100 Jahre Studentenwerk Leipzig - Eine Zeitreise 1921 2021

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100 Jahre Studentenwerk Leipzig - Eine Zeitreise 1921 2021
100 Jahre
Studentenwerk
Leipzig
Eine Zeitreise

1921 – 2021
100 Jahre Studentenwerk Leipzig - Eine Zeitreise 1921 2021
100 Jahre
Studentenwerk Leipzig
        Eine Zeitreise
           1921 – 2021
100 Jahre Studentenwerk Leipzig - Eine Zeitreise 1921 2021
Inhaltsverzeichnis                                                                                                                                                                   Vorwort

                                                                                                                                                                                     Liebe Leser:innen,
                                                                                                                                                                                     am 7. September 1921 gründeten engagierte Leipziger
          DAMALS & HEUTE                                                                                                                                                             Studierende den Wirtschaftsselbsthilfeverein Leipziger
                                                                                                                                                                                     Studenten e.V., der den Studierenden wichtige soziale
                       Die Leistungen des Studentenwerkes Leipzig –                                                                                                                  Unterstützungsleistungen bot. Sie hatten das gemein-
                                                                                                                                                                                     same Ziel, in den schwierigen Jahren nach dem ersten
                       in den Anfangsjahren und heute  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 4
                                                                                                                                                                                     Weltkrieg andere Studierende mit dem Nötigsten zu
                                                                                                                                                                                     unterstützen. Etwas später wurde auch der Name Stu-
                       Das Studentenwerk Leipzig heute  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 24                                           dentenwerk zum ersten Mal genutzt, sodass wir nun im
                                                                                                                                                                                     Jahr 2021 auf eine 100-jährige Geschichte zurückblicken.
                                                                                                                                                                                     Gleichzeitig begeht das Studentenwerk Leipzig 2021 auch       Wir sind stolz darauf, dass wir die Studierenden am
          CHRONIK DES STUDENTENWERKES LEIPZIG                                                                                                                                        das 30-jährige Jubiläum seiner Wiedergründung. Nachdem        Studienstandort Leipzig dank unserer engagierten Mit-
                                                                                                                                                                                     die Studentenwerke in den Nachkriegsjahren als eigen-         arbeiter:innenschaft, der Unterstützung des Freistaates
                       Von den Anfängen in den 20er Jahren                                                                                                                           ständige Institutionen aufgelöst wurden und die soziale       Sachsen, der Leipziger Studierendenschaft und Hoch-
                                                                                                                                                                                     Versorgung von Studierenden in der DDR bei den ein-           schulen sowie zahlreicher starker Partner mit unseren
                       bis zum Ende des 2. Weltkriegs .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 26
                                                                                                                                                                                     zelnen Hochschulen angesiedelt war, wurde am 1.7.1991         sozialen Angeboten unterstützen können!
                                                                                                                                                                                     das Studentenwerk Leipzig mit seinem hochschulüber-           Mit diesem Heft laden wir Sie ein auf eine Zeitreise durch
                       Die DDR-Zeit .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 32      greifenden sozialen Versorgungsauftrag für die Studie-        100 Jahre Studentenwerk Leipzig!
                                                                                                                                                                                     renden am Studienstandort Leipzig wiedergegründet.
                      Von der Wendezeit bis heute  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 35                                 Heute stellt das Studentenwerk Leipzig als gemeinnützi-
                                                                                                                                                                                     ge Anstalt öffentlichen Rechts mit rund 300 Beschäftig-
                                                                                                                                                                                     ten die soziale Infrastruktur für die rund 39.000 Studie-
          Impressum  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 44   renden an acht Leipziger Hochschulen bereit. Mit einem
                                                                                                                                                                                     vielfältigen Angebot der sozialen, wirtschaftlichen, ge-
                                                                                                                                                                                     sundheitlichen und kulturellen Betreuung und Förderung        Dr. Andrea Diekhof
                                                                                                                                                                                     wird der Versorgungsauftrag gemäß Sächsischem Hoch-           Geschäftsführerin des Studentenwerkes Leipzig
                                                                                                                                                                                     schulfreiheitsgesetz erfüllt – damit ein erfolgreiches Stu-
                                                                                                                                                                                     dium unabhängig von sozialer Herkunft und Einkommen
                                                                                                                                                                                     gelingt und Chancengerechtigkeit gewährleistet wird.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                5
100 Jahre Studentenwerk Leipzig - Eine Zeitreise 1921 2021
DAMALS & HEUTE                                                                                                             DAMALS & HEUTE

                 Goethestraße in Leipzig: Wo früher ­
                 das Hotel »Schwarzes Brett« s­ tand,
                 befindet sich heute das Verwaltungs-
                 gebäude des Studentenwerkes Leipzig.

                                                        Die Leistungen des
                                                        Studenten­­werkes Leipzig –
                                                        in den Anfangs­jahren
                                                        und heute
                                                             Das Studentenwerk Leipzig gestern und heute – das 100-jährige Ju-
                                                             biläum bietet die Gelegenheit, eine vergleichende Betrachtung anzu-
                                                             stellen. Die Gründung des Vereins »Wirtschaftsselbsthilfe der Leipziger
                                                             Studenten e.V.« 1921 in Leipzig hatte ein zentrales Ziel: die Lebensbe-
                                                             dingungen der Studierenden nach dem 1. Weltkrieg zu verbessern. Der
                                                             Wirtschaftsselbsthilfeverein gilt als die Vorgängerinstitution des heu-
                                                             tigen Studentenwerkes Leipzig, ab 1929 nannte er sich auch so. In der
                                                             Gründungszeit war die Versorgung mit bezahlbarem Wohnraum und
                                                             Essen essenziell. Diese beiden Arbeitsbereiche haben nichts von ihrer
                                                             Bedeutung für ein erfolgreiches Studium eingebüßt. Andere Angebo-
                                                             te aus der Gründungszeit sind längst vergessen. Doch auch in der Ver-
                                                             änderung zeigt sich eine Konstante: Damit Studieren gelingt, braucht
                                                             es auch heute die ständige Anpassung an die Bedürfnisse der Studie-
                                                             renden. Und damals wie heute sind studentische Mitbestimmung und
                                                             das Solidarprinzip Grundsätze, die die Arbeit des Studentenwerkes
                                                             Leipzig prägten und prägen.

                                                                                                                                        7
100 Jahre Studentenwerk Leipzig - Eine Zeitreise 1921 2021
DAMALS & HEUTE                                                                                                                                                                                                                                                        DAMALS & HEUTE

      Ursprung: Studentische Selbsthilfe                              sind. Das Studentenwerk Leipzig arbeitet im Wesent-                        Paritätische Mitbestimmung
                                                                      lichen nach dem Solidarprinzip: Alle beitragspflichtigen                   von Studierenden
      In den Jahren nach dem Ende des ersten Weltkriegs               Studierenden in seinem Zuständigkeitsbereich zahlen
      herrschte unter Studierenden Mangel an Essen und                ihren (Semester-)Beitrag zur Finanzierung der sozialen                     Die Gründung des Wirtschaftsselbsthilfevereins im Sep-
      Wohnraum. Auch die Finanzierung des Studiums stell-             Infrastruktur am Studienstandort Leipzig und erhalten so                   tember 1921 erfolgte durch sieben Studierende; der erste
      te eine große Herausforderung dar. Nach ersten selbst-          die grundsätzliche Möglichkeit, alle Leistungen des Stu-                   Vorsitzende des Vereins war ein Student. Auch die ver-
      organisierten Fürsorgeangeboten wurde in Leipzig am             dentenwerkes in Anspruch zu nehmen. Die Solidarität                        schiedenen Abteilungen des Wirtschaftsselbsthilfevereins
      7. September 1921 durch Studierende im Beisein von              der gesamten Studierendenschaft mit unterstützungs-                        wurden anfangs hauptsächlich von Studierenden geleitet.
      ­Dozenten der Verein »Wirtschaftsselbsthilfe der Leip-          bedürftigen Mitgliedern der Solidargemeinschaft steht
      ziger Studenten e.V.« gegründet. Ziel war es dabei, alle        dabei im Vordergrund – nicht die Leistungsgerechtig-                       Auch heute prägt die paritätische Besetzung von Orga-
                            vorhandenen Unterstützungsleis-           keit im Einzelfall.                                                        nen und Ausschüssen die Arbeit des Studentenwerkes
    7. September            tungen zu bündeln und diese un-                                                                                      Leipzig. Studierende haben wesentliche Mitwirkungs-

