Zum Inhaltsverzeichnis - Verband Deutscher Freilichtbühnen

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Ausgabe XXIX Dezember 2019

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Impressum                              Inhalt
    Freilichtbühne aktuell                 Impressum / Inhalte .................................................................................................... 2
    Zeitschrift des Verbandes
    Deutscher Freilichtbühnen e.V. (VDF)   Editorial ........................................................................................................................ 3
    Herausgeber:                           Bildimpressionen Sommer 2019................................................................................. 4
    VDF
    Oberonstrasse 20
                                           Jahres- und Arbeitstagung des VDF -Region Nord- in Schloß Neuhaus ................... 6
    59067 Hamm

    Telefon: 0 23 81 - 69 34               Die GEMA – kein Buch mit 7 Siegeln .......................................................................... 8
    Fax:       0 23 81 - 67 50 84
    e-mail: VDFHAMM@t-online.de            Jahres- und Arbeitstagung des VDF -Region Süd- mit Neuwahlen in Illertissen ..... 10
    Internet: www.freilichtbuehnen.de
                                           Der neu gewählte Jugendleiter des VDF -Region Süd- stellt sich vor .................... 12
    Redaktionsteam dieser Ausgabe:
    Redaktionsteam dieser Ausgabe          Das Jugendcamp des VDF -Region Süd- beim Naturtheater Heidenheim ............. 13
    Heribert Knecht (HK)
    Wolfgang Schiffelholz (WS)             Jubel und Trubel beim Jugendcamp des VDF -Region Nord- in Hallenberg ......... 14
    Bärbel Mauch (BM)
    Magnus Ronge (MR)                      Das Teenie-Camp des VDF -Region Nord- in Melle .................................................16
    Kathrin Wannemacher (KW)
                                           Tagung der AG Niedersächsischer Freilichtbühnen in Ahmsen ............................. 17
    Verantwortlich:
    Wolfgang Schiffelholz
                                           Grundlagenworkshop „Meine Rolle – Meine Stimme" in Barsinghausen .............. 18
    Anzeigen:
    Heribert Knecht                        Thema Kinder- und Jugendschutz bei Jugendleitertagung in Osterwald .............. 19

    Layout:                                Volkstheaterfestival „Wurzelwerk" bei den Passionsspielen in Sömmersdorf ....... 20
    Jochen Grebe, Heek
                                           Jubiläumsfeier bei der Naturbühne Gräfinthal ........................................................ 22
    Druck:
    Krüger Druck + Verlag                  Burgspiele Altleiningen zeigen dem Vereinssterben die Zähne .............................. 24
    66663 MERZIG
                                           Freilichtspiele Neuenstadt eröffnen den Neubau „Junge Kammerbühne" .............26
    Freilichtbühne aktuell
    erscheint zweimal jährlich. Die mit    „Was ihr wollt" bei der 800-Jahr-Feier in Gernsbach ............................................... 27
    Namen gekennzeichneten Beiträge
    geben die Meinung des Verfassers,
                                           Das Bildungswerk für Theater und Kultur beim VDF ist rezertifiziert .................... 28
    nicht aber die des Herausgebers bzw.
    der Redaktion wieder.
    Es wird nur die allgemeine presse-     Im Saarland isst man Dippelappes ........................................................................... 28
    rechtliche Verantwortung übernom-
    men.                                   „Theater Curiosum" ist ein Werksprojekt in Worms ................................................ 30

    Der Nachdruck von Beiträgen ist nur    Popeye als deutsche Erstaufführung bei der Naturbühne Gräfinthal ..................... 31
    mit Einwilligung des Herausgebers
    und Quellenangabe gestattet.           70 Jahre Naturtheater Hayingen .............................................................................. 32

    Die nächste Ausgabe                    Sommerspiele Überwald ehren Autor Adam Karrilon ............................................. 34
    von Freilichtbühne aktuell
    erscheint im Juni 2020                 BDAT unterstützt Stellungnahme des BKJ zur Ehrenamtsstiftung ........................ 35
    Redaktionsschluss:                     Naturtheater Reutlingen und Waldbühne Sigmaringendorf für Staatspreis nominiert .... 36
    01. Mai 2020
                                           Termine VDF 2020 ...................................................................................................... 37
    Titelfoto:
    Westfälische Freilichtspiele e.V.
    Waldbühne Heessen                      Namen und Nachrichten:
    Foto: © Andreas Rother                 Trude Heck mit Staatspreis LAMATHEA für ihr Lebenswerk ausgezeichnet ......... 38

    Rückseite:                             Kursangebote des Bildungswerks für Theater und Kultur ..................................... 39
    © Taunusbühne Bad Schwalbach -
    Ein Sommernachtstraum                  Spielzeitstatistik der Saison 2019 ............................................................................. 40

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Ausgabe XXIX Dezember 2019

Editorial
                                                derprogrammen. Man könnte glauben,          Kinder- und Jugendaktivitäten auf Ver-
                                                nun wird alles gut, auch der VDF und        bandsebene ausführlich berichten.
                                                seine Mitgliedsbühnen bekommen die          Auf der Seite 20 berichten wir auch über
Liebe Leserinnen und Leser.
                                                dringend notwendigen Fördergelder. Bei      das vom BDAT veranstaltete Volksthea-
Liebe Freilichtbühnenfreunde und -freundinnen
                                                genauerer Betrachtung gehen manche          ter-Festival „WURZELWERK", welches
                                                Projekte nach unserer Meinung aber an       mit Facetten des Volks- und Mundart-
Die Freilichtbühnen werden ja gelegent-
                                                der Realität und am tatsächlichen Be-       theaters auf dem Gelände der Passions-
lich als breitenkulturelle Akteure be-
                                                darf vorbei.                                spiele Sömmersdorf ausgerichtet wur-
zeichnet. Was dies bedeutet, hat Prof. Dr.
                                                Beispielsweise ist die Gründung einer       de.
Wolfgang Schneider in seinem „Weiß-
                                                Engagementstiftung     in   Deutschland     Dass viele Freilichtbühnen über eine
buch Breitenkultur" wie folgt definiert:
                                                schon lange im politischen Gespräch.        lange Tradition verfügen, machen ein-
„Gemeinsames kulturelles und künst-
                                                Das Bundeskabinett hat am 9. Oktober        mal mehr die Berichte über die Jubiläen
lerisches Tun mit individueller Teilhabe
                                                2019 dem Gesetzentwurf zur Errichtung       in Gräfinthal (Seite 22) und in Hayingen
und bürgerschaftlichem Engagement
                                                der „Deutschen Stiftung für Engage-         (Seite 32) deutlich.
auf einer nichtkommerziellen, sparten-
                                                ment und Ehrenamt" zugestimmt. Wir          In der Dezemberausgabe eines jeden
und politikfeldübergreifenden Ebene."
                                                befürchten allerdings, dass der Bund        Jahres stehen die statistischen Angaben
Wenn diese Definition auch sehr knapp
                                                Deutscher Amateurtheater (BDAT) als         der abgelaufenen Spielsaison im Fokus,
und kurz formuliert ist, können sich ver-
                                                größter Interessenvertreter des Ama-        die aus unterschiedlichen Gründen von
mutlich alle Aktiven an unseren Frei-
                                                teurtheaters, schon gar nicht der VDF,      großem Interesse sind (Seiten 40-46).
lichtbühnen darin wiederfinden. Wobei
                                                im Stiftungsrat (nach §6) vertreten ist.    Wir bedanken uns bei allen Aktiven an
die Aufgabenbereiche immer umfang-
                                                Lesen Sie dazu den Bericht auf Seite 35.    unseren Freilichtbühnen für ihren un-
reicher werden. Das künstlerische Tun
                                                Nun ist die Spielsaison 2019 auch schon     ermüdlichen, begeisterten und begeis-
wird immer anspruchsvoller, das Quali-
                                                wieder fast drei Monate vorüber. In einer   ternden, ehrenamtlichen Einsatz.
tätsniveau wird stetig gesteigert. Das
                                                bildhaften Nachbetrachtung können wir       Auch unseren Förderern gilt ein großer
nicht nur auf der Bühne, sondern auch
                                                einige der unzähligen Momentaufnah-         Dank für Ihre Unterstützung, in welcher
drum herum, bei allem was dazuge-
                                                men auf den Seiten 4 und 5 betrachten.      Form auch immer.
hört. Leider nimmt in gleichem Maße
                                                Magnus Ronge, der 2. Vorsitzende des        Den Lesern von „Freilichtbühne aktuell"
aber auch der verwaltungstechnische,
                                                VDF -Region Nord-, hat die Qual der         und allen unseren Besuchern sagen wir
der bürokratische Aufwand zu. Und das
                                                Wahl auf sich genommen und diese Fo-        herzlichen Dank für ihr Interesse. Blei-
in einem Umfang, der ehrenamtlich
                                                toauswahl zusammengestellt.                 ben Sie uns treu!
und ohne professionelle Unterstützung
                                                Natürlich berichten wir auch über die       Unseren Bühnen wünschen wir viel
kaum noch zu schaffen ist.
                                                jeweiligen Jahres- und Arbeitstagungen      Freude bei den Vorbereitungen für die
Ländliche Räume und speziell Kultur
                                                der VDF Regionen Nord und Süd.              Spielsaison 2020.
in ländlichen Räumen geraten in den
                                                Da bei unseren Bühnen und im VDF die
letzten Jahren vermehrt in den Fokus
                                                Nachwuchsförderung einen sehr hohen         Allen wünschen wir ein gesegnetes
der Politik. Gelegentlich nimmt die Öf-
                                                Stellenwert einnimmt, ist es selbstver-     Weihnachtsfest und einen guten Start
fentlichkeit Kenntnis von diversen För-
                                                ständlich, dass wir zumindest über die      ins neue Jahr!

