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Stadtteilzeitung von Vielen für Alle Mai/JUni 2017 - 22. Jahrgang - Ausgabe 5 1300 Einwendungen über die Elbe gebracht Protest gegen A26-Ost wächst Foto: Bündnis Verkehrswende Hamburg
DIE DIESEITE SEITEZWEI ZWEI Liebe Leserinnen und Leser! Aus dem Inhalt auch diesen Monat bleiben Sie nicht von Artikeln zur geplanten Hafenautobahn, der Hafen- querspange, wie sie noch im April 2016 hieß und als Tunnel und Trog zwischen Kirchdorf-Süd Titel und Finkenriek geplant war, verschont. Inzwischen heißt sie Hafenpassage und der Tunnel Thema: A26-Ost/Verkehr S. 3 + 4 soll kürzer werden und der Trog ist ganz weg. Bereits seit Jahrzehnten hatten sich die WilhelmsburgerInnen ja daran gewöhnt, dass die Aktuell Verkehrsbehörden eine Autobahn durch ihren Stadtteil im Hinterkopf hatten. WIR berichte- Bebauungsplanentwurf für das neue ten auch immer mal wieder darüber. Da aber der Umschlag im Hafen stagnierte, rechnete Rathausviertel S. 5 niemand mehr so recht mit dem Bau. Das änderte sich im Frühjahr 2016. Und seitdem kön- Mit dem Fahrrad zur Verkehrswende S. 6 nen Sie in jeder Ausgabe des Wilhelmsburger InselRundblicks mit Ausnahme von November Stadtteilverschönerung S. 7 2016 lesen, wie unsinnig diese Planungen sind und dass es Alternativen gibt. Zum Nachlesen Kultur alle auf unserer Internetseite inselrundblick.de. Unser Buchhalter macht Theater S. 8 Aber die Mühlen der Bürokratie mahlen langsam, und so können wir nur hoffen, dass die vie- Kabarett-Lesung im Museum S. 8 len Einwendungen (s. Seite 3) den Prozess so lange aufhalten, bis sich wissenschaftliche Er- 48h Wilhelmsburg 2017 S. 9 kenntnisse in die Köpfe von Politikern und Beamten eingeschlichen haben. WildWux-Varieté im Hafenmuseum S. 10 Ihre Redaktion Kunstsprechstunde S. 10 Unsere Last-Minute-Tipps ... Kirche Über Gerechtigkeit - neues Buch von Freitag, 12.5., 19 h, Start Infoladen, Fährstraße 46: Hildebrand Henatsch S. 10 Stolpersteine zum Glänzen bringen! Eine Aktion des Infoladens in Kooperation mit Kino in der Immanuelkirche S. 10 der Geschichtswerkstatt Wilhelmsburg. 10 x 10 cm Messing auf dem Gehweg: Stolper- steine sind stumme Zeugen, markante Erinnerungszeichen überall in der Stadt. Sie erin- Kitas Erweitertes Leseangebot in der nern an die vielen Opfer des Nationalsozialismus. In Wilhelmsburg erinnern 17 Stolper- Kita Kirchdorfer Str. S. 11 steine an die Opfer; es waren jüdische Nachbarn, aber auch politisch Verfolgte. Während die Steine wieder zum Glänzen gebracht werden, gibt es Informationen zu Leben und Chancen Leidenswegen der Familien und Einzelpersonen. 30 Jahre Mädchentreff Kirchdorf-Süd S. 12 Sonnabend, 13.5., 10 – 16 h, Bücherhalle Kirchdorf: Girls‘-Day an der Stadtteilschule WB S. 13 Familientag: Wir laden Familien mit großen und kleinen Kindern, aber natürlich auch VERSCHIEDENES alle anderen Interessierten, ein. Infostationen zu den Themen Tigerbook, Leyo!, eRea- 1. Treffen der HH Stadtteilzeitungen S. 14 der, Tiptoi & Co.: Digitale Bücher für Kinder zum Kennenlernen und Ausprobieren. Für Abenteurer ab 12 Jahren Tauchfahrt in die Geheimnisse der Unterwasserwelt mit un- Last-Min serer Virtual Reality-Brille. Medienratgeber für Eltern und Interessierte. Kleine Künstler ute-Nach können für ihr Lieblingsbuch ein Lesezeichen herstellen. 10.30 h, Bilderbuchkino für Sonntag s chlag , 14.5., 1 alle Menschen ab 3 Jahren. 11-13 h, Zauber-Clown-Quatsch-Mitmach-Theater mit dem sel Wilhe 5 h , Mu s e um lmsburg Elbin- „Zaubertrottel“ für alle. 13 – 16 h, Computerspielschule mit Präsentationen und Street Erstmali : g bietet Play. nen Treff Anke Ho punkt fü ltmann e r Me n s c h i- 15 h, S-Bahn Veddel, Ausgang Süd, Bushaltestellen: Sehbehin en mit derunge tausch a n zum Er Fluss – Land – Stadt. Stadtentwicklung Wilhelmsburgs per Fahrrad. Eine Fahr- n. Auf An fahrungs fr age sind - Führung auch radtour zu den baulichen Spuren der Geschichte der Elbinsel von der Bauerninsel zur en für bli Me ns c he nde/seh Hafen-, Stadt-, Industrieregion, Wohnviertel am Hafen und Hamburger Stadtteil. Mit n möglic behindere h. Einblicken in Stadtteilgeschichte und Gegenwart, aber auch Prognosen für die Zukunft der größten bewohnten Flussinsel Europas. Teilnahmebeitrag 5 Euro. 2 Wilhelmsburger InselRundblick 5/2017
TITEL Kein Diesel! Keine Knapp 1300 Einwendungen gegen A26! Kein Dobrindt! die Hafenquerspange Protestaktion vor dem Ham- Jeder Mensch ab sieben Jahren hat das Recht, sich einzu- burger Rathaus mischen. Das haben Kinder aus Wilhelmsburg jetzt wahr- genommen Demo vor dem Rathaus. Foto: hk hk. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hatte, aus Anlass der Verkehrsministerkonferenz in Hamburg am 27. April, aufgerufen, auf dem Rathaus- markt für saubere Luft und die Reduzie- rung der Stickoxid-Belastungen zu de- monstrieren: Unter der Parole „Schluss Vor der Übergabe der Einwendungen. Mit den Transparenten auf der Fähre von Wil- helmsburg zu den Landungsbrücken und weiter am Michel vorbei zu der Planfeststel- mit schmutzig!” kritisierten die BUND-Red- lungsbehörde. Foto: Bündnis Verkehrswende Hamburg ner Bundesverkehrsminister Dobrindt als MG. Fast 1300 Einwendungen gegen die ben diese Pflicht schlichtweg versäumt. “Bundesminister für Versagen und Ver- Hafenquerspange. Viele wurden per Post Wenn die AG Kirchdorf nicht mit Informati- zögern“ und forderten „Stoppen Sie den an die Planfeststellungsbehörde geschickt. onsständen aktiv geworden wäre, wüssten Verkauf dreckiger Diesel-Neufahrzeuge!“ Ein Großteil, um die 700, wurden zum End- die Kinder, aber auch viele Erwachsene aus Das Bündnis für Verkehrswende Hamburg spurt am 18. März 2017 von VertreterInnen dem Umfeld der geplanten Stadtautobahn nahm an der Demonstration teil. Es unter- der Initiativen und Vereine, die sich zum nicht, was ihnen die Zukunft beschert. stützt die BUND-Forderungen und wies auf Bündnis Verkehrswende Hamburg zusam- die Bedeutung der geplanten Autobahn im mengeschlossen haben, direkt zur Behör- Hamburger Süden für die Entwicklung der de in der Innenstadt gebracht. Die Grün- Stickoxide und andere gesundheitliche Be- de, weshalb so viele BürgerInnen gegen lastungen für ganz Hamburg hin. Minister die geplante Autobahn sind, haben wir seit Dobrindt, dem der Protest galt, erschien April 2016 immer wieder im WIR darge- nicht vorm Rathaus. Wegen Terminschwie- legt und sie können im Internet nachgele- rigkeiten hatte er seine Ankunft kurzfristig sen werden. WIR schicken Ihnen auch gern auf den Nachmittag verschoben. Kopien der Artikel zu. Bitte senden Sie uns dafür einen mit 1,45 Euro frankierten Um- schlag mit Ihrer Adresse. LUNA Apotheke Einige Medien wunderten sich darüber, dass auch Kinder schriftlich/bildlich ge- gen die Autobahn protestiert haben. Was soll das? In Kirchdorf-Süd sind sie direkt betroffen. An der bestehenden A1 erfah- ren Kinder, was eine Autobahn in direk- ter Nachbarschaft bedeutet, und so ist es nicht verwunderlich, dass ihnen eine weite- re in unmittelbarer Nachbarschaft vor ihrer Schule „stinkt“. Und sie haben das Recht dazu. In Deutschland haben Kinder ab sie- Sabine Geissler ben Jahren das Recht, offiziell Stellung zu beziehen und sich einzumischen. Und ge- mäß der Kinderrechtskonvention der Ver- einten Nationen von 1989 müssen sie aus- reichend informiert werden. Die Verkehrsbehörde und die DEGES ha- Wilhelmsburger InselRundblick 5/2017 3
