WIRTSCHAFTSSTRATEGIE NIEDERÖSTERREICH - Unternehmerland Niederösterreich. Richtig wachsen. Besser leben - Land Niederösterreich

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WIRTSCHAFTSSTRATEGIE NIEDERÖSTERREICH - Unternehmerland Niederösterreich. Richtig wachsen. Besser leben - Land Niederösterreich
WIRTSCHAFTSSTRATEGIE

                                                       2020
                                    NIEDERÖSTERREICH

Unternehmerland Niederösterreich.
Richtig wachsen.
Besser leben.
WIRTSCHAFTSSTRATEGIE NIEDERÖSTERREICH - Unternehmerland Niederösterreich. Richtig wachsen. Besser leben - Land Niederösterreich
INHALT
                 4 AUSGANGSLAGE
                 6 STÄRKEN UND SCHWÄCHEN –
                   CHANCEN UND BEDROHUNGEN
                 8 ELEMENTE DER WIRTSCHAFTSSTRATEGIE
                11 HANDLUNGSPRINZIPIEN
                12 KERNSTRATEGIEN UND HANDLUNGSFELDER
                19 FAZIT
© Rita Newman
WIRTSCHAFTSSTRATEGIE NIEDERÖSTERREICH - Unternehmerland Niederösterreich. Richtig wachsen. Besser leben - Land Niederösterreich
TOP-WIRTSCHAFTSSTANDORT
                                            NIEDERÖSTERREICH
Schon heute zählt Niederösterreich         enorme Chancen und Potenziale vor.
zu den wirtschaftlich leistungsfähigs-     Wir werden deshalb intensiv daran
ten Regionen Europas, anerkannt            arbeiten, die entsprechenden Rahmen-
als innovations- und exportstarker         bedingungen zu schaffen und Unter-
High-Tech-Standort mit exzellen-           nehmen motivieren und unterstüt-
ter Forschungsinfrastruktur. Mit der       zen, um diese Chancen bestmöglich
NÖ Wirtschaftsstrategie und den            nutzen zu können.
damit verbundenen Instrumenten
und Maßnahmen des Wirtschafts-             Wichtige Schritte sind dabei die erfolg-
ressorts haben wir eine wesentliche        reiche Vernetzung von Wissenschaft
Grundlage für die Entwicklung und          und Wirtschaft und die zielgerichtete
Wettbewerbsfähigkeit der niederös-         Unterstützung der klein- und mittel-
terreichischen Wirtschaft geschaffen.      ständischen Betriebe. Mit intelligenter
Niederösterreich soll weiterhin ein        Standortpolitik, einer Breitbandoffen-
Top-Wirtschaftsstandort bleiben und        sive und nicht zuletzt mit entspre-
als solcher weiter ausgebaut werden.       chender Dienstleistungsorientierung

                                                                                                                              © ZVG
Unternehmen sollen in Niederöster-         schaffen wir auch in Niederösterreich
reich optimale Rahmenbedingungen           die beste Grundlage für Entwicklung und
vorfinden.                                 Wettbewerbsfähigkeit in der Zukunft!

So gilt es auch die Entwicklungen rund
um die fortschreitende Digitalisierung
optimal zu nutzen. Unternehmen fin-        JOHANNA MIKL-LEITNER
den durch die neuen Technologien           Landeshauptfrau

                                           MIT MUT UND INITIATIVE
                                           WEITER AUF ERFOLGSKURS
Die Wirtschaft Niederösterreichs ist       negativen Auswirkungen der interna-        strategien definiert, die jeweils ein
durch die umfassenden weltwirt-            tionalen Finanz- und Wirtschaftskrise      Bündel von Handlungsfeldern bein-
schaftlichen Verflechtungen heute          abgefedert werden können. Positive         halten, deren Umsetzung die Nieder-
mehr denn je von internationalen Ent-      Signale gibt es beispielsweise durch ein   österreichische Wirtschaft in Sachen
wicklungen beeinflusst. Dies erfreut bei   Rekordvolumen beim Export sowie bei        Unternehmenserfolg, Wachstums-
positiven Tendenzen und verunsichert,      den Betriebsansiedlungen. Unser Ziel       dynamik, attraktiven Standorten und
wenn negative Einflüsse Wachstum           ist, weiterhin die Wettbewerbsfähigkeit    Marktumsetzung voran bringen sollen.
und Wettbewerbsfähigkeit hemmen.           der niederösterreichischen Wirtschaft      Ich bin überzeugt, dass wir im Schul-
Die regionale Wirtschaftspolitik bietet    zu stärken und der Wachstumsmotor          terschluss mit den Unternehmen und
die Chance, in flexibler, zeitnaher und    von Ostösterreich zu sein. Kraft und       Wirtschaftstreibenden die angestreb-
effizienter Weise auf sich ändernde        Ressourcen müssen daher vor allem          ten Zielsetzungen in den nächsten
ökonomische Rahmenbedingungen              dort eingesetzt werden, wo die größ-       Jahren erreichen werden.
zu reagieren. Mit der im Jahr 2010         ten Hebelwirkungen zu erzielen sind
beschlossenen „Wirtschaftsstrategie        und besonders gute Entwicklungs-
2015“ haben wir bereits gezeigt,           und Wettbewerbschancen bestehen.           PETRA BOHUSLAV
dass mit den darin enthaltenen Ins-        In der „Wirtschaftsstrategie Nieder-       Landesrätin für Wirtschaft,
trumenten der Wirtschaftspolitik die       österreich 2020“ wurden vier Kern-         Tourismus und Sport

