Wohnen in Lichtenrade - Bahnhofstraße - In dieser Ausgabe: Wohnen in der John-Locke-Siedlung Digitaler Kiezspaziergang Ausflug zum Südgelände ...

Die Seite wird erstellt Aaron Friedrich
 
WEITER LESEN
Wohnen in Lichtenrade - Bahnhofstraße - In dieser Ausgabe: Wohnen in der John-Locke-Siedlung Digitaler Kiezspaziergang Ausflug zum Südgelände ...
Bahnhofstraße
ZEITUNG FÜR DAS AKTIVE ZENTRUM LICHTENRADE BAHNHOFSTRASSE   AUSGABE 01 / 2021

In dieser Ausgabe:
Wohnen in der               Wohnen in
                            Lichtenrade
John-Locke-Siedlung
Digitaler Kiezspaziergang
Ausflug zum Südgelände
Porträt ZZB
Wohnen in Lichtenrade - Bahnhofstraße - In dieser Ausgabe: Wohnen in der John-Locke-Siedlung Digitaler Kiezspaziergang Ausflug zum Südgelände ...
2 Editorial                                                     AUSGABE 01 / 2021

Liebe Lichtenraderinnen und Lichtenrader,

my home is my castle: Die eigene Wohnung, eigentlich vor allem ein
Platz zum Austoben von Einrichtungs- und Deko-Ideen, ist plötzlich
der zentrale Lebensort geworden. Arbeiten, Lernen, Freizeit, soziales
Leben – alles findet plötzlich nur noch hier statt. Diese Ausgabe der
Stadtteilzeitung rückt deshalb das Wohnen in den Fokus.

Alle träumen vom Häuschen im Grünen. Wirklich alle? Eher nein,
wenn Sie unseren Artikel auf den Seiten 4 und 5 lesen. Zwei Damen
aus der John-Locke-Siedlung erzählen darin über ihr Leben im Hoch-
haus. Sie kommen zu dem Schluss, dass sie nirgendwo anders woh-
nen möchten. Ihre Siedlung kommt nun in den Genuss zusätzlicher
Fördermittel. Mehr dazu in dem Artikel auf dieser Seite.

Auch von Ihnen wollten wir wissen, was Corona mit Ihrer Wohnung
gemacht hat. Sehen Sie dazu unsere Straßenumfrage auf den Seiten
8 und 9. Endlich mal raus: Das ist wichtig, auch wenn die Reisen gera-
de nicht so weit sein können. Die Naherholung wird umso wichtiger.
                                                                          BILDERrätsel
Zum Beispiel am Südgelände, wohin Sie unser Bericht auf den Seiten
                                                                          Wo finden Sie dieses Detail in Lichtenrade?
10 und 11 entführt.
                                                                          Aufmerksame Leser senden die Antwort per Mail an uns. Un-
Ein interessanter Kurztour in netter Begleitung, das war auch das         ter den richtigen Einsendungen (bis 10.05.2021) verlosen
Konzept der Kiezspaziergänge mit Bezirksbürgermeisterin Angelika          wir 4x25 € Gutscheine vom Teefachgeschäft in der Bahnhof-
Schöttler. Um das beliebte Format zu retten, gab es nun den ersten        straße 10.
digitalen Kiezspaziergang. Ziel: Unsere Alte Mälzerei. Mehr dazu auf
                                                                          Gewinner des 20 €-Gutscheins für den Kleinen Schokoladen
Seiten 6 und 7.
                                                                          ist Edith Sahre. Die richtige Lösung war: Der Weihnachts-
Außerdem in dieser Ausgabe: Ein Rückblick auf den Frauenmärz und          mann steht vor BETTEN-KÖNIG in der Bahnhofstraße 47.
ein Besuch beim Zahnmedizinischen Zentrum hier in der Bahnhof-            Herzlichen Glückwunsch!
straße.
                                                                          Neues Rätsel, neues Glück! Schicken Sie Ihre Lösung an:
Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen                                   redaktion@az-lichtenrade.de
                                                                          Die Redaktion übernimmt keine Verantwortung für die frist- und
Aktuelle und weiterführende Informationen zum AZ-Gebiet
                                                                          sachgerechte Übergabe der Sachpreise.
finden Sie unter: www.az-lichtenrade.de

                                                 Mehr Piepen für die Platte
                                                 Seit 2020 gibt es in Berlin ein neues Förder-      lung und Wohnen entwickelte Konzept wur-
                                                 programm für Großsiedlungen. In Lichtenra-         de im April 2020 im Hauptausschuss mit ei-
                                                 de profitiert die John-Locke-Siedlung davon.       ner Laufzeit bis 2024 bestätigt.
                                                 Wir sprachen mit Luzia Weber vom Bezirks­
                                                                                                    Welche Mittel stehen zur Verfügung?
                                                 amt Tempelhof-Schöneberg, die hier mit der
                                                                                                    Das Gesamtvolumen beträgt 6 Millionen
                                                 Koordinierung des Programms beauftragt
                                                                                                    Euro, es han­delt sich um Landesmittel.
                                                 ist.
                                                                                                    Was genau ist eine Großsiedlung?
                                                 Wie kam es zu dem neuen Programm für               Eine genaue Definition gibt es nicht, aber wir
                                                 Berliner Großsiedlungen?                           haben wahrscheinlich alle ein relativ ähnli-
                                                 Das Berliner Abgeordnetenhaus hat Ende             ches Bild vor Augen, wenn wir von einer
                                                 2019 beschlossen, in Berliner Großsiedlun-         Groß(wohn)siedlung sprechen. In der Regel
                                                 gen ein Programm zur Förderung zivilgesell-        sind diese Siedlungen nach 1945 erbaut wor-
                                                 schaftlichen Engagements aufzulegen. Das           den, sie weisen mindestens 1.000 Wohnun-
                                                 von der Senatsverwaltung für Stadtentwick-         gen auf, sind dicht und relativ homogen be-
Wohnen in Lichtenrade - Bahnhofstraße - In dieser Ausgabe: Wohnen in der John-Locke-Siedlung Digitaler Kiezspaziergang Ausflug zum Südgelände ...
AUSGABE 01 / 2021                                                                       Aktuelles 3

baut, oft auch mit Hochhäusern, und sie         Wie kann man sich informieren und beteili-                    schaftshaus mit der Koordinierung beauf-
sind als sozialer Wohnungsbau in relativ        gen?                                                          tragt. Auch der mitten in der Siedlung
kurzer Zeit entstanden.                         Da gibt es unterschiedliche Möglichkeiten.                    liegende John-Locke-Treff der Sophia GmbH
                                                Kinder und Jugendliche können beim Ju-                        ist von großer Bedeutung für die Umset-
Wie kommt eine Großsiedlung in den Genuss
                                                gendbeteiligungsprojekt ihre Ideen einbrin-                   zung.
der Förderung?
                                                gen. Dazu wird es noch gesondert Werbung
Das Programm wird in insgesamt 24 Groß-
siedlungen umgesetzt. Diese Gebiete wur-
den anhand folgender Kriterien ausgewählt:
Es gibt räumlich eindeutig abgrenzbare
Wohngebiete mit meist über 2.000 Wohnein-
heiten. Diese Siedlungen wurden nach 1960
errichtet und haben mehrheitlich wenigs-
tens vier Geschosse und einen großen Anteil
an zumindest Sechsgeschossern. Und: Der
Mitteleinsatz erfolgt lediglich in Gebieten
außerhalb der Förderkulisse des Städtebau­
förderprogramms Sozialer Zusammenhalt
(aufgrund ähnlicher Zielsetzungen und
Program­ matik) sowie außerhalb des
                                                Screenshot vom Online-Meeting der Gebietskoordination mit Rahel Lührs (l) und Antje Geßner
S-Bahn-Ringes (aufgrund meist weniger gut
ausgebauter Infrastruktur).
                                                geben. Einrichtungen, Initiativen, Vereine,                   Sind gemeinsame Projekte mit dem LZ-Pro-
Welche Ziele werden mit dem Programm            Gewerbetreibende etc. können bei der Ko-                      gramm geplant?
verfolgt?                                       operationsrunde mitmachen. Außerdem ha-                       Es wird einen Informationsaustausch zwi-
Es sollen vor allem soziokulturelle Projekte    ben Sie die Möglichkeit, über den Verfü-                      schen den beiden Fördergebieten und auch
gefördert werden. Im Einzelnen geht es dar-     gungsfonds – die „Nachbarschaftskasse“                        dem Quartiersmanagementgebiet in der
um, nachbarschaftliches Miteinander, eh-        – einen Zuschuss für ihr ehrenamtliches Pro-                  Nahariyastraße geben, und selbstverständ-
renamtliches Engagement, Vernetzung, In-        jekt zu erhalten (max. 1.500 Euro) oder in                    lich kooperieren wir miteinander, wo es
tegration und Inklusion zu fördern. Es sollen   der Vergabejury über die Förderung mitzu-                     möglich und notwendig ist. Da sich die Ge-
Angebote für Kinder und Jugendliche ge-         entscheiden.                                                  biete räumlich kaum überschneiden und die
schaffen werden und kleinere Maßnahmen                                                                        Zielsetzungen unterschiedlich sind, werden
                                                Wird das Programm von den Stadtbezirken
im Wohnumfeld gefördert werden, damit die                                                                     derzeit noch keine gemeinsamen Projekte
                                                direkt umgesetzt?
Attraktivität der Siedlungen gesteigert wird.                                                                 geplant, aber das kann auch noch kommen.
                                                Das Programm wird vom Bezirk direkt unter
Dafür wurden für die Jahre 2021 und 2022
                                                der Federführung der OE SPK umgesetzt.
pro Siedlung jeweils ca. 50.000 Euro insge-
                                                Man kann das Programm nicht mit dem Pro-
samt beantragt.
                                                gramm „Lebendige Zentren“ oder „Quar-
Welche Bereiche profitieren in Tempel-          tiersmanagement“ vergleichen. Es ist deut-
hof-Schöneberg von dem Programm?                lich geringer ausgestattet. Ein Beauftragter
In Tempelhof-Schöneberg sind zwei Groß-         wäre aus den Mitteln nicht zu bezahlen und
siedlungen in das Programm aufgenommen          ist auch nicht notwendig. Hier wird ein ande-
worden: der Tirschenreuther Ring und die        rer Weg gegangen, zum einen, weil die Prob-
John-Locke-Siedlung.                            lemlagen weniger gravierend sind und zum
                                                anderen, weil keine großen Baumaßnahmen
Welche Maßnahmen sind in der John-Lo-
                                                geplant sind.
cke-Siedlung geplant bzw. förderfähig?
                                                                                                              Informationen zu Nachbarschafts-
In den kommenden Jahren sind in der             Werden vorhandene Einrichtungen, wie z. B.
                                                                                                              kasse und Kooperationsrunde:
John-Locke-Siedlung Projekte geplant und        Stadtteilzentren, einbezogen?
schon in der Umsetzung, die speziell auf die    Beim Aufbau von Gremien, der Verwaltung                       Nachbarschafts- und Begegnungs-
Beteiligung von Jugendlichen zielen. Außer-     eines Verfügungsfonds und der Koordinati-                     zentrum im Gemeinschaftshaus
dem wird es ein Lese- und Schreibcafé ge-       on von Akteuren gibt es die Möglichkeit, Un-
ben, in dem gemeinsam mit Ehrenamtlichen        terstützung durch eine koordinierende Stelle                  E-Mail: koordination.jls@nusz.de
das Informationsblatt „John-Locke-Letter“       zu erhalten. Dabei spielen bereits vorhande-                  Telefon: 030 701 764 13
entsteht. Des Weiteren ist der Aufbau einer     ne Strukturen wie Nachbarschaftstreffs
                                                                                                              Sprechzeiten:
Koordinierungsrunde geplant und das Aus-        oder Stadtteilzentren eine wichtige Rolle. In
                                                                                                              Montag 15:00 bis 17:00 Uhr
reichen einer Nachbarschaftskasse, mit der      der John-Locke-Siedlung ist das Nachbar-
                                                                                                              Mittwoch 10:00 bis 12:00 Uhr
kleinere Projekte unterstützt werden.           schafts- und Familienzentrum im Gemein-