AKTUELL Im Zentrum stand der geforderte Tunnel wird: „Das ist ja entsetzlich.“ Und es wurde an den Plänen auch deut- Nur wenige BesucherInnen auf der Perspektiven- lich, dass manche Probleme wie die der Planungswerkstatt „A26 in Wilhelmsburg“ Querungen, die Lärmbelästigung und der zusätzliche Verkehr auf dem „Autobahn- zubringer“ Otto-Brenner-Straße durch den ursprünglich vorgesehenen Tunnel und Trog bis zur A1 vermieden werden sollten. Michael Ulrich vom Stadtteilbeirat brachte die Diskussion an der Themeninsel „Ge- nerelle Planung“ auf den Punkt. Ohne den Verzicht auf die Ausfahrt Otto-Brenner- Straße und ohne einen Tunnel bzw. langen Deckel bis zur A1 werde die A26-Planung niemals eine Akzeptanz erringen. Er zeigte sich auch zuversichtlich und verwies dazu auf ein Abendblatt-Interview mit Ver- kehrs-staatsrat Rieckhof vom Januar. Dort sagte der Staatsrat, dass ein Tunnel auf der Marschinsel Wilhelmsburg schwer zu bauen sei. Aber es sei „sicherlich ein Dis- skusionspunkt.“ Ähnlich vorsichtig äußer- te sich dann Juliane Misch von der DEGES an der Themeninsel: Die jetzige Planung mit dem kurzen Tunnel und dem weiteren Juliane Misch von der DEGES erläutert den BesucherInnen die Anschlussstelle Otto- Brenner-Straße und sagt: „Aus planerischer Sicht die sinnvollere Variante“. Foto: hk ebenerdigen Verlauf durch Kirchdorf-Süd würde den Anforderungen des Bundes hk. Die etwa dreißig BesucherInnen, dar- die Mobilität. Und als Unterpunkte wur- genügen. Aus planerischer Sicht sei die- unter mindestens zehn Offizielle, wirkten den unter anderem ebenerdige Übergän- se Variante mit dem Anschluss Otto-Bren- ziemlich verloren im großen Saal des Bür- ge über die Autobahn und der Erhalt der ner-Straße die sinnvollere. Aber man kön- gerhauses. Die Planungswerkstatt war der Nord-Süd-Fahrradwege genannt: Es gab ne über einen längeren Tunnel ja reden. Auftakt für die Erarbeitung eines Bürger- die Befürchtung, die A26 schade der Na- gutachtens zur geplanten A26. Die Treffen tur und eine Abfahrt Otto-Brenner-Straße sollen in den nächsten Monaten in regel- bringe unkalkulierbaren Mehrverkehr und mäßigen Arbeitsgruppen fortgesetzt wer- Gefahren für Schulen und Kitas in Kirch- Wie geht es weiter den (siehe Kasten). Zu Beginn der Ver- dorf-Süd. Außerdem wurden immer wieder bei Perspektiven? anstaltung stellten VertreterInnen von ein langer Tunnel/Trog als Voraussetzung 29./30./31.5., 18-20.30 h: Arbeit in Behörde und DEGES noch einmal die offi- für eine spätere Quartiersentwicklung ge- Themengruppen, Ort N.N. ziellen Ziele dar, die mit dem Bau der A26 nannt. verfolgt würden, unter anderem die Schlie- Dass „der Tunnel“ beim Perspektiven- 13.6., 18-20.30 h: Arbeit in Themen- ßung der Lücke im Fernstraßennetz und Beteiligungsverfahren zu einem zentra- gruppen, Bürgerhaus die Bündelung des Ost-West- und des Ha- len Knackpunkt werden wird, wurde auch Juli: Aufarbeitung der Ergebnisse der fenverkehrs; außerdem die Entlastung Wil- bei der anschließenden moderierten Tour Themengruppen helmsburgs von Verkehr, Lärm und Schad- durch die „Themeninseln“ deutlich. An- Oktober: Öffentliche Diskussion des stoffemissionen. Die geplante Autobahn hand von Diagrammen, Expertenerläute- Bürgergutachtens & Einbringen in das und ihre Linienführung seien nicht mehr rungen und sogar Geräuschsimulationen Planfeststellungsverfahren verhandelbar, aber es blieben noch wichti- konnten sich die BesucherInnen über die November 2018: Ausstellung des An- ge Gestaltungsspielräume. Die Veranstal- – umstrittenen – Prognosen der PlanerIn- trags auf Planfeststellung mit Fokus auf tung diene auch dazu, Ängste zu nehmen nen zur Lärm- und Verkehrsentwicklung die Verwendung des Bürgergutachtens und Missverständnisse auszuräumen. rund um die A26 informieren. Das Haupt- Sebastian Beck vom Bundesamt für Woh- interesse galt der Themeninsel „generelle Alle Pläne und Karten der nen und Stadtentwicklung (vhw, Berlin) Planung“ mit großformatigen Plänen über Planungswerkstatt finden sich auf stellte dann die Ergebnisse der Online-Be- den Verlauf der A26 von der Kreuzung www.hamburg.de/fernstrassen fragung vor. Die Beteiligung an der Befra- Reichsstraße bis zur A1 in Stillhorn. Man- Weitere Infos zur Planungswerkstatt gung war durchschnittlich. Auf die Frage, chen BesucherInnen wurde anhand dieser unter www.buewi.de/aktivitaeten/ welche Punkte ihnen bei der A26-Planung Pläne erst richtig bewusst, wie groß die perspektiven am wichtigsten seien, antworteten jeweils Beeinträchtigungen des Lebens in Kirch- 85 bis 90 Prozent: Lärm, Querungen und dorf sein werden, wenn die A26 gebaut 4 Wilhelmsburger InselRundblick 5/2017
AKTUELL Mehr Fleisch in die Wilhelmsburger Mitte plant. Das stieß auf Widerstand. Ein Bewoh- ner der Straße Am Inselpark wies darauf hin, Der Bebauungsplanentwurf für das Wilhelmsburger dass dort früher von Stadtvillen und Ein- Rathausviertel wurde vorgestellt und Zweifamilienhausbebauung die Rede Entwurf des Be- war. Der Geschäftsführer eines Gewerbe- bauungsplans für betriebes in der Ruppertstraße verwies auf das Plangebiet das aktuelle „Gesetz zum Schutz vor schäd- Wilhelmsburg 91 – lichen Umwelteinwirkungen durch Luftver- Wilhelmsbur- unreinigungen, Geräusche, Erschütterungen ger Rathausvier- und ähnliche Vorgänge (BImSchG)“ und die tel/nordwestliche gesetzlichen Abstandsregelungen. Das war Dratelnstraße. eine neue Information für die Planer und 1200 Wohnungen kann große Auswirkungen haben. und 250 Studen- Es wird ein urbanes Viertel geplant. Quar- tenwohnungen tiersmaßstab ist das Reiherstiegviertel mit sind geplant. Der fünf Geschossen. Voraussichtlich erfolgt im Anteil öffentlich Februar 2018 die öffentliche Auslegung. geförderter Woh- nungen bleibt mit 30 Prozent für ei- nen Stadtteil wie Wilhelmsburg viel zu niedrig. Grafik: Bezirksamt Hamburg-Mitte, Fachamt Stadt- und Landschafts- planung MG. Es tut sich was in der Wilhelmsburger Mehrzahl der Besucher aus Wilhelmsburg Mitte. Seit Sommer 2016 wird das Dreieck käme, und versicherte: „Ihre Kritik und Vor- Neuenfelder/Dratelnstraße, westlich der Be- schläge landen nicht im Aktenschuber, son- hörde für Stadtentwicklung und Wohnen, dern werden ausgewertet und in die wei- bebaut. Das Studentenheim aus vorgefer- teren Planungsschritte mitgenommen.“ Es tigten Containern nimmt Gestalt an. Kürz- werden 1200 Wohnungen geplant, davon lich wurde der Grundstein für WILMA ge- 30 Prozent gefördert, plus 250 Studenten- legt. Das Projekt bietet unterschiedliche wohnungen. Er meinte: „Es geht darum, Wohn- und Arbeitsformen und man kann mehr Fleisch in die Wilhelmsburger Mitte sich ab Juni 2017 bei der steg Stadterneu- zu kriegen.