                                                                                                                                      3
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WIRTSCHAFTSSTRATEGIE
NIEDERÖSTERREICH 2020
AUSGANGSLAGE
Im Jahr 2010 wurde die letzte Wirt-                       eine leistungsfähige und solide Wirt-            sichten prognostiziert.* Vor diesem
schaftsstrategie Niederösterreich mit                     schaftsstruktur. Mit einem Brutto-               Hintergrund ist es umso wichtiger,
den Stoßrichtungen Innovation/                            regionalprodukt von rund 50 Milliar-             dass regionale Wirtschaftspolitik
Technologie,      Markterschließung,                      den Euro hält Niederösterreich einen             Impulse setzt um die Wettbewerbs-
Qualifizierung, Kooperation, Unter-                       Anteil von 15,8 % an der Gesamtwirt-             fähigkeit ihrer Wirtschaft weiterhin
nehmensgründung und Nachhaltig-                           schaft Österreichs. Nach der im Jahr             zielgerichtet zu unterstützen. Aus
keit verabschiedet. Im Zeitraum 2010                      2008 ausgelösten Wirtschafts- und                diesem Grund wurde darauf geach-
bis 2015 wurden im Zuge der in der                        Finanzkrise war die Weltwirtschaft               tet, die definierte Wirtschaftsstrategie
Strategie definierten Ziele und Stoß-                     von heterogenen Entwicklungen                    genau zu prüfen und entsprechend
richtungen eine Vielzahl innovativer                      geprägt. Global konnte sich stabiles,            der aktuellen Herausforderungen und
Instrumente geschaffen und Maß-                           nachhaltiges Wirtschaftswachstum                 Chancen zu überarbeiten und geeig-
nahmen und Aktivitäten umgesetzt.                         im Zeitraum 2010 bis 2015 bislang                nete Ziele, Instrumente und Maß-
Die niederösterreichische Wirtschaft                      nicht einstellen. Noch immer herr-               nahmen zu definieren, mit der die
konnte in diesem Zeitraum, trotz                          schen Unsicherheit und schwierige                Wirtschaft Niederösterreichs weiter-
schwieriger Rahmenbedingungen auf                         Rahmenbedingungen vor. Für den                   hin auf Wachstumskurs bleiben kann.
dem Wachstumspfad bleiben. Das                            europäischen Raum werden weiter-
Bundesland verfügt nach wie vor über                      hin nur verhaltene Wachstumsaus-

*Stand: September 2014; aktuelle Analysen der Wirtschaftssituation Niederösterreichs finden sich im jeweils neuesten „Wirtschaftsbericht Niederösterreich“
 (Hg. Amt der NÖ Landesregierung, Abteilung Wirtschaft, Tourismus und Technologie) http://www.noel.gv.at/Wirtschaft

                                                          AKTIONSRADIUS DER WIRTSCHAFTS-
                                                          STRATEGIE UND SCHNITTSTELLEN
                                                          Die Wirtschaftsstrategie des Landes              Sie dient auch als Vorgabe für die
                                                          Niederösterreich dient als Grundlage             zahlreichen Kooperationsprojekte mit
                                                          für die Aktivitäten und Maßnahmen                Intermediären wie beispielweise die
                                                          der Geschäftsbereiche des Wirt-                  Technologie- und Innovationspart-
                                                          schaftsressorts des Landes. Dazu                 ner (TIP) mit der Wirtschaftskammer
                                                          gehören insbesondere die Abteilung               Niederösterreich oder das Industrie-
                                                          Wirtschaft, Tourismus und Tech-                  politisches Maßnahmenprogramm -
                                                          nologie beim Amt der NÖ Landes-                  Initiativen 2013-2016 mit der Indus-
                                                          regierung, ecoplus Niederösterreichs             triellenvereinigung Niederösterreich
                                                          Wirtschaftsagentur GmbH, das RIZ                 und nimmt umgekehrt die Über-
                                                          Regionale Innovationszentren Nieder-             legungen und Pläne dieser relevanten
                                                          österreich GmbH, die Niederöster-                Partnerorganisationen mit auf.
                                                          reich Werbung GmbH, die Finan-
                                          © Rita Newman

