstwissenschaft und Holz-
                                                                                                 und Naturfasertechnologie
                                                                                          KtWw   Kulturtechnik und Wasserwirtschaft
                                                                                          Lap    Landschaftsplanung und -architektur
                                                                                          Lbt    Lebensmittel- und Biotechnologie
                                                                                          UBRM   Umwelt- und Bioressourcen-
                                                                                                 management
Mehrfachnennungen möglich

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ALUMNI INTERNATIONAL

Plastic Recycling in Laos and Vietnam
AUSTRIA, Vienna: Souphaphone SOUDACHANH
Project staff at Institute of Waste Management, BOKU
Studies: Environmental Management (Bachelor) at National University of Laos,
Water Management and Environmental Engineering (Master) at BOKU

Studying at BOKU has shaped and in-                  network for building training and educa-
spired me in many different dimensions.              tion capacities in plastic recycling in Laos
It gave me the opportunity to try various            and Vietnam with emphasis on quality,
subjects in addition to my core study                safety and resource efficiency‹ (»SEA-
and to learn more about sustainabili-                PLASTIC-EDU«). It is very interesting and
ty while being a tutor at the Centre for             challenging at the same time. I have
Development Research (CDR) at BOKU.                  learned that not only technical aspects
During one of my first courses ‘Negotiat-            are needed, but also project manage-
ing Changes: Simulating an internation-              ment skills and an appropriate way of
al conference for sustainable develop-               communicating. These are crucial in or-
ment’ from CDR I learned negotiating as              der to keep up with the project progress.
a key skill that I could and can apply in            Working in such an international project
many different areas of my studies and               requires a lot of time to adapt and un-
career path.                                         derstand, not only the context and tasks,
                                                     but also the cultural differences.
The fields of BOKU studies are very im-
portant and very useful in many appli-               To all new students: It is totally fine if you
cations. Especially in today’s situation,            feel lost and are not quite sure of what
where solutions of sustainability prob-              you like or want to do in the future. It is a
lems are still unclear and there is a high           process of learning. Try to learn as many
demand for the skills you learn at BOKU.             new things as possible and get out of
                                                     your comfort zone!
I am currently working in an Erasmus+
project, called ›South East Asia-Europe

Souphaphone Soudachanh at a field trip in Thailand
for rice farming activities during a summer school

                 2 | 2019                                                                                               53
ALUMNI INTERNATIONAL

                     Water and waste water technology
                       AUSTRIA, Linz: Francesco ESPOSITO
                       Process Engineer, UNIHA Wasser Technologie GmbH
                      During my bachelor studies in Civil and Environ-
                      mental Engineering at the Polytechnic University
                      of Turin (Italy) I developed a profound interest
                    for water- and international development-relat-
                  ed topics, and I actively participated in the activities
             of the student association »Ingegneria Senza Frontiere«
(Engineering Without Borders).

Looking for an international experience, I moved to Vienna where I com-
pleted the Master Program in Water Management and Environmental
Engineering at BOKU. Here, in parallel to my studies I worked as a re-
search assistant for the Institute of Hydraulics and Rural Water Man-
agement and for the Institute of Surveying, Remote Sensing and
Land Information.

During my academic career I always tried to enhance my knowl-
edge with a select choice of seminars, summer schools and spe-
cialization courses around the world.

Since March 2019 I work as a process engineer within UNIHA
Wasser Technologie GmbH in Linz, a worldwide operating com-
pany specialized in the field of water and waste water technology.

Quality in pharmacy
                                                           »The bitterness of poor quality remains long
and biotechnology                                          after the sweetness of a low price is gone.«
SWITZERLAND, Basel:
                                                  understanding of the need of their contribu-
Monika BRAZDA
                                                  tion to the overall system. High quality, as re-
Partner at Quality Biotech – Development          quired for pharmaceutical production, can be
& Cells (QBDC)                                    accomplished only in this way.
Studies: Food Science and Biotechnology
at BOKU and Wageningen University                 During my studies I was not very often in the
                                                  lecture halls as I was working at the same
In my last year before graduation I attend-       time, but of course I had to attend all semi-
ed a seminar about »Quality management            nars. I think it was an economics seminar that
systems in daily practice« from guest lectur-     still impresses me. We were taught about the
er Erich Plaschke. His lecture on how to im-      correlation of limited resources and pricing
plement quality systems and apply them in         thereof and that the only ›nearly‹ unlim-
a thoughtful manner influenced my way of          ited resources are our skills for inno-
thinking about quality management. Basical-       vation and communication. They will
ly, I try to implement these elements in my       help us in the end to overcome ener-
everyday business.                                gy shortages or environmental de-
                                                  struction. For me it seems this the-
I am co-founder of the QBDC GmbH. We con-
                                                  ory is rather robust, if I look with
sult established local pharmaceutical compa-
                                                  open eyes to what is happening
nies in matters of facility qualification, bio-
                                                  in these sectors. The biggest
technology companies in the development
                                                  challenge for all of us is the
of production processes and for start-ups
                                                  environment. BOKU with its
and companies in the near East we plan en-
                                                  whole spectrum of differ-
tire production facilities. We also provide our
                                                  ent studies can – and does
internal developed software solutions.
                                                  – contribute tremendously
For this working area it is important to con-     to obtain a clear picture of
vince people to take an active position to-       the dimension, solve cur-
wards advancing their product quality. Not        rent problems and also find
only »because QA says so«, but from a deep        solutions for the future.

