2020 Bonjour Unterfranken - Journal für deutsch-französische Partnerschaften
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Rund um den Bezirk Rund um den Bezirk Bonjour, liebe Freunde! Motsch an der Spitze des unterfränki- Im Rahmen einer Feierstun- de legten Bezirkstagspräsi- schen Partnerschaftskomitees stand, dent Erwin Dotzel und Sylvie Lenourrichel, Vizepräsidentin habe er seinen festen Glauben an Euro- des Departementrats und Nichts im Leben ist selbstverständlich. Schon gar nicht das friedliche Zusammenleben der Völker. pa bewiesen und durch seine Aktivitä- Vorsitzende des Partner- schaftskomitees auf De- Für diese Erkenntnis reicht ein kurzer Blick ins Geschichtsbuch. Wir Europäer haben also allen ten die europäische Sache vorange- partementebene, gemein- Grund, über unsere Gegenwart glücklich zu sein. Wie sehr würden uns jene jungen Männer be- bracht. Insbesondere lobte Dupont sam am 7. Juni einen Kranz neiden, die 1944 in der Normandie Krieg führen mussten! Damals begann mit der Landung der Motsch’ Fähigkeit, die Jugend für Europa auf dem Soldatenfriedhof von Ranville nieder und Alliierten die Befreiung Europas – und damit auch die Befreiung Deutschlands von der Hitler- zu begeistern. Darüber hinaus würdigte gedachten im Beisein zahl- Diktatur. Das dürfen wir nie vergessen! Dupont das soziale Engagement sowie reicher Vertreter/innen lokaler Komitees der hier seinen Einsatz für Kultur und Ökologie, begrabenen 2.562 Soldaten. Dass unser Partnerschaftskomitee im vergangenen Jahr zu den offiziellen Feierlichkeiten zum 75. das Motsch in allen seinen öffentlichen Jahrestag des so genannten D-Day ins Calvados eingeladen wurde, ist ein sichtbares Zeichen da- Ämtern bewiesen habe. für, dass Deutsche und Franzosen ihre leidvolle gemeinsame Geschichte überwunden und zu ei- Begonnen hatte der Besuch im Calvados ner tiefen Freundschaft gefunden haben. Aber auch hier gilt: nichts ist selbstverständlich. An die- mit den Gedenkfeiern zum 75. Jubiläum ser Freundschaft müssen wir immerzu weiterarbeiten. der Landung der Alliierten in der Nor- mandie. Bezirkstagspräsident Erwin Nichts ist selbstverständlich! Die Wahlen zum Europäischen Parlament im vergangenen Dotzel, der die unterfränkische Delega Jahr haben gezeigt, dass europaskeptische Parteien rasch Zulauf erhalten können. tion anführte, betonte in diesem Zusam- tens einmal in ihrem Leben in den Krieg Preis“, den die alliierten Soldaten bei der Auch wir in Deutschland sind vor diesen Verführern in keiner Weise gefeit. menhang, dass Deutsche und Franzosen ziehen“, sagte er. In den knapp 75 Jahren Landung in der Normandie für das Ideal Prof. Henri Ménudier von der Pariser Sorbonne, der im zurückliegenden April bei uns im sich in diesen vergangenen 75 Jahren seit Kriegsende herrsche Friede. Dies eines friedlichen Europas zahlen muss- Bezirk einen Vortrag hielt, sprach damals von einer „Schicksalswahl“. Er ließ keinen Zwei- nähergekommen seien: „Sie haben sich zeige, „in welch glücklicher Epoche wir ten. Dotzel fügte noch hinzu: „Lassen Sie fel daran, wie schnell die bisherigen Errungenschaften der europäischen Entwicklung in kennengelernt, sie sind Freunde gewor- leben dürfen, aber auch, wie viel auf mich noch etwas ganz deutlich sagen: Gefahr geraten können – obwohl die Europäische Union eine Erfolgsgeschichte darstelle, den!“ Dotzel erinnerte daran, dass in den dem Spiel steht!“ die Befreiung Europas war auch eine zu der es weltweit nichts Vergleichbares gebe, wie er sagte. 75 Jahren zwischen 1870 und 1945 Deut- Jean-Léonce Dupont sprach von einem Befreiung Deutschlands!“ sche und Franzosen drei grausame Krie- „Jahrestag des Friedens, des gemeinsa- Bericht: Dr. Markus Mauritz Worauf es jetzt entscheidend ankommt, ist die junge Generation. An ihr liegt es ge gegeneinander geführt hätten. „Jede men Erinnerns und der Brüderlichkeit“. Bilder: Departement des Calvados, Wolfgang O. Hugo letztlich, in welcher Welt wir morgen leben werden. Diese Ausgabe von Bonjour damalige Generation musste wenigs- Er erinnerte aber auch an den „hohen Redaktionelle Änderungen: Partnerschaftsreferat Unterfranken zeigt einmal mehr zahlreiche Beispiele dafür, wie sich junge Menschen für unsere Partnerschaft und für ein offenes, liberales Europa engagieren. Das lässt uns zuversichtlich in die Zukunft blicken. Fahrt von Beschäftigen der Bezirksverwaltung ins Departement Calvados Etwa 20 Beschäftigte des „Interessen- heitsaufgebot in Caen zu entgehen, plan- lage, das 1896 an die Abteilung Calvados kreis Calvados Unterfranken“, abgekürzt ten die Gastgeber eine Tagesfahrt in das überging und seither vom Departement Werner Elsässer, Vorsitzender des Partnerschaftskomitees „ICU“ starteten im Juni 2019 zu einer Gebiet der normannischen Schweiz. In unterhalten wird. Fahrt in das Calvados. Es ist bereits gute Clécy angekommen, ging es zu einer Am folgenden Freitag organisierten die Sitte, dass in zweijährigem Rhythmus ein Rundwanderung im Naturpark „Rochers Gastgeber einen Besuch im neuen Be- Besuch der Freunde des „Calvados Euro- des parcs“, die über einen steilen Anstieg triebs- und Wartungszentrum der Stra- 75. Gedenktag der Alliiertenlandung: pe“ erfolgt. Calvados Europe sind Mitar- auf Bergeshöhe führte, um dann entlang ßenbahn von Caen. Dort gab es umfang- „Deutsche und Franzosen verbindet gemeinsames Schicksal“ beiter des Departement des Calvados, des beschaulichen Flusses Orne zu en- reiche Informationen zur Einführung der das Pendant zur hiesigen Gemeinschaft. den. Das Tagesprogramm führte im wei- neuen Bahn und es konnten die neu ge- Der Bustransfer nach Caen erfolgte zu- teren Verlauf in das einst im Besitz der lieferten 23 Straßenbahnzüge besichtigt Eine außergewöhnliche Ehre wurde jetzt gemeinsames Schicksal verbunden sei- eter Motsch bezeichnete er als einen P sammen mit dem Partnerschaftskomitee Familie Pontécoulant stehende, gleichna- werden. Zur Mittagszeit wurde dem offi- dem früheren Vorsitzenden des unter- en: „Wir brauchen Europa, weil wir uns Menschen, der durch und durch Europä- des Bezirks Unterfranken. mige Schloss mit weitläufiger Außenan- ziellen Empfang des Partnerschaftskomi- fränkischen Partnerschaftskomitees, Dr. alle als europäische Bürger fühlen!