Wildes Leben rund um das Tierheim - Berner Tierschutz
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Ein Heim für viele Tiere lich sein. Denn ein neues Lebensraum bieten – Gebäude mitsamt seiner wenn man das möchte. Umgebung kann vielen Und genau das will der Das Tierheim wird im einen Empfang sowie Pflanzen und Tierarten Berner Tierschutz! kommenden Jahr von Büros umfasst das neue Unterschlupf und neuen Oberbottigen in die Ey- Gebäude. Doch das matt ziehen. «Endlich!», Tierheim soll nicht nur atmen die Verantwort- Platz schaffen für Hund, Neue wilde Nachbarn lichen auf. Am neuen Ort Katze, Meerschweinchen steht mehr Platz für die und Wellensittich, auch Bei jedem Neubau stellt Experten und Expertin- Pflege und die Besucher die wilden Tiere sollen sich die Frage nach nen konnten sage und zur Verfügung – und vor am und um das Tierheim den Auswirkungen auf schreibe 206 Tierarten allem gibt es mehr Raum neue Lebensräume vor- die Umwelt: Werden dokumentieren. Es han- für die Findeltiere. Das finden. Der Standort des wichtige Lebensräume delt sich dabei um neue Tierheim wird drin- neuen Tierheims befindet zerstört oder Ausbrei- 10 mittelgrosse und gend benötigten Platz sich auf einer Waldlich- tungsachsen unter- grosse Säugetiere, bieten: drei Katzenhäu- tung im Naherholungsge- brochen? Der Berner 11 kleine Säugetiere, ser, drei Hundehäuser, biet der Stadt Bern. Hier Tierschutz liess daher im 5 Fledermäuse, 32 Vögel, einen Wirtschaftstrakt sagen sich Fuchs und Jahr 2006 ein Gutachten 3 Reptilien, 6 Amphibien mit Vogelvolieren, Hase noch Gute Nacht. zum Standort Eymatt von sowie 15 Heuschrecken, einen Kleintierbereich, Das soll auch mit dem einem wildbiologischen 39 Libellen und einen Tierarztraum, Tierheim weiterhin mög- Büro ausarbeiten. Die 85 Schmetterlinge.
In der Waldlichtung und schöne Tagfalter wie der rund um die Wald- Trauermantel oder der lichtung leben unter Brombeer-Zipfelfalter. anderem Feldhase, Iltis, Der Berner Tierschutz hat Haselmaus, Feuersa- nun die schöne Aufgabe, lamander, Erdkröte, diese Arten zu erhalten Zauneidechse, Sumpf- und nach Möglichkeit zu spitzmaus und wunder- fördern. Lebenswerter Waldrand Eine Waldlichtung ist von Biodiversität erhöht. Waldrand umgeben. Der Am Waldrand wachsen ist gestuft und reich Temperaturverhältnisse Waldrand ist die Über- lichtliebende Bäume strukturiert. Er besteht kleinräumig. Zahlreiche gangszone von Wald auf und Sträucher, die im aus dem Waldmantel, Pflanzen- und Tierarten die offene Fläche – und Wald nicht vorkommen; einer Strauchschicht und finden am Waldrand gute damit sehr spannend. seltenere Baumarten wie der angrenzenden Kraut- Lebensbedingungen vor. Denn überall, wo ver- Feldahorn, Nussbaum schicht. In diesen eng Rehe und Hasen finden schiedene Lebensräume und Sommerlinde finden miteinander verzahnten hier Deckung, an sonnen- aufeinandertreffen und hier gute Bedingungen. Lebensräumen ändern exponierten vegetations- sich verzahnen, ist die Ein natürlicher Waldrand sich Licht-, Raum- und armen Böschungen
