NUMMER 10 | OKTOBER 2020 - Groß Borstel
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NUMMER 10 | OKTOBER 2020
102. Jahrgang
5.500 Exemplare
Redaktionsschluss: 10. des Monats
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EDITORIAL
Liebe Borsteler,
wir haben es getan, und es war schön! Nach trinken und vor allem mit den anderen Gro-
fast auf den Tag sechs Monaten haben wir ßen klönen. Wie? Mit etwas Abstand! Wo?
uns am 9. September 2020 wieder getrof-
Im Vereinsheim des SV Groß Borstel 08 im
fen, analog und persönlich, mit dem not-
Brödermannsweg 31. Während die kleinen
wendigen Abstand und viel Freude, wieder
und großen Detektive im großen Übungs-
Teil einer Veranstaltung sein zu können!
raum ermitteln, stehen den Eltern und Ge-
Die Mitgliederversammlung des Kommu-
schwistern der Gastraum und der große be-
nalvereins und die anschließende Lesung
heizte Wintergarten zur Verfügung.
mit Konzert fanden in unserer Kirche St.
Peter statt. Rund 80 Menschen kamen und Also, es geht langsam wieder los! Bei aller
erfuhren einige Neuigkeiten aus unserem gebotenen Vorsicht, lassen Sie uns schau-
Stadtteil. Näheres im Protokoll auf Seite 5. en, dass soziales Leben miteinander wieder
möglich ist.
Große Freude herrschte über die Aufnahme
und herzliche Begrüßung von neuen Mit- Herzlich
gliedern: Sage und schreibe 32 Menschen Ihre Ulrike Zeising
finden unsere Arbeit und unsere Zeitschrift,
den Groß Borsteler Boten, offensichtlich so
attraktiv, dass sie bei uns eingetreten sind.
Und das trotz der Einschränkungen, die
Corona uns auferlegt! Besonders erfreulich:
Inzwischen sind immer mehr Neu-Borsteler
aus dem Tarpenbeker Ufer dabei.
Die nächste Mitgliederversammlung – wie-
der in St. Peter – ist geplant für den 11. No-
vember 2020: Dort wird Nico Schröder, Ab-
teilungsleiter des Sozialraummanagements
im Bezirksamt Hamburg-Nord, den neuen
„Paten“ für Groß Borstel, Klaas Goldammer,
vorstellen und mit ihm gemeinsam erläu-
tern, in welchen Fragen man sich vertrau-
ensvoll an ihn wenden kann.
Im Anschluss an die MV wird der Leiter
des renommierten Botanischen Vereins zu
Hamburg, Prof. Dr. Hans-Helmut Poppen-
dieck, uns in einen Lichtbildervortrag ver-
mitteln: „Was Bäume erzählen – siebzehn
Versuche, dem Eigensinn der Bäume nach-
zuspüren“. Das sollten wir in Zeiten des Kli-
mawandels schon wissen!
Aber bereits am Sonntag, 25. Oktober, laden
wir Sie ein zum Kukuk-Familientag. Wäh-
rend die Kleinen ab drei Jahren ihren Spaß
mit „Berti, dem Detektiv“ haben, können die
Großen ganz entspannt etwas essen und
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Einladung zur Mitgliederversammlung am Mittwoch,
11. November 2020 um 19:30 Uhr in der Kirche St. Peter,
Schrödersweg 1, 22453 Hamburg.
Tagesordnung:
1. Genehmigung des Protokolls der letzten Mitgliederversammlung
vom 9. September 2020
2. Aufnahme neuer Mitglieder
3. Kommunale Angelegenheiten
4. Verschiedenes
Anschließend:
Der Botaniker Prof. Dr. Hans-Helmut Poppendieck trägt aus seinem Buch vor:
„Baumland - Was Bäume erzählen“
Gäste sind herzlich willkommen. Die Teilnehmerzahl ist aufgrund der
Corona-Verordnung auf 80 Personen begrenzt.
Mit freundlichen Grüßen, ihr Vorstand
INHALT
4 Protokoll der MV 29 Initiative Marcus und Dahl |
6 Der KuKuK muss kleinere Kreise fliegen Künstlerkolonie Groß Borstel
8 Häuser, die Geschichten erzählen: 30 Wildparken, geschickt eingefädelt |
Ein Garten für Kinder Von Sebastian Schnoy
16 KuKuK. Berti der Detektiv 31 Buchtipps von Sabine Metzger
17 Konzert der Freunde | 33 Der Schneider von Groß Borstel
Michel-Schroeder-Quintett 34 Initiative Marcus und Dahl |
18 Jens Landgraf, persönlich gesehen Im Takt und aus dem Takt
20 Der Pate von Groß Borstel 37 Le Marrakech: Viele Spenden für
21 Grüne schützen Grün Flüchtlingsunterkunft
22 Der blaue Kranich. Buchtipp 38 Leserbriefe
22 Paket von drüben | Jürgen Huwil Wahlen 40 Neue Mitglieder | Beitrittserklärung
zum Tag der deutschen Einheit 41 Wichtige Rufnummern
M Rauchen | 42 Termine: KUNSTKLINIK | martini erleben |
Von Antje Tietz-Bartram Geschichtswerkstatt Eppendorf
26 Kleinanzeigen | Das versteh ich nicht! 43 Aus den Kirchengemeinden
27 Lärmschutzanlage Tarpenbeker Ufer 44 Rätsel | Cpt. Obvious fragt: Wer ist es?
28 Ärger in der Frustbergstraße 46 Brö.31 | Eine Gaststätte für alle
ADVENTSMARKT AM 29.11.2020
AUSSTELLER BITTE JETZT MELDEN
Wir wissen nicht, wie das Hygienekonzept des Stavenhagen-
hauses Ende November aussehen wird, sind aber – gedämpft
– optimistisch, dass es wie in jedem Jahr einen Adventsmarkt
im Stavenhagenhaus am 1. Advent geben wird, diesmal am
29.11.2020.
Wir bitten alle Aussteller, die teilnehmen wollen, sich unter
der Mailadresse: adventsmarkt@grossborstel.de zu melden.
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PROTOKOLL DER MITGLIEDERVERSAMMLUNG
AM 09. SEPTEMBER 2020
Die 1. Vorsitzende, Ulrike Zeising, eröffnet Der KV wird gebeten, sich für den Baumer-
die form- und fristgerecht einberufene halt stark zu machen. Der NABU hat seine
Mitgliederversammlung um 19.30 Uhr. Hilfe bereits angeboten.
