Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung - SECO zieht Bilanz
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Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung SECO zieht Bilanz 2006–2011 65 Mitarbeitende 4 Interventionsbereiche: 265 Evaluationen Handel, Infrastruktur, Unternehmen, Finanzen 250 77 Millionen Franken jährliches Budget 2 Transversalthemen: Prozent aller Projekte und Programme sind zufriedenstellend Wirtschaftliche Gouvernanz 397 Laufende Programme Klima, Energie & Umwelt 370 000 und Projekte 16 Schwerpunktländer: Personen mit besserem Zugang zu Trinkwasser und Siedlungshygiene 5 Im Süden: Indonesien, Vietnam, Ägypten, Ghana, Südafrika, Multilaterale Hauptpartner Kolumbien und Peru Im Osten: Albanien, Bosnien und Herzegowina, Kosovo, Mazedonien, 50 Prozent der Schwerpunktländer Serbien, Kirgisistan, Tadschikistan, konnten ihre Wettbewerbsfähigkeit Aserbeidschan und Ukraine und Gouvernanz verbessern
Head Albanien Das SECO-Programm in Südosteuropa berät Regie- rungen im Bereich öffentlich-privater Partnerschaften (PPP). In Albanien beispielsweise verfügen weder die Regierung noch die staatliche Energiegesellschaft über genügend Mittel, um das enorme Potenzial für die Stromproduktion durch Wasserkraft zu nutzen. So wurde das PPP-Projekt des SECO für den Bau des 50 Megawatt-Wasserkraftwerks Ashta in Albanien vorbereitet. Das Kraftwerkprojekt bringt 200 Millionen EUR ausländische Investitionen ins Land, erspart Albanien jährlich rund 7 Millionen EUR an Stromimporten und es verbessert die Versorgung von 170 000 Einwohnern. 2
Editorial Parlamentarier, Öffentlichkeit und Partner zeigen ein grosses Interesse an konkreten Resultaten der öffentlichen Entwicklungszusammenarbeit. Diese Broschüre geht auf ihre Erwartungen ein, indem sie Bilanz zieht über die Aktivitäten der wirtschaftlichen Entwicklungszusammenarbeit des SECO von 2006 – 2011. Es entspricht unserer Kommunikationspolitik, unsere Resultate transparent und glaub- würdig mitzuteilen. Vor allem möchten wir jedoch einen kritischen Blick auf unsere entwicklungs- politischen Tätigkeiten werfen, um Lehren daraus zu ziehen und sie laufend zu optimieren. Die Reduktion der Armut und der Ungleichheit in der Welt ist ein bedeutender Teil unseres Auftrags: Unsere wirtschaftlichen Instrumente tragen direkt dazu bei, indem sie den Privatsektor fördern, die für jegliche Wirtschaftstätigkeit erforderlichen Basisinfrastrukturen entwickeln, die Rahmenbedingungen für nationale und internationale Investoren verbessern und Arbeitsmöglichkeiten für die breite Bevölkerung schaffen. Die vorliegende Bilanz zeigt anhand konkreter Projekte die Erfolge, aber auch die Herausforderungen, mit denen wir konfrontiert sind. In politisch, wirtschaftlich und sozial sehr unstabilen Umfeldern kann die Entwicklungszusammenarbeit nicht automatisch uneingeschränkte Erfolge erzielen. Dank einer resultatorientierten Steuerung unserer Projekte, einer auf Innovation und Lernen ausgerichteten Handlungsphilosophie sowie einer sorgfältigen Risikoanalyse erzielen wir aber gute Resultate. Die Entwicklungszusammenarbeit des SECO wird auch in den kommenden Jahren eine massgebende Rolle spielen. Die bis heute erzielten Resultate beweisen, dass unsere wirtschaftlichen Instrumente den Partnerländern helfen, die Chancen der Globalisierung zu ergreifen, aber auch ihre Risiken zu min- dern. Indem wir einen aktiven Beitrag zur Lösung weltweiter Herausforderungen (Klimawandel, Wirtschafts- und Finanzkrisen, Migration usw.) sowie zum weltweiten wirtschaftlichen Wohlstand leisten, unterstützen wir nicht nur die Partner in ihrer Entwicklung, sondern legen auch ein unabdingbares Fundament für die politischen und wirtschaftlichen Aussenbeziehungen der Schweiz. Marie-Gabrielle Ineichen-Fleisch Staatssekretärin, Direktorin SECO 3 Editorial 5 Ziele 14 16 Handel Infrastruktur 27 Ausblick 28 Anhang Inhalt 7 Resultate 18 Unternehmen 10 Evaluationen 20 Finanzen 12 Arbeitsfelder 22 Entwicklungsbanken 24 Klima Das SECO gehört zum Eidgenössischen Volkswirtschaftsdepartement (EVD). Der Bereich Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung des SECO ist gemeinsam mit der DEZA (EDA) für die Schweizerische Entwicklungszusammenarbeit zuständig. Der Bereich setzt die wirtschafts- und handelspolitischen Massnahmen zugunsten der Entwicklungs- und Transitionsländer um. In dieser Borschüre steht SECO somit für diesen Leistungsbereich. 3
Head Vietnam Veraltete Industriemaschinen haben negative Aus- wirkungen auf die Umwelt und bedrohen die Gesundheit der Angestellten. Die Finanzierung der nötigen Investitionen in neue Maschinen ist oft schwierig. Das SECO hilft mit einer «grünen Kreditlinie» bei der Kapitalbeschaffung. Zum Beispiel für die Plastikfirma «Tan Phu Joint Stock Company» in Saigon: Sie konnte durch zwei neue Formpressmaschinen den Energiever- brauch um 600 Gigawattstunden und den Materialverbrauch um 20 Prozent reduzieren. 4
Ziele Armut und Ungleichheit vermindern Die marktwirtschaftlich ausgerichtete Strategie des SECO zur Förderung von nachhaltigem Wirtschaftswachstum, Privatinitiative und Marktöffnung sowie zur Sanierung der Staats- finanzen kommt auch in der Entwicklungszusammenarbeit zur Anwendung. Grundlage der SECO-Entwicklungszusammenarbeit sind die zwei Ziele «Einbezug der Partnerländer in die Weltwirtschaft» und «Förderung eines sozialen und umweltfreundlichen Wirtschaftswachs- tums». Damit trägt das SECO zur Verminderung der Armut und Ungleichheit bei. Wirtschaftliche Aktivitäten sind eine zentrale Grund- sektor, Handel, Klima und wirtschaftliche Gouvernanz voraussetzung für die Entwicklung von Regionen und erhielten Priorität. Mehr Verantwortung wurde an die Ländern. Wo Güter und Dienstleistungen für die lokalen Partnerländer übertragen. Diese sollen ihre eigenen Res- und internationalen Märkte produziert werden, finden sourcen mobilisieren (Steuern, Investitionen) und sich so Menschen Einkommen und Perspektiven. Eingebettet in von der Abhängigkeit von Entwicklungshilfe befreien. die Strategie der Entwicklungszusammenarbeit und die Aussenwirtschaftsstrategie des Bundes bemüht sich das Das SECO investiert jährlich rund 250 Millionen Schwei- SECO um nationale und globale Rahmenbedingungen, zer Franken in die bilaterale wirtschaftliche Zusam- welche die Wettbewerbsfähigkeit der Partnerländer menarbeit. Im Betrachtungszeitraum von 2006 bis Juni verbessern, die Produktivität erhöhen und Arbeitsplätze 2011 wurden für die Entwicklungszusammenarbeit im schaffen. Süden 837.2 Millionen CHF, für die Zusammenarbeit mit Osteuropa und der GUS (Gemeinschaft Unabhängiger Die