FRANKFURT, ABER RICHTIG! - WAHLPROGRAMM zur Kommunalwahl am 14. März 2021 - zur Kommunalwahl am 14. März 2021

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FRANKFURT, ABER RICHTIG! - WAHLPROGRAMM zur Kommunalwahl am 14. März 2021 - zur Kommunalwahl am 14. März 2021
WAHLPROGRAMM
zur Kommunalwahl am 14. März 2021

FRANKFURT,
ABER
RICHTIG!
FRANKFURT, ABER RICHTIG! - WAHLPROGRAMM zur Kommunalwahl am 14. März 2021 - zur Kommunalwahl am 14. März 2021
Vorwort

FRANKFURT, ABER RICHTIG!
Liebe Frankfurterinnen und Frankfurter,

seit mehr als 25 Jahren setzen sich die BÜRGER FÜR FRANKFURT BFF für unsere Stadt und ihre
Bürger ein. Als größte parteifreie Wählervereinigung in Frankfurt vertreten wir Ihre Interes-
sen in allen 16 Ortsbeiräten, der Stadtverordnetenversammlung und im Magistrat.

Dabei wissen wir, was zählt. Denn wir sind engagierte Frankfurter Bürger, die hier leben, arbei-
ten, wohnen, einkaufen, ausgehen. Als Kenner der Stadtgesellschaft machen wir Politik aus-
schließlich für Frankfurt, also im Bereich des kommunalen Ehrenamtes, ohne Partei zu sein.
Deshalb sind wir keiner bundespolitischen Agenda verpflichtet, sondern folgen ausschließlich der
praktischen politischen Vernunft. Wir sind unabhängig und wir denken frei!

Ihre Stimme am 14. März 2021 der Liste der BÜRGER FÜR FRANKFURT BFF zu geben, ist deshalb
eine Entscheidung, die viele gute Gründe hat. Diese finden Sie in unserem Programm für die
Wahlperiode 2021 bis 2026, das Ihnen hier vorliegt. Wir dokumentieren damit unsere Bereit-
schaft und den Willen, weiterhin Verantwortung zu übernehmen und auch in den nächsten fünf
Jahren die Politik in und für Frankfurt mitzugestalten. Unser Programm ist keine Wunschlis-
te mit Versprechungen, die sich ohnehin nicht einlösen lassen, sondern es enthält umsetzbare
Vorschläge, die auf einer genauen Kenntnis des Möglichen und des Notwendigen für unsere
Heimatstadt Frankfurt basieren.

Es ist das Programm für einen längst überfälligen Politikwechsel – für die Beendigung der nahezu
unumschränkten Parteienherrschaft im Rathaus Römer, einer zutiefst zerstrittenen Schwarz-
                          Rot-Grünen Koalition und für eine Politik mit guten Zukunftspers-
                          pektiven. Bitte urteilen Sie selbst!

                          Ihr

                          Mathias Mund
                          Vorsitzender
                          BÜRGER FÜR FRANKFURT BFF e.V.

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FRANKFURT, ABER RICHTIG! - WAHLPROGRAMM zur Kommunalwahl am 14. März 2021 - zur Kommunalwahl am 14. März 2021
Inhalt

    DIE BÜRGER FÜR FRANKFURT BFF ...
    zu kommunaler Demokratie und Bürgerbeteiligung    Seite 8

    zu Haushalts- und Finanzpolitik                  Seite 10

    zu Sozial- und Wohnungspolitik                   Seite 14

    zu Familien-, Jugend- und Seniorenpolitik        Seite 16

    zu Stadtplanung und Stadtentwicklung             Seite 19

    zu Stadtökologie und Klimaanpassung              Seite 22

    zu Mobilität und Verkehrsplanung                 Seite 24

    zu Sicherheit und Ordnung                        Seite 30

    zu Sauberkeit                                    Seite 32

    zu Kultur-, Freizeit und Sportpolitik            Seite 35

    zu Bildungspolitik                               Seite 38

    zu Integration                                   Seite 40

    zur Corona-Krise                                 Seite 43

    Ihre BFF-Kandidaten                              Seite 44

4                                                          5
FRANKFURT, ABER RICHTIG! - WAHLPROGRAMM zur Kommunalwahl am 14. März 2021 - zur Kommunalwahl am 14. März 2021
Alfred Fuhr                                                               Mathias
                          Thomas                    Hans Joachim          Mund
                          Budenz                    Mendig                                         Carl-Philip
                                                                                                                                 Jürgen Kuhn
                                                                                                 Graf zu Solms-
                                                                                                   Wildenfels

              Rosemarie
              Lämmer                                                                Ingeborg                      Ayfer Arslan
                                                              Qing Chen             Leineweber
                                   Silvia Sánchez

       6                                                                                                                          7
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Kommunale Demokratie und
Bürgerbeteiligung

Der Zustand der städtischen Demokratie ist         UNSERE POSITIONEN:                              • Der faktisch in der Stadtverordnetenver-
in vielerlei Beziehung schlecht, die Macht der                                                       sammlung und zum Teil auch in den Orts-
Bundesparteien und ihrer Frankfurter Able-         • Jegliche Möglichkeit direkter Demokratie        beiräten herrschende Fraktionszwang muss
ger ist zu groß. Diese Macht wird dazu miss-         soll bei wichtigen Fragen kommunaler            beendet werden. Diesbezüglich ist eine öf-
braucht, ein Netz von Einflussnahme und Ab-          Politik ausgeweitet und genutzt werden.         fentliche Selbstverpflichtung der Mandats-
hängigkeiten quer durch fast alle Bereiche           Deshalb ist bei Bund und Land darauf hin-       träger ebenso anzustreben wie eine Veranke-
der Stadt zu spinnen. Der AWO-Skandal, in            zuwirken, dass die Einleitung von Bürger-       rung in der Geschäftsordnung der jeweili-      • Seitens der Stadtverordneten sind künftig
den sowohl CDU, SPD als auch GRÜNE in                begehren erleichtert und die Gültigkeit         gen Gremien.                                     ebenfalls Fragen an die Dezernenten zu ak-
Frankfurt mit mindestens jeweils einer Per-          von Bürgerentscheiden mit deutlich nied-                                                         tuellen kommunalpolitischen Themen und
sonalie verstrickt sind, ist hierfür ein trauri-     rigeren Hürden ermöglicht werden. Ei-         • Die Bürgerfragestunde in den Ausschuss-          Entwicklungen erlaubt, auch wenn von
ges Beispiel.                                        nen ersten wichtigen Schritt hat das Land       sitzungen der Stadtverordnetenversamm-           den Dezernenten nicht zu diesen berichtet
                                                     Hessen mit der Absenkung des Quorums            lung wird in allen Fachausschüssen gleicher-     wurde.
Das Ergebnis des bislang ersten, einzig und          für Bürgerentscheide von 25 % auf 15 %          maßen strukturiert, so dass das jeweilige
alleine am Quorum gescheiterten Bürger-              in Städten mit mehr als 100.000 Einwoh-         Prozedere für die anwesenden Bürger ein-       • In den Aufsichtsratsgremien der städtischen
entscheids im Juni 2016 zur Rettung der tra-         nern zum 01.01.2016 bereits vollzogen.          heitlich und somit leicht verständlich sowie     Gesellschaften und Beteiligungen müssen
ditionsreichen Niederräder Galopprennbahn                                                            gut nachvollziehbar ist.                         zukünftig auch Mitglieder aller Oppositi-
hat eindrucksvoll gezeigt, wie wenig reprä-        • Ebenfalls seit Anfang 2016 kann die Stadt-                                                       onsfraktionen vertreten sein, die mehr als
sentativ die Mehrheitsmeinung von Magis-             verordnetenversammlung anstelle einer         • Berichte und Präsentationen der Dezernen-        fünf Stadtverordnete umfassen.
trat und Stadtverordnetenversammlung zu              eigenen Entscheidung die Durchführung           ten in den Fachausschüssen erfolgen zu-
manch politischer Fragestellung in Frankfurt         eines Bürgerentscheids beschließen, das         künftig erst nach erfolgter Diskussion der     • Da der Ortsbezirk 6 nach Einwohnerzahl
ist. Dies gilt es zu ändern.                         sogenannte „Vertreterbegehren“. Von die-        Tagesordnungspunkte. Ausnahmen hierzu            und Fläche einer mittleren hessischen
                                                     ser Möglichkeit ist bei für unsere Stadt        bedürfen einer Zweidrittelmehrheit der           Großstadt gleicht, ist eine Neuaufteilung
                                                     bedeutenden Zukunftsentscheidungen zu-          Ausschussmitglieder. Die Berichte selbst         der betreffenden neun Stadtteile in min-
                                                     künftig Gebrauch zu machen und somit            sind möglichst kurz zu halten.                   desten zwei Ortsbezirke anzustreben.
                                                     den Bürgerinnen und Bürgern die Be-
                                                     schlussfassung unmittelbar zu übertragen.

