MIT DER WAHL ZUM GENERALSEKRETÄR DEN LEBENSTRAUM VERWIRKLICHT - Kanton Basel-Landschaft

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MIT DER WAHL ZUM GENERALSEKRETÄR DEN LEBENSTRAUM VERWIRKLICHT - Kanton Basel-Landschaft
INFOHEFT
DER KANTONALEN VERWALTUNG
NR. 207 | JUNI 2021

MOBILFUNKANLAGEN
«MICH FASZINIERT DIE SICHT AUS EINER ANDEREN PERSPEKTIVE» > SEITE 18

MIT DER WAHL ZUM GENERALSEKRETÄR
DEN LEBENSTRAUM VERWIRKLICHT
STEPHAN MATHIS IM ABSCHIEDS-INTERVIEW > SEITE 4

BASELBIETER ENERGIEPAKET
HIGHLIGHTS AUS DEM JAHR 2020 > SEITE 12
MIT DER WAHL ZUM GENERALSEKRETÄR DEN LEBENSTRAUM VERWIRKLICHT - Kanton Basel-Landschaft
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EDITORIAL
LIEBE LESERIN, LIEBER LESER
Das Infoheft stellt Projekte vor, aber auch immer Kolleginnen und Kollegen. So beispielsweise
Nadja Weibel. Sie arbeitet in der Steuerverwaltung als Veranlagungsexpertin und sie rennt,
seit sie acht Jahre alt ist. Inzwischen trainiert sie für Ultraläufe, die über mehrere Tage andauern.
Faszinierend und zugleich unvorstellbar! Erfahren Sie mehr über Nadja Weibel, ihre Arbeit
und ihr Hobby im Beitrag auf Seite 26.

Nach knapp 42 Jahren in Kantonsdiensten verlässt Stephan Mathis per Ende Juni die Verwaltung.
Als Generalsekretär der Sicherheitsdirektion hat er insgesamt fünf Regierungsratsmitglieder
begleitet. Im Infoheft zieht der Stephan Mathis Bilanz. Lesen Sie das Interview auf Seite 4.

Hängt bei Ihnen im Büro ein Bild aus der Sammlung des Kunstkredits Baselland? Dann kennen
Sie sicher auch Claudia Castrischer, die seit mehr als 20 Jahren für die Kunstsammlung
arbeitet. Die gebürtige Bündnerin erzählt, was ihr die Sammlung bedeutet und welche Werke
sie besonders ins Herz geschlossen hat. Mehr dazu erfahren Sie im Interview auf Seite 14.

Die Schreibweise für das dritte Geschlecht, vielen als Gendersternchen-Diskussion bekannt,
ist zurzeit ein heiss diskutiertes Thema in den Medien. Das Thema betrifft auch die
Schreibweisen für die kantonale Verwaltung. Welche Lösung für die kantonale Verwaltung
gilt und welche Aspekte für die Umsetzung berücksichtigt werden müssen, erläutert
der Beitrag auf Seite 10.

Neugierig geworden? Schauen Sie herein ins neueste Infoheft. Ich wünsche Ihnen viel Spass
bei der Lektüre und einen sonnigen, erholsamen Sommer!

Erna Truttmann, Redaktorin «Infoheft»
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                                                  INHALT
                                                  GEBURTSTAGE UND JUBILÄEN 1: DIE NORDWESTSCHWEIZER                                  6
                                                  REGIERUNGSKONFERENZ FEIERT IHREN 50. GEBURTSTAG
                                                  2021 feiert die Nordwestschweizer Regierungskonferenz (NWRK) ihr 50-
                                                  jähriges Bestehen. Zu diesem Anlass fand am Freitag, 4. Juni eine Jubiläums­
                                                  konferenz an der FHNW in Muttenz statt. Der Event würdigte die Arbeit der
                                                  fünf Mitgliedkantone und setzte Akzente auf «Smartness» und «Nachhaltigkeit».
                                                  (Foto: Landeskanzlei)

                                                  GEBURTSTAGE UND JUBILÄEN 2: VON DER ARBEITSERZIEHUNGS-                             16
                                                  ANSTALT ZUM OFFENEN MASSNAHMENVOLLZUG FÜR JUNGE ERWACHSENE
                                                  In diesem Herbst feiert das Massnahmenzentrum für junge Erwachse
                                                  Arxhof (MZjE) sein 50-jähriges Bestehen. Ein kurzer Abriss einer bewegten
                                                  Geschichte. (Foto: SID / M. Töngi)

                                                  GEBURTSTAGE UND JUBILÄEN 3: BERGLIEBE. 100 JAHRE SAC BASELLAND 34
                                                  Von Hochgebirgstouren, Hüttengeschichten und Freundschaften, von Risiko
                                                  und Leidenschaft: «Bergliebe», eine Ausstellung für die ganze Familie –
                                                  zum Staunen, Hören und Schmunzeln. Mehr zur neuen Sonderausstellung
                                                  im Musuem.BL (Foto: Georgios Kefalas)

IMPRESSUM                                         ARTIKEL
                                                  Stephan Mathis im Abschieds-Interview                            4
Nummer 207, Juni 2021
51. Jahrgang                                      Serie: Zu zweit beim Kanton                                      9
Herausgegeben von der Landeskanzlei
                                                  Genderstern für amtliche Texte?                                 10
des Kantons Basel-Landschaft
Internet: www.bl.ch                               Baselbieter Energiepaket – Highlights aus dem Jahr 2020         12
Erscheint vierteljährlich
                                                  Serie: Meine Wahl                                               14
Redaktionskommission                              Serie: Bei jedem Wetter                                         18
Catia Allemann-Gagliano
                                                  Lausen / Itingen: neuer Kreisel und Verlegung Alte Landstrasse  20
Adrian Baumgartner
Bartolino Biondi                                  Ausbildung beim Kanton – Marketing verstärken                   22
Michael Lehner
                                                  Gemeinsam ans Ziel macht mehr Spass                             23
Nic Kaufmann
Simone Thommen                                    Hobby: Dein Körper kann alles schaffen.                         24
Rolf Wirz
                                                  Seminarprogramm im Wandel                                       26
Redaktorin                                        Einer der ältesten Hochöfen Europas                             28
Erna Truttmann, Landeskanzlei
                                                  Ausgezeichnetes Kulturschaffen in schwierigen Zeiten            30
Rathausstrasse 2, 4410 Liestal
Feedback und Anregungen zum Infoheft:             Impressionen32
Erna Truttmann, Telefon 061 552 50 33
                                                  Agenda35
E-Mail: erna.truttmann@bl.ch

Personalnachrichten
Mergiane Ademi, Dienstleistungszentrum Personal
Telefon 061 552 90 21
E-Mail: mergiane.ademi@bl.ch

Redaktionsschluss der Nummer 208:
3. September 2021

Zum Titelbild
Gion Pfister vom Lufthygieneamt beider Basel
führt die Begehung für ein Baugesuch einer        INFO
Mobilfunkanlage auf dem Dach eines Basler         Das Heft erscheint digital und wird im Intranet (mit den Personalnachrichten) und
Wohnhauses durch.
                                                  auf der Internetseite (ohne die Personalnachrichten) des Kantons publiziert.
Foto: Catia Allemann
                                                  Pensionierte Mitarbeitende, welche die Personalnachrichten als PDF erhalten
                                                  möchten, schicken bitte eine E-Mail an die Redaktorin (kommunikation@bl.ch).
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«MIT DER WAHL ZUM GENERALSEKRETÄR
KONNTE ICH MEINEN LEBENSTRAUM
VERWIRKLICHEN»
Nach knapp 42 Jahren in Kantonsdiensten verlässt Stephan Mathis die Verwaltung.
Im Infoheft zieht der Generalsekretär der Sicherheitsdirektion Bilanz.

Herr Mathis, was machen Sie am 1. Juli?                      Bei aller Vorfreude: Was werden Sie vermissen?
Da starte ich meine Kleinunternehmung an der Kasernen­       Meine zum Teil sehr langjährigen Kolleginnen und Kollegen,
strasse 22a in Liestal, im Carl Spitteler Geburtshaus im     Freundinnen und Freunde aus der Sicherheitsdirektion und
3. Stock. Es beginnt ein neuer Lebensabschnitt als selbst-   aus der übrigen kantonalen Verwaltung, aus den Gerichten –
ständiger Unternehmer: mit vielen Unbekannten, Frage­        und bestimmt auch meine Chefin Regierungsrätin Kathrin
zeichen, Chancen und Risiken. Ganz sicher aber erwarten      Schweizer. Fehlen werden mir auch die Debatten und
mich viele neue Erfahrungen, die meinen Lebenshorizont       ­Diskussionen in der Justiz- und Sicherheitskommission des
erweitern. Darauf freue ich mich!                            Landrats.

