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BBG Journal Die Mitgliederzeitschrift der Braunschweiger Baugenossenschaft Winter 2021 | Ausgabe 105 Neues von der BBG: 110x ein neues Zuhause Aus dem Quartier: Staunen über die Natur Lokales: Für kalte Tage Z Erfurtplatz im Heidberg
Inhalt dieser Ausgabe 4 20 110x ein neues Zuhause Für kalte Tage Die Bagger kreisen wieder. Schlangen bis hin zur Mitte 14 Im Oktober haben wir den des Kohlmarktes – vor Spatenstich für den allem montags, wenn es zweiten Bauabschnittim Hochzeitssuppe gibt und diens Caspari-Viertel gesetzt. Staunen über die Natur tags bei den schwäbischen Karin Hollweck, Lehrerin an Maultaschen in Rinderkraftbrühe. der Sally-Perel-Gesamtschule, Täglich stehen sieben selbstge betreut ein besonderes Projekt: machte Suppen auf der Tafel. Im Heidberg verwandelt sie mit Sechs- bis Elfjährigen den Hof hinter dem Nachbarschaftsladen in einen Nachbarschaftsgarten. Übersicht 4 110x ein neues Zuhause 6 „Wenn wir selbst gebaut hätten, hätten wir wenig anders gemacht“ 9 Schuntersiedlung: Ambitioniertes Neubauprogramm im Jahr 2022 10 Auf der Suche nach den kleinen Stachelfreunden 12 Warum sitzt ein Froschkönig in der Virchowstraße? 13 Gesichter des Emsviertels 14 Staunen über die Natur 16 Live im nord 18 Terry Franke rollt den Bonbonteppich aus 20 Für kalte Tage 22 Der schönste Job der Welt 24 Der neue Wohnraum kommt gut an 25 Die hyggeligste Zeit des Jahres 28 Zinsen: Informationen zum Jahreswechsel 30 Vodafone 32 Zum genießen 34 Für Winternaschkatzen 36 Eintracht Braunschweig 38 Wir gratulieren herzlich 40 Ihr Vorteilsprogramm 42 Tipps und Tricks 43 Veranstaltungskalender und wichtige Rufnummern Hinweis: Wichtige Rufnummern finden Sie auf der letzten Seite
3 Liebe Leserin und lieber Leser, d er Winter ist eine besondere Jahreszeit. Drau- ßen ist es dunkel und kalt. Drinnen erstrahlt‘s im Lichterglanz. Obwohl ich den Sommer ein bisschen mehr liebhabe, muss ich doch anerkennen, auch der Winter hat so seine schönen Seiten. Schnee (jedenfalls ab Januar oder Februar, manchmal auch nur im Harz), Kerzenschein, Lebkuchen, Geschenke, Walnüsse und Clementinen. Die Liste lässt sich leicht um viele Begriffe erweitern. Lesen zum Beispiel. Für viele bietet die dunkle Jahreszeit ideale Bedingun- gen, um endlich mal das eine Buch anzufangen oder abzuschließen. Damit Sie unser BBG-Journal ebenfalls gerne lesen, sind wir ständig auf der Suche nach interessanten Berichten und Geschichten. Sei es aus den Quartieren, der Stadtgesellschaft oder natürlich direkt von der BBG. Im vergangenen Jahr haben wir das Journal kon- tinuierlich weiterentwickelt. Sowohl auf der inhaltli- chen als auch auf der gestalterischen Seite. Wir hoffen, Ihnen gefällt diese Entwicklung genauso gut wie uns. Unser Ziel ist es, mit jedem Journal besser zu werden. Genau deshalb freuen wir uns auf Ihr Feedback. Schreiben Sie uns gerne eine E-Mail an marketing@baugenossenschaft.de mit dem Stichwort „BBG-Journal Feedback“. Herzliche Grüße Im Namen des gesamten BBG-Teams wünsche ich Ihnen und Ihren Lieben ein frohes Weihnachtsfest und Eric Spruth ein gesundes neues Jahr 2022! Teamleitung Marketing
Vorfreude am Nordanger: (v.l.) Mathias Stumpf, Dirk Sievers, Renate Hoitz, Michael Gorschlüter und Tim Seidel. 110x ein neues Zuhause 2. Bauabschnitt im Caspari-Viertel gestartet
5 D ie Bagger kreisen wieder. Im Oktober haben wir den Spatenstich für den zweiten Bauab- schnitt im Caspari-Viertel gesetzt. Am Lam- padiusring und in der Montgolfierstraße investieren wir rund 30 Millionen Euro in vielfältigen neuen Auch die grünen Aspekte haben hohen Stellenwert: Effizient und nachhaltig mit Photovoltaikanlagen mit integriertem Batteriespeicher, energieeffizienten Gebäudehüllen, Dachbegrünung in Teilbereichen und einer Rigolenversickerung von Regen. Die nachhaltige Wohnraum. Um Mitgliedern in den unterschiedlichs- Mobilität unterstützen wir durch Bereitstellung von ten Lebenslagen den Bezug einer Neubauwohnung Vorrichtungen für die Ladeinfrastruktur von E-Autos zu ermöglichen, werden 80 Prozent der insgesamt in den Tiefgaragen und sichere Fahrradabstellplätze 110 neuen Wohnungen öffentlich gefördert – mit in den Gebäuden. Wohnungsbaufördermitteln des Landes Niedersach- sen sowie einem städtischen Zuschuss. Das heißt: Mieter:innen mit einem Wohnberechtigungsschein können hier künftig für 6,10 Euro oder 7,50 Euro pro Quadratmeter wohnen. Bunt gemischt und modern Der Wohnraum im ersten Bauabschnitt war sehr gefragt. Die 94 BBG-Wohnungen im Nördlichen Ring- gebiet waren schnell bezogen. Das neue, zentral ge- legene Quartier am Nordpark ist inzwischen voller Leben: mit vielfältigen Treffpunkten, schönen Spiel- plätzen und einer Ganztags-Kinderstätte. Voraussicht- lich im Frühjahr 2022 eröffnet zudem ein Restaurant. Die Infrastruktur ist attraktiv. In der Nachbarschaft gibt es zum Beispiel gleich fünf große Supermärkte. Wir bauen facettenreich. Im zweiten Bauabschnitt am Nordanger gestalten wir nun überwiegend 2-Zimmer- Wohnungen, aber auch 3- und 4-Zimmer-Wohnungen – Wohnflächen von knapp 40 bis rund 110 Quadratme- tern. 80 Prozent der Wohnungen werden öffentlich gefördert. Dadurch möchten wir auch eine Alternative für Genossenschaftsmitglieder bieten, die eine Woh- nung ohne Barrieren suchen – etwa, weil das Treppen- steigen Mühe macht. Jedes Geschoss ist durch einen Das bauen wir Aufzug erreichbar. Elf Wohnungen gestalten wir roll- stuhlgerecht. Davon planen wir fünf als Familienwoh- 53 neue Wohnungen im Lampadiusring, die voraus- nungen. „Wir wünschen uns eine bunte Mischung von sichtlich im Herbst 2023 fertiggestellt sind. Nachbarschaften in einem modernen Stadtquartier“, so Dirk Sievers, Bereichsleiter Bestandsmanagement. 57 neue Wohnungen in der Montgolfierstraße. Der Baubeginn ist im ersten Quartal 2022 geplant und Die zuständigen Architektinnen, Renate Hoitz und Ute die Fertigstellung voraussichtlich im Frühjahr 2024. Meyer-Hoitz vom Braunschweiger Architekturbüro a48, wurden von der BBG ausgewählt, weil sie beson • Barrierefreie, bezahlbare Neubauwohnungen deres Augenmerk auf die funktionale Gestaltung des mit Balkon Wohnraums richten – auf die optimale Nutzung der • Alle Wohnungen mit Bodenbelägen und frisch erlebbaren Flächen, berichtet Michael Gorschlüter, gestrichen Leiter der Technischen Abteilung. Außerhalb der Woh- • Insgesamt rund 6.600 Quadratmeter Wohn nungen bieten wir zusätzliche Abstellmöglichkeiten fläche an. Zu jeder Wohnung gehört ein Kellerraum. • Gesamtinvestition: rund 30 Millionen Euro