                                                          zierungssäule N.vest sowie deren
                                                          nachgelagerte Tochtergesellschaften
                                                          NÖBEG, tecnet und accent
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IM RAHMEN DES ENTWICKLUNGSPROZESSES WURDE EIN
 HAUPTAUGENMERK AUF DIE BEDARFE UND HERAUSFORDERUNGEN
             DER WIRTSCHAFT UND DER UNTERNEHMEN GELEGT.

EINGEFLOSSEN SIND:
• Ergebnisse des UnternehmerInnendialogs                           Industriellenvereinigung Niederösterreich,
• Ergebnisse der Unternehmensbedarfserhebung                       erstellt gemeinsam mit dem Land Niederöster-
                                                                   reich und der Wirtschaftskammer Niederösterreich)
• Expertise „Prüfung wirtschaftspolitsicher Kernstrategien“
                                                                 • Aktuelle Konjunkturberichte und Handlungsempfelungen
  (economica – Institut für Wirtschaftsforschung)
                                                                   im Rahmen der regelmäßigen Konjunkturgespräche
• Vergleichsanalyse von Mitbewerbs-Regionen,
                                                                 • Erkenntnisse aus den Arbeitsgesprächen der Vertreter-
  insbesondere anderer österreichischer Bundesländer
  sowie Regionen in Mittel- und Mittelosteuropa                    innen und Vertreter des Wirtschaftsressorts sowie der
                                                                   Wirtschaftskammer Niederösterreich und der
• Aktuelle Untersuchungen und Konzepte zu Teilbe-                  Industriellenvereinigung Niederösterreich
  reichen der niederösterreichischen Wirtschaft und
                                                                 • Laufendes Monitoring- und Evaluierungssystem
  des Wirtschaftsressorts des Landes Niederösterreich
                                                                   im Wirtschaftsressort
• Industriepolitisches Maßnahmenprogramm -
  Initiativen 2013-2016 (Strategiekonzept der

                            WIRTSCHAFTS-
                              KAMMER
                                                     ANDERE
                                                   LANDESABTEI-
    INDUSTRIELLEN-                               LUNGEN (z. B. Raum-
                                                ordnung und Regional-
     VEREINIGUNG                                politik, Gesamtverkehrs-
                                                    angelegenheiten,
                                                         Schulen)
                            WIRTSCHAFTS-
                              RESSORT

   WISSENSCHAFTS-                                  BUNDESSTELLEN
      RESSORT                                      (z. B. Ministerien, AMS)

                             FACHHOCH-                                              SCHNITTSTELLEN
                            SCHULEN UND
                            UNIVERSITÄTEN                                           UND PARTNER-
                                                                                    ORGANISATIONEN

                                                                                                                           5
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STÄRKEN UND SCHWÄCHEN
  CHANCEN UND BEDROHUNGEN

  STÄRKEN
• Die niederösterreichische Wirtschaft verfügt über       • Die Technopole sind ein wichtiges Instrument zur
  eine breite Produktpalette und große Teile der Wert-      Ansiedlung neuer Betriebe und bei der Schaffung
  schöpfungsketten können durch Unternehmen                 neuer Arbeitsplätze.
  im eigenen Bundesland abgedeckt werden.                 • Attraktive Standortfaktoren wie die Verfügbarkeit
• Niederösterreichische Unternehmen profitieren             von Flächen, Verkehrsachsen und Humanressourcen
  hinsichtlich ihrer Exportaktivität im besonderen          führen zu einer relativen Standortgunst.
  Maße von der Ostöffnung sowie der EU –Erweiterung.      • Die Verflechtungen mit dem Ballungsraum Wien
                                                            bergen großes Entwicklungspotenzial.