                                                             Woran erinnern Sie sich besonders gerne und weshalb?
                                                             Am 11. September 1983 fand die erste Volksabstimmung
                                                             über den Laufentalvertrag statt. Die Baselbieter Stimm­
                                                             berechtigten sagten deutlich Ja, die Stimmberechtigten des
                                                             damals bernischen Amtsbezirks Laufen lehnten den Kan-
                                                             tonswechsel ab, womit die Aufnahme des Laufentals ins
                                                             Baselbiet vorerst gescheitert war. Die Vorbereitung des
                                                             Laufentalvertrags beanspruchte während dreier Jahre meine
                                                             volle Arbeitszeit und auch mein «Herzblut». Meine Enttäu-
                                                             schung am Abstimmungstag war gross. In dieser Situation
                                                             lud mich der Regierungsrat in seine nächste Sitzung ein und
                                                             würdigte meine Arbeit auf eine sehr feinfühlige und aner-
                                                             kennende Art. Ich werde dieses Zeichen der Wertschätzung
                                                             einem jungen Mitarbeiter gegenüber nie vergessen.

                                                             Worauf hätten Sie in all den Jahren gut verzichten können?
                                                             Auf die menschlich sehr schwierigen Situationen, wenn ich
                                                             mit Mitarbeitenden Trennungsgespräche führen musste
                                                             beziehungsweise die Kündigung zu eröffnen hatte.
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                                                                 in derselben Direktion, jetzt Sicherheitsdirektion genannt,
                                                                 als Generalsekretär auf. Hatten Sie nie das Bedürfnis, mal
                                                                 etwas anderes zu sehen?
                                                                 Mit der Wahl als Generalsekretär der JPMD und der heu­
                                                                 tigen SID konnte ich meinen Lebenstraum verwirklichen.
                                                                 Und ich durfte meinen Traum während langen Jahren leben.
                                                                 Dafür bin ich unendlich dankbar.

                                                                 Sie sind ein begeisterter Läufer. Was hat Ihnen der Laufsport
                                                                 für Ihren Beruf gebracht?
                                                                 Eigentlich ist es umgekehrt: In der Kantonalen Verwaltung
 Sie haben gefühlt unzählige Regierungsrätinnen und Regie-       Baselland habe ich Ausdauer, Zielstrebigkeit, «aufgeben
 rungsräte begleitet. Wenn Sie ein Ranking machen müssten,       verboten», Hindernisse überwinden und vieles anderes ge-
 wer würde auf dem Podest stehen?                                lernt. Diese Erfahrungen bringe ich in die Langstreckenläufe
 Hierfür bräuchte ich ein langes Siegespodest mit der «1»,       und in die Bergläufe ein. Der Laufsport stellt meine grosse
 damit alle auf der obersten Stufe Platz fänden. Andreas         Leidenschaft dar und ich hoffe natürlich, noch viele Läufe
 Koellreuter, Sabine Pegoraro, Isaac Reber und Kathrin           bestreiten zu können. Inzwischen gibt es ja Alterskategorien
 Schweizer sind hervorragende Persönlichkeiten und Regie-        auch für die älteren Jahrgänge …
 rungsrätinnen und Regierungsräte. Auf sie war und ist stets
 Verlass. Die Regierungsfunktion verlangt den Amtsträge-         Die letzte unvermeidliche Frage: Sollten Sie jetzt im «Alter»
 rinnen und Amtsträgern alles ab. Inhaltlich und zeitlich wird   vielleicht doch mal Ferien machen, welche drei Gegen­
 von ihnen enorm viel erwartet und verlangt. Die Geschäfte       stände nähmen Sie auf die berühmte einsame Insel mit und
 und Entscheide des Regierungsrats sind äusserst komplex         weshalb?
 und anspruchsvoll. Mit grösstem Respekt und tief beein-         Meine liebe Lebenspartnerin ist natürlich kein Gegenstand,
 druckt blicke ich auf die Leistung all meiner Vorgesetzten      aber ich hoffe trotzdem, dass sie mich auf die Insel begleiten
 zurück. Mein verstorbener früherer Chef, Regierungsrat          würde. Selbstverständlich bräuchte ich meine Laufschuhe
 Clemens Stöckli, hat stets an mich geglaubt und mich            und das FCB Abonnement für die Bedürfnisse meines rot-
­«Berufsanfänger» nach Kräften gefördert.                        blauen Herzes.

In der damaligen Justiz-, Polizei- und Militärdirektion haben    Adrian Baumgartner, Leiter Kommunikation,
Sie 1980 als Volontär im Rechtsdienst begonnen und hören         Sicherheitsdirektion (Foto und Interview)
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Mitglieder der Regierungen AG, BL, BS, JU und SO posieren für das Pressefoto der NWRK 2021. (Foto: © Dominik Plüss)

DIE NORDWESTSCHWEIZER REGIERUNGS­
KONFERENZ FEIERT IHREN 50. GEBURTSTAG
2021 feiert die Nordwestschweizer Regierungskonferenz (NWRK) ihr 50-jähriges Bestehen. Zu diesem
Anlass fand am 4. Juni eine Jubiläumskonferenz an der FHNW in Muttenz statt. Der Event würdigte die Arbeit
der fünf Mitgliedkantone und setzte Akzente auf «Smartness» und «Nachhaltigkeit».

Am 19. März 1971 gründeten die Kantone Aargau, Basel-                   auf 50 Jahre Geschichte und setzte mit einem Blick in die
Landschaft, Basel-Stadt, Bern und Solothurn die Nordwest-               Zukunft den Fokus auf die beiden Themenblöcke «Klima»
schweizer Regierungskonferenz (NWRK) mit dem Ziel, den                  und «Smart Region». Referierende wie beispielsweise Reto
gegenseitigen Austausch zu fördern, die Region politisch
zu stärken und ihre Anliegen wirkungsvoll gegenüber dem
Bund und anderen Regionen der Schweiz vertreten zu kön-
nen. Während die Mitglieder über die Jahre wechselten,
zum Beispiel mit dem Beitritt des neugegründeten Kantons
Jura 1998 oder dem Statuswechsel der Kantone Bern und
Zürich zu assoziierten Mitgliedern der Konferenz, hat sich
das Gründungsziel bis heute erhalten.

Zum Anlass des 50. Jubiläums der NWRK fand am 4. Juni
2021 eine Jubiläumskonferenz an der Fachhochschule Nord-
westschweiz (FHNW) auf dem Campus Muttenz statt. Das
Programm für die rund 90 geladenen Gäste, bestehend aus
Mitgliedern der Regierungen der sieben Mitgliedkantone,
des Bundesparlaments sowie aus den Bereichen Politik,                   Der scheidende Konferenzpräsident Anton Lauber (BL) mit Nachfolger
Wissenschaft, Verwaltung und Medien bot einen Rückblick                 Markus Dieth (AG) bei der Stabsübergabe. (Foto: © Dominik Plüss)
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                                                               weils eine wiederverwendbare, personalisierte Glasflasche
                                                               eines Schweizer Unternehmens verteilt, welche als Give-
                                                               away mitgenommen und während dem Anlass verwendet
Konferenzpräsident und Regierungspräsident BL, Anton Lauber,   werden konnte. Die Badges für die Tagung bestanden aus
präsentiert die Klima-Charta NWRK. (Foto: © Dominik Plüss)
                                                               recyceltem PET-Material und wurden zur Wiederverwen-
                                                               dung im Anschluss an die Tagung eingesammelt. Bei der
Knutti, Andrea Schenker-Wicki, Tina Haisch, Lukas Ott oder     Wahl der Getränke wurde auf regionale Anbieter und Pro-
Crispino Bergamaschi boten dabei spannende Einblicke und       duzenten geachtet. Aufgrund der zentralen und gut erschlos-
eröffneten das Parkette für interessante Podiumsdiskus­        senen Lage der FHNW Muttenz wurde den Teilnehmenden
sionen und interaktive Abstimmungen mit dem Publikum.          zudem empfohlen, mit den öffentlichen Verkehrsmitteln
Des Weiteren wurde die Klima-Charta der NWRK präsen-           anzureisen. Als symbolischer Akt der Feier wurde die Pflan-
tiert – ein nordwestschweizerisches Bekenntnis zur Stär-       zung eines französischen Ahorns gewählt. Diese Baumart
kung der Zusammenarbeit in der Klimapolitik und einem          passt sich den Klimaveränderungen gut an, verleiht im
engagierten und wirkungsvollen Klimaschutz zur Unterstüt-      Herbst mit seinem gelben Blattkleid einen markanten Farb-
zung der Netto-Null-Strategie des Bundes (abrufbar unter       tupfer und setzte ein nachhaltiges Zeichen für eine gute und
https://nwrk.so.ch/de/50-jahre-nwrk/). In Workshop-ähn­        stetige Zusammenarbeit in der Nordwestschweiz und mit
lichen Diskussionsrunden vertieften die Gäste die «Smart­      den Nachbarländern.
ness»-Thematik in unterschied­lichen Fachgebieten wie
Bildung, Raum- und Stadtentwicklung oder Vernetzung von
Smart Regions. Ein entspanntes Mittagessen und ein ab-
schliessender Apéro boten die Möglichkeit, sich zu vernet-
zen und auszutauschen – ganz im Sinn der NWRK und einer
Smarten Region Nordwestschweiz.