“ Für die Umsetzung der Pläne erungs- und Stadtentwicklungsgesellschaft bedarf es einer Änderung des Flächennut- Hamburg mbH, Telefon 040/43129347, be- zungsplans durch die Behörde für Stadtent- werben. wicklung und Wohnen, und die Behörde für Jetzt geht es weiter mit dem Wilhelmsbur- Umwelt und Energie muss das Landschafts- ger Rathausviertel (Wilhelmsburg 91). Das programm anpassen. Bestimmte Gewerbe- Bezirksamt Hamburg-Mitte lud am 10. April und Industrieflächen sind zu sichern - ver- 2017 zu einer öffentlichen Plandiskussion in dichteter Wohnungsbau zu ermöglichen. das Bürgerhaus ein. Michael Mathe, Leiter Die häufigsten Fragen aus dem Publikum Fachamt Stadt- und Landschaftsplanung, befassten sich mit der Bebauung um das Karl Heinz Humburg und Axel Schulz , Be- Wilhelmsburger Rathaus. Hier steht noch bauungsplanung, sowie Dr. Gunter Böttcher, nicht fest, wie weit die Bebauung in Rich- Vorsitzender des Stadtplanungsausschusses tung Inselpark gehen soll. Zur Zeit ist ein HH-Mitte, stellten den Bebauungsplanent- Riegel mit fünf bis sechs Geschossen und wurf vor. Michael Mathe stellte fest, dass die einem Hochpunkt am südlichen Ende ge- Wilhelmsburger InselRundblick 5/2017 5
AKTUELL Mit dem Fahrrad zur Verkehrswende wende Hamburg statt, vor dem Haupt- eingang der BSU, Neuenfelder Stra- Den Start zur großen Fahrradsternfahrt am 18.6.2017 von ße. Die Route führt vom S-Bahnhof Wilhelmsburg, Harburg und Moorburg aus organisiert das Wilhelmsburg über die Wilhelmsbur- „Bündnis Verkehrswende Hamburg“ (BVH) ger Reichsstraße, Harburg, Moorburg, Köhlbrandbrücke, Neuhof, Hafenrand- Radrouten, Fahr- straße, Veddel und Elbbrücken zum radleihstationen Rathausmarkt. und Radfahrstrei- Nach wirklich guten Ansätzen beim Ausbau fen: Eine grund- der Fahrradinfrastruktur, mit Fahrradstra- sätzliche Verkehrs- ßen, Radfahr- und Schutzstreifen, scheint wende muss her, aktuell plötzlich Verunsicherung innerhalb die Transport der Koalition zu herrschen. und Verkehr nicht Die Forderung von Mobil ohne Auto Nord e.V. mehr vom Pkw (MoA) an den Senat: „Gehen Sie den ein- oder Lkw her geschlagenen Weg konsequent weiter: Ma- denkt, sondern chen Sie Hamburg zur Fahrradstadt! Lassen von anderen Vor- Sie sich nicht von unsachlichen Argumenten aussetzungen aus- beeinflussen. Radfahrstreifen auf der Straße geht! Dazu ge- sind die sicherste Lösung. Dort haben sich hört das soforti- die Verkehrsteilnehmer im Blick. Gefährlich ge Ende des Neu- hingegen sind die sogenannten Radwege, und Ausbaus von besonders an Kreuzungen. Noch schlimmer Autobahnen und sind die ,Kombilösungen‘, wo sich Fußgän- Schnellstraßen im gerInnen und RadlerInnen einen Weg teilen gesamten Stadt- müssen“, so Uwe Jancke, Vorstandsmitglied gebiet. von MoA. „Jede Strecke, die nicht mit dem Das „Bündnis Ver- Auto zurückgelegt wird, sondern als vollwer- kehrswende Ham- tige Alternative mit dem Rad, kommt der BVH/MoA/sic. Am Sonntag, 18. Juni 2017, burg“ nutzt die Fahrradsternfahrt, um ge- Umwelt zugute“, sagt Thomas Schönberger, findet in Hamburg wieder die große Fahrrad- gen die geplante A26-Ost im Süden Ham- Vorstandsmitglied von MoA. „Hier besteht sternfahrt statt. Auf etwa 22 Routen wer- burgs und für ein generelles Umdenken zu weiter ein erheblicher Handlungsbedarf für den sich erneut bis zu 30.000 RadfahrerIn- demonstrieren. die Politik, die entsprechenden Rahmenbe- nen in Richtung Innenstadt bewegen, um Um 11 Uhr starten die RadlerInnen am dingungen weiter zu verbessern.“ für das Ziel „Hamburg ist Fahrradstadt“ zu S-Bahnhof Wilhelmsburg. Sammeln ist Informationen zur Sternfahrt mit den demonstrieren. Um Fahrradstadt zu wer- ab 10 Uhr. Um 10.30 Uhr findet eine einzelnen Startpunkten unter den, braucht es aber mehr als ein paar Alibi- Kundgebung vom Bündnis Verkehrs- www.fahrradsternfahrt.info 6 Wilhelmsburger InselRundblick 4/2017
AKTUELL Vogelhüttendeich: Mit Hornveilchen gegen Vermüllung Pflanzaktion der Projektgruppe Stadtteilpflege Wilhelmsburg sig sind. Eine Anwohnerin Unterstützung erfuhr die AG Stadtteilpfle- der Dierksstraße hat sich ge auch von der Verwaltung. Britta Buhbe vorgenommen, das Baum- vom Fachamt Management des öffentlichen beet vor dem ehemaligen Raums des Bezirksamts Mitte beauftragte Frühstückscafé Die Besse- ihren Kollegen Sebastian Dembkowski von re Hälfte zu umsorgen. der Grünabteilung des Amts mit der kos- Vor der Aktion fragte die tenlosen Anlieferung der Komposterde. „Wir Projektgruppe Stadtteil- sind froh, dass sich Bürgerinnen und Bürger pflege Anrainer des Vo- engagieren, denn wir können uns leider aus gelhüttendeichs nach ih- Personalmangel nicht ausreichend ums Stra- rer Bereitschaft, sich nach ßenbegleitgrün kümmern“, sagt Gärtner- der Erstbepflanzung um meister Dembkowski und verbindet damit die weitere Pflege zu küm- die Hoffnung, dass der Müll weniger wird. mern. Die meisten sagten Nach seiner Erfahrung ist in kaum einem „ja“, trotz mancher Beden- anderen Stadtteil Hamburgs der öffentliche Möchten ihren Stadtteil mit Blumen verschönern: Dieter ken wegen Vandalismus. Raum so vermüllt wie im Reiherstiegviertel. Obele, Angelika Schöning, Michael Frauz, Andreas Überhaupt war bereits „Wir würden uns sehr freuen, wenn nach Schwarz (v. l.). Foto: ein vorhandenes Engagement diesem erfolgreichen Auftakt weitere An- Dieter Obele. Die nördliche Veringstraße einiger Anwohnerinnen und Anwohner der wohnerinnen und Anwohner des Vogelhüt- ist vor kurzem verkehrsberuhigt und auf- Straße Ansporn für die Stadtteilpflege-Akti- tendeichs und Umgebung mitmachen, damit gehübscht worden. Dagegen fristet der be- visten. Zu nennen sind beispielsweise das noch viele Straßengärtchen entstehen“, sagt nachbarte Vogelhüttendeich, vor allem sein Lokal Millenium und der türkische Rentner- Angelika Schöning. „Wer ein neues Beet um mittlerer Teil, weiterhin ein Schattendasein verein, die jedes Jahr aufs Neue ihre Gärt- einen Baum anlegen möchte, den unter- – nicht nur des dichten Baumbestands we- chen liebevoll bepflanzen und sich auch stützt die Projektgruppe Stadtteilpflege mit gen. Die Straße wirkt trist, vernachlässigt, nicht entmutigen lassen, wenn mal wieder Erde und Pflanzen. Und natürlich sind der vermüllt. Was dagegen hilft? Hornveilchen! Tulpen gepflückt, Sonnenblumen geklaut gärtnerischen Phantasie keine Grenzen ge- Vielleicht ... oder die Latten des Zäunchens drum herum setzt: Es muss nicht bei Hornveilchen blei- „Wir wollen der Vermüllung etwas Schönes kaputt gemacht worden sind. Und auch eini- ben!“, fügt Schöning hinzu. entgegensetzen“, sagt Angelika Schöning, ge Bewohnerinnen und Bewohner des Open Wer sich um ein Beet kümmern möch- Sprecherin der Projektgruppe Stadtteil- House lassen schon geraume Zeit rund um te, schreibt bitte oder ruft an: pflege Wilhelmsburg. „Wir haben überlegt: ihr Wohnprojekt an Straßenbäumen Blumen E-Mail: stadtteilpflege@buewi.de, Vielleicht hilft es, die so genannten Baum- blühen. Tel. 040/75 20 17 18. scheiben zu bepflanzen, also das Fleck- chen Erde rund um die Straßenbäume. Wo schon Müll liegt, kommt neuer dazu. Wo es aber hübsch aussieht und Blumen blü- hen, schmeißen die Leute weniger Dosen und Zigarettenschachteln achtlos hin oder laden Sperrmüll ab.“ Das ist zumindest die Hoffnung der Projektgruppe. Deshalb haben am 8. April einige Mitglieder der Projektgruppe zu Schaufel und Spaten gegriffen, die festgetretene Erde aufgelo- ckert, drei Kubikmeter Kompost aufgetra- gen und rund 300 Hornveilchen und Pri- meln in vielen Farben gepflanzt. Bunt sieht es jetzt vor der Erziehungsberatungsstelle für Kinder und Jugendliche am Vogelhüt- tendeich 81 aus, vor dem Handy-Shop MMC 24 an der Einmündung zum Schipperort, ebenso wie nebenan vor der Musikschule Juri Müller, vor dem Autohaus Hantel so- wie vor dem Café Pianola und Das Andere Lokal, die alle am Vogelhüttendeich ansäs- Wilhelmsburger InselRundblick 5/2017 7