summen Wildbienen, offene und strukturierte krabbeln Ameisen und Waldrand schliesst sich sonnen sich Eidechsen im Laufe der Zeit und und Schlangen. Pracht- wird eintönig. Schnell- und Bockkäfer legen wüchsige Arten wie die ihre Eier in das tote oder Esche verdrängen die sterbende Holz. Viele langsamer wachsenden Vogelarten brüten gerne Baumarten und bedro- am Waldrand, denn hen den Artenreichtum die Insektendichte ist am Waldrand. Daher sind hoch: Das Futter flattert Eingriffe und Pflegemass- praktisch am Nest vorbei. nahmen an Waldrändern Auch für Fledermäuse wichtig – auch dem sind Waldränder attrak- Berner Tierschutz. Schon tiv: Nachts patrouillie- 2009 liess er Waldrand- ren sie ihnen entlang, aufwertungen auf der auf der Suche nach Lichtung durchführen. Es Nachtinsekten. wurden Bäume gefällt, Doch Waldränder in be- um Raum zu schaffen für wirtschafteten Wäldern eine vielfältige Strauch- Er liebt Wald und grosse Doldenblüten: Der Moschus- wie dem Bremgartenwald und Krautschicht. bock. benötigen Pflege. Der 10 Jahre später sind
diese Eingriffe sichtbar: Genau so, wie es sich Unversiegelt Der Waldrand ist stufig viele Tier- und Pflanzen- und weist Buchten auf. arten wünschen. Mitten auf der Lichtung beschaffen? Stellen Sie wird es stehen, das Tier- sich Asphalt vor? Oder ist heim. Erreichen wird man es eher eine Art Strasse es über die Strasse, die mit einer Oberfläche aus entlang dem Camping- Kies oder Mergel in Ihrer platz Eymatt führt und Fantasie? Während der kurz danach rechts auf Asphalt sehr praktisch die Lichtung abbiegt. Hier ist und wenig Aufwand spazieren oder fahren bedeutet, versiegelt er je- Sie gemütlich auf das doch die Fläche. Es dringt Tierheim zu. Rechts ist kein Wasser durch und der Waldrand, links wird im Sommer wird Asphalt die Strasse von Bäumen unglaublich heiss. Wer und Sträuchern gesäumt. barfuss im Hochsommer Ja, möglicherweise wirkt über Asphalt geht, rennt es wie eine Allee und Sie normalerweise. Strassen fühlen sich buchstäblich mit einem Belag aus grandios vom Tierheim Mergel hingegen sind an Die Ringelnatter schätzt stufige Waldränder sehr. empfangen. Doch – heissen Tagen angeneh- © Petra Graf halt! Wie ist die Strasse mere Oberflächen zum
Spazieren. Sie erhitzen leichter Schlaglöcher; es nicht so stark. Die Stein- ist eine pflegeintensive chen des Mergels, die Fahrspur. Bei Regen trägt durch ein Fahrzeug in die man zudem die Erde mit Böschung spicken, hel- sich herum – und in das fen dabei, saure Böden Tierheim hinein. In lan- zu neutralisieren: Die Bö- gen regenlosen Perioden schung wird Lebensraum kann es hingegen stau- für die seltenen Orchi- big werden. Was wird deen, die heute noch auf es werden? Lassen Sie der Lichtung vorkommen sich überraschen – und und kalkhaltige Böden haben Sie Verständnis, lieben. Doch gibt es auch wenn es hier oder da Nachteile. In solchen etwas rumpeln würde. Strassen entstehen Einmal quer hinüber: Weinbergschnecke überquert eine unversiegelte Forststrasse.
