Wind - Sommer 2019 - Evang. Kirchengemeinde Gersthofen
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Gemeindebrief der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde
Gersthofen · Gablingen · Heretsried · Langweid
Sommer
2019
Wind
Der Heilige Geist macht den
Menschen keck, fröhlich, mutig,
ja beflügelt ihn zu einer
heiteren Dreistigkeit, nahezu im
Schwung des Übermutes
das Leben anzupacken und zu
gewinnen.
Martin Luther
In dieser Ausgabe
Zum Thema 24 Vom Winde verweht Gottesdienste und Veranstaltungen
4 Achtung! Es zieht! 25 Der Wind, das himmlische Kind 22 Gottesdienste
Der Brief Gemeindeleben Von Gersthofen über Gablingen
bis Langweid
7 Leinen los und Segel setzen 26 Pfarrhaus frisch gelüftet
Abschied von Dekan Blumtritt
36 Veranstaltungskalender
30 Frischer Wind in der Jugend Spielgruppe bis Konzert
9 Träume nicht verlieren 31 Abenteuer in der Luft: Konfis
10 SOS - Rette unsere Seelen 32 Die Zeit fliegt vorbei Wegweiser
Kindergartenjubiläum, Einweihung
11 Mit dem Wind fliegen und Gemeindefest
36 Impressum
15 Wohin uns der Wind weht
34 Mitmachen 42 Kontakte
18 Wind mit frischen Ideen Wen finde ich wo?
Ideen vom Klausurtag
41 Kirchenvorstand
Inhalt 3
Liebe Leserinnen und Leser!
März. Da wussten wir noch nicht, was an “auffrischenden” Ideen (S. 18), die jetzt
frischem Wind demnächst durch unsere Schritt für Schritt vom Kirchenvorstand be-
Gemeinde blasen könnte. Aber das Thema handelt und gegebenenfalls beschlossen
fand auch im Kollegenkreis und im kleinen werden sollen.
Redaktionsteam Gefallen. Also gut: Wind! Da Vieles läuft bei uns richtig gut: Die Kinder-
passte es gut, dass die Sommerausgabe des singschule und die beiden großen Kinder-
Gemeindebriefs vom Pfingstfest über den tagesstätten beleben die Familiengottes-
Sommer mit Urlaub und bis nach den Herbst- dienste. Wir haben eine deutliche Zunahme
stürmen geht. an Taufen und im ersten Vierteljahr sogar an
Schon seit einiger Zeit machen wir uns im Kircheneintritten. Die Abendgottesdienste
Team der Hauptamtlichen Gedanken darüber, des ANgeDACHT-Teams sind fast besser be-
wie unsere Kirchengemeinde unter den sucht als die am Vormittag. Das Backhaus
neuen Herausforderungen ausgerichtet bringt ebenso wie Hort und Johanneskinder-
werden kann. Die Langweider haben sich von garten Menschen auf unser Kirchengelände,
ihrem Gemeindeverein verabschiedet. Was die uns bisher kaum oder gar nicht besucht
kann dort wieder an neuem Gemeindeleben haben.
wachsen? Wie bringen wir die Nicht-Lang- Wenn Sie mal für sich überlegen, wie viele
weider dazu, attraktive Angebote der Kir- Kinder in den letzten Jahrzehnten den Jo-
chengemeinde in Langweid zu besuchen? Ein hanneskindergarten besucht haben -
“Was halten Sie vom `Wind` als Thema für erster Versuch wird mit dem vom Kirchenvor- darunter auch unser Bürgermeister - , dann
den neuen Gemeindebrief im Sommer?” stand beschlossenen Gottesdienstplan können Sie bei drei Gruppen mit durch-
fragte mich Frau Bauer auf der Heimfahrt unternommen (S. 21-23): Besondere Gottes- schnittlich 25 Kindern auf eine unheimlich
vom Dekanatsausschuss nach Heretsried. Ihr dienste vom Tauferinnerungsfest an der große Zahl kommen. Das ist ein Grund zum
Vorschlag überraschte mich. Ich musste erst Langweider Lechbrücke bis zum Advent am Feiern: 60 Jahre wird der Johanneskinder-
mal nachdenken. Als Pfarrer ist man ja ge- See, und in Gersthofen probieren wir aus, wie garten alt, und seine Kinder “Hort” und das
halten, erst einmal theologische Bezüge im August Abendgottesdienste angenommen jüngste, die Kindertagesstätte “Via Claudia”,
herzustellen. Und dann fingen wir an zu werden, die statt des gewohnten 10-Uhr- feiern zur Wiedereinweihung nach der Ge-
assoziieren: Sturm, der Heilige Geist als Gottesdienstes stattfinden. neralsanierung ein großes Fest des Mit-
Brausen vom Himmel, Durchlüften oder - einanders mit der Kirchengemeinde am
blasen, Sommer, Sonne, Urlaub, Wind und Der Wind treibt nach vorn Samstag, 21. September 2019 um 14 Uhr (S.
Wellen, Plätschern, Kopf frei kriegen, Klima 32).
Aber es soll noch weiter gehen: Auf einer
und Stürme, Blasinstrumente und Musik,
Klausurtagung in Augsburg arbeitete das Es gibt sie schon, die Erfolgsgeschichten in
Stimme und Stimmritzen, ... . Das war im
Hauptamtlichenteam an weiteren, neuen unserer Kirchengemeinde, das, was wirklich
4 Der Brief
gut läuft und Freude macht, Menschen für Schlüssel im PuK-Prozess ist dieses Mit- mit ihren Fähigkeiten und Begabungen
das Evangelium interessiert und gewinnt. Da- einander: Unter dem Leitmotiv: “Christus. • Dem Miteinander von Kirche und Dia-
mit das so bleibt, müssen wir uns auch als Miteinander. Leben.” wird das ´ Miteinander´ konie
Kirchengemeinde verändern und einen entfaltet: “Im Jahr 2030 sind wir in der Evan- • Dem Miteinander in verschiedenen Kon-
frischen Wind durchblasen lassen. gelisch-Lutherischen Kirche in Bayern als Teil fessionen
Der Zukunftsprozess der Landeskirche “Profil der weltweiten Kirche Jesu Christi eine • Dem Miteinander mit Religionen und
und Konzentration” (PuK) zeigt die Wind- lebendige, hoffnungsvolle und einladende Kulturen
richtung: Neues wagen und Freiheiten Glaubensgemeinschaft, die aus dem Ver- • Dem Miteinander von Kirche und Zivil-
nutzen. Wir können nicht mehr so weiter trauen auf Gottes heilsame Gegenwart von gesellschaft”
machen wie bisher - das bedeutet wie die einem klar profilierten Miteinander geprägt (Gesamtbericht PuK zur Landessynode in
letzten 84 Jahre, seit die ersten Schritte zum ist: Lindau im März 2019, S. 14)
Neubau der Bekenntniskirche gegangen • Dem Miteinander von Menschen mit un- Beim Nachdenken über das befreiende und
wurden. Seit dieser Zeit hat sich unsere terschiedlichen Glaubenswegen belebende Pfingstfest kam mir der Gedanke,
Gesellschaft massiv verändert. Denken Sie • Dem Miteinander aller Mitarbeitenden dass eine Ursache für die zunehmenden
nur mal daran, welche Rolle in Ihrem Leben
die digitale Revolution spielt, von der Kaffee-
maschine bis zum Smartphone, vom
beruflichen Alltag ganz zu schweigen. Und
die nächste Veränderung steht uns bevor:
Neben dem demographischen Wandel (2020
werden zwei Drittel der Wahlberechtigten
über 65 Jahre alt sein) müssen wir uns mit
dem unmäßigen Verbrauch der Ressourcen
dieser Erde beschäftigen, und wir werden den
Umstieg von einer Produktionsgesellschaft in
eine Dienstleistungsgesellschaft erleben.