KULTUR KULTUR ... is nich blots in Böker verleevt Männer, Frauen und Der WIR und das Plattdeutsch andere Katastrophen Kabarettistische Lesung mit Maria Pollok Claus-Peter Rathjen. Die Hamburger Schauspielerin und Autorin Maria Pollok trägt ein humorvolles Potpourri aus Ge- dichten und Geschichten verschiedener Au- toren wie Wilhelm Busch, Eugen Roth, Ro- bert T. Odeman, Kreisler sowie aus eigener Feder vor. Ein vergnügliches Programm, szenisch untermalt, mit absoluter Lachga- rantie. Maria Pollok, bekannt aus Theater, Fernsehen und nicht zuletzt durch ihre le- bendigen Lesungen, absolvierte ihre Schau- spielausbildung in München und Hamburg. Sie arbeitete an verschiedenen deutschen De Steenbeker mit ihrem Stück „Opa is de beste Oma“; von links: Mutter Lilli, Tochter Kathi, Paul bzw. Pauline, Verleger Palmer (Klaus Müller). Foto: U. Quathamer Bühnen, bevor sie sich in den 1990er Jah- ren in Hamburg niederließ, wo sie unter an- hk. Was WIR-Leute neben der Zeitungsar- denn ´n Plan ut un maakt Opa to de Huus- derem am Ernst-Deutsch-Theater, Imperial beit sonst noch so machen, darüber schrei- dam Pauline, de ok direkt anstellt ward. De und am St. Pauli-Theater arbeitete und in ben wir eigentlich regelmäßig. Über die „Verleger“ Claus Palmer (gespielt von Klaus diversen Fernsehproduktionen mitwirkte. „Nebentätigkeit“ von Klaus Müller, der für Müller) is nich blots in Bööker verleeft, he Das Museum Elbinsel Wilhelmsburg freut das Büro und die Finanzen des WIR zu- is ook in Lilly verleeft un maakt de Saak sich auf das Gastspiel von Maria Pollok und ständig ist, haben wir bisher aber noch noch vigelienscher. As denn ok noch Claus´ ihrer kabarettistischen Lesung mit Lach- nie berichtet. Wahrscheinlich auch, weil Swester opdükert un Oma Erna ut Afrika garantie. Schon bei den Vorgesprächen zu wir normalerweise nur etwas davon mitbe- trüch kummt, gifft dat een groot Dörchen- dem Gastspiel mit der Künstlerin wurde viel kommen, wenn er einmal wegen Proben- anner. und vielversprechend gelacht. Das Publi- terminen nicht zur Redaktionssitzung kom- Die Steenbeeker sind ein tolles Ensemble kum kann sich auf eine vergnügliche frühe men kann. Klaus spielt nämlich Theater bei und die Zuschauer in der rappelvollen Em- Abendvorstellung am Sonnabend, den 20. der niederdeutschen Bühne Buchholz „De pore Buchholz haben sich köstlich amü- Mai um 18 Uhr in der intimen Bauernstube Steenbeeker“ (Die Steinbecker). Vor vier siert. Aber es waren vor allem ältere Leu- des Museums freuen. Der Eintritt beträgt Wochen wurde ihr neues Stück „Opa is de te. Denn Plattdeutsch ist eine „gefährdete“, 10 € und im Vorverkauf 8 €. Reservierun- beste Oma“ in der Empore Buchholz aufge- sterbende Sprache. Nur noch gut zwei Mil- gen unter 040 302 34 861 möglich. führt. Eine Komödie vom Feinsten: lionen Menschen in Deutschland können es Opa Paul is för lange Tieden al na Indien in sprechen. Klaus ist einer davon. Im WIR een Ashram affhaut un hett sick nich um standen übrigens früher mal hin und wie- Die Ham- sien Familie kümmert. Nu, wo ok Oma Erna der Texte in plattdeutsch, aber das ist lan- burger op een „Selbstfindungstrip“ is, kummt he ge her. Das ist schade. Schau- spielerin opmal na Huus un will sick üm de Enkel- Is Plattdüütsch nu een Spraak, de wi bi und dochter Kathi kümmern. Sien Dochter Lil- dat Thema „Sprachenvielfalt“ (siehe WIR Autorin ly will dor aver partu nix mit vun weten. 3,4/17) ok mit in afhanneln mööt? Aver vil- Maria Man se söcht een Oppass för ehr Dochter. licht speelt „De Steenbeekers“ een vun ehr Pollok. Foto: ein So klabüstern Enkeldochter Kathi un Opa Stücken ja ook mal in Wilhelmsburg. 8 Wilhelmsburger InselRundblick 5/2017
9. - 11.6.2017 48 Stunden Musik Auch neu im Programmheft: Einige Texte sind auf Deutsch und Englisch: „Eigentlich müss- von den Elbinseln te das Heft ja vielsprachig sein, um allen Wil- hk. Am 9. Juni geht es wieder los. Vom Ban- helmsburgerInnen gerecht zu werden. Aber donion Orchester bis zur Weltkapelle, von der das ist nicht machbar. Wir haben es jetzt mal Grub Mihman mit türkischer Volksmusik bis zur so versucht“, erklärt Timo Gorf, einer der Or- Folk-Band Elbinsel 7. Und wie jedes Jahr Mu- ganisatorInnen. sik in Cafés, Kneipen, Läden, auf dem Park- Als Besonderheit gibt es in diesem Jahr in- deck, im Ruderclub, in einer Flüchtlingsunter- ternationalen Besuch. „Einige von den Netz- kunft und an vielen anderen Orten, an denen werkmusikerInnen“, sagt Timo Gorf, „ haben es „normalerweise“ keine Musik gibt. Zum 8. einen Austausch mit verwandten Stadtbezir- Mal steigen die 48h. Und wie immer mit dem ken in New York und Rotterdam.“ Und so gibt Markenzeichen: Alle MusikerInnen leben oder es einige Konzerte, in denen MusikerInnen aus arbeiten auf den Elbinseln. Was auch heißt: Williamsburg am East River – WIR-LeserInnen Das Festival ist international! nicht unbekannt – und WilhelmsburgerInnen Ein gutes Beispiel dafür bietet die Weltkapel- gemeinsam auftreten. Die SKVR-Brassband- 18 h, Café Pause: Venija. Einfach eine ganz le, in der sich seit Ende 2015 MusikerInnen mit school aus dem „karibischen“ Stadtteil Hilles- großartige Singer-Songwriterin! Deutsche Lie- und ohne Fluchterfahrung zu Sessions treffen. luis in Rotterdam tritt im Abschlusskonzert am der treffen auf argentinische Zambas und in- Im Programmheft wird Nejla Jedidi von der Sonntagabend auf den Ursula-Falke-Terras- ternationalen Folkpop. Mit Charme, Witz und Weltkapelle zitiert: „Bei meinem ersten Auftritt sen auf. Außerdem veranstaltet die Band am vor allem viel Herz führt sie hinaus in die Welt. vor großem Publikum hier in Deutschland hat- Sonnabend eine Klangwerkstatt im Haus der te ich keine Angst und kein Lampenfieber, viel- Jugend, zu der alle zum Mitspielen eingeladen mehr bekam ich das Grinsen gar nicht mehr sind. aus meinem Gesicht. Es macht mich stolz, auf Programmheft auf: Konzerten zu singen, ein wenig Geld damit zu www.musikvondenelbinseln.de verdienen.