AN DIE FERNE - ENSEMBLE-ABEND MITTWOCH 24. JUNI 2020 19.30 UHR - Oper Frankfurt

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ENSEMBLE-
ABEND
MITTWOCH
24. JUNI 2020
19.30 UHR

AN DIE FERNE
PROGRAMM                                                                            ZUM PROGRAMM
PETER I. TSCHAIKOWSKI              ANDRÉ MESSAGER 1853–1929                         Eine Reise nach Russland, Italien, Frankreich und Deutschland voller Roman-
1840–1893                          L’amour masqué                                   zen, unerfüllter Lieben und über allem scheint der Mond.
Sechs Romanzen op. 38                 J’ai deux amants
   Don Juans Serenade                                                               PETER I. TSCHAIKOWSKIS Sechs Romanzen op. 38 entstanden im Jahr 1878.
   Es war im frühen Frühling       FRANCIS POULENC 1899–1963                        Kurz zuvor war der Komponist nach einer katastrophalen Ehe und der Flucht
   Inmitten des lärmenden Balles   Banalités                                        aus Moskau auf dem ukrainischen Landsitz seiner Gönnerin Nadeshda von
   Oh, wenn du doch nur              Hôtel                                          Meck eingetroffen. Als »etwas zwischen Entspannung und Werk« beschrieb
   Die Liebe eines Toten             Les chemins de l’amour                         Tschaikowski seine Lieder und widmete sie seinem Bruder Anatol, der ihm in
   Pimpinella                                                                       der vorausgegangenen schwierigen Zeit eine große Stütze war. Don Juans Sere-
                                                                                    nade wurde zu einer der bekanntesten Romanzen des Komponisten.
FRANCESCO PAOLO TOSTI              MEZZOSOPRAN    Cecelia Hall
1846–1916                          KLAVIER   Anne Larlee                            Selbst die Erinnerung an Zärtlichkeiten und Küsse nützen nicht, wenn eine
Non t’amo più                                                                       Liebe mit Non t’amo più – Ich liebe dich nicht mehr endet. FRANCESCO PAOLO
Marechiare                                                                          TOSTI, der vor allem für seine Nähe zur neapolitanischen Volksmusik und
                                                                                    durch die Interpretationen seines Freundes Enrico Carusos populär war, lässt
                                   LUDWIG VAN BEETHOVEN                             in Marechiare den Mond über einem Stadtteil von Neapel schweben.
BARITON Iurii Samoilov             1770–1827
KLAVIER Mariusz Kłubczuk           An die ferne Geliebte op. 98                     Eine Reiseeinladung, ein Traum von Haar und die nächtliche Begegnung mit
                                      1. Auf dem Hügel sitz ich spähend             dem Geist der Rose führen nach Frankreich und in den zweiten Teil des Abends.
                                      2. Wo die Berge so blau                       Die Vorteile zweier Liebhaber schildert ANDRÉ MESSAGER mit J’ai deux
                                      3. Leichte Segler                             amants. Der ehemalige Schüler von Camille Saint-Saëns war zunächst als Kir-
HENRI DUPARC 1848–1933                4. Diese Wolken in den Höhen                  chenmusiker tätig, bevor er seit 1898 die Opéra-Comique in Paris führte, wo
L’invitation au Voyage                5. Es kehret der Maien                        er auch die Uraufführung von Claude Debussys Pelléas et Mélisande dirigierte.
                                      6. Nimm sie hin denn diese Lieder             Seit 1901 leitete er das Royal Opera House Covent Garden in London.1907
CLAUDE DEBUSSY 1862-1918                                                            wurde er Co-Direktor der Pariser Oper.
Trois chansons de Bilitis
   La chevelure                    TENOR   Michael Porter                           An die ferne Geliebte betitelte LUDWIG VAN BEETHOVEN im April 1816 seinen
                                   KLAVIER  Anne Larlee                             einzigen Liederzyklus. In den Jahren um den Wiener Kongress wurde die Gat-
HECTOR BERLIOZ 1803–1869                                                            tung Lied zu einer anerkannten Ausdrucksform für junge Komponisten, denen
Les nuits d’été                                                                     sich auch der bereits ältere Beethoven anschloss. Bis heute ist unklar, wer die
   Le Spectre de la Rose,                                                           »ferne Geliebte« war, die hier so sehnsüchtig besungen wird. Neueste Erkennt-
                                   KEINE PAUSE                                      nisse unterstützen die Vermutung, dass die Zueignung auf den Widmungsträ-
                                                                                    ger des Werkes, Fürst Joseph von Lobkowitz verweist, der Beethoven finanziell
                                                                                    förderte und den Zyklus kurz nach dem Tod seiner Frau in Auftrag gab – eine
                                   Bitte applaudieren Sie erst nach den
                                   Liedgruppen.                                     Art weltliches Requiem für die Verstorbene. Die sechs Lieder sind durch die
                                   Aus rechtlichen Gründen ist es untersagt, wäh-   immer wiederkehrende Anfangsmelodie »Auf dem Hügel sitz ich spähend in
                                   rend der Vorstellung Bild- und Tonaufnahmen      das blaue Nebelland« eng miteinander verbunden. Dabei bewahrt Beethoven
                                   zu machen. Das Bild- und Tonmaterial kann
                                   von Beauftragten der Intendanz eingezogen
                                                                                    neben den detaillierten dynamischen Angaben einen geradezu volkstümlichen
                                   werden.                                          Tonfall.
2                                                                                                                                                                 3
LIEDTEXTE                                                                  INMITTEN DES LÄRMENDEN BALLES           erblickte.