Vor Eintritt in die Tagesordnung erheben Die Elbe-Werkstätten GmbH betreibt auf
sich die Anwesenden zu Ehren unserer dem Grundstück Klotzenmoorstieg 2 eine
verstorbenen Mitglieder: Ursula Langen- Einrichtung für behinderte Menschen. Eine
buch, verstorben am 25.3.20 im 76. Le- unbebaute Teilfläche des Grundstücks,
bensjahr, Hans A. Hassert, verstorben am das von den Elbe-Werkstätten nicht mehr
29.3.20 im 81. Lebensjahr, Henry Krägenau, benötigt wird, soll an den städtischen
verstorben am 9.4.20 im 78. Lebensjahr, Realisierungsträger Sprinkenhof GmbH
Manfred Gabriel, verstorben am 23.6.20, verkauft werden. Diese soll ein Gebäude
Luise Ihl-Behrend, verstorben am 30.6.20, mit einer konkreten Bauverpflichtung für
Tanja Schlattner, verstorben am 1.8.20 im den Landesbetrieb Erziehung und Bera-
55. Lebensjahr und Detlev Bugiel, verstor- tung (LEB) errichten, der dringend weitere
ben am 23.8.20 im 60. Lebensjahr. Kapazitäten für besonders belastete Ju-
gendliche im Alter von 9 bis 13 Jahren an
Zur Tagesordnung: den Schnittstellen zwischen Jugendhilfe
und Kinder- und Jugendpsychiatrie mit
1. Das Protokoll der Mitgliederversamm-
speziellem pädagogischen Betreuungs-
lung am 11. März 2020 (abgedruckt im
bedarf benötigt.
April-Boten 2020) wird ohne Änderungen
genehmigt. Am Standort der Borsteler Chaussee 301
betreibt fördern und wohnen (f & w) eine
2. Es werden 32 neue Mitglieder in den Ver-
Seniorenwohnanlage zum betreuten
ein aufgenommen und herzlich begrüßt.
Wohnen für Senioren ab 60 Jahren, die
3. Kommunale Angelegenheiten: einen Wohnberechtigungsschein haben.
In einem Flügel des Gebäudes sollen ab
A. Bauvorhaben
Februar 2021 zunächst 60 Plätze für woh-
Für die Grundstücke Klotzenmoor 27 und 29
nungslose Personen und Geflüchtete mit
gibt es eine Bauvoranfrage, um die Häuser
deutlich erhöhtem Pflegebedarf geschaf-
abzureißen und ein Hochhaus mit 54 Woh-
fen werden. Bis 2022 sollen insgesamt 100
nungen zu bauen. Eine Entscheidung ist
Plätze für diese Zielgruppe entstehen. Es
bisher nicht getroffen worden. Der KV wird
ist geplant, das Seniorenwohnen entspre-
das Thema bei dem nächsten Treffen mit
chend zu verkleinern.
dem Bezirksamt ansprechen, um genaue-
re Informationen zu bekommen. Am Standort der Borsteler Chaussee 299
(Ecke Haldenstieg) ist ein Neubau geplant.
Frau De Grazia teilt mit, dass eines der
Hier sollen ca. 120 bis 140 Plätze für die sta-
Häuser noch bewohnt ist. Das Hoch-
tionäre Pflege entstehen. Darüber hinaus
haus auf dem Grundstück daneben hat
sollen zwei Wohn-Pflege-Gemeinschaften
36 Wohnungen, das neue Haus soll also
mit jeweils acht bis zehn Plätzen geschaf-
deutlich größer werden. Es gibt viele alte
fen werden. Neben den Pflegeangeboten
Bäume auf dem Gelände und eine üppi-
ist zudem eine Sondernutzung für Gewer-
ge Hecke zwischen den Grundstücken.
be angedacht, beispielsweise Arztpraxen,
Im Zuge des Neubaus würde ein Großteil
Physiotherapie oder Tagespflege.
dieses Biotops vernichtet werden. Nach-
pflanzungen können das in keiner Wei-
B. RISE
se ersetzen. Frau De Grazia ruft dazu auf,
Die Ausschreibung für das Quartiersma-
sich dafür einzusetzen, dass möglichst viel
nagement im Rahmen von RISE ist be-
Grün für unseren Stadtteil erhalten bleibt.
endet, der Auswahlprozess läuft derzeit.
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Ein Büroraum in Groß Borstel wird noch wunderbar zu vertreten. Sie wünscht sich
gesucht, damit ein ständiger Kontakt mit allerdings, dass dort mehr Artikel von Bür-
dem Stadtteil möglich ist. gerinnen und Bürgern erscheinen können.
Wer eine Idee für einen Artikel hat, kann
Im April wurde im Bezirksamt ein neuer
sich weiterhin gerne an die Redaktion
Regionalbeauftragter eingestellt, Herr
(Uwe Schröder) wenden und besprechen,
Goldammer, der unter anderem für Groß
in welcher Form dies geschehen kann.
Borstel zuständig ist. Er soll auf der Mitglie-
derversammlung im November vorgestellt Die Ampelschaltung an der Borsteler
werden und zusammen mit seinem Vor- Chaussee bei der Schule ist zu kurz für
gesetzten die neusten Entwicklungen von Fußgänger, die Autophasen sind zu lang.
RISE berichten. Das neue Quartiersma- Der KV wird sich an die Verkehrsbehörde
nagement soll zusammen mit dem Bezirk- wenden und auch den schlechten Zu-
samtsleiter Michael Werner-Boelz Anfang stand der Zebrastreifen bemängeln.
2021 auf einer Mitgliederversammlung vor-
Die 1. Vorsitzende leitet über zum Konzert
gestellt werden.
mit Rezitation von Mario di Leo und Rein-
C. Barrierefreies Bezirksamt Nord hold Joppich und beendet die Mitglieder-
Der Eppendorfer Bürgerverein hat zusam- versammlung um 20.16 Uhr.
men mit anderen Akteuren, darunter auch
unser KV, den Bezirksamtsleiter gebeten,
die Barrierefreiheit des Bezirksamts vor- Hamburg, 9. September 2020
anzutreiben, vor allem den Ausbau des
Haupteingangs. Aufgrund von Denkmal- gez. Ulrike Zeising, 1. Vorsitzende
schutz ist das eine schwierige Angelegen- gez. Jana Wolfram, 2. Schriftführerin
heit und wird noch einige Zeit in Anspruch
nehmen.
D. Verschiedenes
Eine Bürgerin lobt den Borsteler Boten
dafür, die Belange der Borsteler ganz
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DER KUKUK MUSS WEGEN CORONA
IN KLEINEN KREISEN FLIEGEN
Liebe Freundinnen und Freude des KuKuK, Oktober 2020, vormittags, mit einer Rallye
im September-Boten des Kommunalvereins in St. Peter beginnen. Daran können Kinder
wurde auf Seite 6 angekündigt, dass der Ku- teilnehmen, die im Forum der Carl-Götze-
KuK wieder starten soll. Dies wird er – trotz Schule betreut werden.
vieler Corona-Auflagen – ab Oktober 2020.
