Zwergenbrief Der Freier Waldorf-Kindergarten Schwetzingen - Waldorfkindergarten Schwetzingen

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Zwergenbrief Der Freier Waldorf-Kindergarten Schwetzingen - Waldorfkindergarten Schwetzingen
Freier
        Waldorf-
    Kindergarten
    Schwetzingen

             Der

Zwergenbrief
       Nov. 2014
      Ausgabe 02
Zwergenbrief Der Freier Waldorf-Kindergarten Schwetzingen - Waldorfkindergarten Schwetzingen
Der Zwergenbrief
           „König ist man nicht von Geburt und Herkunft. Nicht, weil man ein Reich geerbt hat.
                 Nicht, weil es gross ist. König ist, wer sein Leben verantwortend führt,
                     wer es ordnet und geistigen heilenden Impulsen Raum gibt darin.
                       Solchen Königen ist Er, der das Leben der ganzen Welt trägt
                        und ordnet und durch den Geist gesund macht, ein König.
                         Nicht König von Knechten, sondern König den Königen,
                                          Herr den Herren ist Er.“

          Liebe Leserinnen und Leser                       möglich Vieles zu bewältigen. Mit dieser
          des Zwergenbriefs,                               Grundlage kann sich ihr Weg öffnen - für ihre
                                                           individuellen Abzweigungen, für ihr eigenes
                                                           Königreich.
          „König ist, wer sein Leben verantwortend
          führt....“ Was bedeutet es, ein verantwor-       Es ist schön zu wissen, dass unser Kindergar-
          tungsvoller Mensch zu sein? Wie führt man        ten für unsere Kinder ebenfalls einen solchen
          sein Leben verantwortend? Diese Fragen be-       geschützten Raum bietet, einen Raum, der
          schäftigen einen jeden sein Leben lang und       sie stärkt; mit Menschen, die sie auf ihrem
          es stellt oft eine große Herausforderung dar,    Weg ein Stück lang begleiten. Jedes Fest im
          trotz aller Einflüsse, Umstände und Widrigkei-   Jahreskreis, jedes Ritual, der Ablauf des Ta-
          ten seinen eigenen Weg zu finden.                ges – ja jedes Fingerspiel, hilft unseren Kin-
                                                           dern, König zu werden.
          Wie können wir unsere Kinder unterstützen,
          „König zu sein?“. Um ihr Leben ordnen zu         Darum ist es uns eine Freude, in der Zwer-
          können brauchen sie Liebe, Sicherheit und        genpost über das Tun in unserem Kindergar-
          Geborgenheit. Daher ist es wichtig, dass wir     ten zu berichten.
          unseren Kindern einen Weg aufzeigen, ihn         Tragen auch Sie dazu bei - wir freuen uns
          zunächst vorgeben und vorleben – denn in         immer über Beiträge und Bilder.
          diesem „geschützten Raum“ ist es ihnen           Ihre Michèle Hassler

Seite 2                                                                        Zwergenbrief Nov. 2014/ Ausgabe 02
Zwergenbrief Der Freier Waldorf-Kindergarten Schwetzingen - Waldorfkindergarten Schwetzingen
Termine

       Ferienkalender für das Kindergartenjahr
                       2014/2015
                       24.12.14 – 06.01.2015 Weihnachtsferien
                              16.02. und 17.02.15 Fasching
                              30.03. – 10.04.15 Osterferien
                       mit Feriengruppe vom 07.04. – 10.04.15
                             26.05. – 5.06.15 Pfingstferien
                       mit Feriengruppe vom 01.06. – 05.06.15
                        03. 08. – 11. 09. 2015   Sommerferien
                         03. 08. – 07. 08. 2015 Feriengruppe I
                         07. 09. – 11. 09. 2015 Feriengruppe II

    Kalender für das Kindergartenjahr 2014/2015
                                          Erstes Halbjahr
                                   Interne Unternehmungen:
 Drachenfest:                      am 29. September im Schlosspark mit Eltern
 Erntefest:                        am 9. Oktober 2014
 Stockbrotfest                     am 12. Oktober 15-17.30 Uhr Grillhütte Oftersheim
                                   mit Eltern und Erziehern!
 Laternenfest:                     am 10. November 17.00 Uhr mit Eltern
 Adventsgärtlein:                  am 30. November mit Eltern
 Geschlossen wegen
 Umgestaltung:        am Montag, 01. Dezember 14
 Nikolaus:            am 8. Dezember ohne Eltern
 Weihnachtsabschluss: am 23. Dezember 12.30 Uhr mit Eltern
                      an diesem Tag gibt es keine Nachmittagsgruppe !

                      Öffentliche Veranstaltungen:
 Basar am 15./16. November 2014
 Informationselternabende für Interessierte: 27.01.+02.02.15 – 20.15 Uhr

                   Elternabende: jeweils um 20:15 Uhr
 Gänseblümchen: am 08.10.2014
 Schmetterlinge: am 22.10.2014
 Sterngruppe: am 28.10.2014
 Waldkinder: am 29.10.2014
 Wichtel: am 05.11.2014

www.waldorfkindergarten-schwetzingen.de                                                Seite 3
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Infos aus dem Kindergarten

          Neue Mitarbeiter/Innen ab 2014

                           Dorothea Geiger
                           Mein Name ist Dorothea Geiger, ich werde ab dem
                           19. 05. die Mutterschaftsvertretung von Frau Ei bei
                           den Gänseblümchen übernehmen.
                           Mein Sohn Konrad besucht seit Mai 2012 die Stern-
                           gruppe, meine Tochter Klara seit Mitte März 2014
                           die Gänseblümchengruppe und wechselte kürzlich in
                           die Sterngruppe.
                           Ich bin Diplom Sozialarbeiterin und habe schon eini-
                           ge Erfahrung im Bereich Kindergarten gesammelt.
                           Meine 4 Geschwister und ich sind im Sinne der Wal-
                           dorfpädagogik erzogen worden und mein Mann und
                           ich haben 13 Jahre lang die Waldorfschule Heidel-
                           berg besucht. Dort habe ich 2001 mein Abitur ge-
                           macht. Mein Großvater Rudolf Geiger war bekannter
                           Anthroposoph und Märchenerzähler, mein Vater hat
                           bis 1961 die Waldorfschule in Freiburg besucht und
                           dort Abitur gemacht. Aus meinem schulischen und
                           familiären Umfeld ist mir daher die Waldorfpädago-
                           gik bestens vertraut.
                           Seit September 2014 bilde ich mich in Mannheim
                           weiter zur Waldorferzieherin.
                           Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit Frau
                           Petragallo und den Kindern der Gänseblümchenel-
                           tern!
                           Liebe Grüße
                           Dorothea Geiger

                           Amine Ulutas
                           Jahrgang 1991
                           Nach meiner schulischen Ausbildung zur Kinderpflegerin ma-
                           che ich das Anerkennungspraktikum in der Stern-Gruppe.
                           Ich möchte auf jeden Fall noch den Erzieher-Abschluss ma-
                           chen und interessiere mich sehr für die Waldorfpädagogik.
                           In meiner Freizeit verbringe ich viel Zeit mit Kindern und
                           gehe gern schwimmen. Außerdem liebe ich es, in der Stadt
                           zu bummeln und mit Freunden zusammen zu sein.

Seite 4                                                      Zwergenbrief Nov. 2014/ Ausgabe 02
Zwergenbrief Der Freier Waldorf-Kindergarten Schwetzingen - Waldorfkindergarten Schwetzingen
Zehra Tekin
Jahrgang 1994
Ich bin 20 Jahre alt und komme aus Mannheim. Bisher war
ich auf einer Technischen Schule, an der ich mein Fachabitur
abgelegt habe. Zur Anerkennung fehlt mir noch ein Jahr So-
zialpraktikum, das ich mit Freude in der Sterngruppe begon-
nen habe. Es macht mir sehr viel Spaß, ich bin gern mit den
Kindern zusammen und lerne viel Neues. Nach meinem Frei-
willigen Sozialen Jahr möchte ich studieren.

Josua Boos
Jahrgang 1998
Ich möchte berufsmäßig zur Bundeswehr gehen. Da dies
erst mit 17 Jahren möglich ist, nutze ich die Zeit, um Erfah-
rungen im sozialen Bereich zu sammeln. Daher mache ich
mein Freiwilliges Soziales Jahr bei den Schmetterlingen.
In meiner Freizeit spiele ich Fußball, treffe mich mit Freun-
den und lese gern.

Janine Welz
Jahrgang 1991
Von September 2011 bis Juli 2014 besuchte ich die Fach-
schule für Sozialpädagogik Sancta Maria in Bruchsal . Dort
habe ich den schulischen Teil meiner Erzieherausbildung
abgeschlossen und meine Fachhochschulreife erworben. Im
September 2014 begann das Anerkennungsjahr bei Frau Pa-
cke in der Wichtelgruppe.
In meiner Freizeit lese ich gern und treffe mich mit Freun-
den.