                                                                           Inmitten des lärmende Balles,           Oh, wenn deine Trauer doch nur so
                                      ES WAR IM FRÜHEN FRÜHLING            In der Unrast des eitlen Getriebes      rasch verginge,
PETER I. TSCHAIKOWSKI                                                      Sah ich unerwartet dich,                wenn dir eine Träne aus dem Auge
                                      Es war im frühen Frühling,           Dich aber bedrückte ein Geheimnis.      gleitet,
SECHS ROMANZEN                        Das Gras spross kaum hervor,                                                 wie bei einem flüchtigen Sturm im
                                      Bäche strömten, die Glut der Sonne   Deine Augen blickten so traurig,        warmen Frühling
DON JUANS SERENADE                    war nicht heiß,                      Doch deine Stimme klang so wun-         wie im Schatten der Wolken, die über
                                      Und das Grün der Haine ließ das      dersam,                                 die Kornfelder rauschen.
Dunkelheit fällt auf Alpujaras        Licht hindurch.                      Wie der Gesang ferner Schalmeien,
goldenes Land,                                                             Plätschernder Welle im Meer.
Meine Gitarre lädt dich ein,          Frühmorgens tönt noch nicht                                                  DIE LIEBE EINES TOTEN
Komm heraus, meine Geliebte!          Schallend des Hirten Horn,           Ich liebte deine schlanke Gestalt,
                                      Und gelockt stand noch im Nadel-     Deinen versonnenen Blick,               Sei es, dass kalte Erde
Wer immer auch sagt, dass es auch     wald                                 Und dein Lachen, traurig und lebhaft    mich umhüllt,
andere gibt,                          Der feine Farn.                      zugleich,                               oh, mein Freund!
Die man mit dir vergleichen könnte,                                        Klingt fort in meinem Herzen.           Immer, immer,
Wer immer auch für deine Liebe        Es war im frühen Frühling,                                                   überall
brennt,                               Im Schatten der Birken war es,       In einsamen nächtlichen Stunden,        ist meine Seele bei dir,
Ich fordere sie alle zum Duell!       Als du mit einem Lächeln vor mir     Lege ich mich müde zur Ruhe,            meine Seele, meine Seele
                                      Die Augen niederschlugst …           Sehe deine traurigen Augen,             ist immer,
Nun hat der Mond den Himmel                                                Höre den heiteren Worten zu.            überall bei dir!
entflammt;                            Und dann, die Antwort auf meine
Komm heraus, Ninetta, oh komm!        Liebe,                               Und traurig, ganz traurig schlafe ich   Der Liebe stärkste Sehnsucht
Auf deinen Balkon komm heraus!        Ließest du die Augenlider sinken.    ein,                                    habe ich, der im Grab Verweilende,
                                      Oh Leben! Oh Wald!                   Umfangen von unbekannten Träu-          im Land der Stille und des Vergessens
Von Sevilla nach Granada,             Oh Jugend! Oh Hoffnung!              men.                                    nicht verloren.
In der Ruhe der Nacht,                                                     Ob ich dich liebe, weiß ich nicht –
Hört man den Klang der Serenade       Und vor dir weinte ich,              Doch ich glaube fest, ich liebe dich!   Furchtlos bin ich gewesen in der
Und das Klirren der Schwerter.        Auf dein liebes Antlitz schauend.                                            letzten qualvollen Stunde:
                                                                           Texte: Alexei Tolstoi
                                      Es war im frühen Frühling,           Übersetzungen: Helga Ratcliff           Während das Licht erlosch,
Viel Blut fließt und viele Lieder     Im Schatten der Birken war es.                                               erwartete ich einen Frieden ver-
erklingen,                                                                                                         heißenden Abschied!
Alles nur für die Geliebte,           Es war am Morgen unserer Jahre!      OH, WENN DU DOCH NUR                    Der Abschied folgte nicht!
Für sie opfere ich mein Blut und      Oh Glück, oh Tränen!
singe meine Lieder.                   Oh Wald! Oh Leben! Oh Sonnenlicht!   Oh, wenn du doch nur für einen          Denn, was soll ich mit dem Glanz
                                      Oh frischer Duft der Birke!          einzigen Moment                         göttlicher Macht
Nun hat der Mond den Himmel                                                deine Trauer, dein Unglücklichsein      und dem überirdischen Paradies?
entflammt;                                                                 vergessen könntest.                     Ich trage die weltlichen Leidenschaf-
Komm heraus, Ninetta, oh komm!                                             Oh, wenn ich dein Gesicht nur           ten in mir.
Auf deinen Balkon komm heraus!                                             einmal sähe                             Ich hege den ursprünglichen Traum,
                                                                           wie ich es in glücklicheren Tagen       den immer gleichen:
     4                                                                                                                                                 5
Ich begehre, ich weine, bin von       mit deinem Blick und Lächeln.              FRANCESCO PAOLO TOSTI
Eifersucht gefangen,
wie in der Vergangenheit.             Deine Anmut, dir von Gott gegeben,         NON T’AMO PIÙ                             ICH LIEBE DICH NICHT MEHR
                                      sind für mich pure Verschwendung
Wenn auch nur ein Hauch von           und quälend für das unerwartete            Ricordi ancora il dì che                  Erinnerst du dich noch an den Tag,
jemandem                              Eingeständnis, mein Freund, antworte!      c’incontrammo                             an dem wir uns trafen,
deine Wange streicht,                                                            Le tue promesse le ricordi                An deine Versprechen, erinnerst du
