ZUKUNFTSKONFERENZ WILHELMSHAVEN IM RAHMEN VON STEP PLUS

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ZUKUNFTSKONFERENZ WILHELMSHAVEN IM RAHMEN VON STEP PLUS
DOKUMENTATION

ZUKUNFTSKONFERENZ WILHELMSHAVEN
IM RAHMEN VON STEP PLUS
ZUKUNFTSKONFERENZ WILHELMSHAVEN IM RAHMEN VON STEP PLUS
DOKUMENTATION DER ZUKUNFTSKONFERENZ „WILHELMSHAVEN 2030“ IM RAHMEN VON STEP PLUS

    Impressum

    Auftraggeber

    Stadt Wilhelmshaven
    Amt für Stadtplanung und Stadterneuerung
    Rathausplatz 9
    26382 Wilhelmshaven

    Fon       04421. 16 - 0
    Fax       04421. 16 - 26 18

    Ausführung

    Schulten
    Stadt- und Raumentwicklung
    Kaiserstraße 22
    44135 Dortmund

    Fon       0231. 39 69 43-0
    Fax       0231. 39 69 43-27

    kontakt@ssr-dortmund.de
    www.ssr-dortmund.de

    Bildnachweis Fotos (soweit nicht anders angegeben)
    Dirk Rose

    Hinweis
    In dem nachfolgenden Text verzichten wir zugunsten einer besseren Lesbarkeit auf die Schreibweise „Innen“ bei Bürger, Nutzer, Anlieger etc. Selbstverständlich
    sind immer gleichzeitig und chancengleich Frauen und Männer angesprochen.

    Dortmund, September 2013

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ZUKUNFTSKONFERENZ WILHELMSHAVEN IM RAHMEN VON STEP PLUS
DOKUMENTATION DER ZUKUNFTSKONFERENZ „WILHELMSHAVEN 2030“ IM RAHMEN VON STEP PLUS

EINFÜHRUNG                                                                         4

DIE ZUKUNFTSKONFERENZ – METHODIK UND VORGEHEN                                      5

Phasen der Zukunftskonferenz                                                       6

ERGEBNISSE DER ZUKUNFTSKONFERENZ                                                   7

Rückblick: Welche Erlebnisse (positiv und negativ) und Meilensteine von 1993
bis heute waren für die Stadtentwicklung in Wilhelmshaven prägend?                 8
Ist-Analyse: Über welche Stärken und Schwächen verfügt Wilhelmshaven heute?        13
Zukunftsbilder: Welche Qualitäten zeichnen Wilhelmshaven im Jahr 2030 aus?         18
Konsens: Ist das die Zukunft, die wir für Wilhelmshaven wollen:
Worin stimmen wir überein (Gemeinsame Ziele)?                                      37
Planung: Auf welche zentralen Handlungsfelder soll das Step Plus orientieren?      42
Ausblick auf die weiteren Schritte im Step Plus Prozess                            44
Feedback zu der Zukunftskonferenz                                                  45

ANHANG                                                                             47

ANSPRECHPARTNER STEP PLUS                                                          54

                                                                                        3
ZUKUNFTSKONFERENZ WILHELMSHAVEN IM RAHMEN VON STEP PLUS
DOKUMENTATION DER ZUKUNFTSKONFERENZ „WILHELMSHAVEN 2030“ IM RAHMEN VON STEP PLUS

    EINFÜHRUNG
    Die Stadt Wilhelmshaven möchte mit neuen Impulsen Weichen für die                  punkten der Arbeitsgruppen für die Themenfelder Wohnen, Wirtschaft,
    Zukunft stellen, um auf veränderte Rahmenbedingungen reagieren zu                  Soziales, Freizeit, technische Infrastruktur und Umwelt.
    können. Aus diesem Grund soll ein Stadtentwicklungsplan – der Step Plus
    – erstellt werden, der die Grundlage für den neu aufzustellenden Flä-              Parallel wurde von SSR eine Vielzahl von Daten und bereits bestehender
    chennutzungsplan (FNP) der Stadt bildet. Der Step Plus wird die ge-                Gutachten gesichtet und ausgewertet sowie ergänzende Analysen
    samtstädtischen Entwicklungsperspektiven aus unterschiedlichen The-                durchgeführt, um einen Überblick über die Herausforderungen und Chan-
    menbereichen zusammenführen und Zukunftschancen aufzeigen. Dabei                   cen für die Stadt Wilhelmshaven zu erhalten. Einzelinterviews mit ver-
    kann und soll nicht die gesamte Stadtentwicklungspolitik im Detail behan-          schiedenen Fachbereichen und Akteuren rundeten die Bestandsaufnah-
    delt werden. Vielmehr gilt es Schwerpunkte zu setzen. Die Stadt Wil-               me ab. Die Arbeitsgruppen organisierten darüber hinaus eigenständig
    helmshaven hat hierfür das Planungsbüro SSR Schulten Stadt- und                    weitere Themenabende, in denen sie einzelne Fragestellungen mit Fach-
    Raumentwicklung aus Dortmund als Fachgutachter beauftragt.                         referenten und Beispiellösungen aus anderen Städten diskutierten.

    Die Erarbeitung von Step Plus wird von einem breit angelegten Dialog-              Als zentraler Baustein der Beteiligung erfolgte am 22. und 23. August
    und Beteiligungskonzept begleitet, um sowohl die lokalen Akteure der               2013 die Zukunftskonferenz „Wilhelmshaven 2030“, die nachfolgend
    Stadtgesellschaft, als auch die Bürgerinnen und Bürger möglichst weit-             dokumentiert wird. Aufgabe war es, gemeinsam Ziele für die Stadtent-
    gehend in den Erstellungsprozess einzubinden. Von der Analysephase bis             wicklung zu formulieren und eine Zukunftsvision für Wilhelmshaven zu
    zur Umsetzung sollen Dialog und Beteiligung dazu beitragen, zentrale               erarbeiten, die von der breiten Stadtgesellschaft getragen wird.
    Aufgaben herauszustellen, Zusammenhänge deutlich zu machen,
    Schwerpunkte zu vermitteln und einen breiten Konsens herzustellen.

    Im Rahmen dessen erfolgte eine erste Sammlung von Themen der Stadt-
    entwicklung in Wilhelmshaven bereits bei der Auftaktveranstaltung zum
    Step Plus unter der Mitarbeit von sechs thematischen Arbeitsgruppen
    und der Beteiligung von mehr als 150 Wilhelmshavener Bürgerinnen und
    Bürgern. In einer weiteren Arbeitsgruppenphase wurden auf Basis dieser
    Themen und Fragestellungen die „Perlen“ und „Wunden“ der Stadtent-
    wicklung als Beitrag für ein Stärken-Schwächen-Profil der Stadt identifi-
    ziert. Hierbei erfolgte die Erarbeitung analog zu den inhaltlichen Schwer-

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ZUKUNFTSKONFERENZ WILHELMSHAVEN IM RAHMEN VON STEP PLUS
DOKUMENTATION DER ZUKUNFTSKONFERENZ „WILHELMSHAVEN 2030“ IM RAHMEN VON STEP PLUS

DIE ZUKUNFTSKONFERENZ – METHODIK UND
VORGEHEN
Die Zukunftskonferenz ist ein Dialog- und Planungsinstrument, mit dem               … in Wilhelmshaven Naturräume als Lebensraum für verschiedene Tier-
eine bewusst heterogen zusammengesetzte Gruppe eine gemeinsame                      und Pflanzenarten erhalten bleiben und die Menschen eine intakte Na-
Sichtweise, Ziele und Visionen für ein bestimmtes Thema entwickeln soll.            tur und Landschaft erleben können.
Die Zukunftskonferenz kann durch den Dialog der Teilnehmenden unter-
                                                                                    … Wilhelmshaven interessant ist für Kinder, Jugendliche, Familien, Er-
einander und der Auseinandersetzung mit der Zukunftsperspektive für
                                                                                    wachsene und ältere Menschen mit vielfältigen Angeboten für ein selb-
Wilhelmshaven eine Veränderungsbereitschaft von Denkmustern fördern.
                                                                                    ständiges und selbstbestimmtes Leben und dass es Orte der Begeg-
Es kann ein Zusammengehörigkeitsgefühl entstehen, auf dessen Grund-
                                                                                    nung gibt.
lage eine gemeinsame Zukunftsstrategie erarbeitet wird.
                                                                                    … die Menschen in Wilhelmshaven ein breites Spektrum an Bildungsan-
Die Zukunftskonferenz zur Beteiligung am Stadtentwicklungsplan Wil-                 geboten – auch für ein lebenslanges Lernen - sowie attraktive Orte für
helmshaven wurde von einer Vorbereitungsgruppe – bestehend aus Ver-                 den Sport vorfinden und dass die Hochschulen das Stadtleben prägen.
tretern der Stadt Wilhelmshaven und externen Planern des Büros SSR
Schulten Stadt- und Raumentwicklung – geplant. Im Vorfeld wurden                    … Bürgerinnen und Bürger Ziele inner- und außerhalb Wilhelmshavens
acht wichtige Interessenfelder identifiziert. Zu jedem Interesse wurden             mit verschiedenen Verkehrsmitteln sicher und in einem angemessenen
                                                                                    Zeitraum erreichen können und dass die technische Infrastruktur an die
jeweils Vertreterinnen und Vertreter mit unterschiedlichen Blickwinkeln
eingeladen. Folgende Interessen bildeten das „Rückgrat“ der Konferenz:              Folgen des demografischen Wandels angepasst und auf den Klimawan-
                                                                                    del vorbereitet ist.
 Ich möchte, dass …                                                                 … die Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen sich der besonderen
                                                                                    Qualitäten von Wilhelmshaven und der Stadtidentität bewusst sind,
 … die Menschen in Wilhelmshaven attraktive Wohnmöglichkeiten und
                                                                                    diese stolz vertreten und sich für deren Weiterentwicklung konstruktiv
 ein städtebaulich ansprechendes Wohnumfeld vorfinden und sich in der
                                                                                    einsetzen.
 Nähe mit dem täglichen Bedarf versorgen können.
 … etablierte und innovative Unternehmen Wilhelmshaven als Standort
                                                                                   Am 22. und 23. August 2013 kamen 64 Akteure aus den unterschiedlichs-
 für die Zukunft wählen und sichere und hochwertige Arbeitsplätze bie-
                                                                                   ten Arbeits- und Wirkungsbereichen im Festsaal des Le Patron am Meer
 ten.
                                                                                   in Wilhelmshaven zusammen. „Das ganze System in einem Raum“ – keine
 … Menschen nach Wilhelmshaven kommen, um die Besonderheiten der                   alltägliche Situation, dass Unternehmer, Bildungsvertreter, Naturschüt-
 Stadt erleben zu wollen und dabei vielfältige Einkaufs-, Kulturangebote           zer, Sozialverbände, Verkehrsunternehmen, Jugendliche und viele weite-
 sowie attraktive Stadträume mit hochwertiger Architektur vorfinden.

