Bericht des Beurteilungsgremiums Projektwettbewerb Neubau Primarschulhaus Campus Bammatta in Naters - Verwaltungsrechnung 2017 - AWS
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Mai 2018 Verwaltungsrechnung 2017 www.naters.ch Bericht des Beurteilungsgremiums Projektwettbewerb Neubau Primarschulhaus Campus Bammatta in Naters Projektwettbewerb im offenen Verfahren Bericht und Detailzahlen Naters, 18. September 2018
Projektwettbewerb Neubau Primarschulhaus Campus Bammatta in Naters Seite 2 Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung.................................................................................................................................................. 3 1.1 Ausgangslage .................................................................................................................................. 3 1.2 Aufgabenstellung ............................................................................................................................ 3 1.3 Bearbeitungsgebiet / Betrachtungsperimeter ................................................................................ 4 2 Organisation ............................................................................................................................................. 5 2.1 Auftraggeber ................................................................................................................................... 5 2.2 Verfahren ........................................................................................................................................ 5 2.3 Teilnahmeberechtigt....................................................................................................................... 5 2.4 Verbindlichkeit ................................................................................................................................ 5 2.5 Preisgericht ..................................................................................................................................... 6 2.6 Preise und Ankäufe ......................................................................................................................... 6 3 Vorprüfung ............................................................................................................................................... 7 3.1 Allgemeine Hinweise ...................................................................................................................... 7 3.2 Vorbemerkung ................................................................................................................................ 7 3.3 Zusammenfassung der Ergebnisse.................................................................................................. 7 3.4 Beschlüsse des Preisgerichtes......................................................................................................... 8 4 Beurteilung ............................................................................................................................................... 9 4.1 Vorgehen ........................................................................................................................................ 9 4.2 Erster Wertungsrundgang .............................................................................................................. 9 4.3 Zweiter Wertungsrundgang .......................................................................................................... 10 4.4 Dritter Wertungsrundgang ........................................................................................................... 10 4.5 Kontrollrundgang .......................................................................................................................... 10 4.6 Zweite Vorprüfung ........................................................................................................................ 11 4.7 Schlussdiskussion .......................................................................................................................... 11 5 Rangierung und Empfehlung .................................................................................................................. 12 5.1 Rangfolge ...................................................................................................................................... 12 5.2 Preiserteilung ................................................................................................................................ 12 5.3 Empfehlung ................................................................................................................................... 12 6 Genehmigung ......................................................................................................................................... 13 6.1 Einverständnis .............................................................................................................................. 13 6.2 Verfahren bei Streitfällen ............................................................................................................. 13 6.3 Dank .............................................................................................................................................. 13 7 Ermittlung der Projektverfasser ............................................................................................................. 14 7.1 Verfasser rangierte Projekte ......................................................................................................... 14 7.2 Verfasser nicht rangierte Projekte ................................................................................................ 14 7.3 Rangierte Projekte ........................................................................................................................ 15 7.4 Erster Wertedurchgang ................................................................................................................ 40 7.5 Zweiter Wertedurchgang .............................................................................................................. 43 7.6 Dritter Wertedurchgang ............................................................................................................... 45
Projektwettbewerb Neubau Primarschulhaus Campus Bammatta in Naters Seite 3 Projektwettbewerb Neubau Primarschulhaus Campus Bammatta in Naters Seite 4 Die bestehenden Aussenräume sind sehr beliebt und werden rege genutzt. Die neu zu schaffenden Aussen- räume sind den Nutzungen entsprechend möglichst vielfältig und erlebnisreich zu gestalten. Da das Schula- 1 Einleitung real von Kindern verschiedener Stufen besucht wird, muss auch der Aussenraum den verschiedensten Nut- zungsansprüchen gerecht werden. Mit einer geschickten Anordnung soll eine räumliche Gliederung zwi- schen den verschiedenen nutzerbezogenen Aussenräumen (Primarschule, Orientierungsschule, Sport, Park- 1.1 Ausgangslage plätze etc.) geschaffen werden. In der Aussenraumgestaltung ist auch der ökologischen Vielfalt Beachtung zu schenken. Es sind einheimische Bäume und Sträucher zu verwenden. Die stetige Zunahme der Schülerzahlen hat den Gemeinderat von Naters im Jahr 2017 dazu bewogen, sich Die Umgebungsgestaltung soll auch dem Aspekt des Unterrichtens im Freien und des Freiraums für Pausen- für einen Schulhausneubau auszusprechen. Konkret sollen auf Primarschulstufe 10 zusätzliche Schulräume aktivitäten Aufmerksamkeit schenken. Mit der Erweiterung des Schulstandortes Campus Naters werden geschaffen werden. Aufgrund einer Standortanalyse ist man zum Schluss gekommen, dass der Neubau im über 500 (230 Orientierungsschule, 250 Primarschule und 60 Kindergärtner) Schüler und Schülerinnen be- Quartier Bammatta beim heutigen OS-Schulhauskomplex zu stehen kommen soll. schult werden. Dem Freiraum für die Pausenaktivitäten ist für diese grosse Kinderschar Rechnung zu tragen. Im Quartier Bammatta liegt die Orientierungsschule. Dort werden die Klassen 9OS bis 11OS der Gemeinde Für die regnerischen Tage ist eine überdeckte Fläche des Pausenplatzes vorzusehen. Naters-Birgisch-Mund unterrichtet. Das bestehende Turnhallendargebot wurde 2013 durch eine neue Turn- Für Spielgeräte soll ein Sperrraum ausgewiesen werden, sodass neue Spielgeräte gegebenenfalls auch zu halle ergänzt. Den Klassen stehen nun zwei Turnhallen zur Verfügung. Auch diese werden in Randzeiten von einem späteren Zeitpunkt noch angeschafft werden könnten. Eine Integration von bestehenden Aussen- Drittnutzern genutzt. Direkt angrenzend befindet sich das öffentliche Freiluftbad. Auf dem Campusareal spielgeräten in die Aussenraumgestaltung wird begrüsst. besitzt die Gemeinde Landreserven für Erweiterungsbauten. Die Umgebungsflächen bieten verschiedene Spiel-, Aufenthalts- und Beschäftigungsmöglichkeiten für die Kinder und die Anwohner im Quartier. Der Der Entscheid für den gewählten Lösungsansatz ist zu erläutern und kurz zu begründen. grosszügige Aussenraum bietet gute Voraussetzungen für eine bauliche und freiräumliche Weiterentwick- lung am bestehenden Schulstandort. 