"Wien ist die Stadt, um ganz nach oben zu kommen."- Billy Joel-Vienna

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"Wien ist die Stadt, um ganz nach oben zu kommen."- Billy Joel-Vienna
2020

                                             „Wien ist die Stadt,
                                             um ganz nach oben
                                                zu kommen.“
                                              – Billy Joel –
© WienTourismus / Stefan Wuernitzer
 www.wien.info
"Wien ist die Stadt, um ganz nach oben zu kommen."- Billy Joel-Vienna
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                                                                                                                                                        Schönbrunn und im MuseumsQuartier. Wir haben
                                                                                                                                                        sie besucht und sprachen mit ihnen darüber, wie
                                                                                                                                                        es ist, in einem Denkmal zu wohnen.
                                                                                                                                                            Noch eine ganz besondere Homestory haben
                                                                                                                                                        wir für Sie: Haben Sie schon mal einen Bienenstock
                                                                                                                                                        aus der Nähe betrachtet? Mit uns bekommen
                                                                                                                                                        Sie Einblick in die bunte Welt der Honigbiene.
                                                                                                                                                        Und wir erzählen Ihnen, warum die gestreiften
                                                                                                                                                        Insekten so wichtig für Wien sind. Könnten Bienen
                                                                                                                                                        sprechen, würden sie sicher bestätigen, dass Wien
                                                                                                                                                        die lebenswerteste Stadt der Welt ist. Wer davon
                                                                                                                                                        noch nicht restlos überzeugt ist, kriegt in diesem
                                                                                                                                                        Wien Journal zehn gute Gründe präsentiert. Nicht
                                     Liebe Leserin, lieber Leser!                                                                                       umsonst hat das Beratungsunternehmen Mercer
                                                                                                                                                        2019 Wien bereits zum zehnten Mal in Folge zur
                                     Musik liegt in der Luft. Und nirgendwo auf der                                                                     lebenswertesten Stadt der Welt gewählt. Auch das
                                     Welt ist die Luft dafür besser als in Wien – der                                                                   renommierte britische Nachrichtenmagazin „The
                                     „Capital of Music“. Das wusste auch schon                                                                          Economist“ befand zum zweiten Mal in Folge, dass
                                     Ludwig van Beethoven, der sich 1792 Wien als                                                                       Wien die lebenswerteste Stadt der Welt ist.
                                     seine Wahlheimat ausgesucht hat und hier zum                                                                           Und wie schön der Winter in Wien sein kann,
                                     Star wurde. 2020 würde das Musikgenie seinen                                                                       erfahren Sie auf unserer Event-Seite.
                                     250. Geburtstag feiern. Auch heute noch kommen                                                                         Freuen Sie sich also auf ein Heft voll großer und
                                     die größten Musiktalente der Welt nach Wien.                                                                       kleiner Stars, voll überraschender Facetten dieser
                                     Weil unsere Ausbildungsstätten, allen voran die                                                                    Stadt – und auf Ihren nächsten Wien-Besuch, den
                                     mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst                                                                 Sie hoffentlich bald antreten werden.
                                     Wien, zu den besten der Welt zählen. Und jene,
                                     die bereits weltberühmt sind, lieben es, in den
                                     prachtvollen Opern- und Konzerthäusern dieser
                                     Stadt aufzutreten. Die Weltstars Billy Joel, Hans
                                     Zimmer, Yuja Wang und Joshua Bell haben uns das
                                     exklusiv bestätigt und mit Liebeserklärungen an
                                     Wien nicht gespart.
                                        Auch Sigmund Freud war (und ist) ein
                                     Superstar, hat seine wichtigsten Erkenntnisse in
                                     Wien getroffen und hier seine „Traumdeutung“                                                                       Ihr
                                     verfasst, die vor 120 Jahren veröffentlicht wurde.                                                                 Norbert Kettner
                                     Wir werfen in diesem Wien Journal einen Blick                                                                      Direktor WienTourismus
                                     ins neue Sigmund Freud Museum und in die
                                     neue österreichische Netflix-Serie „Freud“, die ab
                                     Frühjahr 2020 in 148 Millionen Haushalten weltweit
                                     empfangen werden kann.
                                        Einen exklusiven Blick in ihre Wohnungen
                                     haben uns Monika und Sylvester Levay sowie
                                     Gayle Berry-Zöchbauer gestattet. Sie leben dort,
                                     wo sonst Touristen ihre Runden drehen: im Schloss

    Medieninhaber: Wiener Tourismusverband, A-1030 Wien, Invalidenstraße 6, www.wien.info · Chefredakteur: Robert Seydel · Texte (in alphabetischer Reihenfolge): Susanna Burger, Karoline Gasienica-Bryjak, Helga Gerbl, Susanne Kapeller, Angelika Lechner, Stefan
    Müller, Robert Seydel, Julia Zangerl · Lektorat: Renate Hofbauer · Fotorecherche: Elisabeth Freundlinger · Produktion: Hermann Höger, Irmgard Steiner · Bildproduktion: Julia Forst · Art Direction & Layout: seite zwei · Reinzeichnung: Kreativ · Evelyne Sacher-Toporek ·
    Printed in Austria by Ferdinand Berger & Söhne GmbH

    Alle Angaben ohne Gewähr. Irrtümer und Änderungen vorbehalten. Redaktionsschluss September 2019.

    Der WienTourismus legt großen Wert auf Diversität und Gleichbehandlung. Im Sinne einer besseren Lesbarkeit der Texte wurde jedoch entweder die maskuline oder feminine Form gewählt. Dies impliziert keinesfalls eine Benachteiligung des jeweils anderen Geschlechts.
    Wir danken für Ihr Verständnis.

    Bildnachweise
    Cover Billy Joel: © Stefan Wuernitzer Seite 2 Norbert Kettner: © Wien Tourismus/Peter Rigaud Seite 3 Inhalt siehe jeweilige Seiten Seite 4 Billy Joel: © Stefan Wuernitzer Seite 5 Hans Zimmer: © Stefan Wuernitzer · Yuja Wang: © Stefan Wuernitzer · Joshua Bell:
    © Stefan Wuernitzer Seite 6 Beethoven-Büste: © Innenansicht, Kapitel „vermachen”, 2017, Foto: Klaus Pichler © Wien Museum · Wiener Symphoniker: © WienTourismus/Peter Rigaud · Haus der Musik: © WienTourismus/Paul Bauer · Sammlung alter Musikinstrumente:
    © WienTourismus/Paul Bauer Seite 7 Beethoven Museum: © WienTourismus/Paul Bauer · Beethoven-Portrait: Porträt von Ludwig van Beethoven, um 1901, Julius Schmid © Wien Museum · Theater an der Wien: VBW/© Peter M. Mayr Seite 8 Volksgarten: © WienTourismus/
    Christian Stemper · Straßenbahn: © WienTourismus/Peter Rigaud · Trinkbrunnen: © Wien Tourismus/Paul Bauer Seite 9 Alte Donau: © WienTourismus/Paul Bauer · WU: © WienTourismus/Christian Stemper · Sesselberg: © WienTourismus/Peter Rigaud · Leopold Museum:
    © WienTourismus/Peter Rigaud Seite 10/11 Homestorys Schloss Schönbrunn und MuseumsQuartier: © WienTourismus/Paul Bauer Seite 12/13 Karikatur: Bernd Ertl, www.ausgezeichnet.com Seite 14 Café Ansari: © Mato Johannik · Café Savoy: © WienTourismus/Peter
    Rigaud · Café Espresso: © Espresso Seite 15 Café Bauchstich: © Martin Dudek · Café Schopenhauer: © Café Schopenhauer · Café Ritter: © Gerhard Deutsch/Kurier/picturedesk.com · Die Turnhalle: © Philipp Lichtenegger · Manner-Schnitten: © Manner · Manner-Steinmetz:
    © WienTourismus/Gregor Hofbauer Seite 16 Netflix-Serie „Freud“: © ORF Satel Film Bavaria Fiction Jan Hromádko · Portrait Sigmund Freud: © Sigmund Freud Copyrights/Max Halberstadt · Rendering Sigmund Freud Museum: © qucumber.at Seite 17 feinedinge*:
    © Noisternig · Mokkaservice Augarten: © Augarten Wien · Said The Fox: © saidthefox.at/Foto: Mark Glassner/Key Ring: Werkstätte Carl Auböck · Golif: © KMG/Foto: Ingo Karnicnik · Nychos: © Silke Sapina · Galerie „Die Schöne“: © Die Schöne/Kiki Heindl Seite 18/19 Bienen,
    Bienenstock, Honig, Imker, Waben, Blume: © WienTourismus/Paul Bauer Seite 19 Schwan: © Wiener Wildnis · Stadtpark: © WienTourismus/Peter Rigaud Seite 20 Ernst Fuchs Museum: © WienTourismus/Christian Stemper · Straßenbahn: © WienTourismus/Peter
    Rigaud · Männer, Rossauerlände: © WienTourismus/Slash · Augarten: © WienTourismus/Paul Bauer Seite 21 Narrenturm: © WienTourismus/Paul Bauer · Amalienbad: © WienTourismus/Paul Bauer · Schneekugel: © WienTourismus/Christian Stemper · Alte Donau:
    © WienTourismus/Paul Bauer · Stammersdorfer Kellergasse: © WienTourismus/Paul Bauer · Karl-Marx-Hof: © WienTourismus/Paul Bauer Seite 22 Tourist-Info Flughafen: © WienTourismus/Rainer Fehringer Seite 23 Wiener Eistraum: © WienTourismus/Christian
    Stemper · Silvester: © WienTourismus/Christian Stemper · Weihnachtsstraße: © WienTourismus/Christian Stemper · Musikfilm-Festival: © WienTourismus/Christian Stemper · Vienna City Marathon: © VCM/FinisherPix · Sommernachtskonzert: © Sommernachtskonzert/
    Terry Linke · mumok: © WienTourismus/Paul Bauer
"Wien ist die Stadt, um ganz nach oben zu kommen."- Billy Joel-Vienna
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WELTBERÜHMTE                                                                                                PRÄDIKAT: LEBENSWERT
WAHLWIENER                                                                                                      Wien ist die lebenswerteste Stadt der Welt – das
   Vier Weltstars, die von Wien schwärmen, die                                                                  belegen zahlreiche Studien und Rankings. Wir
   diese Stadt und ihre Musik lieben: Rock-                                                                     haben zehn wirklich gute Gründe, warum Wien
   Legende Billy Joel, Filmmusik-Komponist Hans                                                                 so außergewöhnlich ist und jedes Jahr aufs
   Zimmer, Pianistin Yuja Wang und Violinist                                                                    Neue an der Spitzenposition landet.
   Joshua Bell. Sie sind Wahlwiener wie einst
   Beethoven, der 2020 seinen 250. Geburtstag
   feiern würde.

