Wo sind sie geblieben? - Scottish Aviation "Twin Pioneer" in der Schweiz: (CAF) Swiss Wing
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Volume 20, No. 78 September 2015 Titelfoto: Die Scottish Aviation Twin Pio- neer HB-HOX hochglanzpoliert im Dienste der Schweizer Grundbuchvermessung. [Foto: G. Bouma Collection] Scottish Aviation «Twin Pioneer» in der Schweiz: Wo sind sie geblieben? Anlässe der CAF Swiss Wing: NEAT, Pilsen und Full-Reuenthal
CAF Swiss Wing September 2015 Seite 2 70 Jahre Befreiung von Pilsen Die Stinson hatte die Ehre als ein- ziges Flugzeug aus dem Krieg, den Convoy of Liberty „Convoy of Liberty“- welcher aus Roger Burri “D-Day to V-Day” – ungefähr 600 Fahrzeugen und Pan- stand auch dieses Jahr als Motto im zern der US Armee bestand zu über- Zentrum den 70 Jahr-Feierlichkei- fliegen. ten zur Befreiung von Pilsen zwei Es gab in den folgenden Tagen noch Liebe CAF Swiss Wing-Mitglieder Tage vor dem Waffenstillstand vom viele sehr schöne Flugstunden in Für diese Ausgabe habe ich als Redaktor anstelle 8 Mai 1945. und um Pilsen und selbst Polizisten, unseres Wing Leaders das Vorwort geschrieben. was bei Tiefflügen sehr gut zu sehen Unser CONTACT ist schon seit langem Jonas Keusch, seines Zeichens Me- war, winkten der Stinson zu. kein eigentlicher «Newsletter» mehr chaniker F/A-18, und ich starteten sondern hat sich über die Jahre zu ei- am 2. Mai um 0900 vom Birrfeld nach ner richtigen kleinen Schweizer Flug- Pilsen, CZ. Wie so oft war der Wet- zeugzeitschrift gemausert. Damit muss terreport nicht gerade rosig. Aber die man sich natürlich auch der Konkurrenz Stinsy ist ja ein Aufklärungsflugzeug stellen und versuchen, immer wieder in- und findet somit immer den Weg. teressante Themen zu finden, die nicht Unser Ground Team fuhr vom Birr- gleichzeitig von anderen Zeitschriften feld mit zwei Anhängern mit einem präsentiert werden. Konsequenterwei- Dodge CC, einem M29 Weasel Voll- se macht es also bei «75 Years Battle kettentransporter von 1942 und ei- of Britain» keinen Sinn, etwas über ner Harley-Davidson WLA bereits Hurricane und Spitifire zu schreiben. früh am selben Tag los. Über Bayern Oben: Der M29 Weasel wird mit einer Fäh- Auch nicht über die Messerschmitt Bf flogen wir nach Letkov-Plzen, dem re über den Fluss gebracht Links: Roger und 109. Wir haben dafür ein ganz seltenes Pilsen am nächsten gelegenen Flug- Jonas in der Stinson der CAF Swiss Wing Flugzeug gefunden, und können seine feld. über Pilsen Unten: 200‘000 Menschen säu- unglückliche Geschichte in dieser Aus- men die Parade des legendären «Convoy of gabe präsentieren: Die Ayres LM200 Liberty» mit über 600 Originalfahrzeugen und Panzern der US Armee [Fotos: Roger Burri] Loadmaster. Es ist sicher schon allen mehrfach aufge- fallen, dass nicht selten die «regulären» Vom Pilsener Military Car Club wur- Zeitschriften gleichzeitig einen Bericht den wir eingeladen, an ihren Aus- zu einem Flugzeug oder einem Ereig- flügen teilzunehmen. Nebst einer nis bringen. Das hat einerseits damit zu unglaublichen Gastfreundschaft und tun, dass solche Artikel oft von externen viel Bier ist das Übersetzen eines 100 Autoren an verschiedene Zeitschrif- Fahrzeuge-Convoys mittels einer ten geschickt werden und andererseits, Fähre über einen Fluss zu erwähnen. dass halt jeder auf der Suche nach dem «Speziellen» ist und es sich daher durch- So musste es wohl im Krieg gewe- Die vier Tage in Pilsen bleiben uns aus ergeben kann, dass man aus unter- sen sein: Das Flugfeld war kaum zu allen in bester Erinnerung und schiedlichen Richtungen kommend, auf erkennen und gelandet wurde auf ich hoffe, dass die Stinson an der das selbe Flugzeug stösst. Genau das ist einer bombierten Piste mit relativ 75-Jahrfeier am „Convoy of Liberty“ uns jetzt mit der Scottish Aviation Twin hohem Gras. Kurz nach dem Landen am 8. Mai 2020 auch wieder stolz die Pioneer passiert. Über dieses Flugzeug kamen junge Leute aus dem Han- US Air Force des Zweiten Weltkriegs hat man jahrelang nichts gelesen.... gar und bemusterten enthusiastisch repräsentieren wird. Seit Anfang des Jahres habe ich Fotos die «Stinsy». Sie hal- und Berichte zusammengesucht und al- fen dann beim Tanken, les war bereit um in der Septemberaus- schieben und offerierten gabe des CONTACT gedruckt zu wer- mir sogar einen Han- den. Im Juli berichtete AEROPLANE garplatz. Ja was es denn ausführlich über die «Twin Pin» und im kosten würde, fragte August SKYNEWS. Halb so schlimm ich auf unsere typische - wir haben natürlich noch einige ganz korrekte Schweizer Art spezielle Details, die die anderen Zeit- – «Nichts»; ich könne schriften nicht beleuchtet hatten. dann abends eine Run- de Bier spendieren, war Kuno Gross die lachende Antwort der Gruppe.