  SCHWÄCHEN
•		Niederösterreich hat im Zeitraum der letzten zehn       unterschiedliche regionale Ausprägungen bei
   Jahre einen unterproportionalen Anteil von Erfinder-    infrastruktureller Ausstattung und Erreichbarkeit,
   innen und Erfindern verglichen mit dem Bevölkerungs-    Wachstumspotenzialen und Bevölkerungsent-
   anteil von Niederösterreich.                            wicklungen gegeben.
•		Weiterhin sind bedingt durch die geografische          •		Demographischer Wandel und Abwanderung führen
   Lage und den Strukturwandel der letzten Jahre             regional zu schwierigen Rahmenbedingungen.
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© Rita Newman
                           BETRACHTUNGEN DER FÜR DIE WIRTSCHAFT
                           NIEDERÖSTERREICHS RELEVANTEN STÄRKEN,
                          SCHWÄCHEN, CHANCEN UND BEDROHUNGEN

  CHANCEN
•		Erschließung neuer Exportmärkte im Rahmen der           •		Intensivierung der Zusammenarbeit durch Nutzung
   Globalisierung sowie Übertragung der Stärken der be-       bestehender Netzwerke und Innovationskooperationen:
   stehenden Exportstrukturen auf Länder außerhalb der        Wien, Oberösterreich, Burgenland, Steiermark, aber
   EU und Fokus auf Länder mit hohem Wachstumspotenzial.      auch Oberbayern, Stuttgart, Tübingen, Düsseldorf und
•		Zielgerichtete Entwicklung von F&E-Standorten in           Köln sind Regionen, die eine hohe regionale Netz-
                                                              werkdichte mit Niederösterreich aufweisen.
   Niederösterreich durch zentrierte Leitmaßnahmen wie
   Aufbau von Technologiekompetenzen und die               •		Aufbau möglichst durchgängiger Wertschöpfungs-
   Etablierung von F&E-Standorten.                            ketten durch die Forcierung vor- und nachgelagerter
                                                              Liefer- und Leistungsverflechtungen.

  BEDROHUNGEN
• Zu kleine Produktportfolios in Unternehmen               • Geänderte Rahmenbedingungen im Finanzsektor,
  und dadurch Abhängigkeit von nur einem                     nicht zuletzt aufgrund der jüngsten Finanzkrise
  oder wenigen Kunden.                                       (Basel III). Dadurch kann es zu Finanzierungs-
• Überlassung der Veredlung von Gütern und Rohstoffen        und Liquiditätsengpässen, besonders für kleine
                                                             und mittlere Unternehmen (KMU), kommen.
  an andere Regionen (nur Rohstofflieferung bringt
  wenig Wertschöpfung).

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ELEMENTE DER
WIRTSCHAFTSSTRATEGIE
VISION
Niederösterreich versteht sich als       von relevanten Infrastrukturen über       Deshalb strebt Niederösterreich eine
Land für Unternehmerinnen und            Serviceleistungen bis hin zu Finanzie-    wettbewerbsfähige UnternehmerIn-
Unternehmer. Betriebe sollen in          rungsunterstützungen. Nachhaltiges        nenlandschaft an, die dazu beiträgt
Niederösterreich optimale Rahmen-        Wirtschafts- und Unternehmens-            die hohe Lebensqualität der Nieder-
bedingungen für ihre Entwicklung         wachstum ist langfristig die Grund-       österreicherinnen und Niederöster-
und Wettbewerbsfähigkeit vorfinden.      voraussetzung für eine weitere            reicher zu halten beziehungsweise
Dazu gehört die gesamte Bandbreite       Verbesserung der Lebensqualität.          weiter zu verbessern.

UNTERNEHMERLAND                                                                     VISION
                                                                                    & ZIELE
NIEDERÖSTERREICH.
RICHTIG WACHSEN.                                                                  HANDLUNGS-
                                                                                   PRINZIPIEN
BESSER LEBEN.
                                                                              KERNSTRATEGIEN
Niederösterreich schafft eine einzigartige Verbindung
von Wirtschaftskraft und Lebensqualität, von der Men-
schen und Unternehmen gleichermaßen profitieren.
                                                                             HANDLUNGSFELDER
Zukunftsorientiert. Nachhaltig. Gemeinsam.

