Für ein weltoffenes, soziales und lebens-wertes Paderborn - ZUKUNFT AKTIV MITGESTALTEN. AM 13.09. WÄHLEN GEHEN! - SPD Paderborn

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Musterbotschaft
                              PADERBORN

zweizeilig.
Musterbotschaft zweizeilig.

GEMEINSAM. BESSER.

Für ein weltoffenes,
soziales und lebens-
wertes Paderborn
ZUKUNFT AKTIV MITGESTALTEN.
AM 13.09. WÄHLEN GEHEN!
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    Impressum:
    SPD Ortsverein Paderborn
    Julia Lakirdakis-Stefanou und Manfred Krugnmann, Kilianstr. 2, 33098 Paderborn
    Telefon: 05251-121930, info@spd-paderborn.de

    Satz und Layout:
    www.juliaandfriends.de

    Bilderquellen:
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Inhalt
Einleitung...........................................................................................................4
Unser Paderborn................................................................................................ 6
Weiterentwicklung Paderborns als soziale und lebenswerte Stadt................... 9
      Bezahlbares Wohnen als zentrale Voraussetzung für eine soziale Stadt... 10
      Soziale Stadt durch Familienfreundlichkeit................................................ 12
      „Soziales Klima“ in Wohnquartieren und Quartiersmanagement.............. 14
      Soziale Prävention und Integration in einer sozialen Stadt....................... 16
      Weltoffenes Paderborn............................................................................. 19
Klimaschutz, Energie- und Mobilitätswende.................................................... 20
      Lokale Energiewende................................................................................ 21
      Mobilität neu gestalten............................................................................. 23 3
      Natur und Freiraum................................................................................... 30
Bildung, Kultur und Sport................................................................................. 33
      Bildung als Schlüssel für die Zukunft......................................................... 33
      Vielfältige Kulturangebote........................................................................ 36
      Sportstadt Paderborn................................................................................ 39
Wirtschaft und Verwaltung............................................................................... 41
      Arbeiten in Paderborn............................................................................... 42
      Finanzen und Verwaltung.......................................................................... 45
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Einleitung
   Ohne Zweifel – Paderborn wächst. Und mehr noch: Aufgrund der Konversions-
   flächen hat Paderborn günstige Bedingungen für eine weiterhin positive Ent-
   wicklung.
  Mit einem breiten Angebot an qualifi-         zungsangeboten voraus. Die Corona-
  zierten und zukunftsfesten Arbeitsplät-       Krise hat uns aber auch gezeigt, dass
  zen, Kindertagesstätten und Schulen,          Menschen bereit sind, auf vielfältige
  Ausbildungs- und Studienplätzen, viel-        Weise Hilfe zu leisten, und sich solida-
  fältigen Kultur-, Freizeit- und Erholungs-    risch verhalten. Darauf möchten wir für
  angeboten sowie ausgedehnten Wald-            die Zukunft bauen.
  und Grünflächen bietet unsere Stadt           Trotzdem fragen sich die Menschen nun
  ein hohes Maß an Lebensqualität. Der          umso mehr, wie der soziale Zusammen-
  Hauch von Großstadt gemischt mit nach-        halt in unserer Stadt organisiert wird,
  barschaftlichem Zusammenhalt schafft          wie die eigene Wohnung finanziert, wie
  in Paderborn ein soziales Klima, in dem       Klimaschutzmaßnahmen umgesetzt und
4 Menschen sich wohlfühlen können.              eine zukunftsfähige Stadt gestaltet wer-
   Die Corona-Krise hat uns sehr deutlich       den kann.
   gezeigt, dass Menschen ein verlässliches     Wir geben darauf Antworten und möch-
   Gesundheitssystem und einen sicheren         ten uns nicht damit begnügen, die Din-
   Arbeitsplatz benötigen. Dies setzt auch      ge so zu lassen wie sie sind. Die Politik
   in Paderborn den Erhalt von öffentlichen     in Paderborn muss auch erkennen, dass
   Infrastrukturen und sozialen Unterstüt-      eben nicht alles für alle Menschen op-

    Wir Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten haben uns die Gleichberechtigung aller
    Geschlechter in allen Lebensbereichen zum Ziel gesetzt. In unserem Wahlprogramm sollen
    daher die weibliche, die männliche und die diversen Sprachformen gleichzeitig verwen-
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timal gestaltet ist. Wir müssen uns der        und müssen wir selbst vor Ort in die
Tatsache bewusst sein, dass Wohnen             Hand nehmen.
immer teurer und Eigentumserwerb für
                                               Wir müssen verantwortungsbewusst,
immer weniger Familien möglich wird.
                                               sozial, nachhaltig und mutig handeln –
Dass Klimaschutz und Klimaanpassung
                                               dafür steht die Paderborner SPD. Wir
eine der zentralen Herausforderungen
                                               möchten aktiv mitgestalten und daran
des 21. Jahrhunderts geworden sind.
                                               arbeiten, dass unsere Stadt auch in Zu-
Dass Bildungschancen nicht gerecht ver-
                                               kunft und für alle Menschen lebenswert
teilt sind, dass Kinder- und Altersarmut
                                               bleibt. Dabei müssen kreative Ideen und
auch in unserer Stadt präsent sind. Dass
                                               Visionen von Bürgerinnen und Bürgern
ein würdiges Leben im Alter nicht immer
                                               sowie professionell Planenden gleicher-
gesichert und Paderborn noch immer
                                               maßen einfließen.
keine wirklich barrierefreie Stadt ist. Dass
Arbeitseinkommen oft nicht mehr zum            Wir möchten deshalb mit einer deutli-
Leben ausreichen und dass Arbeitsplät-         chen sozialdemokratischen Handschrift
ze durch die Digitalisierung von Arbeits-      die notwendigen Rahmenbedingun-
                                                                                          5
prozessen verloren gehen können. Dass          gen erhalten und erweitern, die es für
die Integration von Familien aus ande-         eine lebendige und nachhaltige Stadt
ren Ländern und Kulturkreisen oft nicht        braucht. Unser Ziel ist es, dass möglichst
hinreichend gelingt.                           viele Bürgerinnen und Bürger sich in un-
                                               serer Stadt zuhause fühlen können und
Vieles davon kann und muss auf der
                                               Paderborn sich als weltoffene und sozia-
Ebene der Bundes- und Landespolitik
                                               le Stadt weiterentwickelt.
geregelt werden. Aber vieles können

 det werden. Sofern dennoch nicht alle Geschlechter gleichzeitig angesprochen wurden,
 schließt dies für uns selbstverständlich alle Geschlechter mit ein. Sämtliche Personen-
 bezeichnungen in diesem Wahlprogramm gelten für alle Geschlechter.
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Unser Paderborn
    Die demographischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind nach wie
    vor gut: Als eine von wenigen Städten in Nordrhein-Westfalen wird Paderborn
    auch mittelfristig noch Bevölkerungswachstum haben. Unsere Stadt verfügt
    über eine gute Kaufkraft und die Arbeitslosenquote liegt deutlich unter dem
    Landesdurchschnitt.
6
    Ziel einer vorausschauenden Stadtent-           dem neuen Busbahnhof, den Königsplät-
    wicklung muss es aber auch sein, die An-        zen, der Renovierung und dem Neubau
    ziehungskraft und Zukunftsfähigkeit unse-       der Stadtverwaltung und der umliegenden
    rer Stadt angesichts der sich im Zuge von       Plätze, dem Domplatz sowie den gestalte-
    Digitalisierung und Klimaanpassung stel-        rischen Maßnahmen im Paderquellgebiet
    lenden Herausforderungen zu sichern und         – bekommt unsere Stadt ein modernes in-
    auszubauen. Wesentliche Voraussetzung           nerstädtisches Gesicht, das ein hohes Maß
    hierfür ist, in Paderborn ein Umfeld mit Ent-   an Aufenthalts- und Erlebnisqualität bietet.
    wicklungspotenzialen zu schaffen. Mit den       Dennoch gilt: Auch in Paderborn haben
    verschiedenen Projekten in der Innenstadt       Hedgefonds, die weniger an der Stadtge-
    – mit der Kulturwerkstatt, dem Bahnhof,         staltung als an einer maximalen Rendite
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interessiert sind, zentrale Immobilien in    forderungen zu bewältigen haben: die
der Innenstadt übernommen. Viele Einzel-     Gestaltung der Konversionsflächen, die Si-
handelsgeschäfte müssen kämpfen, da ih-      cherung von Infrastruktur und Arbeitsplät-
nen nicht nur die hohen Mieten, sondern
                                             zen im digitalen Zeitalter, die Weiterent-
auch der Onlinehandel Probleme bereiten.
Auch aus diesem Grund ist uns der Teilneu-   wicklung eines gesunden, qualitätsvollen
bau der Stadtverwaltung wichtig, um mehr     kinder- und familienfreundlichen Lebens-
Menschen in die Innenstadt zu ziehen.        raums, neue Konzepte für zukunftsfähige
In den kommenden Jahren wird die kom-        Mobilitätsformen sowie für ein klimaange-
munalpolitische Arbeit vielfältige Heraus-   passtes Paderborn.