Jasmin Ries
Jahrgang 1996
Nach dem Schulabschluss mache ich mein Freiwilliges Sozia-
les Jahr bei den Allerkleinsten in der Wichtelgruppe. Ich
möchte Erfahrungen im Umgang mit Kindern sammeln.
In meiner Freizeit mach ich gern Sport mit meinem Hund
und halte mich viel draußen in der Natur auf.

www.waldorfkindergarten-schwetzingen.de                         Seite 5
Zwergenbrief Der Freier Waldorf-Kindergarten Schwetzingen - Waldorfkindergarten Schwetzingen
Sophia Muhl
                                                Jahrgang 1994
                                                Im Sommer 2014 habe ich Abitur gemacht und
                                                leiste jetzt ein freiwilliges soziales Jahr in der
                                                Waldgruppe. Nach dieser Zeit möchte ich etwas
                                                in richtig Psychologie/Pädagogik und/oder Sport studieren.
                                                In meiner Freizeit treibe ich gern und viel Sport, bin täglich
                                                mit dem Rad unterwegs, fahre Wildwasserkajak, klettere
                                                und laufe. Außerdem spiele ich Klavier und verbringe viel
                                                Zeit in der Natur.

                                                Elena Reuther
                                                Ich bin 18 Jahre alt und wohne in Heidelberg.
                                                Nachdem ich dieses Jahr meine Fachhochschulreife
                                                an der Freien Waldorfschule Heidelberg absolviert
                                                habe, mache ich nun ein Freiwilliges Soziales Jahr im
                                                Waldorfkindergarten Schwetzingen, bei der Nachmit-
                                                tagsgruppe, den Zipfelmützen.
                                                In meiner Freizeit betreibe ich gerne Sport und verbringe
                                                viel Zeit mit meiner Familie und Freunden.

            Der Schulengel
            Liebe Eltern, wir haben den Kindergarten bei
            www.schulengel.de angemeldet um Spenden
            für die Kita sammeln zu können.
            Es ist ganz einfach. Die Homepage öffnen, bei
            Einrichtungsname „Freier Waldorfkindergar-
            ten Schwetzingen“ eingeben, den Shop aus-
            wählen bei dem ihr bestellen wollt, bestellen
            und dann spendet der von euch ausgewählte
            Shop einen Betrag an den Kindergarten.
            Diese Shops unterstützen schulengel.de.
            Ich denke das viele Shops dabei sind, bei de-
            nen wir alle bereits bestellen. Nun ist nur ein
            kleiner Umweg nötig, um den Kindergarten
            zu unterstützen.
            Frohes Einkaufen und vielen Dank für die Un-
            terstützung unseres Kindergartens.

  Kindermund von Charlotte (6):
  Charlotte wird von ihrer Mama gefragt:
  „Charlotte, hast du an deine Jacke
  gedacht?“ Darauf Charlotte, die nicht an
  ihre Jacke gedacht hatte: „Ich bin aber
  auch ein Vergiss-mein-Nicht. Mich
  kannste echt ins Beet stecken.“

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Zwergenbrief Der Freier Waldorf-Kindergarten Schwetzingen - Waldorfkindergarten Schwetzingen
Kindermund von Maximilian (2 1/4 Jahre):            Kindermund von Maximilian (2 3/4 Jahre):
   Im Walldorfer Tierpark saßen 3 Papageien im Käfig   Als wir in unserer Metzgerei einkauften und Max
   und wir erklärten unserem Max:                      unbedingt eine Scheibe Wurst wollte, fragte daraufhin die
   „Max, das ist ein Papagei“. Max zeigte daraufhin    Metzgereiverkäuferin mit einer Scheibe Wurst auf der
   nacheinander auf die anderen Papageien im großen    Wurstgabel: „Max, wie heißt das Zauberwort?“ Max
   Käfig und sagte: „Papagei, Mamagei und Oma          antwortete wie aus einer Pistole geschossen: „Simsalabim…
   Gertrud auch gei.“                                  ich zauber fein…Du sollst nun eine Wurst sein“.

www.waldorfkindergarten-schwetzingen.de                                                                            Seite 7
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Der Kindergarten-Jahreslauf 2013/14

          Das Stockbrotfest
          Die Schüsseln mit dem Teig stehen auf dem        stattgefunden hat gab es immer genug Platz
          Tisch und sind mit Tüchern zugedeckt. Gleich     am warmen Feuer und wenn der Wind den
          geht es los, nachdem in der Feuerschale die      Rauch in die Augen blies war ein schnelles
          dicken Holzscheite brennen und die Flammen       Ausweichen mit genug Platz möglich. Zudem
          kleiner werden. Kinder und Eltern holen sich     konnten sich alle kennenlernen. Ein schöner
          aus den Schüsseln eine Handvoll Teig und         sonniger 13. Oktober mit fröhlich spielenden
          formen an ihren Stockspitzen einen brötchen-     Kindern und sich unterhaltenden Eltern wurde
          förmigen Klumpen. Je nach Teig fängt er an       mit dem gemeinsamen Aufräumen beendet.
          zu rutschen und muss durch Drehen in Form                                         [Marcus Jödicke]
          gehalten werden. Kaum über dem heißen
          Feuer festigt sich der Teig und färbt sich
          bräunlich. Mit ein wenig Geduld wird die
          Oberfläche krustiger und ein Probieren der
          äußeren Schicht ist zwar heiß aber schmeckt
          schon sehr gut. Richtig gut wird der Genuss
          mit längerer Backzeit auf der heißen Glut.
          Hängt es zu lange über den Flammen wird es
          schwarz und schmeckt verbrannt.
          Alles nicht so einfach, aber wer es beherrscht
          wird mit einem leckeren Brot richtig satt. Zu-
          dem sorgte das Buffet mit Salaten und Ku-
          chen für eine ausgewogene und reichhaltige
          Ernährung. Da es diesmal nur gruppenintern

                                                           Kindermund von Theo (3):
                                                           Theo versunken im Spiel: „...eine Ohrfeige geben wollen...“
                                                           Mama verwundert: „Sag mal, was sagst du denn da? Wer sagt
                                                           den so was?“ Theo: „Wieso? Das sagt die Frau Stadler!“ Mama
                                                           noch verwunderter: „Zu dir? Die Frau Stadler?“ Theo ganz
                                                           stolz: „Ja! Zu uns allen.“ „Oh!?!“ Frau Stadler einige Tage
                                                           später auf dem Sommerfest während des Dornröschen-Reigen:
                                                           „...und stach sich in den Finger, gerade als der Koch dem
                                                           Küchenjungen eine Ohrfeige geben wollte...“ „Ah!!!“