1.3 Bearbeitungsgebiet / Betrachtungsperimeter Naters ist ein langgezogenes Dorf und in den letzten Jahren sind vor allem im Osten des Dorfes etliche Neu- bauten entstanden. Die Bauentwicklung scheint hier ungebrochen zu sein. Der Kinderzulauf aus diesem Gebiet wird stetig grösser, weshalb eine geordnete Entflechtung der Primarschulstufen Sinn macht. Mit dem Wettbewerb „Neubau Primarschulhaus Campus Bammatta“ soll ein überzeugendes Projekt gefun- den werden, das die Raumbedürfnisse am neuen Standort deckt, die Anbindung an das bestehende OS- Schulhaus aus Gründen der Synergie und Logistik gewährleistet, sowie ein geeigneter Partner zu dessen Realisierung. Das Projekt sollte sich in den Gesamtbestand architektonisch integrieren. Zurzeit besuchen 234 Schüler auf dem bestehenden Campus die Orientierungsschule, verteilt auf 12 Klas- sen. Zudem ist im Orientierungsschulhaus ein Kindergarten integriert, den 21 Kinder aufsuchen. Mit der Realisierung der 10 Schuleinheiten werden auf dem Areal zusätzlich 250 Schüler die Primarschule besuchen, was einer Verdoppelung der jetzigen Schülerzahlen entspricht. 1.2 Aufgabenstellung Die Aufgabenstellung umfasst die Projektierung eines zeitgemässen Schulhauses mit 10 Schuleinheiten. Die Aufgabe ist mit einer Erweiterung der bestehenden Schulanlage bei der Orientierungsschule Naters „Cam- pus Bammatta“ mit einem Neubauprojekt innerhalb des Planungsperimeters zu lösen. Mit der Erweiterung soll der künftige Raumbedarf gedeckt und ein zeitgemässes Ergänzungsangebot geschaffen werden. Die Anbindung an das bestehende OS-Schulhaus ist aus Gründen der Synergie und Logistik zu gewährleisten – Mantelnutzung. Die Schulzimmer sollen dem heutigen Standard entsprechend realisiert werden. Es sollen Räume verwirk- licht werden, die das Lehr- und Lernklima der Schüler und Lehrer positiv beeinflussen. Der Spezialunterricht wird in der bestehenden Infrastruktur stattfinden (DfF, PSH, Werken, Sport). Lage Orientierungsschule Naters-Birgisch-Mund Im Rahmen des Projektwettbewerbes soll aufgezeigt werden, wie die zusätzlichen Raumeinheiten auf Pri- Campus Bammatta marstufe gebäudeintern und arealübergreifend, d.h. Betrieb- und Logistik Orientierungsschule funktional und in zweckmässiger Anordnung zu einem Ensemble ergänzt werden können. Dabei sind die bestehenden Quelle: Geoportal.ch Aussenplätze (Sport- und Spielplätze, Parkplätze) sowie die Infrastruktur der Orientierungsschule im Projekt (Orthofoto) mit einzubeziehen. Durch die Wahl des Standortes Campus und der Mitnutzung von Räumlichkeiten der OS Bammatta Naters, kann das Raumprogramm für das neue Primarschulhaus markant reduziert und angepasst werden (freie Platzressourcen Technikraum OS, Lehrerzimmer, Cafeteria, Materialräume etc.). dabei zu berücksichtigen und zu nutzen. Das Freiluftbad samt seinen Parkmöglichkeiten (erweiterter Wettbewerbs- perimeter) muss in den Überlegungen Einbezug finden.
Projektwettbewerb Neubau Primarschulhaus Campus Bammatta in Naters Seite 5 Projektwettbewerb Neubau Primarschulhaus Campus Bammatta in Naters Seite 6 2.5 Preisgericht 2 Organisation Das Preisgereicht setzte sich aus folgenden Mitgliedern zusammen: Präsident: 2.1 Auftraggeber • Norbert Russi, dipl. Architekt ETH/Adjunkt des DHDA des Kantons Wallis Auftraggeber des Projektwettbewerbes war die Gemeinde Naters, Kirchstrasse 3, 3904 Naters. Die Organisation, die Vorprüfung Fachpreisrichter (stimmberechtigt): der eingereichten Projekte sowie die Wettbewerbsbegleitung lagen bei Björn Wyss, dipl. Bauingenieur HTL/FH, Bauverwalter • Adrian Kramp, dipl. Architekt ETH/BSA/SIA, Freiburg Hochbau, der Gemeinde Naters. • Leentje Walliser, dipl. Architektin UG/BSA, Brig • Carole Pont Bourdin arch. dipl. EPF/SIA, Sion 2.2 Verfahren Ersatz Fachpreisrichter (im Bedarfsfall stimmberechtigt): Der Projektwettbewerb wurde im einstufigen, offenen und anonymen Verfahren durchgeführt. • Philipp Jordan, dipl. Architekt ETH, Sektionschef Investitionen, DHDA des Kantons Wallis Sachpreisrichter (stimmberechtigt): 2.3 Teilnahmeberechtigt • Bruno Lochmatter, Gemeinderat und Schulpräsident Naters Am Wettbewerb konnten Architekten mit Firmen- oder Wohnsitz in der Schweiz oder in einem Vertragsstaat des WTO/GATT- • Kilian Summermatter, Schuldirektor Gemeinde Naters Abkommens über das öffentliche Beschaffungswesen, soweit dieser Staat Gegenrecht gewährt, teilnehmen. Der Beizug eines Landschaftsarchitekten (Teambildung) wurde begrüsst. Die Rahmenbedingungen gemäss Wettbewerbsprogramm für die Wei- • Reinhard Jossen, Schulleiter Primarschule Naters terbearbeitung galten im Falle einer Teambildung für beide Projektverfasser. Die Teilnehmer aus den Fachbereichen Architektur / Ersatz Sachpreisrichter (im Bedarfsfall stimmberechtigt): Bauingenieur / Landschaftsarchitektur durften nur bei einer Wettbewerbsarbeit mitwirken. • Marcel Perren, Leiter Facility Management Gemeinde Naters Der Beizug weiterer Fachleute war möglich. Eine Teilnahme bei mehreren Arbeiten ist weiteren Fachleuten erlaubt. Diese muss- ten im Verfasserformular vollständig aufgelistet werden. Für den Veranstalter ergaben sich daraus jedoch keine Verpflichtungen Experten: zur Beauftragung der hinzugezogenen Fachleute. Sie könnten für die spätere Weiterbearbeitung berücksichtigt werden. • Peter Roten, Schulinspektoren (inkl. beauftragte für pädagogische Projekte), DU des Kantons Wallis Alle Mitglieder eines Teams mussten von den Mitgliedern des Preisgerichts unabhängig sein. Dazu waren die Bestimmungen der Bei Bedarf konnten weitere Experten sowie Vertreter des Veranstalters mit beratender Stimme beigezogen werden. SIA-Wegleitung „Befangenheit und Ausstandsgründe“ vom November 2013 massgebend. Die Verantwortung dafür, beim Vorlie- gen besonderer Beziehungen nicht teilzunehmen, lag bei den Teilnehmern. Der Wettbewerb unterstand weiter den Regeln der Interkantonalen Vereinbarung über das öffentliche Beschaffungswesen 2.6 Preise und Ankäufe (IVöB) sowie den kantonalen Gesetzen und Verordnungen zum öffentlichen Beschaffungswesen. Es galt die Ordnung für Archi- tektur- und Ingenieurwettbewerbe SIA 142, Ausgabe 2008, subsidiär zu den Bestimmungen über das öffentliche Beschaffungs- Preissumme: wesen. Dem Preisgereicht stand eine Preissumme von CHF 70‘000.- (exkl. MwSt.) zur für 3 bis 5 Preise sowie Ankäufe zur Verfügung. Die Summe wurde vollumfänglich ausgerichtet. 2.4 Verbindlichkeit Ankäufe: Mit der Anmeldung anerkannten die Teilnehmer die Wettbewerbs- und Programmbestimmungen, die Fragebeantwortung sowie Angekaufte Beiträge konnten durch das Preisgericht rangiert und derjenige im ersten Rang zu Weiterbearbeitung empfohlen den Entscheid des Preisgerichtes in Ermessensfragen. wird. Dazu war ein einstimmiger Preisgerichtsentscheid mit Empfehlungsantrag für die Vergabe zu Handen des Gemeinderates von Naters notwendig.