Die SPD sieht für die zukünftige politische Gestaltung
die folgenden zehn Kernpunkte als essentiell an:
1. Ausbau der kommunalen Wohnungs-              auf Straßen und Plätzen in der Innen-
   gesellschaft als eine zentrale Maß-          stadt und den Ortsteilen
   nahme zur Schaffung bezahlbaren
                                             5. Fortschreibung des Klimaschutzpro-
   Wohnraums                                                                         7
                                                gramms und die Umsetzung eines
2. Förderung familiengerechter Kinder-          städtischen    CO²-Minderungspro-
   und Pflegebetreuung, Bekämpfung              gramms bis zur Nullemission im Jahre
   der lokalen Armut, Förderung des             2035
   Quartiersmanagements sowie Siche-
                                             6. Weiterer Ausbau der regenerativen
   rung der Nahversorgung in der In-
                                                Energieversorgung mit Kopplung der
   nenstadt und den Stadtteilen
                                                Sektoren Strom, Wärme und Mobili-
3. Spürbarer Ausbau der Verkehrsinf-            tät hin zur klimaneutralen Stadt
   rastruktur für den ÖPNV sowie den
                                             7. Wohnortnahe      Kinderbetreuungs-
   Fuß- und Radverkehr
                                                möglichkeiten und wohnortnahe
4. Verbesserung der Aufenthaltsqualität         Grundschulen in den Quartieren
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8. Erhalt und Ausbau eines vielfältig ge-     Die Regelung zentraler Aufgaben der
      fächerten, institutionalisierten und in-   kommunalen Daseinsvorsorge und der
      formellen Kulturangebotes                  Grundbedürfnisse von Menschen muss
                                                 allein öffentlich verantwortet werden
   9. Schutz der lokalen Arbeitsplätze und
                                                 und nicht dem Diktat privatwirtschaftli-
      Arbeitnehmerrechte in einer digitali-
                                                 chen Gewinnstrebens unterliegen.
      sierten Arbeitswelt
                                                 Das bedeutet zum einen, dass sich Was-
   10.Eine nachhaltige und umweltfreund-
                                                 ser- und Energieversorgung in kom-
      liche Modernisierung von Industrie-
                                                 munaler Hand befinden und die Kom-
      und Gewerbegebieten sowie visionä-
                                                 munen moderne Kitas und Schulen
      re integrative Nachnutzungen für die
                                                 bereitstellen. Das bedeutet aber auch,
      Konversions- und Brachflächen im
                                                 dass Kommunen eine aktive Rolle in der
      Stadtgebiet
                                                 Wohnungspolitik spielen. Wohnen – ins-
  Für die SPD ist es ebenso unabding-            besondere bezahlbares Wohnen – ist
  bar, dass für den Erhalt der kommuna-          nicht nur eine Frage der Stadtplanung,
  len Infrastruktur und einer handlungs-         sondern die zentrale soziale Frage von
  fähigen Kommune eine auskömmliche              wachsenden Städten überhaupt. Des-
8
  Finanzierung gewährleistet sein muss.          halb fordern wir neben der Ausgestal-
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tung der auf maßgebliche Initiative der      stücken für junge Familien und genera-
SPD im Jahre 2019 gegründeten Woh-           tionsübergreifendes Wohnen. Unsere
nungsgesellschaft eine weitergehende         Wohnungspolitik folgt dem Prinzip der
Mobilisierung von baureifen Grund-           Gemeinwohlorientierung.

Weiterentwicklung Paderborns
als soziale und lebenswerte Stadt
Für uns als SPD waren und sind aber jenseits der großen Stadtentwicklungs-
projekte auch eine Vielzahl anderer Themen von Bedeutung, mit denen wir das
Profil Paderborns als einer sozialen und lebenswerten Stadt weiter schärfen
möchten.
Im Wissen um die Grenzen des Wachs-          sie gerne leben, in dem sie sich einbrin-
tums steht dahinter die feste Überzeu-       gen, gestalten, mitwirken und in dem sie
gung, dass eine Stadt erst durch die         Verantwortung für ihre Lebenswelt und
Sicherstellung grundlegender Lebens-         ihre Mitmenschen übernehmen können 9
bedürfnisse, durch attraktive und zu-        und wollen.
kunftsorientierte Arbeitsbedingungen,        Paderborn ist gut ausgestattet mit Trä-
durch den sozialen Zusammenhalt, opti-       gern der freien Wohlfahrtspflege, mit
male Bildungs- und Ausbildungschancen        Sport-, Schützen- und anderen Vereinen,
sowie vielfältige Kultur- und Freizeitein-   mit Chören und Musikgruppen, vielen
richtungen von einer reinen Ansamm-          Initiativen und ehrenamtlich Tätigen. Sie
lung von Gebäuden zu einem leben-            alle leisten einen wertvollen Beitrag für
digen, lebens- und liebenswerten Ort         ein gelungenes und solidarisches Mit-
wird. Dies sind unabdingbare Vorausset-      einander und prägen damit positiv das
zungen für einen Ort, der den Menschen       soziale Klima unserer Stadt. Wir sind je-
vielfältige Freiheiten garantiert, in dem    doch erst dann eine soziale Stadt, wenn
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es uns gelingt, auch die Menschen im        gesund, nicht so sprachgewandt, nicht
    Blick zu haben und zu behalten, die nicht   so sorgenfrei, nicht so integriert sind wie
    so schnell, nicht so beweglich, nicht so    die meisten anderen in ihrer Umgebung.

