Zehn Thesen zu einer Archäologie der Moderne
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Zehn Thesen zu einer Archäologie der Moderne Ulrich Müller Zusammenfassung – Anhand von zehn Thesen werden Potenziale, aber auch Probleme einer Archäologie des 19. bis 21. Jahrhunderts aufgezeigt und zur Diskussion gestellt. Der Verfasser sieht dabei die Archäologie der Moderne als notwendigen Bestandteil einer globalen Archäologie an, die zudem in der denkmalpflegerischen Praxis und ihrem administrativ-rechtlichen Rahmen in Deutschland verankert ist und zunehmend auch in der musealen Landschaft an Bedeutung gewinnt. Schlüsselwörter – Archäologie; Archäologie der Moderne; Historische Archäologie; Ur- und Frühgeschichte; Universität; Lehre; Curricu- lum; DGUF Tagung 2020 Title – Archaeology of the Contemporary Past – Ten theses Abstract – On the basis of ten theses, potentials but also problems of an archaeology of the 19th to the 21st century are shown and brought up for discussion. The author regards the archaeology of contemporary past as a vital part of a global archaeology, which is embodied in monument conservation practice and its administrative and legal framework in Germany and which is increasingly gaining importance whithin the museum landscape. Key words – archaeology; contemporary archaeology; historical archaeology; prehistoric archaeology; university; teaching; DGUF con- ference 2020 Einleitung1 land (Landschaftsverband Rheinland) und Ber- lin (Zweiter Weltkrieg; NS-Zeit) zu verzeichnen. Im anglophonen Raum ist die Beschäftigung Auch die „Sachkulturforschung“ – insbesondere zu mit materiellen Zeugnissen des 19. bis 21. Jahr- Glas und Keramik – sowie die „Hausforschung“ hunderts ein Themenfeld, das spätestens seit kann auf eine längere Tradition der Einbeziehung den 1970er-Jahren profiliert und etabliert ist. Als von neuzeitlichen Quellen (18.-20. Jahrhundert) Teil einer „Historical Archaeology“, die seinerzeit zurückblicken. Dieser Entwicklung förderlich vor allem als eine Archäologie des nordameri- war, dass Disziplinen wie die Volkskunde/Euro- kanischen Kontinents verstanden wurde und päische Ethnologie, Geografie oder auch Kunst- den Spuren des 16./17. bis 19./20. Jahrhunderts geschichte sich seit den späten 1960er/1970er-Jah- nachging, öffnete sich die Forschung nicht nur ren zunehmend von einer Materialorientierung räumlich vor dem Hintergrund kritischer postko- entfernt haben. Diese (scheinbare) Aufgabe der lonialer Diskurse, sondern erweiterte auch ihren materiellen Kompetenz mag man bedauern – sie Zeithorizont bis in die Gegenwart hinein. Eine hat aber insbesondere in der Volkskunde/Euro- „Contemporary Archaeology“, eine „Archaeology of päischen Ethnologie nicht nur zu einer starken the Contemporary Past“ oder eine „Archaeology of kulturwissenschaftlichen Theoriebildung geführt, Modernity“ ist inzwischen in jeder Hinsicht glo- sondern den Blick dieses Faches zunehmend auf bal aufgestellt (Orser et al., 2020). Im deutsch- die Moderne gelenkt. Man kann also festhalten, sprachigen Raum wird die Entstehung einer „Ar dass die Archäologie der Moderne in den letzten chäologie der Moderne“ oftmals in die 1990er-Jahre 50 Jahren historisch gewachsen ist, sich aber in datiert, und in der Tat ist seit dieser Zeit ein ge- ihren derzeitigen Schwerpunkten durchaus spe- stiegenes öffentliches Interesse sowie eine zuneh- zifische Entwicklungen der 1990er- und 2000er- mende fachwissenschaftliche Beschäftigung mit Jahre widerspiegeln. Hierzu möchte ich vor allem diesem Thema zu verzeichnen (vgl. Beitrag C. folgende Punkte namhaft machen: Theune in diesem Band). Die Ansätze sind aber Die verstärkt einsetzenden Diskurse um die älter. Auch wenn die Archäologie der Moderne Relevanz der Restaurierung/Konservierung von in den 1970er/1980er-Jahren in der ehemaligen Architekturen des 20. Jahrhunderts in der Denk- Bundesrepublik noch nicht institutionalisiert malpflege. Auch wenn sie im internationalen und/oder als Konzept vorhanden war, so ist doch Rahmen bereits deutlich früher angestoßen wor- in dieser Zeit eine Beschäftigung mit Relikten des den sind, gewannen sie in Deutschland zuneh- 19. und 20. Jahrhunderts insbesondere im Rhein- mend seit den 1990er-Jahren an Bedeutung. Eingereicht: 6. Okt. 2020 Archäologische Informationen 43, 2020, 35-44 angenommen: 22. Okt. 2020 CC BY 4.0 online publiziert: 13. Nov. 2020 35 DGUF-Tagung 2020: Archäologie der Moderne DGUF-Tagung 2020: Archäologie der Moderne