CAF Swiss Wing September 2015 Seite 3 Frühlingsanlass des Swiss Wing Stolleneingang. Zwei Kilometer weit Besuch NEAT Erstfeld fährt man in den Versorgungsstol- len, von dort gings zu Fuss in die Caf Col Herny Saladin Am Pfingst- erste Röhre des Bahntunnels. Hier samstag war der Besuch der NEAT ist alles praktisch fertig. Muss es ja – Baustelle der Alptransit angesagt. sein, denn in wenigen Wochen wird 33 Frauen und Männer haben sich nach 15-jähriger Bauzeit der erste angemeldet. Es war ein guter Zeit- Zug durchfahren. Fast ein Jahr lang punkt, denn fast alle Arbeiten am werden Versuchsfahrten durchge- Jahrhundertwerk sind abgeschlos- führt, alle Notfallprozeduren müs- sen. sen geübt werden. Wir marschierten de und auch in Zukunft geleistet Die ersten Besucher waren schon in wird. Ein bisschen dürfen wir stolz Embrach bei Hess-Car eingestiegen, sein auf die innovativen Geister un- die grösste Gruppe stieg am Flugha- serer Zeit, müssen aber doch beden- fen Kloten in den Bus und der letzte ken: 1862-72 hat Louis Favre mit Halt war im Birrfeld. Unser Fahrer seinen hunderten von Mitarbeitern war über die spezielle Verkehrssi- den Eisenbahntunnel in zehn Jahren tuation an diesen Morgen bestens durchgeschlagen, für den Strassen- im Bild - überall Stau! So wählte er tunnel brauchte man auch zehn Jah- die Route durchs Freiamt, erreichte re. Dieses Bauwerk ist nicht (nur) für die Gotthardautobahn bei Rotkreuz die Schweiz, es ist ein Teil des Euro- und dann ging die Fahrt Richtung päischen Schnellbahnsystems. Brunnen zur Axenstrasse. In Altdorf durch die Querverbindungen, durch Wir dürfen gespannt sein, was die konnten wir die total verstopfte Au- einen Rettungsstollen und auch ne- Testfahrten bringen – und dann auf tobahn von ferne sehen. Wenige Mi- ben dem Geleise in einer der beiden den Eröffnungstag im nächsten Jahr. nuten später erreichten wir unseren Röhren. Die Personenzüge werden Am Schluss der Führung gingen wir ersten Zielort, das Empfangsgebäu- mit 250 km/h durchrasen -aber was noch zum Ausstellungsraum mit den de mit der Kantine. ist mit den Güterzügen (nur 160 Anschauungsmodellen. Dann kam An einem halbstündigen Vortrag be- km/h)? Die Lösung sieht so aus: Ein auch schon die Heimfahrt, wieder kamen wir alles Wissenswerte und Personenzug fährt los, dann folgen über Schleichwege durch den Aar- auch die Sicherheitsmassnahmen für drei Güterzüge hintereinander. So gau und nachher Richtung Zürich. Besucher zu hören. Seit fünfzehn verlässt der dritte Zug den Tunnel, Wir haben viel Neues gesehen, vieles Jahren wird gebaut, hier in Erstfeld bevor der nächste Personenzug an- verstehen gelernt und danken Max ist der Anfang und 57 km weiter gesaust kommt. Wir sind alle sehr Schönenberger für die tadellose Or- südlich werden die Züge den Tun- beeindruckt, was hier geleistet wur- ganisation. nel wieder verlassen. Fahrzeit 18 Minuten, mit einer Reisegeschwin- digkeit von 250 km/h! Nach die- ser spannenden Einführung wurde schon zum Mittagessen gerufen. Die festlich geschmückte Betriebs- kantine zauberte ein leckeres Essen auf die Tische und zum Schluss, als Überraschung wurde eine herrliche Torte herbeigebracht: Vreni hatte Geburtstag! Am Nachmittag ging es dann zur Ausrüstung der Besu- cher und mit den Kleinbussen zum Oben: Die Besuchergruppe der CAF wird- mit der nötigen persönlichen Sicherheitsaus- rüstung ausgestattet. Mitte: Die Besuchergruppe wird anhand Airshows & Aviatik-Erlebnisreisen 2015 eines Modells über den Tunnel und dessen Installationen informiert Für Kenner von Spezialisten zusammengestellt! Unten: Die ganze Gruppe, CAF Swiss Wing Acapa Tours GmbH Geschäftsstelle Aarberg: und Fokker-Team - obwohl der Anlass am Cosmos Tours, Mühlaudamm 6, 3270 Aarberg, Tel. 032 392 75 80 Pfingstsamstag stattfand fanden sich insge- info@cosmos-tours.ch / www.cosmos-tours.ch samt 33 Teilnehmer. [Fotos: Henry Saladin]
CAF Swiss Wing September 2015 Seite 4 Rundflüge für eine gute Sache Wing beteiligten sich an die- Flugtag Hospiz sem speziellen Anlass. Theo Arter war nicht nur zustän- Kuno Gross Der Verein «Hospiz Aar- dig für die Musikanlage son- gau» setzt sich für Menschen am dern kümmerte sich auch um Ende des Lebens ein und entlastet die Passagiere welchen dann betreuende Angehörige. Er arbeitet Werner Meier die Gegend von interdisziplinär mit Hausärztinnen oben zeigte. Die «Stinsy» flog und -ärzten, Spitex-Organisatio- an diesem Tag bis zum Son- nen, Onkologie-Fachpersonen der nenuntergang neun Einsätze - Krebsliga, Sozialarbeitenden, The- mehr als alle anderen teilneh- rapeuten und Seelsorgenden zu- menden Flugzeuge. Oben: Ursula Hover, eine der Samariterin- sammen. Am Abend waren dann rund 180 nen erhält von Werner Meier die letzten In- Gäste im Birrfeld und genossen ei- formationen vor dem Start [Foto: Gertrud Maurer] Am Samstag, dem 27. Juni, fand zum nen schönen, informativen und un- Anlass des 20-jährigen Bestehens des terhaltsamen Abend bei „Speis und Brugg, Heinz Wyss, als Vertreter des Vereins mit Unterstützung des Flug- Trank“, Schwyzerörgelimusik und Flugplatzes Birrfeld. platzes Birrfeld, dem Lions-Club sehr guter Stimmung. Als Festred- Zitat Heinz Wyss, stellvertretender Brugg und dem Aeroclub Aargau nerinnen und Festredner „amteten“ Flugplatzleiter: «Für mich persön- ein Flugtag für die zahlreichen Mit- Nationalrätin Ruth Humbel, Natio- lich war es ein grosser „Aufsteller“ arbeitenden statt. In acht Flugzeu- nalrat Geri Müller, Rolf Tschannen, zu sehen und zu spüren, wie sich gen konnten die Mitarbeiter, Gäste als OK-Präsident des Hospiz, Mar- alle Helferinnen und Helfer mit und Mitglieder einen kurzen Rund- grit Beck, Präsidentin der L. Thut Freude und Begeisterung für den in flug geniessen. Geflogen wurde von Stiftung, Richard Plüss, als Gemein- jeder Beziehung gelungenen Anlass 1700 bis 2150 Uhr und in diese Zeit deammann der Standortgemeinde eingesetzt haben. Eine Begeisterung, wurden 157 Passagiere befördert. Lupfig, Frau Lilian Studer von der die sich auch auf die Gäste und Or- Auch zwei Mitglieder der CAF Swiss EVP, Alois Wyss, Präsident Lions ganisatoren übertragen hat!» Pilot Werner Meier mit der Stinson L-5 am bleiernen Himmel. Henry Saladin kommentierte gekonnt am Alle zwei Jahre in Full-Reuenthal Mikrofon die gezeigten Flugeinla- Militärfahrzeugtreffen gen wie Performance Demo, Reco- Rolf Suhner Am ersten Juliwochen- gnitionflug sowie Zielflug für die ende fand bei sehr grosser Hitze Radarflab 35 mm und Rapier. Nach das 6. internationale Militärtreffen dieser Demonstration überflog die in Full statt. Bereits kurz nach Er- Stinson nochmals das Gelände und öffnung strömten die Begeisterten entschwand Richtung Birrfeld. in Scharen auf das Gelände. Dem Schreiber wurde es trotzt reich- lichem Getränkevorat und Son- Auch der Vereinsstand der CAF nenhut zu heiss und er verliess am Swiss Wing war wieder an promi- frühen Nachmittag die gelungene nenter Stelle aufgebaut. Vorstellung mit vielen Fotos und po- Auf dem grossen Gelände waren sitiven Eindrücken. verschiedene Dioramen wie ein Feldflugplatz mit einer Spitfire IX WZ JJ «Lady Ellen III» von Lt Faw- cett, oder ein deutsches MG Nest, englische Soldaten vor ihren Zelten, oder der schweizerische Zivilschutz mit einem Lazarett zu bestaunen. In der nahen Kiesgrube zeigten di- verse Panzer wie der T-34 aus dem 2. Weltkrieg oder der T-72 aus rus- sischer Produktion sowie Schweizer Schützenpanzer ihr Können. Kurz vor der Mittagspause erschien CAF-