   Bezahlbares Wohnen als zentrale
   Voraussetzung einer sozialen Stadt
   Unsere Stadt besitzt durch ihre Siedlungsstruktur mit hohen Grünanteilen eine
   überwiegend aufgelockerte Bebauung mit guter Wohnqualität. Dennoch steht
   der Wohnungsmarkt vor großen Herausforderungen. Die wachsende Einwoh-
   nerzahl und die fehlende Wohnungsbautätigkeit der vergangenen Jahre haben
   einen erheblichen Wohnungsbedarf verursacht, der nach den aktuellen Woh-
   nungsbedarfsprognosen nicht allein durch Konversionsgrundstücke gedeckt
   werden kann.
   Alle Analysen zum Paderborner Woh-           Aus Sicht der SPD sind die gegenwär-
   nungsmarkt zeigen, dass bezahlbarer          tigen eklatanten Probleme auch das
10 Wohnraum in Paderborn knapp ist und          Ergebnis einer langjährigen verfehlten
   nur im oberen Mietpreisbereich von ei-       Wohnungspolitik in Paderborn. Grund
   nem ausgewogenen Markt gesprochen            dafür ist auch, dass der Bestand an Woh-
   werden kann. Bei ihren Prognosen für den     nungen mit Mietpreisbindung aus dem
   Wohnungsmarkt gehen alle Betrachtun-         öffentlich geförderten Wohnungsbau in
   gen weiterhin von einem hohen Bedarf         Paderborn stetig gesunken ist. Erst auf
   an familiengerechten und kleinen Miet-       Initiative der SPD im Rat der Stadt Pader-
   wohnungen im unteren Preissegment, im        born ist es gelungen, dieser Entwicklung
   barrierefreien und öffentlich geförderten    gegenzusteuern und eine kommunale
   Mietwohnungsangebot aus. Dies kann           Wohnungsgesellschaft zu gründen, mit
   unserer Meinung nach nicht allein von        der eine breite Offensive für geförderten
   privaten Investoren gelöst werden.           Wohnungsbau zur Dämpfung der Miet-
preise verbunden wurde.                    Die SPD will hierzu die städtischen
                                           Steuerungsmöglichkeiten nutzen. Die
Aber auch im frei finanzierten Miet- und
                                           Voraussetzungen dazu sind gegeben.
Eigentumswohnungsbau sind Wohnun-
                                           Neben dem Gelände der ehemaligen
gen selbst für besserverdienende Bevöl-
                                           Alanbrooke-Kaserne stehen die Flächen
kerungsgruppen kaum noch bezahlbar.
                                           der weiteren Kasernengelände sowie die
Immer mehr Familien neigen deshalb         städtischen Grundstücke an der Florian-
dazu, in das Umland abzuwandern.           und der Pontanusstraße zur Verfügung. 11
Wenn unsere Stadt ihre Qualität als
Wohnstandort erhalten will, muss diese     Mit der Gründung der kommunalen
Entwicklung gestoppt werden.               Wohnungsgesellschaft können zudem
                                           die finanziellen Effekte aus dem Erwerb
Die Schaffung bezahlbaren Wohnraums        von Flächen im Besitz des Bundes sowie
ist aus Sicht der Paderborner SPD eine     aus den Wohnbauförderprogrammen
zentrale soziale Aufgabe des kommen-       des Bundes für gemeinwohlorientierte
den Jahrzehnts. Wir brauchen in Pa-        Bauvorhaben genutzt werden. Dies er-
derborn deshalb weiterhin eine grund-      möglicht gefördertes Wohnen und trägt
sätzliche Offensive in der städtischen     zur Sicherung von günstigen Wohnraum-
Wohnungspolitik.                           beständen bei.
Neben den Mieten sind in den letzten        nungsgesellschaft und Unterstützung
   Jahren und Jahrzehnten auch die Grund-      genossenschaftlich     organisierter
   stückspreise stark angestiegen. Heute       Wohnprojekte
   machen die Grundstückspreise bereits
                                             • Den Ausbau altengerechten und be-
   bis zu ein Drittel der Gesamtbaukosten
                                               treuten Wohnens
   aus. Auch hier kann aus Sicht der SPD
   die Kommune steuernd eingreifen. Da       • Die Einrichtung einer Wohnungs-
   Grund und Boden nicht beliebig ver-         tauschbörse, die sich flexibel an sich
12
   mehrbar ist, darf er nicht dem Markt        verändernde Bedarfe und         Woh-
   überlassen werden. Die SPD regt des-        nungsansprüche anpasst
   halb an, städtische Grundstücke für den
   Wohnungsbau wie auch für die gewerb-      • Barrierefreie bezahlbare Wohnungen,
   liche Nutzung in der Regel im Erbbau-       zum Beispiel in öffentlich geförderten
   recht zu vergeben.                          Mehrgenerationenhäusern, quartiers-
                                               bezogen anzubieten
   Die SPD schlägt überdies                  • Die Einführung einer kommunalen
   folgende Maßnahmen vor:                     Quote, durch die (über das Stadtge-
                                               biet gleichmäßig verteilt) neue Woh-
   • Den Ausbau der kommunalen Woh-            nungen barrierefrei zu errichten sind
• Einen Planungswertausgleich für die       plans geschaffen oder im Gegenzug
  Umwandlung von bislang anderweitig        das Grundstück zum Verkehrswert an
  genutzten Flächen zu Bauland im Rah-      die Stadt veräußert wird
  men neu geschaffener Bauplanverfah-
                                          • Die Bodenvorratspolitik der Stadt wie-
  ren zu realisieren
                                            der zu verstärken und neben dem Er-
• Eine Bodenwertsteuer (Grundsteuer         werb von Eigenheimgrundstücken in
  C) für ungenutzte Grundstücke im Be-      den Ortsteilen auch Mietwohnungs-
  reich bestehender Bebauungspläne          baugrundstücke zu bevorraten
  zu prüfen
                                          • Attraktivität des Hochschulstandortes
• Die Durchsetzung von Bebauungsge-         Paderborn durch Wohnheimplätze in
  boten, wodurch Wohnraum innerhalb         der Innenstadt, z. B. auf den Konversi-
  einer bestimmten Frist entsprechend       onsflächen der ehemaligen Kasernen,
  den Festsetzungen des Bebauungs-          nachhaltig zu stärken

Soziale Stadt durch Familienfreundlichkeit
In den letzten Jahrzehnten haben sich verschiedene alternative Lebensformen 13
herausgebildet. Diesen Veränderungen hat auch die Familienpolitik Rechnung
zu tragen. Besonders Familien mit mehreren Kindern und Alleinerziehende
müssen die Chance haben, am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen und ihren
Kindern die Möglichkeit zu chancengerechter Bildung zu eröffnen.
Neben der Bereitstellung von Erzie-       Dazu gehören:
hungshilfen und der Stärkung der Arbeit
des FamilienServiceCenters ist die Ver-   • der weitere bedarfsgerechte Ausbau
besserung der Rahmenbedingungen für
                                            von Betreuungsmöglichkeiten für Kinder
die Vereinbarung von Kindererziehung
und Arbeit aus Sicht der SPD die wich-      unter 3 Jahren,
tigste Aufgabe städtischer Politik.       • neue Initiativen beim Aufbau betrieblich
unterstützter Betreuungsmöglichkeiten       Angebot von Offenen Ganztagsgrund-
      für Kinder,                                 schulen und deren (gebundene) Weiter-
   • die Einrichtung einer Kinderbetreuung        führung in der Sekundarstufe sowie
     an Wochenenden für Eltern in Pflege-       • der Ausbau des Tagesmütterangebots
     und anderen Dienstleistungsberufen,          insbesondere für Eltern mit wechseln-
   • ein flächendeckendes und qualitätsvolles     den Arbeitszeiten.

   „Soziales Klima“ in Wohnquartieren
   und Quartiersmanagement
   Mit der Entwicklung neuer Wohnquartiere und dem Wandel innerhalb von
   Wohnquartieren verändern sich nicht nur die Nachbarschaften und das Zu-
   sammenleben der Menschen. Zu einer sozialen und lebenswerten Stadt gehört
   eben auch ein lebendiges Miteinander. Für uns Sozialdemokratinnen und Sozial-
   demokraten war und ist es deshalb ein wichtiges Ziel, dass die Quartiersarbeit
14 auch in Zukunft weiter gefördert und ausgebaut wird.
   Ähnlich dem City-Management muss die tion und Zusammenhalt unterstützt wer-
   Aktivierung der Bevölkerung, die Einbe- den, damit sich diese Wohnviertel opti-
   ziehung von Ehrenamtlichen im Rahmen mal zu lebenswerten Orten entwickeln.
   des bürgerschaftlichen Engagements,
   die Vernetzung von Nachbarschaften Dies muss auch für bereits bestehende
   sowie die Arbeit von professionellen Or- Quartiere gelten, um die Versäumnisse
   ganisatoren oder Helfern als eine wichti- bei der infrastrukturellen Planung und
   ge kommunale Steuerungsaufgabe ver- Ausstattung mit Treffmöglichkeiten, Ver-
   standen werden. So können schon in der einsräumen und Dienstleistungsangebo-
   Phase der Entstehung und Entwicklung ten aller Art durch eine nachsorgende
   neuer Quartiere Engagement, Koopera- Verbesserung auszugleichen.
Gleichzeitig ist es die Aufgabe eines        fältige Hilfeangebote benötigt. Auch
Quartierskonzeptes, bestehende Versor-       wenn viele dieser Angebote von unter-
gungslücken zu benennen. Dies gilt ins-      schiedlichen Anbietern bereits zur Ver-
besondere auch für Pflegekonzepte, die       fügung stehen, verfügen alte Menschen
den steigenden und auch veränderten          dennoch häufig nicht über genügend
Bedarf an ambulanter Versorgung auf-         Informationen oder die Möglichkeit, die
fangen. Zum einen steigt die Zahl der        notwendigen Leistungen zu organisieren.
Single-Haushalte und damit auch die
                                             Hierzu gehören ferner auch die ge-
Zahl der Pflegebedürftigen, die allein in
                                             sellschaftliche Toleranz und ein wert-
ihren Wohnungen leben. Zum anderen
                                             schätzendes gesellschaftliches Umfeld
benötigen auch familiäre Pflegeverhält-
                                             gegenüber Menschen mit eingeschränk-
nisse weitergehende Versorgungsan-
                                             ter Gesundheit, die Ausstattung mit be-
gebote, um für die Pflegepersonen die
                                             darfsgerechten Wohnungen, aber auch
Vereinbarkeit von Beruf und familiärer
                                             z. B. die Barrierefreiheit in anderen Ein-
Pflege herzustellen.
                                             richtungen der Kommune. Im Mittel-
Zur Aufrechterhaltung der Selbstständig-     punkt der Quartiersentwicklung steht
keit und um den Verbleib in der eigenen      die wohnortnahe Beratung und Be-
                                                                                        15
Häuslichkeit sicherzustellen, werden viel-   gleitung. Hier können die notwendigen
Pflege- und Hilfeleistungen für die Be-
    troffenen in Form eines Gesamtpaketes
    organisiert und gemanagt werden.