                  VDF-Präsident Wolfgang Schiffelholz                             VDF-Vizepräsident Heribert Knecht
                                                          Foto © Magnus Ronge
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Impressionen
                                  Sommer 2019
                                   Unterhaltung von
                                 A wie „Anatevka“ bis
                               Z wie „Zauberer von Oz“

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„Nicht gleichartig, aber gleichwertig"
                    Jahres- und Arbeitstagung der Region Nord
                                in Schloss Neuhaus
    Zur 66. Jahres- und Arbeitstagung waren die   Abendveranstaltung durchzuführen. Zur
    Mitgliedsbühnen des VDF -Region Nord- in      Eröffnung begrüßten hier neben Heri-
    diesem Jahr nach Schloß Neuhaus gereist.      bert Knecht (Vorsitzender VDF -Region
    Über 260 Teilnehmer nahmen die Angebote       Nord-) weitere geladene Ehrengäste die
    der Weiterbildung, des Erfahrungsaustau-      Veranstaltungsteilnehmer. Unter ihnen
    sches und der Kontaktpflege wahr.             auch der stellvertretende Bürgermeister
                                                  der Stadt Paderborn, Bernhard Schaefer,
    Traditionell begann das Wochenende mit        der mit seiner lockeren Art und seinem
    der Vorstandssitzung, in welcher der ge-      Humor die Anwesenden gut unterhielt.
    schäftsführende Vorstand den Ressort-         Das Eröffnungsreferat wurde in diesem
    leitern und Beiratsbühnen u.a. die von        Jahr vom Parlamentarischen Staats-
    der   Jugendabteilung     durchgeführten      sekretär im Ministerium für Kultur
    Veranstaltungen,    den    Haushaltsplan      und Wissenschaft des Landes Nord-
    2020 und weitere Punkte vorstellte.           rhein-Westfalen (MKW) Klaus Kaiser           Das diesjährige Eröffnungsreferat wurde
    Die Schlosshalle auf dem Gelände des          gehalten. In seinen Ausführungen be-        von Klaus Kaiser, Parlamentarischer Staats-
    aus der Zeit der Weserrenaissance             richtete er über die Aufstockung der          sekretär im Ministerium für Kultur und
    stammenden Schloss Neuhaus in direk-          Förderprogramme des Landes Nord-                    Wissenschaft, NRW, gehalten
    ter Nähe zur Freilichtbühne, diente als       rhein-Westfalen auch für die Freilicht-     nannte er die ehrenamtlich geführten
    gut geeignete Tagungsstätte, um die am        bühnen und unterstrich die Wichtigkeit      Bühnen „nicht gleichartig, aber gleich-
    Samstag anstehende Eröffnungsveran-           der Arbeit an den Amateurbühnen. Im         wertig".
    staltung, Teile der Arbeitskreise und die     Vergleich zu den professionellen Bühnen     Wichtiger Bestandteil der Tagung ist zu-
                                                                                              dem die Weiterbildung. In diesem Jahr
                                                                                              konnten die Teilnehmer aus acht unter-
                                                                                              schiedlichen Arbeitskreisen wählen, u.a.
                                                                                              zwischen den Themen „Inklusion – The-
                                                                                              aterspielen trotz Behinderung", „Thea-
                                                                                              ter- und Eventfotografie" und „Physical

                                                                                                                          für Freilichtbühnen

     Theo Krukenbaum (Geschäftsführer VDF -Region Nord-), Alexandra Ecke (Erste Vorsit-
     zende Freilichtbühne Schloß Neuhaus), Bernhard Schäfer (stv. Bürgermeister Paderborn),
    Karin Laufer (Dez.48, Bez.Reg.Detmold), Vinzenz Heggen (stv. Landrat, Paderborn), Klaus
      Kaiser (Parlamentarischer Staatssekretär im MKW Nordrhein-Westfalen), Jasmin König
    (Referat 413 im MKW Nordrhein-Westfalen), Marina Tillmann (Landschaftsverband West-
                                                                                                             www.kindermusicals.tv
               falen-Lippe), Heribert Knecht (1. Vorsitzender VDF -Region Nord-)                 Tel.: 0 56 31/9 37 01 05 · info@arrangement-verlag.de
                                                                                                     Arrangement-Verlag, 34497 Korbach
                                   alle Fotos © Magnus Ronge
6                                                     ← zum Inhaltsverzeichnis
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Ausgabe XXIX Dezember 2019

                                                                                        Der VDF-Vorstand bedankte sich an-
                                                                                        schließend unter großem Beifall bei den
                                                                                        Ausrichtern der Tagung. Das Organi-
                                                                                        sationsteam der Freilichtbühne Schloß
                                                                                        Neuhaus um Alexandra Ecke (Erste Vor-
                                                                                        sitzende) und Chris Malassa (Zweiter
                                                                                        Vorsitzender) sorgte am gesamten Wo-
                                                                                        chenende für einen reibungslosen Ab-
                                                                                        lauf und eine angenehme Atmosphäre
                                                                                        und wartete mit Neuerungen, wie einer
                                                                                        speziell für die Tagung gestalteten Web-
                                                                                        seite, auf. Im nächsten Jahr ist die Ta-
                                                                                        gung in Otternhagen.
 Heribert Knecht gratuliert Ingeborg Hesse (Waldbühne Heessen) zu dem im Sommer ver-
                                                                                                                            MR
                      liehenen Verdienstorden des Landes NRW

Acting". Im Arbeitskreis der Bühnenvor-
stände stellte sich Jürgen Baier von der
GEMA den brennenden Fragen der an-
wesenden Vorstandsmitglieder. Außer-
dem griff Dr. Beate Kegler von der Uni-
versität Hildesheim noch einmal einen
Punkt der „Studie zur Lage und kultur-
politischen Bedeutung der Freilicht-
bühnen" auf: Welche Punkte müssen in
nächster Zeit durch die Mitgliedsbühnen
und den Verband umgesetzt werden?
Am Sonntagvormittag wurde die Tagung
mit der Mitgliederversammlung und den
dabei üblichen Regularien fortgesetzt.              Teilnehmerinnen des Arbeitskreises „Schminken - vom Mensch zum Tier”

  Vorstand des VDF -Region Nord-                                  Delegierte zum VDF
  • 1. Vorsitzender: Heribert Knecht                              • Gaby Brüser, Burgbühne Stromberg
  • 2. Vorsitzender: Magnus Ronge                                 • Jürgen Schevel, Freilichtspiele Bad Bentheim
  • Geschäftsführer: Theo Krukenbaum                              • Dr. Theo F. Berlitz, Freilichtbühne Twiste

  Ressortleiter                                                   Kassenprüfer VDF -Region Nord-
  • Jugendleiter: Sebastian Narhofer                              • Nils Nölke, Freilichtbühne Herdringen
  • Technik: Alexander Rexforth                                   • Jens Metje, Freilichtbühne Nettelstedt

  Beiratsbühnen                                                   Kassenprüfer zum VDF
  • Freilichtbühne Werne                                          • Nils Nölke, Freilichtbühne Herdringen
  • Waldbühne Ahmsen
  • Freilichtbühne Alfter                                         Geschäftsstelle, Oberonstr. 20-21, 59067 Hamm
                                                                  Gabi Ciminski
  Vorsitzender AG nds. Freilichtbühnen
  Jürgen Schevel, Freilichtspiele Bad Bentheim