                                                                                                                                                        5
ZUKUNFTSKONFERENZ WILHELMSHAVEN IM RAHMEN VON STEP PLUS
DOKUMENTATION DER ZUKUNFTSKONFERENZ „WILHELMSHAVEN 2030“ IM RAHMEN VON STEP PLUS

    re aktive Gruppen aus Wilhelmshaven gemeinsam an einem Zukunftsbild
    für die Stadtentwicklung „Wilhelmshaven 2030“ arbeiten.

    PHASEN DER ZUKUNFTSKONFERENZ

    Die Teilnehmenden der Zukunftskonferenz haben in den fünf folgenden
    Arbeitsphasen eigenverantwortlich in kleinen Tischgruppen gearbeitet.
    Für jede der Arbeitsphasen wurden im Vorfeld Leitfragen zur Orientie-
    rung formuliert. Zusätzlich wurde in plenaren Phasen über Arbeitsergeb-
    nisse informiert, es wurden Ergebnisse gebündelt, nach einem Konsens
    gesucht und gemeinsame Schritte vereinbart. Der genaue zeitliche Ablauf
    der Zukunftskonferenz befindet sich im Anhang.

     Rückblick:          Welche Erlebnisse (positiv und negativ) und Meilen-
                         steine von 1993 bis heute waren für die Stadtentwick-
                         lung in Wilhelmshaven prägend?
     IST-Analyse:        Über welche Stärken und Schwächen verfügt
                         Wilhelmshaven heute?
     Zukunftsbilder: Welche Qualitäten zeichnet Wilhelmshaven im Jahr
                     2030 aus?
     Konsens:            Ist das die Zukunft, die wir für Wilhelmshaven wollen:
                         Worin stimmen wir überein (gemeinsame Ziele)?
     Planung:            Auf welche zentralen Handlungsschwerpunkte soll das
                         Step Plus orientieren?

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ZUKUNFTSKONFERENZ WILHELMSHAVEN IM RAHMEN VON STEP PLUS
DOKUMENTATION DER ZUKUNFTSKONFERENZ „WILHELMSHAVEN 2030“ IM RAHMEN VON STEP PLUS

ERGEBNISSE DER ZUKUNFTSKONFERENZ
Die Zukunftskonferenz in Wilhelmshaven hat ein eindrucksvolles Signal              mehr: „Was können wir uns für die Zukunft vorstellen?“ sondern „Worin
für einen gemeinschaftlichen Weg zur Erarbeitung eines zukunftsfähigen             stimmen wir überein? Was sind gemeinsame Ziele der Zukunftskonfe-
Stadtentwicklungsplans gesetzt. In jedem der acht Interessenfelder ha-             renz?“ Produkt dieser Debatte ist ein von allen Teilnehmenden getrage-
ben sich die Teilnehmenden intensiv Gedanken zur Zukunft der Stadt                 nes Zukunftsbild für die Stadt Wilhelmshaven.
gemacht.
                                                                                   In der abschließenden Planungsphase wurden zentralen Handlungs-
Nachdem in einem ersten Schritt ein Blick in die Vergangenheit gewor-              schwerpunkte formuliert, mit denen der weitere Step Plus Prozess fort-
fen wurde, um Höhepunkte und Narben der städtischen Vergangenheit                  geführt wird.
zu identifizieren, haben die Sprecher der Arbeitsgruppen des Step Plus in
der IST-Analyse die bisherigen Ergebnisse ihrer Arbeit vorgestellt. An-            Die Ergebnisse der einzelnen Arbeitsschritte der Zukunftskonferenz sind
schließend erfolgte eine externe Einschätzung des Büros SSR Schulten               im Folgenden dokumentiert. Sie werden auf Basis der Ergebnisvisualisie-
Stadt- und Raumentwicklung sowie die Sammlung weiterer Ergänzungen                 rungen (Tischgruppen und Plenum) wiedergegeben, die während der
und Fokussierungen der Teilnehmenden an den einzelnen Tischen.                     Zukunftskonferenz von den Teilnehmenden erstellt wurden. Die Ergeb-
                                                                                   nisse der Zukunftskonferenz fließen in die weitere Erstellung des inte-
Die Stärken-/ Schwächenanalyse bildete die Grundlage zur Erarbeitung               grierten Stadtentwicklungsplans Step Plus ein und sind Grundlage für die
von Zukunftsbildern für die Stadt Wilhelmshaven. Dabei haben sich die              weitere Beteiligung.
Teilnehmenden gedanklich in das Jahr 2030 begeben, in dem die Stadt
Wilhelmshaven in einem deutschlandweiten Ranking die höchste Lebens-               Die Stadt Wilhelmshaven hat am Ende der Zukunftskonferenz zugesagt,
qualität aller Städte erreicht hat. Bei diesem Arbeitsschritt ging es darum,       dass alle Teilnehmenden diese Dokumentation der gemeinsam erarbeite-
einen „Qualitäts- und Erfolgsfaktoren-Katalog – Wilhelmshaven“ zu er-              ten Ergebnisse erhalten. Sie will außerdem über die Homepage von Step
stellen, der der Stadt eine so gute Bewertung beschert hat. Die homoge-            Plus über den weiteren Planungsprozess, thematische Schwerpunktset-
nen Gruppen erarbeiteten bezogen auf ihr Interessenfeld ein Zukunfts-              zungen und notwendige Abwägungsprozesse aktiv informieren. Die bis-
bild, das die wesentlichen Qualitäten, positiven Ansätze und zukunftswei-          her bestehenden Arbeitsgruppen des Step Plus werden weiterhin in den
senden Lösungen darstellt. Die Erfolge sollten so beschrieben werden, als          Erarbeitungsprozess eingebunden.
wären sie in der Zukunft tatsächlich schon realisiert und umgesetzt. Die
Teilnehmenden gingen dabei sowohl visionär als auch realistisch vor,
Entstanden sind umsetzbare Utopien für die Stadt Wilhelmshaven.

Die wesentlichen Aussagen und Inhalte der Zukunftsbilder wurden auf
Basis der Präsentationen der einzelnen Gruppen auf Moderationskarten
festgehalten. Diese Moderationskarten bildeten die inhaltliche Grundlage
für die anschließende Konsensphase: Die zentrale Frage lautete nicht
                                                                                                                                                        7
ZUKUNFTSKONFERENZ WILHELMSHAVEN IM RAHMEN VON STEP PLUS
DOKUMENTATION DER ZUKUNFTSKONFERENZ „WILHELMSHAVEN 2030“ IM RAHMEN VON STEP PLUS

    RÜCKBLICK: WELCHE ERLEBNISSE (POSITIV UND NEGATIV)
    UND MEILENSTEINE VON 1993 BIS HEUTE WAREN FÜR DIE
    STADTENTWICKLUNG IN WILHELMSHAVEN PRÄGEND?

    Die Teilnehmenden überlegten in „stiller Arbeit“ zunächst, welche Punkte
    aus ihrere persönlichen Sicht prägend für die Stadtentwicklung waren.
    Anschließend tauschten sie sich darüber an ihren Tischen – in gemischter
    Zusammensetzung quer zu den Interessengruppen – aus. Im Ergebnis
    entstand ein Zeitstrahl von 1993 bis 2013 mit wichtigen Meilensteinen,
    positiven und negativen Erlebnissen, die im Plenum diskutiert und vorge-
    stellt wurden. Klärende Fragen wurden gestellt und beantwortet.