    Soziale Prävention und
    Integration in einer sozialen Stadt
    Ein weiterer Ansatz für die Quartiersarbeit muss darin bestehen, zur Armutsbe-
    kämpfung in den betroffenen Sozialräumen niederschwellige Angebote und Pro-
    jekte zu initiieren und aufzubauen. So können auch solchen Familien Hilfestellungen
    zuteilwerden, die häufig von sich aus den Weg zu Ämtern und Behörden scheuen.
   Infolge ihrer geschichtlichen Tradition und   ringerem Einkommen führt.
   ihrer historischen Verpflichtung, Maßnah-
                                                 Die Bekämpfung von Armut und sozialer
   men gegen Benachteiligungen zu entwi-
                                                 Ungleichheit erfordert weitreichende poli-
   ckeln, gilt der aufmerksame Blick von So-
                                                 tische Maßnahmen. Transferleistungen al-
16 zialdemokratinnen und Sozialdemokraten        lein können die sozialen Unterschiede nicht
   denen, die solidarische Hilfe brauchen:       ausgleichen.
   den Kindern in Armut, den von Krankheit
   Betroffenen, den Alten, den gesellschaft-
   lich Isolierten.
                                                 Die SPD sieht Handlungsbe-
                                                 darf in diesen Bereichen:
    Im Wissen darum, dass es einen eindeuti-
    gen Zusammenhang zwischen Einkommen          • Die für reiche Industrienationen unerträgli-
    und Bildung gibt, erweist sich Bildung als     che Kinderarmut bedarf auch auf kommu-
    der Schlüssel für weitere Lebenschancen.       naler Ebene nachgehender professionel-
    Menschen mit geringer Bildung haben oft        ler Hilfe: Kinderarmut darf nicht verborgen
    langfristig geringere Chancen auf dem Ar-      bleiben und zu Defiziten in frühkindlicher
    beitsmarkt, was gleichzeitig wieder zu ge-     und schulischer Bildung führen.
• Wenn der Bewegungsradius infolge           die Sicherung der Möglichkeit persönlicher
  Alter oder Krankheit eingeschränkt ist,    Entfaltung und die gleichberechtigte Re-
  müssen geeignete Wohnformen, wie           präsentanz auf allen Verantwortungsebe-
  z. B. öffentlich geförderte Mehrgenera-    nen im beruflichen Leben.
  tionenhäuser, möglichst im gewohnten
  Umfeld offenstehen, die bezahlbare Al-
                                             Die SPD setzt sich ein:
  ternativen bieten.
                                             • für die Verbesserung der Chancen für
• Gesellschaftliche Isolation infolge von                                             17
  Altersarmut muss im Rahmen von Quar-         Familien, indem sie mit einer einwand-
  tiersarbeit konsequent aufgespürt und        freien Versorgung der Kinder, z. B. ab
  vermieden werden.                            U 3, die entscheidende Rahmenbedin-
                                               gung für die Vereinbarkeit von Familie
Gerechte Geschlechterpolitik ist nach wie
vor eine noch zu leistende Aufgabe. Die        und Beruf verbessert,
SPD unterstützt daher die Arbeit der städ-   • für die Förderung von Frauen auf allen
tischen Gleichstellungsstelle in ihrem Be-     Verantwortungsebenen in der Verwal-
mühen um die entschiedene Durchsetzung         tung der Stadt sowie den Betrieben in
der Gerechtigkeit unter den Geschlechtern.
                                               der Stadt.
Dabei geht es nicht nur um den Schutz vor
Gewalt, sondern insbesondere auch um
Menschen aus mehr als 100 Nationen mit         Die SPD möchte:
   unterschiedlichen Kulturen bereichern un-
   sere Stadt. Sie sind willkommene Arbeits-      • die Arbeit des Integrationsrates durch
   kräfte, aber vor allem Mitbürgerinnen und        seine Vertretung in allen Ausschüssen
   Mitbürger, die in Paderborn ihr Zuhause          der Stadt stärken und erweitern,
   gefunden haben und sich hier wohlfüh-
   len. Ihre Einbindung in das Stadtleben ist     • die Möglichkeiten der Partizipation für
   in der Vergangenheit vergleichsweise gut         Mitbürgerinnen und Mitbürger mit Mi-
18 gelungen dank der guten Zusammenarbeit           grationshintergrund am politischen Ge-
   von Wohlfahrtsverbänden, Kirchen und             schehen in ihrer Wahlheimat Paderborn
   Vereinen mit den organisierten Gruppen           durch die Ausweitung des kommunalen
   und Vereinen unterschiedlicher nationaler        Wahlrechts stärken,
   Herkunft. Eine wichtige Rolle bei dieser Zu-   • durch gezielte Maßnahmen allen Kin-
   sammenarbeit spielt neben dem privaten
                                                    dern den KiTa-Besuch zu frühzeitigem
   Umfeld der Integrationsrat, in dem gewähl-
                                                    Erwerb der deutschen Sprache ermög-
   te Vertreter von Menschen mit Zuwande-
                                                    lichen,
   rungsgeschichte deren Interessen und An-
   regungen im politischen Raum vertreten.        • die Schulen zu Angeboten zu Mehrspra-
                                                    chigkeit ermutigen, in denen Kinder und
                                                    Jugendliche die Möglichkeit erhalten,
Herkunftssprachkenntnisse in ihrer schu-   • durch ein professionelles Quartiersma-
    lischen Ausbildung zu nutzen und zu          nagement die Jugendarbeit und das Zu-
    perfektionieren,                             sammenleben fördern.