“ er sei. In den vielen Jahren, die Peter Um dem Trubel des D-Day an den Lan- tees im Schloss Bénouville beigewohnt. Peter Motsch, zuteil. Am Rande eines dungsstränden und dem hohem Sicher- Nach einer Stärkung in einem typisch Besuchs des Partnerschaftskomitees in französischen Bistro ging es weiter zu ei- der französischen Partnerregion über- ner Führung in die normannische Bren- reichte ihm Jean-Léonce Dupont, der nerei „Drouin“, in der aromatischer Cidre, Präsident des Departement des Calva- Pommeau und Calvados teils jahrzehnte- dos, die Departement-Ehrenmedaille. lang in Eichenfässern heranreift. Eine „Das Departement des Calvados und die Verkostung der Destillate durfte nicht Menschen, die hier leben, danken Ihnen fehlen. Den Tag ließ die Gruppe bei einem für Ihren Einsatz für die Verständigung Strahlende Gesich- Abendessen in einem Restaurant im See- zwischen den Mitbürgern in unseren Re- ter (von links): bad Trouville-sur-Mer, zu dem Calvados Jean-Léonce Du- gionen“, betonte Dupont bei der kleinen pont, der Präsident Europe einlud, ausklingen. Feierstunde auf Schloss Bénouville un- des Departement Am Samstagmorgen wurden die ICU Teil- weit von Caen. Das Partnerschafts des Calvados, nehmer verabschiedet und man freut Dr. Peter Motsch, komitee ist eine Kommission des Be- der frühere jetzt schon auf den Gegenbesuch durch zirkstags von Unterfranken, in der enga- Vorsitzende des Calvados Europe in Würzburg im Juni unterfränkischen gierte Verfechter der deutsch-französi- Partnerschafts 2020. schen Freundschaft vertreten sind. komitees, und Bezirkstags Bericht: Jürgen Mohr In seiner Laudatio unterstrich Dupont, präsident Erwin Bild: Ulrike Memmel dass Deutsche und Franzosen durch ein Dotzel. Die Teilnehmer des Interessenkreis Calvados Unterfranken zusammen mit ihren Gastgebern von Calvados Europe. Redaktionelle Änderungen: Partnerschaftsreferat 2 3
Rund um den Bezirk Rund um den Bezirk Bezirk verleiht Partner- schaftspreis an Zielgruppe Die Preisträger Sport, Soziales, Kultur und Erster Preis Medien Sieger des diesjährigen Partnerschaftspreises ist die Blaskapelle Aidhausen. Die Beziehungen zwischen den Musikern aus Aidhausen und dem Orchester „La Lyre“ von St. Paul 3 Châteaux bestehen offiziell seit 1988. Den äußeren Rah- Den in diesem Jahr mit insgesamt 4.000 men hierfür bildet die Partnerschaft zwischen dem Landkreis Hassberge und Euro dotierten „Partnerschaftspreis für dem District Tricastin. Die Jury war insbesondere von der Kontinuität der Bezie- besondere Verdienste um die deutsch- hung beeindruckt, denn seit mehr als dreißig Jahren findet ein regelmäßiger, französische Partnerschaft auf Bezirks- musikalischer Austausch zwischen den beiden Orchestern statt. Dazu gehört und Gemeindeebene“ hat Bezirkstags- alle zwei Jahre eine Orchesterfahrt, die immer mindestens vier Tage dauert. präsident Erwin Dotzel am Dienstag, den Hieran sind jedes Mal circa vierzig bis sechzig Personen beteiligt – inklusive der 15. Oktober 2019 an die Blaskapelle Aid- Gastfamilien, denn die Organisatoren legen großen Wert darauf, die Musiker hausen sowie an die Kolpingfamilie Wie- stets privat unterzubringen. Dies macht den Begegnungscharakter des Projekts sentheid verliehen. Die beiden Preisträ- aus und ließ in den letzten Jahren tiefe Freundschaften und sogar deutsch- ger aus der Zielgruppe „Sport, Soziales, französische Ehen entstehen. Weil stets auch junge Bläserinnen und Bläser ein- Kultur und Medien“ überzeugten die Jury gebunden werden, ist die Zukunft der Beziehung zusätzlich gesichert. Der be- nicht zuletzt aufgrund ihrer Nachhaltig- sondere Charakter dieser Partnerschaft liegt aber sicherlich auch darin, dass die keit und ihres herausragenden Engage- Blaskapelle und das Orchester durch die universelle Sprache der Musik ein Band ments. zwischen Deutschland und Frankreich knüpfen. Damit leisten sie über die In seiner Ansprache hatte der Bezirks- deutsch-französische Freundschaft hinaus auch einen wichtigen Beitrag für tagspräsident betont, die Europäische den europäischen Zusammenhalt. Union und die kommunale Familie seien wie zwei Seiten einer Medaille. Beide Zweiter Preis Mainfranken- brauchten einander, und beide gehörten zusammen. „Denn die Begegnungen der Die Kontakte der Kolpingfamilie Wiesentheid mit der Stadt Rouillac gehen auf die seit 1972 existierende Partnerschaft zwischen den beiden Städten zurück. Messe 2019 Menschen finden an der Basis statt. Nicht Das 25-jährige Jubiläum der Unterzeichnung des Elysée-Vertrags hatte die Kol- Impressionen in Brüssel und nicht in Straßburg, wo pingfamilie 1988 zum Anlass genommen, einen Staffellauf in die Partnerstadt weitreichende Entscheidungen fallen, zu organisieren. Seitdem hat sich das Projekt permanent weiterentwickelt und sondern vor Ort, in den Kommunen“, be- bisher insgesamt fünf rein sportliche Begegnungen dieser Art hervorgebracht, tonte Dotzel. Der Bezirk Unterfranken bei denen die Jury vor allem der hohe Organisations- und Planungsaufwand Bilder: Bezirk Unterfranken fördere daher die Partnerschaft zwischen mit mehrmonatigen Trainingsphasen beeindruckte. Auch wenn die letzten bei- unterfränkischen und französischen den Treffen zwischen Rouillac und der Kolpingsfamilie nicht mehr nur aus- Kommunen nach Kräften. schließlich im Zeichen des Sports standen, so gibt sich die Kolpingsfamilie auch Den Partnerschaftspreis lobt der Bezirk weiterhin die größte Mühe den Faktor Sport bei den Treffen nicht außer Acht zu Unterfranken seit 2002 aus, um die be- lassen und den Spaß an der Bewegung auch an jüngere Teilnehmer weiterzu- sonderen Verdienste um die deutsch- geben. französische Partnerschaft auf Bezirks- und Gemeindeebene zu würdigen. Bericht und Bild: Florian Hiller Redaktionelle Änderungen: Partnerschaftsreferat Stolz präsentieren die Siegerinnen und Sieger des diesjährigen Partnerschaftspreises ihre Urkunden. Das Foto zeigt Gewinner und Gratulanten gemeinsam mit Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel und Alice Heller vom Partnerschaftsreferat. 4 5