                                                                                                                                     Interview und Foto links: Johannes Hayner,
                                                                                                                                   Foto rechts: Screenshot vom Online-Meeting
Wohnen in Lichtenrade - Bahnhofstraße - In dieser Ausgabe: Wohnen in der John-Locke-Siedlung Digitaler Kiezspaziergang Ausflug zum Südgelände ...
4 Wohnen in der John-Locke-Siedlung                             AUSGABE 01 / 2021

Ganz nah am Himmel
Wohnen in der John-Locke-Siedlung

Lichtenrade – das ist für viele Berliner fast ein Synonym für ein Haus
im Grünen. Der Anteil derer, die in einem Eigenheim leben, dürfte hier
höher sein als in den meisten anderen Berliner Stadtgebieten. Aber es
gibt auch anderes Wohnen in Lichtenrade. Die John-Locke-Siedlung,
ab Anfang der 1960er Jahre errichtet, ist ein Ensemble aus vielge-
schossigen Neubauten, die gemeinsam den Status einer Großsied-
lung haben. Wie sehen die Menschen ihr Leben in der Siedlung? Wir
trafen uns mit zwei Frauen, die hier wohnen seit es ihr Haus gibt -
Erstbezug vor 53 Jahren.

„Bling“ macht es, als der Aufzug in der zehnten Etage stoppt und die
Tür sich öffnet. Schwanzwedelnd springt mir ein kleiner Hund entge-
gen. Auffordernd lässt er ein Bällchen zu meinen Füßen fallen und
bellt fröhlich. „Den müssen Sie jetzt schmeißen, das gehört zur Be-
grüßung dazu“, meint das Frauchen. Also gut. Der Gang ist lang und
ich pfeffere den Ball nach hinten. Das Hündchen sprintet wie der Blitz
                                                                          Marika Pohlen (l.) und Monika Kleber auf dem Balkon

                                                                          hin und kommt genauso schnell zurück, Ball im Maul, die Zehen kla-
                                                                          ckern auf dem Linoleum. „Das braucht er, sonst gibt’s keine Ruhe“,
                                                                          lächelt Frau Kleber durch ihre Maske. Ehe wir in ihre Wohnung gehen,
                                                                          holen wir schräg über den Gang Frau Pohlen ab, die am Gespräch
                                                                          teilnehmen wird. Wir setzen uns auf Abstand in der Kleberschen Woh-
                                                                          nung, Masken vorm Gesicht. Der Hund rollt sich zu unseren Füßen
                                                                          zusammen und schmatzt bisweilen zufrieden schlummernd.

                                                                          Die beiden Damen sind 1968 hier eingezogen, Marika Pohlen im Feb-
                                                                          ruar, im Juli kam Monika Kleber nach. Seitdem wohnen sie auf dem-
                                                                          selben Korridor. Können sie sich nach mehr als 50 Jahren noch an das
                                                                          gegenseitige Kennenlernen erinnern? Die beiden Damen schauen sich
                                                                          belustigt an, dann kommt es wie aus einem Munde: “Nee!” Am An-
                                                                          fang habe man mit sich selbst zu tun. Und ehe man Augen für die
                                                                          Nachbarn hat, vergeht einige Zeit. Außerdem gab es hier nicht nur
Ein guter Ort für ein kleines Schwätzchen                                 einen neuen Nachbarn, sondern hunderte.
Wohnen in Lichtenrade - Bahnhofstraße - In dieser Ausgabe: Wohnen in der John-Locke-Siedlung Digitaler Kiezspaziergang Ausflug zum Südgelände ...
AUSGABE 01 / 2021                             Wohnen in der John-Locke-Siedlung 5

„Ich hoffe, Sie mögen ein bisschen Geschmack“, sagt Monika Kleber,
als sie einen Kaffee einschenkt. Er ist stark und aromatisch. Jeden Tag
ein oder zwei Tässchen gönnt sich die 79-jährige, kräftig muss er
sein. Durch die Spaziergänge mit dem Hund, ein paar Treppen zu Fuß
und ein bisschen Radfahren hält sie sich fit. Wohnungen wie die in der
John-Locke-Siedlung brachten Entlastung für die oft noch unter den
Kriegszerstörungen leidenden Bewohner der Innenstadt. Davon kann
auch Monika Kleber ein Lied singen. Ursprünglich aus dem Prenzlauer
Berg stammend, arbeitete sie als Grenzgängerin in Westberlin. Im Juli
1961 brachte sie ihren Sohn in einem Weddinger Krankenhaus zur
Welt. Beim ersten Besuch des Vaters am Mutterbett eröffnete dieser
ihr: „Wir gehen nicht zurück!“ Nur wenige Wochen später stand die
Mauer. Provisorisch konnte die junge Familie bei der Schwester des
Vaters unterkommen, die mit ihrer Familie in einer 1,5-Zimmer-Woh-
nung in der Sonnenallee wohnte. Die junge Familie bekam das halbe
Zimmer, anstatt eines Badezimmers gab es den Boiler in der Küche.
                                                                           1968 war hier ringsum noch freies Feld
Auch die Teilwohnung in der Neuköllner Wissmannstraße, die sie et-
was später zugewiesen bekam, war mit 34 Quadratmetern, Außento-
                                                                           sie die letzten Erstbezügler – und auch nach 53 Jahren noch „per Sie“.
ilette und Hinterhofblick wenig komfortabel – aber die Familie war
                                                                           „Muss wohl so sein“, lächelt Monika Kleber. Inzwischen leben beide
glücklich.
                                                                           Damen alleine in ihren Wohnungen. Frau Kleber ist lange geschieden,
                                                                           Frau Pohlens Mann vor 10 Jahren gestorben. Der Ruhestand ermög-
Beengtes Wohnen kennt auch Marika Pohlen. Sie folgte ihrem Mann,
                                                                           lichte das Entstehen einer Gemeinschaft vor allem mit Frauen ihrer
den sie in ihrer Heimatstadt Wuppertal kennengelernt hatte, nach
                                                                           Generation. Man nutzt die freie Zeit gemeinsam für Ausflüge, Kino,
Berlin. Ihr erstes Zuhause war ein möbliertes Zimmer bei einer älte-
                                                                           Konzert, Theater oder Schwimmen. Monika Kleber und Marika Pohlen
ren Dame in Schöneberg. Eigene Küche oder separates Bad: Fehlan-
                                                                           sind sich sicher, dass sie als jüngere Frauen nicht so auf andere Men-
zeige. Zuzügler aus Westdeutschland wurden in den 1960ern mit si-
                                                                           schen zugegangen seien wie heute. Doch die gemeinsamen Erlebnis-
cheren Arbeitsplätzen und Wohnungsangeboten geködert. So bekam
                                                                           se wie beim Turnen im Locke-Treff machen das Leben bunter. Umso
das Ehepaar Pohlen 1968 eine Wohnung in Lichtenrade und Ehefrau
                                                                           mehr fehlen sie ihnen jetzt in der Pandemie. Dass das ehemalige
Marika einen Job in einer neu errichteten Fabrik in der Motzener Stra-
                                                                           Waschhaus dem John-Locke-Treff weichen musste, bedauern wohl
ße. Frau Pohlen erinnert sich noch an die erste Begegnung mit dem
                                                                           ohnehin nur alte Frauen wie sie, gestehen sie lachend ein. „Wir haben
neuen Zuhause: „Wir sahen das Haus schon von weitem. Mein erster
                                                                           noch die schönen Tischdecken, die gemangelt werden müssen“, er-
Gedanke war: Hoffentlich ist es nicht dort.“
                                                                           zählt Monika Kleber, „die Jungen brauchen das nicht mehr.“