Projektwettbewerb Neubau Primarschulhaus Campus Bammatta in Naters Seite 7 Projektwettbewerb Neubau Primarschulhaus Campus Bammatta in Naters Seite 8 3.4 Beschlüsse des Preisgerichtes 3 Vorprüfung Zulassung zur Beurteilung: Gemäss SIA-Ordnung 142 muss ein Wettbewerbsbeitrag von der Beurteilung ausgeschlossen werden, wenn: 3.1 Allgemeine Hinweise Er nicht rechtzeitig oder in wesentlichen Bestandteilen unvollständig abgeliefert wurde Zweck: Er unleserlich ist Die Vorprüfung umfasst gemäss Art. 15 der SIA-Ordnung 142 eine wertungsfreie, technische Überprüfung auf die Erfüllung der Unlautere Absichten vermuten lässt programmbedingten und gestellten Anforderungen. Die Vorprüfung diente dem Preisgericht zur Bestimmung allfälliger Aus- Der Teilnehmer gegen das Anonymitätsgebot verstossen hat schlüsse sowie zur Bestimmung allfälliger Einschränkungen bei der Preisverleihung. Feststellung: Grundlage: Alle Projekte erfüllten die Zulassungsbestimmungen. Als Grundlagen dienten die Anforderungen des Wettbewerbsprogramms vom 23. März 2018 (Fassung vom 26.06.2018) in Ergän- zung mit der Fragebeantwortung vom 01. Juni 2018. Beschluss: Umfang: Alle Projekte wurden zur Beurteilung zugelassen. In der Vorprüfung wurden die Wettbewerbsbeiträge auf Erfüllung der formellen Kriterien, der planungsrechtlichen Bestimmun- Zulassung zur Preiserteilung: gen und der übrigen messbaren Randbedingungen geprüft. Die Projekte wurden fortlaufend nummeriert. Das Ergebnis der Vor- prüfung wurde mit Bericht detailliert dargestellt. Dieser wurde von der Wettbewerbsbegleitung erläutert und vom Preisgericht Gemäss SIA-Ordnung 142 muss ein Wettbewerbsbeitrag von der Preiserteilung ausgeschlossen werden, wenn von den Pro- zur Kenntnis genommen. Die Projekte der engeren Wahl wurden später einer vertieften zweiten detaillierten Vorprüfung unter- grammbestimmungen in wesentlichen Punkten abgewichen wurde. zogen. Feststellung: Es wurden keine nennenswerten Verstösse gegen die Bestimmungen festgestellt, wobei vom Preisgericht hauptsächlich die 3.2 Vorbemerkung Nicht- Einhaltung der baurechtlichen Vorgaben und die Nichteinhaltung des Planungsperimeters diskutiert wurde. Die weiteren Abweichungen wurden in der qualitativen Bewertung der Projekte berücksichtigt. Wettbewerbsbeiträge: Sämtliche 44 eingereichten Projektwettbewerbsbeiträge haben ihr Projekt fristgerecht eingereicht. Beschluss: Alle 44 eingegebenen Projekte wurden zur Preiserteilung zugelassen. 3.3 Zusammenfassung der Ergebnisse Formelle Prüfung: Bei der Prüfung der formellen Kriterien wurden bezüglich der geforderten Erläuterungen sowie der Vollständigkeit nur minime Abweichungen festgestellt, die keinen Einfluss auf die korrekte Durchführung der Jurierung haben. Materielle Prüfung: Bei der Prüfung der materiellen Kriterien wurden verschieden Abweichungen in den folgenden Bereichen festgestellt: Einhaltung der Bauvorschriften. Grenzabstände: Die Wettbewerbsteilnehmer mussten aufzeigen, wie das Projekt in einer zweiten Etappe mit zusätzlichen Schulzimmereinheiten erweitert werden kann. Dabei haben viele Verfasser eine Aufstockung der geplanten Anlage vor- gesehen. Bei einzelnen Projekten werden durch die Aufstockungen die im Reglement vorgegebenen Grenzabstände nicht mehr eingehalten. Diese Abweichungen sind jedoch minim und können in einer eventuellen Überarbeitung des Projekts geregelt werden. Auch sind aus Sicht der Vorprüfungskommission dem Wettbewerbsteilnehmer durch diese Abweichun- gen keine wesentlichen Wettbewerbsvorteile entstanden. Gebäudeabstände: Vereinzelt sind die von der Brandschutzverordnung vorgegebenen Mindestabstände im Vergleich zu den im Projekt gewählten Materialien schwierig einzuhalten und/oder erfordern spezielle Massnahmen.
Projektwettbewerb Neubau Primarschulhaus Campus Bammatta in Naters Seite 9 Projektwettbewerb Neubau Primarschulhaus Campus Bammatta in Naters Seite 10 4.3 Zweiter Wertungsrundgang 4 Beurteilung In einem zweiten Rundgang wurden die verbliebenen Projekte durch das Preisgericht intensiv auf ihre ortsbaulichen, architekto- nischen und innenräumlichen Qualitäten sowie die betrieblichen Abläufe diskutiert. Die nachstehenden Projekte vermochten die 4.1 Vorgehen gestellten Anforderungen im Quervergleich aller verbliebenen Projekte nicht zu erfüllen. Sie wurden deshalb im zweiten Wer- tungsrundgang ausgeschieden. Sitzungen des Preisgereichtes: Im zweiten Rundgang schieden 15 Projekte aus: Das Preisgereicht beurteilte am 29. /28. August 2018 sowie am 04. September 2018 die eingereichten Projekte. Die Projekte Nr. 1 Karo Nr. 24 OSKAR LIPS IN NATERS konnten vor dem offiziellen Beginn der Beurteilung frei besichtigt werden. Nr. 5 EinStein Nr. 26 ZUM TRUFFI Projektprüfung und Wertungsrundgänge: Nr. 8 Ludum Nr. 31 BRUCO Alle Projekte wurden durch die Arbeitsgruppe, bestehend aus Fach- und Sachpreisrichtern, im Rahmen eines wertfreien Durch- Nr. 9 MATTA Nr. 32 Caran d‘Ache gangs vor den Beurteilungsdurchgängen formal analysiert und hinsichtlich städtebaulichem Ansatz, Setzung, Typologie und Nr. 12 DOMINO Nr. 36 bienenstock Volumen im Plenum begutachtet und in Kenntnis genommen. Im Rahmen der folgenden Wertungsdurchgänge wurden die ein- zelnen Projekte dann gestützt auf die Beurteilungskriterien nach dem Wettbewerbsprogramm diskutiert, geprüft und bewertet. Nr. 15 brekzie Nr. 37 ROCCA GENTILE Nr. 17 EMMA Nr. 41 MANDALA Nr. 22 Borboleta 4.2 Erster Wertungsrundgang Auf Grund eines umfassenden Vergleichs aller Arbeiten wurden im ersten Wertungsrundgang diejenigen Projekte ausgeschieden, 4.4 Dritter Wertungsrundgang welche namentlich in architektonischer und ortsbaulicher Hinsicht sowie deren Setzung, für diese Lage in auf dem Campus Bammatta und die Aufgabenstellung nicht überzeugen konnten sowie solche, die offensichtliche Mängel in der Betriebsorganisa- Die 9 verbliebenen Projekte wurden nochmals nach allen Beurteilungskriterien detailliert beurteilt und miteinander verglichen. tion aufwiesen. Insbesondere wurden die Projekte im Hinblick auf ihre funktionellen Qualitäten genau untersucht. Alle Projekte weisen eine Im ersten Rundgang schieden 20 Projekte aus: städtebaulich und architektonisch gute Qualität auf und zeigen interessante Ansätze im Umgang mit der Aufgabenstellung. Auf Nr. 2 Die fliegenden Klassenzimmer Nr. 28 INNESTO Grund der Gesamtbeurteilung und der umfassenden Interessenabwägung bezüglich des Betriebskonzeptes wurden die nachste- henden Projekte ausgeschieden. Nr. 3 Connection Nr. 29 Dreiklang Im dritten Rundgang schieden vier Projekte aus: Nr. 4 Der Tausendfüssler Nr. 30 MS ORNAVASSO Nr. 6 Mengenlehre Nr. 27 TEETOTUM Nr. 7 schere stein papier Nr. 33 RANDÄ Nr. 14 König Rudolf Nr. 34 MOLINO Nr. 10 Escalier Nr. 35 BAMMATTAHOF Nr. 18 VERKEHRT HERUM Nr. 38 NIMBY Die restlichen fünf Projekte überzeugten durch ihre gesamthaft interessanten Lösungsansätze und vorhandenen Realisierungs- Nr. 19 Tau Nr. 39 Tütschi chancen. Nr. 21 KLEEBLATT Nr. 40 SPITZBUEB Verbleibende fünf Projekte: Nr. 23 BILL Nr. 43 SOFIA UND MATTEO Nr. 11 Beiwagen Nr. 20 SIMPLICITY Nr. 25 EINFACHGEHTAUCH Nr. 44 HELIX Nr. 13 Agora Nr. 42 Froschkönig Nr. 16 PIVOT 4.5 Kontrollrundgang Am Ende des dritten Rundgangs wurden die bereits ausgeschiedenen Projekte nochmals einem Kontrollrundgang unterzogen und im Quervergleich überprüft. Dabei wurden die Projekte Nr. 6 „Mengenlehre“, Nr. 9 „MATTA“ und Nr. 14 „König Rudolf“ aufgrund eingegangener Vetos nochmals ausgiebig diskutiert und beurteilt. Dieser Durchgang führte am Ende zu keiner Verände- rung der bisherigen Wertungen.