Dunkle Nächte, helle Sterne Erlebnisse für all jene Das lässt sich am besten bieten, die sich nach zu Fuss erleben – viel- Der Tag ist hell, die Nacht Tierschutz beim neuen Einbruch der Dunkelheit leicht auf dem Weg vom ist dunkel. Viele Tierarten Tierheim vermeiden. dort auf- und innehalten: neuen Tierheim an die sind an die Dunkelheit Künstliche Lichtquellen Ein klarer Sternenhimmel in der Nähe gelegene angepasst. Ja, sie sind werden daher nur ganz auf einer Waldlichtung Bushaltestelle? gar auf Dunkelheit gezielt eingesetzt. Das kann glücklich machen. angewiesen. Künstliche führt dazu, dass Sie auf Lichtquellen können ihre dem Zufahrtsweg zum Hormone durcheinander- neuen Tierheim keinen Wilde Tiere am Gebäude wirbeln, verwirren ihre Strassenlaternen begeg- Sinne oder stellen eine nen werden. Die Nacht Ein Gebäude kann Freiräume als Wochen- Barriere dar. Es gibt In- soll weiterhin Nacht überraschend viel Natur stuben – der Ort, wo die sekten und Fledermäuse, bleiben. Zwar schätzen beherbergen. So sind Jungtiere zwischen Juni die beleuchtete Flächen wir Menschen Licht im Spalten und freie Räume, und August geboren und von wenigen Metern Dunkeln sehr – es vermit- wie sie hinter Fassaden- aufgezogen werden. nicht durchfliegen – und telt uns Sicherheit. Doch verschalungen, unter Flachdächer werden oft dafür grosse Umwege in dabei vernachlässigen Ziegeln oder Fenster- von einer Blech- oder gar Kauf nehmen. wir den Reichtum der läden vorkommen, Holzverkleidung abge- Solche hellen Eingriffe Nacht. Die ausserordent- begehrte Quartiere vieler schlossen. Ist diese nach in die nächtliche Natur liche Lage des Tierheims Fledermausarten. Diese unten offen – also ohne möchte der Berner kann daher sehr schöne Tiere nutzen gerne kleine Abschlussblech und
Insektengitter – entste- Unter dem Dachvor- Vertikal begrünt – hen so Spalten zwischen sprung können Schwal- eine Lobeshymne an den Efeu der Hauswand und der bennester und Mauerseg- Verkleidung. Sind diese lerkästen aufgehängt Das neue Tierheim vollschlagen – und das Hohlräume 1,5–3,5 cm werden. Möglich ist sogar hat viele Wände und winters wie sommers! breit und mindestens die Wildbienenförderung damit viele Flächen, Im dichten Efeugeflecht 20 cm tief, eignen sich mit in der Fassade einge- die begrünt werden finden viele Vogelarten diese Ritzen wunderbar mauerten Backsteinen: können. Tatsächlich sind wie Zilpzalp, Zaunkönig für Fledermausarten wie Die Löcher werden von Kletterpflanzen wie Efeu, und Sommergoldhähn- die Zwergfledermaus einigen Wildbienen gerne Weinrebe und Waldrebe chen geschützte Schlaf- oder den Abendsegler. angenommen. fantastische Lebens- und Nistplätze. Und der Eingesetzt werden eben- räume: Sie bieten für Zitronenfalter überwintert falls Nisthilfen für Tiere. unzählige Tiere Versteck, gar darin. Auch wird fleis- Nahrung, Geburtsort sig am Efeu geknabbert: Kleine Spalten, oder gar Überwinterungs- Bis zu Beginn des 20. grosser Nutzen: quartier. Nehmen wir als Jahrhunderts dienten Bereits kleine Beispiel den Efeu: Dieses während strengen Win- Ritzen werden Gewächs ist ökologisch tern die für Wiederkäuer von Fledermäu- überaus interessant; wie Ziege und Schafe sen dankbar hier lässt es sich leben, ungiftigen Efeublätter als angenommen. schlafen und man kann Futterpflanze. Der Efeu sich damit gar den Bauch blüht erst im Herbst und