                                                    AUF DICH, LUDWIG!
                                                       Opulentes Feiern ist 2020 angesagt: Beethovens
                                                       Geburtstag jährt sich zum 250. Mal. Weltweit
                                                       erklingt seine revolutionäre Musik nach wie vor.
                                                       Doch blicken wir auf Wien, denn diese Stadt
                                                       wählte der geniale Komponist als seinen Lebens-
                                                       mittelpunkt.                                         23 KAFFEEHÄUSER UND
                                                                                                            SÜSSE FAKTEN ÜBER MANNER
                                                                                                                Entdecken Sie die Vielfalt der Wiener Kaffee-
                                                                                                                häuser bei einem Spaziergang durch die
                                                                                                                23 Bezirke. Und wir verraten Ihnen, was Sie
HINTER SCHLOSS                                                                                                  schon immer über die berühmten Manner-
                                                                                                                Schnitten wissen wollten.
UND ZIEGEL
   Wohnen, wo andere Urlaub machen: Wir be-
   suchten die Familie Levay in ihrer Wohnung im
   Schloss Schönbrunn und waren zu Gast bei
   Gayle Berry-Zöchbauer im MuseumsQuartier. –
   Zwei exklusive Homestorys.

                                                    VON WIENER TYPEN UND
                                                    SCHWARZEN KAMELEN
                                                       Das Schwarze Kameel, halb Stehausschank, halb
                                                       Nobelrestaurant und ein einzigartiges Kaleidos-
                                                       kop der Wiener Gesellschaft aus allen Milieus, als
                                                       pointierte Karikatur zum Herausnehmen.

                                                                                                            WIEN DAS LEBEN SO SPIELT
FREUD, DESIGN UND                                                                                               Wien ist voll von versteckten Orten, die oft gar
KUNST IM OFF                                                                                                    nicht leicht zu finden sind. Hier kann man
                                                                                                                ganz spezielle Wiener Momente erleben, echte
   Sigmund Freud ist nach wie vor ein Superstar.
                                                                                                                Wiener treffen und das echte Wien spüren –
   Im Frühjahr 2020 eröffnet das Sigmund Freud
                                                                                                                ungeschönt, unglaublich, unglaublich schön.
   Museum neu, und die Netflix-Serie „Freud“ wird
   in 148 Millionen Haushalten weltweit zu sehen
   sein. Schon zu Zeiten von Freud war Wien eine
   Design-Stadt von Weltrang und ist es heute
   noch, wie aktuelle Designer beweisen. Und
   Wien hat auch eine florierende Kunstszene        WIENS ÜBERFLIEGER
   abseits des Zentrums: ein Lokalaugenschein.         Die Honigbienen sind wahrscheinlich die
                                                       fleißigsten Wiener und haben hier einen opti-
                                                       malen Lebensraum gefunden. Wir haben
                                                       einen Wiener Stadtimker besucht und Bienen
                                                       bei ihrer harten Arbeit beobachtet. Plus:
                                                       Begleiten Sie uns entlang des Wienflusses von
                                                                                                             WIEN-INFOS &
                                                       Hütteldorf bis zum Donaukanal.                        EVENT-HIGHLIGHTS
                                                                                                             Alle Reiseinformationen auf einen Blick: von der
                                                                                                             Vienna City Card bis zu allen Kontaktadressen,
                                                                                                             die Sie für Ihren perfekten Aufenthalt in Wien benöti-
                                                                                                             gen. Plus: alle Event-Highlights 2020.
"Wien ist die Stadt, um ganz nach oben zu kommen."- Billy Joel-Vienna
4

                                                                                                                             Beethoven: ein „musikalischer Wahlwiener“.
                                                                                                                             Ludwig van Beethoven zog als 22-Jähriger von
                                                                                                                             Bonn hierher (und blieb für immer). Wien war
                                                                                                                             bereits damals der Place to be für Musiker. Wie
                                                                                                                             er haben Weltstars von heute Wien zu ihrem be-
                                                                                                                             sonderen Musik-Ort erkoren. Sie schöpfen aus
                                                                                                                             der wertvollen Tradition, die in Wien weiterge-
                                                                                                                             lebt wird, und schätzen die Innovationskräf-
                                                                                                                             te, die die kreative Musikszene jetzt freisetzt.

                                                                                Billy
                                                                                                                                              PIANO MAN
                                                                                                                             Billy Joel ist seit Jahrzehnten ein Superstar.
                                                                                                                             Und eine faszinierende Persönlichkeit. Auf
                                                                                                                             Long Island bei New York stellte sich der

                                                                                  Joel
                                                                                                                             Grammy-Preisträger, der mehr als 82 Millionen
                                                                                                                             Alben verkauft hat, unseren Fragen zu
                                                                                                                             Beethoven und Wien. Beide Themen berühren
                                                                                                                             den „Piano Man“: Er kommt beim Erzählen in
                                                                                                                             Fahrt, improvisiert spontan am Klavier. Spielt
                                                                                                                             Beethoven auswendig. Berichtet davon, dass
                                                                                                                             er mit Beethovens Musik aufgewachsen ist und
                                                                                                                             seinen Vater und Bruder in Wien besucht hat.
                                                                                                                             Und dass er Takte aus Beethovens „Pathétique“

                                                                                             „
                                                                                                                             für seinen Song „This Night“ verwendet hat.
                                                                                                                                   Einer seiner interessantesten Songs ist
                                                                                                                             „Vienna“, eine Art Liebeserklärung an Wien:
                                                                                                                             „Als ich ‚Vienna waits for you‘ schrieb, wollte
                                                                                                                             ich damit sagen, dass es sich hier um einen
                                                                                             Wir in Amerika
                                                                                                                             Ort handelt, wo sich der Kreis schließt. In Wien
                                                                                             haben Nashville,
                                                                                                                             sind mir viele Dinge in der Welt plötzlich klar
                                                                                             das ist die
                                                                                                                             geworden. Und darum geht es auch in dem
                                                                                             Musikhauptstadt
                                                                                                                             Song: Schalte einen Gang herunter, sieh dich
                                                                                             der USA, aber in
                                                                                                                             um und erfreue dich an den guten Dingen in
                                                                                             Europa heißt die
                                                                                                                             deinem Leben. Das ist es, was Wien für mich
                                                                                             Musikhauptstadt
                                                                                                                             ausmacht.“
                                                                                             Wien. Ich bin zum
                                                                                             Beispiel mit ein
                                                                                             paar Freunden,                                 DA DA DA DAAA
                                                                                                                             Auch Hans Zimmer schwärmt von Beethoven
                                                                                             also Freunden
                                                                                                                             und Wien. Der gebürtige Deutsche ist einer
                                                                                             meines Bruders –
                                                                                                                             der ganz Großen in Hollywoods Filmmusik-Biz,
                                                                                             alles verrückte
                                                                                                                             mit Oscar, Grammys und Golden Globes im
                                                                                             Musiker – in einer
                                                                                                                             Regal. Beim Thema Beethoven glänzten seine
                                                                                             Bar gelandet. Statt
                                                                                                                             Augen, als wir ihn exklusiv in seiner Londoner
                                                                                             dass sie Rock ’n’
                                                                                                                             Wohnung besuchten: „Meine persönliche Be-
                                                                                             Roll, Blues oder Jazz
                                                                                                                             ziehung zu Beethoven besteht darin, dass ich
                                                                                             gejammt hätten,
                                                                                                                             nicht aufhören werde, den Menschen klarzu-
                                                                                             begannen sie,
                                                                                                                             machen, dass er einfach das größte Genie al-
                                                                                             klassische Musik
                                                                                                                             ler Musik-Genres war und ist. Alleine der An-
                                                                                             zu jammen, mitten
                                                                                                                             fang der Fünften, dieses ,Da da da daaa‘, diese
                                                                                             in der Nacht, um
                                                                                                                             wenigen Noten! Jedes Kind kann sie am Kla-
                                                                                             3 Uhr morgens!
                                                                                                                             vier spielen. Es bedarf jedoch eines Genies zu
                                                                                             Und dann plötzlich
                                                                                                                             erkennen, dass du daraus ein Feuerwerk von
                                                        kommt noch ein Streicherensemble mit seinen Geigen
                                                                                                                             Symphonie machen kannst.“ Nachsatz: „Dass
                                                        dazu … Wo kann man so etwas erleben? Einfach nur in
                                                                                                                             diese wenigen Noten so viel Bedeutung ha-
                                                        Wien! Das ist die Stadt, wo so etwas passiert. Einfach

                                                                    “
                                                                                                                             ben können …“
                                                        fantastisch!

                    T E X T: S U SA N N A B U R G E R
                                                                                        „    In meinen Augen war Beethoven der menschlichste
                                                                                                 aller Komponisten. Mozart kommt hingegen fast
                                                                                  Gott gleich, weil seine Musik perfekt ist. Sie fließt einfach ohne
                                                                                 Reibung. Bei Beethoven kann ich hören, wie er beim Schreiben
        Vier Weltstars, die von Wien schwärmen,                                       innegehalten und neu begonnen hat, wo er wütend wurde
     die diese Stadt und ihre Musik lieben: Billy Joel,                                 und wo er gekämpft hat. Deswegen finde ich seine Musik
                                                                                  menschlicher und es ist nicht leicht, so etwas zu komponieren.
        Hans Zimmer, Yuja Wang und Joshua Bell.                                    Und wenn du seine
      Sie sind Wahlwiener wie einst Beethoven, der                                Originalnotenblätter
                                                                                  betrachtest, also die
       2020 seinen 250. Geburtstag feiern würde.                                  handgeschriebenen
     Auch die Superstars von heute sind überzeugte                               Noten, siehst du, dass
                                                                                   er große Abschnitte
      Wien-Fans. Wien, das ist für sie: Musikgenuss                                  wild überschmiert
    und Musikproduktion, Vernetzung, Innovation und                                hat, damit niemand
                                                                                    mehr das ‚dumme
      Inspiration durch musikalische Götterfunken.                                       Zeugs‘, das er
     Und eine Stadt mit ganz spezieller Atmosphäre.                                 geschrieben hatte,
                                                                                      erkennen konnte.

