1071 2021 95O JAHRE KIRCHWEIHE SANKT AURELIUS HIRSAU - Feiern Sie mit uns

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1071 2021 95O JAHRE KIRCHWEIHE SANKT AURELIUS HIRSAU - Feiern Sie mit uns
1071 – 2021
95O JAHRE KIRCHWEIHE
SANKT AURELIUS HIRSAU
    Feiern Sie mit uns

    www.calw.de/950jahre-aurelius
1071 2021 95O JAHRE KIRCHWEIHE SANKT AURELIUS HIRSAU - Feiern Sie mit uns
1071 – 2021
95O JAHRE KIRCHWEIHE
SANKT AURELIUS HIRSAU
 Das Hirsauer Kloster St. Aurelius
 Seite 03 – 07
 Veranstaltungsübersicht
 Seite 08 – 09
 Kirchweihe St. Aurelius 1071
 Seite 10
 Festwoche zum Weihejubiläum
 Seite 11
 Veranstaltungen im Jubiläumsjahr
 Seite 12 – 29
 Führungen
 Seite 30 – 33
 Neuere Publikationen zum Kloster Hirsau
 Seite 34
 Hinweise und aktuelle Informationen
 Seite 35

                                           Der Aurelius-
                                           schrein Hirsau
                                           © Günter Beck
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DAS HIRSAUER
KLOSTER ST. AURELIUS

A     ls vor 30 Jahren unter reger Anteilnahme der Öffentlich­
      keit das neunhundertjährige Jubiläum der Weihe der
Hirsauer Peter-und-Paul-Klosterbasilika begangen wurde, war
der Fokus der Festjahr-Feierlichkeiten auf das „neue“ Hirsauer
Benediktiner-Kloster westlich der Nagold gerichtet. Dort hatte
sich ja mit Abt Wilhelms Bau von Basilika und Kloster die Be­
deutung und Wirkkraft der von ihm initiierten und durchge­
führten Klosterreform in beeindruckender Weise manifestiert.

D     er Ausgangspunkt dieser historisch wie gleichermaßen
      gesellschaftlich und spirituell bedeutsamen Bewegung lag
jedoch auf der östlichen Nagoldseite. Hier begann 1071 unter
Abt Wilhelm durch die Wiedererrichtung des um 830 er­
richteten und im Zerfall befindlichen St. Aurelius-Klosters die
entscheidende Ära, die das Reformzentrum Hirsau zu einem
kirchlichen wie politischen Dreh- und Angelpunkt werden ließ.

Die Aureliuskirche in Hirsau                         © Günter Beck

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Die Aureliuskirche in Hirsau                      © Günter Beck

D     iesen für die Hirsauer Reform markanten Zeitpunkt der
      Wiederweihe der Aurelius-Klosterkirche vor 950 Jahren,
nach dem Hirsauer Codex am 4. September 1071, nimmt das
Jubiläumsjahr 2021 in seinen Erinnerungsblick: Denn von
nun an betreibt Abt Wilhelm aktiv die Umsetzung clunia­
zensischer Reform-Ideen durch die modifizierte Übernahme
der „Consuetudines Cluniacenses“ (cluniazensische Gewohn­
heiten) im Schwarzwaldkloster Hirsau. Die Korrespondenz
zwischen den Äbten Hugo von Cluny und Wilhelm von
Hirsau belegt, dass weder die wörtliche Übernahme noch die
rein formale Nachahmung der cluniazensischen Bestimmungen
angestrebt wurde. Vielmehr zeigt sich, wie behutsam, groß­
zügig sowie den politischen, geographischen und regionalen
Gegebenheiten Rechnung tragend bei der Einführung des
Reform-Gedankenguts in Hirsau vorge­gangen wurde.

Z    entraler Punkt der Reformbewegung, wie in den
     „Constitutiones Hirsaugienses“ schriftlich erfasst,
ist die Reform nach innen und außen. So wie Cluny soll
auch das Hirsauer St. Aurelius-Kloster durch die Einhal­
tung einer strengen Klosterordnung und die Betonung von
Gebet und Gottesdienst dem ursprünglichen Anliegen der

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Benediktiner­regel gerecht werden. Dieser neue Geist muss
sich jedoch einen Raum schaffen, in dem er wirksam werden
kann. So heißt das Schlagwort jener Zeit „libertas“ (Freiheit),
präziser „libertas monastica“ (mönchische Freiheit), die sich
gegen Stifterwillkür und gegen die Territorialmacht lokaler
Potentaten mit ihrem Einfluss auf Abts-Ernennungen bzw.
-Absetzungen, gleichermaßen jedoch auch gegen die Bischö­
fe in ihrem Machtanspruch gegenüber den Klöstern richtet.
Insbesondere das dem Jahre 1075 zugeschriebene „Hirsauer
Formular“ dokumentiert in eindrücklicher Weise diese von
Hirsau ausgehende Freiheits-Reformbewegung.

D      urch seine Positionierung als neues europäisches Reform­
       zentrum sind zahlreiche Klostereintritte in Hirsau zu ver­
zeichnen, erstmals auch aus dem niederen Adel bzw. der großen
Schar der einfachen Bevölkerung (Hirsauer „Bärtlinge“). Das
Aufblühen Hirsaus macht den Neubau eines großen Klosters
notwendig: das eingangs genannte Kloster St. Peter und Paul.
Dieses neue Kloster ermöglicht durch seine Gestaltung, seine
Bauordnung und seinen architektonischen Formenschatz die
jetzt als „Hirsauer Reform“ bezeichnete Neuordnung und hat sie
sozusagen „materialisiert“ der Gegenwart hinterlassen.

St. Peter und Paul                                         © Privat

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Die Rohlf-
                                            Orgel in der
                                            Aureliuskirche
                                            © Günter Beck

N     eue Klöster Hirsauer Observanz werden im Reich ge­
      gründet, bestehende Klöster übernehmen die Hirsauer
Reform, zahlreiche Hirsauer Konventualen werden als Äbte
in andere Klöster oder auf Bischofsstühle berufen. Eine
eigene Kongregation, einen Hirsauer Verband im stringen­
ten Sinne – wie vordem Cluny – aufzubauen, hat Wilhelm
offensichtlich nicht betrieben.

D     ie bedeutende Rolle, die Hirsau darüber hinaus auch
      im so genannten Investiturstreit und bei der Grego­
rianischen Kirchenreform spielte, hängt wesentlich mit der
Person Abt Wilhelms zusammen. 1069 wurde er – der bis­
herige Prior in der Regensburger Reichsabtei St. Emmeram
– als Abt nach Hirsau berufen, um die von Papst Leo IX.
an seinen Neffen Graf Adalbert II. von Calw ausgesprochene
Ermahnung zu realisieren, das Nagoldtalkloster mit den
Reliquien des armenischen Bischofs Aurelius wieder in
einen würdigen Stand zu versetzen.

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J  üngere und jüngste Forschungen zu Abt Wilhelm, dem
   archäologischen Bestand der Aureliuskirche und dem
Kloster St. Peter und Paul sowie zur historischen und kul­
turellen Bedeutung der Hirsauer Klostergeschichte lassen
gegenwärtig die Zahl der Publikationen über Hirsau deut­
lich wachsen. Nicht zuletzt die europäische Dimension der
aus der Hirsauer Reform bis auf unsere Zeit überkommenen
Werte – Trennung von Kirche und Staat, Laien in Kloster
und Kirche, europäisches Arbeitsethos – tragen hierzu bei.

I n den Blick kann dazu auch das Statement des ehemaligen
  Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg Erwin
Teufel genommen werden. Aus seiner Festrede unter dem
Titel „Cluny-Hirsau-Europa“ am 11. Juni 2010 in Bad
Lieben­zell sei hier sinngemäß wiedergegeben: „Ich glaube,
die Wenigsten von uns“, und er schließt sich ausdrücklich
dabei mit ein, „wissen um die volle Dimension der Hirsauer
Reform für unsere Gegenwart, für Religionsfreiheit, Tren­
nung von Kirche und Staat und um ihre Bedeutung als
substantielles Wurzelwerk für unser heutiges Europa.“

V    ielleicht kann ja das Festjahr 2021 mit seinen viel­
     fältigen Glanzpunkten – geplant und organisiert von
Stadt und Landkreis Calw, von staatlichen Institutionen, der
Hirsauer katholischen und evangelischen Kirchengemeinde
sowie dem Verein „Freunde Kloster Hirsau e.V.“ – ein wenig
zur Minderung des genannten Defizits beitragen.