erzittert meine Seele, ist ganz       Ich bitte dich, nur einmal noch            ancor ...?                                dich noch ...?
von stummem Leid erfüllt.             verzaubere mich                            Folle d’amore io ti seguii ...            Verrückt vor Liebe folgte ich dir,
                                      mit deinem Blick und Lächeln.              ci amammo                                 wir liebten uns
Wenn es geschieht, dass im Moment     Ich bitte dich, nur einmal noch            E accanto a te sognai,                    Und in deiner Nähe träumte ich,
des Erwachens                         verzaubere mich                            folle d’amor                              verrückt vor Liebe.
du den Namen eines Anderen            mit deinem Blick und Lächeln.              Sognai felice,                            Glücklich träumte ich
flüsterst,                                                                       di carezze e baci                         von Zärtlichkeiten und Küssen,
werden deine Worte                    Deine Augen sind so strahlend,             Una catena dileguante in ciel;            die bis in den Himmel reichten.
zu lodernden Feuerszungen, die mich   so schön, kein schöneres Antlitz gibt      Ma le parole tue ... furon mendaci ...    Aber deine Worte waren falsch,
erfassen.                             es auf der Welt,                           Perchè l’anima tua fatta è di gel         weil deine Seele aus Eis ist;
                                      Dein Reden zieht in den Bann, ist          Te ne ricordi ancor?                      Erinnerst du dich noch?
Sei es, dass kalte Erde               gefährlich                                 Te ne ricordi ancor?                      Erinnerst du dich noch?
mich umhüllt,                         und zerstörerisch für jedes Herz. – Ach!   Or la mia fede, il desiderio immenso      Mein Vertrauen, meine unendliche
oh, mein Freund!                      und zerstörerisch für jedes Herz.          Il mio sogno d’amor                       Sehnsucht, mein Traum von Liebe
Immer, immer,                                                                    non sei più tu:                           bist du nicht länger.
überall                               Ich bitte dich, nur einmal noch            I tuoi baci non                           Ich sehne mich nicht mehr nach
ist meine Seele doch bei dir,         verzaubere mich                            cerco,                                    deinen Küssen,
meine Seele, meine Seele              mit deinem Blick und Lächeln.              a te non penso.                           ich denke nicht mehr an dich.
ist immer, immer                      Ich bitte dich, nur einmal noch            Sogno un altro ideal;                     Ich träume von einem andern Antlitz.
überall bei dir!                      verzaubere mich                            Non t’amo più, non t’amo più              Ich liebe dich nicht mehr.
                                      mit deinem Blick und Lächeln.              Nei cari giorni che                       In den schönen Tagen, die wir
Text: Mikhail Lermontov
Übersetzung: Bettina Wilhelmi                                                    passammo insieme                          gemeinsam verbrachten,
                                      Sei du zufrieden, Geliebte,                Io cosparsi di fiori il tuo sentier ...   streute ich dir Blumen zu Füßen.
                                      mit nur einem gehorsamen Herz,             Tu fosti del mio cor                      Du warst die einzige Hoffnung
PIMPINELLA                            so dass ich nicht unnötig leide,           l’unica speme;                            meines Herzens,
                                      sei unerreichbar für andere.               Tu della mente l’unico                    Du der einzige Gedanke in meinem
Wenn du nur wüsstest, Geliebte,                                                  pensier                                   Sinn.
was ich in meinem Herzen hege,        Ich bitte dich, nur einmal noch            Tu m’hai visto pregare, impallidire       Du sahst mich betend, erblassend
seltsame Sehnsucht quält meine        verzaubere mich                            Piangere tu m’hai visto innanzi a te      und weinend.
Seele.                                mit deinem Blick und Lächeln.              Io sol per appagare                       Nur um ein einziges deiner Begeh-
                                      Ich bitte dich, nur einmal noch            un tuo desire ...                         ren zu stillen ...
Ich bitte dich, nur einmal noch       verzaubere mich                            Avrei dato il mio sangue                  Mein Blut hätte ich
verzaubere mich                       mit deinem Blick und Lächeln.              e la mia fè                               und meinen Glauben geopfert.
mit deinem Blick und Lächeln.                                                    Te ne ricordi ancor?                      Erinnerst du dich?
                                      Florentinisches Lied
Ich bitte dich, nur einmal noch       Übersetzung: Bettina Wilhelmi              Te ne ricordi ancor?                      Erinnerst du dich?
verzaubere mich                                                                  Or la mia fede,                           Mein Vertrauen, meine unendliche
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il desiderio immenso                         Sehnsucht,                                P’accumpagnà li suone cu la voce     Mein Gesang klingt viel schöner
Il mio sogno d’amor ...                      Mein Traum von Liebe bist nicht           Stasera ’na chitarra                 Mit der Gitarrenbegleitung, die ich
non sei più tu:                              länger du.                                aggio purtato.                       heute für dich spiele.
I tuoi baci non cerco,                       Ich suche nicht länger deine Küsse,       Scetate, Carulì,                     Wache auf Carolina, heute ist die
a te non penso ...                           ich denke nicht an dich ...               ca ll’aria è doce!                   Luft so mild.
Sogno un altro ideal;                        Ich träume von einem andern Antlitz;
                                                                                       Text: Salvatore di Giacomo           Übersetzung: Deborah Einspieler
Non t’amo più,                               Ich liebe dich nicht länger,
non t’amo più                                liebe dich nicht länger.

