MAILING. 26 GRUNER GRUPPE - Gruner AG

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MAILING. 26 GRUNER GRUPPE - Gruner AG
GRUNER GRUPPE

MAILING.
26
MAILING. 26 GRUNER GRUPPE - Gruner AG
MAILING. 26
INHALT
NEST – MODULARE TESTPLATTFORM 
Entwicklung nachhaltiger Gebäudetechnologien
Interview mit Prof. Dr. Arno Schlüter, ETH Zürich
                                                                    4
                                                                              10
«THE CIRCLE AT ZURICH AIRPORT»                                     6
Grossprojekt setzt neue Massstäbe

LABOR- UND BÜROGEBÄUDE ACTELION                                    8
Design und Forschung elegant kombiniert

MEHR PLATZ BEI PLANZER                                            10
Erweiterungsbau verdoppelt Kapazität

AUF INTERNATIONALEM PARKETT ZU HAUSE                              12
Mit Erfahrung und kulturellem Fingerspitzengefühl

ABWASSERPUMPANLAGE NORD-JEDDAH                                    13
76 m tiefe Schlitzwände mit höchster Präzision erstellt

MEHR POWER DURCH MEHR SPEICHER 
Doppeltes Speichervolumen durch geringe
Staumauererhöhung
                                                                   14
                                                                               19
NACHHALTIGKEIT BEI GRUNER                                         16
Interview mit Pierre Güntert, Teamleiter Nachhaltiges Bauen

SCHWEIZWEIT ERSTES HYBRIDKRAFTWERK                                18
Angebot und Nachfrage intelligent gesteuert

WOHNÜBERBAUUNG STÖCKACKER SÜD                                     19
Innovative Gebäudetechnik für 2000-Watt-Areal

SOLAR DECATHLON EUROPE 2014                                       20
Erfolgreiche Nachwuchsförderung

HÖCHSTER TURM DER SCHWEIZ                                         21

                                                                         30
Interdisziplinarität am Grossprojekt Roche-Turm

SKYLINE PARKING                                                   24
Vertikales Parken in 60 Sekunden

RATHAUS TROGEN                                                    26
Historisches Gebäude optimiert und modernisiert

BIEL WESTAST                                                      28
Bauen in innerstädtischer Umgebung

UNTERFÜHRUNG BUSTRASSEE SUMPF                                     29
Drei Bauweisen für eine Baugrube

PROJEKT DER SUPERLATIVE                                           30
Brandschutzmandat Toni-Areal

NEUAUFTRÄGE                                                       33
Querschnitt durch aktuelles Portfolio

STANDPUNKT                                                        34
Schweizer Ingenieurkultur gefährdet?

IMPRESSUM
MAILING. der Gruner Gruppe, Ausgabe 26/2014, erscheint einmal jährlich
Adresse Gruner AG, Gellertstrasse 55, CH-4020 Basel Autoren Mitar-
beitende der Gruner Gruppe Redaktion Sabine Rempert, Marketing,
Kommunikation, Gruner AG Gestaltung Brenneisen Theiss Communi-
cations, Basel Fotos Friedel Ammann, Basel, Ralph Bensberg, Zürich,
Lilli Kehl, Basel, Manfred Richter, Reinach
MAILING. 26 GRUNER GRUPPE - Gruner AG
EDITORIAL

            LIEBE LESERIN
            LIEBER LESER

            Als Planungsgruppe tragen wir wesentlich zur Gestaltung
            der unbebauten und bebauten Umwelt von morgen bei.
            In enger Zusammenarbeit mit Bauherren, Architekten und
            Fachplanern entwickeln wir nachhaltige Lösungen für Bau-
            vorhaben. Dabei hält uns der kon­tinuierliche Wissenstrans-
            fer mit Bildungs- und Forschungsinstitutionen am Puls der
            Entwicklung. So zum Beispiel im Rahmen des Projektes
            NEST (Next Evolution in Sustainable Building Technologies).

            Das modular aufgebaute Gebäude erlaubt, neue Konzepte
            und Technologien effizient und unter realen Bedingungen
            zu prüfen. In der Zusammenarbeit mit der ETH Zürich bringen
            wir unser profundes Praxis- und Simulationswissen in die
            Planung des Moduls HiLo ein, das den extremen Leichtbau
            zum Thema hat. Wie wichtig die Kombination von Praxis-
            wissen und angewandter Forschung ist, zeigt das Interview
            mit Professor Dr. Arno Schlüter (Institut für Technologie in
            der Architektur, ETH).

            Dass wir für jede Anforderung eine nachhaltige Lösung finden,
            beweisen die ausgewählten Bauprojekte auf den folgenden
            Seiten. Zu unserem Portfolio zählen Projekte aller Dimen­
            sionen. Und jedes davon gehen wir mit Engagement und
            Freude an.

            In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine abwechslungs­
            reiche Lektüre.

            Flavio Casanova
            CEO Gruner Gruppe                                 Gruner aus Sicht des CEO

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MAILING. 26 GRUNER GRUPPE - Gruner AG
AN DER
ZUKUNFT BAUEN
Ein Grossteil des schweizerischen Energiebedarfs wird durch                                     Plug-and-Play
                                                                                                NEST besteht aus einem zentralen «Rück-
Gebäude verursacht und Jahr für Jahr werden zehn Tonnen
                                                                                                grat» für die tragenden Strukturen und für
Baumaterialien pro Person verbaut. Innovationen sind                                            die Versorgung mit Wasser, Strom und an-
gefragt. Das Projekt NEST ermöglicht, solche praxisnah und                                      deren Medien des Demonstrationsgebäudes.
kosteneffizient zu testen.                                                                      An diese Struktur lassen sich rund 50 aus-
                                                                                                tauschbare Wohn- und Arbeitsmodule in einer
                                                                                                Art Baukastensystem «andocken», wo­durch
Die Entwicklung innovativer Konzepte ist in     hochschulen, in- und ausländische Universi-     NEST sich stetig wechselnden Anforderun-
der Baubranche besonders schwierig. Einer­      täten sowie führende Branchenplayer. Auch       gen anpassen kann und verschiedene Bau­
seits sind sie mit hohen Investitionskosten     die Gruner Gruppe bringt ihr langjähriges       innovationen langfristig getestet werden kön-
verbunden, die über lange Zeiträume amorti­     Praxiswissen mit ein.                           nen.
siert werden müssen. Andererseits besteht
eine hohe Regeldichte.                          Innovationen von morgen heute erleben           Innovationsthemen
                                                Als «Zukunftslabor zum Leben und Arbeiten»      Die experimentellen Wohn- und Arbeitsbe-
Um die Innovationsentwicklung zu fördern,       bietet NEST die Möglichkeit, zukunftsträch-     reiche sind thematisch ausgerichtet, um ge-
braucht es Möglichkeiten, neue Konzepte         tige Bau- und Gebäudetechnologien unter         zielte Entwicklungsschwerpunkte zu setzen
und Technologien in einem praxisnahen Um-       realen Bedingungen bauen, bewohnen, nut-        und Ideenwettbewerbe zu lancieren:
feld zu prüfen. Genau hier knüpft das Projekt   zen und wissenschaftlich begleiten zu lassen.   – Leichtbauweise – Flexibilität und
NEST (Next Evolution in Sustainable Building    NEST wird als Wohnhaus, Büro- und Konfe-          Ressourcenschonung
Technologies) an. Es handelt sich dabei um      renzgebäude genutzt. Neuartige Materialien      – Modulares Bauen – kompakt für urbane
eine modulare Forschungs- und Technologie­      und Komponenten sowie innovative Systeme          Verdichtung
transferplattform, welche die Empa* und ihr     können so unter Alltagsbedingungen auf Herz     – Glasarchitektur – Glas als Zukunftsbaustoff
Schwesterinstitut, die Eawag**, mit Unter-      und Nieren getestet und weiterentwickelt        – Natürliches Bauen – nachhaltige
stützung der ETH Zürich und der öffentlichen    werden.                                           Lebensqualität
Hand realisieren. Beteiligt sind ebenso Fach­                                                   – Digitales Wohnen – intelligente Technik
                                                                                                – Büro der Zukunft – für kreatives und
                                                                                                  vernetztes Arbeiten
                                                                                                – Solares Fitness/Wellness – Erholung
                                                                                                  ohne Energieverbrauch

                                                                                                                                                © Empa/Gramazio & Kohler

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MAILING. 26 GRUNER GRUPPE - Gruner AG
Engagement der Gruner Gruppe
Eines der konstruktiv ambitioniertesten Pro-
jekte entsteht auf der obersten Plattform: das
HiLo-Modul der ETH Zürich, welches sich
dem extremen Leichtbau widmet. Federfüh­
rend sind Arno Schlüter und Philippe Block
vom Institut für Technologie in der Architek-
tur (ITA). Das zweistöckige «Penthouse der
Zukunft» ist als Plus-Energie-Modul ausge-
legt, die bautechnischen Lösungen für Dach
und Böden werden völlig neu konzipiert.

Die Gruner Gruppe bringt ihr profundes Praxis-
und Simulationswissen in das Modul ein und
arbeitet bei der gebäudetechnischen Planung
eng mit den Forschenden zusammen. Getreu
ihrer Unternehmensvision: Innovativ für die
Welt von morgen.