Weltoffenes Paderborn
In Zeiten, in denen die extreme Rechte in neuer Aufmachung versucht, ihren
Weg in Parlamente, Stadträte und in die Gesellschaft zu finden, stehen wir So-
zialdemokratinnen und Sozialdemokraten fest an der Seite derjenigen, die sich
wie wir für eine weltoffene und liberale Stadtgesellschaft einsetzen.
Unser Kampf gegen Fremdenfeindlich-            siert sind und wissen, dass es in Pader-
keit und Homophobie ist uns dabei allein       born rechtsextremistische Umtriebe gibt.
aus unserer Historie heraus Verpflich-         Wir als SPD Paderborn wollen daher,
tung! Schließlich gibt es auch in Pader-       dass Aufklärung und Prävention nicht al-
born weiterhin verschiedene rechtsradi-        lein in den Schulen geschieht. Der Kampf
kale Gruppierungen, die im öffentlichen        gegen Rechtsextremismus ist schließlich
Stadtbild zunehmend sichtbarer werden.         ein generationsübergreifendes, stadt-
                                                                                        19
                                               weites Thema. Daher setzen wir uns für
Wir wollen, dass alle Bürgerinnen und
                                               die deutliche Erhöhung der kommunalen
Bürger für diese Problematik sensibili-
                                               Förderung von Projekten gegen Rechts-
    Die SPD Paderborn steht
                                               extremismus und Rassismus ein.
                            für:
•   bezahlbaren Wohnraum
•   familienfreundliche Kinderbetreuung         •   Geschlechter­gerechtigkeit
•   häusliche Pflege                            •   Weltoffenheit
•   starke Quartiersarbeit                      •   Liberalität
•   Armutsbekämpfung                            •   klare Kante gegen Rassismus
Klimaschutz, Energie- und
   Mobilitätswende
   Umwelt- und Klimaschutz haben in der SPD eine lange Tradition, der wir Pa-
   derborner Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten uns verpflichtet sehen.
20 Deshalb gilt es auch für die Paderborner Sozialdemokratie, Antworten zu fin-
   den für die Bewältigung der elementaren Herausforderung des 21. Jahrhun-
   derts: den vom Menschen zu verantwortenden Klimawandel.
   Klimabewusstes Handeln und Klima-           Die Folgen des Klimawandels wirken auch
   schutz sind für uns als SPD gleichermaßen   in Paderborn in zahlreiche Lebens- und
   auch ein umfassendes soziales Thema         Arbeitsbereiche hinein. Unsere bisherige
   und somit mehr als bloßer Umweltschutz.     Lebens- und Arbeitsweise muss und wird
   Was im Gesamtblick sicherlich zuvorderst    sich ändern. Dabei ist uns bewusst, dass
   globale Lösungen einfordert, beginnt be-    Klimaschutz und Klimaanpassung nur ge-
   reits auf lokaler Ebene und letztlich mit   meinsam mit allen Bürgerinnen und Bür-
   dem Handeln jeder und jedes Einzelnen.      gern Paderborns erfolgreich gelingen
                                               kann. Bei all den hierfür notwendigen
Maßnahmen werden wir Sozialdemokra-       kratischen Handschrift insbesondere
tinnen und Sozialdemokraten Sorge dafür   die Energiewende, die Mobilität sowie
tragen, dass im Sinne der Gerechtigkeit   Natur und Freiraum für Paderborn ge-
sozial schwächere Gruppen entlastet und   recht gestalten. Maßnahmen zum Klima-
zugleich geschützt werden. Insbesondere   schutz und zur Klimaanpassung müssen
sozial schwache Gruppen, aber auch Kin-   für uns auf lokaler Ebene integrativ und
der, ältere und kranke Menschen leiden    ganzheitlich gelöst werden. Als zentrale
oftmals mehr als andere Bevölkerungs-     Maßnahmen erachten wir dabei die Um-
                                          setzung eines städtischen CO²-Minde-
gruppen unter den Folgen des Klima-
                                          rungsprogramms bis zur Nullemission im
wandels.
                                          Jahre 2035 sowie die Fortschreibung des
Wir wollen mit einer klaren sozialdemo-   lokalen Klimaschutzprogramms.

Lokale Energiewende
Mit der Neugründung der Stadtwerke Paderborn im Jahre 2016 ist ein wesent-
licher Schritt vollzogen worden, Rahmenbedingungen für die Daseinsvorsorge
                                                                                21
bei der Energieversorgung und für die Anforderungen zum Klimaschutz und
zur Klimaanpassung auf lokaler Ebene zu schaffen. Damit verbunden war das
Ziel einer Verbesserung der lokalen Wertschöpfung und eine stärkere Einbin-
dung der örtlichen Marktpartner, die mittelfristige Verbesserung der Einnah-
mesituation der Stadt Paderborn, die Nutzung des kommunalwirtschaftlichen
(steuerlichen) Querverbundes zur Finanzierung wichtiger örtlicher Aufgaben,
die Schaffung sicherer Arbeitsplätze vor Ort, eine stärkere Ausrichtung auf das
Gemeinwohl und eine Wahrnehmung sozialer Verantwortung bei der Energie-
versorgung.
Um als lokales Tochterunternehmen der     derbornerinnen und Paderborner wahr-
Stadt Paderborn als Vorbild für die Pa-   genommen zu werden, sollen die ver-
schiedenen Energiedienstleistungen der      Windenergie sind dies z. B. Solar- und
   Stadtwerke Paderborn auf ihre tatsäch-      Photovoltaik sowie Bioenergie. Wir ha-
   liche Klimafreundlichkeit hin überprüft     ben uns das ehrgeizige Ziel gesetzt, in
   werden. Diese Analyse umfasst u. a. den     Paderborn bis 2030 den Anteil aller er-
   Herstellungsprozess, die internen und       neuerbaren Energien weiter zu erhöhen
   externen Synergieeffekte, die Kosten        und zugleich das Image unserer Stadt
   sowie die kurzfristigen und langfristigen   zu verbessern. Der SPD in Paderborn
   Folgen für die globale Umwelt. Energie-     sind in diesem Zusammenhang auch die
   dienstleistungen, die im Ergebnis dieser    Umweltauswirkungen der erneuerbaren
   Analyse nicht klimafreundlich sind, sol-    Energien bekannt. Wir machen uns dafür
   len mittelfristig durch möglichst klima-    stark, dass im gesamten Produktzyklus
   neutrale ersetzt werden.                    eines solchen Energieträgers die Um-
                                               weltbelastungen so gering wie möglich
   Die Paderborner Hochfläche gehört zu
                                               gehalten werden.
   den windreichsten Standorten im Bin-
   nenland der Bundesrepublik Deutsch-         Damit allerdings in Paderborn die Vortei-
   land. Die SPD Paderborn bekennt sich        le und Potenziale der erneuerbaren Ener-
   weiterhin zu diesem Standortvorteil für     gien vollständig zur Geltung kommen,
22 die Nutzung der Windenergie, weiß aber      sind im Stadtgebiet innovative, dezent-
   auch um die zunehmenden Akzeptanz-          rale Energie- und auch Speichertechno-
   probleme der Windenergie innerhalb          logien auszubauen und miteinander zu
   der Bevölkerung. Die SPD in Paderborn       verknüpfen. Das Wissen der Stadtwerke
   setzt sich daher neben einer konsequen-     Paderborn sowie der Hochschulen in der
   ten und transparenten Bürgerbeteili-        Region sind für den anvisierten Umbau
   gung im Planverfahren für den Ausbau        des lokalen Energieversorgungssystems
   von genossenschaftlichen Betreibermo-       zu Rate zu ziehen.
   dellen ein.
                                               Strom und Wärme, die nicht verbraucht
   Wir als SPD setzen uns auch für den         werden, stellen ferner einen bedeuten-
   lokalen Ausbau von weiteren erneuer-        den lokalen Beitrag zum Klimaschutz
   baren Energieträgern ein. Neben der         dar. Wir wollen daher auf lokaler Ebene:
• die Modernisierung von Bestands-          Maßnahmen hieraus für Paderborn
  gebäuden sowie die Nutzung von            und seine Bewohnerinnen und Be-
  Abwärme im gewerblich-industriel-         wohner benannt werden,
  len Bereich fördern und in Neubau-
                                          • die Erstellung eines Hitzeaktionsplans
  gebieten Anreize dafür schaffen, dass
                                            für Alten- und Pflegeheime, Schulen
  Nullenergie- bzw. Plusenergiehäuser
                                            und Kindergärten sowie vergleichbare
  errichtet werden können,
                                            Einrichtungen,
• das integrierte Klimaschutzkonzept
                                          • die Bevölkerung für den Schutz von 23
  für Paderborn weiterentwickeln, damit
                                            Natur und Landschaft sowie für den
  auf lokaler Ebene alle Möglichkeiten
                                            lokalen Klimaschutz weiter sensibili-
  des Klimaschutzes und der Klima-
                                            sieren.
  anpassung betrachtet und konkrete
Mobilität neu gestalten
   Aus Sicht der SPD ist das multimodale Mobilitätskonzept aus verkehrspoliti-
   schen, aus klimaschutzpolitischen, aber auch sozialpolitischen Gründen eine der
   zentralen Zukunftsaufgaben der Stadt. Eine zukunftsorientierte Verkehrspoli-
   tik setzt eine neue Verteilung des öffentlichen Verkehrsraumes voraus.
   Die Straßen in unserer Stadt müssen al-     plätzen im Riemekeviertel haben wir
   tersgerecht für alle Menschen angelegt      einen Einstieg in die Schaffung gleichbe-
   sein. Insbesondere in der Innenstadt        rechtigter Rahmenbedingungen für alle
   muss der Anteil des Pkw- und Lkw-Ver-       Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrs-
   kehrs verringert werden. Das Buslinien-     teilnehmer erreicht.
   Angebot, aber auch die Infrastruktur für    Dies kann jedoch nur der Startpunkt für
   Fußgängerinnen und Fußgänger sowie          die Errichtung von weiteren Fahrradab-
   Radfahrerinnen und Radfahrer sind in        stellplätzen im Stadtgebiet sein. Insge-
   diesem Zusammenhang umfassend aus-          samt soll Paderborn vor dem Hintergrund
   zubauen. Mit der Einrichtung von Fahr-      der wahrzunehmenden Renaissance des
24 radabstellplätzen anstelle von Autostell-   Fahrrads zu einer fahrradfreundlichen
Stadt umgebaut werden. Hierzu ist eine     ausreichend Ladestationen für E-Autos
moderne und digitalisierte Fahrradinfra-   im Stadtgebiet bereitgehalten werden.
struktur inkl. der Vorhaltung von Lade-
stationen für E-Bikes im Stadtgebiet und   Aktuelle Situation
ein hochwertiges Radwegenetz für den       Der Verkehr in Paderborn ist geprägt durch
Alltags- und Arbeitsverkehr aufzubauen.    ein schlecht organisiertes Zusammenspiel
Aber auch in den Fußgängerinnen und        der verschiedenen Verkehrsmittel bzw. -trä-
Fußgängern sehen wir als SPD wichtige      ger. Dem Auto wird noch immer ein nahezu
Verkehrsteilnehmer. Daher setzen wir       uneingeschränkter Vorrang auf immer vol-
uns für sichere Fußwegeverbindungen in     leren Straßen eingeräumt. Die Grenzen der
der Innenstadt und den Stadteilzentren     Belastbarkeit der Bürgerinnen und Bürger
sowie zwischen der City und den Orts-      sind vielfach überschritten. Fehlende Ver-
teilen ein. Die Erstellung des Mobili-     netzung der Verkehrsmittel und dadurch
tätskonzeptes unter besonderer Berück-     sich gegenseitig behindernde Verkehrs-
sichtigung des Fuß- und Radverkehrs ist    ströme belasten dabei alle. Durch bauliche
daher für uns ein bedeutender Baustein     und finanzielle Anreize lassen sich auch
einer nachhaltigen Stadtentwicklung.       in Paderborn die Verkehrsmittel Bus und
Bis zum Jahre 2030 wollen wir die vor-     Bahn sowie Auto, E-Bike und Fahrrad zu- 25
handenen örtlichen Potenziale nutzen       künftig flexibler miteinander verknüpfen.
und bündeln und den Anteil der einge-      Beispiele für eine bessere Verknüpfung
setzten Verkehrsmittel in Paderborn um-    zwischen den genannten Verkehrsmitteln
weltgerechter gestalten. Mindestens 50     stellen der weitere Ausbau von Park-and-
% dieses sog. modal splits sollen in Pa-   Ride-Parkplätzen sowie die Prüfung eines
derborn dann von den Verkehrsmitteln       stadteigenen Carsharing-Angebotes dar.
                                           Für Park-and-Ride-Konzepte muss hierbei
des Umweltverbundes (Bus und Bahn,
                                           gelten, dass der Parkschein zur kostenlosen
Fahrrad und Fußgänger) getragen wer-
                                           Busnutzung des PaderSprinters oder ande-
den. Um zudem Anreize für einen um-
                                           rer öffentlicher Verkehrsmittel berechtigt.
weltfreundlicheren motorisierten Indivi-
dualverkehr zu schaffen, sollten zudem     Gleichwohl müssen die Belange älterer und
behinderter Menschen sowie von Kindern         Die SPD wird sich im Rahmen der Umset-
   im Straßenverkehr stärker in den Fokus ge-     zung der oben genannten Vorschläge für
   rückt werden. Barrierefreiheit in allen Ver-   die Einführung von großflächigen, zeitlich
   kehrsmitteln und im öffentlichen Raum, d.      begrenzten Verkehrsversuchen mit einer
   h. auf Plätzen, Straßen und Wegen muss         Dauer von 4 - 6 Monaten einsetzen, um
   gewährleistet sein.                            weiter Erfahrungen zu sammeln sowie die
                                                  Akzeptanz zu steigern. Als möglicher Ver-
   Generell gilt nach unserer Ansicht, dass
                                                  kehrsversuch ist etwa die Einrichtung von
26 Verkehrsplanung und -organisation regel-       Fahrradspuren unter Aufgabe von PKW-
   mäßig ein hohes Maß an Transparenz und
                                                  Fahrstreifen auf der Detmolder Straße so-
   Nachvollziehbarkeit für die Menschen in
                                                  wie der Neuhäuser Straße denkbar.
   unserer Stadt verlangt.

