12 22. Januar 2023 - Lilu Lichtfestival Luzern
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Call for Projects Liebe Lichtkünstler*innen Bereits zum 4. Mal dürfen wir einen „Call for Projects“ für das Lilu Lichtfestival Luzern lancieren. Da wir das geplante Programm vom Januar 2021 fast vollumfänglich auf den Januar 2022 umbuchen dürfen, befassen wir uns bereits mit dem Programm für 2023. Vom 12. bis 22. Januar 2023 laden wir erneut nationale und internationale Künstler*innen ein, mit uns die Stadt Luzern zum Leuchten zu bringen. Es gibt kein spezifisches Festivalthema, jedoch werden Projekte mit einem Bezug zur Stadt und Region Luzern bevorzugt. Luzern verfügt über eine grosse architektonische Vielfalt. Historische Sehenswürdigkeiten, spezielle Hausfassaden, lauschige Plätze und kleine Gassen warten auf kreative Ideen. Im weiteren Dokument findest du Geschichten, Sagen und Informationen zu möglichen Standorten als Inspiration. Luzern soll mit innovativen und interaktiven Lichtinstallationen zum leuchtenden Treffpunkt im Januar werden. Der Verein Lichtfestival Luzern freut sich auf spannende und überraschende Projekteingaben. Lea Isaak Thomas Fritschi Festivalleitung Festivalleitung Genesis 2 – Projektil © Laila Bosco / Lilu Lichtfestival Luzern
27 28 29 Mögliche Standorte, wir sind offen für weitere Vorschläge. 33 34 26 35 16 31 36 32 Fussballplatz 16 23 25 37 24 30 16 16 22 1 Inseli - Park 20 Wasserturm 16 2 KKL Luzern 21 Peterskapelle 3 Torbogen 22 Seequai 4 Meilihalle 23 Hotel Schweizerhof 5 Raiffeisen 24 Kurplatz 21 6 Vögeligärtli 25 Musikpavillion 18 7 Lukaskirche 26 Hofkirche 19 38 8 LUKB 27 Bourbaki 15 17 9 Theater Luzern 28 Löwendenkmal 10 Franziskanergärtli 29 Gletschergarten 14 4 11 Franziskanerplatz 30 Nationalquai 20 12 Regierungsgebäude 31 Grand Casino 2 13 Jesuitenkirche 32 Matthias-Luchsinger-Platz 5 3 13 14 Zöpfli 33 Hotel Montana 12 9 15 Mühlenplatz 34 Rössliwiese 16 Museggmauer & Museggtürme 35 Villa Schweizerhof 11 17 Weinmarkt 36 Lido Wiese 1 18 Hirschenplatz 37 Verkehrshaus 10 8 19 Kornmark 38 Seebrücke (Wasserinstallation) 6 7
Eckpunkte zur Projekteingabe Das Lilu Lichtfestival Luzern 2023 steht unter keinem konkreten Festivalthema. Erwünscht und bevorzugt werden jedoch Ideen und Konzepte mit Bezug zu Luzern. Im weiteren Dokument findest du Geschichten, Sagen und Informationen zur Unterstützung. Der Verein Lichtfestival Luzern legt Wert auf künstlerische Freiheit, hält jedoch fest, dass die Projekte keine politischen oder diskriminierenden Themen oder Aussagen beinhalten dürfen. Die Eingaben werden nach folgenden Kriterien bewertet: • Berücksichtigung der provisorischen zur Verfügung stehenden Standorte (Wir sind offen für andere Vorschläge.) • Innovationsgrad von Inhalt und Umsetzung • Interaktionsmöglichkeit für Besucher*innen • Kreativität • Rücksicht auf Anwohner*innen: Das Festival findet in der Innenstadt statt. Es muss Rücksicht auf die Bevölkerung genommen werden (Immissionen von Audio, Fassadenprojektionen etc.) • Primeur: Die Installation/Inszenierung ist neu und wurde an keinem Festival vorher gezeigt Les Amours en Cage - Christophe Martine © Laila Bosco / Lilu Lichtfestival Luzern
Rahmenbedingungen Bei den Projekteingaben steht die gestalterische und kreative Idee im Die Haftung für die Materialien der Installationen liegt bei den Vordergrund. Rahmenbedingungen im Hinblick auf Machbarkeit und Künstler*innen. Dabei ist zu beachten, dass die Installationen in einem technische Umsetzung müssen dennoch bereits einbezogen werden. öffentlichen Bereich installiert werden und während dem Betrieb wartungsfrei funktionieren sollten. Nachts wird ein Sicherheitsdienst Im Januar muss mit Schnee, Regen, Wind und kalten Temperaturen patrouillieren. gerechnet werden. Die Installation ist immer unter freiem Himmel und muss diesen Wettersituationen standhalten. Die Installation ist Grundsätzlich sind die Installationen selber auf- und abzubauen. In während des Festivals täglich von 18 bis 22 Uhr in Betrieb. Absprache mit den Veranstaltern steht Unterstützung zur Verfügung. Das Lilu Lichtfestival Luzern unterstützt die Künstler*innen Technische Angaben und Materialbedarf müssen bereits möglichst bei der Umsetzung der Technik und der Infrastruktur. Die genau bei der Eingabe gemacht werden. Das Festival arbeitet mit Grundverantwortung für Entwürfe, Planung und Umsetzung der Technik-Anbietern zusammen. Ideen, liegt in der Verantwortlichkeit der Künstler*innen. Während der Auf- und Abbauzeit sorgen wir für Verpflegung und Das Festival stellt die nötige Grundinfrastruktur (Stromanschlüsse, Unterkunft. Hängepunkte) bis zur Lichtinstallation. Bei Bedarf unterstützt das Festival bei der baulichen Planung der Installationen. Zudem werden Zusammen mit den Künstler*innen gibt es drei Content Abnahmen alle Eingaben hinsichtlich des Bewilligungsverfahrens der Stadt Luzern durch das Festival. Erste Abnahme bei Vertragsunterzeichnung, zweite geprüft. Das Festival bestimmt die Partner, welche die Produktion ca. Anfangs Dezember, dritte vor Festivalbeginn. technisch und in der Infrastruktur unterstützen. Die Wartung der Installation während der Betriebszeit liegt in der Verantwortung der Lichtkünstler*innen. Für allfällige Reparaturen der Installationen sind die Künstler*innen verantwortlich. Ersatzteile sind daher mit einzuplanen.