Interview mit Prof. Dr. Arno Schlüter (ETH ITA) und Manuel Frey (Gruner AG)
                                                                                                                tionellen Holzschalungen kaum Material
                                                                                                                benötigt, da alle Elemente wiederverwendet
                                                                                                                werden können. Die adaptive Solarfassade
                                                                                                                mit Dünnschicht-PV-Zellen ist auf einem
                                                                                                                Drahtnetz aufgebracht, jedes einzelne Modul
                                                                                                                wiegt nur wenige hundert Gramm.

                                                                                                                Wieso ist gerade Ihr ETH-Bereich
                                                                                                                prädestiniert?
                                                                                                                Schlüter: Am Institut für Technologie in der
                                                                                                                Architektur (ITA) kommen alle relevanten
Manuel Frey (links) und Prof. Dr. Arno Schlüter im Gespräch.                                                    Kenntnisse und Fähigkeiten für hoch inno-
                                                                                                                vative Bauprojekte zusammen. In diesem
                                                                                                                Projekt arbeiten die Professuren von Philippe
Wie kam es zu der Idee einer engen                      Wohnmodul sein, in dem man leben und                    Block und mir zusammen, um integrierte,
Zusammenarbeit zwischen Forschung                       sich wohlfühlen kann.                                   synergetische Lösungen zu entwickeln,
und Partnern aus der Praxis?                                                                                    beispielsweise für unser Deckensystem.
Schlüter: Der Impuls kam von uns an der                 Frey: Durch die intensive Zusammenarbeit
ETH. Wir haben bereits in vorherigen Pro-               können bereits in frühen Planungsphasen                 Herr Frey, Ihre Abteilung unterstützt das
jekten zwischen Forschung und Anwendung                 Weichen für die effiziente und effektive                Projekt bei der Gebäudetechnik­planung
zusammengearbeitet. Mit dem HiLo-                       Umsetzung hoch innovativer System- und                  und mit Simulationen. Wie profitiert
Modul haben wir die einzigartige Chance,                Anlagenkomponenten gestellt werden. Da-                 Gruner von der Mitwirkung in diesem
Ergebnisse aus der Forschung in einem                   durch wird ermöglicht, Forschungsideen                  Zukunftsprojekt?
realen Gebäude umzusetzen. Hierfür brau-                rasch in der Praxis umzusetzen und in der               Frey: Die Mitarbeit an Pilot- und Forschungs-
chen wir Praxispartner, die unsere Ideen                Realität zu testen.                                     projekten ausserhalb üblicher Denkschemata
verstehen und helfen können, sie optimal                                                                        stärkt unsere Innovationskraft und Wett­
umzusetzen.                                             Was sind die Highlights Ihres Moduls?                   bewerbsfähigkeit. Sie ermöglicht unseren
                                                        Schlüter: Der Fokus bei HiLo liegt auf extre­           Mitarbeitenden, am Puls von Entwicklungen
Was ist einzigartig an der Zusammenar-                  mem Leichtbau: Die Deckenschale wiegt                   in der Baubranche zu bleiben. Gruner unter-
beit im Projekt HiLo?                                   wesentlich weniger als ein konventionelles              stützt gerne junge Architekten und Inge­
Schlüter: Hervorzuheben ist die enge Ver-               Dach und braucht so weniger Beton und                   nieure an den Schweizer Hochschulen und
zahnung zwischen unserer angewandten                    Stahl, die beide in der Herstellung viel Ener-          setzt damit den Firmengrundsatz «Innovativ
Forschung und dem Praxiswissen der Planer.              gie benötigen und Emissionen verursachen.               für die Welt von morgen» aktiv um. Für
So erhalten wir schnelles Feedback zu                   Die Decke wird mit einem Kabelnetz und                  Gruner bietet die Zusammenarbeit mit Hoch­
Umsetzung und Detaillierung unserer Ideen.              eingelegten Textilien geschalt, ein neues               schulen bei Innovationsprojekten eine
HiLo muss am Ende ein funktionierendes                  Verfahren, welches im Vergleich zu konven-              inspirierende Erweiterung des Blickwinkels.

                                                                             * Empa: Eidgenössische technische Materialprüfungsanstalt
                                                                            ** Eawag: Eidgenössische Anstalt für Wasserversorgung, Abwasserreinigung und Gewässerschutz

nest.empa.ch                                                                                                    GRUNER MAILING. 26                                       5
MAILING. 26 GRUNER GRUPPE - Gruner AG
Stephan Rutner
        Dipl. Architekt FH
        Senior Projektleiter
        Gruner AG, Basel

                                              «THE CIRCLE»
       SETZT NEUE MASSSTÄBE

                                                                                                                                      © Flughafen Zürich AG
                                                                                                             KENNZAHLEN

Grosses braucht die Besten. Deshalb haben sich die ausge­                                          Eigentümer/Entwickler
wiesensten Fachleute zu einem Team zusammengeschlossen,                                            Flughafen Zürich AG
um gemeinsam das Jahrhundertprojekt in der Schweiz,                                                Co-Investor
«The Circle at Zurich Airport», zu stemmen. Zusammen mit                                           Swiss Life AG
S+B Baumanagement AG gründete Gruner die Planungsfirma                                             Architekt
under construction ag.                                                                             Riken Yamamoto + Field Shop
                                                                                                   Eröffnung
Das Projektteam S+B Baumanagement AG                sind, ver­antwortlich. Das umfasst Fachleute   Geplant 2018
und Gruner AG wurde von der Flughafen Zü-           aus den Bereichen Architektur/Generalpla-      Grundfläche
rich AG mit der Generalplanung des Gross­           nung, Haus­technik, Bauingenieurwe­sen, Bau­   40 000 m2
projekts «The Circle» beauftragt. Die zwei          physik sowie Si­cherheit und Brandschutz.
                                                                                                   Nutzfläche (vermietbar)
erfahrenen Unternehmen konnten die Bau-
herrschaft in einem mehrstufigen Auswahl-           Der Teufel steckt im Detail                    180 000 m       2

verfahren von ihrer Leistungsfähigkeit über-        Die Bauphase wird mehr als fünf Jahre dau-     Themenmodule
zeugen.                                             ern und von allen beteiligten Fachleuten und   37 000 m   2
                                                    Spezialisten ihr ganzes Know-how und En-
Geballte Kompetenz                                  gagement fordern. Per Ende September 2014      Hotel- und Veranstaltungsbereich
In der neu gegründeten under construction ag        wurde das Bauprojekt der Bauherrschaft zur     46 000 m      2

wird ein Team hoch qualifizierter Fachleute         Ausführung übergeben.                          Headquarters und Büros
von S+B Baumanagement AG und Gruner AG
das Projekt planen. Dabei zeichnet Gruner für       Aufgrund der Komplexität der Architektur und
                                                                                                   76 000 m     2

die gesamte Palette von Bauspezialisten, wel-       der damit verbundenen hohen Anforderungen      Parking
che für ein Projekt in dieser Grösse notwendig      an Design, Ästhetik und Technik wurde in       18 000 m2

6                             GRUNER MAILING. 26
MAILING. 26 GRUNER GRUPPE - Gruner AG
Im März 2012 wurde die Baubewilli-
                                                                                                 gung für das grösste Hochbauprojekt
                                                                                                 der Schweiz erteilt: «The Circle» beim
                                                                                                 Flughafen Zürich. Im Jahr 2015 folgt
                                                                                                 der Spatenstich und ab 2018 soll diese
                                                                                                 aussergewöhnliche Kleinstadt mit den
                                                                                                 Synergien einer Grossstadt eröffnet
                                                                                                 werden.

einem für Bauprojekte eher unüblichen, sehr
hohen Detaillierungsgrad geplant. So wurden
beispielsweise weit über einhundert Details
bereits im Massstab 1:10 bzw. 1:5 erarbeitet
und koordiniert.

Nach Abgabe des Bauprojektes gilt es, für die
komplexe Fassade (Closed Cavity = zwei-
schalig, technisch belüfteter Fassadenaufbau)
bis Ende 2014 die Ausschreibung zu erstel-
len. Das Team, bestehend aus Architekten,
Fassadenplanern und Spezialisten (Bauphy-
sik), arbeitet derzeit unter Hochdruck an der
Erstellung der notwendigen Leitdetails und
Leistungsverzeichnisse. Die Fassadenfläche
beträgt immerhin rund 90 000 m2, was rund
13 Fussballfeldern entspricht.