                 Dr. Klaus-Peter Hartmann

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VERANSTALTUNGEN IM JAHR 2021
 SONNTAG 18.04.2021 BIS SONNTAG 08.08.2021                  Seite 12
AUSSTELLUNG
Licht aus dem Osten: Ikonen als Himmelsfenster in unsere Welt
Klostermuseum

 SONNTAG | 13.06.2021                                       Seite 13
KONZERTREIHE SANKT AURELIUS
Musikalische Opfergaben von Johann Sebastian Bach
und Giovanni Paolo Tomesini
19.00 Uhr | Aureliuskirche

 SONNTAG | 27.06.2021                                       Seite 14
STUNDE DER ORGELMUSIK
Von Bach durch die Klassik zu Mendelssohn
19.00 Uhr | Aureliuskirche

 SAMSTAG | 17.07.2021                                       Seite 15
VORTRAG | Peter Schlang
950 Jahre St. Aurelius –
ein spiritueller Kraftort im Dekanat Calw
10.30 Uhr | Aureliuskirche

 SONNTAG | 18.07.2021                                       Seite 16
KONZERTREIHE SANKT AURELIUS
Klangpantomime – Luigi Boccherini und sein Zeitgenossen
19.00 Uhr | Aureliuskirche

 MITTWOCH 25.08.2021 BIS SONNTAG 31.10.2021                 Seite 17
AUSSTELLUNG
„Aurelius-Vita“ und „Armenische Nachtigall“
Klostermuseum | Vernissage: 25.08.2021| 20.00 Uhr | Aureliuskirche

 MITTWOCH | 08.09.2021                                      Seite 18
VORTRAG | Dr. Michael Kessler
Das Werk Otto Herbert Hajeks in der Aureliuskirche
19.30 Uhr | Aureliuskirche

 SONNTAG | 19.09.2021                                       Seite 19
STUNDE DER ORGELMUSIK
Variatio delectat
19.00 Uhr | Aureliuskirche

 FREITAG | 24.09.2021                                       Seite 20
FESTKONZERT DER AURELIUS SÄNGERKNABEN CALW
Os justi – Der Mund des Gerechten tut Wahrheit kund
19.00 Uhr | Aureliuskirche

 SAMSTAG | 25.09.2021                                       Seite 21
Hirsauer Vesperliturgie
18.00 Uhr | Aureliuskirche

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SONNTAG | 26.09.2021                                         Seite 22
Festgottesdienst mit Abt Markus Eller OSB
von der Benediktinerabtei Scheyern
10.00 Uhr | Aureliuskirche

 SONNTAG | 03.10.2021                                         Seite 23
FESTVORTRAG | Prof. Wolfgang Urban
Abt Wilhelm und Hirsaus welthistorische Bedeutung
19.30 Uhr | Aureliuskirche

 SAMSTAG | 16.10.2021                                         Seite 24
KONZERTREIHE SANKT AURELIUS
Heinrich Ignaz Franz von Biber,
Die Rosenkranzsonaten, Teil 1
20.00 Uhr | Aureliuskirche

 SONNTAG | 17.10.2021                                         Seite 24
KONZERTREIHE SANKT AURELIUS
Heinrich Ignaz Franz von Biber,
Die Rosenkranzsonaten, Teil 2
19.00 Uhr | Aureliuskirche

 MITTWOCH | 03.11.2021                                        Seite 26
VORTRAG | Dr.Diradur Sardaryan, Armenisch-Apostolische Kirche Württemberg
Die Armenisch-Apostolische Kirche –
die älteste Kirche der Welt
19.30 Uhr | Aureliuskirche
 SONNTAG | 07.11.2021                                         Seite 26
Gottesdienst mit dem armenischen Bischof in Deutschland
und Weihe einer Aurelius-Ikone
10.00 Uhr | Aureliuskirche

 SONNTAG | 14.11.2021                                         Seite 27
KONZERTREIHE SANKT AURELIUS
Peter Waldner spielt Bachs Goldbergvariationen
19.00 Uhr | Aureliuskirche

 FREITAG | 19.11.2021                                         Seite 28
VORTRAG | Dr. Klaus Graf
Konrad von Hirsau/Peregrinus
20.00 Uhr | Kursaal Hirsau

 EIN SONNTAG IM SOMMER ODER HERBST 2021                       Seite 29
BYZANTINISCHE MARIENVESPER
Hymnos Akathistos – Meditativer Gesang des Christlichen Ostens
18.00 Uhr | Aureliuskirche

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1071 2021 95O JAHRE KIRCHWEIHE SANKT AURELIUS HIRSAU - Feiern Sie mit uns
KIRCHWEIHE ST. AURELIUS 1071

                                  1071
   Im zweiten Jahr von Wilhelms Abbatiat, in der neunten
 römischen Indiktion, am Vortage der Nonen des September
 (4. September), wurde die Kirche des hl. Aurelius, die durch
den Grafen Adalbert zehn Jahre zuvor, wie wir berichtet haben,
begonnen und durch die Mithilfe der Mönche endlich vollendet
worden war, in Anwesenheit des Gründers selbst und des Herrn
 Abtes zu Ehren des hl. Apostelführers Petrus und des Bischofs
 Aurelius von neuem geweiht, und zwar durch den Bischof von
Speyer – den Ortsbischof – mit den zu diesem Anlass erforder­
            lichen und ge­wohnten Feierlichkeiten.

Trithemius, Johannes (1690): Annales Hirsaugienses, Band I, St. Gallen, S. 230
                 Deutsche Übersetzung: Siegfried Budack

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FESTWOCHE ZUM WEIHEJUBILÄUM

FREITAG | 24.09.2021
 19.00 Uhr | Aureliuskirche

FESTKONZERT DER AURELIUS SÄNGERKNABEN CALW
OS JUSTI – DER MUND DES
GERECHTEN TUT WAHRHEIT KUND
Siehe Seite 20

SAMSTAG | 25.09.2021
 18.00 Uhr | Aureliuskirche

HIRSAUER VESPERLITURGIE
Siehe Seite 21

SONNTAG | 26.09.2021
 10.00 Uhr | Aureliuskirche

FESTGOTTESDIENST ZUM 950. JAHRES­­
TAG DER WEIHE DER AURELIUS­
KIRCHE AM 4. SEPTEMBER 1071
Siehe Seite 22

SONNTAG | 03.10.2021
 19.30 Uhr | Aureliuskirche

FESTVORTRAG VON PROF. WOLFGANG URBAN
ABT WILHELM UND HIRSAUS
WELTHISTORISCHE BEDEUTUNG
Siehe Seite 23

                              11
Au s s te l l u n g

SONNTAG 18.04.2021 BIS SONNTAG 08.08.2021
 Klostermuseum

LICHT AUS DEM OSTEN:
IKONEN ALS HIMMELSFENSTER IN
UNSERE WELT
Russische Ikonen aus dem 14. bis zum 19. Jahrhundert.
„Eine Ikone ist gemaltes Wort, ins
Bild gesetzte Heilige Schrift. Eine
Ikone ist ein Fenster, durch das der
Himmel in unsere Welt scheint.“
Der Heilige Aurelius, als armeni­
scher Bischof aus dem 4. Jahrhun­
dert Patron des Klosters St. Aure­
lius, öffnet noch heute die Tür für
einen lebendigen Blick nach Osten,
woher die ältesten christlichen
Traditionen stammen. Dieser Blick
wird durch die reichhaltige private
Sammlung russischer Ikonen der
Familie Niethammer, welche im
Klostermuseum erstmals in dieser
Zusammensetzung zu sehen sein
wird, eindrucksvoll illustriert und
unterstrichen. Die Sammlung
stellt ein herausragendes Zeugnis
der spirituellen Erfahrung des                          © Reiner Niethammer
christlichen Ostens vom ausge­
henden 13. Jahrhundert bis ins 19. Jahrhundert dar und lädt zur Reflexion
unseres eigenen christlichen Erbes ein.
                         Die ursprünglich ab 18. April im Klostermuseum
                         Hirsau vorgesehene Ausstellung wird eröffnet,
                         sobald die Corona-Lage und die entsprechenden
                         gesetzlichen Regelungen die Öffnung der Museen
                         zulassen. Dann wird auch die als Vernissage vor­
                         gesehene feierliche Eröffnungsveranstaltung in
                         der Aureliuskirche nachgeholt, bei der u. a. der
                         Sammler Reiner Niethammer zu Wort kommen
                         wird. Ein geführter Rundgang durch die Ausstel­
© Reiner Niethammer
                         lung wird sich anschließen.
Bitte beachten Sie dazu auch die Homepage www.calw.de/950jahre-aurelius
und die Tagespresse!