Daten und Formales Die Eingaben sind wie folgt einzusenden: • Vornamen und Namen aller beteiligten Künstler*innen mit Kontaktangaben (Telefon, Adresse, E-Mail, Webseite, Social Media Kanäle) • Künstlername, Projekttitel sowie detaillierte Beschreibung der Installation (Skizzen, Bilder, Text, Animationen) • Verfügbarkeit Januar 2023 • Genaue technische Beschreibung (Platzbedarf, benötigtes Material inkl. Technik, Spezifikation zur Montage, Strombedarf, etc.) • Motivation, Portfolio • Kostenübersicht Alle Eingaben sind bis am 30.06.21 per Mail an projekte@lichtfestivalluzern.ch einzugeben. 30.06.21: Eingabeschluss für Projekte / Konzept 30.09.21: Prüfung aller Eingaben und 1. Feedback 31.10.21: Detailkonzepte einreichen Januar 2022: Allfällige Begehungen vor Ort und Abgabe Projektbeschreibung 30.04.22: Definitiver Bescheid 30.11.22: Vorabnahme Content und Storyboard durch Festivalleitung 09.01.23: Start Aufbau Installation vor Ort 11.01.23: Content Abnahme durch Festivalleitung 12 - 22.01.23: Festivaldauer
Projekteingaben: projekte@lichtfestivalluzern.ch Verein Lichtfestival Luzern Bahnhofstrasse 3 6002 Luzern Website: lichtfestivalluzern.ch Facebook: facebook.com/lichtfestivalluzern Instagram: instagram.com/lichtfestivalluzern Instagram Youtube Facebook Hofkirche © Laila Bosco / Lilu Lichtfestival Luzern
Plätze, Gassen und Gebäude Oktogon – François Chalet © Laila Bosco / Lilu Lichtfestival Luzern
Die Stadt Luzern stellt sich vor Eingebettet in ein eindrückliches Bergpanorama liegt Luzern, das Tor zur Zentralschweiz, am Vierwaldstättersee. Die Stadt ist dank ihrer Sehenswürdigkeiten, der attraktiven Lage am See und der nahen Ausflugsberge Pilatus, Rigi und Titlis Ziel vieler Gäste. Was die Region jedoch am meisten auszeichnet, ist ihre Fähigkeit, scheinbar Gegensätzliches miteinander zu verbinden: Moderne findet hier ebenso ihren Platz wie jahrhundertealte Sehenswürdigkeiten und Traditionen. >> www.luzern.com LUCERNA – LEUCHTENSTADT (NAMENSHERLEITUNG) Luzern hat den Zunamen Leuchtenstadt seit dem späten Mittelalter. Der Luzerner Chroniker Diebold Schilling schrieb «Von des liechtz wägen» sei Luzern zu seinem Namen gekommen. Laut einer Legende hatte ein Engel den ersten Bewohnern von Luzern mit einem Licht die Stelle gewiesen, wo sie Sankt Nikolaus zu Ehren eine Kapelle errichten sollten. Auf dieser Stelle steht heute die Hofkirche. Andere sagen, dass der Name «Luzern» mit dem Fischfang und der Lage am See in Verbindung steht. «Luciaria» bedeutet «eine Ansammlung von Hechten». Siehe auch «Luzern leuchtet. Von der wundersamen Leuchterscheinung zum Plan Lumière». Cygnus - Electric swan ensemble© Laila Bosco / Lilu Lichtfestival Luzern
SEHENSWÜRDIGKEITEN Das Luzerner Stadtbild prägt die gedeckte, mittelalterliche Kapellbrücke, die mit ihren Giebelgemälden als eine der ältesten überdachten Holzbrücken Europas gilt. Ein weiteres Wahrzeichen der Stadt ist die Museggmauer, die bis auf einen Turm in ihrer ursprünglichen wehrhaften Gestalt erhalten geblieben ist. Historische, mit Fresken geschmückte Häuser umsäumen in der autofreien Altstadt malerische Plätze wie etwa den Weinmarkt. Luzern ist eine Stadt der Plätze und Kirchen. Die Jesuitenkirche aus dem 17. Jahrhundert gilt als der erste sakrale Barockbau der Schweiz und die zwei Türme der Hofkirche sind aus dem Stadtbild nicht wegzudenken. Der sterbende Löwe, welcher zum Andenken an den Heldentod der 1792 in den Tuilerien gefallenen Schweizer in den Felsen gehauen wurde, ist eines der bekanntesten Denkmäler der Schweiz. Und mit dem 112 Meter langen Bourbaki- Panorama besitzt Luzern eines der wenigen erhaltenen Monumental- Rundgemälde der Welt. ARCHITEKTUR Zu den architektonischen Höhepunkten gehört das futuristische KKL Luzern (Kultur- und Kongresszentrum) des französischen Stararchitekten Jean Nouvel. Für die kühne und grosszügig konzipierte Bahnhofshalle aus Glas und Beton ist der berühmte spanisch- schweizerische Architekt, Bauingenieur und Künstler Santiago Calatrava verantwortlich. Lassen Sie die Fassaden lebendig werden und Symbole an anderen Orten/Plätzen/ Wasser erscheinen. Auch in der Neustadt befinden sich spannende Plätze und Durchgänge. THEATERSTADT LUZERN Das Theater (und Maskieren) spielte in Luzern schon immer eine grosse Rolle. Dieser Bezug kann durch Figuren, Masken und Oktogon – François Chalet © Simon Illi / Lilu Lichtfestival Luzern Geschichten hergestellt werden.
Sagen und Figuren der Stadt Luzern DER RIESE VON REIDEN: Zu sehen ist der Wilde Mann auf dem Zeitturm der Museggmauer, auf der Tafel 001 der Kapellbrücke sowie der Reuss-seitigen Fassade des historischen Museums. Zudem gibt es auch ein Wirtshaus zum Wilden Mann. BRUDER FRITSCHI: Einfacher Bauer, Kultfigur der Luzerner Fasnacht, Fritschibrunnen auf dem Kapellplatz GESPENST DER FURRENGASSE: Dünne, figürliche Erscheinung, welche immer grösser wird und sich via Eggtreppe und Kornmarkt durch die Furrengasse zum Kapellplatz bewegt und einen grausigen Tierschwanz am Ende hinter sich herzieht. PILATUS: Geschichte vom Drache, welcher seine Schätze in einer Höhle hütet, Geschichte der Pilatus-Hexen, Geschichte der Wildleute (kleine Wildmannen, welche in Höhlen hausten) PILATUSSEE: Sage der Grabstelle von Pontius Pilatus (Namensgeber des Bergs) DRACHENSTEIN: Sage vom Stein, welchen ein Drache verloren hat und der Wohlstand bringen soll. Ist bis heute im Historischen Museum aufbewahrt. Genesis 2 – Projektil © Laila Bosco / Lilu Lichtfestival Luzern