CAF Swiss Wing September 2015 Seite 5 11. Flüügerchilbi Flugmeeting der tig laufen. Über nacht wurden dann Beromünster Spitzenklasse die nötigen Teile aus Dübendorf he- La Ferté Alais L rangebracht und am Sonntagmorgen Erik Schwickardi Bei traumhaftem brummte die alte Maschine wieder Flugwetter strömten mehr als 2500 zuverlässig durch die Luft. Flugbegeisterte an die „Flüü- Kuno Gross Das Ku Die Kollegen von der CAF French gerchilbi“ auf dem Flugplatz Bero- „M „Meeting Aeri- Wing waren natürlich auch vor Ort münster: Flugzeuge und Helikopter en“ der „Amicale und empfingen uns freundlich an standen pausenlos im Einsatz. Jean Baptiste Salis“ findet jedes ihrem Stand. Zwei Tage Flugshow Jahr Ende Mai auf dem Aérodrome vom Feinsten – ich war bestimmt Cereny-Ly Ferté Alais statt. Diese nicht das letzte Mal in La Ferté-Alais. Flugshow ist neben den „Flying Le- gends“ in Duxford wohl eine der grössten Veranstaltungen dieser Art in Europa. Nachdem wir in der Nähe übernachtet hatten waren wir Ein ganz spezielles Highlight war am Samstagmorgen bald in das „Oldtimer-Fly in“. Rund ein der Schlange vor dem Aéro- Dutzend historischer Flugzeuge flo- drome. Alles lief sehr profes- gen den Flugplatz Beromünster an sionell ab und kurz danach und waren an der „Chilbi“ zu Gast. hatten wir das Auto geparkt Das Publikum hatte die Möglichkeit, und befanden uns auf dem diese exklusiven Aviatik-Raritäten Weg zur Flugzeugausstellung. aus nächster Nähe zu bewundern. Super. Da sah man einfach mal Zu bestaunen waren nebst Oldtimer- „etwas anderes“. Nichts gegen Flugzeugen auch wunderschöne die Spitfires in Duxford – aber historische Automobile und Motor- irgendwann hat man die dann räder namhafter Marken. Zwei He- auch gesehen. In La Ferté- likopter, sechs Flugzeuge und die Alais findet man auch franzö- Tandem-Fallschirmspringer waren sische Flugzeuge, die einem pausenlos im Einsatz für die belieb- sonst eher selten begegnen ten Rund- und Schnupperflüge. und zu meiner Überraschung war da auch eine grosse Anzahl von Flugzeugen Oben: Eröffnet wurden die Flugvorführun- aus dem Ersten Weltkrieg – gen mit der Caudron GIII, einer Replika der zumeist allerdings als flugfä- «Amicale Jean Babtiste Salis» und einem hige Replikas. Nachbau der Morane G von «Réplic›Air» . Und als diese Doppeldecker [Foto: Peter Froidevaux] dann ab 13:00 in der Luft wa- Mitte: Die Hawker Sea Fury in den Farben ren gaben sie richtig Gas. Un- der Australischen Marine zusammen mit ei- glaublich, was in diesen Ma- nem Hawker Hunter T Mk 68 der Schweizer schinen steckt. Sehr eindrücklich Luftwaffe. [Foto: Peter Froidevaux] war die Morane G, mit der die Unten: Die «Swissair» DC-3 stand leider Leute von „Réplic’Air“ im nicht für Rundflüge zur Verfügung. Im Vor- Oben: Nebst der knallgelben Bücker Bü 131 September 2013 zum 100 Jahr dergrund eine Jodel D9 Bébé. [Foto: Johann Zsidy] Jungmann von 1939 sah man in Beromüns- Jubiläum von Roland Garros‘ ter auch eine Dornier Do 27 von 1956 und Flug das Mittelmeer überquert eine Piper Super Cub von 1961 hatten. [Foto: Martin Thöni] Der ganze Anlass war sehr «An der Flüügerchilbi 2015 hat ein- professionell organisiert und fach alles gestimmt – das Traum- es herrschte eine sehr ange- wetter, Helikopter, Flugzeuge, Fall- nehme, entspannte Atmosphä- schirmspringer, Ballonfahrer: Wir re. Etwas Pech hatten wohl möchten uns bei allen Besuchern die, die am Samstag einen recht herzlich bedanken.», sagt zu- Rundflug mit der Ju-52 ma- frieden Hans-Rudolf Müller, Präsi- chen wollten, denn der linke dent des Flubag-Verwaltungsrats. Motor wollte nicht mehr rich-
CAF Swiss Wing September 2015 Seite 6 Auf dem Weg zum PC-6 Porter gen Handgriffen ausgebaut, zusam- Einzelstück Pilatus P-4 mengeklappt und im hinteren Teil der Kabine verstaut werden. Damit Kuno Gross Während seiner Tä- wurde für die Fracht viel Platz ge- tigkeit bei der Firma von Alfred wonnen. Comte hatte Henry Fierz bereits Dank der weit öffnenden Doppeltü- einige Flugzeuge konstruiert, die re auf der linken Seite konnten nicht vielseitig anwendbar waren. Lei- nur die Passagiere äussert bequem der blieb ihnen der kommerzielle ein- und aussteigen, die Türdimensi- Erfolg versagt und einzig der AC-4 on von 1,70 m x 1,07 m erlaubte auch wurde in elf Exemplaren gefertigt. das einfache Beladen mit fast einer halben Tonne sperriger Fracht. Das Prinzip solcher Flugzeuge blieb An weitere Einsatzmöglichkeiten Flugzeugkonstrukteur dem begabten Konstrukteur jedoch wurde bei der Konstruktion eben- Henry Fierz immer im Kopf. Am 22. März 1948 falls gedacht. So besass der P-4 eine vollführte der fünf- Henry Fierz reiste im Jahre 1920 in sitzige, von Henry die Vereinigten Staaten von Ameri- Fierz konstruierte ka, um sich in der amerikanischen Pilatus P-4 seinen Flugzeugindustrie die neuesten Er- Erstflug. Er war ganz kenntnisse anzueignen. Bevor er dort offensichtlich eine aber eine Anstellung fand, musste er Weiterentwicklung sich zuerst einmal im Strassen- und der bei Alfred Comte Tiefbau seinen Lebensunterhalt ver- gefertigten Flugzeu- dienen. Danach hatte er Anstellun- ge. Der P-4 war, wie gen bei den Flugzeugfirmen Curtiss schon die Comte- und Douglas, wo er sich mit allen Flugzeuge, als abge- Aspekten des Flugzeugbaus vertraut strebter Hochdecker machte, und verbrachte auch noch mit Spornrad kon- einige Zeit beim bekannten Moto- struiert. renbauer Packard. Das Flugzeug war Als er 1925 in die Schweiz zurück- aber noch weit mehr kehrte, wurde er Chefkonstrukteur als seine inoffiziel- bei der Flugzeugfirma von Alfred len Vorgänger ein Comte in Oberrieden. Seine erste echtes „Vielzweck- Konstruktion war die AC-1. Bekann- flugzeug“. Als Pas- ter wurden aber die späteren Flug- sagierflieger konnte zeugtypen: AC-4, AC-8, AC-11 und es ausser dem Pi- AC-12. loten weitere vier Henry Fierz trat 1934 aus der in Personen befördern. wirtschaftliche Schwierigkeiten ge- Obwohl es nicht als ratenen Firma aus und wurde tech- luxuriöse Reisema- nischer Leiter bei der Swissair. 1940 schine gedacht war, kam er als technischer Leiter und war es mit einer Chefkonstrukteur zu der 1939 ge- schallgedämpften Die Fotos oben entstammen einem Prospekt für den P-4. Das gründeten Firma Pilatus, wo der P-2 Kabine und einer Stahlblatt-Fahrwerk, welches für die Serienflugzeuge vorgesehen 1945 sein erstes in nennenswerter Heizung ausgestat- war, ist sehr professionell hineinretouschiert worden. Zahl gebautes Flugzeug war. tet. Immer die War- Das Foto unten zeigt die tatsächliche Fahrwerkskonstruktion des Danach kamen der P-4 (1948) und tungsfreundlichkeit einzigen je gebauten P-4; elegant war sie wirklich nicht. der P-3 (1953) und schliesslich seine im Blick waren die weltweit bekannteste Konstruktion - Innenseiten der Sei- der PC-6 «Porter» (1959). tenwände aus einem Henry Fierz, der nie einen Piloten- leicht abwaschbaren schein besass, starb 1972 in Buochs Plastikmaterial ge- im Alter von 75 Jahren. fertigt. Die Angaben sind dem Artikel von Roger Selbstverständlich Mazardo, «Schweizer Pioniere der Wirt- konnten die vier Pas- schaft und Technik», Band 84 , entnommen. sagiersitze mit weni-