                                                                                                    “
"Wien ist die Stadt, um ganz nach oben zu kommen."- Billy Joel-Vienna
5

                                                                                                 Hans
                                                                                                  Zimmer
  „     Wien klingt für
       mich wie Musik.
        Musik, die dis­
     sonant sein kann,
      leidenschaftlich,
   romantisch. Musik,
         die schön und
    leichtfüßig, aber auch verstörend sein kann,
       Musik, die eine Revolution einleitet, Musik,

                                                      “
     zu der man tanzt, Musik, die das Verlangen

                                                                                                                             Joshua Bell
                      in dir weckt, ewig zu leben.

        Die Videos mit den Interviews von
        Billy Joel, Hans Zimmer, Yuja Wang,
     Joshua Bell und weiteren Weltstars finden
            Sie auf musik2020.wien.info

Hans Zimmer kommt gerne nach Wien. We-
                                                           „     Natürlich ist es
                                                                der Traum jedes
                                                               Musikers, hierher
gen der Freundlichkeit der Leute. Wegen der
                                                                 zu kommen. Es
Art, wie er hier aufgenommen wird. Wegen
                                                           inspiriert ungemein,
des Essens. Wegen Egon Schiele im Muse-
                                                                in einer Stadt zu
um. Und weil er hier Musik hören kann in einer
                                                          sein, wo jeder Winkel
kultivierten Umgebung. Zimmer nimmt auch
                                                          einfach schön ist. Für
in der Vienna Synchron Stage auf („Inferno”,
                                                          mich als Musiker gilt:
„The Crown”). Die Wiener Filmmusikproduktion
                                                              Schönes inspiriert
braucht den Vergleich mit Hollywood nicht zu
                                                             Schönes. Genauso
scheuen: „Es gibt einfach nichts Besseres für
                                                                wie ein großartiges Musikstück, etwa eine Beethoven­
einen Komponisten, als seine Werke in Wien

                                                                                                                         “
                                                            Symphonie. Jede Note gehört aus einem guten Grund an
von Wienern aufführen zu lassen.“
                                                                       ihren Platz, wurde mit Bedacht dorthin gesetzt.
             MUSIK UND SÜSSES

                                                                                                                „
Im Mai 2019 war Weltklasse-Pianistin Yuja Wang
wieder einmal zu Gast in Wien. Gemeinsam
mit den Wiener Philharmonikern performte
sie beim Sommernachtskonzert Schönbrunn.
Zig-Tausende sind jedes Jahr beim Klassik-
                                                                                                                     Ich habe viele Freunde in Wien. Wenn ich hier bin,
Open-Air, das 2020 am 21. Mai stattfindet,
                                                                                                                     fühle ich mich glücklich, sicher und geliebt. Ich
vor Ort. Millionen schauen im TV zu. Im Inter-
                                                                                                                     genieße es, im Stadtpark spazieren zu gehen. Und
view mit Yuja Wang wird schnell klar: Sie ist
                                                                                                                                                    das Konzerthaus
eine sympathische, energiegeladene Künstle-
                                                                                                                                                    ist nicht weit vom
rin, die genau weiß, was sie will. Die Frau hat
                                                                                                                                                    Musikverein ent­
                                                                                                                                                    fernt. – Ein kleines

                                                                                                                                                                   “
Power, Mainstream ist nicht das Ihre. Und sie
schwärmt ausdrücklich für Sachertorte.
                                                                                                                                                    Stück Paradies.
      Musik prägt Wien, meint sie: „Wien ohne
Musik? Sicherlich auch schön. Die Kuchen wer-
den noch da sein, der Kaffee wird noch da sein,
und die Menschen in Wien verstehen, das Le-
ben zu genießen. Und, das muss ich betonen,
die Museen sind fantastisch. Also, die Musik ist
… ich würde nicht sagen, eine Draufgabe, sie ist
ein ganz wesentlicher Bestandteil … ohne sie
wäre es jedenfalls sehr ruhig in Wien.“ (lacht)

       GEIGENKÄSTEN UND GEISTER
Im Wiener Konzerthaus trafen wir schließ-
lich noch den US-amerikanischen Violinisten
Joshua Bell. Er ist Musikdirektor der Academy

                                                      Yuja
of St. Martin in the Fields in London, lebt in New
York und schwärmt: „Wenn ich nach Wien kom-
me, sehe ich auf Schritt und Tritt, dass jeder
Zweite einen Geigen- oder Cellokasten bei sich
hat. Es fühlt sich einfach an wie eine Stadt der

                                                      Wang
Musik. Auch wenn gerade keine Musik spielt,
glaubst du Musik zu hören, denn hier schwe-
ben so viele Geister von Musikgenies sozusa-
gen in der Luft.“
"Wien ist die Stadt, um ganz nach oben zu kommen."- Billy Joel-Vienna
6

                 Auf dich,
                   Ludwig!

                   Opulentes Feiern ist 2020 angesagt:
                  Beethovens Geburtstag jährt sich zum
              250. Mal. Weltweit erklingt seine revolutionäre
                   Musik nach wie vor. Doch blicken wir
              auf Wien, denn diese Stadt wählte der geniale
                Komponist als seinen Lebensmittelpunkt.
                Er kam hierher, um zu bleiben. Für immer.

                                          T E X T: S U SA N N A B U R G E R

                                                             Ludwig van Beethoven war eine radikale Urge-          wurde er wie ein Popstar zu Grabe getragen.
                                                             walt, als Mensch und Künstler. Ein Visionär, der      20.000 Menschen nahmen teil – damals jeder
    Die Wiener Symphoniker, Spitzenorchester                 alles Bisherige hinterfragte und neu erfand –         zehnte Wiener. Beigesetzt wurde er zuerst am
    mit 120-jähriger Tradition, haben alle                   und damit Impulse setzte. Für die Musik, aber         Währinger Ortsfriedhof, seine allerletzte Ruhe
    Beethoven-Symphonien neu eingespielt.
    Natürlich live zu hören in Wien 2020.
                                                             auch für Wien. Diese Impulse wirken bis heu-          fand Beethoven später auf dem Wiener Zent-
                                                             te nach, es brodelt und kocht in der hiesigen         ralfriedhof.
                                                             Musikszene. Musiker aus der ganzen Welt zieht
                                                             es hierher, wie damals Beethoven. Heute ist es
                                                             das erklärte Ziel vieler junger Talente, zum Studi-              BEETHOVEN LIVE 2020
                                                             um an der mdw – Universität für Musik und dar-        Im Beethoven-Jahr 2020 wird der Meister ge-
                                                             stellende Kunst Wien aufgenommen zu werden.           feiert, seine revolutionäre Musik erklingt noch
                                                             Denn die ist laut QS-University-Ranking 2019          öfter als sonst in Wiens Konzertsälen, etwa im
                                                             Musik-Uni Nummer eins. Besser geht’s nicht.           150 Jahre alten Musikverein und im Wiener
                                                                                                                   Konzerthaus. Eine einzige Oper hat Beethoven
                                                                                                                   geschaffen, oder besser gesagt, geschafft:
                                                                        LEBEN, LIEBEN, LEIDEN                      „Fidelio“ – 2020 zu sehen sowohl in der Wiener
                                                             Wien war 35 Jahre lang Beethovens Lebens-,            Staatsoper als auch im Theater an der Wien, wo
                                                             Schaffens- und Inspirationsort. Drei Gön-             Oscar-Preisträger Christoph Waltz Regie führt
    Das Haus der Musik feiert 2020 sein 20-jähriges          ner aus dem Hochadel legten zusammen für              (Premiere: 16.3.2020).
    Bestehen. Und präsentiert Beethoven das ganze Jahr
    über. Highlight: die Installation „Inside Beethoven“ –   die veritable Jahresrente von 4.000 Gulden                  Sonderausstellungen, etwa in der Öster-
    so fühlt man sich als Teil eines Musik-Ensembles.        (ohne vereinbarte Gegenleistung!): die Fürsten        reichischen Nationalbibliothek und im Kunst-
    (10.6.–10.8.2020)
                                                             Lobkowitz und Kinsky sowie Erzherzog Rudolph          historischen Museum Wien, geben Einblick in
                                                             von Österreich.                                       die vielen Facetten seiner Persönlichkeit und
                                                             Doch Beethovens Verhältnis zu seinen Mäzenen          in die unglaubliche Genialität seiner Werke. Die
                                                             war zwiespältig: Einerseits buhlte er um ihre         Spuren des Komponisten sind vielfältig: Origi-
                                                             Gunst, andererseits drängte er nach Unabhän-          nale Beethoven-Wohnstätten (heute genützt
                                                             gigkeit und forderte nachdrücklich Respekt.           als großes Beethoven Museum, Restaurant
                                                             Dabei zeigte sich oft sein impulsives Tempe-          oder Heuriger), Orte seiner Triumphe und Ver-
                                                             rament. Beethoven ärgerte sich etwa über              zweiflung, Denkmäler, Klimts Beethovenfries in
                                                             die Erwartungen seines Quartiergebers Fürst           der Secession bis hin zum Ehrengrab am Zent-
                                                             Lichnowsky: „Nun soll ich täglich um halb 4 zu        ralfriedhof. Wiens Klangmuseum, das Haus der
                                                             Hause sein, mich etwas besser anziehen, für           Musik, stellt Beethoven interaktiv und mit Son-
                                                             den Bart sorgen u. s. w. – das halt ich nicht aus.“   derprogramm 2020 vor.
                                                                   Über die Frauen in Beethovens Leben wur-
                                                             de unendlich viel spekuliert: Manche verehrte er
                                                             aus der Ferne, andere erreichte er tatsächlich.
                                                             In manche war er unsterblich verliebt, andere                                                            Die Sammlung alter Musikinstrumente zeigt in
                                                             hat er feurig vergöttert. Was weiß man sicher?                                                           imperialen Prunkräumen kostbare historische
                                                                                                                                                                      Musikinstrumente aus fünf Jahrhunderten. Auch
                                                             – Das Musikstück „Für Elise“, das wohl am An-                                                            aus der Beethoven-Ära.
                                                             fang jeder Pianistenkarriere steht, hat er einer
                                                             Therese (Malfatti) gewidmet. Komponiert hat
                                                             Beethoven es im Pasqualati-Haus (heute se-
                                                             henswerte Gedenkräume).
                                                                   Ab seinem 30. Lebensjahr quälte ihn der
                                                             zunehmende Hörverlust physisch und psy-
                                                                                                                                                            musik2020.wien.info
                                                             chisch. Trotzdem schuf er – auch später völ-
                                                                                                                                                Alles zu Beethoven und zum Musik-Jahr 2020
                                                                                                                                      INFO