All das muss keine Angst machen. Ich ver-
traue darauf, dass Gott uns in die Welt ge-
stellt hat und uns mit ungeahnten und oft
noch ungenutzten Möglichkeiten und Fähig-
keiten ausgestattet hat, die, wenn wir das
Miteinander wieder in den Vordergrund
stellen, uns sehr viel bewältigen lassen. Ein
Der Brief 5
Ängste in unserer Gesellschaft auch in der Das Pfarrhaus wird, so hat es der Kirchenvor- meinen Kopf frei, wenn der Wind das Licht
Vereinsamung, Vereinzelung und Indivi- stand auch auf das Anraten von Pfarrerin verändert, weil er die Wolken über den
dualisierung liegen könnten. Aber nach Barth und mir beschlossen, für die nächsten Himmel treibt. Durchlüften und neu an-
unserem Glaubensverständnis bräuchten wir fünf Jahre versuchsweise nicht weiter als fangen. Das steht jetzt an: für unsere Kir-
doch eigentlich keine Angst haben: Wir sind Wohnhaus genutzt (S. 26). Das Pfarramt wird chengemeinde, die Landeskirche mit der
doch schon erlöst! (Römerbrief Kap. 3). Wir sich auf das Pfarrhaus ausdehnen, und end- Umsetzung von PuK (puk.evangelisch-
feiern an Pfingsten das Ende der Resignation lich bekommen alle Büros: Besonders Diakon bayern.de) und auch für mich und meine
und des Sich-Zurückziehens hinter verschlos- Wolf wird den Verlust seines Unterschlupfs, Frau. Lassen Sie uns beginnen. Pfingsten
sene Türen, wir feiern neue Begeisterung und das er sich mit Kopierer, Locher, Schneide- schenkt uns den Geist der Wahrheit dazu.
Weltoffenheit, Vielsprachigkeit und maschine, Papierlager und Schriftenregal Ihnen wünsche ich im Namen von Pfarrerin
Gemeinschaft trotz aller Unterschiede. Zu teilen musste, verschmerzen. Und wir be- Barth, Diakon Wolf, Pfarrer Gonser, De-
Pfingsten brennt ein helles Feuer, zu kommen endlich ein Besprechungszimmer kanatskantorin Kaiser, Frau Albrecht und Frau
Pfingsten weht ein frischer Wind. Zu für Gespräche mit Trauernden, Liebenden Gogesch einen Sommer und Herbst mit er-
Pfingsten kommt der Geist der Wahrheit. und Teams in der Gemeindearbeit. Und Frau frischenden Erlebnissen und Erfahrungen, die
Wahrheit tut manchmal weh. Das muss man Arnold-Kuhn wird sich über ein Archiv Mut zum Miteinander machen!
aushalten. Denn Wahrheit gibt Kraft und freuen.
macht frisch und mutig, neue Wege zu In dieser Zeit soll entschieden werden, so das
gehen. Ich werde einen neuen Weg gehen Anraten der Landeskirche, ob das Kirchen-
(S. 7-8): Wenn Sie den Gemeindebrief in grundstück nicht besser mit einem Neubau
Händen halten, dann bin ich in Urlaub (an genutzt werden kann, wenn das finanzierbar Stefan Blumtritt
der windigen Nordsee) und vertrete dann und nachhaltig ist.
noch im August die Kollegen. Zum 1. Und nicht dass Sie jetzt Angst bekommen:
September beginnt meine Einarbeitungszeit Mein Nachfolger oder meine Nachfolgerin,
im Landeskirchenamt. Am 1. Dezember werde die oder der hoffentlich noch vor Weih-
ich der Leiter der Abteilung “Gesellschafts- nachten bekannt gegeben werden kann, wird
bezogene Dienste” und Nachfolger von Ober- auch ein Dach über dem Kopf bekommen.
kirchenrat Bierbaum. Damit steht ab Mitte Wir werden eine Wohnung oder Haus
August für meine Frau und mich ein Umzug anmieten, wozu wir dann auch Ihre Hilfe
an, nur ein paar Kilometer Richtung Fried- benötigen (S. 34). Gersthofen I bleibt also
berg, aber nach dann neun Jahren in Gerst- eine Pfarrstelle mit Dekanfunktion, und
hofen ist das für uns schon ein ziemlicher irgendwann im späten Winter werden Sie ihn
Schritt. Der Gottesdienst durch Regional- oder sie mit einem herzlichen und festlichen
bischof Piper zur Entpflichtung, ver- Gottesdienst begrüßen können.
ständlicher zum Abschied von mir, wird am
Was so leicht mit einer unterhaltsamen Frage
Samstag, 12. Oktober um 17 Uhr in St.
auf einer Heimfahrt nach Heretsried begann,
Jakobus sein und anschließend der Empfang
hat sich vom Thema “Wind” zu einem
im Pfarrzentrum Oscar-Romero. Herzlichen
kräftigen Sturm entwickelt. Ich liebe solches
Dank an die große Hilfe und das Entgegen-
Wetter. Besonders an einem Meer, wo es
kommen der Pfarreiengemeinschaft Gerst-
auch kräftig blasen kann. Da kriege ich
hofen!
6 Wind
Leinen los und Segel setzen
Dekan Blumtritt wechselt ins Landeskirchenamt nach München
Die Verabschiedung mit Gottesdienst und
anschließendem Empfang findet statt am
Samstag, den 12. Oktober 2019 um 17.00
Uhr in der katholischen Kirche St. Jakobus
major in Gersthofen und im katholischen
Gemeindezentrum Òskar Romero. Herzliche
Einladung!
Anna Barth
Es sind am 1. November genau 9 Jahre, die fahrung dahinführen, wo er eben auch gut
Dekan Stefan Blumtritt in Gersthofen war. hinpasst: Ins Landeskirchenamt als Oberkir-
Mit halber Stelle als Pfarrer in der Kirchen- chenrat, der für die Leitung der „Abteilung
gemeinde Gersthofen mit allen ihren Orten D“, Gesellschaftsbezogene Dienste, zuständig
und mit der anderen halben Stelle als Dekan, ist. Mit seiner Leitung und Begleitung konnte
zuständig für die Region Augsburg-Nord- das Schiff, das sich Kirchengemeinde Gerst-
west, außerdem mit Ämtern in der Landes- hofen nennt, sicher durch die letzten Jahre
synode und ihren Ausschüssen ausgestattet, fahren. Als Pfarrer und Teamkollege wissen
liegt es bestimmt nicht daran, dass es ihm wir ihn sehr zu schätzen.
hier nicht abwechslungsreich genug war. Wir wünschen Dekan Blumtritt und seiner
Dass Frau und Herr Blumtritt ihren Wohnsitz Frau von Herzen alles Gute für Aufbruch und
auch weiterhin in der Region gewählt haben, Neuanfang und Gottes Segen bei allem, was
spricht ebenso dafür, dass es ihnen hier gut kommt!
gefällt. Auch wenn der Abschied nicht leicht-
fällt, freuen wir uns mit Dekan Blumtritt,
dass ihn günstige Winde und nautische Er-
Wind 7
Vom Wind unter den Flügeln
Der Flug geht über den Lech an die Isar
Jetzt ist es soweit! Schad is und gar is. Eine Zusammenarbeit im Team im Pfarramt strebt Gemeinde in der Stadtgesellschaft und auch
gute und erfüllte Zeit in Gersthofen geht zu einem neuen Höhepunkt entgegen - das Ver- von unseren katholischen Schwestern und
Ende. Ich habe in unserer Kirchengemeinde lassen des Teams, das seit fast einem Jahr so Brüdern mit Meinung und Tat gefragt sind.