        1921
                            ter Betonung der Selbsthilfe aus-                                                                                    und Mitbestimmungsmöglichkeiten und setzen sich für
                            zubauen.                                                                                                             die Interessen ihrer Mitstudierenden ein: Im Verwaltungs-
                                                                                                                                                 rat sind aktuell fünf der insgesamt zehn stimmberech-        Innenansicht der Mensa academica in der Ritterstraße. Gespeist
      Zwar ist das heutige Studentenwerk Leipzig nicht mehr                                                                                      tigen Mitglieder Studierende. Auch den Verwaltungs-          ­wurde anfangs an langen Tafeln, die ab 1925 durch kleinere Tische
                                                                                                                                                                                                               für sechs Personen ersetzt wurden. Für zusätzliches Ambiente
      studentisch geführt, sondern eine Anstalt öffentlichen                                                                                     ratsvorsitz hat derzeit ein Studierender inne. In den vom   ­sorgten dann auch weiße Tischtücher, Blumen und Suppenteller ­
                                                                                                                                                                                                             statt einfacher Schüsseln.
      Rechts mit rund 300 Beschäftigten und einem gesetz­                                                                                        Verwaltungsrat eingesetzten Ausschüssen für Soziales,
      lichen Versorgungsauftrag, doch im Kern besteht die                                                                                        für Kultur und für das Semesterticket sind Studierende      Für besonders bedürftige Studierende boten spenden-
      Aufgabe auch heute darin, den Studierenden eine so-                                                                                        der verschiedenen vom Studentenwerk betreuten Hoch-         finanzierte »Freitische« kostenfreie Essensversorgung.
      ziale Infrastruktur bereitzustellen, die ein erfolgreiches                                                                                 schulen mindestens paritätisch vertreten.
      Studium unabhängig von sozialer Herkunft und Einkom-                                                                                                                                                   Heute ist die Versorgung der Studierenden mit preis-
      men ermöglicht und Chancengerechtigkeit gewährleistet.                                                                                     Ein warmes Essen pro Tag                                    wertem und gesundem Essen in Hochschulnähe wei-
                                                                                                                                                                                                             terhin eine der Kernaufgaben des Studentenwerkes. Der
      Solidarprinzip                                                                                                                             Die Ernährungslage war in den Jahren nach dem 1. Welt-      Speiseplan hat sich den Bedürfnissen der heutigen Stu-
                                                                                                                                                 krieg schlecht. Der Schwerpunkt aller Bestrebungen          dierenden angepasst und ermöglicht eine zeitgemäße
      Bereits vor 100 Jahren wurden die Leistungen des Wirt-                                                                                     lag darin, Studierenden mindestens ein warmes, preis-       Ernährung, die auch Rücksicht auf Allergien und Unver-
      schaftsselbsthilfevereins solidarisch finanziert, jeder leis-                                                                              wertes Essen pro Tag anzubieten. Herzstück des Wirt-        träglichkeiten nimmt. Ging es vor 100 Jahren um die Lin-
      tete einen Beitrag, um besonders Hilfsbedürftige zu un-                                                                                    schaftsselbsthilfevereins war die »Mensa academica«.­       derung von Not und Hunger, haben die modernen Men-
      terstützen. Auch heute leisten alle Studierenden einen                                                                                     Die M
                                                                                                                                                     ­ ensapreise wurden subventioniert, sie wurden aus      sen und Cafeterien heute weitaus mehr Funktionen: Sie
      wesentlichen Finanzierungsbeitrag und von den Unter-            Studierende in der 20er Jahren: Otto Suhr (ganz rechts), später B
                                                                                                                                      ­ erlins   Studierendenbeiträgen, aber auch von der Universität,       sind Aufenthaltsräume, Treffpunkte und Orte des Aus-
      stützungsangeboten profitieren diejenigen Studieren-            Regierender Bürgermeister (1955 – 57), und seine Frau Susanne (2. v. r.)   durch private Spenden und von staatlicher Seite gestützt.   tauschs für alle Studierenden.
                                                                      – hier gemeinsam mit Freunden – studierten in Leipzig zu der Zeit, als
      den besonders, die in hohem Maß auf sie angewiesen              der Wirtschaftsselbsthilfeverein gegründet wurde.

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100 Jahre Studentenwerk Leipzig - Eine Zeitreise 1921 2021
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      Ein Dach über dem Kopf

      Die Versorgung der Leipziger Studierenden mit bezahl-
      barem Wohnraum war 1920 eine der wichtigsten Auf-
      gaben. Das studentische Wohnungsamt vermittelte zu-
      nächst Zimmer in Privatwohnungen. Mit der Bereitstellung
      eines Flügels im Internat des Connewitzer Lehrersemi-
      nars wurden die einfachsten Bedürfnisse einer güns-
      tigen Unterkunft erfüllt. Damit war der erste Schritt in
      Richtung eines Studentenwohnheimes getan. Aber erst
      1931 konnte der erste Neubau eines Studentenhauses
      mit Gemeinschafts- und Arbeitsräumen inklusive Ver-
      pflegungsangebot eröffnet werden.

      Heute bildet das Studentische Wohnen eine zentrale Säule    Wo sich heute die Büros der Studentenwerks-Mitarbeiter:innen
      des Studentenwerkes Leipzig. In 15 Studentenwohnhei-        ­befinden, wohnten und lernten einst Studierende im Wohnheim
                                                                   ­»Jenny Marx«, das zwischen 1963 und 1965 errichtet wurde und ­
      men können rund 5.300 Studierende modern, preiswert           über 347 Plätze, zumeist in Doppelzimmern, verfügte.

      und hochschulnah wohnen. Ob Wohngemeinschaften
      oder Einzelapartments mit eigenen Küchen und Bädern
      ergänzt um Angebote wie Gemeinschafts-, Fitness- und        Abendessen in der Mensa oder konnten auf Vermittlung
      Probenräume – für den Unterhalt sind große finanzielle      an Mahlzeiten bei Leipziger Familien teilnehmen. Außer-
      Anstrengungen notwendig, die nicht nur über die Miete       dem unterstützte eine Darlehenskasse Studierende in Not.
      der Studierenden bewältigt werden können, wenn die-
      se sozial verträglich sein soll.                            Das Studentenwerk Leipzig ist seit seiner Wiedergrün-
                                                                  dung im Jahr 1991 dafür zuständig, das BAföG an die Leip-
      Studieren gelingt nicht ohne Geld                           ziger Studierenden auszureichen. Über das Amt für Aus-
                                                                                                                                       Einfaches, aber behagliches Doppel-
                                                                  bildungsförderung erhalten aktuell rund 6.600 Leipziger              zimmer, 1926. Um Wohnraum für
      Ein Studium war in den 1920er Jahren ohne gutsituier-       Studierende eine Studienfinanzierung nach dem BAföG.                 Studierende zu schaffen, mussten alle
                                                                                                                                       Möglichkeiten ausgeschöpft werden.
      te Eltern nur schwer möglich. Die Lebenshaltungskosten      In der Sozialberatung des Studentenwerkes finden Stu-                Im Internat des Connewitzer Lehrer-­
                                                                                                                                       seminars in der Elisenstraße 150
      stiegen außerdem rasant. Ähnlich einer finanziellen Un-     dierende auch mit finanziellen Problemen Hilfe. Studie-              konnte ein Flügel zum »Wohnheim« ­
      terstützung wirkten da Mahlzeiten an Familien- oder Frei-   rende, die unverschuldet in eine Notlage geraten sind,               für ­3 0 – 40 Studierende »umgenutzt«
                                                                                                                                     werden. Die Miete: 50 Mark monatlich –
      tischen: Finanziert von Kommunen oder Bürgern, erhiel-      können auch heute noch durch die Vergabe zinsloser                 ­ohne Frühkaffee, aber mit Licht. ­­
                                                                                                                                      Erst 1931 wurde der erste Neubau
      ten bedürftige Studierende ein kostenloses Mittag- oder     Darlehen unterstützt werden.                                        ­eines Leipziger Studentenwohnheims
                                                                                                                                       eröffnet (»Erich-Bethe-Haus«).

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DAMALS & HEUTE                                                                                                                                                         DAMALS & HEUTE

                                                             Kaffeehausmusiker, Tortenkellner,                        scher-Büro« (AKÜDO), das angehenden Akademikern
                                                             Zigarettenverkäufer                                      mit Sprachkenntnissen perfekt organisiert ermöglichte,
                                                                                                                      etwas zu verdienen.
                                                             Aufgrund der finanziellen Not nach dem ersten Welt-
                                                             krieg waren viele Studierende darauf angewiesen zu ar-   Bereits seit 1991 verfügt das wiedergegründete Stu-
                                                             beiten. Die Vermittlung von Studentenjobs übernahm       dentenwerk Leipzig über eine Jobvermittlung für Studie-
                                                             das dem Wirtschaftsselbsthilfeverein angegliederte       rende. Heute werden über ein Onlineportal neben Jobs
                                                             Arbeitsvermittlungsamt. Typisch waren Tätigkeiten als    in der Gastronomie, im Einzelhandel und Aushilfstätig-
                                                             Tortenkellner, Zigarettenverkäufer, Kaffeehausmusiker,   keiten in anderen Bereichen auch Jobs mit inhaltlichem
                                                             Fahrstuhlführer und Plakatträger zur Messe, aber auch    Bezug zum Studium vermittelt. Der Bedarf ist weiterhin
                                                             »normale« Büro- und Bankjobs. Eine Leipziger Besonder-   hoch – 60 Prozent der sächsischen Studierenden sind
                                                             heit war das »Akademische Übersetzungs- und Dolmet-      heute neben dem Studium erwerbstätig.

                                                                                                                                              »Durch Vermittlung des Sächsischen
                                                                                                                                              Roten Kreuzes ist uns wieder ein
                                                                                                                                              ­größerer Posten Zigaretten zur Ver-
                                                                                                                                               teilung an die Kommilitonen über-
                 Seit Beginn war die Vermittlung von
                                                                                                                                               lassen worden. Die Zigaretten können
                 Studentenjobs fester Bestandteil des
                                                                                                                                               im Hörsaal 7 täglich von 9 –11 Uhr
                 Wirtschaftsselbsthilfevereins. Ab ­Mitte­
                                                                                                                                               gegen Vorzeigen der Studentenkarte
                 der 60er Jahre mussten Studierende ­
                                                                                                                                               abgeholt werden.« Auch dies war
                 ­im R­ ahmen des FDJ-»Studentensom-
                                                                                                                                               zu Gründungszeiten eine Aufgabe
                  mer«-Programms die arbeitstätige
                                                                                                                                               des Wirtschaftsselbsthilfevereins –
                  ­Bevölkerung unterstützen – wie hier
                                                                                                                                               wenngleich eine seltene.
                   bei Küchen­arbeiten 1971 in der Mensa
                   »Ernst-Beyer-Haus«.