                                                             lig ertaubt – weiterhin unvergleichliche Werke
                                                                                                                                                 (mit den Wiener Beethoven-Orten und
                                                             wie die Neunte Symphonie, in dessen Finalsatz
                                                                                                                                                    -Veranstaltungen 2020 im Detail)
                                                             er Schillers „Ode an die Freude“ vertonte. Als
                                                             er am 26. März 1827 im 57. Lebensjahr starb,
"Wien ist die Stadt, um ganz nach oben zu kommen."- Billy Joel-Vienna
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                     Zu Gast                                                                                    Der notorische Wohnungswechsler

                      beim
                                                                                                             Beethoven zog in seinen 35 Wiener Jahren
                                                                                                              über 60 Mal um. Folgen wir ihm zu zwei
                                                                                                             Domizilen: ins heutige Beethoven Museum

                     Maestro
                                                                                                              und ins Opernhaus Theater an der Wien.

                                                                                                                                  T E X T: S U SA N N A B U R G E R

                                             HEILIGENSTADT
          Um 1800 ein hipper Kurort außerhalb Wiens. Die Quellen der früheren Bade-
          anstalt sind nun versiegt, aber der idyllische Charakter ist erhalten: schmale
          Gassen, Kopfsteinpflaster, Beschaulichkeit. Ludwig van Beethoven wohn-
          te ab 1802 mehrmals am Land in der Probusgasse 6, zur Linderung seiner
          Leiden und weil er die Natur liebte (zu hören in seiner 6. Symphonie, der
          „Pastorale“, in der Instrumente Vogelstimmen und Gewitter nachahmen).
          Das Haus ist heute ein spannendes Beethoven Museum. Das sogenann-
          te Heiligenstädter Testament, ein hier verfasster, nie abgesendeter Brief
          Beethovens an seine Brüder, gibt Einblick in tiefe Seelenqualen: „Oh ihr                                                                            Ludwig van Beethoven, portraitiert
                                                                                                                                                              von Julius Schmid um 1901
          Menschen, die ihr mich für feindselig, störrisch oder misanthropisch hal-
          tet, wie unrecht tut ihr mir ...“                                                 Das heutige Beethoven Museum war
                Nur wenige Schritte weiter, beim heutigen Heurigen Mayer am Pfarr-          einst ein Domizil des Meisters.
          platz (ein Weinlokal), wohnte Beethoven ebenfalls. Und genoss schon
          damals den Wiener Wein.

                                                                                                                     THEATER AN DER WIEN
                                                                                           Ein weiteres Domizil war das Theater an der Wien. 1801 wurde Beethoven
                                                                                           hier engagiert. Teil des Deals: ein festes Gehalt und eine Wohnung in einem
                                                                                           (nicht mehr erhaltenen) Trakt. Beethoven lieferte – seine Oper „Fidelio“ kam
                                                                                           hier in zwei Versionen zur Uraufführung, ebenso sein Violinkonzert sowie
                                                                                           die Symphonien 2, 5 und 6.
                                                                                                 Der Kapellmeister Ignaz von Seyfried schilderte farbenprächtig die Zu-
                                                                                           stände in Beethovens Theater-Wohnung: „In seinem Haushalt eine wahrhaft
                                                                                           admirable Confusion … Bücher und Musikalien in allen Ecken zerstreut, –
                                                                                           dort das Restchen eines kalten Imbisses, – hier versiegelte oder halbge-
                                                                                           leerte Bouteillen, – dort auf dem Stehpulte die flüchtige Skizze eines neuen
              Das Theater an der Wien: Wo heute Oper modern inszeniert                     Quatuors (Musikstück, Anm.) – … zwischen den Fenstern ein respektabler
              wird, wurde schon Beethovens „Fidelio“ uraufgeführt.                         Laib Stracchino, ad latus erkleckliche Trümmer einer echten Veroneser
                                                                                           Salami …“ – So wohnte damals also ein Genie.

              �ALEXA
ALL EARS ON

              �ALEXA                                                                                                Aktiviere den Alexa Skill*
                                                                                                                   „Beethovens Wien“ und folge

              �ALEXA
                                                                                                                  den Spuren eines der größten
                                                                                                                     Musikgenies aller Zeiten.
                                                                                                                               * auch als Google Action verfügbar

              �ALEXA
              �ALEXA
"Wien ist die Stadt, um ganz nach oben zu kommen."- Billy Joel-Vienna
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                Wien hat mehr als 53 % Grünflächen.

                           Wien ist super. Das weiß mittlerweile die ganze Welt. Dennoch ist es schön,
                         diese Bestätigung jedes Jahr schwarz auf weiß zu erhalten: Im September 2019
                          wurde Wien vom britischen Nachrichtenmagazin „The Economist“ zum zweiten
                       Mal zur lebenswertesten Stadt der Welt gekürt. Und zum zehnten Mal in Folge führte
                           Wien 2019 die von der globalen Beratungsgesellschaft Mercer veröffentlichte
                       Liste der Städte mit der höchsten Lebensqualität an. Zehn Jahre hat Wien auf ganzer
                           Linie überzeugt. Warum? – Weil es unzählige Gründe dafür gibt, wieso diese
                       Stadt so lebenswert ist. Zehn davon haben wir kurz und knackig zusammengefasst.

    1.
                             GREEN DURCH WIEN
          Fünf U-Bahn Linien, 28 Straßenbahn- und 129 Autobuslinien auf
          1.150 Kilometern – in Wien kommt man mit den Öffis umweltbe-
    wusst und zuverlässig selbst in die entlegendsten Ecken. Und das zu
    einem sehr günstigen Preis. Die Jahreskarte kostet nur 1 Euro pro Tag.
    Die Wiener Linien sind durchgehend in Betrieb: Ist das Tagesgeschäft
    erledigt, sorgen Nachtbusse während der Woche dafür, dass alle gut
    nach Hause kommen. Freitag- und Samstagnacht sowie in den Näch-
    ten vor Feiertagen bringen die fünf Wiener U-Bahn-Linien Nachtschwär-
    mer fast direkt ins Bett.

    2.
                              FRISCH VOM BERG
             Das beste Getränk (nach dem Wiener Wein) kommt in Wien
             direkt aus der Wasserleitung: frisches Hochquellwasser. Zwei
    Leitungen aus den niederösterreichisch-steirischen Alpen versorgen
    die Stadt täglich mit 400.000 Kubikmeter frischem Quellwasser (ent-                                                               1.000 Trinkbrunnen gibt es in Wien.
    spricht ca. 2,5 Millionen Vollbädern). Eine Kostprobe davon ist jeder-
    zeit an den 1.000 über das gesamte Stadtgebiet verteilten Trinkbrunnen
    möglich. Als erste Stadt der Welt hat Wien sein Trinkwasser sogar unter
    Verfassungsschutz gestellt.                                               28 Straßenbahnlinien fahren zuverlässig von A nach B.
"Wien ist die Stadt, um ganz nach oben zu kommen."- Billy Joel-Vienna
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                                                                                                                                                                        3.
                                                                                                                                                                                                          GRÜN, GRÜNER, WIEN
                                                                                                                                                                                Es grünt so grün … Wien ist mit 990 Parks und Grünanlagen,
                                                                                                                                                                                300.000 Bäumen, zahlreichen Wiesen, Wäldern und Äckern eine
                                                                                                                                                                        der grünsten Metropolen der Welt. 53 Prozent des Stadtgebiets bestehen
                                                                                                                                                                        aus Grünflächen. Die zahlreichen Parks an der Ringstraße oder der Wiener
                                                                                                                                                                        Prater ermöglichen es, auch im Herzen der Stadt schnell ins Grüne zu ge-

                                                                                                                                 Die Alte Donau ist Erholungsoase und
                                                                                                                                                                        langen. Mit der Lobau, einer der letzten ursprünglichen Aulandschaften
                                                                                                                                                                        Europas, hat Wien sogar einen Anteil am Nationalpark Donau-Auen. Und
                                                                                                                                                                        mit einem Teil des Wienerwalds verfügt die Stadt über einen eigenen Bio-
                                                                                                                                                                        sphärenpark, der Lebensraum für viele bedrohte Tiere ist.