CAF Swiss Wing September 2015 Seite 7 war und deshalb die eigenen Projek- te zurückstellen musste. Der einzige P-4 blieb bei Pilatus und stürzte am 13. Oktober 1957 bei einer Übung mit der Rettungsflugwacht im Sustengebiet auf den Steinglet- scher ab. Bei diesem Unfall kam ein mitfliegender Fallschirminstruktor auf tragische Weise ums Leben und das Flugzeug erlitt einen Totalscha- den. Vom P-4 ist nicht viel übrig geblie- ben. Nebst dem oben erwähnten Prospekt gibt es nur noch eine kleine Anzahl von Fotos. Selbst die Firma Pilatus schrieb auf Anfrage: „Über den P-4 gibt es leider nur sehr weni- ge Angaben – sogar bei uns.“ Zwei Jahre nach dem Verlust des P-4 landete Pilatus dann mit dem PC-6 „Porter“ einen Volltreffer. Der „Por- ter“ ist eine konsequente Weiterent- wicklung des P-4 und bis heute das Mass aller Dinge im Bereich STOL in dieser Klasse von Flugzeugen. Öffnung im Boden, welche zur Ins- tallation einer Kamera gedacht war. Der P-4 konnte als Sprühflugzeug in der Agrarfliegerei eingesetzt werden. Auch die Verwendung als Sanitätsflugzeug war fest vorgese- hen – dafür konnten zwei Bahren übereinander installiert werden. Die geräumige Kabine bot dann immer noch genug Platz für eine medizini- sche Begleitperson. Die gewölbte Frontscheibe gewährte dem Piloten einen ausgezeichneten der internationalen Flugschau in Le Blick und das Flugzeug hatte den Bourget präsentierte. Ruf, dass es sehr angenehm zu flie- Leider blieb der P-4 ein Einzelstück. gen war. Sein 260 PS Lycoming GO Trotz der vielen guten Eigenschaf- 435-A Sechszylindermotor brachte ten, die das Flugzeug aufwies war es es auf eine Reisegeschwindigkeit in seiner Konstruktion zu dieser Zeit von 210 km/h. Die Startstrecke des bereits veraltet. Der Rumpf bestand P-4 betrug etwa 170 Meter und die immer noch aus einem bespannten Reichweite war ungefähr 900 Kilo- Metallrohrrahmen und die Flügel meter. Das breite und robuste Fahr- waren aus Holz gefertigt und mit werk war für Landungen auf unvor- Stoff bespannt. Als der P-4 zum ers- bereiteten Pisten geeignet. ten Mal flog, kamen bereits überall Das Flugzeug hatte offensichtlich Ganzmetallflugzeuge in Mode. Potenzial. Dies wurde auch von Pila- Der Erfolg blieb dem P-4 wohl aber tus erkannt, da man einen sechsseiti- vor allem daher versagt, weil Pilatus Für den Serienbau waren auch Varianten gen Prospekt in Englisch und Fran- voll mit dem Lizenzbauprogramm mit Ski und Schwimmern vorgesehen - ge- zösisch druckte und den P-4 1949 der De Havilland-Düsenjäger für baut wurden sie aber nie. zusammen mit dem Trainer P-2 auf die Schweizer Flugwaffe ausgelastet Ein herzliches Dankeschön geht an die Fir- ma PILATUS in Stans, welche Zeichnungen und Fotos für diesen Beitrag zur Verfügung stellte.
CAF Swiss Wing September 2015 Seite 8 Scottish Aviation Twin Pioneer Kuno Gross Die Firma Scot- tish Aviation wurde 1936 in Prestwick als Flugschu- le gegründet und betätigte sich ab 1938 auch mit der Wartung von Flugzeugen. Während des Zweiten Welt- kriegs war man hauptsäch- lich mit der Wartung und der Reparatur von ameri- kanischen Consolidated B-24 Bombern beschäftigt. Als der Krieg dann vorbei war,hatte die Firma ein Pro- blem: Es gab keine Aufträ- ge mehr. Wie alle anderen und den Massen der alten ameri- ser Grösse keine berauschende Leis- britischen Flugzeugfirmen versuch- kanischen Stinson L-1 sehr ähnlich tung. Da das Flugzeug mit einem te man mit neuen Modellen das - ausser beim Leergewicht, denn sie altmodischen Spornrad versehen Überleben zu sichern. wog mit 1700 Kilogramm rund 30% war, konnte man keine Heckklappe mehr. Die Leistungen des Motors installieren. Warum man dann aber Hoffnung schöpfte man aufgrund ei- waren leider zu schwach, so dass die auch noch auf eine grosse seitliche ner Ausschreibung des Luftfahrtmi- Royal Air Force (RAF) das Flugzeug Frachttüre verzichtete ist bei einem nisteriums für ein „leichtes Verbin- rundweg ablehnte. Erst mit dem Flugzeug, welches für den Einsatz dungsflugzeug“. Man entwickelte Einbau des Alvis Leonides-Motors in entlegenen Gebieten gedacht war, den Prestwick Pioneer, einen dreisit- konnte man 1950 die RAF überzeu- nicht einfach nachvollziehbar. zigen Hochdecker mit guten STOL gen. Die Pioneer wurde aber dennoch Charakteristisch für die Erscheinung Eigenschaften. Die Pioneer war im kein Verkaufsschlager des Flugzeuges waren das riesige, Aussehen und bis auf wenige dreiteilige Seitenleitwerk und das Ausnahmen wurden „staksig“ wirkende feste Fahrwerk. alle der 59 gebauten Ausgerüstet wurde die «Twin Pione- Exemplare von der er» wie schon die «Pioneer» mit dem RAF übernommen. Alvis Leonides-Motor. Bei der Airshow von Die Firma setzte nun alle Hoffnun- Farnborough im Jah- gen auf das neue Modell. Aber als re 1955 stellte man es dann im Jahre 1957 zu zwei Ab- dann die Twin Pi- stürzen aufgrund von Materialermü- oneer vor. Abgese- dung in der Flügelabstrebung kam, hen von den guten zogen mehrere Kunden ihre Bestel- STOL-Eigenschaf- lungen zurück. 1967 wurde die Bau- ten hatte das Flug- reihe nach immerhin 87 verkauften zeug mit der alten Flugzeugen eingestellt – 39 davon Pioneer nichts ge- gingen an den Hauptkunden RAF. mein. Die «Twin Nebst der wohl nicht allzu glückli- Pin» war darauf chen Konstruktion der «Twin Pio- ausgelegt, dass sie neer» und dem Vertrauensverlust nebst der zwei- durch die beiden Unfälle hatte Scot- köpfigen Mann- tisch Aviation wie alle britischen schaft 13 Passagie- Hersteller auch damit zu kämpfen, re oder gerade dass der Markt mit vielen ehemali- einmal 907 Kilo- gen Militärflugzeugen, vor allem der gramm an Fracht DC-3, überschwemmt war. mitführen konn- Heute befinden sich noch zwei te – für ein «Twin Pin» im Einsatz in Australien. zweimotoriges Ein drittes Exemplar könnte dem- Flugzeug die- nächst in England wieder fliegen.
