Z Basel an mym Rhy - SPITEX BASEL
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
0 2/19 DAS MAGAZ I N VO N S P IT EX BASE L U ND S P IT EX R IEH EN -B ETT I N G E N Z Basel an mym Rhy Ohne den «Bach» wäre Basel nicht Basel Seite 4 SALM Basel will seinen Salm zurück Seite 10 FÄHREN «Verzell du das em Fäärimaa» Seite 12 PORTRAIT Die schönste Badewanne der Stadt Seite 14
EINSICHTEN Respekt vor der Urgewalt des Wassers Wer den Rhein kennt, kennt auch die Weidlinge. Schon die Kelten benutzten sie zum Fischen, was dem Floss den Namen gab: «zu Weide» heisst Fischfang. Wer im 14. Jahrhundert nicht vier Jahre lang auf dem Warum fährt man Weidling? Fasziniert dabei die Kraft Weidling übte, wurde nicht in die entsprechende Zunft und Technik oder ist es die Verbundenheit mit dem aufgenommen. Ist das bei den Wasserfahrvereinen Rhein? immer noch so? GK: Das Wasserfahren ist eine faszinierende Sportart, weil sie Gilles Kolb: Doch, eigentlich müssen angehende Weidlingfah- draussen stattfindet. Die Partner sind Wind, Wetter, Sonne und rer immer noch eine Ausbildung von rund vier Jahren absol- Regen. Zudem findet dieser Sport mitten in der Stadt, mitten vieren. Beim Weidlingfahren geht es um Rudern und Steuern im Zentrum auf «unserem Bach» statt. gleichzeitig. Es ist dasselbe, wie beim Gondoliere in Venedig. Es gibt zahlreiche Hindernisse wie beispielsweise Schiffe, Fäh- Was ist besonders am Rhein? ren und Schwimmer, die der Wasserfahrer oder die -fahrerin GK: (lacht) Das ist eine philosophische Frage. Der Rhein sym- beobachten müssen. Dazu kommt noch die Kunst des Wasser- bolisiert für mich den Weltkreislauf, und somit ist er das Symbol lesens. Weidlingfahrer müssen alle Strömungen richtig erfas- des Lebens. Er ist ein Element, das nicht zu bändigen ist. Das sen und interpretieren. muss man akzeptieren. Das Fahren auf dem Rhein, das Arbei- ten mit dem fliessenden Gewässer ist eine Herausforderung, Danach bekommt der Wasserfahrer ein Diplom? wie das Besteigen eines hohen Berges. Es braucht Respekt und GK: Ja, aber dieses Diplom ist bei uns ein Schlüssel. Dieser er- Akzeptanz vor den Gewalten, vor der Kraft der Natur. Das ist laubt dem Wasserfahrer einen abgeschlossenen Weidling zu genau das, was am Wasserfahren fasziniert. nehmen wann es ihm passt und damit zu fahren. Sind Sie auch schon ins kalte Wasser gefallen? Jahrhundertelang war das Weidlingfahren eine Tätigkeit GK: (schmunzelt) Wer ist das nicht? Immer wieder stand ich unter für harte Männer. Heute ist das nicht mehr so. Was der kalten Dusche oder musste in meinem Leben ins kalte Was- verändert sich mit den Frauen im Verein? ser springen. Aber tatsächlich bin ich auch schon beim Weidling- GK: Das Wasserfahren ist nicht nur eine Angelegenheit von fahren ins Wasser gefallen. Das passiert glücklicherweise selten. Kraft, sondern vor allem von Technik. Das können Frauen genau so gut wie Männer oder sogar Kinder. Früher lag die Schwierig- Interview Jeannette Brêchet keit mit Frauen im Verein beim Fehlen von Duschen, Toiletten und separaten Umkleidekabinen. Meiner Meinung nach sind Frauen bei den Wasserfahrern ein Gewinn. Zusammen mit den Frauen ist es in einem Verein lebendig und familiär. Gilles Kolb ist Verbands präsident VBWV, Verband Basler Wasserfahrvereine und Vize-Präsident des WFV Rhenania St. Johann
EDITORIAL I N H A LT Z Basel an mym Rhy 2 3 EINSICHTEN EDITORIAL 4 SCHWERPUNKT Jeder Fluss – für mich als Basler natürlich in erster Linie der Rhein – ist ein Symbol für Leben und Vergänglichkeit, aber auch für ständige Bewegung. Der Rhein ver- strömt eine Anziehungskraft, die seit je- her auch zahlreiche bekannte Künstler, wie Johann Wolfgang von Goethe, Friedrich Höl- derlin, Heinrich von Kleist und Victor Hugo Ohne den «Bach» inspirierte. wäre Basel nicht Basel Aber auch heute lässt uns der Rhein mit sei- nen ständigen, von Gesellschaft und Politik 8 VEREINE ausgelösten Veränderungen, mit seinen Wir- 9 MEHRWERT kungen und Eigenschaften nicht kalt. Eine 10 SALM wichtige Eigenschaft ist zum Beispiel seine Sauberkeit. Unser Rhein in Basel ist wieder gesund und gerade deshalb weit über unsere Grenzen hinaus be- 11 WA SSER S T R A SSE kannt. Denn mittlerweile sind das Schwimmen im Rhein und das Flanieren im kreativen und «mediterranen» Umfeld zu Touristenattraktionen geworden. Im Laufe der Jahre hat sich dieses «Rheingefühl» über die ganze Stadt ausgedehnt. Der Rhein beeinflusst unser Leben. All das sind Gründe, weshalb wir den Rhein diesmal als Schwerpunktthema wählten. Es ist ein kleiner Auszug rund um das Geschehen im und um den Rhein herum. In unserem Magazin begegnen wir einer Mitarbeiterin, die begeistert Rheinstrasse von mit den anderen Tausenden von Menschen mitschwimmt. Wir schauen hinter unschätzbarem Wert die Kulissen eines Weidlingfahrers, zeigen die wirtschaftlichen Resultate der Schifffahrt und gehen der Aussage «Verzell du das em Fäärimaa» nach. Unsere 12 FÄHREN Recherchen beschränkten sich nicht nur auf das sichtbare Leben im Rhein. Wir schauten auch unter die Wasseroberfläche und stiessen dabei auf allerhand 13 LIFESTYLE Neues, Kurioses und Spannendes. Lassen Sie sich inspirieren – vielleicht sogar zu einem Spaziergang dem Rhein entlang oder zu einem Blick auf die Stadt von einem Schiff aus. Das «bewegt» bewegt sich diesmal sprichwörtlich «Z Basel an mym Rhy». Dolce Vita Stefan Schütz Geschäftsführer SPITEX BASEL am Basler Rheinufer 14 PORTRAIT 15 TIPPS 16 KON TAK T I M PR E SSUM Abonnement «bewegt» Ausgabe 2/19, Mai 2019, Nächste Ausgabe: September 2019 | Redaktionskommission: Jeannette Das Abonnement «bewegt» kostet Brêchet (Redaktion), U rsula Lehmann (Stiftungsratspräsidentin), Sabine Sandmann (Leiterin Unterneh- mensentwicklung und Zentrale Dienste), Caroline Jascha (Kommunikation und Assistenz Geschäftsfüh- 12 Franken pro Jahr rung), Christine Avoledo (Verein Spitex Riehen-Bettingen), Peter Graditzky (Förderverein Grossbasel West), Monika Karus (Förderverein Kleinbasel) | Herausgeber: SPITEX BASEL, Stiftung für Hilfe und Bestellungen Pflege zu Hause, die Fördervereine von SPITEX BASEL und Verein Spitex Riehen-Bettingen | Redaktion: comjet, Colmarerstrasse 14, 4055 Basel, Tel.: 078 790 91 87, E-Mail: jb@comjet.ch/www.comjet.ch | Gestaltung: Tel.: 061 686 96 13 Multiplikator AG, Basel | Fotos: zVg | Druck: Steudler Press AG, Basel | Auflage: 11 000 Exemplare | Adresse: E-Mail: foerderverein@spitexbasel.ch Geschäftsstelle SPITEX BASEL, Feierabendstrasse 44, 4051 Basel, Tel.: 061 686 96 00, E-Mail: info@ spitexbasel.ch, www.spitexbasel.ch | Adressänderung: für Basel: E-Mail: foerderverein@spitexbasel.ch, Tel.: 061 686 96 00, für Riehen-Bettingen: E-Mail: info@spitexrb.ch, Tel.: 061 645 95 00, Nachdruck und Reproduktionen nur mit ausdrücklicher Genehmigung und Quellennachweis erlaubt.
SCHWERPUNK T Ohne den «Bach» wäre Basel nicht Basel Ob man von ihm spricht oder nicht: Der Rhein ist das Zentrum von Basel. Er beeinflusst das Leben in der Stadt in vielen Belangen. A n ruhigen Tagen schimmert er, wenig romantisch beschrieben: Dort ist nach der logische Beginn des Flusses, be- die Sonne widerspiegelnd, wie sein Lauf schlicht als Strasse eingetragen. hauptet die «Expedition 2014» von Ernst Gold. Leise kräuselt sich seine Bromeis. Dieser wiederum liegt in der enorme Energie an der schein- Diskussion um die Quelle Tessiner Gemeinde Quinto. Seit dieser bar ruhigen Oberfläche. Er erzählt von Seine offizielle Quelle befindet sich beim Studie streiten die Fachleute, wo nun fernen Ländern, denen er jetzt entge- Tomasee in den Bündner Alpen, auf 2345 die eigentliche Quelle des Rheins liege. genstrebt und lässt grosse Transportschif- Metern Höhe, mitten im Gotthard-Mas- fe von weither stromaufwärts vorbeiglei- siv. Aber der «Rein da Medel» sei der Auch der Name ist unklar ten. Die leisen Bewegungen, gekoppelt längste Flussarm im Quellgebiet des Erst dort, wo alle Verästelungen und mit Weltoffenheit, Schönheit und Energie Rheins. Zu diesem Schluss kam eine Ex- die beiden grösseren Gewässer, ge- inspirierten zahlreiche Dichter, Komponis- pertise des Bundesamtes für Landesto- nannt Hinterrhein und Vorderrhein, in ten und Geschichtenerzähler. Im Grund- pografie im Jahr 2011. Der Lago di Dentro Reichenau zusammenfliessen, erhält das buch Basel-Stadt ist der Rhein allerdings –l als Quelle des Rein da Medel – sei dem- junge Gewässer den einheitlichen Na- 4 Das Magazin von SPITEX BASEL und Spitex Riehen-Bettingen
«Der Rhein ist das densee zustrebt. Er schiebt dabei jährlich drei Millionen Kubikmeter Material in den Symbol für einen See. Das macht den Bodenseelern recht viel Arbeit, denn das Sandgemisch muss funktionierenden wieder weggebaggert werden, wenn der Bodensee ein See bleiben soll. Nach dem Umweltschutz.» Besuch im See fliesst der Rhein Richtung Westen. Er ist nach 167 Kilometern auf seiner insgesamt 1233 Kilometer langen Reise bei uns in Basel. Basel ist von ins- gesamt zwanzig Städten bis Leiden in Hol- el Küry schaudert es im Rückblick noch land die erste grössere Stadt. heute. Die gesetzlichen Grundlagen zum Schutze des Rheins waren damals vor- Eine Erfolgsgeschichte handen. Aber die Politik nahm das An- «Der Rhein ist eine Erfolgsgeschichte», liegen zu wenig ernst. Es waren zuwe- freut sich Matthias Nabholz, Amtsleiter nig Mittel vorhanden, um die Kontrollen beim Amt für Umwelt und Energie (AUE) regelmässig durchzuführen. Der Schock des Kantons Basel-Stadt. Er beobachtet nach dem Chemieunfall änderte alles. das Wasser aus nächster Nähe, denn er ist für das Wohlergehen «des Bachs» Beinahe Trinkwasserqualität verantwortlich. Deshalb ist es glaubhaft, Der Rhein erholte sich viel schneller als wenn er anfügt: «Der Rhein ist das Sym- die kühnsten Optimisten es voraussagten. bol für einen funktionierenden Umwelt- Matthias Nabholz fasst es in Worte: «Die schutz.» Matthias Nabholz erinnert an Natur ist stark. Sie richtet und heilt viele die Zeit der Sechzigerjahre. Damals war Sünden, wenn man sie machen lässt». Die es undenkbar im Rhein zu schwimmen. Natur erhielt Unterstützung von allen Sei- «Im Gegenteil», lacht er: «Unsere Gross- ten. Der Rhein als Lebensraum gewann an mutter mahnte, nicht mal die grosse Bedeutung. «Heute hat der Rhein in Basel Zehe ins Wasser zu halten, weil man beinahe Trinkwasserqualität», freut sich sich damit eine Krankheit holen könne.» der Leiter des AUE. Mit dieser Wasserqua- Damals mieden die Menschen die Um- lität hat der Rhein in Basel eine weltweite gebung des Rheins. Dubiose Gestalten Sonderstellung: «Es gibt keinen anderen