Plätze, Gassen und Gebäude INSELI-PARK LUZERN BAHNHOF Das Inseli war ursprünglich ein in seichtem Wasser vorgelagertes 1971 brannte der alte Bahnhof nieder. Übrig blieb nur die Eiland. Bis 1924 war es im Privatbesitz. Das heutige Aussehen erhielt Eisenkonstruktion der Perronhallen. 2001 war der Neubau vollendet. das Inseli erst in den fünfziger Jahren. Damals wurde der Inselikanal Der Kopfbau des Aufnahmegebäudes, ursprünglich als Hotel geplant, eingedeckt um Parkplätze für die immer zahlreicheren Touristencars ist ein attraktives, schönes und grosszügiges Zweckgebäude. Santiago zu schaffen. Seitdem ist es zwar nur noch eine Halbinsel, dafür aber Calatrava schuf in Glas und Beton eine kühne Eingangshalle. An den zu einem attraktiven Naherholungsgebiet direkt am See alten, 1896 eröffneten Bahnhof mit seiner 42 m hohen Kuppel erinnert aufgewertet worden. Im Sommer sind zwei Sommerbars geöffnet. Im die gegen den See hin neu aufgebaute, historische Eingangspforte, Herbst findet die traditionelle „Lozärner Määs“ auf dem Inseli statt. die von der Skulptur «Zeitgeist » bekrönt wird. Sie stammt von Richard Kissling (1848 – 1919), dem berühmtesten Schweizer Bildhauer KKL LUZERN der damaligen Zeit. Kissling schuf auch das Tell-Denkmal in Altdorf. An der Westfassade des Aufnahmegebäudes an der Pilatusstrasse Das KKL Luzern (Kultur- und Kongresszentrum Luzern) steht an der zeigt sich heute das Monumentalgemälde «Nord et Sud» von Maurice Stelle des früheren Kunst- und Kongresshauses (1932 – 1933) von Barraud – es schmückte bis zum Brand das Innere der Armin Meili und entstand im Zeitraum zwischen 1996 und 2000 nach Bahnhofskuppel. Wer vom neuen Bahnhof gegen die Seebrücke den Plänen von Jean Nouvel, Paris. Das Gebäude umfasst drei Säle, zuhält, gelangt direkt in das «historische» Luzern, für das der jetzige den Konzertsaal «Salle Blanche» mit seiner perfekten Akustik und Bahnhof in seinen Dimensionen etwas zu gross erscheint. 2000 Sitzplätzen, den Luzerner Saal (auf der Mittelachse des Gebäudes) und den kleinen Saal auf der Seite sowie das Kunstmuseum Luzern. Ein kupfernes, weit nach Norden ausladendes Dach in Form einer Flügelschwinge überdeckt das Raumangebot. Beeindruckend ist die Aussicht von zwei Dachterrassen auf See und Altstadt; szenografisch von Jean Nouvel klug definierte Fenster gewähren im Foyer Ausblicke auf Luzerns Sehenswürdigkeiten. Auf dem Vorplatz des KKL steht der Wagenbachbrunnen, 1934 nach Plänen von Armin Meili gebaut. Er sprüht 16 Bündel Wasserstrahlen 20 Meter hoch. >> www.kkl-luzern.ch
Plätze, Gassen und Gebäude MEILIHALLE VÖGELIGÄRTLI Die Landungsbrücke 1 gehört zu den architektonisch wertvollsten Im Vögeligärtli gab es nicht nur Vögel, sondern auch Hirsche, eine Schiffstationen an Schweizer Gewässern und ist schweizweit die Tropfsteinhöhle und einst ein stinkendes Gaswerk. Erst als das einzige Landungsbrücke mit einer Halle aus den 1930er-Jahren. Sie Hirschmattquartier fertig gebaut war, kam auch die wurde 1935/36 durch den renommierten Luzerner Architekten Zentralbibliothek dazu – und dies auf Umwegen. Das Vögeligärtli Armin Meili erbaut. Die betonierte Plattform schwebt über dem See heisst eigentlich Sempachergarten. und ist mittels Eisenjochen auf Betonpfeilern abgestützt. Die luftige Stahl-Glas-Architektur nimmt das Thema der Stationshallen aus dem LUKASKIRCHE Eisenbahnzeitalter des 19. Jahrhunderts auf, realisiert diese Idee aber in einer der Moderne entsprechenden einfachen, auf das Wesentliche Zu hoher Turm, zu laute Glocken – die reformierte Lukaskirche hatte es reduzierten Ingenieur-Architektur in der Meili eigenen konstruktiven im katholischen Luzern nicht leicht. Zumindest nicht zu Beginn. Schon Kargheit. Seit 2013 ist die Landungsbrücke 1 im Kantonalen bald wurde aber die Architektur des Stahlbetonbaus als ein Denkmalverzeichnis eingetragen. herausragender Vertreter der frühen Moderne gerühmt. Im Innern der Ab Ende 2018 wurden umfassende Instandsetzungsarbeiten in der Kirche sind vor allem die Glasmalereien sehenswert. Sie wurden von Meilihalle durchgeführt. Störende später zugefügte Elemente wurden Louis Moilliet entworfen. entfernt. Die Aussenhaut ist wieder von Boden bis Decke verglast und gibt ein einmaliges Panorama auf die Stadt Luzern und den See frei. VIKTORIAPLATZ (HEUTE LUZERNER KANTONALBANK) Die ursprüngliche Farbigkeit – ein dunkles Blau – unterstreicht die feingliedrige, elegante und wohlproportionierte Konstruktion. Mit dem Bau des neuen Bahnhofs im Jahr 1896 wurde die Rechtzeitig auf den Fahrplanwechsel konnte die Meilihalle vor Ostern Pilatusstrasse von den Gleisen der Centralbahn befreit. 2019 wieder den Betrieb aufnehmen. Dadurch entstand ein Prachtboulevard, der den Vergleich mit der Bahnhofstrasse in Zürich nicht zu scheuen brauchte. Das RAIFFEISEN SCHALTERHALLE Hirschmattquartier entstand auf dem Reissbrett. Raiffeisen ist die drittgrösste Bankengruppe der Schweiz. Die Raiffeisen Gruppe ist in der Schweiz an 834 Standorten vertreten. Zur Gruppe gehören die 226 genossenschaftlich organisierten Raiffeisenbanken. Eine davon befindet sich an der Bahnhofstrasse 5 in Luzern. In dieser Filiale kann die Schalterhalle inszeniert werden.