“ Die Weltkapelle eröffnet das Festi- val am Freitagabend um 18 Uhr in der Vedde- Ein bunter Strauß an Venija. Foto: ein ler Brückenstraße. Die 48h-MacherInnen vom Netzwerk Musik Melodien und Krach von den Elbinseln stellt die Erfolgsstory des 48h in der Honigfabrik Festes vor immer neue Herausforderungen. Fr., 9.6. Es bewerben sich mehr Gruppen, die 48h sol- 20.30 h, Skulpturenatelier (Hof): Philo. len aber nicht größer werden, damit der Cha- Eine Einmannkapelle, die live mit Hilfe von 21 h, Saal: KAIMAR. Genremix aus Prog-, rakter als Wilhelmsburger Nachbarschaftsfest technischer Gerätschaft (Loopmaschine & di- Stoner- und Post-Rock/Hardcore. erhalten bleibt. Einige BewerberInnen konnten verse Instrumente) die Box zum Grooven 22.30 h, Saal: Surfits. Herrlicher SKAREG- daher nicht mehr untergebracht werden. bringt. GAEPUNK. Ein paar Männer und eine Frau am Auch in diesem Jahr haben sich die Organi- 21.30 h, Saal: HAVARII. Melancholischer Saxophon laden zum Tanz. satorInnen einige Neuerungen und Extras Mix aus Hardcore, Emo und Postrock. Ab 0 h, Café Pause: After-Show-Par- ausgedacht. So gibt es zum Beispiel im Pro- grammheft eine „Entdeckungstour“ durch den 23 h, Café Pause: Inseldisco mit Joop & ty. Mit den Funky-Friday-DJs und SoulSistas Stadtteil. Dort wird der Besuch der Konzerte Ivan. Soul, Funk, Reggae, Balkan, Rap, Ana- – Rare Funk, Soul, Jazz, Welt, Hip-Hop vom entlang eines Ganges über die Elbinseln von dolu-Rock, 80s/90s-Metal, Crap, Punk, Iran- Plattenteller. der Veddel durch das Bahnhofsviertel bis nach Psych, Oriental, Oxidental, Latin und Disco. So., 11.6. Kirchdorf-Süd beschrieben. Nicht nur für Men- Puuuhhhhh! 11 h, Stübenplatz (Treffpunkt): Musika- schen von der anderen Elbseite bestimmt eine Sa., 10.6. lischer Stolpersteine-Rundgang mit der interessante Anregung. 15 h, Saal: WELTKAPELLE (s. links). Geschichtswerkstatt Wilhelmsburg. Wilhelmsburger InselRundblick 5/2017 9
KULTUR • KIRCHE Gerechtigkeit Gottes nischer Rat oder einfach eine Ermutigung. Was sagt jemand dazu, der sich mit dem und innerweltliche Thema Kunst täglich auseinandersetzt? Gerechtigkeit Das Künstlerhaus Georgswerder möchte stärker in die Öffentlichkeit gehen, sich den Einführung in mein Buch NachbarInnen öffnen und freut sich darauf, „Sonne der Gerechtigkeit“ die Kreativen der Gegend mit ihren Wer- Pastor i. R. Hildebrand Henatsch. In mei- ken zu begrüßen. Aus dem MalerInnensaal nem neuen Buch „Sonne der Gerechtigkeit“ und dem Fotoatelier werden zu den ge- geht es um das Verständnis der Gerechtig- nannten Terminen jeweils mindestens eine keit Gottes. Künstlerin oder ein Künstler anwesend sein In der Reformation, deren 500-jähriges Jubi- und sich die Werke der NachbarInnen anse- läum wir in diesem Jahr feiern, wurde Gottes hen. Die FotografInnen vom Künstlerhaus Gerechtigkeit als Gerechtigkeit vor Gott ver- meinen: „Und wenn uns jemand seine Ur- standen. Wie werde ich vor Gott gerecht? laubsfotos zeigen möchte, um zu erfahren, Wie erlange ich seine Gnade am Tag des wie die schöner werden können, sagen wir Jüngsten Gerichtes? Luther erkannte, dass auch dazu gerne etwas.“ keine noch so guten Werke uns helfen, vor Die Aktion ist zunächst bis zum Jahres- Das WildWux-Varieté Gott gerecht zu werden, sondern allein das ende für jeden 2. Mittwoch im Monat von 19.30 bis 21 Uhr geplant. Die Teilnahme ist ist wieder da! Wort seiner Gnade uns frei spricht. Wenn wir heute von Gerechtigkeit reden, grundsätzlich kostenlos, aber eine Spende Die Crew geht für eine Nacht meinen wir die innerweltliche Gerechtigkeit. ist durchaus willkommen. im Hafenmuseum vor Anker In dieser Hinsicht ist Gerechtigkeit heute ein Aktuelle Infos finden Sie auf: Dario Barcalay. WildWux erschafft eine sehr aktuelles Thema. Inwiefern meint Ge- https://kuenstlerhausgeorgswerder.de funkelnd glitzernde Nacht voller einzigar- rechtigkeit Gottes auch und vor allem die- Künstlerhaus Georgswerder e.V. tiger Momente ... Das Piratennest ist aufs se innerweltliche Gerechtigkeit? Müsste sie Rahmwerder Str. 3 Festlichste geschmückt! Wahrlich fantas- nicht zum Zentrum unserer Verkündigung 21109 Hamburg tische KünstlerInnen werden Euch be- gehören und maßgeblich unser Handeln als geistern, die Musik lässt uns ausgelassen Gemeinde und Kirche bestimmen? Mit dieser Frage beschäftigt sich mein Buch. Kino in der Kirche tanzen und draußen am Feuer wollen wir gemeinsam chillen & jammen. Außerdem Ich möchte Sie und Euch zu einer Ein- PM. Jeden Freitag um 21 Uhr findet in der warten köstliche Getränke und Speisen führung in mein Buch einladen. Wir Immanuelkirche auf der Veddel, Wilhelms- auf Euch und es gibt jede Menge Tand und treffen uns am 23.5. um 18.30 Uhr burger Str. 73, Kino statt. Es gibt Genrefil- Treibgut zu bestaunen und probieren. im Vorraum der Emmauskirche an der me, Dokus und Themenabende, Fassungen Taucht ein in diesen bunten Wirbel aus Mannesallee. in Deutsch oder OmU. Das Programm kann Kleinkunst, Konzert und wilder Tanzparty! per Mail bei kino@kirche-veddel.de ange- Am Nachmittag um 15 Uhr gibt‘s für Kinder fordert werden. Kunstsprechstunde eine Extrashow. Programm: Das Künstlerhaus Georgs- ALEKS - Aerial Hoop, ALFONS - Abgefah- werder lädt ein rene Artistik, BRIGITTE - TanzKörper- Petra Hoppe. Feedback zu bekommen, Kultur, CAROLINE - VertikalSeil, DANI- ist für Kreative gar nicht so einfach: Freun- EL - Highline, DJ BENET RIX – Multicolour de und Familie finden die Sachen meistens Electro, DJ DARIO CALAY – Cumbia Elec- gut, aber stimmt das wirklich? Manchmal trica, DJ MAX QUINTENZIRKUS - Urban fehlt eine Idee, ein inhaltlicher oder tech- World Trötenbrass, GINA - NetzTrapez, HANNA - Hula Hoop, HERR KONRAD - Comedy Jonglage, JBXDR - Drum Sample Performance, LUTOPIA ORCHESTRA - Dirty Cabaret Blues Stomp, RIEKE - Clownerie WildWux-Varieté 20.5.2017, 21 h, Einlass ab 20 h Hafenmuseum Hamburg (Veddel), Kopfbau des Schuppens 50A, Australiastraße, 20457 Hamburg Tel. 752 80 56 • Veringstraße 71 Eintritt: 15 - 20 Euro, ab 1 Uhr 8 Euro 10 Wilhelmsburger InselRundblick 5/2017
KITAS Auf die Bücher - Fertig - Los! Die Büchertasche, von einer Wilhelmsbur- ger Initiative liebevoll gefertigt, enthält Sprach-Kita Kirchdorfer Straße kann ihr Angebot ausbauen Hinweise für das Vorlesen in verschiedenen Umfeld im Alltag unterstüt- Sprachen, ebenso wie Regeln für das Be- zen und fördern können. nutzen der Bücher. Wir beschäftigen uns re- Bald feiern wir auch die Eröffnung einer Bi- gelmäßig mit Büchern. Für bliothek, die von Woche zu Woche wächst. die Finanzierung des Bü- Auf Elternabenden, Eltern-Cafés und wäh- cherprojektes im Elemen- rend verschiedener Eltern-Kind-Aktionen tarbereich haben wir eine zeigen wir den Eltern, wie sie mit ihrem Kind großzügige Spende in Höhe ein Buch anschauen und ihm daraus vor- von 3050,- € von Radio lesen können. So kommen Eltern und Kin- Hamburg: „Hörer helfen dern miteinander ins Gespräch, z.B. wenn Kindern e.V.