schlichen dem Bord entlang und wickel- Fluss dieser Grösse, in welchem man be- ten ihre heimlichen Geschäfte ab. denkenlos schwimmen kann.» Das Vertrauen war zerstört «Die Situation entschärfte sich ein we- nig mit der ARA Basel, die ab 1983 die Abwässer der Bevölkerung und der In- dustrie reinigte. Aber das genügte nicht. Die chemische Industrie spielte Katz und Maus mit den Kontrollstellen. Das Wasser © ProRheno blieb verschmutzt. Der grosse Schock und der Wendepunkt kamen am 1. November men Rhein. Und auch beim Namen sind 1986 mit dem Chemieunfall Schweizer- sich die Forscher nicht einig. Eine Vari- halle. Danach war der Rhein tot.» Daniel ante sieht den Ursprung im Indogerma- Küry erinnert sich noch sehr gut an die- nischen «fliessen», eine andere bei den ses Ereignis. Er kämpft seit Jahren für den Kelten mit Rhenos oder bei den Römern Naturschutz und die Nachhaltigkeit. Der (Rhenus). In der Antike hiess er Rhenus Ökologe ist tätig bei Life Science AG, er- Pater («Vater Rhein»). Woher also? Indo- stellt Naturschutzkonzepte, betreibt For- germanisch? Keltisch? Römisch? Die Na- schungen und ist neben vielem anderem mensforscher suchen weiter. Dozent für Gewässerökologie an der Uni- versität Basel. «Das können sich Men- Basel ist die erste Grossstadt schen, die es nicht erlebten nicht vorstel- Der junge Rhein entwickelt sich schnell len. Das Vertrauen in alle war zerstört. © Kanton Basel-Stadt zu einem veritablen Fluss, der dem Bo- Die Bevölkerung war erschüttert.» Dani- Das Magazin von SPITEX BASEL und Spitex Riehen-Bettingen 5
SCHWERPUNK T «Die Natur ist deln die sich rasant vermehren. Matthias wisse Lebewesen nicht mehr. Vielleicht Nabholz: «Pro Quadratmeter finden sich erholen sich aber die Bestände der hei- stark. Sie richtet nahe des Rheinbords bis zu 20 Schwarz- mischen Arten wieder, falls beispielswei- meergrundeln.» Das ist sehr viel. Des- se die Neozoen wieder zurückgehen. «Es und heilt viele halb engagierte er einen Sternekoch und bleibt momentan nichts anderes übrig, als bat ihn als Experiment, den Fisch so zu- zu akzeptieren, wie es nun mal ist.» meint Sünden, wenn zubereiten, dass er essbar ist. Matthias Daniel Küry. «Würden sich die Bestände Nabholz rümpft die Nase: «Der Fisch ist aller heimischen Arten wieder erholen, man sie machen nicht mal als Fischknusperli geniessbar. wäre dies sogar eine Bereicherung.» Er hat viel zu viele Gräten. Und schme- lässt.» cken tut er überhaupt nicht». Mit Kies eine Win-win-Situation Für das Leben der Fische und Kleintiere Biodiversität verändert sich im Wasser ist die Aufschüttung des Rhein- Diese Veränderungen lassen Fachleute bords mit Kies – wie es das Tiefbauamt Einwanderer im Wasser philosophieren, so wie Daniel Küry, der momentan zwischen Schwarzwald- und Weniger augenfällig als die Sauberkeit, sich auch seine Gedanken macht. Die klas- Wettsteinbrücke gerade macht – von ist das Geschehen unter dem Wasser- sische Ansicht im Naturschutz ist der Ar- enormem Wert. Und eine echte Win-win- spiegel. Auch hier gibt es Erstaunliches tenschutz. Wie kann man also die einhei- Situation. Daniel Küry freut sich, weil es von Daniel Küry zu erfahren. Der Rhein mische Vielfalt an Lebewesen im Rhein Lebensraum für Kleintiere und Fische gibt, beherbergt heute am meisten Fischar- schützen? Die Antwort lautet: gar nicht. die Bevölkerung freut sich über die Strand ten aller Gewässer in der Schweiz. Mehr Es geht nicht, weil der Rhein viel zu grossatmosphäre und die Wirtschaft freut sich noch als vor 1986. Sie kamen vom Ober- ist. Auch Tier- und Umweltschützer ha- über den offenen Weg für die Schiffe. Die lauf und den Seitengewässern. Bald ben eingesehen, dass es jetzt so ist, wie Sand-Kies-Aufschüttung belebt die Viel- fanden sich im Rhein auch Kleintierar- es ist. Die neuen Arten verdrängen dieje- falt im und am Rhein. Wenn allerdings ten aus dem Osten ein, die über den nigen, die schon immer hier heimisch wa- Hochwasser ist, verschwinden die Sand- Main-Donau-Kanal hierher einwander- ren. Die Biodiversität verändert sich. Die bänke. Schlimmer noch, sie wandern mit ten. Der 1993 eröffnete Kanal verbindet Frage stellt sich, ob diese Veränderungen dem Wasser. Im schlimmsten Fall spült das nun zwei Gebiete, die früher getrennt positiv oder negativ sind. Daniel Küry: Hochwasser sie teilweise weg und sie müs- waren. Die Neuankömmlinge fühlen sich «Ich getraue mich nicht, diese Verände- sen mit den schweren Maschinen wieder pudelwohl hier, verdrängen die einheimi- rung zu werten». Der Naturschutz möchte an den Rand geschaufelt werden. Das re- schen Kleintiere und Fische und vermeh- normalerweise die Bestände vorhandener naturalisierte Rheinbord ist ein Gewinn für ren sich explosionsartig. Arten bewahren. Die massiven Einwan- alle – jedoch mit Aufwand verbunden. derungen von Kleintieren erschüttert je- Fische sind nicht geniessbar doch diese Absicht. Es entwickelt sich eine Direkt vor dem Schlafzimmerfenster Es sind vor allem die amerikanischen neue Lebensgemeinschaft aus Neozoen. Als Amtsleiter AUE muss Matthias Nab Flusskrebse und die Schwarzmeergrun- Es gibt möglicherweise in einiger Zeit ge- holz nicht nur für den Rhein und seine © Kanton Basel-Stadt 6 Das Magazin von SPITEX BASEL und Spitex Riehen-Bettingen