NWRK 2021 – SMARTER UND NACHHALTIGER
 In Anlehnung an die Inhalte der Themenblöcke war ein zen-
 trales Anliegen bei der Organisation und Durchführung der
 Konferenz eine möglichst nachhaltige und smarte Gestal-
 tung des Events. Aus diesem Grund wurde nicht nur von
 einem Druck der Tagungsunterlagen abgesehen. Beim
­C atering wurde auf Einwegplastik verzichtet und für das
 Mittagessen ein rein vegetarisches Angebot gewählt. Statt     Der Empfangsdesk mit den frisch aufgefüllten Give-away Flaschen
 Wasser in Einweg-Plastikflaschen wurde den Gästen je-         (Foto: © Dominik Plüss)
MIT DER WAHL ZUM GENERALSEKRETÄR DEN LEBENSTRAUM VERWIRKLICHT - Kanton Basel-Landschaft
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Regierungsräte Anton Lauber (BL) und Markus Dieth (AG) gemeinsam mit Prof. Dr. Crispino Bergamaschi, Direktionspräsident der FHNW,
bei der Pflanzung des Französisches Ahorns auf dem FHNW Campus in Muttenz. (Foto: © Dominik Plüss)

Die Thematik der «Smartness» fand vor allem durch die                   von Veranstaltungen und Konferenzen auf nachhaltige As-
Partizipation des Publikums und die Nutzung digitaler Tools             pekte zu achten. Jede Massnahme dient als kleiner Schritt,
ihren Raum. Nicht nur konnten die Gäste nach Inputreferaten             um die Emissionen des eigenen Events zu reduzieren und
und während Podiumsdiskussionen Fragen stellen. Mit dem                 sowohl ökologisch als auch ökonomisch einen Beitrag zu
Format der Diskussionsrunden und interaktiven Abstimmun-                leisten.
gen mit dem digitalen Abstimmungstool Quizzbox konnten
sie aktiv ihre Meinung miteinbringen und Diskussionen an-               Für die Planung und Organisation nachhaltiger Veranstaltun-
regen. Auch die Planung selbst wurde durch ein Online-Tool              gen kann das Online-Tool der ETH Zürich (abrufbar unter
unterstützt. Technische Möglichkeiten wurden also so ein-               http://mindmap.mbwb.info/) nützlich sein. Das interaktive
gesetzt, dass diese dazu beitrugen, den Event ressourcen-               Mindmap gibt Tipps und Tricks zu 14 Planungsbereichen
schonend, umweltfreundlich und nachhaltig zu gestalten.                 von Transport über Dekoration bis hin zu Gastronomie und
                                                                        Give-away, bei denen Nachhaltigkeit eine Rolle spielt, und
MIT KLEINEN SCHRITTEN ANS ZIEL                                          unterstützt so Veranstaltende mit einer praktischen Ent-
Mit ihren Bemühungen bei der Planung und Durchführung                   scheidungshilfe.
ihrer Jubiläumskonferenz möchte die NWRK ein Zeichen
zur Sensibilisierung der Thematik setzen. Es soll aufgezeigt            Fiorella Linder, wissenschaftliche Praktikantin
werden, dass es viel Potenzial gibt, um bei der Organisation            Aussenbeziehungen / Landeskanzlei
MIT DER WAHL ZUM GENERALSEKRETÄR DEN LEBENSTRAUM VERWIRKLICHT - Kanton Basel-Landschaft
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                                                             ZU ZWEIT BEIM KANTON
                                                             44 Namen gibt es in der Verwaltung, die doppelt
                                                             vorhanden sind. Das «Infoheft» stellt Mitarbeiterinnen
                                                             und Mitarbeiter vor, die eine Namensvetterin
                                                             oder einen Namensvetter haben. Dieses Mal sind
                                                             es die beiden Stefan Weber.

Stefan Weber, VGD                                            Stefan Weber, BUD

Seit wann arbeiten Sie beim Kanton, und auf je welcher       Woher kommt Ihr Familienname, bzw. hat er eine spezielle
Direktion?                                                   Bedeutung?
Stefan Weber, VGD: Seit meinem Beginn beim Kanton            SW VGD: 1442 erstmals auf einer Kirchenbank in Laufen
(2008) arbeite ich bei der Volkswirtschafts- und Gesund-     BL erwähnt. Im Familien-Wappen steht ein Web-Schiffchen.
heitsdirektion, im Ebenrain.                                 Also «nomen est omen».

Stefan Weber, BUD: Ich arbeite seit dem 1. Januar 2001       SW BUD: Woher der Name Weber genau stammt, kann ich
bei der Bau- und Umweltschutzdirektion auf dem Bauin­        leider nicht genau sagen, jedenfalls stammt der Name vom
spektorat.                                                   Beruf des «Webers» ab. Im Wappen hat es ein «Weber-
                                                             schiffchen», unser Bürgerort ist Buus.
Kennen Sie Ihren Namensvetter in der Verwaltung?
SW VGD: Nein. Ein gemeinsames Kaffee wäre schön.             Gab es je eine lustige Verwechslung mit Ihrem Namens­
                                                             vetter?
SW BUD: Nein, ich kenne meinen Namensvetter nicht per-       SW VGD: Nein – höchsten riesige Peinlichkeiten und das
sönlich, ich bekomme hin und wieder E-Mails, welche für      schlechte Gewissen, ihm Umstände zu machen. Ich weiss
meinen Namensvetter bestimmt wären und die ich dann          nicht, wie viele Male er falsche Mails erhalten hat.
(selbstverständlich ungelesen …) weiterleite.                Ich bin ihm riesig dankbar, dass er die Weiterleitung äussert
                                                             beharrlich und zuverlässig erledigt hat. VIELEN DANK!!
Haben Sie nebst dem Arbeitgeber weitere Gemeinsam­
keiten?                                                      SW BUD: Wie bereits erwähnt, meist landen falsch adres-
SW VGD: Nein                                                 sierte E-Mails bei mir, kürzlich wurde ich zum Essen ein­
                                                             geladen, aber auch diese Mail habe ich natürlich weiterge-
SW BUD: Da ich meinen Namensvetter nicht persönlich          leitet ;-))
kenne, kann ich nicht sagen, ob wir ausser dem Arbeitgeber
weitere Gemeinsamkeiten haben.                               Interview: Erna Truttmann, Landeskanzlei
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GENDERSTERN FÜR AMTLICHE TEXTE?
Die Verwaltung orientiert sich bei der geschlechtergerechten Schreibweise am Leitfaden
«Geschlechter­gerechte Sprache» der Bundeskanzlei. Die Lösung mit dem Genderstern, zum Beispiel
Mitarbeiter*innen, zur Nennung aller Geschlechter ist aktuell die meistverwendete gendergerechte
Lösung. Sie hat sich jedoch noch nicht wirklich durchgesetzt und wird deshalb für die Schreibweise
von amtlichen Texten nicht umgesetzt.

Gendergerechte Sprache: Wie sieht sie aus und was gilt für die Schreibweisen für die kantonale Verwaltung? (Foto: Adobe Stock)

Bereits 1990 hat der Regierungsrat entschieden, dass in                   nicht mehr nur auf das binäre Frau-Mann-System, sondern
Verwaltung und Gesetz geschlechtergerecht formuliert wer-                 will sich auch für Menschen mit anderer sexueller Identität
den muss. Das bedeutet: Wenn Frauen und Männer gemeint                    öffnen. Dies fordert eine wachsende Gemeinschaft von
sind, soll dies auch so formuliert werden. Heute begrenzt                 meist jüngeren Menschen. Die Meinungen über eine Spra-
sich die Diskussion um eine geschlechtergerechte Sprache                  che, die das dritte Geschlecht «divers» einbezieht, gehen
                                                                          teils weit auseinander.