Stefanie und Helge Koch sind mit Tochter Lena in die Theisenstraße gezogen. „Wenn wir selbst gebaut hätten, hätten wir wenig anders gemacht“ Neubauprojekte in der Schuntersiedlung. BBG-Mitglieder berichten über ihre Erfahrungen. D as Quartier kannte er schon gut. Nach dem Studium der Luft- und Raumfahrttechnik war Helge Koch in die Mergesstraße gezogen: in „die erste richtige eigene Wohnung“. Seit gut zwei Jah- ren ist der Entwicklungsingenieur nun zurück in der Im Rahmen des Masterplans Schuntersiedlung hat die BBG in den vergangenen Jahren modernen, zeit- gemäßen Wohnraum gestaltet. „Durch den Neubau können wir nun ganz andere Wohntypen anbieten“, so Dirk Sievers, Bereichsleiter Bestandsmanagement. Schuntersiedlung – zusammen mit seiner Frau Stefa- 17 Baukörper wurden seit 2014 abgerissen. In den nie Koch und Tochter Lena in einer Doppelhaushälf- Neubauten entstanden 78 Wohneinheiten – von der te in der Theisenstraße, in Nachbarschaft des Dowe- 1-Zimmer-Wohnung mit 32 Quadratmeter Wohnflä- sees. „Die Gestaltung des Neubaus hat uns überzeugt“, che bis zur 113 Quadratmeter großen Maisonette- erzählt der 38-Jährige. „Wenn wir selbst gebaut hät- Wohnung mit fünf Zimmern. „Damit können wir eine ten, hätten wir wenig anders gemacht.“ noch breitere Zielgruppe ansprechen“, berichtet Beatrice Eigert, Abteilungsleiterin des Bestandsma- nagements. Im größten Neubauprojekt – dem Block in der Simonstaße 2 bis 4 und dem Block 5 bis 7, mit insgesamt 30 Wohneinheiten und jeweils 3 Eingängen – wohnen inzwischen 15 Parteien. Besonders innovativ: Alle Wohnungen werden über ein energieeffizientes Blockheizkraftwerk versorgt. Natürlich traumhaft Modernen Wohnraum mit guter Energiebilanz bie- ten nun auch die neu gebauten Doppelhaushälften mit Terrassen. „Die Schuntersiedlung hat ein bisschen dörflichen Charakter. Eine schöne Gegend“, erzählt Helge Koch. „Wir sind hier gern im Bürgergarten am Dowesee. Gut für die Naherholung ist auch der Querumer Forst. Gleichzeitig wohnt man stadtnah.“ Mit vielen Nach-
7 Weihnachtsbasteln im Wohnzimmer mit Blick ins Grüne barn war die Familie schnell in gutem Kontakt. „Das Heorhi Smirnou – gerade in der Ausbildung zum Kauf- ergibt sich mit einem dreijährigen Mädchen wie von mann für Büromanagement bei der Stadt – erzählt, selbst.“ Am neuen Zuhause schätzen sie vor allem die dass die WG oft zusammen zockt: zurzeit vor allem offene Wohnküche, den Stauraum im Keller und die Super Smash Bros. „Wir haben einen großen Fernseher. Badezimmer auf jeder Etage. „Wenn unsere Tochter Wir schauen auch viele Filme und Serien zusammen. im Teenager-Alter ist, dann ist ein eigenes Bad für sie und ein zweites für die Eltern Gold wert.“ Als großes Plus sieht Helge Koch auch das grüne Umfeld mit altem Baumbestand. „Wir schauen in Richtung des Was- serschutzgebietes – im Sommer komplett ins Grüne. Das ist natürlich traumhaft.“ Gemeinsamer Start als WG Ganz in der Nähe, in der Simonstraße, wohnt seit einem Jahr eine Vierer-WG. „Wir sind alle Mitte 20 – Freunde aus Wolfsburg und Umgebung“, erzählt Etienne Tost. Alle planten zur Ausbildung oder zum Heorhi Smirnou Studium nach Braunschweig zu ziehen. So suchten sie zusammen. „Dass wir hier den Zuschlag bekommen, Empfehlen kann ich zum Beispiel die Serie Vikings. konnten wir erst gar nicht glauben.“ Die 113 Quadrat- Die hat ein cooles Design und ist cool inszeniert.“ Fest meter große Maisonette-Wohnung sei gut geeignet zum WG-Leben gehören auch Brettspiele und das Kar- für eine WG. „Wir haben zwei Zimmer oben und zwei tenspiel Magic: The Gathering. „Das letzte Jahr war ja unten und auf jeder Etage ein Bad. Man kommt sich für die meisten Leute sehr schwer“, so Heorhi Smirnou. nicht in die Quere. Wichtig war uns auch ein großes „Aber dadurch dass ich hier mit den Jungs zusammen- Wohnzimmer. Die Glastür ist gut schallisoliert.“ Falls er wohne, habe ich mich in den Lockdowns nicht einsam mal früh im Landhaus Seela sein muss, wo er zum Koch gefühlt. In einer WG ist man nie einsam.“ ausgebildet wird, kann Etienne Tost in Ruhe schlafen. Etienne Tost In der Nachbarschaft hat er inzwischen eine feste Laufstrecke – rund um den Dowesee – und wird bald das B58 näher erkunden. „Ich bin Gitarrist in einer Metalband. Vielleicht können wir da auch mal auf- treten.“ Gemeinsamer Spielabend in der WG
8 Die Neugestaltung der Schuntersiedlung führt indes auch dazu, dass einige Schunteraner:innen ihre ver- traute Wohnung aufgeben müssen. „Wir wissen um die herausfordernde Situation und bieten bei einem Wohnungstausch Unterstützung und individuelle Lösungen“, betont Beatrice Eigert, Abteilungsleiterin Bestandsmanagement. Einige Male ist es zum Bei- spiel schon gelungen, dass BBG-Mitglieder in einen Raimund Marhenke: Umzug über die Straße benachbarten Neubau umgezogen sind. ich optimistisch. Ich dachte: Das wird schon.“ Schöne Ein Umzug zu Fuß Entwicklung: „Die neuen Nachbarn sind sehr offene Raimund Marhenke etwa, 14 Jahre Bewohner der und friedliche Menschen. Wir haben sogar schon auf Bassestraße 10, lebt nun im Neubau Bassestraße 11. dem Rasen mit einem Glühwein zusammen gestanden. „Meine Mutter wohnt nebenan. Deshalb wollte ich hier Relativ schnell wurde eine Initiative gestartet. Alle wa- bleiben“, erzählt der 58-Jährige. „Die BBG schickte mir ren da. Atmosphärisch passt es. Das ist einfach Glück.“ einen Grundriss einer neuen Wohnung gleich gegen- über. Da war ich neugierig.