Nach dem heutigen Stand wird der angekün-
Allerdings können wir Euch nicht verspre-
digte Familientag mit „Detektiv Berti“ am
chen, dass immer alles so klappt wie vorge-
25. Oktober 2020, von 11:00 bis 13:00 Uhr,
sehen.
stattfinden können. Allerdings – ACHTUNG!
Folgende Änderungen und Auflagen müssen – nicht im Stavenhagenhaus, sondern beim
berücksichtigt werden: SV Groß Borstel im Brödermannsweg 31. Teil-
• Es wird kein Saison-Programm geben. nehmen können hier alle Groß Borsteler Kin-
Darum ist es sehr wichtig, dass ihr bis April der zwischen 3 und 10 Jahren.
2021 in jedem erscheinenden Groß Borsteler Das Kontingent beläuft sich auf 25 Kinder, die
Boten und auf der Webseite des Kommunal- in den oberen Räumen Detektiv spielen, wäh-
vereins immer nachschaut, wann und wo rend die Angehörigen in der Gaststube einen
eine Veranstaltung stattfinden wird und wer Kaffee oder ein Bier genießen können.
daran teilnehmen kann.
• Die Institutionen – Kitas, Schulen, Kirche – Zum Abschluss noch ein Wort in eigener Sa-
in denen Aufführungen stattfinden können, che. Wer hat Lust und ein wenig Zeit, uns
müssen sich an strenge Auflagen halten. Das beim KuKuK-Programm ehrenamtlich zu
heißt, nicht alle Groß Borsteler Kinder kön- helfen? Es macht ein bisschen Arbeit, aber
nen wie gewohnt teilnehmen, sondern nur es bringt sehr viel Freude, in glückliche Kin-
ein Teil der Kinder, die die jeweiligen Institu- deraugen zu blicken. Wir würden uns freuen,
tionen besuchen. von Ihnen zu hören.
Trotz aller Widrigkeiten wollen wir hoff- E-Mailadresse: bujpflugmacher@gmail.com
nungsvoll nach vorne blicken und werden
in der ersten Ferienwoche, am Dienstag 6. Dr. Birgit Pflugmacher
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HÄUSER, DIE GESCHICHTEN ERZÄHLEN EIN GARTEN FÜR KINDER
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In Groß Borstel gab es einst eine Reihe grö- Büro Lehmann und Partner achteten bei ih-
ßerer Parks und Gärten, von deren Existenz rem Entwurf darauf, dass die neuen Häuser
man noch etwa ahnt, wenn man die vielen sich in ihrem Stil dem vorhandenen Ensemble
großen alten Bäume beachtet, die überall aus den 1930er Jahren harmonisch anpassten:
im Ort zu finden sind. Die ältesten dieser schlichte eingeschossige Backsteinhäuser, nur
Bäume wurden um 1770 gepflanzt, also un- mit einem Erdgeschoss, das Satteldach durch
gefähr zu der Zeit, als Johann Wolfgang von freundliche Fensterreihen aufgelockert.
Goethe „Die Leiden des jungen Werthers“
2005 wurde die Anlage um ein zusätzliches
schrieb oder, wenn man auf Hamburg
Gebäude erweitert. Auf dem Gelände befindet
schauen möchte, als Matthias Claudius der
sich zudem noch ein ungenutzter Bunker, in-
Herausgeber des Wandsbecker Bothen wur-
zwischen überwachsen. Der Bunker entstand
de. Die Parks sind inzwischen größtenteils
1940, als man plante, das Kindertagesheim
von der Bebauung der wachsenden Stadt
zu einem Kinder-Vollheim auszubauen. Der
Hamburg verschluckt worden, aber einige
Plan konnte im Krieg aber nicht mehr reali-
Reste gibt es noch. Einer dieser verbliebenen
siert werden.
Parks wird denkbar gut genutzt – als Kin-
dergarten. An der Stelle der heutigen Kita, nicht weit
vom Ufer der Tarpenbek entfernt, befand sich
Die Kita am Brödermannsweg befindet sich
ursprünglich einmal auf sumpfigem Gelände
auf einem etwa 10 000 Quadratmeter großen
ein „Kohlgarten“. Johann Nikolaus Frey, der
Grundstück, das sich zwischen Holunderweg,
Mitte des 18. Jahrhunderts einige Grundstü-
Schrödersweg, Borsteler Chaussee und dem
cke in Groß Borstel erwarb – auch dieses –
Brödermannsweg erstreckt. Heute besteht
entwässerte das Gelände und pflanzte Bäume
die Anlage der Kita aus sechs Häusern, die das
an. 1771 kaufte der Schiffsmakler Johann Hin-
großzügige Areal in einem rechteckigen Bo-
rich Brödermann das Grundstück und setzte
gen umfassen. Das älteste Haus stammt aus
die Arbeit des Vorbesitzers fort. 1777 baute
den 1920er Jahren und steht vorne am Brö-
Brödermann sich auf dem Gelände ein Her-
dermannsweg.
renhaus aus Backstein. Nach seinem Tod ging
1937, als das Kindertagesheim gegründet wur- das Grundstück durch verschiedene Hände
de, kamen nach dem Entwurf des Architekten und kam 1865 in den Besitz des Landgerichts-
Dr. Ing. Max Zoder zwei weitere Häuser hin- direktor Dr. Daniel Heinrich Jacobj. Dieser
zu. 1999 wurde ein alter Pavillon abgerissen erbaute für sich und seine große Familie mit
und durch zwei zusätzliche Gebäude ersetzt. zwölf Kindern aus zwei Ehen neben dem Brö-
Die Architektinnen Diers und Lehmann vom dermannschen Haus eine große Villa.11
Gertrud Wröndel mit einem Säugling Brödermanns Haus 1925
Heimstätte „Sonnenschein“ im Schulweg 1920 Die Kita 1969 mit Panny, der legendären Kindergärtnerin
Der heutige Brödermannsweg hieß damals al- dem als Ort für seine geplante „akademische
lerdings noch Schulweg und wurde erst 1925 Stadt“ auserkoren. Schumacher wollte die
umbenannt. Jacobj verschönerte den Park, 1919 gegründete Hamburger Universität aus
in dessen Mitte sich ein großer Teich befand, der Innenstadt an den Rand verlegen und hier
und nutzte ihn für öffentliche und priva- einen Campus nach anglo-amerikanischem
te Feste. 1914 erwarb der Kaufmann August Vorbild anlegen (s. Borsteler Bote, September
Herbst – inzwischen Besitzer des Frustber- 2020). Die Stadt kaufte also für die geplanten
ges mit dem heute so genannten Stavenha- Universitätsgebäude und für den Wohnungs-
genhaus – das Grundstück für seine Tochter bau Grundstücke auf.