und im Dekanatsbezirk viel lernen dürfen intensiv und vertrauensvoll zusammengear- Es ist ein großes Miteinander, so habe ich es
und können. Das wird mir in meiner neuen beitet hat, tut mir am meisten weh beim Ab- empfunden. Das Backhaus ist schon ein
Tätigkeit sicherlich helfen. Und es hat mir schied. Andererseits weiß ich die Kirchen- starkes Symbol für diese Kirchengemeinde:
Wind und Auftrieb unter die Flügel gebracht. gemeinde mit den Hauptamtlichen und den Ein Miteinander-Arbeiten unter dem
Neun Jahre werde ich am 1. November in Kirchenvorstehern in besten Händen. Die Be- Kirchturm, Ratschen und Kontakte knüpfen,
Gersthofen gewesen sein. Und ich habe noch gegnungen und Gespräche mit Ihnen, die Be- Warten auf das Ergebnis der eigenen Hände
elf Jahre zu arbeiten. Jetzt wechseln oder gleitungen an ganz unterschiedlichen und der Kunst der Backmeister am Holzofen,
dann zum Ruhestand insgesamt 20 Jahre in Lebensstationen durch Krisen und in was aus dem geworden ist, was Gott uns als
Gersthofen gewesen sein? Das wollen weder freudigen Momenten haben mir gutgetan. Korn geschenkt hat. Säen und wachsen
die Landeskirche noch ich. Wechsel tun gut, Und die Gottesdienste, die ich mit Ihnen lassen, und das gemeinsam. Das wünsche ich
auch den Menschen in einer Kirchen- feiern durfte, waren in einer stressigen Ihnen von Herzen und den Segen unseres
gemeinde, die mit einem neuen Dekan/einer Woche der Höhepunkt, besonders bei der Gottes dazu: Dann wird das aufgehen, was er
neuen Dekanin neue Aufbrüche wagen Sangesleistung der Gottesdienstbesucher. uns gegeben hat und was wir angerührt und
können, die sie mit mir nicht wollten oder Freunde haben wir gefunden, wenn wir auch geknetet haben. Meine Frau und ich werden
konnten. So hat so eine Entscheidung viel Freundschaften nicht immer so ausgiebig Ihnen aus nicht allzu großer Entfernung ver-
mit Vernunft zu tut, auch wenn das Herz pflegen konnten, wie wir das gerne gewollt bunden bleiben – und ich werde mich gerne
gerne in der „neuen“ Heimat bleiben würde, hätten. an die Zeit hier in Gersthofen und Augsburg
wo fast alles vertraut und gut ist. Gut, wenn Die dringliche Aufforderung meiner dama- erinnern, wenn Themen und Projekte von
man dann im Gespräch mit anderen Gottes ligen Kollegin Susanne Kasch, dass Augsburg hier auf dem Münchner Schreibtisch landen.
Willen suchen kann. unbedingt in der Landessynode vertreten sein
Es hat sich viel ereignet in den 9 Jahren: Das müsse und es jetzt an mir wäre, als Dekan im Stefan Blumtritt
Gottesdienstangebot ist ausgebaut worden, Kirchenkreis zu kandidieren, brachte ein
die Arbeit für Flüchtlinge wurde von kräftiges Mehr an Aufgaben mit sich. Vielen
Christian Wolf in Gersthofen mitinitiiert und Dank an alle, die das mitgetragen haben.
lange begleitet, der Johanneskindergarten Es hat mir hier viel Spaß gemacht, in Gerst-
wurde um Hort und “Via Claudia” vergrößert hofen und in Augsburg mit Ihnen zu ar-
und damit auch eine enge Zusammenarbeit beiten, zu erleben, wie immer mehr junge
mit der Stadt Gersthofen begonnen, mit drei Familien über die Kindertagesstätten und die
sehr engagierten und ideenreichen Kirchen- fleißige Singschularbeit von Elisabeth Kaiser
vorständen durfte ich zusammenarbeiten, die in die Gemeinde kamen, und wir als
8 Wind
Damit wir unsere Träume nicht aus den Augen verlieren
Für die wirkliche Möwe Jonathan, die in uns allen lebt
Die Möwe Jonathan decken; der Sinn ihres Daseins. Sie lebt, um Fliegen, um zu leben oder leben, um zu
Richard Bach – Ullstein, Frankfurt am Main zu fliegen. Sie lebt, um zu lernen, forschen fliegen. Ein kleiner Unterschied in so wenigen
1970, Erstveröffentlichung. und frei zu sein. Die Suche nach dem Aus- Worten. Gleichwohl aber ein so großer
gefallenen trägt nach Jonathan auch jede Unterschied für unser Leben. Erleben, um zu
andere Möwe in sich. leben, oder leben, um zu erleben – das
Die anderen Möwen haben Lächeln in den Augen unserer (Enkel-)Kinder,
Jonathan nicht verstanden das Leuchten in den Augen unserer Liebe des
und sehen all das ganz Lebens oder das Funkeln in den Augen
anders. Sie nutzen ihre unserer (Groß-)Eltern. Eine Geschichte, die
mittelmäßigen Flugfähig- uns zupackend erinnert, warum wir morgens
keiten zur Futtersuche. Sie aufstehen (wollen), um unser Leben zu
fliegen, um zu leben. Nach erleben, Neues zu entdecken und unsere in-
ihnen verstößt Jonathan dividuellen Wege zu finden und zu gehen.
gegen die Würde und die Unser Leben ist genau wie Jonathan dyna-
Traditionen der Möwensippe; misch. Jede Entwicklung, der Schritt nach
sie wird vom Schwarm ver- vorne, jeder Sekundenschlag vervollständigt
bannt. uns und lässt uns gleichzeitig unvollständig
zurück. Die Fähigkeit, innerhalb dieser
Jonathan gibt trotz der Aus-
Gegensätze zu leben, bewahrt uns vor dem
grenzung nicht auf. Für sie
Gefühl der Leere, das in uns entsteht, wenn
ist und bleibt das Fliegen –
wir orientierungslos umherwandern.
viel mehr das Leben an sich – der Zweck des
Fliegen, um zu leben, oder leben, um zu Lebens. Nicht das Fressen. An ihren Zielen „Es war Morgen, und die neue Sonne
fliegen. Der Unterschied wird uns in der und dem Anliegen, ihre Erkenntnis an die flimmerte golden über dem Wellengekräusel
liebevoll geschriebenen Geschichte der Möwe anderen Möwen weiterzugeben, hält sie der stillen See“ – so beginnt die Geschichte.
Jonathan gezeigt. voller Leidenschaft fest.
Die Möwe Jonathan ist begeistert vom „Das Licht, das ihm sein Leben lang ge-
Fliegen. Sie fliegt weit draußen auf dem leuchtet hatte, das Licht des Verstehens Jonas Straßer
Meer, übt Sturzflüge um Geschwindigkeits- erhellte auch diesen Augenblick. (…). Er
rekorde zu brechen und fliegt enge Kurven – konnte höher fliegen, es war Zeit heim-
„die Wendung verringert die Flug- zugehen“; sie ist gestorben und beschließt,
geschwindigkeit“. Sie strebt nach dem Außer- auf die Erde zurückzukommen, um ihre Er-
gewöhnlichen – und die Freiheit des Fliegens lebnisse und Erkenntnisse des Fliegens als
ist ihre Leidenschaft. Sie lebt um zu Ent- Lebenszweck jungen Möwen weiterzugeben.
Wind 9
SOS - Rette unsere Seelen
Der Notruf in stürmischen Zeiten
Glaubensvorstellungen und betete demnach
auch andere Götter an. Die Leute dachten,
der menschliche Herrschaftsbereich decke
sich mit dem göttlichen. Verlasse ich also ein
Land und betrete ein anderes, dann ist auch
eine andere Gottheit dafür zuständig. Für
Jona war klar: Ich fahre mit dem Schiff weg,
dann findet mich Gott nicht, und ich bin die
leidige und gefährliche Aufgabe los.
Er wurde rasch eines Besseren belehrt. Kaum
hatte das Schiff den sicheren Hafen verlassen
und war außer Sichtweite des Ufers, als ein
gewaltiger Sturm aufzog. Während Jona im
Bauch des Schiffes schlief, bangten die See-
leute um Schiff und Leben. Die gesamte
Ladung wurde über Bord geworfen, um zu
verhindern, dass das Schiff auseinanderbrach.
Sie ruderten Richtung Küste und kamen
immer weiter davon ab. Je mehr sie sich
mühten, desto heftiger blies der Sturm.
Schließlich forderte der Kapitän die gesamte
Besatzung auf, zu ihren Göttern zu beten,
Diesen international gültigen Ruf nach Hilfe Das Buch Jona im Alten Testament berichtet um diese zu besänftigen. Er befragte die See-
gibt es seit 1912. Ursprünglich war dabei an von dem gleichnamigen Propheten, den Gott leute, ob sie Schuld auf sich geladen hätten,
Schiffe in Seenot gedacht, die rasch per Funk aufgefordert hatte, den Menschen in Ninive die den Zorn ihrer Götter rechtfertigten.
Notsituationen mit den Zeichen . . . - - - . . . sein baldiges Strafgericht zu verkünden. Jona Schließlich versuchte die Mannschaft im Los-
morsen konnten. Die häufigste Ursache war sicher ein gläubiger, aber auch ängst- verfahren herauszufinden, wer denn der
waren Stürme, in die die Schiffe auf hoher licher Mann, denn er versuchte, seiner Auf- Schuldige an ihrer schlimmen Situation sei.