ZIVILDIENSTLEISTENDE Spazieren am Rhein Seit Oktober 2013 gibt es die Möglichkeit, den Zivildiensteinsatz bei SPITEX BASEL zu absolvieren. © Kanton Basel-Stadt Bewohner, sondern auch für die Menschen da sein. Und da gibt es neben viel Positivem auch Proble- me. Eines der grossen Probleme sind die Abfallber- © FRENETIC FILMS ge entlang des Rheins. Aber auch das Grillieren und die laute Musik vor dem Schlafzimmerfenster der Anwohnenden. Diese Interessenkollisionen muss die Gesellschaft lösen, muss Kompromisse suchen, vermitteln, aufklären. Sogar eine Pistole im Rhein Weniger augenfällig sind die Entsorgungen, die im Rhein selbst landen. Um diesen Abfall zu entsorgen, organisiert die IG Ryybutzete alle drei Jahre eine Putzaktion mit Freiwilligen. Dabei sind jeweils Tau- cher, Wasserfahrer, Mitarbeitende der Polizei, der Feuerwehr und der Stadtreinigung. Es ist spannend, was da alles zum Vorschein kommt. Selbstverständ- «Die Zivildienstleistenden entscheiden sich dabei für lich etliche Velos, Identitätskarten, Schmuck. Auch einen Sozialeinsatz mit viel Engagement als Alternati- eine Pistole wurde schon gefunden. All das wurde ve zum Militärdienst.», sagt Bettina Triebs. Sie ist zu- an der letztjährigen Ausstellung «Aufgetaucht» im ständig für die Koordination und Betreuung der Zivil- Historischen Museum eindrücklich dargestellt. dienstleistenden bei SPITEX BASEL. Mit Stolz führt sie aus, dass sie in Kürze den hundertsten Zivildienstleis- Basel wäre nicht Basel tenden rekrutieren wird. Sie freut sich: «Es gibt auch Zi- Hundert Seiten reichen nicht, um aufzuzeigen, was vildienstleistende, welche nach ihrer Arbeit bei SPITEX der Rhein den Menschen bietet. Ohne Rhein hät- BASEL ihren Berufswunsch ändern und eine Festan- ten die Menschen in Basel in trockenen Sommer- stellung bei S PITEX BASEL annehmen». monaten kein Trinkwasser mehr. Das Unispital und zahlreiche weitere Unternehmen werden mit der Durch den Einsatz von Zivildienstleistenden besteht Energie des Rheins gekühlt. Die Stadt – bis weit für SPITEX BASEL die Möglichkeit, zusätzliche Leis- ins Landesinnere – wäre ohne den Rhein um eini- tungen zu sozialverträglichen Tarifen anzubieten, ge Grade wärmer im Sommer. Der Rhein ist ein Teil wie handwerkliche Arbeiten, Gartenarbeiten oder unseres Wohlstandes. Er verschönt die Stadt mit begleitete Spaziergänge. «Die Kundinnen und Kun- Lebewesen und mediterranen Pflanzen. Das Wich- den schätzen die jungen Männer, insbesondere den tigste aber sind die Menschen, die ihren «Bach» zu Gedankenaustausch und die Spaziergänge», erklärt schätzen wissen. Er motiviert zum Entspannen, zum Bettina Triebs und ergänzt: «Besonders beliebt sind Sport, zum Verweilen, zum Sich-Treffen und dazu, längere Spaziergänge am Rhein. Die frische Luft, das ihn einfach zu geniessen. Der Rhein spielt für die fliessende Wasser und das aktive Leben am Rheinufer meisten Baslerinnen und Basler eine grosse Rolle, gefallen den Kunden. Sie bringen ihnen Abwechslung denn ohne ihn wäre Basel nicht Basel. in den Alltag ». Jeannette Brêchet Sabine Sandmann, SPITEX BASEL Das Magazin von SPITEX BASEL und Spitex Riehen-Bettingen 7
PI NNWAND Vorträge Salm à la mode bâloise Angehörigenhilfe Ein altes Basler Rezept, falls der Basler Lachs tatsächlich in ein paar Jahren wieder in unseren Am Donnerstag, 13. Juni 2019, Pfannen landet. um 18.00 Uhr, laden SPITEX BASEL und Spitex Allschwil © Swissmilk Binningen Schönenbuch gemein sam zu einem Infoabend «An gehörigenhilfe» ein. Experten geben Auskunft zu den Themen «Sicherheit im Umgang mit Medi kamenten» und «Tagesstätten – Entlastung von Angehörigen». Anschliessend besteht die Möglich keit, Fragen zu stellen. Ab 19.30 Uhr sind alle Teilnehmenden herzlich zu einem Apéro eingela den. Der Anlass findet im QuBa (Quartierzen trum Bachletten), an der Bachlettenstrasse 12 in Basel statt. Der Eintritt ist frei. Anmeldung «Vorträge Angehörigenhilfe» Zutaten bis zum 7. Juni 2019 (für 4 Personen) Adresse: SPITEX BASEL, Brigitte Zimmer mann, Feierabendstrasse 44, 4051 Basel 1 Pfeffer aus der Mühle 50 g Butter Telefon: 061 686 96 21 4 Salmtranchen 100 ml Bouillon E-Mail: brigitte.zimmermann@spitexbasel.ch 1 Prise Salz 2 EL Mehl glatt ½ Zitrone 3 EL Olivenöl 2 Zwiebeln mittelgross Anmeldetalon «Vorträge Angehörigenhilfe» vom 13. Juni 2019, 18.00 Uhr Zubereitung Die Fischtranchen werden mit Salz, Pfeffer und etwas Name: Zitronensaft eingerieben und einige Zeit zum Ziehen beiseite gestellt. Vorname: In der Zwischenzeit werden die Zwiebeln geschält und in Ringli geschnitten. Mehl wird auf einen Teller ver Strasse: streut und die Zwiebelringli darin gewendet. Danach werden die Zwiebeln gut abgeschüttelt. PLZ: Öl und Butter werden in einer Pfanne erhitzt und die Zwiebeln darin goldbraun unter Rühren angeröstet. Ort: Danach werden die Zwiebelringe in ein Sieb zum Ab tropfen gegeben und warm beiseite gestellt. Telefon: Danach werden die Fischtranchen im Mehl gewen det, abgeschüttelt und in der Pfanne mit Butter und Öl E-Mail: beidseitig jeweils 5 Minuten angebraten. Die Fischtran chen werden danach auf Tellern angerichtet und mit Zwiebeln garniert. Das überschüssige Fett wird mit der Anzahl Personen: Bouillon aufgekocht und über den Fisch gegeben. 8 Das Magazin von SPITEX BASEL und Spitex Riehen-Bettingen