   Die Vorschläge der SPD
   zum Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV):
   • Ein kostenloser öffentlicher Nahver-           weiterverfolgen möchte.
     kehr wie auch eine Verbesserung der
                                                  • Taktung und Betriebszeiten des Pa-
     Taktung im ÖPNV sind für die SPD
                                                    derSprinters sind, soweit es geht, mit
     eine visionäre Perspektive, die sie
                                                    den Abfahrzeiten der Züge am Pader-
borner Hauptbahnhof sowie an den            nieren. Ebenso ist zu prüfen, ob auch
  übrigen Bahnhöfen im Stadtgebiet zu         Beschäftigte im Niedriglohnsektor ein
  harmonisieren. Durch die damit ver-         Sozialticket erhalten können.
  bundene Verkürzung der Gesamtfahr-
                                            • Die Digitalisierung soll auch dazu ge-
  zeit für den Fahrgast wird ein weiterer
                                              nutzt werden, durch innovative Be-
  Beitrag zur Attraktivitätssteigerung
                                              stellmöglichkeiten (z. B. „Bus-on-De-
  geleistet.
                                              mand“ oder „Fahrplanloser Bus“)
• Damit die Nutzung des ÖPNV für              einen attraktiven ÖPNV insbesondere
  breite Gesellschaftsgruppen Anreize         außerhalb der Hauptbetriebszeit so-
  bietet, soll das lokale Ticketangebot       wie im gesamten Paderborner Stadt-
  um die Vorteile des Smartphones             gebiet zu ermöglichen.
  erweitert werden. Konkret soll z. B.
                                            • Die Vorrangschaltung für den Busver-
  automatisch erkannt werden, wenn
                                              kehr soll beibehalten werden. Ein An-
  ein Fahrgast ein Verkehrsmittel betritt
                                              gebot zum Umstieg auf den Bus muss
  oder verlässt. Nach Beendigung der
                                              verbunden sein mit einem Zeitvorteil
  Fahrt erfolgt eine automatische und
                                              bei Benutzung dieses Verkehrsmit-
  kilometergenaue Berechnung des
                                              tels. Neben der Busvorrangschaltung
                                              sind im gesamten Stadtgebiet bau- 27
  Fahrpreises.
• Für Besitzer von Monatskarten soll fer-     liche Beschleunigungspotenziale für
  ner die Möglichkeit gegeben sein, in        den Bus zu identifizieren und entspre-
  Abhängigkeit von ihrer tatsächlichen        chend zu realisieren.
  Nutzung des ÖPNV pro Monat das
                                            • Die Busflotte des PaderSprinters ist
  in der Rückschau günstigste Monats-
                                              weiterhin nach klimafreundlichen Ge-
  ticket zu buchen.
                                              sichtspunkten zu modernisieren.
• Das Sozialticket ist im Sinne der so-
                                            Die SPD wird sich im Rahmen der Um-
  zialen Teilhabe räumlich auszuweiten
                                            setzung der oben genannten Vorschläge
  und mit den Erweiterungsmöglich-
                                            für die Einführung von großflächigen,
  keiten des Westfalentarifs zu kombi-
                                            zeitlich begrenzten Verkehrsversuchen
mit einer Dauer von 4 - 6 Monaten ein-       die Einrichtung von Fahrradspuren unter
   setzen, um weiter Erfahrungen zu sam-        Aufgabe von PKW-Fahrstreifen auf der
   meln sowie die Akzeptanz zu steigern.        Detmolder Straße sowie der Neuhäuser
   Als möglicher Verkehrsversuch ist etwa       Straße denkbar.