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Die GEMA
                                        Kein Buch mit sieben Siegeln
    Sowohl bei der Jahrestagung des VDF -Re-        lag abgerechnet werden. Die abzuführenden       besonders wichtig, die tatsächlich gespielte
    gion Süd- als auch bei der des VDF -Region      Tantiemen für die Musikrechte können mit        Musik und deren Dauer zur Abrechnung zu
    Nord- standen in diesem Jahr die manchmal       dem Verlag verhandelt werden.                   bringen, die mit der angemeldeten nicht un-
    schwer zu durchschauenden GEMA-Regula-                                                          bedingt konform laufen muss. So mancher
    rien im Mittelpunkt. Die beiden Direktoren      Das kleine Recht - Tarif BM                     Regisseur stellt fest, dass die Musik für be-
    Johannes Everding (im Süden) und Jürgen         Bei der GEMA angemeldet und dann abge-          stimmte Szenen noch etwas länger dauern
    Baier (im Norden) nahmen sich die Zeit und      rechnet werden müssen Musikstücke, die          oder gekürzt werden muss, als angemeldet.
    besuchten die Tagungen, um zunächst die         nicht fester Bestandteil eines Bühnenwer-       Dies stelle kein Problem dar. Maßgeblich für
    GEMA kurz vorzustellen und sich anschlie-       kes sind und die seitens des Veranstalters/     die Abrechnung sei die tatsächlich gespielte
    ßend der Diskussion und einer kritischen        Regisseurs in ein Bühnenwerk eingebracht        Musik.
    Fragestunde zu stellen.                         werden, weil z.B. die Melodie oder der Song
                                                    gut zur Stimmung       der darzustellenden      20 % Nachlass über den BDAT
    Sinn und Zweck der GEMA sei es, Kompo-          Szene passt. Maßgeblich für die Bühnen bei      Mitgliedsbühnen des VDF erhalten über die
    nisten und Textdichtern zu ihrem Recht zu       Sprechtheater mit Musikeinspielungen ist in     Mitgliedschaft beim BDAT einen Preisnach-
    verhelfen, für ihre Arbeit auch entsprechen-    aller Regel der Tarif „BM". Ausgenommen         lass von 20 %. Diese Mitgliedschaft kann
    den Lohn zu erhalten. Dies betreffe nicht nur   hiervon sind Stücke, bei denen dann das tra-    auf dem Onlineformblatt vermerkt werden.
    deutsche Musikschaffende sondern auch           gende Element die Musik ist, wie z.B. „Schla-   Alle Anträge und Abrechnungen müssen
    solche, die im Ausland leben und arbeiten.      ger lügen nicht", die dann nach dem Tarif       über das Internetportal unter www.gema.de
    In solchen Fällen rechnet die GEMA mit ähn-     „U-Büh" abgerechnet werden.                     gestellt werden bzw. erfolgen. Auf dem Portal
    lichen Organisationen im jeweiligen anderen                                                     werden auch viele Fragen zu den einzelnen
    Staat weltweit ab.                              Rechtzeitig anmelden                            Tarifen ausführlich erklärt.
                                                    Beide Referenten wiesen darauf hin, dass        Beide Referenten wurden mit großem Beifall
    Das große Recht                                 die Anmeldung zu den meldepflichtigen           verabschiedet und die eine oder andere Frage
    Nicht über die GEMA abgerechnet werden          Aufführungen rechtzeitig vor der Premiere       aus dem Kreis der Zuhörer konnte von ihnen
    müssen Musikstücke, die fester Bestandteil      erfolgen muss. Nach Beendigung der Spiel-       noch während der laufenden Veranstaltung
    eines Theaterstückes oder Musicals sind,        saison müsse die detaillierte Abrechnung        geklärt werden.
    und dessen Tantiemen über den Theaterver-       mit der GEMA erfolgen. Hierbei sei es dann                                               WS

                                      GEMA-Direktor Jürgen Baier (links) im Gespräch mit Bühnenvertretern
                                                               Foto © Björn Leisten
8                                                        ← zum Inhaltsverzeichnis
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Ausgabe XXIX Dezember 2019

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45. Arbeits- und Jahrestagung
                                   des VDF –Region Süd-
                Neuwahlen, Erfahrungsaustausch und Workshops
                                in Illertissen
     Es war ein fulminantes und bestens organisiertes      wechselnder Besetzung zu Erfahrungs-             telbar darauf konnten die Vereinsvor-
     Wochenende bei der „Schwabenbühne Roth-               austausch und gegenseitigem Kennen-              stände an einer Stadtführung teilneh-
     und Illertal” in Illertissen. Vom 11. - 13. Oktober   lernen zusammen.                                 men, die letztlich auf der Freilichtbühne
     standen dort die Mitgliedsbühnen des VDF              Große Beachtung fand am Folgetag das             und mit Besichtigung derselben, endete.
     -Region Süd- im Vordergrund. Ort des Ge-              Referat von Dr. Beate Kegler, die ihre           Das kulturelle Abendprogramm bestrit-
     schehens war die „Schranne", ein hervorra-            beiden Studien zur Lage und kulturpoli-          ten die Amateurschauspieler der Büh-
     gend zu einem Tagungsraum restauriertes               tischen Bedeutung der Freilichtbühnen            ne mit sehenswerten Ausschnitten aus
     altes Gemäuer, gleich hinter dem Rathaus.             als breitenkulturelle Akteure vorstellte.        dem Sommerstück „Dracula" und dem
     Workshops, Arbeitskreise der Bühnenvor-               Schnell waren sich die Arbeitskreis-Teil-        „Brandner Kaspar". Mit knackiger Dis-
     stände und Interessierten, aber auch die              nehmer einig, dass die Studien in vie-           comusik fand der Abend sein Ende.
     Jahrestagung mit Neuwahlen am Sonntag                 len Punkten auch die Wirklichkeit an             Am Sonntag schließlich trafen sich die
     waren die Highlights.                                 den eigenen Bühnen wiederspiegeln.               Vereinsvorstände    zur   Jahrestagung.
                                                           Ein Vortrag von Johannes Everding, Di-           Neben den diversen Tagesordnungs-
     Während bereits am Freitag um 19 Uhr                  rektor der Geschäftsabwicklung bei der           punkten, die nun mal bei der Jahres-
     für die Teilnehmer an den Workshops                   GEMA, schloss sich dem Referat an. Hier          tagung eines Vereins notwendig und
     die Zeit der Arbeit an sich und an der                bestand auch Fragemöglichkeit über die           wichtig sind, standen in diesem Jahr
     Rolle begann, saßen die Vereinsvor-                   Problematik im Umgang mit der GEMA,              die Neuwahlen für weitere drei Jahre im
     stände locker in kleinen Gruppen mit                  die umfangreich genutzt wurde. Unmit-            Vordergrund.

                      Unter großem Beifall der Teilnehmer bedankte sich der Vorsitzende Wolfgang Schiffelholz bei der scheidenden
                                                    Jugendleiterin Nadja Kiesewetter für ihre geleistete Arbeit
                                                                    2 Fotos: © Jürgen Krämer
10                                                              ← zum Inhaltsverzeichnis
Ausgabe XXIX Dezember 2019

      Der Arbeitskreis Bühnenvorstände erarbeitete Ideen und Vorschläge für eine zukunftsorientierte Arbeit an den Freilichtbühnen

Gewählt wurden der geschäftsführende          Mannheim erklärte sich nach vorheri-           die 2. Vorsitzende Susanne Görgen mit
Vorstand, die Beisitzerbühnen, die Revi-      gen Absprachen mit den Jugendlichen            einem persönlichen Resümee ein. Der
soren und die Delegierten zum VDF (sie-       des Verbandes bereit, als neuer Ju-            1. Vorsitzende bedankte sich mit Blu-
he hierzu Kasten unten).                      gendleiter des Verbandes Nadjas Arbeit         mensträußen und Naschereien bei den
Nicht mehr zur Wahl stand die bisherige       fortzuführen und mit neuen Akzenten            helfenden Händen der Freilichtbühne
langjährige Jugendleiterin Nadja Kie-         zu versehen. Er wurde einstimmig und           Roth- und Illertal und besonders beim
sewetter, bei der sich der Vorsitzende        unter großem Beifall von der Versamm-          1. Vorsitzenden des Vereins, Dirk Tiefen-
Wolfgang Schiffelholz mit einem großen        lung zum neuen Jugendleiter gewählt.           bach, für die hervorragende Organisa-
Blumenstrauß für ihren großen und er-         Ihm zur Seite stehen Markus Krieger            tion der Veranstaltung
folgreichen Einsatz um die Theaterju-         und Sedat Gülbahar von den Freilicht-                                                  WS
gend des VDF -Region Süd- bedankte.           spielen Neuenstadt.
Phillip Valentin von der Freilichtbühne       Das Ende der Jahrestagung läutete

