1Vermögens- und Immobilienreform - der Katholischen Kirche im Norden - Erzbistum Hamburg
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INHALT VORWORT CHANCEN FÜR DIE KIRCHENENTWICKLUNG Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 3 Räume für die Zukunft schaffen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 4 Kirche in Beziehung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 7 Liebe Leserinnen und Leser, Nicht Gäste, sondern Partner . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 10 Zusammenhalt im Stadtteil . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 12 die Vermögens- und Immobilienreform (VIR) ist von immenser Bedeutung für die Weiterentwicklung unserer Kirche wurde zur Kita . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 13 katholischen Kirche im Norden. Schon lange wissen wir, Lebendige Kirche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 14 dass die große Anzahl an Immobilien und die damit verbundenen Verpflichtungen eine hohe Belastung auf Wie funktioniert Abschiednehmen? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 16 verschiedenen Ebenen darstellen: Zu viele Immobilien Eine erstrebenswerte Zukunft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 18 machen uns im Sinne des Wortes gewissermaßen „immobil“. In unserem Pastoralen Orientierungsrahmen haben wir für uns festgelegt, dass wir genau dies nicht sein wollen. Wir wollen herausgehen, bei den Menschen sein und uns nicht hinter hohen Mauern verstecken. Ich bin überzeugt davon: In einer solchen Reform liegen gro- ße Chancen für die Seelsorge vor Ort und auf diözesaner Ebene. Für mich ist klar: Personen und Pastoral haben den Vorrang vor Gebäuden und Steinen. Wir sind eine Generalvikar Ansgar Thim Kirche in Beziehung zu Gott und zu den Menschen. Doch auch massive Einschnitte und Verlusterfahrungen prüfen und den pastoralen Spielraum der Pfarrei im Auge werden uns begegnen. Trauer und Abschied dürfen und zu behalten. Das Simulationstool, die Immobilienpor- werden wir nicht unterschätzen. Meine Hoffnung ist, dass traits sowie die ergänzenden Konkretisierungen der Rah- wir neue Orte der Gemeinschaft und der Liturgie erken- menordnung bilden zusammen die Grundlage für die bis nen, vielleicht nachbarschaftliche, hauskirchliche Formen Ende 2022 anstehenden Entscheidungen in den Pfarreien. stärken und auch unsere ökumenischen Beziehungen in- tensivieren. Jedes Gebäude, das wir langfristig erhalten, EINE REFORM IM SINNE DER soll den höchsten Anforderungen an Nachhaltigkeit NACHFOLGEGENERATIONEN (Ökologie), Ästhetik und Zweck entsprechen. Wie all dies Im Interesse der nächsten Generation von Katholikinnen gelingen kann, lesen Sie in dieser Sonderausgabe. und Katholiken im Erzbistum Hamburg hoffe ich sehr, dass diese Reform erfolgreich sein wird und zugleich UNTERSTÜTZUNGSSYSTEME neue Impulse für die pastorale Arbeit in den Pfarreien STEHEN BEREIT bringt. Es stehen Teams zur Verfügung, die bei Bedarf organisato- risch und inhaltlich begleiten und unterstützen können. Um künftig hinsichtlich der Immobilienkonstellationen entscheiden zu können, soll jede Immobilie in einem Im- mobilienportrait beschrieben werden. Zur Phase der Trennung zwischen Primär- und Sekundärimmobilien Ansgar Thim | Generalvikar IMPRESSUM wird zusätzlich ein auf jede Pfarrei, bzw. in Gründung be- findliche Pfarrei, zugeschnittenes Simulationstool zur Ver- Herausgeber: Erzbistum Hamburg Bildrechte: Redaktion: Katja Plümäkers, Christian Wode Titel: Adobe Stock / Iakov Kalinin; S. 3: Giuliani / von Giese co-o-peration; S. 4: David Dudyka; fügung stehen. Das Simulationstool verbindet die Infor- Ein Überblick über die Themen und den Stand der Druck: Druck und Beratung Andreas Krause S. 6: Adobe Stock / Halfpoint; S. 7: photocase / wronge57; S. 8: Dave Walker; S. 10: Marco Heinen; mationen der zukünftigen Haushaltszuweisungen mit Diskussionen wird in regelmäßigen Abständen auf Auflage: 7 500 Exemplare S. 12: Burkhard Leber; S. 13: Marco Heinen; S. 14: Adobe Stock / Brastock, Pfarrer Reis; S. 16: Adobe Stock / Biewer_Jürgen; S. 17: Adobe Stock / Ermolaev Alexandr; weiteren immobilienbezogenen Haushaltsdaten. Es wird unserer Homepage aktuell veröffentlicht: Postanschrift: Am Mariendom 4, 20099 Hamburg S. 18: Adobe Stock / Christine; S. 19: Adobe Stock / aradaphotography; Stand: Mai 2021 möglich sein, verschiedene Immobilienkonstellationen www.erzbistum-hamburg.de/VIR Texte: Diese Broschüre wurde produziert in der S. 4–6 und 18–19: Regina Graß und Dr. Manuel Meyer; hinsichtlich ihrer wirtschaftlichen Machbarkeit zu über- Abteilung Medien des Erzbistums Hamburg. S. 7–9: Dr. Norbert Nagler und Jens Ehebrecht-Zumsande; S. 10–15: Katja Plümäkers Seite 3
VERMÖGENS- UND IMMOBILIENREFORM (VIR) RÄUME FÜR DIE ZUKUNFT SCHAFFEN EINORDNUNG DER VERMÖGENS- UND IMMOBILIENREFORM (VIR) Der POR beschreibt, wie sich das Erzbistum als Kirche in WELCHE ZIELE HAT DIE REFORM? Beziehung zu den Menschen versteht. Zusammenfassen Wie der Name Vermögens- und Immobilienreform lässt sich die Vision des POR in dem Leitsatz, dass die schon sagt, werden nicht nur alle Immobilien in den Lebendigkeit der Kirche im Norden von den Gläubigen Blick genommen, sondern auch die sonstigen Vermögen. und ihrer Gestaltung der kirchlichen Gemeinschaft ab- Konkret behandelt die VIR folgende Fragen: hängt. Deswegen liegt der Schwerpunkt in unserem Erz- bistum auf den Gläubigen – den „lebendigen Steinen“ – Vermögensreform: mit dem Ziel, eine Kirche in Beziehung zu Gott und zu 1. Wie werden die zukünftig zur Verfügung stehenden den Menschen zu sein. Strukturen, Institutionen, Finan- finanziellen Mittel zwischen den Aufgabenfeldern des zen und auch Gebäude sind für das kirchliche Leben Erzbistums (Pfarreien, Schule, Kita, Verwaltung usw.) stets Mittel zum Zweck. Wichtig wird vor allem sein, dass verteilt? die Menschen den Glauben in der Beziehung