Rund um den Bezirk rund um den bezirk Europawahlen 2019: Professor Ménudier spricht über Frankreich, Deutschland und die EU Tag der Partnergemeinden 2019 Europa steht vor einer Schicksalswahl. bei einem kurzen historischen Exkurs ell von den östlichen EU-Mitgliedern, die Am 10. Mai 2019 lud das Partnerschafts- ten Beispielen aus der Praxis der partner- Ebenfalls inspirierend war der Beitrag Daran ließ Prof. Dr. Henri Ménudier, Do- deutlich. In den 75 Jahren zwischen 1870 weder für die Brüsseler Finanzhilfen referat zum jährlichen „Tag der Partner- schaftlichen Arbeit. Gleich mehrere Ver- von Jürgen Kroth aus Kleinwallstadt. In zent für Politologie an der Pariser Uni- und 1945 hätten Franzosen und Deut- dankbar seien, noch bei der Aufnahme gemeinden“. Aus gegebenem Anlass, treter/innen aus unterfrän kischen Ge- der Gemeinde hat sich in den vergange- versität Sorbonne, bei seinem Vortrag sche drei Kriege gegeneinander geführt. von Flüchtlingen die nötige Solidarität nämlich der im Mai 2018 in Kraft getre- meinden stellten ihre Projekte vor. nen Jahren die Tradition des Boule-Tur- am 1. April 2019 im Sitzungssaal der Be- „Jede junge Generation musste damals zeigten. Ménudier sah in seinem Vortrag tenen Europäischen Datenschutzgrund- Den Anfang machten Karl Rügamer aus niers nach französischem Vorbild fest zirksverwaltung keinen Zweifel. wenigstens einmal in ihrem Leben in zudem gewaltigen Druck von außen auf verordnung (kurz DSGVO), war der erste Leinach und Viola Theis aus Margets- etabliert und lockt in der Zwischenzeit Den Beginn der derzeitigen Krise datier- den Krieg ziehen!“ In den zurückliegen- Europa einwirken: Russland führe Krieg Teil der Veranstaltung dem Datenschutz höchheim mit „Les Sept“ – einer Partner- ein Publikum aus ganz Unterfranken an. te Ménudier auf das Jahr 2005 zurück, den knapp 75 Jahren aber herrsche Frie- in Georgien und der Ukraine, China ver- gewidmet. Denn es sind nicht nur die schaftskooperation der sieben unterfrän- Neben dem Boule-Spiel kommen auch als zunächst in Frankreich und dann in de. Als Gründe für diese Entspannung suche die EU zu spalten, die Probleme in großen Behörden, die sich mit der Um- kischen Gemeinden Erlabrunn, Leinach, die französischen Gaumenfreuden nicht den Niederlanden die Wähler eine ge- nannte Ménudier den Willen der Men- Nahost seien ungeklärt, und nun sei setzung der Verordnung befassen müs- Margetshöchheim, Thüngersheim, Veits- zu kurz. meinsame europäische Verfassung ab- schen auf beiden Seiten des Rheins zur ein Bürgerkrieg in Algerien in denkbare sen, sondern eben auch alle lokalen Ver- höchheim, Zell am Main und Zellingen. Zuletzt lud der Vortrag von Wolfgang O. lehnten. Der 2007 vereinbarte Vertrag Versöhnung, die Begeisterung der Ju- Nähe gerückt – mit dann unvermeid bände. So erklärte Thomas Liebetruth, Ein wahres Erfolgskonzept, denn durch Hugo, Mitglied des Partnerschaftskomi- von Lissabon habe diese Niederlage nur gend für diese Annäherung, die geostra- baren Flüchtlingsströmen. LL.M., Datenschutzbeauftragter des den Zusammenschluss profitieren alle tees, zum Träumen ein. Er stellte die drei unzulänglich wettgemacht. Zudem sei tegischen Überlegungen im beginnen- Mit Blick auf die deutsch-französische Kommunalunternehmens des Landkrei- Seiten: Wertvolle Erfahrungen werden Europa-Städte Straßburg, Luxemburg nach der Lehman-Pleite im September den Kalten Krieg, zu denen nicht zuletzt Partnerschaft sprach Ménudier von ei- ses Würzburg, anschaulich und ver- ausgetauscht, neue Begeisterte für die und Brüssel als Ausflugsziele für Komi- 2008 die Welt in eine beispiellose Wirt- die Gründung der NATO im Jahre 1949 nem Glücksfall, dass mit Emmanuel ständlich, was genau unter der neuen Partnerschaft gewonnen und gemeinsa- teefahrten vor. Als erfahrener Organisa- schaftskrise geraten, unter der insbe- gehörte, sowie die Initiativen einiger Macron ein europafreundlicher Präsi- Datenschutzverordnung zu verstehen me frankophone Veranstaltungen und tor von Schülerreisen, gab er Anregun- sondere die südeuropäischen EU-Mit- Staatsmänner, wie zum Beispiel Robert dent im Élysée-Palast residiere. Ménu- ist und wie sie von Komitees, Freundes- Fahrten nach Frankeich organisiert. gen und Tipps zu möglichen Programm- glieder litten. Und schließlich stimmten Schuman oder Konrad Adenauer, die zu- dier erinnerte in diesem Zusammen- kreisen und Vereinen, die im Rahmen Ein weiteres Paradebeispiel für die ge- punkten und steckte das Publikum die britischen Wähler bei einer Volksbe- nächst zur Gründung der Montanunion hang an die Rede, die Macron unter dem einer Kommunalpartnerschaft tätig lungene partnerschaftliche Arbeit stell- durch seine Fotos und Reiseberichte mit fragung im Juni 2016 für einen Austritt und schließlich zur Entwicklung hin zur Titel „Initiative für Europa“ im Septem- sind, berücksichtigt werden sollte. Die te Hildegard Rosner aus der Gemeinde seiner Begeisterung förmlich an. des Vereinigten Königreichs aus der EU. Europäischen Union führten. Die Er- ber 2017 in der Pariser Sorbonne gehal- zugegebenermaßen recht komplexe Johannesberg vor: Hier wird nämlich je- So endete der 31. Tag der Partnergemein- Jedoch: „Die anderen 27 Staaten stehen folgsbilanz dieser europäischen Union ten habe, und an den eindringlichen Thematik führte unter den Teilnehmer/ des Jahr zum 21. Juni zur „Fête de la mu- den mit neu gewonnenem Fachwissen nach wie vor eng zusammen“, so der listete Ménudier anhand einiger Bei- Appell „für einen Neubeginn in Europa“, innen zu einer angeregten Diskussion, sique“ geladen, einer Veranstaltung, bei zum Datenschutz, wertvollem Aus- Wissenschaftler, der als ein überzeugter spiele auf: Abbau der Zölle, gemeinsame mit dem sich Macron wenige Wochen denn die lokalen Partnerschaftskomi- der Amateur- und Berufsmusiker/innen tausch und viel Inspiration für zukünfti- Anhänger der europäischen Union gilt. Außengrenzen, gemeinsame Währung. zuvor zeitgleich in sämtlichen führen- tees und -vereine werden fast aus- im öffentlichen Raum honorarfrei auf- ge partnerschaftliche Projekte. Nichtsdestotrotz gewinnen nach Ein- Dass die Zahl der Mitglieder im europäi- den europäischen Tageszeitungen an schließlich von Ehrenamtlichen betreut. treten. Selbstverständlich treten immer schätzung Ménudiers überall jene Kräf- schen Club von den ursprünglich sechs alle Europäer wandte. „Aber Macron er- Im Anschluss an den ersten Themenblock auch französischsingende Bands und Bericht: Annika Lehmann Bild: Cassandre Tiphaine te Zulauf, die der Auffassung sind, Na Gründerstaaten auf schließlich 28 ge- hält aus Berlin keine Antwort“, stellte folgte ein lebhafter Diskurs mit den bes- Künstler/innen auf. tionalstaaten könnten Probleme besser stiegen ist, wertete der Politikwissen- Ménudier enttäuscht fest. lösen als supranationale Organisatio- schaftler als deutlichen Beleg für die nen. Was mit Blick auf diese Populisten Attraktivität der EU. Enttäuscht zeigte Bericht und Bild: Dr. Markus Mauritz auf dem Spiel steht, machte Ménudier sich der Politik-Experte allerdings spezi- Redaktionelle Änderungen: Partnerschaftsreferat Prof. Henri Ménudier (rechts) sprach auf Einladung des Partnerschaftsreferats beim Bezirk Unterfranken. Das Bild zeigt ihn zusammen mit (von links) Bezirksrat und Vorsitzenden des Partnerschaftskomitees Werner Elsässer sowie Cassandre Tiphaine, Alice Heller und Annica Lamm – alle drei vom Partnerschaftsreferat. Werner Elsässer, Vorsitzender des Partnerschaftskomitees des Bezirks Unterfranken, begrüßt die insgesamt 28 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 15 unterfränkischen Gemein- den zum „Tag der Partnergemeinden“ im großen Sitzungsaal des Verwaltungsgebäudes. 6 7