    Als positive Erlebnisse wurden unter anderem die zunehmende Entwick-
    lung entlang der Wasserflächen sowie die vielfältigen regelmäßigen wie
    einmaligen kulturellen Angebote und Veranstaltungen genannt. Damit
    einher geht auch die erlebte positive touristische Entwicklung. Auch die
    Aufwertung verschiedener bedeutender öffentlicher Räume (z.B. Jadeal-              1993-1999:
    lee) wurden positiv wahrgenommen.
                                                                                       Positive Erlebnisse:
    Meilensteine stellten für die Teilnehmenden unter anderem der Bau der
    Nordsee Passage, der Jade Weser Port sowie die zahlreichen Freizeit-                  Bau der Nordseepassage (1997)
    und Kulturangebote dar.                                                               Gestaltung Valois-Platz
                                                                                          Columbia Hotel
    Negativ behielten sie den massiven Verlust von Arbeitsplätzen, vor allem              Entwicklung der Südstrandpromenade (ab 1987)
    durch die Schließung des Olympia-Werks und die Einschnitte bei der                    Neue Maadeschleuse
    Bundeswehr zu Beginn der 90er Jahre in Erinnerung. Insbesondere in den                Oper im Dock (1994)
    letzten Jahren wurde eine zunehmende negative Entwicklung der ver-                    125-Jahr-Feier der Stadt
    schiedenen Einzelhandelsstandorte und auch einzelner Stadtquartiere                   Erhalt Rosarium
    wahrgenommen.                                                                         Einführung des Kinder- und Jugendkonzeptes (Plan) (1995-2000)
                                                                                          Bau der Zentralen Omnibusbahnhofs (1997)
    Die Expo am Meer im Jahr 2000 bleibt den Teilnehmenden sowohl als
                                                                                          Neugestaltung Innenstadt Bahnhof und Passage
    positives als auch negatives Erlebnis im Gedächtnis.
                                                                                          Entwicklungsstart Innenstart, Sparkasse
                                                                                          Verbindung zum Wasser

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ZUKUNFTSKONFERENZ WILHELMSHAVEN IM RAHMEN VON STEP PLUS
DOKUMENTATION DER ZUKUNFTSKONFERENZ „WILHELMSHAVEN 2030“ IM RAHMEN VON STEP PLUS

 Eröffnung / Einrichtung Wattenmeerhaus / Besucherzentrum Wat-                     Naturschutzgebiete Voslapper Groden-Nord und –Süd sowie Bordu-
  tenmeer (1997)                                                                     mer Busch
 Landschaftsrahmenplan (1999)                                                      Torpedolagerhaus
 Bau Jade Stadion (1999)                                                           Bebauung rund um den Großen Hafen
 Marinemuseum (1997)                                                               Entwicklung Wasserseite
                                                                                    Tempo 30 in Wohngebieten
Meilensteile:                                                                       Sanierungen in der Südstadt
                                                                                    Entwicklung von neuen Sportanlagen (2004)
 Schließung Olympia-Werk
                                                                                    Nautimo (2007)
 Nordsee-Passage: zunächst Anschub, aber Probleme
                                                                                    Erstellung Einzelhandelsentwicklungskonzept (2007) - Beteiligung
Negative Erlebnisse:
                                                                                   Meilenstein
   Ende Olympia-Werk (1992-93)
                                                                                      Expo am Meer (2000)
   Abbau von 4.000 Arbeitsplätzen bei der Marine
                                                                                      Machbarkeitsstudie Jade Weser Port (2000)
   Folgen der dt. Einheit für die Stadt Wilhelmshaven
                                                                                      Zuschlag des Landes für den Jade Weser Port (03/2001)
   Massiver Abbau von Arbeitsplätzen  Abwanderung
                                                                                      Baubeginn des Jade Weser Ports 2008: Tor zur Welt des 21. Jh.
   Bevölkerungsrückgang, Einkommensrückgang
                                                                                      Medienlandschaft: Radio Jade geht auf Sendung
   Verzögerungen beim Jade Weser Port
   Algenblüte Banter See                                                          Negative Erlebnisse:
   Fehlende Solidarität der Wilhelmshavener
   (Verkauf) Südzentrale                                                           Einschnitte bei der Bundeswehr (Nach der „Wende“)
   Stillstandszeit vor 2000                                                        Wahrnehmung der politischen Gestaltung der Stadtentwicklung durch
                                                                                     den Rat der Stadt und Ausschüsse
2000-2008:                                                                          Scheitern von Industrieprojekten
                                                                                    Expo am Meer (2000)
Positive Erlebnisse                                                                 Verlust der Fernzüge, Bahnanbindung (ca. 2000)
   Neubau des Innovations-Zentrums in der Emsstraße                                Wegzug der Firma Reichelt (Elektronik)
   Weltausstellung Expo am Meer                                                    Schließungen im Einzelhandel, Beispiel: Karstadt, Gökerstraße / Bis-
   Bau / Entwicklung Jade Weser Port                                                marckstraße
   Jade Weser Port Cup (2001)                                                      Verwahrlosung
   Kulturangebot                                                                   Entwicklung der Zentren
   Expo am Meer (2000)                                                             Schließung der Jugendherberge (2005)
   Neues Aquarium (ca. 2003)                                                       Verkauf Jade-Wohnungsbaugesellschaft
                                                                                    Kein Ratsbeschluss zum Einzelhandelsentwicklungskonzept (2007)
                                                                                                                                                       9
ZUKUNFTSKONFERENZ WILHELMSHAVEN IM RAHMEN VON STEP PLUS
DOKUMENTATION DER ZUKUNFTSKONFERENZ „WILHELMSHAVEN 2030“ IM RAHMEN VON STEP PLUS

      Abriss der Eishalle (2008)                                                        Sicheres WHV
                                                                                         Direktbusse nach Köln, Berlin und Hamburg (2013)
     2009-2013:                                                                          Diverse Events in der Stadt (Street Art Festival, Jade Weser Port Cup,
                                                                                          …)
     Positive Erlebnisse                                                                 Baumkataster
        Entwicklung der Museumslandschaft am Südstrand                                  Positive Entwicklung „Jadeallee“
        Museumsmeile                                                                    Sanierung der Südstrandhotels
        Weltnaturerbe Wattenmeer (2009)                                                 Jade Weser Port und seine Synergien und Potenziale
        Wattenmeerhaus                                                                  Spielplatzkonzept
        Entwicklung Innenhafen mit Columbia Hotel, Jadeallee, Gastronomie               Erhalt Schulgarten Peterstraße
        Entwicklung der Jadeallee 2011: Columbia, Pier 24, Kempe, Pumpwerk              Wassersport: Landesjugendtag des Behindertensportverbandes Nie-
        Von Nordseepassage zum Columbia                                                  dersachsen
        Wohnqualität Maadebogen und Südstadt                                            Schleuseninsel (bisheriger Erhalt für Natur und Freizeit)
        Zusammenarbeit Stadt / Kirche im Bereich der Familienbildung: Kitas,            Neues Gymnasium Wilhelmshaven
         FAKIS, Familienzentrum, EFB
                                                                                        Meilensteine
        Ehrenamtliches Engagement
        Erkennen, wie wichtig das Wasser für Wilhelmshaven ist                            Defusion der Fachhochschule Oldenburg, Ostfriesland, Wilhelmshaven
        Touristische Entwicklung Angebote                                                 Zusammenarbeit regionale Wirtschaftsförderung (2009)
        Gute ÖPNV-Struktur                                                                Welterbe-Anerkennung (2009)
        Fortsetzung Jade Weser Port Cup (2001-?)                                          Festigung des Bundeswehrstandortes: Bundeswehrstrukturreform
        Einige Events                                                                      (2011), Standortentscheidung Bundeswehr
        Ansiedlung Columbia Hotel                                                         Eröffnung des Jade Weser Port (2012)
        Sozialraumorganisation (Familienzentrum)                                          Entscheidung Neues Gymnasium Wilhelmshaven
        Bundeswehrstandort                                                                Fusion Kirchenkreis Friesland-Wilhelmshaven
        Stärkung des Bundeswehrstandorts als größten in Deutschland                       Columbia Hotel
        Jade Hochschule (2009), Erweiterungsbauten, mehr Studierende                      Neues Gymnasium Wilhelmshaven
        Sanierung KW-Brücke                                                               Step Plus (2013)
        Zusammenhalt der Kaufleute
        Umgestaltung Oberflächenentwässerung                                           Negative Erlebnisse:
        Innenhafen Offshore-Entwicklung
        Neueröffnung Media Markt (2011)                                                 Verlust Geniusstrand (2009)
        Einführung Onlinestudiengänge an der Jadehochschule                             Flächenversiegelung
        „Gesundheitstourismus“ an der Jade Hochschule eingeführt                        Rückgang der Kaufkraft und Leerstände: z.B.: Gökerstraße, Posener
        Alten- und behindertengerechte Bushaltestellen                                   Straße Marktstraße (-West)
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DOKUMENTATION DER ZUKUNFTSKONFERENZ „WILHELMSHAVEN 2030“ IM RAHMEN VON STEP PLUS