zu Gott 2. Wie kann das vorhandene Vermögen im Erzbistum und zueinander erfahrbar machen. Hamburg und in den Pfarreien zukünftig so eingesetzt werden, dass es die Ziele des Pastoralen Orientie- Neben dem POR wurde ein Wirtschaftlicher Orientie- rungsrahmens bestmöglich flankiert? rungsrahmen (WOR) entwickelt. Darin wird aufgezeigt, dass die katholische Kirche im Norden in den vergange- Immobilienreform: nen Jahren nicht nachhaltig gewirtschaftet hat. Hohe 3. Welche Räume sind für die Umsetzung der Pastoral- Gebäude, die für den Glauben unverzichtbar sind, werden zukunftsfähig gemacht. Kosten für Gebäude und fehlende Rücklagen für Pensio- konzepte und für das Gemeindeleben in den Pfarreien nen haben zu dieser wirtschaftlichen Schieflage beigetra- zwingend erforderlich? Im November 2016 wurde im Erzbistum Hamburg WARUM IST DIE REFORM N OTWENDIG? gen. Die finanzielle Situation verschärft sich zusätzlich 4. Welche Immobilien sind für die Umsetzung der diö- unter dem Leitwort „Herr, erneuere deine Kirche Die Gesellschaft befindet sich in einem ständigen Wan- durch die sinkende Anzahl von Katholikinnen und zesanen Aufgaben auf der Ebene des Erzbistums zwin- und fange bei mir an“ ein Erneuerungsprozess del. Insbesondere sich verändernde Arbeits-, Wohn- und Katholiken und akut durch die negativen Auswirkungen gend erforderlich? begonnen, dessen erste Phase Ende 2019 abgeschlos Familiensituationen, aber auch der demografische und der Corona-Pandemie. Die Kirche muss noch deutlicher sen wurde. der Klimawandel führen dazu, dass sich die Prioritäten, als bisher darauf achten, die ihr zur Verfügung stehenden Bedürfnisse und Sorgen vieler Menschen verändert Gelder effizient und nachhaltig einzusetzen. Ziel dieses Prozesses ist es, das Erzbistum Hamburg für haben. Die Seelsorge und die pastorale Arbeit müssen die Zukunft gut aufzustellen. Mit der Vermögens- und sich auf diesen Wandel einstellen und die Verkündigung Immobilienreform (VIR) werden die in der ersten Phase darauf ausrichten. erarbeiteten rahmengebenden Leitbilder aus dem Pasto- Schematische Darstellung ralen Orientierungsrahmen nun konkret umgesetzt. Dies Um diesen Veränderungen zu begegnen, warf der Erneu- des Diözesanhaushaltes in Aufgabenfeldern gilt sowohl für die Pfarreien als auch für das Erzbistum erungsprozess im Erzbistum zunächst die Frage auf: Pfarrei und pfarrliche Pastoralangebote insgesamt. Im Rahmen dieser Reform sollen alle Immobi- Was soll die katholische Kirche im Norden zukünftig aus- lien und sonstige Vermögen auf die Ziele des Erneue- machen? Dazu wurde unter intensiver Beteiligung von Schule / Hochschule rungsprozesses hin ausgerichtet werden und in Zukunft Gremien, Pfarreimitgliedern, Gruppen und Einrichtun- Bistumsleitung und-verwaltung so eingesetzt werden, dass sie einem veränderten Kir- gen aus dem Erzbistum ein Pastoraler Orientierungs Caritative Dienste chenbild von einer missionarischen und von Aufbruch rahmen (POR) erarbeitet. geprägten Kirche gerecht werden. Überpfarrliche Seelsorge, Pastoral- und Bildungsangebote Kindertagesstätten Beleg- und Ordenshäuser Weitere Infos zum Pastoralen Sonstiges Orientierungsrahmen: www.erzbistum-hamburg.de/POR Seite 4 Seite 5
VERMÖGENS- UND IMMOBILIENREFORM (VIR) KIRCHE IN BEZIEHUNG EINE KIRCHE IN BEZIEHUNG LEBT AN VIELEN UNTERSCHIEDLICHEN ORTEN Die Antworten auf diese Fragen werden im Verlauf der Die Pfarrei ist dabei nach wie vor der zentrale Ort, an Reform innerhalb der einzelnen Aufgabenfelder des dem Menschen in Beziehung kommen. Um das pfarrei Erzbistums erarbeitet. Die Antworten können, je nach liche Leben nachhaltig zu gestalten, sieht die Reform Aufgabenfeld und Situation vor Ort, sehr unterschiedlich konkret folgende Schritte vor: ausfallen: Während für den Betrieb einer katholischen Kindertagesstätte ein Gebäude essentiell ist, können • Eine transparente Haushaltszuweisung (Einnahmen Angebote in anderen Bereichen möglicherweise auch in der Pfarrei) wird den Pfarreien ab 2022 stärkere Eigen- anderen Umgebungen stattfinden. Eine Alternative zu verantwortung über ihren Haushalt ermöglichen. Immobilieneigentum kann beispielsweise die Kooperati- on mit einer benachbarten christlichen Kirche oder • Immobilien im Eigentum der Pfarrei, die für die Pastoral einem anderen Ort kirchlichen Lebens sein. auch zukünftig unverzichtbar sind (Primärimmobilien), werden den Bedürfnissen entsprechend hergerichtet und durch die Pfarrei getragen. • Immobilien, welche für Seelsorge oder Gemeindeleben weniger notwendig sind (Sekundärimmobilien), sollen in Zukunft als Renditeimmobilien entwickelt, ver mietet oder verkauft werden. In die Entwicklung dieser Immobilien kann das Erzbistum als Finanzierungs- und Der Kirchturm signalisiert: hier ist Kirche! Doch Kirche ist überall dort, wo Menschen sich im Geist Jesu versammeln. Kooperationspartner einsteigen. DIE KIRCHE VOR ORT bleibt oder neu Gestalt gewinnen kann. Kirchliche • Die Pfarreien werden ab 2023 neben einer jährlichen Kirchliche Gebäude haben für viele Menschen einen Präsenz wird heute gewöhnlicherweise stark über Ge- auch eine dreijährliche Haushaltsplanung erstellen und hohen emotionalen Wert. In ihnen hat im wahrsten bäude und Institutionen wahrgenommen. Der Kirchturm sollen ausgeglichene Haushalte („Schwarze Null“) Sinne des Wortes ihr „Glaube Raum gefunden“. Hier signalisiert: hier ist Kirche! anstreben. finden regelmäßige Versammlungen und Gottesdienste statt, hier ist das Zuhause für wichtige biografische Die Pfarreien sollen in Zukunft auf Grundlage dieser Vor- Stationen wie Taufe, Erstkommunion, Firmung, Hochzeit, KIRCHE IST SO VIEL MEHR gaben pastorale Immobilienkonzepte erarbeiten. Dieser Begräbnisfeiern usw. Oft handelt es sich um Gebäude, Aber das ist längst nicht alles. Denn Kirche ist vor allem Lebendige Kirche in Beziehung zu Gott und zu den Menschen Prozess soll ab dem 2. Halbjahr 2021 beginnen. Bis