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Zwergenbrief Der Freier Waldorf-Kindergarten Schwetzingen - Waldorfkindergarten Schwetzingen
Das Drachenfest
 „Der Herbst ist da.... rüttelt an den Zwei-
 gen, lässt die Drachen steigen......“
 Warum feiern wir das Drachenfest?
 Legende „Michael und das Böse“
 Und Satanael sah, dass Gott der Herr von
 allen Engeln verehrt und gepriesen wurde. Er
 wurde neidisch und beschloss, Gott gleich zu
 werden. Er dachte in seinem Stolz: ich werde
 meinen Thron im Himmel auf die Wolken set-
 zen und dem Allmächtigen gleich werden.
 Gott der Herr erriet seine Gedanken und woll-
 te ihn aus den Himmeln hinunterstürzen samt
 seinen tückischen Scharen. Und Gott sandte      Kurz nach den Sommerferien – also fast zu
 den Erzengel Michael zu Satanael. Michael       Anfang eines jeden neuen Kindergartenjahres
 ging zu ihm. Da versengte Satanael Erzengel     – beginnt die Michaelizeit. In dieser Zeit nach
 Michael mit seinem Feuer. Michael ging zu       der Tag- und Nacht-Gleiche gilt es das innere
 Gott und sagte ihm: „Ich habe getan, was du     Feuer und innere Stärke zu entfachen, da es
 mir befohlen hast, aber Satanael hat mich mit   nun draußen immer dunkler wird.
 Feuer versengt.“ Gott der Herr gab Michael
                                                 Viele Waldorfkindergärten feiern die Michaeli-
 eine höhere Würde, und Michael, der bis da-
                                                 zeit ähnlich. Der Jahreszeitentisch hat sich
 hin Micha hieß, wurde Michael genannt. Sata-
                                                 gewandelt, der Sommer hat den Rückzug an-
 nael aber hieß von nun ab nur Satan. Und
                                                 getreten. Das Erntefest und Michaeli liegen
 Gott der Herr befahl dem Erzengel Michael,
                                                 eng beieinander und so steht zwischen Kür-
 mit Gottes Zepter Satanael auf die Schulter
                                                 bissen und anderen Feldfrüchten das Bild von
 zu schlagen und ihn samt seinen bösen Scha-
                                                 Michael beim Kampf gegen den Drachen. Ba-
 ren vom Himmel zu stürzen. Und Gott der
                                                 sierend auf der Legende wird nun immer wie-
 Herr schickte Michael von neuem zu Satanael,
                                                 der seine Geschichte erzählt und das Puppen-
 doch es gelang Michael nicht, sich dem Thron
                                                 spiel vom Stierlein und Lieder wie „Wenn ich
 Satans zu nahen und er wurde abermals ver-
                                                 groß bin“ gehören zum Tagesablauf, genauso
 sengt. Doch Michael ermannte sich und
                                                 wie die Vorbereitung auf das Drachenfest.
 schlugt ihn mit dem Zepter mit allen Kräften
 und stürzte ihn in die Tiefe mit seinen Scha-   Am 4. Oktober war es soweit: der Bollerwa-
 ren. Diese flogen drei ganze Tage und drei      gen wurde mit selbstgebackenem Apfelku-
 Nächte durch die Lüfte wie Regentropfen,        chen, Apfelsaft und Tee, Decken und natür-
 und am dritten Tag versammelten sich die        lich den selbst gebastelten Zieh-Drachen ge-
 Engel im Himmel, und Michael wurde von          packt .Und los ging's Richtung Schlossgarten
 Gott zum Führer der himmlischen Heerscha-       an einem wunderschönen sonnigen Herbst-
 ren auserwählt. Und die Tore der Himmel         tag. Nicht nur Kinder und Erzieher, sondern
 wurden verschlossen. Die gestürzten Engel       auch zahlreiche Eltern trafen sich dann zu-
 aber blieben draußen. Manche blieben an         nächst am Arionbrunnen, um dann gemein-
 Bergen hängen, manche stürzten in Abgrün-       sam Hand in Hand einen großen Kreis zu bil-
 de, andere blieben in den Lüften, wieder an-    den.
 dere kamen bis zur Erde, um die Menschen        Im Anschluss erprobten die Kinder ihre
 zu verführen, jeder wie er eben konnte, und     selbstgemachten Drachen und zogen sie eifrig
 bis heute bleiben sie noch immer dort.          hinter sich her. Das war ganz schön anstren-
 [aus „Die christlichen Jahresfeste und ihre     gend! Auch einige Eltern versuchten ihr Kön-
 Bräuche“ von Luise Schlesselmann]               nen und stellten fest, dass es gar nicht so
                                                 einfach ist den Drachen zum Fliegen zu brin-
                                                 gen.
                                                 Aber zum Glück war ja für Stärkung gesorgt
                                                 und alle freuten sich über den selbstgemach-
                                                 ten Apfelkuchen und die Getränke.
                                                 So konnten wir alle gemeinsam ein fröhliches
                                                 Drachenfest 2013 erleben.
                                                                              [Michèle Hassler]

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Zwergenbrief Der Freier Waldorf-Kindergarten Schwetzingen - Waldorfkindergarten Schwetzingen
Das Erntedankfest
           Erntedank ist im Kindergarten ein großes ge-
           meinsames Fest innerhalb jeder Kindergar-
           tengruppe. Jedes Kind bringt an den Tagen
           zuvor ein Körbchen mit Erntegaben mit. Aus
           diesem Gemüse wird zusammen die Ernte-
           suppe gekocht und gemeinsam gegessen.
           Bereits in den Wochen vorher haben die Kin-
           der Getreide gedroschen und aus den Getrei-
           dekörnern selber Mehl gemahlen.
           Auch der tägliche Reigen behandelt das The-
           ma ernten, einfahren und dreschen des
           Korns. Dadurch können die Kinder erfühlen
           und erleben, welche Schritte nötig sind, um
           Mehl herzustellen, aus dem dann ein Brot ge-
           backen werden kann.
           Als Gabe bringen die Kinder kleine Getreide-
           sträußchen zum Schmuck des heimischen          Kindermund von Maximilian (2 1/2
           Tisches mit. 5 Apfelkerne sind Inhalt eines    Jahre):
           Säckchens. Die Apfelkerne pflanzen wir bei
           unserem nächsten Spaziergang ein, auf das      Als wir vor dem Einkaufsladen einen Obdachlosen
           aus ihnen Apfelbäumchen wachsen.               auf dem Boden sitzen sahen, sprach Max den Mann
                                      [Belinda Otremba]   an und sagte: „Tabu, aufstehen Boden kalt, Popo
                                                          macht dann aua!“

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Das Laternenfest
Das Laternenfest 2013 aus der Sicht ei-          ger Kerzen und eine
nes neugewordenen Waldkindpapas …                wirklich schöne
                             Der Anruf kam,      Stimmung ergab sich
                             genau zwei Mo-      auf den Weg, den
                             nate vor Weih-      unsere Kinder, so-
                             nachten, am 24.     fern sie der Wald-
                             Oktober an ei-      gruppe angehören,
                             nem späten          jeden Mittwochmor-
                             Nachmittag, der     gen beschreiten,
                             sein Sonnenlicht    wenn die Weichen
                             bereits seit ge-    mal wieder auf dem
                             raumer Zeit         allseits beliebten Wandertag stehen.
                             preisgegeben        „Ich geh mit meiner Laterne und meine La-
                             hatte und ich       terne mit mir. Dort oben Leuchten die Sterne
                             war sofort Feuer    und unten leuchten wir …“ – uns gut bekann-
                             und Flamme. Es      te Lieder wurden von liebevollen Erzieherin-
                             war klar, dass      nen und Erziehern angestimmt und die ge-
                             ich da mitma-       samte Elternschaft sang mit. Oder, sie mur-
                             che, alleine        melte mit, sofern sie eher dem männlichen
                             schon wegen der     Geschlecht angehört. Es ist amüsant, wie
                             leuchtenden Au-     selbstverständlich die Herren der Gattung den
gen der kleinen Maus und ein wenig Neugier       Herzdamen Vortritt gewähren, sobald es um
war auch da, nachdem das Sommerfest, das         das Thema Singen geht; selbstredend fasse
Stockbrotfest und der Basar schon so gesellig    ich mir auch gerne an die eigene Nase.
und einfach schön ausfielen.                     So ein Wetter hat mindestens zwei gute Sei-
Rund zwei Wochen später war es dann so           ten: Es ist äußerst gesund, diese frische Luft
weit. Das erste Rätsel ergab sich mir vor dem    einzuatmen und man kuschelt sich so richtig
Kleiderschrank: „Was ziehe ich bei diesem        nett aneinander. Und so zusammengeku-
S**wetter eigentlich an?“. Recht erleichtert     schelt stolperten wir Arm in Arm durch das
über den Fund meiner relativ abgelaufenen        dezent illuminierte Dickicht, entflammten hin
Stiefel in einer der hintersten Ecken meiner     und wieder erloschenes Laternenfeuer aufs
Rumpelkammer, fiel die Wahl auf eine Jeans,      Neue und freuten uns des Seins, bis wir den
an der ein paar zusätzliche Schrammen auch       Kreis schlossen und uns wieder am Waldkin-
nicht mehr viel ändern würden. Meine per-        dergarten zusammenfanden. Dort, einen Kor-
sönlichen Matschklamotten gefunden, fiel,        ridor bildend, ließen wir zunächst die dem
infolge der täglichen Routine, das Ankleiden     Haus angehörende Gruppe vorbeimarschie-
unserer Tochter wesentlich unproblemati-         ren, um uns anschließend bei leckeren Later-
scher aus. Matschhose, Gummistiefel, flau-       nenmonden und in seiner Gesamtheit zusam-
schiger Pullover, Jäckchen, Weste, Regenja-      mengefundenem Laternenfeuer dem geselli-
cke und raus die Maus, frei nach dem Motto:      gen „finale grande“ hinzugeben. Das Later-
„Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte   nenlied wurde ein letztes Mal angestimmt,
Kleidung“.                                                                 bevor der Rückzug
Am Waldparkplatz angekommen fanden sich                                    ins Trockene anfiel,
schnell ein paar bekannte Gesichter und die                                was gar nicht so ein-
ersten Kinder begrüßten sich freudestrahlend                               fach anmutete wie
wie auch gegenseitig ihre prächtigen Later-                                gedacht, da zunächst
nen vorführend. Es wurde gelacht, gescherzt                                der eine oder andere
und geplaudert, bis das Startsignal fiel und                               Knirps wiedergefun-
eine stattliche Menschengruppe in den mir                                  den werden musste.
mittlerweile nicht mehr besonders fremden                                Jetzt bleibt eine schö-
Wald einkehrte. Im Zeichen der Sinnenhaftig-                             ne Erinnerung zu-
keit erlosch jedes Gespräch, zu hören war nur                            rück, sowie die Vor-
noch das Geraschel der Blätter und das                                   freude auf die nächs-
rhythmische Geplätscher schwerer Regen-                                  ten Feierlichkeiten für
tropfen auf das sich im Herbste seines Da-                               Groß und Klein.
seins befindende Grün. Die Dunkelheit wurde                                      [Oliver Schati]
illuminiert durch das sanfte Flackern unzähli-