See geraten waren, manchmal auch Feuer gabe zu entrinnen. Statt nach Osten in Das Los fiel auf Jona.
oder Eisberge. Richtung Ninive zu gehen, wandte er seine Nun bedrängten ihn die Männer mit Fragen:
In der Bibel gibt es etliche Sturmgeschichten. Füße gen Westen, in der Hoffnung, auf diese Warum hast du deinem Gott nicht gehorcht
Zwei davon, die von Menschen in Seenot er- Weise dem Herrschaftsbereich Gottes zu ent- und uns in diese Not gebracht? Die Urgewalt
zählen, möchte ich aufgreifen. gehen. Jedes Land, jedes Volk hatte andere des Sturms ließ sie etwas von der Größe des
10 Windlebendigen Gottes erahnen, und deshalb auch sofort geschah. Während Stille ein-
beteten sie um Rettung aus der Not: Gott kehrte, wunderte er sich über ihre Ver-
möge ihnen, die doch unschuldig waren, zagtheit und beklagte ihr mangelndes Ver-
Jonas Ungehorsam nicht anrechnen. Dann trauen: Habt ihr noch keinen Glauben?
packten sie Jona und warfen ihn ins Meer. Im Uns nachgeborene Leser der Geschichte
selben Augenblick glätteten sich die Wogen, wundert nicht, dass sich die Jünger vor ihrem
und der Sturm verstummte. Sie erkannten Rabbi fürchteten und sich fragten, wer dieser
Gottes Größe und „fürchteten sich“: Furcht sei, dass ihm die Naturgewalten gehorchen.
ist viel größer, geht viel tiefer als Angst.
In beiden Geschichten befinden sich
Und Jona? Er wurde von einem großen Fisch Menschen in Lebensgefahr und flehen um
verschlungen, in dessen Bauch er nun drei Hilfe. SOS, so würden sie heute alarmieren.
Tage Zeit hatte, innerlich umzukehren und Jeweils einer erhört sie: Bei den Seeleuten
sich Gottes Willen zu unterwerfen. So war er auf dem Mittelmeer ist es Gott, der sie
doch endlich bereit, seinen Auftrag zu er- erhört, bei den Jüngern Jesus: Er rettet die
füllen, - eine spannende Geschichte, auch in
ihrer Fortsetzung.
Seele, wenn wir ihn nur anrufen. Sturmerprobt
Die zweite Geschichte findet sich im Markus- Gudrun Bauer Der Klimawandel hat auch in unseren
evangelium im 4. Kapitel ab Vers 35. Sie ist Breitengraden zu einer Zunahme von
erheblich bekannter als die erste und hat die heftigen Stürmen geführt. Das gilt für das
Überschrift: Die Stillung des Sturms. Wetter – und für die Kirche. Das braucht uns
nicht zu erschrecken, die Kirche ist sturm-
Der Evangelist berichtet davon, dass sich
erprobt – von Anbeginn an. Auch wenn nicht
Jesus und seine Jünger vom Getümmel des
jeder Tiefausläufer ein neues Pfingsten ist,
Volks zurückziehen wollten und deshalb in
dürfen wir darauf vertrauen: Der Heilige
mehreren Booten auf den See begaben. Jesus
Geist stürmt, wo er will.
legte sich ans Ende des Schiffes und hatte
den Kopf auf ein Kissen gebettet. So schlief
er ein. Plötzlich erhob sich ein Sturm. Die
Fallwinde von den Bergen rund um den See
sind dafür bekannt, dass sie völlig über-
raschend und unberechenbar heftig über den
See hinwegfegen und das Wasser in große
Bewegung versetzen.
Nun waren die Jünger geübte Fischer, die mit
den Wetterunbillen vertraut waren und nicht
so leicht in Panik gerieten. Doch diesmal er-
griff sie Angst. Sie weckten Jesus in ihrer in-
neren Not und waren fassungslos ob seines
Gleichmuts ihrem Schicksal gegenüber. Er
befahl den Naturgewalten zu ruhen, was
Wind 11Mit dem Wind fliegen
Letztes Jahr schenkte mir mein Freund einen Start, der Gleitschirm hinter uns auf dem dem Wind zu fliegen. Den Wind nicht nur im
Gleitschirmtandemflug zum Geburtstag. Er Boden ausgebreitet, die Leinen sortiert und Gesicht und auf der Haut zu spüren, sondern
selbst ist mit Gleitschirmfliegen auf- knotenfrei, ich so aufgeregt wie bei den Abi- am ganzen Körper. Das Gefühl der Freiheit.
gewachsen. turprüfungen. Das Gefühl, die Erde loszulassen, sich dem
Für mich war dieser Gleitschirmflug in Wind hinzugeben und sich tragen zu
vielerlei Hinsicht ein unvergleichliches lassen.
Erlebnis. Der Tandemflug war in All seine Gedanken lässt man am
Emmetten, mitten in der Boden und ist für den Moment nur
wunderschönen Schweiz am Vier- mit dem Wind. Der Blick über den See
waldstättersee. Auch bin ich zuvor mit Rigi und Pilatus im Sichtfeld.
noch nie geflogen und habe Einfach nur frei. Einfach im Jetzt und
Flugzeuge von innen nur in Hier. Einfach mit dem Wind.
Dokumentationen oder Filmen
Um mein Flugerlebnis so lange wie
gesehen
möglich zu gestalten, suchte mein
An der Talstation in Emmetten ange- Pilot viele Thermikspots, um wieder
kommen, warteten wir auf den einiges an Höhe zu gewinnen. Wir
Piloten, mit dem ich fliegen würde. flogen an Felswänden vorbei, und ich
Von Minute zu Minute stieg meine spürte, wie uns der Gleitschirm nach
Aufregung vor meinem ersten Flug. oben zog. Auch über den Dächern der
Wie wird es werden? Was muss ich Häuser und den vereinzelten Straßen
beachten? Was wird das für ein Gefühl sein, gewannen wir immer wieder Höhe.
sich vom Wind tragen zu lassen? Als an- Wir liefen los. Immer weiter nach vorne an
den Abhang. Kurz zog uns der Gleitschirm Aber irgendwann hat alles einmal ein Ende,
gehende Ingenieurin war mir natürlich die
zurück, als er sich aufrichtete und die somit auch dieser unvergessliche Flug. Die
ganze Physik und die Technik rund ums
Kammern vom Wind aufgebläht wurden. Wir Landung verlief ohne Probleme, wie eine
Fliegen wohl bekannt, aber es dann zu
liefen weiter, der Abhang kam immer näher. Feder getragen von einem leichten Wind-
erleben, zu fühlen ist eine völlig andere Welt.
Keine zehn Sekunden später verloren meine hauch schwebten wir zu Boden.
Zehn Minuten später standen wir nun oben
Füße den Kontakt zum Boden, und ich Ich kann meinem Freund nicht genug für
am Startplatz, legten das Gurtzeug an, und
schwebte durch die Luft, an den diese Erfahrung danken und freue mich
ich bekam meine Instruktionen. Der Wind
Baumwipfeln vorbei, über den Wald gen schon darauf, mich von Wind mit meinem ei-
oben am Berg war richtig erfrischend, nicht
Vierwaldstettersee. genen Gleitschirm tragen zu lassen.
zu stark. Die Sonne schien, und der Ausblick
über den Vierwaldstättersee war unbe- Es war eines der schönsten Gefühle, die ich je
erlebt habe. Getragen vom Wind und mit Sylvia Spiegel
schreiblich. Da standen wir nun, fertig zum
12 WindDer Wind, der Wind, das himmlische Kind
gäbe es sicher keinen Wald, denn die meisten gefährlich. Zur Beladung der Feuerwehrfahr-
Bäume sind Windbestäuber. Sie sind zeuge gehört nicht ohne Grund immer eine
zweihäusige Pflanzen mit männlichen und Kettensäge mit zugehöriger Schutz-
weiblichen Blüten. Der Pollen wird nicht bekleidung. „Baum auf Straße“ steht dann
durch Insekten, sondern durch den Wind auf der Tafel im Feuerwehrgerätehaus, wenn
übertragen. Wir kennen alle die Würstchen ein entsprechender Notruf eingegangen ist.
der Haselstaude, die beim Antippen gelbe
Wolken freisetzen. Die weiblichen Blüten sind
klein und unscheinbar, bestehen nur aus
Fruchtknoten und roter Narbe. Die Be-
stäubung erfolgt vor dem Laubaustrieb, da-
Wer kennt die Antwort der beiden Mund- mit der Pollen möglichst ungehindert sein
räuber nicht, die sich heimlich am Knusper- Ziel erreichen kann. Wenn der Wald blüht,
häuschen bedienen wollen und dabei selbst überzieht der Wind die Autos mit einem
verraten! Als Kind des Himmels bezeichnen gelben Schleier, bilden sich hübsche Muster
sie den Wind, der an Fensterläden rüttelt um Pfützen herum und wissen die Haus-
und Zweige ans Hausdach schlägt. frauen: Es ist Zeit zum Fensterputzen.