CAF Swiss Wing September 2015 Seite 9 Twin Pioneer G-AOEO rung bestehen und das Swissair «Jura Air Lift» zuvor in Grossbritanni- en aufgemalte Schwei- Kuno Gross Bei der Airshow von zerkreuz auf dem Farnborough im September 1955 Leitwerk musste aus stellte Scottish Aviation ihre neue rechtlichen Gründen Twin Pioneer in den Farben der durch den Swissair- SWISSAIR aus. Das dritte Flug- Pfeil ersetzt werden zeug der Baureihe mit der Regis- – was aber auf jeden trierung G-AOEO sollte über den Fall auch sehr gut aus- Winter zu Versuchszwecken für sah. Ob der Einsatz der die SWISSAIR für Zubringerflü- Twin Pioneer in den ge in den Berggebieten eingesetzt Schweizer Bergen tat- werden. Man glaubte, dass sich das sächlich eine Idee der neue Flugzeug mit seinen hervor- SWISSAIR war oder ragenden STOL-Eigenschaften für der Hersteller selber die kurzen und teilweise provisori- mit diesem Versuchs- schen Landepisten gut eignen wür- betrieb das Käuferinte- de. resse an seinem Flug- zeug ankurbeln wollte, Vom 4. Januar bis zum 4. März1957 lässt sich heute nicht setzte man die Twin Pioneer für Flüge mehr feststellen. von Zürich nach Davos, St. Moritz, So flog man also von Zürich aus nach den in der Schweiz gültigen Sicher- Zermatt und La Chaux-de-Fonds St.Moritz, wo man auf dem zugefro- heitsanforderungen im Einmotoren- ein. Transportiert wurden sowohl renen See landete, nach Davos, wo flug Einschränkungen bei der Zula- Personen als auch Fracht. Da das es damals noch einen kleinen Flug- dung. Am 4. April 1957 kehrte das Flugzeug nicht ins schweizerische platz gab, und auch nach Zermatt – Flugzeug daher nach Prestwick zum Luftfahrzeugregister eingetragen genauer gesagt nach Täsch, wo die Hersteller zurück. wurde, blieb die britische Registrie- heute als Parkplatz der Matterhorn- Gotthard-Bahn genutzte Fläche als «Es hat sich erwiesen, dass ein Flug- Rechts, Oben: Die «Twin-Pioneer» der Landeplatz diente. Auch im Jura zeug, das technisch und wirtschaft- Swissair ist im Januar 1957 auf dem St. Moritzer-See gelandet. Das Schweizerkreuz wurde geflogen. Von La Chaux-de- lich alle Voraussetzungen für einen musste aus rechtlichen Gründen zugunsten Fonds gab es vom 14. bis zum 31. erfolgreichen Dauerbetrieb von Zu- des SWISSAIR-Pfeils entfernt werden März 1957 tägliche Flüge nach Genf. bringerdiensten in unseren Berg- [Keystone / STR] Nebst Passagieren wurden auch für verhältnissen erfüllen würde, heu- Rechts, Mitte: Werbewirksam liess man die den Export bestimmte Uhren nach te noch nicht zur Verfügung steht. Passagiere direkt vom Flugzeug in den Pfer- Genf transportiert. Die Frage wird weiterhin sorgfältig deschlitten umsteigen [Quelle: Unbekannt] im Auge behalten werden» - so der Unten: Start auf dem zugefrohrenen See von Obwohl die Versuche grundsätzlich Kommentar der SWISSAIR zu den St.Moritz [Quelle: Unbekannt] befriedigend ausfielen, gab es wegen dreimonatigen Versuchsflügen.
CAF Swiss Wing September 2015 Seite 10 Scottish Airlines G-AOEO Swissair im Jahre Foto: GOOGLE Earth Absturz in der Wüste 1957 den „Jura Air Lift“ durchgeführt Kuno Gross Als der Österreicher hatte. Christoph Bischofer und seine Am Samstag dem Freunde im Januar 1996 die Gelän- 7. Dezember 1957 destufe am Südrand der Hamada war die G-AOEO al-Hamra hinunterfuhren, wollten mit sechs Insassen, sie eigentlich nur möglichst rasch darunter dem lei- in den Erg Oubari, eines der gröss- tenden Direktor von ten Dünenmeere Libyens, hinein- Scottish Aviation, fahren. Aber kurz davor entdeckten M.D. McIntyre auf sie ein seltsames dunkles Gebil- dem Rückflug von de, welches natürlich ihr Interesse einem Standard Oil- weckte. Ölfeld beim Atshan- Airstrip im Südwes- Das Gebilde entpuppte sich bald als ten von Libyen nach grosser, dreiblättriger Propeller ei- Tripoli. Der Start nes Flugzeuges. In der Nähe lag noch war um 14:27 und Der Propeller der Twin Pioneer G-AOEO ein Flugzeugsitz, ein Schuh und klei- man erwartete einen nere Metallstücke, aber sonst keine Flug von ungefähr grösseren Teile eines Flugzeuges. 3,5 Stunden. Man wunderte sich, machte ein paar Die Twin Pioneer Fotos und fuhr dann weiter – es war befand sich auf ei- wohl eine der „seltsamen Begegnun- ner Werbetour und gen“, die man in der Wüste haben wollte neue Kunden kann, ohne dass man danach je die unter den Ölfirmen Hintergründe erfährt. finden. Als das Flug- Neun Jahre später beteiligte sich zeug nicht wie ge- Christoph an einer Diskussion über plant eintraf, wurde Flugzeugwracks im Internet, wo er eine Suche gestartet den Propeller erwähnte und vor etwa und man fand es fünf Jahren stiess Wolfgang Kuh- kurz darauf etwa mann, der sich ebenfalls für Wracks 485 Kilometer süd- in der Wüste interessierte, auf einen westlich von Tripoli Unfallbericht, der sich ziemlich mit zerschellt am Boden. den Angaben von Christoph deckte. Alle sechs Insassen Und am Ende führten die Spuren waren beim Absturz tragischerweise vom Flugzeugwrack entfernt lie- der verunglückten Maschine in die ums Leben gekommen. gend gefunden. Schweiz – denn es handelte sich um Die substanziellen Teile des Flugzeu- Aufgrund der Untersuchungsergeb- kein anderes Flugzeug als die be- ges, welches eines der ersten sechs nisse erhielten alle Twin Pioneers ein kannte G-AOEO, mit welcher die gebauten dieses Typs war, wurden Flugverbot, welches erst wieder auf- geborgen und beim „Minist- gehoben wurde, nachdem der Her- ry of Supply research centre“ steller die nötigen Verbesserungen in East Kilbride untersucht. gemacht hatte und alle Flugzeuge Man kam zum Schluss, dass entsprechend modifiziert worden der vordere Teil der „V-Stüt- waren. ze“ der linken Flügelstrebe Quelle: ICAO Accident Digest No.9, Circular einen Ermüdungsbruch er- 56-AN/51 (240-244) litten hatte, welcher dann Fotos Christoph Bischofer wiederum zum Abbrechen des linken Aussenflügels führte. Daraufhin muss das Flugzeug, völlig unkontrol- lierbar geworden, abgestürzt sein. Der abgebrochene Flügelteil wurde etwa 1,2 Kilometer
CAF Swiss Wing September 2015 Seite 11 HB-HOX: Im Einsatz für die Grundbuchvermessung Kuno Gross Nebst der G-AOEO, wel- che im Jahre 1957 für kurze Zeit für die SWISSAIR flog, kam noch eine zweite Twin Pioneer in die Schweiz. Dieses zweite Flugzeug hatte die Seriennummer 570 und absolvierte seinen Erstflug am 16. April 1959. Am 10. August desselben Jahres wurde es mit der Bezeichnung HB- HOX im Schweizer Luftfahrtregis- ter eingetragen. Die HB-HOX war bereits im Mai 1959 von der Eidgenössischen Ver- messungsdirektion übernommen worden und diente der Grundbuch- vermessung als stabile Plattform für Luftaufnahmen, welche als Grundla- gen für die topographischen Karten dienten. Nach vier Jahren im Einsatz wurden stärkere Motoren angebaut und danach blieb das Flugzeug per- manent bis ins Jahr 1978 bei der Lan- desvermessung im Einsatz. Oben: Die HB-HOX in vollem Glanz. Seit 1959 war sie im Einsatz für die Schweizer Grundbuchvermessung. [Foto: Martin Kyburz] Mitte: Die Twin Pioneer diente in der Schweiz und in Österreich als stabile Platt- form für Luftaufnahmen. [Quelle unbekannt] Unten: Die HB-HOX glänzte bereits 1982 nicht mehr, als sie noch vor dem Verkehrs- haus ausgestellt war. [Foto: Joop de Groot]