WIRTSCHAFTSPOLITISCHE ZIELE
Zur Ausrichtung und Fokussierung         nahmen des Landes wurde eine              definiert. Die definierten Ziele auf
aller wirtschaftspolitischen Maß-        Reihe wirtschaftspolitischer Ziele        gesamtwirtschaftlicher Ebene sind:

NIEDERÖSTERREICH IST                     NIEDERÖSTERREICH                          NIEDERÖSTERREICH
DER WACHSTUMSMOTOR                       BAUT HOCHQUALIFIZIERTE                    WIRD ALS ATTRAKTIVER
IN OSTÖSTERREICH                         ARBEITSPLÄTZE AUS                         WIRTSCHAFTSSTANDORT
                                                                                   WEITER AUSGEBAUT

Niederösterreich konnte in den letzten   Weiterhin wird angestrebt die Zahl        Niederösterreich hat als Wirtschafts-
Jahren ein Wirtschaftswachstum er-       der Arbeitsplätze und die Gesamtzahl      standort viel zu bieten. Die günstigen
zielen, welches über dem nationalen      der Beschäftigten zu erhöhen, Haupt-      Standortfaktoren sollen national und
Wert liegt. Es gab Wachstum unter        augenmerk wird dabei vor allem auf        international verstärkt kommuni-
anderem bei Exporten, Beschäftigten      hochwertige Arbeitsplätze gerichtet       ziert werden und dadurch weiterhin
oder Tourismusnächtigungen. Dieser       werden (dazu gehören auch Fach-           Neuansiedlungen, Gründungen und
Weg soll weiter verfolgt werden.         arbeiterinnen und Facharbeiter).          Investitionen forciert werden.
WIRTSCHAFTSSTRATEGIE NIEDERÖSTERREICH - Unternehmerland Niederösterreich. Richtig wachsen. Besser leben - Land Niederösterreich
© Rita Newman

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WIRTSCHAFTSSTRATEGIE NIEDERÖSTERREICH - Unternehmerland Niederösterreich. Richtig wachsen. Besser leben - Land Niederösterreich
© Rita Newman
HANDLUNGS-
                                                                 PRINZIPIEN
          SÄMTLICHE LEISTUNGSTRÄGER DES WIRTSCHAFTSRESSORTS
    ORIENTIEREN SICH ZUKÜNFTIG AN EINER REIHE VON HANDLUNGS-
   PRINZIPIEN, DIE QUERSCHNITTSARTIG ÜBER ALLE KERNSTRATEGIEN,
                    HANDLUNGSFELDER UND MASSNAHMEN WIRKEN.

                                      ÖFFNUNG,                       VERANTWORT-                         DIENST-
      IMPULSE                       KOOPERATION                       UNGSVOLLE                        LEISTUNGS-
    UND AKZENTE                     UND BEWUSST-                     RESSOURCEN-                      ORIENTIERUNG
       SETZEN                       SEINSBILDUNG                       NUTZUNG                         AUSBAUEN
                                     VERSTÄRKEN                     GEWÄHRLEISTEN

Neue Entwicklungen und          Um Kräfte zu bündeln, neue       Erfolgreiche Unternehmen          Kunden sind heutige und
Herangehensweisen erfor-        Ideen zu generieren und          versorgen die Gesellschaft        zukünftige Unternehmen
dern oft Kraft, Mut, Aus-       Lösungen zu entwickeln,          nicht nur mit Produkten und       in Niederösterreich. Für
dauer und strapazieren          wird Zusammenarbeit und          Dienstleistungen, sondern         diese werden weiter die
die finanziellen Möglich-       Kooperation zu einem zent-       auch mit Arbeitsplätzen,          Rahmenbedingungen im
keiten einzelner Betriebe.      ralen Erfolgsfaktor. Deshalb     Innovationen und sozialer         Land verbessert und opti-
Das     Wirtschaftsressort      wird der Kontakt zu stra-        wie auch regionaler Stabilität.   miert, Hürden und Barri-
sucht zukünftig bewusst         tegischen Kooperations-          Um diese Faktoren positiv zu      eren abgebaut sowie die
nach neuen Chancen und          partnern sowohl regional         beeinflussen, werden Unter-       Dienstleistungen des Lan-
Möglichkeiten für Unter-        (z. B. Einrichtungen in Wien)    nehmen bei der Entwicklung        des weiterentwickelt.
nehmen und setzt aktiv          als auch überregional (z. B.     und Umsetzung von res-
Impulse und Akzente durch       Donauraum) gesucht be-           sourcenschonendem und
zukunftsweisende Pilot-         ziehungsweise intensiviert       sozial verantwortungsvollem
projekte und Programme.         werden.                          Wirtschaften unterstützt.