Aktivitäten des SECO sollen den Partnerländern Staaten) 327.6 Millionen CHF ausgegeben. Zusätzlich helfen, die Risiken der Globalisierung zu verringern wurden jährlich rund 300 Millionen CHF für multilate- sowie deren Chancen besser zu nutzen. Die wirtschaft- rale Entwicklungsbanken aufgewendet. Der Beitrag an liche Entwicklung soll solid abgestützt und die Oppor- die multilaterale Entwicklungszusammenarbeit ergänzt tunitäten des Marktzugangs sollen ergriffen werden. und verstärkt die bilaterale Hilfe und trägt effektiv zur Mittelfristig ist es auch für die Schweiz vorteilhaft, die Lösung komplexer nationaler und globaler Probleme bei. wirtschaftliche, soziale und politische Entwicklung der Partnerländer zu unterstützen: Sie gewinnt neue Handelspartner, ist weniger Migrationsdruck ausgesetzt und profitiert von mehr Sicherheit und Stabilität. Um die Kräfte zu bündeln und so die Wirkung der Ent- wicklungszusammenarbeit zu erhöhen, konzentrierte das SECO seine Mittel auf sieben Schwerpunktländer im Süden und auf neun Länder im Osten. Die Arbeitsfelder Wirtschafts- und Finanzpolitik, Infrastruktur, Privat- Wirtschaftliche Ökologisch nachhaltiges Aussenwirtschaftsstrategie Gouvernanz Wirtschaftswachstum (SECO) Förderung des nachhaltigen Handels SECO Bessere Infrastruktur- Integration der versorgung, mehr Partnerländer in die Standortattraktivität ZIEL Weltwirtschaft Förderung Verminderung Stärkung eines Privatsektor nachhaltigen von Armut und Wachstums Stärkung der Ungleichheit makroökonomischen Rahmenbedingungen Realisierung einer globalen Entwicklungs- partnerschaft Gestaltung und Verstärkung Strategie Entwicklungszusammenarbeit multilaterale (SECO/DEZA) Entwicklungsbanken 5
Head externes Evaluationskomitee «Theoretisch ist eine Erhöhung der Erfolgsquote von befriedigend umgesetzten Projekten und Programmen auf 80 Prozent und mehr wünschenswert. In der Praxis kann ein solches Ziel aber kontra- produktiv sein. Entwicklungszusammenarbeit in instabilen Ländern mit schwach ausgebildeten Wirtschaftssektoren ist mit hohen Risiken verbunden. Diese Risiken zu meiden, hiesse sich der Innovation und der Konfrontation mit den grössten Herausforderungen der Entwicklungszusammenarbeit zu verweigern. Es liegt in der Natur der Sache, dass sich bei einzelnen Projekten die erhoffte Wirkung nicht einstellt. Für das SECO bedeutet das, Risiken überlegt einzugehen und mit einer transparenten und glaubwürdigen Be- richterstattung das Parlament und die Öffentlichkeit über die Erfolge und Probleme der Arbeit zu informieren.» (Aus dem Jahresbericht des SECO zur Wirksamkeit der wirtschaftlichen Entwicklungszusammenarbeit 2010) 6
Resultate Zusammenfassung Die wirtschaftliche Entwicklungszusammenarbeit des SECO erzielte in den Jahren 2006 bis 2011 gute Resultate. Zielsetzungen, Interventionsbereiche und Schwerpunktländer wurden sorgfältig ausgewählt. Dank dem Willen des SECO, aus Erfahrungen zu lernen, konnten Schwachstellen reduziert werden. Effizienz und Nachhaltigkeit der Projekte stehen weiter- hin im Mittelpunkt der Anstrengungen. Das SECO hat sein Projektmanagement weiterent- samt mit erhöhten Risiken verbunden ist. Die finanzielle wickelt und internationalen Normen angepasst: Das und organisatorische Weiterführung der Projekte nach Qualitätsmanagementsystem ist ISO-9001 zertifiziert, Beendigung der SECO-Unterstützung bleibt ähnlich wie Instrumente zur Projektsteuerung sind eingesetzt, ein bei den meisten Gebern eine grosse Herausforderung. unabhängiges Evaluationskomitee wurde gegründet, 38 Prozent der evaluierten Projekte zeigen bezüglich dezentrale Strukturen in den Partnerländern sind aus- Nachhaltigkeit noch keine zufriedenstellenden Ergeb- gebaut. Das SECO publiziert jedes Jahr die Resultate nisse und bedürfen einer weiteren Begleitung durch seiner Aktivitäten sowie die Lehren, die daraus gezogen das SECO. werden – eine Praxis, welche nur wenige andere Ent- wicklungsagenturen kennen. Wo Projekte sich verspäten oder mit Kostenüber- schreitungen realisiert werden (mangelnde Effizienz), 77 Prozent zufriedenstellend sind die Ursachen oft Veränderungen im politischen Von 2005 bis 2010 wurden 77 Prozent der 122 extern oder wirtschaftlichen Umfeld oder projektspezifische evaluierten Projekte mindestens als zufriedenstellend Gründe – etwa eine zu ehrgeizige Einschätzung des eingestuft. Das SECO erreicht damit Werte, die mit den Umsetzungspotenzials eines besonders innovativen Resultaten anderer Geber vergleichbar sind. Am besten Ansatzes. 57 Prozent der Projekte werden ohne Ver- schlossen die Projekte bezüglich den Evaluationskrite- spätung oder Kostenüberschreitung realisiert. rien (vgl. S. 10) Relevanz und Effektivität ab. Sie waren gut auf die Bedürfnisse der Partnerländer ausgerichtet Gelder erzielen Wirkung und brachten konkrete Resultate für deren Entwicklung. Das SECO publiziert zusammen mit der DEZA thema- tische Wirkungsberichte, so zu den Themen Wasser Nachhaltigkeit und Effizienz mit (2008) und Landwirtschaft (2010). Dank dem Schweizer Verbesserungspotenzial Engagement im Wassersektor erhalten 370 000 Perso- 23 Prozent der Projekte verliefen unbefriedigend. Diese nen pro Jahr einen besseren Zugang zu Trinkwasser und Zahl muss in Bezug zum schwierigen Umfeld gesetzt Siedlungshygiene. 1.3 Millionen Bauernfamilien konn- werden, in dem Vorhaben der wirtschaftlichen Entwick- ten zwischen 2003 und 2009 den Zugang zu lokalen lungszusammenarbeit umgesetzt werden: Sie finden in und internationalen Märkten verbessern. Ländern und Märkten mit labilen sozioökonomischen und politischen Rahmenbedingungen statt, was insge- Eingeleitete Massnahmen Effizienz Nachhaltigkeit Management Wissensmanagement Das SECO Aspekte der finanziellen Die Projektbegleitung Alle Evaluationen bestäti- widmet der und institutionellen benötigt Zeit, Personal gen das hohe Fachwissen Kontextanalyse und dem Weiterführung der und Geld. Das SECO der SECO-Mitarbeitenden Umsetzungspotenzial Projekte nach Auslaufen muss sicherstellen, sowie die verlässliche der Projekte besondere der SECO-Unterstützung dass Monitoring und Zusammenarbeit mit den Aufmerksamkeit. Die werden besser im Qualitätskontrolle der Schwerpunktländern Risikoanalyse wurde Projektdesign verankert. Implementierungspart- und Partnern. Das SECO verstärkt. Sie bleibt ein Mehr expost-Evalua- ner internationalen «Best verstärkt das interne wichtiger Bestandteil tionen (einige Jahre nach Practices» entsprechen. Wissensmanagement beim Finanzierungs- Projektabschluss) werden und den Erfahrungs- entscheid von Projekten. durchgeführt. austausch. 7