                                                                                                                                                                                      13
100 Jahre Studentenwerk Leipzig - Eine Zeitreise 1921 2021
DAMALS & HEUTE                                                                                                                                                                                                                       DAMALS & HEUTE

                                                                                                                           Gesundheitsförderung                                       Heute ist die medizinische Versorgung der Studieren-
                                                                                                                                                                                      den Aufgabe des staatlichen Gesundheitssystems. Bei
                                                                                                                           Den Mangelerscheinungen und Krankheitsbildern der          der gesundheitlichen Förderung Studierender stehen im
                                                                                                                           20er Jahre angepasst, lag das Augenmerk anfangs vor        Studentenwerk Leipzig heute, neben der ausgewogenen
                                                                                                                           allem auf der Bekämpfung von Tuberkulose und Unter-        Ernährung in den Mensen und Cafeterien, Beratungs-
                                                                                                                           ernährung. Es gab eigene Ärzte für Studierende, Kuren      angebote im Vordergrund. In der Sozialberatung gibt es
                                                                                                                           wurden verordnet, spezielle Mittagstische für Kranke und   Hilfe bei persönlichen, familiären oder finanziellen Pro-
                                                                                                                           Unterernährte, Liege- und Ruheräume für erschöpfte Stu-    blemen. Die Psychosoziale Beratung wiederum ist Anlauf-
                                                                                                                           dierende wurden angeboten.                                 stelle bei Studienschwierigkeiten, psychischen Belastun-
                                                                                                                                                                                      gen und in persönlichen Konfliktsituationen.

      Eine eingeschworene Gemeinschaft: Die
      Mensa-Helferschaft bestand aus rund ­
      80 ehrenamtlich arbeitenden Studierenden,
      die den Mensabetrieb am Laufen hielten. ­
      Es wurde bedient und abgeräumt, sogar
      Lebensmittel auf dem Land organisiert.

                                                                Arbeitsbesprechung im Studentenclub. Die
                                                                Clubs waren größtenteils in den Studenten-
                                                                wohnheimen untergebracht; fünf von ihnen
                                                                befinden sich auch heute noch in Wohnhei-
                                                                men des Studentenwerkes.

                                                                                                                                                                                                                          Studierende der Uni-
      Theaterstücke für Kartoffeln                              Die Kulturarbeit des Studentenwerkes Leipzig wird heu-                                                                                                    versität Leipzig in ­
                                                                                                                                                                                                                          Sellin /Ostsee, 1920er
                                                                te über finanzielle Förderung für Studierende organi-                                                                                                     Jahre. Das dem Wirt-
      Not macht erfinderisch: Als zu Beginn der 1920er Jahre    siert, die sich neben dem Studium in eigenen kulturellen                                                                                                  schaftsselbsthilfe-­
                                                                                                                                                                                                                          verein angegliederte
      die Lebensmittel für den Mensabetrieb knapp waren, zog    Projekten ausprobieren und kreativ sein können. Das Stu-                                                                                                  Amt für Gesundheits-
                                                                                                                                                                                                                          pflege v­ ermittelte
      die Helferschaft, das waren ehrenamtlich in der Mensa     dentenwerk Leipzig stellt zudem fünf Studentenclubs                                                                                                       auch Kuraufenthalte
      arbeitende Studierende, aufs Land hinaus, um Lebens-      Räume in Studentenwohnheimen zur Verfügung, da-                                                                                                           an Studierende. Die
                                                                                                                                                                                                                          Gesundheitsversorgung
      mittelspenden einzutreiben. Die Studierenden bedankten    mit diese als Orte studentischen Lebens dienen können.                                                                                                    war ein wesentlicher
                                                                                                                                                                                                                          Baustein der damaligen ­
      sich mit Theateraufführungen und Singspielen – für dar-                                                                                                                                                             Fürsorgearbeit, die
      gebotene Kunst konnte das Grundbedürfnis nach Nah-                                                                                                                                                                  vor allem den kranken,
                                                                                                                                                                                                                          kriegsgeprägten Studie-
      rung befriedigt werden.                                                                                                                                                                                             renden zugute kam.

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100 Jahre Studentenwerk Leipzig - Eine Zeitreise 1921 2021
DAMALS & HEUTE                                                                                                                                                            DAMALS & HEUTE

      Studieren mit Kindern                                          Unterstützung für
                                                                     beeinträchtigte Studierende
      In den 1920er Jahren bis zur Nachkriegszeit hat sich
      das Aufgabenfeld, Studierende mit Kind zu unterstüt-           In den Jahren nach dem ersten Weltkrieg existierte nur
      zen, kaum gestellt.                                            ein kleines Wohnheim für kriegsversehrte Studenten in
                                                                     Leipzig. Menschen mit einer Beeinträchtigung konnten
      In der DDR wurde wegen der allgemeinen Förderung               im Normalfall nicht studieren.
      von Geburten auch Augenmerk auf die spezielle Förde-
      rung von Studentinnen mit Kind gelegt, für sie wurden          Mit der Wiedergründung des Studentenwerkes Leipzig
      Kinderbetreuungsplätze und Unterkünfte in Wohnhei-             wurde die Aufgabe, Studierende in besonderen Lebens-
      men bereitgehalten. Nach der Wiedervereinigung brach           lagen zu unterstützen, zum wichtigen Bestandteil der Ar-
      die Geburtenrate zwar zunächst ein, dennoch gab es in          beit. So wurden barrierefreie Wohnplätze geschaffen. Das
      Leipzig weiterhin Studierende mit Kind. 1995 eröffnete         Sachgebiet Soziale Dienste wurde im Jahr 1995 aufge-
      das Studentenwerk Leipzig deshalb seinen Kinderladen           baut, gleichzeitig startete auch eine eigene Psychologi-
      auf dem Campus Augustusplatz, der studierenden El-             sche Beratung. Seit 2012 wird die Psychosoziale Bera-
      tern die Möglichkeit bot, an Vorlesungen teilzunehmen.         tung für Studierende vom Studentenwerk in Kooperation
      Ab 1996 betreibt das Studentenwerk die Kindertages-            mit der Universität Leipzig durchgeführt, die Beratungs-
                             stätte Villa Unifratz, hier sind auch   stelle befindet sich seit 2014 zusammen mit der Sozial-

         286                 Wohnplätze für Studierende un-
                             tergebracht, deren Anzahl in den
                                                                     beratung im neu eröffneten Center für Social Services.
                                                                     Bereits seit 1996 ist die Sozialberatung Anlaufstelle für
       Kinder-               Folgejahren weiter erhöht wird.         internationale Studierende, Studierende mit Beeinträchti-
     betreuungs-             Daneben stellt das Studenten-           gung und für Studierende mit Kind. Im Fall von Studieren-
                             werk Studierenden heute zwei            den mit einer Beeinträchtigung bedeutet Unterstützung
        plätze
                             weitere Kindertagesstätten zur          nicht nur Beratung, sondern auch Begleitung im Alltag
      Verfügung, die durch einen Kooperationspartner betrie-         und die ständige Verbesserung des barrierefreien Zu-
      ben werden. Ein besonderer Begegnungsort für studieren-        gangs zu den Angeboten des Studentenwerkes Leipzig.
      de Eltern ist seit 2019 das Studentische Familienzentrum.
      Sozialberatung speziell für studierende Eltern, finan-
      zielle Hilfen und kostenloses Mensaessen für Kinder von
      Studierenden bis 12 Jahre runden das Angebot ab.

                                                                                                                                 Bereits zu DDR-Zeiten normal:
                                                                                                                                 Studierende Eltern bewohnten mit ihren
                                                                                                                                 Kindern ein Zimmer im Studentenwohn-
                                                                                                                                 heim.

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100 Jahre Studentenwerk Leipzig - Eine Zeitreise 1921 2021
DAMALS & HEUTE                                                                                                                                                             DAMALS & HEUTE

                  Internationale Studierende in den 7 ­ 0er
                  Jahren in Leipzig. Bereits in den 1920er
                  Jahren besuchten internationale Studie-
                 rende die Universität Leipzig, heute
                 ­liegt der Anteil internationaler Studie-
                  render an den Leipziger Hochschulen
                  bei 12 Prozent.