VIELFALT AN UMSETZUNGSMÖGLICHKEITEN
                                                                          ABSCHAFFUNG GENERISCHES MASKULIN
Für die Darstellung der Geschlechtervielfalt stehen heute
verschiedene grafische Mittel zur Verfügung: der Genderstern,
                                                                           Der Duden hat vor Kurzem das generische Maskulin abge-
der Genderdoppelpunkt, das Gender-I, der Gender-Gap sowie                  schafft. Dieser Entscheid wird von Sprachexpertinnen und
weitere sprachliche Mittel wie beispielsweise das «Lesly» oder            -experten unterschiedlich aufgenommen. Jahrhundertelang
das «Ens». Konkret sehen die ­Varianten dann wie folgt aus:                war klar: Ein Mieter ist ein Mensch, der etwas gemietet hat.
Lehrer*innen, Lehrer:innen, Lehrer_innen, LehrerInnen, Lehry               Ob dieser Mensch männlich, weiblich oder divers ist, spiel-
für Lehrerinnen und Lehrer oder dann Lehrens, ebenfalls                    te sprachlich keine Rolle. Der Duden macht damit jetzt
für Lehrerinnen und Lehrer. Ein weiteres Umsetzungsbeispiel:
                                                                           Schluss. Wer auf Duden.de «Mieter» eingibt, sieht als Wort-
Aldi Schweiz schreibt Stellen mit der Ergänzung (m/w/d) aus; die
                                                                           bedeutung: «männliche Person, die etwas gemietet hat».
Abkürzung (m/w/d) steht dabei für «männlich/weiblich/divers».
                                                                           Fachleute warnen vor diesem sprachpolitischen Umsturz.
Wer den Genderstern hörbar machen möchte, kann dies mit                   «Die Festlegung des grammatischen Genus Maskulinum auf
dem so genannten Gottisschlag oder Knack-Laut tun. Dabei wird              das natürliche Geschlecht entspricht nicht der Systematik
ein Wort mit einer kurzen Pause beim Gender-­Zeichen ausge-
                                                                           des Deutschen», sagt die Sprachwissenschaftlerin Ursula
sprochen. Ein Hör-Beispiel finden Sie im ­Beitrag von SRF-Kultur,
                                                                           Bredel. Personenbezeichnungen mit grammatisch männ­
teils umgesetzt auch in der Tagesschau von SRF.
                                                                           lichem Geschlecht wie «der Mieter» sagen nichts über das
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                                                                 LESENS- UND HÖRENSWERT

                                                                 Weisung der Bundeskanzlei zum Genderstern vom 15. Juni 2021

                                                                 SRF-Beitrag > Geschlechtergerechte Sprache – wie spricht man
                                                                 das aus? (Video), 25.2.2021

                                                                 Gendergerechte Sprache - Das Gendersternchen ist erst der
                                                                 Anfang - Radio SRF 1 - SRF (1.4.2021)

                                                                 Ein bisschen Eleganz, bitte (Zusammenfassung der Umfrage des
biologische Geschlecht aus. Wenn das Wort «Mieter» nur           Tagesanzeigers, 3.4.2021)
noch männliche Mieter bezeichne, erschwere dies auch die
                                                                 Diskutieren Sie mit - Gendersprache – Gleichberechtigung oder
Bezeichnung diverser Menschen, die sich weder dem männ-          Symbolpolitik? - Radio SRF 1 - SRF (8.4.2021, längerer Beitrag,
lichen noch dem weiblichen Geschlecht zugehörig fühlen.          53 Minuten)
(aus: Geo.de).
                                                                 Sternchen-Diktat: Da macht OnlineReports nicht mit (26.4.2021)
                                                                 und Replik: Das Gendersternchen ist etabliert (OnlineReports
RAT FÜR DEUTSCHE RECHTSCHREIBUNG
                                                                 3.5.2021)
Auch der Rat für deutsche Rechtschreibung nimmt das
­ hema Gendern auf. Er hält in einer Medienmitteilung fest:
T                                                                10 vor 10-Beitrag zum Thema Gendersternchen (6.5.2021)
 Der Rat für deutsche Rechtschreibung bekräftigt in seiner
                                                                 Beitrag im Infoheft vom Juni 2019
Sitzung am 26. März 2021 seine Auffassung, dass allen
 Menschen mit geschlechtergerechter Sprache begegnet
 werden soll und sie sensibel angesprochen werden sollen.        geeignet. Ergänzt werden kann, dass der Doppelpunkt die
 Dies ist allerdings eine gesellschaftliche und gesellschafts-   einzige Variante ist, die auch maschinenlesbar ist (aus: Rat-
 politische Aufgabe, die nicht allein mit orthografischen        geber Leichte Sprache, Ursula Bredel und Christiane Mass).
­Regeln und Änderungen der Rechtschreibung gelöst werden
 kann. Das Amtliche Regelwerk gilt für Schulen sowie für         HALTUNG DER SCHREIBWEISEN
Verwaltung und Rechtspflege. Der Rat hat vor diesem Hinter­      KANTONALE VERWALTUNG
 grund die Aufnahme von Asterisk («Gender-Stern»), Unter-        Formen, die Mehrgeschlechtlichkeit im Wortinnern kenn-
strich («Gender-Gap»), Doppelpunkt oder anderen verkürz-         zeichnen, wie zum Beispiel der Genderstern, sind für Texte
 ten Formen zur Kennzeichnung mehrgeschlechtlicher               der kantonalen Verwaltung zurzeit nicht zugelassen. Die
 Bezeichnungen im Wortinnern in das Amtliche Regelwerk           Schreibweisen der kantonalen Verwaltung orientieren sich
 der deutschen Rechtschreibung zu diesem Zeitpunkt nicht         am Leitfaden der Bundeskanzlei (Leitfaden zum geschlech-
empfohlen. (Website Rat für deutsche Rechtschreibung)            tergerechten Formulieren). Die Bundeskanzlei hat aktuell
                                                                 den Leitfaden mit einer Weisung zum Genderstern ergänzt.
GENDERN UND BARRIEREFREIHEIT
In Standardtexten ist eine geschlechtergerechte Sprache          In der Umsetzung von möglichen Gender-Lösungen muss
heute meist selbstverständlich. Auch Texte in Leichter Spra-     die grammatikalische Korrektheit sowie auch die Lese-
che für Menschen, die aus verschiedenen Gründen Texte            freundlichkeit berücksichtigt werden. Die Lesefreundlich-
nicht ohne weiteres verstehen können, sollten nach Mög-          keit ist allein schon deshalb erschwert, wenn es verschie-
lichkeit gendergerecht formuliert werden. Eine geschlechter­     dene Lösungen gibt. Zudem führen Gender-Formen, etwa
gerechte Sprache ist aber nicht oberstes Ziel von Leichte-       das Binnen-I oder der Schrägstrich, oft zu grammatikalisch
Sprache-Texten − das ist vielmehr die Verständlichkeit.          nicht korrekten Formulierungen. Auch dies sollte vermieden
Erscheinen weibliche neben männlichen Personenbezeich-           werden.
nungen, kann das zu komplexen Konstruktionen führen.
Zum Beispiel: Wer Kraftfahrzeugmechatroniker oder Kraft-         Die Schreibweisen für die kantonale Verwaltung enthalten
fahrmechatronikerin werden möchte, … Solche Reihungen            ein Kapitel zum Thema «Gendergerechte Sprache» und die
gefährden die Verständlichkeit. Auch Formen, die der             Gleichstellung BL gibt auf ihrer Website Tipps, wie ge-
Schriftlichkeit zugehören und beim maschinellen Vor­lesen        schlechtergerechte Sprache konkret umgesetzt werden
aufgelöst werden müssen, wie Kraftfahrzeugmecha­                 kann. Die weitere Diskussion zum Thema geschlechter­
troniker(innen) oder KraftfahrzeugmechatronikerInnen sind        gerechte Sprache werden wir interessiert mitverfolgen.
für Leichte Sprache, aber auch für technische Vorlese-­
Assistenten für Menschen mit einer Sehbehinderung nicht          Erna Truttmann, Redaktorin Infoheft, Landeskanzlei
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Energieeffizienz und erneuerbare Energie am Gebäude

BASELBIETER ENERGIEPAKET –
HIGHLIGHTS AUS DEM JAHR 2020
 Das Förderprogramm für mehr Energieeffizienz und erneuerbarer Energie am Gebäude wurde
 im Jahr 2020 neu ausgerichtet und die Finanzierung bis ins Jahr 2025 gesichert. Eine erste Analyse der
­Gesuchszahlen zeigt eine steigende Nachfrage bei der Installation von erneuerbaren Heizsystemen.