bietet daher vielen Insek- von der Hauswand fern. ten – speziell Bienen – Efeu hat eine beachtliche die Möglichkeit, noch im Isolationswirkung – man Herbst Nektar zu finden. spricht von bis zu 30%, Zwischen Februar und mit dem sich die Heiz- April sind die Früchte und Kühlkosten senken reif. Diese sind sehr be- lassen. Allerdings darf gehrt bei Amsel, Drossel, Efeu dort nicht wachsen, Specht und Star. Doch wo seine Haftwurzeln das braucht Geduld: Schaden am Gebäude Efeu blüht erst im Alter anrichten können. Das von 8 bis 10 Jahren zum ist bei weitem nicht über- ersten Mal. all der Fall: Ein intakter Allerdings ist Efeu am Putz wird nicht beschä- Haus schon vorher eine digt. Auch einige Wände nützliche Zier: Eine des Tierheims werden begrünte Fassade funk- begrünt. Sie werden da- tioniert als Staubfilter durch zum Lebensraum und hält Hitze und Regen für viele wilde Tiere. Auf den Leckerbissen im Frühjahr – Efeubeeren – freuen sich viele Tiere.© Wikicommons, Wilhelm Zimmerling PAR
Das neue Berner können Sie auf unserer Neubau-PC-Konto Tierzentrum! Homepage downloaden oder kostenlos über 30-31879-8 Berner Tierschutz, info@bernertierschutz.ch 3019 Oberbottigen, Seit Mai 2019 haben wir informieren wir Sie auf bestellen. IBAN CH40 0900 0000 eine rechtsgültige Baube- unserer Homepage. Für Spenden zur Finan- 3003 1879 8 willigung und sind an den Sie finden dort auch zierung dieses Projektes oder bestellen Sie einen letzten Detailplanungen. Bilder und ein Video als sind wir Ihnen sehr dank- Einzahlungsschein. Demnächst soll mit dem Visualisierung. bar. Spenden Sie online Bau begonnen werden. Dieses und alle bisher er- über unsere Homepage Herzlichen Dank! Über den aktuellen Stand schienenen Mini-Booklets oder direkt auf unser Ihr Berner Tierschutz
Lebensraum in luftiger Höhe Die Fläche, die ein Ge- Tierheims Leben ein- bäude einnimmt, muss ziehen: eine naturnahe nicht zwingend für die Dachbegrünung. Natur verloren gehen. Trockenheit ist für viele Denn auf einem Flach- Pflanzen und Tiere ein dach kann fast dieselbe grosses Problem – vor Fläche zu einem Lebens- allem in Anbetracht der raum für Tiere und Pflan- zunehmenden Hitze- zen werden – einfach perioden im Zug der ein paar Stockwerke Klimaerwärmung. Doch weiter oben. Viele Tiere auch auf einem Flach- Ruderalflächen sind auch auf dem Flachdach wie Vögel, Insekten und dach muss nicht alles möglich – und erwünscht. Spinnen sind sehr mobil, gleich aussehen: Schon um auch in luftiger Höhe mit einer kleinräumigen tationstypen. Zusätzlich Spinnen aber auch ein neues Zuhause zu und unregelmässigen besteht die Möglichkeit, Vögel Lebensraum und finden. Während auf Verteilung des Substrats auf den Dächern unter- Unterschlupf. vielen Flachdächern werden feuchte Rück- schiedliche Kleinstruk- Eine Dachbegrünung weiterhin eine unbelebte zugsräume geschaffen turen wie Asthaufen und hilft nicht nur den Steinwüste herrscht, soll – und dadurch ganz Steinlinsen zu erstellen. Tieren und Pflanzen. auf dem Dach des neuen unterschiedliche Vege- Hier finden Insekten, Sie fördert ein besseres
Umgebungsklima am tige Begrünung nicht aus Gebäude und entlastet – im Idealfall ergänzen die Siedlungsentwässe- sich die beiden Mass- rung. Durch die Isolation nahmen gar. Denn im wird die Raumkühlung schattigen und dadurch im Sommer erhöht und länger feucht bleiben- die Heizkosten im Winter den Bereich unter den gesenkt – und fachmän- Solaranlagen können nisch installiert wird sich andere Pflanzen gar die Lebensdauer ansiedeln als auf den Wertvoller Lebensraum gleich neben dem Tierheim: der Dachabdichtung voll besonnten Flächen. Ein Waldbach. verlängert. Ausserdem kann eine Die Flachdächer des begrünte Fläche gar die Tierheims werden jedoch Stromproduktion stei- Vernetzt und ans Licht gebracht nicht nur begrünt. Es gern: Durch die Verduns- werden auch