   Verfall von Häusern und Stadtquartieren
   Entstehen von Schrottimmobilien
   Immer mehr Neubauten statt gezielter Altstadtsanierung
   Keine klare Raumordnung
   Weniger attraktive Sportangebote
   Fehlende Nachhaltigkeit der Expo am Meer
   Keine Schiffe am Bontekai
   Fahrradkonzept
   Straßenzustand
   Berichterstattung über Schwierigkeiten beim Bau des JadeWeserPort
   Negative Einstellung der Wilhelmshavener
   Verlust Anbindung Helgolandfähre
   Leerstand Oceanis
   Nachhaltigkeit bisheriger Stadtentwicklungsprozesse
   KW-Brücke ≠ Südzentrale
   Verfall der Südzentrale
   Außenwirkung Südstadt
   Vernachlässigte Bahnanbindung (nicht baustellenbedingt, generell)
   Radwegenetz (zu wenig Aktivität)
   (neues) Kohlekraftwerk
   Schließung Gewächshaus
   Raffinerieschließung (WRG), Ende der Produktion
   Zustand der Fahrradwege
   Einzelhandelsentwicklung auf der „grünen Wiese“
   Immer neue Einkaufszentren (z.B. Kaufland) in der „Wildnis“ und
    Schließung zentrumsnaher Märkte (Combi, Passage)
   Wegfall Grundwehrdienstpflicht
   Karstadt-Pleite
   Entwicklung der Einwohnerzahl (2013)
   Westgleis in der Südstadt
   Nichtöffnung Grodendamm
   Wilhelmshaven muss noch aktiver werden
   Schulpolitische Entscheidungen der letzten Zeit an den Betroffenen
    vorbei

                                                                                   11
DOKUMENTATION DER ZUKUNFTSKONFERENZ „WILHELMSHAVEN 2030“ IM RAHMEN VON STEP PLUS

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DOKUMENTATION DER ZUKUNFTSKONFERENZ „WILHELMSHAVEN 2030“ IM RAHMEN VON STEP PLUS

IST-ANALYSE: ÜBER WELCHE STÄRKEN UND SCHWÄCHEN                                     Stärken („Perlen“)
                                                                                    Hafenwirtschaft mit Standortvorteilen
VERFÜGT WILHELMSHAVEN HEUTE?
                                                                                    Potenziale für die Energiewirtschaft, u.a. für die Windenergieindustrie
Im Rahmen des Step Plus Prozesses erarbeiteten die Arbeitsgruppen                    durch den Zugang in die Nordsee (Stichwort: „Erweiterte Energie-
bereits im vorfeld ein Stärken-Schwächen-Profil für ihr jeweiliges The-              drehscheibe“)
menfeld. Diese Ergebnisse wurden von den Sprechern bzw. Stellvertre-                Ausbaumöglichkeiten im Logistikbereich
tern der AGs zu Beginn der Arbeitsphase kurz vorgestellt. Anschließend              Vorhandenes Tourismuspotenzial durch Wasserlage und die Region
waren die Teilnehmenden aufgerufen an ihren Tischen - in homogener                   (u.a. Entwicklungspotenzial Banter See)
Zusammensetzung nach Interessenfeldern – aus ihrer Sicht fehlende                   Etablierungschance als (spezialisierter) Standort für Bildung und For-
Aspekte zu ergänzen und einzelne Aspekte zu benennen, die nochmal                    schung (Stichwort: „Meerestechnik“)
besonders betont oder erläutert werden sollen. Daraus ergaben sich fol-             Bedeutender Marine- und Bundeswehrstandort
gende Profile der AG-Themen (die im Rahmen der Zukunftskonferenz                    Entwicklungen in der Gesundheitswirtschaft (u.a. Krankenhäuser,
ergänzten Aspekte sind fett markiert):                                               Spezialisierungen, Pflege- und Senioreneinrichtungen)
                                                                                    Potenzial abwechslungsreicher Wohnmöglichkeiten
                                                                                    Marine
                                                                                    Handwerk
 AG Wirtschaft (Gewerbe und Industrie, Hafenentwicklung, For-                       Energie-Drehscheibe  Entwicklungschance regenerative
 schung und Entwicklung, Versorgung und Handel)                                      Energie und konventionelle Energie
Schwächen („Wunden“)
 Defizite in der innerstädtischen Einzelhandelsstruktur (u.a. fehlendes
                                                                                    AG Freizeit (Kultur, Erholung, Sport und Tourismus)
  Stadtmarketing / Citymarketing und negatives Stadtimage (insb. in
  der Eigenwahrnehmung))                                                           Schwächen („Wunden“)
 Mangelnde Gründerkultur und zu wenige Jungunternehmer in der                      Unzureichende Gestaltung und Infrastruktur am Südstrand
  Stadt                                                                             Fehlender Campingplatz
 Fehlende Kreativ- und Kulturwirtschaft                                            Fehlende Grundsatzentscheidung: Soll Wilhelmshaven Touris-
 Vernachlässigter Wohnungsbestand (u.a. zu wenige attraktive Wohn-                  musstandort sein?
  angebote)                                                                         Fehlendes Tourismus- und Marketingkonzept
 Mangelnde Qualität der Bebauung der städtebaulichen „Filetstücke“                 Unbeachtete Potenziale in Wilhelmshaven
  Wiesbadenbrücke und Banter See                                                    Fehlende Jugendherberge und fahrradfreundliche Unterkünfte
 Zu geringe Ausprägung von Forschung & Entwicklung sowie Innovati-                 Ausschilderung der Radwege
  on                                                                                Orientierung in der Stadt
 Vorhandene Flächenpotenziale sind oft nicht verfügbar, da durch Un-               Fehlendes Konzept für den Banter See
  ternehmen „geblockt“                                                              Image- und Marketingproblem: Selbstbewusstsein stärken
 Kommunale Schuldenlast                                                            „Nachtleben“ für junge Menschen
                                                                                                                                                          13
DOKUMENTATION DER ZUKUNFTSKONFERENZ „WILHELMSHAVEN 2030“ IM RAHMEN VON STEP PLUS

        Nachteule
        Viele verschlossene Punkte in der Stadt, die Grenzen setzen
        Straße am Südstrand verschönern
        Orientierung ab der Nordsee Passage

     Stärken („Perlen“)
        Banter See als Potenzial für Freizeit und Naherholung
        Südstrand
        UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer
        Radfahrerstadt
        Baudenkmäler in der Stadt
        Marine
        Street-Art-Festival
        Investitionen entlang der Jade-Allee (z.B. Hotel, Restaurants)
        „Maritime Meile“ auf beiden Seiten des Hafens
        Entwicklung als Kreuzfahrt-Terminal
        Sehr großes Sportangebot in Wilhelmshaven für alle Arbeits-
         gruppen, Familien etc., großzügige Sportanlagen verfügbar
        Sportvereine unterstützen Schulen. So wird der Sport an Schu-
         len z.T. ermöglicht
        Buslinie durchgehend zum Südstrand
        Masterplan, Großer Hafen, Wirtschaft, Kultur, KW-Brücke-
         Südzentrale
        Diverse Angebote für Menschen mit Behinderung
        Kulturelle Einrichtungen: Stadttheater, Kunsthalle, Pumpwerk
        Vielfältige Kulturszene (Landesbühne, Kunsthalle etc.)
        Kultur- und Sportangebot
        Freibad Nord und Nautimo
        Umnutzung des Marinearsenals als Binnenalster? (aktuell
         Langfristplanung der Marine  Zusammenarbeit mit Stadt)

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DOKUMENTATION DER ZUKUNFTSKONFERENZ „WILHELMSHAVEN 2030“ IM RAHMEN VON STEP PLUS