Parallel zur Fassadenausschreibung wird das
Generalplanerteam an weiteren Studien und
Varianten zu verschiedenen Teilbereichen im
Projekt arbeiten.
                                                                                                Zürich ein Dienstleistungszentrum mit rund
Ein Grossprojekt stellt                                                                         180 000 m2 Nutzfläche. Von Hotels und Res-
grosse Herausforderungen                                                                        taurants über Hauptsitz- oder Büroflächen bis
«The Circle» ist für die Bauherrschaft, die Ar­                                                 zu Event- und Weiterbildungsangeboten bie-
chitekten und die ausführenden Baufachleute                                                     tet «The Circle» einen durchdachten Ange-
eine einzigartige Herausforderung. under con­                                                   botsmix an einem erstklassigen Standort in
struction ag übernimmt die gesamte Planung                                                      Gehdistanz zu den Terminals am Flughafen
und Koordination sämtlicher Aufgaben mit                                                        Zürich.
allen beteiligten Spezialisten und garantiert     setzen und Normen (CH) und den Regeln der
die sorgfältige und effiziente Abwicklung des     Baukunst in Einklang zu bringen.              Bei diesem Projekt darf durchaus von einem
Projekts.                                                                                       Grossprojekt gesprochen werden. Im Grunde
                                                  Durch die räumliche Zusammenarbeit mit den    handelt es sich bei «The Circle» um einen
«The Circle» hat eine eigenständige und star­     Lead-Design-Architekten aus Japan – welche    eigenständigen Stadtteil.
ke architektonische Identität. Die Architektur    mit dem Generalplanerteam vor Ort zusam­
wurde in Teamarbeit mit dem japanischen           menarbeiten – ist der Informationsaustausch   Die Projektgrösse ist auch für die Gruner
Architekten Riken Yamamoto in Zürich weiter­      mit Riken Yamamoto in Japan sichergestellt.   Gruppe das «Highlight» in ihrer bisherigen
entwickelt. Die Zusammenarbeit verlangt von       Unterstützend hierzu wurden im Verlaufe       Firmengeschichte. Es handelt sich um ein
beiden Seiten (Designarchitekt RY/Gene­ral­       des Bauprojektes auch mehrere Workshops       nicht alltägliches Projekt, welches zumindest
planer) einen feinfühligen Umgang in Hin-         (ca. zweimonatlich) – an denen Riken Yama-    in der Schweiz «seinesgleichen» sucht und
sicht auf den Anspruch einer hochstehenden        moto persönlich teilnahm – durchgeführt.      eine grosse Herausforderung und Verantwor­
Architektur und deren Umsetzbarkeit, tech-                                                      tung für alle Projektbeteiligten bedeutet.
nisch sowie auch baurechtlich. Die zentrale       Schweizweit einmalig
Aufgabe ist es, das Design und die Qualität       Mit diesem zurzeit grössten Hochbaupro-
des Projektes mit den standortbedingten Ge­       jekt in der Schweiz entsteht am Flughafen

                                                                                                GRUNER MAILING. 26                        7
MAILING. 26 GRUNER GRUPPE - Gruner AG
Hans Bill
        Hochbauzeichner
        Senior Bauleiter
        Gruner AG, Basel

        DESIGN UND FORSCHUNG
        		ELEGANT KOMBINIERT
Die erfolgreiche Realisation
eines komplexen Gebäudes
bedingt eine ausgewogene
Koordination der gestalteri­
schen Ansprüche der Design­
architekten mit den funktio­
nalen und wirtschaftlichen
Vorgaben der Bauherrschaft.
Ein gutes Beispiel dafür ist
das neue Labor- und Büroge­
bäude von Actelion.

Seit der Gründung von Actelion Pharmaceu­
ticals Ltd. im Jahr 1997 begleitet Gruner de-
ren Bauprojekte als Generalplaner. So auch
beim neuen Labor- und Bürogebäude H89/
G06, das von Herzog & de Meuron entwor-
fen wurde. In der Verantwortung der General­
planung lag unter anderem die Koordination
zwischen den architektonischen und den funk­
tionell bauplanerischen Aspekten.

Architektur und Funktion im Einklang
Die über die Fassaden auskragenden Ge-
schossplatten sind ein markantes visuelles
Merkmal dieses Gebäudes, das durch die
feinen Horizontallinien der Geschossplatten
eine subtile Gliederung erfährt. Die raumhoch
verglasten Fassaden lassen den Innenraum
fliessend in den Aussenbereich übergehen.
Die umlaufenden Balkone bieten die Mög-
lichkeit für kurze Pausen im Freien und die-
nen gleichzeitig der einfachen Reinigung der
Fassade. Als statischer Sonnenschutz redu-
zieren sie in Kombination mit der Verjüngung
des Gebäudes nach oben die solaren Lasten.
Im Gebäudeinnern fällt die wellenförmige
Sichtbetondecke auf. In ihr ist die komplexe
Haustechnik untergebracht, die so von aus-
sen nicht erkennbar ist. An den Kopfenden
aller oberirdischen Geschosse befinden sich
Kommunikationszonen. Sie sind mit elegant
geschwungenen Wendeltreppen untereinan­
der verbunden.

Anspruchsvolle Tragkonstruktion
Für die technische Ausführung der architek-
tonischen Ansprüche mussten wir nach fle-
xiblen Lösungen suchen. Insbesondere das
komplexe Tragwerk stellte höchste Anforde-
rungen an alle Projektpartner.

8                         GRUNER MAILING. 26
MAILING. 26 GRUNER GRUPPE - Gruner AG
Von der Vision zum Meilenstein
Als Generalplaner sind wir auch zuständig für die Aus-     In zahlreichen Diskussionen näherten wir uns Schritt
führungsarchitektur. Dabei sehen wir uns manchmal          für Schritt dem Ziel: der technischen Ausführbarkeit der
mit Ideen konfrontiert, für deren Umsetzung noch keine     hohen architektonischen Ansprüche unter Berücksich­
Erfahrungswerte existieren oder die bis ans Limit des      tigung der Funktionalität und der Wirtschaftlichkeit.
Machbaren gehen. Hier sind vor allem unsere Projekt-
leiter als Schnittstelle zwischen Bauherr, Architekt und   Innovative Lösungen
Ausführenden gefordert.                                    Solche Entwicklungsprozesse verlaufen nicht immer
                                                           reibungslos. Aber in der kreativen Auseinandersetzung
Kreative Zusammenarbeit                                    entstehen innovative Lösungen. Wie für die unglaublich
Eine fundierte Beratung ist das A und O. Wir zeigen zum    schön geschwungenen Wendel­treppen im Laborge-
Beispiel auf, warum etwas technisch nicht umsetzbar        bäude, die mir sehr gut ge­fallen. Dass wir uns immer
ist, und unterbreiten einen realisierbaren Vorschlag.      wieder intensiv und kons­truktiv mit Visionen auseinan-
Im Falle des Labor- und Bürogebäudes haben wir zum         dersetzen, macht uns letztendlich zum idealen Partner
Beispiel anhand eines detaillierten 1:1-Mock-ups           für architek­tonisch anspruchsvolle Bauprojekte.
(10 × 10 m) die nötigen Optimierungen mit dem Bauher-
ren und dem Baubegleiter von Herzog & de Meuron
besprochen.

                        Laborgebäude         H89
                        84 390 m3 umbauter Raum
                        Gebäude total 23 252 m2 GF
                        54 Labore
                                                                                   Die Tragstruktur und die Fassade wurden

                        Bürogebäude        G06                                     nach funktionalen Abhängigkeiten zu Statik
                                                                                   und Haustechnik konzipiert. Dies wird durch
                                                                                   die wellenförmigen Deckenquerschnitte er-
                        54 880 m3 umbauter Raum                                    kennbar, welche den Kräfte- und Momen-
                        Gebäude total 14 924 m2 GF                                 tenverlauf der horizontalen und vertikalen
                                                                                   Kräfte aufnehmen. Der verstärkte Decken-
                        210 Büroarbeitsplätze                                      querschnitt im Bereich der Stützen gewähr-
                                                                                   leistet die Lasteneinleitung der bis zu 3.25 m
                                                                                   auskragenden Geschoss­p latten sowie die
                                                                                   Abfangung der versetzten Stützen. Eine be-
                                                                                   sondere Herausforderung stellte die Ausfor-
                                                                                   mung der Geometrie der Decken und der
                                                                                   Wendeltreppen dar. Diese speziellen Formen
                                                                                   der Betonschalungen sind mit vorgefertigten
                                                                                   Elementen einer Zimmerei erstellt worden.

                                                                                   Weiterer attraktiver Blickfang
                                                                                   Die Zusammenarbeit im Team, mit dem Bau­
                                                                                   herren und den Architekten gestaltete sich
                                                                                   in diesem Projekt sehr erfreulich. Zudem wur­
                                                                                   den wir innerhalb der Gruner Gruppe in den
                                                                                   Bereichen Tiefbau, Vermessung, Tragwerks­
                                                                                   planung, Umwelt, Sicherheit, Brandschutz,
                                                                                   Verkehr, Bauphysik und Gebäudetechnik kom­
                                                                                   petent unterstützt. Das Labor- und Büroge-
                                                                                   bäude ist ein weiterer Blickfang im neuen
                                                                                   Actelion Center.

                                                                                   GRUNER MAILING. 26                         9
MAILING. 26 GRUNER GRUPPE - Gruner AG
Sandro Brunella
      dipl. Bauing. ETH
      Abteilungsleiter Tragwerke
      Gruner AG, Basel

MEHR PLATZ
BEI PLANZER
Das Logistikunternehmen Planzer ist auf Expansionskurs. Nur acht Jahre
nach Eröffnung des Logistikzentrums in Pratteln wurden die Kapazitäten
durch einen Erweiterungsbau mehr als verdoppelt. Das Ingenieurteam
von Gruner wurde erneut mit der Tragwerksplanung beauftragt.