Text: Carmelo Errico                         Übersetzung: Deborah Einspieler
                                                                                       HENRI DUPARC

MARECHIARE                                   MARECHIARO                                L’INVITATION AU VOYAGE               DIE REISEEINLADUNG

Quanno spònta la luna                        Wenn der Mond über Marechiaro             Mon enfant, ma soeur,                Meine Schwester, mein Kind!
a Marechiare,                                aufgeht,                                  songe a la douceur                   Denk dir wie lind
Pure li pisce nce fanno a ll’ammore.         Lieben sich vor Freude auch die Fische.   D’aller la-bas vivre ensemble,       Wär es dorthin zu entweichen!
Se revòtano ll’onne                          Wenn sich die Wellen im Meer              Aimer a loisir, aimer et mourir      Liebend nur sehn, Liebend vergehn
de lu mare,                                  überschlagen,                             Au pays qui te ressemble!            In Ländern, die dir gleichen!
pè la prièzza càgnano                        nehmen sie doch eine andere               Les soleils mouilles                 Der Sonnen feucht
culore.                                      Farben an.                                De ces ciels brouilles               Verhülltes Geleucht,
Quanno spònta la luna                        Wenn der Mond über Marechiaro             Pour mon esprit ont les charmes      Die mir so rätselhaft scheinen
a Marechiare.                                aufgeht.                                  Si mysterieux                        Wie selber du bist
                                                                                       De tes traitres yeux,                Wie dein Auge voll List,
A Marechiare ce sta ’na fenesta,             In Marechiaro gibt es ein Fenster,        Brillant a travers leurs larmes.     Das glitzert mitten im Weinen.
la passiona mia                              Auf das sich meine ganze Sehnsucht        La, tout n’est qu’ordre et beaute,   Dort, wo alles friedlich lacht, –
ce tuzzulèa.                                 richtet.                                  Luxe, calme et volupte.              Lust und Heiterkeit und Pracht.
’Nu garofano addora ’int’a ’na testa,        Wie in einem Kopf liebt eine Nelke,
Passa ll'acqua pè sotto                      Wo das Wasser im Rhythmus                 Vois sur ces canaux                  Sieh im Kanal
e murmulèa.                                  plätschert.                               Dormir ces vaisseaux                 Der Schiffe Zahl
A Marechiare ce sta ’na fenesta.             In Marechiaro gibt es ein Fenster.        Dont l’humeur est vagabonde;         Mit schweifenden Gelüsten!
                                                                                       C’est pour assouvir                  Sie kämen dir her
Chi dice ca li stelle sò lucente             Wer sagt, dass die Sterne leuchten,       Ton moindre desir                    Aufs kleinste Begehr
Nun sape ’st’uocchie ca tu tiene             Der hat dir noch nie in die Augen         Qu’il viennent du bout du monde.     Von noch so entlegenen Küsten.
’nfronte.                                    geschaut.                                 Les soleils couchants                Der Sonne Glut
’Sti ddoje stelle li ssaccio io sulamente,   Diese Sterne kenne ich nur alleine        Revetent les champs,                 Ersterbend ruht
Dint’a lu core ne tengo                      Und ihre Strahlen treffen mich            Les canaux,                          Auf Fluss und Stadt und die ganze
li ppònte.                                   mitten ins Herz.                          la ville entiere                     Welt sich umspinnt
Chi dice ca li stelle sò lucente?            Wer sagt, dass die Sterne leuchten!       D’hyacinthe et d’or;                 Mit Gold und Hyazinth
                                                                                       Le monde s’endort                    Entschlummernd
Scètate, Carulì,                             Wache auf Carolina, heute ist die         Dans une chaude lumiere!             In tief-warmem Glanze.
ca ll’aria è ddoce!                          Luft so mild!
Quanno maje tantu tiempo                     Wann habe ich so lang auf dich
aggi’aspettato?                              gewartet?
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La, tout n’est qu'ordre et beaute,        Dort, wo alles friedlich lacht –
Luxe, calme et volupte.                   Lust und Heiterkeit und Pracht.          HECTOR BERLIOZ
Text: Charles Baudelaire                  Übersetzung: Archiv der Oper Frankfurt
                                                                                   LE SPECTRE DE LA ROSE                  DER GEIST DER ROSE

                                                                                   Soulève ta paupière close              Blick auf, die du in Traumes Schoße
CLAUDE DEBUSSY                                                                     Qu’effleure un songe virginal;         Die seidne Wimper niederschlugst,
                                                                                   Je suis le spectre d’une rose          Blick auf, ich bin der Geist der Rose,
LA CHEVELURE                              DAS HAAR                                 Que tu portais hier au bal.            Die auf dem Ball du gestern trugst.
                                                                                   Tu me pris encore                      Kaum gepflückt hast du mich
Il m’a dit: »Cette nuit,                  Er sagte zu mir: »Heute Nacht habe       emperlée                               empfangen,
j’ai rêvé.                                ich geträumt,                            Des pleurs d’argent de l’arrosoir,     Von Perlen noch des Zaus bekränzt,
J’avais ta chevelure autour de mon cou.   Ich hätte deine Haare um meinen Hals,    Et parmi le fête étoilée               Und des Nachts bei Festesprangen
J’avais tes cheveux comme un collier      Wie schwarzes                            Tu me promenas tout le soir.           Hab an deiner Brust ich geglänzt.
noir                                      Geschmeide
Autour de ma nuque et sur ma              Um meinen Nacken und auf meiner          Ô toi, qui de ma mort fus cause,       Oh du, die schuld an meinem Lose,
poitrine.                                 Brust.                                   Sans que tu puisses le chasser,        Die mir Tod gegeben hat,
                                                                                   Toutes les nuits mon spectre rose      Allnächtlich kommt der Geist der Rose,
Je les caressais, et c’étaient            Ich liebkoste sie; als seien es meine    À ton chevet viendra danser.           Tanzet um deine Lagerstatt;
les miens;                                eigenen,                                 Mais ne crains rien,                   Doch sei nicht bang, dass Ruh mir
Et nous étions liés pour toujours         Und so waren wir auf immer durch         je ne réclame                          fehle,
ainsi,                                    die Haare                                Ni messe ni De profundis;              Dass Totenmessen mein Begehr;
Par la même chevelure, la bouche sur      Miteinander verbunden, Mund an           Ce léger parfum est mon âme,           Dieser Dufthauch ist meine Seele,
la bouche,                                Mund,                                    Et j’arrive du paradis.                Und aus Eden komm ich her.
Ainsi que deux lauriers n’ont souvent     So wie zwei Lorbeerbäume oft nur
qu’une racine.                            eine Wurzel haben.                       Mon destin fut digne                   Süß war, wie mein Leben, mein
                                                                                   d’envie:                               Scheiden,
Et peu à peu, il m’a semblé,              Und nach und nach, schien es mir,        Et pour avoir un sort si beau,         Für solch ein Los ist Tod Gewinn,
Tant nos membres étaient confondus,       Verwirrten sich unsere Glieder so,       Plus d’un aurait donné                 Manch Herz mag mein Geschicke
Que je devenais toi-même,                 Dass ich du wurde,                       sa vie,                                beenden,
Ou que tu entrais en moi comme mon        Oder du besuchtest mich wie ein          Car sur ton sein j’ai mon tombeau,     An deinem Busen starb ich hin,
songe.«                                   Traum.«                                  Et sur l’albâtre où                    Und auf mein Grab schrieb mit
                                                                                   je repose                              Liebkose
Quand il eut achevé,                      Als er geendet hatte,                    Un poëte avec un baiser                Eines Dichtermundes herz-inniger
Il mit doucement ses mains sur mes        Legte er sanft seine Hände auf           Écrivit:                               Kuss:
épaules,                                  meine Schultern,                         »Ci-gît une rose                       »Hier ruht eine Rose,
Et il me regarda d’un regard              Und sah mich mit einem so                Que tous les rois vont jalouser.«      Die jeder König neiden muss.«
si tendre,                                zärtlichen Blick an,
                                                                                   Text: Pierre-Jules-Théophile Gautier   Übersetzung: Peter Cornelius
Que je baissai les yeux avec              Dass ich mit einem Schaudern
un frisson.                               meine Augen niederschlug.