Solaranla- tung der Pflanzen werden Zu einem Gebäude täglich den Weg zum gen installiert. Dadurch die Panels gekühlt. Die gehört auch der Aussen- Abfallcontainer. Auch wird das Tierheim mit Solarzellen werden raum. Im Tierheim wird die Strasse und der Ausnahme des Hoch- dadurch vor Überhitzung er vielfältig genutzt: Hier Parkplatz gehören dazu. winters energetisch geschützt. sind die Ausläufe der Während viele Bereiche autark. Eine Solaranlage Hunde, dort benützt das klare Funktionen haben schliesst die gleichzei- Personal des Tierheims und dementsprechend
strukturiert sein müssen, Eine weitere spannende bleibt ein grosser Teil frei Aufwertung kommt buch- in der Gestaltung. Es soll stäblich wieder ans Licht: naturnah sein, so lautet Alte Drainagen werden die Devise. So werden ausgegraben, und das Hecken und Bäume Wasser wird wieder neu entlang der Parzellen- in einem Wiesengraben grenze des Tierheims an die Oberfläche ge- gepflanzt. Die vielen bracht. Dadurch entsteht unterschiedlichen ein- neuer Lebensraum für heimischen Straucharten Wasserinsekten und werden einen wichtigen Pflanzenarten, die an Lebensraum für viele feuchten Standorten Tiere bilden. Mit einer am besten gedeihen. durchgehenden Hecke Dieses Wasser wird an wird zudem eine neue den bestehenden kleinen Vernetzungsstruktur quer Bach angeschlossen – über die Lichtung gewon- wo sich auch heute noch nen, die unter anderem die immer seltener wer- von Haselmäusen und denden Feuersalamander Einheimische Straucharten Fledermäusen sehr gerne fortpflanzen. bilden eine durchgehende Hecke. genutzt werden wird.
ren weiterzuleben. Denn spannende Wildbienen- für einmal ist nomen arten wie die Mauer- und nicht omen: Totholz die Mondbiene. Das bedeutet Lebensraum! Wurzeldickicht hingegen So ein Wurzelteller ist ist – wenn es noch voller ein kleines Biotop an Erde ist – ein attraktiver sich. Auf dem sonnigen Nistplatz für Vogelarten oberen Teil verweilen wie die Heckenbraunelle Waldeidechsen oder oder der Zaunkönig. Ein Wurzelstock ist ein Universum für sich – und schön obendrein. Kleine Strukturen, grosse Wirkung Dort, wo das Tierheim werden diese alten nun gebaut wird, stand Bäume zu einem Teil des vorher ein Forsthaus – Tierheims: Baumstämme und daneben Obstbäume und Wurzelteller werden und ein paar Tannen. aufbewahrt, um auf dem Diese mussten dem Areal des Tierheims als Für uns vielleicht nur ein Steinhaufen, für viele Tierheim weichen. Doch lebenswerte Kleinstruktu- kleine Tiere ist es wichtiger Lebensraum.
Der Steinhaufen ist auch Lebensraum für Eidechsen.
Letzterer sucht sich am Amphibien. Wussten Sie, Wurzelrand gerne eine dass der Siebenschläfer exponierte Singwarte, um und die Haselmaus in von dort laut und deutlich Asthaufen überwintern seinen Reviergesang he- können? Oder dass mehr rauszuschmettern. Auch Schneckenarten an wenn die Wurzelteller auf Standorten mit Asthaufen dem Areal des Tierheims vorkommen als an Orten, wohl nur bedingt so die keine solche Struktur gross sein werden, dass aufweisen? Leider sind sich diese Vögel einfin- diese Kleinstrukturen bei den – spannend wird es uns selten geworden. Wir allemal. Denn totes Holz räumen gerne auf – im lebt. Garten, im Wald, in der Im Aussenbereich Landwirtschaft. Dabei werden auch Asthau- sind diese Verstecke für fen und Steinlinsen kleine Tiere überle- erstellt. Es sind wichtige benswichtig, denn sie Verstecke für zahlreiche bieten Schutz vor ihren Tierarten: Das reicht Feinden. Asthaufen und Das wollen wir auf der Lichtung sehen: von Spitzmäusen über Steinhaufen helfen auch Sich sonnende weibliche Zauneidechsen. © Petra Graf Wiesel zu Reptilien und im eigenen Garten, die