  Die neue Vorstandschaft des VDF -Region Süd-                       Delegierte zum VDF
  •    1. Vorsitzender: Wolfgang Schiffelholz                        •    Alexander Kaffenberger, Erbach-Michelstädter Thea-
  •    2. Vorsitzende: Susanne Görgen                                     tersommer
  •    Kassenführung: Bärbel Mauch                                   •    Rainer Kurze, Naturtheater Reutlingen
  •    Jugendleiter: Phillip Valentin                                •    Susanne Rechner, Burgspiele Altleiningen
  •    Schriftführer: Jürgen Krämer                                  •
                                                                     Kassenprüfer VDF -Region Süd-
  Beisitzerbühnen beim VDF -Region Süd-                              •    Walter Kordovan, Waldbühne Sigmaringendorf
  •    Burgspiele Altleiningen                                       •    Tilmann Scheck, Naturtheater Reutlingen
  •    Freilichtspiele Neuenstadt
  •    Naturbühne Gräfinthal                                         Kassenprüferin zum VDF
  •    Waldbühne Sigmaringendorf                                     •    Christa Krieger, Freilichtbühne Mannheim

                                                   ← zum Inhaltsverzeichnis                                                               11
VDF -Region Süd- mit neuer Jugendleitung
                                   Phillip Valentin stellt sich vor
     Es hat nicht viel Überzeugungskunst ge-        gendleiter erhalten und pflegen will.          Aufgaben, die so vor mir liegen! Dabei
     braucht, um mir das Amt des Jugendleiters      Seit 1995 stehe ich selbst aktiv auf der       werde ich von Markus Krieger und Se-
     im VDF schmackhaft zu machen. Denn ich,        Freilichtbühne Mannheim in den un-             dat Gülbahar von den Freilichtspielen
     mit meinen noch jungen 25 Jahren, bin ja       terschiedlichsten Sparten, Rollen und          Neuenstadt tatkräftig unterstützt.
     quasi noch einer der jungen Aktiven im Ver-    Tätigkeitsfeldern. Zuletzt auch noch           Eine Aufgabe, die ich mir jetzt zu Be-
     band.                                          als Regisseur unseres Wintermär-               ginn meiner Amtszeit gestellt habe, ist
                                                    chens Rumpelstilzchen, konnte ich              eine aktuelle Verteilerliste aller Men-
     Seit 2008 mit von der Partie, besuch-          mir in den letzten Jahren viel Wissen          schen, die mit Jugendlichen an den
     te ich regelmäßig und einige Zeit auch         um das Handwerk auf und hinter der             Bühnen arbeiten, anzulegen. Damit
     als einziger Delegierter meiner Bühne,         Bühne aneignen und freue mich nun              können auf dem „kurzen Dienstweg"
     das Jugendcamp und war nicht nur               auf die Arbeit mit der Verbandsjugend.         Informationen ausgetauscht und der
     wahnsinnig begeistert von der Arbeit,          Mit 16 absolvierte ich die Ausbildung          Bühnenfunk mit dem Thema „Jugend"
     die dahinter steckt. Viel mehr war es          zum Jugendleiter der evangelischen             etwas zielführender angeregt werden.
     der Zusammenhalt, die Freundschaf-             Kirche, war fast 7 Jahre im Konfir-            Um       es     mit      den     Worten
     ten, die geschlossen wurden, die Thea-         mationsteam meiner Kirchengemein-              von     Oscar    Wilde     zu    sagen:
     terfamilie, die einen ins Herz schließt,       de tätig und begleitete die Jugend-            „Ich liebe es, Theater zu spielen. Es
     egal aus welchem Holz man geschnitzt           lichen   in   Ihrer   Konfirmationszeit.       ist so viel realistischer als das Le-
     ist. Und das ist es, was ich so bewun-         Im Oktober wurde ich bei der Verbands-         ben."
     dernswert finde, das ist es, was die Ju-       tagung von 22 anwesenden Mitglieds-
     gendarbeit zu etwas wertvollem macht,          bühnen einstimmig ins Amt gewählt                                       Phillip Valentin
     und das ist es, was ich als neuer Ju-          und freue mich auf die spannenden

                                   Die neue Mailadresse des Verbandsjugendleiters des VDF -Region Süd-
                                                   vdfsued.jugendleitung@freilichtbuehnen.de
                          Bitte teilen Sie die Kontaktdaten der Jugendleitung Ihres Vereines an diese Adresse mit.
                       Gerne entgegengenommen werden auch alle Anregungen, die die Verbandsjugend betreffen.

                                       Die neue Jugendleitung des VDF -Region Süd- von links nach rechts:
                                           Markus Krieger, Jugendleiter Phillip Valentin, Sedat Gülbahar
                                                              Foto © Sedat Gülbahar
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Ausgabe XXIX Dezember 2019

                          Das Jugendbildungscamp des
                                VDF -Region Süd-
                                    Ein Wochenende für die Jugend
Vom 20. bis zum 22. September hieß es in diesem   den intensiven Workshop-Phasen und am           der Herzen, der Naturbühne Gräfinthal.
Jahr wieder „Bühne frei für die Jugend!”          Abend wurden wir von den Heidenheimern          Es war ein Wochenende voller Kreativität,
Fast 100 Jugendliche und junge Erwachsene aus     bestens versorgt und konnten uns wie zu-        schlafloser Nächte, gutem Essen und jeder
mehr als zehn Freilichtbühnen der VDF-Region      hause fühlen. Vor allem am Abend blieb wie      Menge Spaß.
Süd- machten dieses Jahr das Naturtheater Hei-    immer genug Zeit für tolle Gespräche, neue      Vielen Dank an das Naturtheater Heiden-
denheim unsicher.                                 Freundschaften und natürlich - Party!           heim für die unglaubliche Gastfreundschaft
                                                  Am Samstagabend ging dann der Vor-              und vielen Dank an alle Teilnehmenden für
Viele trafen sich nach einem Jahr endlich         hang für die Show zum sechsten Jugend-          die tollen, neuen Erfahrungen, die wir ge-
wieder, andere waren zum ersten Mal mit           camp-Award auf, die wieder durch einen          meinsam machen konnten.
auf dem Jugendcamp und wurden sofort in           Beitrag jeder teilnehmenden Freilichtbühne      Wir sehen uns im nächsten Jahr – bis dahin
die große, junge Theaterfamilie aufgenom-         bunt und mit Leben gefüllt wurde. Von Co-       „Toi, Toi, Toi!" und „Hals- und Beinbruch!" für
men. Der Zusammenhalt unserer Gruppe              medy bis Drama, mit und ohne Musik, ob          alles, was vor euch liegt.
war der Hammer – „Einer für alle und alle         Erinnerungen weckend oder den Zahn der
für einen!"                                       Zeit treffend, von mahnend bis rührend – es                                    Simon Nemet
In den vier Workshops zu Schauspiel, Büh-         war alles dabei. Gewonnen hat in diesem
nenkampf und Poetry Slam konnten wir              Jahr die Freilichtbühne Mannheim, dicht
unseren Horizont erweitern und dabei              gefolgt vom Naturtheater Heidenheim, der
auch zeigen, was wir draufhaben. Zwischen         Freilichtbühne Donauwörth und den Siegern

 Oberonstraße 20
 59067 Hamm

 02381-44893
 info@btkhamm.de

                                                                                      Grundlagenbildung Theaterpädagogik
                                                                                      - vom Bundesverband Theaterpädagogik (BuT) anerkannt -

                                                                                          Start: 14./15. März 2020
                                                                                          Ende: 11./12./13. März 2022

                                                                                          14 Wochenenden und 2 Herbstferienblöcke
                                                                                          Kleingruppentreffen
                                                                                          4 Wochenenden im Wahlpflichtbereich:

                                                                                          - Kulturmanagement
                                                                                          - Erzähltheater
                                                                                          - Biografisches Theater
                                                                                          - Performing
                                                                                          - Teaching in Role
                                                                                          - Szenisches Schreiben
                                                                                          - Tanztheater, uvm.