Ende bei deren Errichtung und Instandhaltung Gemeinde eine Gemeinschaft von Menschen in der Nachfolge Jesu. 2022 sollen dann alle Pfarreien ein neues Immobilien mitglieder Eigenleistung durch handwerkliche Arbeiten Wo sich Menschen im Geist Jesu versammeln, da ist Konkret bedeutet dies, dass in den einzelnen Aufgaben- konzept vorlegen. Das Erzbistum wird parallel dazu alle oder finanzielle Beiträge eingebracht haben. Kirche. Seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil sprechen feldern geprüft wird, was für die Gestaltung einer leben- diözesanen Immobilien überprüfen und ebenfalls in Gläubige sehr bewusst vom „Volk Gottes unterwegs“. digen Kirche im Sinne des POR notwendig ist. In den Primär- und Sekundärimmobilien unterteilen. Darum ist es ein massiver Einschnitt, wenn jetzt darüber Und die Kirche ist wie ein lebendiger Organismus. Dieser Pfarreien wird dieses ergänzt durch das jeweilige Pastoral- nachgedacht wird, kirchliche Gebäude aufzugeben oder entsteht immer wieder neu. Nicht der Erhalt bestimmter konzept, in dem zugrunde gelegt wird, welche Schwer- anders zu nutzen. Auch die Menschen in der Nachbar- Organisationsformen, Strukturen oder Gebäude steht im punkte die Pfarrei in ihrer Arbeit setzen möchte. schaft wünschen sich oft, dass die Kirche im Dorf bleibt. Zentrum, sondern die Versammlung um Jesus Christus. Und dies kann an ganz unterschiedlichen Orten und in Damit die heutigen Bemühungen nicht innerhalb weni- sehr verschiedenen Weisen der Fall sein, nicht nur in ger Jahre verpuffen, ist es wichtig, die neuen Regeln auf ALLES IST BEDROHT? Form der bekannten Pfarrei. finanzielle Nachhaltigkeit auszurichten und das System Mit der nun beginnenden Vermögens- und Immobilien- anpassungsfähig zu halten. Das bedeutet, dass beispiels- reform scheint diese Perspektive bedroht. Inzwischen ist Prägnant drückt es der Cartoon auf der folgenden weise auf den steigenden Bedarf nach katholischen Kita- deutlich, dass ein erheblicher Teil der kirchlichen Immo- Seite aus. plätzen ebenso reagiert werden kann wie auf die sinken- bilien nicht erhalten werden kann. Damit stellt sich die de Zahl der Gottesdienstbesucher. Frage, wie zukünftig die Kirche im Sozialraum erfahrbar Seite 6 Seite 7
VERMÖGENS- UND IMMOBILIENREFORM (VIR) findung nicht dort allein bewältigt werden. Die Abteilun- gen des Erzbischöflichen Generalvikariates unterstützen die Prozesse mit den jeweiligen Fachkompetenzen und durch verschiedene Dienstleistungen. Wenn auf diese Weise die verschiedenen Perspektiven und Kompetenzen zusammenkommen und einander unterstützen, wird es bestmögliche Lösungen geben. Im Pastoralen Orientierungsrahmen finden sich hierzu Ermutigungen wie diese: „Unsere Mission beschreitet ungewöhnliche Wege. Wir lassen uns dabei von Jesu Ruf nach Umkehr leiten. Er er- mutigt uns, größer und weiter zu denken. Nur durch Abenteuerlust und Mut zum Experiment wird Neues entstehen.“ WAS MACHT FÜR MICH Kirche entsteht immer wieder neu an unterschiedlichen Orten. KIRCHE VOR ORT AUS? Franz Josef Kirschfink Welche ersten Auswirkungen der VIR haben Sie Ort zur Seite steht und sie berät, welche Nutzung für Interessant ist in diesem Zusammenhang auch der grie- ES IST NICHT KOMPLIZIERT, erlebt? welches Gebäude sinnvoll wäre oder ob es beispielsweise chische Ursprung des Wortes „Pfarrei“ = „par-oikos“. Das SONDERN KOMPLEX Anlässlich der Vermögens- und Immobilienreform ha- richtig wäre, bestimmte Gebäude zu veräußern. bedeutet soviel wie „um das Haus herum“. Eine Pfarrei ist Aus dem bisher Gesagten wird deutlich: die anstehende ben wir uns im Finanzausschuss unserer Pfarrei zunächst demnach vor allem bezogen auf das Umfeld und die Immobilienreform ist ein sehr komplexes Geschehen. Es einmal einen kompletten Überblick verschafft, welche Welche Veränderungen erwarten Sie für die Nachbarschaft. Auch der Pastorale Orientierungsrahmen stellen sich noch nicht dagewesene Herausforderungen. Vermögens- und Immobilienwerte überhaupt da sind. Gemeinden vor Ort? für das Erzbistum Hamburg entwirft die Vision einer Zu den anstehenden Fragen wird es erwartungsgemäß Dabei ist uns auch aufgefallen, dass wir das Thema Ich sehe das eher pragmatisch. Wir müssen jetzt handeln, missionarischen Kirche in Beziehung und betont Auf- sehr unterschiedliche und sich widersprechende Positio- Mieten jahrelang vernachlässigt hatten. Eine unserer damit uns nicht irgendwann alles um die Ohren fliegt. Wir bruch und Sendung. nen geben. Und es sind Entscheidungen zu treffen, für ersten Aktionen war es deshalb, die Mieten dem Miet- sitzen doch alle in einem Boot: das Bistum, die Orte kirch- die so einfache Kategorien wie „richtig“ oder „falsch“ spiegel anzupassen. Außerdem haben wir uns natürlich lichen Lebens und die Gemeinden. Das Wichtigste ist, dass nicht mehr genügen. In einer so komplexen Situation damit beschäftigt, welche Immobilien uns wichtig sind, man auch die schwierigen Entscheidungen offen kommu- DIE GRÖSSERE CHANCE gewinnt der Umgang mit diesen Herausforderungen be- um unseren Glauben zu leben und auf welche wir auch niziert und dann auch zügig handelt. Deshalb halte ich die Die Aufgabe von Immobilien ist nicht einfach nur ein Ab- sondere Bedeutung: Wie stellen sich das Erzbistum und verzichten könnten. Immer vor der Frage stehend, w arum avisierte Zeit für die Reform auch für zu lang. Vieles könnte bruch und Niedergang. Es tun sich auch neue Chancen die Pfarrei dazu? Wie können die Menschen konstruktiv brauchen wir diese Immobilie und was für eine Zukunft man viel zügiger bearbeiten, zumindest in den Gemeinden, auf. Im wahrsten Sinne des Wortes fordert die Situation mit den unterschiedlichen Positionen und widersprüch- hat diese Immobilie? in denen alles recht problemlos läuft. Vielleicht könnte dazu heraus, mobiler zu werden. Christinnen und Chris- lichen Meinungen umgehen? Wie können Prozesse in zwei Geschwindigkeiten