Gertrud und seinen Schwiegersohn Hermann
Auch eine eigene Groß Borsteler Kirche war
Wröndel. Wröndel führte eine Bank am Neu-
geplant. Bis dahin wurden die Bürger des
en Wall.
Ortes seelsorgerisch noch von der Kirchen-
Ende der 1920er Jahre wurde dann die Stadt gemeinde St. Johannis in Eppendorf versorgt.
Hamburg in Groß Borstel aktiv. Die wach- 1928 verkaufte auch Hermann Wröndel sein
sende Stadt benötigte neuen Wohnraum, Grundstück am Brödermannsweg an die
und der dörfliche Stadtteil am Stadtrand war Stadt. Er war mit seiner Bank in finanzielle
damals noch wenig bebaut. Schieflage geraten und brauchte Geld.
Der Hamburger Oberbaudirektor Prof. Dr. Inzwischen hatten die Groß Borsteler Bürger,
Fritz Schumacher hatte Groß Borstel zu- zumeist noch Bauern, von den einschneiden-
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2
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7
1 8
4
5
1. Verwaltungsgebäude
2. Kindertagesheim (1937 fertiggestellt)
3. Jacobj-Villa (1864 errichtet, 1967 abgerissen)
4. Hitlerjugend-Heim (1933 ausgebaute Garage, abgerissen)
5. Luftschutzbunker
6. Mütter und Säuglingsheim (1957)
7. Schwesternhaus + Jugendwohnungen (1957)
8. Turnhalle (1961)
Nur die kleine Högerkirche, die „kleinste Kir-
che Hamburgs“ und das Pastorat wurden an
der Borsteler Chaussee noch gebaut. Die Hö-
gerkirche dient der Gemeinde St. Peter heute
als Kindergarten.
Auf der Karte von 1870 kann man im „Gehs Moor“ die Teiche
und ursprünglichen Gebäude erkennen.
Das Haus „Sonnenschein“ lag direkt am größeren Teich. 1933 hatte die NSDAP die Macht übernom-
men und zur Bekämpfung der Arbeitslo-
den Bauplänen der Baubehörde in ihrem Ort
sigkeit verschiedene Arbeitsprogramme
erfahren und wandten sich über den Kom-
ins Leben gerufen, unter anderem durch
munalverein dagegen. Es gab tatsächlich ei-
den Ausbau der Rüstungsindustrie. Auch
nige verrückte Vorschläge für die Bebauung
in Groß Borstel wurde 1937 ein Betrieb der
des Parks am Brödermannsweg, zum Beispiel
Rüstungsindustrie angesiedelt, die Hambur-
elfstöckige Hochhäuser.
ger Metallverarbeitung mbH, eine Zweig-
Die Aktivitäten und Pläne der Stadt riefen niederlassung der Vereinigten Deutschen
Investoren und Spekulanten auf den Plan. Metallwerke (VDM) Frankfurt. Das Werk
Die Grundstückspreise stiegen. Die Stadt stellte verstellbare Luftschrauben und die
blockierte konkurrierende Bauvorhaben. Die dazugehörigen Getriebe und Regler her. Die
Diskussion um die Bebauung des Parks dau- Fabrik befand sich bis 1943 auf dem Gewer-
erte an, ohne dass es zu einer einvernehmli- begelände an der Borsteler Chaussee / Ecke
chen Lösung kam. 1929 hatte dann die Welt- Brödermannsweg, dann wurde sie nach
wirtschaftskrise Deutschland und Hamburg Leipzig verlegt. Für die Arbeiter des Werks
erreicht. Für die Bebauungspläne in Groß baute man Wohnsiedlungen am Bröder-
Borstel fehlte nun das Geld. mannsweg und am Geesmoor.
Günter Junghans
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Zum Entwicklungsprojekt gehörte 1937 au- einer Außenwand erkennen, wahrscheinlich
ßerdem der Bau eines Mütter-, Säuglings- um einen Brandschaden zu reparieren. Und
und Kinderheim auf dem Grundstück des bei den Ausschachtarbeiten für die Neubau-
Jacobj-Parks, die heutige Kita am Bröder- ten wurde seinerzeit eine Stabbrandbombe
mannsweg 40. An der Finanzierung war da- gefunden. Vermutlich war die Kita ab 1940 im
mals die Hamburger Firma Beiersdorf mit Zuge der „Kinderlandverschickung“ evaku-
Spenden maßgeblich beteiligt. iert, die Häuser wurden möglicherweise als
Lazarett genutzt. Aufzeichnungen aus dieser
Im Zweiten Weltkrieg hat es einige Bomben-
Zeit gibt es aber keine.
angriffe auf die Propellerfabrik gegeben, die
aber nie getroffen wurde. Stattdessen wurden Die so idyllisch gelegene Kita am Bröder-
in Groß Borstel aber etwa 100 Wohnungen mannsweg ist ganzjährig und täglich von 6
zerstört. Auch auf dem Gelände der Kita gin- bis 18 Uhr (freitags bis 17 Uhr) geöffnet. Unter
gen Sprengkörper nieder. An einem der Häu- der Leitung von Gabriella Paschke kümmern
ser kann man heute noch Ausbesserungen an sich über 40 Mitarbeiter um etwa 190 Kinder
Der Bunkerhügel dient heute, von gelegentlichen Räuber-
Sternenkrieger-Indianer-Polizei-Scharmützeln abgesehen,
ausschließlich friedlichen Zwecken. Die Leiterin der Kita: Gabriella Paschke
Wir behalten den Überblick über Ihre Finanzen und Steuern.
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mer mal wieder Einsparmaßnahmen gab, hat
man heute erkannt, dass es vieler qualifizier-
ter Mitarbeiter bedarf, um den Bedürfnissen
der Kinder Rechnung zu tragen.
Kinder aus vielen Nationen leben und ler-
nen in offenen, altersgemischten Gruppen,
in denen auch Kinder mit einem besonderen
Förderbedarf ihren Platz finden. Das Außen-
gelände bietet auf viele Weise Möglichkeiten
zur Bewegung und zur Begegnung mit der
Natur, in die die Kita in dem alten Park so
wunderbar eingebettet ist. Wer heute die Kita
besucht, sieht Kinder verschiedenen Alters
bei gutem Wetter fröhlich auf den Spielplät-
zen spielen oder auf der Wiese tollen.
im Alter von wenigen Wochen bis 6 Jahren.