Rund um den Bezirk Rund um den Bezirk Ausflug der Partnergemeinden nach Bad Kissingen im Oktober 2019 Journée de l’Europe des collégiens am 21. Mai im Calvados Das Partnerschaftsreferat des Bezirks tete das Partnerschaftskomitee von Bad die Lauffreudigen an Skulpturen des in- Wie schon seit vielen Jahren fand auch Stefanie Frische, eine Pädagogin, die wusst anderen zur Seite zu stellen und Unterfranken lud am 13. Oktober bei bes- Kissingen bereits auf die hungrigen Aus- ternationalen Bildhauersymposiums, im Mai 2019 wieder ein Europatag der vom Partnerschaftsreferat des Bezirks eine Kleinigkeit zu tun: eine Reflexion tem spätsommerlichem Wetter zum flügler, die bei strahlendem Sonnen- das 2008 in Bad Kissingen stattfand, an Collège-Schüler im Kongresszentrum Unterfranken für diese Aktion entsandt des eigenen Verhaltens und Sensibilisie- „Ausflug der Partnergemeinden“, einem schein sodann ihre mitgebrachte Brot- der Russischen Kirche sowie an einigen der Stadt Caen statt. Diese vom Referat wurde, hielt einen dieser Workshops rung für die Tatsache, dass jeder Opfer Treffen der in den deutsch-französischen zeit verzehrten. Nach der Stärkung be- anderen historischen Gebäuden vorbei. „Actions éducatives, Citoyenneté Euro- zum Thema „Zivilcourage“. Mit prakti- der Diskriminierung sein kann. Weitere Städtepartnerschaften engagierten Per- stand für Interessierte die Möglichkeit, Den Abschluss des kultur- und lehrrei- pe“ organisierte Veranstaltung ist ein schen Übungen machte sie den Jugend- Ziele dieses Workshops waren, die Reali- sonen, ein. das Museum Obere Saline, wie das Bis- chen Tages bildete das gemütliche Bei- Angebot für Collège-Schulen des Depar- lichen bewusst, dass sie nicht nur für täten und die Mechanismen in der Ge- Der diesjährige Gastgeber war das Part- marck-Museum auch genannt wird, zu sammensein im Weinhaus Förg. Bei Kaf- tement Calvados aber auch für einige ihre Taten verantwortlich sind, sondern sellschaft aufzuzeichnen und die Ju- nerschaftskomitee von Bad Kissingen, besichtigen und sich dabei in die Zeit fee und Kuchen konnten sich die Teilneh- europäische Schulen des Europa-Netzes auch für Dinge, die sie zulassen, wie z. B. gendlichen zu ermutigen, ihren Alltag zu das unter der Organisation von Frau Re- von Reichskanzler Bismarcks Besuchen mer/innen noch einmal ausgiebig über der Club Europe, an einem Austauschtag Einschüchterung, Belästigung anderer, reflektieren und ihre Meinung und Wün- nate Horch ein wunderbar vielseitiges in Bad Kissingen zurück versetzen zu las- ihre Erfahrungen in der Partnerschafts- rund um die Europaprojekte teilzuneh- Gleichgültigkeit. Es reiche oft, so Stefa- sche mutig zu formulieren. und interessantes Programm auf die sen. Die von Herrn Horch geführte Wan- arbeit austauschen. men. Diese Projekte werden im Rahmen nie Frische, sich einfach nur selbstbe- Bericht: Marie-Pascale Fuchs Bild: Departement des Calvados Beine gestellt hatte. derung zurück entlang der Saale führte Bericht: Annica Lamm, Bild: Michael Rosner des Programms Speak 14, eines Schul- 27 Vertreter/innen aus insgesamt sieben austausches in Europa oder in einem unterfränkischen Kommunen haben da- Club Europe durchgeführt. Speak 14: Seit dem Jahr 2000 stellt das Departement des Calvados im Rahmen bei gemeinsam die Sehenswürdigkeiten Im Mittelpunkt standen dieses Jahr ak- des Programms Speak 14 den Collège-Schulen im Calvados englisch-, deutsch-, der Stadt Bad Kissingen erkundet: Zu- tuelle Themen, die auch im Rahmen der spanisch- und italienischsprachige Sprachassistent/innen zur Verfügung. nächst bei einer geführten Tour durch Europawahlen diskutiert wurden, wie Diese vermitteln ihre Muttersprache wie auch die Kultur ihres Heimatlandes die Kuranlagen und den Regentenbau, zum Beispiel Umweltschutz, Aufnahme und helfen den Schüler/innen spontan in einer Fremdsprache zu kommuni bei der unter anderem auch erklärt wur- von Flüchtlingen, Armutsbekämpfung zieren. Dieses Programm stellt somit eine sehr gute Ergänzung zum klassi- de, wie der ungarische Fürst von Rakoczy, und andere. Die Teilnehmer/innen konn- schen Unterricht dar. Siehe auch: https://www.bezirk-unterfranken.de/unsere- der niemals in der Kurstadt verweilte, ten für Begriffe wie Bürgerengagement, leistungen/partnerschaft/jugend/20028.Speak-14.html zum Namensgeber einer der Heilquellen Wahlrecht und das Bekunden einer wurde. Das „Dampferle“ brachte die Teil- eigenen Meinung sensibilisiert werden, Club Europe: Mit der Etablierung von Club Europe möchte das Departement nehmer/innen auf der fränkischen Saale indem ihnen ermöglicht wurde, ihre des Calvados die Schulen der Region dazu ermutigen, die europäische Freunde der deutsch-französischen Partnerschaften daraufhin vom Rosengarten zur Saline. bei der Brotzeit im Garten des Bismarck-Museums. Erwartungen zu formulieren im Hinblick Dimension in ihrer Einrichtung spür- und sichtbar zu machen. Es handelt sich Im Garten des Bismarck-Museums war- auf Fragen wie „Welches Europa will ich“ hierbei um Workshops bzw. Arbeitsgemeinschaften, in denen Schüler/innen und „Warum sollte ich wählen?“ Die gemeinsam mit ihren Lehrkräften an einem Projekt zum Thema Europa – auch Schüler/innen konnten an Workshops fächerübergreifend – zusammenarbeiten. rund um diese Themen teilnehmen. Osteuropäische Partnerschaften standen im Fokus des diesjährigen Treffens Am 22. Oktober 2019 trafen sich die Part- mit der Region Transkarpatien in der Uk- partnerschaften wie auch die Planun- Zu Gast auf dem Internationalen Abend der Universität Würzburg – nerschaftsbeauftragten der Bayerischen raine unterhält. gen für 2020, wobei beim Rück- und Aus- ein Multikulti-Sommerfest Bezirke erstmals in Bayreuth. Gastgeber Thema waren die in diesem Jahr gelau- blick ein besonderer Schwerpunkt auf war somit der Bezirk Oberfranken, der fenen Aktionen und Projekte der Bayeri- Osteuropa lag. So unterhält der Bezirk seit 2001 eine offizielle Partnerschaft schen Bezirke im Rahmen ihrer Regional- Schwaben seit 1997 eine Partnerschaft Bereits zum 10. Mal lud die Universität Austauschmöglichkeiten mit Frankreich. Abend war in jeder Hinsicht eine wirk- mit der Bukowina (Rumänien/Ukraine) Würzburg am 25. Juni in Zusammenar- Neben Besuchern aus den unterfränki- lich gelungene Veranstaltung in einer und der Bezirk Mittelfranken unterzeich- beit mit der Fachhochschule Würzburg- schen Gemeinden und einigen französi- wunderbaren Atmosphäre und Gesell- nete 2000 eine Vereinbarung mit der Schweinfurt