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Ko n ze r t re i h e S a n k t Au re l i u s

SONNTAG | 13.06.2021
 19.00 Uhr | Aureliuskirche

MUSIKALISCHE OPFERGABEN VON
JOHANN SEBASTIAN BACH UND
GIOVANNI PAOLO TOMESINI
Linde Brunmayr-Tutz und Johann Sonnleitner konzertieren
am 13. Juni in St. Aurelius
Mit der Komposition des «Musikali­
schen Opfers» stellte sich Johann
Sebastian Bach einer ungewöhnlichen
Herausforderung. Laut Überliefe­
rung hatte der musikalisch gebildete,
flötenspielende und in einem netten
Stil komponierende Preussen-König
Friedrich II. dem «alten Bach» bei sei­
nem Potsdamer Besuch die Aufgabe
gestellt, über ein vom König gegebenes Thema aus dem Stegreif eine sechsstimmi­
ge(!) Fuge zu improvisieren. Bei aller Improvisationskunst hatte der Meister sich
nicht im Stande gesehen, diesen Wunsch ohne Vorbereitung zu erfüllen, sondern
entwickelte aus dem Königsthema zur Zufriedenheit aller Anwesenden spontan
eine «nur» drei-stimmige Fuge. Da er aber dem Monarchen die gestellte Aufgabe
nicht schuldig bleiben wollte, arbeitete er das Königsthema sofort nach seiner
Rückreise nach Leipzig nach allen Regeln der Kunst aus und widmete es als «Mu­
sikalisches Opfer» dem König. Wie dieser darauf reagierte, ist nicht überliefert.
Das Königsthema mit seinem markanten, zuerst stolz aufsteigenden und
dann jäh abstürzenden Themenkopf hat nicht nur Bach zum Wunderwerk
seines «Musikalischen Opfers» herausgefordert. Auch spätere Komponisten
wie Winfried Michel, der unter diesem Namen Musik in einem zeitgenös­
sischen Stil komponiert und andererseits unter dem Künstlernamen Gio­
vanni Paolo Tomesini die Ausdrucksmittel eines historischen Stils bis an
ihre Grenzen ausschöpft, ließen sich von diesem Motiv inspirieren.
Auch Bachs einzige Partita für Flöte solo, heute ein Glanzstück des Flöten­
repertoires, gab und gibt verschiedene Rätsel auf. Erhalten ist sie nicht
im Autograph, sondern in einer frühen Abschrift aus Bachs Köthener
Hofkapellmeister-Zeit, in der auch die Solo-Suiten für Streichinstrumente
entstanden sind. Auch sie war für Tomesini eine willkommene Inspiration
zu einer Hommage an den Genius Bach.
Mögen die «Musikalischen Opfergaben» von den Hirsauer Musikfreunden
freundlicher und großmütiger angenommen werden als einst die Bach’­
schen von Friedrich dem Großen.

       Karten zum Preis von 15 €, ermäßigt zu 10 €, gibt es ab 18 Uhr an
       der Abendkasse.

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S t u n d e d e r O rg e l m u s i k

SONNTAG | 27.06.2021
 19.00 Uhr | Aureliuskirche

VON BACH DURCH DIE KLASSIK
ZU MENDELSSOHN
mit Ludger Lohmann
Einer der profiliertesten Konzertorganisten Baden-Württembergs und
Professor für Orgelspiel wird sein im letzten Jahr wegen Corona leider aus­
gefallenes Konzert an diesem letzten Junisonntag nachholen.
Zwischen zwei Choralbearbeitungen von J. S. Bach und der vierten Sonate
Felix Mendelssohn-Bartholdys stehen zwei selten zu hörende Werke der
Klassiker Mozart und Beethoven, die eigentlich für mechanische Orgeln in
Musik-Uhren geschrieben worden sind. Zudem erklingt als Zentrum des
abwechslungsreichen Konzerts die Orgel-Adaption eines Flötenkonzerts
des Beethoven-Altersgenossen Christian Heinrich Rinck.

       Der Eintritt zu den Stunden der Orgelmusik ist frei.
       Spenden zur Deckung der Kosten werden erbeten.

© Palmer Project
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Vo r t ra g

SAMSTAG | 17.07.2021
 10.30 Uhr | Aureliuskirche

950 JAHRE ST. AURELIUS –
EIN SPIRITUELLER KRAFTORT IM
DEKANAT CALW
Vortrag und Führung durch die Aureliuskirche mit Peter
Schlang, langjähriger Kirchenführer, Mitglied des Kirchen-
gemeinderats der Katholischen Kirchengemeinde Bad Lieben-
zell-Hirsau und Vorsitzender der Katholischen Erwachsenen-
bildung Nördlicher Schwarzwald e.V.

                                            St. Aurelius
                                            © Stadt Calw

St. Aurelius und
das Kloster­
museum Hirsau
© Mike Wunderlich

                              15
Ko n ze r t re i h e S a n k t Au re l i u s

SONNTAG | 18.07.2021
 19.00 Uhr | Aureliuskirche

KLANGPANTOMIME –
LUIGI BOCCHERINI UND SEINE
ZEIT­GENOSSEN
Konzertreihe Sankt Aurelius wartet am 18. Juli mit ungewöhn-
licher Besetzung auf
Die Konzertreihe Sankt Aurelius wird Sonntag, dem 18. Juli um 19 Uhr mit
dem Programm „Klangpantomime – Luigi Boccherini und seine Zeitge­
nossen“ fortgesetzt. Die Cellisten Dmitri Dichtiar und Pavel Serbin sowie
der Lautenist und Barock-Gitarrist Thorsten Bleich, alle erstmals in Hirsau
zu Gast, werden dann Sonaten für Violoncello und ein Bassinstrument
aus der frühen Klassik zu Gehör bringen. Alle drei Komponisten, neben
Boccherini (1743 – 1805) sind dies der italienische Komponist Giovanni
Battista Cirri (1724 – 1808) und sein österreichischer Kollege Joseph von
Eybler (1765 – 1846), waren zu ihrer Zeit selbst weithin berühmte Cellisten,
kannten also die Anforderungen und Möglichkeiten ihres Instruments und
schufen dafür entsprechende Bravourstücke.
Auch die fünf beim Hirsauer Konzert zu hörenden Sonaten sind Glanz­
stücke der Celloliteratur und versprechen einen außergewöhnlichen und
höchst unterhaltsamen Konzertabend aus der Frühzeit der Klassik. Zur
guten Unterhaltung wie zur fachgerechten Information wird nicht zuletzt
der Umstand beitragen, dass der Abend als Gesprächskonzert angelegt ist.
Dabei wird Dmitri Dichtiar die musikalisch-kulturellen Hintergründe des
Schaffens von Boccherini, wie etwa die Tradition der Commedia dell‘arte,
die Barock-Oper und die Wiener Ballett-Pantomime, beleuchten.

      Karten zum Preis von 15 €, ermäßigt zu 10 €, gibt es ab 18 Uhr an
      der Abendkasse.