Freilich, 1968 sah die Gegend noch anders aus. Die Häuserblocks wur-
                                                                           Die Nachbarschaft im Hochhaus scheint zu funktionieren. Die Damen
den auf freiem Feld errichtet, dort, wo heute ein Sportplatz ist, war
                                                                           tauschen sich über die freundliche Familie, die aus Moldawien
eine Baumschule. Kein Wunder, dass auch Frau Kleber zunächst ihre
                                                                           stammt, den muffligen Mann mit dem Fahrrad, der selten grüßt oder
Zweifel hatte. „Hierher ziehen? Das ist doch das Ende der Welt“, dach-
                                                                           den alten Herrn, dem Frau Kleber immer die Zeitung mitbringt, aus.
te sie. Damals versperrte die Mauer anscheinend für immer den Weg
                                                                           Unten am Briefkasten ist ein guter Platz für ein Schwätzchen, jeden-
ins Umland. Andererseits: Eine Wohnung in der John-Locke-Siedlung
                                                                           falls trifft man sich dort. Und selbst dem Nachbarn aus der 11. Etage,
bedeutete einen Wohnkomfort, von dem die neuen Mieterinnen und
                                                                           der nächtens volle Pulle „So ist das Leben“ hört und mitgrölt, wird ein
Mieter bislang nur träumen konnten. Helle, luftige Räume, Balkone,
                                                                           eigentlich freundliches Wesen attestiert. Wenn es gar zu laut wird,
ein Badezimmer mit warmem Wasser aus der Wand: Was sich heute
                                                                           geht Frau Kleber halt um 4.30 Uhr hoch und klopft. Die Polizei würde
selbstverständlich anhört, war damals „Luxus pur“, wie Monika Kle-
                                                                           sie deswegen nicht bemühen.
ber betont. Die Freude über die 64 Quadratmeter neues Glück ging
über die kleine Familie hinaus: Sonntags kam die Schwester zu Be-
                                                                           Der Kaffee ist ausgetrunken, die Geschichten sind erzählt. „So, wol-
such, und dann verschwand der Schwager für eine Weile in der Bade-
                                                                           lense nochmal auf den Balkon?“ fragt Frau Kleber. Klar, der Tag ist
wanne. Was den beiden Damen am besten hier gefalle? Der weite
                                                                           sonnig und nicht zu kalt. Masken ab, frei atmen. Weiter hinten am
Blick bis zum Horizont und die gute Luft hier draußen. „Ich möchte
                                                                           Horizont klettern die Hochhäuser der Gropiusstadt in den Himmel.
nie und nimmer in der Innenstadt wohnen“, sagt Monika Kleber.
                                                                           „War alles noch nicht da, als wir hier eingezogen sind“, erzählen die
                                                                           beiden Damen. „Ringsum freies Feld, dort vorn die Mauer.“ Wie bli-
Das Zusammenleben im Haus, so schildern es die beiden, war prag-
                                                                           cken sie heute auf ihr Zuhause, in dem beide weit mehr als die Hälfte
matisch. Man grüßte sich, die Kinder spielten zusammen – eine enge
                                                                           ihres Lebens gewohnt haben? „Na, wir können nicht meckern“, spricht
Gemeinschaft entstand nicht. „Wie auch – wir hatten ja alle mit Fami-
                                                                           Monika Kleber das höchste Lob aus, dessen ein Ur-Berliner fähig ist.
lie, Beruf und dem Alltag zu tun“, erklärt Marika Pohlen. Von den „Al-
                                                                           „Wir wollen hier nicht mehr weg. Man kennt sich, man hilft sich und
ten“ sind nicht mehr so viele da, berichten die Nachbarinnen. Viele
                                                                           man hat seine Ruhe. Perfekt.“ Dem ist nichts hinzuzufügen.
seien inzwischen gestorben, einige weggezogen. Auf ihrer Etage sind

                                                                                                                                Text und Fotos: Johannes Hayner
Wohnen in Lichtenrade - Bahnhofstraße - In dieser Ausgabe: Wohnen in der John-Locke-Siedlung Digitaler Kiezspaziergang Ausflug zum Südgelände ...
6 Kiezspaziergang                                                  AUSGABE 01 / 2021

Im digitalen Gleitflug
durch die Alte Mälzerei                                                                                           Das Video vom Kiezspaziergang ist hier
                                                                                                                  abrufbar: https://www.youtube.com/
                                                                                                                  watch?v=74PfonwUvVw
                                                                                                                  Oder Sie gehen direkt auf die YouTube
Kiezspaziergang mit Angelika Schöttler im neuen Format                                                            -Seite des Bezirksamtes Tempelhof-
                                                                                                                  Schöneberg.

Die Kiezspaziergänge mit der Bezirksbürger-                                                                 „Der Umbau war nicht ganz
meisterin Angelika Schöttler sind seit Jahren                                                               preiswert, aber das Ergebnis
ein beliebtes Format lokaler, bürgernaher                                                                        ist wunderschön.“
Politik. Aber wegen der Corona-Pandemie
                                                                                                                       Angelika Schöttler,
können sie momentan nicht wie gewohnt
                                                                                                                     Bezirksbürgermeisterin
stattfinden. Die erste Veranstaltung 2021
wurde allerdings nicht abgesagt, sondern in                                                             Heutzutage seien Bibliotheken viel mehr als
ein neues Format überführt: den digitalen                                                               nur Bücherausleihstuben, so der Bezirks-
Kiezspaziergang! Wir waren am Bildschirm                                                                stadtrat. Ein besonderes Highlight der Biblio-
dabei, als Frau Schöttler im Januar die Alte                                                            thek ist eine breite Treppe, die als Veran­
Mälzerei besuchte.                                Thema im Kindermuseum: Ernährung und Nachhaltigkeit   staltungspodest und -bühne auf ganz
                                                                                                        un­ter­
                                                                                                              schiedliche Art bespielt werden soll.
                                                  nen umfassenden Bericht finden Sie in Aus-
Sie wissen es längst: Die denkmalgeschützte                                                             Neben Lesungen sind Konzerte der Musik-
                                                  gabe 05/2020). Auf einem Erlebnisparcours
Alte Mälzerei wird sich nach vielen Jahrzehn-                                                           schule und Veranstaltungen der Volkshoch-
                                                  können Kinder erkunden, woher Lebensmit-
ten (Fast-)Leerstand in ein Kultur- und Bil­                                                            schule geplant. Insgesamt wird in der Alten
                                                  tel kommen, wie sie zubereitet werden und
dungszentrum verwandeln. Der digitale Kiez­                                                             Mälzerei eine interne Vernetzung der ver-
                                                  welchen Einfluss sie auf den eigenen Körper
­spaziergang verschafft nun einen guten                                                                 schiedenen Einrichtungen großgeschrieben.
                                                  und die Umwelt haben. Das Programm des
 Überblick über das, was uns nach der Eröff-                                                            Ein integriertes Café in der Bibliothek sorgt
                                                  interaktiven Museums richtet sich an Kita-
 nung, voraussichtlich im 2. Quartal 2021,                                                              zukünftig dafür, dass nicht nur der Wis-
                                                  gruppen und Schulklassen ebenso wie an
 erwartet. Frau Schöttler führt uns durch die                                                           sensdurst gestillt wird.
                                                  Familien. Auch Workshops sind geplant –
 Räumlichkeiten des einstigen Industriege-
                                                  wenn sie denn wieder erlaubt sind. Frau
 bäudes und trifft dabei die Bezirksstadträte
                                                  Scholz ist bereit und wartet gespannt dar-
 Jörn Oltmann und Matthias Steuckardt, den
                                                  auf, dass sie endlich ihre Türen öffnen darf.
 Eigentümer der Alten Mälzerei, Thomas
 Bestgen, Alexander Munterjan, Dozent der         „Wir hoffen, dass Corona verkocht
 Musikschule Leo Kestenberg und Christina
                                                  und dann können wir auch Kinder
 Scholz, Leiterin des „Kindermuseum unterm
 Dach“.                                                   zu uns einladen.“
                                                                 Christina Scholz,
Es ist Samstag, der 16. Januar, ein grauer         Leiterin des „Kindermuseum unterm Dach“
Tag. Mit dem Fahrstuhl rauscht die Bezirks-
                                                  Anschließend begleiten wir Frau Schöttler
bürgermeisterin in die sechste Etage des im-
                                                  durch das Treppenhaus hinunter in den ers-            Angelika Schöttler unterwegs mit Matthias Steuckardt,
posanten Gebäudes. Hier befindet sich das                                                               Bezirksstadtrat für Bildung, Kultur und Soziales
                                                  ten Stock: die Stadtteilbibliothek Lichtenra-
„Kindermuseum unterm Dach“, hier beginnt
                                                  de. Im Vergleich zum alten Standort in der
der Rundgang. Museumsleiterin Christina                                                                 Anschließend erzählt uns Herr Steuckardt,
                                                  Briesingstraße wird sie nun über doppelt so
Scholz begrüßt Frau Schöttler und uns, die                                                              was die Volkshochschule hier zu bieten hat.
                                                  viel Fläche und auch über doppelt so viele
Zuschauer, und gibt erste Einblicke in das in-                                                          Ein breit gefächertes Angebot mit rund 100
                                                  Medien verfügen, berichtet Matthias Steuck-
teraktive Museum. Kinder werden in Zukunft                                                              verschiedenen Kursen ist geplant. Neben den
                                                  ardt, Bezirksstadtrat für Bildung, Kultur und
auf spielerische Weise an das Thema Ernäh-                                                              eher klassischen Kursen werden auch Foto-
                                                  Soziales. Der Name Edith-Stein-Bibliothek
rung und Nachhaltigkeit herangeführt. Frau                                                              grafie- und Kochkurse angeboten, zum Bei-
                                                  wird auch in Zukunft weitergeführt, versi-
Scholz leitet uns durch die aktuelle Ausstel-                                                           spiel Streetfood aus Tel Aviv. Vor Ort lässt
                                                  chert Herr Steuckardt den Lichtenraderinnen
lung „Iss dich schlau! Von Apfel bis Zimt“ (ei-                                                         sich sogar direkt der Kochlöffel schwingen,
                                                  und Lichtenradern.
Wohnen in Lichtenrade - Bahnhofstraße - In dieser Ausgabe: Wohnen in der John-Locke-Siedlung Digitaler Kiezspaziergang Ausflug zum Südgelände ...
AUSGABE 01 / 2021                                                             Kiezspaziergang 7