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Managing globally
in the food sector
SWEDEN, Stockholm:
Günter REICHENBERGER
                                                           »Remain open to
Product Portfolio Director, PerkinElmer Food
                                                           opportunities and
Studies: Ecology at BOKU, Plant Sciences at
Utah State University, Business Administration
                                                           new challenges. Our
at California State University-East Bay                    professional lives are
                                                           more governed by
                                                           changes than those
                                                           of our parents. I
                                                           would recommend
How would you describe your career so far?                 to remain in the
I consider myself a product manager stretching myself      ›driver’s seat‹ to
a bit beyond classical product management bound-           fulfill your individual plans at all times;
aries. As product management can be defined in so
                                                           we ourselves are driving changes in our
many different ways, it is never a monotonous career
path; most of all it allows one to grow professionally
                                                           endeavors to live according to our own
just as much as personally.                                plans.«
BOKU provided me with a very broad background to
build on, with its combination of theory and practical
exercises in a beautiful Vienna setting. I remember the    age of 2. When explaining the work environment in
strong friendships among colleagues.                       Sweden, I sometimes use the following example:
                                                           According to the Harvard Business Review, Sweden
How do you assess the career opportunities                 ranks among the top as an egalitarian and consensual
for graduates from BOKU?                                   workplace. Combining this with a WIPO report where
I think BOKU developed very positively over the years,     Sweden ranked 2nd place in the list of the most inno-
offering a wide selection of programs that allow stu-      vative countries after Switzerland and ahead of the
dents to make the right choice. From what I heard,         Netherlands, USA and UK, Sweden is by all means a
BOKU ranks well among »green universities«, so I be-       decent place to work.
lieve BOKU is well positioned.
                                                           What are big challenges nowadays and how
What are your professional activities and what             to solve them?
skills are important?                                      Foremost, I think we need to work together to pre-
Managing a product portfolio globally and provid-          serve and strengthen our democratic foundations and
ing solutions to customers encompasses multiple            cohesion in our societies in order to tackle specific
cross-functional tasks. For a growing organization,        tasks of the future such as quality education, sufficient
innovation, identifying new technologies and strate-       supply of safe and healthy food and extended health-
gic planning play a significant role, as much as staying   care accessible to all, to name just a few focus areas.
connected with customers to understand their needs.
Working internationally does require a strong interest     What do you remember from your time at BOKU?
in diverse markets and customer use-cases, and of          I remember my time at BOKU as a rewarding experi-
course in cultural backgrounds.                            ence and I have vivid memories of personalities like
                                                           Professors Aulitzky, Holzner, Woess, Krapfenbauer,
How would you assess the political, social and             Steiner, Zukrigl and Welan, to name a few. And a few
economic situation in Sweden?                              anecdotes, like us students listening eagerly to Profes-
Sweden is exposed to political and social challenges       sor Michl’s chemistry exams afraid of failing without
that a wider Europe is facing, although probably not       this additional preparation. Or Professor Ehrendorfer
so much economically. People thrive in an open and         in statistics: Some student kept asking questions all
equal society, though equality still appears incomplete    the time, just to slow him down a bit in speed. And
at times. For example, while Sweden offers the most        I do remember interesting excursions with Professor
generous parental-leave options of 480 days shared,        Hübl, from Wienerwald all the way to Grossglockner
though one needs to admit that women still take the        and through Türkenschanzpark just a few years ago at
major part of parental leave for children under the        a BOKU Alumni Day.

                2 | 2019                                                                                               55
INTERVIEW

                        Vielfalt im
                        Energiesektor
                        Josef Siligan ist seit April 2019 Vorstandsmitglied
                        der Linz AG. Er hat nun die Verantwortung des
                        Energie-Ressorts über, und somit auch über rund
                        400.000 Kundinnen und Kunden, die von der Linz
                        AG versorgt werden.
                                  Interview: Karin Mörwald und Teresa König

                                            E
                                           »          in Studium liefert
                                                      enorm viel Wissen.
                                                      Es kann jedoch keinen
                                                      Einblick in die Arbeitswelt
                                             verschaffen. Personen mit Ecken
                                             und Kanten, die im Leben schon
                                             viele unterschiedliche Dinge
                                             gemacht haben, können vielsei-
                                             tige Erfahrungen und Zugänge
                                             einbringen, die für das Unter-
                                             nehmen wertvoll sein können.«