                                                       © Manuela Timpe-Bleich
                                     16
Au s s te l l u n g

                                                         © Udo Würtenberger

MITTWOCH 25.08.2021 BIS SONNTAG 31.10.2021
 Klostermuseum
 Vernissage: 25.08.2021 | 20.00 Uhr | Aureliuskirche

„AURELIUS-VITA” UND
„ARMENISCHE NACHTIGALL”
Holzschnitt-Zyklen von Udo Würtenberger
Der Berliner Holzschneider Udo Würtenberger hat die „Aurelius-Vita“,
d. h. die mittelalterliche Nacherzählung des Lebens und Werks des Patrons
und Namensgebers des ersten und zweiten Hirsauer Klosters, in An­
lehnung an die mittelalterliche Buchmalerei mit Farbholzschnitten ver­
sehen und als Buch-Unikat gestaltet.
Außerdem zeigt der Künstler, der lange Jahre in Calw gewirkt und in
Hirsau gelebt hat, in der Ausstellung eine weitere Arbeit, die er für das
950-jährige Jubiläum der Weihe der Aureliuskirche angefertigt hat. Hier­
bei handelt es sich um die „Die armenische Nachtigall“, eine Sammlung
von Liebesgedichten des armenischen Dichters Nahabed Kutschak aus
dem 16. Jahrhundert. Kutschak, gestorben 1572, ist einer der ältesten und
bekanntesten Volkssänger (Aschugh) Armeniens. Ganz in der orientalischen
Tradition lebendig, besingen seine Verse die Liebe und die Schönheit der
Frauen und Mädchen und klagen im Schmerz unerwiderter Liebe.

      Die Vernissage zu dieser Ausstellung findet am 25. August um
      20.00 Uhr in der Aureliuskirche statt.

                                    17
Vo r t ra g

MITTWOCH | 08.09.2021
 19.30 Uhr | Aureliuskirche

DAS WERK OTTO HERBERT HAJEKS
IN DER AURELIUSKIRCHE
Vortrag innerhalb der Reihe „Dialog Sankt Aurelius“
                                              Als man nach dem zweiten
                                              Weltkrieg daran dachte, die
                                              Aureliuskirche zu neuem
                                              Leben zu erwecken und als
                                              Raum für Gottesdienste
                                              und Veranstaltungen zu re­
                                              habilitieren, gab es zunächst
                                              auch Überlegungen, die
                                              ehemalige Klosterkirche als
                                              Ganzes wiederaufzubauen.
                                              Diese Möglichkeit wurde
                                              aus verschiedenen Gründen
                                              verworfen. Stattdessen ent­
                                              schloss man sich, die Kirche
                                              als Torso zu erhalten und
© Günter Beck                                 behutsam zu ergänzen.
Für die dafür nötige Restaurierung und Ergänzung der wichtigen Ostwand
der Kirche wurde Otto Herbert Hajek gewonnen, ein aus Böhmen stam­
mender junger Bildhauer und Maler. Er gestaltete die heute für die Kirche
so stilprägende Relief-Wand und schuf auch die meisten sakralen bzw.
liturgischen Ausstattungsgegenstände der „neuen“ Kirche.
Mit Michael Kessler, promovierter Theologe und Kulturwissenschaftler und
langjähriger Vorsitzender des Kunstvereins und Mitglied der Kunstkom­
mission der Diözese Rottenburg-Stuttgart, wird ein ausgewiesener Kenner
des Hajek‘schen Oeuvres an diesem Abend die Kunstwerke und Gebrauchs­
gegenstände in der Aureliuskirche vorstellen und die Hintergründe ihrer
Entstehung schildern. Dabei wird der Referent auch auf die Kirchenfenster
Wilhelm Geyers eingehen, die zusammen mit den Werken Otto Herbert
Hajeks der Kirche ihre unverwechselbare Prägung und Atmosphäre ver­
leihen.
Interessant wird dieser Abend auch durch die Anwesenheit von Urban Ha­
jek, dem Sohn und Nachlassverwalter des Bildhauers, der sich im anschlie­
ßenden Publikumsgespräch zu Wort melden wird.

                                    18
S t u n d e d e r O rg e l m u s i k

SONNTAG | 19.09.2021
 19.00 Uhr | Aureliuskirche

VARIATIO DELECTAT
mit Dieter Weitz
Die große Mode der späten Renaissance und des Barocks war es, Variatio­
nen über populäre Melodien oder auch charakteristische Harmonie- und
Rhythmusfolgen der Tanzmusik zu spielen bzw. – meist – zu improvisieren.
Es konnten aber auch Zitate aus liturgischen Gesängen verarbeitet werden.
In diesem Konzert wird ein Kaleidoskop dieser Möglichkeiten ausgebreitet
– von John Bulls „In Nomine“-Bearbeitungen des elisabethanischen Eng­
land über italienische Tanzvariationen bis hin zu einer der groß angelegten
Choralpartiten Johann Sebastian Bachs.

      Der Eintritt zu den Stunden der Orgelmusik ist frei.
      Spenden zur Deckung der Kosten werden erbeten.

                                                                    © Privat
                                    19
Festkonzer t der Aurelius Sänger­k naben

FREITAG | 24.09.2021
 19.00 Uhr | Aureliuskirche

OS JUSTI – DER MUND DES
GERECHTEN TUT WAHRHEIT KUND
Europäische Kirchenmusik von               Aurelius Sängerknaben Calw
der Gregorianik bis zur Gegenwart          Leitung: Bernhard Kugler
Die bekannte Motette „Os justi“ von Anton Bruckner steht thematisch im
Mittelpunkt des Festkonzertes zur 950-Jahrfeier der Weihe der Aureli­
uskirche, der Kirche des ehemaligen Klosters Sankt Aurelius. Der öster­
reichische Komponist hat dieses Graduale zum Aurelius-Fest in seiner
eigenen Tonsprache unter Rückbesinnung auf mittelalterliche und barocke
Kompositionstechniken zu einer Besonderheit der katholischen Kirchen­
musik gemacht. Um dieses Werk gruppieren sich Kompositionen aus ver­
schiedenen Epochen und verschiedenen Regionen Europas, beginnend mit
dem mittelalterlichen gregorianischen Introitus „Statuit eius“über Werke
der Barockzeit und Romantik bis hin zu zeitgenössischen Kompositionen
von Joseph Phibbs und Javier Busto.
Diese Werkauswahl folgt liturgisch dem Ablauf einer festlichen Messfeier,
wie sie sowohl in Sankt Aurelius als auch später in der Peter-und Pauls-Ba­
silika an allen großen Festen üblich war. Außerdem spiegelt sie eindrucks­
voll den europäischen Charakter des benediktinischen Mönchtums im
Allgemeinen wie des von Hirsau geprägten im Besonderen wider.

      Karten zum Preis von 20 € gibt es ab 18.00 Uhr an der Abendkasse.

© Häusser
                                     20
Liturgische Vesper

                                                    © Schola Cantorum Tübingen
SAMSTAG | 25.09.2021
 18.00 Uhr | Aureliuskirche

HIRSAUER VESPERLITURGIE
Hirsauer Vesperliturgie mit Abt Markus Eller OSB von der
Benediktiner­abtei Scheyern, Prof. Dr. Stefan Morent und der
Schola Cantorum am Musikwissenschaftlichen Institut der
Universität Tübingen
Bereits in der Regel des Ordensgründers Benedikt wird deutlich, welch
wichtige Rolle der Feier der Liturgie und hier wiederum den Stundengebeten
zukommt. Und aus vielen Aufzeichnungen weiß man auch, wie bedeutsam die
Liturgie im Kloster Hirsau und in den von ihm gegründeten und der Hirsauer
Reform verpflichteten Tochterklöster war. Neben der täglichen Eucharistiefei­
er kam dabei den Stundengebeten eine große Bedeutung zu, die den Tagesab­
lauf im Kloster wesentlich prägten und gliederten. Sie begannen in den späten
Nacht- bzw. frühen Morgenstunden mit der sog. Vigil oder Matutin (Mette)
und endeten mit der Komplet, dem gemeinsamen Nachtgebet der Mönche.
Zuvor, vor Einbruch der Dunkelheit, versammelten sich die Mönche zum
feierlichen Abendgottesdienst, der Vesper. Bei all diesen Gottesdienstformen
spielten die im gregorianischen Stil gesungenen Psalmen eine wichtige Rolle.
An diesem Abend soll ein Vespergottesdienst in Hirsauer Tradition nach­
empfunden werden, wie er im 11. und 12. Jahrhundert in den Hirsauer
Klöstern gefeiert wurde. Prof. Dr. Stefan Morent vom Musikwissenschaft­
lichen Institut der Universität Tübingen wird dazu einige einführende bzw.
begleitende Erläuterungen geben.