                                                                                                                                 Sport-Eldorado zugleich.
                                                                                                                                                                                                          6.
                                                                                                                                                                                                                              STERNEKÜCHE À LA WIEN
                                                                                                                                                                                                                  Wien eignet sich bestimmt nicht für eine Abnehmkur.
                                                                                                                                                                                                                  Denn als einzige Stadt der Welt ist Wien Namensgeber
                                                                                                                                                                                                          eines eigenständigen Speisenstils, der Wiener Küche. Selbst die
                                                                                                                                                                                                          Sterneküche ist in Wien erschwinglich: Heinz Reitbauers „Steirer-
                                                                                                                                                                                                          eck“ im Stadtpark, Juan Amadors Restaurant „Amador“ oder

4.                                                    5.
                WE LIKE TO MOVE IT                                             GURKENHAUPTSTADT                                                                                                           Konstantin Filippous Lokal sind nur einige Beispiele für besten
         Auch das sportliche Angebot ist viel-               Wien hat für eine Millionenstadt eine florierende Landwirtschaft,                                                                            Sternegenuss. Wer es lieber bodenständig mag: Zahlreiche
         fältig. Ein wahres Wander- und Moun-                 denn rund ein Drittel der Grünflächen und 15 Prozent der Stadt-                                                                             Restaurants, Gasthäuser, Beisln und andere Lokale mit vielfälti-
tainbike-Eldorado ist der Wienerwald, durch           fläche werden landwirtschaftlich genutzt. 645 Gartenbau-, Weinbau-,                                                                                 gem kulinarischen Angebot warten auf hungrige Gäste.
den auch einige der elf hervorragend beschil-         Ackerbau-, Feldgemüse- und Obstbaubetriebe versorgen die Stadt mit
derten Stadtwanderwege führen. Höhenluft              einer Vielzahl an Gemüse, Obst, Getreide und Wein. In Wien werden
schnuppert man im Hochseilklettergarten am            die meisten Gurken in ganz Österreich produziert, was uns zur
Kahlenberg. Nebenan gibt es als neues High-           „Gurkenhauptstadt” macht – stolze 28.700 Tonnen sind es jährlich!
light einen 3D-Bogensportpark – Treffsicher-

                                                                                                                                                                                                                               8.
heit ist hier ein Muss! Puren Badespaß bieten                                                                                                                                                                                                            WIEN LERNT NIE AUS
Wiens Freibäder und die Donau samt Neben-                                                                                                                                                                                              Rund 200.000 Personen studieren in
gewässern. Und wer die Füße so gar nicht still-                                                                                                                                                                                        Wien an zehn Universitäten, fünf Fach-
halten kann, geht auf der Prater Hauptallee und       Architektur-Highlight WU-Campus                                                                                                                                          hochschulen und fünf Privatuniversitäten.
auf der Donauinsel joggen oder inlineskaten.                                                                                                                                                                                   Damit machen sie Wien zur größten Universi-
Oder beweist sich auf der Alten Donau im                                                                                                                                                                                       tätsstadt im deutschsprachigen Raum. Und die
Stand Up Paddling.                                                                                                                                                                                                             Qualität der Wiener Unis kann sich sehen las-
                                                                                                                                                                                                                               sen: So ist die mdw – Universität für Musik und
                                                                                                                                                                                                                               darstellende Kunst Wien die beste Musik-Uni
                                                                                                                                                                                                                               der Welt. Die Uni-Stadt Wien wächst noch wei-
                                                                                                                                                                                                                               ter: Im Herbst 2019 übersiedelte die renom-
                                                                                                                                                                                                                               mierte Central European University (CEU) hier-

7.
                                                                                                                                                                                                                               her. CEU-Präsident und Rektor Michael Ignatieff
                  WIENS ORANJE
                                                                                                                                                                                                                               ist von Wien begeistert und meint: „Wien ist ein
        Für eine gute Lebensqualität ist es wich-
                                                                                                                                                                                                                               internationaler Standort für Universitäten, Un-
        tig, dass eine Stadt sauber ist. Die Ma-
                                                                                                                                                                                                                               ternehmen und internationale Organisationen.
gistratsabteilung Abfallwirtschaft, Straßenrei-
                                                                                                                                                                                                                               Mit der Errichtung eines Campus in Wien eröff-
nigung und Fuhrpark, kurz MA 48, genießt in
                                                                                                                                                                                                                               nen sich für den Lehrkörper und die Studieren-
Wien Kultstatus. Nirgendwo sorgen coolere
                                                                                                                                                                                                                               den der CEU wunderbare neue Möglichkeiten.“
Mitarbeiter dafür, dass der Mist in Wien dort-
hin kommt, wo er hingehört: raus aus der Stadt.
Die orange gekleideten „Mistkübler” erledigen
jährlich 120.000 LKW-Ausfahrten und legen da-
bei neun Millionen Kilometer zurück – das ist
alle 14 Tage die Entfernung bis zum Mond.

          9.
                                     DIE WELT IN WIEN
                   Wien ist beliebter Standort für internationale Organisationen
                   (u. a. der UNO) und Weltkonzerne, nicht zuletzt auf Grund der
          zentralen Lage im Herzen Europas, der guten Erreichbarkeit und der
          nahezu unübertrefflichen Lebensqualität. Diese Internationalität macht
          Wien auch zu einer beliebten Destination für Kongresse, Tagungen und
          Firmenveranstaltungen, von denen über 4.500 pro Jahr in Wien statt-
          finden. Im Ranking der International Congress and Convention Asso-
                                                                                                                                                                        Kongressdestinationen weltweit.

          ciation (ICCA) belegte Wien 2018 hinter Paris den zweiten Platz. In der
                                                                                                                                                                        Wien ist eine der gefragtesten

          Statistik der UIA (Union of International Associations) liegt Wien welt-
          weit auf dem vierten Platz. Neben drei ausgezeichneten Kongresszentren
          (Austria Center Vienna, Hofburg Vienna, Messe Wien Exhibition & Con-
          gress Center) punktet Wien auch mit zahlreichen historischen und
          modernen Veranstaltungslocations.

                                                                                                                                                                                                                               10.
                                                                                        T E X T: A N G E L I K A L E C H N E R

                    Viele internationale Rankings belegen Wiens                                                                                                                                                                                             KUNST OHNE ENDE
                   Spitzenposition als lebenswerteste Metropole.                                                                                                                                                                          100 Museen und rund 250 Galerien
                                                                                                                                                                                                                                          zeitgenössischer Kunst, mehr als
                                          2019:                                                                                                                                                                                15.000 Konzertveranstaltungen jährlich,
                  Platz 1 im Liveability Ranking des Prognose- und                                                                                                                                                             80 Festivals, 10.000 Sitzplätze in Konzerthäu-
                                 Forschungsteam der                                                                                                                                                                            sern, drei Opernhäuser, rund 120 Bühnen
                           Economist Intelligence Unit (EIU)                                                                                                                                                                   (Musik & Theater), 28 Schlösser, 163 Palais:
                                                                                                                                                                                                                               Mehr Kunst und Kultur geht nicht. Echt nicht.
                                       2017:                                                                                                                                                                                   Einzigartig sind vor allem die weltgrößten
                  Platz 3 der lebenswertesten Städte der Welt des                                                                                                                                                              Sammlungen von Gustav Klimt, Egon Schiele
         INFO

                                 Magazins Monocle                                                                                                                                                                              und Bruegel: Ihre Werke sind ein Must-see bei
                                                                                                                                                                                                                               einem Wien-Trip.
                                         2019:
                 Platz 1 im „Smart City Strategy Index“ des weltweit
                 agierenden Beratungsunternehmen Roland Berger
                                                                                                                                                                                                                           Klimt, Schiele und Bruegel.
                                                                                                                                                                                                                           Wiens Museen punkten mit

                                       2018:
                     „Beste internationale Destination 2017” im
                     Ranking der größten LGBT-Reiseplattform
                                   GayTravel.com
"Wien ist die Stadt, um ganz nach oben zu kommen."- Billy Joel-Vienna
10

          Wohnen wie Sisi im Schloss oder in einem der
     größten Kunstareale der Welt? – In Wien ist das möglich.
        Denn in vielen historischen Gebäuden residieren
       heute Privatpersonen. Wir waren zu Gast im Schloss
             Schönbrunn und im MuseumsQuartier.

     Am Imperial-Flügel von Bösendorfer             Über die zahlreichen Treppen im Schloss Schönbrunn
     komponierte Levay zahlreiche Hits.
                                                    kamen einst Kaiserinnen und Kaiser in ihre Gemächer. Und
                                                    bis vor wenigen Jahren auch eine Frau in wallenden Ge-
                                                    wändern, die dachte, sie sei die 1793 geköpfte französische
                                                    Königin Marie Antoinette. „Die Dame war ein bisschen ver-
                                                    wirrt“, erzählt Monika Levay. Warum sie das weiß? – Weil sie
                                                    seit 20 Jahren gemeinsam mit ihrem Mann, dem Kompo-
                                                    nisten Sylvester Levay, ein Appartement im Schloss Schön-
                                                    brunn bewohnt. Heute steigen wir die Treppen nach oben,
                                                    weil uns das Ehepaar Levay eingeladen hat, einen exklusiven
                                                    Blick in ihr Domizil zu werfen. Insgesamt 35 Wohnungen
                                                    gibt’s im Schloss, rund 120 weitere in den Nebengebäu-
                                                    den der meistbesuchten Sehenswürdigkeit Österreichs.
                                                          Als wir das große Wohnzimmer betreten, stockt uns
                                                    der Atem: Der Blick fällt direkt auf die Gloriette. Eine bes-
                                                    sere Aussicht wird man in Wien schwer finden. Die bei-
                                                    den leben auf 150 Quadratmetern. „Hier atmet jeder Stein
                                                    Geschichte“, schwärmt die Historikerin und Kaiserin-Elisa-
                                                    beth-Expertin Monika Levay: „In der Wohnung soll die ‚Rote
                                                    Erzherzogin‘ Elisabeth (die zur Sozialdemokratie ‚konvertierte‘
                                                    Tochter von Kronprinz Rudolph, Anm.) gewohnt haben.“
                                                                                                                                   Monika und Sylvester Levay in ihrem Wohnzimmer
                                                          Auch für Sylvester Levay passt der imperiale Wohn-                       mit Blick auf die Gloriette
                                                    sitz wie die Faust aufs Aug: Mit dem von ihm komponierten
                                                    Musical „Elisabeth“, das Sisis Leben kritisch beleuchtet, ge-
                                                    lang ihm 1992 ein Welterfolg. Die Songs dafür wurden zwar
                                                    woanders komponiert. Musicals wie „Mozart!“ und „Rebecca“
                                                    entstanden jedoch hier auf seinem Imperial-Flügel von Bösen-
                                                    dorfer. Er schwärmt: „Unter unserem Wohnzimmer war der
                                                    Balkon der Kaiserin. Das ist inspirierend. Meine Seele ist
                                                    hier total happy. Was will man mehr!?“

                                                                                    Monika Levay ist passionierte Sammlerin von
                                                                                    Objekten, die im Besitz Elisabeths waren. Hier hält
                                                                                    sie eine Wasserkaraffe der Kaiserin in Händen.

                                                                                                                                                                 Visitenkarte der Kaiserin Elisabeth
     Das 50 m² große Wohnzimmer ist das
     Herzstück der Wohnung.