PRODUKTION ALS WICHTIGER FAKTOR
FÜR NIEDERÖSTERREICHS WIRTSCHAFT
Der produzierende Bereich in Industrie und Gewerbe leistet       wickeln. Diesem Ansatz wird insbesondere durch verschie-
in Niederösterreich einen großen Beitrag zur Wirtschafts-        dene Handlungsfelder in den Kernstrategien „Nachhaltiger
kraft. 35% aller Beschäftigten und 45% der Wertschöpfung         Unternehmenserfolg und Internationalisierung“, „Forschung,
der marktorientierten Wirtschaft in Niederösterreich ist auf     Entwicklung und Marktumsetzung“ sowie „Attraktive Stand-
diesen Bereich zurückzuführen und liegt dabei jeweils über       orte“ Rechnung getragen. Diese Kernstrategien beinhalten
dem österreichischen Durchschnitt. Um die Wettbewerbsfä-         Maßnahmenbündel, die die Erhaltung und Weiterentwick-
higkeit, insbesondere der produzierenden Wirtschaft weiter       lung Niederösterreichs als Produktionsstandort zum Ziel
zu verbessern, muss danach getrachtet werden, Niederös-          haben. Darüber hinaus werden auch die für die Produktion
terreich als Standort attraktiv zu erhalten und weiter zu ent-   relevanten Rahmenbedingungen positiv beeinflusst.

                                                                                                                               11
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                KERNSTRATEGIEN
                UND HANDLUNGSFELDER

                NACHHALTIGER           FORSCHUNG,
                UNTERNEHMENS-         ENTWICKLUNG
                ERFOLG UND INTER-      UND MARKT-
                NATIONALISIERUNG        UMSETZUNG
                                                     VIER KERNSTRATEGIEN
                                                     WERDEN ZUKÜNFTIG ALS
                                                     TREIBER FÜR WETTBE-
                                                     WERBSFÄHIGKEIT UND
                                                     WEITERENTWICKLUNG
                                                     DES WIRTSCHAFTSTAND-
                                                     ORTES NIEDERÖSTER-
                                                     REICH DEFINIERT:
                ATTRAKTIVE            GRÜNDUNGEN
                STANDORTE           MIT WACHSTUMS-
                                           DYNAMIK
KERNSTRATEGIE 1: NACHHALTIGER
                    UNTERNEHMENSERFOLG UND INTERNATIONALISIERUNG
Im Sinne der Vision „Unternehmerland     faktoren entgegengewirkt, die durch    lung unterstützt. Im Rahmen von Bera-
Niederösterreich – Richtig wachsen.      neue Rahmenbedingungen im Finanz-      tung und Begleitung von potenziellen
Besser leben.“ zielt diese Kernstrate-   sektor (Basel III) aufgetreten sind.   exportierenden Betrieben wird Hilfe-
gie darauf ab, Unternehmen in ihrem      Dadurch sollen Wachstumsprojekte       stellung bei der Findung von Geschäfts-
nachhaltigen Wachstum und ihren          ermöglicht werden. Durch Förderung     möglichkeiten und Vertriebspartnern
Internationalisierungsaktivitäten zu     und Begleitung von Prozess- und        geboten. Zudem werden Unterneh-
unterstützen. Durch entsprechende        Produktivitätsoptimierung wird die     men bei Betriebsansiedlungs- und
Finanzierungshilfen wird Engpass-        nachhaltige Unternehmensentwick-       Erweiterungsprojekten betreut.

WESENTLICHE HANDLUNGSFELDER IN DIESER KERNSTRATEGIE SIND:
    • FINANZIERUNG UND FÖRDERUNG FÜR WACHSTUMSPROJEKTE
    • FÖRDERUNG VON STRATEGISCHER UND NACHHALTIGER
      UNTERNEHMENSENTWICKLUNG UND RESSOURCENEFFIZIENZ
    • ENTWICKLUNG UND BEGLEITUNG VON PROZESS- UND PRODUKTIVITÄTSOPTIMIERUNG
    • IDENTIFIZIERUNG, BERATUNG UND BEGLEITUNG VON POTENZIELLEN EXPORTIERENDEN

    • FÖRDERUNG VON INVESTITIONEN NACH SCHWERPUNKTEN
    • BETREUUNG VON ANSIEDLUNGS- UND ERWEITERUNGSPROJEKTEN
    • HAFTUNGEN UND BETEILIGUNGEN FÜR INVESTITIONEN UND UNTERNEHMEN

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KERNSTRATEGIEN
  UND HANDLUNGSFELDER