    AG Technische Infrastruktur (Verkehr, Energie, Ver- und                            AG Umwelt (Klimaschutz, Landwirtschaft, Natur und Landschaft)
    Entsorgung)
                                                                                   Schwächen („Wunden“)
Schwächen („Wunden“)                                                                   Hoher Flächen- und Landschaftsverbrauch
    Fehlende Verkehrsentwicklungsplanung                                              Fehlende Konzeption für den Banter See
    Mangelhafte Schienenverkehrsanbindung für den Personenverkehr                     Starke Flächenversiegelung im Bestand (z.B. Straßenräume)
    Defizite im ÖPNV-Angebot, insb. in den Abendstunden                               Schlecht ausgebautes Radwegenetz
    Nicht vollendetes Hauptverkehrsstraßennetz                                        Fehlende Pflege und Erhalt von Grün entlang den Straßen (z.B. Alleen)
    Fehlende küstennahe Ost-West-Verbindung für den MIV (Elbe – Bre-                  Stadt der langen Wege
     merhaven – Wilhelmshaven – Jever – Emden – Niederlande)                           Zu wenig erneuerbare Energien in Bürgerhand
    Verkehrsbelastungen reduzieren Wohnqualitäten an stark befahrenen                 Schleuseninsel ist als Natur- und Naherholungsort gefährdet
     Straßen
    Schlechter Zustand der Hafenanlagen                                           Stärken („Perlen“)
    Mangelnde Vorbereitung auf zunehmende E-Mobilität (im Pkw und                  Voslapper Groden (Naturschutzgebiet / Vogelschutzgebiet von natio-
     Radbereich)                                                                     naler Bedeutung)
    Fehlende langfristige Planung der Nutzungsstrukturen im Stadtgebiet            Banter See als Naherholungsgebiet
     erschwert die effiziente Planung der Ver- und Entsorgungsangebote              Gute Trinkwasserqualität
    Abwassereinleitung in die Jade (nahe Südstrand)                                Kavernen bieten Speichermöglichkeit für regenerative Energie
    Beseitigung von Unfallschwerpunkten                                            Freie gewerbliche Flächen als Umnutzungspotenzial
    Fehlende Carsharing-Angebote                                                   Ökologische Gewässervielfalt
                                                                                    Starke Arten- und Lebensraumvielfalt
Stärken („Perlen“)                                                                  Gelungene Beispiele bauästhetischer und energetischer Altbau-
 Seeseitige Erreichbarkeit der Wilhelmshavener Seehäfen für alle                    sanierung (z.B. Südstadt)
  Schiffsgrößen und –typen                                                          Südstrand (ohne Abwassereinleitungen)
 Radverkehrskonzept vorhanden, dessen Umsetzung aber zu schlep-                    Wassersport an der Schleuseninsel
  pend ist                                                                          Umweltverträglicher Wassersport
 Schleusenzugang zum Innenhafen (von der Bundeswehr unterhalten)                   Flächenbegrünungsauflage bei großflächigen Neubauten
 Gut ausgebautes Straßennetz mit Potenzial für verschiedene Ver-                   Nachhaltige Finanzierungspläne für Naturschutz
  kehrsträger                                                                       Natur-Kommunikation stärken
 Kurze und schnelle Wege innerhalb der Stadt                                       Pflegepläne auch für nicht geschützte Flächen
 Kaum Verkehrsbehinderungen zu den Hauptverkehrszeiten                             Naturschutzziele für Flächen definieren
 Hervorragende Trinkwasserqualität                                                 Grüne Mitte; Rosarium, Botanischer Garten wohnungsnah
 Gut funktionierende Abfallentsorgung                                              Wohnen durchgrünt und citynah: Stadtteil Siebethsburg
 E-Bike zur Reduzierung das Individualverkehrs                                     Nationalpark im Fokus
 ÖPNV durch Anpassung an älter werdende Nutzer aufwerten
                                                                                                                                                         15
DOKUMENTATION DER ZUKUNFTSKONFERENZ „WILHELMSHAVEN 2030“ IM RAHMEN VON STEP PLUS

         AG Wohnen (Wohnungsmarkt und Siedlungsentwicklung)

     Schwächen („Wunden“)
      Mangelnde Innenentwicklung und gute Wohnangebote in der Innen-
       stadt
      Zu viele Leerstände und Immobilien in schlechtem Zustand („Schrot-
       timmobilien“)
      Schlechte Wohnqualitäten an Hauptverkehrsstraßen (insb. Göker- und
       Peterstraße)
      Fehlende Barrierefreiheit und altengerechte Wohnangebote
      Fehlende Qualitäten im Wohnumfeld
      Elitäres Wohnen am Bontekai und anderswo
      Fehlende städtebauliche Verknüpfung mit den Wasserflächen
      Fehlende Nahversorgungsangebote in Teilbereichen der Stadt

     Stärken („Perlen“)
         Potenzial des Wohnens am Wasser
         Südzentrale (auch für Wohnnutzung)
         Südstadt
         Banter See: Mischung, Freizeit, Wohnen, Gewerbe
         Kulturelles Angebot in Wilhelmshaven
         Günstige Miet- und Immobilienpreise
         Naherholungsangebot im Grünen
         (Ungenutztes) Tourismuspotenzial

           – Keine Ergänzungen –

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DOKUMENTATION DER ZUKUNFTSKONFERENZ „WILHELMSHAVEN 2030“ IM RAHMEN VON STEP PLUS

    AG Soziales (Bildung, Schule, Gesundheit und Jugend)

Schwächen („Wunden“)
 Junge Leute ohne Perspektive wg. fehlender Qualifikation und fehlen-
  den Arbeitsplätzen
 Fehlender kommunaler Demografiebeauftragter
 Fehlende kommunale Altenhilfeplanung
 Verwahrlosung von öffentlichen Räumen
 Langzeitarbeitslose mit gravierenden Vermittlungshemmnissen
 Hohe Kriminalität
 Mangelnde Barrierefreiheit
 Verbesserung der Vernetzung im Bildungsbereich
 Bänke und Sauberkeit erhöhen die soziale Zufriedenheit 
  „Bürgerengagement“

Stärken („Perlen“)
    Kostenlose Theaterarbeit für Jugendliche und Kinder
    Hilfsangebote für Kinder und Jugendliche
    Gute Familienzentren
    Vorhandene Angebote für Senioren
    Umfangreiches Engagement im Ehrenamtsbereich
    Gute Ansätze in Kita- und Krippenbetreuung (aber ausreichende Ver-
     sorgung?)
    Unterstützung von Personen mit Behinderung
    Insgesamt differenzierte Beratungs- und Hilfsangebote
    Entwicklung benachteiligter und benachteiligender Stadtteile („Soziale
     Brennpunkte“)
    Keine Ausgrenzung von Minderheiten
    Gutes Netzwerk sozialer Einrichtungen für Menschen
    Sehr gute Bildungsstruktur von Kindergarten bis zum Abitur
     und berufsbildende Schulen, Volkshochschule und außerschuli-
     scher Lernort

                                                                                   17
DOKUMENTATION DER ZUKUNFTSKONFERENZ „WILHELMSHAVEN 2030“ IM RAHMEN VON STEP PLUS

     ZUKUNFTSBILDER: WELCHE QUALITÄTEN ZEICHNEN WIL-                                       I- Identifikation der Bürger mit ihrer Stadt
                                                                                           J- Jugend mit Perspektiven: Verbesserung von Ausbildungsplätz-,
     HELMSHAVEN IM JAHR 2030 AUS?
                                                                                              Studienplatz- und Freizeitangeboten
     Die Teilnehmenden haben zur Beantwortung dieser Frage gedanklich eine                 K- Kinderfreundliche Stadt
     Reise in das Jahr 2030 unternommen. In diesem Jahr ergibt ein deutsch-                L- Lebensqualität ist hoch: Wohlfühlfaktoren (weiche Standortfak-
                                                                                              toren) gesteigert durch wohnquartiersnahe Angebote in Kultur,
     landweites Ranking, dass Wilhelmshaven die Stadt mit der höchsten
                                                                                              Sport (Schwimmen, Wellness), Naherholung, Freizeit und Natur
     Lebensqualität ist. Um zu erklären, wie es zu dieser Entwicklung kommen
                                                                                           M- Multikulturelles Miteinander
     konnte, waren die Teilnehmenden aufgerufen, Erfolgskataloge zu erstel-
                                                                                           N- Nutzung der wassernahen Flächen für verschiedene Funktionen:
     len. Vertreter aus jeweils zwei Interessenfeldern erarbeiteten dabei ge-
                                                                                              Wohnen, Freizeit, Arbeiten
     meinsam ein Erfolgs-ABC, das die Qualitäts- und Erfolgsfaktoren dar-
                                                                                           O- Offshore für Ausbildung, Forschung und Arbeitsplätze
     stellt. Folgende Leitfragen standen dabei im Vordergrund:
                                                                                           P- Positive Einstellung zur Stadt (Sozialraum, Wohnraum)
      Was zeichnet Wilhelmshaven in 2030 aus, dass die Stadt eine so gute                 Q- Qualitatives Wohnen
       Bewertung erhalten hat?                                                             R- Ressortübergreifendes Stadtmanagement,
      Welche Weichen wurden richtig gestellt, dass Wilhelmshaven so er-                      Rehaklinik „WHV“ ist bundesweit führend
       folgreich werden konnte?                                                            S- Städtebauliches Konzept wurde realisiert,
                                                                                              Südzentrale ist Geschichte
     Themengruppe 1 („Wohnen“) und 5 („Soziales“):                                         T- Tagesbetreuung für Menschen, die Hilfe benötigen, ist gesichert
                                                                                           U- Umwandlung von Schrottimmobilien in lebenswertem Wohnraum
         A- Altengerechtes Wohnen,                                                            ist gelungen,
            Arbeitslosigkeit gesenkt,                                                         Unterhaltungsmöglichkeiten für Jung und Alt
            Abriss von Schrottimmobilien und Forcierung der Neubautätig-                   V- Versorgung im Nahbereich ist gesichert
            keit                                                                           W- Würdigung ehrenamtlicher Tätigkeiten,
         B- Barrierefreiheit überall,                                                         Wertschätzung sozialer Arbeit
            Brilliante Bildung (-sentwicklung) umgesetzt                                   X- X-fache Angebote für Jugendliche
         C- Charmante Wohnumfeldgestaltung                                                    XXL-Wohnen für Familien
         D- Demografisches Gleichgewicht                                                   Y- Y(Marine)-Standort ist der größte in Deutschland
         E- Erfolgreiches ehrenamtliches Engagement: Akzeptanz und Zu-                     Z- Zukunftspreis der EU für Wohnen und Soziales,
            spruch des Ehrenamtes durch gesellschaftsrelevante Gruppen                        Zweiundzwanzigtausend Einwohner mehr
            und Institutionen maßgeblich gefördert
         F- Familienfreundliche Wohnquartiere                                           Themengruppe 2 („Wirtschaft“) und 6 („Bildung“)
         G- Generationsübergreifende Wohnprojekte
         H- Hafen und Wohnen unter einem Hut: Wohnen am Wasser ver-                        A- Arbeitsplätze, Ausbildungsplätze
            träglich gestaltet                                                             B- Barrierefreie Stadt,
                                                                                              Bildung umfangreich vernetzt
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DOKUMENTATION DER ZUKUNFTSKONFERENZ „WILHELMSHAVEN 2030“ IM RAHMEN VON STEP PLUS