Head Die Afrikanische Entwicklungsbank (AfDB) unterstützt seit 1964 die regionalen Mitgliedsländer. Sie ist aktiv in den Bereichen Infrastruktur, gute Regierungsführung, regionale Integrati- on, fragile Staaten sowie der Privatsektorförderung. Der 2011 publizierte Wirkungsbericht zeigt, dass zwischen 2008–2010 76 Prozent der Projekte ihr Ziel erreicht oder übertroffen haben. Herausforderungen bestehen insbesondere im Mikrofinanz- und Energiesektor. Der Bericht hebt hervor, dass die Instrumente für das Projektzyklusmanagement stark verbessert wurden, was Einfluss auf die Projektqualität haben wird. 8
Resultate Auf einen Blick MANAGEMENTPROZESSE Die SECO-Verwaltung ist ISO-9001 zertifiziert. Das Monitoring und Evaluationssystem mit seinem Wirtschaftliche unabhängigen Evaluationskomitee entspricht internationalen Zusammenarbeit «Best Practices». und Entwicklung Wie werden FINANZIERUNG Die operationellen Tätigkeiten werden finanziert durch mehrere Rahmenkredite sowie durch die Erhöhung Prozesse innerhalb der Entwicklungszusammenarbeit auf 0.5 Prozent des BIP. des SECO PERSONALWESEN Externe Partner anerkennen die hohen umgesetzt? Fachkompetenzen der Mitarbeitenden, aber die Anzahl Projekte pro Vollzeitstelle ist hoch. O DEZENTRALISIERUNG Das SECO arbeitet seit 2008 in 7 Schwerpunktländern im Süden und 9 im Osten. Länderbüros C wurden auf- und ausgebaut. E S S GESAMTPERFORMANCE 77 Prozent der evaluierten Projekte E (2005–2010) weisen mindestens zufriedenstellende Ergebnisse auf. D RELEVANZ 88 Prozent der evaluierten Projekte waren zufrieden- stellend auf die Bedürfnisse der Projektbegünstigten ausgerichtet. Wie wirkungsvoll S EFFEKTIVITÄT Rund drei Viertel der Projekte konnten die implementiert das SECO geplanten Zielsetzungen zufriedenstellend erreichen. S seine operationellen EFFIZIENZ In 57 Prozent der evaluierten Projekte bestand ein U Tätigkeiten? zufriedenstellendes Verhältnis zwischen eingesetzten Ressourcen L und erzielten Resultaten. F NACHHALTIGKEIT Rund 38 Prozent der evaluierten Projekte N benötigen nach Abschluss weitere Unterstützung. I E BEISPIELE UNABHÄNGIGER EVALUATIONEN E M HANDEL MIT BIOPRODUKTEN Es wurden gute Resultate in der Entwicklung von Wertschöpfungsketten erzielt. Die Entwicklung H und Vermarktung neuer biologisch produzierter Produkte blieb hinter den Erwartungen. A ENERGIE-INFRASTRUKTUR Im Energiesektor in Osteuropa und N Welchen Beitrag leistet Zentralasien ist das Engagement bezüglich Relevanz sehr das SECO zur Entwicklung B befriedigend, bei der Effektivität und Nachhaltigkeit befriedigend in den Partnerländern? und bezüglich Effizienz unbefriedigend. A GESCHÄFTSUMFELD FÜR UNTERNEHMEN Diesbezüglich hat das SECO in allen Ländern überdurchschnittliche Resultate erzielt. FINANZSEKTOR Die SECO-Aktivitäten in den Entwicklungsländern wurden positiv bewertet. Die wirtschaftliche und fiskalische Stabilität der Partnerländer wurde verbessert. BIP In allen Schwerpunktländern ist die Wachstumsrate des realen BIP aufgrund der Weltwirtschaftskrise (2008–2009) gesunken. HANDEL In vielen Schwerpunktländern wirkte sich die Welt- wirtschaftskrise negativ auf die Handelsbilanz aus. Welche wirtschaftliche WETTBEWERBSFÄHIGKEIT Trotz Weltwirtschaftskrise steigerte Entwicklung ist in ca. die Hälfte der Schwerpunktländer zwischen 2008 und 2010 ihre Wettbewerbsfähigkeit. den Partnerländern des EINKOMMEN Die Einkommensungleichheit in den Schwerpunkt- SECO feststellbar? ländern hat teilweise abgenommen. REGIERUNGSFÜHRUNG Zwischen 2007 bis 2009 hat sich die Hälfte der Schwerpunktländer in Bezug auf ihre Gouvernanz verbessert. KLIMA Der CO2-Ausstoss pro Kopf in den Schwerpunktländern ist zwischen 2005 und 2008 mehrheitlich gestiegen. Partnerländer 9
Evaluationen Rechenschaft und Lernprozess Die Öffentlichkeit und die Parlamente in den Geberländern wollen wissen, wie die Mittel in den Entwicklungsländern eingesetzt werden und was sie bewirken. Dies kommt auch in der internationalen Diskussion zum Ausdruck, sei es im Zusammenhang mit den Millennium-Entwicklungszielen der UNO oder im Kontext der OECD-Deklaration von Paris über die Wirksamkeit der Entwicklungshilfe. Geber- und Empfängerländer werden darin aufgefordert, ihre Arbeit auf eine höhere Wirksamkeit auszurichten. Evaluationen von Projekten bilden die Grundlage für ausgeführt; externe Projektevaluationen und unabhän- die Rechenschaftsablegung des SECO gegenüber dem gige Sektorevaluationen von selbständigen Spezialisten Parlament und der Öffentlichkeit. Evaluationen zeigen, ausserhalb des SECO. Dazu verfasst das SECO jährlich welche Entwicklungen das SECO angestossen hat und einen Bericht mit allen Resultaten aller Evaluationen. in welchem Verhältnis diese zu den eingesetzten Mitteln stehen. Zudem liefern Evaluationen dem SECO wichtige Die Evaluationstätigkeit des SECO wird von einem Informationen, ob die Interventionen funktionieren externen Evaluationskomitee überwacht. Dies soll die und wo es Verbesserungspotenziale gibt. So sind sie Transparenz, Unabhängigkeit und Glaubwürdigkeit Bestandteil des institutionellen Lernprozesses des SECO erhöhen und die Verwendung der Resultate der Evalu- sowie des Dialogs mit den Partnern. ationen und der daraus gezogenen Lehren verbessern. Das Komitee nahm 2009 seine Arbeit auf und ist direkt « In meiner umfassenden Evaluationspraxis stelle ich der SECO-Direktion unterstellt. Es schlägt unabhängige immer wieder fest, dass das SECO international durch Evaluationen vor, nimmt zu den Resultaten Stellung, die Qualität, Flexibilität und den innovativen Charakter überwacht die Umsetzung ihrer Empfehlungen und seiner Projekte überdurchschnittlich gut abschneidet. Ein genehmigt den Jahresbericht. wichtiger Grund dafür ist die Bedeutung, die das SECO einer umfassenden Erfolgskontrolle und der laufenden Zwischen 2005 und 2010 führte das SECO 265 Evalu- Verbesserung seiner Arbeit beimisst.» ationen durch: 139 interne, 122 externe und 4 unab- Daniel P. Keller, Direktor Swiss Consulting GmbH, Hanoi/ hängige. Auf den Seiten 14 bis 25 sind die Resultate Vietnam von 20 externen und vier unabhängigen Evaluationen dargestellt. Objektive und unabhängige Beurteilung Das SECO will eine unvoreingenommene Einschätzung seiner Projekte. Deshalb führt das SECO interne, externe und unabhängige Evaluationen durch und bewertet die Projekte nach den internationalen Kriterien des OECD/DAC (vgl. Evaluationskriterien unten). Interne Evaluationen werden von den Projektverantwortlichen BEWERTUNGSSKALA EVALUATIONSKRITERIEN OECD/DAC Projekte und Programme werden nach einer RELEVANZ Ausmass, in dem die Ziele einer vierstufigen Bewertungsskala evaluiert. Sie Entwicklungsmassnahme mit den Bedürfnissen reicht