                                                               Studierende aus aller Welt                                  Vom Strümpfe stopfen zum
                                                               zu Gast in Leipzig                                          Semesterticket

                                                               Bereits in den zwanziger Jahren kamen ausländische Stu-     Heute ermöglicht es das Studentenwerk, defekte Reifen in
                                                               dierende zum Studium nach Deutschland. Da das Studium       einer Radselbsthilfewerkstatt zu flicken, in den Anfangs-
                                                               generell zu bezahlen war, ist davon auszugehen, dass die-   jahren der Wirtschaftsselbsthilfe gab es eine Flickstube
                                                               se Studierenden eher wohlhabend waren. Die Wichtigkeit      für Kleidung. Diese und andere Angebote wie Frisierstu-
                                                               des Ausländerstudiums für den internationalen Ruf der       ben, Wanderamt, Kleider- oder Bettwäscheverleihamt ge-
                                                               deutschen Universität und des Deutschen Reiches ins-        hören der Vergangenheit an. Die preiswerte Mobilität für
                                                               gesamt führte seit 1927 auch an der Universität Leipzig     Studierende ist auch heute noch wichtig. Bereits in den
                                                               zur Gründung einer selbstständigen »akademischen Aus-       20er Jahren konnten Studierende auf Antrag beim Ver-
                                                               landsstelle« zur Beratung und Förderung ausländischer       günstigungsamt des Wirtschaftshilfevereins verbilligte
                                                               Studierender. Das Leipziger Übersetzungs- und Dolmet-       Wochenkarten für die Leipziger Straßenbahn erhalten.
                                                               scherbüro für Studierende (AKÜDO) war in dieser Zeit ei-
                                                               ne wichtige Adresse, um mit deutschen und internatio-       Das Studentenwerk heute unterstützt die Leipziger Stu-
                                                               nalen Studierenden in Kontakt zu kommen.                    dierenden seit 25 Jahren in ihrer Mobilität – im Auftrag der
                                                                                                                           Studierendenschaft ist es erst Vertragspartner der Leip-
                                                               Heute liegt der Anteil internationaler Studierender an      ziger Verkehrsbetriebe, später des Mitteldeutschen Ver-
                                                               den Leipziger Hochschulen bei rund 12, in den Studen-       kehrsverbundes (MDV), und sorgt für die Bereitstellung
                                                                                      tenwohnheimen aber bei fast 37       des Semestertickets. Seit 1996 existiert das Semester-

                                                                  12 %
                                                                                      Prozent – was die Bedeutung der      ticket in verschiedenen Nutzungsmodellen und ermög-
                                                                                      Unterbringungsangebote des Stu-      licht den Studierenden aller Leipziger Hochschulen heu-
                                                              internationale          dentenwerkes Leipzig für diese       te, sämtliche Verkehrsmittel in Leipzig und im gesamten

                                                               Studierende            Studierendengruppe aufzeigt.         MDV-Gebiet zu nutzen. Aus dem vom Studentenwerk
                                                                                      Über 80 Nationalitäten sind in       verwalteten Mobilitätsfonds werden zudem drei Fahr-
                                                               den Wohnheimen vertreten. Das Studentenwerk bietet          radselbsthilfewerkstätten unterstützt.
                                                               Info- und Freizeitveranstaltungen in den Wohnheimen
                                                               an, hält aber auch Beratungsangebote bereit, die ein er-
                                                               folgreiches Studium unterstützen.

                                                                                                                                                                                          19
DAMALS & HEUTE                                                                                                                                             DAMALS & HEUTE

      Vielfältige Quellen der Finanzierung                         se zur Erhaltung und Modernisierung dieser Infrastruk-
      des Studentenwerkes                                          tur. So wurden nach der Wiedergründung vor 30 Jahren
                                                                   mit Hilfe staatlicher Zuschussprogramme in den 90er
      Ursprünglich war die Inanspruchnahme von Unterstüt-          Jahren vor allem die Studentenwohnheime des Studen-
      zungsleistungen der Wirtschaftsselbsthilfe an die Zah-       tenwerkes Leipzig und ab dem Jahr 2000 schrittwei-
      lung eines Vereinsbeitrages gekoppelt. Später wurde          se auch die Mensen und Cafeterien grundhaft saniert
      aus dem Semesterbeitrag, den die Studierenden an die         bzw. neu gebaut. Auch aktuell fließen jährliche Investi-
      Hochschule entrichteten, ein kleiner Anteil für die Finan-   tionszuschüsse des Freistaates Sachsen in die Moder-
      zierung der Wirtschaftsselbsthilfe genutzt. Darüber hi-      nisierung von Mensen, Cafeterien und seit 2019 auch
      naus brachten viele Studierende ihre eigene Arbeitsleis-     wieder in die Sanierung von Studentenwohnheimen.
      tung ein. Die Universität stellte kostenlos Räumlichkeiten   25 Jahre nach der Kernsanierung der Studentenwohnhei-
      zur Verfügung, das sächsische Volksbildungsministerium       me steht aktuell wieder ein erhöhter Modernisierungsbe-
      unterstützte finanziell und auch die Stadt Leipzig leiste-   darf bei den haustechnischen Anlagen an. Die staatlichen
      te einen Finanzierungsbeitrag. Hinzu kamen insbeson-         Investitionszuschüsse sind dabei eine wesentliche Vor-
      dere in den Anfangsjahren großzügige Sach- und Geld-         aussetzung zur Erhaltung von sozial verträglichen Miet-
      spenden aus der Stadtbevölkerung und aus aller Welt.         preisen in den Studentenwohnheimen.

      Heute finanziert sich das Studentenwerk Leipzig im We-
      sentlichen aus den Umsätzen in den Studentenwohnhei-
      men sowie Mensen und Cafeterien (rund 66 Prozent), aus
      den Semesterbeiträgen der Studierenden (rund 17 Pro-
      zent), aus dem Kostenersatz des Freistaates Sachsen für
      das Amt für Ausbildungsförderung (rund 6 Prozent) so-
      wie aus den Zuweisungen des Freistaates Sachsen zum
                              laufenden Betrieb der Verpfle-

        66 %                  gungseinrichtungen und der So-
                              zialen Dienste (rund 11 Prozent).
       Umsätze
     in Mensen &              Hinzu kommen die Gebäude und
                                                                                                                              Das Wohnheim Philipp-Rosenthal-
      Cafeterien              Einrichtungen, die der Freistaat                                                                Straße; es befindet sich in unmittelbarer
                              Sachsen dem Studentenwerk            Quittung über den bezahlten Mitglieds-                     Nähe zu den Fakultäten für Physik
                                                                   beitrag in Höhe von 5 Reichsmark an die                    und Chemie sowie zum Medizincampus.
      Leipzig für die Bereitstellung der sozialen Infrastruk-      Wirtschaftsselbsthilfe im Jahr 1935.                       Im Erdgeschoss wurde 2020 die
                                                                                                                              Mensaria am Botanischen Garten nach
      tur überlässt sowie die staatlichen Investitionszuschüs-                                                                einer umfassenden Sanierung wieder-
                                                                                                                              eröffnet.

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DAMALS & HEUTE                                                                                                                                                              DAMALS & HEUTE

                 Die Mensa am Medizincampus wurde
                 2019 nach umfassender Sanierung
                 wiedereröffnet; sie befindet sich auf
                 dem Medizincampus in einem multi-
                 funktionalen Lern- und Kompetenz-
                 zentrum, das neben der Mensa auch
                 die Bibliothek Medizin / Naturwissen-
                 schaften sowie die LernKlinik der
                 Medizinischen Fakultät der Universität
                 Leipzig beherbergt.
                                                          Studierende organisierten Mensabetrieb

                                                          In den 1920er Jahren war die Mensa academica das Herz-
                                                          stück des Wirtschaftsselbsthilfevereins. Besonders he-
                                                          rauszuheben ist das große Engagement von Studieren-
                                                          den, die für einen reibungslosen Mensabetrieb sorgten.
                                                          Zu Beginn waren es 80, später rund 100 Studierende, die
                                                          als so genannte »Helferschaft« die Mensa am Laufen hiel-
                                                          ten – sie bedienten, räumten ab, organisierten den Ab-
                                                          lauf und beschafften Lebensmittel. Auch die Arbeit in den
                                                          einzelnen Ämtern des Vereins wurde von Studierenden
                                                          geleistet. Mit ihrem ehrenamtlichen Engagement trugen       Fleißige Helferinnen bei einer Veranstaltung in ­
                                                          die Studierenden wesentlich zur Erfolgsgeschichte des       der Mensa, fotografiert von Kurt Mothes, einem
                                                                                                                      Studierenden, der die e
                                                                                                                                            ­ hrenamtlich arbeitende
                                                          Wirtschaftsselbsthilfevereins bei.                          Mensa-Helferschaft aufbaute und leitete (s. S. 28).

                                                          Heute ist das Studentenwerk Leipzig als Anstalt öffent-
                                                          lichen Rechts ein nach kaufmännischen Regeln arbeiten-
                                                          des Wirtschaftsunternehmen mit
                                                          sozialem Auftrag, in dem über 300
                                                          fest angestellte Mitarbeiter:innen
                                                                                                   300
                                                          tätig sind; diese werden nur noch    Beschäftigte
                                                          zu einem kleinen Teil von studen-
                                                          tischen Aushilfen unterstützt. Ehrenamtliche Mitarbeit
                                                          von Studierenden gibt es aber auch heute: Studierende
                                                          engagieren sich im Verwaltungsrat des Studentenwer-
                                                          kes Leipzig und in den von ihm eingesetzten Ausschüs-
                                                          sen, als Wohnheimsprecher:innen, als Tutor:innen oder
                                                          als Buddys für internationale Studierende.                  Studierende unterstützen uns auch heute noch:
                                                                                                                      Während ein kleiner Teil als studentische Aushilfe
                                                                                                                      in den Mensen mitarbeitet, engagieren sich andere
                                                                                                                      Studierende ehrenamtlich im Kultur-, Sozial- oder
                                                                                                                      Semesterticketausschuss.