  KERNSTRATEGIE 2:
  FORSCHUNG, ENTWICKLUNG UND MARKTUMSETZUNG
  Im Rahmen dieser Kernstrategie wer-   reichen Absatz am Markt. Es wird        nen auch bei kleinen- und mittleren
  den Forschung und Entwicklung mit     weiterhin Technologiekompetenz an       Unternehmen (KMU) zu heben. Der
  besonderem Fokus auf Marktum-         den Technopolstandorten aufgebaut.      Einstieg in Forschungs- und Entwick-
  setzung unterstützt. Forschung und    Kooperative Innovationsprojekte mit     lungsaktivitäten soll durch Mobilisie-
  Entwicklung alleine reichen nicht     Fokus auf Marktwirksamkeit wer-         rung von Innovationspotenzial und
  aus, um zu wirtschaftlichem Erfolg    den gefördert und begleitet. Das soll   Projektförderungen auch für kleine
  zu kommen.Es braucht den erfolg-      helfen, das Potenzial für Innovatio-    Unternehmen erleichtert werden.

  WESENTLICHE HANDLUNGSFELDER IN DIESER KERNSTRATEGIE SIND:
• AUFBAU VON TECHNOLOGIE- UND INNOVATIONSKOMPETENZ

• FÖRDERUNG VON KOOPERATIVEN INNOVATIONSPROJEKTEN
• ENTWICKLUNG UND BEGLEITUNG VON KOOPERATIVEN F&E&I-PROJEKTEN
  UND BEDARFSGERECHTEN BILDUNGSANGEBOTEN

• FÖRDERUNG VON FORSCHUNGS- UND ENTWICKLUNGSPROJEKTEN
• FÖRDERUNG VON INVESTITIONEN IN DIE SERIENÜBERLEITUNG
• MOBILISIERUNG VON INNOVATIONSPOTENZIAL
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KERNSTRATEGIEN
                UND HANDLUNGSFELDER
© Rita Newman
KERNSTRATEGIE 3:
                                          GRÜNDUNGEN MIT WACHSTUMSDYNAMIK
Durch die gezielte Förderung und       rungsformen wie Beteiligungen und         Hochschulbereich) über die Entwick-
Finanzierung von Unternehmens-         Venture Capital in Österreich eine Vor-   lung potenzieller Ideen bis hin zur Ver-
gründungen mit Potenzial zu Wachs-     reiterrolle inne. Ein spezieller Fokus    netzung und Beratung auch nach der
tum wird der Grundstein für Beschäf-   liegt in technologieorientierten Ge-      Gründung. Im Zentrum stehen dabei
tigung gelegt. Auch die EU sieht in    schäftsideen. Damit wird ein weiterer     die Verbesserung des Gründungs-
diesem Bereich eine Chance, neue       Schritt in Richtung Forschung und         klimas, um die Schülerinnen und
Arbeitsplätze zu schaffen und Armut    Entwicklung gesetzt. Die Betreuung        Schüler sowie Studierende auch zu
zu senken. Das Land Niederöster-       reicht von der Gründungsbewusst-          ermutigen, die Idee einer Unterneh-
reich hat bei innovativen Finanzie-    seinsbildung (bereits im Schul- und       mensgründung als Option zu sehen.

WESENTLICHE HANDLUNGSFELDER IN DIESER KERNSTRATEGIE SIND:
    • ENTWICKLUNG UND FÖRDERUNG VON AKADEMISCHEN GRÜNDUNGEN
    • IDENTIFIZIERUNG UND UNTERSTÜTZUNG INNOVATIVER,
      RASCH WACHSENDER UNTERNEHMEN DURCH RISIKOKAPITAL

    • FÖRDERUNG VON INVESTITIONEN WACHSTUMSORIENTIERTER
      GRÜNDERINNEN UND GRÜNDER
    • IDENTIFIZIERUNG UND UNTERSTÜTZUNG VON GRÜNDERINNEN
      UND GRÜNDERN MIT WACHSTUMSDYNAMIK
    • MOBILISIERUNG VON GRÜNDUNGSPOTENZIALEN
      IM HOCHSCHUL- UND FORSCHUNGSUMFELD