von «sehr zufriedenstellend» bis «höchst der Begünstigten, den Anforderungen eines unbefriedigend». Landes, den globalen Prioritäten und den Politiken der Partner und Geber im Einklang SEHR ZUFRIEDENSTELLEND Keine stehen. Anpassungen am Projekt nötig. EFFEKTIVITÄT Ausmass, in dem die Ziele einer ZUFRIEDENSTELLEND Kleinere Mängel treten Entwicklungsmassnahme unter Berücksichti- auf. Geringe Anpassungen notwendig. gung ihrer relativen Bedeutung erreicht worden sind oder voraussichtlich erreicht werden. UNBEFRIEDIGEND Einzelne Ziele werden nicht erreicht, es gibt relevante Verspätung. EFFIZIENZ Ein Mass dafür, wie sparsam Anpassungen sind unumgänglich. Ressourcen/Inputs (Finanzmittel, Fachwissen, Zeit usw.) in Ergebnisse umgewandelt werden. HÖCHST UNBEFRIEDIGEND Die Nachhaltig- keit des Projektes ist in Gefahr. Grössere NACHHALTIGKEIT Ein Mass für das Anpassungen und eine Neuausrichtung sind Fortbestehen der positiven Effekte einer nötig. Entwicklungsmassnahme nach Abschluss der Projektleistungen. 10
Interview mit Pietro Veglio, Präsident externes Evaluationskomitee Pietro Veglio, was ist Ihre Aufgabe? der bisherigen unabhängigen Evaluationen wurde nicht Ich bin eines von fünf Mitgliedern des Evaluations- nur von unserem Komitee, sondern insbesondere auch komitees und habe seit dessen Gründung 2009 die vom SECO-Management und -Projektverantwortlichen Präsidentschaft inne. Das Komitee bezieht Position anerkannt. zu den Schlussfolgerungen und Empfehlungen der unabhängigen Evaluationen. Als Präsident muss ich Kann das Parlament dank Ihrer Arbeit darauf zählen, sicherstellen, dass unsere Position die verschiedenen dass die Gelder in der wirtschaftlichen Entwicklungs- Gesichtspunkte der fünf Mitglieder abbildet und dass zusammenarbeit garantiert Wirkung zeigen? unsere Kommentare sich auf die wichtigsten aktuellen Ich bin überzeugt, dass während den Diskussionen zum und zukünftigen strategischen Herausforderungen des neuen Kreditrahmen für die Entwicklungszusammen- SECO konzentrieren. arbeit das Parlament die Resultate der unabhängigen Pietro Veglio Evaluationen der letzten drei Jahren einbeziehen wird. War 1998 für drei Jahre Weshalb sind Sie unabhängig? Das SECO wird dabei sicherlich einen Rechenschafts- Direktor der Abteilung für Ich bin primär deswegen unabhängig, weil ich seit vier teil in die entsprechende Botschaft an das Parlament Evaluation und Länder- examen bei der OECD/DAC Jahren pensioniert bin. Zudem habe ich nie beim SECO einbauen. und zwischen 2002 und 2006 gearbeitet. Ein unabhängiges Urteilsvermögen ist Teil Exekutivdirektor der Schweiz bei der Weltbank. meiner Persönlichkeit. Ich konnte dieses während mei- Gelangen Ihre Informationen und Empfehlungen ner beruflichen Karriere viel einsetzen. Dabei habe ich ungefiltert an die Politik? Die weiteren Mitglieder des Evaluationskomitees sind: gelernt, immer auch andere Ansichten und Meinungen Unsere Kommentare und Empfehlungen werden Gilles Carbonnier, Susanne mit zu berücksichtigen. weder vom SECO noch von irgendeiner anderen Instanz Grossmann, Felix Gutzwiller, Christoph Stückelberger. beeinflusst. Sie werden regelmässig auf Englisch auf Das SECO überprüft seine Arbeit bereits mit eigenen der Website des SECO publiziert. Englisch, weil wir die Fachkräften. Was ist der Zusatznutzen von unabhän- Ergebnisse auch international bekannt machen und gigen Evaluationen? so einen Teil zur Debatte über die Wirkungsmessung Die eigenen, regelmässig durchgeführten Projektbeur- beitragen wollen. teilungen des SECO sind wahrlich sehr wichtig, sogar fundamental. Trotzdem ist es notwendig, dass diese Arbeiten andere Länder ähnlich? Selbsteinschätzungen durch unabhängige Evaluati- Ja, wobei nur wenige Länder den Mut aufbringen, un- onen ergänzt werden. Diese bringen eine objektive abhängige Einschätzungen ungefiltert zu publizieren. Aussensicht ein und bestätigen oder widerlegen die Ein gutes Beispiel ist Grossbritannien. Auch die skandi- internen Erkenntnisse. Der Einfluss einer unabhängigen navischen Länder und Holland gehen in diese Richtung. Evaluation auf das SECO und die Umsetzungspartner hängt stark von der Qualität der Arbeit ab. Die Qualität FINANZIERUNG, RECHENSCHAFT UND LERNEFFEKT LERNEN LERNEN Steuerzahler Finanzfluss Finanzfluss Implementierungs- Intervention SECO Begünstigte Parlament partner RE RE RE CHE FT CHE FT CHE FT NSCHA NSCHA NSCHA 11
Arbeitsfelder 4 Interventionsbereiche, 2 Transversalthemen und 5 multilaterale Entwicklungsbanken Interventionen Handel Infrastruktur Die Liberalisierung des Welthandels kann für Die verlässliche und erschwingliche Bereitstellung Entwicklungsländer eine Chance sein, die Exporte zu von Infrastruktur in den Bereichen Energie, Umwelt, steigern, Arbeitsplätze zu schaffen und somit die Armut Wasser und Verkehr ist eine wesentliche Voraussetzung zu reduzieren. Das SECO fördert deshalb eine soziale für eine prosperierende Wirtschaft und die Reduktion und umweltverträgliche Handelspolitik, die Exportfä- von Armut. Das SECO unterstützt die Partnerländer in der higkeit der Unternehmen (durch die Verbreitung von Erstellung und Sanierung der öffentlichen Versorgungs- Export-Know-how und die Anwendung von Standards einrichtungen, verbessert das Management der Betriebe und Labels) sowie den Import auf die europäischen und achtet auf deren finanzielle Eigenständigkeit. Dazu Märkte. Ein Element dieser Massnahmen ist das Sys- sind oft institutionelle Reformen nötig, die im Politik- tem der Zollpräferenzen, das den Entwicklungsländern dialog gefördert werden. Die Infrastrukturfinanzierung den Zugang zu schweizerischen Märkten erleichtert. trägt zum Aufbau und zur Sicherung zentraler Dienst- Konkrete Beispiele siehe Seite 14/15. leistungen bei. Konkrete Beispiele siehe Seite 16/17. Auszahlungen 2006–Juni 2011 Auszahlungen 2006–Juni 2011 Total: 245.6 Millionen CHF (21.1% des Gesamtbudgets) Total: 274.2 Millionen CHF (23.5% des Gesamtbudgets) Süd: 206.1 Millionen CHF (24.6% des Gesamtbudgets Süd) Süd: 104.4 Millionen CHF (12.5% des Gesamtbudgets Süd) Ost: 39.5 Millionen CHF (12.0% des Gesamtbudgets Ost) Ost: 169.8 Millionen CHF (51.8% des Gesamtbudgets Ost) Multilaterale Multilaterale Entwicklungsbanken Zusammenarbeit Globale Herausforderungen wie Klimawandel, Zusammen mit der DEZA definiert das SECO die Haltung Armut oder Finanzkrisen verlangen nach einem gemein- und Strategie der Schweiz in den Entscheidungsgremi- samen Vorgehen der Staatengemeinschaft. Multilate- en dieser Organisationen. Zusammen nehmen sie die rale Institutionen wie die Entwicklungsbanken sind in Rechte und Pflichten der Schweiz als Miteigentümerin der Lage, Herausforderungen anzugehen, die wegen wahr. Konkrete Beispiele siehe Seite 22/23. ihrer Komplexität oder des erforderlichen Finanzvolu- mens die Möglichkeiten einzelner Geber übersteigen. Das SECO gestaltet die Beziehung der Schweiz zur Investitionen SECO/DEZA 2006 –2010 Weltbank, zur Europäischen Bank für Wiederaufbau 1568 Millionen CHF und Entwicklung (EBRD), zur Interamerikanischen Ent- wicklungsbank (IDB), zur Asiatischen Entwicklungsbank (AsDB) und zur Afrikanischen Entwicklungsbank (AfDB). AUSZAHLUNGEN NACH INTERVENTIONEN 2006–JUNI 2011 Schwerpunktländer Süd 837.2 Mio. CHF Schwerpunktländer Ost 327.6 Mio. CHF 6% 20.9 Mio. CHF 33% 30% 279.0 Mio. CHF 247.7 Mio. CHF 30% 97.4 Mio. CHF 25% 206.1 Mio. CHF 12% 12% 52% 104.4 Mio. CHF 169.8 Mio. CHF 39.5 Mio. CHF 12