“ Die Wohnung gefiel ihm. Altbau statt Neubau „Beim Umzug musste ich meine Sachen nur über die Joachim Henties derweil hat sich entschieden, in einen Straße tragen. Altbau umzuziehen. „Ich habe mir hier einige Neu- bauwohnungen angeschaut, aber ich bin kein Fan von Wohnküchen. Ich möchte meine Küchentür schlie- ßen können. Da bin ich konservativ. Dann zog zufällig eine Mieterin im Nachbarhaus aus. Das war natür- lich praktisch – aus der Wilhelmshavener Straße 40 in die 41. Die Wohnung ist sehr gründlich renoviert worden. Weil ich schon den Zuschlag hatte, konnte ich darauf Einfluss nehmen. Das Bad ist komplett neu gestaltet, die Elektrik ist vollständig neu. Hier ist kein altes Stück Kupfer mehr in der Wand. Auch der Fußbo- den wurde neu verlegt. Die letzte Renovierung hatte Der Altbau in der Bassestraße 10 hier in den Dreier-Blöcken schon für neu eingedeckte Dächer und dreifach verglaste Fenster gesorgt. Die Wohnung hat fast einen Zustand wie ein Neubau.“ Er schätzt auch den Kellerraum und die abschließbare Bodenkammer. Ende gut, alles gut Den Umzug erledigte der 68-Jährige dann ganz in Ruhe, in drei Etappen. „38 Jahre in einer Wohnung, da hat sich einiges angesammelt. Ich habe allein 3.000 Bücher. Insgesamt habe ich 297 Umzugskartons ge- packt. Die BBG ist mir da sehr entgegengekommen. Der Neubau Bassestraße 11 direkt gegenüber Ich musste nur Miete für die neue Wohnung bezah- len.“ Zur alten Wohnung gehörte ein Gartenteil, den Inzwischen freue ich mich einfach nur.“ Wohnküche, er auch beackerte. Stattdessen sitzt Joachim Henties Fußbodenheizung, gute Dämmung – das sei ein gro- nun auf dem Balkon. „Das kommt mir insofern entge- ßer Sprung. „Das bisherige Haus war nicht mehr in gen, weil man nicht jünger wird. Die Knie meckern“, gutem Zustand. Ich habe noch mit Kohlen geheizt. kommentiert er. „Alle Randbedingungen waren güns- Das war abenteuerlich.“ Etwas Sorge bereitete ihm tig, die Wohnlage ist sehr schön: eine aufgelockerte allerdings, wie die neuen Nachbar:innen sein würden. Siedlung – ruhig und gut an die Stadt angebunden. „Im alten Haus hatten sich Freundschaften entwickelt. Ich kann mich wirklich nicht beklagen. Die gesamte Man konnte so sein, wie man ist. Aber letztlich war Abwicklung durch die BBG war sehr kooperativ.“
9 Schuntersiedlung: Ambitioniertes Neubauprogramm im Jahr 2022 Aktuell: Neubau in der Simonstraße 11 und in sie barrierefrei erreichbar sind. Entsprechend vergrö- der Gmeinerstraße 6 ßert sich die Baugrube.“ Nach dem Bauabschluss wer- Bald können wir weiteren zeitgemäßen Wohnraum den wir das Wohnumfeld wie gewohnt ansprechend in der Schuntersiedlung anbieten. In der Simonstraße begrünen und für ein reiches Nektar- und Pollenan- 11 bauen wir zurzeit ein Drei-Parteien-Haus mit drei gebot sorgen – durch heimische, insektenfreundliche 4-Zimmer-Wohnungen. Der Innenausbau hat begon- Neupflanzungen. Entfernte Bäume werden in doppel- nen. Die neuen Wohnungen sind voraussichtlich im ter Zahl nachgepflanzt. Frühjahr 2022 bezugsfertig. In der Gmeinerstraße 6 wächst derweil der Rohbau. Folgende Gärten werden freigeräumt: Aktuell wird am Kellergeschoss gearbeitet. Der künfti- Bassestraße 4 und 10 ge Neubau bietet im Erdgeschoss Platz für eine schö- Gmeinerstraße 4 und 15/16 ne 4-Zimmer-Wohnung mit Terrasse sowie für zwei Lübeckstraße 3/4 und 7/8 3-Zimmer-Maisonettewohnungen mit Balkon. Die Simonstraße 13 Fertigstellung ist Ende 2022 geplant. Theisenstraße 22/23 Wilhelmshavener Straße 28/29 Freiräumung von Gärten In diesem Winter treffen wir vorbereitende Maßnah- Was entsteht auf den Grundstücken? men für alle weiteren geplanten Neubauprojekte im Um den beschaulichen Siedlungscharakter der Schun- Jahr 2022. Bis Ende Februar 2022 werden zehn Gärten tersiedlung zu erhalten, gestalten wir die Mehrpar- freigeräumt. Also noch rechtzeitig vor der Brut- und teienhäuser weiterhin mit maximal drei Geschossen: Setzzeit. „Naturnahes Wohnen ist ein Markenzeichen zwei Vollgeschossen und einem Satteldachgeschoss. der Schuntersiedlung. Uns ist es wichtig, alle Projekte Wir bauen 1-, 2-, 3- und 4-Zimmer-Wohnungen, Mai- ökologisch vorsichtig anzugehen und so viel Natur zu sonettewohnungen und Doppelhaushälften. erhalten wie möglich“, betonen die Bauleiterinnen Giede Heidotting und Melanie Falke. „Die Bäume, die Was wird in den folgenden Jahren gebaut? in den Baufeldern oder im direkten Arbeitsbereich lie- Im Rahmen des Masterplans Schuntersiedlung ent- gen, können wir aber leider nicht erhalten. Die Neu- stehen in den anschließenden Jahren rund 35 wei- bauten haben eine etwas größere Grundfläche als die tere Objekte. Altbauten und erhalten einen tieferen Keller, damit Vorabzug eines Übersichtsplans 10 11 12 13 13D (83)Ahorn (75)Eberesche 89 2 (74)Rubinie 14 12 15 87 6. 89 17 (73)Ahorn 1 16 Mergesstraße (72)Kastanie Dr.Heinrich-Jasper-Haus 17 (35)Platane Birke U1,70m eingemessen (36)Platane (71)Kastanie 87 eingemessen (31)Linde eingemessen 18 13 (61)Kastanie 10 Stellplätze (15)Ahorn eingemessen (14)Ahorn 19 (60)Kastanie 1 eingemessen 87 20 87 9 6 Garagen 19 11 LSG 7 Garagen 1 (38)Eiche??? 1 LSG LSG (4)Linde (59)Feldahorn (16)Linde (34)Mehlbeere (1)Kastanie (58)Mehlbeere eingemessen LSG 18 2 87 20 19 (39)Eiche 8 14 87 eingemessen 90 Theisen 21 226 7 9 (19)Kastanie (30)Linde 2 86 (38)Kastanie 2 eingemessen U=2,95 eingemessen 87 10 (57)Mehlbeere straße (33)Platane Spielplatz ??? 4A (17)Linde eingemessen U=2,20 (32)Linde 3 Kirche 17 18 (40)Linde 8A (3)Kastanie (41)Linde 5 (20)Linde eingemessen 86 eingemessen (42)Linde??? 7 3 3 10 15 (56)Lin LSG 86 (2)Vogelbeere de (55)Lin 1 de 87 (29)Rubinie 86 eingemessen Weg 11 6 384 Weg 6 90 (22)Linde Tostmann- 87 87 7 13 11 (21)Linde (8)Kastanie platz (5)Kastanie Weg 8 (54)Ahorn 5 Steinhorstwie 4 15 87 4 17 86 14 3A 2 164 4 90 90 3 90 4 2 5 (7)Kastanie LSG 4 9 383 se 90 3 (43)Mehlbeere 2 3 1 86 3 15 (6)Rubinie (23)Eiche 18 4 14 3 6. 71.5 3 24 Gmeinerstraße 86 5 16 23 5 86 14 5 4 (24)Ahorn 20 19 18 17 7 108 10 90 (53)Ahorn 5 7 (83)Trompetenbaum 20A (28)Nussbaum 85 14 10 6. 2 (69)Linde 8 19A 1 39 15 12 (70)Eberesche 8 6. 7 390 9 90 9. 6. 