CAF Swiss Wing September 2015 Seite 12 Im Juni 1978 wurde sie nach Alpnach überflogen und von dort am 15. Juli mit einer speziell präparierten Fähre zum Verkehrshaus der Schweiz in Luzern transportiert. Im Verkehrshaus wurde die HB- HOX im Freien mit einigen anderen Flugzeugen ausgestellt, bis man sich entschloss, die Twin Pioneer aus dem Inventar des Museums in private Hände abzugeben. Am Lasthaken ei- nes Super-Puma der HELOG wurde die HB-HOX am 20. September 1983 ins damalige Eidgenössische Flug- zeugwerk Emmen geflogen und dort für den Strassentransport nach Sion zerlegt. Es war ursprünglich geplant, die Twin Pioneer in Sion wieder in einen flugtüchtigen Zustand zu versetzen. Aber daraus wurde nichts. Teilmon- tiert, ohne die äusseren Flügelhälften und ohne die Motoren wurde das Flugzeug hinter dem Hangar der Firma Farner abgestellt. Es verblieb mit wechselnden Positionen, ohne restauriert zu werden, in Sion. Nach einiger Zeit hatte man den Gedanken, die HB-HOX je wieder silberglänzend am Himmel zu ha- ben, wohl ganz aufgegeben und das Flugzeug diente fortan der Platzfeu- erwehr als Übungsobjekt – was na- türlich auch nicht half, den stark kor- rodierten Zustand zu verbessern. Heute steht die einst stolze HB-HOX als verwahrlostes Wrack am nördli- chen Pistenrand in Sion und es be- steht kaum Hoffnung, dass sie sich je wieder im alten Glanz präsentieren wird. Oben: Am 9. September 1991 stand die HB- HOX hinter dem Hangar der Farner Air Ser- vice in Sion. Sie wurde nach dem Transport von Luzern her nie wieder koplettiert. [Foto: Don Hewins] Mitte: Im August 1993 befand sich das Flugzeug an einem anderen Ort auf dem Flugplatz Sion aber die geplante Restaurati- on hatte noch immer nicht beginnen können. [Foto: Petr Popelář] Unten: Im Jahre 2013 war es offensichtlich, dass die HB-HOX nie mehr fliegen würde. Bevor das Flugzeug in seinem traurigen heu- tigen Zustand abgestellt wurde, diente es der Flugplatzfeuerwehr noch als Übungsobjekt. [Foto: Quelle Unbekannt]
CAF Swiss Wing September 2015 Seite 13 Sicher nicht das schönste Flugzeug Projekt an FedEx heran. Der Bushmas- ter entsprach jedoch nicht den Vorstel- Ayres LM 200 Loadmaster lungen und wurde für zu klein für die Kuno Gross Für den 1930 geborenen vorgesehene Aufgabe befunden. Fred Ayres lief es glänzend. Der aus- In der Folge vergrösserte Ayres sein gebildete Flugzeug-Ingenieur stieg Flugzeug und der Rumpf wurde so 1955 als Pilot in die Landwirtschafts- gestaltet, dass er vier normierte „Unit fliegerei ein und war dann der erste, Load Devices“ vom Typ LD3, welche der in den 1960er-Jahren in seiner FedEx hauptsächlich verwendete, im eigenen Firma gebrauchte Thrush- 54,5 m³ grossen Frachtraum aufneh- Sprühflugzeuge von Sternmotoren men konnte. auf PT6A-34 Propellerturbinen um- Mit dem neuen Design konnte das rüstete. Flugzeug nun dreimal mehr Last auf- nehmen als die Cessna, brauchte aber Der Hersteller des Thrush, Rockwell- nur wenig mehr Platz am Boden. Das International, übernahm das Konzept modifizierte Konzept überzeugte Fe- und die Flugzeuge wurden nun un- dEx und Ayres sah seine grosse Chan- ter dem Namen Ayres Thrush gebaut. ce. hinten zugänglichen Frachtraum nicht 1977 gliederte Rockwell-International Um das Flugzeug mit nur einem Pi- mehr direkt von den Lastwagen aus das Werk in Albany, Georgia, aus loten operieren zu können, durfte es beladen können, da die Ladekante nun dem Konzern aus und es wurde von nach den amerikanischen Vorschriften zu tief gewesen wäre. Fred Ayres übernommen. Die Ayres auch nur einen Antrieb haben. Aus Man entschied sich also für das Hö- Corporation produzierte von nun an diesem Grund kam man auf die Idee, herlegen des Treibwerks. Dies hatte die Thrush-Reihe und brachte einige die Kraft von zwei gekoppelten Turbi- wiederum zur Folge, dass man das Innovationen auf den Markt. Das Ge- nen vom Typ LHTEC CTP800-4T über Cockpit ähnlich wie bei der Boeing 747 schäft mit den Sprühflugzeugen lief ein Getriebe von Westland Aerospace auf den Rumpf aufsetzen musste. Das gut und die Ayres Corporation produ- auf einen einzigen Propeller laufen Flugzeug sah mittlerweile alles ande- zierte und lieferte auch Komponenten zu lassen. Da sowohl die Turbine als re als elegant aus, es war aber einfach für weitere Firmen – unter anderem auch das Getriebe von renommierten gehalten, robust konstruiert und kom- Frachttüren für die Boeing 727, welche Herstellern kommen sollten, welche plett auf die gedachte Verwendung von FedEx von Passagiermaschinen zu genau diese Komponenten für den ge- hin ausgelegt. Frachtflugzeugen umgebaut wurden. planten Boeing-Sikorsky RAH-66 Co- 1998 kaufte Ayres den tschechischen Fred Ayres wollte mehr. Seit den frü- manche entwickelten, konnte sich Ay- Flugzeugbauer LET, welcher 1936 als hen 1990er-Jahren hatte er an einem res nicht vorstellen, dass es in diesem Reparaturbetrieb für AVIA gegrün- eigenen, neuen Flugzeug gearbeitet. Bereich Probleme geben könnte. det worden war. Seit 1977 baute LET Der Bushmaster war in der Grösse und Der sechsblättrige Hamilton-Stan- in grossen Stückzahlen die 19-plätzi- der Konfiguration in etwa mit der dard-Propeller des Loadmaster muss- ge LET L-410, welche vor allem an die Cessna C208 Caravan zu vergleichen. te sehr gross sein. Tatsächlich war er russische Aeroflot verkauft wurde. Durch die bestehende geschäftliche dann zu gross für das ursprünglich Seit 1988 war die grössere L-610 im Verbindung zu FedEx erfuhr Ayres, geplante Arrangement, der Propeller Programm und nach dem Zusammen- dass diese einen grossen Bedarf nach hatte nicht mehr genügend Bodenfrei- bruch der Sowjetunion hatte man die kleinen Frachtflugzeugen hatten. Das heit. Es musste entweder die Antriebs- LET 610G mit westlichen Triebwerken Flugzeug sollte in den Dimensionen einheit höher platziert oder das Heck und westlicher Avionik entwickelt, da zwischen der Cessna C 208 und der des Flugzeuges abgesenkt, der Rumpf Unten: Der Prototyp des LM200 bei Roll- Fokker F-27 angesiedelt sein. Ayres schräg gestellt werden. Mit der zwei- versuchen im Jahr 2000. sah seine Chance und trat mit seinem ten Option hätte man aber den von [Foto: Quelle unbekannt]
CAF Swiss Wing September 2015 Seite 14 man neue Käufer akquirieren musste. Obwohl das Projekt bereits eine Ver- Auch beim Gewicht des LM 200 gab Ayres‘ Idee war es, das Höhenleitwerk zögerung von einem Jahr hatte, plat- es Schwierigkeiten: Das Gesamtge- der L-410 und das Seitenleitwerk der zierte FedEx Optionen für weitere 175 wicht des Flugzeugs war um einiges L-610 für sein neues Flugzeug zu ver- Maschinen und man hoffte, dass der höher als das von der FAA erlaubte wenden. Zudem sollte LET alle Flügel, Loadmaster im November 1999 seinen Maximum für einmotorige Maschinen. das Heckteil sowie den Lufteinlass Erstflug absolvieren würde. Aber es kam noch schlimmer. Auch bei bauen. Die Berechnung des Rump- Für Ende 2000 war fes hatte Ayres an Fairchild-Dornier, die Zertifizierung einem ebenfalls sehr renommierten vorgesehen und ab Flugzeughersteller in den USA, abge- dann sollte alle zwei geben. Während Fairchild die Rümpfe Monate ein Flugzeug für die Maschinen in den USA bau- die Werkshallen ver- en sollte, würde LET die Rümpfe für lassen. Aber es sah die Flugzeuge für den