Ulrich Müller Die Debatten um Erinnerungsorte sowie die These 1: Die Archäologie der Moderne ist Auseinandersetzung mit dem kulturellen Erbe die Fortsetzung der Ur- und Frühgeschichte der real-sozialistischen Länder sowie ein neuer und der Archäologie des Mittelalters und der Blick auf die „Inwertsetzung“ von Orten der Un- Neuzeit terdrückung, des Terrors – nicht nur der national- sozialistischen Diktatur, sondern auch der DDR. Auch wenn sich trefflich über eine zeitliche oder Ein steigendes öffentliches Interesse an au- thematische Untergliederung der weltweiten thentischen Materialitäten („Objekten“), aber auch Archäologien streiten lässt und solche Grenz- Orten oder Techniken usw., die heute nicht oder ziehungen nicht nur historisch fundamentierte kaum mehr vorhanden sind, bzw. Bedeutung ha- (westliche oder eurozentristische) Vorstellungen ben („Magie der Industrie“ vs. „Industrie 4.0“). (Archäologie der römischen Provinzen, Archä- Die Tagung der DGUF fügt sich ein in ein ologie des Mittelalters usw.), sondern auch ge- weites Spektrum an Projekten, die das 19. bis nerelle Kulturkonzepte wie die Errungenschaft 21. Jahrhundert in den Blick genommen haben. der „Kulturtechnik“ Schrift widerspiegeln, so Nachdem bereits 2012 die Archäologie der Mo- ist „Ur- und Frühgeschichte“ nach wie vor in der derne in einem Workshop in Österreich thema- wissenschaftlichen wie außerwissenschaftlichen tisiert worden war (Bundesdenkmalamt, 2012), Wahrnehmung im deutschsprachigen Raum die veranstaltete die Deutsche Gesellschaft für traditionelle Fachbezeichnung. Die Archäologie Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit des Mittelalters und der Neuzeit – sie basiert auf (DGAMN) 2014 eine Tagung zur „Archäologie im Kulturkonzepten eines latein-europäischen Mit- 19. und 20. Jahrhundert“ (Arndt & Müller, 2015; telalters – wiederum hat sich seit den 1970er-Jah- DGAMN, 2015), der dann 2018 ein weiteres Kol- ren als eigenständige Disziplin etabliert. loquium in Kiel folgte (Müller & Jürgens, 2020). Wo steht die Archäologie der Moderne? Nach Darüber hinaus entwickelte 2016/17 eine Fach- meinem Verständnis ist Archäologie eine Wissen- gruppe im Deutschen Verband für Archäologie schaft, die unabhängig von Ländern und Epochen (DVA) unter der Leitung von Matthias Wem- die Konnektivitäten und Interaktionen des Men- hoff die „Leitlinien für eine Archäologie der Moder schen mit seinesgleichen und der Umwelt er- ne“ (Arndt et al., 2017). In einem Fachgespräch forscht. In diesem Sinne ist Archäologie „global“, der Leopoldina zum Thema „Kulturerbeschutz auch wenn ihre Befunde zunächst lokal „verankert“ in Forschung und Lehre“ 2018 standen auch die sind. Die Archäologie der Moderne wendet diesel- archäologischen Zeugnisse der Moderne zur ben Techniken und Methoden an, die aus anderen Diskussion, und die Deutsche Forschungsge- Archäologien bekannt sind. Sie erweitert diese meinschaft (DFG) organisierte 2019 ein Treffen, aber insofern, als dass aufgrund der parallelen um „Forschungsperspektiven zur Archäologie der und der verdichteten Überlieferungen stets wei- Neuzeit und Moderne“ interdisziplinär zu disku- tere historische Materialien in den Blick geraten. tieren und Förderungsperspektiven zu eröffnen. Ob diese immer miteinbezogen und berücksich- Diesen und weiteren Tagungen können eine tigt werden müssen, bleibt in methodologischer Vielzahl von Publikationen aus dem deutsch- Hinsicht eine spannende Frage. Ein Beispiel: sprachigen Raum an die Seite gestellt werden, in Wohnplätze von „Obdachlosen“ lassen sich sowohl denen Themenfelder des 19. bis 21. Jahrhunderts unter Hinzuziehung aller verfügbarer Daten bis anhand von Einzelbefunden, Fundkomplexen, hin zu Befragungen der jeweiligen Menschen un- aber auch vergleichend untersucht werden (z. B. tersuchen. Es ist aber auch möglich, solche Plätze Bernbeck, 2017; Theune, 2020). Stellvertretend für allein mit „prähistorischen“ Methoden und Tech- die zunehmende Beachtung dieser jüngsten Epo- niken zu analysieren. Somit könnte man formu- che unserer Zeit sind die Beiträge (Mehler, Kra- lieren: Die Archäologie der Moderne erzielt ihre bath & Kluttig-Altman, 2019; Theune et al., 2019 Erkenntnisse auf der Grundlage unterschiedlicher ) zur Archäologie des 16. bis 20. Jahrhunderts zu historischer Materialien und ihrer Materialitäten. nennen, die in dem vom DAI herausgegebenen Dabei stellt sich dann die Frage, wie mit Objekten Band „Spuren des Menschen. 