                                                         projekte im Rahmen des Förderprogramms.
                                                         An der Seite des Investors Thomas Bestgen
                                                         tat sich die Chance auf, den Standort ge-
                                                         meinsam zu entwickeln. Es handele sich bei
                                                         dem Bauvorhaben um ein Kooperationspro-
                                                         jekt zwischen Land, Bezirk und Bürgerschaft.
                                                         Letztere sei vielseitig engagiert und habe
                                                         großes Interesse daran gehabt, dass sich
                                                         rund um die Alte Mälzerei etwas tut, so Olt-
                                                         mann. Finanziert wird die Herrichtung der
                                                         durch den Bezirk genutzten Räume unter
Angelika Schöttler beim Kiezsparziergang im Gespräch     anderem aus Fördermitteln, rund 5 Mio.
mit Jörn Oltmann, Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung
und Bauen                                                Euro wurden dafür insgesamt eingesetzt.
                                                         Das Bauwerk aus dem Jahr 1898 steht unter
denn die Volkshochschule verfügt über eine               Denkmalschutz, entsprechend mussten
eigene Lehrküche; berlinweit ist sie damit die           beim Umbau zahlreiche Auflagen eingehal-
einzige.                                                 ten werden. Der Charakter des einstigen In-
Wieder eine Treppe nach oben, zur Musik-                 dustriegebäudes konnte dadurch bewahrt
schule im zweiten Stock. Hier erwartet Frau              werden. Gleichzeitig hat der Umbau dem Ge-
Schöttler ein Klavierkonzert des Dozenten                bäude auch eine hohe Funktionalität gege-
Alexander Munterjan. Auch wer sich musika-               ben.
lisch weiterbilden möchte, ist in der Alten
                                                            „Die Alte Mälzerei hat eine                           ben dem Kulturzentrum hat Bestgen das
Mälzerei an der richtigen Adresse. Herr Mun-
terjan ist sehr zufrieden mit dem neuen
                                                         unglaubliche Identität für die Lich­                     Landhaus Lichtenrade, einen Supermarkt
                                                                                                                  und ein Wohnhaus mit sieben Etagen, die so-
Standort. Besonders freut ihn, dass die musi-            tenraderinnen und Lichtenrader.“
                                                                                                                  genannte Wohnscheibe, erworben.
kalische Früherziehung für die Kleinen wie-                            Thomas Bestgen,
der stattfinden kann. Aus Mangel an Räu-                         Eigentümer der Alten Mälzerei
                                                                                                                       Zusätzlich zum Bau von Wohnungen sind
men konnte diese in Lichtenrade lange Zeit
                                                         Auf dem Weg zur letzten Station des Rund-                     auch Bereiche, die eine „nachbarschaftliche
nicht angeboten werden. Doch die Musik-
                                                         gangs kommen wir vorbei an Maschinen und                      Wirkung“ haben, vorgesehen, wie zum Bei-
schule bietet nicht nur Kurse für die Kleinen
                                                         Gerätschaften, die an die ursprüngliche Nut-                  spiel ein Marktplatz. Im Landhaus Lichtenra-
an, sondern für alle Altersklassen. Eine At-
                                                         zung des Gebäudes - die Herstellung von                       de, ehemals „Haus Buhr“, fanden einst zahl-
traktion der Musikschule ist das Cimbalom,
                                                         Malz – erinnern. Wir landen in einem moder-                   reiche Feste und Veranstaltungen statt.
ein Vorgänger des heutigen Klaviers. Da es
                                                         nen Raum, dessen hölzerne Balken von der                      Nach rund 30 Jahren wurde das Fachwerk-
nicht mit den Tasten geschlagen wird, son-
                                                         langen Geschichte des Gebäudes zeugen.                        haus nun saniert und soll als Gastronomie-
dern mit Klöppeln, wurde es früher auch
                                                         Frau Schöttler lässt den Eigentümer der Al-                   betrieb wieder aktiviert werden. Und: Es wird
Hackbrett genannt. Munterjan berichtet
                                                                                                                                      eine kleine Brauerei entste-
stolz, dass es das historische Musikinstru-
                                                                                                                                      hen! Das Lichtenrader Bier
ment in dieser Art nur zweimal in Berlin gibt:
                                                                                                                                      soll im Landhaus Lichtenrade
Eines davon lässt sich im Musikinstrumen-
                                                                                                                                      ausgeschenkt werden. Bis
ten-Museum bestaunen. Das andere befin-
                                                                                                                                      sich das gesamte Quartier
det sich nun, dank des Fördervereins, in der
                                                                                                                                      entwickelt hat, wird es sicher
Musikschule, und kann hier sogar erlernt
                                                                                                                                      noch etwas dauern, aber wir
werden.
                                                                                                                                      können uns schon darauf
   „Es war von vornherein klar:                                                                                                       freuen, in Zukunft ein frisch
 Das ist ein Kooperationsprojekt!“                                                                                                    gezapftes Lichtenrader im
                                                                                                                                      Landhaus zu genießen.
          Jörn Oltmann, Bezirksstadtrat
                                                                                                                                       Die Schilderungen lassen das
                                                         Thomas Bestgen erläutert die geplante Entwicklung des Geländes
Jetzt führt der Rundgang durch moderne Bü-                                                                                             große Potenzial des Geländes
roräume. Frau Schöttler spricht mit dem Be-                                                                                            erahnen und machen neugie-
                                                         ten Mälzerei und Geschäftsführer der UTB
zirksstadtrat für Stadtentwicklung und Bau-                                                                            rig darauf, wie dieser Ort durch die vielfälti-
                                                         Projektmanagement GmbH, Thomas Best-
en, Jörn Oltmann. Sie gehen der Frage nach,                                                                            gen Nutzungsformen in Zukunft belebt wird.
                                                         gen, zu Wort kommen. Ohne ihn wäre das
wie der Umbau überhaupt möglich wurde.                                                                                 Nicht unwahrscheinlich also, dass einer der
                                                         Projekt schließlich nicht möglich gewesen.
Oltmann erzählt, dass die Alte Mälzerei im                                                                             kommenden Kiezspaziergänge uns erneut in
                                                         Herr Bestgen erläutert die geplante Entwick-
Programm „Lebendige Zentren“ eine Schlüs-                                                                              dieses Quartier führt. Dann hoffentlich nicht
                                                         lung des Geländes um die Alte Mälzerei: Hier
selposition einnimmt. Der Umbau des Indus-                                                                             (ausschließlich) digital.
                                                         soll ein ganzes Stadtquartier entstehen. Ne-
triegebäudes ist eines der drei großen Bau-
                                                                                                                                                              Text: Juliane Schnitzer,
                                                                                                               Fotos: Screenshots aus https://www.youtube.com/watch?v=74PfonwUvVw
Wohnen in Lichtenrade - Bahnhofstraße - In dieser Ausgabe: Wohnen in der John-Locke-Siedlung Digitaler Kiezspaziergang Ausflug zum Südgelände ...
8 Straßenumfrage                                             AUSGABE 01 / 2021

  eues Wohnen
 NFür sehr viel
                e M
                das
                    en
                      w
                       sc
                        ar
                          he
                           ei
                             n weltweit beko
                              nm al
                                             mmt die Woh
                                    . Inzwischen
                                                 wird hi er
                                                        ern
                                                           nung
                                                            au
                                                            w
                                                               ch
                                                              is
                                                                 ge
                                                                  ge
                                                                 se
                                                                    ra

                                                                    n,
                                                                       de

                                                                       w
                                                                          ei

                                                                         as
                                                                             ne ganz neue
                                                                     arbeitet, gele
                                                                            sich in ihren
                                                                                           Bedeutung.
                                                                                     rnt, konferie
                                                                                          Wohnu en
                                                                                                 ng
                                                                                                   rt

  Nur Wohnen,                              n Lichtenrad
              ie rt . W ir w ollten von de
  und examin
                  rändert hat.
   mit Corona ve
                                             PHILIPP, 25:
                                             In unserer WG sind wir alle gerne zusammen in
                                             die Kneipen gegangen und haben uns dort mit
                                             Freunden getroffen. Seit dem Lockdown kom-
                                             men die Leute in unsere Küche und jeder bringt
                                             sein Bier mit. Wir kommen aber selbst nicht
                                             mehr hinterher mit der Pfandrückgabe und so
                                             stapeln sich hier die Flaschen.