                         Da wird der Mensch zum Zwerg: 51 Andockstellen für       Ganz im Sinne der Bauherrin
                         Lastwagen, zwei zusätzliche Gleisanschlüsse, 14 190 m2   Ein Projekt dieser Grössenordnung ist planungsintensiv.
                         Umschlagfläche, 2280 m2 Bürofläche sowie ein 22 m ho-    Für die Bauingenieure von Gruner begann die Planung vor
                         hes Hochregallager mit Platz für 27 000 Europaletten.    rund sechs Jahren. Gefragt war Flexibilität bei gleichzei-
                         Der neue Erweiterungsbau der Planzer Transport AG ver­   tiger Präzision der Abläufe. Dem Team ist es gelungen,
                         doppelt das Gebäudevolumen des im Jahr 2006 eröff-       auch auf kurzfristige Änderungswünsche des Kunden und
                         neten Logistikzentrums. Anfang September 2014 wur-       der Architekten einzugehen. Stets konnten wir intern ge­
                         de der 8-stöckige Logistikanbau im Beisein von 270       nügend Ressourcen aufbringen, um den Bauablauf rei-
                         geladenen Gästen feierlich eingeweiht.                   bungslos zu bewerkstelligen.

10                      GRUNER MAILING. 26
Ein entscheidender Punkt für die Bauherrin war, dass der
Betrieb des bestehenden Logistikgebäudes nicht tan-
giert wurde. Um die ankommenden und wegfahrenden
Lastwagen der Planzer Transport AG um die Baustelle
herumzuleiten, wurden vorgängig zwei Rampen errichtet.
Durch diese in Sichtbetonbauweise errichteten Überfüh­
rungsbauwerke sind die beiden Logistikgebäude heute
untereinander erschlossen.

Hochregallager als Herausforderung
Vor eine schwierige Aufgabe stellte uns das Herzstück
des Gebäudes, das Hochregallager. Normalerweise steht
ein Hochregallager aufgrund der Sensitivität gegenüber
differenziellen Setzungen direkt auf dem Boden. In Prat-
teln aber steht es im ersten Obergeschoss. Das vollauto­
matisch bewirtschaftete Hochregallager darf sich wegen
der sensiblen Fördertechnik nicht verziehen. Dank einer
exakten Berechnung der statischen Verformung unter
Berücksichtigung sämtlicher Langzeiteinflüsse konnten
                                                                                    Bodenbelastung

                                                                                    40 kN/m                                     2
wir garantieren, dass der Toleranzwert der Verformungen
von l/1000 eingehalten wird. Für eine Stahlbetonflach-
decke mit einer Spannweite von 8 m und Nutzlasten von
40 kN/m2 ging das an die Grenze der Machbarkeit. Eine
ähnliche Lösung ist in der Schweiz nur ganz selten anzu-

                            Erweiterungsbau:                                        treffen. Besonders an diesem Beispiel zeigte sich, wie gut
                                                                                    die Zusammenarbeit funktioniert hat. Das Konzept konn­
                            Länge                                                   te nur in enger Absprache mit der Bauherrschaft und dem

                           155 m
                                                                                    Regalplaner erarbeitet werden. Die Erfahrung aus Prat-
                                                                                    teln wird uns bei ähnlichen Projekten zugutekommen.

                                                                                    Eine mutige Einsparung
                            Breite                                                  Die Planzer Transport AG kann nun ihren Kunden Lager-

                           63 m
                                                                                    fläche für die unterschiedlichsten Bedürfnisse anbieten.
                                                                                    Im Lagergebäude gibt es sowohl eine Tiefkühlzone wie
                                                                                    auch Zellen mit Temperaturen zwischen 2 und 8 °C.

                                                                                    Dass gute Beratung der Bauherrschaft bares Geld bringen
                            Höhe                                                    kann, zeigte sich bei der umlaufenden Lastwagenrampe.

                           34 m
                                                                                    Im Zuge der Rohbauarbeiten schlugen wir vor, entgegen
                                                                                    dem Usus auf eine geplante Flüssigkunststoffabdichtung
                                                                                    zu verzichten und die rohe Betonplatte als Fahrbahn zu
                                                                                    nutzen. Um trotz fehlendem Oberflächenschutz die Qua­
                                                                                    lität dieses Gebäudebereichs sicherzustellen, wurde mit
                                                                                    der Bauherrin eine jährliche Begehung im Rahmen eines
                                                                                    Wartungsplans vereinbart. Unter dem Strich kommt diese
                                                                                    Variante günstiger zu stehen.
                                                           © Planzer Transport AG

                                                                                    Das Beispiel zeigt, dass sich dank offenen Gesprächen
                                                                                    neue Lösungen ergeben. Der Projekterfolg basierte da­
                                                                                    rauf, dass Bauherren, Architekten und die am Projekt be­
                                                                                    teiligten Partner am gleichen Strick zogen und sowohl die
                                                                                    interne als auch die externe Teamarbeit funktioniert hat.

                                                                                                GRUNER MAILING. 26                        11
Martin Brotzer
                             dipl. Bauing. ETH
                             Mitglied der Gruppenleitung, Leiter International
                             Gruner AG, Basel

AUF DEM INTERNATIONALEN PARKETT

ZU HAUSE
Eine erfolgreiche Beratungs- und Planungsleistung für Gross­
projekte in der ganzen Welt erfordert langjährige Erfahrung
in der Zusammenarbeit mit internationalen Teams sowie
kulturelle Sensibilität. Gruner bietet sich als idealer Partner
für internationale Bauvorhaben an.

Für Unternehmen, die bereits international                                       ten aus. So kann unser Projektmanagement
aufgestellt sind oder sich für ein internationa-                                 den Bauherrn bereits von der ersten Studie
les Bauvorhaben engagieren wollen, sind wir                                      an kompetent beraten und unterstützen.
der richtige Projektpartner. Denn der Aufbau                                     Dies schliesst auch vorgelagerte Abklärun-
von ausländischen Produktionsstätten oder                                        gen wie zum Beispiel Baugrunduntersuchun-
komplexen Hochbauten ist kein leichtes Un-                                       gen und Vermessungsarbeiten mit ein. Als
terfangen. Andere Randbedingungen und                                            Prüfingenieure und Experten werden wir oft
Projektabläufe, länderspezifische Normen                                         von den Bauherrn zur Sicherstellung der ver-
und Verordnungen sowie sprachliche und                                           traglich vereinbarten Qualitätsanforderungen    Volkswagenwerk in Kaluga, Russland.
kulturelle Unterschiede erfordern entspre-                                       in der Projektierung durch Dritte beigezogen.
chende Kenntnisse. Indem wir unser Fach-                                                                                         Mehrwert
wissen, unsere Dienstleistungen sowie unser                                      Internationaler Projektquerschnitt              Ein günstiger Leistungseinkauf ist nicht ein
von Erfahrung geprägtes kulturelles Finger-                                      Ob im nahen Europa oder in der fernen Mon-      Garant für eine günstige Realisierung des
spitzengefühl geschickt kombinieren, bieten                                      golei – wir setzen uns für jedes Projekt mit    Bauvorhabens. Nebst Termintreue ist die
wir dem Bauherrn eine optimale Gesamt­                                           grossem Engagement und Freude ein. Mit          qualitativ einwandfreie und wirtschaftlich
lösung an.                                                                       Begeisterung projektieren wir aktuell zum       optimierte Projektierungsumsetzung von
                                                                                 Beispiel ein Kindersportland in St. Corona,     massgebender Kostenrelevanz. Unsere lang­
Vielfältiges Leistungsspektrum                                                   Österreich, je eine Zementfabrik in Nigeria     jährigen Kunden wissen um unsere Qualität
Dank unserer langjährigen Erfahrung auf                                          und Saudi-Arabien, den Ausbau des Volks­        und welchen Mehrwert respektive welche
dem internationalen Parkett kennen wir uns                                       wagenwerkes in Kaluga, Russland, sowie die      Kostenminderung wir für ihre Bauvorhaben
mit vielen länderspezifischen Gegebenhei-                                        Swiss Green Towers in China.                    generieren können.
© driendl*architects, Wien

Wettbewerb Convention and Exhibition Center in Nanjing, China. Lead driendl*architects, Wien, Österreich.

12                                               GRUNER MAILING. 26
Cane Cekerevac
                                                                                                 Dr., dipl. Bauing. EPFL
                                                                               Abteilungsleiter Untertagbau, Geotechnik
                                                                                                    Stucky SA, Renens