Projektwettbewerb Neubau Primarschulhaus Campus Bammatta in Naters Seite 11 Projektwettbewerb Neubau Primarschulhaus Campus Bammatta in Naters Seite 12 4.6 Zweite Vorprüfung 5 Rangierung und Empfehlung Umfang: Nach dem ersten Teil der Jurierung wurden die verbliebenen Projekte einer detaillierten Vorprüfung unterzogen. Ergänzend zur ersten Vorprüfung wurden namentlich folgende Aspekte kontrolliert: 5.1 Rangfolge Raumprogramm Nach eingehender Diskussion und Abwägung legte das Preisgericht die folgende Rangierung der Projekte fest: Architektonische Aspekte 1. Rang Nr. 42 Froschkönig Betriebliche Aspekte 2. Rang Nr. 16 PIVOT Bauliche Aspekte 3. Rang Nr. 13 Agora Baukosten / Wirtschaftlichkeit 4. Rang Nr. 11 Beiwagen 5. Rang Nr. 20 SIMPLICITY Ergebnisse: Die zweite Vorprüfung hatte gezeigt, dass das Kriterium des wirtschaftlichen Bauens als ein wichtiger Faktor zur Beurteilung der verbliebenen Projekte galt. Das Projekt musste eng gesetzte Vorgaben erfüllen. Wichtig für eine korrekte Beurteilung war dabei, 5.2 Preiserteilung dass man nicht nur das überbaute Volumen und die Komplexität der vorgeschlagenen Strukturen in der Kostenrechnung berück- sichtigte. Ein nicht zu negierender Kostenpunkt ist der Eingriff in die bestehende Substanz, im Sinne ob und wie der Verfasser in Im Anschluss an die Rangierung wurde die Zuteilung des Preisgeldes vorgenommen. Dafür stand dem Preisgericht eine die bestehende Infrastruktur eingegriffen hat. Ein Beispiel sind die Aussenspielplätze, für die, falls diese überbaut werden, ein Summe von CHF 70'000.- exkl. MwSt. zur Verfügung. Die Preissumme wurde wie folgt den Projekten zugeteilt: alternativer Standort gefunden werden musste. Das Verlegen einer Aussensportanlage ist ein massgebender Kostenpunkt im Gesamtbudget. Für den Abriss der Hausmeisterwohnung wird zwar keine Ersatzbaute verlangt, der Abriss des zweistöckigen 1. Rang 1. Preis Froschkönig CHF 24‘000.- Sichtbetonbaus musste jedoch auch in der Kostenrechnung berücksichtigt werden. 2. Rang 2. Preis PIVOT CHF 16‘000.- 3. Rang 3. Preis Agora CHF 14‘000.- 4.7 Schlussdiskussion 4. Rang 4. Preis Beiwagen CHF 10‘000.- 5. Rang 5. Preis SIMPLICITY CHF 6‘000.- Die verbliebenen fünf Projekte wurden anhand der durch die Fachpreisrichter erstellten Projektbeschriebe nochmals im Detail dem Preisgericht vorgestellt. Alle Projekte wurden im Plenum abermals intensiv besprochen. Im Wesentlichen wurden die be- trieblichen, schulisch-pädagogischen und wirtschaftlichen Aspekte in die Beurteilung miteinbezogen. Aber es wurden auch 5.3 Empfehlung nochmals städtebauliche Aspekte aufgegriffen, z.B. wie das Projekt das 'Weiterbauen' im Campusareal zulässt, wie ökonomisch es mit dem Baugrund umgeht, und andere interessante Fragen. Das Preisgericht empfiehlt der Auftraggeberin das Projekt 'Froschkönig' für die Weiterbearbeitung und Ausführung zu beauftra- gen. Das Projekt überzeugt hinsichtlich seiner städtebaulich präzisen Positionierung eines neuen unabhängigen Primarschulhau- ses im bestehenden Campusareal. Sie verhilft dem Projekt zu einer eigenständigen Identität ohne den ökonomischen Umgang Auswahl zur Rangierung: mit dem Baugrund zu vernachlässigen und das Weiterbauen zu beeinträchtigen. Die Wahl einer funktionierenden, intelligenten Das Preisgericht entschied, alle verbliebenen fünf Projekte in die Rangierung zu nehmen. und einfach erweiterbaren Typologie mit hoher Nutzungsflexibiliät sind die inneren Werte des Projekts. Bei der Weiterbearbeitung des Projekts sind neben den Bemerkungen im Beschrieb der Jury folgende Empfehlungen einzuarbei- ten: - Die Aussenräume, Plätze und Zugänge innerhalb des Campus sind zu überarbeiten und auf die Bedürfnisse der unterschiedlichen Klassenstufen, die im Campus zusammentreffen anzupassen. - Art und Qualität der vorgeschlagenen Fassadenmaterialisierung, deren Detaillierung und Ausdruck sind zu überprüfen.