Vielleicht wählen sie diesen Namen, weil Aus der Blüte entwickeln sich bekanntlich
der Wind unsichtbar und nicht zu fassen Samen. Auch hier spielt der Wind eine
ist. In Kinderbüchern findet man ihn als wichtige Rolle. Viele Samen tragen Flügel
pausbäckige Wolke dargestellt, die Re- und werden durch den Wind verbreitet.
genschirme umdreht, die Wäsche an der Gartenbesitzer wissen: Hainbuche, Feldahorn
Leine flattern lässt, Blätter vor sich her- und ihre Freunde suchen sich gern freie
treibt und den Kindern die Möglichkeit des Plätze und gehen auf. Spaziergänger kennen
Drachensteigens bietet. Dabei ist die Wahr- die winzigen Fichtenwälder am Waldrand, die
scheinlichkeit, dass sich der Wind im Wald der Wind gesät hat und zwischen denen sich
so hörbar macht, wie es Hänsel und Gretel Pilze verstecken.
vorgeben, äußerst gering. Wind, nicht Solange der Wind nicht zu stark ist und die
Sturm, klingt im Wald völlig anders als in Bäume nur leicht hin- und herschwanken,
einem Dorf, in dem die beiden angeblich zu geht man ja noch gerne dort spazieren, zu-
Hause sind. mal sich der Luftzug im Wald bricht und
Aber Wald und Wind stehen tatsächlich in weniger scharf bläst. Aber bei Sturm ist der
einer sehr engen Beziehung. Ohne Wind Aufenthalt dort wirklich nicht ratsam, eher
Wind 13Manchmal müssen Waldstraßen völlig ge- ihren Pfahlwurzeln kann der Wind viel
sperrt werden, um gefährlichen Unfällen weniger anhaben als den Fichten mit ihren
vorzubeugen. Wer schon einmal erlebt hat, Tellerwurzeln. Buchen und Eichen da-
wie rasch der Adrenalinspiegel ansteigt beim zwischen festigen den Schutz noch weiter.
Anblick eines sich neigenden Baums Die Fichtenmonokultur, die als schnell-
Richtung Auto, hat dafür Verständnis. Ei- wüchsiges Nutzholz ein Erbe des 19. Jahr-
gentlich ist es erstaunlich, wie relativ selten hunderts ist, wird längst abgelöst durch
dies in unserer waldreichen Gegend ge- Mischwaldbestände.
schieht. Achten Sie doch mal bei Ihrem nächsten
Das liegt auch an der Umsicht beim Pflanzen Waldspaziergang auf den Waldaufbau,
eines Waldes. Die Hauptwindrichtung ist bei freuen Sie sich über windgesäte Miniwälder
uns Westen. Von dieser Seite her muss der und genießen Sie die langsame Bewegung
Wald besonders geschützt werden, soll er hoher Bäume, an denen Sie hinaufschauen
seinen wirtschaftlichen Wert behalten. Des- können, während der Wind die Stämme
halb werden dort und an Straßenrändern erst schwanken lässt.
Sträucher wie Holunder, Hasel und Schlehe,
dann niedrig wachsende Bäume wie Weiß- Gudrun Bauer
dorn, Erle und Vogelkirsche gepflanzt. Die
Kraft des Sturms kann auf diese Weise ge-
brochen werden, und die Angriffsfläche ist
für die größeren Bäume geringer. Ein klug
geplanter Wald ist gemischt und stufig auf-
gebaut, um Sturmschäden so gering wie
möglich zu halten. Tannen und Kiefern mit
14 WindWohin uns der Wind weht …
Ökumenische Segnung des neuen Gasballons der Stadt Gersthofen am Ballonstartplatz
Viele Menschen sind bei eher „durch- und Geschwindigkeit vor. Der Gas-
wachsenem“ Wetter am Mittwoch, den ballon ist dabei die “Königsklasse“, weil
29. Mai um 19.00 Uhr zum Ballonstart- er im Gegensatz zum Heißluftballon
platz in Gersthofen gekommen. Der lautlos schwebt. Die Befüllung des
neue Gasballon, auf dessen rund 500 Gasballons wird mit Wasserstoff er-
Quadratmeter großer Hülle das Logo des zeugt; als Ballast werden Sand oder
Stadtjubiläums sowie der Name „Stadt Wasser mitgeführt und bei Bedarf
Gersthofen“ prangen und ein abgeworfen. Aufgrund der hohen
Schulsegelflugzeug des Luftsportvereins Tragkraft des Gases vermag ein Gas-
wurden getauft, und der Segen wurde ballon auch länger in der Luft zu
in guter ökumenischer Weise für alle bleiben. Wie auf einem Luftmeer lässt
ausgesprochen, die mit ihnen unterwegs es sich in angenehmer Stille reisen. Die
sein werden. Geräusche dringen von unten selbst in
“Mit der Taufe eines Gasballons und größere Höhen.
eines Segelflugzeugs hat Gersthofen die Einen Eindruck einer Ballonfahrt
„heiße Phase“ seines Stadtjubiläums er- konnte ich mir nach der Taufe und
öffnet“. So stand es in der AZ. Segnung nicht selber machen. Wegen
In der Tat blickt Gersthofen auf eine der schlechten Witterung wurde der
lange Geschichte als Ort mit eigenem Start des neuen Gasballons nämlich
Startplatz für die Ballonfahrt zurück. abgesagt. Nichts desto trotz war es
Die nahegelegene chemische Industrie wieder einmal ein besonderes Erlebnis
war es, die es hier ermöglichte, einen neben einem gefüllten, startbereiten
Ballonstartplatz für Gasballone ein- Ballon zu stehen und sich Gedanken
zurichten. darüber zu machen, wohin ihn der
Wind beim nächsten Start weht. Und
Schon in den 1970er Jahren gab es
ich habe mir vorgestellt, wie schön es
einen Ballon der Stadt Gersthofen. Der
sein muss, lautlos in der Luft vom
älteste deutsche Ballonverein ist in Ballon wird nicht geflogen, sondern ge-
Wind getragen zu fahren und auf die Erde
Gersthofen beheimatet. Und die Stadt hat fahren.
zu schauen und das Treiben dort unten zu
seit 1985 das erste Ballonmuseum weltweit Der Wind spielt dabei eine nicht unerheb- beobachten.
im ehemaligen Wasserturm eröffnet. Dort liche Rolle. Windrichtung und Windstärke
können sich interessierte Bürger über die Ge- Gottes Segen und immer einen guten Wind.
sind für eine gute Planung einer Ballonfahrt
schichte der Ballonfahrt und die Details des entscheidend. Der Ballon trägt den Korb mit
Ballonfahrens informieren. Denn mit dem Christian Wolf
den Insassen, und der Wind gibt Richtung
Wind 15Wind mit frischen Ideen
Brainstorming am Klausurtag
Am 7. Mai 2019 kamen wir in Gersthofen tä- der Untersuchung der nackten Zahlen nicht
tigen Hauptamtlichen wieder zu einem auffällt: Die wenigsten evangelischen Gerst-
Klausurtag zusammen. Es empfiehlt sich hofer werden hier getauft und begraben, um
natürlich bei jeder Art von Arbeit, regelmäßig es anschaulich zu verdeutlichen. Nahezu alle
aus der eigentlichen Arbeit herauszutreten Evangelischen sind Zugezogene, und viele
und über das nachzudenken, was man da von denen ziehen innerhalb von zehn Jahren
täglich tut oder nicht tut. Im Speziellen kam auch wieder weg. Bei Taufgesprächen wird
für uns die Herausforderung hinzu für Gerst- das anschaulich: Die Eltern sind aus Augs-
hofen auszubuchstabieren, was die Landes- burg oder Schwaben, Ober- und
kirche unter dem Begriff “Profil und Konzen- Niederbayern, Baden-Württemberg oder
tration” (PuK) im März dieses Jahr in Lindau NRW, Ost- und Norddeutschland. Bei Be-
beschlossen hat. erdigungen haben wir es häufig mit Ver-
Was genau macht also die Kirchengemeinde triebenen und Spätaussiedlern zu tun. Aus
Gersthofen aus? Was ist hier besonders? Was Rumänien und Russland. Evangelische in
kennzeichnet die Gemeinschaft der Evan- Gersthofen bringen die Erfahrungen aus
gelischen im Augsburger Norden? Auf den ganz Deutschland und halb Europa mit zu
ersten Blick ist es schwer zu erkennen: Als uns.