Einer der Mitarbeiter ist hier seit 26 Jahren
beschäftigt und weiß viel aus der Geschichte
des Hauses zu erzählen.
Kittel, Schürzen und Töpfchen verschwanden
im Laufe der Zeit, und auch den früher obli-
gatorischen Mittagsschlaf für alle Kinder gibt
es nicht mehr. Insgesamt ist die Atmosphäre
viel lockerer geworden, und die Bedürfnisse
der Kinder und ihre Individualität stehen heu-
te im Mittelpunkt. Mit den Jahren veränderte
sich der Anspruch an die pädagogische Arbeit.
Bildunterschriften im Uhrzeigersinn:
Das neue Haus mit der blauen Tür
Die uralte Blutbuche mitten auf der Wiese
Der Gemüsegarten der Kinder
Auf dieser Skizze sind die Ideen zu einer umfangreichen
Gestaltung und zu intensiveren Nutzung zu sehen.
Der grüne Weg
Illustration: Henning Matthes15
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1. S t o c k ( ü b e r R E W E )
T EL.: 4 4 0 0 4 4
Der Eingang zur Küche und zum Speiseraum
Hier speisen die Kinder
So sah es schon in den siebziger Jahren beim Essen aus
Träger der Kita Brödermannsweg ist heu-
Helge Schulz
te die gemeinnützige städtische Elbkinder Beratungsstellenleiter
gGmbH. Schon 1911 als „Ausschuss für Säug- Steuerfachwirt
lings- und Kleinkinderanstalten“ gegründet,
aber erst 1919 offiziell als Verein eingetragen, Wigandweg 53
feierten die „Elbkinder“ 2019 ihren 100. Ge- 22453 Hamburg
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Fotos: André Schulz, Archiv Groß Borstel. Kartenmaterial von privat
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Falls Sie meinen, diese Geschichte sollte
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KONZERT DER FREUNDE DES STAVENHAGENHAUSES
MONTAG, 19. 10. 2020 | UM 20:00 | KIRCHE ST. PETER
Die Freunde des Stavenhagenhauses laden aufgewachsenen Trompeters Michel Schro-
zu einem Jazzabend am 19. Oktober in der eder. Im Laufe seines Studiums begann er
Kirche St. Peter ein, mit Voranmeldung. Be- für verschiedene Ensembles und Besetzun-
ginn 20 Uhr. Voranmeldung per E-Mail an gen zu komponieren. Sein Interesse besteht
dieterwolf44@t-online.de oder telefonisch darin, die Grenzen des Traditionellen auszu-
vom 5.10. bis 9.10. jeweils von 15 bis 18 Uhr weiten und mit verschiedenen Klangkörpern
unter Tel. 040 511 77 31. zu experimentieren. Mit seinem Quintett
kehrt er zum Jazz in seiner ursprünglichen
Die Musiker des Michel-Schroeder-Quin-
Form zurück, findet jedoch auch hier einen
tetts lernten sich an der Hochschule für
ganz eigenen Ton.
Musik und Theater Hamburg kennen. Nach
sehr unterschiedlichen individuellen Lauf- Die Besetzung: Michel Schroeder, Trompete
bahnen finden sie sich hier in der klassischen und Flügelhorn, Lasse Golz, Tenorsaxofon,
Besetzung eines Jazz-Quintetts zusammen Bela Meinberg, Keyboard, Christian Müller,
und spielen Kompositionen des in Lübeck Bass, Leon Saleh, Schlagzeug.
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Aufgrund der Pandemie sind viele Menschen
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BERTI, DER DETEKTIV
FÜR KLEINE GROSSE UND GROSSE KLEINE:
Berti will Detektiv werden! Da staunen Entgegen der Ankündigung im letzten Bo-
Marlene, Jill und John, die selbst ganz an- ten findet der KuKuK-Familientag aufgrund
dere Pläne haben. Was ein Detektiv alles der aktuellen Corona-Beschränkungen
können muss! Und was er alles wissen muss! NICHT im Stavenhagenhaus statt, sondern
Und wie mutig er sein muss! im Vereinsheim des SV Groß Borstel im Brö-
dermannsweg 31. Während die kleinen und
Ob Berti das alles kann? Gleich denken sich großen Detektive im großen Übungsraum
die drei ein paar knifflige Aufgaben aus, an ermitteln, steht den Eltern und Geschwis-
denen Berti ganz schön zu knacken hat. tern der Gastraum und der große beheizte
„Puh, schwierig!“, stöhnt er. Aber natürlich Wintergarten zur Verfügung.
helfen alle Kinder – auch die Zuschauer, Zu-
hörer, Mitmacher und Mitlacher, und wenn Bitte vormerken: Sonntag, 25. Oktober, Brö-
am Ende alle Aufgaben geschafft sind, kön- dermannsweg 31, Beginn um 11 Uhr, Ende
nen sie nur staunen, wie pfiffig Berti seine etwa 13 Uhr.
ersten Fälle löst.
Mitmachlieder, Tanz- und Bewegungslieder,
Rate- und Rechenlieder, stumme und zwei-
sprachige Lieder bestimmen dieses witzige
und äußerst kommunikative Programm von
und mit Helmut Meier.
Für Kinder von 3 – 10 Jahren.
Zeichnungen: Hella Reichel-Lo
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Unsere Verwaltung entlastet Hauseigentümer von dem täglichen Bewirtschaf-
tungsaufwand und den damit verbundenen Arbeiten. Wir informieren regel-
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Substanz kostenoptimiert zu erhalten.
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gemeinschaften (WEG) erledigen wir die Baubetreuung bei Sanierung,
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JENS LANDGRAF (60),
PERSÖNLICH GESEHEN
INHABER DES KINDERFORUMS GROSS BORSTEL
mühen wir uns, eine optimale Zusammen-
arbeit zwischen den Lehrern und Erziehern
zu ermöglichen. Wir stimmen im pädago-
gischen Team unsere Aktivitäten mit dem
Lehrplan ab, begleiten die Hausaufgaben
und bieten am Nachmittag verschiedene
Kurse an. Hierbei ist uns besonders wichtig,
dass die Kinder das Vertrauen in ihre eige-
nen Fähigkeiten und in ihr Sozialverhalten
entwickeln.
GBB: Von wann bis wann können die Kinder
denn in Ihrem Kinderforum Groß Borstel
betreut werden?
J.L.: Die Kernzeit startet um 13 Uhr und
endet um 16 Uhr. Außerdem stellen wir
eine Frühbetreuung von 6 Uhr bis 8 Uhr
und eine Spätbetreuung von 16 Uhr bis 18
Uhr sicher. Wichtig ist, dass die Schülerin-
nen und Schüler mindestens an drei von
fünf Tagen regelmäßig kommen. In den
Hamburger Schulferien bieten wir Ferien-
betreuung an. Mein 20-köpfiges Team und
ich erarbeiten hierfür mit viel Liebe kreati-
Foto: Christian Fraude
ve Angebote und organisieren verschiedene
Ausflüge.