389 19B 1 Riekes 90 90 (84)Rotdorn 85 Fichte bestand 10 11 90 2 traße 9 20B 1 1 (25)Rubinie (45)Eiche (68)Ahorn 11 85 11 12 13 19 38 13 90 (86)Eiche tze 8 11 (26)Vogelbeerbaum llplä 47 14 14 7 15 10 Ste 10 (63)Ahorn 46 2 7 (52)Linde 38 2 16 1A 45 (47)Linde (42)Ahorn 17 1 2 37 (51)Gingko 10 12 raße 44 (27)Ahorn (50)Kastanie (71)Linde (85)Ahorn 13A Bassest 1 (62)Nussbaum 18 43 Fichte 19 3 37 (72)Linde 8 42 22 13 21 (41)Linde 20 3 8 41 4 Ga 36 rag (66)Mehlbeere en 11 40 (65)Mehlbeere (43)Ahorn ee 4 (11)Ahorn 2 35 traß (33)Kastanie (64)Mehlbeere 4 onstraß 43 (34)Mehlbeere 39 13 Simons (40)Linde 36 12 5 38 (69)Kastanie (39)Eberesche Sim 9. Th eise 34 (73) Kugelakazie (74)Ahorn (40)Eiche (12)Linde 37 nstra 1 FG (32)Ahorn (13)Linde 1 (14)Linde (11)Linde 3 ße eingemessen 36 12 33 65 42 2 10 6. (35)Gingko 35 (36)Gingko 3 35 (82)Linde 7 (63)Linde Straße 34 4 34 (38)Linde 11 32 (46)Linde (37)Kastanie (15)Linde (10)Linde 2 (45)Erle 5 33 5 ener 10 (81)Kugelakazie 31 41 32 15 6 8 mshav 6 (31)Eiche 9. (62)Buche 4 31 66 33 9. Weg 6 Wilhel er Weg 30 (44)Erle (9)Linde (64)Linde 7 30 3 (49)Nussbaum Bienroder 32 (12)Linde 14 Bienrod Eise nba 29 8 77 hn 29 10 (75)Buche (16)Eberesche 5 28 7 76 9 8 40 (47)Buche 27 11 (80)Buche 10 31 75 6. 26 (65)Nussbaum 28 11 25 30 14 74 111 (48)Eiche 24 4 27 67 12 LSG 73 12 39 23 13 7 72 13 22 (79)Eiche (61)Eberesche 38 14 29 7A 26 8 21 (49)Linde 8 20 (7)Linde 28 (8)Linde 25 (30)Erle 6. 14 15 (60)Buche (17)Eberesche 37 (76)Eberesche 7B 71 15 9. 16 (78)Linde (50)Eiche 36 (13)Ahorn (29)Linde 17 27 (66)Linde 24 10 Straße 18 (19)Ahorn ße 26 (51)Ahorn 16 8 23 (6)Linde annstra (67)Kastanie 19 Kieler 70 (18)Kastanie Syltweg 17 11 35 20 Stegm 22 (5)Linde (59)Eberesche 25 12 72.000 (20)Kastanie 21 10 15 10 24 Ga 21 rag 69 en (77)Eiche (58)Eiche (28)Eiche 18 13 33 20 22 (4)Eberesche FG (21)Esskastanie 23 14 (57)Linde 23 19 24 39 22 12 25 (56)Eberesche 31 15 37 26 68 38 Birke weg? (27)Kugelakazie 30 16 8 Garagen 21 36 (26)Eiche 41 10 Garagen (3)Platane 14 35 27 20 15 67 28 34 40 17 29 72.8 (55)Eiche 33 Lü 29 be ck stra (54)Buche 30 ße Eiche 19 16 eingemessen 31 31 (52)Ahorn (22)Kastanie (97)Buche 8 Garagen 42 27 17 7 32 2 (25)Kugelakazie (95)Linde 30 (96)Linde 66 26 18 LSG FG 28 (94)Eiche Legende 33 18 27 44 34 Weg (53)Ahorn 25 er Straße 26 65 35 Lärche (23)Kastanie 25 24 Tanne 8 Garagen 5 Garagen Birke 36 Wilhelmshaven 24 43 Bestandsbauten 37 23 20 38 (1)Ahorn (93)Akazie 22 23 21 (92)Erle Lübe (24)Linde ckstr 64 (91)Linde Tanne (2)Platane 20 aß eingemessen e Neubauten Zaun Bestand 22 39 19 40 (90)Buche 18 47 17 41 45 63 42 16 Helgolandstraße Neubaubautenabsichten 15 43 (89)Eiche 14 46 49 44 Lübe 13 ckstr aß 12 e 48 11 51 Neubaubautenabsichten 2022 10 45 50 9 62 46 (88)Eiche Lüb 47 8 eckstra 7 ße 69 48 FG 6 5 49 4 3 50 2 1 20 61 51 (87)Eiche
10 Katharina Dämmgen initiierte die besondere Aktion, die auch für ein noch besseres Kennenlernen unter den Nachbar:innen sorgte. Auf der Suche nach den kleinen Stachelfreunden Engagierte Schunteraner:innen geben Igeln ein neues Zuhause S träucher, Laubhaufen, dich- te Hecken: Das sind be- liebte Schlafquartiere von Igeln. In der Gmeinerstraße 6 ist in den letzten Jahren so ein Igel- Als nun im Oktober die Rodung bevorstand, meldeten sich einige Quartiersbewohner:innen: „Wir würden gern vorab die Rückzugs- möglichkeiten für Igel beseiti- paradies entstanden. Hier, in der gen, damit kein Igel verletzt wird. Schuntersiedlung, gestalten wir in Würden Sie uns einen Container den kommenden Monaten neuen bereitstellen?“ Daraus wurde eine Wohnraum. Bis dahin überließen tolle Nachbarschafts-Aktion. wir den Garten am leer stehenden Die Idee hatte Katharina Dämm- Altgebäude der Natur. gen. Die Goldschmiedin ist sehr naturverbunden. Sie hilft regelmä- ßig bei Amphibienwanderungen, ist Fördermitglied beim NABU und hat nach und nach fünf Kaninchen dachte ich: Wir müssen etwas tun.“ aufgenommen. Bei ihr im Garten Die BBG sponserte für die Aktion steht auch ein selbst gebautes gern fünf von der Gruppe ausge- Igel-Futterhaus. „ An manchen wählte Igelhäuschen mit abnehm- Abenden habe ich rund um unser barem Deckel. Haus sieben bis acht Igel angetrof Als wir am letzten Samstag im fen“, erzählt sie. „ Als ich nun September vorbeischauen, ist hörte, dass das kleine Biotop in der Container mittags bereits fast der Gmeinerstraße verschwindet, komplett gefüllt. Zwei Kinder nut- Jörg Fischer ist u.a. Aufsichtsrat bei der BBG und schleppte kräftig mit.
m 11 Schon voll? Hier war es mal wieder Zeit, das Grün im Container zusam- menzudrücken. zen die vielen Äste als Trampolin. Ausgelassenes Auspowern. Hinter dem Haus schneidet jemand eine Schneise in den Brombeerbusch. Nebenan wird kräftig gestutzt und geschleppt. Zwischendurch essen die rund zehn Schunteraner:innen zusammen Quiche. Mit dabei ist auch Wolfgang Fabi- siak. Der Heidberger hat sich sechs Jahre im Igelhaus Laatzen enga- giert. Seit fast 20 Jahren päppelt er zudem privat Waisen-Igel so- wie kranke, verletzte und unterge- wichtige Tiere auf. „Die Wildtiere Mitte Oktober traf sich dann eine sind nachtaktiv. Sieht man sie tags- 15-köpfige Gruppe in der Basse- über, stimmt etwas nicht“, erzählt straße. „Dort gab es auch viele Ver- er. „Kranke Igel torkeln oder sind stecke für Igel“, erzählt Katharina apathisch. Sie rollen sich kaum Dämmgen. „Wir haben wieder kei- Anja Greafe, auch Vertreterin bei der BBG, beim Stutzen. ein.“ In solchen Fällen schaut er, nen gefunden, aber wir sind sehr Die Nachtkamera in einem Garten zeigte später: Die neuen ob er helfen kann. Beim Treffen zufrieden mit der Aktion. Die zuge- Igel-Futterhäuser kommen gut an. berichtet er über die Pflege und wachsenen Rückzugsorte wurden ideale Fütterung (Wasser und Kat- beseitigt. Die Igel können woan- zenfutter). Er erzählt, dass jeder ders in Ruhe nisten und schlafen Stachel von einem eigenen Muskel und laufen nicht im Schreck auf bewegt wird – und dass Igel auch die Straße.“ Die fünf neuen Igel- mal wie ein Baby schreien, aber Futterhäuschen wurden vor dem nur in Todesgefahr. „Ich habe das Winterschlaf ausgiebig genutzt. mal in Hannover gehört, als ein „Eines steht bei uns im Garten. Ab Marder auf der Wiese war.“ In der und zu beobachten wir die Lage Schuntersiedlung untersucht er mit einer Nachtsichtkamera. Da mit einer Wärmebildkamera, ob sieht man gut, dass immer viel los Igel auf dem Gelände sind. Bis zum ist. Die Igel hinterlassen uns kleine Nachmittag taucht indes nur eine Glückshaufen.“ interessierte Kröte auf.