vorgegangen werden. Dort, ten lernen, selbst gastfreundlich zu sein und Gastfreund- möglichst transparent und partizipativ gestaltet werden? Welche Erwartungen haben Sie an die VIR? wo Kirchen geschlossen werden müssen, darf man die schaft anzunehmen. Zukünftig werden die Menschen in Eine andere Frage, die ich mit der Reform verbinde, ist, Menschen natürlich nicht mit einem zu schnellen Kurs den Pfarreien und im Erzbistum eigene Räume viel mehr wie Pfarreien in Zukunft Geld anlegen sollten. Fast alle überfahren. Doch auch dort sollte man den Prozess nicht mit anderen teilen oder gemeinsam nutzen. Es finden sich EIN WEITER BLICK UND Banken zahlen keine Zinsen mehr, aber wir wollen das über Jahre hinziehen, sondern man sollte zügig und trans- neue Orte für Versammlungen und liturgische Feiern und MUTIGES HANDELN Geld ja nicht vernichten. Deshalb erhoffe ich mir im parent vorgehen, sonst hilft es niemandem. eigene Räume (z. B. Kitas, Schulen usw.) werden noch viel- Auch wenn die Entscheidung im gesamten Prozess bei Zuge der Reform aus dem Bistum Beratung und gute fältiger als bisher genutzt. den Pfarreien vor Ort liegt, muss die Entscheidungs Ideen für eine sinnvolle Geldanlage. Auch im Bezug auf Franz Josef Kirschfink, 65 die Immobilien erwarte ich, dass man den Menschen vor Finanzausschuss Seliger Eduard Müller Neumünster Seite 8 Seite 9
VERMÖGENS- UND IMMOBILIENREFORM (VIR) NICHT GÄSTE, vom Kirchengebäude für die Zukunft erhalten bleibt, ist wichtig für die Erinnerungskultur der Menschen, die nun Und sobald die Situation in der Corona- Pandemie es zulässt, soll zu Kirchenkaffee SONDERN PARTNER Abschied von ihrer Kirche nehmen müssen.“ und Gruppentreffen ins evangelische Ge- meindehaus geladen werden; dazu gibt es viele DIE KATHOLISCHE GEMEINDE STELLA MARIS IST IN Neben den Erinnerungen an die Vergangenheit sind für Ideen für neue und gemeinsame Projekte. Karin Rock- die Gemeinde die Planungen für die Zukunft wichtig: stein freut sich darüber wie freundlich die katholische DIE EVANGELISCHE KIRCHE MIT EINGEZOGEN Damit die Ökumene vor Ort weiterwachsen kann, Gemeinde in der evangelischen Kirche empfangen wur- werden nun viele Termine gemeinsam geplant. Die de und sieht hoffnungsvoll in die Zukunft. Eine Kirche aufgeben zu müssen, ist ein schmerz Zeit abgezeichnet. Die Kirche wurde sanierungsbedürftig Absprachen zwischen den Gemeinden regelt eine licher Prozess für alle Beteiligten. Das erlebt zurzeit und immer weniger Gläubige kamen zu den Gottes- Kooperationsvereinbarung und regelmäßig trifft sich ein Allen, die vor ähnlichen schwierigen Entscheidungen auch die Gemeinde Stella Maris in Heikendorf bei diensten. Die katholische Gemeinde in Heikendorf hat Kooperationsausschuss, der mit Mitgliedern aus beiden stehen, rät sie: „Das Wichtigste ist, offen und klar zu kom- Kiel. Doch durch gelebte ökumenische Partnerschaft einen Altersdurchschnitt von 75 Jahren und höher. Junge Gemeinden besetzt ist. So wurde bereits die Osternacht munizieren und getroffene Entscheidungen zügig und hat die Gemeinde eine neue Heimat gefunden: Sie Gemeindemitglieder rücken kaum nach. „Wir hatten in mit beiden Gemeinden gefeiert, und im Mai soll die transparent umzusetzen“. Das erhofft sie sich auch von bleibt vor Ort und feiert ihre Gottesdienste in den vergangenen acht Jahren, in denen ich hier bin, nur Marienandacht gemeinsam stattfinden, zu der die der Vermögens- und Immobilienreform des Erzbistums. Zukunft in der evangelischen Kirche. fünf Taufen, die gespendet wurden“, erinnert sich Karin katholische Gemeinde einlädt. Rockstein. Sie ist froh über die Lösung mit der evangeli- schen Gemeinde und sieht sie als logische Konsequenz. Heikendorf ist ein kleiner Ort und so gab es schon immer Berührungspunkte zu den evangelischen Nachbarinnen und Nachbarn, ob beim ökumenischen Chor oder bei anderen gemeinsamen Aktivitäten. Und die evangelische Gastfreundschaft hat in Heikendorf eine Geschichte: Vor dem Bau der katholischen Kirche war die evangelische Kirche bereits einmal Heimat für die Katholikinnen und WAS MACHT FÜR MICH Katholiken gewesen. Nach dem Krieg mussten beide Ge- meinden ihre Gottesdienste zunächst in einer Schule fei- KIRCHE VOR ORT AUS? Victoria B. ern, bis 1955 die evangelische Kirche gebaut wurde. Die katholische Gemeinde nutzte die Kirche mit, bis sie 1964 Was erwarten Sie von der VIR? u morientieren kann. Bereits als Jugendliche, als sich mein in ein eigenes Gotteshaus zog. Für mich ist die Reform ein Prozess, der erforderlich ist, Glaube entwickelt hat, hatte ich zwar eine Heimat um die finanzielle Situation des Erzbistums zu stabilisie- gemeinde, war aber auch in anderen Kirchen innerhalb Karin Rockstein ist hoffnungsvoll für die Zukunft der ren. In diesem Prozess sollten die Beteiligten gut mitge- Schleswig-Holsteins unterwegs. Hierbei kam es w eniger katholischen Gemeinde. Nach anfänglichen Widerstän- nommen und es sollte für die Gläubigen eine gute Trans- auf die Kirche an sich, als vielmehr auf die Menschen, mit Neue Partnerschaft: Pastor Joachim Thieme-Hachmann überreicht den und Zweifeln haben sich die meisten Gemeindemit- parenz hergestellt werden, weil dies die Akzeptanz denen ich dort war, an. Denn für mich heißt den Glauben die Schlüssel an Pfarrer Thomas Benner. glieder mit der neuen Situation arrangiert. „Man muss den erhöhen würde. Hier ist sicherlich noch Verbesserungs- zu leben nicht unbedingt, dieses nur in einer bestimmten Menschen zuhören und ihnen auch gut zureden, dann ist bedarf auf den verschiedenen Ebenen gegeben. Gemeinde zu tun, sondern eben in Gemeinschaft. Und Am 20. Februar 2021 wurde die katholische Kirche Stella vieles möglich“, ist ihre Erfahrung. Die Küsterin stammt aus genau das ist es auch, was für mich das Gemeindeleben in Maris profaniert. Am selben Tag empfing die evangeli- dem Ruhrgebiet und hat dort bereits viele Schließungen Was wird sich für