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Der Basarerlös
           Liebe Eltern,
           Bevor der nächste Basar in greifbare Nähe
           rückt, hier noch ein paar Informationen zum
           Erfolg des Basars im letzten Jahr. Wir haben,
           bei einem Umsatz von ca. 7.700 Euro, einen
           Gewinn von knapp 5000 Euro erwirtschaftet.
           Im Jahr 2013 wurde ein Betrag von ca. 1.000
           Euro an den Kindergarten gespendet und
           1.500 Euro an die „Aktion für krebskranke
           Kinder“ in Heidelberg.
           In diesem Jahr konnte der Kindergarten bis-
           her bereits 1.500 Euro für Anschaffungen
           verwenden. Es ist geplant, einen weiteren
           größeren Betrag an den Kindergarten zu
           spenden.
           Für den nächsten Basar können Rechnungen
           von Materialien zur Erstellung von Verkaufs-
           waren bei mir eingereicht werden.
           Die Erstattung erfolgt zwischen Oktober und
           Dezember 2014. Alle Rechnungen sollten also
           bis dahin bei mir „eingereicht“ sein. Wer grö-
           ßere Beträge nicht vorlegen möchte, kann
           sich gerne an mich wenden.
           Wer mehr wissen möchte über Einnahmen
           und Verwendung des Basargewinns, kann
           mich gerne ansprechen. Weiter Infos befin-
           den sich auch im Basar-Ordner bei Frau Lang.
           Wir freuen uns schon auf einen weiteren er-
           folgreichen Basar-November durch die Unter-
           stützung der fleißigen Eltern.

           Liebe Grüße
           Susanne Müller für den Basarkreis

Seite 12                                                    Zwergenbrief Nov. 2014/ Ausgabe 02
Die Adventszeit
                                                    durch all die guten Taten der Menschen ent-
                                                    steht. Dann verabschiedet er sich wieder,
                                                    lässt uns seinen Sack da mit all den guten
                                                    Gaben. Jedes Kind erhält ein Säckchen, wor-
                                                    aus nach dem Frühstück genascht werden
                                                    darf.
                                                    Das Laternenfest mit einem noch verhüllten
                                                    Licht, das Adventgärtlein mit seinem offenen
                                                    Lichtermeer und nun der heilige Nikolaus, sie
                                                    alle bereiten uns auf die kommende Weih-
                                                    nachtszeit vor.
                                                    Auch die Krippe, die im Advent auf dem Jah-
                                                    reszeitentisch Platz findet, weist uns diesen
                                                    Weg. Im Waldorfkindergarten benutzen wir
                                                    zwei Krippendarstellungen: Vor den Weih-
 Das erste große Ereignis, dass die Weih-
                                                    nachtsferien ist die Hirtenkrippe aufgebaut,
 nachtszeit einläutet, ist das Adventsgärtlein
                                                    die sich auf die Geburtsschilderung im Lukas-
 am ersten Advent. Das Gärtlein besteht aus
                                                    Evangelium bezieht. Nach Weihnachten
 einer dreifach gelegten Spirale aus Tannen-
                                                    kommt das Bild aus dem Matthäus-
 grün. Auf der Tannenspirale befinden sich die
                                                    Evangelium zur Geltung.
 vier Elemente. Die Kristalle versinnbildlichen
 die Erde, die Muscheln das Wasser, die Rosen       Auf dem Jahreszeitentisch steht bei der Hir-
 die Luft und die Kerzen das Feuer.                 tenkrippe ein alter Stall. Maria und Josef ma-
                                                    chen sich nun auf den Weg, und ihr Weg führt
 In der Mitte der Spirale steht eine große Ker-
                                                    durch das Krippengärtlein zum Stall. Im Gärt-
 ze, an der die Kinder später ihr Apfellicht ent-
                                                    lein sind wieder die vier Naturreiche vertre-
 zünden. (Äpfel, in die eine Kerze und ein Tan-
                                                    ten. Es sind Steine zu finden, die für das Erd-
 nenzweig gesteckt wurden). Am ersten Ad-
                                                    element stehen. Moos und Tannenreisig sym-
 vent treffen sich die Kinder - jeweils nach
                                                    bolisieren die Pflanzenwelt und es gibt einzel-
 Gruppen getrennt - mit ihren Eltern im Kin-
                                                    ne kleine Tierchen und die Schafherde der
 dergarten. Die Eltern nehmen als Zuschauer
                                                    Hirten. Die Hirten sind einfache Menschen,
 im dunklen Raum Platz, während sich die Kin-
                                                    die eng im Zusammenhang mit der Natur le-
 der in einem Halbkreis um das Gärtlein her-
                                                    ben. Sie haben durch ihre Einfachheit des Ge-
 um gruppieren.
                                                    müts eine sehr intensive Verbindung zu den
 Während nun auf einer Leier eine ruhige Wei-       Kräften der Natur. Durch ihre innere Wach-
 se gespielt wird, geht jedes Kind einzeln mit      heit ist es ihnen möglich, die Engel zu sehen
 einem der Apfellichter in die dunkle Spirale       und zu hören, und durch ihre Offenheit für
 hinein und entzündet es an der Kerze in der        das Göttliche glauben sie, was die Engel ih-
 Mitte. Dann läuft es durch die Windungen           nen sagen, und machen sich auf den Weg.
 wieder nach Außen und stellt das Apfellicht
                                                    Jeden Tag gehen Maria und Josef ein Stück
 an einen Platz auf der Spirale, der durch ei-
                                                    näher zur Krippe, bis sie kurz vor den Weih-
 nen Stern gekennzeichnet ist. Nach und nach
                                                    nachtsferien angekommen sind. Ihren zu-
 wird der Raum immer stärker durch die Ker-
                                                    rückgelegten Weg beleuchten Glas-Teelichter.
 zen erhellt, bis alle Lichtlein leuchten. Am
                                                    Jeder Tag bekommt ein Licht, ein Goldstern
 Schluss darf ein jedes Kind eines der Apfel-
                                                    wandert dafür an den Himmel über dem
 lichter mit nach Hause nehmen und damit die
                                                    Tisch.
 erste Kerze am Adventskranz entzünden.
                                                    Die Kinder formen in den Wochen vor Weih-
 Am 6. Dezember, dem Nikolaustag kommt
                                                    nachten eigene Krippenfiguren aus Bienen-
 der Nikolaus auch in unseren Kindergarten.
                                                    wachs und stellen sie in ein Schälchen aus
 Er bringt den Kindern einen goldenen Niko-
                                                    Ton, dass mit Moos gepolstert ist. Diese wer-
 laus-Stern, den fleißige Helfer gefaltet haben.
                                                    den am letzten Kindergartentag vor Weih-
 Er möchte einen besonderen Platz irgendwo
                                                    nachten mit nach Hause genommen. An dem
 zu Hause bekommen und in Ehren gehalten
                                                    Tag wird den Eltern auch das Krippenspiel
 werden. Wir singen ein Lied: “über Sterne,
                                                    vorgeführt, das die Kinder und Erzieherinnen
 über Sonne,...“ und der Nikolaus berichtet
                                                    in der Vorweihnachtszeit so fleißig geübt ha-
 von seinem weiten Weg durch den Himmel
                                                    ben. Diese beiden Elemente bilden den Ab-
 und von der Begegnung mit Mutter Maria, die
                                                    schluss der Kindergartenvorweihnachtszeit.
 dort das Erdenkleid für ihr Kind webt, das

www.waldorfkindergarten-schwetzingen.de                                                               Seite 13
Nach den Weihnachtsferien sieht die Krippe       Es wird angenommen, dass die Könige sich
           anders aus. Sie orientiert sich nun an der Ge-   unterwegs getroffen haben und dann gemein-
           burtsschilderung im Matthäus-Evangelium.         sam weiter gereist sind. In unserem Dreikö-
           Am 6. Januar, dem Dreikönigstag, kamen die       nigsreigen werden den Kindern diese Inhalte
           heiligen Drei Könige zur Anbetung des Chris-     nahe gebracht.
           tuskindes an die Krippe. Auf unserem Jahres-        [Anne Lang und Belinda Otremba mit Hilfe
           zeitentisch ist der Stall jetzt verschwunden.            der Seite www.waldorfkindergarten-
           Jetzt steht dort ein Haus, in dem sich Maria               minden.de/jahreslauf/advent.htm]
           und Josef befinden. Maria trägt ihr Kind auf
           dem Arm.
           Was verkörpern die Heiligen Drei Könige? Das
           Erscheinen des Sternes, dem die drei Könige
           folgten, wurde von den Propheten Jesaja und
           Daniel angekündigt. Er wurde im Orient er-
           wartet. Es heißt, dass zwölf Sternen-kundige
           abwechselnd auf der Berg Vaus wachten, um
           den Augenblick des Erscheinens des Sterns
           nicht zu versäumen. Als der Stern dann er-
           schien, sprach sich dieses Ereignis schnell
           herum und gelangte zu den drei Königen, die
           in Indien, Chaldäa und Persien lebten. Sie
           machten sich auf den Weg und folgten dem
           Stern. Sie führten Kostbarkeiten aus ihren
           Ländern mit. Gold, Weihrauch und Myrrhe.