Graffitikünstler Sebastian „Ente“ Meyer gestaltete das frische Entree in der Virchowstraße 6. Man möchte glatt dran riechen. Warum sitzt ein Froschkönig in der Virchowstraße? Vor Haus 6 blüht es nun ganzjährig. Die Idee hatte BBG-Mitglied Heidi Wissel V or der Virchowstraße 6 sitzt seit Oktober ein Froschkönig. Großen An- teil daran hat BBG-Mitglied Heidi Wissel. „Aus meinem Küchenfens- schweiger Graffitikünstler hat schon viele Ecken eindrucksvoll gestaltet: Räume von Institutio- nen, Garagen, Mauern, Wickel- räume und vieles mehr. Heidi Wis- auf der ein Froschkönig sitzt. Der hat nun einen besonderen Thron: eine goldene Kugel mit BBG-Logo. „Als Extra für Frau Wissel ließ ich noch einen Marienkäfer direkt vor ter schaue ich auf den grauen sel dachte sich: Der passt perfekt. ihrem Fenster sprühen.“ Betonrahmen der Müllboxen“, er- Die BBG, die sie um Genehmigung zählt die 81-Jährige. „Ich dachte: bat, freute sich über die Idee. Dirk Den müsste man mal mit Graffiti Sievers, Bereichsleiter Bestands- verschönern.“ management, versprach: Das Ur- Der Sohn von Heidi Wissel arbei- laubsgeld muss nicht dran glau- tet bei Avacon. Deshalb hängt bei ben. Die Kosten übernehmen wir. ihr zu Hause ein Kalender mit Tra- Frauke Markwardt nahm Kontakt fohäuschen, die Künstler gestaltet auf. Die Bauingenieurin leitet die haben. So ein Motiv wünschte sie Modernisierung in der Virchow- straße. Jedes Haus erhielt in den vergangenen Jahren ein eigenes Gesicht. Die Vorhänge, Girlanden, Borten, Putten und Figuren an den Fassaden wurden markant in Sze- ne gesetzt, im Zusammenspiel Die BBG ist bei Modernisierungen mit einer individuellen Farbge- offen für Ideen, so Frauke Mark- bung. Inzwischen gehört die Allee wardt. „Es ist schön, wenn sich die zu den schönsten Straßen Braun- Bewohner:innen für ihr Haus enga schweigs. „Unter den Ornamenten gieren und sich mit dem Umfeld sich nun auch als Aussicht aus der an den Häusern 4 und 5 sind vier identifizieren.“ Heidi Wissel freut Küche. „Einmal im Jahr fahre ich Froschkönige. Drei tragen nun wie- sich sehr über das Ergebnis. „Mei- eigentlich nach Perleberg. Dies- der eine goldene Krone; der vierte ne erste Reaktion war: Eine wun- mal wollte ich darauf verzichten. – der Chef – sitzt vor einem golde- derschöne Wiese, aber da sind ja Die rund 400 Euro wollte ich in ein nen Hintergrund“, erzählt die Bau- überhaupt keine Insekten drauf. buntes Bild investieren.“ leiterin. Da sieht man mal, wie das Insek- Wie es der Zufall so will, sah sie In Korrespondenz dazu gab sie tensterben vorangeht“, erzählt sie einige Wochen später eine NDR- bei Sebastian „Ente“ Meyer eine lächelnd. „Aber wahrscheinlich Reportage über Ente. Der Braun- Graffiti-Blumenwiese in Auftrag, hat der Frosch alle gefressen.“
m 13 Gesichter des Emsviertels Ergiebiges Nachbarschaftsprojekt: Bewohner:innen der Weststadt erzählen über ihr Quartier I ryna Pronkina erinnert sich genau an den Tag, als sie ihre neue Wohnung im Emsviertel besichtigte. „Gelbe Häuser, es war so krass. Wir standen davor: Wow, cool, das ist eine Großstadt.“ In der nächsten Sze- ne sitzt die gebürtige Ukrainerin auf einem Stein und schildert, wie er durch seinen Kiosk im Westpark hier heimisch wurde: „Multikulti, für jeden ist was dabei. Man gehört zusammen. Woanders könnte ich nicht leben.“ Talar Baban berichtet, wie sie zunächst ganz allein, ohne Verwandtschaft, hier wohnte. Vor allem zeichnet Charaktere für Videospiele. Sie trägt ein AC/ der internationale Familientreff trug dazu bei, dass DC-Shirt und erzählt: „Mein größter Traum ist, Concept die Weststadt für sie heute Heimat ist. Artist zu werden.“ Nur 90 Sekunden dauert ihre Vor- 50 weitere Quartiersbewohner:innen wurden auf stellung insgesamt, und doch hat man den Eindruck, Fotos porträtiert, in Szene gesetzt von 10- bis 16-Jäh- die 17-Jährige nun schon ganz gut zu kennen. rigen, unterstützt vom Fotografen Klaus G. Kohn. Die Kinder und Jugendlichen hatten überlegt, wer für sie ein stiller Held ist. Die vielfältigen Ergebnisse waren im September – effektvoll hinterleuchtet – im Vier- tel zu sehen, bei einem kleinen Fest mit Livemusik und Snacks. Zusätzlich präsentierte Grafiker Maic Ull- mann Fotocollagen mit Motiven aus dem Quartier. Seine Werke mit Bewohner:innen und typischen Ku- lissen schmücken nun dauerhaft zwei Unterführungen auf dem Weg zu Amir’s Kiosk. Schöne Aktionen fürs Gemeinschaftsgefühl im Ems- viertel, in dem rund 5.000 Menschen leben. „Wir hof- fen, auf diese Weise das Interesse fürs Leben und die Gestaltungsmöglichkeiten im Quartier zu wecken und die vorhandenen Potenziale sichtbar zu machen und zu mobilisieren“, so Projektleiterin Violetta Lenz. Das Projekt wurde in Kooperation mit dem Kinder- und Jugendzentrum Rotation durchgeführt. Die Ausstel- Iryna Pronkina ist eines von acht Gesichtern des Ems- lung wurde durch die LEG Wohnen NRW und das viertels, die in einem Video über sich und ihr West- Team von Amir’s Kiosk unterstützt. stadt-Quartier berichten. Wie kamen sie hierher? Haben sie sich gut eingelebt? Was gefällt ihnen? Was sehen sie kritisch? Das macht das Projekt des Ver- eins Stadtteilentwicklung Weststadt so interessant. Die Befragten erzählen drauflos, auch mal über ver- nachlässigte Spielplätze, wenig Kommunikation in ihrer Nachbarschaft oder zu viel Müll auf dem Boden. „Irgendwie lieben die Leute ihr Umfeld nicht“, sagt etwa Karl Koeppen verwundert angesichts gelegent- licher Müllberge. Er sagt dann aber auch die prägnan- ten Sätze: „Ich lasse nichts auf die Weststadt kommen. Es ist wie ein Aquarium. Ich fühle mich wie ein Fisch im Wasser. Ich fühle mich einfach wohl.“ 1969 kam er. Und blieb. Sehr ergiebig sind auch die weiteren Erzählungen, unterlegt mit entspannter Musik. Amir Cheikho etwa › VIDEO MIT ACHT KURZPORTRÄTS Das Video ist in Kürze zu sehen unter www.stadtteilentwicklung-weststadt.de. Zur Ausstellung ist ein Katalog erschienen.