    C- Containerlogistik und- umschlag,                                               L- Lebensmittelfabrik ist gebaut,
       Chemiepark ausgebaut um Ineos,                                                    Logisitikdrehscheibe,
       Camping- und Wohnmobilplatz,                                                      Lebenslanger Lernort
       CKD-Werk Voslapper Groden (Completely Knocked Down -                           M- Marinestandort (einziger),
       stammt aus der Automobilindustrie und beschreibt eine beson-                      Meerestechnik-Zentrum
       dere Form der Herstellung und Vermarktung von Fahrzeugen.                      N- Nachhaltige Stadtentwicklung
       Der Automobilhersteller exportiert dabei das noch nicht gefertig-              O- Offshore-Kompetenzzentrum Wilhelmshaven
       te Fahrzeug in der Form von Einzelteilen, das in dem jeweiligen                P- Profitable Unternehmen
       Importland zu einem fahrfähigen Fahrzeug zusammengesetzt                       Q- Qualifikationsniveau ist hoch
       und dort verkauft wird.)                                                       R- Regionale Identifikation ist hoch
    D- Demografischen Wandel positiv genutzt                                          S- Stadtmarketing und Plakatwerbung,
    E- Erweiterter Energiestandort (Offshore, „Power to gas“, …),                        Sportangebot ist umfangreich
       Einkaufsstadt,                                                                 T- Tourismus und Naturerbe Wattenmeer,
       Energielogisitk                                                                   Tor zur Welt      Jade-Weser-Port für Wirtschaft
    F- Familiengerechte Stadt                                                                              Studentenaustausch durch Jade Hochschule
    G- Gebäudeverknappung und –sanierung,                                             U- Umweltverträgliche Technologieentwicklung (siehe Meeres-
       Grodendamm geöffnet,                                                              technik-Zentrum)
       Güterverkehrszentrum,                                                          V- Verkehrswegenetz ist sehr gut (Land / Wasser / Luft)
       Gewerbeansiedlungen,                                                           W- Weiterbildungsangebot ist ausdifferenziert
       Gründerzentren                                                                 X- X-Port Welthandel
    H- Handels- und E-Commerce Zentrum (vgl. Amazon),                                 Y- Y (=Marine) – Arsenal leistet Premiumausbildung für die Wirt-
       Hafenentwicklung = positiv,                                                       schaft
       Hochschulstadt                                                                 Z- Zentrum für Meerestechnik verbindet Hochschulen und maritime
    I- Industrietourismus,                                                               Industrie
       Innovationsstandort,
       Investitionsstandort,                                                       Themengruppe 3 („Stadträume“) und 8 („Image“)
       Infrastruktur (Verkehr und Tourismus)
    J- Jugendarbeitslosigkeit beseitigt,                                              A- Arbeitsplatzsicherung,
       Jugendherberge gebaut,                                                            Architektonische Besonderheiten
       JWP – Ausbaustufe II                                                           B- Banter See Park
    K- Kooperation (interkommunal),                                                   C- Corporate Identity für die Stadt Wilhelmshaven
       Krankenhaus,                                                                   D- Denkmäler,
       Kulturstandort ausgebaut                                                          Demografie
                                                                                      E- Energiedrehscheibe,
                                                                                         Einzelhandelskonzept
                                                                                                                                                  19
DOKUMENTATION DER ZUKUNFTSKONFERENZ „WILHELMSHAVEN 2030“ IM RAHMEN VON STEP PLUS

         F-   Freizeitwert sehr hoch                                                    W- Wir-Gefühl gestärkt,
         G-   Generationsübergreifende Stadt                                               Wohnqualität verbessert
         H-   Hafenentwicklung                                                          X- X-tra-Klasse,
         I-   Innenstadt quicklebendig und attraktiv,                                      XXL-Standort über 100 000 Einwohner
              internationale Kontakte weltweit                                          Y- Y-Trasse verwirklicht
         J-   JWP voll ausgelastet,                                                     Z- Zusammenschluss Jade-Bay-Region,
              junges dynamisches Wilhelmshaven                                             Zuganbindung Fernverkehr
         K-   Konzept aus 2013 (Step Plus) wurde vollständig umgesetzt,
              Kultur in der Südzentrale
         L-   Lifestyle und Lebensqualität
         M-   Marinestandort,
              Maritimes Flair
         N-   Neubürger-Weltmeister,
              Naturnaher Tourismus
         O-   Oceanis-Marina fertiggestellt,
              Öffentlicher Nahverkehr optimiert,
              Optimierung Konzern Stadt (seit 2016 abgeschlossen)
         P-   Produktionsstandort gestärkt,
              Pendler zu Einwohnern geworden
         Q-   Qur-Ort
         R-   Radfahrerstadt Nr.1
         S-   Standort für Bildung und Forschung ausgebaut,
              Südstadt komplett saniert,
              Step Plus 100 % umgesetzt,
              Schuldenfrei,
              Sportmetropole
         T-   Touristenmagnet Thalasso-Therapie-Zentrum,
              Tiefwasserhafen ausgebaut (4. Ausbaustufe)
         U-   UNESCO Welt(kultur)erbe weltweit bekannt,
              Unternehmerkultur ausgeprägt,
              Universitätsstadt
         V-   Verwaltungsoptimierung abgeschlossen,
              Vielfältige Kulturlandschaft erfolgreich etabliert

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DOKUMENTATION DER ZUKUNFTSKONFERENZ „WILHELMSHAVEN 2030“ IM RAHMEN VON STEP PLUS

Themengruppe 4 („Natur“) und 7 („Verkehr/                                          W- Weltnaturerbetourismus > 40 %
Infrastruktur“)                                                                       Wassersport: Zufahrt 24 Stunden
                                                                                   X- X. und letzte Step Plus Runde abgeschlossen
    A- Attraktiviert: ÖPNV-Angebot, Straßen-Radwegenetz und Bahn-                  Y- Yachthäfen umweltfreundlich gestaltet
       anbindung                                                                   Z- Zugverkehrsnetz auch in touristische Standorte ausgebaut und
    B- Brücke Grodendamm für Wassersport                                              elektrifiziert
    C- Camping- / Wohnmobilstellplatz am westlichen Banter See
    D- Deutliche Verbesserung der Straßen- / Fahrradwegoberflächen
    E- E-Mobilität-System in Wilhelmshaven und P+Ride
    F- Flächensparendes Verkehrssystem mit Reduzierung von Stra-
       ßenflächen,
       Freizeit und Erholung auf der Schleuseninsel
    G- Grüne Mitte Weiterentwicklung
    H- Hafentorbrücke
    I- IC-Anbindung, Fernverkehrsanbindung Bahn, Durchbindung bis
       HB / H (IC) und OS (RE)
    J- Jugendherberge / -hotel am Innenhafen “Marina“
    K- Klare Siedlungsstruktur und Raumordnung als Grundlage zur Inf-
       rastrukturplanung
    L- Landschafts- und Naturräume nachhaltig gesichert (Watten-
       meer)
    M- Marina; Nordseite Wiesbadenbrücke, Ostseite Grodendamm
    N- Nahverkehrsnetz auf alle Bedürfnisse optimal angepasst
       Naturräume (geschützte) wurden erhalten
    O- Oberzentrum für Metropolregion
    P- Pendler-Parkplätze am Stadtrand
    Q- Qualität aller Wasserflächen optimal
    R- Radverkehrskonzept erfolgreich umgesetzt, Radstationen
    S- Seniorengerechte Verkehrsraumgestaltung: Verbesserung der
       Übersichtlichkeit, Perspektive der Senioren erkunden, Analyse
       der Unfallgründe,
    T- Tourismuskonzept für Wilhelmshaven ökologisch gelöst
    U- Umweltschutzaspekte werden bei Planungen berücksichtigt
    V- Versorgungsstrukturen dezentral

                                                                                                                                                21
DOKUMENTATION DER ZUKUNFTSKONFERENZ „WILHELMSHAVEN 2030“ IM RAHMEN VON STEP PLUS

     ZUKUNFTSBILDER DER HOMOGENEN INTERESSENFELDER                                      Niederlanden zur Ostsee durch Mund-zu-Mund-Propaganda und
                                                                                        Marketingstrategien einen Abstecher nach Wilhelmshaven machen und
     Im zweiten Teil dieser Arbeitsphase arbeiteten die Teilnehmenden an                beim Passieren der Kaiser-Wilhelm-Brücke vom See her das Wow!-
     ihren Tischen - in homogener Zusammensetzung nach Interessenfeldern                Erlebnis im Großen Hafen vor Augen haben. Dieses Erlebnis geben sie
     ihre Zukunftsbilder                                                                auch gerne an ihre Segelfreunde weiter.