Jens Landgraf (60), gelernter Anwaltsgehilfe,
ausgebildeter Erzieher und Sozialfachwirt, GBB: Das klingt ja super. Nun sind Sie ja gar
ist Inhaber des Kinderforums Groß Borstel. kein Groß Borsteler, was fällt Ihnen an unse-
Im Sommer 2016 hat das Kinderforum Groß rem kleinen Stadtteil besonders auf?
Borstel als Kooperationspartner mit der
J.L.: Die Offenheit und Aufgeschlossenheit
Carl-Götze-Schule die Nachmittagsbetreu-
der Groß Borsteler empfinde ich als ein
ung übernommen.
besonderes Merkmal dieses Stadtteils. Das
GBB: Lieber Herr Landgraf, Sie kümmern große Engagement der Bürger in den ver-
sich nun schon seit vier Jahren um die ver- schiedenen Stadtteilgremien ist sehr bemer-
trauens- und respektvolle Nachmittagsbe- kenswert. Ich bin schon sehr gespannt, was
treuung von mehr als 300 Vorschul- und die Stadtplanung hier so alles positiv verän-
Grundschulkindern der Carl-Götze-Schule. dern wird, denn die Infrastruktur ist defini-
Was an Ihrer Aufgabe gefällt Ihnen am bes- tiv verbesserungswürdig.
ten?
GBB: Was fehlt hier Ihrer Meinung nach
J.L.: Es bereitet mir große Freude, als an- noch ganz konkret?
erkannter Träger der freien Kinder- und
J.L.: Aus meiner Sicht wäre es schön, wenn
Jugendhilfe und Kooperationspartner der
es eine Erziehungs- und Sozialberatung gäbe
Schule hier am Brödermannsweg, die Be-
und mehr Freizeitangebote für Jugendliche.
treuung der Kinder in enger Zusammenar-
Zurzeit ist die Kirchengemeinde St. Peter
beit mit der Schulleiterin Barbara Blunck zu
der einzige Anlaufpunkt.
konzipieren und sicherzustellen. Hierbei be-19
GBB: Und darf ich Sie auch noch nach Ihren
ganz persönlichen drei Wünschen fragen?
J.L.: Ich wünsche mir, dass die Bewohner
aus dem Neubaugebiet gut im Stadtteil inte-
griert werden und wir im Laufe der Zeit zu-
sammenwachsen. Die derzeitigen Anstren-
gungen seitens der Bürger, der Stadtplaner Probe
und anderer Institutionen tragen viel dazu Stunde
bei. Wenn wir zusammen mehr Rücksicht gratis mit dieser
und Verständnis füreinander aufbringen, Anzeige!
bin ich da sehr zuversichtlich.
KOMM WIE
GBB: Herzlichen Dank, lieber Herr Land-
graf! DU BIST
Marion Liebermann
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DER PATE
VON GROSS BORSTEL
Text und Foto: Uwe Schröder
Es ist nicht Don Vito Corleone und auch Jahre in einem renommierten Stadtentwick-
nicht die Mafia von New York, sondern das lungsbüro (Konsalt) gearbeitet. Seit 1. März
Bezirksamt Hamburg-Nord und speziell ist er beim Bezirk angestellt, vornehmlich um
dort die Abteilung Sozialraum-Manage- Schnittstelle zum Bezirk zu sein und eng mit
ment, die ihn beauftragt hat: Klaas Gold- den Bürgern und dem noch zu benennenden
ammer (35) ist zum Paten unseres Stadttei- Quartiersmanager zusammenzuarbeiten.
les benannt worden.
Klaas Goldammer wird den Groß Borstelern
Seine Aufgabe: Probleme aus dem Weg zu auf einer der nächsten Mitgliederversamm-
räumen, Ansprechpartner für die Bürger zu lungen vorgestellt.
sein, Vernetzung zu fördern und last but not
Zu erreichen ist er am besten per E-Mail: klaas.
least das RISE-Programm „sozialräumlich zu
goldammer@hamburg-nord.hamburg.de.
begleiten“.
Herzlich willkommen, Klaas Goldammer!
Klaas Goldammer hat in Göttingen und
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GRÜNE SCHÜTZEN GRÜN
SPD UND GRÜNE GEMEINSAM GEGEN WILDPARKER
Katrin Hofmann besichtigt gefährdete Bäume in der Brückwiesenstraße. Text und Foto: Uwe Schröder
Alter Baumbestand auf einem Grünstreifen wirkungsvolle Schutzmaßnahmen fordern.
in der Brückwiesenstraße ist zunehmend Katrin Hofmann, stellvertretende Fraktions-
gefährdet durch Wildparker, die ihre Autos vorsitzende der Grünen im Bezirk: „Wir sind
rücksichtslos auf Baumwurzeln der teilwei- immer dankbar, wenn wir von Bürger*innen
se bis zu 180 Jahre alten Eichen abstellen – Hinweise erhalten. Auch wenn das Parken
der Bote berichtete. hier verboten ist, können wir von der Polizei
nicht erwarten, immer überall zu sein. Eine
Grüne und SPD haben jetzt einen Antrag
Barriere hilft, die Baumwurzeln zu schützen
in den für Groß Borstel zuständigen Re-
und trägt damit zum langfristigen Erhalt die-
gionalausschuss der Bezirksversammlung
ser wunderbaren alten Bäume bei.“
Hamburg-Nord eingebracht, mit dem sie22
DIE ZWIEBELFABRIK
AUS „DER BLAUE KRANICH“, EIN BUCHTIPP DER REDAKTION
Als ich jung war, haben wir Kinder in einer
Fabrik gearbeitet, die Zwiebelgranulat her-
stellte.
Meine Arbeit bestand darin, den ganzen
Tag Zwiebeln zu schälen! Die ersten dreißig
Minuten in der Halle waren nur ein Kampf
gegen die Tränen, dann wurde das „Tränen-
Gas“ vertrauter. Eines Tages fragte mich mei-
ne Mutter: „Was macht die Firma mit dem
Zwiebelpulver?“ Ich wusste es nicht und ver-
sprach ihr, nachzufragen.
Am darauffolgenden Tag erkundigte ich mich,
was denn die Firma mit dem Zwiebelpulver
mache. Die Antwort kam sehr rasch: „Junge!