In drei Hochbeeten gedeihen zurzeit Gemüse und Kräuter. Die Kinder beobachten und dokumentieren gespannt die Fortschritte. Staunen über die Natur Die HeidbergKids gestalten einen Nachbarschaftsgarten D ie Blätter des Kürbisses und der Zucchini wa- ren wie ein kleines Wunder. In einer warmen Woche schossen sie plötzlich in die Höhe. So groß wie ein Kinderkopf. „Die Kinder schauten mit offe- nem Mund. Wir haben hier bei den Hochbeeten schon weck. Die Lehrerin an der Sally-Perel-Gesamtschule betreut ein besonderes Projekt: Im Heidberg verwan- delt sie mit Sechs- bis Elfjährigen den Hof hinter dem Nachbarschaftsladen in einen Nachbarschaftsgarten. Das Projekt auf Initiative der BBG wird durch Erlö- viel Zeit mit Staunen zugebracht“, erzählt Karin Holl- se des walk4help finanziert. Das Kindernetzwerk
m 15 United Kids Foundations stellt für drei Jahre einen „Forschungsetat“ zur Verfügung: für Erlebnisse und Beobachtungen rund ums Wachsen und Vergehen. „Ich möchte vermitteln, dass alle Lebewesen im Natur kreislauf wichtig sind“, so Karin Hollweck. „Wir beob- achten zum Beispiel einen Marienkäfer und erzählen dann über Blattläuse. Die können zur Plage werden, wenn zu wenige Fressfeinde wie Marienkäfer für eine ausgewogene Population sorgen. Ameisen wie- derum lieben den Honigtau der Läuse und beschüt- zen sie. Im Ökosystem sind Ameisen die Müllabfuhr, durchlüften den Boden und verteilen Pflanzensamen. Solches Wissen fördert die Wertschätzung auch für Winzlinge.“ Die Treffen zeigen aber auch, dass Gemüse nicht im- mer so wächst, wie es im Supermarkt liegt, und dass nicht alles glattläuft. Da sorgt auch mal eine erfrorene Gurke für Enttäuschung – oder Tauben, die Kohlrabi und Erbsen stibitzten. Dann wird diskutiert: Sollen wir ein Netz über die Hochbeete spannen, auch wenn sich Vögel darin verfangen könnten? Wer Lust hat, mitzu- gärtnern, kann sich gern im Nachbarschaftsladen am Erfurtplatz melden – Kinder wie Erwachsene. Die Richard Borek Stiftung sponserte für das Projekt Gartengeräte, Saatgut und Pflanzen. Im Mittelpunkt der wöchentlichen Treffen steht die Bepflanzung von drei Hochbeeten, mit vielen Aha-Effekten: etwa wie Samen keimen, Radieschen, Karotten und Toma- ten wachsen oder dass Thymian und Salbei gegen Halsschmerzen und Husten helfen. „Einmal habe ich Walderdbeeren mitgebracht. Die Kinder waren begeistert. Sie haben sie gleich mit Zitronenmelis- se und Basilikum gemischt“, erzählt Karin Hollweck, die Fachberaterin im Kleingartenverein Asseblick ist. Karin Hollweck sorgt immer wieder für Aha-Effekte. „Der Garten soll zum Treffpunkt werden. Wir haben schon Möbel angeschafft und möchten hier Work- shops und Aktionen anbieten“, erzählt Bettina Eiben. Im Frühling geht es spannend weiter. › INFORMATIONEN Weitere Infos unter Telefon 0531/86 67 00 53.
16 Live im nord Alles über das neue Veranstaltungsformat im Hotel Nord H ier finden Künstlerinnen und Künstler ver- schiedenster Sparten einen Auftrittsort in entspannter und zugewandter Atmosphäre. „Unsere Besucher:innen können sich hier voll und ganz den Darbietungen auf der Bühne und unserem gast- ronomischen Angebot widmen“, sagt uns der Initiator von Live-im-Nord, Axel Uhde. Viele BBG-Mitglieder werden Axel Uhde sicherlich noch von den legendären BBG-Open-Air-Nights am Dowesee kennen. „Live im nord ist natürlich ein ganz anderer Schnack´“, fügt er hinzu. „ Ich habe in meinem langen Musikerleben schon soviele Bühnen und Ver- anstalter erlebt und wollte jetzt endlich einmal alle meine Wünsche und Erwartungen an einen guten Club an einem Ort in die Tat umsetzen.“ Mit dem Betreiber des Hotel Nord, Uwe Schönicke, scheint Uhde den passenden Partner gefunden zu haben. Der Gastwirt verfügt über einen Veranstal- tungssaal mit Platz für 100 Personen an Tischen in gepflegtem Ambiente und mit einem freundlichen Serviceteam. „Auf dieser erstklassigen Infrastruktur können wir auf- bauen“, schaltet sich Schönicke in unser Gespräch ein. „Corona hat nun mal die eingefahrenen Abläufe in der Gastronomie grundlegend erschüttert, also war es Zeit für neue Strukturen und Angebote in meinem Hotel. Es muss ja schließlich weitergehen und da kam Axel mit seiner Idee genau im richtigen Moment.“ Pianist und Trompeter Géza Gál
17 Geigenvirtuose Josef Ziga wird am Flügel von Karsten Scholz begleitet. „Das besondere an meiner Idee“, erklärt Axel Uhde, „ist eigentlich ganz naheliegend, kann aber nur viel zu selten umgesetzt werden. Stellen Sie sich vor, Sie wol- len mit Ihrem Herzensmenschen oder einer sympa thischen Gruppe gemeinsam einen schönen Abend verbringen. Das sieht ganz oft so aus: erst gut Essen, dann Kino, Theater oder was auch immer und anschlie- ßend noch ein gemütlicher Entspannungsdrink. In der Praxis bedeutet das häufig, beim Essen müssen Sie schon auf die Uhr schauen, damit Sie pünktlich zur Veranstaltung kommen und anschließend gilt es, noch einen Platz für den Absacker zu finden. Bei uns gibt es eine gute Speisekarte, ein qualitativ wertiges Bühnenprogramm und eine gute Getränkekarte. Und das alles an Ihrem Tisch.“ Ein Programmhighlight im Dezember ist der Auf- tritt des Geigenvirtuosen Josef Ziga (Staatsorchester Braunschweig) begleitet von Karsten Scholz am Flü- gel am zweiten Weihnachtstag. „Dass solche Konzerte bei Live-im-Nord möglich sind, › INFORMATIONEN liegt auch an der Förderung der BBG, ohne die die Gegen die Vorlage einer BBG-Mitglieds- Anschaffung eines Flügels einem Club in der Startpha- karte erhalten Sie beim Besuch einer Ver- se bestimmt sehr schwer gefallen wäre,“ bedankt sich anstaltung ein Begrüßungsgetränk. Eine Axel Uhde und fügt hinzu: „Um die vielen schwarzen Haltestelle der Straßenbahnlinie 1 befindet und weißen Tasten auch weiter richtig auszunutzen, sich in unmittelbarer Nähe. gastiert der Pianist und Trompeter Géza Gál am 14. Ja- Das Programm und den Vorverkauf finden nuar mit seiner Band und eröffnet so die Saison 2022.“ Sie unter www.live-im-nord.de Foto: David Gal
18 Terry Franke rollt den Bonbonteppich aus Dropswerk: Bonbons und Marshmallows aus eigener Produktion Was sind Ihre ersten Erinnerungen Verkaufsfahrerin bei Bofrost. Das hat auch Spaß ge- an Süßigkeiten? macht. Aber irgendwann dachte ich: Machst du das Als ich Kind war, gab es hier in Bevenrode einen Kiosk jetzt weiter bis zur Rente? mit 30 Boxen zum Aussuchen, mit Salinos, Mäusen, Schlümpfen und vielem mehr. Einmal in der Woche Wie kamen Sie dann zur Süßigkeitenher durfte ich hin. Meine Oma beauftragte mich, zwei Fla- stellung? schen Brause und gefüllte Waffeln für sie zu kaufen. Auslöser war ein Urlaub in Dänemark. Dort gibt es in Sie sagte immer: ‚Eine Mark ist für dich.‘ Das vergisst jedem Dorf eine Manufaktur. In einer Scheune stellte man nicht. Später habe ich sieben Jahre lang selbst eine Frau Drops her. Ihr Mann arbeitete nebenan mit einen Kiosk geführt, in Hondelage. Der war auch ein Holz. Sie hat das in so einer Seelenruhe gemacht. Es Süßigkeiten-Eldorado. Danach war ich fast 20 Jahre hat so schön geduftet. Wir schauten zu, durften pro-
19 bieren, und ich dachte: toll. Los ging es dann mit ei- Was waren Ihre ungewöhnlichsten nem Starterpaket aus Dänemark – mit Utensilien, Aro- Erlebnisse auf Märkten? men, Farben und Rezepten. Ein großer Fortschritt war Inzwischen stehe ich immer in einem Zelt, mit zehn später die Anschaffung einer 100 Kilo schweren Bon- Gläsern auf dem Tisch. Wer möchte, kann vorab pro- bonwalze. Die heißt bei mir „die flotte Lotte“. Mit ihr bieren. Ich verkaufe ja keine Schrauben, bei denen kurbele ich aus der Zuckermasse einen langen Bon- man genau weiß, was das Richtige ist. Der Horror war bonteppich. In einer Stunde entsteht ein Kilo Drops. einmal ein Tag bei 35° C. Über 25° C kann ich eigent- Terry Franke bei der Produktion in Bevenrode. Renner bei den Marshmallows: Erdnuss-Banane (2.v.l.) Wie entstehen Ihre Marshmallows? lich nicht verkaufen. Da kleben die Drops in der Tüte, Die erhalten den besonderen Geschmack durch weil ich sie im Gegensatz zu Industrieware nicht mit Früchte und Fruchtsaft. Damit habe ich wirklich eine Bienenwachs überziehe. Hier waren nun auch die Nische besetzt. In dieser frischen, fluffigen Art gibt es Marshmallows flüssig. Die konnte man löffeln. Ich bundesweit nur drei Anbieter. Die bestverkaufte Sor- habe nur noch unter dem Tisch verkauft… Den größ- te ist Erdnuss-Banane – schmeckt wie Snickers ohne ten Ansturm gab es mal beim Markt am Prinzenpark. Schokolade drumherum. Ich selbst mag gern Erdbee- Viele Schüler probierten in ihrer Pause. Einer sagte: re oder Vanille mit zerbröselten Mandelkeksen und Kannst du auch Lollis herstellen? Beim nächsten Mal geschmolzener Schokolade. habe ich dann welche mitgebracht. Experimentieren Sie viel? Was testen Sie zurzeit? Ja. Ich denke: Das müsste doch auch schmecken, und Vegane Marshmallows. Die Gelatine durch Agar Agar dann probiere ich es aus. Glühwein, Lakritze, Spekula- oder Kichererbsensud zu ersetzen, hat aber nicht tius und Schokolade, Heidelbeer-Pistazie – das passte funktioniert. Die Konsistenz war nicht gut, und es hat alles gut. Ein Flop waren mal Zitronen-Marshmallows. nicht geschmeckt. Das kann noch eine Weile dauern, Die waren geschmacklich klasse, aber durch den Saft bis ich mit dem Ergebnis zufrieden bin. ließen sie sich nicht schneiden. Die waren wie Wackel pudding. › SÜSSIGKEITEN-BRINGDIENST Ihre Drops und Marshmallows stellt Terry Franke auf der Webseite www.dropswerk.de vor. Telefon: 05307 980291.