zu der multikulturellen Ver- schen Gästen wurde unser Stand vor al- schaft. Woiwodschaft Pommern (Polen). Eine anstaltung in den botanischen Garten lem von Studierenden besucht, die sich Bericht: Annika Lehmann Bild: Partnerschaftsreferat kleine Stadtführung und ein Besuch des am Dallenberg ein. für das ERASMUS-Programm in Frank- als Weltkulturerbe eingestuften Mark- Für all jene, die sich für einen Aufenthalt reich, speziell an der Universität Caen, gräflichen Oberhauses rundeten den Er- im Ausland interessieren, war der Inter- bewerben wollen. Unsere europäische fahrungsaustausch ab. nationale Abend ein Volltreffer. Denn wo Freiwillige Cassandre Tiphaine und ihre Bericht: Alice Heller sonst gäbe es diese Informationen aus Nachfolgerin Charlotte Ballouard haben Bild: Christian Porsch erster Hand: Studierende, die bereits im wertvolle Tipps zum Studentenleben Ausland waren oder die selbst aus dem und zu Caen weitergegeben und konn- Ausland kommen und in Würzburg stu- ten viele Studierende für einen Aus- dieren, gaben ihre ganz persönlichen Er- tausch begeistern. Ihr Wissen über www.bezirk-mittelfranken.de fahrungen und Eindrücke weiter. So Frankreich und die Normandie konnten konnten die Besucher an diesem Abend unsere Besucher bei einem Quiz unter www.bezirk-niederbayern.de über 120 verschiedene Stände mit Infor- Beweis stellen. mationen zum Auslandsstudium und Neben den Infoständen wurde ein ab- www.bezirk-oberfranken.de -aufenthalt in europäischen und außer- wechslungsreiches Rahmenprogramm europäischen Ländern ansteuern. geboten: So traten internationale Musi- www.bezirk-schwaben.de Auch das Partnerschaftsreferat war mit ker/innen, Theater- und Tanzgruppen einem Stand an dem Abend vertreten auf, die Besucher konnten an Workshops und informierte über die deutsch-fran- teilnehmen und zum Höhepunkt des Annika Lehmann, Charlotte Ballouard und Cassandre Von links nach rechts: Charlotte Ballouard, Freiwillige im Europäischen Solidaritätskorps beim Bezirk Unterfranken, Dr. Katharina Haberkorn, Bezirk Schwaben, Alice Heller, Tiphaine (von links) informierten interessierte Studie- Bezirk Unterfranken, Christian Porsch, Bezirk Oberfranken, Sylvie Feja, Bezirk Mittelfranken, Silke Burdack, Bezirk Unterfranken, Marion Müller, Bezirk Mittelfranken, Chantal Sell, zösische Zusammenarbeit sowie über Abends fand ein eindrucksvolles Feuer- rende und frankophile Gäste auf dem Internationalen Bezirk Schwaben verschiedene Mobilitätsprogramme und spektakel statt. Der Internationale Abend über die Arbeit des Partnerschaftsreferats. 8 9
Rund um den Bezirk jugend In Würzburg leben – Würzburg lieben Ende August 2018 hat mich meine Fami- es mir bereitet, in Schulen zu gehen, reich. Mein Freiwilligendienst hat mich lie nach Würzburg gefahren. In meiner Kurse vorzubereiten und verschiedene auch bei der Wahl meines weiterführen- „Wahlheimat“ war alles neu für mich: Veranstaltungen mit zu organisieren. den Studiums, einem Master der ange- der Arbeitsplatz, die Wohnung, die Men- In meinem Privatleben habe ich auch wandten Fremdsprachen mit Fokus auf schen, die mich umgaben und natürlich viel gelernt und in meinem Wohnheim, Europa, bestärkt. die Stadt. Aber ich habe gleich gewusst, bei den Seminaren für Freiwillige und Bericht und Bild: Cassandre Tiphaine dass ich ein schönes Jahr in Würzburg durch den Erasmusverein von Würzburg erleben würde!! Schnell habe ich mich viele Leute kennengelernt. an das deutsche Leben, meinen Arbeits- Als ich für den Europäischen Solidari- platz und mein neues Privatleben ge- tätskorps nach Deutschland kam, wuss- „Das Europa von morgen bauen: deutsch-französische Städtepartnerschaften wöhnt. te ich nicht, was mich erwarten wird. Im und der Aachener Vertrag“ Auf der Arbeit im Partnerschaftsreferat Sommer 2018 habe ich meinen Bachelor des Bezirks Unterfranken waren meine in Frankreich abgeschlossen und wollte Aufgaben sehr unterschiedlich und ich gerne in ein anderes Land ziehen und Unter diesem Titel führte das Deutsch- habe während des letzten Jahres sehr Erfahrungen sammeln. Nach meinem Französische Jugendwerk seinen 8. Städ- viel gelernt. Zu meinen Hauptaufgaben Jahr als Freiwillige in Würzburg habe ich tepartnerschaftskongress vom 11. bis gehörte es, das Sprachprogramm „Salut viel erlebt, sodass ich viel selbstbewuss- 13. Oktober 2019 in Baunatal bei Kassel tout le monde“ zu organisieren und mei- ter geworden bin. Auch mein Deutsch durch. Rund 100 Vertreter/innen von ne Muttersprache in Schulen vorzustel- niveau ist schon nach einigen Wochen Kommunalpartnerschaften aus ganz len, als Übersetzerin bei einem Musik viel besser geworden. Durch mein Frei- Deutschland und Frankreich, darunter seminar zu vermitteln und Französisch- willigenjahr ist mir die Bedeutung Euro- auch viele junge Menschen, und An- unterricht für meine Kolleginnen und pas und der europäischen Einigung so- sprechpartner/innen wichtiger Instituti- Kollegen in der Bezirksverwaltung zu wie meine Verantwortung als europä Cassandre Tiphaine und ihre Freundin auf dem „Kiliani“. onen im binationalen Bereich, konnten geben. Am Anfang meines Freiwilligen- ische Bürgerin noch einmal mehr ins am Freitagnachmittag nach der Eröff- jahres war ich mir nicht sicher, ob mir Bewusstsein gerückt. Das Gefühl „euro- nung der Tagung durch Tobias Bütow, alle Aufgaben gelingen würden, aber päischer“ geworden zu sein, nehme ich den Generalsekretär des DFJWs, und schnell habe ich gemerkt, wie viel Freude aus dieser Erfahrung mit nach Frank- Grußworten der Gastgeber, Impulsvor- trägen von Professor Dr. Frank Baasner, Leiter des Deutsch-Französischen Insti- tuts Ludwigsburg, und von Historikerin Wo ist nur die Zeit geblieben... Corinne Defrance vom CNRS, Université Paris 1 Panthéon-Sorbonne, lauschen und diskutieren. Interkulturelle Warming- Ich weiß noch ganz genau wie ich mei- machen. Jetzt ist es an der Zeit, Abschied nem Studium beginnen. Aber da es ein Ups und der abendliche Empfang durch Von links nach rechts: Marc Andreu Sabater, Bürgermeister von Vire, Silke Engler, Bürgermeisterin von Baunatal, nen ersten Bericht für das „Bonjour Un- zu nehmen und ein neues Kapitel aufzu- deutsch-französischer Studiengang ist, die Stadt Baunatal gaben die Möglich- Marc Weinmeister, hessischer Staatssekretär für Europaangelegenheiten, und Tobias Bütow, Generalsekretär des terfranken“ kurz nach meiner Ankunft in werde ich schon bald wieder nach Frank- Deutsch-Französischen Jugendwerks schlagen. Fürs Erste werde ich nach keit zum spielerischen und vertieften Frankreich schrieb. Tja und jetzt ist mein Deutschland zurückkehren und mit