                                                                                          www.btkhamm.de

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Jubel, Trubel, Heiserkeit
     Alle Jahre wieder kommen sie zusammen,
     die verschiedenen Freilichtbühnen des VDF
     -Region Nord-. Dieses Jahr war der Freilicht-
     rummel in Hallenberg der Ort der Wahl.
     Nachdem die einzelnen Bühnen durch den
     exzellenten Shuttle-Service zur Schule ge-
     bracht worden waren, ging es nach einer
     kleinen Wanderung über ein paar Felder
     recht schnell los, sodass nach der offiziellen
     Begrüßung auf dem Rummelplatz schnell
     gegessen und ausgelassen gefeiert werden
     konnte, nachdem man dann auf eine weni-
     ger psychedelische Musik umgestiegen war.

     Nach einem guten Frühstück begann
     der erste JuCa-Morgen wie gewohnt mit                               Willkommen auf dem Rummelplatz in Hallenberg
     der Impro, wobei die dieses Jahr etwas
                                                      Darauf folgten auch schon verschiedene      bis hin zum Gewichtheben es doch dort
     anders gestaltet war als sonst. Im Vor-
                                                      Vorbereitungen für die Rallye, wobei sich   gab. Damit die Besucher beim Rund-
     feld des Camps konnten sich die Teil-
                                                      diejenigen, die sich auf die Berg-und-      gang über den Rummelplatz nicht über-
     nehmer nämlich einen von drei vorher
                                                      Tal-Bahn machten, vorher noch mit dem       hitzten, wurden sie glücklicherweise in
     geplanten Workshops aussuchen. So
                                                      nötigsten versorgten, um die Strecke        unregelmäßigen Abständen immer wie-
     hatten die Rummelbesucher die freie
                                                      zum ersten Versorgungsstand zu über-        der mit frischem Wasser von oben ab-
     Wahl zwischen Tanzen, Gaming und Bo-
                                                      stehen. Auf der Rallye selbst wurde den     gekühlt.
     dy-Percussion. In diesen drei Gruppen
                                                      Besuchern erst so richtig bewusst, wie      Als die Sonne sich anschickte hinter
     übten sie dann Verschiedenes ein, was
                                                      groß doch der Freilichtrummel war, da       einem der vielen hohen Berge zu ver-
     sie(bis auf wenige Ausnahmen) auf dem
                                                      sie bemerkten, wie viele Attraktionen       schwinden, hatten sich jedoch alle Be-
     großen Rummelplatz auch dem Rest der
                                                      vom Dosenwerfen über Achterbahnen           suchergruppen wieder am zentralen
     Rummelbesucher präsentierten.
                                                                                                  Rummelplatz eingefunden, um im fairen
                                                                                                  Wettstreit den alljährlichen Musikwett-
                                                                                                  bewerb zu bestreiten. Das taten sie auch
                                                                                                  auf äußerst tapfere Art und Weise, in-
                                                                                                  dem sie sich, jede kommende Erkältung
                                                                                                  ignorierend, den nassen Naturgewalten
                                                                                                  stellten. Das Publikum wurde durch die
                                                                                                  Stücke nach und nach immer weiter in
                                                                                                  die Welt des Freilichtrummels entführt,
                                                                                                  in welcher es gefährlich und manchmal
                                                                                                  sogar tödlich zugeht. So wurde man ne-
                                                                                                  ben rivalisierenden Autoscooter-Clans
                                                                                                  auch mit einigen verrückten Gestalten
                                                                                                  konfrontiert. Man konnte sich aber auch
                                                                                                  an Pferderennen oder mutigen Allein-
                                                                                                  unterhaltern erfreuen und wurde auch
                                                                                                  über das große kulinarische Angebot gut
           Jugendgruppe der Freilichtbühne Bellenberg, Gewinner des Musikwettbewerbs
                                                                                                  informiert.
                               beim Jugendcamp das zweite Mal in Folge
                                                                                                  Am nächsten Morgen machte sich dann
                                    alle Fotos: © Richard Laustroer
14                                                        ← zum Inhaltsverzeichnis
Ausgabe XXIX Dezember 2019

jedoch die ein oder andere Auswirkung
des Rummellebens bemerkbar. Viele der
Besucher waren wohl zu häufig mit dem
Kettenkarussel gefahren, oder hatten
die Nacht über zumindest einige Dre-
hungen vollbracht. Andere waren kaum
noch bei Stimme, da sie, wie es sich ge-
hört, lange und laut mitgesungen haben.
Abschließend bleibt nur noch übrig, den
Hallenbergern für so ein ausgesprochen
gelungenes und verdammt luxuriöses
Jugendcamp bei dem kaum ein Wunsch
offen geblieben ist, zu danken.
          Paul Hilgerdenaar, Bellenberg

                                                        Warm Up am Samstag morgen beim Jugendcamp in Hallenberg

          Dieser Ausgabe liegt eine Werbebroschüre der Fa. „Ticket Regional" bei, die einmalig auch die Unkosten
                                  für Verpackung und Versand der Zeitschrift übernommen hat.
                                              Hierfür ein herzliches Dankeschön.

                                                 ← zum Inhaltsverzeichnis                                              15
TeenieCamp in Melle
     Am 21. September, war es endlich wieder
     so weit: Das TeenieCamp des Verbandes
     Deutscher Freilichtbühnen -Region Nord-
     fand statt. Rund 380 Teilnehmer von den
     Freilichtbühnen aus Niedersachsen, Nord-
     rhein-Westfalen und Nordhessen trafen
     sich in Melle zum Märchencamp „Simsa-
     laGrimm”.

     Nach einer ordentlichen Stärkung wur-
     den Rallyegruppen, aus verschiedenen
     Bühnen gemischt, auf eine Reise durch
     Melle geschickt, bei der es verschiedene
                                                               Beitrag der Freilichtbühne Lilienthal beim TeenieCamp 2019.
     Aufgaben zu lösen galt und das Kennen-
                                                                 Die kleinste Gruppe, die aber unglaublich gefeiert wurde.
     lernen und Knüpfen neuer Freundschaf-
                                                                              alle Fotos: © Richard Laustroer
     ten zu anderen Bühnen im Vordergrund
                                                 Lilienthal (2 Teenies, 1 Betreuer) reich-      shop beendet.
     stand.
                                                 te das bunte Programm. Das liebevolle         Schon jetzt freuen sich alle Teilnehmer
     Am Abend dann der Höhepunkt: Der Mu-
                                                 Rahmenprogramm der Bühnenjugend               darauf, ihre neuen Freunde im nächsten
     sikwettbewerb, für den jede Bühne einen
                                                 aus Melle rundete den Wettbewerb ab.          Jahr in Bökendorf wiederzusehen. Ein
     5-Minuten-Beitrag    vorbereitet   hatte,
                                                 Gewonnen hat die Waldbühne Otternha-          großer Dank gilt der Waldbühne Melle
     startete. Von Märchenfiguren, die sich
                                                 gen vor der Freilichtbühne Bellenberg.        für die tolle Organisation und die lie-
     in ein anderes Märchen verirrt hatten,
                                                 Nach der Siegerehrung war die Tanz-           bevolle Gestaltung des Wochenendes.
     über moderne Interpretationen der al-
                                                 fläche eröffnet und es wurde noch or-         Denn für alle Teilnehmer stand fest: Das
     ten Geschichten bis hin zur klassischen
                                                 dentlich gefeiert. Traditionell wurde das     Camp war märchenhaft!
     Darbietung von „Hänsel und Gretel"
                                                 Camp nach einem gemeinsamen Früh-                                           Jannis Ruhnke
     durch die kleinste Teilnehmerbühne aus
                                                 stück mit einem Improvisationswork-                            Waldbühne Otternhagen

                         Die Teeniegruppe der Waldbühne Otternhagen, Gewinner des TeeenieCamp-Musikwettbewerbs
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Ausgabe XXIX Dezember 2019