                                             2005 begann seine Karriere bei der Linz
                                             AG als Trainee. Als KTWW-Absolvent
                                             brachte er nicht nur ein breites Wissen
                                             aus dem Studium mit, sondern auch
                                             einen vielfältigen Lebenslauf: Anstellun-
                                             gen im Versand- und Lebensmittelhan-
                                             del, bei der Post oder in der Gastrono-
                                             mie sowie in einem Ziviltechnikerbüro
                                             sind nur einige Beispiele. Bereits 2006
                                             hatte er die erste Leitungsposition inne.
                                             »So etwas kann man nicht planen. Es
                                             müssen viele Faktoren stimmen und
                                             noch dazu braucht man das notwendige
                                             Quäntchen Glück.«

                                             Für seine jetzige Position setzte sich Jo-
                                             sef Siligan gegen BewerberInnen aus
                                             ganz Österreich durch. »Ich wollte im-
                                             mer schon in einer großen Organisa-
                                             tion mit entsprechender Bandbreite
                                             an Tätigkeiten und Aufgaben arbeiten.
                                             Gerade die permanente und qualitativ
                                             hochwertige Verfügbarkeit von Strom
                                             wird in modernen Gesellschaften mehr
                                             als vorausgesetzt, parallel dazu wachsen
                                             die Anforderungen etwa an unsere Net-
© Linz AG

                                             ze. Es sind unter anderem so große The-
                                             men wie Energiewende, Digitalisierung
oder die fortlaufende Elektrifizierung des Alltags, die den
Energiesektor allgemein und auch speziell in der LINZ AG       Ein-/Auf …
prägen. Mein neuer Aufgabenbereich ist demnach wahr-
scheinlich spannender denn je und sehr breit gefächert.«
                                                                             Alexander Krawtschuk
Insbesondere wird von einem Vorstandsmitglied vernetz-                       Magistratsabteilung 29
tes und übergreifendes Denken gefordert. »Es gilt den                        Brückenbau –
Überblick zu wahren und vor allem die organisatorischen                      Projektabwicklung
Rahmenbedingungen zu schaffen, um den Anforderungen                         Zu Beginn dieses Jahres durfte
der KundInnen gerecht zu werden.« Probleme abstrahie-                       ich meine Tätigkeit in der Pro-
ren und so Lösungen entwickeln zu können, ist Josef Silig-                  jektabwicklung bei der MA 29
an wichtig. »Das sind Fertigkeiten, die wesentlich für die                  (Magistratsabteilung 29 – Brü-
Entwicklung von Lösungen komplexer Aufgabenstellungen          ckenbau & Grundbau) aufnehmen. Davor war
sind. Das habe ich während des Studiums an der BOKU            ich, nach meinem Studium der Kulturtechnik
gelernt.« Die Kombination mit dem BWL-Studium und dem          und Wasserwirtschaft und dem anschließen-
Fokus auf organisatorische Themen sowie auf Methoden           den Doktorat am Institut für Konstruktiven In-
der betriebswirtschaftlichen Anwendung, war für ihn die        genieurbau, vier Jahre in der Praxis bei einem
ideale Studienwahl.                                            renommierten Ziviltechniker im Bereich der
                                                               Tragwerksplanung und -analyse als leitender
Das Studium Kulturtechnik und Wasserwirtschaft der             Projektingenieur tätig.
BOKU ist in seinen Augen ein herausforderndes Studium
mit großer Themenvielfalt. Genau deshalb bietet es Stu-
dierenden viele Chancen auf dem Berufsmarkt. »Englisch                      Gishild Schaufler
sollte allerdings im Studium selbstverständlicher werden.«                  Salzburger Landesumwelt-
Ob Josef Siligan wieder an der BOKU studieren würde? »Ein                   anwältin
klares Ja. Sofort. Ich erinnere mich gern an die ›familiäre‹                Nach dem Studium der Rechts-
Atmosphäre mit gleichgesinnten Studierenden aus ganz                        wissenschaften an der Universi-
Österreich. Außerdem denke ich oft an den legendären                        tät Salzburg und Berufserfahrung
›Erd- und Grundbau‹ bei Universitätsprofessor Otto Pregl                    im Rahmen des Gerichtsjahrs
und natürlich an die Feste im ›TÜWI‹.« ˜                                    und am European Institute
                                                               of Public Administration in Luxemburg,
                                                               kehrte die Salzburgerin zuerst zurück nach
                                                               Wien, um an der BOKU das Masterstudium
                                                               Umwelt- und Bioressourcenmanagement zu
   ECKDATEN                                                    absolvieren. Nach der Geburt ihrer beiden
   JOSEF SILIGAN                                               Kinder war sie in einem Fischereiprojekt tätig
   1996–2003 Studium KTWW, BOKU                                und promovierte an der Universität Salzburg
             (Leistungsstipendium)                             im Fachbereich Biologie. Die Ergebnisse
                                                               ihrer Masterarbeit über Treibhausgase
   2004–2010 Studium BWL, JKU Linz
                                                               aus Böden unterschiedlicher Landnutzung
               Lead-Auditor ISO 9001                           am BFW sowie ihrer Doktorarbeit über die
               Systemmanager Qualität ISO Quality              Hechtbandwurmepidemie im Grundlsee
               Silberne Ehrennadel für Mitarbeit im            konnte sie in wissenschaftlichen Zeitschriften
               Österr. Wasser- u. Abfallwirtschafts-           publizieren. Seit 2013 ist sie Mitarbeiterin bei
               verband                                         der Salzburger Landesumweltanwaltschaft.
                                                               Mit April 2019 wurde sie für die Dauer von 5
   2003–2005 Ziviltechnikerbüro DI Kurz, Linz
                                                               Jahren zu deren Leiterin bestellt. Die aktuellen
   2005        Trainee, Linz AG                                Herausforderungen ergeben sich für die neue
                                                               Umweltanwältin aufgrund des steigenden
   2006–2011 Leiter Betrieb »Kanalnetz«
                                                               Nutzungsdruckes auf Umwelt, Natur, Raum
             (Abwasser), Linz AG
                                                               und Landschaft, in Bezug auf den Klimawan-
   2010–2015 Koordinator Qualitätsmanagement,                  del und das Artensterben. Wichtig für sie ist
             Linz Service GmbH                                 es, der Natur und Umwelt eine hörbare Stim-
                                                               me zu geben und ganzheitliche, langfristige
   2011–2015 Technischer Leiter, Hafen Linz und
                                                               Sichtweisen einzubringen mit dem Ziel, den
             Donaulager GmbH
                                                               künftigen Generationen eine funktionierende
   2015–2019 Geschäftsführer, Enamo GmbH und                   Lebensgrundlage zu hinterlassen.
             Prokurist, LINZ STROM GmbH & Co KG