                                     21
Festgot tesdienst

SONNTAG | 26.09.2021
 10.00 Uhr | Aureliuskirche

FESTGOTTESDIENST ZUM 950. JAHRES­­
TAG DER WEIHE DER AURELIUS­
KIRCHE AM 4. SEPTEMBER 1071
Mit Abt Markus Eller OSB von der Benediktinerabtei Scheyern
Musikalische Gestaltung: Aurelius Sängerknaben Calw
Leitung: Bernhard Kugler
Die Benediktinerabtei Scheyern, ein Hirsauer Tochterkloster und zwischen
München und Ingolstadt gelegen, feierte 2019 das Fest ihrer 900-jährigen
Gründung.
Zur Einstimmung auf das große Jubiläum besuchte der gesamte Konvent
im Mai 2018 sein Mutterkloster Hirsau und würdigte hier mit Vertretern
der beiden Hirsauer Kirchengemeinden und des Vereins „Freunde Kloster
Hirsau“ seine mönchischen Wurzeln im Schwarzwald. Wir freuen uns sehr,
dass der Scheyerner Abt Markus Eller OSB den Festgottesdienst zum 950.
Weihejubiläum der Aureliuskirche mit uns feiern wird.

                                                       Besuch des
                                                       Scheyerner
                                                       Konvents in
                                                       Hirsau, 2018

Benediktiner­
kloster
Scheyern

                                   22
Fest vor trag

SONNTAG | 03.10.2021
 19.30 Uhr | Aureliuskirche

ABT WILHELM UND HIRSAUS
WELTHISTORISCHE BEDEUTUNG
950 Jahre Vollendung des             Prof. Wolfgang Urban, Diözesan­
Aureliusklosters                     konservator i. R., Lehrbeauftrag­
Für Hirsau begann 1071, vor 950      ter der Universität Tübingen in
Jahren, die entscheidende Ära,       Geschichte (1998-2013), zahlreiche
welche die weltgeschichtliche Be­    Veröffentlichungen zur Philo­sophie-,
deutung des Ortes im Nagoldtal       Theologie-, Kultur-
im Nordschwarzwald mit seiner        und Kunstgeschichte, darunter
über Mitteleuropa sich erstrecken­   „Wilhelm von Hirsau. Reformer und
den Ausstrahlung begründete.         Kloster­gründer“ 1991 und 2021.
Damals vollendete Abt Wilhelm
das im Kern seines Sakralbaus heute noch bestehende Aureliuskloster. Es
war zugleich der Auftakt für die nachfolgenden, in ihrer Zeit gewaltigen
Klosterbauten in Hirsau selbst und der Ausbreitung der Hirsauer Kultur in
Süddeutschland, die sich schließlich bis an die Ostsee, nach Böhmen und
Italien erstreckte.
Abt Wilhelm, der historisch den Namen Wilhelm von Hirsau (um 1030-
1091) führt, war 1069 aus der damaligen Weltstadt Regensburg und deren
Abtei St. Emmeram in die zu jener Zeit noch weltferne Schwarzwaldregion
gekommen, um dem in Hirsau schon 830 begonnenen, 1049 wiederbelebten
kulturellen Projekt eines Klosters neue Impulse zu geben. Vom Werdegang
her war Wilhelm von Hirsau kundig auf so unterschiedlichen Feldern wie
                                       der Astronomie, der Mathematik,
                                       der Architektur und der Theologie.
                                     Die Gestalt dieses großartigen,
                                     faszinierenden Universalgelehrten
                                     und ungeheuer tatkräftigen Mönchs
                                     und Abts von Hirsau wird vor dem
                                     Hintergrund der Vollendung des ro­
                                     manischen Baus der Aureliuskirche
                                     ihre fassbaren Konturen bekommen.

                                     Abt Wilhelm von Hirsau
                                     Abbildung aus dem Reichenbacher Codex
                                     Württembergische Landesbibliothek Stuttgart

                                     Diese Darstellung diente dem Calwer
                                     Künstler Lothar Hudy als Vorlage für eine
                                     2020 entstandene Metall-Skulptur. Sie wird
                                     während des Jubiläumsjahres vor der West-
                                     fassade der Aureliuskirche gezeigt.

                                   23
Ko n ze r t re i h e S a n k t Au re l i u s

                                                        © Musik auf der Höhe e.V

SAMSTAG | 16.10.2021                      SONNTAG | 17.10.2021
 20.00 Uhr | Aureliuskirche                19.00 Uhr | Aureliuskirche

DIE ROSENKRANZSONATEN –
EINE PRACHTHANDSCHRIFT!
Das „Ensemble all’altezza“ präsentiert
am 16. und 17. Oktober Bibers Meisterwerk
Einzigartig in der Musikgeschichte ist die Sammlung von sechzehn Sonaten in
fünfzehn verschiedenen Stimmungen von Heinrich Ignaz Franz Biber (1644-
1704). Da der Komponist mit Verkreuzungen der Saiten und Variationen
der Stimmtöne den verschiedenen Sätzen seines Werks eine große Symbolik
verleiht, ist es nur möglich, die Rosenkranzsonaten auf verschiedenen Geigen
zu spielen. So aber erschließt sich dem heutigen Hörer eine Welt voll Eleganz,
Brillanz, klanglicher Delikatesse und expressiver Tiefe, wie sie in keinem
zweiten Sonatenzyklus des 17. Jahrhunderts zu finden sein dürfte. Passend
zum Rosenkranzmonat Oktober, lädt das “Ensemble all´altezza“ am Wochen­
ende des 16. und 17. Oktober in der Aureliuskirche dazu ein, an zwei Abenden
in die Welt dieser freudenreichen, schmerzvollen und glorreichen, in Kupfer­
stichen bildlich vor jeder Sonate dargestellten Mysterien einzutauchen.
Neben den glanzvollen Sonaten bietet schon das beeindruckende Instru­
mentarium, das Gerd-Uwe Klein mit sieben Violinen, Rahel Klein mit
Gambe, Violoncello und Violone, Miguel Bellas mit Theorbe, Laute und
historischer Gitarre sowie Carsten Lorenz mit Cembalo und Truhenorgel
aufbieten, einen unvergesslichen Blickfang und Ohrenschmaus.

      Karten zum Preis von 15 €, ermäßigt zu 10 €, gibt es jeweils eine
      Stunde vor Konzertbeginn an der Abendkasse.

                                     24
Vo r t ra g

MITTWOCH | 03.11.2021
 19.30 Uhr | Aureliuskirche

DIE ARMENISCH-APOSTOLISCHE
KIRCHE – DIE ÄLTESTE KIRCHE
DER WELT
Ein Vortrag von Dr. Diradur Sardaryan, Armenisch-
Aposto­lische Kirche in Baden-Württemberg
Armenien gilt als die älteste christliche
Nation der Welt. Bereits im Jahr 301 be­
gründete König Trdat III. die armenische
Staatskirche. Armenien liegt an der kul­
turellen Grenze zwischen West und Ost,
zwischen christlicher und islamischer
Kultur, an der Grenze zwischen Türkei,
Iran und Azerbaidjan.
Die Gebeine des wundertätigen armeni­
schen Martyrerbischofs Aurelius wurden
vor über 1200 Jahren in Hirsau beigesetzt.
Anlässlich der 950-Jahr-Feier der zweiten                          © Privat
Kirchweihe der Aureliuskirche wird der
Pfarrer der Armenisch-Apostolischen Kirche Baden-Württemberg
Dr. Diradur Sardaryan, in einem Vortrag einen Einblick in die wechselvolle
Geschichte der Armenisch-Apostolischen Kirche geben.