                                              MIT HÖCHSTER
                                               PRÄZISION

                                 IN DIE TIEFE
Jedes Projekt stellt eine einzigartige Erfah-                              konnten, wurde sie in neun verschiedene
rung dar – das macht unseren Beruf so beson­                               Segmente aufgeteilt und in drei Schichten
ders und weckt Begeisterung. Wir kommen                                    betoniert. Vor jeder Betonierung wurde die
mit interessanten Leuten aus der ganzen Welt                               oberste Schicht speziell behandelt. Dank der
in Kontakt und erweitern unser Know-how                                    exakt gesetzten Schlitzwandabschnitte und
mit jeder Herausforderung, die wir meistern.                               der geringen Durch­lässigkeit des Untergrun-
So auch bei diesem Projekt, das wir für Abul­                              des mussten wir übrigens während der
jadayel, eines der grössten Bauunternehmen                                 Bauarbeiten nur etwa 10 l Grundwasser pro
in Saudi-Arabien, ausführen durften. Die Si-                               Minute abpumpen.
cherung der 65 m tiefen Baugruben mit
Schlitz­wänden, der aussergewöhnlich grosse                                Ich blicke mit Stolz auf dieses Projekt zu-
Aushub und die spezielle Betonierung der                                   rück, das wir im Oktober 2013 nach fast fünf
Bodenplatte stellten hohe technische und          Ein weiteres Highlight   Jahren Planungs- und Bauzeit erfolgreich ab­
baulogistische Herausforderungen an alle            im internationalen     schliessen konnten. Die von Stucky erbrach-
Beteiligten.                                       Auftragsportfolio der   ten Leistungen umfassten die numerische
                                                                           Modellierung der herrschenden Untergrund-
Die 76.5 m tiefen Schlitzwände wurden mit
                                                    Gruner Gruppe war      verhältnisse, die Ausführungsplanung (Si-
höchster Präzision in einem Zug von der Ober­       das Mandat für die     cherung und Aushub), die Projektierung der
fläche aus erstellt. Dies war nur mit hoch ent­   zweittiefste Abwasser­   inneren Konstruktion sowie der Bauten auf
wickelten Maschinen, die importiert werden        pumpanlage der Welt in   den drei Schächten.
mussten, und erfahrenen Maschinenfüh-
rern aus Europa möglich. Danach folgte der         der saudi-arabischen    Unser Know-how und die Erfahrung aus ver-
gigan­
     tische Aushub von rund 450 000 m3                 Stadt Jeddah.       schiedenen Projekten im Ausland sind sicher
Sand, Kies und Sandstein. Die 6 m dicke Bo-                                mit ein Grund, dass wir bereits mit einem
denplatte erforderte wiederum eine spezielle                               weiteren Projekt in Saudi-Arabien betraut
Bau­weise: Damit keine Risse entstehen                                     wurden: dem Abwasserstollen in der Stadt
                                                                           Mekka.
                                                        KENNZAHLEN

Tiefe   65        m            Durchmesser    45    m      450 000
                                                           Aushub
                                                                                     m3              76.5
                                                                                                     tiefe Schlitzwände
                                                                                                                           m

                                                                           GRUNER MAILING. 26                             13
Stefan Mützenberg                                Olivier Vallotton
        Dr. sc. nat., dipl. Geologe ETH                  dipl. Bauing. EPFL
        Mitglied der Gruppenleitung                      Projektleiter
        Vorsitzender Geschäftsleiter Stucky SA           Stucky SA, Renens
        Stucky SA, Renens

MEHR POWER
		DURCH MEHR
SPEICHER
Es muss nicht immer ein Neubau sein. Bereits eine
verhältnismässig geringe Erhöhung einer bestehenden
Staumauer kann das Speichervolumen verdoppeln.
Das Resultat: Nant de Drance – eines der leistungsfä­
higsten Pumpspeicherkraftwerke Europas.

Am Nant de Drance im Kanton Wallis sind die      erhielt das Planungsmandat für die Erhöhung     volumens (24.6 Millionen m3) erreicht. Dabei
Bauarbeiten für eines der leistungsstärksten     der Staumauer, damit die an­gesteuerte Leis-    wird der Dammtyp von einer einfach ge-
Pumpspeicherkraftwerke Europas im Gange.         tung erbracht werden kann.                      krümmten Schwergewichts- zu einer doppelt
Mit 900 Megawatt Turbinier- und Pump­leis­                                                       gekrümmten Bogenstaumauer geändert. Um
tung wird es nach Inbetriebnahme Ende 2018       Von der Schwergewichts-                         die korrekte Anschlussgeometrie zu errei-
rund 2.5 Milliarden kWh Spitzenstrom erzeu­      zur Bogenstaumauer                              chen, musste zuerst der obere Teil der Stau-
gen. Während der Planungsarbeiten für das        Im Rahmen der Planungs- und Projektarbei-       mauer abgebrochen werden (15 000 m3). Die
unterirdische Pumpspeicherkraftwerk wur-         ten erstellte Stucky unter anderem eine digi-   Bauarbeiten schreiten gut voran. Der Ab-
de eine Steigerung der Gesamtleistung von        tale 3-D-Modellierung der bestehenden und       schluss ist auf Frühling 2015 geplant.
600 auf 900 Megawatt beschlossen. Diese          der erhöhten Staumauer und beurteilte die
Leistungssteigerung erforderte jedoch die        Auswirkungen auf die übrigen Konstruktionen.
Vergrösserung des Reser­voirvolumens im          Bereits mit einer Erhöhung um 21.6 m auf
Oberwasserbecken Vieux Emosson. Stucky           76.5 m wird die Verdoppelung des Speicher-

                                                                                                                                nant-de-drance.ch
14                        GRUNER MAILING. 26
WASSERKRAFT
                                                                MIT ZUKUNFT
                                              Die Energiestrategie 2050 des Bundes setzt unter anderem
                                                 auf eine ausgewogene Ausschöpfung der vorhandenen
                                             Potenziale der Wasserkraft. Wie kann sich die Gruner Gruppe
                                                           in diese Entwicklung einbringen?
                                                                        Interview mit Dr. Stefan Mützenberg

                                           Stefan Mützenberg, hat die Schweiz              involviert. In den letzten Jahren wurden wir
                                           noch Potenzial für neue Talsperren?             mit Gutachten zu verschiedensten Stauan-
                                           Neue Talsperren werden zurzeit kaum noch        lagen sowie mit der Ausarbeitung spezifi-
                                           erstellt. Das wirtschaftlich rentable Was-      scher Lösungen zur Nachrüstung von Anla-
                                           serkraftpotenzial in der Schweiz ist zu einem   gen mit unzureichender Erdbeben- oder
                                           grossen Teil ausgeschöpft. Zudem sind die       Hochwassersicherheit beauftragt.
                                           Anforderungen an Umweltschutz und Erho-
                                           lungsraum höher geworden. Allerdings öff-       Und wie ist die Lage in Europa und inter-
                                           nen sich durch den Gletscherrückzug Ge-         national?
                                           ländekammern, die für neue Speicherseen         In vielen Regionen der Welt ist das unge-
                                           geeignet sind. Bis diese Projekte ausfüh-       nutzte Wasserkraftpotenzial noch enorm
                                           rungsreif sind, wird es aber noch Jahre         gross. Stucky ist schon seit Langem in inter­
                                           dauern. Aktuell wird vermehrt auf Um- und       nationale Wasserkraftprojekte involviert –
                                           Ausbauten gesetzt.                              von Machbarkeitsstudien bis zur Ausführung

                                                     «DIE WASSERKRAFT WIRD AUCH IM KÜNFTIGEN MARKT
                                                        EINE ENTSCHEIDENDE ROLLE SPIELEN, DAMIT DIE
                                                   HOHE FLEXIBILITÄT UND STETIGE VERFÜGBARKEIT UNSERER
                                                      STROMVERSORGUNG GARANTIERT WERDEN KANN.»

                                           Lässt sich mit den bestehenden Anlagen          und zur Bauleitung. Die lange Tradition und
                                           der steigende Bedarf an Energie decken?         die hohe Qualität der Schweizer Inge­nieur­
                                           Eine Steigerung der Wasserkraftproduktion       dienstleistungen in diesem Bereich sind im
            KENNZAHLEN                     ist mittels Um- und Ausbauten bestehen-         Ausland nach wie vor gefragt.
                                           der Anlagen zu einem gewissen Masse

76.5 m
Neue Staumauerhöhe
                                           möglich. Zum Beispiel mit dem Einbau von
                                           neuen Turbinen und Generatoren mit höhe-
                                           rem Wirkungsgrad. Auch die Erhöhung von
                                                                                           Die Expertise von Stucky reicht weit zu-
                                                                                           rück. Wie auch die erfolgreiche Zusam-
                                                                                           menarbeit mit Gruner. Wie kam es dazu?

70 000 m3
                                           Staumauern schafft eine Leistungssteige-        Unser Firmengründer Alfred Stucky war
                                           rung und mehr Flexibilität in der Strompro-     von 1916 bis 1927 Bauingenieur und später
                                           duktion. Stucky konnte unter anderem mit der    Teilhaber im Ingenieurbüro von Heinrich
Betonvolumen                               Erhöhung der Bogenstaumauern Luzzone            Eduard Gruner in Basel. In dessen Auftrag
                                           im Tessin, Cambambe in Angola und aktuell       entwickelte er eine neue mathematische

24.6 Millionen m
Neues Stauvolumen
                                   3
                                           Vieux Emosson im Wallis bereits mehrere
                                           solcher anspruchsvollen Projekte zur Aus-
                                           führung bringen.
                                                                                           Berechnungsmethode für Bogenstaumauern.
                                                                                           Die Staumauer Montsalvens (1920), ein
                                                                                           Planungsauftrag an das Ingenieurbüro Gru-
                                                                                           ner, war die erste Europas, die mit dieser

12 Millionen m
Alleine das Mehr an Volumen
                           3
                                           Viele Talsperren sind seit Jahrzehnten in
                                           Betrieb. Wie kann ihre Stabilität und Erd-
                                           bebensicherheit gewährleistet werden?
                                                                                           neuen, sicheren Methode berechnet wurde.
                                                                                           Bis heute arbeiten unsere Ingenieure in
                                                                                           verschiedenen Gremien mit, damit die Be-
generiert so viel Strom, dass jede Woche   Die Schweiz hat ein sehr bewährtes Konzept      rechnungen von Stauanlagen stets mit den
der jährliche Energieverbrauch             für die Überwachung von Talsperren. Zu-         neuesten technologischen Entwicklungen
von 2500 Haushalten in der                 dem hat der Bund Richtlinien für den Nach-      und Sicherheitsanforderungen Schritt halten
Schweiz gedeckt werden könnte.             weis der Erdbebensicherheit bei bestehen-       können.
                                           den Stauanlagen herausgegeben. Stucky
                                           war bei deren Erarbeitung von Anfang an

                                                                                           GRUNER MAILING. 26                       15
Pierre Güntert
        Dipl. Ing. HTL/FH, Betriebswirtschafter STV
        Teamleiter Nachhaltiges Bauen
        Gruner AG, Basel

HEUTE WICHTIG,
MORGEN
UMSO MEHR
Nachhaltiges Bauen lässt sich nicht
mehr auf ökologische Belange reduzieren.
Ökonomische und gesellschaftliche
Aspekte sind heute genauso wichtig.
Nachhaltig Bauen heisst verantwor­
tungsvoll und ganzheitlich denken und
handeln.