Plätze, Gassen und Gebäude THEATER LUZERN FRANZISKANERKIRCHE INNENHOF Die Luzerner Theatertradition begann nicht erst 1839, sondern lässt Die Pfarrei St. Maria zu Franziskanern liegt in der Altstadt von Luzern, sich bis ins Mittelalter und in die Frühe Neuzeit zurückverfolgen. 1812 auf der linken Seite der Reuss. Die Franziskanerkirche und das kam die Idee für ein neues Theater. Louis Pfyffer von Wyher war der «Franziskanergärtli» sind das geschichtsträchtige Wahrzeichen der leitende Architekt des Theaterbaus, dessen Fundamente im März 1838 Pfarrei. Das «Franziskanergärtli» wird in der Weihnachtszeit auch als gelegt wurden. Weihnachtsmarkt genutzt. Eröffnet wurde das Stadttheater am 7. November 1839 mit «Wilhem FRANZISKANERPLATZ Tell» von Friedrich Schiller. 1846 wurde das Theatergebäude mit dem gesamten Fundus an die Stadt Luzern verkauft. Bis Mitte des 19. Jh. umgürtete eine Stadtmauer mit hohen Türmen entlang des Hirschengraben die Kleinstadt auf dem linken, südlichen Einschneidend war der Grossbrand von 1924. In der Nacht vor der Reussufer. Seit dem 13. Jh. befand sich innerhalb des Mauerrings ein Saisoneröffnung brach ein Feuer aus, das grosse Teile des Dachstocks Franziskanerkloster. Die Kirche St. Maria im Zentrum des Klosters sowie die dort eingelagerten Kostüme, Kulissen und Requisiten wurde zwischen 1270 und 1280 erbaut. Der Vorgängerbau stammte zerstörte. also aus der Romanik. 1561–1562 wurde das Langhaus erweitert und im Stil der Gotik im Wesentlichen neu gebaut. Das Theatergebäude ist zwar immer wieder umgebaut worden – zuletzt 2012, als die Sitzzahl auf unter 500 reduziert wurde, um Spätere Um- und Ausbauten folgten und brachten neue Stilelemente den Komfort für die Besucher*innen zu erhöhen. Doch in seiner aus Barock und Rokoko in die Kirche – dazu gehören die beiden Konzeption als Rangtheater des 19. Jahrhunderts gilt es seit Seitenkapellen. Der Hochaltar von 1736 zeigt die Anbetung der Jahrzehnten als Auslaufmodell. Seit längerem werden Pläne über Hirten vor der Krippe, ein Werk von Renward Forer; das einen weiteren Umbau oder Neubau diskutiert. reichgeschnitzte Chorgestühl stammt von Kaspar Tüfel aus Sursee und Hans Ulrich Räber. Niklaus Geiser schuf das Kunstwerk der >>www.luzernertheater.ch/ Kanzel. Die Deckenbilder stammen von Johann Georg Hunkeler aus Altishofen. Im Obergaden des Langhauses ist ein Fahnenzyklus dargestellt – er zeigt die Feldzeichen, welche die Eidgenossen 1386 in der Schlacht von Sempach als Beute von den Habsburgern eroberten.
Plätze, Gassen und Gebäude REGIERUNGSGEBÄUDE JESUITENKIRCHE Der Bauherr Lux (Luzius) Ritter hatte als Hauptmann im Im Zuge der katholischen Gegenreformation kamen die Jesuiten französischen Königsregiment in Norditalien gedient und war dabei 1574 nach Luzern. Sie sollten mit ihrer Lehre und ihrem Beispiel die wohlhabend geworden. Nach Luzern zurückgekehrt, wurde er Geistlichkeit und die Gläubigen zu einem heiligmässigen Leben Schultheiss, d.h. Regierungschef von Stadt und Republik Luzern. Der führen. 1577 zogen sie in den Ritterschen Palast. 1666 begannen sie Bau eines Renaissance-Palazzo nach florentinischem Vorbild sollte mit dem Bau ihrer Kollegiumskirche, der heutigen Jesuitenkirche. Sie seine gesellschaftliche Karriere äusserlich darstellen. 1556 erteilte wurde 1677 feierlich eingeweiht. Die Kirche Il Gesùn Rom bildete das der Rat von Luzern die Baubewilligung und der italienische Architekt Vorbild für die Luzerner Jesuitenkirche. Die Jesuitenkirche ist die erste Giovanni Lynzo begann mit dem Bau. Der Architekt wurde während barocke Hallenkirche der Schweiz. Künstlerisch besonders wertvoll der Bauzeit der Ketzerei bezichtigt, vor ein Gericht gestellt und sind der Barock- und Rokoko-Stuck, der Hochaltar, die Orgel und der zum Tode verurteilt. Lux Ritter selbst verschied kurz nach seinem Kirchenschatz. 1895 wurden die Schaufassade an der Reuss durch Baumeister – der Palast war noch nicht unter Dach. Der Rat von den Aufbau der beiden Türme gemäss ursprünglichen Plänen ergänzt. Luzern liess das Bauwerk fertigstellen. Eindrucksvoll ist auch die Akustik des prächtigen Kirchenraumes; er dient heute neben Gottesdiensten auch der Ausbildung von Der Palazzo bildet ein prachtvolles Bauwerk im Stil der italienischen Organisten der Luzerner Hochschule für Musik. Renaissance: Besonders anmutig ist der dreigeschossige Kolonnaden- Innenhof (Patio) im Zentrum des Gebäudes. Er kann werktags >> www.jesuitenkirche-luzern.ch besucht werden. Der Rittersche Palast kam 1577 an die in Luzern neu zugezogenen Jesuiten. Sie ergänzten den Palast zu beiden Seiten ZÖPFLI und errichteten 1666–1677 die barocke Jesuitenkirche. 1847, nach dem Sonderbundeskrieg, wurden die Jesuiten des Landes verwiesen. «Zöpfli» ist sprachlich die Verkleinerungsform von «Zopf». Der Der Rittersche Palast dient seither als Regierungssitz. 1841–1843 Volksmund bezeichnete damit die Stellung des ausserordentlich wurde der halbrunde, klassizistische Parlamentssaal nach den Plänen schönen Gebäudes an der Südostecke der Altstadt, im Zwickel von Melchior Berri, einem Schüler des Berliner Architekten Friedrich zwischen Kramgasse und Reuss am nördlichen Brückenkopf der Schinkel, angebaut. Reussbrücke. Die Fundamente des Bauwerks ragen in den Reussraum hinaus. Marschall Anton Jakob Thüring von Sonnenberg liess das Haus 1787 erbauen. Er war ein begabter Liebhaberarchitekt und entwarf eigenhändig die Pläne für das Haus. Süd- und Ostfassaden zeigen Fassadenmalereien aus der Bauzeit. Im Giebelfeld erkennt man ein Wappen mit Krone. Besonders prächtig zeigt sich das Portal an der Kramgasse.