                                                                    © Privat
                                    25
G ot te s d i e n s t

SONNTAG | 07.11.2021
 10.00 Uhr | Aureliuskirche

GOTTESDIENST MIT DEM ARMENI­
SCHEN BISCHOF IN DEUTSCHLAND
UND WEIHE EINER AURELIUS-IKONE
Mit dem armenischem Bischof Serovpe Isakhanyan aus Köln
und einem Vokalensemble

Aurelius-Ikone von Werner Oppel, Calw-Wimberg © P. Schlang
                                         26
Ko n ze r t re i h e S a n k t Au re l i u s

                                                                     © Privat

SONNTAG | 14.11.2021
 19.00 Uhr | Aureliuskirche

PETER WALDNER SPIELT BACHS
GOLDBERGVARIATIONEN
Innsbrucker Cembalist setzt Hirsauer Tradition der jährlichen
Aufführung fort
Seit dem Bachjahr 1985 stehen Johann Sebastian Bachs „Goldbergvariatio­
nen“ jedes Jahr ununterbrochen auf dem Hirsauer Konzertkalender. Und so
kommt es folgerichtig am 14. November zur 36. Hirsauer Aufführung die­
ses berühmten Variationen-Werks (2020 musste das entsprechende Konzert
corona-bedingt leider ausfallen.), welches von seinem Schöpfer offiziell mit
„Clavierübung bestehend in einer Aria mit verschiedenen Veraenderun­
gen vors Clavicimbal mit 2 Manualen“ bezeichnet wurde. Die diesjährige
Ausgabe liegt wort-wörtlich in den Händen des in Innsbruck wohnenden,
lehrenden und von dort aus in aller Welt wirkenden Cembalisten und
Organisten Peter Waldner. Mit ihm gibt einer der international anerkann­
testen und für seine Programme und CD-Einspielungen hoch gelobten und
mehrfach ausgezeichneten Spezialisten für historische Tasteninstrumente
endlich sein Hirsauer Goldberg-Debüt. Dabei ist Peter Waldner in Hirsau
kein Unbekannter, denn er war bereits in den Jahren 2010 mit einem
Konzert für Orgel und Virginal und 2016 mit einem Programm zum 400.
Geburtstag Johann Jacob Frobergers zu Gast in der Aureliuskirche.

      Karten zum Preis von 15 €, ermäßigt zu 10 €, gibt es ab 18.00 Uhr
      an der Abendkasse.

                                     27
Vor trag

FREITAG | 19.11.2021
 20.00 Uhr | Kursaal Hirsau

KONRAD VON HIRSAU/PEREGRINUS
Ein geistlicher Autor des             Dr. Klaus Graf, Historiker (Mediä­
12. Jahrhunderts                      vist) und Archivar ist seit 2004 als
                                      Geschäftsführer am Hochschular­
Die wohl wichtigste Tugendschrift     chiv der RWTH Aachen tätig. Er ist
für Nonnen aus dem 12. Jahrhun­       zugleich Lehrbeauftragter am Lehr­
dert ist ein als Speculum virginum    stuhl für Mittelalterliche Geschichte
(Jungfrauenspiegel) genanntes         der Universität Freiburg im Breisgau
Werk. Dem gleichen Autor ließen       und am Lehr- und Forschungsgebiet
sich auch weitere erbauliche          Frühe Neuzeit der RWTH Aachen.
lateinische Schriften zuschreiben,
beispielsweise auch eine kurze
Literaturgeschichte.
Um 1500 sah der als Fälscher von Geschichtsquellen berüchtigte Johannes
Trithemius, den der Referent 2014 in einem Vortrag in Hirsau würdigte, in
ihm einen Hirsauer Benediktinermönch namens Konrad. Seit den 1950er
Jahren ist diese Autorzuweisung in Verruf geraten, und man dachte an
einen rheinischen Augustinerchorherrn oder einen Zisterzienser.
Erst in den letzten Jahren tendiert die Forschung deutlich dazu, zur An­
gabe zu Trithemius zurückzukehren und den Verfasser wieder als Hirsauer
Mönch zu sehen, der im zweiten Viertel des 12. Jahrhunderts wirkte. So
hat ein italienischer Dominikanermönch Marco Rainini in einem Buch
über „Corrado di Hirsau“ 2014 die Verfasserschaft bekräftigt und ihm
einen wichtigen weiteren Text, einen Dialog über das Heilige Kreuz, zuge­
                                       schrieben. In jedem Fall hat man um
                                       1500 in Hirsau diesen Autor unter
                                       dem Namen Peregrinus als früheres
                                       Mitglied des eigenen Konvents be­
                                       trachtet. Man verfügte damals im
                                       Kloster Hirsau noch über einen Teil
                                       seiner Schriften.
                                      Der Referent hat sich seit vielen
                                      Jahren mit diesem Verfasser und der
                                      Überlieferung seiner Schriften wis­
                                      senschaftlich beschäftigt und fasst
                                      hier das Ergebnis seiner Forschungen
                                      allgemeinverständlich zusammen.

                                      Konrad von Hirsau
                                      Quelle: British Library Arundel MS 44

                                     28
By za n t i n i s c h e M a ri e nve s p e r

EIN SONNTAG IM SOMMER ODER HERBST 2021
 18.00 Uhr | Aureliuskirche

HYMNOS AKATHISTOS –
MEDITATIVER GESANG DES
CHRISTLICHEN OSTENS
Die ursprünglich für Sonntag, 02. Mai vorgesehene byzantinische
Marien­vesper mit dem Hymnos Akathistos, dem größten Marienhymnus
der Christenheit, muss corona-bedingt auf einen späteren Zeitpunkt im
3. oder 4. Quartal verschoben werden. Die für die Mitwirkung bereits
angemeldeten Sängerinnen und Sänger des offenen Projektchores werden
über die neuen Probentermine persönlich informiert.

 Leitung: Georg
 Hummler,
 Katholisches Dekanat
 Calw, seit 35 Jahren
 Leiter byzan­tinisch-
 liturgischen Chores

Dieses Gesangsprojekt
in der Aureliuskirche
in Hirsau öffnet die
Erfahrung, wie heilsam
die Stimme für Leib und
Seele ist. Der liturgi­
sche Gesang folgt dem
Strömen des Atems. Das
„Auslauten“ lässt den Klang des Lebens erspüren. In der Gemeinschaft
zeigt sich die Harmonie. Der Gesang der Byzantinischen Tradition ist
voll heilsamer Kraft. Wir singen in unserer deutschen Muttersprache. So
wirken die mystischen Texte wie rhythmisierte Inhalte auf uns.
Nähere Informationen dazu können bei der keb Nördlicher Schwarzwald
e. V. erfragt werden:
Telefon 07051-70338
E-Mail keb-calw@drs.de
Dort oder über die Homepage www.keb-noerdlicher-schwarzwald.de
wird Ihnen auch das genaue Datum dieses besonderen Marien-Gottes­
dienstes mitgeteilt.
Bitte beachten Sie dazu auch die Homepage www.calw.de/950jahre-aurelius
und die Tagespresse!

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FÜHRUNGEN
Das ganze Jahr über finden unterschiedliche Sonder­f ührungen in
Zusammenarbeit mit den Staatlichen Schlössern und Gärten statt.
Hinweis: Bitte bei allen Führungen auf trittsicheres Schuhwerk achten,
es handelt sich um ein Ruinengelände.
Gruppenführungen: Zusätzliche Termine für Gruppen können bei der
Touristinformation Calw vereinbart werden.
Preise: 180,00 € pro Gruppe bis 20 Personen, jede weitere Person 9,00 €
Sonderpreis für Familien: 25,00 €

Eintrittskarten im Vorverkauf bei der Touristinformation Calw
oder unter www.calw.de/Führungen2021 erhältlich.

  Auf Grund der Corona-Situation kann es zu kurzfristigen Absagen
  oder Termin­änderungen kommen. Bitte informieren Sie sich vorab
  im Internet oder über die jeweils aktuelle Tagespresse.

 Sonntags | 25.04. und 11.07.
 14.30 Uhr | Eingang Marienkapelle, Klostergelände

Marienkapelle und Bibliothekssaal im Kloster Hirsau
Interessante Zeugnisse der Klostergeschichte

Referentin: Dipl.-Ing. Brigitte Bernert, Freie Architektin
Der spätgotische Kirchenbau aus dem Jahr 1508 ist ein eindrucksvolles Zeug­
nis dafür, dass Hirsau auch noch am Ende des Mittelalters ein Kloster von
Rang war. Er ersetzte den romanischen Vorgängerbau aus der Zeit von Abt
Wilhelm. Das Obergeschoss der Kapelle barg die Bibliothek des Klosters und
ist nur zu besonderen Gelegenheiten zu besichtigen. Die heutige evangelische
Gemeindekirche steckt voller Hinweise auf eine lange Geschichte.