europäischen nur so aus, als würde Markt konstruieren. alles richtig laufen. Als FedEx im Mai 1999 bekanntgab, Bald sollte nicht nur dass sie mit der Umwandlung von das Programm im Rückstand sein, der Firma LET lief es schlecht. Anstatt 25 weiteren Optionen in feste Bestel- sondern auch grosse Schwierigkeiten die L-410 weiterzubauen, hatte man lungen mittlerweile 77 Loadmaster ge- bei den Herstellern der Hauptkompo- sich in Tschechien auf den Loadmas- ordert hatten, sah es danach aus, als nenten auftauchen. Fairchild-Dornier ter und die neue L-610G konzentriert, hätte Fred Ayres alles richtig gemacht: geriet in finanzielle Schwierigkeiten welche aber keine Abnehmer fand. Die Er hatte einen starken Erstkunden und konnte, trotz der Vorauszahlung finanziellen Reserven von LET sch- und alle Hauptkomponenten wurden von USD 300‘000, die Berechnung der wanden sehr schnell. von namhaften Herstellern geliefert. finiten Elemente für den Rumpf des Die Ayres Corporation hatte selber nur Loadmaster nicht mehr durchführen. noch minimale Mittel zur Verfügung Technische Daten LM 200: Von den ursprünglich vorgesehenen und war deshalb nicht in der Lage, • Länge: 21,03 m 1300 Comanche-Helikoptern wurden LET zu helfen. FedEx weigerte sich, • Flügelspannweite: 19,50 m nur zwei Prototypen gebaut, bevor das Geld einzuschiessen und beharrte da- • Höhe: 6,85 m Programm eingestellt wurde, und die rauf, nur zu zahlen, wenn das Projekt • Flügelfläche: 42,13 m² Entwicklung des Triebwerkes erlitt die entsprechenden Fortschritte ma- • 2x LHTEC CPT800-4T ( 2.400 PS) vielfache Verzögerungen. Die Proble- che. • Leergewicht: 4.082 kg me mit dem Triebwerk führten • Max. Startgewicht: 8.618 kg dazu, dass vorläufig nur Roll- • Max. Geschwindigkeit: 363 km/h versuche mit dem Prototypen • Reisegeschwindigkeit: 306 km/h durchgeführt werden durften. • Steigrate (max. Gewicht): 9,5 m/s • max. Reichweite: 2.075 km Rechts: Es war offensichtlich auch ge- plant, den Loadmaster für das Militär • Reichweite mit max. Zul.: 1205 km einzusetzen und in eienr späteren Version • 1–2 Mann Besatzung auch mit Schwimmern auszurüsten. • 34 Passagiere / 3400 kg Ladung [Foto: Quelle unbekannt]
CAF Swiss Wing September 2015 Seite 15 In der Folge reichte die bedeutendste Ob das Projekt in Zu- Gläubigerbank von LET im September kunft je wieder weiter- 2000 einen Konkursantrag ein, welcher geführt wird? auch von einem Teil der Belegschaft unterstützt wurde. Der Eigentümer der Fred Ayres stand nun vor unlösba- Thrush Aircraft in Al- ren Problemen und musste daraufhin bany, Hughes Payne, 2001 ebenfalls Konkurs anmelden. meinte auf meine An- Nur wenige Monate vor dem geplan- frage: “The fuselage ten Erstflug kam das ambitiöse «Pro- with wings sits in our jekt Loadmaster“ zu einem abrupten scrap area on its tail. und brutalen Ende. Im Jahre 2002 ging One day that may be auch die Firma Fairchild-Dornier in worth resurrecting but die Insolvenz. I do not know... lots of Das Einzige, was vom Loadmaster heu- plannning will need to te noch übrig ist, sind die Reste des un- be done beforehand.” fertigen Prototyps auf einem Abstell- Rechts: Die Reste des ein- platz hinter den Fabrikationsgebäuden zigen Prototyps des LM200 der Thrush Aircraft neben dem South im Mai 2015 auf dem Ge- West Georgia Regional Airport in Al- lände der Thrush Aircraft bany. [Fotos: Hughes Payne] Nur wenige Flugzeuge im Haslital Kleinflugzeuge. Soeben landete auch sammengefaltet. Auch wurde die Nostalgieflugtag 2015 die Super Connie.Nach der perfekten Verwendung eines Schleudersitzes Landung wurde die An-2 von zahl- genaustens erklärt. Nach der Besich- Rolf Suhner Am 6. Juni 2015 fand der reichen Schaulustigen mit Winken tigung besuchte ich den CAF Stand 6. Nostalgieflugtag im Haslital auf begrüsst. Christoph Dubler infor- im grossen Hangar. Hansjörg Engler, der Homebase der 11. Fighter Squa- mierte uns, dass er eine Führung Theo Arter und einige andere waren dron auf dem Flugplatz Meiringen durch den Hangar für uns organisie- ebenfalls anwesend. Der Besucher- statt. ren konnte. Nach der Verteilung der strom hielt sich jedoch in Grenzen. Da ich sowohl Mitglied bei der CAF Besucherbadges erfolgte eine inter- Gegenüber dem Vorjahr waren deut- als auch beim AVS (Antonov Verein essante Führung. Da in der Vorwo- lich weniger Nostalgieflugzeuge und Schweiz) bin, hatte ich bereits im Fe- che eine militärische Rettungsübung auch weniger Besucher anwesend. bruar an der GV einen Platz in der statt fand, waren diverse Flugzeuge Eigentlich schade bei dem guten Antonov An-2 reserviert. Am Sams- wie Pilatus PC-6 Turbo Porter, eine Wetter und der optimalen Infrastruk- tagmorgen fuhr ich bei schönstem PC-7, eine PC-9 mit Scheppsack- tur. Die Super Connie mit Ihrem „60 Wetter nach Grenchen. Pünktlich vorrichtung, eine F5E Tiger der Pat- Jahre Sticker“ sowie die Ju 52 (die als um 9:30 Uhr hob die Antonov mit rouille Suisse sowie ein Eurocopter einziges Flugzeug die Passagierflü- zwölf Passagieren Richtung Berner EC-635 und ein Super Puma im Han- ge anbieten durfte) waren sicher die Oberland ab. Um 10:15 Uhr überflo- gar untergebracht. In der Sattlerei Highlights an diesem Meeting. gen wir den Fluplatz Meiringen. Auf werden die gebrauchten Bremsfall- Da sich grosse Gewitterwolken über dem Tarmac standen bereits sechs schirme untersucht und wieder zu- dem Haslital bildeten entschied unser Pilot, vorzeitig abzufliegen. Christoph Dubler vereinbarte mit den Ju 52 Piloten eine «Air to Air» Session. Über dem Brienzersee dreh- te die An-2 eine Schlaufe und warte- te auf die Ju 52. Dann flogen wir ein Stück gemeinsam, und aus beiden- Flugzeugen wurde eifrig fotografiert. Via Kandertal, Adelboden, Freibur- ger Alpen und Seeland ging es Rich- tung Grenchen, wo unser Ausflug an den Nostalgieflugtag endete. Ich werde nächstes Jahr wieder am Mee- ting teilnehmen - in der Hoffnung, dass dann mehr Flugzeuge anwe- send sein werden. Links: Die Junkers Ju 52 über dem Brien- zersee - gesehen aus der An-2.[Foto: Rolf Suhner]
CAF Swiss Wing September 2015 Seite 16 Desaster mit dem LM 200 Loadmaster geriet die Ayres Corporation im Jahre 2001 in Konkurs und am 30. Juni 2003 Kuno Gross Der Thrush ist mit über wurde das Werk mit all 3000 gebauten Exemplaren aller Va- seinen Komponenten rianten eines der weltweit meist- von Hughes Payne ge- verbreiteten Landwirtschaftsflug- kauft und weitergeführt. zeuge – aber wohl auch das mit der Unter dem Namen der wechselhaftesten Geschichte. mittlerweile fünften Fir- ma, Thrush Aircraft, Der Erstflug des von Leland Snow werden die Flugzeuge entworfenen Snow S-2 fand 1956 seither erfolgreich weitergebaut und Rechts: Der Thrush 710P hat ein Leerge- statt. 1965 wurde die Firma Snow weiterentwickelt. wicht von 2,9 Tonnen und eine Zuladung Aeronautical dann von Aero Com- Der Thrush hat noch einen „Bruder“ von fast 3 Tonnen - wovon ein grosser Teil mander übernommen, welche wie- in Osteuropa: Der polnische PZL- auf die 3687 Liter Chemikalien abfällt. [Foto: Thrush Aircraft] derum dem Konzern Rockwell In- Mielec M-18 Dromader wurde Mitte ternational gehörte. 