Plätze, Gassen und Gebäude MÜHLENPLATZ MUSEGGMAUER (MUSEGGTÜRME) Ab dem 8. Jahrhundert nutzten die Mühlen die Kräfte der Reuss, Die Museggmauer mit ihren neun Türmen gehört zur historischen wo heute die Spreuerbrücke zum Mühlenplatz führt. 1875 wurden Stadtbefestigung Luzerns. Im 13. Jh. begann Luzern mit dem Bau der zehn von elf Mühlen durch einen Brand zerstört. Stattdessen wurden Stadtbefestigung. Zwei Befestigungsringe wurden errichtet. Der innere 1887/89 drei Jonval-Turbinen gebaut. Bis 1926 wurde die mechanische Ring bestand aus einer Stadtmauer entlang des Löwengrabens und Kraftübertragung durch einen Stromgenerator ersetzt, der 0,5 des Hirschengrabens – auch die Kapellbrücke und die Spreuerbrücke Millionen kWh pro Jahr produziert. gehörten dazu. Der zweite Befestigungsring entstand vom 14. Jh. an auf dem Sandsteingrat des Musegghügels in Richtung West-Ost. Zwischen 2008 und 2010 wurde der Platz einer Gesamtsanierung Zunächst wurden die Türme gebaut, und der Zwischenraum erst unterzogen, welche sowohl eine Erneuerung des Leitungsnetzes wie später mit der Museggmauer ausgefacht. Die Museggtürme bilden auch den Ersatz der Platzbeläge umfasste. Bereits bei den ersten die weithin sichtbare Stadtkrone, ein Macht- und Herrschaftszeichen, archäologischen Sondierungen im Frühling 2008 bestätigte sich in und werden zur Nachtzeit beleuchtet. aller Deutlichkeit, was spärliche Indizien in Schriftquellen des 14. und 16. Jahrhunderts vermuten liessen: Der Mühlenplatz ist ursprünglich >> www.museggmauer.ch nicht als Freifläche genutzt worden, sondern erst im Spätmittelalter durch den Abbruch einer Häuserzeile entstanden. Diese Ausgangslage Von Westen nach Osten betrachtet sind es: führte 2008-2009 zur flächenmässig grössten archäologischen Untersuchung, die bisher innerhalb der Stadt Luzern durchgeführt Nölliturm worden ist. Die Aufgabe der Archäologie bestand darin, den für den neuen Unterbau des Platzbelages benötigten ganzflächigen Der Torturm trägt das Baudatum 1513. Vor ihm stand bereits ein Abtrag von 80 cm vorzunehmen. Daneben mussten die Sanierung anderer Turm an dieser Stelle. Er ist der einzige Rundturm der des bestehenden Leitungsnetzes begleitet und Leitungsgräben in Museggmauer und ist 28 m hoch. Der heutige Strassendurchbruch bisher ungestörten Bereichen angelegt werden. Einen Blick in die wurde 1901 geschaffen. Der Nölliturm wird heute von der Zunft zu Tiefe ermöglichte einzig die Neuverlegung sämtlicher Werkleitungen Safran genutzt. in bereits bestehenden Leitungsgräben, wobei sich zeigte, dass die Stratigrafie am Mühlenplatz teilweise mehr als zwei Meter beträgt. Männliturm Damit hat der Platz viele seiner Geheimnisse behalten. Die eiserne, geharnischte Männergestalt mit Standarte auf dem Dach gab dem Turm seinen Namen. Er ist der zweite Turm im aufsteigenden Felsgrat. Vom Boden bis zur Zinne gemessen ist er 33 m hoch.
Plätze, Gassen und Gebäude Luegislandturm Schirmerturm Der Luegislandturm macht seinem Namen alle Ehre: Aus der Der Schirmerturm ist – wie der Nölliturm – ein Torturm. Der Weg führte Turmstube reicht der Blick am weitesten; als einziger Turm ist er von durch das gleichnamige Tor aus der Stadt hinaus ins Land. Wer durch Norden aus gesehen klar erkennbar und überragt die vorgelagerten das Schirmertor trat, befand sich auf dem Land. Der vor die Hügel. Sein hohes spitzes Dach zeigt einen Winddrall von links nach Museggmauer gestellte Schirmerturm wurde, wie die meisten rechts. Der Turm ist mit seiner Höhe von 52,6 m der höchste unter anderen Museggtürme auch, in Bruchsteinmauerwerk aufgeführt und den neun Türmen. Er entstand 1370 und ist bis heute als nach Süden weist hübsche Eckquader auf. Auf den Zinnen liegt ein niederes offener Schalenturm erhalten geblieben. Pyramidaldach – wie bei den weiter östlich gelegenen Türmen auch. Die Turmhöhe beträgt 27,5 m. Wachtturm/Heuturm Pulverturm Ursprünglich stand hier der Heuturm. Er erhielt seinen Namen vom Heu, das hier einmal eingebracht wurde. In der Neuzeit versorgte Der Stadtstaat Luzern lagerte das Schiesspulver vorsorglich in zwei man hinter seinen dicken Mauern auch Schiesspulver. Ein Blitzschlag Türmen (Wachtturm). Auch der Pulverturm misst 27,5 m in der Höhe. brachte am 30. Juli 1701 250 Zentner Pulver zur Explosion. Das Gerücht, wonach vorher an dieser Stelle das Schloss Tannberg Der Heuturm zerbarst vollständig; der dabei ausgelöste Steinregen gestanden habe, konnte bislang nicht belegt werden. Die Weyzunft tötete fünf Menschen in der Altstadt. Der wiederaufgebaute barocke nutzt den Pulverturm heute als Zunftlokal. Turm ist 44 Meter hoch. Der neuen Funktion als Hochwacht verdankt der Turm seinen heutigen Namen. Allenwindenturm Zytturm Der Allenwinden- und der untere Dächliturm überragen heute das Häusergewirr vor der Museggmauer nicht mehr. Man heisst den Der Zytturm stammt aus dem Jahre 1442. Seine Glocke, die Turm nach einem früheren Säckelmeister auch Holdermeyerturm. Leonhardsglocke, wurde 1370 gegossen und hing ursprünglich im Seine Mauern sind 1,8 m dick und er gehört zu den einstigen Glockenstuhl der Peterskapelle am Kapellplatz. Das erste Uhrwerk Schalentürmen. wurde bereits 1385 hergestellt und 1535 durch das heutige ersetzt. Das Zifferblatt mit den Zahlen ist so gross, dass selbst die Fischer auf dem Dächliturm Luzernersee die Zeit ablesen konnten. Zwei wilde Männer, Sinnbilder für kraftstrotzende Luzerner Krieger, stützen zu beiden Seiten das Den Dächliturm ist mit 27,35 m Höhe der niedrigste der neun Zifferblatt. Die Uhr des Zytturms (Zeitturm) kündigt die Stunde eine Museggtürme. Neben dem Namen Dächliturm (Turm mit dem Minute früher an als die Kirchenglocken der Stadt. Die Höhe des kleinen Dach) wurde er auch Chutzeturm (Chutze: Signal) genannt. Zytturmes beträgt 31 m. Der Turm wird heute vom Schreinermeisterverband genutzt.