 Sonntag | 02.05.
 14.30 Uhr | vor der Aureliuskirche, Aureliusplatz

Die Hirsauer Reform und ihre
clunia­zensischen Wurzeln
Hirsau als „jüngere Schwester“ von Cluny

Referentin: Dipl. Ing. Brigitte Bernert, Freie Architektin
Cluny hatte vom 10. bis 12. Jahrhundert die Vorreiterrolle in der Welt der
Klöster. Der Hirsauer Abt Wilhelm propagierte das Modell von Cluny
im deutschsprachigen Raum – und Hirsau wurde Drehscheibe deutscher
Politik und Zentrum päpstlicher Propaganda. In der Führung durch die
beiden Klöster geht es um die Gründe für die Strahlkraft Hirsaus und seine
euro­päische Bedeutung im Mittelalter.

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Sonntags | 16.05. und 24.10.
 14.30 Uhr | Vor der Aureliuskirche, Aureliusplatz

Der heilige Aurelius
Seine Klöster und die heutige Aureliuskirche

Referenten: Heinrich Daxer und Dr. Edwin Kandziora
1200 Jahre zurück geht diese Führung, bis zu den ersten, dem Heiligen
Aurelius geweihten Hirsauer Klöstern. Wer war dieser Heilige und wie kam
es dazu, dass er im Schwarzwald verehrt wurde? Und wie entwickelte sich
aus dem Aureliuskloster das mächtige Peter-und-Paulskloster, eines der
Machtzentren des Mittelalters? Dieser Hirsau-Besuch führt in die Aurelius­
kirche und ins Klostermuseum zu ausgewählten Exponaten.

 Sonntag | 27.06.
 14.30 Uhr | Unterer Torbogen, Haupteingang

Vitrea Fracta – Die zerbrochenen Scheiben
Glasfenster im Kloster Hirsau

Referentin: Dipl. Ing. Brigitte Bernert, Freie Architektin
Gibt es Vergänglicheres als Glas? „Lichtwunder des Schwarzwaldes“ – so
wurden die Farbglasfenster im spätgotischen Hirsauer Kreuzgang genannt.
Über diesen verlorenen Schatz „Vitrea Fracta“, „zerbrochene Fenster“,
schrieb Gottlob Ephraim Lessing einen Artikel. Die Führung lässt im
Kreuzgang und in der Allerheiligenkapelle die alte Pracht wieder aufer­
stehen. Sehenswert sind auch die neuen Fenster der Marienkapelle.

 Sonntags | 09.05., 15.08. und 29.08.
 14.30 Uhr | Unterer Torbogen, Haupteingang

Das Kloster mit Kinderaugen erkundet
Eine Führung für die ganze Familie

Referent: Hans-Joachim Rapp
Bei dieser spannenden Entdeckungsreise wird von der Lebensweise der
Hirsauer Mönche erzählt. Gemeinsam werden die uralten Ruinen von Kirche
und Kloster erkundet. Zum Schluss gibt’s ein Wissensquiz mit Fragen zur
Führung und eine kleine Stärkung gegen den Hunger und den Durst.

 Sonntag | 04.07.
 14.30 Uhr | Klostergarten hinter der Aureliuskirche

Kräuterkunde Einst und Heute
Eine Klostergarten- und Wildkräuterführung

Referenten: Dipl.-Freizeitpädagogin Regina Zumbach-Lux und
Dipl.-Ing. für Gartenbau Ortrud Grieb

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Düfte, Farben, Formen, göttliche und teuflische Kräfte in den Pflanzen:
Diese Führung ist eine Zeitreise in die Welt des Mittelalters, als sich die
Menschen noch eins mit der Natur fühlten. Zeitzeugen wie Walahfried
Strabo und Hildegard von Bingen erzählen davon. Was ist heute über die
Heilkräfte der alten Kloster- und Wildpflanzen bekannt? Und wie werden
sie an­gebaut, gepflegt, geerntet und angewendet?

 Sonntag | 26.09.
 14.00 Uhr | Klostergarten hinter der Aureliuskirche

Der Mönch lebt nicht vom Brot allein
Einblicke in die Klosterküche

Referentin: Karin Pross
Die Klosterküche des Mittelalters bezog Kräuter und Gemüse der Umge­
bung mit ein. Und selbst im Schwarzwald war Wein ein Grundnahrungs­
mittel: Dafür besaß das Kloster zahlreiche Weinberge. Beim Spaziergang
vom Klostergarten zum Jagdschloss und zum Peter- und- Paulskloster
erfährt man, wie sich die Mönche ernährten. Dazu gibt es Kostproben, die
der mittelalterlichen Küche nachempfunden sind.

 Sonntag | 10.10. Klostererlebnistag
 14.30 Uhr | Klostergarten hinter der Aureliuskirche

Kartoffel, Mais und Lavendel
Zum Jahresmotto „Exotik – Faszination & Fantasie“

Referentin: Dipl. Ing. für Gartenbau Ortrud Grieb
Im Mittelalter brachten die Benediktinermönche exotische Heilpflanzen wie
Lavendel aus dem Süden mit über die Alpen. Manche Pflanze in den Kloster­
gärten war so begehrt, dass sie sogar daraus gestohlen wurde! Der Rundgang
durch den Kloster- und Kräutergarten Hirsau ist eine Zeitreise in die frühe
Neuzeit, als Kartoffel und Mais noch Fremdwörter und „Exoten“ waren:
Warum holte man die „fremdländischen Pflanzen“ nach Hirsau?

 Sonntag | 17.10.
 14.30 Uhr · Unterer Torbogen, Haupteingang

Von den Romantikern aus dem
„Dorn­röschenschlaf“ erweckt
Die Ruinen im 19. Jahrhundert

Referent: Dr. Edwin Kandziora
Auf 1200 Jahre blickt man in den Ruinen von Hirsau zurück – kein Wunder,
dass der Ort die Menschen fasziniert. Vor allem die schwäbischen Roman­
tiker Ludwig Uhland, Justinus Kerner und Gustav Schwab waren es, die
im 19. Jahrhundert Hirsau weithin bekannt machten: ein Sinnbild der
Vergänglichkeit. Wie sich der Blick auf die drei Klöster und das Jagdschloss
veränderte, zeigt dieser Rundgang.

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Samstag | 04.12.
 18.30 Uhr | Unterer Torbogen, Haupteingang

Abendliche Fackelführung für Kinder
Ein besonderer Rundgang durchs Kloster

Referent: Heinrich Daxer
Ein abenteuerlicher Rundgang durch die Klosteranlage St. Peter und Paul
im abendlichen Dunkel: Da ist es gut, wenn man eine Fackel dabei hat, um
die düsteren Ecken und Nischen auszuleuchten. Und nebenbei erfährt man,
wie die Hirsauer Mönche im Mittelalter lebten.

 Sonntag 25.04. | 16.00 Uhr · Samstag 15.05. | 20.30 Uhr
 Sonntag 04.07. | 18.00 Uhr · Sonntag 17.10. | 15.00 Uhr
 Unterer Torbogen, Haupteingang

 Sonntag 19.09. | 16.00 Uhr
 Aureliuskirche, Aureliusplatz

Geistliche Klosterführungen
Die Ruinen des alten Klosters Hirsau sind ein besonderer Ort. Das öku­
menisch besetzte Team „Lebendige Steine“ lädt zu fünf eindrucksvollen
und intensiven Klosterführungen ein, mit denen die Besucher tiefer in die
Atmosphäre eintauchen können und den Geist des Klosters Hirsau spüren.
Schwerpunkt wird dabei aber nicht die Vergangenheit, sondern unser alltäg­
liches Leben sein: Welche Lebensthemen werden inmitten der alten Ruinen
spürbar? Können wir von dem Lebensstil der Mönche lernen? Welche Schätze
hält die spirituelle Tradition des Mönchtums für uns bereit? Die wunderschö­
ne Natur inmitten der alten Ruinen und die unterschiedlichen Jahreszeiten
und Tageszeiten, zu denen Führungen stattfinden, sind ebenfalls Teil der
ganz unterschiedlichen Impulse, denen sich die Gruppe gemeinsam aussetzt.

                                                               Während des
Von Mai bis Oktober                                           Calwer Kloster­
                                                             sommers vom 26.
 jeden Samstag | 14.30 Uhr                                   Juli bis 13. August
                                                              2021 sind keine
 jeden Sonn- und Feiertag | 11.00 Uhr                            Führungen
 Unterer Torbogen, Haupteingang                                   möglich!