                                                   • Bei den ersten drei vom Magistrat und/
                                                     oder den Fraktionen angemeldeten The-
                                                     men zu einer Plenarsitzung der Stadtver-              Bürgerbegehren und Bürgerentscheide sind
                                                     ordnetenversammlung muss ein aktueller                   wichtige Instrumente der Demokratie.
                                                     Bezug vorliegen. Ist dieser nicht schlüssig            Wir setzen uns dafür ein, dass die Bürger
                                                     nachvollziehbar, wird das angemeldete The-                  über diese Mittel deutlich mehr und
                                                     ma auf der jeweiligen Tagesordnung nach-                 öfter direkten Einfluss auf Frankfurts
                                                     rangig behandelt.                                                        Stadtpolitik nehmen.“
                                                                                                                                         Jürgen Kuhn

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Haushalts- und Finanzpolitik

     Die skandalösen Vorgänge um den Sozial-         AWO-Komplex“ abgelehnt – ein Schlag ins
     konzern AWO (Arbeiterwohlfahrt) in Frank-       Gesicht all jener, die wissen wollen, warum
     furt und Wiesbaden haben nicht nur die          sich die AWO-Chefs Traumgehälter und Lu-
     Glaubwürdigkeit dieser der SPD naheste-         xus-Dienstwagen leisten konnten.
     henden Organisation und des derzeitigen
     Oberbürgermeisters Peter Feldmann (SPD)         Die BÜRGER FÜR FRANKFURT BFF beken-
     erschüttert. Offensichtlich wurden auch er-     nen sich zu „Frankfurt als sozialer Stadt“.
     schreckende Schwachstellen bei der Kon-         Doch kann es diese soziale Stadt nur geben,
     trolle der Gewährung von städtischen För-       wenn sie auch bezahlbar ist und dem Miss-
     dermitteln an die Träger der freien Wohl-       brauch von städtischen Finanzen zukünftig
     fahrtspflege, wie z.B. die AWO, die diesen      ein Riegel vorgeschoben wird.
     Missbrauch überhaupt erst möglich ge-
     macht haben.                                    UNSERE POSITIONEN:

     MISSBRAUCH WIRKSAM VERHINDERN!                  • Die Höhe der städtischen Zuschüsse für
                                                       die freien Träger im Kinder-, Jugend- und
     Dieser leichtfertige Umgang mit dem Geld          Sozialbereich sowie im Drogen-, Gesund-
     der Steuerzahler muss und kann beendet            heits-, Kultur- und Frauenbereich werden
     werden. Dazu bedarf es jedoch eines politi-       vollständig neu berechnet. Es erfolgt weder
     schen Willens, den weder der jetzige Magis-       eine Fortschreibung der bisher gewährten
     trat noch die Römerkoalition aus CDU, SPD         Zuschüsse oder Platzpauschalen, noch eine
     und Grünen besitzt. Deshalb wurde von             wie auch immer generalisierte Anpassung
     diesen Parteien der begründete BFF-Antrag         derselben, etwa aufgrund von Tarifsteige-
     zur Bildung eines „Sonderausschusses zum          rungen. Stattdessen werden die freien Trä-

              Wenn Politiker über Finanzen und den
             öffentlichen Haushalt beraten, vergessen
          sie viel zu oft, dass es sich bei den Mitteln,
               über die sie verfügen, um das Geld der
          Steuerzahler handelt. Wir werden für voll-
        ständige Transparenz und einen sorgfältigen
                     Umgang mit den Mitteln sorgen.“
                                        Mathias Mund

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ger dazu verpflichtet, ihre Kosten und Kal-     teneinsparungen hinaus trägt diese Maß-           lich vom Bund und/oder Land getragen            • Der seit 2015 währende Leerstand im his-
     kulation gegenüber der Stadt Frankfurt mit      nahme auch zu einer Effizienzsteigerung in        werden. Dafür setzt sich die Stadt bei den        torischen Ratskeller im Rathaus Römer ist
     der Methode des „Open Book Accounting“          der Verwaltung der Stadt Frankfurt bei.           entsprechenden Stellen ein; notfalls auch         ebenfalls umgehend zu beenden und das
     offenzulegen und damit ihren Beitrag für                                                          mit juristischen Mitteln.                         Objekt wieder einer öffentlichen gastrono-
     Klarheit und Fairness bei der Vergabe der     • Die bislang vom Magistrat und den regie-                                                            mischen Nutzung zuzuführen, woraus lang-
     städtischen Zuschüsse zu leisten.               renden Parteien in Frankfurt selbstgesetz-      • Keine Erhöhung von städtisch erhobenen            fristige Einnahmen durch Vermietung bzw.
                                                     ten Standards bei Pflichtaufgaben und frei-       Steuern, Gebühren und Abgaben zu Lasten           Verpachtung für die Stadt Frankfurt resul-
• Seitens der Stadt werden verbindliche För-         willigen Leistungen sind auf das nötige Maß       der Bürger.                                       tieren.
  derrichtlinien beschlossen. Die städtischen        zu reduzieren.
  Zuwendungsregelungen werden konkreti-                                                              • Der stümperhafte Umgang mit städtischen         • Über den Haushalt Frankfurts ist von Jahr
  siert und insbesondere Mehrfachförderun-         • Es hat das Prinzip „Wer bestellt, bezahlt“ zu     Immobilien, die entweder im Leerstand seit        zu Jahr zu entscheiden, verbunden mit ei-
  gen ausgeschlossen.                                gelten. Deshalb müssen der Bund und das           Jahren verfallen (wie z.B. das Oberforsthaus      ner alljährlichen Generaldebatte zur finan-
                                                     Land Hessen bei der Übertragung von neu-          in Niederrad, der Paradieshof in Sachsen-         ziellen und politischen Situation der Stadt.
• Das Revisionsamt der Stadt Frankfurt wird          en bzw. zusätzlichen Aufgaben an die Stadt        hausen oder das ehemalige Verwaltungsge-          Doppelhaushalte, wie sie insbesondere in
  politisch, personell und materiell so ge-          Frankfurt für den jeweils notwendigen fi-         bäude am Waldfriedhof in Oberrad) oder            Jahren vor bzw. mit Kommunalwahlen in
  stärkt, dass es insbesondere die effektive         nanziellen Ausgleich sorgen.                      solchen, die von der Stadt quasi mietfrei         Frankfurt gang und gäbe sind, lehnen wir
  Kontrolle der Gewährung sowie der zweck-                                                             linksextremen „Initiativen“ überlassen wer-       ab. Denn damit soll die notwendige politi-
  mäßigen Verwendung städtischer Förder-           • Alle mit der Unterbringung und dem Auf-           den, die z.T. sogar unter Beobachtung des         sche Debatte um die städtischen Finanzen –
  mittel umfassend sicherstellen kann.               enthalt von Asylbewerbern in Frankfurt            hessischen Landesamts für Verfassungs-            und insbesondere deren Verwendung – im
                                                     verbundenen Kosten müssen vollumfäng-             schutz stehen (das ehemalige Polizeigefäng-       Wahlkampf ausgeblendet werden.
• Ein ausgeglichener städtischer Haus-                                                                 nis Klapperfeldstraße 5, das „Café Exzess“ in
  halt ist notwendiger denn je. Es ist                                                                 der Leipziger Straße 91 sowie die seit über
  daher unverzichtbare Aufgabe der                                                                     35 Jahren rechtswidrig besetzte Immobilie
  Politik, endlich den Haushalts-                                                                      „In der Au 14-16“) muss beendet werden.
  grundsatz der Sparsamkeit und                                                                        Die genannten im Eigentum der Stadt be-
  Wirtschaftlichkeit anzuwenden                                                                        findlichen Liegenschaften sind umgehend
  und die Ausgaben mit den Ein-                                                                        einer wirtschaftlich sinnvollen Nutzung zu-
  nahmen der Stadt in Einklang                                                                         zuführen.
  zu bringen.