Sie persönlich ändern? Zukunft ausmachen wird. Es hängt nicht von dem Kirchen sche Gemeinde die katholischen Christinnen und Chris- von Kirchen miterlebt. „Auch meine Heimatkirche steht Es wird sich ändern, dass der Gemeindeteil, zu dem ich seit gebäude ab, wie aktiv der Glaube ausgeübt wird, sondern ten nach einer gemeinsamen Prozession in den Räumen schon lange nicht mehr. Das war für mich schon schmerz- sieben Jahren gehöre, seine Kirche verlieren wird. Die Kir- davon, dass es zusammen getan wird. ihrer Kirche. „Wir sehen Sie nicht als Gäste, sondern als haft, aber der Begriff Kirche ist für mich immer mit der che, in der ich geheiratet habe, wird in kurzfristiger Zukunft Partner“, empfing sie Dr. Barbara Engmann, Vertreterin Gemeinde, den Menschen verbunden, niemals nur mit geschlossen werden, das steht schon fest. Das finde ich Was ist Ihnen bei der Reform besonders wichtig? des Kirchengemeinderates. Ein sichtbares Zeichen dafür dem Gebäude“, beschreibt sie. Doch Karin Rockstein weiß sehr schade, kann mich damit aber abfinden. Es gab An- Mir ist wichtig, dass bei der Reform nicht nur auf die war für viele der katholischen Gemeindemitglieder, dass auch, dass viele Menschen an dem Gebäude Kirche sätze, wie beispielsweise den Priestermangel durch andere Wirtschaftlichkeit geachtet wird, sondern auch Raum für die Marienstatue aus Stella Maris bereits ihren Platz hängen. „Es ist nur wichtig, dass wir dabei die Menschen Formate als Messen wie Wort-Gottes-Feiern abzufedern Alternativen zu kompletten Schließungen gegeben wird direkt neben dem Altar in der evangelischen Kirche rechts und links neben uns nicht vergessen.“ und dadurch auch die Schließung etwas hinauszuzögern. – sowohl im Hinblick auf Kirchen, als auch auf andere gefunden hat. „Als wir kamen, war Maria schon da, das Aus verschiedenen Gründen ist es zu keinem langfristigen Gebäude, z. B. Studentenwohnheime. Hier hängen nicht war wie Balsam auf die verwundeten Seelen“, erzählt Sie freut sich darüber, dass wichtige Teile der Kirche eine Projekt gekommen. Das bedeutet für mich, dass die Ent- nur finanzielle Aspekte dran, sondern auch wieder die Karin Rockstein, Küsterin von Stella Maris. neue Heimat gefunden haben. So wie beispielsweise der scheidung getroffen wurde und es keine Alternative gibt. Gemeinschaft und ein Zuhause für viele Studenten. Anker der Ermländer Fischer, die nach dem Krieg aus Damit verliere ich zwar meine aktuelle Gemeinde, sie hat Dass die Kirche Stella Maris, die 1964 erbaut worden war, Preußen nach Heikendorf kamen; er wird vom Gelände für mich aber nicht einen so hohen Stellenwert, dass ich Victoria B., 28 nicht zu halten sein würde, hatte sich bereits seit einiger der Kirche ins Fischereimuseum wechseln. „Dass etwas nicht auch in eine andere Kirche gehen und mich Katholische Jugend Schleswig-Holstein Seite 10
VERMÖGENS- UND IMMOBILIENREFORM (VIR) ZUSAMMENHALT IM STADTTEIL BARMBEK BASCH, ZENTRUM FÜR KIRCHE, KULTUR UND SOZIALES WAS MACHT FÜR MICH KIRCHE VOR ORT AUS? teil hinein ist, begann vor 20 Jahren mit der Zusammen- KIRCHE WURDE legung dreier Kirchengemeinden. Im Zuge der Fusion sollte die Kreuzkirche als Gemeindekirche erhalten blei- ZUR KITA ben, die benachbarte Heiligengeistkirche abgerissen und ANLAUFSTELLE FÜR das dazugehörige Grundstück verkauft werden. FAMILIEN IM STADTTEIL Da die Gemeinde der Kreuzkirche seit langer Zeit sozial im Im Herbst 2013 wurde die Kirche St. Stadtteil engagiert war, mit offener Kinder- und Jugend Bartholomäus in Neumünster profa arbeit, pädagogischem Mittagstisch, Kindertagesstätte, niert. Knapp zwei Jahre später zog die Krabbelgruppen und Mitarbeit im Stadtteilbeirat, lag die katholische Kita in die umgebauten Dirk Parchmann Idee nahe, sich mit sozialen und kulturellen Einrichtungen Räume ein. zusammen zu tun. Was zunächst als ein Gemeindehaus- anbau an der Kreuzkirche geplant war, entwickelte sich Einige Elemente der Kirche konnten er- Was erwarten Sie von der Vermögens- und Immobilien schließlich zum Community Center Barmbek Basch. Ent- halten bleiben und erinnern täglich an reform für Ihre Pfarrei? Das Barmbek Basch ist lebendiges Zentrum im Stadtteil. standen ist ein Haus, das der Kirchengemeinde gehört und das ehemalige Gotteshaus, denn die Kita Ich habe die Befürchtungen, dass agiert wird nach dem das diese zusammen mit den anderen Gruppen gestaltet. wurde ins Rund der alten Kirche gebaut. Motto: „Sparen um des Sparens Willen“. Ich hoffe auf noch Das Barmbek Basch ist ein Community Center im „Die gemeinsame Arbeit bietet für die Kirchengemeinde Die Außenmauern blieben bestehen und ausreichende Mittel, um das lebendige Gemeindeleben in Hamburger Stadtteil Barmbek-Süd. 2010 zogen zehn die Chance, mehr Menschen aller Generationen erreichen bekamen einige Fenster dazu, das Innere St. Michael aufrecht zu erhalten. Ebenso erhoffe ich mir, dass verschiedene Einrichtungen in das neu erbaute zu können“, sagt Pastor Einfeldt, „und die Kreuzkirche, die wurde komplett umgestaltet. Das Beson- wir unser Pastoralkonzept der Pfarrei Heilige Elisabeth nach Haus, das sie gemeinsam konzipiert hatten. unmittelbar nebenan steht, ist mehr in den Mittelpunkt dere dabei ist die zweite Ebene, die vor Corona konkret umsetzen können. des Stadtteils gerückt“. Finanziert wurde das Projekt aus allem aus einer großen Fläche fürs Toben, „Basch“ – so wurden Jugendliche aus den Arbeitervier- Eigenmitteln, dem Verkauf des Kirchgrundstücks der Klettern und Spielen besteht. Durch das Was wird sich für Sie ändern? teln Barmbek-Süds aus der Sicht der vornehmeren Nach- Heiligengeistkirche, aus städtischen Mitteln und aus erhalten gebliebene bunte Mosaikfenster Hoffentlich nicht viel. Wir sind noch zufrieden. barstadtteile genannt. Jugendliche, die sich aus deren Geldern der Fernsehlotterie; der Rest wurde mit Krediten an der Decke fällt viel Licht in das Gebäu- Sicht nicht benehmen