Pierre Güntert, Sie sind bei der Gruner               jedoch gesellschaftliche, prozessorientierte   Gruner Dienstleistungen
Gruppe Teamleiter im Bereich Nachhalti-               und langzeitökonomische Aspekte (LCC) mit      im nachhaltigen Bauen
ges Bauen. Sind Sie ein Idealist?                     ein. Damit wird dem ganzheitlichen Ansatz      – Bauherrenunterstützung
Ja und Nein. Ja, weil ich mich für Nachhal-           einer nachhaltigen Entwicklung besser            Portfolioanalyse, Wettbewerbsvorbe-
tigkeitsaspekte starkmache, obwohl mein               Rechnung getragen.                               reitung, Fachexperte, Bedarfsplanung,
Tätigkeitsgebiet nicht selten als abgehoben                                                            Zieldefinition, Planer Ausschreibung
oder sogar als Kür angesehen wird. Nein,              Wie positioniert sich die Gruner Gruppe        – Wettbewerbsunterstützung
weil nachhaltiges Bauen in Projekten und              gegenüber nachhaltigem Bauen?                    für Architekten, Generalplaner, Schu-
Ausschreibungen zunehmend verlangt wird.              Als eines der grössten und traditionsreichs-     lung/Sensibilisierung, Erstbeurteilung,
                                                      ten Ingenieur- und Planungsunternehmen           Potenzialanalyse, Optimierungsmass-
Warum ist dieser Aspekt im Bauwesen                   in der Schweiz hat die Gruner Gruppe vor         nahmen
so wichtig?                                           drei Jahren mit dem Aufbau des Bereichs        – Ganzheitliche Machbarkeitsstudien
Die Bauwirtschaft in der Schweiz ist für den          gezeigt, dass sie sich der Verantwortung für     Erstbeurteilung, Grob- und Feinanaly-
grossen Boden- und Ressourcenverbrauch                die Auswirkungen ihres Handelns bewusst          sen, Szenarien, Energiekonzepte,
sowie für die Hälfte der Treibhausgasemis-            ist. Unsere Vision ist, das Gros der Bau­        Zielvereinbarung Nachhaltigkeit
sionen verantwortlich. Ein Grund mehr,                vorhaben in nachhaltigere Bahnen lenken        – Zielformulierungsprozess
dass nachhaltiges Denken und Handeln bei              zu können. Hier setzt auch unser interner        Datenmanagement, Moderation,
Bauvorhaben zum Standard wird.                        Standard an, den wir entwickeln und der in       Workshop, Master-Pflichtenheft
                                                      Zukunft bereits in unsere Grundleistungen      – Erweiterte Nachhaltigkeitsbegleitung
Das heisst also nicht nur «grün», sondern             integriert sein wird.                            Teamorientiertes Planen, Phasenab-
«ganzheitlich» denken und handeln?                                                                     schluss, übergeordnete Qualitäts­
Der Ursprung des Nachhaltigkeitsgedankens             Gruner entwickelt einen eigenen                  sicherung, Projekt-Qualitätsmanage-
liegt im Umweltbereich. Die Nachhaltig-               Qualitätsstandard?                               ment, Erstbeurteilung, Nachhaltigkeit
keitslabels der 1. Generation wie LEED und            Wir legen grossen Wert auf ein zukunfts­         im Quartierbereich (SMEO)
BREEAM haben ihren Fokus in der Ökologie.             fähiges Dienstleistungsangebot. Mit der        – Zertifizierungsbegleitung
Die Labels und Standards der 2. Generation            Anwendung des Gruner Qualitätsstandards          Minergie-Eco, 2000-Watt-Areale,
wie DGNB/SGNI oder SNBS beziehen                      wollen wir ganzheitliche Aspekte in fachli-      SNBS, DGNB/SGNI u.a.m.

16                         GRUNER MAILING. 26
Mehrwert durch den Einsatz
                                                                                                von Nachhaltigkeits-Tools
                                                                                                – Economic Sustainability Indicator – ESI
                                                                                                  Nachhaltige Beurteilung von Immobilien mit direkter
                                                                                                  Verbindung auf Discounted-Cash-Flow-Methode
                                                                                                  (DCF)
                                                                                                – Gutes Innenraumklima – GI
                                                                                                  Umfangreiche Messungen und Überprüfung im
                                                                                                  Betrieb mit Zertifizierung für gesundes Innenraum-
                                                                                                  klima speziell in sensiblen Bereichen (Altersheime,
                                                                                                  Spitäler, Grossraumbüros etc.)
                                                                                                – SIA 112/1 Nachhaltiges Bauen – Hochbau
                                                                                                  Checklisten zur Zielvereinbarung Nachhaltigkeit im
                                                                                                  Hochbau
                                                                                                – SIA 112/2 Nachhaltiges Bauen – Tiefbau und
                                                                                                  Infrastrukturen
                                                                                                  Checklisten zur Zielvereinbarung Nachhaltigkeit im
                                                                                                  Tiefbau und Infrastrukturen (in Vernehmlassung)
           «NACHHALTIGES BAUEN IST EINE GRUND-
                                                                                                – Standard Nachhaltiges Bauen Schweiz (SNBS)
           PHILOSOPHIE, EIN PRAGMATISCHER ANSATZ,
           DER VON DER GANZHEITLICHKEIT
           UND DER VERANTWORTLICHKEIT FÜR DAS
           EIGENE HANDELN GEPRÄGT IST.»
           Pierre Güntert

                                                                                                           haltigkeitsberaters bereits beim Projektstart
                                                                                                           als Teil des Kernteams ausschlaggebend
                                                                                                           für den Erfolg. Die grossen Weichen für ein
                                                                                                           zukunftsfähiges Projekt werden in den frü-
                                                                                                           hen Phasen gestellt. Nachhaltigkeit lässt
                                                                                                           sich nicht einfach am Schluss noch «über-
                                                                                                           stülpen».

                                                                                                           Welche konkreten Vorteile bietet eine
                                                                                                           Zertifizierung dem Kunden?
                                                                                                           Sie führt durch stark kontrollierte Massnah-
                                                                                                           men zu einigen Features bei der Energie­
                                                                                                           effizienz, den Betriebskosten, der Umwelt-
                                                                                                           belastung sowohl im Bau als auch im
                                                                                                           Betrieb. Nachhaltige Immobilien haben zu-
                                                                                                           dem einen höheren Marktwert und können
                                                                                                           besser vermietet werden. Damit verringern
                                                                                                           sich der Leerstand und das Investment­
                                                                                                           risiko. Nicht zuletzt erhält der Kunde einen
   Pierre Güntert und Roger Minder bilden das Kernteam Nachhaltiges Bauen. Unterstützt werden              Imagegewinn und eine vollständige und
   sie projektspezifisch durch die weiteren Fachteams der Gruner Gruppe.                                   umfangreiche Objektdokumentation.

                                                                                                           Nehmen wir an, der Nachhaltigkeitsge-
cher wie auch in prozessbezogener Hinsicht          Inwiefern kann der Bauherr von der                     danke würde in alle Bauprojekte einflies-
in die täglichen Arbeitsabläufe integrieren         Nachhaltigkeitsbegleitung durch Gruner                 sen. Wie sähe die Welt im Jahr 2050 aus?
und damit gegenüber unseren Mitbewer-               profitieren?                                           Es würde sicher weniger gebaut und mehr
bern einen Schritt voraus sein.                     Einerseits verfügen wir über ein breites               Bestehendes unterhalten und umgenutzt.
                                                    Know-how der fachspezifischen Kriterien                Der Hauptteil des Materialeinsatzes
Mit welchen Tools arbeiten Sie heute?               zur Nachhaltigkeit. Andererseits garantiert            stammt aus einem mehrstufigen Recycling-
Wir arbeiten erfolgreich mit einem inhouse          ein richtig aufgegleistes Projekt mit klaren,          prozess. Gebäude, Quartiere und Städte
entwickelten Erstbeurteilungsinstrument,            im Team erarbeiteten und gegenseitig                   wären vermehrt energieautark und generie-
das in sehr frühen Phasen zum Einsatz               getragenen Zielvorgaben einen schlankeren              ren ihren Energiebedarf im unmittelbaren
kommt. Für die Zielvereinbarung und für die         Planungsprozess. Mit entsprechenden                    Umfeld selber. Zunehmend würden Gebäu-
Qualitätskontrolle arbeiten wir mit Hilfs­          Qualitätskontrollen im Projektablauf wirkt             de zu Plus-Energie-Quellen und können
mitteln und Checklisten gemäss SIA112/1,            das risiko- und kostenmindernd.                        überschüssige Energie abgeben. In Zukunft
SNBS, DGNB/SGNI, 2000-Watt-Areale                                                                          ist mehr Brainleistung und weniger Ressour­
usw. Mit der «erweiterten Nachhaltigkeits-          Wie sieht die ideale Projektmitarbeit aus?             ceneinsatz gefragt.
begleitung» unterstützen wir den Kunden             Enormer Zeitdruck und eine steigende
auch prozessbezogen. Auf Wunsch bis zur             Komplexität prägen die moderne Projektar-
Zertifizierung.                                     beit. Deshalb ist der Einbezug des Nach­