• Der Magistrat wird in der
  neuen Wahlperiode um zwei
  Dezernate auf acht Dezer-
  nate verkleinert. Über Kos-

12                                                                                                                                                                                                13
FRANKFURT, ABER RICHTIG! - WAHLPROGRAMM zur Kommunalwahl am 14. März 2021 - zur Kommunalwahl am 14. März 2021
Sozial- und Wohnungspolitik

Das Leben in Frankfurt soll für alle sozia-     UNSERE POSITIONEN:                               • Die BÜRGER FÜR FRANKFURT BFF setzen
len Schichten nicht nur lebenswert, sondern                                                        sich für die Förderung und Respektierung
auch bezahlbar sein. Beides kann nur reali-     • In den städtischen Haushalt wird die frei-       von Wohneigentum ein. Doch hat auch            • Da die Haushaltsgruppe
siert werden, wenn der immer stärkere An-         willige Leistung eines kommunalen Wohn-          Artikel 14 (2) des Grundgesetzes eine hohe       „Soziales“ einen immer größeren Teil des
stieg des Anteils der Produktgruppe „Sozia-       geldes eingestellt. Dieses setzt oberhalb        Bedeutung, wonach Eigentum zum Wohl              städtischen Haushalts beansprucht, müssen
les“ am städtischen Haushalt gebremst und         der Anspruchsgrenzen des bereits existie-        der Allgemeinheit verpflichtet. Die Stadt        die sogenannten „Freiwilligen Leistungen“
schrittweise reduziert wird. Denn die Stadt       renden Wohngeldes als staatlicher Miet-          Frankfurt muss daher geeignete Instru-           der Stadt in diesem Bereich grundlegend
Frankfurt muss in den kommenden Jahren            und Lastenzuschuss nach dem Wohngeld-            mente entwickeln, mit denen spekulativer         überprüft bzw. überarbeitet werden. Redu-
hohe Investitionen für unaufschiebbare            gesetz an. Ansonsten orientiert es sich wei-     Wohnungsleerstand nach einer halbjähri-          zierungen oder Streichungen öffentlicher
verkehrliche, technische, ökologische und         testgehend an den dort geregelten Kriterien      gen Toleranzfrist sanktioniert werden kann.      Mittel dürfen – auch in Anbetracht der in
kulturelle Großprojekte aufbringen. Diese         (Anzahl der zu berücksichtigenden Haus-                                                           Folge der Corona-Krise wegbrechenden Ge-
wiederum dienen und nutzen allen Frank-           haltsmitglieder, Höhe der zuschussfähigen      • Kommunale Initiativen zur Aufnahme               werbesteuereinnahmen – kein Tabu sein.
furterinnen und Frankfurtern.                     Miete bzw. Belastung etc.).                      zusätzlicher Flüchtlinge, die über das sich
                                                                                                   aus dem Quotensystem für die Erstvertei-       • Das Bestattungs- und Friedhofwesen in
MIT ANKÜNDIGUNGEN ALLEIN IST ES                   Zielgruppe dieser Subjektförderung in            lung von Asylbegehrenden („Königsteiner          Frankfurt wird künftig Teil der allgemei-
NICHT GETAN                                       Form eines durch die Stadt Frankfurt ge-         Schlüssel“) für Frankfurt ergebende Kon-         nen Daseinsvorsorge. Die ohnehin struk-
                                                  währten kommunalen Wohngeldes sind               tingent hinausgehen, lehnen wir grund-           turell defizitäre Friedhofs- und Bestat-
Sozialer Frieden ist ein wichtiges Ziel städ-     Mieter bzw. Wohnungseigentümer, die für          sätzlich ab. Ein solches Ansinnen ist auch       tungsordnung wird aufgehoben und durch
tischer Politik, er lässt sich aber nicht mit     die Qualität sowie Aufrechterhaltung der         in Anbetracht von 10.000 Familien, die           eine Kostenbeitragsordnung ersetzt, die
Geld „kaufen“, das die Stadt mit immer            technischen und sozialen Infrastruktur           in unserer Stadt auf der Warteliste für eine     Beerdigungen in Frankfurt wieder für alle
weiter steigenden Schulden belastet. Auf-         unserer Stadt unverzichtbare Funktionen          Sozialwohnung stehen, nicht zu verant-           sozialen Schichten erschwinglich macht.
grund des starken Bevölkerungswachstums           aufweisen (z.B. Polizisten, Feuerwehrleute,      worten.                                          Denn auch unseren Verstorbenen sollte ein
haben vor allem Menschen mit kleinem und          Mitarbeiter von Kindertagesstätten, Kran-                                                         Recht auf Heimat zugestanden werden.
mittlerem Einkommen immense Schwierig-            ken- oder Alterspflegekräfte usw.). Durch
keiten, eine für sie bezahlbare Wohnung in        die Gewährung dieses kommunalen Wohn-
Frankfurt zu finden.                              geldes wird sichergestellt, dass sich Men-
                                                  schen, die diesen Berufsgruppen angehö-
Diese Aufgabenstellungen lassen sich nicht        ren, das Wohnen in Frankfurt leisten bzw.
mit Versprechen und Ankündigungen sei-            weiterhin leisten können.
tens der politisch Verantwortlichen lösen,                                                               Wer großzügig sein will, muss haushalten
sondern nur durch die Einleitung und Um-                                                                 können. Das heißt, wer öffentliche Mittel
setzung der hierfür notwendigen Schritte                                                            zum Wohl der Allgemeinheit einsetzen möchte,
und Maßnahmen.                                                                                        kann sich eine Verteilung mit der Gießkanne
                                                                                                        nicht erlauben. Daher ist jede Ausgabe im
                                                                                                              Bereich ‚Soziales‘ genau zu prüfen.“
                                                                                                                                       Ayfer Arslan

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FRANKFURT, ABER RICHTIG! - WAHLPROGRAMM zur Kommunalwahl am 14. März 2021 - zur Kommunalwahl am 14. März 2021
Familien-, Jugend- und Seniorenpolitik

Jugend und Alter sind zwei Stationen               UNSERE POSITIONEN:                              • Für arbeitslose oder noch nicht ausbil-
menschlichen Lebens mit unterschiedlichen                                                            dungsfähige Jugendliche und junge Men-
Bedürfnissen und Interessen. Frankfurt be-         • Die Öffnungszeiten für Krippen, Kinder-         schen bis 26 Jahren macht die Stadt in
heimatet in Folge seiner wachsenden Bevöl-           gärten und Horte sind besser auf die Be-        Zusammenarbeit mit den zuständigen Be-
kerung eine große Zahl junger Menschen,              dürfnisse der berufstätigen Eltern abzu-        hörden und Stellen sowie Bund und Land
wird aber auch von einer ebenfalls wachsen-          stimmen.                                        Beschäftigungs- bzw. Qualifizierungsange-
den Zahl an älteren und alten Menschen be-                                                           bote, deren Wahrnehmung verpflichtend
wohnt. Für beide Altersgruppen soll unsere         • Kinder und junge Menschen brauchen              ist. Dabei werden individuelle Fähigkeiten
Stadt gute Lebensbedingungen bieten. Das             Freiräume zum Spielen und Erproben von          und Neigungen berücksichtigt, gute Leis-
ist nicht alleine eine Frage finanzieller Mög-       Fähigkeiten jeder Art. Darauf muss bei          tungen können zusätzlich honoriert wer-
lichkeiten, sondern auch des gegenseitigen           weiterer Verdichtung der Wohnbereiche           den. Das soll den Selbstwert und Mut zur
Respekts und Verständnisses.                         Rücksicht genommen werden. Die Raum-            eigenen Leistung der jungen Menschen
                                                     nutzung für Kinder und Jugendliche ist          aktivieren und stärken.
FAMILIEN UND VIEL MEHR                               deshalb systematisch in die Stadtplanung
                                                     einzubeziehen.                                • In Anbetracht der demografischen Ent-               ein gegenseitiges Verständnis füreinander
Natürliches Bindeglied zwischen den Gene-                                                            wicklung muss der Bau seniorengerechter             bei Jung und Alt geschaffen wird.
rationen ist nach wie vor die Familie, diese ist   • Aufgrund des hohen und steigenden An-           Wohnungen weitaus stärker als bislang ge-
daher bei der Erfüllung ihrer zentralen Auf-         teils von Kindern und Jugendlichen mit          fördert werden.                               • Pflege in vertrauter Umgebung soll Vor-
gaben seitens der Politik maßgeblich zu un-          familiärer Einwanderungsgeschichte muss                                                         rang haben. Ein engmaschiges Versor-
terstützen. Aber auch die Gestaltung außer-          die Vermittlung gewachsener sittlicher und    • Gleiches gilt für die Förderung von Mehr-       gungssystem für hilfs- und pflegebedürfti-
familiärer Generationenbeziehungen kann              geistiger Werte mehr Bedeutung als bislang      generationenwohnen, wo durch das Zu-            ge Senioren in der eigenen Wohnung muss
und darf in einer Großstadt wie Frankfurt –          erhalten. Diesem Ziel werden alle von der       sammenleben mehrerer Generationen alle          menschlich und finanziell Priorität in der
mit einem Anteil von 48 % Single-Haushal-            Stadt betriebenen bzw. geförderten Einrich-     auf unterschiedliche Weise profitieren und      städtischen Sozialpolitik bekommen.
ten – nicht vernachlässigt werden.                   tungen der Kinder- und Jugendarbeit ver-
                                                     bindlich und nachprüfbar verpflichtet.