    • EXISTENZGRÜNDUNGSFÖRDERUNG
    • BERATUNG & VERNETZUNG VON GRÜNDERINNEN UND GRÜNDERN
    • GRÜNDUNGSZENTREN

                                                                                                                            17
KERNSTRATEGIEN
  UND HANDLUNGSFELDER

  KERNSTRATEGIE 4:
  ATTRAKTIVE STANDORTE
  Niederösterreich verfügt durch seine   der koordinierte Betrieb von beste-     vative regionalwirtschaftliche Themen
  Lage im europäischen Wirtschafts-      henden, aber auch von neuen Wirt-       aufgearbeitet und umgesetzt sowie
  kernraum über zahlreiche attraktive    schaftsparks soll zudem die Basis für   regionale Leitprojekte gefördert.
  Standortfaktoren. Im Rahmen der        die gezielte Betreuung von Unterneh-    Eine moderne Kommunikationsinfra-
  Kernstrategie „Attraktive Standorte“   men bei Neuansiedlungs- und Erwei-      struktur soll für eine gute Erreichbar-
  wird weiterhin ein Fokus auf die       terungsprojekten bilden. Wichtige       keit peripherer Standorte sorgen. Ein
  Technopolzentren gelegt, die sich zu   touristische Standorte werden eben-     besonderes Augenmerk liegt in dieser
  dynamischen Entwicklungsmotoren        falls untersucht und gezielt unter-     Kernstrategie auch beim Standort-
  entfaltet haben. Die Entwicklung und   stützt. Daneben werden auch inno-       und Tourismusmarketing.

  WESENTLICHE HANDLUNGSFELDER IN DIESER KERNSTRATEGIE SIND:
• ENTWICKLUNG UND MANAGEMENT VON TECHNOLOGIE- UND FORSCHUNGSZENTREN

• FÖRDERUNG VON REGIONALEN LEITPROJEKTEN
• IDENTIFIZIERUNG & BETREUUNG VON TOP-ANSIEDLUNGS- UND ERWEITERUNGSPROJEKTEN

• ENTWICKLUNG UND MANAGEMENT VON
  WIRTSCHAFTSPARKS UND STANDORTKOOPERATIONEN
• STANDORT-, LANDESIMAGE- UND TOURISMUSMARKETING
• ERREICHBARKEIT PERIPHERER STANDORTE DURCH MODERNE
  KOMMUNIKATIONSINFRASTRUKTUR
FAZIT
                Vier Handlungsprinzipien, vier Kern-    das Wirtschaftsleben und die Wett-     gie regelmäßig auf den Prüfstand
                strategien und ein dazugehörendes       bewerbsfähigkeit Niederösterreichs     gestellt, um neue Entwicklungen und
                Bündel an Handlungsfeldern bilden       ausüben. Um eine effiziente Umset-     sich ändernde Rahmenbedingungen
                den Kern der Wirtschaftsstrategie       zung der Strategie zu gewährleisten,   zeitgerecht zu berücksichtigen. Dazu
                Niederösterreich 2020. Diese dient      wird die strategische Ausrichtung      dient neben der laufenden Beob-
                insbesondere als Wegweiser für die      mit einer Reihe von Zielvorgaben       achtung der nationalen und inter-
                Organisationen und Geschäftsbe-         und Leitprojekten auf die einzelnen    nationalen Wirtschaftsentwicklung
                reiche des Wirtschaftsressorts, dient   Geschäftsbereiche des Wirtschafts-     und den dazugehörigen Rahmenbe-
                aber auch zur Orientierung für andere   ressorts übertragen und die Errei-     dingungen auch weiterhin der Unter-
                Ressortbereiche des Landes und          chung der Zielsetzungen mittels        nehmerInnendialog Niederösterreich,
                weiterer Partnerorganisationen, die     eines entsprechenden Steuerungs-       der in der neuen Strategieperiode fort-
                durch ihre Maßnahmen und Aktivi-        systems laufend überprüft. Zudem       gesetzt wird.
                täten maßgeblichen Einfluss auf         werden auch die Inhalte der Strate-
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                                                                                                                                         19
www.noe.gv.at

                                            Abteilung Wirtschaft, Tourismus und Technologie
                                            beim Amt der NÖ Landesregierung
                                            3109 St. Pölten
                                            Landhausplatz 1, Haus 14
                                            Tel. 02742/90 05 DW 16157
                                            post.wst3@noel.gv.at

                                            IMPRESSUM
© Kurt-Michael Westermann / www.noe.gv.at

                                            Herausgeber: Amt der NÖ Landesregierung
                                            Abteilung Wirtschaft, Tourismus und Technologie
                                            Redaktion: Abteilung Wirtschaft Tourismus und Technologie:
                                            Mag. Christian Neuwirth
                                            Fotos: Rita Newman, Kurt-Michael Westermann, VPNÖ
                                            Lektorat: Miriam Shahd
                                            Gestaltung: spreitzerdrei Werbeagentur GmbH
                                            Druck: Amtsdruckerei der NÖ Landesregierung, St. Pölten
                                            Stand: Oktober 2017
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