Plätze, Gassen und Gebäude WEINMARKT KORNMARKT Der Weinmarktbrunnen – er gilt als schönster Brunnen der Stadt – ist An Stelle des Vorgängerbaus errichtete der italienische Architekt ein Werk des Steinmetzen Konrad Lux. 1481 schuf er den Brunnen; und Baumeister Anton Isenmann aus Prismell zwischen 1602 zehn Jahre lang arbeitete er daran. Als Vorbild diente ihm offenbar der und 1606 das Rathaus am Kornmarkt im Stil der italienischen Basler Fischmarktbrunnen. Der Brunnen ist mehrmals restauriert Renaissance. Mailänder Bauleute und Kunsthandwerker begleiteten worden. So wurde das einst sechseckige Becken im 16. Jahrhundert Isenmann nach Luzern. Charakteristisch am Rathaus sind die durch ein achteckiges ersetzt. 1737–1738 nahm der damalige auf quadratischen Pfeilern ruhenden Arkaden auf der Reussseite, Stadtwerkmeister Hans Georg Urban Veränderungen am Stock vor. die kräftige Rundung der Bogenfenster, die Bossenquader im 1902 wurde der Brunnenstock kopiert und 1952 wurde erneut ein Erdgeschoss nach florentinischem Vorbild, die massigen Eckquader Abguss des Originals geschaffen. Bildhauer Leopold Häfliger meisselte und der von korinthischen Säulen flankierte Eingang auf der schliesslich aus Muschelkalk den heutigen Brunnenstock. Das Original Kornmarktseite. Die Kornschütte, das Erdgeschoss des Rathauses, steht heute im Treppenauge des Historischen Museums, dem Alten bildete ursprünglich das Kaufhaus im alten Luzern. Heute dient es als Zeughaus an der Pfistergasse. städtischer Ausstellungsraum. Der Rathaus-Turm war ursprünglich ein mittelalterlicher Familienturm; er wurde 1505 und 1619 erhöht HIRSCHENPLATZ und erhielt damals seine rote Kuppel mit den vier Erkern. Die Alte Kanzlei Renward Cysats befindet sich im Obergeschoss dieses Am Hirschenplatz stehen zwei historische Gasthäuser: Der «Goldene Turmes, während die Neue Kanzlei, zwischen 1695 und 1698 im Stil des Adler» und der «Hirschen». Der «Goldene Adler» hatte sein italienischen Barocks errichtet, sich als einzigartiges Schmuckstück Tavernenrecht bereits früh, 1356, erhalten. Wo war Goethe nicht? anstelle eines ehemaligen Gerichtshauses zwischen Rathaus und Gedenktafeln weisen auch in Luzern den Weg: Johann Wolfgang Turm befindet. Ein breites Walmdach überdacht den Renaissancebau Goethe war selbstverständlich auch in Luzern. 1779 stieg Goethe im – es schützt gegen Wind und Wetter. Das Rathaus am Kornmarkt «Goldenen Adler» ab. Zuvor war vor ihm hier schon Prinz Ladislaus steht unter dem Denkmalschutz der Eidgenossenschaft und gilt als von Schweden und Polen abgestiegen. Der «Goldene Adler» galt eine der schönsten öffentlichen Bauten der Schweiz. damals als das erste Haus am Platz und durfte Veltlinerwein ausschenken – ein gastronomisches Privileg! Das schmiedeiserne Wirtshausschild mit dem goldenen Adler erinnert an die glanzvollen Zeiten. Der nahe «Hirschen» besteht seit 1474. Auch er brilliert mit dem kunsthandwerklich prachtvollen Wirtshausschild, das einen goldenen, springenden Hirsch zeigt. Johann Wolfgang Goethe soll ihm ein Gedicht gewidmet haben.
Plätze, Gassen und Gebäude WASSERTURM PETERSKAPELLE Zu den bekanntesten Wahrzeichen Luzerns gehört der Wasserturm. Die Peterskapelle ist die älteste Kirche auf Stadtboden. Sie war schon Er entstand vor dem Bau der Kapellbrücke in der ersten Hälfte immer ein öffentlicher Ort, verbunden mit dem Geschehen und dem des 14. Jh. Sein Merkmal ist nicht nur das alte, seit hundert Jahren Schicksal der Stadt Luzern. Das soll die Kapelle auch heute sein: nicht mehr besetzte Storchennest auf der Turmspitze, sondern ein Ort der Stille und der Begegnung, offen für Menschen aus allen seine Bauform. Sein Grundriss ist achteckig, besitzt also jene Form, Schichten und mit unterschiedlichen Herkünften, mit Respekt vor die der Stauferkaiser Friedrich II. Barbarossa besonders liebte. Sie der Geschichte und mit dem Mut, neue Geschichten zu schreiben. prägt seine schönsten Bauten (z.B. das Castel del Monte/Italien). Kulturelle, gemeinnützige, soziale und politische Veranstaltungen Der Wasserturm misst vom Grund bis zur Dachspitze 34,5 m. Sein haben darin ebenso Platz wie Gebete und Gottesdienste. Umfang beträgt 38 m – der Turm hat also mehr Umfang als Höhe. Der Wasserturm diente im Laufe seiner Geschichte verschiedenen SCHWEIZERHOFQUAI Zwecken. Er war zuerst ein Herrschaftszeichen, ein Wehr- und Wachtturm, später benützte man ihn als Archiv, Schatz- und Der Schweizerhofquai in Luzern ist der Quaiabschnitt zwischen Rüstkammer. Der unterste Raum mit seinen viereinhalb Meter dicken dem Schwanenplatz und dem Kurplatz. Die Stadtregierung von Mauern diente als Verlies. In seinem Innern war es vollkommen dunkel. Luzern plante bereits 1836 eine Strassenverbindung zwischen dem Die armen Gefangenen wurden, auf einem Knebel sitzend, durch Schwanenplatz und der Hofkirche St.Leodegar im Hof. Ein erster ein Loch in das Verlies hinuntergelassen. Auch eine Folterkammer schmaler Quai wurde dann in den Jahren 1844, gleichzeitig mit dem fehlt im Wasserturm nicht, denn im Spätmittellalter entschied hier Bau des Hotel Schweizerhof Luzern errichtet. Vom Namen des Hotels das Blutgericht über Hexen, Ketzer und schlimme Missetäter. Heute erhielt der Quai seinen Namen. nutzt der Artillerieverein Luzern den Wasserturm. Im Dach nisten seit Jahrzehnten die seltenen Alpensegler. Diese Vögel sind, wenn sie im Der Quai wurde 1895 mit Aushubmaterial des Stadttunnels um April aus den Winterquartieren in Aequatorialafrika zurückkehren, weitere zehn Meter verbreitert. Gleichzeitig entstand die Strasse in Luzerns Frühlingsboten. der heutigen Breite, die etwa die Hälfte der Seeaufschüttung für sich beansprucht. Der seeseitige Teil blieb verkehrsfrei und wird bis heute >> www.avluzern.ch von Touristen und Spaziergängern rege genutzt. >> www.kapellbruecke.com