                                                                                                                                                                                        23
DAMALS & HEUTE                                                                                                                                                             DAMALS & HEUTE

                                                                                                                                  Ehemaliges Studentenwohnheim »Jenny
                                                                                                                                  Marx« in der Goethestraße 6. Seit 1995
                                                                                                                                  ist das Gebäude der Verwaltungssitz
                                                                                                                                  des Studentenwerkes Leipzig und der
                                                                                                                                  Universität Leipzig.

      Zusammenarbeit mit den Hochschulen                            In der DDR hatte sich jede Hochschule selbst um die
                                                                    soziale Unterstützung ihrer Studierenden zu kümmern.
      Die Ursprünge des heutigen Studentenwerkes Leipzig
      liegen an der Universität Leipzig, die Fürsorgearbeit wur-    Erst nach der Wende vor 30 Jahren – am 1. Juli 1991 –
      de getragen von Mitgliedern der Universität, von Studie-      wird das Studentenwerk Leipzig als hochschulübergrei-
      renden und Professoren. Mit der Gründung des Wirt-            fende Institution wiedergegründet. Zum Stichtag 1. Juli
      schaftsselbsthilfevereins im September 1921 wurde der         wurden alle entsprechenden Sozial- und Wirtschaftsein-
      Vorläufer des heutigen Studentenwerkes als eigenstän-         richtungen der Hochschulen (7 Mensen, 28 Cafeterien, 56
      dige Institution geschaffen; dieser blieb mit der Fürsorge-   Wohnheime und Wohnungen) mit rund 500 Beschäftig-
      arbeit der Universität eng verbunden. Die Universität         ten aus den Hochschulen herausgelöst und ins wieder-
      stellte verschiedene Räumlichkeiten für die sozialen Un-      gegründete Studentenwerk überführt. Das Studenten-
      terstützungsleistungen des Vereins zur Verfügung. Auch        werk Leipzig nahm seine selbstständige wirtschaftliche
      die zentrale Anlaufstelle des Wirtschaftsselbsthilfevereins   Tätigkeit als Anstalt öffentlichen Rechts unter Rechts-
      mit all seinen Unterabteilungen war in einem Gebäude-         aufsicht und im BAföG-Amt auch unter Fachaufsicht des
      komplex der Universität angesiedelt. Über mehrere Jah-        Freistaates Sachsen wieder auf. Die Zahl der zu betreu-
      re wurde von der Universität der Bau eines neuen Stu-         enden Studierenden betrug 18.859.
      dentenwohnheims energisch vorangetrieben, das 1931
      eröffnete und dessen Betrieb in die Hände des Wirt-           Heute betreut das Studentenwerk Leipzig mit rund 300
      schaftsselbsthilfevereins gegeben wurde.                      Beschäftigten die rund 39.000 Studierenden von acht
                                                                    Leipziger Hochschulen.
      Ab dem Sommersemester 1926 stieß die Handelshoch-
      schule Leipzig (HHL) dazu. Der Wirtschaftsselbsthilfe-        Mit den Leipziger Hochschulen und Studierendenver-
      verein fungierte nun als Wirtschaftskörper beider Stu-        tretungen arbeitet das Studentenwerk Leipzig partner-
      dierendenschaften. Im Vorstand wie im Verwaltungs-            schaftlich und auf Augenhöhe zusammen. Vertreter:in-
      ausschuss saß je ein HHL-Vertreter. Die Handelshoch-          nen dieser Hochschulen werden als Mitglieder in den
      schüler konnten sich ehrenamtlich in den Selbsthilfe-         Verwaltungsrat und die Ausschüsse des Studentenwer-
      einrichtungen engagieren. Finanziell beteiligte sich die      kes Leipzig entsandt, um eine bedarfsgerechte Versor-
      HHL im Verhältnis zur Nutzung der Vereinsleistungen           gung abzusichern.
      durch ihre Studierendenschaft, die ebenfalls Mitglieds-
      beiträge an die Wirtschaftsselbsthilfe zahlte.                Die heutige Leistungspalette des Studentenwerkes Leip-
                                                                    zig stellt mit einem vielfältigen Angebot die Erfüllung des
      Nach Ende des zweiten Weltkrieges wurde das Studenten-        sozialen Versorgungs- und Förderungsauftrages gemäß
      werk auf Befehl des Militärkommandanten von Leipzig in die    Sächsischem Hochschulfreiheitsgesetz für die Leipziger
      treuhänderische Betreuung der Universität übergeleitet.       Studierenden sicher – »Damit Studieren in Leipzig gelingt«.

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DAMALS & HEUTE                                                                                                                               DAMALS & HEUTE

      Das Studentenwerk                                                             Was wir bieten:
      Leipzig heute                                                                 	
                                                                                     Hochschulnahe gesunde und preiswerte Versorgung
                                                                                     in 10 Mensen und Cafeterien

      Unsere rund 300 Beschäftigten betreuen 39.000 Studierende an 8 Hochschulen:   	
                                                                                     bezahlbares Wohnen in 15 Studentenwohnheimen

       	
        Universität Leipzig                                                         	
                                                                                     Studienfinanzierung nach dem BAföG
       	
        Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig                       	
                                                                                     Soziale Dienste & Beratung
       	
        Hochschule für Musik und Theater »Felix Mendelssohn Bartholdy« Leipzig         Sozialberatung
       	
        Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig                                    Psychosoziale Beratung
       	
        HHL Leipzig Graduate School of Management                                      Rechtsberatung
       	
        Hochschule für Telekommunikation Leipzig                                       s tudentische Nebenjobvermittlung
       	
        Berufsakademie Sachsen – Staatliche Studienakademie Leipzig
                                                                                       Beratung und Unterstützung beeinträchtigter
         iba Leipzig – Internationale Berufsakademie                                   Studierender

                                                                                       Beratung und Unterstützung internationaler
                                                                                       Studierender

                                                                                        eratung und Unterstützung von Studierenden
                                                                                       B
                                                                                       mit Kind

                                                                                       Kinderbetreuung

                                                                                    	
                                                                                     Kulturförderung

                                                                                    	
                                                                                     MDV-Semesterticket und Fahrradselbsthilfewerkstätten

26                                                                                                                                                       27
CHRONIK DES STUDENTENWERKES LEIPZIG                                                                                                                                                                                                            CHRONIK DES STUDENTENWERKES LEIPZIG

                                                                                                                                                                                                                                                                                  »Arbeitsbe-
                                                                                                                                                                                                                                                                              sprechung der
                                                                                                                                                                                                                                                                              Wirtschafts-
                                                                                                                                 1921
Von den Anfängen in den
                                                                                                                                                                                                                                                                              körper« im
                                                                                                                                                                                                                                                                              November 1921
                                                                                                                                                                                                                                                                              in Dresden,
                                                                                                                                 Am 19.2. wird in Tübingen der Ver-                                                                                                           um die Erlanger
                                                                                                                                                                                                                                                                              Beschlüsse um-

20er Jahren bis zum Ende
                                                                                                                                  band der Selbsthilfeeinrichtungen,                                                                                                          zusetzen, also
                                                                                                                                 die »Wirtschaftshilfe der Deutschen                                                                                                          in deutschen
                                                                                                                                                                                                                                                                              Hochschulstäd-
                                                                                                                                 Studentenschaft e.V.« mit Sitz in                                                                                                            ten Wirtschafts-
                                                                                                                                  Dresden gegründet.                                                                                                                          selbsthilfen zu