                                                                                                           Für ein Zusammenleben in der Großstadt
                                                                                                           ist sowohl Verständnis für die Bedürfnisse
                                                                                                     von jungen Menschen als auch Respekt vor dem
                                                                                                        Alter nötig. Das Festhalten an gemeinsamen
                                                                                                            Werten ist daher sowohl für die Familien
                                                                                                                     als auch für die Stadtpolitik von
                                                                                                                                 größter Bedeutung.“
                                                                                                                                 Rosemarie Lämmer

16                                                                                                                                                                                             17
FRANKFURT, ABER RICHTIG! - WAHLPROGRAMM zur Kommunalwahl am 14. März 2021 - zur Kommunalwahl am 14. März 2021
Stadtplanung und Stadtentwicklung

                                                   Frankfurt hat in den vergangenen Jahren ei-     Maße zur Verfügung. Dieser Entwicklung
                                                   nen hohen Bevölkerungszuwachs verzeich-         darf nicht tatenlos zugesehen werden, sie
                                                   net, der sich auch in Zukunft weiter fort-      muss gestaltet werden. Ansonsten wird
                                                   setzen könnte. Das ist einerseits der Beweis    Frankfurt an Lebensqualität einbüßen.
                                                   für die Attraktivität und Wirtschaftskraft
                                                   unserer Stadt mitten in Deutschland und         Mit ihrer so erfolgreichen Initiative für die
                                                   Europa. Andererseits bringt dieses Bevöl-       „Neue Altstadt“ haben die BÜRGER FÜR
                                                   kerungswachstum erhebliche, im vollen Um-       FRANKFURT BFF einen historischen Beitrag
                                                   fang noch nicht abzusehende Schwierigkei-       für die Attraktivität und Lebensqualität un-
                                                   ten mit sich. Denn im Gegensatz zur Ein-        serer Stadt geleistet. Auch den zuvor skizzier-
                                                   wohnerzahl ist die Grundfläche der Stadt        ten, neuen Herausforderungen stellen wir
                                                   um keinen Quadratmeter gewachsen.               uns mit realistischen Konzepten.

                                                   DIE NEUE ALTSTADT ZEIGT:                        UNSERE POSITIONEN:
                                                   KREATIVITÄT IST GEFRAGT!
                                                                                                   • Grundsätzlich sind die aus dem Bevölke-
                                                   Nicht nur bezahlbarer Wohnraum ist in Frank-      rungswachstum resultierenden Aufgaben-
                                                   furt sehr knapp geworden. Auch der öffent-        stellungen nicht in den Grenzen der Stadt,
                                                   liche Raum leidet zunehmend unter Über-           sondern nur innerhalb der Metropolregion
                                                   beanspruchung. Die Verkehrsinfrastruktur          FrankfurtRheinMain lösbar.
                                                   Frankfurts ist stark belastet und bedarf gro-
                                                   ßer Investitionen, Hort-, Kindergarten- und     • Die vom jetzigen Magistrat und der Rö-
                                                   Schulplätze stehen nicht in ausreichendem         merkoalition aus CDU, SPD und GRÜNE

                                                                  Mit den Herausforderungen einer
                                                         wachsenden Bevölkerung umzugehen, heißt
     Visualisierung Karl Richter Architekten BDA

                                                                nicht einfach: Bauen, bauen bauen.
                                                            Kreative und intelligente Lösungen sind
                                                               genauso gefragt wie eine ökologische
                                                                   und nachhaltige Stadtplanung.“
                                                                                      Mathias Mund

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geplante Errichtung einer großen neuen         • Alle potentiellen Möglichkeiten des Rück-     • Vor jeder städtebaulichen Maßnahme
     Trabantenstadt auf den landwirtschaftlich        baus und der Verlagerung überdimensio-          müssen unter Beteiligung der im Umfeld
     genutzten Flächen im Frankfurter Nord-           nierter Verkehrs- und Logistikinfrastruk-       bereits ansässigen Bewohner alle infra-
     westen („Josefstadt“) lehnen wir rigoros ab.     turen, z.B. in die Peripherie von Frankfurt     strukturellen und verkehrlichen Voraus-
     Eine dauerhafte Versiegelung und damit           oder ins Umland, sind dahingehend zu            setzungen geklärt werden. Dabei ist auch
     endgültige Vernichtung dieser hochwer-           prüfen, inwieweit sich dadurch Potentiale       die soziale Struktur im Quartier zu be-             der zentralen Plätze in
     tigen Agrarböden, wie sie in Deutschland         für die innenstadtnahe Entwicklung von          rücksichtigen, um einer sozialräumlichen            Frankfurt, Alt-Sachsenhausen sowie die
     nicht mehr oft vorzufinden sind, ist nicht       neuen Wohnquartieren heben lassen.              Segregation vorzubeugen und den sozialen            völlig missglückte Gestaltung der Platzfol-
     vertretbar. Darüber hinaus sprechen eine                                                         Frieden zu bewahren.                                ge Rossmarkt, Goethe- und Rathenauplatz.
     Vielzahl von ökologischen, klimatischen        • Die zunehmende Flächenkonkurrenz
     und infrastrukturellen Faktoren gegen ei-        zwischen den Nutzungsformen Wohnen,           • Insbesondere bei umfangreicheren Pla-         • Der sich derzeit rasant vollziehende Struk-
     nen neuen Stadtteil an dieser Stelle.            Büro- und Gewerbe sowie Landwirtschaft          nungs- und Bauprojekten ist die Öffent-         turwandel im Einzelhandel erfordert auch
                                                      erfordert einen Interessenausgleich, der        lichkeit frühzeitig zu informieren und eine     in Frankfurt neue Nutzungskonzepte und
• Auch die Schaffung eines weiteren Gewer-            den Bedürfnissen aller Frankfurterinnen         umfassende Bürgerbeteiligung sicherzu-          -formen für Einkaufsstraßen und Fußgän-
  begebietes im Stadtteil Nieder-Eschbach,            und Frankfurter gerecht wird und da-            stellen, um auf diesem Wege die notwen-         gerzonen. Es ist Aufgabe der Stadtentwick-
  Bereich Züricher Straße/Anna-Lindh-Al-              bei sowohl für Unternehmen als auch für         dige Transparenz und Akzeptanz in der           lung, auf diesem Gebiet proaktiv und vor-
  lee lehnen wir konsequent ab. Die dort zur          Landwirte höchstmögliche Standortsicher-        Bevölkerung zu schaffen.                        ausschauend zu planen. Dies betrifft nicht
  Disposition stehende Freifläche fungiert als        heit gewährleistet.                                                                             nur die Innenstadt und hier insbesondere
  Kaltluftentstehungsfläche und Frischluft-                                                         • Wo immer es im innerstädtischen Bereich         die Einkaufsmeile „Zeil“, sondern auch die
  schneise und ist, insbesondere im Hinblick        • Neue bzw. erweiterte oder verdichtete           sinnvoll und möglich ist, sind umfassen-        entsprechenden Lagen in den Stadtteilen.
  auf die Auswirkungen des Klimawandels, für          Wohnquartiere dürfen nur dort realisiert        de Stadtreparaturen vorzunehmen. Das
  die Sicherstellung eines noch erträglichen          werden, wo diese nach Abwägung sozialer,        gilt vorrangig für den Bereich um die Alte
  Stadtklimas in Frankfurt unentbehrlich.             ökologischer und verkehrlicher Gesichts-        Mainzer Gasse, die Hauptwache als einen
                                                      punkte stadtplanerisch vertretbar sind.
• Einer intelligenten Innenentwicklung –              Dabei ist zu beachten, dass der Charakter
  insbesondere in Form der Revitalisierung            der jeweiligen Stadtregion bzw. des Stadt-
  von Brachflächen, untergenutzten Gewer-             teils erhalten bleibt.
  begebieten, einer Aufstockung von Wohn-
  gebäuden sowie der Umwandlung von                                                                        Stadtplanung und Stadtentwicklung muss
  leerstehenden Bürogebäuden in Wohnim-                                                                   immer im Spannungsfeld dessen geschehen,
  mobilien – ist grundsätzlich Vorrang vor                                                            was nötig ist und was die Stadt attraktiv macht.
  der Außenentwicklung zu geben. Letztere                                                                        Mehr Menschen unterzubringen und
  ist nicht nur langwierig, sondern in der Re-                                                            gleichzeitig ihre Lebensqualität zu steigern,
  gel auch mit einer zusätzlichen Flächenver-                                                                  setzt allerdings auch ein hohes Maß an
  siegelung verbunden, die einen weiteren                                                                                          Kreativität voraus.“
  Eingriff in den Naturhaushalt darstellt und                                                                    Carl-Philip Graf zu Solms-Wildenfels
  die negativen Auswirkungen des Klima-
  wandels verstärkt.