Plätze, Gassen und Gebäude HOTEL SCHWEIZERHOF KURPLATZ & MUSIKPAVILLON Das Hotel Schweizerhof Luzern ist ein Fünf-Sterne-Haus und befindet Zwischen dem Schweizerhofquai und dem Nationalquai wurde 1906 sich nahe dem Ufer des Vierwaldstättersees am Schweizerhofquai. Zu der Kurplatz mit dem Musikpavillon errichtet. Die kleine, beispiellos Beginn des 19. Jahrhunderts suchte die Stadt Luzern im Wandel der schöne Parkanlage entwarf der Berliner Architekt Bruno Schmitz im Zeit nach einem neuen Gewerbe und entdeckte den Fremdenverkehr. Auftrag der Luzerner Hotellerie in Anlehnung an den sog. Durch den Bau erster Hotels und dem stetigen Wandel der Stadt geometrischen Jugendstil. Pavillon, Sitzbänke, Brunnen und Leuchten Luzerns wurde der Schwanenplatz zum neuen Verkehrsknoten. Für bilden ein Gesamtkunstwerk. Schmitz ist u.a. auch Schöpfer des die weitere Entwicklung beauftragte der Luzerner Stadtrat 1836 den Völkerschlacht-Denkmals in Leipzig (D). Im Pavillon konzertierte vor Architekten Melchior Berri. dem ersten Weltkrieg täglich während der Touristensaison ein Kurorchester. Im März 1844 erhielt der Bauherr Melchior Berri die Baubewilligung und begann umgehend mit den Arbeiten. Seit 1861 ist das Hotel im Besitz der Familie Hauser. Das Hotel gehört zu den wenigen in der Schweiz, die ein Kulturgut von nationaler Bedeutung sind und steht unter Denkmalschutz. Die ursprüngliche Architektur ist bis heute grösstenteils bewahrt geblieben. >>www.schweizerhof-luzern.ch
Plätze, Gassen und Gebäude HOFKIRCHE AUSSENFASSADE BOURBAKI Die Stiftskirche St. Leodegar und St. Mauritius bildete das spirituelle Am Ende des Deutsch-Französischen Krieges von 1870–1871 wurde Zentrum Luzerns. Der Benediktinerorden gründete Kirche und die französische Ostarmee unter General Bourbaki in der neutralen Kloster. Der Ursprung des Benediktinerklosters mit Kirche geht auf Schweiz interniert. Binnen dreier Tage überschritten mehr als 80‘000 das Jahr 768 zurück. Das Kloster kam im Laufe der Zeit zu grossem Bourbaki-Soldaten die Schweizer Grenze zwischen Basel und Genf. Grundbesitz. Sechzehn Dinghöfe, unter diesen Luzern und der ganze Der Genfer Landschafts- und Genremaler Edouard Castres begleitete Pilatus, gehörten ihm. Das Kloster in Luzern kam schliesslich an die französischen Truppen als Mitarbeiter des Roten Kreuzes. Im das elsässische Kloster Murbach (Guebwiller F). Anstelle des Abtes Auftrag des Genfer Panorama-Unternehmers Benjamin Henneberg residierte von nun an ein Propst in Luzern. Die Geschichte des Klosters schuf er das Riesenrundgemälde zum Übertritt der Bourbaki-Armee im Hof ist mit der Geschichte der Stadt Luzern eng verbunden. in Les Verrières im Neuenburger Jura. 1889 wurde dieses einzigartige Luzern erhielt 1178 unter Konrad von Eschenbach, einem Luzerner, Panorama von Genf nach Luzern verlegt. Heute ist es Teil eines der damals Abt von Murbach war, eine relative Selbstständigkeit. Die Kulturzentrums. Im Neubau befinden sich Kinos im Untergeschoss Hofkirche, ursprünglich ein romanischer Bau, brannte 1633 nieder und die Stadtbibliothek Luzern im Obergeschoss. und wurde neu erbaut. Die beiden Türme, die noch romanische Bauelemente zeigen, blieben bestehen. Am Nordturm erstand 1633 >> www.bourbakipanorama.ch die gotische Oelberggruppe. Zwischen den beiden 69 m hohen Türmen befindet sich oberhalb der Eingangshalle die Michaelskapelle. Im Innern zeigt die Kirche verschiedene Stilarten. Der Hochaltar besteht aus schwarzem Unterwaldner Marmor. Die geschnitzten Chorstühle, der Maria End- und der Kreuzabnahme-Altar sind gotisch. Zwei Orgeln, die grosse Orgel, deren Gehäuse 1643 vom bekannten Holzbildhauer Niklaus Geisser geschaffen wurde, füllt die ganze Breite des Kirchenschiffes aus. Die acht Glocken, von denen die grösste, die St. Theodulsglocke, 108 Zentner wiegt, zeichnen das Geläute durch Kraft und Tonfülle aus.
Plätze, Gassen und Gebäude LÖWENDENKMAL HOTEL NATIONAL & NATIONALQUAI Stadt und Republik Luzern stellten seit dem 16. Jh. bis zur Das Hotel National wurde in den Jahren 1870–1890 in verschiedenen Französischen Revolution mit zwei Königsregimenten die Leibwache Bauetappen errichtet. Der monumentale Hotelbau im Stil des der französischen Könige. Am 10. August 1792 verteidigte diese Garde französischen Historismus zeugt heute noch von der prägenden das Tuilerienschloss in Paris gegen 6000 Revolutionäre, während Kraft des Tourismus in der Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jh. König Ludwig XVI. mit seiner Familie in der Nationalversammlung Die Quaianlage, der Nationalquai, verdankt seinen Namen dem weilte. Offiziere und Soldaten starben den Heldentod. Karl Pfyffer von Hotel National. Der Quai wurde grosszügig angelegt, das bisher Altishofen, Offizier dieser Garde, überlebte, da er zufällig in Luzern in flache Seeufer stark verändert. Das Schüttmaterial für den Bau der Urlaub weilte. 1821 beauftragte er den in Rom wirkenden dänischen Quaianlagen wurde vom Bürgenstock über den See nach Luzern Bildhauer Berthel Thorvaldsen in dem aufgelassenen Steinbruch auf gebracht. Die schnurgerade Quaimauer wurde nach den Vorbildern seinem Grundbesitz Kreuzmatt ein Denkmal für die Luzerner Garde von Nizza und Menton gestaltet – mit zwei Reihen boskierter zu schaffen. Thorvaldsen entwarf drei Modelle zum Löwendenkmal: Rosskastanien und einer für die Entstehungszeit topmodernen eines befindet sich im Gletschergarten, ein zweites im Historischen elektrischen Beleuchtung. Am Nationalquai entstand schliesslich Museum und das dritte im Thorvaldsen-Museum in Kopenhagen. als erster Endpunkt der Quaianlage vor der Jahrhundertwende 1893 Der Konstanzer Steinbildhauer Lukas Ahorn übertrug das Modell der Kursaal, eine Unterhaltungsstätte nach französischem Muster. des monumentalen, steinernen Löwen, der inmitten eines nach Ein Theater- und Konzertsaal, ein Restaurant und im Untergeschoss englischem Vorbild geschaffenen Pleasure-Ground am Teich steht. eine Druckerei für eine englische Tageszeitung, die von März bis Die Inschrift über dem Monument besagt: «Der Schweizer Treue und Oktober des Kalenderjahres erschien, gehörten ebenfalls zu seinem Tapferkeit». Die vor dem Denkmal stehende kleine Kapelle nennt die Raumprogramm. Namen der beim Tuileriensturm ums Leben gekommenen Schweizer. Das Löwendenkmal ist die wohl bekannteste Sehenswürdigkeit >> www.grandhotel-national.com Luzerns und als Ort eine Oase der Ruhe. GLETSCHERGARTEN 1873/1874 wurden zufällig beim Bau eines Weinkellers in unmittelbarer Nähe des Löwendenkmals Gletschertöpfe entdeckt. Das Museum Gletschergarten entstand: Im Zentrum steht die Darstellung des eiszeitlichen Luzern. Zu den besonderen Attraktionen gehören eine Eiszeit-Show und das Pfyffer-Relief, das u.a. für Goethe und Schleiermacher Anlass war, Luzern zu besuchen. >> www.gletschergarten.ch