Im Kanton Basel-Landschaft sind 46 Prozent des jährlichen     Das Baselbieter Energiepaket ist Bestandteil des nationalen
Ausstosses von klimaschädlichen CO2-Emissionen auf die        Gebäudeprogramms und wird teilweise vom Kanton, aber
Verbrennung von Erdgas oder Heizöl zurückzuführen. Ein        auch mit substanziellen Globalbeiträgen des Bundes finan-
Grossteil dieser Emissionen entstehen im Gebäudebereich       ziert. Letztere stammen aus der Teilzweckbindung der CO2-
bei der Erzeugung von Heizwärme. Der Bundesrat hat 2019       Abgabe auf fossilen Brennstoffen. Die Basellandschaftliche
beschlossen, dass die Schweiz bis 2050 unter dem Strich       Kantonalbank, die Wirtschaftskammer Baselland, der Haus-
keine Treibhausgase mehr ausstossen soll. Für dieses so-      eigentümerverband Baselland sowie die Energieversor-
genannte Netto-Null-Ziel setzt sich auch die Baselbieter      gungsunternehmen Primeo Energie und der EBL machen
Regierung ein. Um das Ziel zu erreichen, müssen fossil        das Förderprogramm in einer strategischen Partnerschaft
­betriebene Heizungen durch Systeme mit erneuerbarer          gemeinsam bekannt.
Energie ersetzt und die Energieeffizienz der Gebäudehülle
gesteigert werden.                                            NEUSTART FÖRDERPROGRAMM
                                                              Mit dem Beschluss Anfang 2020 gab der Landrat grünes
 Das Baselbieter Energiepaket                                 Licht für die Fortführung und Finanzierung des Baselbieter
­unterstützt Gebäude­eigen­-                                  Energiepakets bis ins Jahr 2025. Der Neustart wurde im
                                                              Mai 2020 durch Inkrafttreten der Energieförderverordnung
tümer / innen mit finanziellen                                eingeleitet. Dabei wurden die Fördertatbestände angepasst
 Beiträgen.                                                   und mehrere Beitragssätze erhöht.

Das Baselbieter Energiepaket stellt in diesem Kontext ein      Neu erhalten Gebäudeeigentümer / innen auch beim Umstieg
wichtiges klima- und energiepolitisches Instrument dar. Es     von einer Öl- oder Gasheizung auf eine Luft / Wasser-Wärme­
unterstützt Gebäudeeigentümer / innen mit finanziellen Bei-    pumpe Förderbeiträge. Davor war dies nur beim Ersatz einer
trägen für Beratungsdienstleistungen, für die energetische     Elektroheizung der Fall. Mit der Neuausrichtung wurde
Sanierung der Gebäudehülle und für den Ersatz von fossilen    ­zudem ausschliesslich auf Massnahmen gesetzt, die im
Heizungen mit erneuerbaren Heizsystemen. Auch beson-          «Harmonisierten Fördermodell der Kantone» (HFM 2015)
ders energieeffiziente Neubauten oder Ersatzbauten w
                                                   ­ erden     enthalten sind und damit für den Erhalt von Globalbeiträgen
durch das Baselbieter Energiepaket finanziell unterstützt.     des Bundes berechtigen.

                                                              Neu gibt es auch beim Umstieg
                                                              von einer Öl- oder Gasheizung
                                                              auf eine Luft / Wasser-Wärmepumpe
                                                              Förderbeiträge.

                                                              Die Beitragssätze wurden insbesondere für den Ersatz von
                                                              Öl-, Gas- oder Elektroheizung mit einem erneuerbaren Heiz-
                                                              system erhöht. Aber auch Massnahmen an der Gebäude-
                                                              hülle werden seit Programmanpassung stärker finanziell
                                                              unterstützt.
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                                                                                               Abbildung 2:
                                                                                                Baselbieter Energiepaket:
                                                                                               Anzahl Gesuche und
                                                                                               ­Zusicherungen in Franken
                                                                                                für die Jahre 2019, 2020

STEIGENDE NACHFRAGE                                            Aus der Abbildung 2 wird ersichtlich, dass die Anzahl Förder­
Die Statistik der Anzahl Fördergesuche sowie die verpflich-    gesuche 2020 im Vergleich zu 2019 um 41 Prozent auf 2184
teten Mittel für das Jahr 2020 zeigen einen eindrücklichen     angestiegen ist. Zudem wurden mit 18,2 Millionen Franken
Anstieg der Nachfrage. Für diese Entwicklung ist primär der    72 Prozent mehr Fördergelder verpflichtet als im Jahr 2019.
neue Fördertatbestand für Luft / Wasser-Wärmepumpen            Ein Blick auf die Förderbereiche zeigt, dass 2020 insbeson-
verantwortlich.                                                dere mehr Fördergelder im Bereich der Haustechnik-Mass-
                                                               nahmen verpflichtet wurden (+ 262 Prozent gegenüber
                                                               2019). Aber auch in den Förderbereichen Wärmedämmung
                                                               (+ 5 Prozent), Systemsanierung (+ 60 Prozent), Neubau
                                                               (+ 145 Prozent) oder Analyse und Beratung (+ 81 Prozent)
                                                               stiegen die verpflichteten Mittel deutlich an. Im Jahr 2020
                                                               wurden dreiviertel der verpflichteten Mittel im Bereich der
                                                               Haustechnik für Wärmepumpen-Installationen eingesetzt.

                                                               EFFIZIENTE GESUCHSBEARBEITUNG
                                                               Seit April 2020 werden die Fördergesuche wieder vollstän-
                                                               dig verwaltungsintern im Amt für Umweltschutz und Energie
                                                               (AUE) abgewickelt. Die Reintegration fiel zeitlich mit den
                                                               zusätzlichen Arbeiten für die Programmanpassung, mit der
                                                               erhofften stark steigenden Nachfrage nach Förderbeiträgen
                                                               und der coronabedingten Umstellung der Abläufe auf Home-
                                                               office zusammen. Aufgrund dieser aussergewöhnlichen
                                                               Konstellation konnten zwischenzeitlich mehr als die Hälfte
                                                               der eintreffenden Zusicherungen und Auszahlungsverfügun-
                                                               gen nicht innert der vom AUE selbst angestrebten Frist von
                                                               vier Wochen abgearbeitet werden. Erfreulich ist, dass der
                                                               Gesuchsrückstau dank der eingeleiteten Sofortmassnah-
                                                               men im Herbst vollständig abgearbeitet werden konnte.
Abbildung 3: Sanierungsprojekt Gelterkinden mit finanzieller
­Unterstützung durch das Baselbieter Energiepaket, AUE 2019    Claudio Menn, Amt für Umweltschutz und Energie
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                                                                         MEINE WAHL
                                                                         Besuch bei Claudia Castrischer, Mitarbeiterin
                                                                         ­ ammlung Kunstkredit, Leihverkehr, Archäologie
                                                                         S
                                                                         und Museum Baselland, BKSD, 31. Mai 2021

Leonard Bullock: Snowblind, Mixmedia auf Leinwand, 2001 – 2004,          Seit mehr als 20 Jahren arbeiten Sie für die Sammlung
Sammlung Kunstkredit, Archäologie und Museum Baselland,
                                                                         Kunstkredit. Gibt es ein Werk, das Ihnen in diesen Jahren
Inv. Nr. K1. 4174 (Ankauf 2012)
                                                                         besonders ans Herz gewachsen ist?
Aldo Bonato: Ohne Titel, Aquarellfarbe und Bleistift auf Büttenpapier,   Claudia Castrischer: Ich arbeite seit dem Frühling 2000 für
1997, Sammlung Kunstkredit, Archäologie und Museum Baselland,
                                                                         die Sammlung Kunstkredit im Depot Feldsäge, wo ich auch
Inv. Nr. K1. 3375 (Ankauf 2002)
                                                                         meinen Arbeitsplatz habe. Meine «Wahl» betrifft die Vielfalt
                                                                         und Einzigartigkeit jedes Kunstwerks und des ganzen De-
                                                                         pots Feldsäge, das mir in den Jahren sehr lieb geworden
                                                                         ist. Als ich die sogenannte Feldsäge zum ersten Mal betreten
                                                                         habe, dachte ich sofort: «Wow! Was für ein eindrücklicher
                                                                         Raum, da möchte ich gerne arbeiten!»