mei- reich zurückkehren und ein neues De- Kennenlernen. Freiwilligenjahr schon zu Ende und es partement erkunden. Der Samstag und der Sonntag standen Dialog“, „Diversität und Partizipation: Bedeutung der Städtepartnerschaften verging wie im Fluge! Ich hatte das Ge- Bericht: Jacqueline Schinkowski ganz im Zeichen des Erfahrungsaustau- Erste Mobilitätserfahrungen im Rah- und des zivilgesellschaftlichen Engage- fühl, dass nach jedem verstrichenen Bild: Katharina Volk sches mit Workshops zu den Themen men von Städtepartnerschaften“, „Be- ments zugunsten Europas gibt es fortan Monat, der darauffolgende noch einmal „Medien, soziale Netzwerke und Städte- rufliche Erfahrungen im Rahmen von in Paris beim DFJW die Einheit „Regio- viel schneller verging. partnerschaften – Intergenerationeller Städtepartnerschaften“, „Schulpartner- nen, Europa und Nachbarschaft“. Eben- Während meiner Arbeit im Calvados schaften“, „Trila- so wird die ebenfalls im Aachener Ver- habe ich so viel erlebt, dass ich gar nicht terale Projekte“ trag angesprochene Einrichtung eines weiß, wo ich anfangen soll. Meine und „Projekte gemeinsamen Bürgerfonds zur Förde- Hauptaufgabe bestand darin, in die zum Erlernen rung gemeinsamer Projekte zivilgesell verschiedenen Schulen der Region zu der Partnerspra- schaftlicher Akteure, zum Beispiel fahren und den Kindern spielerisch die che“. Außerdem Bürgerinitiativen und Städtepartner- deutsche Kultur und Europa näher zu informierte das schaften, umgesetzt. Dessen Ansprech- bringen. Dank meiner Arbeit lernte ich DFJW über seine partner sollen dann in Berlin beheima- viele neue Menschen kennen und be- neuesten Ar- tet sein. kam Einblicke in die verschiedensten b e i t s s c h w e r- Ein gelungener Mix aus Informationen, Strukturen. Ich durfte hinter die Kulissen punkte, Angebo- Impulsvorträgen, Workshops und prak des Theaters schauen, an internationa- te und Publikati- tischen Übungen sorgten dafür, dass len Zeremonien des D-Days teilnehmen onen. Als direkte die Teilnehmer/innen wieder ein bisschen und ich fand mich sogar in Radio und Folge des Aache- besser vernetzt und mit neuem Schwung Fernsehen wieder. Aber nicht nur die ner Vertrags und für ihre Partnerschaftsarbeit am Sonn- Arbeit war ein einziges Abenteuer. In der dort hinter- tagmittag auseinandergingen. meiner Freizeit entdeckte ich entweder legten Würdi- Bericht: Alice Heller alleine, mit Freunden oder mit Erasmus gung der großen Bilder: Tamara Mohl vom Fotostudio Orendt ausflügen die Region und konnte mir so Die Teilnehmenden in Aktion ein umfassendes Bild der Normandie Hatte eine tolle Zeit in Caen – Jacqueline vor dem Rathaus der Stadt. 10 11
Jugend Jugend Ein Jahr unter Franken BandCamp 2019 – ein unvergessliches Wochenende Ich heiße Charlotte, ich bin 18 Jahre alt leginnen sind super. Meine Mitbewoh- Jedes Jahr an Ostern wird von MainPop, rem beim Tremplin Phénix Normandie, Das BandCamp 2019 wird mir mit all und komme aus Caen in Frankreich. Ich ner sind für mich wie eine neue Familie der Popularmusikförderung des Bezirks einem musikalischen Wettbewerb für den tollen Musiker/innen und anderen mache einen einjährigen Freiwilligen- und ich habe bereits viele neue Leute Unterfranken, das BandCamp in der Studenten. Dort hatte La Faim du Tigre Beteiligten, der wunderbaren Atmos dienst im Rahmen des Europäischen So- kennengelernt. Ich finde, dass die Stadt Bayerischen Musikakademie in Ham- 2018 den ersten Platz gemacht. Das Wo- phäre in der Musikakademie, der Musik lidaritätskorps im Partnerschaftsreferat sehr schön und angenehm ist und ich melburg organisiert. Auch in 2019 unter- chenende in der Musikakademie be- und dem bunten Abschlusskonzert noch des Bezirks Unterfranken. glaube, dass dieses Jahr in Würzburg ein stützten wieder namhafte Dozenten die schrieben die Musiker wie folgt: „Das lange in Erinnerung bleiben. Es stellte Seit langer Zeit hat die deutsche Sprache schönes Jahr mit vielen bereichernden jugendlichen Musiker/innen ab 16 Jah- BandCamp war für uns eine unglaubliche während meines Freiwilligenjahres auf mein besonderes Interesse. Im Gymnasi- Erfahrungen sein wird. ren. Das ganze Wochenende über wurde Zeit sowohl auf persönlicher als auch auf jeden Fall ein absolutes Highlight dar. um war ich nämlich in einer ABIBAC- Bericht und Bild: Charlotte Ballouard in verschiedenen Workshops und Kursen musikalischer Ebene. Die Stimmung war Bericht und Bild: Cassandre Tiphaine Klasse. Das bedeutet, dass ich sowohl gejammt, gesungen und gute Musik ge- toll und wurde mit jedem Tag besser, das das Baccalauréat (das französische Abi- macht. Wohlwollen und der Austausch zwischen Sie rockten den Saal – die Band La Faim du Tigre tur) als auch das deutsche Abitur ge- Erneut nahm auch eine französische den Musikern und Dozenten haben uns bei ihrem Auftritt am Abschlussabend des Band- macht habe. Ich habe auch am Aus- Musikgruppe aus dem Calvados an dem berührt.“ Camps 2019. tauschprogramm Brigitte Sauzay teilge- Die Freiwilligenprojekte in Unterfranken werden mit Musikworkshop teil. Dieses Mal war es Als Freiwillige im Partnerschaftsreferat Unterstützung der Europäischen Union durch das Pro- nommen und war drei Monate in Dres- gramm ERASMUS+ finanziert. Der Inhalt der Projekte die RockPop-Band La Faim du Tigre (der des Bezirks Unterfranken hatte ich das den bei einer deutschen Austauschschü- gibt nicht notwendigerweise den Standpunkt der Euro- Fühlt sich in Würzburg schon wie zu Hause – Hunger des Tigers), bestehend aus Ar Glück, am diesjährigen BandCamp als päischen Union oder der Nationalagentur JUGEND für Charlotte auf dem Dach ihres Studentenwohnheims lerin. Während dieser Zeit habe ich auch Europa wieder und sie übernehmen dafür keine Haftung. mit Blick auf die Festung. naud (Gesang, Gitarre), David (Zweit- Übersetzerin für die Franzosen teilneh- ein Praktikum in einem Kindergarten stimme, Gitarre), Pierre (Bass, Drittstim- men zu dürfen. Darüber hinaus lernte gemacht. me) und Valentin (Schlagzeug), die zum ich in den Workshops auch einiges über Nach meinem Abitur wollte ich, bevor Interesse an einem Freiwilligendienst in einem anderen Departement BandCamp angereist kam. Die Gruppe Musik. Eigentlich war das ganze Wo- ich ein Studium beginne, eine Pause ma- oder in einem anderen europäischen Land? existiert in dieser Formation seit mehr chenende eine tolle und bereichernde chen, um neue Erfahrungen zu sammeln als zwei Jahren und hatte im Calvados Erfahrung nicht nur auf musikalischer, Entsendung ins Ausland im Rahmen des Europäischen Solidaritätskorps und zu überlegen, was ich später ma- schon zahlreiche Auftritte