des 2. Weltkriegs
                                                                                                                                                                                                                                                                              gründen. Mit
                                                                                                                                                                                                                                                                              dabei aus Leipzig:
                                                                                                                                  In Leipzig findet am 7.9. die Grün-                                                                                                         Der Student
                                                                                                                                 dungsversammlung des Vereins                                                                                                                 Kurt Mothes als
                                                                                                                                                                                                                                                                              Leiter der Mensa-
                                                                                                                                 »Wirtschaftsselbsthilfe der Leipzi-                                                                                                          Helferschaft
                                                                                                                                 ger Studenten« statt; er ist die Vor-                                                                                                        (oberste Reihe,
                                                                                                                                                                                                                                                                              7. v. l.).
                                                                                                                                 gängerinstitution des Studenten-
                                                                                                                                 werkes Leipzig. Bereits vorhandene
                                            1919 –1920                                                                            Fürsorgeangebote sollen in der
                                                                                                                                 Wirtschaftsselbsthilfe besser ge-
                                            Studierende und Dozenten haben                                                        bündelt und weiter ausgebaut
                                            an mehreren Orten in Deutschland                                                     werden, um die studentische Not
                                            die ersten sogenannten Studenten-                                                    zu lindern. Im Vorstand des Vereins                                                Im Wohnheim in Connewitz:
                                             hilfen als private Selbsthilfeeinrich-                                               ist die Studierendenschaft paritä-                                             »Die Universität verleiht Matratzen.
                                                                                           Studierende und Mitarbeiter:innen
                                            tungen ins Leben gerufen.                 der Universität Leipzig, unter ihnen       tisch vertreten; der erste Vereins-                                             Ein Platz kostet 50 Mark monatlich –
                                                                                      der erste Fürsorgedirektor Alfred Körte    vorsitzende ist der Student Rudolf                                              ohne Frühkaffee, aber mit Licht. Zu-
                                                                                      ­(sitzend, 3. von rechts).
                                            Auch der Allgemeine Studenten­                                                       Thieme. ­­                                                                      sätzlich buchbar sind ein Frühstück
                                            ausschuss (AStA) an der Universi-                                                                                                                                    und ein Mittagessen. Die Klaviere
                                            tät Leipzig macht in seiner Verfas-                                                   Die Mitarbeiterschaft    setzt sich                                            dürfen benutzt werden. ... Das Heim
                                            sung die studentische Wohlfahrt                                                      v. a. aus ehrenamtlich tätigen Stu-     1922                                    dient »minderbemittelten Studenten«.
                                            zu seinem wichtigsten Ziel. Anfang                                                   dierenden zusammen. Der Sitz des                                                (Akademische Nachrichen 16/1922,
 Nach dem                                   der 20er Jahre sind rund 5.000 Stu-                                                  Vereins befindet sich in der            Das Amt für studentische Fürsorge       S. 68)
                                            dierende an der Universität Leipzig                                                   Ritterstraße 14.                       an der Universität und die Wirt-
 1. Weltkrieg                               eingeschrieben.                                                                                                              schaftsselbsthilfe bilden jetzt zu-        Beispielhafter Speiseplan
                                                                                                                                    Die Wirtschaftsselbsthilfe           sammen den zentralen Wirtschafts-       »Montag, Weichkäse mit Salzkartof-
     Der studentische Alltag ist von          Schwierige Bedingungen                                                            »Angestellte existieren im allgemei-     körper für Studierende. Vielfältigste   feln; Dienstag, Heringssalat & gem.
     Kriegsfolgen geprägt, die Ernäh-      »In keiner Schicht ... leben die jungen                                              nen Sinne bei uns nicht. Es ist eine     Fürsorgeaktivitäten werden organi-      Tee; Mittwoch, Teigwaren mit Kartof-
     rungssituation ist katastrophal, ­    Leute von etwa 18 bis 25 Jahren so                                                   Arbeitsgemeinschaft, die unter Auf-      siert, dazu gehören die preiswerte      feln; Donnerstag, Kartoffelmus mit
     es herrscht Wohnungsnot. Zwei         schlecht, kämpfen so schwer, wie ein                                                 opferung der persönlichen Freiheit       Speisung in der Mensa Academica,        Sauerkraut; Freitag, Wurst mit Kar-
     Drittel der Studenten haben ­         sehr großer Teil unserer Studenten.«                                                 an jedem Tage das Geforderte leis-       die Vermittlung von Wohnraum,           toffelsalat & gem. Tee; Sonnabend,
     finanzielle P
                 ­ robleme, viele sind ­   (Alfred Körte, Direktor der studen-                                                  ten will.«                               Angebote zur finanziellen Unter-        Teigwaren oder Heringssalat«
     in schlechter gesundheitlicher        tischen Fürsorge, in: Akademische                                                    (Akademische Nachrichten 9/1923,         stützung und für kranke Studieren-      (Universitätsarchiv Leipzig, Bestand      Studenten im Wohnheim Connewitz,
     Verfassung.                           Nachrichten 1/1922, S. 3)                                                            S. 56)                                   de u. v. a. m.                          Rektorat, Sign. Rep. III/IV # 124; 22.)   1929

28                                                                                                                                                                                                                                                                                            29
CHRONIK DES STUDENTENWERKES LEIPZIG                                                                                                                                                                                                                           CHRONIK DES STUDENTENWERKES LEIPZIG

                                                                                                                                                                                                                         Blick auf das
                                                                                                                                                                                                                       Gebäude Handels-
                                                                                                                                                                                                                       hochschule in der
                                                                                                                                                                                                                       Ritterstraße 8 –10.
                                                                                                   Igenihit, ut estrumqua-
                                                                                                   si denit ventis alia corepu-
                                                                                                   dia corepe rest, quaerio-
                                                                                                   rum alitatem

   Kurt Mothes                               Auch die fleißige Mensa-Helferschaft                                                                                           1926
 Dem Engagement von Kurt Mothes            braucht einmal eine Pause.
 ist es zu verdanken, dass viele Leip-                                                                                                                                      Zunächst ist die Wirtschaftsselbst-
 ziger Studierende in den Anfangs­                                                                                                                                           hilfe nur für die Studierenden der
 jahren des Wirtschaftsselbsthilfe-                                                                                                                                          Universität tätig, jetzt tritt die Han-
 vereins ein warmes Mittag- oder            1923                                                                                                                            delshochschule       dem Verein bei,
Abendessen in der Mensa erhielten.                                                                                                    Der Student Erich Kästner             der fungiert nun als Wirtschafts­
 Mothes hatte sich im April 1921            Aufgrund der Inflation verfünffacht                                                   »Sehr bald konnte ich mir für das          körper beider Studierendenschaften.
                                                                                                                                                                                                                                                                         Zimmer und Außenansicht
 gerade selbst erst für sein Studium        sich die Zahl der bedürftigen Stu-                                                    monatliche Stipendium knapp eine                                                                                                     des »Erich-Bethe-Hauses«
 an der Universität Leipzig immatri-        dierenden.                                                                            Schachtel Zigaretten kaufen. Ich             Bei den studentischen
 kuliert, als er sich schon an der stu-                                                                                           wurde Werkstudent, das heißt, ich        Abteilungsleitern
 dentischen Fürsorge beteiligte. Er         25 verschiedene Abteilungen bieten                                                    arbeitete in einem Büro, bekam als       »... führt die Tätigkeit zu einer direk-
 baute maßgeblich die so genann-            Fürsorgeleistungen an, u. a. gibt es                                                  Lohn am Ende der Woche eine ganze        ten Schädigung im Studium, das ha-
 te Mensa-­Helferschaft auf: Leipziger      eine Darlehenskasse, eine Arbeits-                                                    Aktenmappe voll Geld und musste          be ich selbst gefühlt, aber doch kann
 Studierende, die ehrenamtlich den          vermittlung, das Akademische                                                          rennen, wenn ich mir dafür was zu        ich nicht darum trauern, denn ich ha-                                                        1931
 Mensa­betrieb organisierten. Zu ih-        Dolmetscher- und Übersetzungs-                                                        essen kaufen wollte. An der Straßen­     be demgegenüber einen ungeheu-
 ren Aufgaben gehörte es neben der           büro, verschiedene Verleihangebote,                                                  ecke war mein Geld schon weniger         ren Reichtum gewonnen. Nicht nur                                                             Am 10. Mai wird das Erich-Bethe-­
 ­Essensausgabe, die anderen Mensa-         Angebote für kranke Studierende                                                       wert als eben noch an der Kasse. Es      Freude an der Zusammenarbeit mit                                                             Haus    eingeweiht – der erste
 gäste am Tisch zu bedienen und das         und es werden Privatzimmer und                                                        gab Milliarden-, ja sogar Billionen-     Gleichgesinnten, sondern auch Orga-                                                          Wohnheimneubau für Studenten
 Geschirr abzuräumen. Im Laufe der          Zimmer in Wohnheimen vermittelt.                                                      markscheine. Zum Schluss reichten        nisationsarbeit wurde mir in großem                                                          mit 50 Plätzen. Es bietet neben der
 Jahre wuchs die Helferschaft auf ­­rund                                                                                          sie kaum für eine Straßenbahnfahrt.      Maßstabe geboten. Eine große Sache                                                           Unterkunft auch Gemeinschafts-
100 ehrenamtlich arbeitende Studie-         Weil die Spenden für die Mensa zu-
                                                                                      Erich Kästner (1899-1974), der be-
                                                                                    rühmte in Dresden geborene Schrift­           Das war 1923. Studiert wurde nachts.     zu organisieren ist nicht jedem schon        1929                                            und Arbeitsräume sowie Verpfle-
 rende an. Besonderes Engagement            rückgehen, bemüht sich die soge-        steller, kam 1919 nach Leipzig, um            ... Während der Messe, ich machte        während der Studienzeit geboten,                                                             gung an. Planung und Finanzierung
                                                                                    Geschichte, Philosophie, Germanistik
 zeigte Mothes, als die Helferschaft        nannte Helferschaft     – Studieren-    und Theaterwissenschaft zu studieren.         mein Examen in Leipzig, hängten wir      man gewinnt dadurch viel für später           Der Verband der Selbsthilfeein-                hatten Jahre in Anspruch genom-
 aufs Land zog, um Lebensmittel­            de, die unentgeltlich in der Mensa      1925 promovierte er in Leipzig. Sein          uns Plakate um und verdienten uns        und ist in der Lage schon jetzt seine         richtungen, die »Wirtschaftshilfe              men.
                                                                                    Studium finanzierte er durch Gelegen-
 spenden für die Mensa einzutreiben.        arbeiten – jetzt um Lebensmittel        heitsjobs, u.a. arbeitete er für verschie-    als wandelnde Plakatsäulen ein paar      Fähigkeiten in dieser Richtung hin zu        der Deutschen Studentenschaft
 Im Gegenzug bedankte man sich mit          aus dem Leipziger Umland. Dafür         dene Redaktionen, aber auch als Adres-        Mark hinzu.«                             bestätigen.«                                 e.V.« wird in »Deutsches Studenten-             Am 15. November 1931 wird mit
                                                                                    senschreiber beim Leipziger Messeamt
 ­einem Kulturprogramm in Form von           bedankt sie sich mit Theaterauffüh-                                                  (Erich Kästner, Die chinesische Mauer,   (Universitätsarchiv Leipzig, Sign.            werk« umbenannt. Die Wirtschafts-              ­einem Festakt in der Universitäts-
                                                                                    und als Hilfsbuchhalter bei der Städti-
Theaterstücken und Gesang bei den           rungen und Bauernlehrkursen bei         schen Baugesellschaft.                        aus: Der tägliche Kram © Atrium Ver-     Phil. Fak. E 34,­Studentenwerksakte,         selbsthilfe in Leipzig nennt sich               aula das zehnjährige Bestehen des
 Bauern.                                    den spendenden Landwirten.                                                            lag AG, Zürich 1948 und T. Kästner)      Blatt 5f.)                                   ab jetzt Studentenwerk Leipzig.                 Leipziger Studentenwerkes gefeiert.