20 Täglich stehen am Kohlmarkt sieben Suppen bereit: auf dem Foto Rote-Bete-Suppe, Gulasch-Eintopf und Linsensuppe. Für kalte Tage Zu Besuch in der Suppenbar am Kohlmarkt „Kein Safransüppchen mit Scam- leer stehenden Pavillon sah, war pispieß, kein Chichi“: Das war die Idee der Suppenbar gebo- die Devise, als Andreas Weichelt ren. Die sorgt nun mittags oft für vor sieben Jahren die Suppenbar Schlangen bis hin zur Mitte des „Ut’n grooten Pott“ am Kohlmarkt Kohlmarktes – vor allem montags, eröffnete. Seit 1999 hatte der aus- wenn es Hochzeitssuppe gibt und gebildete Koch nach Stationen in dienstags bei den schwäbischen Braunschweig, Starnberg und Ber- Maultaschen in Rinderkraftbrühe. lin auf Braunschweiger Wochen- märkten Fleisch- und Wurstwaren Eintöpfe sind oft mit Erinne verkauft. Um auch das Übrigge- rungen verbunden. Hören bliebene gut zu nutzen, bot er bald Sie an der Theke viele emo auch Eintöpfe mit Fleischeinlage tionale Geschichten? an – und merkte: Viele kamen nur Ja, ganz oft. Ich habe ja viel ältere nach dem Krieg essen.“ Das ist so wegen der Suppen. „Wenn die Kundschaft. Da höre ich Geschich- drin in der Volksseele, das sagt dir anderen mittags anfingen einzu- ten, die bis zum Krieg zurück auch mal ein 50-Jähriger, bei dem räumen, war es bei uns erst bre- reichen. Aufhänger ist oft die du denkst: Das ist aber eng mit der chend voll.“ Als er dann 2014 den Steckrübensuppe: „Mussten wir Zeit (lacht).
21 Samstags bieten Sie seit Au gust ein Weißwurstfrühstück an. Ist das schon ein Erfolg? Viele kommen nach dem Markt- bummel. Da steht hier der Banker neben dem Straßenkehrer, der Rentner neben dem Handwer- Andreas Weichelt kochte auch mal eine Suppe zu Ehren seines Großonkels. ker. Ganz unterschiedliche Leute kommen miteinander ins Ge- Kochen Sie alle Suppen wenn er lange heiß steht. Bei man- spräch. Das ist ein Treffen, das ich selbst? Ist Ihnen dabei eine chen Gewürzen muss ich vorsichtig sehr genieße. Ich bin jetzt 22 Jah- persönliche Note wichtig? sein. Ich habe mich aber mal breit- re im direkten Verkauf. Die meis- Ja, morgens ab fünf stehe ich in schlagen lassen, eine Karotten-Ing- ten Leute möchten gern ein paar der Küche. Ich koche in Töpfen wer-Suppe anzubieten. Das war für Worte wechseln, gerade die älte- für 50, 70 oder 150 Liter. Bei uns mich eigentlich eine Chichi-Suppe. ren. Immer gerne. Dafür ist unsere stehen täglich sieben Suppen auf Aber seitdem läuft die wie Teufel. Suppenbar ein wirklich gut geeig- der Tafel. Gulasch-, Erbsen- und Ich habe auch mal zu Ehren mei- neter Ort. Linsensuppe sind gesetzt. Die nes Großonkels aus dem Spessart Klassiker sind immer dabei. Dazu einen hessischen Bauerntopf ge- gibt es eine in Stein gemeißelte kocht. Da sind Mettenden drin, Tagessuppe. Für alles Weitere las- dicke Bohnen, viel deftiges Gemü- se ich mich gern auf dem Markt se und Grumbeeren. So nennt man inspirieren oder probiere etwas in der Pfalz Kartoffeln. Tante Anna, Neues aus. Im Oktober gab es zum seine Frau, hatte einen Holzofen. Beispiel Pinzgauer Laugenbrezel- Darauf stand immer ein großer Kaspressknödelsuppe, eine öster- Topf mit Brühe oder Eintopf. Kamen reichische Spezialität. Im Sommer die Kerle aus dem Wald oder vom ist immer eine kalte Suppe mit Feld, musste schnell etwas Nahr- dabei, etwa Gurken-Avocado-Sup- haftes da sein. Du konntest kom- pe oder Gazpacho Andaluz, eine men, wann du wolltest – es gab im- spanische Gemüsesuppe. Ich ko- mer etwas Warmes zu essen. che nach meiner Auslegung. In die Kürbissuppe kommen Äpfel mit Am Pavillon hängt eine Tafel rein, in die Linsensuppe Tomaten. mit Suppenpaten. Was steckt Im Gulasch-Eintopf sind Kartof- dahinter? feln, Paprika und Mais. Ich versu- An jedem Dienstag bringen wir 20 che, dem immer eine persönliche Suppen zum Tagestreff Iglu. Mitt- Note zu geben. wochs liefern wir 20 Suppen an die Bahnhofsmission. Die Aktion wird Seit vielen Jahren dabei: Michaela Feuge Nehmen Sie auch mal Anre durch Unternehmen finanziell un- gungen auf? terstützt. Für dieses Engagement Ja. Meine Suppe muss allerdings habe ich die „Hall of Fame“ einge- so gekocht sein, dass sie acht Stun- richtet. Wir haben auch eine schö- › ÖFFNUNGSZEITEN den warm stehen kann, ohne den ne Kooperation mit den Maltesern. Die Suppenbar hat montags bis Geschmack zu verändern. Ein Tu- Seit Beginn der Pandemie liefern samstags von 10 bis 18 Uhr geöff- cken Kreuzkümmel zu viel wäre wir zweimal pro Woche 40 Sup- net. Wöchentliche Speisekarte unter schon nach der zweiten Stun- pen zum absoluten Vorzugspreis. www.suppenbar-kohlmarkt.de de eklatant überlagernd. Ingwer Die werden dann an Obdachlose kann auch unangenehm werden, verteilt.