800.000 Jahre Ge umzugehen ist, die nicht aus „klassischen“ archäo schichte in Europa“ (Bánffy et al., 2019) breiten logischen Befundzusammenhängen stammen Publikum Funde, Befunde und Fragestellungen oder solche repräsentieren. Gemeint sind damit einer Archäologie der Moderne anschaulich vor nicht Sammlungsbestände und Vergleichbares, Augen führen. sondern z. B. noch bestehende technische Anlagen oder heutige Kulturlandschaften. Solche „Quel len“ für die Archäologie der Moderne werden DGUF-Tagung 2020: Archäologie der Moderne 36
Zehn Thesen zu einer Archäologie der Moderne nicht nur als Primärquellen durch die Archäologie Abnahme der Relevanz von Archäologie einher- erschlossen, sondern durch eine Vielzahl anderer zugehen. Mit archäologischen Daten scheinen auf wissenschaftlicher und außerwissenschaftlicher den ersten Blick Prozesse sozialer Ungleichheit Mitwirkenden erhoben. im Neolithikum beschreibbar, während z. B. die Arbeit auf Schlachthöfen in Chicago oder der NS- Terror durch archäologische Quellen lediglich These 2: Archäologie der Moderne und der illustriert werden kann, ist doch beides durch Gegenwart – unterschiedlich und verbunden andere Materialien weitaus besser dokumentiert. Dieses „Problem“ – das keines ist – betrifft alle hi- Neben der Archäologie der Moderne rücken zu- storischen Archäologien, und auch die Archäo nehmend auch Aspekte der Gegenwart in den logie des Mittelalters hatte seinerzeit in Deutsch- Blick archäologischer Forschungen. Damit wird land mit ganz ähnlichen Vorwürfen zu „kämpfen“. ein internationaler Trend aufgegriffen (Graves- Generell ist eine solche Argumentation unlo- Brown, Harrison & Piccini, 2013; González-Ruibal, gisch. Wie auch in anderen Epochen mit paral- 2019). Hieraus ergibt sich die Frage nach der zeit- lelen Überlieferungen gibt es in der Moderne keine lichen und inhaltlichen Trennung, die sich m.E. Quellengattungen, die geeigneter oder ungeeig- aus verschiedenen Perspektiven diskutieren lässt. neter sind. Der Quellenwert ergibt sich aus den an Die (bau- und boden-) denkmalpflegerische Praxis die Quellen gerichteten Fragestellungen. Weiterhin der „abgeschlossenen Epoche“ zieht eine Grenze von ist „Materialität“ eine allen Quellen (-gattungen) rund 30 Jahren vor heute. Das Konzept stammt ur- innewohnende Eigenschaft, und dies schließt nach sprünglich aus der Bau- und Kunstdenkmalpflege meinem Verständnis auch orale Überlieferung (Lukas-Krohm, 2014), wird aber implizit von der oder digitale Daten mit ein. So zeigt sich inzwi- archäologischen Denkmalpflege übernommen, schen, dass die Archäologie der Moderne sowohl selbst dann, wenn es nicht ausdrücklich in den punktuell hochauflösende Einblicke in Mikroer- Denkmalschutzgesetzen erwähnt wird (vgl. die eignisse liefern, aber auch zu einem Verständnis Beiträge U. Ickerodt und Th. Kersting in diesem gesamtgesellschaftlicher Prozesse beitragen kann. Band). Dabei ist anzumerken, dass „abgeschlossene Allerdings ist eine Quellenkritik immer notwen- Epoche“ beinhaltet, dass sich das Arbeitsgebiet dig, und trotz aller Begeisterung über den Mehr- zeitlich progressiv verschiebt. Für die universitäre wert materieller Quellen gilt es in jedem Falle zu Lehre und Forschung scheint die Frage nach einer fragen, welche besonderen Informationen die ar- Trennung von Archäologie der Moderne und der chäologische Substanz enthält, damit sie mit oder Gegenwart zweitrangig und im Sinne einer ganz- neben den weiteren Quellen herangezogen wer- heitlichen Ausbildung wenig zielführend. Me- den muss, und welche denkbaren wissenschaftli- thodologisch interessant ist allerdings, dass eine chen Fragen können ausschließlich, aber auch er- Archäologie der Gegenwart sehr stark (kultur-) an- gänzend oder kontrastierend anhand von welchen thropologisch arbeitet. Dies zeigt sich insbesonde- archäologischen Befunden und Funden beantwor- re im