        AG-Tagung der niedersächsischen Freilichtbühnen
                           in Ahmsen
Am 28. September fand die Arbeitstagung         bühnen"    durchgeführt.    Ende    2018     krankheitsbedingt, teilte aber schrift-
der Arbeitsgemeinschaft Niedersächsischer       fanden in Lingen und Hannover zent-          lich mit, dass er sich zur Wiederwahl
Freilichtbühnen an der Waldbühne Ahmsen         rale Fortbildungsveranstaltungen zu          stelle. So wurde er einstimmig wieder-
statt. Vertreter von 15 der insgesamt 18 Mit-   den Themen Regie, Stückfindung und           gewählt und ließ sich für weitere zwei
gliedsbühnen nahmen daran teil.                 Stückentwicklung statt. Die Inhalte          Jahre verpflichten.
                                                wurden aus den Ergebnissen der Stu-          Bevor es in den zweiten Teil der Ver-
Im ersten Teil der Veranstaltung ging           die abgeleitet. Darüber hinaus unter-        anstaltung ging, führten Josef Meyer,
es vor allem um Projektfördermittel,            stützt das Ministerium die Teilnahme         1. Vorsitzender der Ahmsener Laien-
deren Beantragung und Verteilung.               der jungen Freilichtbühnenmitglieder         spielschar, und Sarah Cordes, 2. Vor-
Das Land Niedersachsen stellt über              an den vom VDF durchgeführten Tee-           sitzende, die angereisten Freilichtbüh-
den    Niedersächsische       Heimatbund        nie- und Jugend-Camps mit einem              nenvertreter über das große Gelände
jährlich Gelder zur Verfügung, die an           Zuschuss. Karin Michels aus Melle,           der Ahmsener Bühne und präsentier-
stückbegleitende Fortbildungen und              die 2. Vorsitzende der Arbeitsgemein-        ten die räumlichen Begebenheiten.
Workshops      der    Bühnen     gebunden       schaft, führte durch den Vormittag und       Am Nachmittag referierte Klaus Thor-
sind. Die Arbeitsgemeinschaft sam-              berichtete, dass Landesmittel künftig        westen, Regionalberater vom Landes-
melt die entsprechenden Anträge und             ausschließlich für innovative und krea-      verband Soziokultur in Niedersachsen
wickelt die Lehrgangsprogramme ab.              tive Projekte bereitgestellt würden, die     (LAGS), in einem informativen Vortrag
Darüber hinaus stehen Landesmittel              sich an den Ergebnissen der Studie           zu den Themen GEZ, Künstlersozial-
aus dem Ministerium für Wissenschaft            orientieren.                                 kasse und GEMA.
und Kultur zur Verfügung. Bereits 2017          Turnusgemäß stand die Wahl des 1.                                      Sarah Cordes
wurde aus Landesmitteln die „Studie             Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft
zur Lage und kulturpolitischen Be-              an. Jürgen Schevel aus Bad Bentheim,
deutung niedersächsischer Freilicht-            bisheriger 1. Vorsitzender, fehlte zwar

                     Die gut gelaunten Tagungsteilnehmer stellen sich in den Kulissen der Waldbühne zum Gruppenfoto.
                                                       Foto © Waldbühne Ahmsen
                                                    ← zum Inhaltsverzeichnis                                                           17
Meine Rolle – Meine Stimme
                              Grundlagenworkshop an der
                         Deister-Freilicht-Bühne Barsinghausen
     Die Freilichtbühne in Barsinghausen war
     im November Gastgeber eines dreitägigen
     Grundlagenworkshops im Bereich Schau-
     spiel. 27 Teilnehmer von Mitgliedsbühnen
     aus Barsinghausen, Lilienthal, Osterwald,
     Otternhagen und Stöckse nahmen an der
     Weiterbildung unter der Leitung von Beate
     Josten (Atem- Sprech- und Stimmlehrerin)
     und Christiane Hess (Schauspielerin und
     Autorin) teil.

     Aufgeteilt in zwei Gruppen wurde im
     Wechsel an den Themen Atem/Artiku-
     lation/Stimme (Josten) und (Bühnen-)                   Die Referentinnen des Workshops: (v.l.) Beate Josten und Christiane Hess
     Präsenz (Hess) gearbeitet. Im Bereich                     Foto Frau Josten © Magnus Ronge / Foto Frau Hess © Elke Bender
     der Präsenz stand die Wahrnehmung           Atmung und der Artikulation. Im letz-           Im gemeinsamen Abschlussgespräch
     des eigenen Körpers im Mittelpunkt. Wie     ten Punkt ging es darum, deutlich und           war sich die Teilnehmergruppe, die aus
     ist meine Haltung bei welchen Gefüh-        genau das zu sagen, was der Darsteller          unerfahrenen und langjährigen Spie-
     len oder Situationen? Wie präsentiere       meint. Welche Wörter im gesprochenen            lern bestand, einig, viele wertvolle und
     ich mich dem Publikum? Dabei wurden         Satz sind wichtig oder unwichtig? Was           hilfreiche Tipps für die weitere Schau-
     unter anderem Ausschnitte aus Text-         muss deutlich betont werden? Die ge-            spielarbeit mitzunehmen. Ein weiteres
     passagen der Teilnehmenden zu Hilfe         meinsame chorische Arbeit in Form von           Lob ging an das Team der Deister-Frei-
     genommen. Die Improvisation war ein         gesungenen oder gesprochenen Stü-               licht-Bühne und an die erste Vorsitzende
     weiteres Hilfsmittel, um am entspre-        cken diente als Unterstützung, die Auf-         Julia Nunez-Bartolome, die dieses Wo-
     chenden Ausdruck zu arbeiten.               merksamkeit für das Umfeld zu stärken           chenende sehr gut vorbereitet und um-
     Der Bereich Stimme beschäftigte sich        und somit das eigene Repertoire zu er-          gesetzt haben.
     mit der Laustärke, der entsprechenden       weitern.                                                                              MR

                                         Endpräsentation des Wochenendes in Form eines Standbildes
                                                             Foto © Magnus Ronge
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Ausgabe XXIX Dezember 2019

                             Kinder- und Jugendschutz
                        Jugendleitertagung 2019 in Osterwald
Mitte November fanden sich die Jugendleite-      Auseinandersetzung mit dem Kinder- und         konzept des VDF -Region Nord- auseinan-
rInnen der Freilichtbühnen des VDF -Regi-        Jugendschutz nicht nur auf Verbands-, son-     dergesetzt hatten, sollten nun die vorläufigen
on Nord- zur jährlichen Jugendleitertagung       dern auch auf Vereinsebene immer häufiger      Richtlinien der Jugendveranstaltungen über-
zusammen. Die Freilichtbühne Osterwald           Gesprächsthema ist. Aus diesem Grund ha-       arbeitet werden und somit zu einer transpa-
war dieses Jahr Gastgeber der Veranstaltung.     ben wir uns als JugendleiterInnen dazu ent-    renteren und aktualisierten Form der Durch-
                                                 schieden, dieses Thema nochmals genauer        führung bestimmter Verantwortlichkeiten
Zum ersten Mal fand die Tagung von Frei-         in den Blick zu nehmen. Während des Work-      und Konsequenzen führen.
tag bis Sonntag in einem Naturfreundehaus        shops wurde viel über rechtliche Grundlagen,   Wie immer war die Jugendleitertagung eine
statt. Alle waren froh darüber, dass nicht auf   fachliche Termini, Verhaltensweisen in be-     großartige Gelegenheit mit den anderen Ju-
Luftmatratze und mit Schlafsack, sondern         stimmten Situationen und unsere Wunsch-        gendleiterInnen in den Austausch zu treten,
in gemütlichen Betten übernachtet werden         vorstellungen in Bezug auf die Jugendarbeit    über vergangene Veranstaltungen zu spre-
konnte. Nachdem am Freitag alle Jugend-          an den Freilichtbühnen gesprochen.             chen und wichtige Themen für die Arbeit mit
leiterInnen angereist waren, folgte ein ge-      Zum Abschluss des Wochenendes fand             Kindern und Jugendlichen zu fokussieren. Im
meinsames Abendessen und ein gemüt-              Sonntagvormittag eine Sitzung statt, bei der   Zusammenhang mit der bereits erwähnten
licher Abend. Bis lang in die Nacht wurde        zuerst über die vergangenen und zukünftigen    Klausurtagung und diesem Wochenende
gequatscht, gespielt und sich über die ver-      Camps gesprochen wurde. Danach folgte die      zeigt sich für uns, dass unsere Jugendarbeit
gangene Saison ausgetauscht.                     Wahl der stellvertretenden Jugendleitung,      an den Freilichtbühnen unverzichtbar ist und
Am Samstagmorgen ging es dann - mehr             welche - nach einer knappen Wahl - für das     sich aus der Arbeit mit Kindern und Jugend-
oder weniger ausgeschlafen - zum Früh-           kommende Jahr von Ilka Kottkamp über-          lichen im Verein der beste Kinder- und Ju-
stück. Es folgte ein ganztägiger Workshop        nommen wird.                                   gendschutz ergibt.
zum Thema „Kinder- und Jugendschutz" un-         Einen großen Teil der Sitzung nahm die Über-                                  Paulina Koers
ter der Leitung von Erpho Bell. Eine Thema-      arbeitung der Richtlinien für die Jugendver-               Freilichtspiele Bad Bentheim e.V.
tik, zu der es bereits auf der Klausurtagung     anstaltungen des VDF -Region Nord- in
in Werne Anfang des Jahres 2019 ein Refe-        Anspruch. Nachdem wir uns am Tag zuvor
rat gab. Schon dort wurde deutlich, dass die     konkret mit dem Kinder- und Jugendschutz-