                                                                                                                                                            JOGGENDE ELEFANTEN
                                                                                                                                          Bereut haben die Levays ihren Umzug hierher noch nie,
                                                                                                                                          obwohl sie gestehen: „Ein bisschen schwierig ist es, die
                                                                                                                                          Einkäufe oder das Gepäck vorbei an den Besuchern in
                                                                                                                                          die Wohnung zu bringen.“ Fast vier Millionen besuchen
                                                                                                                                          das Schloss jedes Jahr. Überraschenderweise ist es den-
                                                                                                                                          noch nicht laut: „Um sechs Uhr früh hört man bei geöffne-
                                                                                                                                          tem Fenster das Knirschen der Jogger auf dem Kies“, sagt
                                                                                                                                          Sylvester Levay: „Und wenn der Wind richtig weht, hören
                                                                                                                                          wir abends die Löwen im Zoo brüllen. Sehr romantisch.“
                                                                                                                                          Monika Levay ergänzt: „Vor ein paar Jahren war das Knir-
                                                                                                                                          schen in der Früh besonders laut. Als ich runter geschaut
                                                                                                                                          habe, sah ich die Elefanten aus dem Zoo mit ihren Pfle-
                                                                                                                                          gern eine Runde drehen – vor der Parköffnung natürlich.“
                                                                                                                                               Ab 20 Uhr gehört der 160 Hektar große Schlosspark
                                                                                                                                          wieder den Bewohnern. Zu Silvester erklimmen die Levays
            Original-Brief der Kaiserin Elisabeth, den sie mit ihrem
            ungarischen Namen Erzsébet unterschrieben hat.                                                                                meist den Gloriette-Hügel. „Von dort oben haben wir ei-
                                                                                                                                          nen großartigen Blick auf die Stadt und die Feuerwerke“,
                                                                                                                                          schwärmt der Grammy-Gewinner.
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                         HABSBURGER ZU BESUCH
       Auch echte Habsburger lassen sich hin und wieder hier
       blicken. Der Star-Komponist erzählt: „Wir haben gute Be-
       ziehungen zur Familie Habsburg-Lothringen. Bei vielen
       Abendessen in unserer Wohnung waren sie dabei. Sie sa-
       gen zwar nicht direkt, dass sie gerne hier wohnen würden,
       aber man sieht ihnen die Freude an.“
            Freude haben die Habsburger sicher auch mit der his-
       torischen Vitrine, die in der Diele steht. Darin enthalten: Ge-
                                                                                                                                              T E X T: R O B E RT S E Y D E L ,
       schirr, Besteck, Gläser und viele weitere Stücke, die früher
                                                                                                                                                    JULIA ZANGERL
       im Besitz der Kaiserin Elisabeth waren. „Mit sechs Jahren
       habe ich das erste Buch über sie gelesen“, erzählt Monika
                                                                          Hier endet der Durchgang für alle Touristen
       Levay. Regelmäßig ersteigert sie Stücke aus dem ehema-             im Schloss. Ab hier wird gewohnt.
       ligen Kaiserhaus, die sie auch für Ausstellungen zur Verfü-
       gung stellt. Als wir die Wohnung wieder verlassen, verlas-
       sen wir auch ein Stück imperiale Vergangenheit …

                      „ES IST RICHTIG AUFREGEND!“
                                                                         Auch das Ehepaar Berry-Zöchbauer ist gekommen, um
       Auch die nächste Wohnung, in die uns Einlass gewährt
                                                                         zu bleiben. „Wir haben sofort zugeschlagen“, erinnert sie
       wird, liegt in einem prominenten Areal Wiens: Die ehema-
                                                                         sich. Acht Jahre haben die beiden auf die Zusage gewartet.
       lige Austrian-Airlines-Mitarbeiterin Gayle Berry-Zöchbauer
                                                                         Heute können sie sich nicht mehr vorstellen, woanders zu
       und ihr Mann haben sich vor elf Jahren in das Museums-
                                                                         wohnen. Die gebürtige New Yorkerin erklärt, warum: „Hier
       Quartier (MQ) verliebt und leben hier im ersten Stock auf
                                                                         im MuseumsQuartier bist du am Puls von allem, was in
       150 Quadratmetern. Ihre Wohnung in einem der größten
                                                                         dieser Stadt passiert. Der siebte Bezirk ist für mich der
       Kulturareale der Welt ist beeindruckend. Von der einen Seite
                                                                         hipste und coolste Wiens. Und wenn du bei der Tür raus-
       (und vom Bett aus) blickt man auf Naturhistorisches und
                                                                         gehst, hast du alles: Kunst, Kultur, Geschichte, Architektur,
       Kunsthistorisches Museum Wien sowie aufs Maria-Theresia-
                                                                         Musik, Tanz – zu jeder Jahreszeit. Das ist Entertainment
       Denkmal, von der 55 Quadratmeter großen Terrasse auf
                                                                         pur.“ Nachsatz: „Es ist richtig aufregend hier.“
       mumok und den belebten Innenhof des MQ. Dazwischen
       ergibt der Mix aus Möbeln der Wiener Moderne und zahl-
       reichen Kunstwerken, die ihr Mann sammelt, ein stilvolles
                                                                              „IN MANHATTAN HÖRT MAN NUR SIRENEN.“
       Ambiente.
                                                                         Wie für die Levays spielt das historische Ambiente auch
                                                                         für die Karate-Meisterin eine wichtige Rolle. Früher waren
Gayle Berry-Zöchbauer genießt den atemberaubenden
Blick auf Maria Theresia sowie Naturhistorisches und                     hier die Hofstallungen des Kaisers untergebracht. „Es ist
Kunsthistorisches Museum Wien.                                           sehr stimulierend, an so einem geschichtsträchtigen Ort zu
                                                                         leben. Hier trifft Barock auf Moderne“, schwärmt sie. Abso-
                                                                         lutes Highlight ist freilich die Terrasse. Wie in einer priva-
                                                                         ten Loge in der Oper können die beiden hier mit Freunden
                                                                         die Veranstaltungen im MQ genießen. Und Platz für Urban
                                                                         Gardening ist auch noch.
                                                                               4,5 Millionen Menschen strömen jedes Jahr ins MQ. Ist
                                                                         es nicht anstrengend, wenn man hier wohnt? – Berry-Zöch-
                                                                         bauers Antwort kommt prompt: „Nein. Vielleicht ist es
                                                                         manchmal ein bisschen laut, weil im Hof immer was los
                                                                         ist. Aber das hält uns jung. Außerdem kommt der Lärm
                                                                         von Menschen, die ihr Leben genießen: klingende Gläser
                                                                         und Lachen. In Manhattan hört man nur Sirenen. Ich weiß
                                                                         also, was richtiger Lärm ist.“
                                                                               Schweren Herzens verabschieden wir uns nach zwei                  Die 55 m² große Terrasse gegenüber des
                                                                         Stunden, kehren in unsere Neubauwohnungen zurück und                    mumok ist eine grüne Oase.
                                                                         träumen von Schloss und MuseumsQuartier. Bei der Ver-
                                                                         abschiedung fällt Berry-Zöchbauer dann doch noch etwas
                                                                         ein, das sie gerne verändert hätte: „Was uns richtig stört,
                                                                         ist, dass uns Maria Theresia den Rücken zudreht“, sagt sie
                                                                         lachend: „Können Sie bitte veranlassen, dass das Denk-
                                                                         mal umgedreht wird?“ – Könnte schwierig werden. Aber
                                                                         in Wien ist ja bekanntlich alles möglich.

            Möbeln der Wiener Moderne verleihen dem
            Wohnzimmer einen stilvollen Touch.

                                                                                  Die Karate-Meisterin zieht sich zur Entspannung         Das Wohnzimmer ist voll mit Kunstwerken,
                                                                                  in die Bibliothek zurück.                               die ihr Mann sammelt.
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                                                                                                                                                 T E X T: S U SA N N E K A P E L L E R

     Wie immer ist es brechend voll im Schwarzen
     Kameel. Rund um die Bar ist die Hölle los.
     Die Kellner, alle im weißen Jackett und mit roter
     Krawatte, schlängeln sich durch das Gedränge.
     Neben ein paar Geschäftsmännern genehmigt
     sich ein Arbeiter ein Bier, eine kleine Runde                                                                                                                                          3
     Innenstadt-Damen kehrt zu ihrem wöchentlichen
     Treffen auf ein oder zwei Achterl und die legen-
     dären Brötchen ein, Touristen bestaunen das
     schöne Jugendstil-Ambiente mit der historischen
     Holzvertäfelung und den Relief-Fliesen. Dazwi-
     schen treffen Polit-Prominenz auf Kunst-Schickeria
     und Gschaftlhuber auf Adabeis. Das Schwarze
     Kameel ist die Bühne der Wiener und des Wiene-
     rischen, hier spielen die Gäste die Hauptrolle.
     Und immer wieder auch die Brötchen, die hier im
     Stehen verspeist werden. Das Schwarze Kameel,
     halb Stehausschank, halb Nobelrestaurant, ist ein
     Szenelokal für alle Altersgruppen, ein einzig-
     artiges Kaleidoskop der Wiener Gesellschaft mit                                                               1
     all seinen Milieus. Gegründet von Johann Baptist
     Cameel (deswegen die zwei „e“ im Namen)
     führt heute die Familie Friese das Kultlokal, das
     bereits 400 Jahre auf dem (Kamel-)Buckel hat.
     Und ja, ein Restaurant gibt es auch noch, für alle,
     die ein bisschen weniger Trubel bevorzugen.
        Bognergasse 5, 1010 Wien