Klosterführungen St. Peter und Paul
Das Kloster Hirsau war im 11. Jahrhundert der Ort einer geistigen Revolution,
wie ihn die Geschichte nur selten erlebt hat. Die kulturgeschichtliche Bedeutung
Hirsaus und seine enge Verknüpfung mit der deutschen und europäischen
Geschichte haben ihre Ausstrahlung bis heute behalten. Bei dieser Führung
werden die Ruinen des Peter- und Paulklosters als beeindruckende steinerne
Zeugen der Geschichte fachkundig erläutert. Die Teilnehmerkarte der öffent­
lichen Führung berechtigt zum kostenlosen Besuch im Klostermuseum.

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PUBLIKATIONEN
NEUERE PUBLIKATIONEN (2016 – 2021)
ZUM KLOSTER HIRSAU IN AUSWAHL
• Denis Drumm:
  Das Hirsauer Geschichtsbild im 12. Jahrhundert. Studien zum Um-
  gang mit der klösterlichen Vergangenheit in einer Zeit des Umbruchs.
  Ostfildern, 2016, ISBN 978-3-7995-5277-6
• Klaus-Peter Hartmann:
  Die Hirsauer Klosterlandschaft. Europäische Dimension einer mittel-
  alterlichen Klosterreform.
  Kleine Reihe, Archiv der Stadt Calw, Band 35, Calw, 2018, ISBN 978-3-939148-41-5
• Stefan Wintermantel:
  St. Aurelius – St. Peter und Paul. Geometrie und Symbolik der beiden
  romanischen Klosterkirchen in Hirsau.
  Kleine Reihe, Archiv der Stadt Calw, Band 36, Calw, 2019, ISBN 978-3-939148-42-5
• Dorothee Brenner:
  Kloster Hirsau, Kunstführer
  Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg, Petersberg, 2020, ISBN 978-3-7319-0249-2
• Klaus Schreiner:
  Hirsau I, Lebens- und Verfassungsformen eines Schwarzwaldklosters.
  Unveränderter Nachdruck des Bandes von 2005 der „Blauen Reihe“
  des Calwer Stadtarchivs, Calw, 2020, ISBN 3-9809615-5-9
• Morand Werner und Peter Schlang:
  Kirchenführer St. Aurelius Hirsau.
  Katholische Kirchen­gemeinde Bad Liebenzell/Hirsau, 2021
• Theodor Klüppel, Werner Oppel, Udo Würtenberger:
  Vita Sancti Aurelii. Die Lebensbeschreibung des heiligen Aurelius.
  Nachdruck der bibliophilen Ausgabe von 1997, Calw, 2021

Entdeckungstour durch das Kloster Hirsau
Tritt ein und werde Teil der Geschichte.
Wandle auf den Pfaden der Hirsauer Mönche
und tauche ein in die Lebenswelt längst
vergangener Zeiten und löse die Rätsel“
so nimmt die neue „Entdeckungstour“ der             Konzept: Cristina Negele
Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-
Württemberg Familien mit auf Spurensuche durch die Klosterruine Hirsau.
Ab Frühjahr 2021 wird der eigens zum Jubiläum „950 Jahre Kirchenweihe
von Sankt Aurelius“ entwickelte Rallye­bogen in der Touristeninfo in Calw
sowie im Klostermuseum in Hirsau ausliegen. Beginnend mit Sankt
Aurelius, dem ältesten Teil des Klosterareals, und dem Klostermuseum
bis zu Sankt Peter und Paul mit der Marienkapelle werden kleine und
große Entdecker/innen über die Anlage und zu des Rätsels Lösung geführt.
Neben der Vielfältigkeit des Schauplatzes bietet die Entdeckungstour viel
Wissenswertes zum Kloster und dem Leben der Mönche.
Kreative Aufgaben eröffnen einen spielerischen Zugang zur Geschichte und
schaffen Sensibilität für vergangene Zeiten. Viel Spaß beim Rätseln!

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AKTUELLE INFORMATIONEN
Wie andere Kultur-Projekte und auf längere Sicht geplante Veranstaltungen stehen
auch die in diesem Programm angekündigten Vorträge, Konzerte, Gottesdienste,
Ausstellungen und Führungen unter einem gewissen bis hohen „Corona-Vorbe­
halt“. So mussten etwa die für April und Mai geplanten Veranstaltungen abgesagt
oder auf einen späteren Termin verschoben werden. Wir hoffen aber sehr, dass sich
die Lage im Verlauf Sommers so entspannt, dass wir keine weiteren Veranstaltungen
absagen oder den Zugang zu ihnen wegen der Coronaregeln beschränken müssen.
Um ganz sicher zu gehen, bitten wir Sie jedoch, sich rechtzeitig vor einem geplanten
Termin über die Tagespresse, die einschlägigen Internetseiten, die Tourist­information
Calw und katholischen Pfarrämter in Bad Liebenzell und Calw über die aktuelle
Lage zu informieren. Wir werden das Programm bei notwendigen Änderungen
laufend anpassen; seine jeweils aktuelle Version steht für Sie u. a. auf der Internet­
seite www.calw.de/950jahre-aurelius zur Einsicht und zum Download bereit.
Es wäre schade, wenn Sie den Weg zu einer Veranstaltungsstätte vergeblich auf sich
nähmen, wie es umgekehrt sehr schade wäre, wenn Sie einer stattfindenden Ver­
anstaltung fernblieben, weil Sie mit deren Ausfall rechneten.
So hoffen wir mit Ihnen trotz der noch immer herrschenden Unsicherheit auf viele
schöne Ereignisse und anregende Stunden und freuen uns auf gute Begegnungen im
Rahmen des Hirsauer Aurelius-Jubiläums 2021.

Das Planungs- und Vorbereitungsteam 950 Jahre Weihe der Aureliuskirche

EINTRITTSPREISE
Zu den Vorträgen und Stunden der Orgelmusik ist der Eintritt frei.
Spenden zur Deckung der Kosten werden erbeten.
Die Karten zu den Konzerten der Konzertreihe Sankt Aurelius
kosten 15,00 €, für Schüler und Studenten 10,00 €.
Die Eintrittskarten für das Festkonzert mit den Aurelius Sängerknaben
Calw am 24. September 2021 kosten 20,00 €.
Karten gibt es ausschließlich an der Abendkasse, die jeweils eine Stunde vor
Konzertbeginn öffnet.

FÜHRUNGEN
Marienkapelle und Bibliothekssaal im Kloster Hirsau
Von den Romantikern aus dem „Dorn­röschenschlaf“ erweckt
Vitrea Fracta – Die zerbrochenen Scheiben��������������������������������� 10,00 €/ erm. 5,00 €
Die Hirsauer Reform und ihre clunia­zensischen Wurzeln
Der heilige Aurelius
Kartoffel, Mais und Lavendel
Kräuterkunde Einst und Heute��������������������������������������������������������������� 12,00 € / erm. 6,00 €
Der Mönch lebt nicht vom Brot allein���������������������������������� 25,00 € (inkl. Verköstigung)
Das Kloster mit Kinderaugen erkundet�����������������������8,00 € (inkl. Gebäck & Getränk)
Abendliche Fackelführung für Kinder���������������������������������������������������8,00 € (inkl. Fackel)
Geistliche Klosterführungen��������������������������������� 6,00 € (inkl. Spiritueller Klosterführer)
Klosterführungen St. Peter und Paul���������������������������������������������������� 6,00 € / erm. 4,00 €
Eintrittskarten im Vorverkauf bei der Touristinformation Calw
oder unter www.calw.de/Führungen2021 erhältlich.

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VERANSTALTUN GSORTE
95O JAHRE KIRCHWEIHE SANKT AURELIUS HIRSAU

                                                            Gestaltung: Connections · Agentur für Werbung · www.connections-gmbh.de
                        Kloster
                        St. Peter und Paul

Kursaal Hirsau

                           Sankt Aurelius Hirsau
                                  Klostermuseum Hirsau

            Wir danken unseren Partnern und Unterstützern

Sankt Aurelius Hirsau
Aureliusplatz 7 · 75365 Calw
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