                                                                         Die Feldsäge hat übrigens eine bewegte Geschichte. Sie
                                                                         gehörte zu einer ehemaligen Holzsägerei und wurde 1588
                                                                         am Gewerbekanal Mühleteich erbaut. 1988 / 89 wurde das
                                                                         Gebäude renoviert. Heute befindet sich in diesem Haus,
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neben unserem Depot, die Finanzkontrolle des Kantons und         Was bedeutet Ihnen dieses Werk in Ihrem Arbeitsalltag?
das Spitalpfarramt.                                              Das Bildmotiv hat sehr viel mit mir und meinem Alltag zu
                                                                 tun, so komisch dies auf den ersten Blick aussieht. Die Zeich-
Ich habe kein Lieblingsbild, aber ich entwickle oft eine Be-     nung von Aldo Bonato zeigt viel Humor, die Figuren sind
ziehung zu Werken, die von einer Ausleihe zurück ins Depot       liebevoll dargestellt: die Ratte, die beiden Zwerge, die bei-
kommen und mit denen ich eine Erinnerung verbinde. Wenn          nahe auf dem Kopf stehende Uhr, die schmelzende Kerze.
man mitten in dieser Fülle von Kunstwerken arbeitet, so          Ich erkenne darin auch meine eigenen Themen. Wie gehe
wird die Zuneigung immer wieder von neuen Werken ge-             ich selber mit Zeit um? Ich kämpfe oft mit der Einhaltung
weckt. Das Gemälde Snowblind von Leonard Bullock zum             eines «Zeitmanagements», bin manchmal verspätet oder
Beispiel, kam kürzlich zurück. Ich erinnere mich noch gut an     hetze zu einem Termin, weil mir die Zeit sinnbildlich wie die
den Ankauf im Atelier des New Yorker Künstlers, der schon        Kerze auf der Zeichnung wegschmilzt und von den «Heinzel­
lange in Basel lebt. Das Werk konnte ich zur Erstausleihe        männchen» weggetragen wird … Auch finde ich Ratten
an professionnELLE, Kontaktstelle Frau + Arbeit vermitteln.      entgegen der allgemeinen Meinung, ganz besondere Tiere.
Die beiden Leiterinnen waren begeistert und erzählten mir
später, dass dieses Gemälde oft als Ausgangspunkt für ein        Im Herbst 2021 werden Sie pensioniert. Was nehmen Sie
Gespräch diente. Ich habe dies auch dem Maler Leonard            aus Ihrer langjährigen Tätigkeit für den Kanton mit?
Bullock mitgeteilt, er hat sich wiederum ausserordentlich        Es ist und war eine erfüllende, reiche Zeit! Ich habe im
über diese Anerkennung gefreut. Für Kunstschaffende sind         Kanton Baselland eine für mich perfekte Tätigkeit gefunden
diese Förderankäufe enorm wichtig – vor allem auch, weil         und dies in einem tollen Arbeitsumfeld. Als Verantwortliche
ihre Kunstwerke in öffentlichen Räumen, in Büros und Sit-        für den Leihverkehr der Sammlung Kunstkredit konnte ich
zungszimmer sichtbar sind, im Gespräch bleiben und nicht         allen meinen Interessen Raum geben: dem Umgang mit
einfach im Depot ruhen. Wenn ich das Gemälde von Bullock         Kunst, dem Austausch mit den Menschen vor und hinter
betrachte, denke ich immer an dieses Erlebnis zurück.            den Kunstwerken und dem Anreiz, manchmal Wege und
                                                                 Lösungen finden zu müssen für scheinbar unlösbare Situa-
Gibt es eine besondere Geschichte, die Sie im Laufe Ihrer        tionen – sei es bei der Montage, dem Transport oder einem
Tätigkeit für den Kanton, im Zusammenhang mit einem              unangekündigten Umzug. Ich konnte dazu beitragen, Räume
Kunstwerk erlebt haben?                                          zu gestalten und die Kunstwerke so zu platzieren, dass sich
Diese Zeichnung von Aldo Bonato hat für mich eine beson-         die Menschen an ihren Arbeitsorten wohl fühlen. Während
dere Bedeutung. Sie befindet sich ganz hinten an der Wand        der Kunstgewerbeschule erkannte ich, dass ich im Umfeld
des Depots, ich sehe sie von meinem Arbeitsplatz aus. Aldo       der Kunst und nicht als Künstlerin arbeiten wollte. Dies fand
kenne ich aus meiner Zeit in der Kunstgewerbeschule Basel        ich bei der Theaterarbeit, wo sich die unterschiedlichsten
und vom Theater Basel, wo ich früher als Bühnenbildassis-        Menschen für eine gemeinsame Sache engagierten. Diese
tentin gearbeitet habe. Das Motiv mit der Ratte und den          Vielfalt fand ich auch in der Sammlung Kunstkredit Baselland.
beiden Zwergen erinnert an Comic-Figuren aus einem Film          Das empfinde ich immer noch – wie die Verschiedenartigkeit
von Walt Disney. Als ich Aldo erzählt habe, dass ich sein Bild   der Kunstwerke im Depot – als Bereicherung und Privileg.
in der Sammlung immer wieder mit Schmunzeln anschaue             Kunst bleibt auch nach meiner Pensionierung ein ganz wich-
und es mir speziell gut gefällt, lag einige Tage später eine     tiger Teil meines Lebens.
Zeichnung von ihm mit einem ähnlichen Bildmotiv in meinem
Briefkasten. Diese Zeichnung hängt noch heute in meiner          Interview und Fotos: Dina Epelbaum,
Küche.                                                           Kuratorin Sammlung Kunstkredit Baselland, Liestal
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Beinahe idyllisch liegt der Arxhof eingebettet in der Landschaft.

VON DER ARBEITSERZIEHUNGSANSTALT
ZUM OFFENEN MASSNAHMENVOLLZUG
FÜR JUNGE ERWACHSENE: 50 JAHRE ARXHOF
In diesem Herbst feiert das Massnahmenzentrum für junge Erwachse Arxhof (MZjE) sein 50-jähriges Bestehen.
Ein kurzer Abriss einer bewegten Geschichte. Das Jubiläumsfest muss wegen Corona allerdings um ein Jahr
verschoben werden.

1971 startete der «Arxhof» als eine Arbeitserziehungs-              DER ARXHOF WIRD GESCHLOSSEN
  anstalt. Ursprünglich für «leichte Fälle» vorgesehen, müs-        1985 geben die tiefen Belegungszahlen dermassen zu reden,
 sen aufgrund der veränderten gesellschaftlichen Lage auch          dass der Direktor den Hut nimmt und dem therapeutischen
Täter, welche schwere Delikte verübt haben, aufgenommen             Leiter gekündigt wird. 1989 wird der Arxhof geschlossen,
  werden. Doch weder die Gesellschaft noch die damalige             die verbliebenen Bewohner in andere Institutionen verlegt.
Arxhofleitung haben passende Antworten und Konzepte für
  diese Herausforderungen. Zahlreiche Fluchten verunsichern         DIE WIEDERERÖFFNUNG
zudem die Bevölkerung, und so müssen auf politischen                Im September 1990 eröffnet der damalige Direktor Bastian
 Druck hin und ganz entgegen dem Konzept der offenen                Nussbauer den Arxhof mit einem neuen Konzept: Neben
 Institution an einem Pavillon Gitter angebracht werden.            Therapie und der Auseinandersetzung mit der eigenen Tat
­Unter dem Führungsduo René Lötscher und Roberto Lobos              sollen die Eingewiesenen eine Lehre absolvieren. Dazu wer-
  wird das Konzept der «therapeutischen Gemeinschaft»               den die Gärtnerei ausgebaut und das Werkstättengebäude
 ­realisiert, das bis heute als revolutionär gilt.                  renoviert.
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                                                              Das Massnahmenzentrum für junge Erwachsene Arxhof (MZjE)
                                                              ist eine Institution des Nordwest- und Innerschweizer
                                                             ­Strafvollzugskonkordats und bietet Plätze für 46 junge straffällige
                                                              Männer zwischen 17 und 25 Jahren. Der Betrieb besteht
                                                             seit 1971 als offene Einrichtung. Er setzt sich aus vier Wohn­
                                                             gruppen auf dem Gelände des Arxhofs in Niederdorf
                                                             und einer Aussenwohngruppe zusammen. Als Erweiterung des
                                                             Angebotes hat die neue geschlossene Eintritts-Abteilung
                                                             des MZjE ihren Betrieb am 7. Januar 2019 aufgenommen.

                                                             Die drei Bereiche Ausbildung, Sozialpädagogik und forensische
                                                             Psychotherapie arbeiten eng zusammen und ergänzen sich
                                                             in ihren Abläufen.

                                                             Gemäss Vorgabe des schweizerischen Strafgesetzbuchs ist die
                                                             Vollzugs- und Behandlungsdauer auf vier Jahre angelegt.
                                                             Alle Eingewiesenen durchlaufen eine Ausbildung mit Fähigkeits-
IM JUBILÄUMSJAHR KOMMEN                                      ausweis (EFZ), Attest oder individuellem Kompetenznachweis
EHEMALIGE DES ARXHOFS ZU WORT.                               (IKN) in den Berufen Berufsfachmann Unterhalt, Forstwart, Koch,
LESEN SIE DIE TESTIMONIALS HIER.                             Landschaftsgärtner, Maler, Metallbauer und Schreiner.