Text: Pierre Louÿs                        Übersetzung: Nele Gramß

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des ramures de bois                  Zweige hätten,
ANDRÉ MESSAGER                                                                  Qui leur vont et leur font           Die ihnen gut stehen und ihnen
                                                                                Un beau front                        Eine schöne Stirn machen
J’AI DEUX AMANTS                      ZWEI LIEBSTE HABE ICH                     Ombrageux                            Ganz schattig

J’ai deux amants                      Zwei Liebste habe ich                     Je ne sais pas comment nous sommes   Ich weiß nicht, wie wir sind,
C’est beaucoup mieux                  Das ist viel besser                       Nous sommes, nous sommes             Wie wir so sind, wie wir sind
Car je fais croire à chacun d’eux     Weil ich jeden von ihnen glauben lasse,   Mais, mon Dieu, que c’est bête un    Aber mein Gott, wie dumm so ein
Que l’autre est le monsieur sérieux   Dass der andere es ernst meint            homme                                Mann ist
                                                                                Un homme, un homme                   Ein Mann, ein Mann
Mon Dieu, que c’est bête              Mein Gott, wie dumm die Männer            Mon Dieu, que c’est bête un homme    Mein Gott, wie dumm so ein Mann ist
les hommes                            sind,                                     Alors, vous pensez ... deux!         Und dann, stellen Sie sich vor … zwei!
Ils me donnent                        Sie geben mir jeden Monat exakt
                                                                                Text: Sacha Guitry                   Übersetzung: Konrad Kuhn
la même somme                         dieselbe Summe,
Exactement par mois mais je fais      Und jeden der beiden lasse ich
croire à chacun d’eux                 glauben
Que l’autre m’a donné le double       Der andere gäbe mir jedes Mal das         FRANCIS POULENC
chaque fois                           Doppelte
Et, ma foi, ils me croient, ils me    Und, meine Güte, sie glauben mir,         HÔTEL                                HOTEL
croient                               sie glauben das
Tous les deux                         Alle beide                                Ma chambre a la forme                Mein Zimmer hat die Form eines
                                                                                d’une cage                           Käfigs
Je ne sais pas comment nous sommes    Ich weiß nicht, wie wir sind,             Le soleil passe son bras             Die Sonne streckt ihren Arm durch
Nous sommes, nous sommes              Wie wir so sind, wie wir sind,            par la fenêtre                       das Fenster
Mais, mon Dieu, que c’est bête un     Aber mein Gott, wie dumm so ein           Mais moi qui veux fumer pour faire   Aber ich möchte rauchen, um
homme                                 Mann ist                                  des mirages                          Luftschlösser zu bauen
Un homme, un homme                    Ein Mann, ein Mann,                       J’allume au feu du jour              Also entzünde ich meine Zigarette
Mon Dieu, que c’est bête un homme     Mein Gott, wie dumm so ein Mann ist,      ma cigarette                         am Feuer des Tages.
Alors, vous pensez ... deux!          Und dann, stellen Sie sich vor … zwei!    Je ne veux pas travailler je         Ich möchte nicht arbeiten, ich
                                                                                veux fumer.                          möchte rauchen.
Un seul amant, c’est                  Nur einen Liebsten zu haben, ist
                                                                                Text: Guillaume Apollinaire          Übersetzung: Deborah Einspieler
ennuyeux                              langweilig,
C’est monotone et soupçonneux         Ist monoton und anstößig
Tandis que deux                       Während zwei                              LES CHEMINS DE L’AMOUR               DIE WEGE DER LIEBE
C’est vraiment mieux                  Das ist wirklich besser
                                                                                Les chemins                          Auf den Wegen der Liebe
Mon Dieu, c’ que les hommes sont      Mein Gott, weil die Männer so             qui vont à la mer                    Den Wegen, die zum Meer führen
bêtes                                 dumm sind,                                Ont gardé de notre passage           Blieben, als wir vorübergingen
On les ferait marcher                 Könnte man sie auf dem Kopf               Des fleurs effeuillées               Blumen ohne Blütenblätter zurück
sur la tête                           herumlaufen lassen                        Et l’écho sous leurs arbres          Und unter ihren Bäumen das Echo
Facilement, je crois                  Das wäre leicht, glaube ich,              De nos deux rires clairs.            Unseres hellen Lachens.
Si par malheur ils n’avaient pas      Wenn sie aus Versehen nicht               Hélas! des jours de                  Ach weh! Von diesen glücklichen
À cet endroit précis                  An einer bestimmten Stelle                bonheur,                             Tagen,
12                                                                                                                                                       13
Radieuses joies envolées,               Deren strahlende Freuden verflogen,     2. WO DIE BERGE SO BLAU              Wie der Sonne letzter Strahl.
Je vais sans retrouver traces           Finde ich keine Spur mehr
Dans mon coeur.                         In meinem Herzen.                       Wo die Berge so blau                 Flüstr’ ihr zu mein Liebesflehen,
Chemins de mon amour,                   Wege meiner Liebe,                      Aus dem nebligen Grau                Lass sie, Bächlein klein und schmal,
Je vous cherche toujours,               Ich suche unaufhörlich nach euch,       Schauen herein,                      Treu in deinen Wogen sehen
Chemins perdus, vous n’êtes             Verlorene Wege, es gibt euch nicht      Wo die Sonne verglüht,               Meine Tränen ohne Zahl!
plus                                    mehr                                    Wo die Wolke umzieht,
Et vos échos sont sourds.               Und euer Echo bleibt stumm.             Möchte ich sein!
Chemins du désespoir,                   Wege der Verzweiflung,                                                       4. DIESE WOLKEN IN DEN HÖHEN
Chemins du souvenir,                    Wege der Erinnerung,                    Dort im ruhigen Tal
Chemins du premier jour,                Wege vom ersten Tag,                    Schweigen Schmerzen und Qual.        Diese Wolken in den Höhen,
Divins chemins d’amour.                 Göttliche Wege der Liebe.               Wo im Gestein                        Dieser Vöglein muntrer Zug,
Si je dois l’oublier                    Wenn ich es eines Tages vergessen       Still die Primel dort sinnt,         Werden dich, o Huldin, sehen.
un jour,                                sollte,                                 Weht so leise der Wind,              Nehmt mich mit im leichten Flug!
La vie effaçant toute chose,            Denn das Leben löscht alles aus,        Möchte ich sein!
Je veux dans mon coeur qu’un            Dann soll in meinem Herzen eine                                              Diese Weste werden spielen
souvenir                                Erinnerung                              Hin zum sinnigen Wald                Scherzend dir um Wang’ und Brust,
Repose plus fort que l’autre amour.     Stärker ruhen als jede andere Liebe:    Drängt mich Liebesgewalt,            In den seidnen Locken wühlen.
Le souvenir du chemin,                  Die Erinnerung an den Weg,              Innere Pein.                         Teilt ich mit euch diese Lust!
Où tremblante et toute                  Auf dem ich zitternd und ganz           Ach, mich zög’s nicht von hier,
éperdue,                                verloren                                Könnt ich, Traute, bei dir           Hin zu dir von jenen Hügeln
Un jour j’ai senti sur moi brûler tes   Eines Tages deine Hände auf mir         Ewiglich sein!                       Emsig dieses Bächlein eilt.
mains.                                  brennen fühlte.                                                              Wird ihr Bild sich in dir spiegeln,
                                                                                                                     Fließ zurück dann unverweilt!
Text: Jean Anouilh                      Übersetzung: Konrad Kuhn
                                                                                3. LEICHTE SEGLER IN DEN HÖHEN