             DER HAUSHERR PETER FRIESE                                                                                                                                                   2
     Er ist der Patron des Schwarzen Kameels,
     immer ein Lächeln auf den Lippen und gibt je-
            dem Gast das Gefühl ein Stammgast
      1     zu sein, selbst beim ersten Besuch. Sein
            Kommandostand ist die Zentralkassa.                                                            DIE KELLNER
     Dort hat er den besten Überblick über das                                            Sie managen das Schwarze Kameel und begrü-
     Geschehen in dem von seiner Familie geführ-                                          ßen die Stammgäste selbstverständlich mit dem
     ten Lokal.                                                                                    Namen. Sie erkennen auf den ersten
                                                                                            3 Blick, wer noch etwas bestellen möch-                         DER KÜNSTLER
                                                                                                   te und kommen im exakt richtigen
                                             DIE FEINE INNENSTADTDAME                                                                      Schwarzer Rollkragenpulli, schwarze Hose, ver-
                                                                                          Moment an den Tisch. Der Schmäh rennt und
                                    Die Dame unbestimmten Alters trägt ihren                                                               wuschelter Lockenkopf – der stadtbekannte
                                                                                          gleichzeitig sind sie diskret wie nur was. Und
                                    feinen Kamelhaar-Mantel mit Nerzkragen                                                                 Maler steht etwas verloren mitten im Schwarzen
                                                                                          sie sehen zum Niederknien aus – mit den wei-
                                    selbstverständlich auch im Lokal. Die Haare –                                                          Kameel und trinkt hier sein obligates
                                                                                          ßen Smokingjacken und den roten Krawatten.
                                    natürlich blond – sitzen perfekt, als ob sie direkt
                                    vom Friseur kommen würde (was wahrschein-
                                                                                                                                           Glas Rotwein. „Ist er’s nun oder ist er’s
                                                                                                                                           nicht?“, tuscheln die anderen Gäste.
                                                                                                                                                                                        4
                                    lich auch der Fall ist), die Lippen ge-                                                                Man ist sich nicht sicher. „Und mit wem wird
                                    schminkt. Bei so viel Perfektion wurde        2                                                        er sich wohl treffen?“ Meist bleibt er allein. Wo-
                                    vielleicht von einem Chirurgen ein                                                                     bei … das ist man im Kameel ja nie.
                                    bisschen nachgeholfen. Die feine Innenstadt-
                                    dame trinkt gerne schon am Nachmittag ein
                                    Glas Grüner Veltliner.
MAÎTRE JOHANN                                        13
                                                                                                                                          GEORG GENSBICHLER
                                                                                                                             Oberkellner Johann Georg Gensbichler mit
                                                                                                                             seinem markanten kaiserlichen Backenbart ist
                 DER WERBER GIOVANNI                                                                                         bereits in Altersteilzeit, aber er ist noch immer
    Er ist ein Mann in den besten Jahren, die Haare                                                                          so etwas wie das Markenzeichen des Schwarzen
    an der Stirn schon etwas schütter, die verbliebe-                                                                                 Kameels. Er dirigiert die Gäste an ihre
    nen, schon leicht ergrauten Haare trägt er län-
    ger mit Gel nach hinten gekämmt. Drei-Tages-
                                                                                                                              7       Plätze, kennt all ihre Titel und spricht sie
                                                                                                                                      korrekt mit „Gnä‘ Frau“, „Herr Doktor“
    Bart und Anzug mit Gilet sind sein                                                                                       und „Frau Hofrat“ an. Er wandert von Tisch zu
    Markenzeichen. Im Schwarzen Kameel
    ist er seit Jahren Stammgast und hat
                                                5                       DIE SEKRETÄRIN
                                                                                                                             Tisch und gibt jedem Gast das Gefühl der wich-
                                                                                                                             tigste zu sein. Aufsehen erregend ist auch die
    seinen fixen Platz. Man kennt ihn und bringt        Nach Arbeitsschluss trifft sie sich im Schwarzen                     Bekleidung von Gensbichler: mal im Gehrock,
    ihm sofort ein Achterl seines Lieblingsweines.      Kameel gerne mit ihren Freundinnen auf ein                           mal im bunten Anzug.
                                                        paar weiße Spritzer oder ein paar
                                                        Gläser Prosecco. Im Minirock sitzt          6
                                                        sie auf dem Barhocker, fesch zurecht
                                                        gemacht, die langen Haare fallen in den Aus-
                                                        schnitt, die Lippen ein bisschen zu füllig, als
                                                        dass sie natürlich sein könnten. Und sie wirft
                                                        ein Auge auf den feschen Anwalt an der Bar.

                     5
                                          6
                                                                    8

4
                                                                                                                                                                                       10

                                                7
                                                                                           9

                  DER SCHICKIMICKI-ANWALT                                    K A R I K AT U R : B E R N D E RT L                                                   FRAU ERNA
        Das Hemd exakt einen Knopf zu weit aufge-                              www.ausgezeichnet.com                                              Die Dame mit den exzentrischen Brillen ist
        knöpft lehnt der strahlende Sunnyboy aus                                                                                                  ebenfalls ein Urgestein im Schwarzen Kameel.
        bester Wiener Familie an der Bar und                                                                                                      Sie ist die Herrin der berühmten Brötchen
        hat vor allem die anwesende Damen-          8                                                                                             aus der Vitrine und verwaltet diese mit unbe-
        welt gut im Blick. Der Cashmere-Pulli                                                                                                     schreiblicher Akribie. Charmant preist sie die
        in Pastell ist sorgfältig über die Schultern                                                                                                        Ikone unter den Brötchen an: belegt
        gelegt. Neben ihm an der Bar: eine gut einge-
        kühlte Flasche Schampus, die auf ihren großen
                                                                       DER ARISTOKRAT
                                                        Das Sakko ist ein bisschen schleißig und abge-
                                                                                                                                                   10       mit Beinschinken und frisch gerisse-
                                                                                                                                                            nem Kren.
        Auftritt wartet, wenn die Freunde aus dem No-   tragen, die Hose hat schon einmal bessere Zei-
        belbezirk Döbling einrauschen.                           ten gesehen. Ein Friseurbesuch steht
                                                         9       auch schon länger an. Der Nachfahre
                                                                 einer alteingesessenen Wiener Adels-
                                                        familie hat aber immerhin einen guten Namen
                                                        vorzuweisen. Und am kleinen Finger prangt
                                                        ein opulenter Siegelring, der von vergange-
                                                        nen glanzvolleren Zeiten zeugt.

                                                                                                                   Ähnlichkeiten der fiktiven Personen
                                                                                                                   mit realen Personen sind rein zufällig.
14

                                                                                                                                                      T E X T: S U SA N N E K A P E L L E R

                    Wien und das Kaffeehaus, da denkt jeder sofort an das klassische                                                                              7. BEZIRK
                      Wiener Traditionscafé. Ja, davon hat Wien eine ganze Menge,                                                                        Das Hippe: Café Espresso
                   nämlich 130. Aber Wien hat noch mehr zu bieten: in Summe 2.400                                                               Ein Espresso im Stil der 1950er mit Original-
                                                                                                                                                möbeln mitten im Hipster-Bezirk: kleine Tisch-
                  Kaffeehäuser aller Art, vom Kaffeerestaurant über die Kaffeekonditorei                                                        chen, rote Kunstlederbänke, eine geschwun-
                        bis zum Espresso, von der kleinen Kaffeerösterei bis zum                                                                gene Bar. Wer keinen Kaffee mag, trinkt
                                                                                                                                                Milchfrappé.
                    Hipster-Lokal. Entdecken Sie diese Vielfalt bei einem Kaffeehaus-                                                             Burggasse 57, 1070 Wien
                               Spaziergang durch die 23 Wiener Bezirke.                                                                                            8. BEZIRK
                                                                                                                                                          Das Charmante: Café Eiles
                                                                                                                                                Ein Traditionscafé in Rathaus-Nähe, das nach
                                                                                                                                                einer Auffrischungskur neuen Schwung erhal-
                                                                                                                                                ten hat – optisch und kulinarisch. Damit ist al-
                                                                                                                                                les beim Alten, aber irgendwie neu.
                                                                                                               5. BEZIRK
                                                                                                                                                   Josefstädter Straße 2, 1080 Wien
                                                                                                  Das Café mit Garten: Der Rüdigerhof
                                                                                            Der Gastgarten vom Rüdigerhof zählt zu den
                                                                                                                                                                  9. BEZIRK
                                                                                            idyllischsten in Wien. Das Café selbst erstrahlt
                                                                                                                                                   Das ehemalige Postamt: Café Telegraph
                                                                                            außen in schönstem Jugendstil, den abgewetz-
                                                                                                                                                Ein modernes Café, das mit seinem hübschen
                                                                                            ten Charme im Inneren muss man mögen.
                                                                                                                                                Fliesenboden an ein Bistro erinnert. Das Früh-
                                                                                              Hamburgerstraße 20, 1050 Wien
                                                                                                                                                stück ist eine Reise um die Welt, wie es sich
                                                                                                                                                für ein Telegraphenamt gehört.
                                                                                                              6. BEZIRK:
                                                                                                                                                   Garnisongasse 7, 1090 Wien
                                                                                                       Das Schwule: Café Savoy
                                                                                            In dem schönen historischen Kaffeehaus keh-
                                                                                            ren nicht nur Schwule gerne ein. Blickfang sind
                                                                                            die riesigen Spiegel, nach Schloss Versailles
                                                                                                                                                                  10. BEZIRK
                                                                                            die größten Spiegel Europas.
                                                                                                                                                         Das Soziale: Magdas Kantine
                                                                                               Linke Wienzeile 36, 1060 Wien
                                                                                                                                                Zwischen den Galeriebesuchen in der Brotfa-
                                                                                                                                                brik eine Kaffeepause in Magdas Kantine ein-
                                                                                                                                                legen, wo Menschen mit geringeren Jobchan-
                                                                                                                                                cen eine Arbeitsmöglichkeit erhalten.
                                                                                                                                                  Absberggasse 27, 1100 Wien

      Das Georgische: Café Ansari im 2. Bezirk

                         1. BEZIRK
       Das Café für die Bohème: Café Engländer
                                                        Das Hippe: Café Espresso im 7. Bezirk
     Ins Engländer geht man eigentlich nicht für
     Kaffee und Kuchen. Sondern um dabei zu sein.
     Künstler, Kreative, Werber gehen hier ein und
     aus. Es ist ein richtiges Szenelokal.
       Postgasse 2, 1010 Wien