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Stadtökologie und Klimaanpassung

Spürbare klimatische Veränderungen sind        • Die Trinkwasserversorgung muss in öffent-          • Die Stadt Frankfurt berät und fördert die
auch in Frankfurt festzustellen, sowohl in       licher Hand bleiben. Bestehende Wasser-              örtlichen Landwirte bei der Umstellung von
Form der Zunahme von Hitzetagen als auch         werke im Stadtgebiet sollen geschützt und            der konventionellen auf eine ökologische
von Starkregenereignissen. Darauf gilt es,       weiter in Betrieb bleiben. Bei bereits stillge-      Wirtschaftsweise. Von einer Förderung sol-          anzulegen sind,
sich auch politisch einzustellen. Ideologie      legten Wasserwerken ist die Möglichkeit ei-          len auch jene Landwirte profitieren, die nur        werden durch die städtische Bauaufsichts-
und teure Kampagnen helfen nicht weiter          ner Wiederinbetriebnahme zu prüfen. Die-             teilweise ökologisch wirtschaften, z.B. mit         behörde konsequent sanktioniert.
und nutzen wenig. Auch vermag Frankfurt          se Maßnahmen sind gerade auch vor dem                einer nachhaltigen Fruchtfolge.
weder das Weltklima zu beeinflussen oder         Hintergrund der starken Bevölkerungszu-                                                              • Für bereits stark erwärmte Bereiche inner-
gar zu retten.                                   nahme und einem damit einhergehenden               • Die Stärkung der örtlichen Landwirtschaft         halb Frankfurts müssen Lösungen entwi-
                                                 steigenden Wasserbedarf geboten.                     wird gezielt vorangetrieben, u. a. durch          ckelt und umgesetzt werden, um die Über-
KLIMAANPASSUNG STATT                                                                                  den Aufbau lokaler Wertschöpfungsketten,          wärmung nachhaltig zu reduzieren. Dies
KLIMAHYSTERIE                                  • Der klimaverträglichen Nachverdichtung               Impulsen für Direktvermarktung und dem            kann etwa in Form von Dach- bzw. Fassa-
                                                 im Bestand, also einer Innenentwicklung              Aufbau einer Frankfurter Regionalmarke            denbegrünungen, Baumpflanzungen, Ent-
Es ist jedoch sehr wohl möglich, die mit den     bei gleichzeitiger Aufwertung und Auswei-            für landwirtschaftliche Erzeugnisse.              siegelungsmaßnahmen oder die Errichtung
klimatischen Veränderungen für die Stadt-        tung innerstädtischer Grünflächen, muss                                                                von Brunnen bzw. Wasserspielen erfolgen.
bevölkerung einhergehenden Belastungen           der Vorrang vor einer weiteren Außenent-           • Der Erhalt der Frischluftzufuhr in die Stadt,
durch geeignete Maßnahmen auf kommu-             wicklung eingeräumt werden.                          insbesondere in die dichtbesiedelten inne-      • Eine angemessene Zahl von öffentlichen
naler Ebene zu reduzieren und zu lindern.                                                             ren Bereiche, muss in jeder bisherigen Wei-       Trinkbrunnen ist in allen Stadtteilen zu er-
                                               • Nicht bzw. untergenutzte Verkehrs- und               se geschützt und erhalten bleiben. Dieser         richten, insbesondere unter dem Gesichts-
UNSERE POSITIONEN:                               Siedlungsflächen werden, sofern sie nicht            mikroklimatischen Notwendigkeit muss              punkt einer auch in Frankfurt steigenden
                                                 revitalisiert bzw. keiner anderen Nutzung            jede städtebauliche Maßnahme untergeord-          Zahl von Hitzetagen.
• Frankfurt benötigt endlich wieder eine         zugeführt werden können, entsiegelt.                 net werden.
  funktionierende Brauchwasserversorgung,
  vor allem für die für das Mikroklima so      • Eine Neuversiegelung von Kaltluft- und             • Verstöße gegen die Vorschrift, dass Vorgär-
  wichtigen Stadtbäume. Deren Versorgung         Frischluftentstehungsgebieten in der Peri-           ten im Frankfurter Stadtgebiet gärtnerisch
  mit wertvollem, vorwiegend aus dem Vo-         pherie von Frankfurt, mit allen negativen
  gelsberg und dem Hessischen Ried impor-        Auswirkungen auf das Stadtklima und den
  tierten Trinkwasser ist umwelt- und regio-     Wasserhaushalt, lehnen wir konsequent ab.
  nalpolitisch ein Dauerskandal.

                                                                                                                Wir fordern eine deutlich stärkere Ein-
                                                                                                   beziehung ökologischer Aspekte in die Stadtplanung:
                                                                                                           Daher sind wir strikt gegen die Versiegelung
                                                                                                         von wichtigen Frischluftentstehungsflächen im
                                                                                                           Frankfurter Umland. Frische Luft ist genau
                                                                                                                  wie frisches Wasser Lebensqualität!“
                                                                                                                                       Thomas Budenz

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Mobilität und Verkehrsplanung

Die im Sommer 2019 vom jetzigen Magis-        Deshalb fordern wir BÜRGER FÜR FRANK-                                                               DER FLUFHAFEN: HERAUSFORDERUNG
trat und der Römer-Koalition aus CDU,         FURT BFF die Erstellung einer integrierten                                                          FÜR BESCHÄFTIGTE UND STADT
SPD und GRÜNE verabschiedete Zielset-         Verkehrsplanung, die die Mobilitätsbedürf-
zung einer „Fahrradstadt Frankfurt am         nisse von Anwohnern, Beschäftigten, des         lichen und das Umland besser vernetzen.             Der Frankfurter Flughafen, in der Ver-
Main“ basiert auf einer ideologischen Vor-    Wirtschaftsverkehrs sowie des Einzelhan-        Dies wiederum hat eine Kapazitätsentlas-            gangenheit das wichtigste internationale
belastung und ist weder zukunftsweisend       dels gleichermaßen berücksichtigt und auf       tung der ins Zentrum führenden Strecken-            Luftverkehrskreuz Deutschlands sowie
noch in der Lage, die Herausforderungen       verkehrsträgerübergreifenden Konzepten          verbindungen zur Folge und führt somit zu           Jobmotor in der Region und Arbeitsplatz
des städtischen Gesamtverkehrs auch nur       beruht. Dabei muss die Verkehrspolitik auch     einer besseren und zukunftsweisenden Ver-           für tausende Bürgerinnen und Bürger unse-
im Ansatz zu bewältigen. Vielmehr werden      diejenigen Bürger aus dem Umland im Blick       teilung der Passagierkapazitäten im ÖPNV.           rer Stadt, ist von der Corona-Pandemie in
mit der Beschreitung eines solchen verkehr-   haben, die in unserer Stadt arbeiten oder als                                                       schwere Mitleidenschaft gezogen worden.
spolitischen Irrwegs zusätzliche Konflikte    Besucher die Kultur- und Freizeitangebote       Nur eine verkehrsmittelneutrale und inter-          Der schon fast zur Selbstverständlichkeit
und Probleme geschaffen.                      nutzen und damit zur Wertschöpfung und          modale Lösung – auf der Basis empirischer           gewordene, unaufhaltsame Anstieg der
                                              Vitalität der Metropole Frankfurt beitragen.    Forschung und unter Einbeziehung der                Passagierzahlen wurde durch Corona nicht
INTEGRIERTE VERKEHRSPLANUNG                                                                   Digitalisierung – wird den zukünftigen An-          nur abrupt gebremst, sondern das Flug-
STATT UNÜBERLEGTE VERSUCHE                    HYPERMOTION IST NICHT NUR EIN                   forderungen des Stadtverkehrs (der Hyper-           gastaufkommen ist im Vergleich zum Vor-
                                              TRENDIGES WORT                                  motion) in der Metropole Frankfurt gerecht          jahreszeitraum um gut 80 % eingebrochen
Rein parteipolitisch – oder von einer Ver-                                                    und ist damit dann auch wirklich nachhal-           (Stand 09/2020). Ein dramatischer Bedeu-
kehrsmittel-Lobby – motivierte Eingriffe      Deshalb muss Frankfurt als Zentrum in der       tig. Wir setzen uns daher für eine digitale         tungsverlust des Frankfurter Flughafens ist
in das Verkehrssystem, wie durch den völ-     Metropolregion durch den weiteren Ausbau        Vernetzung und die Anbindung Frankfurts             daher für die Zukunft nicht auszuschließen,
lig unüberlegten und dilettantischen Ver-     des Öffentlichen Personennahverkehrs mit        an bereits bestehende Smart-City-Initiati-          unzählige Arbeitsplätze könnten auf Dauer
kehrsversuch der probeweisen Sperrung des     den Umlandgemeinden „spinnennetzartig“          ven, wie z.B. in London, Paris und Shang-           verloren gehen.
nördlichen Mainufers, darf es in unserer      verbunden werden. Die strahlenförmigen          hai, ein.
Stadt zukünftig nicht mehr geben.             Verbindungen sind dabei besonders schnel-
                                              le Wege in das Zentrum und aus diesem
                                              heraus, während die ringförmigen Verbin-
                                              dungen ein Umfahren des Zentrums ermög-

                                                                                                                 Wenn in einem so praktischen
                                                                                                Politikfeld wie der Verkehrsplanung Ideologie
                                                                                                      vor Vernunft am Werk ist, kann das nur
                                                                                                    schiefgehen. Nur mit einem Konzept, das
                                                                                                            alle Verkehrsträger gleichermaßen
                                                                                                       einbezieht, wird den unterschiedlichen
                                                                                                                   Bedürfnissen aller Verkehrs-
                                                                                                               teilnehmer Rechnung getragen.“
                                                                                                                                  Alfred Fuhr