Unternehmen Finanzen Interventionen Ein starker Privatsektor ist entscheidend für ein Ein stabiler Staatshaushalt, eine gute Finanz- und nachhaltiges Wachstum in Entwicklungs- und Transi- Wirtschaftspolitik und ein entwickelter Finanzsektor tionsländern. Private Firmen – der grösste Teil davon schaffen die volkswirtschaftlichen Rahmenbedin- KMU – schaffen Arbeitsplätze und steigern das Steu- gungen für Wirtschaftswachstum und Armutsreduk- eraufkommen. Sie spielen eine Schlüsselrolle bei der tion. Die Schweiz kann hier wertvolle Erfahrungen regionalen und globalen wirtschaftlichen Integration. und Wissen einbringen. Das SECO stärkt zusammen SECO-Interventionen erleichtern KMU den Zugang zu mit internationalen Partnern durch Ausbildung und Finanzmitteln, verbessern das Geschäftsumfeld und Beratung lokale Institutionen, Zentralbanken sowie die unterstützen ein verantwortungsbewusstes Unterneh- Finanzwirtschaft und führt Entschuldungsmassnahmen mertum. Konkrete Beispiele siehe Seite 18/19. gegenüber öffentlichen Schuldnern durch. Konkrete Beispiele siehe Seite 20/21. Auszahlungen 2006–Juni 2011 Auszahlungen 2006–Juni 2011 Total: 345.1 Millionen CHF (29.6% des Gesamtbudgets) Total: 299.9 Millionen CHF (25.7% des Gesamtbudgets) Süd: 247.7 Millionen CHF (29.6% des Gesamtbudgets Süd) Süd: 279.0 Millionen CHF (33.3% des Gesamtbudgets Süd) Ost: 97.4 Millionen CHF (29.7% des Gesamtbudgets Ost) Ost: 20.9 Millionen CHF (6.4% des Gesamtbudgets Ost) Klima Wirtschaftliche Gouvernanz Transversalthemen Das globale Wirtschaftswachstum der letzten Die wirtschaftliche Gouvernanz ist eine strate- Jahrzehnte hat zu einem starken Anstieg klimaschädli- gische Priorität der Entwicklungszusammenarbeit des cher Emissionen geführt. Neben Anstrengungen in den SECO. Es handelt sich dabei um transparente «Spielre- Industrieländern gilt es gleichzeitig, das Wirtschafts- geln», die das Funktionieren von staatlichen und privaten wachstum in den Entwicklungs- und Schwellenländern Akteuren ermöglichen. Auf staatlicher Ebene fördert vom CO2-Ausstoss zu entkoppeln. Das SECO finan- das SECO einen soliden Umgang mit den öffentlichen ziert deshalb wirtschaftsnahe Projekte zur Förderung Finanzen sowie wirksame Rahmenbedingungen (effi- der Energieeffizienz, für erneuerbare Energie und zur zientes Geschäftsumfeld, Steuersystem, Handelstarife). nachhaltigen Nutzung natürlicher Ressourcen wie jene Bei Unternehmen geht es um die Förderung sozialer der Regenwälder. Konkrete Beispiele siehe Seite 24/25. Verantwortung sowie um gute Unternehmensfüh- rung (Aktionärsrecht, transparentes Informations- und Finanzwesen, Korruptionsbekämpfung). IMPLEMENTIERUNGSPARTNER Multilaterale Organisationen und bilaterale Das SECO arbeitet eng mit verschiedenen Privatsektor Entwicklungs- Akteuren zusammen. Ziele der Vernetzung agenturen sind: Regierungen, Förderung des Dialogs mit Regierung, Verwaltungen Privatsektor und Zivilgesellschaft in den und Behörden Partnerländern, um Reformen zu begünstigen. Zusammenarbeit mit anderen Gebern (öffentliche und private, NGOs), um eine Universitäten, bessere Kohärenz und Koordination zu erreichen. SECO Schulen und akademische Institutionen Teilnahme an Globalinitiativen, um Finanz- ressourcen für die Lösung von globalen Herausforderungen zu mobilisieren. Zivilgesellschaft, Nutzung des Schweizer Know-hows der NGOs Stiftungen Unternehmen, Universitäten und Fachhoch- schulen, NGOs und der Verwaltung. 13
Handel Ökologie und Fairtrade als Chancen EXTERN EVALUIERT EXTERN EVALUIERT EXTERN EVALUIERT Nationale Qualitätsstandards Exportplattform wird selbst Richtige Instrumente – für Exporte zum Exportschlager schwierige Regionen Projekt Um Lebensmittel wie Früchte, Ge- Projekt Der Privatsektor ist in Bolivien von Projekt Zentralasien verfügt über grosses Po- müse, Kakao oder Cashew-Nüsse aus Ghana politischen Entscheidungen weitgehend ab- tenzial im Gemüse- und Früchtemarkt. Ziel des exportieren zu können, müssen diese auf ihre gekoppelt. Deshalb unterstützt das SECO das Projektes war es, den Export von Früchten und Konformität mit internationalen Qualitäts- privatwirtschaftliche Aussenhandelsinstitut Gemüsen aus Kirgisistan und Tadschikistan zu und Sicherheitsstandards geprüft werden. Ziel «Instituto Boliviano de Comercio Exterior» fördern. Die marktfähigsten Unternehmen des Projektes ist es, die nationalen Behörden IBCE. Es soll die Zusammenarbeit zwischen wurden bei der Qualitätsverbesserung unter- zu befähigen, die notwendigen Standards zu dem Politik- und Privatsektor verbessern. stützt. Gleichzeitig wurden die Regierungen definieren. Zudem sollen ghanaische Labors beim Erarbeiten von nationalen Exportstra- so ausgestattet werden, dass sie die Standards resultat Das IBCE geniesst bei Unternehmen tegien beraten. messen können. Damit soll die Qualität gha- und im öffentlichen Sektor hohes Ansehen. naischer Landwirtschaftsprodukte verbessert Durch Informationen in Handels- und Export- resultat Die vom internationalen Handels- und der Export erhöht werden. fragen sowie innovativen Beratungsdienstleis- zentrum ITC erbrachten Dienstleistungen tungen wie «Corporate Social Responsibility» waren bedarfsgerecht und wurden von den resultat Eineinhalb Jahre vor Projektende baute das IBCE Verständigungsbrücken zwi- Unternehmen genutzt. Die Betriebe konnten verläuft die Projektumsetzung weitgehend schen Regierung und Unternehmen. Obwohl ihre Exporte um 5 bis 20 Prozent steigern. nach Plan. Die Ausrüstung ist teilweise in- die Regierung einer liberalen Wirtschaft und Zwölf Unternehmen verbesserten die Lebens- stalliert und funktioniert, wobei sich die Zer- dem Exportgeschäft kritisch gegenübersteht, mittelsicherheit und Produktequalität. Die tifizierung der Laboratorien verzögert. Es behauptet sich das Institut als führende Ex- Regierungen haben die Exportstrategien findet ein regelmässiger