                                                 THEO, 9:
                                                 Wir haben zuhause nur einen Lap-
                                                 top. Oft muss ich mich mit meiner
                                                 Schwester streiten, wer ihn zuerst
                                                 haben darf. Das nervt!

                                                              PETER, 41:                            JASMIN, 27:
                                                              Als wir erfahren haben, dass wir      Ich wollte schon lange nach Berlin, um
                                                              nicht verreisen können, haben wir     eine spezielle Ausbildung zu absolvieren.
                                                              beschlossen, einen Pool im Garten     Während der Pandemie war es schier un-
                                                              anzulegen. Wir wollten das schon      möglich, ein Zimmer zu finden. Ich bin
                                                              lange machen, und letztes Jahr        deshalb super happy, nach sieben Mona-
                                                              war der beste Zeitpunkt.              ten endlich ein neues Zuhause gefunden
                                                                                                    zu haben.

DIRK, 61:                                                                                                         OLIVER, 36:
Wir sind zu viert in einer recht ge-                                                                              Als die Schulen geschlossen wur-
räumigen Wohnung. Dennoch                  MURAT, 31:                                                             den, waren unsere Kinder schnell
kommt es manchmal zu Reiberei-                                                                                    gelangweilt von der Tristesse zu
                                           Die Fitnessstudios waren so
en und man hat das Gefühl, die                                                                                    Hause. Um die Stimmung zu he-
                                           lange zu, dass ich mir selber
Decke fällt einem auf den Kopf. Ich                                                                               ben, habe ich kurzentschlossen
                                           erst Hanteln, später sogar
zieh‘ mich dann in den Schreber-                                                                                  eine Schaukel in unseren Flur
                                           eine ganze Hantelbank ge-
garten zurück. Dort gibt es immer                                                                                 montiert. Seitdem wird sie freu-
                                           kauft habe. Nachdem die Stu-
etwas zu tun und danach kann ich                                                                                  dig genutzt – manchmal sogar
                                           dios nun wieder geschlossen
in Ruhe entspannen.                                                                                               von uns Erwachsenen.
                                           haben, gibt es bei mir nun
                                           auch ein Trimm-Dich-Rad und
                                           eine Klimmzugstange. Lang-
                                           sam verwandelt sich meine
                                           Wohnung in ein Fitnessstudio.
Wohnen in Lichtenrade - Bahnhofstraße - In dieser Ausgabe: Wohnen in der John-Locke-Siedlung Digitaler Kiezspaziergang Ausflug zum Südgelände ...
AUSGABE 01 / 2021                                         Straßenumfrage 9

    MARCEL, 27:
    Im ersten Lockdown war ich meistens mit meinem Mitbe-
    wohner allein zu Hause. Wir haben uns täglich dem Ko-
    chen gewidmet und hatten irgendwann auch Mut zur
    selbstgebackenen Pizza. Es ist so einfach und schmeckt
    großartig. Tiefkühlpizzen? Nicht mehr bei mir!

                                                                     ELISABETH, 52 UND MARIE, 51:
                                                                     Wir waren anfangs viel zu Hause. Aus Neugier bin ich mal im
                                                                     Treppenhaus ganz nach oben gelaufen und habe bemerkt,
                                                                     dass man auf unser Flachdach kommt. Jetzt genießen wir
                                                                     dort oben gerne einen Aperitif auf unseren Liegestühlen.
                  MIKE, 34:
                  Ich liebe das Reisen und die Pandemie geht mir
                  ziemlich auf die Nerven. Das hat sogar soweit
                  geführt, dass ich die Campingausrüstung auf
                  meinem kleinen Balkon aufgebaut habe, um mal
                  wieder unter „freiem“ Himmel zu schlafen.
                                                                                            AISHE, 38:
                                                                                            Meine Mutter ist schon etwas älter und kommt
                                                                                            mit den Einkäufen schlecht die Treppen hoch. Frü-
                                                                                            her habe ich ihr damit geholfen, aber als ich dann
                                                                                            nach Friedrichshain gezogen bin, ging das nicht
                                                                                            mehr. Durch das Homeoffice war es dann egal, wo
                                                                                            ich arbeite, und so bin ich wieder zurückgezogen.

                                                                          VALERIE, 26:
                                                                          Als ich ins Homeoffice kam, war ich zunächst immer
                                                                          schlecht gelaunt. Mir ist auch aufgefallen, wie trist es
                                                                          in meiner Wohnung ist. Also habe ich mir in kurzer Zeit
                                                                          viele Pflanzen zugelegt und arbeite jetzt mit Freude in
                                                                          meinem grünen Paradies.
CAROLA, 45:
Seitdem die Kinder ausgezogen sind, ist es zu Hause                                      SILKE, 69:
sehr ruhig geworden. Wir haben die Zimmer eigent-
                                                                                         Der erste Lockdown in meiner 1-Zimmer-Wohnung
lich so gelassen, falls sie mal wieder bei uns über-
                                                                                         war sehr einsam. Eine Freundin hat mir dann erzählt,
nachten. Jetzt im Lockdown haben wir allerdings eins
                                                                                         dass ihre Nachbarin Katzen abgibt. Da hab‘ ich mir
der Zimmer zum Arbeitszimmer umgebaut, damit wir
                                                                                         einen Ruck gegeben. Mit meiner Mona ist der Lock-
ungestört voneinander arbeiten können.
                                                                                         down viel besser zu ertragen.

                          JUTTA, 36 UND DAVID, 34:
                          Seitdem wir so viel online bestellen,
                          kommen ständig große Pappberge
                          zustande. Unsere Kinder sind immer
                          ganz heiß drauf und bauen sich aus
                          den Kartons ihre eigenen Butzen
                          und Roboterkostüme.

                                                                                                                                 Illustrationen: Malou Laqua
Wohnen in Lichtenrade - Bahnhofstraße - In dieser Ausgabe: Wohnen in der John-Locke-Siedlung Digitaler Kiezspaziergang Ausflug zum Südgelände ...
10 Schöneberger Südgelände                                                       AUSGABE 01 / 2021

Rostige Schienen, neue
Kunst und wilde Natur
Spaziergang über das Schöneberger Südgelände

Wie eine Schneise frisst sich die Trasse der                  erstreckt; andererseits finden sich punktuell   überall verstreut Schienen, Schienen und
Dresdner Bahn durchs südliche Berlin und                      an vereinzelten Stellen Objekte und Ausstel-    nochmals Schienen.
verbindet dabei Lichtenrade mit unserem                       lungstafeln mit thematischem Bezug zu Na-
                                                                                                              Die vielen Spuren der Bahntechnik zwischen
heutigen Ausflugsziel, dem Südgelände.                        tur, Technik und Kultur. So kommt an die-
                                                                                                              Papestraße und Priesterweg lassen bei einer
                                                              sem Ort eine interessante Mischung von
Der täglich von 9:00 Uhr bis zum Einbruch                                                                     Dimension von 14 Hektar Fläche erahnen,
                                                              historischer Erinnerung, Kunstbetrachtung
der Dunkelheit geöffnete Natur-Park Süd-                                                                      dass an diesem Ort zwischen 1889 bis 1952
                                                              und Naturbeobachtung auf.
gelände ist von Lichtenrade aus mit der                                                                       die riesigen Anlagen des Rangierbahnhofs
S-Bahn in 15 Minuten zu erreichen. Keine                      Der Haupteingang liegt direkt am S-Bahnhof      der Gütergleise der Anhalter und Dresdner
halbe Stunde braucht der Bus M76 ab                           Priesterweg, aber auch vom Bahnhof Süd-
Grimmstraße oder Lichtenrader Damm/                           kreuz lässt sich nach einer Strecke von eini-
Barnetstraße. Mit dem Fahrrad lassen sich                     gen hundert Metern ein zweiter Eingang er-
die 8,7 km ebenfalls in gut einer halben                      reichen. Übersichtliche Schautafeln an den
Stunde bewältigen.                                            Eingängen und Schilder auf der Strecke ge-
                                                              ben Orientierung über Wege und Objekte. An
Wer beschauliche und anregende Spazier-                       einem Kassenautomaten wird ein Eintritts-
gänge liebt, sollte sich einmal auf dem Schö-                 geld von einem Euro (ab 14 Jahren) bezahlt.
neberger Südgelände umsehen. Den typi-
                                                              Beim Besuch Ende Oktober 2020 war wegen
schen Freizeitpark mit Liegewiesen, Grill- und
                                                              der Corona-Krise nicht viel los auf dem Ge-
Spielplätzen findet man hier allerdings nicht,
                                                              lände. Vom Eingang geht es direkt auf eine
dafür führt ein verzweigtes Wegenetz durch
                                                              markante gelbe Wand zu, hinter der sich der
ein faszinierendes Landschaftbild mit rosti-
                                                              50 Meter hohe Wasserturm zeigt, der als
gen Schienen, neuer Kunst und wilder Natur.
                                                              Wahrzeichen des Südgeländes schon von
Dabei weisen die Schilder „Naturschutzge-
                                                              weitem sichtbar ist. Um den Turm herum