24                                                                                                                                                                                        25
Viele Menschen in unserer Stadt können         UNSERE POSITIONEN:
dieser unvorhersehbaren Entwicklung aber
auch eine positive Seite abgewinnen, hat       • Die Verkehrsplanung geht grundsätzlich                                                          • Nachhaltige urbane Mobilität ist für alle
diese doch erheblich weniger Fluglärm für        immer vom schwächsten Verkehrsteilneh-                                                            Frankfurterinnen und Frankfurter auf lan-
sie zur Folge. Obwohl die BÜRGER FÜR             mer aus, dem Fußgänger. Insbesondere                                                              ge Sicht von überragender Bedeutung, so
FRANKFURT BFF seit ihrer Gründung im             Rechnung zu tragen ist hierbei dem erhöh-                                                         dass der Prozess der Verkehrsplanung so-
Jahr 1994 niemals den Ausbau des stadt-          ten Sicherheitsbedürfnis von Kindern, Se-                                                         wie deren Umsetzung eine möglichst breite
nah gelegenen Flughafens befürworteten,          nioren, Blinden und Sehbehinderten sowie                                                          Bürgerbeteiligung erfordern.
sondern bessere, jedoch leider mehrheitlich      bewegungseingeschränkten Menschen.
stets abgelehnte Alternativen vorgeschla-                                                                                                        • Die Stadt Frankfurt am Main investiert in
gen hatten, erkennen und verstehen wir die     • Die Daseinsfürsorge der Stadt Frankfurt                                                           die Öffentlichkeitsarbeit zur Steigerung der
großen Probleme und Herausforderungen,           bezieht sich auf das Mobilitätsbedürfnis ih-                                                      Verkehrssicherheit in unserer Stadt. Ziel der
vor denen der Flughafen, die Beschäftigten       rer Bürger und somit darauf, die Erfüllung                                                        Kampagne ist es, Unkenntnis und mangeln-
dort und die Stadt Frankfurt als Miteigentü-     dieses Bedürfnisses sicherzustellen – insbe-   • Alle Mobilitätsformen werden in dem Sinne        der Akzeptanz von Verkehrsregeln sowie
merin jetzt stehen.                              sondere im Hinblick darauf, dass Mobilität       gleichberechtigt behandelt, dass jedem Ver-      rücksichtslosem Verhalten aller Verkehr-
                                                 gleichbedeutend mit Teilhabe ist. Kommu-         kehrsteilnehmer eine regelwerkskonforme          steilnehmer entgegenzuwirken (§1 STVO).
Die BÜRGER FÜR FRANKFURT BFF werden              nale Daseinsvorsorge bedeutet nicht, hier-       Verkehrsinfrastruktur zur Verfügung steht,       Wichtige Verkehrsregeln sind dadurch be-
in der Wahlperiode 2021 bis 2026 deshalb         für einen speziellen Verkehrsträger (z.B.        die das für ihn jeweils maximal mögliche         kannter zu machen sowie ein achtsamer
die weitere Entwicklung am Frankfurter           ÖPNV) vorzuhalten bzw. eine bestimmte            Maß an Verkehrssicherheit gewährleistet;         und respektvoller Umgang der Verkehrsteil-
Flughafen sorgfältig beobachten und – wie        Mobilitätsform (z.B. das Radfahren) bevor-       unabhängig davon, ob er gerade als Fuß-          nehmer untereinander zu fördern.
schon bisher – für einen vernünftigen In-        zugt zu fördern.                                 gänger, Radfahrer, Autofahrer oder mit dem
teressenausgleich zwischen Lärm- und Ge-                                                          ÖPNV unterwegs ist.                            • Zur Gewährleistung der Sicherheit im Stra-
sundheitsschutz einerseits und den wirt-       • Verkehr und Mobilität sind aufgrund ge-                                                           ßenverkehr verstärkt die Stadt Frankfurt
schaftlichen Erfordernissen andererseits         sellschaftlicher und technologischer Ent-      • Maßgeblich bei der Verkehrsplanung ist           massiv ihre Maßnahmen gegen regelwid-
eintreten.                                       wicklungen einem fundamentalen Wandel            nicht, womit der Verkehrsteilnehmer an           riges und verkehrsgefährdendes Verhalten
                                                 unterworfen. Im Sinne einer nachhaltigen         sein Ziel kommt, sondern wie, nämlich            aller Verkehrsteilnehmer. Hierzu zählen
                                                 Verkehrsplanung ist diese daher so anzule-       schnell und effizient. Hierbei steht die in-     etwa Radfahrer und E-Scooter-Fahrer auf
                                                 gen, dass die kommunalen Verkehrssysteme         telligente Verknüpfung der verschiedenen         Gehwegen, Falschparker und Falschpar-
                                                 flexibel anpassbar sind auf zukünftige Ver-      Verkehrsmittel miteinander im Vorder-            kerinnen insbesondere auf Radwegen und
                                                 änderungen, insbesondere im Hinblick auf         grund. Das Prinzip der intermodalen bzw.         Bürgersteigen wie auch Rotlichtverstöße
                                                 immer kürzer werdende Innovationszyklen.         multimodalen Mobilität ist durch die Mög-        aller Verkehrsteilnehmer. Hierzu wird u. a.
                                                                                                  lichkeit des nahtlosen Umsteigens in Reihe       die Präsenzzeit von Fahrradstreifen der
                                                                                                  zu gewährleisten.                                Stadtpolizei im Stadtgebiet deutlich erhöht.

26                                                                                                                                                                                           27
• Für Mietfahrräder und Miet-E-Scooter           • Der angestrebte Umstieg vom Auto auf den       • Die Möglichkeiten der Verlängerung von
  wird das bisher in Frankfurt praktizierte        ÖPNV erfordert einen leistungsfähigen und        Frankfurter U-Bahn-Linien über die Stadt-
  „Free-Floating-System“ durch die Einfüh-         attraktiven ÖPNV, insbesondere im Bereich        grenzen hinaus ins Umland (z.B. Linie U4/
  rung eines stationsgebundenen Systems ab-        der schnellen S-Bahn-Verbindungen. Um            U7 bis nach Bischofsheim) in Verbindung
  gelöst, damit wild auf Gehsteigen abgestell-     diese Leistungsfähigkeit konstant gewähr-        mit der Errichtung von Park-and-Ride-             ten Individualverkehr in Frankfurt nachhal-
  te bzw. umgefallene Miet-E-Scooter und           leisten zu können und auch für den zu-           Parkhäusern an den jeweils neuen Endhal-          tig reduzieren zu können.
  -fahrräder endlich der Vergangenheit ange-       künftig weiterhin zu erwartenden Anstieg         testellen müssen zeitnah geprüft werden.
  hören und die Sicherheit für Fußgänger sich      der Fahrgastzahlen gerüstet zu sein, ist ein                                                    • Die BÜRGER FÜR FRANKFURT BFF fordern
  in unserer Stadt wieder deutlich erhöht.         zweiter S-Bahn-Tunnel in Frankfurt unab-       • Für eine Verlängerung der U-Bahn-Linie           eine Einhausung der A661 auch zwischen
                                                   dingbar.                                         vom Südbahnhof zum Sachsenhäuser Berg            Friedberger Landstraße und Seckbacher
• Für den zügigen Ausbau der Lade-Infra-                                                            sind zeitnah Planungsmittel in den städti-       Landstraße, also die Realisierung der Plan-
  struktur für E-Mobilität ist – unter Ein-      • Der derzeit in Planung befindliche Lücken-       schen Haushalt einzustellen. Im Rahmen           variante 1 und somit eine Integration des
  beziehung aller maßgeblichen Akteure             schluss der Stadtbahnlinie U4 zwischen Bo-       dieser Planungen ist auch die Errichtung         Galeriebauwerks Seckbacher Landstraße.
  – umgehend ein schlüssiges Konzept zu ent-       ckenheim und Ginnheim muss soweit als            eines Park-and-Ride-Hauses an der neuen          Die von der Koalition beschlossene Aus-
  wickeln und umzusetzen. Der Rückstand            möglich unterirdisch erfolgen. Eine ober-        Endhaltestelle Sachsenhäuser Warte vorzu-        führung der kürzeren Variante L2 lehnen
  von Frankfurt im Vergleich zu anderen            irdische Streckenführung parallel zur Ro-        sehen.                                           wir ab. Eine mögliche spätere Verlängerung
  deutschen Großstädten bei der Lade-Infra-        sa-Luxemburg-Straße (L3004), wie sie der                                                          der Einhausung ist für die lärmgeplagten
  struktur für E-Mobilität ist so nicht länger     jetzige Magistrat plant, lehnen wir grund-     • Wir setzen uns dafür ein, dass endlich die       Anwohner lediglich ein Hoffnungswert, der
  hinnehmbar.                                      sätzlich ab. Vielmehr fordern wir, dass die      rechtlichen Voraussetzungen für die Einfüh-      ohnehin nicht erfüllt werden wird.
                                                   Stadt in Abstimmung mit Land und Bund            rung einer City-Maut geschaffen werden,
• Die Stadt Frankfurt beteiligt sich an Pilot-     prüft, inwieweit die derzeitige Hochstraße,      um zukünftig mittels dieses bereits in zahl-
  projekten für Wasserstoff-Mobilität und un-      die den Stadtteil Ginnheim zerschneidet,         reichen europäischen Metropolen erfolgreich
  terstützt damit aktiv die Verfügbarmachung       zwischen Miquelknoten und Niddapark              eingesetzten Instruments den motorisier-
  dieser praktisch vollständig emissionsfreien     zurückgebaut und ebenfalls in einen Tunnel
  Technik.                                         verlegt werden kann.