   Die Vorschläge der SPD zur Situation der Fußgänger:
   • Neben dem Schutz für Kinder auf der          der Gleichberechtigung der Fußgän-
     Straße, u. a. durch Schulwegsiche-           gerinnen und Fußgänger die Grün-
     rung, muss der Befindlichkeit älterer        anforderung bei Ampeln an den je-
     Menschen im heutigen Straßenver-
                                                  weiligen Standorten zu Lasten des
     kehr mehr Aufmerksamkeit geschenkt
     werden. Z. B. werden ältere Mitbürger        motorisierten Verkehrs aufgehoben
     bei der Straßenüberquerung durch             werden kann. Zu nennen sind hier
     das Tempo des heutigen Verkehrs so-          beispielsweise die Überquerung der
     wie die kurze Taktung der Grünphase          Bahnhofstraße im Umfeld des Haupt-
     an Fußgängerampeln gefährdet.                bahnhofes sowie die Kreuzung am
28 • Es soll geprüft werden, ob im Sinne          Westerntor.

   Die Vorschläge der SPD zur Situation von Radfahrern:
   • Die zügige Entwicklung des Innen-            freundlichen Stadt machen wird.
     stadtverkehrskonzeptes soll fortge-
     setzt und die Erhöhung der Verkehrs-       • Die Attraktivität des Radverkehrs soll
     sicherheit durch eine verständliche          durch schnelle, nach Möglichkeit von
     Verkehrsführung erreicht werden.             anderen Verkehrsarten unabhängige
   • Daran orientiert sich ein zu erarbeiten-     Verbindungen innerhalb der Innen-
     des Radverkehrskonzept, dessen Um-           stadt und zu den Ortsteilen gesteigert
     setzung Paderborn zu einer fahrrad-          werden.
• Auch sind weitere Fahrradstraßen im       • Mieträder, die insbesondere für
  Stadtgebiet zu schaffen.                    Inhaber von Zeittickets des Pader-
• Der problemlose Umstieg vom Auto            Sprinters für kurze Zeit kostenlos
  aufs Rad ist durch die Schaffung geeig-     geliehen werden können,
  neter Randbedingungen zu fördern.
                                            • Fahrradhänger am Linienbus zu
  Dazu gehören:                               den „Bergdörfern“ sowie
  • mehr Fahrradstellplätze (nach Mög-      • Erhaltung und Ausbau der Radstati-
    lichkeit wettergeschützt und mit          on am Bahnhof zu einer modernen
    Aufladestationen für E-Bikes) in der
                                              Mobilitätsstation.
    Innenstadt,
  • abschließbare Fahrradboxen sowohl in
    der Innenstadt als auch am Ortsrand,

                                                                                   29
Weitere Ideen mit mittelfristigem Umsetzungspotenzial:
     • Die öffentlichen Einrichtungen in Pa-      und die Möglichkeiten einer autofrei-
       derborn sollen als Vorbilder fungieren     en Innenstadt erkennt und nutzt.
       und Home-Office moderat weiter för-      • Ferner setzen wir uns für eine verbes-
       dern. Schließlich ist die klimafreund-     serte Anbindung Paderborns an das
       lichste Mobilität die, die gar nicht       Bahnfernverkehrsnetz und für schnel-
       stattfindet.                               lere Bahnverbindungen nach Biele-
     • In den 1960er Jahren befürchteten          feld und Hannover ein. Dies sind un-
       die Einzelhändler in der Innenstadt        abdingbare Voraussetzungen für eine
       Umsatzeinbußen, wenn das Auto aus          gelingende Verkehrswende wie auch
       den Haupteinkaufstraßen verschwin-         für die Attraktivität und Erreichbarkeit
       det. Das Gegenteil war der Fall. Die       des Standorts Paderborn.
       Stadt Paderborn soll sich an skandi-     • Prüfung der Wirtschaftlichkeit eines
       navischen Städten ein Beispiel neh-        Straßenbahnnetzes im Zuge der Reak-
       men und perspektivisch den nächsten        tivierung regionaler Schienenstrecken
       Schritt wagen, in dem sie die Chance       für den Personenverkehr.
30

     Natur und Freiraum
     Unsere Stadt besitzt durch ihre Siedlungsstruktur mit hohen Grünanteilen eine
     überwiegend aufgelockerte Bebauung mit guter Wohnqualität.Diese gilt es
     nachhaltig zu erhalten, weiterzuentwickeln und auszubauen. Dabei kommt dem
     Schutz von Natur und Landschaft eine besondere Bedeutung zu. Aktuell sind
     in Paderborn rund 30 % des Stadtgebietes als Landschaftsschutzgebiet aus-
     gewiesen, davon 4 % der Fläche als Naturschutzgebiet. Zudem liegen Schutz-
     gebiete von europäischer Bedeutung in Paderborn, z. B. das Flora-Fauna-Habi-
     tat- und Vogelschutzgebiet auf dem Truppenübungsplatz Senne.
Im Bereich der Natur- und Landschafts-      nahme von Freiraum durch ein Flächen
pflege und des Biotop- und Artenschut-      sparendes, nachhaltiges Bodenmanage-
zes besteht in Paderborn ein guter Stan-    ment reduziert wird. Ferner wollen wir
dard. Eine intakte Natur und Landschaft     als SPD, dass
erhöhten die Qualität der Nah- und          • neue Wohn- und Gewerbestandorte
Freizeitnutzung für die Bevölkerung. Zu-      nach Möglichkeit in städtebaulich inte-
gleich kann durch den Schutz des Frei-        grierter Lage realisiert werden. Insbe-
raums ein bedeutender Beitrag für das         sondere Brachflächen sollen für Woh- 31
Stadtklima geleistet werden. Gerade in        nen und Gewerbe revitalisiert werden,
einer weiterhin wachsenden Stadt wie
Paderborn besteht jedoch die Gefahr,        • sich eine Abkehr von der „steinernen
dass der Freiflächenverbrauch unge-           Stadt“ vollzieht: zentrale Plätze und
bremst weitergeht.                            Orte, aber auch größere Verkehrsflä-
                                              chen sind mit (zusätzlichen) Bäumen,
Um allerdings eine der wichtigsten na-        Sträuchern und Hecken zu begrünen
türlichen Qualitäten der Stadt, nämlich       und Grünzonen zu erhalten. Hierdurch
die intakte, ökologisch wertvolle Land-       kann ferner ein positiver Beitrag zum
schaft einschließlich ihrer Funktion als      Klimaschutz und zur Sicherung des Mi-
Frischluftschneisen nicht zu gefährden,       kroklimas sowie zur Aufenthaltsqualität
fordern wir als SPD, dass die Inanspruch-     geleistet werden,
• die Nachnutzung der Kasernen und            • die Begrünung von Dächern und Fas-
     Truppenübungsplätze (nach Abzug der           saden (auch in Kombination mit Photo-
     britischen Streitkräfte) neben der Kon-       voltaikanlagen) an öffentlichen und
     version für Wohn- und Gewerbenutzun-          privaten Gebäuden mit dem Aufbau
     gen zusätzlich einmalige Chancen für          einer lokalen Gründachstrategie für Pri-
     den Schutz von Natur und Landschaft           vatleute wie für Unternehmen realisiert
     bieten,                                       wird,
   • der Erhalt des Baumbestandes durch          • in neuen Bebauungsplänen planeri-
     ein Baumschutzkonzept weiterentwi-            sche Regelungen festgelegt werden,
     ckelt wird.                                   die das Mikroklima durch Frischluftzu-
                                                   fuhr, durch verminderten Ausstoß von
   • der Baumbestand im Stadtgebiet wie-
                                                   Luftschadstoffen und Treibhausgasen
     der diversifiziert aufgeforstet und nach-
                                                   positiv beeinflussen. Bestehende Be-
     haltige Landwirtschaft gefördert wird,
                                                   bauungspläne sollen nach Möglichkeit
   • innerhalb unserer Stadt Urban Garde-          auch entsprechend geändert werden,
     ning und Urban Farming keine Utopien
                                                 • innovative Entwässerungskonzepte ins-
     mehr darstellen,
                                                   besondere in neuen Wohn- und Ge-
32 • Schrebergärten erhalten und im Be-            werbegebieten Anwendung finden.
     darfsfall neue Gärten entstehen,