Plätze, Gassen und Gebäude GRAND CASINO MATTHIAS LUCHSINGER PLATZ Im Jahre 1882 wurde in der Stadt Luzern ein prunkvolles bauliches Matthias Luchsinger war auf kommunaler Ebene zwischen 1959 Bijou, der ehemalige Kursaal, erschaffen. Ein neobarocker Palastbau und 1973 Mitglied des Luzerner Stadtparlaments (Grosser Stadtrat). ganz nach dem architektonischen Vorbild der französischen Er wurde 1973 in den Luzerner Stadtrat (Stadtregierung) gewählt Renaissance. Schon damals ein Ort der Begegnung, Unterhaltung und bekleidete dort das Amt des Baudirektors. Nach dem Rücktritt und des Genusses für Augen, Ohren und Gaumen. von Hans Rudolf Meyer wurde er 1979 zusätzlich Stadtpräsident von Luzern. Dieses Amt übte er bis zu seinem Tod 1984 aus. In Im Laufe der vergangenen 130 Jahren hat der Kursaal bis zum seinen elf Jahren als Baudirektor war er für zahlreiche Bau- und heutigen Grand Casino Luzern einige Renovationen durchlebt. Und Planungsvorhaben verantwortlich. Hervorzuheben sind die autofreie immer noch kennt er keine Altersbeschwerden, sondern strotzt noch Altstadt Luzern, der Seeuferweg vom Verkehrshaus bis zum Tribschen, voll gesunder Jugendlichkeit. Pulsierendes, glitzerndes Leben füllt bis der Jesuitenvorplatz und die Modernisierung der Gebäude und heute seine prächtigen Räume. Sportanlagen auf der Luzerner Allmend. Zu seinen Ehren erhielt der Platz beim Casino Luzern am Luzerner Nationalquai den Namen Die malerische Lage am Ufer des Vierwaldstättersees und die Matthias-Luchsinger-Platz. durchwegs stilvolle Einrichtung machen das Grand Casino Luzern bis heute zu einem besonderen Ort. Jedoch rollen hier nicht nur die MONTANA Roulettekugeln: Neben den Spielautomaten geniessen Sie auch populäre Kartenspiele wie Poker oder Black Jack. Zudem kann man Eine Standseilbahn führt die Gäste von der Haldenstrasse zum Hotel sich im Gault Millau ausgezeichneten Restaurant Olivo kulinarisch Montana auf der Anhöhe über dem Halden-Quartier: Das prachtvolle verwöhnen lassen oder im Casineum die Nacht an einer Party Hotel Montana entstand kurz vor dem Ersten Weltkrieg, in den Jahren ausklingen lassen. 1911–1913, als Werk der in Deutschland, Frankreich, Italien und Tschechien tätigen Luzerner Architekten Moeri & Krebs. Es gilt heute >> www.grandcasinoluzern.ch als Meisterwerk der Art-Déco-Architektur in der Schweiz. >> www.hotel-montana.ch/de/Ueber-uns/Geschichte
Plätze, Gassen und Gebäude RÖSSLIWIESE VERKEHRSHAUS Die grosse Wiese am Carl – Spitteler-Quai lädt zum Entspannen und Das Verkehrshaus der Schweiz wurde nach zweijähriger Bauzeit am Geniessen ein. Der ruhige Park ist direkt am Wasser gelegen. Die 1. Juli 1959 eröffnet und avancierte schnell zum meistbesuchten grossen Bäume sorgen im Sommer für genügend Schatten um einen Museum der Schweiz. 1969 kam das erste und bis heute einzige Nachmittag am See zu verbringen. Grossplanetarium der Schweiz sowie das Restaurant und das Bürogebäude dazu. Seit 1972 ergänzt die Halle Luft- und Raumfahrt VILLA SCHWEIZERHOF das Ensemble von Ausstellungshallen. Zwischen 1979 und 1985 wurden das Hans Erni Museum, die zweite Halle für den Schienenverkehr Es war um das Jahr 1860, als das Grundstück an privilegierter mit der Überdeckung des früheren Schienen-Freigeländes sowie die Lage, direkt am Ufer des Vierwaldstättersees, von der Familie Halle Schifffahrt, Seilbahnen und Tourismus gebaut. 1996 wurde Zingg erworben und darauf ein Herrenhaus erbaut wurde. Als mit der Integration des Filmtheaters ein weiterer Ausbau vollzogen. dann das 20. Jahrhundert vor der Tür stand – und mit ihm der in Zum 50-Jahr-Jubiläum im Jahr 2009 kamen die ikonische Halle unmittelbarer Nachbarschaft geplante Gotthard-Bahnhof, erstand Strassenverkehr und die Neugestaltung des Eingangsbereichs mit die Familie Hauser (Besitzerin des Hotels Schweizerhof Luzern) dieses Conference Center, Gastronomie und Shop hinzu. herrschaftliche Anwesen, um darauf ein stil- und prachtvolles Hotel zu erbauen. Durch die Fusion der damaligen Bahngesellschaften >> www.verkehrshaus.ch im Jahr 1909 wurde allerdings nicht nur Bahnhof, sondern auch die Vision vom Hotel obsolet und fortan wurde die Hausermatte als Austragungsort von renommierten Reitsportanlässen auf der ganzen Welt bekannt. Ab 1924 auch als Austragungsort des Concours Hippique International. Bis 1976 traf sich hier die internationale Reitsportelite. LIDO WIESE Die Lido Wiese mit toller Aussicht nach Luzern und dem Bergpanorama bietet vielen Besucher*innen unvergessliche Momente. Der prachtvolle Park liegt direkt am Seeufer. Der Park dient heute als Treffpunkt und schafft dank seiner Grösse eine angenehme Atmosphäre.
Plätze, Gassen und Gebäude SEEBRÜCKE Vor gut 150 Jahren wurde die Brücke erbaut. Erste Änderungen kamen erst 1934. Während zwei Jahren wurde die Brücke mit einem neuen Eisenbetonüberbau auf eine Breite von 26,7 Metern vergrössert. Zu jener Zeit machte das die Luzerner Seebrücke zur breitesten Brücke der Schweiz. 1994 wurde nach langen Diskussionen die alte Seebrücke für 22.35 Millionen Franken ersetzt. Damit der Überbau in einem Guss betoniert werden konnte, wurde der Verkehr auf zwei Hilfsbrücken links und rechts der bestehenden Seebrücke verlegt. Die neue Brücke misst seither entlang der Mittelachse 157,32 Meter, an der Breite von 26,7 Metern änderte sich seit 1934 nichts. Neun Pfeiler stützen die Brücke auf der Seite der Reuss, fünf Stück sind es auf der Seeseite. Seit dem Neubau der Brücke fahren täglich rund 40‘000 Fahrzeuge und Hunderte Busse über die Seebrücke. 2014 wurde die neue Brücke saniert. Gesprochen wurde ein Kredit von 1,1 Millionen Franken, gekostet hat der Bau letztlich die Hälfte.
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