                                                                                                            Die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer
                                                                                                               muss jederzeit gewährleistet werden.
                                                                                                           Vor allem die schwächsten Teilnehmer –
                                                                                                             Fußgänger und unter ihnen besonders
                                                                                                           Kinder und Senioren – sollen vor Auto-
                                                                                                                   fahrern, E-Scooter-Nutzern und
                                                                                                                    Radfahrern geschützt werden.“
                                                                                                                                     Thomas Budenz

28                                                                                                                                                                                            29
Sicherheit und Ordnung

Maximalen Schutz vor Kriminalität, Terro-       UNSERE POSITIONEN:                                                                                       lich eine Übersicht aller Gewaltverbrechen
rismus und jedweder politisch oder religi-                                                                                                               im Stadtgebiet von Frankfurt vorzulegen,
ös motivierter Gewalt kann nur eine Stadt       • Es müssen alle Maßnahmen ergriffen und                                                                 welche die möglichst vollständige Auflis-
bieten, die sich dieser Gefahren bewusst ist      moderne Technik, also auch Videoüberwa-                                                                tung der betreffenden Delikte, des Tatorts
und dementsprechend handelt. Daher ist            chung, genutzt werden, um den öffentlichen                                                             und des Geschlechts, Alters, der Staatsbür-
die ausreichende Ausstattung Frankfurts           Raum in allen Zonen der Stadt jederzeit                                                                gerschaft sowie – soweit bekannt – die eth-
mit Polizei- und Ordnungskräften für die          angstfrei begehbar und maximal sicher zu                                                               nische Herkunft der Täter umfasst.
Bürgerinnen und Bürger unerlässlich.              machen. So genannte „No-Go-Areas“ darf
                                                  es in Frankfurt nicht geben.                   • Durch eine Öffnung der Konsumräume im           • Uniformierte Kräfte aller Blaulichtorgani-
FEINDBILD POLIZEI                                                                                  Bahnhofsviertel auch in der Nacht (24/7)          sationen erhalten kostenlose Fahrt im ge-
                                                • Die Präsenz von Beamten der Landes- und          wird der öffentliche Raum entlastet und die       samten Frankfurter öffentlichen Personen-
Immer wichtiger ist dabei, dass allen Män-        Stadtpolizei muss kontinuierlich in allen        Suchtkranken bleiben zu keiner Zeit sich          nahverkehr, um damit zu einem subjektiv
nern und Frauen, die für die Sicherheit in        Stadtteilen gewährleistet und sichtbar sein.     selbst überlassen.                                besseren Sicherheitsgefühl aller Fahrgäste
unserer Stadt arbeiten, der notwendige Re-                                                                                                           beizutragen.
spekt und die verdiente Wertschätzung ent-      • Verwahrloste „Angsträume“ werden durch         • Der Obdachlosigkeit von Drogenabhän-
gegengebracht wird. Wer aus ideologischen         freundliche Neugestaltung optisch aufge-         gigen ist entgegenzuwirken, insbesondere        • Gewalttätigen Übergriffen gegen Einsatz-
Gründen ein „Feindbild Polizei“ propagiert        wertet. Dies beinhaltet auch die Beseitigung     hierauf ausgerichtete Wohnprojekte, die           kräfte von Polizei, Feuerwehr und Rettungs-
oder gar praktiziert, handelt gegen die Inte-     illegaler Graffiti.                              den Betroffenen Halt und Sicherheit gewäh-        diensten ist mit aller Härte zu begegnen.
ressen der großen Mehrheit der Menschen.                                                           ren, sind von der Stadt verstärkt zu fördern.     Dieses konsequente Vorgehen erfordert die
Ein funktionierendes Helfer-System, zu          • Die offene Drogenszene im Bahnhofsvier-                                                            volle Unterstützung seitens der Bürger, des
dem neben den Kräften der Polizei auch die        tel muss durch verstärkte Polizeipräsenz       • Der Magistrat ist aufgefordert, den Stadtver-     Erziehungswesens, der Justiz und ganz be-
der Feuerwehr und Rettungskräfte zählen,          und härtere Repressalien gegen die Stra-         ordneten und der Öffentlichkeit vierteljähr-      sonders der Politik.
ist für das gelingende Zusammenleben in           ßendealer zerschlagen werden. Sicherheit,
unserer Stadt unentbehrlich und damit po-         Ordnung und Aufenthaltsqualität für Be-
sitiv zu bewerten.                                wohner, Gewerbetreibende sowie Besucher
                                                  und Reisende ist dort endlich wiederherzu-
                                                  stellen.
                                                                                                            Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienste
                                                                                                                 sind für das Funktionieren unserer
                                                                                                             Gesellschaft unabdingbar. Jeder Angriff
                                                                                                                 auf Sicherheits- und Rettungskräfte
                                                                                                         ist scharf zu verurteilen und umgehend zu
                                                                                                                  ahnden. Ein Verharmlosen solcher
                                                                                                               Übergriffe durch die etablierte Politik
                                                                                                                                darf es nicht geben!“
                                                                                                                                      Silvia Sánchez

30                                                                                                                                                                                               31
Sauberkeit

Nicht nur nach Meinung vieler Bürger und        Dies sind wir nicht bereit, als unveränder-
                                                                                                                                                     • Illegal angebrachte Graffitis sind mutwil-
Besucher hat Frankfurt ein signifikantes        lich hinzunehmen: Die Sauberkeit in allen
                                                                                                                                                       lige Verschmutzungen und Sachbeschädi-
Problem mit der Verschmutzung und Ver-          Teilen der Stadt kann und muss verbessert
                                                                                                                                                       gungen, die nicht zu tolerieren, sondern zu
wahrlosung des öffentlichen Raums. Das ist      werden. Hierzu bedarf es des Dreiklangs
                                                                                                                                                       sanktionieren sind. Im öffentlichen Raum
selbstverständlich nicht überall in der Stadt   aus Bewusstseinsschärfung, Sanktionierung
                                                                                                                                                       ist deren umgehende Beseitigung zu ver-
der Fall, jedoch an besonders stark frequen-    und Kontrolle.
                                                                                                                                                       anlassen, um – entsprechend der „Bro-
tierten Stellen in der Innenstadt und den
                                                                                                                                                       ken-Windows-Theorie“ – weiteren Vanda-
Stadtteilen, die entsprechend „sichtbar“        UNSERE POSITIONEN:
                                                                                                   • Für die Sauberhaltung von Parks und An-           lismus zu verhindern.
sind und damit den Gesamteindruck Frank-
                                                                                                     lagen an den Wochenenden und Feiertagen
furts beim Betrachter prägen.                   • Sauberkeit stellt eine wichtige Lebensqua-
                                                                                                     wird eine mobile „Besentruppe“ gebildet,        • Abfallbehälter im öffentlichen Raum müs-
                                                  lität mit positiver erzieherischer, sittlicher
                                                                                                     die von aufmerksamen Bürgern über eine            sen entsprechend großvolumig und „krä-
NUR MEHR MÜLLEIMER AUFZUSTELLEN                   und gesundheitlicher Wirkung dar.
                                                                                                     zentrale Rufnummer oder per SMS und               hensicher“ gestaltet sein, um zu hindern,
REICHT NICHT AUS
                                                                                                     WhatsApp über zu beseitigende Missstände          dass Vögel den Müll durchstöbern und aus
                                                • Der Erziehung zum achtsamen und scho-
                                                                                                     informiert werden kann.                           den Behältern herauszerren.
Bedingt durch das erhebliche Wachstum             nenden Umgang mit dem öffentlichen
der Bevölkerung müssen sich immer mehr            Raum wird künftig in den Kitas und Schu-
                                                                                                   • Bürgerinnen und Bürger, die sich aktiv an       • Um die Restriktionen für den Einsatz von
Menschen den zur Verfügung stehenden              len erheblich mehr Bedeutung beigemes-
                                                                                                     der Kontrolle und Information über die            Einwegverpackungen verschärfen zu kön-
öffentlichen Raum teilen. Massiv verstärkt        sen. Diese erzieherische Maßnahme er-
                                                                                                     Sauberkeitssituation in Frankfurt beteiligen,     nen, setzt sich die Stadt Frankfurt über den
wurde dieser Nutzungsdruck zuletzt durch          fordert keine zusätzlichen Gelder, hat aber
                                                                                                     etwa im Rahmen einer Patenschaft als „gu-         Städte- und Gemeindetag bei der Bundes-
die Folgen der Corona-bedingten Maßnah-           mittelfristig die Einsparung öffentlicher
                                                                                                     ter Engel“ bei der FES, werden mit Vergüns-       regierung für eine Änderung des Verpa-
men, wie etwa die Schließung von Clubs            Finanzmittel zur Folge.
                                                                                                     tigungen bei der Benutzung öffentlicher           ckungsgesetzes sowie die Ausweitung der
und Diskotheken. Auch wenn sich der über-
                                                                                                     städtischer Einrichtungen honoriert.              Pfandpflicht über Getränkeflaschen und
wiegende Teil der Menschen achtsam ver-         • Die Strafen für ordnungswidrige Vergehen
                                                                                                                                                       -dosen hinaus ein.
hält, gibt es leider eine wachsende Anzahl        gegen die Sauberkeit werden drastisch er-
von Personen, die mit ihrem unachtsamen           höht; gezielte und kontinuierliche Kontrol-
Verhalten und auch großer Rücksichtslosig-        len sind durchzuführen.
keit unserem Stadtbild schaden.
                                                                                                                  Um Frankfurts Stadtbild sauber zu
                                                                                                             halten, muss es sowohl Maßnahmen zur
                                                                                                      Bewusstseinsveränderung der Bürger geben, als
                                                                                                              auch Sanktionierungen bei Missachten
                                                                                                        der Regeln und Kontrolle derselben. Das hat
                                                                                                          nichts mit Bevormundung zu tun, sondern
                                                                                                        mit einer notwendigen Pflege des öffentlichen
                                                                                                                   Raumes, der allen zugute kommt.“
                                                                                                                                            Qing Chen