wir die Zahlen und Statistiken der Kirchen- Diese Erkenntnis verändert den ganzen Blick
gemeinde vor uns liegen hatten, staunten wir auf das kirchliche Leben: Wie erfahren diese
nicht schlecht: In Gersthofen sind alle gleich- zugezogenen Evangelischen, dass sie im ka-
mäßig über die unterschiedlichen Lebensalter tholischen Bayern nicht allein sind? Wir
verteilt. Es gibt keinerlei Auffälligkeiten oder lassen von uns hören, geben uns zu erkennen
Besonderheiten. Man könnte meinen, hier – die Öffentlichkeitsarbeit kann und darf
kann man von der Wiege bis zur Bahre nicht nur Veranstaltungsanzeiger sein,
Menschen begleiten und versorgen. sondern kommuniziert etwas ganz anderes:
Kirchliche Gruppen von der Mutter-Kind- Unser Mitteilungsblatt teilt allen mit, dass
Gruppe über Kindergruppen, Jungschar, Kon- wir Gemeinschaft teilen wollen, miteinander
firmanden, Jugend …bis zur Seniorenarbeit. im Glauben teilen, was Gott uns zum Leben
Klassisches kirchliches Engagement wie vor schenkt. Freud und Leid. Schöne und
50 oder 100 Jahren. So könnte man meinen, schlimme Stunden. Das Leben, wie es ist.
auf den ersten Blick gesehen. Aber vereinzeln lassen wollen wir uns nicht.
Bei genauerer Betrachtung fiel uns etwas Zusammenhalt wird möglich durch den Ge-
auf, was wichtig für Gersthofen ist, aber bei meindebrief, die Kirche und das Gemeinde-
Grafik: Das Sonntagblatt für Bayern. epv.
16 Windhaus, das Pfarramt. Wir möchten da und da- teilweise sogar als extrem dringend emp- Selbst bei Beerdigungen werden nur noch
durch den Glauben leben, erlebbar machen, funden werden: drei von vier Evangelischen von einem/r
spüren – und lernen, in passenden Worten Pfarrer*in beigesetzt.
und Bildern davon zu reden. Wir möchten Stadt und Land Hier möchten wir nachfassen und die
Raum bieten, Räume eröffnen zur Betei- Nicht nur in Gersthofen wohnen, leben und menschlichen Kontakte betonen: Wie wäre
ligung und Anteilnahme, zum Mitmachen arbeiten Evangelische. Sondern auch in es, mit Menschen nach der Kasualie
und Mitwirken – und nicht nur zur Ver- Langweid, Gablingen, Achsheim, nochmals das Gespräch zu suchen? Wir
sorgung der Bedürfnisse, wie man es Stettenhofen und anderen Orten mehr – Lüt- könnten dabei seelsorgerliche Fragen ohne
vielleicht andernorts kennt und gewohnt ist. zelburg nicht zu vergessen. Dort wohnen bei- Zeitdruck aufgreifen und bearbeiten. Bei-
Vielleicht bringt das den neuen Gedanken am spielsweise erstaunlich viele Evangelische, spielsweise beim Tod eines Menschen muss
deutlichsten zum Ausdruck: Wir möchten wie wir den Statistiken entnommen haben. bis zur Beerdigung so vieles unter großem
eine Kirche sein, in der Sie sich beteiligen Daran haben wir erkannt, dass wir gern noch Zeitdruck erledigt und entschieden werden,
wollen und können – und nicht nur versorgt viel genauer die Gemeinde kennen lernen dass Betroffene oft gar nicht zum Nach-
werden zur Geburt, Konfirmation, Hochzeit wollen und sollten. So werden wir unserer denken kommen. Aber danach ist viel Zeit,
und Beerdigung. Wahrnehmung der verschiedenen Ort- manchmal sogar unvorstellbar viel. Gleich-
Entsprechend benötigen wir ehrenamtliche schaften noch einmal einen statistischen zeitig könnten wir bei Nachbesuchen offen
Mitarbeiter*innen. Sie tragen den Gemeinde- Feinschliff und aufmerksame Zuwendung fragen und dazu lernen, was wir in Zukunft
brief aus, backen am Backhaus, gestalten den entgegenbringen. Von uns nahezu un- anders oder vielleicht auch besser machen
Gemeindebrief und sagen allen, welche erforscht sind zum Beispiel die genauen Ver- können und sollten. Ein weites Lernfeld und
Stellen wir noch frei haben, wo(für) wir gern hältnisse in den verschiedenen Senioren- viele vertiefende Kontakte tun sich da in
noch weitere Ehrenamtliche begrüßen wollen heimen und Pflegestiften. Eine weitere unseren Augen auf.
und werden. Die Ehrenamtlichen werden be- interessante Frage könnte auch sein, ob ein
gleitet, ausgebildet und ausgestattet mit evangelischer Kindergarten außerhalb von Neuzugezogene
Wissen, Können und Material – wie es bei Gersthofen sinnvoll wäre und angestrebt Neuzugezogene könnten durch einen er-
den KonfiTeamern schon beispielhaft der Fall werden kann. weiterten Besuchsdienst Brot und Salz ge-
ist: Erst mit dem Gruppenleitergrundkurs darf schenkt bekommen – mit Brot aus unserem
ein KonfiTeamer*in wirklich ernsthaft mit- Backhaus. Mit Brot und Salz begrüßen wir sie
wirken. Erst dann kann er oder sie auch Kasualien
ganz handfest in Gersthofen und setzen ein
rechtlich Verantwortung übernehmen. Wir Anlässlich von Taufe, Konfirmation, Trauung Zeichen, dass wir sie wahrgenommen haben
achten darauf, dass er oder sie einen Erste- und Beerdigung besucht der / die Pfarrer*in und sie herzlich in unserer Evangelischen Kir-
Hilfe-Kurs bekommt und an Aufbaukursen die betroffene Familie. Das ist so selbstver- chengemeinde Gersthofen begrüßen. Er-
teilnehmen kann. Wir führen sie im Gottes- ständlich, dass man darüber nicht zu gänzen könnten wir das durch einen aus-
dienst in ihr Ehrenamt ein und verabschieden schreiben braucht. Doch auch hier verändert geweiteten Gemeindebrief, in dem sich die
sie auch dort wieder vor der Gemeinde ganz sich das konfessionelle Leben in Deutschland Kirchengemeinde mit ihren Gruppen und
offiziell aus ihrem Ehrenamt. massiv und nachhaltig: Es werden in Augs- Kreisen, Ehrenamtlichen und Hauptamtlichen
Von diesen beiden grundlegenden Themen burg und Umgebung nur noch 50% der Neu- vorstellen. So nehmen wir die Mobilität
Öffentlichkeitsarbeit und Ehrenamt aus- geborenen getauft. Bei der Konfirmation unserer Gesellschaft in neuer Weise wahr
gehend, können wir uns an die anderen nicht erreichen wir in Gersthofen nur noch knapp und werden dem Leben gerecht, wie wir es in
weniger wichtigen Themen wenden – die 60% aller Evangelischen eines Jahrgangs. Ge- unserem Land heute in Wirklichkeit führen
heiratet wird immer seltener in der Kirche.