                      Jugendleiter Sebastian Narhofer (links) mit den Teilnehmern der Jugendleitertagung in Osterwald
                                                             Foto © Erpho Bell
                                                      ← zum Inhaltsverzeichnis                                                                   19
Volkstheater-Festival WURZELWERK
                   öffnete neue Blickwickel
     Passionsspiele Sömmersdorf werden zum Festivalgelände
     Vom Volk fürs Volk, Theater mit allen für     zeigte, und die positive Besetzung von        und ein wandlungsfähiges Bühnen-
     alle. Das bundesweite Volkstheater-Festival   Begriffen wie Mundart, Heimat und Kul-        bild kennzeichneten die Freilichtpro-
     WURZELWERK zeigte vom 12. bis 15. Sep-        turaustausch prägten dieses Festival          duktion der Sommerspiele Überwald
     tember spannende Facetten des Volks- und      und gaben viele Impulse", sagte Simon         (Hessen). Das 30-köpfige Mehrgene-
     Mundarttheaters.                              Isser, Präsident des Bundes Deutscher         rationen-Ensemble führte das Publi-
                                                   Amateurtheater zum Abschluss des              kum ins 19. Jahrhundert und empfand
     Bei bestem Wetter wurden die Freilicht-       Festivals.                                    mit dem „Dorfteufel - Michael Hely" in
     bühne der Passionsspiele Sömmers-             Die   Eröffnungsaufführung       gestaltete   der dramatisierten Fassung von Da-
     dorf und die Robert-Seemann-Halle mit         die   Galderschummer       Theatergruppe      nilo Fioriti die Geschichte des jüngs-
     sechs Aufführungen, Workshops und             des Vereins für Heimat- und Brauch-           ten Sohnes der Familie Hely nach.
     Podiumsdiskussion zu einem Ort der In-        tumspflege       Geldersheim     (Franken).   Starke Bilder und Charaktere präg-
     spiration und des nachhaltigen Dialogs.       Ihre Komödie „Ein Schmitt wohnt sel-          ten das temporeiche Spiel der Grup-
     Macht, Liebe, historische Aufarbeitung,       ten allein" von Andreas Heck verknüpf-        pe Spielbrett Dresden. Die moder-
     Märchen-Fantasien und gelebte Bio-            te soziale Themen wie Arbeitslosigkeit        ne Inszenierung von „Shakespeares
     graphien boten reichhaltige Inszenie-         und Mietnomadentum mit dem humor-             Kaufmann" griff essentielle Lebens-
     rungsstoffe. „Die lebendige künstleri-        vollen Blick auf familiäre Turbulenzen.       fragen um Geld, Macht und Freund-
     sche Begegnung, die sich auch in den          Ein Theaterstoff aus der Region für           schaft vor religiösem Hintergrund auf.
     Nachbesprechungen der Aufführungen            die    Region,     historische    Kostüme     Clowneske Figuren verstärkten ein-

                             Die Sommerspiele Überwald überzeugten auf der großen Bühne in Sömmersdorf mit dem
                                                   Mundartstück „Dorfteufel - Michael Hely”
                                                          alle Fotos © Roland Neubauer
20                                                       ← zum Inhaltsverzeichnis
Ausgabe XXIX Dezember 2019

drucksvoll das Spiel, indem sie den
gesellschaftlichen Spiegel vorhielten.
In oberbayerischer Mundart zeigte sich
der „Pfennigfuchser" vom Theater Ro-
senheim (Bayern) in einer Übersetzung
von Horst Rankl. Ein minimalistisches
Bühnenbild bot den Rahmen für die
lustvoll präsentierte Geschichte von
Molières Geizigem, der den wahren Le-
benswert bis zuletzt im Monetären sieht.
Spritzig, knallbunt in Kostümen und
Bühnenbild, mit Spielfreude und russi-
schen musikalischen Akzenten zeigte
sich die Jugendtheatergruppe Sko-
morochi aus Erlangen (Bayern). Sie
zogen in Anlehnung an die Roman-
vorlage von Lewis Carroll das Publi-
kum in Alices schillernde Fantasiewelt.
Die   gelungene     Balance    zwischen
ernsten Themen und einer humorvol-
len Sichtweise auf das gelebte Leben
zeichnete die Eigenproduktion „Glo-
cken - läuten" des Südtiroler Ensem-
bles Überholspur aus. Gedanken und
Erinnerungen, durch das Glockenläu-
ten ausgelöst, mündeten in mutige Be-
kenntnisse zum Leben, verstärkt von
poetischen und musikalischen Bildern.
Ladinische, deutsche und italienische
Einflüsse gaben der Südtiroler Pro-
duktion eine besondere Ausstrahlung.
„Ich würde mir wünschen, dass wir uns
wieder mehr zur Mundart bekennen",
hatte der bayerische Ministerpräsident
und Schirmherr des Festivals Dr. Mar-
kus Söder in seiner Videobotschaft zum
Festival betont. Aus Sicht der Veranstal-
ter, des Bundes Deutscher Amateur-
theater und der Arbeitsgemeinschaft
Mundart-Theater Franken leistete das
Festival WURZELWERK einen wichtigen
Beitrag dazu. Die Veranstalter hoben
auch die hervorragende Kooperation mit
den Fränkischen Passionsspielen und
dem Geldersheimer Verein für Heimat-
und Brauchtumspflege mit ihrer starken
ehrenamtlichen Unterstützung hervor.
                               PM BDAT      Bunt und voller Spielerfreude präsentierte sich die Kinder- und Jugendtheatergruppe Sko-
                                                                       morochi mit „Alice Fantasieland”
                                                ← zum Inhaltsverzeichnis                                                               21
100 Jahre Kulturverein
                                  Bliesmengen-Bolchen e.V.
                                       Jubiläumsfeier in Gräfinthal
     Der Kulturverein Bliesmengen-Bolchen e.V.       Ein Programmpunkt, der bei einer Ju-
     - Träger der Naturbühne Gräfinthal – feierte    biläumsfeier nicht fehlen darf, ist die
     2019 sein 100-jähriges Bestehen. Um dieses      Ehrung langjähriger Vereinsmitglieder.
     Vereinsjubiläum gebührend zu feiern, fand       Der Kulturverein freute sich über zahl-
                                                                                                              Das lustige Musical-Abenteuer für Kinder
     am 14. September eine große Jubiläumsfeier      reiche langjährige Mitglieder, die für ihre
                                                                                                                             für Freilichtbühnen
     statt. Mit dabei waren viele Vereinsmitglie-    25-jährige, 40-jährige oder sogar 70-jäh-
     der sowie befreundete Theatervereine, Orts-     rige Mitgliedschaft geehrt wurden. Das
     vereine und Vertreter der Lokalpolitik.         Jubiläumsjahr wurde außerdem zum
                                                     Anlass genommen, zwei Vereinsmit-
     Es war ein gemütlicher und kurzweili-           glieder besonders auszuzeichnen: Die
     ger Abend mit vielen Programmpunk-              beiden langjährigen Mitglieder Engel-
     ten: Die Gratulanten ließen es sich nicht       bert Flieger und Edgar Bachmann. Die
     nehmen, den Kulturverein mit lobenden           beiden haben den Kulturverein und die
     Worten und kleinen Geschenken zu be-            Naturbühne über Jahrzehnte durch ihr
     glückwünschen. Ein besonderes High-             großes Engagement geprägt. Dafür er-
     light waren die tollen Aufführungen von         hielten die beiden eine besondere Eh-
     befreundeten Theatervereinen, die mit           rung: Engelbert Flieger wurde zum Eh-                            www.kindermusicals.tv
                                                                                                          Tel.: 0 56 31/9 37 01 05 · info@arrangement-verlag.de
     bester Stimmung und Applaus belohnt             renvorsitzenden und Edgar Bachmann                       Arrangement-Verlag, 34497 Korbach

     wurden. Natürlich hat der Kulturverein          zum Ehrenspielleiter ernannt.
                                                                                                         – ein modernes Kindermusical
     Bliesmengen-Bolchen - wie es sich für                                                                 über den ersten Comedian des Mittelalters
                                                                                                         – ab 20 Schauspielern
     einen Theaterverein gehört - auch selbst        Die Jubiläumsfeier war eine gelungene               – mit peppigen Liedern, solistisch und in der
                                                                                                           Gruppe singbar
     ein kleines Programm auf die Beine ge-          Veranstaltung mit tollen Gästen, stim-
                                                                                                         – viele Tanzszenen sind möglich
     stellt: In Schauspiel- und Gesangseinla-        mungsvollen Darbietungen und einem
                                                                                                         Spieldauer: ca. 90 Minuten
     gen wurde dem Publikum die vielfältige          schönen Rückblick auf 100 Jahre Ver-                mit Playback-CD inkl. Zwischenmusiken

     Theatergeschichte Gräfinthals darge-            einsgeschichte.
                                                                                                         www.kindermusicals.tv
     stellt. Ein Moderatorenteam des Kultur-
     vereins führte dabei durch den Abend                                          Christina Plitt
     und gewährte Einblicke in 100 Jahre
     Vereinsgeschichte.