DER HÖHENFLUG                                                GESCHLOSSENER EINTRITTSBEREICH
Renato Rossi verfeinerte als Direktor ab 1998 dieses Kon-    IM OFFENEN MASSNAHMENVOLLZUG
zept kontinuierlich, 2006 muss aus gesetzlichen Gründen       Doch auch im Straf- und Massnahmenvollzug ist der Wandel
der Name von «Arbeitserziehungsanstalt» in «Massnah-          die einzige Konstante. Um den in jüngerer Vergangenheit
menvollzug für junge Erwachsene» geändert werden. Die         wieder sinkenden Belegungszahlen entgegenwirken zu kön-
Belegungszahlen lassen den Arxhof beinahe aus allen Näh-      nen, soll eine Umfrage 2015 bei zuweisenden Behörden
ten platzen. Bunderätin Evelyne Widmer-Schlumpf stattet      und Institutionen aufzeigen, ob und wie der Arxhof die
dem Arxhof einen offiziellen Besuch ab und zeigt sich tief   ­aktuellen Bedürfnisse überhaupt noch erfüllt. Ergebnis: Ein
beeindruckt.                                                 geschlossener Eintrittsbereich soll her, da sich nicht alle
                                                             Eingewiesenen gleich von Beginn weg für einen offenen
                                                             Massnahmenvollzug eignen. Zu Beginn wies der neue ge-
                                                             schlossene Eintrittsbereich noch einige Mängel auf. Seit
                                                              rund zwei Jahren ist er aber ein unverzichtbarer Teil des
                                                             Arxhof-Angebotes. Entsprechend hoch ist die Nachfrage
                                                              der zuweisenden Institutionen und Behörden.

                                                             Im kommenden September wollte eigentlich die aktuelle
                                                             Arxhofleitung unter Francesco Castelli zusammen mit ge­
                                                             ladenen Gästen aus Politik, Strafverfolgung, den Eingewie-
                                                             senen und ihren Familien das 50-jährige Bestehen dieser
                                                             Pionier-Institution mit seiner bewegten Geschichte feiern.
                                                             Wegen der unsicheren Corona-Situation und der fehlenden
                                                             Planungssicherheit wird der Anlass um ein Jahr verschoben.

Seit 2019 verfügt der Arxhof auch über eine geschlossene
                                                             Adrian Baumgartner, Leiter Kommunikation
­Eintrittsabteilung.                                         ­Sicherheitsdirektion (Fotos: SID / M. Töngi)
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                                                                BEI JEDEM WETTER
                                                                Das «Infoheft» stellt Mitarbeiterinnen und Mitarbei-
                                                                ter der kantonalen Verwaltung vor, die viel unter-
                                                                wegs sind und bei jedem Wetter draussen arbeiten.
                                                                Diesmal berichtet Gion Pfister vom Lufthygieneamt
                                                                beider Basel über seine Arbeit.

«MICH FASZINIERT DIE SICHT
AUS EINER ANDEREN PERSPEKTIVE»
Es ist ein wechselhafter, aber immerhin trockener Nachmit-      prüfen können» erklärt Pfister. Die sogenannten «OMEN»
tag im Mai. Gion Pfister vom Lufthygieneamt beider Basel        sind Orte, an denen sich Personen regelmässig während
führt die Begehung für ein Baugesuch einer Mobilfunk­           längerer Zeit aufhalten; wie beispielsweise Wohnungen,
anlage auf dem Dach eines Basler Wohnhauses durch. Die-         Arbeitsplätze und Schulen etc.
se ist Bestandteil der Beurteilung. «Auf Basis der Anlagen-
daten des Mobilfunkanbieters erfassen wir mit einer             Gion Pfister misst als Grundlage mehrere Fixpunkte mit
spezialisierten Software ein Modell der Mobilfunkanlage,        seinem GNSS-Empfänger ein (Global Navigation Satellite
sodass wir den Perimeter und Umfang der zu vermessen-           System) Mit diesem Gerät kann er aus den Satellitensigna-
den Gebäude ermitteln. Ich führe die Vermessung der Orte        len Positionen mit bis zu einer Genauigkeit von zwei Zenti-
mit empfindlicher Nutzung «OMEN» durch, damit wir die           metern bestimmen, auf welche der Theodolit in Lage sowie
Einhaltung der gesetzlichen Grenzwerte gemäss der Ver-          Höhe orientiert wird. Der Theodolit ist ein Winkel- und Dis-
ordnung für nicht ionisierenden Strahlen (NISV) rechnerisch     tanzmessgerät für reflektorlose Distanzmessungen bis
                                                                400 Meter. Damit werden anschliessend die Höhen der zu
Gion Pfister ist ausgebildeter Geomatik-Ingenieur und           beurteilenden Orte eingemessen. «Ich vermesse einerseits
stammt aus dem Kanton Graubünden. Nach seinem Studium           die Dachhöhe und andererseits die Lage der «OMEN». Die
in Basel kehrte er zunächst in seinen Heimatkanton zurück.
                                                                Berechnungen müssen so exakt wie möglich sein. Wenn
Seit zwei Jahren arbeitet er beim Lufthygieneamt beider Basel
                                                                der Anlagenbetreiber bereits nahe den gesetzlich festge-
und lebt mit seiner Verlobten in Basel.
                                                                legten Grenzwerten (Elektrische Feldstärke) plant, können
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schon mal ein paar Zentimeter darüber entscheiden, ob die
Anlage bewilligungsfähig ist oder nicht» erklärt Pfister. In
einem Wald, wo keine «OMEN» vorhanden sind, kann eine
Fernbeurteilung oder ein kurzer Augenschein vor Ort für die
Beurteilung seitens NISV genügen. In der Stadt hingegen,
mit vielen einzelnen umliegenden Gebäuden, die unter-
schiedlich gebaut sind, dauert die Messung und Beurteilung
der Situation länger.

Im Bewilligungsprozess für eine Mobilfunkanlage reicht der
Anbieter ein Baugesuch ein mit dem sogenannten Stand-
ortdatenblatt mit allen Informationen zur Mobilfunkanlage.
Der Mobilfunkanbieter weist darin die Orte mit der höchsten
Strahlenbelastung aus. Gion Pfister kann anhand der Pläne
nachvollziehen, wo genau der Mast gebaut wird und auf
welcher Höhe die Antennen zu stehen kommen. Je nach
Leistung und Ausrichtung der Antennen prägt sich der Pe-
rimeter des zu beurteilenden Gebiets anders aus. Die höchs-    Anlage in ein Qualitätssicherungssystem, welches einmal
ten Belastungen treten tendenziell im obersten Stockwerk       pro Arbeitstag die effektiv eingestellten Sendeleistungen
bei Orten in der Nähe und in Senderichtung von Antennen        und -richtungen sämtlicher Antennen mit den bewilligten
auf. Wohnungen im Erdgeschoss sind in der Regel weniger        Werten vergleicht. Überschreitungen eines bewilligten Wer-
Emissionen ausgesetzt.                                         tes werden innerhalb von 24 Stunden behoben, sofern dies
                                                               durch Fernsteuerung möglich ist. Stellt das QS-System
«Nachdem ich ein Baugesuch aus der Sicht des Schutzes          solche Überschreitungen fest, wird automatisch ein Fehler-
vor nichtionisierender Strahlung als bewilligungsfähig be­     protokoll erzeugt. Die Fehlerprotokolle werden der Vollzugs-
urteilt habe, geht es zurück zum Bauinspektorat. Unsere        behörde alle zwei Monate unaufgefordert zugestellt und
Aufgabe ist letztendlich die Projektunterlagen des Mobil-      mindestens 12 Monate aufbewahrt.
funkanbieters auf die Einhaltung der NISV zu prüfen» sagt
Pfister. Sobald alle betroffenen Fachstellen die Einhaltung    Zurzeit sind viele Baugesuche für Mobilfunkanlagen pen-
der gesetzlichen Anforderungen bestätigen, wird das Bau-       dent. Es gibt viele Gesuche aufgrund der Umrüstung von
gesuch mit den erforderlichen Auflagen publiziert.             alten Anlagen auf den neuen 5G Standard. «Wir beurteilen
                                                               die Baugesuche immer technologieneutral. Das heisst, wir
«Wenn ein projektierter Neubau oder eine Umrüstung einer       unterscheiden nicht zwischen 3G-, 4G- und 5G-Antennen.
Mobilfunkanlage gemäss den vorliegenden Unterlagen nicht       Alle Anlagen müssen dieselben Grenzwerte einhalten» er-
bewilligt werden kann, teile ich das dem Gesuchsteller mit.    klärt Pfister.
Im Gegensatz zu eindeutigen Fehlern im Baugesuch werden
bei Übertretung des Anlagegrenzwerts nur die betreffenden      «Mich fasziniert die Sicht aus einer anderen Perspektive».
Orte, nicht aber der Wert angegeben» erklärt Gion Pfister.     Die Begehung vor Ort bietet mir eine schöne Abwechslung
Daraufhin muss der Gesuchsteller die Unterlagen über­          zu den technischen Arbeiten im Büro. Ich plane, jeweils an
arbeiten.                                                      zwei Tagen in der Woche Begehungen und Vermessungen
                                                               bei den Anlagen vorzunehmen» sagt Gion Pfister. Dies ge-
Bei einer Abnahme überprüft das Lufthygieneamt beider          lingt ihm, wenn die Projekte nicht allzu umfassend sind.
Basel, ob die Mobilfunkanlage gemäss den Projektunterla-       Wenn ein Projekt eilt, musste Gion Pfster auch schon im
gen des Betreibers realisiert wurde. Nachdem der Betreiber     Schnee Messungen durchführen. Im Hochsommer müssen
die Anlage in Betrieb genommen hat, ist er bei entsprechen-    jedoch andere Herausforderungen bewältigt werden. «Bei
der Auflage verpflichtet, je nach Situation innerhalb von      brütender Hitze ohne Schatten mehrere Stunden auf dem
einem oder drei Monaten Abnahmemessungen von einer             Dach zu stehen, bedarf Voraussicht und Ausdauer. Wasser
von der Schweizerischen Akkreditierungsstelle (SAS) be-        und Sonnenschutz sind dann ein Muss».
auftragten Stelle durchführen zu lassen. So wird zeitnah und
unabhängig kontrolliert, ob der Strahlungsgrenzwert einge-     Catia Allemann, Bau- und Umweltschutzdirektion
halten wird. Eine weitere Auflage ist die Einbindung der       (Text und Fotos)
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LAUSEN / ITINGEN: NEUER KREISEL
UND VERLEGUNG ALTE LANDSTRASSE
Die Kreuzung Ramlinsburgerstrasse / Industriestrasse / Alte Landstrasse stellt die zentrale Erschliessung des
Industriegebiets Süd in Lausen dar. Dieses wird bisher südlich des Bahnhofs via die Gemeindestrasse
(Industriestrasse) an das Wohngebiet Langmatt angebunden, was die Weiterentwicklung der Industriezone
blockiert. Deshalb hat der Kanton zusammen mit der Gemeinde nach einem längeren Variantenstudium
ein Bauprojekt für die zonenkonforme Verkehrserschliessung ausgearbeitet. Die Bauarbeiten starteten im
April 2020 und dauern voraussichtlich bis Ende Mai 2022.