Wind 17(müssen). kann. Was fehlt. Was verstärkt wahr- vielleicht ein Ritual (ein sich jeden Abend
Wir sind uns bewusst, dass manche Umzüge genommen werden soll oder sogar muss. wiederholender Ablauf, eine „heilige Hand-
nicht freiwillig sind und eher ertragen als lung“) – aber nicht unbedingt ein Gebet.
freudig begrüßt werden. Zum Beispiel mag Kinder und Familie Heute lernen Kinder das in der Regel in der
das für den Umzug ins Alten-und Pflegeheim Wir sind uns in den letzten Monaten immer Kindertagesstätte oder in der Schule – oder
gelten. Entsprechend sollten wir in ökume- bewusster geworden, welchen Schatz wir gar nicht.
nischem Horizont über unsere Anwesenheit mit der Singschule und der Arbeit von Frau Damit und mit anderen Abbrüchen an
im Altenheim nachdenken und ein gemein- Kaiser im eigenen Gemeindehaus haben. Das Traditionen verlieren die Menschen ihre Er-
sames Konzept entwickeln und verwirklichen. gilt es zu fördern und zu bewahren – gerade fahrung, von und mit Gott zu sprechen. Sie
Hier erkennen wir auch verschiedene Über- angesichts der schnelllebigen Zeit kann uns verlieren die Sprache und vermutlich auch
gabepunkte im Lebensweg unserer das ganz schnell passieren. einiges an Vertrauen zu Gott oder im Sich-
Gemeindemitglieder: Wir haben bisher zwar Auch sind wir uns bewusst geworden, wie auf-Gott-Verlassen. Wir modernen, technisch
wahrgenommen, aber nicht bewusst darüber viele Mosaiksteinchen wir nebeneinander begabten Menschen tun und können so viel
nachgedacht und schon gar nicht absichtlich liegen haben, ohne das ganze Bild zu er- … aber wir kommen immer weniger zurecht
gestaltet, dass es Übergabe und Vernetzung kennen: Singschule. Mutter-Kind. Kinder- mit den Lebensfragen, die wir nicht in der
geben kann und wird. Zum Beispiel können gärten. Hort. Religionsunterricht in der Hand haben. Die wir technisch nicht lösen
wir junge Familien, die neu zugezogen sind, Schule. Familiengottesdienst. So vieles – können. Ich denke da an Leben. Tod. Schick-
gleich für die Mutter-Kind-Gruppen aber oft übersehen wir den Reichtum, der sal. Gnade. Begabung. Und ähnliches mehr.
(Krabbelgruppen) gewinnen oder auf unsere darin liegt. Fördern nicht zu Tage, was sich An dieser Stelle möchten wir mit kirchlicher
Kindergärten aufmerksam machen. In jedem daraus entwickeln lässt. Für die Kinder. Für Bildungsarbeit verstärkt ansetzen. Das kann
Fall läuft hier viel, aber vieles entwickelt sich die Eltern. Für die religiöse Erziehung und mit und für Erzieher*innen der KiTas sein. Das
eher rein zufällig und nicht absichtsvoll. Da Bildung. Für die Kirche. Und last, but not kann mit Eltern von Konfirmanden sein. Das
gilt es nachzuarbeiten. least für das Leben von uns allen. kann auch mit Glaubenskursen für Er-
Wie von selbst ergibt sich aus dieser Be- wachsene oder Gesprächskreisen für
Diakonie obachtung der nächste Schritt in die Weite Jedermann und Jedefrau sein.
Wir haben verschiedene soziale und – wie vom Hundertsten ins Tausendste:
Gemeinschaft stiftende Impulse auf dem Ge- Mission
biet der Kirchengemeinde. Sie sind alle eher Bildung Abschließend ist am Horizont noch die Frage
zufällig entstanden – Beratungsangebote, die aufgetaucht, für wen wir uns zuständig
Wir leben in einer Zeit des Traditions-
Tafel, das Backhaus. Diakonie ist wichtig - fühlen – sollen. Können. Dürfen. Müssen. Hat
abbruchs. War es bei Martin Luther noch
wie wir in der Apostelgeschichte nachlesen die Vorstellung von Mission früher eher für
selbstverständlich, dass die Eltern Tisch-
können, war das gerechte Verteilen von Abwehr bei Hauptamtlichen und Aggression
gebete oder das Nachtgebet mit ihren
Nahrung eine wichtige Frage in der jungen bei verschiedenen Gemeindemitgliedern
Kindern gesprochen haben – und es ihnen
Kirche. Das brachte sogar das erste kirchliche gesorgt – sieht das heute ganz anders aus.
so auch beigebracht haben, und diese als Er-
Amt hervor: den Diakon. Wir wollen uns das Wir taufen, weil Jesus uns beauftragt hat:
wachsene wiederum ihren eigenen Kindern
zum Weckruf werden lassen, genau hin- Geht in die weite Welt, lehrt die Menschen,
– so ist das heute anders. In den aller-
zuschauen. Wir möchten erkennen und im tauft sie. Vielleicht ist es genau der richtige
meisten Familien hat das Tischgebet keinen
Kirchenvorstand beraten, was hier nötig und Zeitpunkt, nicht nur Glaubenskurse für Er-
Platz mehr. Zum Einschlafen gibt es
sinnvoll ist. Was besser dargestellt werden
18 Windwachsene wieder anzubieten – sondern Gott
wieder ins Gespräch zu bringen. Menschen Frischer Wind - frische Farben
von Gott erzählen. Auch wieder an Tauf-
unterricht für Erwachsene zu denken, wie vor Die Sanierung des Kindergartens ist im Endspurt
2000 Jahren. Aber eine neue Sprache zu
finden. Im Umgang miteinander. Im Suchen
und Fragen nach Gott. In der letzten Augustwoche wird es soweit sein: Der sanierte Jo-
hanneskindergarten wird zu seinem Jubiläum in frischen Farben und
Hans-Joachim Gonser neuem Gewand die ersten Kinder begrüßen können. Nach Neubau
des Horts war die Sanierung des in die Jahre gekommen zeitlosen
Baus notwendig geworden. Neue Richtlinien für den Betrieb einer
Kindertagesstätte konnten auch gleich umgesetzt werden: Jeder der
drei Gruppenräume wird eine Kinderküche erhalten, die Beleuchtung
wurde verbessert und erneuert, Schallschutzdecken eingebaut und
vor allem der Sanitärbereich komplett erneuert. Bis Ende September
wird dann auch der Übergang vom Hort zum Kindergarten fertig-
gestellt sein. Ohne die Unterstützung der Bauabteilung unserer
Gesamtkirchenverwaltung durch Herrn Moser und die Architekten
Herrn Aker und Herrn Tiefenbacher vom Büro Tiefenbacher&Endress
und Partner wäre das nicht so und fast “geräuschlos” gelungen. Die
Handwerksfirmen haben trotz Bauhochkonjunktur ihre Angebote
aufrecht gehalten und werden termingerecht fertig. Gott sei Dank!
Die Wiedereinweihung des Kindergartens ist mit dem Jubiläum und
dem Gemeindefest verbunden und findet am
Samstag, 21. September 2019, um 14 Uhr statt.
Stefan Blumtritt
Wind 19Die Zeit fliegt vorbei... Gemeindefest und 60jähriges
Jubiläum des evangelischen
...so hört man es jedes Jahr wieder in der Kita Kindergartens
Im September beginnt der Alltag mit vielen lich geplanten Zweck erfüllen. Bald werden Herzliche Einladung zu unserem großen
Ideen, Vorsätzen und Herausforderungen. die Kinder wieder durch die Räume wirbeln Gemeindefest am Samstag dem 21.
Neue Kinder und neue Kollegen tragen dazu und sie mit Leben füllen. September ab 14.00 Uhr. Ein buntes und
bei, dass kein Jahr wie das andere wird. Doch Nach dem Wasserschaden im Hort und dem spannendes Programm für Jung und Alt wird
dann geschieht es. Ein Wind kommt auf und Umbau im Kindergarten hoffen wir jetzt, auf dem Gelände der Bekenntniskirche ge-
nimmt die Zeit mit sich. Kleine Nestchen- dass wir den Wind im Rücken haben. Wir boten. Lassen Sie sich überraschen, was die
kinder gewöhnen sich ein und werden immer wünschen uns, dass sich Kinder, Kollegen und Teams vom Kindergarten und der Kirchen-
selbstständiger. Erstklässler lernen einzelne Eltern bei uns wohlfühlen und gut an- gemeinde vorbereitet haben. Genießen Sie
Buchstaben und schreiben schon bald ihre kommen. die Stunden, Bekannte zu treffen und neue
ersten Sätze. Neue Kollegen kann man kaum Menschen kennen zu Lernen.