           Auf Das Winterfest, Ostern, Pfingsten und Johanni im Jahreslauf dürfen
           Sie sich im nächsten Zwergenbrief freuen.

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Das Sommerfest
 Gänseblümchen und Schmetterlinge feiern
 Es ist Sonntagmorgen. Die Kinder hüpfen an        Zum Abschluss wird noch gemeinsam gesun-
 mir vorbei durch den Garten. Jedes von ihnen      gen und getanzt. Alle sind froh über die Zeit,
 trägt ein Körbchen und ist fleißig dabei, Blu-    die wir gemeinsam verbringen durften. Und
 men und Blätter zu sammeln und in dieses          natürlich über das Wetter, das uns nun doch
 hinein zu legen. Mein Blick schweift nach         keinen Regen beschert hatte….
 oben. Zum Himmel. Es sieht ein ganz klein                                             [Susan Brecht]
 bisschen nach Regen aus. Oh, wird es reg-
 nen? Schon die ganze Woche registrieren wir
 Eltern jeden Tag erwartungsvoll den Wetter-
 bericht. Wir hofften auf schönes Wetter für
 den heutigen Tag, denn heute ist Sommerfest
 in unserem Kindergarten. Für dieses bedarf
 es einer ganz besonderen Vorbereitung: Die
 Blumenkränze für die Kinder müssen gefloch-
 ten werden. Jedes Kind trägt einen solchen
 Kopfschmuck an diesem schönen Tag.
 Nun scheint aber die Sonne und es ist keine
 Regenwolke mehr zu sehen. Gott sei Dank!
 Nachdem wir Eltern gemeinsam mit den Kin-
 dern die Kränze aus Bastbändern und den
 gesammelten Blumen geflochten haben, ba-
 cken wir noch einen Kuchen. Dann gehen wir
 los:
 Wir müssen pünktlich sein. Die Kinder werden
 -wie in jedem Jahr- für die Eltern das seit ei-
 nigen Wochen von ihnen geprobte Märchen
 vom Dornröschen aufführen. Alle Eltern sind
 schon sehr gespannt darauf, in welche Rolle
 ihr Kind „schlüpfen“ wird. Wird es eines der
 flatternden Täubchen sein? Oder der lustige
 Küchenjunge oder vielleicht eine der Feen
 oder gar der Prinz selbst???
 Es macht uns Eltern viel Freude den Kindern
 bei der Aufführung dieses Märchens zuzu-
 schauen. Ganz andächtig und eifrig spielen
 sie ihre Rollen.
 Danach gehen wir Eltern hinunter in den Gar-
 ten und warten auf unseren Nachwuchs.
 Es ist immer sehr schön mit anzusehen, wie
 die Kinder -mit ihren Kränzen in den Haaren-
 nach der Aufführung Hand in Hand und sin-
 gend die Treppe hinunter in den schön ge-
 schmückten Garten gehen. Dort dürfen sie an
 den gedeckten Tischen Platz nehmen. Sie
 freuen sich über die vielen Leckereien, die die
 Kindergarteneltern und Familien für sie mit-
 gebracht haben.
 Nach dem gemeinsamen Essen dürfen die
 Kinder im Garten spielen. An verschiedenen
 Stationen können die Kinder mitmachen und
 dabei auch kleine Preise gewinnen. In diesem
                                                      Kindermund von Theo (3 Jahre):
 Jahr konnten sie zum Beispiel bei Frau Packe         Mama steht in der Dusche. Theo kommt angerast, reißt
 im Sandkasten Schätze suchen oder -an einer          den Vorhang zur Seite, wedelt mit dem Bikini und ruft:
 anderen Station- bei einem Wickel-                   „Hier, Mama, dein Zucchini!“
 Wettrennen dicke, dunkelrote Knupperkir-
 schen gewinnen.

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Das Sommerfest
           Wichtel feiern
           Nach einem nicht so warmen Sommer feier-
           ten nun auch die Wichtel ihr kleines Sommer-
           fest. Nach anfänglichem Regen feierten wir
           unser Fest in den Krippe-Räumen. Es wurde
           gegessen und gespielt, gesungen und ge-
           lacht. Als das Wetter besser wurde, gingen
           wir nach Draußen und pusteten Seifenblasen
           in den Himmel und auf die Wiese. Das war
           ein Spaß!! Anschließend warfen die Wichtel
           die selbst gebastelten Wurfbälle durch einen
           Rosenbogen. Die Wichtel durften sie später
           mit nach Hause nehmen. Es wurde trotz des
           feuchten und kühlen Wetters ein sehr schö-
           nes „Sommer“ Fest.             [Stefanie Packe]

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                                                             Kindermund von Julian (6 Jahre):
                                                             Julian war gestern bei der Leichtathletik und ist viel
                                                             gerannt. Heute plagt ihn der Muskelkater. Mit etwas
                                                             leidender Stimme fragt er: "Mama, gibt es eine Krankheit
                                                             mit dem Namen: Nichtgehenkönnen-ritis?"

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Die Vorschulkinder und ihr Königsjahr 2013/2014
                                                   lände auf dem die Bäume standen, um kurz
                                                   darauf in alle Himmelrichtungen auszuströ-
                                                   men. Ihr Ziel war es, den „schönsten“ Baum
                                                   zu finden: „Weiter, weiter!“, hieß es: „Da hin-
                                                   ten!“ Zwischen den Bäumen sah man die Kin-
                                                   der mit ihren bunten Jacken umherhu-
                                                   schen…:“Hier, hier!“ ,hörte man mal von
                                                   links, mal weit von rechts hinten. Doch dann
                                                   fand das Stimmengewirr wieder zueinander.
                                                   Gemeinsam fanden und bestaunten wir „ihn“,
                                                   unseren ersten „schönsten“ Baum. Gerade
                                                   der Stamm und voll die Tannen, nicht zu bu-
                                                   schig und nicht zu karg. Genauso, wie man
                                                   sich einen Christbaum vorstellt.
  Das letzte Jahr im Kindergarten nennen wir       Das Sägen übernahmen wir Mütter. Das stell-
  liebevoll das Königsjahr. Die Kinder werden      te sich als nicht allzu einfach heraus. So
  groß - sie sind die Könige und Königinnen in     schwitzten wir ganz schön, bis wir gemein-
  den Gruppen - sie sind die Bestimmer in den      sam mit den Kindern das „Prachtstück“ auf
  Augen der Jüngeren. Denn - sie kommen bald       den Wagen packen durften. Ganz stolz waren
  in die Schule.                                   die Kinder. Bei einer gemütlichen Pause auf
  Innerhalb ihrer Gruppe haben die Vorschul-       den ausgelegten Strohballen konnten sie sich
  kinder bestimmte Aufgaben, die nur sie erle-     alle bei Butterbrot und Tee etwas ausruhen,
  digen können - keine jüngeren Kinder - auf       um dann erneut auf die Suche zu gehen.
  keinen Fall! So fühlt es sich für sie an. Sie    Nachdem wir 2 weitere Prachtexemplare an
  dürfen den Tisch decken, sie dürfen alleine in   Bäumen gefunden hatten, begaben wir uns
  den Garten gehen - das Vertrauen in sie          auf den Heimweg. Am Ausgang des Geländes
  wächst. Als Vorbereitung für die Schulzeit       wurden wir jedoch überrascht. Jedes Kind
  dürfen sie am Webrahmen weben, um daraus         bekam einen Punsch zum Trinken, einige
  eine Tasche oder einen Flötenbeutel zu er-       Kekse und sogar ein kleines Christbäumchen
  schaffen. Selbst die Holzknöpfe sind selbst      zum Einpflanzen in den eigenen Garten.
  gemacht, die Löcher auch! Ist dies geschafft,
                                                   Auf der Heimfahrt waren die Kinder müde
  erarbeiten sie sich aus Holz ein Schwert -
                                                   und glücklich. Ihre Gesichter strahlten mit
  durch Sägen, Schleifen, Kleben, Streichen.
                                                   roten Backen und glänzenden Augen. Das
  Am Ende ist es schön, glatt, golden und mit
                                                   eine oder andere Kind träumte sicherlich
  Edelsteinen besetzt. Auch die jüngeren Kinder
                                                   schon davon, wie aus dem kleinen Bäumlein
  wissen Bescheid - das sind die Projekte der
                                                   einmal ein stattlicher Christbaum werden
  Großen. Als Vorbereitung auf die Schulzeit
                                                   würde….                         [Susan Brecht]
  gelten die Aufgaben auch deshalb, weil sie
  nicht an einem Tag fertigzustellen sind, son-    Weihnachtslesen im Dezember 2013
  dern viele Tage und viele Stunden und viel       In der Weihnachtszeit trafen sich die Vor-
  Geduld brauchen, bis die Kinder das fertige      schulkinder einmal in der Woche auf dem So-
  Stück in ihren Händen halten können.             fa und dem kuscheligen Plätzchen im Dachge-
  Zur Vorschulzeit gehören auch Unternehmun-       schoss des Haupthauses zum Weihnachtsge-
  gen, die nur den Vorschulkindern vorenthal-      schichten hören. Eine Vorschulmama saß auf
  ten sind.                                        dem Teppich vor dem Sofa mit einem Buch in
                                                   der Hand und alle Kinder suchten sich einen
  Christbaum Sägen im Kurpfalzhof
                                                   Platz ringsherum. Von wo kann ich alles hö-
  am 28. November 2013                             ren und vor allem die Bilder gut sehen? Ha,
  Eine ganz besondere Vorschulaktivität konn-      auf dem Schoß muss es doch am besten sein.
  ten unsere „Großen“ im letzten Jahr erleben.     Und Seiten umblättern ist doch auch eine
  Auf dem Parkplatz vor dem Eingang des            wichtige Aufgabe. Die will ich auch überneh-
  Christbaumcenters scharte sich die bunte         men. So muss es in den Kinderköpfchen ge-
  Gruppe aufgeregt durcheinander plappernder       klungen haben. In allen. Aber auf Schöße
  Vorschüler um Frau Lang und um die Mütter        passen höchstens 2 Kinder - na gut - viel-
  und Väter, welche diesen Ausflug begleiteten.    leicht auch 3. Für die jeweils nächste Woche
  Mit erwartungsvollen Augen angesichts der        gab es bereits Schoßanmeldungen. Dann füh-
  Anzahl an Christbäumen betraten sie das Ge-      len sie sich wohl wohl. „Tomte Tummetott“