   2019        Seit April Vorstand des Energie-
               Ressorts, Linz AG                                      … steigerInnen
               2 | 2019                                                                                     57
AKADEMISCHE FEIER

Akademische Feier                                                   Fotos: Fotostudio W. Bichler

Im Rahmen der Akademischen Feier am 28. März wurden ein Altrektor und AltvizerektorInnen
für ihre Verdienste an der Universität für Bodenkultur geehrt.

Verleihung der Altrektorenkette an Martin H.                      Verleihung der AltvizerektorInnenkette an Barbara
Gerzabek: Rektor der BOKU von 2010 bis 2018                       Hinterstoisser: Vizerektorin für Lehre und Internationales
                                                                  von 2010 bis 2018
Verleihung der Altvizerektorenkette – posthum – an
Georg Haberhauer: Vizerektor für strategische
Entwicklung von 2010 bis 2014 und Vizerektor für
Personal und Organisationentwicklung von 2014
bis 2016

Verleihung der AltvizerektorInnenkette an Josef
Glößl: Vizerektor für Forschung und Internationale
Forschungskooperation von 2010 bis 2018

Großes Bild oben v. l. n. r.: Altrektor Werner Biffl (1981-1985
Rektor), Altrektor Manfried Welan (1974-1976 Vizerektor,
1977-1981 Rektor, 1981-1984 Vizerektor, 1990-1994 Rektor,
1994-2001 Vizerektor ), Altrektor Martin Gerzabek (2010-
2018), Rektor Hubert Hasenauer (seit 2018), Altrektor Hubert
Sterba (1985-1989), Altrektor Hubert Dürrstein (2003-2007),       V. l. n. r.: Josef Glößl, Ulrike Sych (Rektorin der Universität für Musik und
Altrektor Leopold März (1993-2003 Rektor)                         darstellende Kunst) und Barbara Hinterstoisser

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Im Rahmen der Akademischen Feier am 14. März
wurden Preise zur Förderung des wissenschaftlichen                         Ein-/Auf …
Nachwuchses der Universität für Bodenkultur verliehen.
Wir gratulieren sehr herzlich!                                                            Thomas Pils
                                                                                          Wr. Neustädter Stadtwerke
                                                                                          und Kommunal Service GmbH
                                                                                           Thomas Pils hat KTWW
                                                                                           abgeschlossen und war nach
                                                                                           Beendigung des Studiums von
                                                                                           1999 bis 2001 in Ingenieurbü-
                                                                                           ros im klassischen Siedlungs-
                                                                           wasser- bzw. Verkehrswegebau beschäftigt.
                                                                           Danach war er bis 2019 Mitarbeiter in der
                                                                           ASFINAG Bau Management GmbH (vormals
                                                                           ÖSAG). Er begann seine Karriere als Techni-
                                                                           ker und in weiterer Folge als Projektleiter bei
                                                                           Autobahnneubauprojekten und hatte in den
                                                                           letzten elf Jahren die Funktion eines Gruppen-
                                                                           leiters und stellvertretenden Abteilungsleiters
Verleihung der BOKU Talent Awards an: Hanna Forster, Claudia               in der Bauabteilung inne. Neben der Führung
Gusenbauer, Wiltrut Koppensteiner, Johanna Naynar, Julian Reichstein,      einer regionalen Gruppe leitete er die interne
Franziska Schöniger, Christian Car, Florian Kretschmer, Andrea             Arbeitsgruppe »Örtliche Bauaufsicht« und war
Lassenberger, Elisabeth Lobner, Katharina Schodl, Nino Trattnig;           auch Leiter des Arbeitskreises »Arbeitssicher-
Laudator/in: Vizerektor Christian Obinger, Gertrud Haidvogl
                                                                           heit« in der österr. Bautechnik Vereinigung.
                                                                           Seit Februar 2019 ist Herr Pils technischer
                                                                           Koordinator der Geschäftsführung der Wie-
                                                                           ner Neustädter Stadtwerke und Kommunal
                                                                           Service GmbH.