unter ande- sondern auch auf menschlicher Ebene. über das Büro „grenzenlos“ der Jugendbildungsstätte Unterfranken: chen möchte. Deswegen habe ich mich Kontakt: Frau Vorackova, Tel.: 0931-730 410 30 für einen Freiwilligendienst in Deutsch- E-Mail: paedagogik@jubi-unterfranken.de land beworben. Von diesem Jahr erhoffe ich mir, dass ich viele neue Leute ken- Internetseite: http://www.jubi-unterfranken.de Labö – ein Musikseminar im Calvados auf Profi-Niveau nenlernen und neue bereichernde Dinge Mobilitätsberatung beim Europabüro INVIA, Aschaffenburg: erleben werde. Kontakt: Frau Heike Gutwerk und Ich bin Anfang September 2019 in Würz- Frau Maresa Gieles, Tel.: 06021-24556 In der Nacht vom 8. Dezember 2019 fuh- ten für Medienmanagement und ein boten wurde, war absolut auf Profi-Ni- burg angekommen und fühle mich hier E-Mail: europa@invia-aschaffenburg.de ren wir mit einem gemieteten Bus nach halber Stage-Tag mit zwei Musikdozen- veau: Die Aufnahmen im Tonstudio, die nun schon wie zu Hause. Ich mag, was Internetseite: http://www.invia-aschaffenburg.de/europabüro.html Caen. Am nächsten Tag um 10 Uhr mor- ten. Unser einziger Kritikpunkt am Pro- Videokonferenz, das Coaching und auch ich auf meiner Arbeit mache. Meine Kol- gens begrüßte uns Michael vom Cargö gramm ist, dass wir am Dienstag gleich der Auftritt am letzten Abend, angefan- – einer renommierten Einrichtung zur den Tag mit den Aufnahmen und erst gen bei der Ton- bis hin zur Lichttechnik. Förderung der jungen Musikszene im am Donnerstag das Coaching mit den All dies hat unsere Erwartungen absolut Calvados – mit einem Frühstück. Un- Musikdozenten hatten. Wir hätten es übertroffen und uns unbeschreiblich Ein Jahr wie Gott in Frankreich leben! glaublich nett wurden wir auch vom praktischer gefunden wäre dies anders- viel mitgegeben für unsere musikalische Rest seines Teams empfangen, sodass herum gewesen, denn zum Zeitpunkt Zukunft. Es hat uns mal wieder gezeigt, wir allen gegenüber eine sofortige Sym- des Coachings war es zu spät, Verbesse- wie sehr die Arbeit an der Musik Spaß Katharina auf den Spuren der Geschichte – Im Mai habe ich die Zusage für die Stelle men und von meiner Tutorin begrüßt. pathie empfanden. Nachdem wir alles in rungsvorschläge in unser Konzept einzu- macht, bereichert und erfüllt. Solche an den Landungsstränden der Normandie im Departement des Calvados in Caen Nach dem Strandausflug am Sonntag, den vollausgestatteten, gut bestückten bauen und am Dienstag noch zu früh Erlebnisse sind Erinnerungen, die wir bis bekommen. Voller Vorfreude habe ich all begann am Montag die Arbeit. Obwohl Proberaum eingeräumt hatten, check- für die Aufnahmen, da wir noch er- in die Ewigkeit behalten werden. meinen Freunden und Verwandten von mir die Informationen nur so um die Oh- ten wir in das Hotel ein, wo uns drei schöpft vom Vortag und noch nicht ganz Bericht: Private Pepp der guten Nachricht erzählt. Mit ganz ren geflogen sind, fühlte ich mich sofort gemütliche Doppelzimmer erwarteten. eingespielt waren. Trotzdem, alles, was Bild: Departement des Calvados viel Unterstützung und positiven Rück- wohl in meiner Einsatzstelle und freute Allgemein war es ein toller erster Ein- uns während des Musikworkshops ge- Redaktionelle Änderungen: Partnerschaftsreferat meldungen habe ich die Vorbereitungen mich auf meine bevorstehenden Aufga- druck, der auch den Rest der Woche über für meinen deutsch-französischen Frei- ben im Calvados. Von der Organisation anhielt. Wir bekamen alles, was wir be- willigendienst Kultur begonnen. Schon der Animationen in Collèges, über die nötigten und haben uns super aufgeho- der Schnupperbesuch im Juni hat mir Teilnahme an diversen Festivals, wie ben gefühlt. meine kleinen Zweifel genommen und dem „Prix Bayeux“, bis hin zum Dolmet- Da wir wenig feste Programmpunkte mir das Gefühl von Sicherheit und Wohl- schen im Mediencamp in den Herbstfe- hatten, konnten wir uns Proben- und befinden in Caen gegeben. rien. Ich bin gespannt auf das Jahr hier in Pausenzeiten frei einteilen und somit Am ersten September ging es auch Caen und kann es kaum erwarten allen unseren kreativen Flow so effektiv wie schon los. Zuerst auf ein einwöchiges in der Heimat zu erzählen, welche Aben- möglich nutzen. Dies führte dazu, dass Vorbereitungsseminar nach Mannheim, teuer ich ein Jahr in einem fremden Land wir in vier Tagen gleich drei neue Lieder bei dem ich schon viele neue Freund- erlebt habe. geschrieben haben, obwohl wir zuvor schaften schließen konnte. So richtig los nur wenige Male gemeinsam musiziert ging es dann aber erst mit der Zugfahrt Bericht: Katharina Volk hatten. Feste Programmpunkte waren Bild: Jacqueline Schinkowski am siebten September nach Frankreich. ein halbtägiger Studiotag, während Denn jetzt hieß es: Auf nach Frankreich! dem wir zwei Lieder aufnehmen konn- Das Abenteuer beginnt! Freundlich wur- ten, Gesangsunterricht für die Sängerin, de ich am Bahnhof in Empfang genom- eine Videokonferenz mit einem Exper- Die unterfränkische Musikgruppe Private Pepp in Aktion auf der Bühne des Cargö. 12 13
Jugend jugend Erstes binationales Mediencamp #createtogether in Asnelles – ein voller Erfolg! Projekt Chapeau! – Colleville meets Aschaffenburg, 4.0 Vom 27. Oktober bis 2. November 2019 Kriegsgräber und vielen Gesprächen trotz vieler Unterschiede – nicht nur Zum vierten Mal trafen sich Jugendliche haben sich 34 junge Teilnehmerinnen sollten die jungen Menschen zu Zeitzeu- beim Essen – darauf einlässt. Im April der internationalen Jugendarbeit aus und Teilnehmer mit ihren Betreuerin- gen werden. Zeitzeugen dafür, dass sich 2020 steht der Gegenbesuch in Würz- Aschaffenburg mit einer Gruppe aus nen und Betreuern in Asnelles/Frank- solche Ereignisse und solche politischen burg an, für den sich schon eine Stunde Colleville-Montgomery/Hermanville- reich zum ersten deutsch-französischen Ideen nie wieder wiederholen dürfen. nach Rückkehr des Busses die erste Teil- sur-Mer aus der Normandie. Mediencamp #createtogether getrof- Das Miteinander, das gemeinsame Ler- nehmerin angemeldet hat. Wir freuen Vom 13. Juli bis 20. Juli 2019 begegnete fen. Die direkte Begegnung der Jugendli- nen, Feiern und Austauschen war der le- uns darauf. man sich an einem Drittort in der Region chen stand dabei im Mittelpunkt und bendige Beweis, dass die europäische Bericht und Bild: Lambert Zumbrägel Baguer-Morvan (Bretagne) in einem wurde durch Sprachanimation und ein Idee funktionieren kann, wenn man sich Redaktionelle Änderungen: Partnerschaftsreferat wunderschönen Haus in Dol-de-Breta Freizeitprogramm gefördert. Medien- gne. produktionen mit