anglophonen Sprachraum, wo die Einflüsse tet werden (Samida, 2016). Eine solche Bewertung der Kultur- und Sozialanthropologie auf die Ent- ist allerdings vielfach schwierig. Zum einen ist die wicklung archäologischer Theorien stets sehr stark Beurteilung dieses „Informationsgehaltes“ und die waren (Harrisson et al., 2014). Formulierung wissenschaftlicher Fragestellungen stets zeit-, gesellschafts-, kultur- und politikabhän- gig. Zum anderen besitzen Denkmale der Moderne These 3: Die archäologische Untersuchung – und dies in einem weitaus stärkeren Maße als ur- der Moderne führt zu einem nennenswerten und frühgeschichtliche Denkmale – vielfach auch Erkenntnisgewinn die Funktion z. B. als Mahn- und Erinnerungsort mit einem „öffentlichen“ Interesse an der Erhaltung Vielfach scheint die wissenschaftliche und wie und Inwertsetzung (Harrison et al., 2020). Anzu- außer-wissenschaftliche Diskussion über die ge- merken ist, dass auch Quellen aus prähistorischen sellschaftliche Bedeutung der Archäologie einem und/oder frühgeschichtlichen Zeiträumen per stratigrafischen Paradigma zu folgen. Je älter die se keinen Ausschließlichkeitsanspruch besitzen. Zeiten, die per Ausgrabung erschlossen werden, Auch sie müssen wissenschaftlichen Standards desto relevanter und bedeutsamer sind die Er- genügen und sich Diskursen stellen, die durch kenntnisse der Archäologie. Die qualitative wie die Interpretation weiterer Daten (z. B. naturwis- quantitative Zunahme anderer Quellen (Parallel- senschaftlicher Daten) entstehen. Eine historische überlieferungen) scheint demgegenüber mit einer Konstruktion kann umso mehr Plausibilität für 37 DGUF-Tagung 2020: Archäologie der Moderne
Ulrich Müller sich beanspruchen, je zahlreicher und diverser die Wenn großflächige Siedlungsagglomerationen der berücksichtigten Quellen sind. Gefragt ist keine Cucuteni-Tripolje-Kultur als „Mega-Cities“ (Müller Selbstbeschränkung der Archäologie der Moder- at al., 2016) bezeichnet werden, so ignoriert eine ne. Facheigene Methoden und Fragestellungen so- derartige Zuschreibung nicht nur aktuelle Diskurse wie ein transdisziplinärer Austausch müssen der in der Stadtforschung (Abrahamson, 2020), sondern Maßstab sein. die sehr unterschiedliche soziokulturelle Einbet- tung scheinbar typisierter Handlungsmuster. Bedeutet dies, die traditionellen Fach- und Epo- These 4: Die Archäologie der Moderne endet chengrenzen mit dem Hinweis auf das „historisch und beginnt nicht mit der „Höhe Null“ Einzigartige“ beizubehalten? Keineswegs, denn strukturelle Gemeinsamkeiten lassen sich nicht Die insbesondere in Deutschland wirkmächtige, auf ein oder zwei Parameter reduzieren, sondern aber ahistorische Trennung in eine Kunst- und ergeben sich auch vor dem Hintergrund aufein- Baudenkmalpflege einerseits und eine archäo- anderfolgender Handlungsformen. Um diese zu logische Denkmalpflege andererseits hat insbe- erkennen und vergleichend aufzuschließen, sollte sondere für die Archäologie der Moderne Konse- sowohl eine möglichst große Zahl an Parametern quenzen, wenn es z. B. um industrielle Anlagen hinzugezogen werden als auch deren Gewich- geht, deren Strukturen noch sichtbar sind, oder um tung offengelegt werden. Unabhängig davon: Die Kulturlandschaften wie z. B. renaturierte Braun- Archäologie der Moderne ist m.E. ebenso wie die kohletagebaue. Hier spricht die Archäologie gerne Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit stark von der „Höhe Null“, die nicht nur die Grenze zwi- durch geschichtswissenschaftliche Zugänge ge- schen ober- und untertägig markiert, sondern ad- prägt – d. h. die Frage nach dem Erkenntnispoten- ministrative und rechtliche, fachliche und metho- zialen einer Archäologie der Moderne wird nahezu dische Unterschiede beinhaltet. Trotzdem sollte ausschließlich an denjenigen der Geschichtswis- die historisch gewachsene Höhe Null hinterfragt senschaft gemessen. Hier öffnet ein prähistorischer werden. Es gilt, die fachlichen Akteure mit ihren Blick auf Prozesse und Strukturen neue Perspekti- spezifischen Methoden und Kompetenzen nicht ven. Stellvertretend sei auf die Studie von Carolyn nur ins Gespräch, sondern auch in Projekten zu- White (2020) zum Burning Man Festival, den Ver- sammenzubringen. Die konstruierte Wirkmacht gleich von Graffiti