Projektwettbewerb Neubau Primarschulhaus Campus Bammatta in Naters Seite 13 Projektwettbewerb Neubau Primarschulhaus Campus Bammatta in Naters Seite 14 6 Genehmigung 7 Ermittlung der Projektverfasser 6.1 Einverständnis 7.1 Verfasser rangierte Projekte Das Preisgereicht erklärt sich mit dem Beurteilungsbericht einverstanden, hat diesen am 04. September 2018 im Grundsatz genehmigt und redaktionelle Ergänzungen und Korrekturen auf dem Korrespondenzweg nach der Jurierung gutgeheissen. Für Nach Abschluss der Beurteilung, Rangierung und Genehmigung dieses Berichts erfolgte die Ermittlung der Projektverfasser das Preisgericht: durch die Öffnung der Verfassercouverts. Daraus ergaben sich in der Reihenfolge der Rangierung respektive der Wertungsrund- gänge die folgenden Namen der Projektverfasser: Präsident: Rang l 1. Preis • Norbert Russi …………………………………………………………….. Nr. 42 Froschkönig Architekt Office oblique, Zürich Fachpreisrichter: 3. Rang l 2. Preis • Adrian Kramp …………………………………………………………….. Nr. 16 PIVOT Architekt Comamala Ismail Architectes, Delémont • Leentje Walliser …………………………………………………………….. 4. Rang l 3. Preis • Carole Pont Bourdin …………………………………………………………….. Nr. 13 Agora Architekt Marianne Meister, Zürich Sachpreisrichter: 5. Rang l 4. Preis • Kilian Summermatter …………………………………………………………….. Nr. 11 Beiwagen Architekt Cheseauxrey Sàrl, Sion • Reinhard Jossen …………………………………………………………….. 6. Rang l 5. Preis • Bruno Lochmatter …………………………………………………………….. Nr. 20 SIMPLICITY Architekt MY2B Architekten AG, Murten 7.2 Verfasser nicht rangierte Projekte Die Verfasser der nicht rangierten Projekte sind in den nachfolgenden Kapiteln 7.4 bis 7.6 aufgeführt. 6.2 Verfahren bei Streitfällen Bei Streitfällen entscheidet das Verwaltungsgericht des Kantons Wallis. 6.3 Dank Das Preisgericht ist beeindruckt von den mit viel Engagement erarbeiteten Projektvorschlägen, welche die Beurteilungsarbeit bereichert und erleichtert haben. Durch die vielfältigen Projektideen war es möglich wertvolle Vergleiche anzustellen und somit ein überzeugendes Projekt für das neue Primarschulhaus im Campus Bammatta, Naters zu finden. Die Auftraggeberin und das Preisgericht danken allen 44 Teilnehmerinnen und Teilnehmern für ihre engagierte Arbeit und die interessanten Projektvorschläge, die eine vertiefte Auseinandersetzung mit der Aufgabe bezeugen. Besten Dank!
Projektwettbewerb Neubau Primarschulhaus Campus Bammatta in Naters Seite 15 7.3 Rangierte Projekte 1. Rang | 1. Preis Nr. 42 Froschkönig Architekt Office Oblique, Buckhauserstrasse 40, 8048 Zürich Projektleiter/in Sarah Haubner Mitarbeiter Konrad Scheffer Modellfoto Projektwettbewerb Neubau Primarschulhaus Campus Bammatta in Naters Seite 16 Das Projekt FROSCHKÖNIG schlägt die Setzung der neuen Primarschule im Süd-Westen der Parzelle vor. Ein dreigeschossiges artikuliertes Volumen markiert einen neuen Zugang vom Dorf her und definiert gleichzeitig die verschiedenen Aussenplätze der Anlage. An der Schnittstelle zu den umliegenden Wohnbauten gelingt es dem Projekt, zwischen den verschiedenen Massstäblich- keiten zu vermitteln. Rund um die Hauswart-Wohnung der OS als Angelpunkt werden die verschiedenen Plätze präzise den verschiedenen Funktionen zugeordnet und grosszügige und klare Aussenräume aufspannt. Die Setzung der neuen Schule bedingt einzig den Versatz der aktuellen Tartanplätze in den Süd-Ost-Bereich des Schulareals. Im Süd-Westen entsteht ein hochwertiger neuer Zugang auf das Areal, ein Bereich der aktuell mit einem Ballfang vom Dorf abgetrennt ist. Daraus wird nebst der bestehenden Nord-Süd- neu auch eine Ost-West-Verbindung durch das Schulareal möglich und verstärkt damit die Einbettung der Schule in den Dorfalltag. Beim vorgeschlagenen neuen Primarschulplatz besteht noch ein grosses Potenzial, mittels Bepflanzungen und anderen Massnahmen die sehr mineralisch und hart wirkende Platzfläche aufzuwerten. Der Neubau entwickelt sich als artikulierter Baukörper, mit zwei ineinander geschobenen Volumen. Eine S-förmige Gangzone verbindet die beiden Flügel und erschliesst die jeweils über Eck angeordneten Klassezimmer. Im Zentrum befinden sich das abgeschlossene Treppenhaus, sowie ein Service-Kern mit Lift. Der Eingang im Erdgeschoss erfolgt über einen grosszügigen gedeck- ten Aussenbereich, der sich zur Orientierungs-Stufe hin ausrichtet. Über eine offene Halle wird die Treppenanlage und den Mehrzwecksaal sowie zwei Klassenzimmer im Nord-Flügel erschlos- sen. Die beiden Obergeschosse sind identisch, mit je vier Klassenzimmern und einer Lernloggia. Der Gangbereich kann dank seiner Proportion und natürlichen Belichtung polyvalent und für Lernzwecke im Schulbetrieb genutzt werden. Die Lernloggia bietet einen attraktiven und vielseitig nutzbaren geschützten Aussenraum an, als Ergänzung zu den Unterrichtsräumen. Die vorgeschlagene Lernvilla entwickelt bewusst einen eigenen, leichten und beinahe «provisorischer» Charakter. Der Bau in konstruktiver Holzelement-Bauweise ermöglicht eine effiziente Realisierung. In den Innenräumen bleibt der Holzbau weitgehend wahrnehmbar und verleiht den Räumen eine wohnliche Atmosphäre. Einzelne massive Wandscheiben gewährleisten dem Bau die erforderliche Erdbebensicherheit. Das Zusammenspiel zwischen den rundumlaufenden grünen Wellacryl-Bändern und den Faserzementplatten der geschlossenen Fassenden-Bereiche vermag weniger zu überzeugen. Es stellt sich die Frage, ob die gewählte Fassaden-Materialisierung dem ansonsten dem Projekt innewohnenden Nachhaltigkeits-Ansatz entspricht. Im Inneren unterstützt ein feines Spiel mit Form und Drehung der Stützen im EG und OG die räumlichen Ausrichtungen der gemeinschaftlichen Räume und deutet subtil den Kräfteverlauf der Statik an. Das Volumen nimmt die Erweiterung mit einem dritten Flügel bereits vorweg. In der Situation ist die Erweiterung überzeugend gelöst und stärkt zudem den neuen Süd-West-Zugang auf das Areal, unabhängig von der Tatsache der Sporthallen-Aufstockung. Alle notwendigen Erschliessungen und Infrastrukturen (Treppe, Lift, WC, Steigzonen) werden bereits in der ersten Etappe erstellt. Die natürliche Belichtung der Hallen-Zone der Erweiterung fällt hingegen etwas knapp aus. Das Projekt überzeugt in seiner Idee des Schulhaus-Pavillons und besticht durch seine freie Setzung und Artikulation der Zugänge und Aussenplätze. Die neue attraktive Durchlässigkeit des Areals bindet die Schule auf attraktive Weise in das Dorf ein. Der Entwurf überzeugt in seiner Massstäblichkeit und im Konzept des Schulalltags. Seine nachhaltige Konstruktion mit grossteils erneuerbaren Materialien ermöglicht einen ressourcenschonenden Neubau. Nachfolgend Anhang Projektbeitrag Froschkönig