“ und dem Cen- das Kind der Mutter erzählt und zeigt, was termanagement vom EKZ es auf den Bildern entdecken kann. Das Le- Mercado erhalten. sen beginnt mit dem Lesen von Bildern. Wir Der Scheck wurde uns ermuntern die Eltern, auch in ihrer Mutter- symbolisch im Rahmen ei- sprache vorzulesen. Es wird jedoch über- ner kleinen Feier in der Kita wiegend versucht, Deutsch vorzulesen, um Der Scheck wurde uns symbolisch in der Kita durch Man- durch Mandy Kiewel und die Sprache der Kinder zu fördern. Da rund dy Kiewel und Björn Wolf von Radio Hamburg sowie Sven Björn Wolf von Radio Ham- 50 Prozent unserer Kinder eine andere Erst- Ebert vom MERCADO überreicht. Foto: Kita burg sowie Sven Ebert von sprache haben, helfen Bücher, neue Wörter PM. Seit 2012 ist die Kita Kirchdorfer Stra- MERCADO überreicht. und Satzstrukturen in der deutschen Spra- ße (Elbkinder) eine Sprach-Kita. So kom- Unsere BesucherInnen waren beeindruckt che zu erwerben. men dreimal wöchentlich ehrenamtliche vom vielfältigen Angebot in der Kita. Mit ei- Vorleserinnen und Vorleser der Bürgerstif- nem lauten „Danke, Radio Hamburg“ be- tung Hamburg und lesen unseren Kindern dankten sich unsere Kinder bei den Hörern. vor. Im Brückenjahr erstellen die Kinder ihr Sie überreichten Herrn Ebert ein selbst her- eigenes Buch. Sie dürfen auch ein Buch von gestelltes Buch, in dem sie ihre Wunscht- zu Hause mitbringen. Bei diesen Aktivitä- hemen für die neuen Bücher darstellten. ten wird deutlich, dass viele unserer Kinder Besonders Bücher über Piraten und Prin- zu Hause keine Bücher haben und dement- zessinnen waren gefragt. sprechend nie vorgelesen bekommen. Dies Für viele unserer Familien in Wilhelmsburg wollen wir ändern. Wir möchten die Kinder ist der Erwerb von Büchern im knappen Fa- so früh wie möglich an das Lesen heranfüh- milienbudget nicht vorgesehen. Auch das ren. Kinder, die schon früh reiche Erfahrun- Ausleihen in der Bücherhalle stellt häufig gen mit Literatur sammeln können, haben eine unüberwindbare Hürde dar. So bedeu- Vorteile beim Lesen- und Schreibenlernen. tet eine kostenfreie Ausleihe einen großen Sie bringen damit eine der wichtigsten Gewinn. Grundlagen für den späteren Schulerfolg Mit dem neuen Buchprojekt haben die Kin- mit. Eltern und Familien kommt in der frü- der die Möglichkeit, sich zum Wochenende hen Sprach- und Leseentwicklung ihrer Kin- zwei Bücher auszuleihen und diese in einer der eine wichtige Rolle zu. Sie sind es, die unserer schönen neuen Büchertaschen mit diese durch ein anregendes sprachliches nach Hause zu nehmen. Wilhelmsburger InselRundblick 5/2017 11
DURCHHALTEN! Selbstbeschränkung? sic. Am 3. Mai war wieder „Welttag der Pressefrei- CHANCEN Unsere Seiten für alle, die nach Wegen zu Ausbildung und Arbeit suchen. heit“. 1993 ist dieser Tag WIR zeigen Chancen auf, die unser Stadtteil bietet. von der UNESCO ins Leben WIR schreiben für mehr Bildung und gegen die große Sprachlosigkeit. gerufen worden. Er soll der CHANCEN sind ein Projekt des Wilhelmsburger InselRundblicks. „Förderung einer unabhän- Redaktion: Sigrun Clausen. gigen und pluralistischen Presse“ dienen und an die „Verletzung von Informations- und Freiheitsrechten in vielen Staaten der Welt“ erinnern, so die UNESCO. Je nachdem, wie die Welt-Presse-Lage gerade so ist, wird dieser Tag in Medien, Politik und Gesell- schaft mal mehr, mal weniger laut begangen. Vor einigen Jahren, als in Russland JournalistInnen auf offener Straße verprügelt, niedergestochen und er- schossen wurden, war der Tag sehr präsent. Jetzt ist er es wieder. Zum einen angesichts der Situation in der Türkei, wo JournalistInnen entrechtet und eingesperrt, ihre Medien verboten und zensiert werden. Zum anderen angesichts der - größtenteils von rechtsaußen, aber beileibe nicht nur von dort Unzählige neue Perspektiven und Chancen, ganz viel Lebensweggestal- angezettelten - Lügenpresse-Debatte und einer all- tung und 1000 Stunden bunter Freizeit: Seit 30 Jahren kommen Mädchen gemein in Mode gekommenen Presse- und Journa- in den Mädchentreff Kirchdorf-Süd. Foto: Mädchentreff listInnenverachtung hierzulande. Hinzu kommt der unsägliche, von Wissen und Begreifen gänzlich be- „Wer Mädchen stärkt, verändert die freite Umgang Donald Trumps mit der Presse in den USA. Welt!“ Alles Gründe, diesen Tag tatsächlich hochzuhalten Der Mädchentreff Kirchdorf-Süd vom Verein Dolle und mit ihm an die „Verletzung von Informations- Deerns e.V. feiert 30 Jahre feministischer Mäd- und Freiheitsrechten in vielen Staaten der Welt“ zu erinnern und zu Solidarität und praktischer Hilfe für chenarbeit die verfolgten JournalistInnen weltweit aufzurufen. Nihada Moric/Keziban Dasdemir. Der Mädchentreff Kirchdorf-Süd - 1987 Und auch sich selbst durchaus mal wieder bewusst geöffnet - unterstützt und berät Mädchen bei ihren persönlichen Entwicklun- zu machen, welches hohe Gut wir mit dem verbrief- gen in allen Bereichen ihres Lebens. Hier erhalten Mädchen unterschiedlicher ten Recht auf Presse- und Meinungsfreiheit besit- Kulturen, Religionen und Nationen Raum für sich und werden mit ihren Inte- zen. Etwas, was es nicht nur aktiv zu nutzen, son- ressen und Bedürfnissen ernst genommen sowie in die Planung einzelner An- dern auch aktiv zu schützen, zu fördern und zu gebote einbezogen. Die Mädchen und jungen Frauen treffen sich, um Spaß zu erringen gilt. haben, Meinungen auszutauschen, sich einzubringen und anzuvertrauen und Ärgerlich ist, dass unsere eigenen, subtileren Pro- Freundschaften aufzubauen. bleme der Presse(un)freiheit am „Welttag“ nicht auf In Sachen Berufsorientierung und Lebensplanung, neue Medien, politische den Tisch kommen: die zunehmende Verwischung Bildung, Frauengeschichte, Kunst und Kultur, Sexualpädagogik, Selbstvertei- der Grenze zwischen echter journalistischer Be- digung und -behauptung, Ausflüge, gesunde Ernährung und Sport sowie in richterstattung und PR sowie die Konzentration von Hausaufgaben aller Art bekommen sie vollste Unterstützung und können sich Macht und Einfluss in wenigen großen Medienkon- jederzeit in Krisen- und Konfliktsituationen beraten lassen. Mädchen und jun- zernen. Ähnlich wie in der Politik auf die Gesetzge- ge Frauen mit Fluchterfahrungen werden kompetent und parteilich unterstützt bung, nehmen bestimmte Lobbys im Pressebereich und begleitet. immer mehr Einfluss auf Themensetzung und Be- Auch nach 30 Jahren ist Mädchenarbeit nach wie vor gefragt und emanzipa- richterstattung. Die Bündelung in großen Medien- torische Arbeit nicht wegzudenken mit dem Ziel, für eine bessere Chancen- konzernen schränkt die Vielfalt und Ausdifferenzie- gleichheit in unserer Gesellschaft zu kämpfen und Gewalt an Mädchen und rung unserer Zeitungslandschaft ein. jungen Frauen zu stoppen. Beides verhindert die freie Meinungsbildung der Der Mädchentreff lädt am 1. Juni um 14 Uhr FreundInnen, KollegInnen, Po- Lesenden. In einer solchen Presse wird immer we- litikerInnen und UnterstützerInnen zum 30-jährigen Jubiläum in seine Räume niger kritisch reflektiert. Langwierige Hintergrund- in Kirchdorf-Süd ein. recherchen für aufklärerische Artikel sind kaum noch möglich. Das alles kommt einer selbst aufer- Kontakt: legten Einschränkung der Freiheiten, die Presse ei- Mädchentreff Kirchdorf-Süd, Dolle Deerns e.V., Nihada Morić gentlich hätte, gleich. Erlerring 9, 21109 Hamburg, Tel.: 040/754 21 98, E-Mail: dolledeerns@maedchentreff-ki-sued.de 12 Wilhelmsburger InselRundblick 5/2017