Vielfalt trotz jagender die Chance, dass man Umwelt umgehen und wird, sollen spannende Katze zu erhalten. Wo jahrelang der «eigenen» wie wir den Lebensraum Informationen zum Tier- viele Strukturen vorhan- Blindschleiche im Garten für Tiere und Pflanzen heim und der Lichtung den sind, erschwert man begegnen kann. aufwerten können, allen Spaziergängerinnen der Katze die Jagd auf werden veranschaulicht. und Spaziergängern zu- Eidechsen – und erhöht Während ein Teil des gänglich sein. Wir freuen Lehrpfades nur während uns sehr auf diesen den Besucheröffnungs- Bereich und auf Ihren Auf gewitzten Pfaden zeiten begehbar sein Besuch! Besucherinnen und Doch nicht nur das! Der Besucher des neuen Aussenbereich soll auch Abstand halten Tierheims werden sich inspirieren und Wissen zukünftige vierbeinige vermitteln: Es entsteht So sehr wir uns auf ganz leise das Lied Mitbewohnerinnen und ein Lehrpfad zu Themen zahlreiche Besucher «Fuchs, du hast die Gans Mitbewohner in Ruhe rund um den Mensch und Besucherinnen gestohlen». Tatsächlich anschauen können. Ein und die Natur. Die un- freuen: Nicht jeder Gast ist es eine wichtige und grosser Aussenbereich terschiedlichen Aspekte ist erwünscht. Wer mag zentrale Aufgabe des ist dazu vorgesehen im Zusammenhang das sein, fragen Sie sich neuen Tierheims, die – hier können Katzen, mit dem Tierheim, der jetzt – und vielleicht ihm anvertrauten Tiere Vögel und Kleintiere in Waldlichtung, aber auch, summen Sie dazu gerade sorgsam zu pflegen und Ruhe beobachtet werden. wie wir Menschen mit der
verschmäht auch Steht dieser plötzlich im Abfall nicht. Diese grosse Wohnzimmer, wird nicht Flexibilität führt dazu, mehr «Jööhh!» gerufen, dass die Fuchsbestände sondern der Wildhüter unterdessen in der Stadt oder die Polizei. Was höher sind als auf dem dann passiert? Im Fach- Land. Doch lauert in der jargon heisst es dann: Zivilisation eine Gefahr, Das Individuum wurde die für die lernfähigen entfernt – meist passiert Füchse tödlich ausgehen das mit einem gezielten Halbzahme Füchse treiben (zu) viel Unfug. kann: der tierliebende Abschuss. © Wikicommons, Oosoom Mensch. Fuchswelpen Um die neugierigen und sind unheimlich lernfähigen Füchse sowie zu hüten – und gleich- Lebensbedingungen «schnusig» – und von da die Steinmarder vor zeitig den Konflikt mit anpassen können. Ihre ist die Idee nicht weit, sie diesem Schicksal zu be- wildlebenden Tieren zu Speisezettel sind vielfäl- zu füttern. Doch so «er- wahren, muss der Zugang vermeiden. tig und umfangreich. Der zogene» Füchse verlieren zu jeglicher künstlichen Füchse und Steinmar- Fuchs jagt gerne kleine die Scheu vor Menschen. Nahrungsquelle auf der sind so genannte Säugetiere, verzehrt Nicht selten wird es dem dem Areal des Tierheims Generalisten – es sind jedoch auch wirbellose Menschen zu bunt mit verhindert werden. Zu- Tierarten, die sich schnell Lebewesen, knabbert dem alsbald frechen dem gilt es, den Kontakt an unterschiedliche Früchte und Obst und und erwachsenen Fuchs. zwischen Wildtieren und