                                                                                         Michael Langerwisch
                                                                                         Regionales Jugendmanagement
                                                                                         Regionalmanagement
                                                                                         Südweststeiermark GmbH
                                                                                           Michael Langerwisch absolvier-
                                                                                           te neben seiner Selbstständig-
                                                                                           keit 2017 das Masterstudium
Verleihung der BOKU Best Paper Awards an: Johanna Brändle, Tilman                          UBRM mit Schwerpunkt Klima.
Grünewald, Sophie Kratschmer, Anika Retzmann, Cornelius Senf, Behzad    Seit März 2019 arbeitet er bei der Regionalma-
Shirmardi Shaghasemi; Laudator Hans-Peter Kaul                          nagement Südweststeiermark GmbH, die der
                                                                        Netzwerkknoten und die Entwicklungsagentur
                                                                        für eine integrierte nachhaltige Regionalentwick-
                                                                        lung in der Südweststeiermark ist. Als Regionaler
                                                                        Jugendmanager ist er neben der Beratung in
                                                                        jugendrelevanten Fragen, der Vernetzung und
                                                                        Informationsweitergabe an MultiplikatorInnen
                                                                        in der Kinder- und Jugendarbeit auch dafür
                                                                        verantwortlich, die Interessen der Kinder und
                                                                        Jugendlichen in regionale Gremien und Entwick-
                                                                        lungsprozesse zu tragen. Unter anderem berät
                                                                        das Regionale Jugendmanagement Gemeinden
                                                                        zu Themen der verschiedensten Unterstützungs-
                                                                        möglichkeiten und Formen der Jugendbeteiligung.

Verleihung der Preise aus dem Stadt Wien-BOKU Research Funding
Programm an: Doris Österreicher, Christoph Schunko; Laudator:
Vizerektor Christian Obinger                                                                     … steiger
                2 | 2019                                                                                               59
VERBÄNDE
                                                                                                                                      Kulturtechnik und
                                                                                                                                      Wasserwirtschaft

                                                                                                                                      KTWW-
                                                                                                                                      Verband
                                                                                                           Der Verband wurde im Jahr 1937 ge-

                                                                          © Verband der Agrarabsolventen
                                                                                                           gründet, hat aktuell über 900 Mitglieder
                                                                                                           und ist bemüht, für Studierende und
                                                                                                           AbsolventInnen der Studien für Kultur-
                                                                                                           technik und Wasserwirtschaft, ein ent-
                                                                                                           sprechendes Informations- und Dienst-
                                                                                                           leistungsangebot bereitzustellen und
                                                                                                           den Kontakt zur Universität zu erhalten.