und Petroglyphen (Frederick, der Höhe Null beinhaltet aber auch die Frage, ob 2017) oder auch die diachrone Untersuchung von die Erkenntnisse der Archäologie der Moderne Konflikten (González-Ruibal, 2019a) hingewiesen. immer durch Ausgrabungen im klassischen Sinn erzielt werden. Ich bin der Meinung, dass die Viel- zahl archäologischer Techniken und Methoden These 6: Die Archäologie der Moderne ist gewinnbringend auch jenseits des „im Boden Ver als (Zeit-) Konzept noch nicht genügend borgenen“ angewendet werden können. ausformuliert Im anglophonen Sprachraum ist der Begriff „Ar These 5: Von der Moderne in die Prähistorie chaeology of Modernity“ eher selten anzutreffen. und zurück: strukturvergleichende Ansätze Dort dominiert „Historical Archaeology“ als Contai- vermitteln nerbegriff oder auf die Neuzeit bezogen. Daneben finden sich noch „Archaeology of the Contemporary Wenn Archäologie raum- und zeitunabhängig ver- Past“, „Archaeology of Capitalism“ o. Ä. In Deutsch- standen wird, so impliziert dies auch eine (gewisse) land ist „Archäologie der Moderne“ als Bezeichnung Vergleichbarkeit der untersuchten Phänomene. erst in den letzten fünf bis zehn Jahren aufgekom- Dies ist nicht ganz unproblematisch, kann es doch men – daneben gab und gibt es Bezeichnungen wie zu einer Relativierung historisch gebundener Pro- „zeitgeschichtliche Archäologie“, „Archäologie des 19. zesse oder Strukturen führen – die Globalisierung bis 21. Jahrhunderts“ (vgl. Beitrag C. Theune in die- im Neolithikum, soziale Ungleichheiten in der sem Band). Die Wahl des Begriffes „Archäologie der Hallstattzeit oder der Beginn des Anthropozäns im Moderne“ wirkt auf den ersten Blick elegant, denn Mittelalter. So reduzieren manche Arbeiten histo- er fügt sich in die üblichen archäologischen Epo- rische Komplexität und deren spezifische Konstel- chenbegriffe (Bronzezeit usw.) ein. Auf den zwei- lationen auf eine Art Mustererkennung, ohne dass ten Blick erscheint der Begriff aber nicht unproble- sich diese aus einer historischen oder räumlichen matisch. Wenn wir uns mit Relikten der Moderne Verbindung untereinander erklären müssten. beschäftigen, müssen wir uns jedoch fragen, ob DGUF-Tagung 2020: Archäologie der Moderne 38
Zehn Thesen zu einer Archäologie der Moderne die „archäologische Moderne“ einen Epochenbegriff ist es beispielsweise spannend zu fragen, ob und meint oder strukturell gebunden ist. wie sich in den archäologischen Quellen solche Ein Beispiel: Zeitkonzepte spielen insbesonde- Konzepte niederschlagen. re für die Archäologien eine weitreichende Rolle. Solche und weitere Diskussionen muss die Dabei fällt auf, dass sowohl die Archäologie des Archäologie der Moderne nicht nur aufgreifen, Mittelalters im deutschen Sprachraum, aber auch sondern durch ihre eigenen Methoden und Mate- der Neuzeit eher traditionellen Epochenkonzep- rialien mitgestalten (González-Ruibal, 2008). Ver- ten huldigt (Müller, 2017). Mit Blick auf die Mo- steht die Archäologie der Moderne sich als eine derne muss die Archäologie fragen: Welche und Archäologie westlicher („kapitalistischer“) Gesell- wessen Moderne erforschen wir? schaften einschließlich postkolonialer Diskurse Es existieren fachspezifisch sehr unterschied- oder fragt sie nach einer „Modernität“ in globaler liche Konzepte von Moderne z. B. in den Litera- diachroner Sichtung, was u.a. etablierte Epochen tur- und Medienwissenschaften, der Architek- wie das (globale) Mittelalter betreffen kann? In tur und Kunstgeschichte, der Philosophie, den welcher Form kann die Archäologie der Moder- Geschichtswissenschaften, der Soziologie, den ne sowohl eine eigenständige, auf Materialitäten Politikwissenschaften usw. So muss sich die Ar- basierende „Definition“ anbieten als auch die be- chäologie der Moderne mit Fragen nach weite- stehenden Konzepte hinterfragen, bereichern ren „Modernen“ (Postmoderne, Hypermoderne) oder ergänzen? Die Archäologie der Moderne auseinandersetzen. Jürgen Osterhammel und ist wie jeder archäologische Teilbereich weder Charles Maier haben beispielsweise das 20. Jahr- ein thematisch homogenes noch theoretisch ein- hundert aus der Perspektive der Territorialität heitliches Feld. Im Vergleich zur ur- und frühge- umgrenzt (Osterhammel, 1998, 374-397; Maier, schichtlichen