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CHRONIK DES STUDENTENWERKES LEIPZIG                                                                                                                                                                                                                                                  CHRONIK DES STUDENTENWERKES LEIPZIG

   Der Beginn eines dunk-
len Kapitels: Löschung
des Wirtschaftsselbst-
hilfevereins – bzw. ab
1929 umbenannt in
­Studentenwerk Leipzig –
 aus dem Vereinsregister.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Die Soziale Studienhilfe übernahm ­
                                                                                                                                                                                                                                                                                                im September 1949 die ehemalige
                                                                                                                                                                                                                                                                                                Bier- und Speisewirtschaft »Naumann-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                Bräu«, die als Mensa wiedereröffnet

                                             1933                                                                                                                         Kriegsschäden am Augusteum,
                                                                                                                                                                                                                                                                                                wurde. Zu DDR-Zeiten diente die
                                                                                                                                                                                                                                                                                                »Kalinin«-Mensa auch als FDJ-Jugend-
                                                                                                                                                                          Mai 1944                                                                                                              clubhaus mit Konzerten, Vorträgen und
                                             Am 1. Mai 1933 wird an der Uni­                                                                                                                                                                           1947                                     Tanz.

                                             versität der AStA aufgelöst. Der
                                             Verein Wirtschaftsselbsthilfe wird                                                                                                                                                                        Am 17.12. wird das Gesetz zur Er-
                                             zerschlagen. Die Fürsorgeeinrich-                                                                                                                                                                         richtung einer Sozialen Studienhilfe
                                             tungen werden dem »Führer der                                                    Eine Studentin absolviert                                                                                                in Sachsen als Anstalt des öffentli-
                                              Leipziger Studentenschaft« direkt                                             ihren »Kriegsdienst« in einer                                                                                              chen Rechts erlassen. Sie soll Men-
                                                                                                                            Zigarettenfabrik, 1941.
                                             unterstellt.                                                                                                                                                                                              sa, Wohnheime, Hilfsbücherei und
                                                                                                                                                                                                                                                       andere soziale Einrichtungen über-
                                               Hochschulen sollen                     1938                                                                                                                                                             nehmen und die Stipendienverga-
                                            Führerschulen werden                                                                                                                                                 1946                                  be organisieren. Neben der Essen-
                                            »Wer Not leidet, erhält einen ganzen      Die Überführung aller regionalen                                                                                                                                 versorgung ist die Organisation von
 1932                                       oder halben Freitisch. Voraussetzung      Studentenwerke in Deutschland ­                                                                                            Am 18. Januar wird die Genehmi-       Wohnraum besonders wichtig.
                                            ist dafür allerdings, dass er wissen-     ins Reichsstudentenwerk wird                                                                                               gung der Sowjetischen Militärver-
     Immer wieder haben Mitglieder des      schaftlich und charakterlich hochwer-     per Gesetz vom 6. Juli 1938 um-                                                                                            waltung zur Wiederaufnahme des          Neue Zielrichtung
     Nationalsozialistischen Deutschen      tig ist. Wer diese Bedingungen nicht      gesetzt. Die regionalen Studenten-     2. Weltkrieg                                                                        Lehrbetriebs durch die Universität   Die Soziale Studienhilfe »... ist keine    1948
     Studentenbundes (NSDStB) ver-          erfüllt und folglich von der Unterstüt-   werke werden gleichgeschaltet ­und                                                                                         veröffentlicht.                      Wohlfahrtseinrichtung, sondern
     sucht, die Arbeit der Wirtschafts-     zung ausscheidet, soll auch ruhig die     ihrer Autonomie beraubt. Förde-         Viele Studierende müssen kriegs-             1945                                                                       muss ihre Maßnahmen treffen, um            Am 21.5. konstituiert sich die Kreis-
     selbsthilfe zu stören – zum Beispiel   Universität verlassen; denn unsere        rung und Unterstützung Studieren-       unterstützende Arbeit leisten oder                                                 Ein Amt »Mensa und Beschaffung«      die Aktivierung und Erneuerung des         stelle Leipzig der Sozialen Studien-
     durch den Vorwurf angeblicher          Hochschulen sollen in Zukunft wieder      der wird jetzt nach politischen und     werden zum Kriegsdienst          ein­        Pläne zur Fortführung der Arbeit      wird eingerichtet. Es gibt drei      gesamten gesellschaftlichen Lebens,        hilfe, das Studentenwerk wird for-
     ­finanzieller Unregelmäßigkeiten.      Führerschulen sein, und dafür sind        rassenideologischen Gesichtspunk-       berufen. In den Luftangriffen                des Studentenwerkes werden            Mensen: Grassistraße, Amtsgericht,   von dem die Hochschule nur ein Teil        mell aufgelöst. Zukünftig müssen
     Jetzt verschärft sich die Lage, denn   die besten Kräfte gerade gut genug.«      ten betrieben. Das Studentenwerk       auf Leipzig werden viele Hoch­                direkt nach Kriegsende in Angriff     Tierklinik und verschiedene          ist, zu ermöglichen.«                      die einzelnen Hochschulen die so-
     bei der AStA-Wahl hat der NSDStB       (Leipziger Hochschulzeitung 1/20,         Leipzig wird aus dem Vereinsregis-     schul­gebäude zerstört         . Der Lehr­    genommen, ein paritätisch besetzter   kleinere Küchen. Täglich werden      Universitätsarchiv Leipzig, Bestand        ziale Betreuung der Studierenden
     die Mehrheit errungen.                 4. Mai 1934, S. 2)                        ter   gelöscht.                         betrieb kommt zum Erliegen.                  Beirat wird eingesetzt.               1.850 Essen gekocht.                 Studentenrat, Sign. StR 01, Bl. 24)        übernehmen.

32                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      33
CHRONIK DES STUDENTENWERKES LEIPZIG                                                                                                                                                                                                                                 CHRONIK DES STUDENTENWERKES LEIPZIG

Die DDR-Zeit
                                                                                                                                                                                                                                          Die Zentralmensa wurde 1973 eröffnet
                                                                                                                                                                                                                                        und bot neben den Speisesälen für
                                                                                                                                                                                                                                        Studie­rende auch zwei Betriebsrestau-
                                                                                                                                                                                                                                        rants für die Bediensteten und eine
                                                                                                                                                                                                                                        Mokka-Milch-Eisbar. Zu Messezeiten war
                                                                                                                Foyer und Rezeption im ehemaligen                                                                                       auf dem Campus das Pressezentrum
                                                                                                              Studentenwohnheim »Jenny Marx«                                                                                            angesiedelt und Messegäste wurden dort
                                                                                                              (heute Goethestraße 6), das während                                                                                       ebenfalls versorgt.
                                                                                                              der Leipziger Messe auch als Unterkunft
                                                                                                              für auswärtige und internationale
                                                                                                              Gäste fungierte.