32                                                                                                                                                                                              33
Kultur-, Freizeit- und Sportpolitik

     Frankfurts Wirtschafts- und Steuerkraft hat        Die marode Doppelanlage der Städtischen
     bislang die Finanzierung einer großen Zahl         Bühnen am Willy-Brandt-Platz ist nicht
     von Institutionen für Kunst und Kultur er-         mehr zu sanieren und muss durch einen
     möglicht. Etliche davon genießen national          Neubau für Oper und Schauspiel ersetzt
     wie international besten Ruf. Doch wie es          werden. Die Kostenschätzungen hierfür be-
     um die Kultur in Frankfurt tatsächlich be-         laufen sich derzeit – je nach Variante – auf
     stellt ist, kommt nicht nur in der Qualität        gut 800 bis 920 Millionen Euro. Der Zoolo-
     hochsubventionierter Spitzeninstitutionen          gische Garten ist ebenfalls „prekär marode“,
     zum Ausdruck. Deshalb sind Förderung               die Tieranlagen sind zum großen Teil veral-
     und Pflege der sogenannten Alltagskultur           tet, 14 der 25 Anlagen sind älter als 50 Jahre,
     Grundvoraussetzungen für das Verständnis           das Flusspferd- und Nashornhaus ist knapp
     von Kultur und das Bedürfnis nach dieser in        150 Jahre alt. Eine Umsetzung des bereits
     all ihren Ausprägungen.                            vorliegenden Konzepts „Zookunft 2030+“
                                                        wird in den nächsten 15 Jahren Investitio-
     RENOVIEREN UND NEU BAUEN                           nen in Höhe von etwa 70 Millionen, wenn
                                                        nicht gar bis zu 120 Millionen Euro erfor-
     Drei bedeutende Kulturinstitutionen in un-         dern.
     serer Stadt stehen aktuell vor besonderen
     Herausforderungen und bedürfen in den
     nächsten Jahren Investitionen in erhebli-
     chem Umfang, um deren Zukunftsfähigkeit
     zu sichern: Oper, Schauspiel und Zoologi-
     scher Garten.

             Weil die Kultur uns im Alltag auch mal
             durchatmen lässt, setze ich mich für die
      Stärkung unserer Frankfurter Kulturszene ein.
          Die Branche hat stark gelitten und braucht
      unsere Unterstützung, damit ein wichtiger Teil
               unserer Identität nicht verlorengeht.“
                         Prof. Hans Joachim Mendig

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UNSERE POSITIONEN:                                    destens 75 % von Bund, Land sowie priva-      • Frankfurt soll sich als Goethestadt durch
                                                      ten und institutionellen Förderern getra-       die Wiederaufnahme der „Römerberg-
• Schauspiel und Kammerspiel bleiben am               gen werden.                                     Festspiele“, die vor dem Zweiten Weltkrieg
  derzeitigen Standort am Willy-Brandt-                                                               jährlich veranstaltet wurden, kulturell wei-
  Platz. Unter Nutzung der noch vorhan-             • Der Zoologische Garten ist die mit Ab-          ter profilieren. Unsere Stadt erhielte damit
  denen historischen Gebäudesubstanz von              stand beliebteste und auch meistbesuchte        ein sommerliches Festspiel-Ereignis von
  1902 wird das historische Schauspielhaus            Kultur-, Freizeit- und Naturbildungsein-        internationalem Rang.                          • Dem generationsübergreifenden und eh-
  dort äußerlich originalgetreu wiederauf-            richtung in unserer Stadt. Die Zukunftsfä-                                                       renamtlichen Engagement der Frankfurter
  gebaut. In seinem Inneren wird es nach              higkeit des Zoos kann über die Sicherstel-    • Die Vielzahl der Filmfestivals ist – in Ab-      Sportvereine im Bereich des Breitensports
  dem Stand der heutigen Technik sowie                lung seiner künftigen Attraktivität für die     stimmung zwischen der Stadt Frankfurt            wird im Rahmen der Gewährung von städ-
  den Anforderungen von Mitarbeitern und              Besucher sowie einer zeitgemäßen, artge-        und den Veranstaltern – unter einem Dach         tischen Fördermitteln angemessen Rech-
  Publikum gestaltet, um damit allen Anfor-           rechten Tierhaltung gewährleistet werden.       zu vereinen. Das „Filmfestival Frankfurt“        nung getragen. Die Stadt Frankfurt unter-
  derungen an ein modernes Theater gerecht            Daher müssen die hierfür notwendigen            findet – auch Open Air – im gesamten Stadt-      stützt die Vereine darüber hinaus auch im
  zu werden.                                          Investitionen Vorrang in der städtischen        gebiet statt.                                    nichtmonetären Bereich, etwa durch die
                                                      Finanzplanung haben. Den Einsatz dafür                                                           Beratung bei der Standortsuche für neue
     Die Kosten für dieses Theaterhaus als Sym-       betrachten die BÜRGER FÜR FRANKFURT           • Die Stadt Frankfurt strebt die Konzeption        Sportstätten.
     biose aus Tradition und Moderne dürfen           BFF daher in der nächsten Wahlperiode als       und Errichtung eines zentralen Gebäudes
     dabei die eines Neubaus mit modernisti-          kulturpolitische Priorität.                     für die freie Kulturszene an, in dem ver-      • Die Nutzungsmöglichkeiten der Schul-
     scher Fassadengestaltung nicht überstei-                                                         schiedene Künstler und Kulturschaffende          turnhallen für die Frankfurter Sportverei-
     gen. Seitens der Stadt Frankfurt ist zeitnah   • Die Pläne für ein städtisches Kinder- und       aller Sparten eine Heimat finden können.         ne werden weiter ausgebaut und optimiert.
     ein Finanzierungskonzept zu erarbeiten           Jugendtheater im Zoo-Gesellschaftshaus
     und vorzulegen. Dabei ist insbesondere           werden im Rahmen der finanziellen Mög-
     eine Kostenbeteiligung von Bund, Land            lichkeiten unterstützt.
     sowie privaten und institutionellen Förde-
     rern anzustreben.                              • Der Bestand von Stadtteilbibliotheken,
                                                      Heimatmuseen sowie kulturellen Einrich-
• Der Neubau der Oper soll in zeitgenös-              tungen in den Stadtteilen soll erhalten
  sischer, also „moderner“ Architektur an             bleiben und vorrangig gefördert werden,              Frankfurt braucht, um lebenswert zu sein,
  einem repräsentativen, möglichst ver-               ebenso die wertvolle Arbeit der Heimat-             nicht nur die große, international beachtete
  kehrsgünstigen Standort in der Innenstadt           und Geschichtsvereine.                              Kultur wie sie im Theaters oder in der Oper
  erfolgen. Da die Oper einen sehr hohen                                                                gepflegt wird. Auch unsere Alltagskultur – die
  Besucheranteil aus dem Umland aufweist                                                                    Cafés und Bars, Clubs und Flaniermeilen
  und die Stadt Frankfurt in den nächsten                                                                 gehören zum kulturellen Angebot der Stadt
  Jahren auch anderweitig hohe Investiti-                                                                            und müssen gestärkt werden und
  onen tätigen muss, sollen die Kosten für                                                                                          erhalten bleiben.“
  Neubau und Unterhalt der Oper zu min-                                                                                                   Jürgen Kuhn

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