      Interesse 1: Ich möchte, dass die Menschen in Wilhelmshaven                       Auch in der Südstadt von Ahrstraße bis Werftstraße ist es gelungen mit
      attraktive Wohnmöglichkeiten und ein städtebaulich anspre-                        Hilfe von Förderprogrammen und Eigenmitteln der Stadt den
      chendes Wohnumfeld vorfinden und sich in der Nähe mit dem                         Wohnungsbestand durch fortlaufende Modernisierungen aufzuwerten.
      täglichen Bedarf versorgen können.                                                Gleichzeitig sind nicht mehr sanierungsfähige Wohngebäude abgerissen
                                                                                        und durch Neubauten ersetzt worden. Ebenfalls ist es erreicht worden
     „Es ist endlich gelungen die Wilhelmshavener Südseite zwischen Kaiser-             den Grünanteil im Stadtteil für Naherholungszwecke zu erhöhen.
     Wilhelm-Brücke und Banter See zum Stadtteil mit Wohnen am Wasser,
     Freizeit- und Tourismusbereichen am und auf dem Wasser, Naherholung                Im Stadtnorden ist der geordnete Rückbau überzähliger Gebäude
     am Südufer des Banter Sees weiterzuentwickeln. Flächen, die bisher von             abgeschlossen. Es liegt wieder eine aktive Eigentümerstruktur vor, die
     Industriebetrieben belegt waren, sind inzwischen zu                                sich offensiv um das Erscheinungsbild und den Zustand kümmert. Der
     Dienstleistungsstandorten mit Hafen- und Wassernutzung umgewandelt                 Stadtnorden verfügt über ein attraktives Zentrum sowie eine hohe
     worden. Es ist erreicht worden, durch ein deutliches politisches                   Identifikation und aktive Vereine im Stadtteil.
     Bekenntnis die Entwicklung der Südseite für Wohnen am Wasser,
                                                                                        In Potenburg gibt es für jedes Alter die passende Wohnung. Das Gebiet
     Dienstleistungen, nicht störendes Gewerbe, Freizeit, Tourismus,
                                                                                        verfügt über eine Mischung aus Einfamilien- und Doppelhäusern und
     Wasserspor, Campingplatz, Jugendherberge auf- und auszubauen.
                                                                                        Mehrfamilienhausbebauung. Prototypen für zukünftige Wohnformen
     Bereits 2020 ist es erfolgreich gelungen, mit den einstmals vorhandenen
                                                                                        unter energetischen und energieeinsparenden Gesichtspunkten sind hier
     Industriebetrieben im Konsens verhandelte Lösungen zur Verlagerungen
                                                                                        entstanden. Wohnangebot für junge Familien und ältere Mitbürger
     bzw. Umsiedlung innerhalb des Stadtgebietes zu erreichen.
                                                                                        konnten hier umgesetzt werden. Diese leisten einen wichtigen und
     Damit war der Weg frei für die weit über die Stadtgrenzen der Stadt                wesentlichen Beitrag für Zuzüge.“
     beachtete Attraktivierung der ehemaligen Hafenbecken zwischen Kaiser-
     Wilhelm-Brücke und Mariensieler Schleuse. Ebenfalls ist es gelungen,
     vermehrt Zuzüge nach Wilhelmshaven zu veranlassen und die
     Wirtschaftskraft Wilhelmshavens zu stärken, insbesondere in Bezug auf
     die Zuwächse der Einkommen und Gewerbesteuer.

     Mit der Bebauung der Wiesbadenbrücke ist ein städtebauliches Highlight
     entstanden, das den Wassersportgästen, die auf dem Weg von den

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DOKUMENTATION DER ZUKUNFTSKONFERENZ „WILHELMSHAVEN 2030“ IM RAHMEN VON STEP PLUS

                                                                                   Die zweite Ausbaustufe des Jade Weser Ports ist umgesetzt, eine dritte
                                                                                   bereits geplant. Mittlerweile verfügt der JWP über 35 Kräne. Durch
                                                                                   diesen Erfolg hat sich auch die Zukunftsbrache Logistik gut entwickelt.
                                                                                   Die angrenzenden Logistikflächen und das Güterverkehrszentrum sind
                                                                                   ausgelastet. Auch mit der Elektrifizierung der Bahntrasse wurde eine
                                                                                   Voraussetzung dafür geschaffen.

                                                                                   Der Voslapper Groden hat sich zu einem Standort der Automobilindustrie
                                                                                   entwickelt, Die benötigten Einzelteile gelangen über die Jade Weser
                                                                                   Logistic Zone zum nahe gelegenen Werk, um im weiteren Verlauf für den
                                                                                   Export zusammengestellt zu werden.

                                                                                   Der weitere Hafenausbau auch abseits des Jade Weser Ports sichert die
                                                                                   nachfragegerechte Bereitstellung von hafenaffinen Dienstleistungen, vor
                                                                                   allem im Bereich von Reparaturen und Zulieferung.

                                                                                   In 2030 hat sich die Stadt Wilhelmshaven zu dem Energiestandort der
                                                                                   Bundesrepublik Deutschland entwickelt: Die Deutsche Flüssigerdgas
                                                                                   Terminal Gesellschaft mbH (DFTG) hat den Terminal für den Import von
                                                                                   Flüssigerdgas (LNG) und den Weitertransport des Erdgases über
                                                                                   Pipelines realisiert. Entsprechend den Vorstellungen ist Wilhelmshaven zu
                                                                                   einem zentralen Standort für den Bau von Offshore-Windenergieanlagen
                                                                                   geworden. Am Innen- und Außenhafen konzentrieren sich Betriebe für
                                                                                   die Bereiche Errichtung, Produktion und Service. Auch neue
                                                                                   Speichertechnologien, die die Energie aus den Offshore-
 Interesse 2: Ich möchte, dass etablierte und innovative Unter-                    Windenergieanlagen in Wasserstoff und Methan umwandeln (power-to-
 nehmen Wilhelmshaven als Standort für die Zukunft wählen                          gas) kommen hier zur Anwendung.
 und sichere und hochwertige Arbeitsplätze bieten.
                                                                                   Auch der Marinestandort hat durch die Verlagerung der Korvetten nach
Anlässlich des 25-jährigen Bestehens des Jade Weser Ports erfolgt ein              Wilhelmshaven an zusätzlicher Bedeutung gewonnen. Das Marinearsenal
Radiiointerview, in dem die wirtschaftlichen Erfolge der Stadt                     hat sich hierdurch vergrößert.
Wilhelmshaven von verschiedenen Akteuren erläutert werden.
                                                                                   Auf den Gewerbeflächen westlich der Kernstadt haben sich zahlreiche
Wesentliche Themen sind:
                                                                                   Unternehmen aus der Lebensmittelproduktion niedergelassen. Der
                                                                                   wirtschaftliche Wohlstand der Stadt wird darüber hinaus von einem
                                                                                                                                                        23
DOKUMENTATION DER ZUKUNFTSKONFERENZ „WILHELMSHAVEN 2030“ IM RAHMEN VON STEP PLUS

     wachsenden Mittelstand getragen. Dieser ist vor allem in den Bereichen             Für eine weitere Belebung der Innenstadt sorgt der neue
     Handwerk und dem Anlagenbau tätig.                                                 Hochschulstandort, Die stetig steigende Studierendenzahl, die
                                                                                        mittlerweile die 10.000-Marke erreicht hat, erforderte die Erweiterung
     Der Einzelhandel in der City ist belebt. Die Einzelhändler haben die               der Hochschule. Das Hochschulzentrum, das als „Lieferant für
     Potenziale des E-Commerce genutzt, wodurch das Einkaufen in                        Fachkräfte“ dient, befindet sich nun im ehemaligen Karstadtgebäude und
     Wilhelmshaven für die Bewohner wie auch die Besucher zu einem                      damit mitten im Herzen der Stadt.
     Erlebnis geworden ist. Auch durch eine florierende Gastronomie ist die
     Marktstraße wieder erstarkt. Von der lebendigen Innenstadt profitieren             An der Emsstraße können Start-ups im Technologie- und
     auch der Tourismus sowie die Beherbergungsbetriebe.                                Gründerzentrum ihre Unternehmen professionell und erfolgreich
                                                                                        aufbauen. Hier finden auch die Fachbereiche Medien, Wirtschaft und
                                                                                        Maschinenbau der Fachhochschule gesuchte Partner für Forschung und
                                                                                        Entwicklung in den Bereichen Energietechnik und Elektronik. Hier
                                                                                        befindet sich auch das Zentrum für Meerestechnik. Diese Einrichtungen
                                                                                        zeigen, wie sehr es in Wilhelmshaven gelungen ist, Wissenschaft und
                                                                                        Wirtschaft zusammenzubringen. Dieses Bündnis bildet somit die
                                                                                        Keimzelle für einen eigenen Wirtschaftsfaktor.