Wir schicken das Zwiebelpulver nach Europa,
dort haben die Frauen keine Zeit zum Zwiebel-
schälen; sie sind mit anderen wichtigen Tätig-
keiten beschäftigt. Sie machen sich schön, la-
ckieren ihre Fingernägel, frisieren ihre Haare,
betreiben Sport, sie haben einfach keine Zeit
Foto: Verlag
für die Zwiebel.“ Da dachte ich, dass es gut sei,
weiter für die Frauen in Europa zu arbeiten.
Wir mussten die Zwiebeln zuerst sortieren. „Er kam zum Studieren nach Deutschland
Ich schleppte Zwiebelsäcke in die Sonne, um und schreibt über die Hürden der Sprache
sie trocknen zu lassen, dann ging ich wieder und der Liebe, über Sehnsucht und Enttäu-
zurück in die Halle, um sie zu schälen. Nun bin schung, über Heimweh und Ankommen,
ich in einem Land, für das ich lange Zwiebeln über Unterschiede zwischen Ägypten und
geschält habe. Immer, wenn ich eine Frau hier Deutschland, zwischen der arabischen und
Zwiebeln schälen sehe, lache ich. der europäischen Welt, über immer vertrau-
Aly El Ghoubashy ter werden und doch ein Stück fremd bleiben.“
(Aus seinem Roman „Der blaue Kranich“, 15,- €) Cornelia Dürkhäuser über Aly El Ghoubashy
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PAKET VON DRÜBEN
IM LETZTEN JAHR BEGANN DER TAG DER „DEUTSCHEN EINHEIT“
BEI JÜRGEN HUWIL WAHLEN AUF FOLGENDE WEISE:
Heute Morgen, lag im Bett, Frühstücks-Ei-Pad, Internet,
google ich mal DDR. Denk noch so: „Mensch, lange her.“
Seh’ dann dort in Ostdeutschland gibt’s ’nen Ostprodukt-Versand.
So wie Ebay und Lacoste, aber alles nur in Ost.
Ein Paket so á la „Drüben“, Orden, Banner, Kraut und Rüben.
Vita-Cola, „Kalter Hund“, Held-der-Arbeit-Button (rund),
Stahlhelm von der NVA, Bild von Honecker, na klar.
Aufnäher der FDJ – handgestickt, schwarz/gelb und flott,
Ampelmännchen (steht und geht) – alles drin’ im „Ostpaket“.
Zart beugt sich so meine Frau über mich und fragt ganz schlau:
„Mann, wer kauft so irre Sachen? Ist das wirklich noch zum Lachen?“
Ich sag’: „Nur für die von gestern. ,Honnys‘ Brüder oder Schwestern.“
Sie sagt: „War nicht alles schlecht. Die das sagen, ha’m die recht??“
Ich sag’: „Ignoriert man X-Verbote, Todesstreifen, Mauertote,
war das Leben ganz normal. Gut geordnet halt. Nur fahl.“
Sie sagt: „Und Verrat und Stasispitzel? Brachten die nur Nervenkitzel??“
Ich sag’: „So was wird es immer geben, ganz (l)egal wo wir auch leben.
Selbst die ,Stasi‘! Läängst passè! Heute heißt das NSA …“
Sie sagt: „Misstrau’n, Denunzianten, selbst bei engeren Verwandten.
Meinungsfreiheit eingeschränkt, Medien vom Staat gelenkt.
Foto: M. Boettcher
Repressionen und Zensur, Schießbefehl, ZK-Kultur …
Das war alles so OK?? Also, weißt du Jürgen, nee …!!“
Ich sag’: „Viele woll’n das so … DDR als Status quo.
Manchmal bin ich schon beklommen. Viel’n ist Freiheit nicht bekomm’.
Da lügt sich die AfD ganz nach oben, das tut weh.“
Frau sagt: „Jürgen, hör’ jetzt auf!! Sag’ mal wie bist du denn drauf?
Wenn dich jemand hören könnt, der dich gar nicht richtig kennt … dann …
Ich sag:„Schatz, komm in die Puschen, ich mach Betten, geh’ man duschen,
dann bestell’n wir, wie’s da steht, dieses große ,Ostpaket‘ …
und für mich als Extra-Happs: ,Erichs Rache‘ – Kräuterschnaps.“
Sie sagt: „Jüüürgeeen, zieh jetzt Leine, sonst verpass ich dir noch eine …“
Ich sag’: „Schön’ Tag der Einheit … Sonnenschein und null Gemeinheit …“
das wünscht Ihnen auch heute, Ihr Jürgen Huwil
Bernd Tielemann
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„ Die Frau hält das Rauchen für schick. Es bietet tatsächlich
bei näherem Zusehen dem Weibe die Gelegenheit zu einer
überraschend großen Menge von spielerischen und daher
leicht anmutigen Bewegungen und Stellungen“
Foto: Wikipedia
Robert Hofstätter
Meine ehemalige Klassenkameradin aus Eu- Als dann die Nazis kamen, wandelte sich das
tin in den Jahren 1941 bis 1944, Signe, fragte Frauenbild wieder rückläufig. Küche, Kinder,
mich vor einigen Tagen am Telefon, ob ich ohne Kirche wurde programmiert, möglichst
jemals geraucht hätte. Da dies eine länge- blond und arisch sollten die Kinder sein.
re Geschichte ist, schreibe ich sie lieber auf Mütter standen hoch im Kurs, es gab für
und gebe sie ihr zum Lesen. vier Kinder ein bronzenes Mütterkreuz. So
machten die Mütter weiter Sport beim BDM
Erst nach dem ersten Weltkrieg, also in den
„Glaube und Schönheit“. Die Körperertüchti-
goldenen Zwanzigerjahren, begannen die
gung wurde weiter betrieben, und auch das
Frauen sich nicht nur vom Korsett zu tren-
Rauchen war nicht anstößig.
nen, Gymnastik zu treiben, sich zu emanzi-
pieren – sie drangen auch in die Herrendo- Im Gegenteil, je schlimmer die Lage wurde,
mäne des Rauchens ein. desto mehr rauchten die Frauen, um die Le-MITTENMANG
bensnervosität, die Angst ums Überleben in te. Mein Vater kam nach Tönnsheide, wo man
den Luftschutzkellern, besonders im Krieg ihm nach und nach sieben Rippen entfernte.
und auf der Flucht, zu betäuben.