Archäologie, aber auch zur Archäo 2000, 807-831) und damit den Spatial Turn auch logie des Mittelalters in Deutschland fällt auf, in der Zeitgeschichte eingeläutet. In den letzten dass eine „Theorie“-Diskussion bislang kaum in Jahren sind darüber hinaus auch Ideen entwickelt Gang gekommen ist. Hier muss sich die Archäo- worden, die auf einem veränderten Verständnis logie der Moderne weiten, und ihre Erkenntnisse von Zeitlichkeit aufbauen und für die Archäo- auch vor dem Hintergrund soziologischer, poli- logie besonders interessant sein dürften. Hierzu tischer, ökonomischer usw. Theorien und Diskus- gehört auch der Ansatz von Jakob Tanner (Tan- sionen einordnen. ner, 2008, 2-6), die (europäische) Moderne als „multiple modernities“ im Sinne polyzentrischer Konzeptionen zu betrachten und nach Prozes- These 7: Die bisherigen Schwerpunktsetzungen sen zu fragen, die ein bis dato teleologisches der Archäologie der Moderne müssen erweitert Fortschritts- oder Dekadenznarrativ überschrei- werden ben. In eine ähnliche Richtung geht auch Ulrich Herbert (2007) mit seiner Vorstellung eines offe- Die nahezu ausschließliche Beschäftigung mit der nen, dynamischen Prozesses der Veränderung, Industrialisierung, mit militärisch-industriellen indem er Zeitkonzepte abseits großer Meisterer- Komplexen sowie den Zeugnissen von Terror zählungen einfordert. Ute Schneider (2008) wie- und Diktatur (Bernbeck, 2017; Symonds & Vařeka, derum hat für die Analyse der Moderne auf die 2020; Theune, 2020) prägen nach wie vor das Bild verschiedenen „Zeitschichten“ und damit tem- der Archäologie der Moderne in der wissenschaft- porale Strukturen hingewiesen. Ausgehend von lichen wie außer-wissenschaftlichen Öffentlich- der – diskutablen – Idee eines vormodernen ein- keit. Dies spiegelt einerseits die grundlegende Be- heitlichen, homogenen und universalen Zeitho- deutung dieser Themenfelder für die Geschichte rizonts sieht sie im Rückgriff auf Konzepte von des 19. und 20. Jahrhunderts wider. Andererseits Kosseleck ab dem 19. Jahrhundert eine zuneh- erhält die Archäologie der Moderne dadurch eine mende Auflösung bzw. Destabilisierung dieser Bedeutungszuschreibung, die insbesondere für universalen Zeit als geschlossenes Kontinuum. die Themen wie NS-Zeit usw. kaum Zweifel an Die Bildung und Wahrnehmung verschiedener der Relevanz archäologischer Forschung aufkom- Zeitebenen und Zeitformen im Sinne eines mehr- men lässt. Diese Schieflage muss verändert und schichtigen Zeitkonzeptes trägt zu einer Frag- die gesamte globalisierte Materialität der Moder- mentierung der Gegenwart bei und hat zugleich ne in den Blick genommen werden (Müller & Jür- eine spezifische Gegenwartserfahrung sichtbar gens, 2020). Wenn eine Archäologie das Prädikat werden lassen. Vor dem Hintergrund dieser hier „global“ verdient, ist es im Übrigen die Archäo- nur ausschnittsweise aufgezeigten Diskussionen logie der Moderne. Auch wenn über die Frage 39 DGUF-Tagung 2020: Archäologie der Moderne
Ulrich Müller des Beginns bzw. des Verlaufs und der Phasen gesellschaftlichen Gegenwart für die Zukunft einer Globalisierung durchaus unterschiedliche mitgestalten, stellt sich in besonderem Maße für und auch fachspezifische Ansichten herrschen, so die Moderne (Olivier, 2019; Reilly, 2019). wird man nicht umhinkönnen festzustellen, dass die Moderne durch weltumfassende Konnektivi- These 9: Eine Archäologie der Moderne muss täten gekennzeichnet ist. nicht universitär als eigenständiges Fach oder Lehrstuhl etabliert werden These 8: Eine Archäologie der Moderne Mit Blick auf die (deutsche) Universitätslandschaft muss sich den politischen und ethischen wird immer wieder und zu Recht der geringe An- Verantwortungen ihrer Tätigkeiten stellen teil an ausgewiesenen Lehrstühlen für Mittelalter und Neuzeit beklagt (vgl. N. Mehler, in diesem Die Frage nach den politischen und ethischen Band). Auch wenn das Bild sich bei Hinzuzie- Dimensionen archäologischer Forschungen ist hung von Projekten „traditioneller“ ur- und früh- weder neu noch auf die Moderne beschränkt. geschichtlicher Lehrstühle (z. B. in Jena, Bonn) so- Sie stellt sich selbstverständlich für alle Epochen. wie der Berücksichtigung des frühen Mittelalters Aufgrund der zeitlichen Nähe zur Gegenwart ist doch erheblich konturiert, so