                        Von links nach rechts: Spielleiter Wilken Schütz, die beiden ausgezeichneten Mitglieder Engelbert Flieger
                                               und Edgar Bachmann, 1. Vorsitzende Kathrin Wannemacher
                                                                 Foto © Christina Plitt
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Ausgabe XXIX Dezember 2019

MUSIK VON
ONDŘEJ SOUKUP
LIEDTEXTE VON
GABRIELA OSVALDOVÁ
DEUTSCH VON
WOLFGANG ADENBERG

www.gallissas.com   ← zum Inhaltsverzeichnis                                23
Dem Vereinssterben die Zähne zeigen!
                              Wie die Burgspiele Altleiningen sich
                                 zukunftstauglich mach(t)en.
     Durch einen Artikel in der Lokalpresse wur-   zusammen, diskutierten und tauschten                ten für Vereinsleben (Proben/Schu-
     den wir Burgspieler 2016 auf ein vom Land     sich aus. Hauptthema war dabei: wie                 lungen/Treffen) und Aufbewahrung
     Rheinland-Pfalz ausgeschriebenes Förder-      können sich die (meistens sehr kleinen)             des Kostüm- und Requisitenfundus
     programm mit einem etwas sperrigen Titel      Gruppierungen für die Zukunft fit ma-          •    Die jährlich 12 Aufführungen stellen
     aufmerksam:                                   chen, wie ein Weiterleben ermöglichen.              eine hohe zeitliche Belastung der
                                                   Für uns Burgspieler war neben den o.g.              Mitglieder dar.
     „Den Wandel gestalten – Visionen er-          Treffen ganz entscheidend für den Er-          •    Bei den Mitgliedern gibt es viele
     möglichen. Changemanagement in der            folg, dass wir drei vereinsinterne Work-            „Karteileichen".
     freien Szene".                                shops mit Hilfe externer Moderatoren           Dadurch gab es bereits seit längerem
     Obwohl es offensichtlich ein Programm         durchführen konnten.                           viele interne Diskussionen: „Wie kön-
     für professionelle Akteure im kulturel-                                                      nen wir den Verein überlebensfähig ma-
     len Bereich war, ergriffen wir die Chance     Die Problempunkte                              chen?"
     und bewarben uns. Und tatsächlich: wir        Die folgenden Punkte beschreiben sehr
     wurden in das Programm aufgenom-              gut unsere Ausgangslage zu Beginn des          Die Erwartungshaltung
     men, das letztendlich bis 2018 lief.          Programms:                                     Unsere Erwartung war durch den Blick
     Die verschiedensten Teilnehmer der            •    Die Vereinsleitung, Organisation,         von außen, durch Beratung, durch ide-
     sog. „Freien Szene" - Theater, Museen,             künstlerische Leitung und Regie           elle und womöglich finanzielle Unter-
     Galerien, Autoren, Musiker etc. - fanden           ruhen auf sehr wenigen Schultern          stützung
     sich bei verschiedenen Veranstaltungen        •    Es gibt keine eigenen Räumlichkei-        •    die Aufgaben auf mehr Schultern zu

                        Die Mühe hat sich gelohnt: viele neue Jugendliche bei „Romeo und Julia” auf der Altleininger Bühne
                                                               Foto © W. Schmitt
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Ausgabe XXIX Dezember 2019

    verteilen,                             Der Erfolg                                      mit Grundschule und Kindergarten,
•   den Vorstand zu verjüngen,             Und so blieben die Erfolge nicht aus,           jährliche Theater-Expedition)
•   neue und jüngere Mitglieder zu ge-     etliche Ziele wurden in den drei Jahren     •   stärkere Präsenz im Ort (Teilnahme
    winnen                                 erreicht:                                       am Kerweumzug, am Winterleuch-
•   und gleichzeitig unsere Theater-       •     Es wurde eine Geschäftsführung            ten, an der Genusswanderung)
    aktivitäten mit hoher Qualität fort-         installiert:                          •   Die erstmalige Einführung von Mit-
    zusetzen und unser künstlerisches            a) durch finanzielle Unterstützung        gliedsbeiträgen führt zu Entfernung
    Angebot weiterzuentwickeln.                  (Minijob) für 6 Monate                    der „Karteileichen"
                                                 b) durch anschließenden GF-Kreis,
Dabei zwang uns das Förderprogramm               der 2-wöchentlich tagt                Das Fazit
mit seinem vorgegebenen Zeitplan und       •     Es wurden Räumlichkeiten gefun-       Wir sind froh, dass wir das Programm in
fixen Terminen nun, an diesen Themen             den und renoviert, die heute als      Anspruch genommen haben, auch wenn
dranzubleiben. Es gab kein „man müss-            Vereinsheim    und   Kostümfundus     durch zusätzliche Termine die Vereins-
te mal" und „wir sollten irgendwann"             genutzt werden.                       mitglieder stark belastet wurden. Die
– sondern wir waren in der Pflicht, bis    •     Durch sog. offene Einstiegswork-      realisierten organisatorischen und bau-
zum nächsten Termin im Rahmen des                shops für die großen Sommerpro-       lichen Weiterentwicklungen haben die
Projektes einen Fortschritt zu präsen-           duktionen wurden neue Mitglieder      Gruppe neu belebt und aktiviert. Natür-
tieren. Dazu kamen die verschiedenen             und Mitwirkende gewonnen - v.a.       lich bleiben weitere Aufgaben (wie Ver-
sehr guten Impulse und Inputs der un-            auch Kinder und Jugendliche.          jüngung der Vorstandschaft) noch zu
terschiedlichen Moderatoren. Hier ist      •     Die Außendarstellung der Burg-        erledigen. Aber die Zuversicht ist groß,
v.a. das Business Canvas Model zu nen-           spiele wurde verbessert und stärker   dass damit der Grundstein für ein er-
nen, mit dem wir unser Theater als Wirt-         akzentuiert,                          folgreiches Weiterbestehen der Burg-
schaftsbetrieb darstellten.                •     Kontakt zu Schulen (Tanzprojekt       spiele Altleiningen gelegt wurde.
                                                 mit Grundschule, Maskenworkshop                              Martin Steinmetz

                                      Für die Freilichtbühne bearbeitete Klassiker:

                                           S. Kolb / J. Seebacher Die Geierwally
                              Volksstück in 4 Akten nach dem Roman von Wilhelmine von Hillern
                                   für 5 Damen – 7 Herren – diverse Komparsen – 2 Deko’s
                                       S. Meyer-Hottenberg / W. Seitz Andreas Vöst
                                 Schauspiel in 18 Bildern nach dem Roman von Ludwig Thoma
                                   für 4 Damen – 12 Herren – diverse Komparsen – 7 Deko’s
                                               Josef Parzefall Der Jäger von Fall
                          Wildererstück mit Musik in 4 Akten nach dem Roman von Ludwig Ganghofer
                                  für 2 Damen – 7-9 Herren – diverse Komparsen – 2 Deko’s
                                                 Josef Schoder Madam Bäurin
                              Volksstück mit Musik in 3 Akten nach dem Roman von Lena Christ
                                  für 11 Damen – 9 Herren – diverse Komparsen – 5 Deko’s
                  Fordern Sie unseren Gesamtkatalog an oder besuchen Sie uns auf unserer Homepage
                 www.mundart-verlag.de. Oder rufen Sie uns einfach an, wir beraten Sie und helfen Ihnen
                                   gerne, das für Ihre Bühne richtige Stück zu finden.

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