Neubau Schulhaus Quartier Bammatta in Naters Froschkönig Ortsbauliches Konzept Aussenraum Räumliche Organisation Konstruktion, Materialität und Ausdruck Nachhaltigkeit Das Schulareal Bammatta ist zwischen den parallel verlaufenden Strassen Zugang und Pausenfläche sind nach Osten zum zentralen Campusplatz Das Primarschulhaus setzt sich aus zwei, in der Erweiterung drei, ge- In der Konstruktion dominiert Holz. Das Treppenhaus sowie der Auf- Die Konstruktion in Holzbauweise ist ein bewährtes energetisches Kon- Bammattaweg und Weingartenstrasse aufgespannt und seitlich durch orientiert. Das städtebaulich reizvolle Element der Hauswartswohnung geneinander versetzten Baukörpern zusammen. Der Haupteingang ist zugskern mit Nasszellen sind aus Brandschutzgründen bzw. zugunsten zept. Dabei entspricht die Isolierung der Gebäudehülle dem Minergie-P Sportanlagen und Freibad gerahmt. Die Bestandsgebäude sind frei plat- schafft eine klare Abgrenzung des Pausenplatzes zum öffentlich ge- mit einem grosszügigen überdachten Pausenraum zum OS-Schulhaus der Erdbebensicherheit in Stahlbeton ausgeführt, verfügen jedoch über Standard. ziert, ihre räumliche Nähe erzeugt dabei spannungsreiche Situationen. prägten Campusplatz ohne die Durchlässigkeit und das offene Raum- ausgerichtet, schafft aber auch einen Bezug Richtung Kindergarten. großzügige Verglasungen um eine räumliche Öffnung zu schaffen. Bei der Auswahl der Materialien wurde grosser Wert auf eine tiefe Um- Die typologische und volumetrische Heterogenität verleiht dem Campus gefühl zu stören. Ein Aussengeräteraum mit Velo-Unterstand und eine Die gut ausgerichteten Klassenzimmer sind paarweise um einen Gardero- Über der betonierten Bodenplatte erheben sich die Geschosse in Holz- weltbelastung in Bezug auf Herstellung und Verarbeitung gelegt. So kann einen gelassenen Charakter, der angenehm dimensionierte Aussenräume Baumgruppe bilden weitere zonierende Elemente. Der Pausenplatz ist benbereich gruppiert, der als erweiterter Lernraum dient. Die Anordnung skelettbauweise mit Hohlkastendecken. Der hohe Grad an Vorfertigung für die Betonbauteile recyclierter Beton verwendet werden, während die mit vielfältigen Raumbezügen schafft. somit an die bestehenden Aussenräume angegliedert und gut durch das von Modulen begünstigt die Etappierung, da ein weiteres identisches der Holzelemente begünstigt die spätere Erweiterung durch vereinfachte Konstruktion aus Holzbauteilen einen geringen Grauenergiewert aufweist. Der Neubau für die Primarschule gliedert sich in diese räumliche Ordnung Lehrpersonal überschaubar. Modul einfach hinzugefügt werden kann. Anschlussmöglichkeiten und eine sehr kurze Montagezeit. Ebenfalls wird auf die Möglichkeit eines einfachen Weiter- bzw. Rückbaus ein, indem er durch Setzung und Volumetrie die Aussenraumsequenz Die Sportwiese mit dem Fussballfeld bleibt als zentraler Grünraum zwi- Pro Obergeschoss bietet eine Loggia ein zusätzliches Klassenzimmer In der Fassade kommen einfache, robuste und wartungsarme Materialen geachtet. Die Fassadenmaterialien sind günstig, robust und wartungsarm. fortführt. Das Gebäude besetzt den westlichen Teil der Parzelle und bildet schen OS-Schulhaus, Primarschule und Kindergarten erhalten, während im Freien, angelehnt an das Konzept der Freiluftschulen. Sie sind zum zum Einsatz. Zwischen den Fensterbändern verlaufen Brüstungsbänder Der Öffnungsanteil in der Fassade berücksichtigt sowohl den Heizener- somit vom Dorfkern Naters kommend einen Auftakt zum Campus. Die die befestigten Sportflächen auf die Reservefläche südlich des Freibades Campus und zur Sportwiese orientiert und verdeutlichen den Hybrid- aus Acryl Wellplatten in kräftigem grün. Diese hängen vertieft über den giehaushalt als auch die Anforderungen an die natürliche Belichtung. versetzte Anordnung von zwei, später drei, Volumen, lehnt sich an die verlegt werden, wo sie in funktionalem Zusammenhang mit den Tennis- charakter des Gebäudes zwischen Schulhaus und Villa. Fensterbändern, sodass in den Überlappungsbereichen sowie auch Aussenliegende textile Storen gewähren den sommerlichen Wärmeschutz. Architektur des OS-Schulhauses an. Im Massstab weisen die einzelnen plätzen und der Freibadanlage stehen. In der zweiten Etappe wird das Programm durch den Bereich für das bei den Loggias die Transparenz des Materials deutlich wird. An den Die Skelettbauweise mit Leichtbauwände im Inneren ermöglicht eine hohe kompakten Volumenteile jedoch eine Nähe zu den umliegenden Wohn- Lehrpersonal ergänzt, welches süd-westlich platziert einen ruhigen Rück- geschlossen Flächen werden gewellte Faserzementplatten in waldigem Nutzungsflexibilität und Anpassungen an sich ändernde pädagogische bauten auf. Das Primarschulhaus erscheint somit weniger institutionell, zugsort bildet ohne die Sicht auf Zugänge und Pausenflächen einzu- Grünton angebracht. Die unterschiedlichen Grüntöne setzten das Ge- Konzepte. sondern eher wie eine Lernvilla. schränken. bäude in Relation zum angrenzenden Naturraum. Die Erweiterungsmöglichkeit wird als späterer Zugewinn gesehen und Im Inneren ist die Holzkonstruktion spürbar. Sie schafft ein angenehmes ist integraler Bestandteil des Konzepts. Sie setzt die Volumetrie in ihrer Raumklima und ein weiches, warmes Erscheinungsbild, welches mit der additiven Logik fort und schafft eine Akzentuierung der Ecksituation zur frischen Hülle kontrastiert. Weingartenstrasse, während der Schulbetrieb uneingeschränkt weiter- laufen kann. 683 Ts 7 PP ch illb 9 67 ac 682 h 68 3 681 Bammattaweg Kind erga rten 680 OS-Schulhaus Zugang Kindergarten 682 679 68 1 798 7 67 678 Referenz: Fussballfeld Freiluftschule Amsterdam, Jan Duiker 2 68 680 Die 1. Etappe stellt den Bezug zum OS-Schulhaus her und definiert die Aussenflächen