mobilen Geräten wie 16 junge Menschen wurden unter Lei- Tablets oder Smartphones wurden in tung von Pablo Manguin und Jean-Ma- täglich wechselnden Kleingruppen und rie Chapedelaine sowie Katharina Sorg Themenvorgaben erstellt und Trailerfil- (Diakonie) und Andre Weinrich (JUKUZ me, Stop-Motion, Fotostorys, Musikpro- Aschaffenburg) begleitet. Verstärkt wur- duktionen sowie Fotobearbeitung sehr de die Truppe von den europäischen Frei- Die beiden Organisatoren des Austausches, Andre Weinrich und Jean-Marie Chapedelaine, genießen mit einem Teil kreativ angegangen. willigen Gülsah Filik aus der Türkei und der Jugendlichen das französische Savoir-vivre in einem Straßencafé. Hohe Attraktivität hatte das Meer selber, Dominika Kocsisovà aus der Slowakei. lag die Unterkunft doch direkt am Es gab wieder ein umfangreiches Rah- städte Saint-Malo und Dinard mit Stadt- Der Jugendaustausch wird 2020 fortge- Strand. Die jederzeit sichtbaren Reste menprogramm, welches nur durch die rallye und Escape Room, Kulturpro- setzt, Treffpunkt ist die deutsche Ost des Mulberry Harbours erinnerten aber sehr gute finanzielle Unterstützung des gramm in Dinan, gemeinschaftliche seeinsel Fehmarn in Schleswig-Holstein daran, dass wir direkt am Gold Beach, ei- Deutsch-Französischen Jugendwerks Koch-, Grill- und Sportaktionen sowie als vom 8. August bis zum 15. August. nem der Landungsstrände der Alliierten (über den BJR) möglich war: Highlight ein Tagesausflug mit der Fähre im zweiten Weltkrieg weilten. In der Erlebnispädagogisches Klettern im zu den Îles Chausey, einer kleinen Insel- Bericht: Andre Weinrich, Bild: Gülsah Filik Auseinandersetzung mit den histori- Teilnehmer und Teilnehmerinnen des ersten binationalen Mediencamps 2019 in Asnelles. Hochseilgarten, Besuche der Küsten- gruppe im Ärmelkanal. schen Ereignissen, dem Besuch der Das Dag Hammarskjöld-Gymnasium Würzburg machte zum dritten Mal einen Austausch Ferienspiele des Deutsch-Französischen Clubs Miltenberg: zum neuen Vokabular auch noch eine mit dem Collège Notre-Dame in Thury-Harcourt Ihr könnt kein Französisch? Stimmt nicht! sportliche Herausforderung. Ruhiger ging es beim Geschichtenerzählen zu. Gaëlle Maillard hatte einen Textausschnitt aus Für die Gäste aus Frankreich ist die Wo- ...banane, orange, bonbon, baguette, ana- Unter diesem Motto standen die Ferien- dem Kleinen Prinzen von Antoine de che in Würzburg im Oktober 2019 viel zu nas, tomate, croissant, carotte, mayonnai- spiele des Deutsch-Französischen Clubs Saint-Exupéry gewählt, den sie den Kin- schnell vergangen. Fürs erste Kennenler- se, champignon, girafe, crocodile, élé- Miltenberg. Insgesamt nahmen 37 Kinder dern vorlas, die kein Problem damit hat- nen gab es für die Schüler aus Thury- phant... na, geht doch, oder? Wollt Ihr an der Veranstaltung im August 2019 teil ten, die neuen Wörter „prince, renard, Harcourt bei Caen deutsch-französische wissen, wie ein französischer Hahn kräht und hatten an den verschiedenen Spiel- rose, secret et cœur“ zu erkennen. Bei der Fähnchen, Malstifte, Papier und Hörn- und eine französische Ente quakt? Eine stationen eine Menge Spaß. Die Vorstel- Geschichte „Maman“ von Mario Ramos chen. Bei der Begrüßung der jungen kleine französische Geschichte lesen und lung klappte hervorragend mit „Je suchte der kleine François verzweifelt Franzosen im Evangelischen Gymnasi- einen Filmclip sehen, Euer Wissen über m’appelle ..., et toi?“ Cassandre Tiphaine, nach seiner Mama und fand allerlei Tiere um am Frauenlandplatz durch den neu- unser Nachbarland Frankreich testen, hö- die Freiwillige des Bezirks Unterfranken, in den verschiedenen Zimmern des Hau- en Schulleiter Dr. Günter Beck-Mathieu ren, welche Feste in Frankreich gefeiert informierte über französische Feste und ses. Die Zahlen bis zehn prägten sich da- gab es viele fragende Gesichter. Dann werden und gemeinsam Crêpes backen? Gebräuche im Jahreslauf. Schon mal von bei ganz von selbst ein. Amüsant auch wurde gemeinsam gemalt und Erwar- einem Aprilfisch ge- der Vergleich der Tierlaute auf Franzö- tungen wurden notiert. Beim gemeinsa- hört? Solch einen sisch und Deutsch, denn der französische men Kegeln am Nachmittag fielen Figu- kleinen Papierfisch Hahn kräht „cocorico“ und nicht „kikeriki“, ren und erste Sprachbarrieren. hängen Kinder in die Ente macht „coing-coing“ und nicht Nach einer Woche gemeinsamen Schul- Frankreich am 1. April „quakquak“. Während der Veranstaltung Malstifte, Papier und Hörnchen gab es, als die 18 Schüler/innen aus Thury-Harcourt bei Caen im Evangelischen besuchs und Besichtigungen mit ihren Gymnasium am Frauenlandplatz von Schulleiter Dr. Günter Beck-Mathieu begrüßt wurden. vorzugsweise ihren verwöhnten uns die fleißigen Helferin- deutschen Partnern und den Lehrern Ju- Lehrern heimlich auf nen der Gruppe Kunterbun(d)t mit lian Paupy und Elodie Sauvé klappte die den Rücken. Bei Me- Crêpes, französischer Nutella und Oran Verständigung schon viel besser, wie mory und Domino gina. Ein herzliches Dankeschön an alle auch die Gasteltern bemerkten. Beim näherkommt, auch das erfuhren die ihnen gemeinsam das französische wurden erste franzö- Helferinnen und ein großes Merci dem Stadtrundgang und beim Besuch der Re- Schüler. Und in einem Punkt war man Schulwesen und die Normandie zu ent- sische Wörter ge- Partnerschaftsreferat des Bezirks Unter- sidenz, beim Unterrichtsbesuch, beim sich einig: Die Woche in Franken ging decken. Und: Der Bezirk Unterfranken lernt. Das Twister- franken, das unsere Veranstaltung fi Sport und bei den Ausflügen nach Ro- viel zu schnell vorbei. fördert den Austausch der Schülergrup- spiel bot zusätzlich nanziell im Rahmen des 300 €-Förder thenburg und Nürnberg entdeckte man Bleibt als Perspektive, der zweite Teil des pe im Rahmen der Regionalpartner- programms unterstützt hat. gemeinsam. Ebenso wie im Dokumenta- Austausches: Im Mai 2020 fahren die schaft zwischen Unterfranken und dem tionszentrum Reichsparteitagsgelände Würzburger Schüler zum Gegenbesuch Calvados. Bericht: Brigitte Hartung-Bretz, Ganz in den Farben Frank- Deutsch-Französischer Club Miltenberg e.V. in Nürnberg und in der „Straße der Men- in die Normandie und werden am Col- reichs: Die Luftballons bei den Ferienspielen in Milten- Bild: Dr. Max Josef Bretz schenrechte“. Dass man sich beim Sin- lège Notre-Dame in Thury-Harcourt von Bericht und Bild: Wolfgang O. Hugo berg Redaktionelle Änderungen: Partnerschaftsreferat gen deutscher und französischer Lieder den neuen Freunden erwartet, um mit Redaktionelle Änderungen: Partnerschaftsreferat 14 15
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