INFO Stadtteilschule Wilhelmsburg lässt Grundgedanken des Girls‘-Day wieder aufleben Mitmachparcours sollte Mädchen für Technik begeistern Iris Hahn-Möller. Seit 2001 findet in Deutschland alljährlich Ende April der „Zu- kunftstag“ statt. An diesem Tag haben Ju- gendliche die Gelegenheit, einen Tag in Stadtteilpreis für „Die Betriebe zu schnuppern, um verschiedene Insel liest“ Berufe kennenzulernen. Das ist sicherlich interessant, lehrreich und eine willkomme- Das Forum Bildung Wilhelms- ne Abwechslung zum Schulalltag. burg (FBW) freut sich über eine Von dem eigentlichen Grundgedanken verdiente Auszeichnung dieses Aktionstages hat man sich im Ver- PM/hk. Das langjährige Projekt „Die Insel liest“ lauf der Jahre jedoch entfernt. Der Girls`- erhielt einen der diesjährigen Stadtteilpreise der Day, wie dieser Tag ursprünglich hieß, MOPO und der PSD-Bank Nord. Den Stadtteilpreis sollte bei jungen Frauen das Interesse an in Höhe von insgesamt 100.000 Euro gibt es seit sogenannten „Männerberufen“ wecken neun Jahren. Mit ihm sollen gemeinnützige Initiati- und Berufsperspektiven neben den typi- ven und Einrichtungen unterstützt werden. Bei Suada Kazimi, 14 Jahre, ist der Funke übergesprungen: „Am schen „Frauenberufen“ aufzeigen. In diesem Jahr wurden von 130 Bewerbern 22 besten fand ich die Stationen Die Stadtteilschule Wilhelmsburg, der die Preisträger ausgewählt. Darunter auch drei Einrich- aus dem Bereich Technik; be- Berufsorientierung ihrer Schülerinnen und sonders gut fand ich den Motor.“ tungen von den Elbinseln; die Poliklinik Veddel, die Die Achtklässlerin hat einen Schüler ein besonderes Anliegen ist, hat Grundschule Kirchdorf und das Forum Bildung Wil- kleinen Elektromotor gebaut. den ursprünglichen Grundgedanken des helmsburg. „Wir freuen uns sehr über den Stadt- Foto: Hahn-Möller Girls`days mit einem Aktionstag bereits teilpreis,“ sagt Wilhelm Kelber-Bretz vom FBW, zwei Tage vor dem eigentlichen Zukunfts- „denn er würdigt nicht nur das neue, konkrete Lese- tag aufleben lassen: Der gesamte Jahrgang 8 musste einen Stationenparcours projekt für die 5. Klassen, sondern auch die langjäh- durchlaufen, bei dem die Schülerinnen und Schüler vermeintlich männliche rige, engagierte Arbeit des FBW, vor allem der vielen Aufgaben lösen mussten. Es gab zum einen Stationen aus den Themenberei- KollegInnen in den letzten 15 Jahren im Rahmen der chen Handwerk, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Wie baue ich Lesewochen. Mit dem Preisgeld in Höhe von 7000 aus einer Batterie, Schraube, Magnet und Kabel einen Motor? Warum Euro werden wir Bücherkisten für alle fünften Klas- schwimmt eine Dose Cola light und warum geht eine Dose Cola mit Zucker sen im Stadtteil anschaffen.“ Der WIR gratuliert. unter? Am Ende mussten die Jugendlichen ihre eigenen Stärken reflektieren und beurteilen. Fabian Smarz, Junglehrer der Stadtteilschule Wilhelmsburg und Initiator des G20 in Hamburg – wor- Aktionstages, empfindet die derzeitige Praxis des Zukunftstages in vielen um geht es eigentlich? Schulen nicht ausreichend: „Es fehlt eine vernünftige Vor- und Nachbereitung, und vom Ziel, junge Menschen für einen Beruf jenseits traditioneller Rollen- Der G20-Gipfel in Hamburg wird mit Spannung, vorstellungen zu begeistern, haben wir uns entfernt. Mit diesem Mitmachpar- aber auch mit Sorge erwartet: Wird er dem offizi- cours haben wir es heute geschafft, insbesondere bei den Mädchen Faszina- ellen Motto gerecht, im Interesse der Menschen tion für Technik zu entwickeln.“ „die vernetzte Welt gemeinsam (zu) gestalten“? Oder wird er weiter den Eigeninteressen mächti- ger internationaler Akteure den Weg ebnen? Wir Babymassage-Kurs im Eltern-Kind- bieten Hintergrundinformationen: Wie ist die G20 Zentrum auf der Veddel entstanden? Wie sind die Teilnehmer legitimiert? Was wird auf dem Treffen entschieden? PM. Babymassage tut Ihnen und Ihrem Baby gut. Mit Massage fühlt sich Ihr Referent: Helmut Janßen-Orth (AK „Wirtschaft Baby wohl und es kommt zur Stärkung von Muskeln, Kreislauf, Abwehrkräften neu denken“, UmweltHaus am Schüberg). und des gesamten Organismus‘. Der Kurs ist offen, unverbindlich und kosten- Montag, 29. Mai, 19 Uhr, Katholische Aka- los! Wir freuen uns auf Sie und Ihr Baby! demie Hamburg, Herrengraben 4, 20459 Babymassage: Immer montags von 10 - 11 Uhr, Birte Schmid und Hamburg. Eintritt frei. Info: Zukunftsrat Sevin Yilmaz, Uffelnsweg 1, 20539 Hamburg , Tel.: 040/78 56 24 Hamburg, Tel. 040/39 10 97 31 Sie erreichen uns mit den Buslinien 154 u. 34, S-Bahnlinien 31 u. 3 Wilhelmsburger InselRundblick 5/2017 13
VERSCHIEDENES „Von Verrückten mit Herz gemacht“ Prozent „bei uns“ in Moorwerder, das da- Erstes Treffen Hamburger Stadtteilzeitungen mals allerdings noch zu Preußen gehörte. Der WIR hat unter den Stadtteilzeitungen mit seinem Verein als unabhängigem Trä- ger, seinem Umfang, seinen regelmäßigen wöchentlichen Redaktionssitzungen, dem monatlichen Erscheinen und den Elbinseln als großem Einzugsbereich eher eine Son- derstellung. Bei den Inhalten haben wir viele Gemeinsamkeiten mit dem „Lachen- den Drachen“ aus St. Georg und der noch ganz jungen „Stadtteilzeitung“ der Initiati- ve „St. Pauli selber machen“. Das ist sicher kein Zufall. Alle drei Stadtteile sind Brenn- punkte der Stadtentwicklung: Verdrängung der ärmeren EinwohnerInnen durch Miet- steigerungen, enge Nachbarschaft mit den NeubürgerInnen aus Hamburg und den Kri- sengebieten der Welt, aber auch drängen- Austausch auf dem Zeitungstreffen: der WIR und der Kollege vom „westwind“ de Verkehrsprobleme – wir haben zahlrei- aus dem Osdorfer Born. Foto: hk che gemeinsame Themen. hk. In vielen Hamburger Bezirken gibt vereinen herausgegeben und zum Teil von Ob es auch stadtteilübergreifende Themen es Stadtteilzeitungen. Mit Lurup und dem deren hauptamtlichen MitarbeiterInnen bei gibt, die für alle Zeitungen interessant sind, Osdorfer Born tauscht der WIR seit eini- der Arbeit unterstützt und/oder finanziert muss sich zeigen. Gemeinsam sind auf je- gen Jahren seine Ausgaben aus. Auch an- (Druckkosten etc.). Bei der Seitenzahl ist den Fall technische Fragen der Erstellung, sonsten blicken wir gern mal über den Wil- vom vierseitigen Info bis zum 30-Seiten- die Frage, wie sieht überhaupt die Zukunft helmsburger Tellerrand (siehe auch S. 12). Heft alles dabei. Einige Zeitungen erschei- unserer Papierblätter bei zunehmender Aber eigentlich wissen wir sehr wenig da- nen monatlich, einige vierteljährlich oder Onlinekonkurrenz aus, und im Zusammen- rüber, wie die KollegInnen in den anderen unregelmäßig. Auch inhaltlich gibt es gro- hang damit das Nachwuchsproblem. Und Bezirken ihre Zeitungen machen. Die Leu- ße Unterschiede. Manche Zeitungen sind gemeinsam ist offensichtlich auch, dass te vom „Lachenden Drachen“ in St. Ge- eher Mitteilungsblätter für einen kleineren alle ehrenamtlichen RedakteurInnen gro- org hatten da die gute Idee, aus Anlass ih- Einzugsbereich wie Steilshoop oder Neu- ßen Spaß an der Arbeit haben. Oder wie die res 30-jährigen Jubiläums alle Hamburger allermöhe, vergleichbar etwa mit der Süd- Kollegin von „Lurup im Blick“ sagte: „Alle Stadtteilzeitungs-Redaktionen zu einem kurier-Beilage im WIR. Was nicht bedeu- Stadtteilzeitungen werden von Verrückten Treffen einzuladen: zum Kennenlernen, tet, dass sie nicht auch kritisch berichten, mit Herz gemacht. Sonst gäbe es sie gar zum Erfahrungsaustausch und zur Suche wenn es nötig ist. (Auch in Steilshoop ha- nicht.