Verband der Agrarabsolventen                                                                               Eine wichtige Aktivität stellt die Vergabe
                                                                                                           von Preisen für besondere Studienleis-
Exkursion zu Ziegenmilch, Eis und Bier                                                                     tungen bzw. für hervorstechende Dip-
Die Frühjahrsexkursion des Agararabsolventenverbandes am Samstag,                                          lomarbeiten dar. Das Seminar »Kultur-
den 4. Mai führte dieses Mal ins Wechselgebiet rund um Krumbach in                                         technik und Wasserwirtschaft – Heute«
Niederösterreich.                                                                                          stellt jedes Jahr die aktuellen Entwicklun-
                                                                                                           gen in einem anderen Tätigkeitsfeld der
Ziegenstall Mandl in Lichtenegg
                                                                                                           Kulturtechnik zur Diskussion.
Der ursprüngliche Viehwirtschaftsbetrieb wurde in den Jahren 1997 bis
2002 aufgrund der steigenden Nachfrage zur Gänze auf Ziegenhaltung                                         Ein aktives Verbandsleben ist wesentlich
mit Bio-Zertifizierung umgestellt. 2012 übernahm der jüngste Sohn                                          von der aktiven Beteiligung der Mitglie-
Michael den Betrieb und baute einen neuen Stall mit angeschlossener                                        der abhängig. Wir freuen uns, wenn wir
Molkerei sowie autaker Energieversorgung (Hackschnitzelheizung/Pho-                                        AbsolventInnen der Studien für Kultur-
tovoltaikanlage) mit Energierückgewinnung. Die täglich gemolkene Zie-                                      technik und Wasserwirtschaft für eine
genmilch wird pasteurisiert, zu Frischkäse verarbeitet und mit Kräutern                                    aktive Mitgliedschaft gewinnen können!
und Gewürzen veredelt. Die Produktpalette umspannt: Bio-Ziegenkäse-
                                                                                                           Obmann GF DI Manfred Assmann
bällchen, Bio-Ziegenfrischkäseaufstrich sowie Bio-Ziegenmilchröllchen.
Im hofeigenen Verkaufsladen konnten wir die angebotenen Produkte
verkosten.
                                                                                                           Einladung zur
                           Eisgreissler in Krumbach                                                        KT-Exkursion 2019
                           Ursprünglich belieferte der Biomilchbetrieb                                     Text: Christina Kirchner
                           mit 50 Kühen Schulen, Kindergärten und die
                           Gastronomie in der Region mit Milch und                                         Am Freitag, den 6. September, findet die
                           Obst. Während der Sommerferien kam es                                           jährliche Exkursion des AbsolventInnen-
                           jedoch immer zu einem Absatzrückgang.                                           verbandes der Studien für Kulturtech-
                           Das brachte die Familie Blochberger auf                                         nik und Wasserwirtschaft statt. Diesmal
                           die Idee, Biomilch mit Früchten und Kräu-                                       stehen mit Unterstützung der PORR Bau
                           tern etc. zu Eis zu veredeln. Mutig wurde                                       GmbH die Baustellen Autobahn D4/R7
                           2011 das erste Eisgeschäft in der Roten-                                        in Bratislava und die Tiefgarage Neuer
                           turmstraße in Wien eröffnet. Mittlerweile                                       Markt in Wien am Programm.
                           gibt es auch Läden in Graz, Linz, Klagenfurt                                    Wir würden uns freuen, bei unserer Ex-
                           und Wiener Neustadt. Das Konzept lautet,                                        kursion einen interessanten und schö-
                           dass ausschließlich regionale und saisonale                                     nen Tag mit Ihnen verbringen zu dür-
                           Produktion mit streng ausgewählten natür-                                       fen! Nähere Informationen zu Exkursion
                           lichen Zutaten verarbeitet werden.                                              und Anmeldung finden Sie auf unserer
                          Brauereiführung im Schwarzbräu in                                                Homepage www.ktverband.at
                          Krumbach
                          Gerald Schwarz informierte uns über die
                          bis zu 13.000-jährige Geschichte des Bie-
                          res. Anhand von heimischen Rohstoffen
erklärte er uns, auf was es beim Bierbrauen ankommt. Der Hopfen
stammt aus Oberösterreich und der Steiermark, die Braugerste aus
der unmittelbaren Umgebung. Ca. 25 kg Braugeste werden für 1 hl Bier
geröstet bzw. vermalzt. Schwarz stellt zurzeit 12 Biersorten her. Nach
dem Vortrag und einer Bierverkostung, konnten wir auch ein paar Bier-
sorten zum Testen nach Hause mitnehmen.

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Österreichische Gesellschaft
     für Landschaftsarchitektur

     ÖGLA AKADEMIE:
     Methoden der Landschafts-
     planung in der Regionalplanung
     Text: Stephanie Drlik

     Städte und ihr Stadtumland bieten dann hohe
     Lebens- und Nutzungsqualitäten, wenn hoch-
     rangige Infrastrukturen und intakte Land-
     schaftsstrukturen gleichermaßen berücksichtigt
     werden. Doch in und um Großstädte geraten
     diese Räume durch Immobilien-, Infrastruktur-
     und Gewerbeentwicklungen zunehmend unter
     Druck.

     Die Landschaftsplanung als Ordnungsplanung
                                                                    Die historischen Gärten
     der Landschaftsarchitektur bietet Instrumente
     und Lösungsansätze für eine nachhaltige Le-                    der Schutzzone Rennweg                Text: Stephanie Drlik

     bensraumentwicklung. Die erste ÖGLA Akade-
     mie Fortbildungsveranstaltung 2019 widmete                     Seit 1974 bilden das Salesianerinnenkloster, der Botanische Gar-
     sich den entsprechenden Planungsmethoden                       ten der Universität Wien, das Belvedere und das Sommerpalais
     und -prozessen, wobei das Fallbeispiel Grüner                  Schwarzenberg die „Schutzzone Rennweg“ gemäß der Wiener
     Ring Wien–Niederösterreich vertieft wurde. Be-                 Schutzzonenverordnung. Dieses Gesamtareal, erbaut und gestal-
     gleitend waren die Schautafeln »30 Jahre Do-                   tet von den führenden Architekten und Gartenarchitekten Wiens
     nauinsel« als Leihgabe der Wiener Magistratsab-                in der Zeit um und nach 1700, stellt europaweit tatsächlich die
     teilung 45 (Wiener Gewässer) ausgestellt.                      einzige Zone dar, in der wir im 21. Jahrhundert das Leben der
                                                                                   höheren Stände anschaulich in ihren großteils er-
                                                                                   haltenen Wohnbauten und Freiflächen bis heute
                                                                                   nachvollziehen können.