Ein Zitat des Stadtplaners Karl Ganser steht für das Kunst-Natur-Programm des Südgeländes:                    Eine eigene Attraktion ist der Kunstgarten
„Die Kunst ist der nächste Nachbar der Wildnis“                                                                „Giordano Segreto“ der Bildhauergruppe
                                                                                                              ODIOUS (in Anspielung auf die „geheimen
biet“ oder „Landschaftsschutzgebiet“ dar-                     finden sich noch technische Relikte früherer    Gärten“ der Renaissance), der auf einem
auf hin, dass die Pflanzen- und Tierwelt den                  Zeiten, wie die Lokhalle, die Dampflokomoti-    ehemaligen Lagerplatz allerlei stählerne
Vorrang vor der Nutzung durch den Men-                        ve Baujahr 1940, die Brückenmeisterei und       Kunstwerke präsentiert:
schen hat. Einerseits wirkt das Gelände weit-                 dann weiter weg auf dem Gelände die Be-         Kuben, Skulpturen, Rasenbeete sind mit
                                                                                                              Stahlkanten eingefasst, Bänke haben Stein-
räumig, wobei es sich lang und schmal zwi-                    schleunigungsröhre, die Drehscheibe, Was-
                                                                                                              kissen oder ein „Sandkasten“ ist mit großen
schen den Gleisen der Fern- und S-Bahn                        serkräne, Lichtmasten und vor allem und         rostigen Schrauben gefüllt.
AUSGABE 01 / 2021                              Schöneberger Südgelände 11

                                                           Neue Nutzungen für frühere Industriebauten und Technik: Die große Lokhalle bietet Platz für
                                                           Veranstaltungen, die alte Brückenmeisterei ist am Wochenende ein Café und die ausgemusterte
                                                           Dampflokomotive begeistert Kinder und Erwachsene.

Schnurgerade Spazierwege verlaufen parallel zu Schienen,
die von Gras und Wurzeln überwuchert sind.

                                                                                                           Das Südgelände ist auch ein Lernort für biolo-
Bahn sowie das Bahnbetriebswerk Tempel-                    hat am Wochenende geöffnet und auch der         gische Themen aus der Tier- und Pflanzenwelt.
hof als eine der größten Verschiebebahnhöfe                Servicebereich einer Toilettenanlage ist dort   An vielen Stellen gibt es Ausstellungstafeln, die
Deutschlands aktiv waren. So wurden hier                   zu finden.                                      anhand von Bildern und Texten Informationen
1931 täglich an die 69 Lokomotiven bewegt                                                                  und Erläuterungen bieten, aber auch z. B. an
                                                           Den Hauptteil des Parks durchzieht ein ver-     Baumstämmen anschaulich machen, wie eine
und 360 Reichsbahner beschäftigt. Dann
                                                           zweigtes Schienennetz, das überall mehr         Baumart bestimmt werden kann. Hingewiesen
folgte die typische Nachkriegsgeschichte der
                                                           oder weniger sichtbar an der Oberfläche         wird auf seltene Tierarten, die sich auf dem
geteilten Stadt. In West-Berlin war das Bahn-                                                              Gelände befinden. Dabei ist die Besonderheit
                                                           liegt und nun immer stärker von der Natur
gelände in Hand der Reichsbahn, die zur DDR                                                                bemerkenswert, dass sich sogar durch den
                                                           verhüllt wird. Das ist ein besonderer Ein-
gehörte und nach der Stilllegung der Bahn-                                                                 Fernverkehr der früheren Güterbahnen durch
                                                           druck, der viele schöne Bilder von Symbiosen
anlagen passierte jahrzehntelang nichts.                                                                   Reisen in entfernte Länder ein Import von Tie-
                                                           der Technik mit der Natur ergibt. An einigen    ren und Pflanzen ergeben hat.
Aber die Natur lebte weiter und entfaltete
                                                           Stellen gibt es noch kleine Brücken und Aus-
sich mit seltenen und vom Aussterben be-
                                                           sichtspunkte, alles Objekte im Design von       dem Südgelände auf einer 1,5 km langen
drohten Pflanzen und Tieren, wie Trockenra-
                                                           rostfarbenem Stahl gestaltet in Erinnerung      schnurgeraden Trasse frei ohne Autoverkehr
sen, dschungelähnliche Waldabschnitte,
                                                           an die ursprüngliche Funktion dieses Ortes      zu bewegen. Dieser Weg ist Teil des Hans-
Staudenfluren und Wildbienenarten. Eine
                                                           großartiger Bahntechnik in Berlin.              Baluschek-Parks, der großzügige Einbuch-
Bürgerinitiative erreichte schließlich den
                                                                                                           tungen mit vier thematischen Plätzen hat,
Status eines Landschafts- und Naturschutz-                 Übrigens gibt es für Radfahrer und In-
                                                                                                           die den Namen „Platz des Spiels, Picknicks,
gebietes und endlich kam eine gute Entwick-                line-Skater die Möglichkeit, sich dicht neben
                                                                                                                             Sonnens und Sports“
lung in Gang. Unter den günstigen Rahmen-
                                                                                                                             haben. Auf diesen Plät-
bedingungen der Weltausstellung Expo
                                                                                                                             zen ist Raum für Treffen
2.000 und Mitteln der Deutschen Bahn und
                                                                                                                             und allerlei Aktivitäten.
der Allianz Umweltstiftung wurde das Gelän-
                                                                                                                             Wer mit der S-Bahn zwi-
de mit seiner jetzigen Vielfalt als Naherho-
                                                                                                                             schen Südkreuz und
lungsgebiet und Veranstaltungsort ausge-
                                                                                                                             Priesterweg fährt und
baut.
                                                                                                                             auf die dem Südgelände
Der Bereich nahe dem Eingang Priesterweg                                                                                     gegenüberliegende Seite
ist ein Zentrum vor allem für kulturelle Akti-                                                                               sieht, kann diese Anla-
vitäten. Der Raum wird von den Künsten der                                                                                   gen gut erkennen.
Bildhauerei, Malerei, Fotografie, darstellen-
den Kunst und Musik mit Ausstellungen, Ak-
                                                                                                                                Wege mit Objekten,
tionen, Theateraufführungen und Konzerten                                                                                       die immer neue Perspektiven
bespielt. Hier ist auch der Ausgangspunkt für                                                                                   auf Stahl und Natur eröffnen.

Führungen und Mitmachaktionen, das Café
                                                                                                                                    Text und Fotos: Ewald Schürmann
12 Lichtenrader Award                                          AUSGABE 01 / 2021

„Der März gehört den Frauen!“
Die Veranstaltungsreihe „Frauenmärz“ thematisiert vor allem die Gleichstellung

                                                verständlich scheint, nicht zu jeder Zeit so
                                                war. Es ist noch gar nicht lange her, dass sich
                                                die weibliche Hälfte unserer Gesellschaft ele-
                                                mentare Grundrechte Stück für Stück er-
                                                kämpfen musste. Ohne Netzwerkerinnen,
                                                Visionärinnen und Macherinnen wäre das
                                                nicht möglich gewesen.“