in die eine Richtung noch bewesen wie Stein- und in die andere übertra- Baummarder massiv zu gen werden können. erschweren. Gleichzeitig Dazu muss der Berner dient der Zaun dazu, Tierschutz zu drasti- dass sich das Tierheim schen Massnahmen nicht in einen stets frei greifen: Das Gelände zugänglichen Zoo im des Tierheims wird mit Wald verwandelt – und einem Zaun abgesperrt. auch, dass die dem Tier- Dieser wird mindestens heim anvertrauten Tiere zwei Meter hoch sein, nicht unbehindert in um den Zugang auch die Freiheit entwischen Beobachten ja, füttern nein: Kleiner Fuchs auf Ent- für kletterfreudige Le- können. deckungstour. © Wikicommons, Sharp Photography Haustieren möglichst zu tragen werden – aber Spenden Sie per SMS unterbinden. Denn über auch umgekehrt können Senden Sie z. B. für eine Spende von Fr. 25.– Speichel, Urin, aber auch Wildtiere Krankheiten verschmutztes Wasser von Haustieren auflesen. GIVE BT 25 an die Nummer 488 kann beispielsweise die Es ist daher eine wichtige Spenden von Fr. 1.– bis 100.– möglich berüchtigte Staupe vom Aufgabe des Tierheims, Fuchs auf den Hund über- dass Krankheiten weder
Ausreissen ausdrücklich erlaubt Wer eine naturnahe kung des Menschen in Fläche überbaut, erhält ein bestimmtes Gebiet Auflagen von Gemeinde, gelangt sind und dort Kanton und Bund. Neben wild überleben. In der vielen technischen Schweiz wurden bisher Vorgaben hat der Berner über 10 000 verschie- Tierschutz auch eine spe- dene Pflanzenarten zielle Weisung erhalten: für Gärten, Land- und Neophytenbekämpfung! Forstwirtschaft oder auch Was auf den ersten Blick für die Ausstattung von seltsam anmutet, ist Terrarien und Aquarien eine überaus sinnvolle importiert. Davon ver- Aufgabe. Doch was sind wilderten 350 Arten und Neophyten überhaupt? etablierten sich in un- Nach offizieller Lesart serer Natur. Von diesen sind Neophyten Pflanzen- wiederum sind gerade arten, die nach dem Jahr mal 23 Arten invasiv, d. h. 1492 (der Entdeckung sie breiten sich effizient Amerikas!) unter direkter und grossflächig aus und Die Kanadische Goldrute darf ausgerissen werden. oder indirekter Mitwir- verdrängen dabei unsere Machen Sie mit!
einheimischen Arten. blühende Goldrute. Mit fung ist Handarbeit und Tierschutz Aktionstage Auch können sie, wie bei-ihren gelben verzweigten Ihre helfenden Hände für unsere einheimische spielsweise der Riesen- Blütenständen wurden werden sehr willkommen Pflanzenwelt durchführt. Bärenklau, eine grosse sie gerne in Gärten sein, wenn der Berner gesundheitliche Gefahr angepflanzt. Von dort aus darstellen: Das Berühren haben sie Böschungen, der Pflanze kann Hautver-Wälder und Wiesen Alles zu seiner Zeit brennungen auslösen – erobert. Die Freiset- auch bei Tieren! Das gehtzungsordnung untersagt Bis das neue Tierheim ge- lebendiges Tierheim. Wir ins Geld: In Deutschland unterdessen jeglichen baut ist und die Flächen freuen uns sehr darauf! werden die ärztlichen Umgang mit diesen begrünt sind, wird es Behandlungskosten bei beiden Goldrutenarten – noch etwas dauern. Denn Dr. sc. nat. Hautverbrennung durch ausser die Bekämpfung. jeder neu gepflanzte Irene Weinberger den Riesen-Bärenklau Noch heute trifft man Strauch braucht seine mit einer Million Euro diese Arten in Gärten an, Zeit, bis er zum ersten Text und Bilder jährlich beziffert. und deren Samen werden Mal Blüten trägt. Erst (wenn nicht anders vermerkt) von Dr. sc. nat. Irene Weinberger weiterhin in die Natur mit der Zeit wird sich die Auch auf der und rund verweht. Dort heisst es Lichtung vom Eingriff um die Waldlichtung hingegen: ausreissen, erholen, den der Bau des Eymatt kommen invasive abschneiden, verbrennen Tierheims mit sich bringt. Neophyten vor, so die oder den Boden gänzlich Doch am Ende winkt Kanadische und die Spät- abtragen! Diese Bekämp- ein lebenswertes und
Berner Tierschutz Oberbottigenweg 72 3019 Oberbottigen Telefon 031 926 64 64 info@bernertierschutz.ch www.bernertierschutz.ch www.facebook.com/bernertierschutz.ch www.instagram.com/berner_tierschutz Spendenkonto Berner Tierschutz PC-Konto 30-3305-2
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