                                                                                  Im Rahmen eines Stadtspaziergangs führte Uni-
        Die ÖGLA AKADEMIE ist das Forum für Information, Diskurs, Fort-           versitätsprofessorin Eva Berger (TU Wien, öghg)
        und Weiterbildung im Fachbereich Landschaftsarchitektur und               Ende April interessierte ÖGLA-Mitglieder durch die
        -planung. Die Akademie geht auf die Anforderungen des Marktes             Anlagen. Die Gärten wurden nicht nur in ihrer ge-
        ein und bietet jedes Jahr ein relevantes Fort- und Weiterbildungs-        schichtlichen Entwicklung und in ihrem heutigen
        angebot. Zudem trägt sie zur Entwicklung des Standes der Tech-            Aussehen, sondern mithilfe zahlreicher bildlicher
        nik der Profession bei. www.oegla.at/akademie                             und schriftlicher Quellen besprochen.

                                                        BIOMIN is looking for...
                                                        Pioneers
                                                        We turn science into sustainable solutions and are world leaders in the field of
                                                        mycotoxins. Our top-notch teams and leading-edge technology put us in the
                                                        fast lane in our world spanning markets.

                                                        Partners
                                                        For our customers we develop regional solutions for global food issues. Our
                                                        international teams work together in an environment of trust, confidence and
                                                        on equal footing.

                                                        Performers
                                                        We build on more than 30 years of strong above-average growth that is
                                                        sustainable and future-oriented. Grow with us!

Check open
positions online                                        Leaving foodprints
                                                        BIOMIN is part of ERBER Group

                       2 | 2019                                                                                                   61
Naturally ahead
VERBÄNDE

Verein Österreichischer
Lebensmittel- und
Biotechnologen

VÖLB-Frühjahrs-
tagung 2019
Text: Manfred Gössinger

Am 4. April fand an der BOKU
(Muthgasse) die Frühjahrsta-
gung zum Thema: »Das Essen
der Zukunft – Woraus werden
die Lebensmittel von morgen
bestehen?« statt. Die knapp
100 TeilnehmerInnen erlebten
sehr interessante Vorträge von
internationalen und nationalen
Referentinnen und Referenten
(Miriam Kabel (Universität Wa-
geningen), Helene Persak (Fa.
Agrana), Sigrid Amann (BMAS-
GK), Stefano Serra (Universität
Mailand), Bernd Müller-Fembeck     VÖLB-Fortbildungsserie »Gutes
(Fa. Givaudan), Bernhard Kuhn      aus Österreich – aus eigener
(AGES), Klaus Riediger (AGES),
                                   Hand«
Günter Maier (Fa. Novozymes),
Henry Jäger (BOKU) zu den Berei-   Die im Vorjahr gestartete Fortbildungsserie
chen »Pflanzliche Rohstoffe und    wird – dank des Engagements der Referen-
Zusatzstoffe von morgen«, »Das     tInnen – sehr gut angenommen. Am 19. März
Aroma der Zukunft« und »Neuar-     fand wieder eine Veranstaltung im Rahmen der
tige Lebensmittel, neue Enzyme     VÖLB-Fortbildungsserie diesmal zum Thema
und alternative Proteinquellen«    »Schinken« statt. In der Filiale Radatz Fleischwa-
aus Sicht der Forschung (Univer-   ren im Ekazent Hietzing präsentierten Marija
sitäten und Industrie), des Ge-    Zunabovic-Pichler (Institut für Lebensmittelwis-
setzgebers und der Lebensmit-      senschaften an der BOKU) und Fritz Docekal (Fa.
telaufsicht. In der Pause wurde    Radatz) die Vielfalt von Schinken. Vielen Dank
von der Fa. Givaudan ein Tasting   den beiden für die Gestaltung der sehr interes-
Corner vorbereitet.                santen Weiterbildungsveranstaltung.

                                                                        Applied Limnology

                                                                        Fünf frische Alumni für die Limnologie!
                                                                        Text: Marie-Theres Pfeiffer

                                                                        Nach 19 Monaten intensivstem Masterstudienprogramm auf drei
                                                                        verschiedenen Unis, verteilt auf zwei Kontinenten, haben es Jos-
                                                                        hua Benjamin, Doreen Abuya, Beryl Omollo, Jacob Iteba und
                                                                        Flipos Woldeab (im Foto von links nach rechts) nun geschafft: Sie
                                                                        sind frisch gebackene Alumni des internationalen Masterstudien-
                                                                        programms Limnology und Wetland Management! Im Zuge ihrer
                                                                        Masterarbeiten sind die Fünf in ihre Heimatländer Kenia und Äthi-
                                                                        opien gereist, um ihre gewässerökologischen Feldarbeiten an den
                                                                        Flüssen Mara, Gura, Sagana (in Kenia) sowie Megech und am Tana-
                                                                        see (in Äthiopien) durchzuführen. Die internationale Erfahrung
                                                   © Joshua Benjaminv

                                                                        an drei Unis, BOKU, Egerton in Kenya und IHE in Delft, sowie die
                                                                        praktische Freiland- und Laborarbeit wird ihnen in der Berufswelt
                                                                        zugutekommen. Gratulation!