Austausch zwischen portorganisation und als Innovationszentrum. jedoch noch nicht ratifiziert. ghanaischen und internationalen Experten Dank neuen Strategien steigerten neun bo- statt. livianische Unternehmen ihren Export von Schlussfolgerungen 3.9 Millionen USD im Jahr 2006 auf 6.6 Milli- • Andere Geber übernahmen den erfolgrei- Herausforderungen onen USD 2007. chen Projektansatz und vertieften die Unter- • Konzentration auf jene Laboratorien, die stützung des Gemüse- und Früchtesektors. bereit sind für eine Zertifizierung. Entspre- Schlussfolgerungen Das SECO wandte die in diesem Projekt chend wurde die Zusammenarbeit mit einigen • Drei Jahre nach Auslaufen der Anschubfi- entwickelten Instrumente in Kirgisistan zur Laboratorien gestoppt. nanzierung finanziert sich das Institut selbst. Förderung von Bio-Baumwolle an. • Die nächste Projektphase sollte Schlüssel- • Nach diesem Erfolg soll das Modell mithilfe • In einem Nachfolgeprojekt mit dem ITC kon- produkte auswählen, die eine Breitenwirkung von IBCE auch in Partnerorganisationen in zentrierte sich das SECO auf den Textilsektor in den Exportmärkten haben. Kolumbien und Peru verankert werden. in Kirgisistan und Tadschikistan. ZIELE INSTRUMENTE Politikdialog und Kapazitäten- Handelsfördernde aufbau zur Stärkung von Rahmenbedingungen Regierungsstellen Förderung Förderung der Produktivität von Produzenten und der des nachhaltigen Internationale Exportdiversifizierung Handels Wettbewerbsfähigkeit Förderung nachhaltiger Handelsbeziehungen zwischen Verbesserung des den Partnerländern und der Marktzugangs Schweiz Politikdialog und Massnahmen zur Förderung eines nachhaltigen Handels mit Rohstoffen 14
unabhängige Evaluation Förderung Bio-Markt Sektoranalyse von 10 Projekten in 13 Ländern Mitteleinsatz: ca. 20 Millionen CHF eit ltigk ität z ienz van hha ktiv Effiz Rele Effe Nac Wertschöpfungsketten Ansatz Mali, Burkina Faso, Kirgisistan Wertschöpfungsketten Ansatz Nicaragua, Costa Rica, Honduras, El Salvador Kombinierter Ansatz Indien, Rumänien, Ukraine, Albanien, Bulgarien, Libanon Sehr zufriedenstellend FÖRDERUNG BIO-MARKT Das SECO unterstützt seit 2002 den neue Geschäftsbeziehungen aufbauen. Das SECO unter- Zufriedenstellend Aufbau von Märkten für biologische Produkte in Osteuropa, stützte den Aufbau von lokalen Zertifizierungsstellen in Alba- Asien und Zentralasien. Die Projekte kombinierten Massnah- nien, Bulgarien, Indien, Libanon, Rumänien und der Ukraine. Unbefriedigend men zum Aufbau von nationalen Zertifizierungsstellen, zur Drei davon sind bereits finanziell unabhängig, eine ist auf Höchst unbefriedigend Marktentwicklung, zur Verbesserung der Wertschöpfungskette gutem Weg, zwei sind noch auf externe Hilfe angewiesen. und der gesetzlichen Rahmenbedingungen. Schlussfolgerungen Das SECO leistete in 13 Ländern RESULTAT Der auf die ganze Wertschöpfungskette konzen- wichtige Impulse für die Entstehung von Märkten für biolo- trierte Ansatz zeigte die besten Resultate. Bauern konnten gische Produkte. Die Annahme, dass die lokale Zertifizierung ihr Einkommen verbessern und verarbeitende Unternehmen den Handel erleichtert, hat sich bisher noch nicht bestätigt. BILANZ Rahmenbedingungen Wettbewerbsfähigkeit Marktzugang Der gewählte Ansatz fördert Das SECO konnte fundiertes Zusammen mit anderen die Harmonisierung von Regel- Wissen betreffend freiwilligen Gebern entwickelte SECO das werken und Standards in den privaten Standards und Nach- Instrument COSA (Committee Bereichen Handel, Umwelt und haltigkeitslabels aufbauen und On Sustainability Assessment). Soziales. soll dieses vermehrt in breiten- Es misst die Wirkung eines wirksame Projekte einbringen. verbesserten Marktzugangs von Produzenten und Unternehmen. 15
Infrastruktur Das Fundament für Wachstum EXTERN EVALUIERT EXTERN EVALUIERT EXTERN EVALUIERT Wasser rund Neue Gesetze regeln Wassersektor – Private Investitionen in Infrastruktur um die Uhr langfristige Finanzierung offen erfordern klare Regeln Projekt Ein Grossteil der Einwohner der tad- Projekt Kurz nach Kriegsende unterstützte Projekt Die bei der Weltbank angesiedelte schikischen Stadt Khujand hatte keinen oder das SECO den Kosovo bei der Instandstellung Organisation «Public-Private Infrastructure nur unregelmässigen Zugang zu Trinkwasser. der Trinkwasserversorgung im Südosten des Advisory Facility» unterstützt Regierungen Das Projekt sollte die Versorgungssicherheit Landes. Jetzt sollen verlässliche Rahmenbe- beim Aufbau eines investitionsfreundlichen verbessern, das Versorgungsunternehmen dingungen auf nationaler Ebene die Nach- Umfeldes. Unternehmen sollen sich in enger professionalisieren und die Bevölkerung der haltigkeit dieser und vieler weiterer lokaler Partnerschaft mit dem Staat an der Erstellung 145 000-Einwohner-Stadt über den effizien- Investitionen sichern. Das SECO unterstützt und dem Betrieb von Wasserversorgung, Ab- ten Umgang mit Wasser sowie über Gesund- deshalb das ausführende Sekretariat der wasserentsorgung, Abfallbeseitigung, Ener- heit und Hygiene informieren. «Water Task Force» mit zwei Beratern. gieversorgung, Transport und Telekommuni- kation beteiligen. resultat Rund 30 Prozent aller Leitungen resultat Neue Gesetze sind erarbeitet und wurden saniert. Früher war etwa die Hälfte in Kraft gesetzt. Neue Organisationsstruktu- resultat 86 Prozent der Projekte erzielen posi- des Wassers versickert. 40 000 Personen ren sind entwickelt. Die Task Force konzen- tive Resultate. Ein Beispiel: In Hanoi (Vietnam) werden neu rund um die Uhr mit Trinkwas- triert sich neu auf die erfolgreiche Arbeit auf wurde die Finanzierung für den Betrieb von 16 ser versorgt; zuvor war dieses nur während höchster politischer Ebene und packt neue Busrouten durch fünf private Unternehmen sechs bis acht Stunden pro Tag verfügbar. Die Themen wie beispielsweise Integriertes Was- sichergestellt. Investitionen in das Ticketing Zahlungsmoral ist von 60 auf heute 94 Pro- sermanagement an. Aufgaben auf Ebene der und die Instandhaltung der Busse sollen zent gestiegen. Zwei Jahre nach Projektstart Regionen hingegen wurden enger gefasst folgen. erzielte die Wassergesellschaft erstmals einen und delegiert. Herausforderung positiven Cash-Flow. Herausforderung • Die Auswertung der im Programm gesam- Herausforderung • Das Projekt soll dazu beitragen, die Water melten Erfahrungen und der Austausch von • Die Erfahrung zeigt, dass Infrastrukturin- Task Force im Kosovo in eine dauerhafte bewährten Ansätzen («Best Practices») könn- vestitionen mit Unterstützung in der Betriebs- Plattform zu überführen, welche Beziehun- ten noch verbessert werden. entwicklung der Versorgungsgesellschaft und gen zu den massgeblichen parlamentarischen des Kundenmanagements kombiniert werden Ausschüssen aufbaut und vermehrt Organi- sollten. sationen der Zivilgesellschaft einbezieht. ZIELE INSTRUMENTE Bereitstellung effizienter und Bereitstellung von verlässlicher Umwelttechnologie und Basisinfrastruktur Know-how Bessere Infrastruktur- Stärkung der Finanzkapazitäten Schaffung von von Versorgungsbetrieben versorgung, mehr und Mobilisierung von Rahmenbedingungen Standortattraktivität Finanzmitteln Verbesserung der Rahmen- bedingungen für die Bereitstellung und den Betrieb effizienter und nachhaltiger Infrastruktur 16