bleibt die Lehre und sie aber für die Archäologie der Moderne von be- Forschung zur Neuzeit und hier speziell zum 19. sonderer Bedeutung (Moshenska & González-Ru- bis 21. Jahrhundert auf eine Handvoll Lehrstühle ibal, 2015). Die gesamtgesellschaftliche Relevanz beschränkt (z. B. in Kiel, Wien, Berlin). Demgegen- solcher Fragen zeigen sich nicht nur im Umgang über stehen inzwischen zahlreiche Inventarisa- mit den Zeugnissen des nationalsozialistischen tions- und Grabungsprojekte der archäologischen Terrors oder den Diskussionen um die archäolo- Denkmalpflege und Museen, sodass zu Recht auf gische Erforschung des spanischen Bürgerkriegs. die Unwucht hingewiesen wird. Die weltweit geführten Diskussionen um einen Meines Erachtens ist es wenig hilfreich, speziell „Authorized Heritage Discourse“ und einen „In denominierte Lehrstühle für eine Archäologie des clusive Heritage Discourse“ (Kisić, 2016) sind nicht 19. bis 20. Jahrhunderts einzurichten. Zum einen nur auf der europäischen oder nationalstaatli- sind Schwerpunktbildungen an Universitäten im- chen Ebene, sondern vor dem Hintergrund der mer Teil der gesamtuniversitären strategischen Konvention von Faro über den „Wert des Kultur Ausrichtung, sodass eine etwaige Schwerpunkt- erbes für die Gesellschaft“ (2005) von Bedeutung. bildung nur im Verbund mit entsprechenden an- So sind soziale, kulturelle und/oder sprachliche deren Fachdisziplinen durchgesetzt werden kann. Diversität ein Strukturmerkmal moderner Ge- Hier sollten eher die bestehenden Schwerpunkte sellschaften. Eine solche entgrenzte und diversi- im Sinne einer Neuzeit gestärkt werden. Aber fizierte Lebenswirklichkeit bewertet historische auch aus Sicht der archäologischen Denkmalpfle- Ereignisse und die Erinnerungen an diese auch in ge bleibt eine derartige Spezialisierung fraglich. einem transnationalen bzw. auch transkulturellen Die Arbeitsbereiche in der archäologischen Denk- Rezeptions- und Reproduktionskontext. Darüber malpflege und auch in Grabungsfirmen sind in der hinaus stellt sich für eine Archäologie der Moder- Regel zeitlich und thematisch weit gespannt. Und ne die Herausforderung eines partizipativen Um- auch dort, wo Referate für Mittelalter und Neu- ganges auf einer regionalen und lokalen Ebene, zeit, Stadtarchäologie und vergleichbare Schwer- und zwar nicht nur, wenn es um „dark heritage“ punkte vorhanden sind, ist eine breit gefächerte oder „dark tourism“ wie bei der Heeresversuchs- Kompetenz gefragt. Dies gilt auch für Museen, wo anstalt in Peenemünde (vgl. den Beitrag C. Röhl für Sammlungen oder Ausstellungen epochen & P. Schneider in diesem Band) geht. Die „Ruin übergreifende Kompetenzen gefragt sind. Dies Memories“ (Olsen & Pétursdóttir, 2014) können gilt in besonderem Maße für Stadt- oder Kreis- auch die aufgegebene Fischkonservenfabrik in museen, aber auch für „große“ Landesmuseen. Schleswig-Holstein, die Relikte eines Zementwer- Weitaus sinnvoller erscheint es, die Curricu- kes in Oberbayern oder diejenigen einer Brauerei la der ur- und frühgeschichtlichen Archäologie in Sachsen sein und stehen für eine lokale oder sowie der Archäologie des Mittelalters und der regionale historische Identität. Auf welcher Ebe- Neuzeit zeitlich und thematisch zu erweitern, so- ne auch immer: Die Frage nach der Verantwor- dass alle Absolventinnen und Absolventen über tung, die Archäologen dabei tragen, wenn sie ein solides archäologisches Portfolio verfügen. durch ihre Ergebnisse und Interpretationen die Im BA-Studium würde eine solche Ausweitung Sicht auf die Vergangenheit aus der jeweiligen kaum oder keine Ressourcen verschlingen, wenn DGUF-Tagung 2020: Archäologie der Moderne 40