Am 8. März ist Internationaler Frauentag.
Das sollte, spätestens seitdem er in Berlin
                                                    Auch Lichtenrade spielte in den
Feiertag ist, niemandem entgangen sein. Im            vergangenen Jahren mit der
Bezirk Tempelhof-Schöneberg findet seit         Eröffnungsshow im Gemeinschaftshaus
mehr als 30 Jahren der sogenannte Frauen-                 eine zentrale Rolle.
märz statt: ein ganzer Monat mit Veranstal-
tungen, die sich den Frauen und ihren Ange-
                                                Ermöglicht wird der Frauenmärz durch den
legenheiten widmen. Auch dieses Jahr gibt es
                                                Zusammenschluss von Verbänden und Frau-
wieder ein abwechslungsreiches Angebot.
                                                enorganisationen, unterschiedlichen bezirk-
Im Jahr 1986 ist die vierwöchige Veranstal-     lichen Einrichtungen sowie Kulturschaffen-
tungsreihe auf Initiative von Politikerinnen    den im Bezirk. Die Koordination der
und engagierten Frauen entstanden. Damals       Veranstaltungsreihe liegt beim Fachbereich
hatte sie vor allem das Ziel, „das Thema        Kunst, Kultur, Museen und der Frauen- und
‚Frauenemanzipation‘ und die Frauen ins         Gleichstellungsbeauftragten von Tempel-
Rampenlicht zu stellen“, berichtet Ivanka       hof-Schöneberg. Über den ganzen Bezirk
Jagec, Mitarbeiterin des Bezirksamtes und       sind die Veranstaltungsorte verteilt. Auch
mitverantwortlich für den Frauenmärz. Ihrer     Lichtenrade spielte in den vergangenen Jah-
Meinung nach gilt dies noch heute, nur brin-    ren mit der offiziellen Eröffnungsshow im
ge die moderne, ambitionierte Frauen­           Gemeinschaftshaus immer eine zentrale
generation ein anderes Selbstverständnis        Rolle. Infolge der Pandemie fand der diesjäh-
mit, formuliere entsprechende Forderungen       rige Frauenmärz zum größten Teil online
und trage so zur Sichtbarkeit von spannen-      statt. „Das ist einerseits schade“, meint Frau    Emma Rytoft hat eigens für den Frauenmärz die Litfaßsäule
                                                                                                  künstlerisch gestaltet
den Frauen(-geschichten) bei. Dieser            Jagec, „andererseits ist es beeindruckend,
Ge­danke verbirgt sich auch hinter dem dies-    wie viele Fraueninitiativen und -projekte sich
                                                                                                  Die Veranstaltungsreihe startete am 1. März
jährigen Motto „Netzwerkerinnen – Visionä-      trotz erschwerter Bedingungen mit ihren
                                                                                                  mit einer Online-Filmnacht, organisiert von
rinnen – Macherinnen“. Das Veranstaltungs-      Themen und Ideen einbringen und am Pro-
                                                                                                  der gemeinnützigen Organisation LIFE e.V.
programm präsentiert einerseits inte­r­e­s-­    gramm in diesem Jahr beteiligen“. Zudem
                                                                                                  Im Rahmen des Projektes „Not without us!
sante Persönlichkeiten und Macherinnen in       besteht die Hoffnung, dass einzelne Veran-
                                                                                                  Klimagerechtigkeit und Geschlechtergerech-
Kultur, Politik und Wirtschaft. An­dererseits   staltungen im öffentlichen Raum stattfinden
                                                                                                  tigkeit in der internationalen Klimapolitik“
gibt es viel Raum für Fragen rund um die        können, wie zum Beispiel die Stadtführung
                                                                                                  wurden kurze Dokumentarfilme von Klima-
Themen Arbeitsmarkt, Work-Life-Balance          zu Rosa Luxemburg in Friedenau.“
                                                                                                  schutz-Aktivisten aus Indien, Indonesien,
oder Gleichstellung. Info- und Beratungsver-
                                                                                                  Fidschi und Ecuador gedreht, die sich auf lo-
anstaltungen, Diskussionen, Talks und
                                                    „Es ist beeindruckend, wie viele              kaler Ebene unterschiedlich mit dem Thema
Workshops bis hin zu Stadtführungen, Fil-
                                                    Fraueninitiativen und -projekte               auseinandersetzen. Einer der Filme, der in
men, Konzerten und Lesungen finden statt.
                                                 sich trotz erschwerter Bedingungen               der Filmnacht gezeigt wurde, spielt im indi-
Der Bezirksstadtrat für Bildung, Kultur und
                                                mit ihren Themen und Ideen einbringen             schen Bundesstaat Kerale und wurde von
Soziales, Matthias Steuckardt ist begeistert
                                                  und am Programm in diesem Jahr                  Shardha Shreejaya produziert. Die Filmema-
vom diesjährigen Motto des Frauenmärz:
                                                                                                  cherin bringt eine sehr wichtige und starke
„Die Veranstaltungsreihe macht immer wie-                      beteiligen.“
                                                                                                  Botschaft vor: Ohne internationale Solidari-
der deutlich, dass das, was heute so selbst-
AUSGABE 01 / 2021                                                     Lichtenrader Award 13

tät gibt es keine Klimagerechtigkeit. Häufig      Schultern von anderen, die übrigen strecken
sind es vor allem Feministinnen, indigene         helfende, unterstützende oder tröstende
Aktivistinnen, Women of Color, trans-Men-         Hände aus. Emma Rytoft war es wichtig, eine
schen, die Klimagerechtigkeitsproteste in         fröhliche, bunte Gruppe von Frauen zu zei-
ihren Gemeinden anführen. Auch wenn die           gen, die stark und entschlossen sind und ge-
Filme aus völlig unterschiedlichen Kontexten      meinsam in die Zukunft blicken. Die illust-
kommen, zeigen sie ähnliche Geschichten           rierte Litfaßsäule ist noch einige Monate zu
von marginalisierten Menschen und Ge-             sehen.
meinschaften, die gegen die Klimakrise
                                                  Im Online-Programm findet man außerdem
kämpfen.
                                                  eine Reihe von Videoporträts. Studentinnen
                                                  und Absolventinnen der UdK bis hin zu re-
  Im Rahmen des Frauenmärz wird                   nommierten Filmemacherinnen wurden an-
täglich eine prägnante Statistik in den           gefragt und haben insgesamt sieben Frauen
   sozialen Medien veröffentlicht –               rund um den Bezirk porträtiert. Es handelt
und damit die Steigerung der Sichtbar-            sich dabei um Momentaufnahmen von weni-
   keit von Frauen im Kunstbetrieb                gen Minuten, die ganz unterschiedliche As-
         anschaulich gemacht.                     pekte beleuchten. Die Historikerin, Foto­
                                                  grafin und Filmemacherin Marion Schütt hat
                                                  beispielsweise Defne Şahin porträtiert. Die                   Facebook-Seite von Fair share:
Ein weiterer Programmpunkt des diesjähri-                                                                       www.facebook.com/Fairshareforwomenartists
                                                  deutsch-türkische Jazzmusikerin wurde
gen Frauenmärz ist die Social Media-Aktion
                                                  1984 in Berlin geboren, spielt in einer Jazz-
„fair share!“. Seit dem 1. März macht sie auf
                                                  band, komponiert und unterrichtet in den
die existierende Geschlechterungerechtig-                                                                       erst seit einigen Jahren in Berlin. In ihrem
                                                  lokalen Musikschulen in Berlin. Es ist ein
keit im Kunstbetrieb aufmerksam. Das Akti-                                                                      Porträt geht sie folgenden Fragen nach: Wie
                                                  schöner Film, auch für Menschen, die der
onsbündnis „fair share!“ wurde Anfang 2020                                                                      kann man sich in Deutschland als Künstlerin
                                                  Jazzmusik sonst eher nicht so zugeneigt
von mehreren Künstlerinnenverbänden aus                                                                         zurechtfinden? Wie kann man ein Netzwerk
                                                  sind.
Berlin und anderen Städten ins Leben geru-                                                                      aufbauen?
fen, um sich für mehr Sichtbarkeit von            Die Filmemacherin und Künstlerin Jieun Park
                                                                                                                Der Frauenmärz 2021 war eine tolle Veran-
Künstlerinnen einzusetzen. Auch wenn die          beschäftigt sich hingegen in ihren Arbeiten
                                                                                                                staltungsreihe, die – trotz digitalen Formats
Forderung nicht neu ist, so ist sie auch noch     mit Menschen, die aufgrund ihrer Migrati-
                                                                                                                – zahlreiche Gelegenheiten für Austausch,
im 21. Jahrhundert erforderlich. Im Rahmen        onsgeschichte, Genderzugehörigkeit oder
                                                                                                                Förderung und Unterstützung sowie viele
des Frauenmärz wird täglich eine prägnante        sexuellen Orientierung Ausgrenzung erfah-
                                                                                                                Kunst- und Kulturerlebnisse von, aber nicht
Statistik in den sozialen Medien veröffent-       ren haben. Sie porträtiert die Schmuckkünst­
                                                                                                                nur für Frauen bietet.
licht – und damit die Steigerung der Sicht-       lerin Hyoun Jung Sung, die ihr Atelier Coco-
barkeit von Frauen im Kunstbetrieb an-            sung Studio in Tempelhof hat. Beide wohnen
schaulich gemacht.

                                                                                                                                                                                        © LIFE e.V. / GenderCC
Wer sich für Street Art begeistert, sollte sich
die Litfaßsäule vor dem Tempelhof Museum
ansehen. Hier wurde die Kunst nach draußen
gebracht. Emma Rytoft hat eigens für den
Frauenmärz die Litfaßsäule künstlerisch ge-
staltet. Die schwedische Zeichnerin und
Street-Art-Künstlerin, die seit 2003 in Berlin
wohnt, ist bekannt für ihre farbenfrohen
Kunstwerke an Wänden, Treppenaufgängen,
Häuserfassaden oder Litfaßsäulen. Emma
Rytoft, die zum Künstlerinnenkreis „Litfass
goes Urban Art“ gehört, erzählt, dass das
Werk digital erstellt und anschließend auf
Posterpapier gedruckt wurde. Am 5. März
konnte man live dabei sein, wie die Zeich-
nung an die Litfaßsäule montiert wurde. Die
Illustration ist passend zu dem diesjährigen
Motto des Frauenmärz und zeigt Frauen al-
ler Altersgruppen, die solidarisch zusam-
menstehen. Einige Frauen sitzen auf den           Online-Filmnacht mit Dokumentarfilmen von Klimaschutz-Aktivisten aus Indien, Indonesien, Fidschi und Ecuador
                                                                                                                              Text: Juliane Schnitzer, Foto Litfaßsäule: Ivanka Jagec
14 Reportage                                                   AUSGABE 01 / 2021