                                                                                        Diese wirtschaftliche Bedeutung der Stadt Wilhelmshavens hat dazu
                                                                                        geführt, dass die Konferenz der GU-Mitgliedsstaaten 2031 in der
                                                                                        Jadestadt stattfindet.

                                                                                        Auch die Fortschreibung des Stadtentwicklungsplans im Step 30+ wird
                                                                                        bereits vorangetrieben.

                                                                                         Interesse 3: Ich möchte, dass Menschen nach Wilhelmshaven
                                                                                         kommen, um die Besonderheiten der Stadt erleben zu wollen
                                                                                         und dabei vielfältige Einkaufs-, Kulturangebote sowie attraktive
                                                                                         Stadträume mit hochwertiger Architektur vorfinden.

                                                                                        Flair am Meer 2030

                                                                                        „Samstag, 13 Uhr. Nach einem anregenden Einkaufsbummel geht’s nun
                                                                                        zum Wasser. Die Promenade Jadeallee ist mittlerweile als Flaniermeile bis
                                                                                        zum Südstrand ausgebaut worden. Über die Grodendamm-Brücke am
                                                                                        Banter See Park vorbei mit dem neuen Veranstaltungszentrum flanieren
24
DOKUMENTATION DER ZUKUNFTSKONFERENZ „WILHELMSHAVEN 2030“ IM RAHMEN VON STEP PLUS

wir auf dem Holzsteg am Großen Hafen an Segelbooten, Jachten und                    Ein attraktiver Umbau des Helgolandhaus und der Umgebung hat
zahlreichen Cafés vorbei. Eine Mutter mit Ihrem Sohn winkt von der City-             stattgefunden.
Seilbahn herunter und beide blicken gespannt auf die neue Bebauung auf
der Wiesbadenbrücke. Am Südstrand angekommen sieht man ein Meer                     Südsandstrand und tideunabhängiges beheiztes schwimmendes
von farbigen Badehandtüchern am Sandstrand an der Bühne. Jetzt ist                   Schwimmbad, das Teil des Thalassso Zentrum Wilhelmshaven ist
Sonne tanken angesagt, denn heute Abend findet das Jade-Musikfestival
an der Seebühne am Banter See statt.“                                               Rückbau leerer Häuser

Folgende Merkmale kennzeichen Wilhelmshaven 2030:                                   Stadtweites kostenfreies W-Lan-Netz

                                                                                    Gesundheitstourismus an der Jade Hochschule
 Am Banter See finden sich neben der Seebühne auch ein Tagungs-
  und Veranstaltungszentrum sowie eine Gastronomiemeile, die zum                    In 2030 ist die City ein attraktiver Einzelhandelsstandort in Wilhelms-
  Flanieren einlädt.                                                                 haven, an dem nicht nur Ketten, sondern zunehmend auch unterneh-
 Das Weltnaturerbe Wattenmeer erstreckt sich mittlerweile entlang der               mergeführter Einzelhandel zu finden ist. Die Eigentümer wurden hier-
                                                                                     für aktiv eingebunden. Die Erstellung der Werbeleitsatzung, Gestal-
  gesamten Nordseeküste. Dies stärkt auch den Wilhelmshavener Tou-
                                                                                     tungssatzung und die Einrichtung eines Business Improvement Dis-
  rismus.
                                                                                     tricts haben wesentlich zu diesem Einkaufserlebnis auf der Marktstra-
 Der Jade Weser Port ist zu einem Aushängeschild der Stadt gewor-                   ße beigetragen, Attraktive Fassaden der Gebäude prägen den Stra-
  den.                                                                               ßenraum.

 Eine zentrale und einladende Tourist Info besteht (vgl. Fotomontagen              Shopping am Strand
  auf der nächsten Seite).
                                                                                    Marina am Bontekai ist die „Göttin der Steganlagen“, Auch die Kunst-
 Bereits an den Eingangstoren zur Stadt werden die Qualitäten der                   halle hat an diesem attraktiven Standort ihren Platz gefunden.
  Wilhelmshavener Stadträume sichtbar. Für die 2022 in Wilhelmshaven
  stattgefundene Landesgartenschau wurden die Einfallstraßen zu Al-                 Mit der Einrichtung einer Strategiezentrale rückt das Stadtmarketing
                                                                                     ins Zentrum (vgl. Abbildung auf der nächsten Seite)
  leen umgestaltet.

 Die Stadt Wilhelmshaven verzeichnet einen stetigen Einwohnerzu-                   Öffnung der“ I. Hafeneinfahrt“
  wachs.

 Wilhelmshaven ist größter Bundeswehrstandort in Deutschland

 Die Stadt hat sich viel mit den Bedürfnissen ihrer älteren Mitmenschen
  beschäftigt, und viele Stadträume barrierefreie umgestaltet
                                                                                                                                                         25
DOKUMENTATION DER ZUKUNFTSKONFERENZ „WILHELMSHAVEN 2030“ IM RAHMEN VON STEP PLUS

      Strategiezentrale Stadtmarketing (Abbildung zur Verfügung gestellt von Zukunftskonferenzteilnehmer)   Fotomontage „Neue TouristInformation“ (Foto zur Verfügung gestellt von Zukunftskonferenzteilnehmer)

26
DOKUMENTATION DER ZUKUNFTSKONFERENZ „WILHELMSHAVEN 2030“ IM RAHMEN VON STEP PLUS

 Interesse 4: Ich möchte, dass in Wilhelmshaven Naturräume als                       Busch, Hessens-Ebkeriege. Auch der alte Marschkomplex bleibt erhal-
 Lebensraum für verschiedene Tier- und Pflanzenarten erhalten                        ten. Für diese wurden feste Strukturen geschaffen und Konzepte für
 bleiben und die Menschen eine intakte Natur und Landschaft                          die Pflege erarbeitet.
 erleben können.
                                                                                    Bei neuer Bebauung von Industrieflächen werden Schutzmaßnahmen
 Grünvernetzung Wohnbereich Nord-Süd-Achse: die Maadeaue ist Teil                   durch Fachgutachter oder Planer entwickelt. Dieses Vorgehen ist
  des Kompensationsflächenpools, der erheblich erweitert wurde.                      mittlerweile landes- und sogar bundesweite Praxis geworden. Ein Teil
                                                                                     der Steuern wird für den Schutz von Natur und Umwelt verwendet.
 Mehr Aktivitäten in der “Grünen Mitte“ und anderen wertvollen Natur-
  räumen tragen dazu bei, dass die Natur erlebbar ist.                              Die Südseite steht mittlerweile fest in Verbindung mit Natur, Freizeit
                                                                                     und Erholung.
 Die wertvollen Naturräume werden erhalten und entwickelt. Zu ihnen
  gehören: Breddewarden, Maade, Mariensiel-Rüstersiel, Bordumer                     Der Rosenkongress (2016) und die Landesgartenschau (2022) finden
                                                                                     in Wilhelmshaven statt.
                                                                                                                                                          27
DOKUMENTATION DER ZUKUNFTSKONFERENZ „WILHELMSHAVEN 2030“ IM RAHMEN VON STEP PLUS

      Auf dem Gelände der Raffinerien sind seltene Orchideenarten zu fin-               Interesse 5: Ich möchte, dass Wilhelmshaven interessant ist für
       den                                                                               Kinder, Jugendliche, Familien, Erwachsene und ältere Men-
                                                                                         schen mit vielfältigen Angeboten für ein selbständiges und
                                                                                         selbstbestimmtes Leben und dass es Orte der Begegnung gibt.

                                                                                        Karla Kolumna berichtet auf Radio Jade aus Wilhelmshaven. Die Stadt
                                                                                        erhält im Jahr 2031 den Zukunftspreis der EU. Ein Besuch von drei ver-
                                                                                        schiedenen „Zukunftsorten“ der Stadt zeigt die Gründe auf:

                                                                                        Bericht aus einer Schule, Auszüge aus Gesprächen mit Schülern:

                                                                                         Neue Medien werden flächendeckend in der Schule eingesetzt (z.B.:
                                                                                          Tablets).

                                                                                         Zukunftstag Jade Hochschule: Die Schüler können schon frühzeitig
                                                                                          erste Kontakte zu späteren Ausbildungsangeboten knüpfen. Dazu ge-
                                                                                          hört auch das Zentrum für Meerestechnik.

                                                                                         Freizeit- und Sportangebote: Wilhelmshaven ist dt. Meister im Ru-
                                                                                          dern, Wassersport ist für junge Leute attraktiv, im Banter See sind kei-
                                                                                          ne Algen mehr.

                                                                                         Nachtleben wurde gestärkt: In der Innenstadt gibt es nun wieder mehr
                                                                                          Discos. Das ausgeweitete Angebot der „Nachteule“ sorgt dafür, dass
                                                                                          die Jugendlichen auch wieder sicher nach Hause kommen.

                                                                                         Auch die Marina am Bontekai hält mit dem neuen Beachclub ein at-
                                                                                          traktives Freizeitangebot für die Jugendliche bereit. Am Banter See
                                                                                          wurde eine Seebühne gebaut.

                                                                                         Die Landesbühne erhält einen Theaterpreis. Die gute Jugendarbeit
                                                                                          bekommt nun auch von außen die verdiente Anerkennung.

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