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„Die kleine Hexe feiert Weihnachten“, „Das        gemeinsam an der Hand. Es gab 3 Pinguine,
           Licht in der Laterne“, „Die Zauberblume“          die bei allen sehr begehrt waren. Die Figur
           konnten die Kinder hören. Nach jeder Ge-          hilft den Kleinen sich mit Schlittschuhen fort-
           schichte sangen wir noch ein Lied als Ab-         zubewegen, ohne dass ein Erwachsener sie
           schluss. Schade, dass das Lesen nur in der        halten muss. Nach anfänglichen Schwierigkei-
           Vorweihnachtszeit stattfinden konnte. Den         ten machten sich doch alle im Großen und
           Kindern hat es sehr gefallen und der Vor-         Ganzen sehr gut auf dem Eis und viele zogen
           schulmama auch.                                   erfolgreich ihre Runden. Aber doch gelang es
                                                             nicht jedem den Vormittag ohne Stürze zu
           Schlittschuhlaufen auf der Eis-
                                                             überstehen! Aber dies machte den meisten
           laufbahn am 10. Dezember 2013                     nichts aus und so standen sie sofort auf und
           Es war endlich soweit. Unsere erste, zum          fuhren fleißig weiter, hintereinander, neben-
           Winter passende Vorschulaktivität stand auf       einander oder auch gegeneinander. Wir hat-
           dem Programm: Eiszauber Schwetzingen.             ten fast die ganze Zeit die Eisfläche für uns
           Die Vorschulkinder und einige Mütter trafen       alleine. Eine junge Frau, die zur selben Zeit
           sich gegen 10:00 Uhr im Kindergarten um           dort trainierte, hatte Spaß den Kindern ein
           gemeinsam zur Eislaufbahn zu laufen.              paar Tricks zu zeigen und mit ihnen übers Eis
                                                             zu flitzen. Das gefiel den Kindern besonders
           Der 1. Block begann um 11:00 Uhr und da
                                                             gut.
           wir etwas zu früh am Schlossplatz ankamen,
           wurde an der Schloss Mauer bei Sonnen-            Gegen 12.30 Uhr war die Eislaufzeit auch
           schein das erste Frühstück eingenommen.           schon zu Ende. Viele waren wieder froh in
                                                             ihren bequemen Schuhen stehen zu können
           Gut gestärkt begaben wir uns dann zur Eis-
                                                             und wir machten uns auf den Rückweg zum
           bahn. Dort angekommen liehen sich einige
                                                             Kindergarten.            [Antje Klingenburg]
           Kinder Schlittschuhe aus, die Hälfte hatte so-
           gar eigene dabei. Die erste Anstrengung stell-    Dreikönigsspiel am 13. Januar 2014
           te das Anziehen der Schlittschuhe dar, denn       Am 13. Januar schnupperten die Vorschulkin-
           dafür benötigte manches Kind die Hilfe eines      der das erste Mal „Schulluft“. Sie fuhren in
           Erwachsenen.                                      die Waldorfschule nach Mannheim und schau-
           Und dann ging der Spaß los...                     ten sie gemeinsam mit den Schulkindern das
                                     Insgesamt               Dreikönigsspiel. Nach längerem Stillsitzen
                                     wagten sich ca.         waren das Spielen auf dem Spielplatz und das
                                     20 mehr oder            dazugehörige Picknick ein wichtiger Aus-
                                     weniger geübte          gleich. So große Schulkinder machen schon
                                     Kinder auf die          mächtig Eindruck. Und bald werden unsere
                                     glatte Eisflä-          Kinder auch Ranzen auf ihren Rücken tragen
                                     che.                    und zur Schule gehen. Kaum zu glauben.
                                          Einige Kinder
                                          flitzten schnell
                                          übers Eis, an-
                                          dere waren an-
                                          fangs vorsichti-
                                          ger und fuhren

www.waldorfkindergarten-schwetzingen.de                                                                 Seite 18
Schäfer am 4. April 2014
 Im April gab es gleich zwei Ausflüge. Am 4.
 April fuhren die Vorschulkinder mit einigen
 Mamas zum Schäfer nach Brühl um zu sehen,
 wie Schafe leben, was sie fressen, wie sie
 geschoren werden und vor allem um die klei-
 nen Lämmchen zu bestaunen.
 Sommertagsumzug am 5. April 2014
 Am 5. April trieben die Schwetzinger Kinder
 den Winter aus mit dem alljährlichen Som-
 mertagsumzug. Die Vorschulkinder des Kin-
 dergartens durften beim Umzug mitlaufen.
 Verkleidet als Wichtel zogen sie durch die
 Stadt bis in den Schlosspark - der Stadtka-
 pelle und dem Schneemann hinterher, der in
 vielen Stunden im Kindergarten durch
 Schnipsel reißen, Schnipsel kleben, Nase bau-
 en, Augen plus Knöpfe schneiden und Hut
 basteln hergestellt wurde. Im Schlosspark
 angekommen versammelten sich alle Kinder-
 gartenkinder der Stadt um den Schneemann
 herum, der von Tristan, Lotta und einem Feu-
 erwehrmann entzündet wurde. Nun verab-
 schiedeten wir den Winter mit dem Lied
 „Winter ade, scheiden tut weh“ und begrüß-
 ten den Frühling mit dem Lied „Alle Vögel
 sind schon da“. Für die Kinder gab es zum       Nun wird die
 Abschluss Hörnchen. Lecker!                     erste Wurst
                                                 auf den Rand
                                                 des runden
                                                 Bodens ge-
                                                 legt. Von in-
                                                 nen muss die
                                                 Wurst gut mit
                                                 dem Boden
                                                 verschmiert
                                                 werden, damit
                                                 die Müslimilch
                                                 auch ja in der
                                                 Schüssel bleibt. Auf die erste Wurst wird die
                                                 zweite gelegt. Auch die beiden werden von
                                                 innen miteinander verschmiert. Ebenso die
                                                 dritte mit der zweiten. Das ist ganz schön
                                                 schwierig. Gott sei Dank helfen Mamas und
                                                 Frau Sickmüller dabei. Zum Schluss noch den
                                                 Namen in den Boden oder in eine Wurst rit-
                                                 zen und schon ist der erste Schritt getan.
 Töpfern am 20. Mai 2014                         „Wie? Wir dürfen die Schüsseln nicht mit nach
                                                 Hause nehmen?“ So eins der Kinder. „Nein,
 Frau Sickmüller von der Töpferei „Guter Ton“
                                                 die Schüsseln müssen noch gebrannt werden
 in Ketsch steht im Wichtelgarten und bereitet
                                                 und das Blau der Kindergartenschüsseln sol-
 ihn für das Töpfern vor. Gleich kommen die
                                                 len sie auch noch bekommen - als Andenken
 Vorschulkinder und möchten sich ihre eigene
                                                 an den Kindergarten.“ „Ah.“
 Müslischüssel töpfern - als Andenken an die
 Kindergartenzeit. Gespannt schauen sie zu,      Vorschulklettern am 19. Juli 2014
 wie Frau Sickmüller die riesen Tontürme mit     Am Samstag sind wir mit allen mutigen Vor-
 einem Draht scheinbar ohne Mühe in Stücke       schulkindern, Mamas und Papas nach Bens-
 teilt. Jedes kommt bekommt ein Stück. Die-      heim in der Kletterhalle gefahren um dort ei-
 ses Stück soll in 4 Teile geviertelt werden.    nen Tag ganz im Sinne „Wir greifen nach den
 Aus einem Teil machen die Kinder den Boden.     Sternen“ zu verbringen. 3 Elternteile sichern
 Aus den anderen werden 3 Würste geformt.        die Kinder beim Klettern. Es macht sooo gro-