62                                                                                                               2 | 2019
Ein-/Auf …
                                                                                                        Heidi Zehetner
                                                                                                        Studiengangsleiterin und
                                                                                                        Leiterin Kompetenzzentrum für
                                                                                                        Marketing, FH Wien der WKW
                                                                                                          Im Februar 2019 wechselte
                                                                                                          Heidi Zehetner zur FH Wien
                                                                                                          der WKW und verantwortet
                                                                                                          neben der Studiengangslei-
                                                                                          tung alle Marketing-Lehrveranstaltungen der
                                                                                          neun Studienprogramme/Bachelor und Mas-

                                                                                  © IWJ
                                                                                          ter. Heidi Zehetner studierte Agrarökonomie
                                                                                          an der BOKU, Marketing & Sales an der WU
Fachgruppe JagdwirtIn                                                                     Wien und schloss an der Donauuniversität
                                                                                          Krems einen Executive MBA ab. Die Marke-
Auch so kann die Zukunft der Jagd                                                         tingexpertin war über 20 Jahre im Brand-/
aussehen: 18 Akademische JagdwirtInnen                                                    Produktmanagement und Business Develop-
und eine junge Wissenschaftlerin an der                                                   ment im Lebensmittelhandel, der Markenar-
                                                                                          tikelindustrie und im Tourismus tätig. Beim
BOKU geehrt                                                                               internationalen Konsumgüterkonzern MARS
Text: Christine Thurner                                                                   war sie Marketingdirektorin und Mitglied der
»Der Universitätslehrgang Jagdwirt/in kann stolz auf seinen 10. Ju-                       Geschäftsführung. Vor ihrem Wechsel zur FH
biläumsjahrgang sein. Das Niveau und die Vielfalt der Abschlussar-                        leitete sie bei WienTourismus das Brandma-
beiten zeigen, dass hier Profis am Werk sind, die Praxis und Theorie                      nagement sowie das B2C-Marketing für 20
in perfekter Art und Weise miteinander verknüpfen!«                                       internationale Märkte.
Klaus Hackländer

Eine lehrreiche Zeit während des Universitätslehrgangs Jagd-
wirt/in fand mit ihrer würdevollen Akademischen Feier ein
stimmungsvolles Ende. Den achtzehn TeilnehmerInnen der                                                 Andreas Schobel
renommierten berufsbegleitenden Weiterbildung des Instituts                                            Qualitätsmanager,
für Wildbiologie und Jagdwirtschaft an der BOKU wurde von                                              Rattpack Group
Universitätsprofessor Klaus Hackländer, dem wissenschaftli-                                               Das Familienunternehmen
chen Leiter des Lehrgangs und den Vertretern des Rektorats, in                                           mit Hauptsitz in Vorarlberg
Anwesenheit zahlreicher prominenter Gäste das Jagdwirte-Ab-                                              hat seit Dezember 2018
zeichen verliehen.                                                                                       einen neuen gruppenüber-
Damit die jagdliche Zukunft auch wissenschaftlich erforscht                                              greifenden Qualitätsmanager
bleibt und monetär prämiert wird, gibt es zahlreiche Initiativen                          – BOKU-Absolvent Andreas Schobel. 2012
und Ausschreibungen für Publikationen, die einen wesentli-                                schloss es seinen Master mit Schwerpunkt
chen Beitrag für die Entwicklung von Managementstrategien im                              Lebensmitteltechnologie ab, und hat dann
Sinne einer nachhaltigen Jagd leisten. Eine der bekanntesten ist                          verschiedene Stationen auf dem Weg zum
der »Granser – United Gobal Academy Forschungspreis für eine                              Qualitätsmanager der Rattpack Group durch-
nachhaltige Jagd«, der 2019 an Johanna Maria Arnold über-                                 lebt. Die Hauptaufgabengebiete sind neben
reicht wurde.                                                                             der Weiterentwicklung des QM-Systems und
                                                                                          der Auditverantwortlichkeit, die lebensmit-
Auch die Themen der Abschlussarbeiten der AbsolventInnen                                  telrechtliche Bewertung von Primär- und
des Universitätslehrgangs Jagdwirt/in machen das breite Spek-                             Sekundärpackmitteln.
trum der Betätigungsfelder jagdlicher Managementstrategien
sichtbar: Vom Einfluss des Geo-Cachings auf die Rehwildruhe
bis hin zur wissenschaftlichen Untersuchung der Herzkreuze an
ausgewählten Schalenwildarten.                                                                 … steigerInnen
www.jagdwirt.at

Foto oben:
2. Reihe v. l. n. r.: Klaus Zingerle, Pascal Schneider, Thomas Kronawetter, Vi-
zerektorin Sabine Baumgartner, Dirk Sachon, Christian Pretterhofer, Gerolf                Aktuelle Angebote finden Sie unter
Blittersdorf                                                                              alumni.boku.ac.at/jobboerse
3. Reihe v. l. n. r.: Mario Schuh, Hans-Jörg Sinner, Vizerektorin Andrea Reith-
mayer, Stv. Senatsvorsitzende Christiane Brandenburg, Robert Czitsch, Ste-
fan Bayer, Hans Vogler, Universitätsprofessor Klaus Hackländer

                   2 | 2019                                                                                                         63
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