Wir sind gespannt, wen und was der Wind zu
noch von den langjährigen unterscheiden. In einem feierlichen Gottesdienst werden wir
uns tragen wird. Aber so viel ist sicher, ein
Das Kindergartenjahr nimmt seinen Lauf mit das gute Zusammenwirken von Kindergarten
aufregendes und ereignisreiches Jahr liegt
vielen Aktivitäten, Angebote und Ideen. Nach und Hort sowie der Kirchengemeinde dank-
vor uns. Und dann wird es auch nächstes
den Herbstliedern üben wir für den Nikolaus bar zum Ausdruck bringen.
Jahr wieder so kommen, dass wir feststellen
und Weihnachten. Es folgt buntes Faschings-
– die Zeit fliegt nur so vorbei! Wie gewohnt, steht eine Auswahl an ver-
treiben und darauf die Vorbereitungen auf
schiedenen kulinarischen Genüssen vom Grill
Ostern. Jeden Frühsommer wieder denkt man
Anja Liepert und aus dem Backhaus zur Auswahl. Dazu
sich „Wo ist das Jahr nur wieder hin-
Johannes-Hort gibt es natürlich auch erfrischende Getränke.
geflogen?“.
Gemeinsam feiern und dankbar und voller
Hinter uns liegt ein stürmisches Jahr. Wir
Freude in die Zukunft schauen. Bei diesem
mussten von heute auf morgen mit dem Hort
Fest wird es wieder deutlich werden, wie
in das Gemeindehaus umziehen, da wir einen
wichtig eine lebendige, einladende Gemeinde
Wasserschaden hatten. Dann stand die ge-
mit vielen aktiven Menschen sein kann.
plante Sanierung des Kindergartens an. Wir
Kommen Sie zum Feiern und lassen sich an-
packten die Spielsachen und Möbel und
stecken von der positiven Atmosphäre.
zogen in den trockengelegten Hortbau. Aber
schon bald beginnt für uns ein neues Jahr
Christian Wolf
mit neuen Kindern und endlich auch den
neugestalteten Räumlichkeiten. Im Kinder-
garten wurde das Alte und Dunkle vertrieben.
Frischer Wind kann dort bald einziehen. Die
Horträume werden wieder von den Schul-
kindern bezogen und können ihren ursprüng-
20 WindWo der Geist weht
Neues bei den Gottesdiensten
Mit Unterstützung des Kirchenvorstands geht tober).
das liturgische Team in neue Wind- Jetzt schon kann man sich wieder auf den
richtungen. Auf die Reise schicken zwei be- „Anderen Advent“ freuen – aber bis dahin
sondere Segensgottesdienste: Am ersten wird es auch noch eine neue Ausgabe des
Feriensonntag um 10.00 Uhr und kurz bevor Gemeindebriefs geben.
die Konfis ins Camp nach Grado aufbrechen,
Feiern Sie mit, herzliche Einladung zu allen
am 11. August um 19.00 Uhr. In den
unseren bunt gestalteten Gottesdiensten!
Sommerferien feiern wir alle Gottesdienste
abends um 19.00 Uhr.
Anna Barth
Im Herbst stehen besondere Feste an: Zum
Gersthofener Stadtjubiläum laden wir
ökumenisch ein zum Berggottesdienst (Sams-
tag, 14. September). Der Johanneskinder-
garten feiert seine Sanierung und sein
Jubiläum – da feiert die Kirchengemeinde
gleich mit dem Gemeindefest mit (Samstag,
21. September). Die Konfis stellen sich Ende
September vor. Im Oktober feiern wir Gottes-
dienst zum Abschied von Dekan Blumtritt
(Samstag, 12. Oktober) und ein großes Tauf-
erinnerungsfest in Langweid (Sonntag, 13.
Oktober).
Der Gottesdienst für Klein und Groß in Lang-
weid soll nicht mehr parallel zu einem
anderen Gottesdienst stattfinden, sondern als
der Gottesdienst der Kirchengemeinde.
Familiengottesdienste feiern wir regelmäßig,
aber wenn St. Martin nicht auf den 4. Sonn-
tag im Monat fällt, sind wir so frei, uns nach
dem Fest zu richten und „Sonntag zu
tauschen“. Auch für den Krabbelgottesdienst
haben wir noch Zeit gefunden: Diesmal
nachmittags an Erntedank (Sonntag, 6. Ok-
Gottesdienste 21Gottesdienste
August bis Dezember 2019
Sonntag 21. Juli 5. Son. n. Trin. Sonntag 15. September 13. Son. n. Trin.
10.00 Uhr . . . . . Bekenntniskirche s Familiengottesdienst “Geschenke“ 10.00 Uhr . . . . . Kath. Pfarrheim, Lgw. q Gottesdienst für Klein und Groß (Dia-
(Pfarrerin Barth und Team mit Orgelschü- kon Wolf und Team)
lern) 19.00 Uhr . . . . . Bekenntniskirche ANgeDACHT (Diakon Wolf und Team)
10:30 Uhr . . . . . Langweid Pfarrheim Gottesdienst für Klein und Groß
Samstag 21. September
Mittwoch 24. Juli 14.00 Uhr . . . . . Bekenntniskirche Familiengottesdienst zum Gemeindefest,
18.30 Uhr . . . . . Kath. Pfarrheim, Lgw. Abendandacht (Pfarrerin Barth) Kindergartenjubiläum und Einweihung
Johanneskindergarten (Pfrn. Barth, Dia-
Sonntag 28. Juli 6. Son. n. Trin.
kon Wolf und Team)
10.00 Uhr . . . . . Bekenntniskirche “Rückenwind und Sommerbrise”: Gottes-
dienst mit Urlaubssegen und Frauenchor Sonntag 22. September 14. Son. n. Trin.
(Dekan Blumtritt) —— . . . . . ———- Gottesdienst entfällt
11.00 Uhr . . . . . Bekenntniskirche Chormatinee (Dekanatskantorin Kaiser Mittwoch 25. September
und der Frauenchor)
18.30 Uhr . . . . . Kath. Pfarrheim, Lgw. Abendandacht (Lektor Oertel)
Sonntag 4. August 7. Son. n. Trin. Sonntag 29. September 15. Son. n. Trin.
19.00 Uhr. . . . . Bekenntniskirche q Diakon Wolf
10.00 Uhr . . . . . Bekenntniskirche Vorstellung der Konfirmanden (Pfrn.
Sonntag 11. August 8. Son. n. Trin. Barth und Team)
19:00 Uhr . . . . Bekenntniskirche Gottesdienst mit Reisesegen für die Kon- Sonntag 6. Oktober Erntedank
fis (Pfarrerin Barth und Team)
10.00 Uhr . . . . . Bekenntniskirche q Pfarrer Gonser
Sonntag 18. August 9. Son. n. Trin. 16.00 Uhr . . . . . Gemeindesaal Krabbelgottesdienst
19.00 Uhr. . . . . Bekenntniskirche s Dekan Blumtritt (Pfrn. Barth und Team)
Sonntag 25. August 10. Son. n. Trin. Samstag 12. Oktober
19.00 Uhr. . . . . Bekenntniskirche Lektor Oertel 17.00 Uhr . . . . . St. Jakobus Verabschiedungsgottesdienst von Dekan
Blumtritt (Regionalbischof Piper); anschl.
Sonntag 1. September 11. Son. n. Trin. Empfang in Oscar-Romero
19.00 Uhr. . . . . Bekenntniskirche q Pfarrer Gonser
Sonntag 13. Oktober 17. Son. n. Trin.
Sonntag 8. September 12. Son. n. Trin. 10.00 Uhr . . . . . WW-Station, Langw. Gottesdienst für Klein und Groß “Tauf-
19.00 Uhr. . . . . Bekenntniskirche Prädikant Kramer erinnerung” an der Lechbrücke
Samstag 14. September (Pfrn. Barth und Team)
16.00 Uhr . . . . . Müllberg Ökumen. Berggottesdienst zum Stadt- Sonntag 20. Oktober 18. Son. n. Trin.
jubiläum 10.00 Uhr . . . . . Bekenntniskirche qPräd. Kramer
(Pfrn. Barth, Gemeindereferentin Winter)
19.00 Uhr . . . . . Bekenntniskirche ANgeDACHT
22 GottesdiensteSie können auch lesen