Seite 19                                                                     Zwergenbrief Nov. 2014/ Ausgabe 02
Kindergarten. Schon wochenlang denken sie
                                                             darüber nach, welcher Zwerg wohl zu ihnen
                                                             kommt. Aus dem Zwergenreich kommt er
                                                             nämlich - zu jedem Kind. Er soll das Kind auf
                                                             dem weiteren Lebensweg begleiten. Wird es
                                                             ein Karottenzwerg oder ein Waldrandzwerg
                                                             oder doch ein Rosenquarzzwerg sein? Span-
                                                             nend. Los geht’s. Frau Lang und Frau Pribosic
                                                             erzählen und spielen die Geschichte von einer
                                                             Mama, die ihre Kinder in die Welt ziehen
                                                             lässt. Sie läuft durch den Wald und fragt die
                                                             Tiere, was sie ihren Kindern wohl mit auf den
                                                             Weg geben kann. Ein Tier antwortet sie solle
                                                             zum Zwerg Purzmurz gehen, der wüsste
                                                             schon etwas. Das tat er auch. Die Kinderau-
                                                             gen leuchteten auf, wenn der Name erklang.
                                                             Ganz bedächtig nahmen sie ihre Zwerge ent-
                                                             gegen und schlossen sie in ihre Herzen. Hin-
                                                             ten dran standen die Eltern mit den Klößen.
                                                             Nachdem jeder Wegbegleiter zu jedem Kind
                                                             und auch zu den FSJlerinnen gekommen war,
                                                             gingen Eltern und Vorschulkinder in ihre je-

           ßen Spaß, die Kinder dabei zu begleiten. Sie
           sind so mutig und trauen sich sogar bis ganz
           nach oben. Dann zieht der große Stamm un-
           sere Aufmerksamkeit auf sich. Den klettert
           man hoch, stellt sich oben auf die Plattform
           und lässt sich dann rückwärts runterfallen -
           gesichert natürlich. Es klingt jetzt einfach,
           aber ist es nicht. Charlotte und Maleika trau-
           en sich bis ganz nach oben. Da dürfen die
           Papas der beiden natürlich nicht kuschen und
           müssen auch nach oben. Um so mehr Re-
           spekt haben sie danach vor dem Mut ihrer
           Töchter.
           Vorschul - Papa - Übernachtung
           am 26. Juli 2014
           Wir freuen uns auf den Beitrag der Männer im
           nächsten Zwergenbrief.
           Verabschiedung der Vorschulkin-                   weiligen Gruppenräume. Dort verabschiede-
                                                             ten die Erzieherinnen die FSJlerinnen und die
           der am 1. August 2014                             Kinder. Jedes Kind bekam seine Werke, das
           Nun war es soweit. Für die Kinder ein freudi-     es über das Jahr hinweg erstellt hatte. Sie
           ger Tag, für die Eltern ein Tag mit vielen Klö-   bekamen eine Mappe mit ihren Aquarellen,
           ßen im Hals - der letzte Kindergartentag für      eine Mappe mit ihren gemalten gesammelten
           die Vorschulkinder. Im Grunde ist es für die      Werken und ein Leporello mit Fotos zur Erin-
           Kinder doch der erste bewusste Abschied von       nerung. Sie bekamen sehr persönliche und
           einem Lebensabschnitt hinein in einen neuen       gute Wünsche. So endete der letzte Tag.
           Großen. Die Erwachsenen machen schon mo-          Wahnsinn. Wir Eltern und Kinder trafen uns
           natelang etwas großes daraus. „Wie alt bist       später im Johanneshof, um den Tag ausklin-
           du?“ „6.“ „Dann kommst du ja bald in die          gen zu lassen und gemeinsam gegen Klöße
           Schule.“ „Ja.“ Was da wohl jedes Mal in den       zu kämpfen und Klöße zu essen. Wir wün-
           Kinderköpfen vor sich geht?                       schen euch alles Beste für Eure Schulzeit!
           Nun kam er aber erst mal, der letzte Tag im                                  [Belinda Otremba]

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Pädagogisches

 Was Kinder brauchen, von Peter Lang
 Erziehung und Bildungsziele in der Wal-             same Begleitung der Eltern und gut ausge-
 dorfpädagogik für Kinder bis zur Schulfä-           bildeter Pädagogen, die ihnen Orientierung
 higkeit                                             und die Chance zum Lernen geben. Nur so
 von Peter Lang                                      können sie ihren eigenen Weg finden. In
                                                     der Waldorfpädagogik für die ersten sechs
 Kinder kommen als Individualitäten zur Welt,
                                                     bis sieben Lebensjahre beziehungsweise in
 die sich mit ihren Begabungen, Neigungen, In-
                                                     den Waldorfkindergärten gelten insbeson-
 teressen und auch Handicaps entwickeln und ih-
                                                     dere sieben Kompetenzbereiche als Lern-
 ren eigenen Weg gehen wollen. Um diesen Pro-
                                                     und Entwicklungsziele:
 zess so gut wie möglich zu gestalten, brauchen
 sie kompetente erwachsene Vorbilder, liebevolle     Körper- und Bewegungskompetenz
 und sichere Beziehungsverhältnisse und ihre ei-     Wissenschaftler und Lehrer haben bei mehr als
 gene Entwicklungszeit. Kinder gehören nicht in      der Hälfte der Erstklässler Haltungsschäden,
 das Zeitraster der Erwachsenenwelt und auch         Übergewicht oder Gleichgewichtsstörungen fest-
 nicht in deren politische oder wirtschaftliche      gestellt. Viele Kinder leiden unter Bewegungs-
 Zweckvorstellungen. Kinder sind lernfähige,         mangel, ihre Grob- und Feinmotorik ist unzurei-
 lernfreudige und lernbereite Wesen. Ihre Ent-       chend entwickelt. Da kündigt sich nicht nur ein
 wicklungsfenster sind gerade in den ersten          Problem für die Krankenkassen an, sondern
 Kindheits- und Schuljahren besonders weit ge-       auch für die Gesellschaft: Die seelische und
 öffnet. Daraus entsteht die Verantwortung, ihre     geistige Befindlichkeit des Menschen korrespon-
 Lebenswelt so zu gestalten, dass sie sich ge-       diert mit seiner körperlichen Beweglichkeit, wer
 sund entwickeln (Salutogenese) und                  sein körperliches Gleichgewicht nicht halten
  die Welt in ihren Zusammenhängen erkennen        kann, bekommt eher Probleme mit der seeli-
    lernen (Verstehbarkeit),                         schen Balance. Auch beeinflusst die Fähigkeit
                                                     sich zu bewegen ganz entscheidend den Sprach-
  Vertrauen in die eigenen wachsenden Kräfte       erwerb. Etwas begreifen und darauf zugehen zu
    und Fähigkeiten bekommen                         können prägt die Wahrnehmung, weitet den Er-
    (Handhabbarkeit),                                fahrungshorizont des Kindes und aktiviert den
  die Sinnhaftigkeit des eigenen Handelns,         Sprachentwicklungsprozess. So bereiten sich
    Fühlens und Denkens entdecken.                   Kinder, die sich aktiv und vielseitig zu bewegen
                                                     lernen, auch auf eine immer qualifiziertere
 Auch die Frage der Schulfähigkeit darf sich nicht
                                                     Denktätigkeit vor.
 an parteipolitischen oder wirtschaftlichen Inte-
 ressen ausrichten, sondern orientiert sich an der   Im Waldorfkindergarten wird deshalb be-
 körperlichen, seelischen, geistigen und sozialen    sonders darauf geachtet, dass die Kinder
 Entwicklung des Kindes. Die Zeit vor der Schule     sich vielseitig bewegen: regelmäßige Spa-
 dient dazu, frei von schulischem Lernen so ge-      ziergänge oder spielen und arbeiten im
 nannte Basiskompetenzen zu entwickeln, auf          Garten gehören ebenso in dieses Spektrum
 denen später die schulische Erziehung und Bil-      wie Reigen- oder Fingerspiele und Handar-
 dung aufbauen kann. Gerade diese Basiskompe-        beiten (etwa Nähen oder Sticken).
 tenzen versetzen die späteren Jugendlichen und      Methodische Hinweise: Körperwahrnehmung,
 Erwachsenen in die Lage, die Leistungsanforde-      Körpergefühl und die Grob- und Feinmotorik
 rungen des Lebens zu meistern, schaffen erst        entwickeln sich z. B. beim Laufen, Klettern und
 die Fundamente für anschließende Differenzie-       Seilhüpfen, beim Reigen, bei Spiel und Arbeit im
 rungen.                                             Garten oder in der Küche, beim Spielen einfa-
 Waldorfkindergärten als Kompetenz-Zentren           cher Musikinstrumente, bei Arbeiten an der
                                                     Werkbank (Herstellen von einfachen Gegenstän-
 Waldorfkindergärten verstehen sich von
                                                     den, z. B. einem Vogelhäuschen).
 Beginn an nicht als bloße Bewahreinrich-
 tungen, sondern sie wollen die Start- und           Sinnes- und Wahrnehmungskompetenz
 Entwicklungsbedingungen des einzelnen               Virtuelle Welten breiten sich aus, sie gaukeln
 Kindes verbessern und ihm eine frohe,               uns Qualitäten vor, die real so nicht vorhanden
 lernintensive und glückliche Kindheitszeit          sind. Um nicht auf diese Trugbilder hereinzufal-
 ermöglichen. Kinder vor der Schulfähigkeit          len, müssen wir uns mehr denn je auf unsere
 brauchen - und vertragen - keine einseitige         Sinne verlassen können, benötigen wir eine er-
 Intellektualisierung. Aber auch keine Ku-           höhte Wahrnehmungskompetenz. Unsere Kinder
 schelpädagogik. Sie brauchen die aufmerk-           brauchen ein waches Bewusstsein für das, was