1977 wurde das der 1970er-Jahre mit Hilfe von Rock- aus dem Thrush ab. Das Archangel Werk in Albany, Georgia, wo das well entwickelt und seither in über genannte Flugzeug ist mit elektro- mittlerweile Thrush Commander ge- 760 Exemplaren gebaut. Interessan- optischen Systemen und sogar mit nannte Flugzeug gebaut wurde, an terweise wurden ungefähr 200 Stück Hellfire-Raketen ausgerüstet und die Ayres Corporation verkauft. des M-18 in die USA verkauft. wird in den Vereinigten Arabischen Ayres hatte bereits zuvor gebrauchte Selbst als Kampfflugzeug wird das Emiraten und in Jordanien einge- Thrush von Sternmotoren auf Pro- Flugzeug verwendet. Die amerika- setzt. pellerturbinen umgerüstet und pro- nische Firma IOMAX leitet ein ur- Mehr zu den vielseitigen Flugzeu- duzierte die Flugzeuge nun unter sprünglich bereits von Fred Ayres gen findet sich auf seiner Website: eigenem Namen weiter. Nach dem entworfenes „Border Patrol Aircraft“ www.thrushaircraft.com Fliegen mit unserem Warbird „Stinsy“ Koordinator: Veranstaltungskalender / Reisen 2015 Henry Saladin 044 853 0533 29. August Hunterfest St. Stephan Flight Ops Piloten: 6. September Flügerchilbi Bleienbach, Langenthal Flight Ops Roger Burri 056 667 3843 19. September Besuch Flieger- & Flab-Museum, Dübendorf CAF Anlass Ruedi Lang 052 343 8153 7./8. Oktober Fliegerschiessen Axalp ob Brienz Werner Meier 056 633 6181 Ferdi Nietlispach 079 200 7260 10./12. Oktober Air Days, Verkehrshaus Luzern Jost Schneeberger 031 911 8177 28. November Jubiläumsanlass 20 Jahre CAF Swiss Wing CAF Anlass Max Schönenberger 044 858 2051 Marc Siegenthaler 079 628 9122 29. November Aviatikbörse Bassersdorf CAF Stand Die letzten Neuigkeiten zu den Veranstaltungen auf www.caf-swisswing.ch Impressum: Gesucht: Fliegerbücher, Zeitschriften usw. Herausgeber CAF Swiss Wing Für unseren Vereinsstand sind wir immer auf der Suche nach Adresse: CAF Col Hansjörg Engler Fliegerbüchern, Zeitschriften und anderen Artikeln, welche Dorfstr. 26 etwas mit der Fliegerei zu tun haben. Falls sie etwas haben, CH-8165 Oberweningen was sie nicht mehr brauchen - melden sie sich doch bitte bei Website: www.caf-swisswing.ch Theo Arter unter: stand@caf-swisswing.ch Redaktion & Layout: Kuno Gross Lektorat H.J. Engler, W. Meier Geniessen Sie unseren «Stinsy-Wein» an einem lauen Druck: Wehntal Druck GmbH Sommerabend und denken Sie dabei daran, dass sie mit 8165 Schöfflisdorf jedem Schluck die CAF Swiss Wing unterstützen. Konto (IBAN): CH07 0900 0000 5000 8429 6 Rotwein: Cabernet Sauvignon (Kalifornien), Weisswein: Chardonnay Der CONTACT erscheint vierteljährlich und ist das (Frankreich). Mindestbestellmenge: 6 Flaschen à 0,5 Liter. offizielle Publikationsorgan des Swiss Wing der Informationen und Bestellformular finden Sie auf unserer Website: Commemorative Air Force in Midland Texas, USA. www.caf-swisswing.ch oder direkt bei Werner Meier, Itenhard 47, © Alle Textbeiträge und Fotos im CONTACT sind urheber- rechtlich geschützt. Nicht anders bezeichnete Textbeiträge CH-5260 Bremgarten (werner.meier@caf-swisswing.ch) und Fotos stammen von der Redaktion. Fotos, bei denen der Urheberrechtsinhaber nicht ermittelt werden konnte, sind entsprechend bezeichnet. Bitte melden Sie sich, falls Sie glau- ben, Urheberrechte an Fotos oder Grafiken zu besitzen.
Volume 20, No. 78, September 2015 English, condensed Translation Front Page: Scottish Aviation “Twin Pioneer” in Switzerland , where have they gone? Editor’s Address: Kuno Gross Over the years our CONTACT has evolved from the wing’s newsletter to an aviation publication. The challenge is to find interesting and exclusive themes which are new to the reader. It doesn’t make much sense to cover the well known Hurricane and Spitfire or the Messerschmitt Bf 109 at the “75 Years Battle of Britain”. In this issue we present the story of a rare “Bird”, the Ayres LM200 Loadmaster. You may have noticed that occasionally the regular aviation magazines cover the same event or subject despite their effort to be exclusive. Earlier this year I did some research on the Scottish Aviation Twin Pioneer with the intent to cover this aircraft in the September CONTACT, only to find that “AEROPLANE” in July and “SKYNEWS” in August covered the “Twin Pin” extensively. Nevertheless we shall present a few details missed by the other publications. Convoy of Liberty, 70 Years Anniversary of Pilsen Liberation: Roger Burri On May 2nd at 0900 Jonas Keusch, F/A-18 technician and myself took off in “Stinsy” form Birrfeld to Pilsen. The weather was lousy but the L-5 was well suited for this task. Our ground support team had left very early in the morning as well, consisting of two trailers, a Dodge CC, a M29 Weasel tracked transport 1942 and a Harley-Davidson WLA. Crossing Bavaria we landed at Letkov Plzen, the nearest airfield of Pilsen. The field was hard to identify, overgrown with grass and sloping ground, the way it must have looked in the war. We had an enthusiastic welcome eager to help with refueling and an offer of hangar space. What would be the charge? Just a few beers! At the “Convoy of Liberty” our Stinson had the honor of being the only wartime aircraft at the parade of some 600 vehicles and tanks. We were hosted the following four days by the Pilsen Military Car Club and made several flights even at low levels and were waved at by friendly police everywhere. We had a great time and hope to be there again in 2020 to represent the USAir Force. Photographs: Roger Burri and Jonas Keusch en route to Plzen.-The Weasel M29 is ferried across a river. Some 200’000 visitors and 600 original WW-II vehicles at the parade. Spring Visit of the “New AlpTransit Tunnel” at Erstfeld: CAF Col Henry Saladin The Neat project is part of the Rotterdam-Genoa rail connection. Two single track tunnels of 57 km between Erstfeld and Bodio at an elevation of 550 meters above sea level will replace the old tunnel at 1100 meters which has steep access ramps on both sides and dates back to 1872. It will permit speeds of 250 kph for passenger trains and 160 kph for goods trains. The highest elevation of the mountains above the tunnels is 2300 meters of rock! After 15 years of construction time the test runs will commence this year and full service is expected in 2016. Significant time and power savings will result from this increase in capacity. Our group consisted of 33 members and travelled by bus to the site. We were received at the information center for a full briefing on the project including safety procedures during the visit. A scale model gave us a preview of what to expect. After an excellent lunch we proceeded to the base and put on hard hats and safety vests and were given a water bottle each. In two small busses we drove thru an access tunnel to a cavern and a gate to the eastern tunnel. We were shown the emergency evacuation path along the wall with hand rails leading to cross connections between the eastern and western tunnels every 325 meters. As is the custom in all mining and tunneling projects the patron saint of the miners “Barbara” has her place in a small alcove in rock wall in the access tunnel. Photographs: Size of the tunnel section. Properly equipped inside the eastern tunnel. The group: Members of the CAF and the Fokker Team. “Hospiz Aargau” Flying Day, for a good cause: Kuno Gross
Sie können auch lesen