Pausen- 1 68 Pausenplatz platz und Fussballwiese. Pausenplatz OS-Schulhaus OS-Schulhaus Dachkante Schwimmbad +10.30m = 688.30m ü.M. Dachaufbau Extensive Dachbegrünung, 90mm Schutzschicht Vlies, 10mm 681 Abdichtung wurzelfest, 2 x 5mm 680 679 Dämmung im Gefälle, 200-300mm Dampfbremse, 5mm Hohlkastendecke gedämmt, 67 7 auf Traglatte aufliegend, 260mm 67 Holzlasur 6 Aussengeräte Zugang Schwimmbad Wandaufbau geschlossen Velo Faserzementplatte gewellt, 3mm Primarschulhaus Lattung, Hinterlüftung, 2 x20mm Weichfaserplatte, Winddichtigkeit, 18mm Zugänge OS-schulhaus Wärmedämmung, Rahmen, 240mm Dampfbremse Abwartswohnung Lattung (Installationen), 50mm zementgebundene Holzfaserplatte, 12mm Pausenplatz Wandaufbau Brüstung Acryl Wellplatte, 3mm Lattung, Hinterlüftung, 2 x20mm Erweiterung Zugänge Turnhalle Weichfaserplatte, Winddichtigkeit, 18mm Zugang Primarschulhaus Velo Wärmedämmung, Rahmen, 240mm 2.OG Dampfbremse +6.40m = 684.40m ü.M. 678.00 Lattung (Installationen), 50mm 678 zementgebundene Holzfaserplatte, 12mm Fenster Holz-Aluminium-Fensterprofile 3-Fach Verglasung U-Wert = 1.0 W/m2K Sportanlage Aussenliegender textiler Sonnenschutz Turnhalle 6 PP 15 PP 15 PP 15 PP 6 67 Turnhalle In der 2. Etappe wird der Übergang zur Wohnbebauung akzentuiert, ohne den Schulbetrieb ein- Deckenaufbau Velo 678 zuschränken. Bodenbelag Linoleum, 10mm Dreischichtplatten, 27mm 677 Zugänge Turnhalle Trittschalldämmung, 20mm Lattenrost kassettenartig verlegt, 65 x 50mm Beschwerung Sand oder Split (Körperschall) Rieselschutz PE_Folie Hohlkastendecke gedämmt, auf Traglatte aufliegend, 260mm 9 PP Holzlasur 1.OG +3.20m = 681.20m ü.M. Wandaufbau Sockel 14 Verzinktes Stahlblech, 3mm PP Lattung, Hinterlüftung, 2 x20mm Weichfaserplatte, Winddichtigkeit, 18mm Pausenplatz Wärmedämmung, Rahmen, 180-240mm OS-Schulhaus Dampfbremse Lattung (Installationen), 50mm zementgebundene Holzfaserplatte, 12mm Campus Bammatta 67 Bodenaufbau EG 9 Pausenplatz 1: 20 0 0.2 0.5 1 Bodenbelag Linoleum, 10mm Primarschulhaus Dreischichtplatten, 27mm Eingangplatz Trittschalldämmung, 20mm Wärmedämmung, 40mm 679 677 Betondecke, 300mm Dämmung, 250mm 678 1: 50 0 0.5 1 2.5 Weingartenstrasse 1: 20 0 0.2 0.5 1 EG 1: 200 0 2 5 10 +0.00m = 678.00m ü.M. 1: 50 0 0.5 1 2.5 1: 500 0 5 10 25 Situation 1:500 Offene Raumsequenz Campus Bammatta 1:2000 Fassadendetail 1:50 1: 20 0 0.2 0.5 1 1: 1000 0 10 20 50 1: 200 0 2 5 10 Situation, Projekterläuterung, Etappierung, Detail 1: 2000 1: 2000 0 20 50 100 1: 500 1: 500 0 5 10 25 1: 50 1: 50 0 0.5 1 2.5 1: 2500 0 25 50 125 1: 1000 0 10 20 50 1: 200 0 2 5 10 1: 2000 0 20 50 100 Froschkönig 1: 500 0 5 10 25 Neubau Schulhaus Quartier Bammatta in Naters 1: 2500 0 25 50 125 1: 1000 0 10 20 50 1: 2000 0 20 50 100 1: 2500 0 25 50 125
Neubau Schulhaus Quartier Bammatta in Naters Froschkönig 67 7 67 6 Fussballfeld Aussengeräte Velo / Kickboard A Klassenzimmer A Klassenzimmer Pausenbereich Primarschulhaus 40 m2 A Klassenzimmer A Klassenzimmer A Klassenzimmer A Klassenzimmer 72 m2 72 m2 Wiese 72 m2 72 m2 72 m2 72 m2 B B Lernloggia Lernloggia 35 m2 35 m2 Pausenbereich Primarschulhaus Hartplatz +0.00m = 678.00m ü.M. +3.20m = 681.20m ü.M. +6.40m = 684.40m ü.M. E Bereich Lehrpersonal A Klassenzimmer A Klassenzimmer A Klassenzimmer A Klassenzimmer 200 m2 A 72 m2 72 m2 A 72 m2 72 m2 Zugang Primarschulhaus 678.00 B Mehrzweckraum A Klassenzimmer A Klassenzimmer 27 m2 72 m2 72 m2 678 A Klassenzimmer A Klassenzimmer 72 m2 72 m2 Baumgruppe Neupflanzung 2. Etappe 2. Etappe 2. Etappe 1. Obergeschoss 1:200 2. Obergeschoss 1:200 Velo / Kickoard 677 Zugang vom Dorfkern Naters Erdgeschoss 1:200 +10.30m = 688.3 m.ü.M. +10.30m = 688.3 m.ü.M. +6.40m = 684.4 m.ü.M. +6.40m = 684.4 m.ü.M. +3.20m = 681.2 m.ü.M. +3.20m = 681.2 m.ü.M. 0.00 = 678.0 m.ü.M. 0.00 = 678.0 m.ü.M. -2.90 = 675.1 m.ü.M. Ansicht Süd 1:200 Schnit A-A 1:200 Schnit B-B 1:200 1: 20 0 0.2 0.5 1 Ansicht West 1:200 Ansicht Ost 1:200 1: 50 0 0.5 1 2.5 Grundrisse, Schnitte, Ansichten 1: 200 1: 200 0 2 5 10 1: 500 0 5 10 25 1: 1000 0 10 20 50 1: 2000 0 20 50 100 Projektwettbewerb Neubau Primarschulhaus Campus Bammatta in Naters Seite 20 1: 2500 0 25 50 125 2. Rang | 2. Preis Nr. 16 PIVOT Architekt COMANNALA ISMAIL ARCHITECTES, Quai de la Sorin 1, 2800 Delemeont Projektleiter/in Toufiq Ismail-Meyer Mitarbeiter Diego Comamala, André Mota Modellfoto
Projektwettbewerb Neubau Primarschulhaus Campus Bammatta in Naters Seite 21 Das Projekt PIVOT schlägt die Setzung eines 5-geschossigen, schlanken Baukörpers im Zentrum des Campus vor. Dieser bildet einen neuen Kontrapunkt zum sehr präsentem Oberstufen- Schulhaus und den ausgedehnten Sporthallen-Volumen. Es schliesst die Zufahrts-Rampe zum UG des Oberstufen-Schulhauses ab und verbindet dieses räumlich und funktional mit der Primar- schule. Die neue Primarschule ist bewusst abgesetzt vom Bestand. Der Tartanplatz bleibt bestehen. Die Distanz von Neubau zu Terrasse der OS gewährleistet die notwendige Eigenständigkeit trotz der bewussten Verdichtung im Zentrum des Areals. Der Neubau präzisiert die Zugänge und Aussenräume des Areals und deren Zuordnungen zu den jeweiligen Ebenen. Der Eingangshof zwischen Schule Oberstufe und Turnhalle Ost wird räum- lich klarer definiert. Der Zugang zum Neubau erfolgt über die Verdichtung zwischen Schulhaus und Turnhalle West, und wird mit einem grosszügigen Vordach ausgezeichnet. Dank dem Ab- bruch der Hauswart-Wohnung wird die OS neu über eine grosszügige einläufige Aussentreppe erschlossen, mit darunter einem wenig überzeugenden Eingang ins Foyer der Aula. Der Grundriss der Primarschule wird klar und einfach als Einbünders organisiert. Im Süden befindet sich die Erschliessungs- und Aufenthalts-Schicht, mit dem Eingangs-Foyer im Erdgeschoss. Die Proportion dieser Raumschicht erlaubt eine vielseitige Nutzung. Im Norden werden je zwei Klassenzimmer jeweils mit zwei Ausrichtungen angeordnet, welche eine gute Belichtung und einen hohe Nutzungsflexibilität erlaubt. Mit nur zwei Zimmern pro Geschoss ist eine familiäre Stimmung im Schulalltag zu erwarten. In der Erschliessungsschicht befinden sich auch WC- Anlagen, die eher knapp dimensioniert zu sein scheinen, wie auch die offene Treppenanlage, welche aus Brundschutz-Gründen einen