                                        Ach, den Blick kannst du nicht sehen,   Leichte Segler in den Höhen,         5. ES KEHRET DER MAIEN, ES BLÜHET
LUDWIG VAN BEETHOVEN                    Der zu dir so glühend eilt,             Und du, Bächlein klein und schmal,   DIE AU
                                        Und die Seufzer, sie verwehen           Könnt mein Liebchen ihr erspähen,
AN DIE FERNE GELIEBTE                   In dem Raume, der uns teilt.            Grüßt sie mir viel tausendmal.       Es kehret der Maien, es blühet die
                                                                                                                     Au,
1. AUF DEM HÜGEL SITZ ICH SPÄHEND       Will denn nichts mehr zu dir dringen,   Seht ihr, Wolken, sie dann gehen     Die Lüfte, sie wehen so milde, so lau,
                                        Nichts der Liebe Bote sein?             Sinnend in dem stillen Tal,          Geschwätzig die Bäche nun rinnen.
Auf dem Hügel sitz ich, spähend         Singen will ich, Lieder singen,         Lasst mein Bild vor ihr entstehen
In das blaue Nebelland,                 Die dir klagen meine Pein!              In dem luft’gen Himmelssaal.         Die Schwalbe, die kehret zum
Nach den fernen Trift en sehend,                                                                                     wirtlichen
Wo ich dich, Geliebte, fand.            Denn vor Liedesklang entweichet         Wird sie an den Büschen stehen,      Dach drüber,
                                        Jeder Raum und jede Zeit,               Die nun herbstlich falb und kahl.    Sie baut sich so emsig ihr bräutlich
Weit bin ich von dir geschieden,        Und ein liebend Herz erreichet,         Klagt ihr, wie mir ist geschehen,    Gemach,
Trennend liegen Berg und Tal            Was ein liebend Herz geweiht!           Klagt ihr, Vöglein, meine Qual.      Die Liebe soll wohnen da drinnen.
Zwischen uns und unserm Frieden,                                                Stille Weste, bringt im Wehen
Unserm Glück und unsrer Qual.                                                   Hin zu meiner Herzenswahl            Sie bringt sich geschäftig von kreuz
                                                                                Meine Seufzer, die vergehen          und
14                                                                                                                                                          15
von quer
Manch weicheres Stück zu dem
                                         Dann vor diesen Liedern weichet
                                         Was geschieden uns so weit,       KÜNSTLER*INNEN
Brautbett                                Und ein liebend Herz erreichet
hieher,                                  Was ein liebend Herz geweiht.
Manch wärmendes Stück für die                                              IURII SAMOILOV gab 2019/20 sein Rollendebüt als Lescaut (Manon Lescaut).
                                         Texte: Alois Jeitteles
Kleinen.                                                                   Seit der ukrainische Bariton 2014/15 vom Opernstudio ins Ensemble über-
                                                                           nommen wurde, überzeugte er u. a. als Papageno (Die Zauberflöte), Graf Alma-
Nun wohnen die Gatten beisammen so                                         viva (Le nozze di Figaro), Guglielmo (Cosi fan tutte), Dandini (La Cenerentola),
treu,                                                                      Sir Riccardo Forth (I puritani), Enrico Ashton (Lucia di Lammermoor), Marcello
Was Winter geschieden, verband nun                                         (La Bohème) und Graf Danilo (Die lustige Witwe). Kürzlich gab er seine Debüts
der Mai,                                                                   am Théâtre Royal de la Monnaie in Brüssel mit den Mozartpartien Guglielmo
Was liebet, das weiß er zu einen.                                          und Masetto (Don Giovanni). Weitere Debüts sind als Schaunard (La Bohème)
                                                                           an der Metropolitan Opera in New York vorgesehen und am Gran Teatre del
Es kehret der Maien, es blühet die                                         Liceu in Barcelona sowie dem Royal Opera House Muscat. Als Eugen Onegin,
Au.                                                                        den er auch in Frankfurt sang, gab er 2018 sein USA-Debüt am Michigan Opera
Die Lüfte, sie wehen so milde, so lau.                                     Theatre. Wichtige Gastengagements führten ihn als Brittens Billy Budd an das
Nur ich kann nicht ziehen von                                              Moskauer Bolschoi Theater, als Masetto an die Nationale Opera Amsterdam
hinnen.                                                                    und zu den Salzburger Festspielen sowie als Eugen Onegin und Jeletzki (Pique