                        2. BEZIRK
              Das Georgische: Café Ansari
     Ein Schmuckstück von einem Kaffeehaus in der
     idyllischen Praterstraße, mit beeindruckender
     georgischer Küche und viel Liebe zum Detail
                                                                                                                        Das Schwule: Café Savoy im 6. Bezirk
     von einem Architekten gestaltet.
       Praterstraße 15, 1020 Wien
                                                                                                                                                                  11. BEZIRK
                                                                                                                                                             Zur Schenen Leich:
                        3. BEZIRK
                                                                                                                                                  Kurkonditorei Oberlaa am Zentralfriedhof
           Der Geheimtipp: Café am Heumarkt
                                                                                                                                                Ein ungewöhnlicher Standort für ein Café, aber
     Ein typisches Alt-Wiener Café und doch das Ge-
                                                                                                                                                nach einem Spaziergang am sehenswerten
     genteil eines traditionellen Innenstadt-Cafés:
                                                                                                                                                Zentralfriedhof ein Tipp zum Einkehren – mit
     ruhig, etwas versteckt, optisch in die Jahre ge-
                                                                                                                                                der bekannt guten Oberlaa-Patisserie.
     kommen und nur während der Woche geöffnet.
                                                                                                                                                  Simmeringer Hauptstraße 232,
        Am Heumarkt 15, 1030 Wien
                                                                                                                                                Eingang bei Tor 2, 1110 Wien
                      4. BEZIRK
                                                                                                                                                                  12. BEZIRK
         Das Generationen-Café: Vollpension
                                                                                                                                                        Das Vorstadtcafé: Café Raimann
     Hier sieht’s aus wie im Wohnzimmer einer
                                                                                                                                                Ein klassisches Vorstadtcafé mit viel Lokalko-
     coolen Oma und das hat seinen Grund: In
                                                                                                                                                lorit, wo die Wiener gerne für das Mittagsme-
     der Vollpension servieren Omas neben ihren
                                                                                                                                                nü einkehren. Denn in einem typischen Wiener
     Lebensgeschichten selbst gebackenen Kuchen.
                                                                                                                                                Kaffeehaus wird auch gekocht.
       Schleifmühlgasse 16, 1040 Wien
                                                                                                                                                   Schönbrunner Straße 285, 1120 Wien
15

                                                                          16. BEZIRK                                          21. BEZIRK                                                   22. BEZIRK
                                                           Der Palast im Arbeiterbezirk: Café Ritter                      Das Rosarote: Aida                                     Das Café mit 360-Grad-Blick:
                                                        In Wien gibt es das Café Ritter gleich doppelt.     Auf die Konditorei-Kette Aida ist Verlass. Selbst                       Turmcafé im Donauturm
                                                        Jenes in Ottakring erstrahlt als prächtiges Ju-     in Bezirken, wo Kaffeehäuser eine Rarität sind,              Das Turmcafé im 1964 errichteten Donauturm
                                                        wel mitten im Arbeiterbezirk. Mehr Kontrast         erstrahlt mit Sicherheit eine Aida-Filiale in ih-            dreht sich in 170 Metern Höhe um die eigene
                                                        geht kaum noch.                                     rem typischen rosa Retro-Look.                               Achse. Beim Kaffeetrinken zieht die ganze Stadt
                                                           Ottakringer Straße 117, 1160 Wien                   Schönthalergasse 1, 1210 Wien                             an einem vorbei. Das ist fast wie Fernsehen …
                                                                                                               Floridsdorfer Hauptstraße 42, 1210 Wien                     Donauturmstraße 4, 1220 Wien
 Das Café, das es nie gab: Café Bauchstich
                                                                          17. BEZIRK
                                                              Das Café im Grünen: Manameierei                                                                                              23. BEZIRK
                                                        Das entzückende Café in einer modernen Holz-                                                                                      Der Heurige
                                                        hütte liegt im Schwarzenbergpark am Fuße des          Das Spieler-Café: Café Schopenhauer im 18. Bezirk.         Im 23. Bezirk schicken wir Sie zum Kaffeetrin-
                                                        Wienerwaldes und ist über den Stadtwander-                                                                       ken zum Heurigen nach Mauer. Oder besser
                                                        weg 3 zu erreichen.                                                                                              gleich auf ein Glas Wiener Gemischten Satz.
                                                          Exelbergstraße 32, 1170 Wien                                                                                   Das ist in einem Heurigendorf die beste Wahl.
                                                                                                                                                                           Heurigendorf Mauer, 1230 Wien
                                                                          18. BEZIRK
                                                            Das Spieler-Café: Café Schopenhauer
                                                        In dem schönen Alt-Wiener Kaffeehaus treffen
                                                        sich die Spielrunden an speziellen Tischen für
                                                        Tarock, Bridge und Co. Auch Schach, Würfel-
 Das Café mit Geschichte: Die Turnhalle im 15. Bezirk   poker und Carambol werden gespielt.
                                                           Staudgasse 1, 1180 Wien

                   13. BEZIRK                                              19. BEZIRK
     Das Gutbürgerliche: Café Dommayer                              Das Café mit Aussicht:
Der 13. Bezirk ist ein bürgerlicher, konserva-                    Café Oktogon Am Himmel
tiver Bezirk. Man liebt das hübsche, pipifeine          Das rundum verglaste Oktogon auf einer An-
Café Dommayer mit seinem Biedermeier-Inte-              höhe am Stadtrand bietet einen fantastischen
rieur. Ideal nach einem Schönbrunn-Besuch.              Panoramablick auf die Stadt. Ein Tipp ist auch
   Dommayergasse 1, 1130 Wien                           die Sisi-Kapelle in der Nähe.
                                                          Himmelstraße 125, 1190 Wien
                  14. BEZIRK
          Das Fahrrad-Café: Velobis                                       20. BEZIRK
Ein hybrides Erlebnis im ehemaligen Gloriette-            Das Café, das es nie gab: Café Bauchstich
Kino: Das Velobis ist Fahrrad-Geschäft und              So nennen die Wiener ein zwielichtiges Café,
Café-Bistro in einem. Puristisch, Räder an den          wo man Gefahr läuft, in eine Messerstecherei zu
Wänden, aber trotzdem gemütlich.                        geraten. Ein Café Bauchstich gibt es natürlich
  Johnstraße 1 – 3, 1140 Wien                           nicht in echt, aber ein Schriftzug mit dem Na-
                                                        men war lange Zeit als Witz auf einer leeren
                   15. BEZIRK                           Fassade angebracht.
    Das Café mit Geschichte: Die Turnhalle
Tolles Lokal mit internationalem Flair im ehe-
maligen Turnsaal einer jüdischen Schule. Das
Gebäude war einst Zentrum des jüdischen Le-
bens in diesem Wiener Grätzel.
  Herklotzgasse 21, 1150 Wien                                                                                                  Der Palast im Arbeiterbezirk: Café Ritter im 16. Bezirk

                                  Süßes Glück in Rosarot
                           EINE WIENER SÜSSWAREN-INSTITUTION FEIERT GEBURTSTAG: SEIT 130 JAHREN PRODUZIERT                                                               T E X T: S U SA N N E K A P E L L E R
                              MANNER NASCHEREIEN MIT DER TYPISCH ROSAROTEN VERPACKUNG. DIE BERÜHMTEN
                                          MANNER-SCHNITTEN KENNT MAN AUF DER GANZEN WELT.

             Ein süßer Duft von Schokolade und Haselnüssen zieht                 • Das weltberühmte Manner-Rosa ist seit der Firmen-                        Manner-Rosa statt Blaumann:
                                                                                                                                                            der süßeste Steinmetz Wiens bei
             durch den 17. Bezirk. Seit 1890 erzeugt Manner in seinem              gründung im Einsatz und wurde 2019 offizielle Panto-                     seiner Arbeit am Stephansdom
             Stammwerk feinste Süßwaren. Das erfolgreichste Produkt                ne-Farbe.
             sind die Manner-Schnitten. Die mit Haselnuss-Kakaocreme             • Nur wenige Unternehmen produzieren wie Manner die
             gefüllten Original Neapolitaner Schnitten haben von Wien              Schokolade direkt aus der Bohne selbst in der hausei-
             aus ihre Erfolgsgeschichte rund um den Erdball angetre-               genen Rösterei. Und die Manner-Schnitte war schon
             ten. Heute sind sie Kult.                                             immer vegan. Noch lange bevor man überhaupt wuss-
                                                                                   te, was das ist …
             Zehn Schnitten sind in einer Packung – und wir verraten             • Ein Würstelstand, der keine Manner-Schnitten führt,
             zehn überraschende Fakten über Manner.                                ist für die Wiener kein echter Würstelstand. Das Glei-
                                                                                   che gilt für Heurigen und Kinos.
              • Weltweit werden pro Sekunde zwei Packungen Man-                  • Während sich an dem Klassiker mit Haselnussfülle
                ner-Schnitten vernascht. Das macht sagenhafte                      nichts verändert, hat es die Manner-Schnitten im Lau-
                72.000 Stück in einer Stunde. Aneinandergereiht sind               fe der Geschichte schon mit unterschiedlichen Ge-
                das 3.528 Meter, also 26 Mal so hoch wie der Wiener                schmäckern gegeben – von Himbeer über Kaffee. Ak-
                Stephansdom.                                                       tuell gibt es Manner-Schnitten auch mit Zitrone,
              • Die Manner-Schnitten zählen zu den berühmtesten                    Kokos, Vanille und Schokocreme. Aber das Original
                Souvenirs aus Wien. Alleine im Manner-Shop am                      bleibt unübertroffen.
                Stephansplatz werden täglich bis zu 4.000 Packun-                  www.manner.com
                gen verkauft.
              • Eine einzelne Manner-Schnitte ist exakt mundgerecht
                bemessen. Die Erfolgsformel lautet: 49 x 17 x 17 Milli-
                meter.
              • Früher kamen die Haselnüsse aus der Gegend rund
                um Neapel, daher haben die Manner-Schnitten den
                Namenszusatz „Neapolitaner Schnitten”.
              • Der Stephansdom ist Teil des Manner-Logos. Denn
                Manner ist das einzige Unternehmen, das den
                Stephansdom als eingetragene Schutzmarke verwen-
                den darf.
              • Als Zeichen der Verbundenheit finanziert Manner den
                „süßesten Steinmetz“ von Wien und übernimmt die
                Lohn- und Lohnnebenkosten eines Steinmetzes vom
                                                                                     Fünf Schichten Waffeln gefüllt mit vier
                Stephansdom. Dieser trägt keinen Blaumann, sondern                   Schichten Haselnuss-Kakaocreme in
                Arbeitskleidung in Manner-Rosa.                                      mundgerechter Portion
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