Betonarbeiten am Kreisel

Bis zum Jahr 1986 war die heutige Ramlinsburgerstrasse        Unter diesen Voraussetzungen hat der Kanton zusammen
mit einem Niveauübergang über die SBB-Gleise an die           mit der Gemeinde nach einem längeren Variantenstudium
Hauptstrasse in Lausen angebunden. Nach dem Bau der           ein Bauprojekt für die zonenkonforme Verkehrserschlies-
Strassenüberführung über die SBB im Jahre 1986 wurde          sung ausgearbeitet. Die Lösung sieht vor, dass die Industrie­
das alte Teilstück der Ramlinsburgerstrasse südlich der SBB   strasse und die Alte Landstrasse einige Meter gegen die
zu einer Gemeindestrasse herabgestuft. Die Folge war,         Bahn − weg vom Wohngebiet − verschoben werden und
dass das Industriegebiet von kantonaler Bedeutung südlich     mittels eines Kreisels an die Ramlinsburger- und Haupt­
des Bahnhofs neu via die Gemeindestrasse (Industrie­          strasse angebunden werden. Die Prüfung diverser Varianten
strasse) durch das Wohngebiet Langmatt geführt wurde.         zeigte, dass unter den örtlichen Verhältnissen der Kreisel
Dies blockiert nun die Weiterentwicklung der Industriezone    die wirtschaftlichste Lösung darstellt. Bedauerlicherweise
in Lausen.                                                    mussten im Herbst 2019 für die Realisierung vier bestehen-
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de Einfamilienhäuser im nördlichen Bereich abgerissen
                                                              PROJEKTZIELE
werden.
                                                              −	Erschliessung des Industriegebiets Lausen von kantonaler
                                                                  Bedeutung
 Die Gemeinde Lausen hat im Jahr 2005 die Flächen zwi-        −	Verbesserung der Fahrbeziehungen in die Industriestrasse,
schen der Industriestrasse respektive der Alten Landstrasse       insbesondere für LKW
 und dem Bahnareal in eine Grünzone umgewidmet. Für die       −	A npassung an die heutigen verkehrlichen Anforderungen
Realisierung wird mit Gesamtkosten von 4,2 Millionen          −	Erhöhung der Verkehrssicherheit für alle Verkehrsteilnehmenden,
                                                                  insbesondere für den Fuss- und Veloverkehr
­Franken für den Kanton sowie 3,7 Millionen Franken für die
                                                              −	Instandsetzung der Alten Landstrasse an die heutigen
Gemeinde Lausen gerechnet. Dank diesem Projekt kann              ­verkehrlichen Anforderungen anpassen
eines der noch wenigen freien Industriegebiete im Baselbiet   −	Einhaltung der Lärmschutzwerte
 weiterentwickelt werden.                                     −	Instandsetzung und Verbesserung insbesondere der Fahrbahn,
                                                                  Beleuchtung und Entwässerung sowie des Rückhalteschutzes
BEREITS UMGESETZTE ARBEITEN:                                     gegenüber dem SBB-Trassee
                                                              −	Schutz der Kleintiere, Bau eines Kleintierdurchlasses unter
Bisher wurde der halbe Betonkreisel auf der westlichen
                                                                 der Ramlinsburgerstrasse
Seite erstellt. Zudem wurden an der Industriestrasse die
Lärmschutzwände und ein Kleintierdurchlass realisiert. Die
Gemeinde Lausen hat die Gemeindestrasse Höliweg kom-
plett saniert.                                                Die Alte Landstrasse / Landstrasse bis auf Höhe Renata AG
                                                              in Itingen wird bis Ende Mai 2022 erneuert bzw. instand
BEVORSTEHENDE ARBEITEN                                        gestellt.
Der zweite halbe Betonkreisel auf der Ostseite wird voraus-
sichtlich im Juni 2021 betoniert.                             Urs Oberli, Tiefbauamt

Bereits erstellte Industriestrasse ohne Deckbelag.
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Berufsbildungsmarketing kantonale Verwaltung

AUSBILDUNG BEIM KANTON –
VIELSEITIG, SINNHAFT, LEBENSNAH
Der Ausbildungsbetrieb kantonale Verwaltung Basel-Landschaft wird mit der Teilnahme
an der Berufsschau, neuen Plakaten und vermehrten Informationsanlässen für interessierte
Schülerinnen und Schüler verstärkt beworben.

                                                               Verwaltung aufzeigen und auf die Übersicht aller Ausbil-
                                                               dungsplätze im Kanton aufmerksam machen. Wir freuen
                                                               uns, dass die Plakate auch in verschiedenen Dienststellen
                                                               vor Ort platziert werden konnten. In einem nächsten Schritt
                                                               geht es darum, die Berufsschau zu planen, weitere Marke-
                                                               tingmassnahmen zu prüfen und umzusetzen.

                                                               Der KV-Informationsanlass für Schülerinnen und Schüler
                                                               und ihre Begleitpersonen konnte dank Schutzkonzept und
                                                               zwei Durchführungen am gleichen Abend vor Ort realisiert
                                                               werden. Nach einem gemeinsamen Einstieg mit Statements
                                                               von Lernenden hatten die Interessierten Gelegenheit, die
                                                               Aufgaben einer kantonalen Verwaltung näher kennenzuler-
Vielen Schülerinnen und Schülern sowie deren Eltern und        nen und mehr über die verschiedenen Ausbildungsorte zu
Bezugspersonen ist leider zu wenig bekannt, dass die ­Lehre    erfahren. Aufgrund der positiven Reaktionen ist ein weiterer
als Kauffrau oder Kaufmann bei der kantonalen Verwaltung       KV-Informationsanlass nach den Sommerferien geplant.
attraktiv ist und viel zu bieten hat. Dazu kommt, dass die     Interessierte können sich bereits heute über die Homepage
Zahl der Schulabgängerinnen und Schulabgänger in den           des Kantons anmelden und diese Informationen gerne in
vergangenen Jahren rückläufig war. Erfreulicherweise zei-      ihrem Umfeld teilen. Die Infobroschüre «KV-Lehre beim
gen die kommenden Jahre wieder einen leichten Anstieg.         Kanton» gibt eine Übersicht der verschiedenen Ausbildungs-
Es bleibt jedoch herausfordernd, genügend qualifizierte        orte sowie Kontaktpersonen für Bewerbende. Alles W  ­ eitere
Bewerberinnen und Bewerber für unsere Lehrstellen zu           rund um das Lehrstellenangebot beim Kanton finden Sie
rekrutieren, weshalb die Marketing-Massnahmen inten­           unter: www.bl.ch/lehrstellen.
siviert wurden.
                                                               Die Bilder geben einen Einblick in die Ausstellung im BIZ
Im April und Mai bot sich der Berufsbildung die Gelegenheit,   und den Informationsanlass vom 5. Mai 2021.
im Berufsbildungszentrum Liestal eine Ausstellung zu ge-
stalten. In diesem Zusammenhang konnten Plakate realisiert     Kathrin Alispach, Personalamt,
werden, welche die Stärken der Lehre bei der kantonalen        Finanz- und Kirchendirektion (Fotos: Personalamt)
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