Zehn Thesen zu einer Archäologie der Moderne beispielsweise diachron angelegte Proseminare anderen Epochen abgegriffen werden, spiegelt (Epochenüberblick) erweitert werden. Im Master- aus meiner Sicht ein überholtes archäologisches studium wäre eine Vertiefung und/oder Speziali- Selbstverständnis wider, das weder den Reali- sierung sinnvoll. In welcher Intensität eine solche täten archäologischer Bodendenkmalpflege noch erfolgen kann, ist in der Tat eine Frage der Res- musealer oder universitärer Wirklichkeiten im 21. sourcen und bestehender Profilbildungen vor Ort. Jahrhundert gerecht wird. Aus universitärer Sicht Epochale Schwerpunktbildungen in der Ur- und kann man wohl kaum davon sprechen, dass beste- Frühgeschichte/Archäologie des Mittelalters und hende und klassisch denominierte Lehrstühle dem der Neuzeit sind im Übrigen schon lange vor- Ausbau einer Archäologie der Moderne geopfert handen und dynamisch – einer Forderung, die wurden oder werden sollen. Unabhängig davon Archäologie der Moderne flächendeckend zu in- sind in der Entwicklung der (deutschen) ur- und stallieren, würde ich eher eine Absage erteilen. Mit frühgeschichtlichen Universitätslandschaft immer Blick auf die spezialisierten Masterprogramme wieder Veränderungen in den thematischen und der Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit zeitlichen Schwerpunkten zu beobachten (z. B. halte ich eine Integration des 19.-21. Jahrhunderts Keltenforschung, Frühmittelalter), wobei hier stets für notwendig, zumal der Überbegriff „Neuzeit“ auch außeruniversitäre Einrichtungen – insbeson- dies im Kern impliziert. Neben einer curricularen dere die Leibniz-Museen – mit zu berücksichtigen Verankerung würde ich vor allem für fachüber- sind. Auch aus Sicht der archäologischen Boden- greifende Lehrveranstaltungen plädieren. Gera- denkmalpflege stellt sich das Grundsätzliche die- de die Archäologie der Moderne bietet mit ihren ser Frage kaum, da deren Auftrag gesetzlich defi- parallelen und verdichteten Überlieferungen eine niert ist und etwaige Schwerpunktbildungen bzw. hervorragende Plattform, um nicht nur thema- Priorisierungen zugunsten anderer Epochen durch tische, sondern auch methodische Aspekte zu be- die jeweils zuständigen Denkmalämter ausgehan- handeln. In Bezug auf Verbundforschungen sollte delt werden. Für die Bodendenkmalpflege stellt die gute Tradition gemeinsamer Forschungspro- sich eher die Frage, welche Objekte des 19. und jekte zwischen der archäologischen Bodendenk- 20. Jahrhunderts den Definitionen der Denkmal- malpflege, Museen und den archäologischen Fä- schutzgesetze entsprechen und daher geschützt chern an den Universitäten fortgesetzt werden. oder im Fall nicht abwendbarer Zerstörung unter- Eine Zusammenarbeit auch auf dem Feld der Ar- sucht und magaziniert werden müssen. Ausgehend chäologie der Moderne erfolgt schon seit einigen davon müssen – wie für andere ar chäologische Jahren an verschiedenen Universitäten. Kurzum: Zeit- und Themenfelder auch – Diskussionen um Weitaus wichtiger als eine nominelle universitäre Ausgrabung, Lagerung, Archivierung, Konser- Verankerung ist es, Themenfelder für archäolo- vierung usw. geführt werden. Im Kern muss es gische Forschungen zu identifizieren und inter- darum gehen, die Plausibilität und Akzeptanz ar- disziplinär tätig zu werden. chäologischen Arbeitens und Erkenntnisgewinns zu stärken und die Rahmenbedingungen für alle Akteure zu verbessern. Dies muss unabhängig von These 10: Die Archäologien müssen den Institutionen und den Epochen erfolgen, denn gestärkt werden – unabhängig von nur dann kann Archäologie von einer Wissen- Fragen nach Ressourcen und möglichen schaft über die Vergangenheit zu einem Partner Verteilungskämpfen für die Gegenwart und Zukunft werden. Die DGUF fragte zu Recht nicht, ob eine Archäo- logie der Moderne generell sinnvoll ist, sondern Anmerkung „was muss passieren, damit die Archäologie der Mo derne erfolgreich gestärkt wird, ohne dass andere Ar 1 Die Thesen sind aus universitärer Sicht verfasst und chäologien darunter leiden?“. Dabei wäre zu fragen, werden sich nicht immer mit den Perspektiven aus der welche Archäologien aktuell unter einer Archäo- archäologischen Denkmalpflege, den Museen oder ande- ren Interessensvertretern decken. Wenn im Folgenden von logie der Moderne „leiden“ und um welche Felder Archäologie gesprochen wird, so beziehe ich mich auf die (Universität, Denkmalpflege, Museum, Drittmit- ur- und frühgeschichtliche Archäologie bzw. Archäologie telakquise usw.) geht es? Ist die Archäologie des des Mittelalters und der Neuzeit. Mittelalters gemeint? Geht es um die ur- und früh- geschichtliche Archäologie oder die Klassische Archäologie? Die Frage, ob und welche Ressour- cen von der Archäologie der Moderne gegenüber 41 DGUF-Tagung 2020: Archäologie der Moderne
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