M E H RW E R T Mehr Lebensqualität HAUSWIRTSCHAFTS- UND BETREUUNGSLEISTUNGEN im eigenen Daheim Der Kanton Basel-Stadt unterstützt ärztlich verordnete Hauswirt- schafts- und Betreuungs-Leistun- gen für Einwohner der Stadt Basel. Möglichst lange im eigenen Zuhause zu verbleiben In einem Regierungsbeschluss entspricht dem Wunsch vieler Menschen, auch in wurde festgelegt, dass sich der Kundentarif für diese HWB-Leis- schwierigen Krankheitssituationen. SPITEX BASEL tungen ab Juli 2018 nach der kan- unterstützt sie dabei und ermöglicht Lebensqualität. tonalen Prämienverbilligung rich- tet. Die Tarifanpassung erfolgt in zwei Schritten, eine erste Tarif D er Kanton Basel-Stadt möch- tigkeit selbst noch können. Die Mitar- erhöhung wurde im Juli 2018 um- te Einwohnern der Stadt Basel beiterin belädt die Waschmaschine und gesetzt. Die zweite Anpassung das selbstständige Wohnen zu hängt die Wäsche auf. Durch den geziel- erfolgt im Juli 2019. Die Kunden Hause ermöglichen. Ärztlich verordnete ten Einbezug der Kunden übernehmen werden direkt informiert. Das Dienstleistungen für Hauswirtschaft und diese weiterhin Verantwortung für ihren aktuelle Tarifblatt ist jeweils auf Betreuung werden deshalb direkt unter- Haushalt. Selbstständigkeit wird erhal- spitexbasel.ch abrufbar. stützt (s. Kasten). In Leistungsverträgen ten und Abbauprozesse werden verlang- beauftragt der Kanton SPITEX BASEL, die samt. Mitarbeitende von SPITEX BASEL ambulanten pflegerischen und hauswirt- übernehmen aber auch eine beratende schaftlichen Spitexleistungen sicherzu- Funktion in Haushaltführung oder Ge- schlechterung des Zustands aufgrund stellen. sundheitsförderung. unregelmässiger Medikamenteneinnah- me vorbeugen. Hauswirtschaftsleistungen von SPITEX Im professionellen Umgang bei Erkran- BASEL sind mehr als ein Reinigungsser- kungen und in der Früherkennung von SPITEX BASEL koordiniert verschiede- vice. Ziel und auch Auftrag von SPITEX Veränderungen sind die Mitarbeitenden ne Dienstleistungen von einer Stelle. BASEL sind die Unterstützung einer mög- geschult. Entwicklungen werden ge- Dank dieses Ansatzes erhalten Kunden lichst selbstständigen, sicheren Lebens- meinsam mit Kunden, Angehörigen oder eine individuell auf ihre Situation abge- führung zu Hause und somit die Erhal- dem Hausarzt frühzeitig erkannt und er- stimmte Unterstützung, Lebensqualität tung von Lebensqualität. Kunden werden forderliche Massnahmen eingeleitet. Bei wird erhalten und Angehörige werden gemäss ihren Fähigkeiten bei Tätigkeiten Bedarf kann beispielsweise eine Pflege- entlastet. wie beispielsweise dem Bügeln von Wä- fachperson die Medikamententhera- sche mit einbezogen, weil sie diese Tä- pie unterstützen und damit einer Ver- Caroline Jascha, SPITEX BASEL Das Magazin von SPITEX BASEL und Spitex Riehen-Bettingen 9
SALM © Michel Roggo Basel will seinen Salm zurück Der Salm ist aus dem Rhein verschwunden. Er muss wieder zurück. Dafür kämpfen viele Politiker, Organisationen, Kantone und Staaten. W er an den Rhein denkt, denkt 1958 kam das definitive Ende für die das Kraftwerk Birsfelden für Lachse pas- auch an den Salm. Früher lag Lachse in Basel. sierbar sein. er oft auf den Basler Tellern. Das Fischkochbuch von Springer erklärt Schuld waren die Überfischung, die Zahlreiche Organisationen sind im Lachs zum Lachs: «Vom Januar bis Juli wird schlechte Wasserqualität und vor allem projekt involviert. Die Erfolge sind sicht- sein Fleisch rötlich, fetter, zarter und auch der Bau von Kraftwerken. Sie stell- bar. Die Fischtreppen funktionieren, es wird als ‹Salm› bezeichnet». Gerne erin- ten unüberwindbare Barrieren für die gibt einige Lachse, die den Aufstieg nert man sich in Basel an das norddeut- Wanderung der Lachse dar. Der Lachs schaffen. Das nütze jedoch nichts, denn sche Gesetz: «…den Angestellten darf ist der prominenteste aller «ausgeschlos- der Abstieg sei das Problem, sagen etli- nicht mehr als dreimal pro Woche Salm senen» Fischarten, zahlreiche andere che Experten: «Die meisten geraten in serviert werden.» Dieses Gesetz gab es Fischarten sind jedoch in der gleichen den Sog des Wassers und werden von in Basel nicht. «Die Fangmenge war hier Lage. In der Kontrollstation im Kraftwerk den Turbinen zerschnetzelt.». Die Pro- viel zu klein, als dass es tatsächlich je Iffezheim sollen (im Jahre 2016) rund jektverantwortlichen forderten die eine solche Bestimmung gegeben hät- 2000 Brachsen, 5200 Barben, 8000 Kraftwerkbetreiber deshalb auf, auch te», sagte Urs Wüest, Projektleiter an- Aale und über 18 000 Nasen beobachtet die Abwärtswanderung der Fische zu lässlich einer Ausstellung im Jahre 2008 worden sein. Sie alle können nicht weiter. berücksichtigen und Lösungen zu erar- im Naturhistorischen Museum. Bis 2020 sollen die Wanderfische zurück beiten, die technisch zufriedenstellend in Basel sein, das wurde an der Rheinmi- sind. Möglicherweise geht es doch noch Die Fischereistatistik wies zwischen 1920 nisterkonferenz 2013 international ver- eine Weile länger, bis es den echten Bas- und 1931 einen jährlichen Lachsfang von bindlich vereinbart. Bis 2020 müssen in ler Lachs auf dem Teller der Basler Gour- durchschnittlich 122 Tieren aus. Danach Frankreich die Kraftwerke Rhinau, Mar- mets gibt. ging es rapide bergab mit nur noch ckolsheim und Vogelgrun (im Besitz der durchschnittlich 13 Lachsen pro Jahr. Ab Électricité de France) und in der Schweiz Jeannette Brêchet 10 Das Magazin von SPITEX BASEL und Spitex Riehen-Bettingen