22 Bei der Premiere 2019 wählte eine Jury die Knödelwerkstatt zum schönsten Stand des Braunschweiger Weihnachtsmarktes. Der schönste Job der Welt Carolin Feilke hat sich mit der Knödelwerkstatt einen Traum erfüllt – und plant bereits weiter D ie Hütte mit Rundbogen und blau-weißen Ornamentfliesen stellte ein Schreiner im All- gäu her. „Wir haben sie mit viel Liebe zum Detail dekoriert: mit Tannengirlanden, selbst gebas- telten Schleifen, Sternen und großen Holzfiguren“, gedacht, dass es klappt. Sonst auch niemand. Mein Bruder hat mir hinterher verraten, dass er mit meiner Mutter gebrainstormt hat. Sie planten, mich in Mün- chen zu besuchen, um mich aufzuheitern, wenn die Absage eingetroffen ist. erzählt Carolin Feilke. Die gebürtige Braunschweige- rin, die seit zwölf Jahren in München lebt, hat sich mit War das Erlebnis dann der Knödelwerkstatt einen Traum erfüllt. Die Premie- nach der Zusage so wie erwartet? re – 2019 auf dem Weihnachtsmarkt – sorgte für zwei Mein Arbeitgeber, ein großer Sportartikelhersteller, besondere Momente: Eine Jury wählte den Stand zum hatte mich drei Monate freigestellt. Ich war zu dieser schönsten aller 151 Stände, und eine Gruppe älterer Zeit im Projektmanagement tätig. Nach einer Woche Damen fuhr 70 Kilometer im Zug, um sie zu besuchen. auf dem Markt habe ich meinen Job gekündigt! Es „Sie hatten über den Stand gelesen und wollten mich hat mir hier so viel Spaß gemacht, dass mir klar war: kennenlernen. Zur Begrüßung schenkten sie mir eine Das möchte ich ausbauen. Ich bin jeden Morgen mit Rose. Da kamen mir die Tränen.“ so viel Freude zur Arbeit gegangen und dann auch Wie kamen Sie auf die Idee? Das war eine wahrhaftige Schnapsidee. Am 23. De- zember treffe ich mich immer mit meinen alten Schulfreunden auf dem Weihnachtsmarkt. Obwohl ich schon seit 20 Jahren Besucherin bin, war ich 2018 so ergriffen von der Atmosphäre, dass ich dachte: Hier einen Knödelstand zu haben, das muss der schönste Arbeitsplatz auf der Welt sein. Knödel liebe ich, seit ich die Wirtshauskultur in München kenne. Die Idee hat mich nicht mehr losgelassen. Ich habe ein Kon- zept erarbeitet und mich beworben. Ich hätte aber nie Der ideale Knödel: fluffig, aber zerfällt nicht
23 Knödel schmecken wir jetzt zum Beispiel mit Bitter- mandel und Zitrone ab. Beim Spinatknödel bringt etwas Muskat eine spezielle Note. Die größte Heraus- forderung war die Konsistenz: dass der Knödel fluffig ist, aber nicht zerfällt. Unser Brot ist nun zwei Tage durchgetrocknet und wird dann mit Milch aufgegos- sen. Den Teig bereitet die Bäckerei Karl Mechau nach unserem Rezept zu. Dort geht es zu wie in der Weih- nachtsbäckerei von Rolf Zuckowski: viele Fleißige, die die ganze Nacht lang arbeiten. Die leben noch die Handwerkskunst. Die Beilagen hatten wir zunächst in einer Küche im Keller meines Elternhauses zube- reitet. Heute haben wir eine Produktionsküche mit einem zweiköpfigen Küchenteam. Alle Beilagen wer- den täglich frisch gekocht. Da wird der Kohl noch am Stück gekauft. Dann wird er geschnitten, mariniert, eingekocht und mit Zimt und Nelken abgeschmeckt, sodass es schmeckt wie bei Oma. Planen Sie, das Angebot auszubauen? In diesem Jahr verkaufen wir auch auf dem Weih- nachtsmarkt in Hannover und auf dem Wintermarkt Snodekk in der Steinstraße. Dort kann bei uns auch ein Schweizer Käsefondue bestellt werden. Wir kön- nen uns auch vorstellen, auf Festivals zu gehen und bei der Mummemeile mitzumachen. Gut zum Sommer glücklich nach Hause gekommen – ins alte Kinder- würden ein Wildkräutersalat, ein Bärlauch- und ein zimmer. Ich liebe das einfach: den Umgang mit den Rote-Bete-Knödel mit Ziegenkäse passen. Im Herbst Kunden, die freundlichen Gesichter und das Mitein- dann vielleicht ein Kürbisknödel. Wir machen uns vie- ander auf dem Markt. Wie sehr mein Herz aufging, le Gedanken. Ab und zu denke ich auch mal im Schlaf dieses Gefühl hatte ich bei meinem anderen Job nie an Knödel. Dann sagt mein Mann morgens: Heute in dem Maße. Inzwischen arbeite ich nun freiberuf- Nacht hast du wieder verkauft (lacht). lich, im Consulting. Was bieten Sie in diesem Jahr auf dem Weihnachtsmarkt an? Unser Verkaufsrenner ist der Tiroler Spinatknödel mit brauner Butter und Parmesan. Außerdem gibt es bei uns Semmel- oder Speckknödel mit Apfelrotkohl, Ananas-Sauerkraut, Pilzrahmsauce oder Bratensauce. Als süßen Knödel bieten wir diesmal einen Topfenkö- del mit Zwetschgenkompott und Vanillesauce an. Wir servieren in Porzellanschalen mit Edelstahlbesteck. Damit unsere Gäste Platz und Ruhe zum Speisen ha- ben, haben wir die Zahl der Stehtische verdreifacht und ein Abgabefenster angebaut. Dauerte es lange, den optimalen Knödel zu finden? Ich habe ein Jahr an der Rezeptur gefeilt. Mein Mann und mein Bruder kamen an fast jedem Wochenen- de in den Genuss meiner Knödel. Als wir sie perfekt fanden, gab es Probeessen mit Freunden. Den süßen › ÖFFNUNGSZEITEN Der Braunschweiger Weihnachtsmarkt ist bis zum 29. Dezember geöffnet – täglich bis 21 Uhr. Vorbestellung des Käsefondues im Snodekk unter www.snodekk.de
24 m Der neue Wohnraum kommt gut an Großes Interesse an der Wohnungsbesichtigung in der Broitzemer Straße 235 G anz in Ruhe alles erkunden: planen, ausmes- sen, Fragen stellen und die Aussicht auf sich wirken lassen. Nach der Besichtigung steht dann auf dem Coffee-Bike eine Kaffeespezialität nach Wahl bereit. So liefen unsere Besichtigungstage in der me mit Waschmaschinenstellplatz. Oft hieß es: Toll, was aus dem Objekt geworden ist. Durch die Innen- stadtnähe und den Fahrstuhl ist es auch ein tolles Objekt bis ins hohe Alter.“ In den vergangenen Jahrzehnten wurde das Objekt Broitzemer Straße 235 – ganz entspannt. Alle BBG- als Möbellager genutzt. Der moderne Umbau fügt Mitglieder, die sich für den neuen Wohnraum interes- sich nun ins Umfeld ein, als ob er schon lange dage- sierten, luden wir Ende September zu Einzelterminen wesen wäre: mit Wohnflächen von rund 48 bis rund ein. Der Wohnraum kam so gut an, dass inzwischen 187 Quadratmetern. Die teilmöblierte Musterwoh- bereits acht der zwölf Wohnungen fest reserviert sind. nung, eingerichtet von Möbel Homann, ermöglichte „Mit dem Wohnungsmix haben wir eine breite Ziel- allen Interessent:innen, die Phantasie spielen zu las- gruppe angesprochen. Junge, Ältere, Familien – es gab sen. Wie könnte es bei uns aussehen? kaum jemanden, der nach der Besichtigung kein Inte- Im Keller steht für jede Wohnung ein zusätzlicher Ab- resse an einer bestimmten Wohnung hatte“, erzählt stellraum zur Verfügung – und eine großzügige Stell- Nicole Sticka aus Team 2. Besonders gefragt waren fläche für Kinderwagen, Fahrräder und Rollatoren. die 2-Zimmer-Wohnungen und die beiden Penthouse- Wohnungen mit großen Dachterrassen. „Bei den Be- sichtigungen gab es viel Lob für die Grundrisse und › FREIE WOHNUNGEN die Ausstattung, zum Beispiel für die Parkettfußböden, Bei Redaktionsschluss waren noch zwei Wohnungen im die dezent grau gefliesten Bäder und die Abstellräu- Angebot: eine 3-Zimmer-Wohnung (135,91 m²) sowie eine 4-Zimmer-Wohnung (160,59 m²). Nähere Informationen bei Nikolaos Chatzikiriakidis, Telefon: 0531/2413-143.
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