www.waldorfkindergarten-schwetzingen.de                                                                 Seite 21
um sie herum und was mit ihnen geschieht. Die-         herinnen sollte dabei liebevoll, klar, deut-
           ses Sensorium entwickelt sich mit dem Vertrau-         lich und bildhaft sein - und der Altersstufe
           en in die eigene Wahrnehmungskraft, deshalb            angemessen. Die so genannte Babysprache
           brauchen sie in dieser Zeit verlässliche, unver-       wird deshalb hier nicht zu finden sein,
           fälschte Eindrücke. Auch die später erforderliche      ebenso wenig wie abstrakte Erklärungen.
           Medienkompetenz erfährt hier eine pädagogi-            Methodische Hinweise: Gute sprachliche Vorbil-
           sche Grundlegung. "Medienkompetenz", so defi-          der, deutliche, wortreiche und bildhafte Spra-
           niert der amerikanische Computerexperte Jo-            che, Lieder, Verse, Fingerspiele, Reime, fach-
           seph Weizenbaum, "bedeutet die Fähigkeit, kri-         und sachgerechtes Benennen der Gegenstände,
           tisch zu denken. Kritisch zu denken lernt man          z. B. der Namen von Pflanzen und Tieren, tägli-
           allein durch kritisch verarbeitendes Lesen, und        ches Erzählen oder Vorlesen von sinnvollen Ge-
           Voraussetzung hierfür ist eine hohe Sprachkom-         schichten, Märchen u. Ä., Kinder aussprechen
           petenz."                                               lassen, nicht sprachlich korrigieren, Zeit zum
           Im Waldorfkindergarten sollen die Kinder               Zuhören nehmen - daraus entsteht Lesefreude
           deshalb zuerst einmal die reale Welt mit               und Lesefähigkeit.
           ihren Sinnen entdecken und erforschen                  Phantasie- und Kreativitätskompetenz
           können und dabei einfache, wahrnehmbare
                                                                  Der Widerspruch ist allgegenwärtig: Um uns
           Zusammenhänge kennen und verstehen
                                                                  herum ist immer mehr genormt, vorgefertigt
           lernen. Auf diese Weise, gepaart mit der ei-
                                                                  und festgelegt. Auf der anderen Seite ist
           genen Entdeckerfreude, erfahren sie all-
                                                                  menschliche und gesellschaftliche Entwicklung
           mählich auch elementare Naturgesetze.
                                                                  ohne Phantasie und schöpferische Kreativität
           Solche grundlegenden Voraussetzungen
                                                                  kaum denkbar. Doch sind wir dazu bald über-
           sollten zumindest vorhanden sein, bevor
                                                                  haupt noch fähig? Wie erwerben und erhalten
           Kinder sich dann kompliziertere Zusam-
                                                                  wir diese Kompetenz? Wenn vom späteren Er-
           menhänge erschließen. Computer oder
                                                                  wachsenen zu Recht Ideenreichtum, seelisch-
           Fernseher bereits im Kindergarten fördern
                                                                  geistige Beweglichkeit und Phantasie bei der Le-
           deshalb keineswegs die später erforderli-
                                                                  bensgestaltung und in der Arbeitswelt gefordert
           che Medienkompetenz.
                                                                  wird, so müssen diese Fähigkeiten im Kinder-
           Methodische Hinweise: Pflege der zwölf mensch-         gartenalter angelegt werden. Alles Phantasievol-
           lichen Sinne, zum Beispiel Tastsinn, Lebenssinn,       le, alles Künstlerische weitet die Seele und das
           Eigenbewegungssinn, Gleichgewichtssinn, Ge-            Bewusstsein des Menschen.
           ruchssinn, Geschmackssinn, Gehörsinn, Seh-
                                                                  Im Waldorfkindergarten nimmt die Ent-
           sinn. Auch gesund und naturnah produzierte Le-
                                                                  wicklung und Pflege der kindlichen Phanta-
           bensmittel, die Echtheit der verwendeten Mate-
                                                                  siekräfte ganz konkrete Gestalt an. Da gibt
           rialien, die nicht auf Sinnestäuschung ausgelegt
                                                                  es besonders viele noch nicht genormte
           sind (sieht so aus wie Holz, ist aber Plastik), för-
                                                                  und kaum fertig ausgestaltete Spielsachen,
           dern diese Entwicklung ebenso wie harmonisch
                                                                  die die schöpferischen Kräfte der Kinder
           gestaltete Räume und die wohltuende Abstim-
                                                                  anregen. Erzählte Geschichten animieren
           mung von Farben und Materialien im Umfeld des
                                                                  die Kinder, das Gehörte in spielende Krea-
           Kindes - um nur einige Beispiele zu nennen.
                                                                  tivität umzusetzen und zu verwandeln.
           Sprachkompetenz                                        Tägliche Spielzeiten geben die erforderli-
           Denken und Sprechen sind eng miteinander ver-          che Zeit, damit die Kinder ausgiebig, mit
           bunden. Nur mit der Sprache können wir das             Konzentration und immer wieder sich ent-
           Gedachte ausdrücken, unsere Gefühle zum Aus-           zündender Schaffensfreude tätig werden
           druck bringen, allen Dingen in der Welt einen          können.
           Namen geben und miteinander ins Gespräch               Methodische Hinweise: Spielzeug und Spielma-
           kommen. Doch dieses Instrument bedarf der              terialien, die phantasieanregend, d. h. freilas-
           frühen, aktiven und sorgfältigen Pflege. Kinder        send gestaltet sind, wie Steine, Bretter, Hölzer,
           lernen sprechen in einer sprechenden Umge-             Tücher; regelmäßige Spielzeiten im Wald oder
           bung. Dabei kommt es in erster Linie auf das           Garten, vielseitige Spiel- und Gestaltungssituati-
           menschliche Beziehungsverhältnis zwischen              onen, z. B. Rollenspiele, Puppenspiele; angelei-
           Sprechendem und Hörendem an. Das sprachli-             tete Freispiele; Handwerke nachspielen, z. B.
           che und seelisch warme Verhältnis zwischen             Schuster, Schreiner, Schneider, d. h. so ge-
           Kind und Erwachsenem bildet den Nährboden              nannte "Urtätigkeiten" spielend kennen lernen
           für eine gute und differenzierte Sprechweise.          und ein Verhältnis dazu entwickeln; anregende
           Wann Kinder zu sprechen beginnen ist individu-         Geschichten hören und spielend umsetzen.
           ell verschieden. Alle brauchen aber gute sprach-
                                                                  Sozialkompetenz
           liche Vorbilder im Erwachsenen, um in die Spra-
           che hineinzuwachsen.                                   Soziales Miteinander will gelernt sein. Ohne So-
                                                                  zialkompetenz ist das Leben des einzelnen Men-
           Im Waldorfkindergarten haben Lieder, Ge-
                                                                  schen und einer Gemeinschaft undenkbar. Kin-
           schichten, Verse, Fingerspiele und Reime
                                                                  der sind von Geburt an soziale Wesen und wol-
           einen großen Stellenwert. So lernen die
                                                                  len sich lernend in menschliche Beziehungsver-
           Kinder spielend die Sprache und beheima-
                                                                  hältnisse einleben. Diese Lernprozesse beginnen
           ten sich in ihr. Die Sprechweise der Erzie-

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