     Die SPD Paderborn steht
                             für:
   • Klimaschutz für alle
   • Stärkung der erneuerbaren Energien
   • einen sozialen und digitalen                 • Freiraumschutz
     Nahverkehr                                   • Abkehr von der „steinernen Stadt“
   • Förderung von Fuß- und Radverkehr
Bildung, Kultur und Sport
Ein breites Angebot im Bildungsbereich, in Kultur und Sport charakterisieren
eine lebenswerte Stadt. Dieses Angebot ist nicht nur ein „weicher“ Standort-
faktor, der die Attraktivität einer Kommune nachdrücklich prägt. Es bietet den
Menschen der Stadt auch Möglichkeiten zur Qualifizierung, zur persönlichen
Entfaltung, zur sinnvollen und bereichernden Gestaltung von Freizeit an.
                                                                                      33

Bildung als Schlüssel für die Zukunft
Mehr denn je ist allen bewusst, dass ein gelingendes Leben des Einzelnen we-
sentlich abhängig ist von den Bildungschancen, die wir für unsere Kinder si-
chern, zu deren individuellem, aber auch zum gesamtgesellschaftlichen Wohl.
Für uns Sozialdemokratinnen und Sozial-    zessen zu garantieren. Deshalb muss es
demokraten sind Investitionen in Bildung   unser dringliches Anliegen sein, so früh
eine zentrale Voraussetzung, um Ausgren-   wie möglich gegenzusteuern, um her-
zungen zu vermeiden und Menschen die       kunftsbedingte Ungerechtigkeiten auszu-
Teilhabe an den Arbeits- und Lebenspro-    gleichen.
Zu einer sozialen und lebenswerten Stadt     Ganztags zu bewerkstelligen sein. All die-
     gehören daher insbesondere auch aus-         se Projekte werden wir kritisch-konstruktiv
     reichend Kita-Plätze und das Bestreben,      begleiten.
     frühkindliche Bildung flächendeckend und
     kostenfrei zu garantieren. Das von der       Ziele müssen daher sein:
     Bundesfamilienministerin erarbeitete Gu-
     te-Kita-Gesetz bietet hierzu einen gelun-    • der freie, das heißt für die SPD der
     genen Ansatzpunkt.                             kostenlose Zugang zu allen Bildungs-
34
                                                    einrichtungen von der Kita bis zur Uni-
     Die Stadt Paderborn hat auch aufgrund
                                                    versität,
     der noch von der alten Landesregierung
     auf den Weg gebrachten zusätzlichen Lan-     • ein Schulangebot, das Spitzenbega-
     desfördermittel die bauliche Infrastruktur     bungen fördert und „Spätentwick-
     verbessert und die Voraussetzungen für         lern“ alle Wege offenhält,
     zukunftsorientierte Lehr- und Lernprozes-
                                                  • die Eröffnung eines sozialen und kul-
     se im Analogen wie im Digitalen durch die
                                                    turellen Umfelds, das die Selbstentfal-
     Weiterentwicklung der „Lernstatt Pader-
                                                    tung und die Gemeinschaftsfähigkeit
     born“ geschaffen. Zukünftig werden der
                                                    fördert,
     Ausbau und die Sicherstellung qualitäts-
     voller Angebote im Rahmen des offenen        • der freie, das heißt für die SPD der
kostenlose Zugang zu Hilfen, die in        • Die Qualität von Bildungsangeboten
  besonderen Notlagen und Bedarfsfäl-          muss sichergestellt werden durch re-
  len benötigt werden.                         gelmäßige Fortbildung des pädagogi-
                                               schen Personals.
• Der Bestand der wohnortnahen Grund-
  schulen muss mit hoher Priorität sicher-   • Über die Rückkehr zu einer Wieder-
  gestellt werden. Es gilt weiterhin der       einführung von Schuleinzugsbezirken
  Grundsatz „kurze Beine, kurze Wege“.         sollte nachgedacht werden, um ein
  Für die SPD ergeben sich daraus viel-        sozial durchmischtes und wohnumfeld-
  fältige Konsequenzen:                        bezogenes schulisches Angebot sicher-
                                               zustellen und „Schultourismus“ einzu-
• Ein bedarfsgerechtes wohnortnahes
                                               dämmen.
  Angebot an U3 Betreuungs- und Kin-
  dergartenplätzen ist verfügbar zu hal-     • Angesichts wachsender Bedarfe im
  ten. Die Möglichkeit zu mehr Trans-          Grundschulbereich in Schloß Neuhaus
  parenz bei der Kita-Platz-Suche ist zu       ist über einen Schulneubau oder eine
  nutzen, z. B. durch Online-Angebote          Dependance-Lösung auf dem Gebiet
  von freien Plätzen.                          der Dempsey Barracks nachzudenken.
• Dabei müssen Wege gefunden werden,         • Mit Blick auf den hohen Anteil von Be- 35
  insbesondere Kinder aus benachteilig-        kenntnisschulen fällt auf, dass die recht-
  tem Umfeld in die Kindertagestätte zu        lichen Rahmenbedingungen für den
  bringen.                                     Grundschulbesuch der gesellschaft-
                                               lichen Wirklichkeit nicht mehr entspre-
• Zu einer besseren Vereinbarkeit von Fa-
                                               chen. Trotz allen pragmatischen Um-
  milie und Beruf tragen auch flexiblere
                                               gangs mit den gesetzlichen Vorgaben
  Betreuungszeiten bei. Diese müssen
                                               zum Besuch von Bekenntnisschulen
  gerade in den Randzeiten stärker der
                                               wird die SPD sich auf Landesebene wei-
  Nachfrage von Alleinerziehenden und
                                               ter dafür einsetzen, dass die Bedingun-
  Familien (zum Beispiel durch organisier-
                                               gen geändert werden.
  te Betreuungsangebote an Wochenen-
  den) angepasst werden.                     • Immer mehr Eltern wollen für ihr Kind
einen Platz in der offenen Ganztags-       • Die Stadtbibliothek als wichtige Einrich-
       grundschule. Diesem steigenden Be-           tung im Bildungsumfeld und mit ihren
       darf muss Rechnung getragen werden.          medienerzieherischen Projekten muss
     • Paderborn braucht endlich klare Kri-         freien, das heißt für die SPD kostenlosen
       terien und ein bedarfsgerechtes Kon-         Zugang zu ihrem Angebot ermöglichen.
       zept für die Zuweisung von Stellen der
       Schulsozialarbeit an allen Schulformen.    • Die SPD unterstützt die Schulen bei
                                                    ihren Projekten, mit denen sie durch
     • Wenn Schulen sich auf den Weg machen,
                                                    Kooperationen mit der Wirtschaft, aber
       Angebote im gebundenen Ganztag ein-
       zurichten, gilt es dies zu unterstützen.     auch mit sozialen Einrichtungen recht-
                                                    zeitig für Schülerinnen und Schüler Ge-
     • Die Beratungsstellen für Eltern, Kinder
                                                    legenheiten schaffen, in der Phase des
       und Jugendliche in schwierigen Schul-
       und Erziehungssituationen sind perso-        Übergangs von der Schule in den Beruf
       nell so auszugestalten, dass eine zeit-      potenzielle künftige Berufsfelder ken-
       nahe Hilfe auch tatsächlich möglich ist.     nen zu lernen.

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     Vielfältige Kulturangebote
     Aus Sicht der SPD-Politik ist es aber auch notwendig, dass Kommunen ihr kul-
     turelles Angebot nicht nur erhalten, sondern immer wieder auch modernen
     Erfordernissen anpassen, denn künstlerische und kulturelle Vielfalt, kulturelle
     Einrichtungen und kulturelles Leben werden von den Menschen als ein Wesens-
     merkmal ihrer Lebensqualität in einem urbanen Gemeinwesen begriffen.
     Es geht dabei auch um Bildung, Erzie-        renen grundlegenden Werte. Kultur darf
     hung, die Sicherung von Tradition, die       deshalb in einer sozialen und lebens-
     Entwicklung und Vermittlung kultureller      werten Stadt grundsätzlich nicht zu einer
     Identitäten sowie die vielfach beschwo-      Frage des Kostenfaktors werden oder gar
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