unabhängige Evaluation Unterstützung Energiesektor Sektoranalyse von 22 Projekten in 10 Ländern Mitteleinsatz: 200 Millionen CHF eit ltigk ität z ienz van hha ktiv Effiz Rele Effe Nac Albanien (Wasserversorgung, Dammsicherheit) Kirgisien (Wasser-/Energieversorgung) Rumänien (Heizungssysteme) Serbien (Elektrizitätswerke/-netze) Sehr zufriedenstellend UNTERSTÜTZUNG ENERGIESEKTOR Das SECO hat in Osteuropa schaftliche Turbulenzen haben manchmal zu Verzögerungen und Zentralasien zwischen 1992 und 2010 total 320 Millionen sowie Kostenüberschreitungen geführt. Mehr als zehn Jahre Zufriedenstellend CHF investiert, um die Energieversorgung neu aufzubauen. nach Fertigstellung wurden die vom SECO finanzierten Infra- Unbefriedigend strukturen immer noch auf bemerkenswerte Weise gepflegt. RESULTAT Die Lebensbedingungen in zehn Ländern konnten Höchst unbefriedigend verbessert und die Basis für Prosperität geschaffen werden. Herausforderung Die Energiepreise spiegeln die realen Dies dank verbesserter Servicequalität und geringeren techni- Kosten oft nicht wider, was den Unterhalt gefährdet. Damit schen Verlusten. In At Bashy, Kirgisistan (Bild: Direktor Wasser- sich die Energiewerke eigenständig entwickeln können, sind kraftwerk) wurden die Stromausfälle um 55 Prozent gesenkt Unterstützungsmassnahmen notwendig. Das SECO fördert und der kommerzielle Verlust verringert. Teilweise fehlendes deshalb Managemententwicklungsprozesse in Versorgungs- Engagement der lokalen Partner sowie politische und wirt- unternehmen und den Politikdialog zu Gouvernanzthemen. BILANZ Basisinfrastruktur Rahmenbedingungen Das Engagement für Energieeffizienz und neue erneuerbare Energie Trotz der rascheren Erfolge bei der ist noch jung. Das SECO sollte dort investieren, wo es spezifisches Finanzierung von Anlagen ist es Know-how braucht und es andere Geldgeber ergänzen kann. Schweizer nicht sinnvoll, sich auf diese Tätigkeit Technologie ist von überdurchschnittlicher Qualität und wird von den zu beschränken. Nur eine Ab- Partnern meist geschätzt. Die damit verbundenen Unterhaltskosten sicherung durch betriebliche Mass- können für den Empfänger in Einzelfällen erhöht sein. Die Interessen nahmen und Reformen im Energie- der Geberländer sollten der Zielsetzung und Nachhaltigkeit der sektor garantiert die technische Projekte nicht im Wege stehen. und finanzielle Eigenständigkeit. 17
Unternehmen Die Motoren der Entwicklung EXTERN EVALUIERT EXTERN EVALUIERT EXTERN EVALUIERT Unternehmer ausgebildet, lokale Lokale Berater lotsen KMU Hebel für Strukturen im Aufbau zu Krediten Investitionen Projekt Gut geführte Unternehmen finden Projekt Für KMU ist es oft schwierig, Bankkre- Projekt Infrastrukturprojekte sind kapitalin- einfacher Zugang zu Finanzen. Das Global dite zu erhalten, weil sie die Anforderungen tensiv und Erträge fallen in lokalen Währun- Corporate Governance Forum (GCGF) berät der Finanzinstitutionen nicht erfüllen können. gen an. Da Investoren für die Finanzierung von Firmen, wie sie ihren Betrieb verantwortlicher In Indonesien wurde deshalb der Aufbau pri- Infrastrukturprojekten meist Verpflichtungen führen können. Zudem unterstützt es Part- vat geführter Informationszentren finanziert. in «harten» Währungen bevorzugen, stellen nerländer bei der Verankerung der OECD- Diese helfen KMU beim Ausarbeiten von Un- solche Projekte für lokale Partner ein Wäh- Grundsätze in freiwilligen Verhaltenskodizes. ternehmens- und Finanzierungsplänen. rungsrisiko dar. Es kann vermindert werden, indem für die Finanzierung Gelder in lokaler resultat In vier Jahren wurden 43 Verhal- resultat Das Kosten-Nutzen-Verhältnis war Währung erschlossen werden. Dazu hat das tenskodizes entwickelt. Im mittleren Osten gut: Um 1 USD Kredit auszulösen, waren SECO mit Partnern die Firma GuarantCo ge- und in Nordafrika begleitete das GCGF die Investitionen von 0.05 USD notwendig. Die gründet. Durch die Gewährung von Garan- Reformprozesse in 14 Ländern und war dabei KMU im Beratungsprogramm wiesen ein tien unterstützt GuarantCo die Vergabe von laut einer externen Evaluation sehr erfolgreich. mehr als sieben Mal höheres Beschäftigungs- Krediten in lokaler Währung und trägt zur Die Kodizes werden stark von den nationa- wachstum aus. Rund 12 000 Jobs entstan- Entwicklung der lokalen Kapitalmärkte bei. len Instanzen geprägt, was eine nachhaltige den. Alle Berater, die eine Weiterbildung zur Umsetzung erwarten lässt. In Russland zeigte Kreditförderung absolvierten, bieten diese resultat GuarantCo hat in elf Ländern Garan- eine Evaluation drei Jahre nach Projektende, Dienstleistung weiterhin an; allerdings meist tien für 13 Investitionsprojekte in Höhe von dass 94 Prozent der beratenen Unternehmen als Nebenbeschäftigung. 176 Millionen USD ausgestellt. Private Inves- Fortschritte bei der Corporate Governance toren beteiligten sich mit über 3 Milliarden gemacht hatten und nach eigenen Angaben Herausforderung USD an diesen Projekten. Dadurch erhielten dadurch 2.1 Milliarden USD an zusätzlichen • Ein Projekt, das in einem volatilen Wirt- 9.8 Millionen Menschen neu oder verbesser- Investitionen anziehen konnten. schaftszweig wie Beratungsdienstleistun- ten Zugang zu Dienstleistungen. Zudem wur- gen agiert, muss Beratungsinhalte flexibel den über 170 000 Arbeitsplätze geschaffen. Herausforderung anpassen können und lokale Berater laufend • Das Forum sollte stärker auf lokal verankerte, weiterbilden. Nur so kann die Brückenfunk- Herausforderung regional tätige Kompetenzzentren setzen, um tion zwischen Unternehmen und Banken • Um die Hebelwirkung von GuarantCo zu tragfähige Strukturen zu schaffen und den erfolgreich wahrgenommen werden. vergrössern, braucht es mehr Risikokapital. «Süd-Süd-Austausch» zu Themen wie Schutz Damit könnte GuarantCo grössere Unter- der Aktionärsrechte, Risikomanagement oder fangen unterstützen und sich in einzelnen Umsetzung von Verhaltenskodizes zu fördern. Ländern vertieft engagieren. ZIELE INSTRUMENTE Stärkung des institutionellen Verbesserung des Rahmens für den Privatsektor Geschäftsumfelds mit Akzent auf rechtlichen und regulatorischen Hindernissen Erleichterung des Zugangs zu Finanzmitteln Entwicklung von Finanzpro- für Unternehmen dukten und innovativen Finanzierungsmechanismen Förderung Verbesserung der Effizienz Privatsektor des Finanzsektors Mittel- und langfristige Unternehmensfinanzierung Nachhaltiges Entwicklung von Unternehmertum Management-Kompetenz für KMU, Berufsverbände und Finanzintermediäre 18