                                                                                                           GRUNER MAILING. 26                          17
Christian Gally
          BSc Gebäudetechnik HLK FH
          Projektleiter Energieanlagen
          Gruner Gruneko AG, Basel

ANGEBOT UND NACHFRAGE
INTELLIGENT GESTEUERT
Im Rahmen der Energiestrategie 2050
des Bundes macht Regio Energie
Solothurn mit dem schweizweit ersten                                                  99.999% aussergewöhnlich hohe
Hybridkraftwerk einen wegweisen­                                                      Reinheit des gewonnenen Wasserstoffes.
den Schritt. Gruner wurde mit der
Vorstudie, der Planung und der Um­
setzung beauftragt.

Mit dem Hybridkraftwerk Aarmatt in Zuch-
wil werden die unabhängigen Energienetze
Strom, Gas und Fernwärme an einem Ort zu­
sammengeschlossen. Die Zielsetzungen sind
klar formuliert: das Angebot saisonaler Strom­
speichermöglichkeiten, die Umwandlung von
Strom zu Gas sowie der Ausgleich der Prog-
noseabweichungen beim Stromeinkauf. In
einer Vorstudie haben die Spezialisten von
Gruner innovative technische Lösungen auf-
gezeigt und analysiert. Mit dem Einsatz von
Wärmezentrale, Blockheizkraftwerk, Elektro­
lyseur (Power-to-Gas) und Speichermöglich­
keiten sollen die Ziele etappenweise bis Ende
2015 erreicht werden.

Kombination von effizienten Technologien
Zur Unterstützung des Fernwärmenetzes
wur­de in einem ersten Schritt eine 6-MW-
Heizzentrale inklusive dreier Wärmespeicher
erstellt. Sie verfügen über eine Kapazität von
je 5.5 MWh. In einem weiteren Schritt erfolgt
gegenwärtig der Bau des ersten von insge-
samt drei geplanten Blockheizkraftwerken
mit 1.2 MW Leistung. Dieses wird Wärme
und Strom gleichzeitig produzieren. Alle Ener­
gieanlagen zusammen bilden eine leistungs-
starke Wärmekraftkoppelungsanlage (WKK).
Herzstück des Hybridwerks ist ein PEM-
Elektrolyseur (proton exchange membrane),
der in einem Power-to-Gas-Verfahren den

      Die Spezialisten von Gruner
      haben unser interdisziplinäres
      Projekt­team moderiert und                  überschüssigen erneuerbaren Strom in Was­       wie Methanisierungsanlage, Batteriespeicher
      mit ihm Lösungen erarbeitet,                serstoff umwandelt. Die PEM-Variante ist        oder     Druckluftspeicher.    Ergänzende
                                                  gegenüber dem herkömmlichen Alkali-Elek-        Techno­logien können Power-to-Heat und
      haben diese plausi­bilisiert,
                                                  trolyseur wesentlich einfacher im Unterhalt.    eine Holzvergasungsanlage sein.
      vertieft und geprüft, was letzt­
                                                  Weiter sind Massnahmen zur Betriebssicher­
      lich dazu führte, dass nun alle             heit (Explosionsschutz) einfacher lösbar. Der   Das Pilotprojekt wird sowohl für den Kunden
      drei Energieträger auf ideale               generierte Wasserstoff erreicht mit der ge-     als auch für Gruner wertvolle Erfahrungswer­
      Weise zusammengeführt                       wählten Technologie ohne aufwendige Rei-        te liefern für künftige Projekte im Rahmen
      werden.                                     nigung eine hohe Reinheit (99.999 Prozent).     der Energiestrategie 2050.
      Felix Strässle                              Er lässt sich dosiert ins Gasnetz einspeisen
      Direktor Regio Energie Solothurn            oder im Zwischenspeicher einlagern. Im Kon­
                                                  zept angedacht sind weitere Komponenten

18                          GRUNER MAILING. 26                                                                                   hybridwerk.ch
Jan Voigt
                                                                                                                    Dipl. Ing. Energie-/Umwelttechnik FH
                                                                                                                             Projektleiter Gebäudetechnik
                                                                                                                                 Gruner Roschi AG, Köniz

 VIEL VERANTWORTUNG
          IM NEULAND
Die Siedlung Stöckacker Süd in Bern ist eines der ersten zertifi­
zierten 2000-Watt-Areale. Neben sparsamem Umgang mit Energie
sollen auch Abwasser und Biomasse sinnvoll genutzt werden.
Die Gebäude­technik stammt von Gruner.

Soziale Durchmischung soll in der Siedlung     das in diesem Fall auch: Verantwortung für
Stöckacker Süd keine leere Floskel bleiben.    das Erreichen des Minergie ® -P-ECO-Zertifi-         Stichwort
Anfang dieses Jahres wurde mit dem Bau der
32 Alterswohnungen, 26 Town-Houses sowie
                                               kats und von Fördergeldern.
                                                                                                    2000-Watt-Areale
                                                                                                    Bis zum Jahr 2050 sollen die Ge-
88 Geschosswohnungen begonnen. Die neue        Innovative Gebäudetechnik
                                                                                                    bäude in der Schweiz nur noch halb
Überbauung mit ihren total 146 Wohnungen       Nebst der Nutzung von Erdsondenwärme
                                                                                                    so viel Energie verbrauchen und 80
ersetzt eine sanierungsbedürftige Siedlung     wird ein Grossteil des Warmwassers mit-
                                                                                                    Prozent weniger CO 2 verursachen
mit 106 Wohnungen aus den 1940er-Jahren.       tels Sonnenkollektoren erzeugt. Ausserdem
                                                                                                    wie heute. Das Zertifikat für 2000-
                                               wird überlegt, das anfallende Biogas aus der
                                                                                                    Watt-Areale belegt, dass eine
In der Pflicht für Nachhaltigkeit              Biomassenanlage zum Betrieb einer Grill-
                                                                                                    Überbauung schon heute diese
Neben sozialen Aspekten legte die Stadt Bern   station zu verwenden. Wir sind stolz auf das
                                                                                                    strengen Ziele erfüllt. Das Zertifikat
als Bauherrin auch hohe Anforderungen an       Vertrau­en, das der Bauherr mit der Auftrags-
                                                                                                    berücksichtigt zudem die Bereiche
die Ressourcennutzung fest. Die Gebäude        vergabe in Gruner gesetzt hat.
                                                                                                    Mobilität, Ver- und Entsorgung so-
müssen den Standard Minergie ® -P-ECO so-
                                                                                                    wie Management, Kommunikation
wie die Anforderungen der 2000-Watt-Ge-        Die hohe architektonische Qualität hat auch
                                                                                                    und Kooperation. Das Label wurde
sellschaft erfüllen. Das Team von Gruner hat   die Bevölkerung überzeugt: Die Berner Stimm­
                                                                                                    erstmals im September 2012 ver-
die Gesamtprojektleitung Gebäudetechnik        berechtigten haben das Projekt mit grossem
                                                                                                    liehen. Voraussetzungen sind: ein
inne. Neben der Gesamtplanung und der Koor­    Mehr unterstützt. Die ersten Wohnungen
                                                                                                    klar definierter räumlicher Perimeter,
dination der beteiligten Fachleute bedeutet    sollen 2016 bezogen werden können.
                                                                                                    eine eigene Identität sowie eine
                                                                                                    Mindestfläche von 10 000 m2.

                                                                                                                                  KENNZAHLEN

                                                                                                                            Gebäude   3
                                                                                                                            Wohnungen      146
                                                                                                                            Heizung
                                                                                                                            100% Erdsonden und
                                                                                                                            Wärmepumpe
                                                                                                                            Warmwasser
                                                                                                                            50% Solarkollektoren
                                                                                                                            27% Biogas
                                                                                                    Immobilien Stadt Bern

                                                                                                                            23% Erdsonden
                                                                                                                            und Wärmepumpe
                                                                                                                            Strom
                                                                                                                            100% Ökostrom

stoeckackersued.ch   2000watt.ch                                                               GRUNER MAILING. 26                                          19
Manuel Frey
         B. Eng. Gebäudeklimatik
         Projektleiter Bauklimatik, Simulationen
         Gruner Roschi AG, Köniz

MY ROOM
OUR ROOM
YOUR ROOM
Zum ersten Mal hatte sich ein Schweizer
Team für die Teilnahme am Wettbewerb
«Solar Decathlon Europe» qualifiziert.                                                                               Das Team «Lucerne-Suisse» vor seinem Prototyp your+, der im Kleinen
Mit seinem innovativen Architektur- und                                                                              repräsentiert, was für das Grosse angedacht ist: Sharing!