Mit Biss für Lichtenrade
Zu Besuch beim Zahnmedizinischen Zentrum Berlin ZZB
Hat Lichtenrade gute Zähne? Frau Rauschenbach muss lachen, als ich       Frank-D. Groenke lebt uns diesen Geist vor: vorneweg gehen, Verant-
ihr am Ende unseres Gesprächs diese Frage stelle. Ja, Lichtenrade        wortung übernehmen – auch sozial – und stets das Beste anstreben.“
habe gute Zähne, im Großen und Ganzen, ob besser oder schlechter         Neben diesen „Soft-Skills“ verfügt Dr. Groenke über eine starke Be-
als andere Berliner Stadtteile lässt sich schwer sagen, versucht sie     geisterung für technische Innovationen. So gehörte er, damals oft
eine Antwort. Die meisten Lichtenrader scheinen an Vorbeugung inte-      belächelt, zu den ersten Berliner Zahnärzten mit eigener Website.
ressiert zu sein. Zumindest die, die bei den Kolleginnen und Kollegen    www.Zahnarzt-Berlin.de – wer diese Adresse aufruft, landet schon
von Frau Rauschenbach vorstellig werden – und das sind gar nicht         seit 20 Jahren beim ZZB.
mal so wenige.
                                                                         Den ZZB-Standort Lichtenrade gibt es noch um einiges länger. 1985
Ortstermin beim ZZB - Zahnmedizinisches Zentrum Berlin. Bahnhof-         gründete Dr. Groenke, der aus Lichtenrade stammt, gemeinsam mit
straße 9, mittendrin in Lichtenrade. Das moderne Ärztehaus emp-          seiner Frau Sabine hier die Ursprungspraxis. Die Adresse in der Bahn-
fängt mit einem wegweisenden Schild, das durch die Fachbereiche          hofstraße hat sich seitdem nicht geändert, der Betrieb sehr wohl.
führt. Implantologie liest man dort und Oralchirurgie, Mikroskopi-       Die ersten Jahre dienten dem Aufbau einer stabilen Patientenstruk-
sche Endodontie und Prophylaxe, aber auch Meisterlabor. „Wir bieten      tur, aber spätestens mit der Erweiterung zur Gemeinschaftspraxis
hier fast alles an, was Dentalmedizin kann,“ erläutert Diana Rau-        Dr. Groenke und Partner 1993 erhält das Unternehmen mächtig Dri-
schenbach, Leiterin der Bereiche Personal und Marketing. „Nur Kie-       ve. „Letztlich ist das, was sich in dieser Zeit vollzogen hat, die Ent-
ferorthopädie haben wir hier nicht. Aber da haben wir eine hervorra-     wicklung von der Einzelbehandlerpraxis zum Multispezialistenzent-
gende Partnerpraxis, zu der wir unsere Patienten guten Gewissens         rum“, verkündet Diana Rauschenbach nicht ohne Stolz. Denn auch
schicken können.“ Umgekehrt nehmen viele aus dem Berliner Süden          sie ist auf diesem Weg schon ein gutes Stück dabei. Als Frau Rau-
die Dienste der ZZB-Experten für ihre Patienten in Anspruch.             schenbach 2001 zur ZZB stieß, hatte der Betrieb 40 Mitarbeiter auf 2
                                                                         Etagen, im Untergeschoss residierte das Labor. Nicht schlecht für eine
ZZB, das beinhaltet seit nunmehr 36 Jahren ein Qualitätsversprechen
                                                                         Zahnarztpraxis, aber im Fall ZZB nur eine Etappe. Heute gibt es 19
für herausragende zahnärztliche Behandlung – und mehr. Wer sich
                                                                         Behandlungszimmer verteilt auf alle Etagen des Ärztehauses, dort
über die Wertschätzung neutraler Instanzen informieren möchte, fin-
                                                                         kümmern sich 32 Behandler um die Patienten, 18 davon Zahnärzte.
det auf der ZZB-Website Auszeichnungen aus den letzten 20 Jahren
                                                                         Und mit dem „Team ums Team“ wie es im Fußball heißt, hat das ZZB
für medizinische Belange, für Patientenzufriedenheit, für die Perfor-
                                                                         140 Mitarbeiter. Derzeit wird die Abteilung für Mund-Kiefer-Gesichts­
mance als Arbeitgeber und Ausbilder, aber auch für die Gestaltung
                                                                         chirurgie um 4 OP-Zimmer erweitert.
der Website und die stringente Umsetzung der Unternehmensstrate-
gie. Hier scheint jemand nichts Halbes zu mögen – oder, Frau Rau-        Nun gut, Zahlen. Dem Patienten ist es doch wahrscheinlich egal, ob
schenbach?! „Ja, das kann man so sagen. Unser Gründer und Chef Dr.       sein Zahnarzt Einzelkämpfer oder Teamplayer ist – solange die Be-
AUSGABE 01 / 2021                                                         Reportage 15

Das Bild kennen viele Lichtenrader:               Diana Rauschenbach, Leiterin Marketing und Personal   Modernste Technik in der Zahnmedizin hat ihren Preis
Zahnärztin Dr. Mehlhorn bei der Arbeit

handlung stimmt. Nicht wahr, Frau Rauschenbach? Die lächelt wis-                dass sehr viele ehemalige Auszubildende im Betrieb geblieben sind,
send: „Kleine Praxen machen natürlich auch eine super Arbeit. Aber              heute zum Teil in leitenden Funktionen oder dank eines anschließen-
bei uns steht der Zahntechniker, der später den Zahnersatz anfertigt,           den Studiums selbst Zahnärzte. Zufriedenheit mit dem Arbeitgeber,
direkt mit am Stuhl. Und wenn mal ein Behandler ausfällt, können wir            das ist in Zeiten knapp werdender Fachkräfte ein Vorteil. Und doch, so
unseren Patienten fast immer einen Ersatz anbieten, sodass der Ter-             sagt Frau Rauschenbach, sucht das ZZB neue Mitarbeiter mit zahn-
min nicht verschoben werden muss. Oder denken Sie an die Technik.               medizinischem Ausbildungshintergrund, zum Beispiel für den Emp-
In der Zahnmedizin ist vieles so teuer, dass sich Innovationen erst ab          fang. Für Teilzeit- und Flexzeitmodelle zeigt sich der Arbeitgeber of-
einer bestimmten Betriebsgröße rechnen.“ Denn viel Zahntechnik                  fen, viele praktizieren sie bereits. Besonders junge Mütter können so
wird mittlerweile am Computer erledigt. Wer zum Beispiel Kronen                 ins Berufsleben zurückkehren.
hat, erinnert sich mit Sicherheit noch an das unangenehme Gefühl
                                                                                Und die Patienten? Auch die werden immer mehr, wie wir erfahren.
der Abdrucknahme. Bald Schnee von gestern, wie man bei Frau Rau-
                                                                                Viele kennen Dr. Groenke und seine Kollegen schon seit Jahrzehnten,
schenbach erfährt. Denn der neueste Hit der Zahntechnik ist das in-
                                                                                mittlerweile kommen schon die Enkel der Patienten aus den ersten
                                                                                Jahren. Einzugsgebiet ist praktisch der ganze Süden Berlins mit
   Für die Qualität der Ausbildung sprechen die
                                                                                Schwerpunkt Lichtenrade. Zufriedene Patientenstimmen auf Video
Auszeichnungen als „Beste Ausbilder Deutschlands“.                              und vieles mehr finden Interessierte auf der gut gepflegten Website
                                                                                des Unternehmens.
traorale Scannen, bei dem der Kiefer digital vermessen wird. Mit die-
                                                                                Eine Frage, die man aktuell wohl jedem stellt: Wie geht es Ihnen mit
sen Daten fertigen die ZZB-Zahntechniker dann den Zahnersatz an.
                                                                                Corona? Frau Rauschenbach erzählt, dass sich für die Behandler so
Allerdings hat diese neue Technik auch ihren Preis. Da die Kranken-
                                                                                viel gar nicht verändert habe: „Als zahnmedizinisches Unternehmen
versicherungen Leistungen nur pauschal erstatten, müssen solche
                                                                                müssen wir grundsätzlich andere hygienische Vorschriften befolgen
Geräte möglichst oft eingesetzt werden, um sich zu rentieren. Dies
                                                                                als z. B. Internisten oder Orthopäden.“ Weil die Ansteckungsgefahr
geht bei ZZB aufgrund des großen Patientenstammes. Das gilt natür-
                                                                                etwa durch Hepatitis oder TBC schon immer hoch war, sind die Be-
lich auch für das 3-dimensionale Röntgengerät, das wir in einem Be-
                                                                                handler das Tragen einer Maske gewöhnt. Corona hat alles nur etwas
handlungszimmer bewundern dürfen.
                                                                                verschärft. Am meisten bemerken die Patienten die Pandemie im
Die Digitalisierung macht in der Welt der Zahnbehandlung nicht Halt,            Wartezimmer, wo wie überall strenge Hygieneregeln gelten. Dass ei-
auch in Betriebsorganisation und Patientenverwaltung spielt sie                 nige wenige Patienten darauf ungeduldig reagieren, nennt Diana
schon lang eine große Rolle. Bereits seit 1996 gibt es bei ZZB digitale         Rauschenbach ihr „Corona-Päckchen“.
Patientenakten – einer Zeit, als hinter Deutschlands Patiententresen
                                                                                Zum Abschluss unseres Besuchs gibt es noch eine Kurzvisite im Zahn-
überall noch fleißig in Karteikarten geblättert wurde. Und seit fast
                                                                                technischen Meisterlabor auf der anderen Seite der Bahnhofstraße.
zwei Jahren machen die Patienten ihre Termine bei ZZB mit Dr. Flex,
                                                                                Wo andere in China produzieren lassen, gibt es beim ZZB „Made in
einem Online-Buchungssystem.
                                                                                Lichtenrade“. Auch hier: Solides Handwerk, unterstützt durch moder-
Aber nicht nur innovative Technik weist in die Zukunft, auch die An-            ne Technik. Es scheint ein durchdachtes Konzept zu sein, auf dem
gestelltenstruktur. Denn von den 140 Angestellten sind 21 Auszubil-             dieses Lichtenrader Unternehmen aufbaut. Und dass es einen Beitrag
dende in den Berufen Zahnmedizinische Fachangestellte (kurz ZFA)                zur Lichtenrader Zahngesundheit leistet, davon konnten wir uns heu-
und Zahntechniker. Für die Qualität der Ausbildung sprechen die Aus-            te überzeugen.
zeichnungen als „Beste Ausbilder Deutschlands“ – und die Tatsache,
                                                                                                                                        Text und Fotos: Johannes Hayner
                                                                                                                                 Foto Diana Rauschenbach: Foto Wichert
Sie können auch lesen