WA S S E R S T R A S S E Rheinstrasse von unschätzbarem Wert Der Rhein zählt zu den am stärksten befahrenen Wasserstrassen der Welt. Für die Wirtschaft spielt dieser Fluss eine grosse Rolle. Allein die Schweizer Rheinhäfen erwirtschaften eine Wertschöpfung von über einer halben Milliarde Franken pro Jahr. D er Rhein ist nicht nur ein Erho- Mengenmässig werden heute rund zehn Impulse Basel Gateway Nord lungsgebiet. Dieser Wasserweg Prozent der Importe und etwa vier Pro- Die Tendenz bezüglich Bedeutung der gehört auch zu den ältesten zent der Exporte über den Rhein abge- Rheinschifffahrt zeigt zudem weiter nach Transport- und Handelswegen überhaupt. wickelt, wie BAK Basel Economics in ei- oben: Rund 100 000 Container werden Von der Mündung in die Nordsee bis nach ner Studie eruierte. Zusammen mit den heute in den Schweizerischen Rheinhä- Rheinfelden ist der Rhein auf einer Länge hier angesiedelten Hafenfirmen erwirt- fen jährlich verladen. In Zukunft sollen es von rund 800 km durchgehend für die schaften die Schweizer Rheinhäfen mit aber noch bedeutend mehr werden: Das Grossschifffahrt ausgebaut, in gewissen gut 3000 Vollbeschäftigten eine Wert- neue Computerterminal «Basel Gateway Zeiten (Hoch- oder Niedrigwasser) aller- schöpfung von über 500 Millionen Fran- Nord», das in ein paar Jahren mit einem dings nicht immer befahrbar. ken jährlich. Rechnet man noch all die dritten Hafenbecken an den Rhein an- vielen Zulieferer dazu, summiert sich die gebunden werden soll, geht von einem Wichtigste Drehscheibe Wertschöpfung auf über eine Milliarde Umschlag von mindestens der doppel- Die Entwicklung des Schiffsverkehrs macht Franken jährlich. ten Menge aus. Dieses Gemeinschafts- es möglich, dass Waren in grossen Mengen projekt der Schweizerischen Rheinhäfen und über grosse Distanzen befördert wer- Die Schweizerischen Rheinhäfen sind und von SBB Cargo ist die Antwort auf den können. Und gerade in einer Zeit, in zwar primär ein Logistikhub. Es gehört den Ausbau der Containerkapazitäten in der die Ökologie wieder vermehrt in den aber zum Merkmal von Häfen, dass die Rotterdam. Hinter der Realisierung ste- Fokus rückt, hat der Schiffsverkehr im Ver- hier aktiven Unternehmen nicht nur Lo- hen allerdings noch ein paar Fragezei- gleich zum Gütertransport auf der Strasse gistikleistungen wie Umschlag, Lagerung chen. Die raumplanerischen Veränderun- oder in der Luft gute Karten in der Hand. und Transport anbieten, sondern auch gen lassen sich nur umsetzen, wenn die Die drei Häfen (Auhafen in Muttenz sowie noch eine Vielzahl an weiteren unterstüt- heute noch dort beheimateten Logistik- die Rheinhäfen Birsfelden und Kleinhünin- zenden Tätigkeiten ausüben; angefangen anlagen neue Standorte finden. gen) gelten als wichtigste Drehscheiben von Reparaturen über die Weiterverar- des Im- und Exports in der Schweiz. beitung von Waren bis zur Gastronomie. Markus Sutter © Kanton Basel-Stadt Das Magazin von SPITEX BASEL und Spitex Riehen-Bettingen 11
FÄ H R E N «Verzell du das em Fäärimaa!» Wer den Rhein für ein paar Minuten in vollen Zügen geniessen will, setzt sich am besten in eine der vier Fähren und lässt sich vom Rhein treiben. © Basel Tourismus I m Rhein zu schwimmen, ist sehr erfri- Bis 1879 blieb die Mittlere Brücke die Trifft aber zum Beispiel wirklich zu, dass schend, aber nicht unbedingt jeder- einzige Basler Brücke über den Rhein. eine Fähre schneller fährt, wenn sich manns Sache. Doch zum Glück gibt es Entsprechend gross war der Traum von mehr Leute an Bord befinden? Mit sol- vier gute Alternativen, die fast den glei- einer «fliegenden Brücke» – wie eine chen und vielen anderen Fragen sehen chen Blick vom nahen Wasser aus ver- Fähre damals genannt wurde – als wei- sich die Fährmänner konfrontiert. Diese sprechen, viel Behaglichkeit ausstrahlen tere Option. Eine nach der anderen wur- Geschichte mit der Schnelligkeit stimmt und uns erst noch im Trockenen sitzen de in der zweiten Hälfte des 19. Jahr- sogar. Mehr Leute in einer Fähre bedeuten lassen. Diese vier Alternativen heissen hunderts realisiert. mehr Tiefgang im Wasser, wodurch sich St. Alban-Fähre, Münster-Fähre, Klingen- die Geschwindigkeit des Bootes erhöht. tal-Fähre und St. Johann-Fähre. Tausende von begeisterten Touristen, aber auch viele Einheimische benüt- «Verzell du das em Fäärimaa» heisst es in Natürlich stellt die Überfahrt bei strah- zen inzwischen Jahr für Jahr diese spe- Basel, wenn man eine Geschichte nicht so lend blauem Himmel ein besonders gros- zielle «Reisemöglichkeit», um für ein richtig glauben mag. Wenn jemand seinen ses Vergnügen dar. Die Sonne blinzelt Kleingeld vom einen Ufer ans andere Ärger oder auch etwas Erfreuliches loswer- einem dann von der Grossbaslerseite zu gelangen. Und mitten unter ihnen den will, bietet sich der Fäärimaa als Zuhö- entgegen, ein sanfter Fahrwind sorgt befindet sich der Fäärimaa, der für die rer geradezu an. Er bekommt in den fünf- gerade in heissen Sommerzeiten oft für Überfahrt verantwortlich ist und das bis zehn Minuten Fahrzeit oft einiges zu wohltuende Kühlung, wir können die Steuerruder bedient. Grosse Fachkennt- hören – und dann verlassen die Passagie- Seele baumeln lassen. Zu einem speziel- nisse sind dazu nicht nötig. Die Fähre re das Boot bereits wieder. «Verzell du das len Erlebnis wird die Überfahrt aber so fährt quasi von selber, die Strömung des em Fäärimaa» kommt wohl daher, dass die und so. Und ausser bei Hochwasser und Rheins wird als Antrieb benützt. Fäh- Fäärimänner auch als eine Art Teilzeit-Psy- Nebel verkehren die Fähren bei jeder refahren sei letztlich wie «Segeln mit chologen zum Nulltarif arbeiten. Witterung, haben hingegen jahreszeit- Wasserkraft», bringt es ein Fäärimaa lich abhängige Betriebszeiten. auf den Punkt. Markus Sutter 12 Das Magazin von SPITEX BASEL und Spitex Riehen-Bettingen