konnten. „Wir sehen darin eher der Wohnungsbaukredit anstalt finanziert. Zinsen und de. Auch einige der kleinen Mosaik-Kreu- Wie stellen Sie sich das Gemeindeleben in der Z ukunft eine Lebendigkeit, eine gute Kraft und eine gewisse Tilgung werden durch die Mieteinnahmen gedeckt. ze sind weiterhin an der Stelle zu sehen, vor? Schärfe, ,Basch‘ drückt das Selbstbewusstsein und den Die Einrichtungen entwickelten ein gemeinsames Kon- an der früher die Apostelleuchter hingen. Noch lebendiger mit mehr Eigenverantwortung. Mehr An- Zusammenhalt, ja die Aufbruchsstimmung aus, die sich zept über Vereinsgründung, Kooperation, gemeinsames Bei genauerem Hinsehen lassen sie sich gebote auch im niederschwelligen Bereich. Nach Corona im neuen Barmbek Basch zeigt“, sagt Pastor Ronald Ein- Betreiben des Hauses, Projekte, Öffentlichkeitsarbeit, im Haus in den verschiedensten Räumen müssen wir zuerst einmal mit großer Anstrengung ver feldt, der für die evangelische Kirchengemeinde Alt-Barm- Raumvergabe und Fundraising. Zur Umsetzung und zur entdecken. Die Eingangstür wird durch suchen, die ferngebliebenen Gläubigen wieder zurückzu bek an der Entwicklung maßgeblich mitgearbeitet hat. Koordinierung der Aktivitäten im Haus wurde ein Koor- das Kupferrelief der ehemaligen Kirchen- holen. Das wird ebenso eine sehr große Aufgabe sein! Zum „Basch“ gehören: das Kinder- und Familienzentrum, dinationsbüro eingerichtet. tür geschmückt und vor allem der erhal- der Kulturpunkt, die Seniorentagesstätte der AWO, die tene Glockenturm erinnert mit seinem Was benötigen die Gemeinden vor Ort und was ist viel Bücherhalle, die bezirkliche Erziehungsberatungsstelle Über die Jahre hat sich das Barmbek Basch zu einem Geläut an die einstige Kirche. leicht auch verzichtbar? und Mütterberatung, die Kirchengemeinde Alt-Barmbek, lebendigen Zentrum entwickelt, das Bewohnerinnen Mehr Unterstützung von Hauptamtlichen, wenn Ehrenamt- das Akonda-Flüchtlingsprojekt der Kirchengemeinde, der und Bewohner aller Altersgruppen zum Verweilen, Das ehemalige Kirchengebäude hat sich liche Aufgaben nicht übernehmen können bzw. wollen. Stadtteilrat und das Restaurant und Café „Bascherie“. „Im Spielen, Lesen, zu Veranstaltungen oder einfach zum inzwischen zu einer beliebten Anlaufstelle Da das Ehrenamt immer mehr zu einer ausgewachsenen Miteinander von Kirche, Kultur und Sozialem wollen wir Kaffeetrinken einlädt. Dort finden Familien, Kinder, junge entwickelt, denn die Kita ist das Herzstück hauptamtlichen Aufgabe wird, wird es immer schwieriger, das Leben im Stadtteil fördern und gemeinsam unsere und alte Menschen unter einem Dach eine Vielzahl an eines Familienzentrums, das als Treffpunkt Haupt- und Ehrenämtler_innen zu gewinnen. Mit zuneh- Ziele mit den Menschen und für die Menschen vor Ort Freizeit-, Hilfs- und Beratungsangeboten. „Und auch der für viele Familien dient. Und auch die menden Aufgaben sollte auch die Verantwortung der Täti- erreichen“, beschreibt Pastor Einfeldt die Ausrichtung. finanzielle Spareffekt durch die gemeinsame Nutzung Vernetzung in den Stadtteil funktioniert: gen angepasst werden. Die Entwicklung des Barmbek Basch, das für die evange- der Räume und Infrastruktur ist nicht nur für die Kirche, Gemeinsam mit der Begegnungsstätte der lische Kirche in Hamburg heute ein Vorzeigeprojekt für auch für die meist staatlich geförderten Einrichtungen Stadt Neumünster werden Aktionen für Dirk Parchmann, 60 eine gute Vernetzung der Kirchengemeinde in den Stadt- ein Gewinn“, resümiert Pastor Einfeldt. Jung und Alt angeboten. Sprecher Gemeindeteam St. Michael Schwarzenbek Seite 12 Seite 13
VERMÖGENS- UND IMMOBILIENREFORM (VIR) LEBENDIGE KIRCHE ERFAHRUNGEN EINES BRASILIANISCHEN PFARRERS IN HAMBURG WAS MACHT FÜR MICH KIRCHE VOR ORT AUS? Soziales Engagement bestimmt auch den Einsatz der Kirche für eine Landreform, denn wegen der enormen sozialen Gegensätze besitzen viele Familien nicht genug Land, um sich davon ernähren und versorgen zu können. „Zu den Aufgaben der Geistlichen gehört es auch, die vielen ehrenamtlichen Grup- pen vor Ort zu begleiten, Katechetinnen und Katecheten fortzubilden oder auch die Liturgieauschüsse in ihrer Arbeit zu unterstützen“, beschreibt Pfarrer Reis. Die- se Aufgabe sieht er auch im Erzbistum Joana Düvel Hamburg aktuell als besonders wichtig an. Der Brasilianer ist besorgt über die Situati- Was sind Ihre Erwartungen an die VIR? on der katholischen Kirche im Erzbistum Die Jugendverbände in den Gemeinden sind stark von der Die Religion prägt das Leben von Millionen Menschen in Brasilien. Hamburg: „Es ist katastrophal: Während Vermögens- und Immobilienreform betroffen. Deshalb in Brasilien neue Kirchen gebaut werden, erwarte ich auch, dass die Jugendlichen mit ins Boot geholt Die Heimatgemeinde von Pfarrer Sergio Santos Reis, Die Religion prägt das Leben von Millionen Menschen werden sie hier in Hamburg geschlossen. werden und ihre Positionen beachtet werden. Sie haben Leiter der Portugiesischen Mission in Hamburg, ist in Brasilien. Gottesdienste werden sowohl in Kirchen Die Verkündigung hat in Brasilien einen andere Bedürfnisse als den Gemeinderaum, in den man zum das Bistum Barreiras im Bundesstaat Bahia im Nord gefeiert als auch an vielen anderen Orten, oft auch im hohen Stellenwert, deswegen müssen wir Kirchenkaffee lädt. Kinder und Jugendliche brauchen Räume, osten Brasiliens. Freien unter Bäumen. dort immer neue Räumlichkeiten schaf- die sie gestalten können und in denen sie Kirche anders fen“, sagt Pfarrer Reis. leben können. Jugend braucht Freiräume. Die Diözese ist so groß wie Österreich, das hat zur Folge, Die Feier der Gottesdienste ist nur eine der vielen Auf dass viele Pfarreien von den Geistlichen über große Ent- gaben der Geistlichen in der Heimat von Pfarrer Reis: Für die Zukunft der Kirche im Erzbistum Was erhoffen Sie sich? fernungen hinweg betreut werden müssen. „Neben der Feier der