                                                                           Dame) nach Vilnius. Weiterhin trat er am Teatro Real in Madrid, am Theater
Wenn alles, was liebet, der Frühling                                       Basel, am Concertgebouw Amsterdam, in der Royal Albert Hall London sowie
vereint,                                                                   bei den BBC Proms und beim Opernfestival in Macerata auf. Sein Studium
Nur unserer Liebe kein Frühling                                            absolvierte der mehrfach ausgezeichnete Sänger an der Nationalen Musikaka-
erscheint,                                                                 demie in Kiew.
Und Tränen sind all ihr Gewinnen.
                                                                           Ensemblemitglied CECELIA HALL zählt in der Spielzeit 2020/21 Le nozze di
                                                                           Figaro (Marzelline) sowie die Titelpartie in Händels Xerxes zu ihren Aufgaben.
6. NIMM SIE HIN DENN, DIESE LIEDER                                         In der Saison 2019/20 war die amerikanische Mezzosopranistin u.a. als Irene
                                                                           (Tamerlano) zu erleben. An der Oper Frankfurt trat sie als Idamante (Idome-
Nimm sie hin denn, diese Lieder,                                           neo), Dorabella (Così fan tutte), Zerlina (Don Giovanni), Cherubino (Le nozze di
Die ich dir, Geliebte, sang,                                               Figaro) und Zweite Dame (Die Zauberflöte) auf und beeindruckte zudem als
Singe sie dann abends wieder                                               Marguerite (La damnation de Faust), Humperdincks Hänsel, Purcells Dido und
Zu der Laute süßem Klang.                                                  Fulvia (Glucks Ezio). Die Absolventin der Juilliard School in New York trat
                                                                           bereits an der Metropolitan Opera und an der Lyric Opera Chicago auf. Die
Wenn das Dämmrungsrot dann                                                 Partie des Sesto (La clemenza di Tito) sang sie erstmals am Opera Theatre of St.
ziehet                                                                     Louis. Als Rosina (Il barbiere di Siviglia) war sie an der Canadian Opera Com-
Nach dem stillen blauen See,                                               pany in Toronto zu Gast, als Cherubino an der Bayerischen Staatsoper in Mün-
Und sein letzter Strahl verglühet                                          chen und der Philadelphia Opera sowie als Komponist (Ariadne auf Naxos) an
Hinter jener Bergeshöh;                                                    der Moskauer Philharmonie. Weitere Engagements führten Cecelia Hall u. a.
                                                                           an die Opernhäuser von Seattle und Santa Fe sowie zum Festival in Aix-en-
Und du singst, was ich gesungen,                                           Provence. Die vielfach ausgezeichnete Künstlerin trat u. a. in der Carnegie
Was mir aus der vollen Brust                                               Hall New York, der Wigmore Hall London sowie beim Mostly Mozart Festival
Ohne Kunstgepräng erklungen,                                               auf.
Nur der Sehnsucht sich bewusst:
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MICHAEL PORTER, der nach dem Opernstudio ins Ensemble der Oper Frank-                 tre in St. Louis. Daneben begleitet sie Meisterkurse, u.a. von Sir Thomas Allen, Bri-
furt übernommen wurde, überzeugte hier u.a. mit seinen Mozart-Debüts als              gitte Fassbaender, Martin Isepp, Felicity Lott und Carlo Rizzi.
Pedrillo (Die Entführung aus dem Serail), Ferrando (Così fan tutte) und Tamino
(Die Zauberflöte). Der amerikanische Tenor singt in der kommenden Spielzeit
Ernesto (Don Pasquale), erneut die Partie des Pedrillo, 4. Jude (Salome), Šapkin /
Der fröhliche Sträfling (Janáčeks Aus einem Totenhaus) und Chevalier de la
Force (Dialogues des Carmélites). Zum Repertoire des jungen Künstlers zählen
Don Ottavio (Don Giovanni), Andres (Wozzeck), The Novice (Billy Budd), Mosè
(ll serpente di bronzo), Steuermann (Der fliegende Holländer), Brighella (Ariadne
auf Naxos), Helenus / Hylas (Les Troyens), Edmondo (Manon Lescaut) und Ein
junger Seemann (Tristan und Isolde). Als Liedinterpret trat er hier bei einem
Liederabend 2019 auf der großen Bühne in Erscheinung. Gastspiele führten
Michael Porter als Monostatos (Die Zauberflöte) zu den Salzburger Festspielen
sowie zuvor als Victorin / Gaston (Die tote Stadt), den er auch in Frankfurt
sang, an die Semperoper Dresden, als Knappe (Parsifal) an die Staatsoper Ber-
lin und als König in der Uraufführung von Tonguecat zu den Münchner Opern-
festspielen. Als Brighella debütierte er an der Fort Worth Opera. Michael Por-
ter war Mitglied der Young Artist Programs des Opera Theatre St. Louis und
der Seagle Music Colony.