LI F E S T Y L E Dolce Vita am Basler Rheinufer Sobald die Temperaturen steigen, kühlen sich die Menschen im Rhein ab, grillieren und geniessen das Leben draussen. S onne, Wasser, ein gastronomi- sches Angebot und Konzerte – am Basler Rheinufer ist in den Som- mermonaten einiges los. Sobald die Temperaturen steigen, umgibt ein me- diterranes Flair das Rheinbord vom Bas- ler Hafen bis zum «Birsköpfli» und der Duft von grilliertem Fleisch steigt in die Nase. Tausende Rheinschwimmerin- nen und Rheinschwimmer lassen sich mit ihren farbigen Schwimmsäcken von der Flussströmung treiben, zahlreiche Gastrobetriebe locken das hungrige und durstige Publikum, und für Musik- begeisterte bietet das IMFLUSS-Festival während dreien Wochen im Juli und Au- gust Konzerte. Das Leben entlang des Rheins pulsiert. So ein grosses Angebot gab es am Rhein nicht immer. Rebecca Häusel, Leitung Projekte & Medienpartnerschaften bei Radio X, traf sich als Jugendliche und jun- ge Erwachsene oft mit ihren Freunden am Rheinbord bei der Florastrasse. Sie erin- nert sich: «Meine Freunde und ich inter- essierten uns nicht für Discobesuche, des- halb verbrachten wir viel Zeit am Rhein. Wir redeten, tanzten, musizierten. Dort draussen fühlten wir uns irgendwie frei, © Basel Tourismus ohne Zwang.» Anfang der 2000er Jah- re gab es noch keine Buvetten, und sie mussten ihren Proviant selbst mitbringen. Die jungen Menschen begnügten sich ten Hafenareal zum Beispiel fühlt sich mehrt draussen auf», stellt Christoph mit Bier, Chips und Musik aus den mit- an wie ein Kurzurlaub, Freiluft-Bars und Bosshard, Vizedirektor und Leiter Mar- gebrachten Boxen. «Es gab weniger defi- Restaurants laden dort zum Verweilen keting & Verkauf bei Basel Tourismus, nierte und belebte Orte am Rhein. Rück- ein. fest. Seine Organisation wirbt für Basel blickend betrachtet war es vielleicht nicht mit dem mediterranen Klima und mit «Am Rhein fühlen ganz so sicher wie heute», räumt Rebecca 300 Sonnentagen pro Jahr. Das Rhein- Häusel ein. schwimmen in Basel sei einzigartig, sagt wir uns frei.» Christoph Bosshard: «Touristen aus dem Seit dieser Zeit hat eine grosse Entwick- Ausland, auch aus deutschen Rheinme- lung am Rheinufer stattgefunden, meh- tropolen, sind immer wieder erstaunt, rere Buvetten haben ihren Betrieb auf- dass es bei uns möglich ist, mitten in der genommen, und auch das Schwimmen «Es ist ein allgemeiner gesellschaftlicher Stadt im Fluss zu schwimmen.» im Rhein wurde zu einer Massenbewe- Trend der Mediterranisierung zu beob- gung. Ein Besuch im zwischengenutz- achten. Die Menschen halten sich ver- Natalia Chtanova Das Magazin von SPITEX BASEL und Spitex Riehen-Bettingen 13
PORTR AIT Die schönste Badewanne der Stadt Mirjam Triscari, Mitarbeiterin im Zentrum Gundeldingen/Bruderholz, ist im Sommer nicht im Gartenbad anzutreffen. Vor 38 Jahren entdeckte sie das Rheinschwimmen. S obald der Rhein 18 Grad warm und die Lufttemperatur ange- nehm ist, fängt für Mirjam Triscari, Mitarbeiterin im Zentrum Gundeldin- gen/Bruderholz von SPITEX BASEL, die Saison an. Seit 38 Jahren ist sie begeister- te Rheinschwimmerin. «Im Sommer ist der Rhein die schönste Badewanne der Stadt», schwärmt sie, «ins Gartenbad gehe ich hingegen nicht gern.» Deshalb habe sie auch ihren Kindern das Rhein- schwimmen beigebracht, als das jüngs- te 12 Jahre alt war – so wie sie damals, als sie diese schöne Freizeitbeschäfti- gung für sich entdeckte. Mirjam Triscari hat es nicht weit bis zum Rheinbord. Seit ihrer Kindheit lebt sie mit einer kur- zen Unterbrechung im Kleinbasel in der Nähe der Mittleren Brücke. Sie sei eine Genussschwimmerin, so Mirjam Triscari. Am liebsten geht sie mit ihren Freundinnen und ihrer 75-jährigen Mutter im Rhein schwimmen. «Wir neh- vor dem Rheinschwimmen tiefgefrieren « S W I M C I T Y» men in unseren Fischli-Säcken Proviant und bleibt so schön kühl, bis wir aus dem mit und picknicken anschliessend am Wasser steigen.» Vom 25.5. bis 29.9.2019 ist im Rheinufer», erläutert sie. Dann packen Schweizerischen Architekturmu- sie ihre Tischdecke aus, essen, trinken Mirjam Triscari sei eine sehr vorsichti- seum S AM die Ausstellung «Swim und geniessen die lauen Sommeraben- ge Rheinschwimmerin, und eine wichti- City» zu sehen. Sie befasst sich mit de in netter Gesellschaft. Sie verrät lä- ge Voraussetzung für die Abkühlung im dem Flussschwimmen als Massen chelnd: «Prosecco in Dosen lässt sich gut Rhein sei, gut schwimmen zu können. bewegung. www.sam-basel.org Wenn der