“ nach Gemeinsamkeiten. Nicht alle waren ben sie Ärger mit der AfD.) Mehrere Blät- Die Redaktion des „Lachenden Drachen“ gekommen, aber immerhin saßen Redak- ter befassen sich regelmäßig mit der Stadt- schlug ein nächstes Treffen zum Ende des teurInnen von zwölf Zeitungen im Gemein- teilgeschichte. So steht im „Backstein“ vom Jahres vor und hatte außerdem die „kühne“ desaal in der Stiftstraße in St. Georg zu- Dulsberg ein interessanter Artikel über die Vision eines „Hamburger Stadtteilzeitungs- sammen und berichteten über ihre Arbeit. Reichtagswahl 1932. Und da findet sich ne- Pressefestes“. Warum eigentlich nicht?! Es zeigte sich, die Zeitungen sind in vie- benbei, dass Hitler auf dem Dulsberg „nur“ Auf jeden Fall gilt den Leuten vom „Lachen- lerlei Hinsicht sehr unterschiedlich. Vie- 24 Prozent der Stimmen erhielt, die pro- den Drachen“ Dank für die gute Initiative le werden von Stadtteilbüros oder Bürger- zentual meisten Hitlerwähler gab es mit 54 und für die tolle Gastfreundschaft. 14 Wilhelmsburger InselRundblick 5/2017
WO in Wilhelmsburg - Ausgabe 1/Januar 2017 - Die Service-Seiten im Wilhelmsburger InselRundblick Alle wichtigen Adressen auf einen Blick! Erscheint dreimal jährlich (nächste Ausgabe im Mai 2017) Info! Ansprechpartner bei Problemen in Sachen Umwelt und Sauberkeit Ein Grundeintrag mit den Kontakt- Telefon: daten (3 bis 4 Zeilen) ist kostenfrei. Meldung von Lärm- und Geruchsbelästigung Organisationen und Einrichtungen, Herr Nieländer, BezA Mitte, Fachamt VGU 428 54 32 92 Frau Ordolff, BSU, Amt für Immissionsschutz; die Mitglied im Wilhelmsburger Meldung von Geruchsbelästigungen durch die NOW etc. 428 40 34 33 InselRundblick e.V. sind, können Naturschutzreferat des BezA. Mitte, Frau Johnseck-Ohrt 428 54 34 38 den Grundeintrag mit Infos zu ihren Polizei HH, Fachdienst Umweltdelikte, Herr Schacht 428 66 54 15 Angeboten ergänzen. Polizeikommissariat 44 Redaktionsschluss für die Herr Dehning, Stadtteilpolizist 0176 428 505 90 Herr Stelter, Stadtteilpolizist 0176 428 505 81 nächste Ausgabe ist am Gartenbaurevier Wilhelmsburg 3.5.2017! Herr Dose (Leiter) 0175 724 34 70 A Wegewarte beim BezA Mitte: AIW - Arbeitsloseninitiative Wilhelmsburg Bereich südl. der Fährstraße, Herr Fieberg 428 716 204/0172 322 07 70 e.V. im „Alten Deichhaus“, Vogelhüttendeich 55. Bereich nördl. der Fährstraße, Herr Rudat 428 716 296/0172 405 85 57 Siehe auch unter Wilhelmsburger Tafel Stadtreinigung HH: Müllhotline - Servicezeit: 8 – 18 h 25 76-11 11 Allg. Sozialer Dienst des Fachamts Winterdiensthotline – Servicezeit: 8 – 18 h 25 76-13 13 Jugend- und Familienhilfe, Reinstorfweg 12, Stadtteil-„Kümmerer“ bei Müllproblemen, Herr Greick 25 76-22 59 428 71–6273 (mo – do, 8-16 h; fr, 8-14 h). Öffentl. Beleuchtung, Vattenfall 63 96 23 55 ausblick hamburg gmbh – Integrations- Rattenbekämpfung im öffentl. Raum, Hygieneinstitut 428 45 77 fachdienst Hamburg Neuenfelder Straße 31, 21109 HH, Tel. 040 3611 Meldung und Anzeige von Ordnungswidrigkeiten, Hotline beim BezA Mitte 428 65 34 08 1536, www.ausblick.hamburg.de BezA Mitte, Sauberkeitskoordination: Herr Rudolph 428 54 27 77 AWO Distrikt Wilhelmsburg, Fährstr. 73, Kontakt: Wilfried Pattschull, 753 4282 Zentralstelle Wildplakatierung, Frau Hahn-Jacobs, BA HH-Nord 428 04 60 51 AWO-Seniorentreff, Rotenhäuser Wettern 5: der Sprachmittlerin für Bulgarisch: do, 15-18 h; Möhlsteenpadd 20, 21109 HH, B mo-fr 13-17 h, 31 97 94 29 Praxis Flüchtlingshilfe Elbinseln, Maike Grünwaldt, 18075317, Fax 18075318 C BAK - Bund alkoholfrei lebender Kraftfah- im MEDIA DOCK, Prassekstraße 1, 4288 52281, rer NNord e.V. - Hilfe für alkohol-, drogen- und CafÉ CafÉSL - Kinder-Jugend-Familienzentrum 0176/10304445, gruenwaldt@bi-elbinseln.de, verkehrsauffällige Kraftfahrer, Gesprächsgruppe: verke Kirch Kirchdorf, Karl-Arnold-Ring 9, 750 90 71, mo - Sprechzeiten vor Ort: di 12-15 h, do 15-18 h di, 18.45 h bei KODROBS, Weimarer Str. 83-85 fr 9 3 - 21.30; sa. Gruppenangebote; 9.30 > Stadtteilbüro Veddel, Veddeler Brücken- (KODROBS). Leitung: Yvonne Reinicke, Sonntagscafé: 14 - 18 h. strasse 126: D 0152 3186 8712; www. bak-hamburg.de Bürozeit Elternschule: mi 11-13 h, do 10-11 h 789 99 66; Fax: 7808 1611 Bandonion-Orchester Wilhelmsburg v. veddel@bi-integrationszentrum.de Das R Rauhe Haus Wilhelmsburg 1929 Offene Beratung und Anmeldung zu Wehrm Wehrmannstraße 1, Übungsabend mi 19.30 h im Bürgerhaus, Deutsch- und Integationskursen: 302 30 3023 7789, Fax 31 76 66 13 Tel. 040 7687 991, gerd.kaczmarek@t-online.de, Di, 10-12 h; mi, 16-17 h – und nach Absprache Demenznetz Wilhelmsburg, bandonionorchester-hamburg.de Rotenhäuser Str. 84, 75 24 59 22, Bücherhalle Kirchdorf, Wilh.-Strauß-Weg 2 Beratung für auffällige Kraftfahrer/innen (am S-Bahnhof), 754 23 58; Mail: kirchdorf@ demenznetz@diakonie-elbinsel.de Hamburg Nord e.V., Kontakt: M. Montana, buecherhallen.de Büro: mo - fr, 12-14 h; tel. u. persönl. Beratung 0171 8948785 u. 7542211 oder Egon Golsch, di-fr: 11–13 u. 14–18 h; sa. 10-13 h nach Absprache. Angehörigengruppe: jeden letzten 0171 4794181, e.golsch@abstinent-fahren.de Montag im Monat, 17 - 19 h Bücherhalle Wilhelmsburg, Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche Vogelhüttendeich 45, 75 72 68, wilhelms- Diakonie Wilhelmsburg e.V., und Eltern, Vogelhüttendeich 81, burg@buecherhallen.de; di-fr: 11–13 u. 14–18 h; Diakonie- und Sozialstation, Rotenhäuser Str. 428 71 6343, mi 14-16 + fr 11-13 h sa: 10–13 h. 84, 75 24 59 0, Fax 75 24 59 39 Betreuungsverein für Harburg und Wil- info@diakonie-elbinsel.de Bürgerhaus Wilhelmsburg, Mengestr. 20, helmsburg „Insel“, Deichhausweg 2, 752 01 70, Fax 75 20 17 10, info@buewi.de; Die Insel hilft e.V., Verein zur Flüchtlingshilfe in 21073 HH, 32 87 39 24. Geöffnet mo nur für Gruppen, di-do 10 bis mind. Wilhelmsburg, mail@inselhilfe.org BI-Beruf und Integration Elbinseln 21 h, fr bis mind. 14 h, fr abends, sa + so je nach 35628667 gGmbH, Neuhöfer Str. 26, 769 96 98-0, Fax Veranstaltungen. Dolle Deerns e.V. - Verein zur Förderung feminis- 769 96 98-19, info@bi-elbinseln.de Information und Kartenverkauf: di 10-12 + 16-19 tischer Mädchenarbeit, im Mädchentreff Kirchdorf- BI Bildung und Integration Hamburg Süd h, mi 10-12, do 16-19 + fr 10-12 h Süd, Erlerring 9, gGmbH, Integrationszentrum Wilhelmsburg, > Förderverein Bürgerhaus Wilhelmsburg 754 21 98, Fax 41 48 26 41 E Rudolfstr. 5, 756 0123 0, Beratung: 756 0123 e.V., Mengestr. 20, Kontakt: Folker Bendt: dolledeerns@maedchentreff-ki-sued.de 15, Bildung: 756 0123 20 wilhelmsburg@ bendtgrueninsel@freenet.de, ELAS-Suchtkrankenhilfe des Diakonischen ELA bi-integrationszentrum.de; Offene Beratung 0176 48372656 Werks, > St. Raphael-Gemeinde, Jungnickelstr. Wer und Anmeldung zu Deutsch- und Integrations- Bürgerverein Wilhelmsburg e.V. 21, B 21 Beratung nach Vereinbarung, 61 43 81; kursen: di, 10-14 h; do, 13-17 h; Anwesenheit c/o Dr. Herlind Gundelach, Senatorin a.D., Selbsthilfegruppe: mi 18.30 h; Wilhelmsburger InselRundblick 5/2017 15
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