                                                                                                                                                                                                                                                                Blick in die
                                                                                                                                                                                                Studentenwohnheim Straße des                                  Töpfe der Mensa
                                                                                                                                                           Studentenwohnheime in der          18. Oktober (hier um 1971), erbaut                              »Naumannbräu«
                                                                                                                                                        DDR                                   Ende der 60er Jahre in achtgeschossiger
     Schlaf- und Arbeitsraum ...                                                                               1968                                     »Also waren die Studentenheime
                                                                                                                                                                                              Plattenbauweise. Der Internatstyp
                                                                                                                                                                                              dieser Art wurde wegen seiner versetzt
                                                                                                                                                        Teil des von der SED gesteuerten      angeordneten Häuser als »Kurbelwelle«
                                                                                                                                                                                              bezeichnet.
                                                                                                               Wohnheime werden jetzt nur noch          politischideologischen Erziehungs-
                                                                                                               in Plattenbauweise errichtet. Im         programms, was bis zu peniblen
                                                                  ... sowie ein Gemeinschaftswaschraum im      Januar beginnt der Bau der Studen-       Belegungsplänen gehen konnte,                                                      Rückblick auf den Speiseplan:
                                                                Studentenwohnheim Nürnberger Straße.
                                                                Das Haus wurde Mitte der 50er Jahre erbaut;
                                                                                                               tenwohnheime in der Straße des ­         um Studenten, deren christliches                                                Es werden im Vergleich zur Gegen-
                                                                der Südflügel jedoch nie fertiggestellt.       18. Oktober    . In dem riesigen         Bekenntnis bekannt geworden war                                                 wart viel mehr Eintöpfe gekocht, viel
                                                                Nach der Sanierung und Modernisierung des      Plattenbaukomplex kommen bis zu          oder vermutet wurde tunlichst daran                                             Hülsenfrüchte und Innereien werden
                                                                Wohnheims durch das Studentenwerk
                                                                                                               2.800 Bewohner unter. Weil j­edem        zu hindern, im Studentenheim                                                    verarbeitet. Gerichte mit Schweine-
                                                                                                                                                                                               1973
                                                                Leipzig im Jahr 2004 wurde das einstige
                                                                »Bauprojekt vollendet«.                        auswärtigen Studierenden ein             zusammen zu wohnen. Doch auch                                                   bauch in unterschiedlichen Zuberei-
 1956                                                                                                          Wohnheimplatz zusteht, werden            dies ist wiederum nicht die volle                                               tungsvarianten oder Thüringer Topf-
                                                                                                               Wohnheime oftmals überbelegt.            Wahrheit. Denn unbestreitbar ist       Als Bestandteil des neuen Uni­           braten, ein Innereienragout, werden
     Die Universität, die jetzt »Karl-                                                                         Die meisten Wohnheime in Altbau-         ebenfalls, dass die DDR an ihren       versitätsgebäudekomplexes am             angeboten und gern gegessen. Es
     Marx-Universität« heißt, verfügt       1965                                                               ten werden jetzt aufgegeben.             Hochschulorten für die Studenten       Karl-Marx-Platz (heute Augustus­         gibt auch Fleischloses wie Verlorene
     inzwischen über neun Internate                                                                                                                     Heimplätze in einer für bundesdeut-    platz) wird die Zentralmensa             Eier oder verschiedene süße Speisen,
     mit rund 1.080 Plätzen in Altbauten.   Das neu gebaute Studentenwohn-                                     Im Mai bestätigt das Politbüro des       sche Vorstellungen unvorstellbar       eröffnet: Die größte Leipziger Men-      ein bewusst eingesetztes vegetari-
 1956 kommt das neu errichtete              heim »Jenny Marx«     mitten im                                    ZK der SED den Bebauungsplan             großen Zahl zur Verfügung stellte.«    sa verfügt auf zwei Etagen über          sches oder veganes Angebot ist aber
     Studentenwohnheim in der               Zentrum in der Goethestraße 6                                      des Leipziger Karl-Marx-Platzes          (Hans Joachim Meyer, Sächsischer       1.250 Tischplätze und über ver-          nicht üblich.                              Der Zentralmensa war sogar eine
     Nürnberger Straße      dazu, dort      wird eröffnet – hier hat das Studen-                               einschließlich des Abrisses der          Staatsminister für Wissenschaft und    schiedene Speisesäle und Restau-         (Gerald Hoffmann, Mitarbeiter            eigene Fleischerei angegliedert, was
                                                                                                                                                                                                                                                                                 sie im Speiseplan in Bezug auf die
     ziehen Medizinstudenten ein, heute     tenwerk Leipzig seit Ende 1995                                     Paulinerkirche und aller noch vor-       Kunst, in »10 Jahre Studentenwerk      rants, darunter eine Mokka-Milch-        des Studentenwerkes Leipzig im           »Versorgung mit Fleisch« in eine etwas
     gehört es zum Studentenwerk.           seinen Sitz.                                                        handenen Universitätsgebäude.           Leipzig«, Leipzig 2001)                 bar und eine »Rektoren-Klause«.         Interview mit T. Prüwer, 2021)           bessere Lage versetzte.

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CHRONIK DES STUDENTENWERKES LEIPZIG                                                                                                                                                                                                                                               CHRONIK DES STUDENTENWERKES LEIPZIG

                                                                                                                                                                      Von der Wendezeit
                                                                                                                                                                      bis heute

  Christiane Claus war die erste Geschäfts-
führerin des Studentenwerkes Leipzig;
hier 1996 mit dem damaligen Sächsischen
Wissenschaftsminister Prof. Hans-Joachim
Meyer bei der Wiedereröffnung des Studen-
tenwohnheims Straße des 18. Oktober nach
Sanierung.
                                                                                                                                                                                                                                                                             Das Wohnheim Tarostraße und eins der Zimmer vor der
                                                                                                                                                                                                                                                                          Sanierung. Das Wohnheim wurde 1991 – nur kurz nach der
                                                                                                                                                                                                                                                                          Wiedergründung des Studentenwerkes am 1. Juli – als erstes
                                                                                                                                                                                                                                                                          saniert und bildete damit den Auftakt für die in den Folge-
                                                                                                                                                                                                                                                                          jahren durchgeführten Sanierungen und Modernisierungen

 1989
                                                                                                                                                                                                                                                                          aller Wohnheime des Studentenwerkes.

                                                                                                                             Die Mehrfachbelegung eines Wohn-
                                                                                                                           heimzimmers mit zwei bis sechs Betten      1991                                   seine selbstständige wirtschaftliche
     Erste Informationsgespräche zur                                                  Ein neues Studentenwerk wird         sowie die damit verbundene Nutzung                                                Tätigkeit auf, Sitz ist das Universi-
                                                                                                                           von Gemeinschaftswaschräumen und
     Einrichtung von Strukturen ver-                                               aufgebaut                                                                          Das Studentenwerk Leipzig wird         tätshochhaus am Augustusplatz.
                                                                                                                           -küchen war während der DDR-Zeit
     gleichbar mit denen der alten                                                 »Über Nacht sollten soziale Einrich-    üblich. Mit den Sanierungen zu Beginn      am 1. Juli wiedergegründet. Noch       Die Zahl der zu betreuenden Stu-
     Bundes­länder finden bereits im                                               tungen entstehen, von denen Gesetz-     der 90er Jahre passte man sich mit einer   vor der Studentenwerksgründung         dierenden beträgt 18.859, die Zahl
     Dezember statt. In Leipzig gibt es        1990                                geber, Beteiligte und Nutzer nur
                                                                                                                           einfachen Doppelbelegung der Wohn-
                                                                                                                           heimzimmer den damaligen Wünschen          ist das BAföG am 1.1. auch für die     der Beschäftigten, die aus den ein-        Probleme nach der
     zu diesem Zeitpunkt die Studien­                                              vage Vorstellungen hinsichtlich         der Studierenden an.                       neuen Bundesländer in Kraft getre-     zelnen Hochschulen kommen, liegt        Neugründung                                beitet sich in diesem Feld (...) sehr
     einrichtungen Karl-Marx-Universität,      Eine am 18. September vom           Funktio­nalität und Größe hatten.«                                                 ten. Erste Geschäftsführerin wird      bei über 500.                           »Die Studenten brauchten Verbesse-         bald eine Führungsposition, und
 Technische Hochschule, Handels-               Ministerrat der DDR erlassene       »Es war spannend, Sachen aus­zu-                                                   Christiane Claus.                                                              rungen, sie hausten in einem nicht im-     dies nicht allein wegen guter Voraus-
     hochschule, Deutsche Hochschule           Verordnung sieht die Errichtung     probieren und im Zweifel eben zu                                                                                          Die erste Wohnheimsanierung             mer mitteleuropäischem Standard an-        setzungen im Baubestand: Ohne
     für Körperkultur, Pädagogische            von Studentenwerken in den          korri­gieren. Wenn etwas machbar                                                   Zum Stichtag am 1.7. werden die        startet in der Tarostraße   ; in den    gepassten, zum Lernen und Arbeiten         tüchtige Leute geht nichts. (…) Die
     Hochschule, Hochschule für Grafik         neuen Bundesländern vor. Auf        schien, haben wir es einfach gemacht.                                              ­jeweiligen Sozial- und Wirtschafts-   Folgejahren saniert das Studen­ten­     ungeeigneten Wohnheimumfeld. (…)           Fortschritte waren mit Händen zu
     und Buchkunst, Hochschule für             dieser Grundlage werden im Zuge     Es gehörte Mut zum Risiko dazu.«                                                   einrichtungen der Hochschulen mit      werk mithilfe von staatlichen           Geld war in diesen ersten Jahren nicht     greifen.«
     Musik, Theaterhochschule und              der Wiedervereinigung in den fünf   (Christiane Claus, erste Geschäfts-                                                den dazugehörigen Beschäftigten        Projekt­zuschüssen zunächst             das Problem und so begann ein an-          (Harald Noeske, von 1990 bis 2000
     Institut für Literatur. Alle hatten ei-   neuen Bundesländern zwölf           führerin des Studentenwerkes in                                                    ins Studentenwerk überführt, dazu      schwerpunktmäßig die Studenten-         derer Wettbewerb: Wer ist der Erste        Referatsleiter im Sächsischen
     gene Abteilungen, die die Fürsorge-       Studentenwerke entsprechend         »10 Jahre Studentenwerk Leipzig«,                                                  gehören 7 Mensen, 28 Cafeterien,       wohnheime. Für die Zentralmensa         mit der Präsentation spruchreifer Sa-      ­Staatsministerium für Wissenschaft
     aufgaben (Wohnen, Mensabetrieb)           den Studentenwerken in den alten    Leipzig 2001 und im Interview mit                                                  56 Wohnheime und Wohnhäuser.           wird als erste­Investition eine Spül-   nierungsprojekte, wer ist der Beste in     und Kunst, in »10 Jahre Studenten-
     für ihre Studierenden organisierten.      Bundesländern eingerichtet.         T. Prüwer, 2021)                                                                   Das Studentenwerk nimmt damit          anlage für 1 Million DM angeschafft.    der Investitionsplanung. Leipzig erar-     werk Leipzig«, Leipzig 2001)

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