Wasserpegel zu hoch und die Strömung zu stark sind, geht sie nicht ins «Wir nehmen Wasser, auch nicht bei schönstem Wet- men ihr Baby im Arm. Sie brauchte Hil- ter. Sie kennt die Eigenheiten des Flusses:fe, und meine Mutter und ich haben ihr in unseren «Es gibt vieles zu beachten: Strömungen, aus dem Wasser geholfen. Danach haben Brückenpfeiler, Fähren.» Nach der Mitt- wir ihr ins Gewissen geredet, denn ihr Fischli-Säcken leren Brücke zum Beispiel muss man sich Verhalten war sehr verantwortungslos.» sofort in Richtung Ufer begeben, sonst Dass heutzutage das Rheinschwimmen Proviant mit ist es schwer, wieder aus dem Wasser so populär geworden ist und sich so vie- zu kommen. le Menschen im Wasser tummeln, emp- und picknicken findet Mirjam Triscari als positiv: «Vor al- Sie selber ist noch nie in Gefahr gewesen. lem wenn ich allein im Wasser bin, gibt anschliessend Doch vor ein paar Jahren hat sie haut- mir das Sicherheit, dass ich, wenn nötig, nah erlebt, wie jemand anderes sich total Hilfe bekommen würde.» am Rheinufer.» überschätzt habe: «Eine Englisch spre- chende Frau hatte beim Rheinschwim- Natalia Chtanova 14 Das Magazin von SPITEX BASEL und Spitex Riehen-Bettingen
TIPPS Z Basel an mym Rhy Z Basel uff dr Brugg Die Basler Hymne. Bei dieser Melodie geht den Ein Der Rap wurde nicht von Slumbewohnern in Ame heimischen das Herz auf. Die Melodie findet sich auch rika erfunden. Nein, die ersten Rapper waren die im Basler Marsch. Viele kennen das Basler-Lied wegen Hösch-Kleinbasler, die ihr Lied bei jeder Gelegenheit der FCB-Spiele. Die Fans haben den Text zu ihrem und «aus vollem Hals» rappten. Wer kann sich noch Zweck leicht abgeändert. Die Melodie stammt von daran erinnern? Franz Wilhelm Abt (1819 –1885) und der Text von Johann Peter Hebel (1760 –1826). Refrain nach jeder Strophe Ja aber das ist die Garde, die das Refrain nach jeder Strophe Basler Trottoir ziert, ja aber das ist die Z Basel an mym Rhy, Garde, die das Basler Trottoir Jo, dert mecht i sy! ziert, jo und verschmiert. Weiht nit d Luft so mild und lau Jollala, jollala, jollala, jollala und Und der Himmel isch so blau d Zürcher goht’s e Schissdrägg a. |: An mym liebe, an mym liebe Rhy. :| Jollala, jollala ä Schissdrägg goht se a! Liedtext Liedtext Uf der Basler Pfalz Z Basel uff dr Brugg Alle Lyte gefallt’s. mit em Nastuch im Gnigg O, wie wechsle Berg und Tal, und de ellelange umeglitzte Hose, Land und Wasser iberall do seit dr eint zum andre |: Vor der Basler, vor der Basler Pfalz! :| hösch gimer au e Schick sunscht muess dr eini hintenabe bloose. Wie ne freie Spatz, Uffem Petersplatz Und am Mäntig macht me Blaue, Flieg i um und’s wird mer wohl und am Zyschtig schlooft me us, Wie im Buebekamisol, und am Mittwuch goht eim |: Uff em Peters-, uff em Petersplatz. :| gopfridstutz no s Pulver us. und am Donnschtig suecht me Arbet, und am Frytig foht me a, Uf der breite Brugg und am Samschtig sott me Fir i hi und z’rugg ums veregge Vorschuss ha! Nai, was seht me Herre stoh, Nai, was seht me Jumpfere goh, |: Uf der Basler, uf der Basler Brugg! :| Und dr Seppli vo Mulhouse isch uff Basel abe cho, go d BVB cho bschaue Uf der griene Schantz do isch är mit em Grind In der Sunne Glanz, zwüsche d Puffer ne cho Won i Sinn und Auge ha, und die Puffer, die hän kracht Lacht’s mi nit so lieblig a, und dr Seppli dä het glacht! |: Bis go Santi-, bis go Santi-Hans. :| Und wotsch denn öbbis gseh, ’s Seilers Redli springt; so gosch ins Eglisee, Los, der Vogel singt, e Rissverschluss hebt alles zämme Summervegeli jung und froh und wotsch denn no e Gnuss Zieh’n de blaue Blume no, so ziesch am Rissverschluss |: Alles singt und, alles singt und springt. :| und die Gritte muess sich gopfergässe schämme! Das Magazin von SPITEX BASEL und Spitex Riehen-Bettingen 15
SPITEX BASEL und Spitex Riehen-Bettingen SPITEX BASEL Spitex Riehen-Bettingen Zentrum Alban/Breite Zentrum Iselin/St. Johann Oberdorfstrasse 21/113 In den Neumatten 63 Urs Graf-Strasse 8 Lothringerstrasse 63 4125 Riehen 4125 Riehen 4052 Basel 4056 Basel Tel. 061 645 95 00 Tel. 061 645 95 00 Fax 061 645 95 05 Fax 061 645 95 05 Zentrum Gundeldingen/ Zentrum Hirzbrunnen/ info@spitexrb.ch info@spitexrb.ch Bruderholz Wettstein www.spitexrb.ch www.spitexrb.ch Reichensteinerstrasse 14 Claragraben 43 4053 Basel 4058 Basel Zentrum Gotthelf/Neubad Zentrum Kleinhüningen/ Feierabendstrasse 44 Matthäus 4051 Basel Kleinhüningerstrasse 171 4057 Basel Geschäftsstelle Spitexpress Feierabendstrasse 44 Pflegerischer Notfalldienst rund 4051 Basel um die Uhr: Tel. 061 261 15 15 Tel. 061 686 96 00 über Medizinische Notrufzentrale info@spitexbasel.ch www.spitexbasel.ch Beratung und Anmeldung: Tel. 061 686 96 15; Fax 061 686 96 23; anmeldung@spitexbasel.ch Anmeldung als Gönner oder Mitglied eines Fördervereins. Anmeldung als Mitglied des Vereins Spitex Riehen-Bettingen. Der Jahresbeitrag beträgt höchstens 50 Franken. Der Jahresbeitrag beträgt 50 Franken. Ich möchte weitere Informationen. Ich möchte weitere Informationen. Name Name Vorname Vorname Strasse/Nr. Strasse/Nr. PLZ/Ort PLZ/Ort Telefon Telefon Bitte senden Sie den Talon an: Bitte senden Sie den Talon an: SPITEX BASEL, Feierabendstrasse 44, 4051 Basel. Spitex Riehen-Bettingen, Oberdorfstrasse 21/113, 4125 Riehen.
Sie können auch lesen