Liturgie begleiten wir die vielen un- Hamburg sei es aus seiner Erfahrung her- Wir als BDKJ hoffen, dass in jedem Ausschuss in den terschiedlichen pastoralen Gruppen vor Ort. Deshalb aus besonders wichtig, die Verantwor- Gemeinden vor Ort auch junge Menschen vertreten sind, so müssen wir sehr mobil sein, weil wir weite Entfernungen tung der Laien zu stärken und die Men- dass sie mitentscheiden und mithandeln können. Ich wün- überwinden müssen. Darüber hinaus gibt es in Brasilien schen vor Ort besonders in den Blick zu sche mir, dass der Jugend dabei auf Augenhöhe begegnet vor allem wegen der großen Armut der Menschen viele nehmen. Die Kirche müsse sich außer- wird. Die Jugendlichen sind die Zukunft der Kirche und soziale Herausforderungen“, berichtet Pfarrer Reis über dem für die Menschen in Not einsetzen wenn sie verschwinden, kommen sie nicht wieder zurück. die Arbeit in seiner Heimatdiözese. und verstärkt Arbeit in die Diakonie in- vestieren. Ein Punkt ist Pfarrer Reis mit Was wird sich in Zukunft ändern? Die Menschen leben ihren Glauben in den Gottesdiens- Blick auf die Entwicklung der katholi- Wie werden in den Gemeinden und darüber hinaus immer ten und in den vielen pastoralen Gruppen in den schen Kirche besonders wichtig: „Die mehr miteinander agieren müssen. Es wird Gebäudeverluste Gemeinden. Die katholische Kirche vor Ort engagiert Kirche muss mehr Transparenz zeigen, geben und bei knapper werdenden Ressourcen müssen wir sich beispielsweise in der Familienpastoral, in der Kinder- um zukunftsfähig zu sein“, ist er sich s icher. auch überlegen, wie wir uns Dinge teilen können. Wir müssen und Jugendpastoral und geht auch an die Ränder der mehr aufeinander achtgeben und die Bedürfnisse der unter- Gesellschaft, indem sie sich um Straßenkinder kümmert. schiedlichen Gruppen und Personen miteinander klären. Gottesdienst in der Heimatgemeinde von Pfarrer Santos Reis Joana Düvel, 32 im Nordosten Brasiliens Diözesanvorsitzende BDKJ Seite 14 Seite 15
VERMÖGENS- UND IMMOBILIENREFORM (VIR) WIE FUNKTIONIERT ABSCHIEDNEHMEN? WENN WIR UNS VON KIRCHENORTEN VERABSCHIEDEN MÜSSEN Manchmal konnten wir uns zurückziehen und trotzdem können. Wir dürfen „mit tausend Zungen“ über unsere Teil eines Ganzen sein. Wir haben eine Rolle in diesem Ge- Gefühle und Gedanken sprechen, sie miteinander teilen. füge gefunden, waren ehrenamtlich tätig und fühlten uns Jeder Aspekt verdient seine Würdigung. lebendig und wirksam. Auch in den Zeiten, in denen wir einen inneren Abstand zu der Institution spürten, die Vater, was würdest du sagen, wenn ich dir von diesen Lebenswege sich von Kirche entfernten, blieb doch immer Veränderungen berichtete? Als Architekt lockten dich die gute Gewissheit umkehren zu können, gleich e inem neue Projekte, es sollte etwas entstehen, etwas wachsen Elternhaus, das es gut mit uns meint. Wer oder wie wer- und doch hast du dich dabei auf deine Erfahrungen und den wir als Katholik_in sein, wenn es diese Kirche, das bewährten Methoden gestützt. Vielleicht hättest du uns Pfarrhaus oder diese Gemeinde nicht mehr gibt? Mut gemacht neu zu bauen, diesmal nicht mit Stein und Mörtel, sondern mit den Talenten, die die Gemeinden Eine ernstzunehmende Sorge in der Zeit des Abschieds und Christinnen und Christen zu dem wachsen ließen, ist das Vergessen. Die Würdigung der geleisteten Arbeit, was sie heute sind. das Bewahren von gelebten Werten, die Erinnerung an Vielleicht? Traditionen geben dem Christsein in den Kirchen Bedeu- tung. Die Geschichte mit ihren vielen Zeitwenden hat Annett Schwarz uns gelehrt, dass wir gut beraten sind, Erinnerungen Sie gehört zum Leitungsteam des Fachbereichs Ehe-, wachzuhalten und sie mit den Neuerungen abzuglei- Familien- und L ebensberatung im Erzbistum Hamburg In der Trauer hat alles seine Berechtigung, nichts ist falsch oder fehl am Platz. chen. Zukunft braucht auch Herkunft. VATER, WAS WÜRDEST DU SAGEN? Trauer, die wir bei dem Verlust von geliebten Menschen Ich sehe dich noch an den vielen Sonntagen im weißen kennen, bei dem Verebben von Freundschaften, der Hemd mit Ärmelschonern vor dem Reißbrett sitzen. Beeinträchtigung der Gesundheit, kommt oft im glei- Angespitzte Bleistifte verwandelten das Papier nach und chen Gewand. Der Schockzustand steht am Beginn der nach in Zeichnungen. Irgendwann wurden aus den Plä- Erkenntnis über den Verlust, anschließend brechen die nen große Gebäude, meist Kirchen, die ich, stolz an dei- unterschiedlichsten Gefühle auf. ner Hand, Baubesprechungen abwartend, bewunderte. Als Kriegskind, fern deiner Heimat, entwickeltest du In der Trauer wenden wir uns an Menschen, die den Ver- Orte, die mehreren Generationen zur Heimat wurden. lust ähnlich stark erleben, die mitfühlen können oder uns trösten. So wird es wichtig sein, die Vielfalt an Gefühlen miteinander zu teilen. Wir finden Rituale, die uns helfen WAS WÜRDEST DU HEUTE SAGEN? mit dem Unfassbaren umzugehen, es begreifbar zu Die Kirche im Erzbistum Hamburg befindet sich in einem machen. Es gibt den stillen zurückgezogenen Kummer Erneuerungsprozess. Veränderungen stehen an. Men- oder die klagende, manchmal auch anklagende und Gegen das Vergessen: Erinnerungen wachhalten und mit den schen müssen sich von ihren Kirchenorten verabschie- wütende Trauer. In diesem Zustand hat alles seine Neuerungen abgleichen den. Vielleicht muss sogar eine „deiner“ Kirchen verkauft Berechtigung, nichts ist falsch oder fehl am Platz. oder abgerissen werden? Zeitenwenden gab es in deinem Das Evangelium zum Pfingstfest übermittelt uns einen Leben wohl einige. Sie haben sich angekündigt, das tun Was schmerzt uns denn eigentlich so, da es ja „nur“ um interessanten Text. Den Christen in der damaligen Zeit die meisten Umschwünge und trotzdem nimmt die Vor den Verlust von Häusern geht, wir müssen ja keinen erschien der Heilige Geist und er sprach mit tausend ahnung nichts von den Gefühlen weg, die sie begleiten. geliebten Menschen verabschieden? Vielleicht ist es ein Zungen. Jeder wurde in seiner eigenen Sprache angespro- Veränderungen, die einen Abschied beinhalten, lösen Teil unserer Identität, welche mit den kirchlichen Bauten chen. So fühlten sich die Nachfolger Jesu verstanden. verständlicherweise große Traurigkeit aus. verbunden ist. Wir haben uns in diesen Räumen erlebt, Dieses Verstehen hat, in dieser sicher bewegten und Traurigkeit ist ein wichtiges Gefühl, Trauer ein Prozess, uns in ihnen entwickelt, Freundschaften geschlossen, Hal- unruhigen Zeit, den Menschen die Angst genommen, sie der diese Traurigkeit mit all seinen Facetten zeigt. tungen erlernt, Feste gefeiert und Gemeinschaft g enossen. haben Hoffnung geschöpft und Vertrauen entwickeln Seite 16 Seite 17