Der junge polnische Pianist MARIUSZ KŁUBCZUK ist seit der Spielzeit 2017/18
Solorepetitor an der Oper Frankfurt. In Die lustige Witwe gab er sein szeni-
sches Debüt auf der großen Bühne. 2019 begleitete er die Sopranistin Angela
Vallone im Rahmen eines Liederabends im Holzfoyer. Er studierte an der
Frédéric-Chopin Musikuniversität in Warschau bei Teresa Manasterska und
Krystyna Makowska-Lawrynowicz sowie als Erasmus-Student an der Staatli-
chen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart bei Shoshana
Rudiakov. Anschließend war er in Warschau auch als Dozent für Dirigieren
und Gesang tätig. Als Pianist und Coach begleitete er das Programm der Aka-
demia Operowa am Teatr Wielki in Warschau. Mariusz Kłubczuk konzertierte
als Solist, Liedbegleiter und Kammermusikpartner in ganz Europa und wurde
mehrfach bei nationalen und internationalen Wettbewerben ausgezeichnet. Er
war Stipendiat der Stadt Warschau für das Projekt »WawaParis2014«.

Die kanadische Pianistin ANNE LARLEE arbeitet seit 2016 als Repetitorin und
Coach an der Oper Frankfurt. Jüngst begleitete sie das Ensemblemitglied Anthony
Robin Schneider bei einem Liederabend im Holzfoyer. Zuvor war sie als Repetito-
rin an der Komischen Oper Berlin sowie an der Canadian Opera Company in
Toronto engagiert, wohin sie regelmäßig zurückkehrt. Auftritte brachten die           IMPRESSUM
                                                                                      Oper Frankfurt 2019/20 HERAUSGEBER Bernd Loebe
mehrfach ausgezeichnete Musikerin vor allem mit Liederabenden an renommierte          REDAKTION UND EINFÜHRENDE TEXTE Deborah Einspieler FOTO Barbara Aumüller
Bühnen in Nordamerika und Europa – darunter die Wigmore Hall in London oder
                                                                                      Oper Frankfurt ist eine Sparte der Städtischen Bühnen Frankfurt am Main GmbH
La Maison de la Radio in Paris. Weiterhin konzertierte die gefragte Pianistin u. a.   GESCHÄFTSFÜHRER Bernd Loebe, Anselm Weber AUFSICHTSRATSVORSITZENDE Dr. Ina Hartwig
bei den Festivals in Glyndebourne, Aldeburgh und Bregenz sowie am Opera Thea-         HRB-NR. 52240 beim Amtsgericht Frankfurt am Main, STEUERNUMMER 047 250 38165

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ENDLICH WIEDER LIVE VOR PUBLIKUM

KAMMERMUSIK
FREUDE MUSIKALISCHER FREUNDE
BAROCKMUSIK MIT WERKEN VON Telemann,   Erlebach, Händel, Bach SOLIST*INNEN
Florina Ilie, Matthew Swensen, Sebastian Geyer HORUS ENSEMBLE Basma
Abdelrahim, Donata Wilken, Ludwig Hampe, Kaamel Salaheldin, Hedwig
Matros, Toshinori Ozaki, Felice
Venanzoni TERMIN 25. Juni, 19.30 Uhr

ENSEMBLEABEND
WERKE VON Zemlinsky, R. Strauss, Liszt, Weill, Schumann
KÜNSTLER*INNEN Kateryna Kasper, Juanita Lascarro, Barbara Zechmeister,
Theo Lebow; In Sun Suh, Lukas Rommelspacher TERMIN 1. Juli, 19.30 Uhr

DOMEN KRIŽAJ BARITON
LIEDER VON Brahms,  R. Strauss, Schönberg, Ravel, slowenische Lieder
KLAVIER   Hilko Dumno TERMIN 2. Juli 2020, 19.30 Uhr

SAISONAUSKLANG
MIT DEM FRANKFURTER OPERN- UND
MUSEUMSORCHESTER
SERENADEN VON      Dvořák, Brahms DIRIGENT Nikolai Petersen
TERMIN    3. Juli 2020, 19.30 Uhr

MEHR INFOS UND TICKETS UNTER WWW.OPER-FRANKFURT.DE

FLASHBACKS: VIDEOS VON VERGANGENEN VERANSTALTUNGEN

SOIREE DES OPERNSTUDIOS
ARIEN VON  R. Strauss, Verdi, Wagner, Schostakowitsch u.a. KÜNSTLER*INNEN
Florina Ilie, Julia Moorman, Kelsey Lauritano, Karolina Makuła, Danylo Mat-
viienko, Pilgoo Kang, Michał Goławski, Felice Venanzoni ONLINE AUF Yotube

ŽELJKO LUČIĆ BARITON
KLAVIER Mario Antonio Marra LIEDER UND ARIEN VON Leoncavallo, Brahms,
Verdi, Ravel, Giordano, Schubert ONLINE AB 24. Juni 2020, 20.30 Uhr auf
Youtube

ALLE VIDEOS SIND ABRUFBAR AUF WWW.OPER-FRANKFURT.DE/ZUHAUSE
UND YOUTUBE

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