unabhängige Evaluation Verbesserung Geschäftsumfeld Sektoranalyse von 19 Projekten in ca. 60 Ländern Mitteleinsatz: ca. 43 Millionen CHF eit ltigk ität z ienz van hha ktiv Effiz Rele Effe Nac Case-Study Serbien Ganzes Portfolio Verbesserung Geschäftsumfeld VERBESSERUNG GESCHÄFTSUMFELD Das SECO ist einer der der gesamte Lebenszyklus einer Unternehmung (Marktein- Sehr zufriedenstellend professionellsten Geber bei Reformen des Geschäftsumfeldes. tritt, operationelle Phase, Marktaustritt) angegangen werden. Zufriedenstellend Vier Fünftel aller SECO-Projekte initiieren und unterstützen Das SECO sollte spezifisches Schweizer Fachwissen und Reformen erfolgreich: In Serbien betragen die Kosteneinspa- Unbefriedigend Erfahrungsgut einbringen. rungen für Unternehmen dank weniger Formularen, Sitzungen Höchst unbefriedigend und Koordinationsaufwand 200 Millionen USD jährlich, in Herausforderungen Obschon die guten Ergebnisse häufig Ägypten 226 Millionen USD und in Aserbaidschan 23 Millio- der engen Kooperation mit der IFC zuzuschreiben sind, sollte nen USD. In Aserbaidschan stieg die Anzahl neu registrierter das SECO die Zusammenarbeit mit anderen führenden Organi- Unternehmen innert zwei Jahren um 40 Prozent. sationen in der Privatsektorförderung suchen. Das SECO sollte dabei spezifisches Schweizer Fachwissen und Erfahrungsgut RESULTAT Anstelle von Einzelmassnahmen sollen vermehrt für Privatsektorreformen einbringen. Daneben sollte das komplexere Reformvorhaben umgesetzt werden. Dabei soll SECO auch Klima- und Umweltfragen vermehrt einbeziehen. BILANZ Geschäftsumfeld Finanzmittel Unternehmertum Das Geschäftsumfeld von Für viele KMU ist der Zugang «Entrepreneurship»-Programme Unternehmen spielt eine ent- zu langfristigem Investitions- sollen zum Aufbau eines scheidende Rolle für deren kapital weiterhin ungenügend. Unternehmens befähigen und Wachstum und Integration Die Stärkung der Finanzinter- Finanzierungsquellen vermitteln in die Weltwirtschaft. Ansatz- mediation bleibt deshalb ein helfen. punkt soll das für Schlüssel- Schwerpunkt des SECO. branchen bedeutsame Umfeld sein. 19
Finanzen Für starke wirtschaftliche Rahmenbedingungen EXTERN EVALUIERT EXTERN EVALUIERT EXTERN EVALUIERT Aus Schulden werden Schulen Ein Standard, der Reformen auslöst Der IWF «just a phone call away» Projekt Die Schweiz startete 1991 ein weg- Projekt Eine gute Verwaltung der öffentli- Projekt Das SECO gehört zu den wichtigsten weisendes Programm (500 Millionen CHF) zur chen Finanzen ist für die wirtschaftliche und Geldgebern der drei Regionalen Technischen «konstruktiven Entschuldung» von Entwick- soziale Entwicklung eines Landes unabding- Assistenzzentren des Internationalen Wäh- lungsländern: Die Gelder sollten direkt den bar. Sie ist ebenso eine Voraussetzung, dass rungsfonds (IWF) in Afrika. Diese unterstützen ärmsten Bevölkerungsschichten zugutekom- Entwicklungsgelder effektiv und transparent 24 Partnerländer mit technischer Hilfe in den men. So wurden etwa Ägypten 150 Millionen eingesetzt werden. Das «Public Expenditure Bereichen öffentliche Finanz- und Steuer- CHF erlassen unter der Bedingung, dass das and Financial Accountability Program» (PEFA) verwaltung, Schuldenmanagement, Finanz- Land 60 Prozent der Summe in einen Fonds stellt der öffentlichen Hand ein Instrument marktaufsicht und Statistik. einzahlte, aus dem wiederum 20 Jahre lang mit 31 Indikatoren zur Verfügung, um die Qua- resultat Die Arbeit aller drei Zentren wird Projekte finanziert wurden. lität des Finanzmanagements messbar und länderübergreifend vergleichbar zu machen. als gut beurteilt. Der Vorteil dieser IWF-Aus- resultat In Ägypten profitierten über zwei senstellen ist, dass die Mitarbeitenden «just Dieses wird in 120 Ländern angewandt. Millionen Menschen von Projekten zur Schaf- a phone call away» sind: Die Fachleute ken- fung von Arbeitsplätzen, für eine bessere Ge- resultat In neun von elf untersuchten Ländern nen die Verhältnisse vor Ort und können von sundheitsversorgung sowie von Projekten im haben die Regierungen aufgrund der PEFA- den Behörden rasch konsultiert werden. Die Bereich Wasser und Abfallentsorgung. An- Analyse eigene, konkrete Schritte unternom- Mitgliedsländer der ostafrikanischen Gemein- dere Gläubiger übernahmen diesen Ansatz. men, um die Finanzverwaltung zu verbessern. schaft beispielsweise wurden beim Aufbau Dadurch konnten die Schulden Ägyptens um PEFA gilt international als «Goldstandard» für eines Zollverwaltungssystems unterstützt, total 2 Milliarden CHF reduziert werden. Viele den Benchmark-Vergleich zur Verwaltung was ihre Staatseinnahmen erhöhte. In sieben der neu geschaffenen Strukturen sind mittler- öffentlicher Finanzen in Entwicklungsländern Ländern wurden «Large Taxpayer Offices» weile selbsttragend. und als erfolgreichste Initiative ihrer Art. etabliert, um die Steuereinnahmen zu erhö- hen. In Benin stieg dadurch deren Anteil in SCHLUSSFOLGERUNG Herausforderung sechs Jahren von 75 auf 95 Prozent. • Bilaterale Entschuldungsbemühungen sind • Die Fähigkeiten der Regierungen, die PEFA- durch international koordinierte Massnahmen Analyse für eine Verbesserung des öffentli- Herausforderungen abgelöst worden. Gläubiger können heute chen Finanzverwaltungssystems zu nutzen, • Der Erfahrungsaustausch unter den Zentren mehr bewirken, wenn die Ursachen der Ver- müssen weiter gestärkt werden. Die aktive kann verbessert werden. schuldung behoben werden, beispielsweise Unterstützung der Regierung bei der Beur- • Die Nachhaltigkeit der Projekte kann erhöht durch eine bessere Steuerpolitik und Schul- teilung und Umsetzung trägt zum Erfolg aller werden, wenn das Personal und die Strukturen denbewirtschaftung. anschliessenden Reformvorhaben bei. der begünstigten Behörden gestärkt werden. ZIELE INSTRUMENTE Reformen der öffentlichen Finanzverwaltung Fiskalstabilität des Staates Wachstumspolitiken Schuldenmanagement und Entschuldung Entwicklung des Finanzsektors Stärkung der Stärkung der Steuerverwaltung makroökonomischen Rahmenbedingungen Stärkung der Finanzinfrastruktur Erhalt eines stabilen monetären Umfeldes 20
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