abgeschlossen Abschnitt ausbilden müsste. Nicht zu unterschätzen sind im Schulalltag die Distanzen der oberen Geschosse ins Erdgeschoss. Im Sockelbereich ermöglicht ein Zugang den aktuell abgeschnittenen Hof als Spielplatz der Primarschule zu nutzen und diesen bisher unattraktiven Bereich aufzuwerten. Hier befinden sich der Lehrer-Bereich und verschiedene Mehrzweckräume. Es könnte allenfalls noch eine direkte Aussenver- bindung zwischen dem Hof und den Aussenplätzen in Erwägung gezogen werden. Die neue Primarschule nimmt die Materialität der umliegenden Bauten auf und setzt diese mittels einer massiven Konstruktion in Stahlbeton um. Das Fassadenraster mit Aluminiumverklei- dungen wirkt fragil im Zusammenhang mit den Ausfachungen des Rasters in Faserbeton-Elementen. Das weiterführen des Rasterkonzepts in inneren des Baus würde den Bezug zwischen Erschliessung und Klassenzimmer aufwerten. Die Erweiterung wird als zusätzliche Raumschicht im Süden vorgeschlagen, mit zwei zusätzlichen Zimmern pro Geschoss. Wenn die Grundrissdisposition und die dazugehörigen Serviceräume knapp ausreichen dürften stellt sich die Frage der natürlichen Belichtung der Halle; umso mehr wäre eine Belichtung via Klassenzimmer-Türen etc. Notwendig. Besonders stellt sich aber die Frage, ob mit der vorgesehenen Turnhallenaufstockung das subtile Gleichgewicht zwischen den Volumen noch gewährleistet ist und die Bauten nicht zu dicht aufeinander «sitzen». Das Projekt PIVOT stellt einen präzisen Vorschlag dar, der durch seine markante Setzung als Gelenk innerhalb des Areals und durch seine Kompaktheit besticht. In der Umsetzung vermag das Projekt diese Qualitäten nicht voll auszuspielen. Nachfolgend Anhang Projektbeitrag PIVOT
Projektwettbewerb Neubau Primarschulhaus Campus Bammatta in Naters Seite 25 3. Rang | 3. Preis Nr. 13 Agora Architekt Marianne Meister, Bäckerstrasse 62, 8004 Zürich Projektleiter/in Marianne Meister Mitarbeiter Angel Solanellas Teres, Camiel Van Noten Modellfoto Projektwettbewerb Neubau Primarschulhaus Campus Bammatta in Naters Seite 26 Das Projekt 'Agora' überzeugt in seiner Intention und bringt mit dessen Eingriffen den ganzen Bammatta-Campus zu neuem Strahlen. Mit einem zugefügten, schlanken Korpus mit volumetri- scher Referenz zum Schwimmbad-Pavillon und zur Turnhalle wird das Areal umfasst. Genauso wichtig wie die Qualität der Gebäude ist die Qualität der Aussenräume. Mit einem Minimum an Interventionen werden die bestehenden Qualitäten verstärkt. So entsteht eine Vielzahl von Aufenthalstorten mit jeweils anderem Charakter, wodurch der Schulcampus nirgends langweilig ist: - Der Bammatta-Platz als zentraler Treffpunkt, wo der Bus auch halten kann. Hier wird die bestehende Asphaltfläche mit einigen kleinen Interventionen stark aufgewertet. - Die Baumzone auf der Westseite des Areals wird zum „Wald“. Dieser schützt die Privatsphäre sowohl der Schüler als auch der Anwohnenden. Zugleich spendet er im Sommer der stark be- sonnten Westseite des Gebäudes Schatten und bewirkt ein angenehmes Raumklima und wohltuende Stimmung in den Klassenzimmern. Der Wald kann als Unterrichtsraum integriert werden. - Die bestehende Wiese wird zum „grünen Hof“, Hauptspielplatz der Primarschüler. Am Hofrand befindet sich abgesetzt vom Hauptgebäude ein Pavillon als Mehrzweckraum für den ganzen Campus oder als Lehrerzimmer. Der Nutzung des Pavillons wird allerdings bezweifelt. Daneben gibt es eine Vielzahl namentlich identifizierter Aussenräume, welche etappenweise - vielleicht sogar mit Integration der Schüler - gestaltet werden können, wodurch eine vielseitige Entwicklung der Kinder gefördert wird. Das Abwartshaus wird abgebrochen und als wichtiges gestalterisches Element wird eine Passerelle vorgeschlagen, welches einerseits die Primarschule mit der Orientierungsschule verbindet und zugleich die Aussenräume begrenzt. Sie ist zur Höhe des Hauptgebäudes kräftiger gestaltet und versucht dessen Eingangssituation zu klären. Die gleiche Klarheit und Finesse wie im grossen Organisationskonzept des Campus ist auch in der Organisation und Gestaltung des neuen Schulpavillons zurück zu finden. Zentral im Gebäude befindet sich das multifunktionale Foyer, welches auch als Spielhalle oder Unterrichtsraum funktioniert und sich sowohl zum Hof als zum Wald grosszügig öffnet. Im Erdgeschoss sind 2 Schul- zimmer angeordnet, im 1. und 2. Obergeschoss jeweils vier. Die Treppe mit eigenem Brandabschnitt führt zu einem breiten Korridor, welcher optional als Unterrichtsraum benützt werden kann. Bei schönem Wetter, kann sich dieser Raum zur Laube ausbreiten. Die Benützung des Korridors und der Laube als Erweiterung der Schulzimmer wird in Frage gestellt. Im Untergeschoss sind Keller, Lagerraum und Technik vorgesehen. Deren Orga- nisation könnte aus funktionaler und aus ökonomischer Sicht effektiver gelöst werden. Das Gebäude hat zwei verschiedene Fassaden, welche auf die verschiedenen Aussenräume reagieren: eine offene Ostfassade mit Tiefenwirkung zum „Hof“ - wobei die Lauben das Volume auflockern - und eine flächige Westfassade mit grossen Fenstern zum „Wald“. Die Konstruktion ist ein Hybridbau: ein Holzbau auf einem massiven Betonsockel. Bei der Holzkonstruktion wird aus ökologischen Gründen darauf Wert gelegt die Verbindungen zu stecken, klemmen und zu schrauben. Ein gesundes Schulzimmerklima wird durch Verzicht von Leim angestrebt. Durch eine natürliche Beschattung des Gebäudes - durch Bäume und Laubengänge - kann die Technik auf ein Minimum reduziert werden, was der Mehraufwand dieser Bauweise hinsichtlich der Erstellungskosten kompensieren könnte. Die Erweiterung einer zweiten Etappe wird als eigenständiger Baukörper im Nordwesten des Geländes positioniert und ein Abriss des Kindergartenpavillons vorgeschlagen. 'Agora' ist eine Vision, die aus den Lebens- und Lernbedürfnissen der Kinder heraus entstanden ist, wodurch die Schule Lebens- und Lernort werden kann. Der Campus wird in einen Kraftort verwandelt. Die Schule wird zur Heimat. Durch das grosse Bauvolumen, konnte das Projekt in der ökonomischen Bilanz nicht mit seinen Konkurrenten mithalten. Nachfolgend Anhang Projektbeitrag Agora
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