VERMÖGENS- UND IMMOBILIENREFORM (VIR) EINE ERSTREBENSWERTE ZUKUNFT KEINE ANGST VOR VERÄNDERUNG Diesen Weg kann jedoch niemand alleine gehen. Alle • Neue Kindergärten sind an ehemaligen Kirchorten Katholikinnen und Katholiken sind in ihren Pfarreien errichtet worden und beleben totgeglaubte Ortsteile aufgerufen, sich an der Zukunftsgestaltung aktiv zu wieder. beteiligen. Die Entwicklung eines pfarreilichen Immo • Wir sind mit vielen kleinen Aktionen wieder sichtbarer bilienkonzeptes wird durch ein flexibles aber verbind in der Gesellschaft und gehen vor allen Dingen zu den liches Verfahren geleitet. Darin soll zuallererst der Bedarf Menschen, die vergessen werden. für die Umsetzung der Seelsorgearbeit und für die • Wir knüpfen neue Beziehungen zu den Menschen und Bedürfnisse der Gemeinschaft und des Verkündungs schaffen Orte der Ruhe und der geistigen Einkehr im auftrages neu betrachtet werden. Die Räumlichkeiten, hektischen Alltag für alle. welche dazu benötigt werden, stellen die Grundlage für das Immobilienkonzept dar. Ob diese in Immobilien der Pfarrei bleiben werden, ob man mobiler werden möchte oder sich R äume anmietet, hängt von den Vorstellungen Welche Ideen haben Sie? Was ist nötig, um zu- und den wirtschaftlichen Möglichkeiten der Pfarrei ab. kunftsfähige Immobilien in unserem Erzbistum zu gestalten? Schreiben Sie uns Ihre Gedanken an: Zur Unterstützung in diesem Prozess werden jeder erneuerungsprozess@erzbistum-hamburg.de Pfarrei eine Prozessbegleitung sowie verschiedene Unter- lagen und Hilfsmittel zur Verfügung gestellt. Ziel ist es, Wirklicher Aufbruch gelingt oft nur unter einem gewissen Veränderungsdruck. dass alle Pfarreien innovative Immobilienkonzepte ent- wickeln, bei denen es keine Denkverbote gibt. Die Katholische Kirche in Deutschland hat schon verändern. Haben gerade wir Christinnen und Christen bessere Zeiten erlebt. Viele aktuelle Entwicklungen Angst vor Veränderung? ES LOHNT SICH MITZUMACHEN wirken bedrohlich und lassen die Vergangenheit wie Wie könnte die Zukunft aussehen? Ist es lohnenswert in einem schönen Traum erscheinen. Vor einer Zukunft, in der pfarreiliche Gremien wieder in Energie hinein zu stecken, um diese Zukunft mit zu der örtlichen Gaststätte tagen, Bibel-Gesprächskreise gestalten? Lassen Sie uns einen Blick auf die Möglich Zu all dem kommt in unserem Bistum die Vermögens- sich zum Spaziergang im Wald treffen oder eine Gruppe keiten werfen (einige der Beispiele wurden bereits in und Immobilienreform, die einigen Menschen ihre kirch- hilfsbedürftige Personen zuhause aufsucht, sollte nie- anderen Bistümern umgesetzt): liche Heimat zu nehmen scheint. Immobilien, in denen mand Angst haben. Selbst die Feier einer Messe in einer • Einige Kirchengebäude wurden zu einem multifunktio- die eigenen Kinder getauft wurden, in denen man über benachbarten christlichen Kirche kann sehr erfüllend nalen Versammlungsort umgebaut, in dem Gottes- Jahre ein- und ausgegangen ist, könnten auf einmal als sein, wenn man mit anderen neu in Kontakt kommt – „in dienste, Jugendgruppen und das Pfarrbüro ihren Platz Sekundärimmobilien entwickelt, vermietet oder verkauft Beziehung ist“. finden. werden. Ist das der Anfang vom Ende? • Vielerorts gibt es gemeinsam genutzte Gebäude mit Wenn wir im Interesse unserer Kinder eine Kirche von UND NUN? der evangelischen Kirche. Dadurch sind nicht nur neue morgen gestalten wollen, müssen wir heute damit anfan- Mit der Umsetzung der Vermögens- und Immobilienre- Kooperationsprojekte, sondern auch neue Freund- gen. Und wie so häufig gelingt wirklicher Aufbruch eben form in den Pfarreien gehen wir einen weiteren Schritt, schaften entstanden. nur unter einem gewissen Veränderungsdruck. Aber wie um unsere Kirche für die Zukunft fit zu machen. Ab • Sekundärimmobilien wurden als Seniorenwohnungen kann eine solche Zukunft aussehen? Herbst 2021 sollen in allen Pfarreien pastorale Immobili- umgebaut, im Garten spielt die Messdienergruppe Mögliche Zukunft: Kirchengebäude als multifunktionale enkonzepte erarbeitet werden. Neben der Definition von Verstecken. Vielleicht hat sich eine „Urban Garde- Versammlungsorte. NICHT NUR REDUZIEREN, Primär- und Sekundärimmobilien (siehe Seite 6) sollen ning-Team“ gebildet. SONDERN VERÄNDERN darin auch Orte beschrieben werden, an denen zukünftig • An einigen Standorten wurden Gemeindehaus und Bisherige Reformen in unserem Bistum haben bereits für auch außerhalb der eigenen Immobilien kirchliches Le- Pfarrhaus zu Flüchtlingsunterkünften oder Bäckereien Einschnitte gesorgt. Zwar wurden nur wenige Standorte ben stattfinden kann. Finanzielle Mittel, die früher in die umgebaut und beleben das Areal um die Kirche. Der geschlossen, viele wurden jedoch von der Finanzierung Erhaltung von Steinen geflossen sind, stehen plötzlich für Kirchenvorstand hält seine Sitzungen im Nebenraum abgeschnitten. Alles mit dem Ziel, möglichst wenig zu andere Dinge zur Verfügung. des Bäckereicafés ab. Seite 18 Seite 19
Erzbistum Hamburg Am Mariendom 4 ER ZBISTUM 20099 Hamburg HAMBURG www.erzbistum-hamburg.de
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