Ich machte Abitur und lernte meinen Mann
Ich erinnere, dass meine Freundin Gisela und kennen, der mir drei Monate später einen Hei-
ich, während wir in einer nahegelegenen Pen- ratsantrag machte. 1952 heirateten wir. Mein
sion in der Nähe in Eutin an Sonnabenden Vater starb drei Monate nach der Hochzeit.
eine Mahlzeit bekamen, dort im Garten saßen,
Abgesehen davon, dass mich die TBC (Tuber-
auf weißen Holzsesseln und uns gegenseitig
kulose) auch erwischt hatte, es waren insge-
fotografierten. Wir hatten uns so weit wie
samt 10 Jahre einer extrapulmonalen TB, in-
möglich in Erwachsene verwandelt: Ein Tuch
teressierten mich Zigaretten nicht.
wurde um den Kopf geschlungen, die Beine
übereinandergeschlagen, und in der rechten Nun zogen wir nach Hamburg-Groß Borstel,
Hand hatten wir, da wir an echte Zigaretten es war 1958, und kamen in die vornehme Ge-
nicht herankamen, eine Rolle Nähseide zwi- sellschaft. Was gab es da? Auf einem silbernen
schen die Finger geklemmt. Wir waren wohl Tablett wurden alle erdenklichen Zigaretten-
14 Jahre alt, und es gab schon die Sehnsucht, marken angeboten. Für jeden Gast den Lieb-
auch zu den Raucherinnen zu gehören. lingsqualm. Ich machte das natürlich auch
und legte mir eine Seite an: die Dame HB-
Dann wurde die Schule Lazarett, die Kapitu-
Zigaretten, die andere Gloria, Stuyvesant (Si-
lation kam. Danach begann allmählich wie-
mon Arzt), oder HB mit Filter, Marlborough
der normales Leben mit Schule, nun für uns
(heute Marlboro) oder Astor, Carlton. Peer-
in Kiel, da es näher lag. 1947 gab es in Preetz
de-Luxe-Zigaretten, Ernte mit Filter, North-
auch schon Tanzstunden, in die die Kieler
State-Zigaretten, die Herren auch Zigarren.
Oberschüler mit Vergnügen gingen. Es wur-
den Schülerbälle arrangiert. Es gab auch eine Vielleicht habe ich auch ab und an eine Ziga-
Tombola. rette mitgeraucht, aber nur gepustet. Waren
wir eingeladen, machte ich mit.
Bei so einem Fest machte ich eine enttäu-
schende Erfahrung. Es gab bei der einen Zi- Einmal, es war eine vornehme Einladung bei
garette, die als Losgewinn vorgesehen war, einer adeligen Mandantin meines Mannes, als
zwei Lose, völlig unverständlich. Schlimm ich eine mir angebotene Zigarette annahm,
war, dass die sehr netten Jungen behaup- auch das Feuer. Es gab aber so eine interes-
teten, diesen Gewinn für sich in Anspruch sante Unterhaltung, dass ich nicht schweigen
nehmen zu können. Jeder zeigte eine richti- konnte. So legte ich die Zigarette auf einen
ge Zahl vor. Dann prügelten sie sich durch Aschenbecher und redete los. Ich hatte nicht
den Saal, da keiner nachgeben wollte. Ich bemerkt, dass sie vom Aschenbecher gefallen
war von Zigaretten bedient, ich fand es un- war und ein Fünfmarkstück großes Loch in
würdig und interessierte mich nicht für das die wertvolle Tischdecke gebrannt hatte.
Rauchen.
Die Hausfrau war außer sich, ich erblasste.
Hinzukam, dass mein Vater im heißen Juli Sie verlangte von uns, dass wir die Tischdecke
1947 in seinem Wintermantel und altem Hut kunststopfen ließen. Selbstverständlich war
aus der Gefangenschaft kam. Ich wurde aus mein Mann einverstanden. Wir nahmen die
der Schule geholt und traf ihn auf dem Kieler Decke mit und brachten sie zum Kunststop-
Bahnhof. Er winkte ab, als ich ihn umarmen fen, das kostete 600 DM. Der Urlaub war ge-
wollte. Er war mit einer offenen Tuberkulose storben und meine Liebe zur Zigarette auch.
nach Hause gekommen. Er zog gleich in mein Ich habe nie wieder eine angerührt, auch
Zimmer, ich ins Ehebett. So wartete er auf ei- wenn ich damals komisch angeschaut wurde.
nen Platz im Sanatorium.
Dabei war ich ja ein Vorreiter, heute raucht
Leider konnte er das Rauchen nicht aufgeben. niemand mehr, höchstens, wenn er sich leise
Er hustete furchtbar, so dass ich nachts nicht nach draußen schleicht, um seine Sucht zu
schlafen konnte. Ich schwitzte sehr, wenn ich befriedigen.
an die Klassenarbeit am nächsten Tag dach- Antje Thietz-Bartram, Schriftstellerin
Mittenmang Norddeutsches, eventuell missingsches Wort für: mittendrin, inmitten, im Zentrum.
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doch auch mal an die anderen, die müssen Telefon: 0176 – 39 21 21 53
dann mit einem solchen Durcheinander klar- Nach 5 Jahren möchten wir zurück nach Groß
kommen. Wenn ihr also etwas nachdenkt und Borstel! Ehepaar (70+, ehemalige Groß Borstler)
euch dann etwas Mühe gebt, dann kann das sucht 4/5-Zi-Wohnung/Bungalow zum Kauf in
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ein setzt sich offenbar auch für die Förderung von
Kleinkünstlern ein. Daher meine Frage: Wissen Sie,
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LÄRMSCHUTZANLAGE MUSS TEILWEISE ERNEUERT WERDEN
Passanten wunderten sich schon, dass an lassen. Daher wird die Wand seit ca. zwei
der neuen Lärmschutzanlage im westli- Jahren in regelmäßigen Intervallen durch
chen Bereich der Baustelle und in Höhe des ein Vermessungsbüro vermessen. Es lag und
Le Marrakech am Tarpenbeker Ufer wieder liegt hier zu keinem Zeitpunkt eine Stand-
Arbeiten stattfinden. sicherheitseinschränkung der Lärmschutz-
anlage vor. Vielmehr geht es hierbei um die
Benjamin Hinsch von der Otto Wulff Pro-
Langfristbetrachtung, welche nicht einge-
jektentwicklung erklärte im Begleitgremi-
schränkt werden soll, sodass wir uns hier
um dazu: „Die Lärmschutzanlage muss in
dazu entschlossen haben, diesen Bereich im
einigen wenigen Bereichen überarbeitet
Rahmen der üblichen Mangelbearbeitungen
werden, da sich die zugelassenen Setzungen
überarbeiten zu lassen.
der Gabionenkörbe zwar eingestellt haben,
aber im Grenzbereich liegen. Setzungen Die Arbeiten werden auf ein notwendiges
der Gabionenkörbe sind aufgrund der Kon- Maß beschränkt, sodass etwaige Einschrän-
struktion normal und auch deutlich zuge- kungen minimiert werden.“
Rückenproblem? Hexenschuss?
Bandscheibenvorfall? Tennisellenbogen?
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