Gebäudetechnikkonzept «smart sharing»
erreichte das Team «Lucerne-Suisse» in                                                                                                                                                     Raumtyp III
der Gesamtwertung den 5. Platz.                                                                                                                                                       your room
                                                                                                                                                                                       (öffentlicher Bereich)
               Raumtyp I
          my room
             (Privatbereich)

                                                                                                                                                                                                                          © Markus Käch, Hochschule Luzern
                                                                                                       Raumtyp II
                                                                                                   our room
                                                                                                 (halb öffentlicher Bereich)
                                                   © Markus Käch, Hochschule Luzern

                                                                                                                                         © Markus Käch, Hochschule Luzern

                                                                                                                                                                                      KENNZAHLEN

Die drei entwickelten Raumtypen als
Grundlage des Prinzips «smart sharing».
                                                                                                                                                                            5.
                                                                                                                                                                            Platzierung des Teams «Lucerne-Suisse»

«Entwickeln Sie ein architektonisch und tech­                                         Gruner Gruppe ist seit Jahren Partner der
                                                                                                                                                                            35
                                                                                                                                                                            Studierende im Kernteam
nisch innovatives, energieeffizientes Solar-                                          Hochschule Luzern. Als Sponsor und Unter-
haus mit grossem Wohnkomfort.» Dies war die
Aufgabenstellung an die 20 internationalen
Hochschulteams, die sich für die Teilnahme am
                                                                                      stützer des Teams «Lucerne-Suisse» freuen
                                                                                      wir uns auch über die in der Einzelbewertung
                                                                                      erreichten Spitzenplätze und gratulieren dem
                                                                                                                                                                            30 000
                                                                                                                                                                            aufgewendete Stunden des Kernteams
«Solar Decathlon Europe 2014» qualifizieren                                           Team zum Wettbewerbserfolg mit seinem

                                                                                                                                                                            10
konnten. Das Team «Lucerne-Suisse» konn-                                              zukunftsweisenden Projekt. Am Prototyp
te mit seinem Gebäudetechnikkonzept des                                               your+ hat das Team eindrücklich demons-
Prototyps your+ überzeugen. Studierende der                                           triert, wie wichtig interdisziplinäre Zu­sammen-
Hochschule Luzern – Technik & Architektur                                             arbeit für Innovationen für morgen ist.                                               beteiligte Fachrichtungen insgesamt
entwarfen einen Wettbewerbsprototypen,                                                                                                                                      Gebäudetechnik, Bautechnik, Wirtschafts-
der innovative Bautechnologie mit dem klu-                                            Der Prototyp your+ ist nun auf dem Campus                                             ingenieure, Departement Design + Kunst,
gen Sharing-Gedanken verbindet.                                                       der Hochschule Luzern aufgebaut und steht                                             Departement Musik

                                                                                                                                                                            80 000
                                                                                      offen für alle Interessierten. Vision und Kon-
Zusammenarbeit nicht                                                                  zeptideen sind auf der Website solardecath-
mehr wegzudenken                                                                      lon.ch dokumentiert und illustriert. Ein Blick
Der Solar Decathlon ist ein anspruchsvoller                                           darauf lohnt sich.                                                                    Besucher des Solar Decathlon Europe
universitärer Wettbewerb im Bereich des nach­                                                                                                                               2014
haltigen Bauens. Er wird jedes Jahr alternie-
rend in Europa und Amerika ausgetragen. Die

20                          GRUNER MAILING. 26                                                                                                                                                       solardecathlon.ch
Laurent Pitteloud                                             René Iten                                   René Kress
                                      dipl. Bauing. ETH    dipl. Elektrotechniker HF/Wirtschaftstechniker FH         BSc Forst- und Umweltwissenschaften
                             Abteilungsleiter Geotechnik                       Mitglied der Geschäftsleitung                         Projektleiter Umwelt
                                      Gruner AG, Basel                     Gruner Kiwi AG, Dübendorf/Basel                              Gruner AG, Basel

                       GELEBTE INTERDISZIPLINARITÄT
                       AM GROSSPROJEKT
                       Anfang Februar 2011 haben die
                       Bauarbeiten für das Bürohoch­
                       haus Bau 1 des Pharmakonzerns
                       F. Hoffmann-La Roche AG in Basel
                       begonnen. Nach Fertigstellung des
                       Rohbaus im November 2014 wird
                       der Roche-Turm mit 178 m das                                                            Über 9000 Mitarbeitende von Roche arbeiten
                       höchste Gebäude der Schweiz sein.                                                       am Standort Basel /Kaiseraugst sowie an ver-
                                                                                                               schiedenen Aussenstellen. Rund 2000 von
                       Die Gruner Gruppe wirkt bei                                                             ihnen werden im Jahr 2015 im Bau 1 auf 35
                       diesem Projekt bereits seit Beginn                                                      Stockwerken attraktive Büro­arbeitsplätze mit
                                                                                                               hohem Standard beziehen können. Im Roche-
                       erfolgreich mit.                                                                        Turm, von Herzog & de Meuron entworfen,
                                                                                                               sind weiter ein grosses Auditorium mit 500
                                                                                                               Sitzplätzen, Kommunikationszonen, ein Mitar­
                                                                                                               beiterrestaurant, eine Cafeteria mit Aussen­
                                                                                                               terrasse sowie eine Topfloor-Cafeteria ge-
                                                                                                               plant. Im Rahmen des Projektes erhielt Gruner
                                                                                                               das Planungsmandat für die Baugrube und
                                                                                                               die Fundation, den Abbruch vom Bestand,
                                                                                                               die Beweissicherung, das Monitoring, die
                                                                                                               Erschütterungsüberwachung, die Umwelt­
                                                                                                               baubegleitung sowie für die Elektrotechnik
                                                                                                               und die Gebäudeautomation.                >

                                                                 Gewicht des Turms

                                                                 210 000 t
                                                                 Höhe des Turms

                                                                 178 m
                                                                 Stockwerke

                                                                 41
                                                                 Büroarbeitsplätze
© Herzog & de Meuron

                                                                  2000
                                                                 ca.

                                                                                                               GRUNER MAILING. 26                          21
GEOTECHNIK
Roche baut auf Gruner
Die 20 Meter tiefe Baugrube grenzte an drei      Erdbebensichere Pfahl-Plattenfundation          Wiederkehrperiode von 2000 Jahren auszu-
Seiten direkt an die bestehenden Labor- und      Nach verschiedenen Variantenstudien ent-        legen, was weit über die üblichen normativen
Bürobauten. Aufgrund des anstehenden Grund­      schlossen wir uns im Fundationskonzept für      Anforderungen hinausgeht (üblicherweise
wassers und der zu schützenden Nachbar-          die kombinierte Pfahl-Plattenfundation (KPP).   werden 475 Jahre zugrunde gelegt). Des-
gebäude sah das Baugrubenkonzept eine            Durch Sondierbohrungen, eine komplexe Mo­       halb musste die kombinierte Pfahl-Platten-
wasserdichte, überschnittene Bohrpfahlwand       dellierung sowie statische Pfahlversuche er­    fundation des sehr schlanken Hochhauses
vor, die von bis zu vier Ankerlagern zurückge­   hielten wir die nötigen Daten, um die Bet-      verstärkt werden.
halten wurde. Dabei konnten wir nach einer       tungsmoduli für die Boden­platte (Stahlbeton
intensiven Versuchsphase im Vorfeld der Bau­     C30/37, Stärke 1.5–2.5 m) festzulegen und       Nichts dem Zufall überlassen
ausführung mit der optimalen Lösung rund         die Pfähle (Betongüte C30/37, 15–24 m) zu       Wir haben bei diesem Projekt konsequent
200 Anker einsparen. Innerhalb der Baugrube      bemessen. Die KPP nutzt in optimaler Wei­       Versuche vorgezogen, um die daraus gewon­
wurde das Grundwasser mittels Filterbrunnen      se die Fundamentplatte und die 143 Gross-       nenen Erkenntnisse in die Planung mit ein-
abgesenkt.                                       bohrpfähle aus, um die Hochhausverformung       zubeziehen. Dank dieses Vorgehens konn-
                                                 und die Mitnahmesetzung der Nachbarbe-          ten wir Vorteile für den Bauherrn im Bereich
Nur wenige Millimeter Setzung                    bauung gering zu halten. Das optimierte Fun­    Termine, Kosten und Bauablauf erreichen.
Ebenfalls im Vorfeld haben wir aufwendige        dationssystem wurde bisher noch selten in       Nach der Fertigstellung des Rohbaus wer-
Verformungsberechnungen mittels FE-Me-           der Schweiz eingesetzt.                         den alle Messergebnisse zur kombinierten
thode angestellt. Ziel war, die Beeinflussung                                                    Pfahl-Plattenfundation vorliegen, die wir bis
der Baugrubenherstellung auf die 62 m hohe       Dank der KPP reagiert der Baugrund steifer      zu diesem Zeitpunkt durchführen. Sie wer-
Nachbarbebauung, Bau 52, abschätzen zu           und die Gebäudelast wird sowohl über Bo-        den uns unter anderem wichtige Erkenntnis-
können. Die Berechnungsergebnisse zeigten        denpressungen durch die Bodenplatte wie         se für die optimierte Bemessung von wei­
zum Teil unzulässige Mitnahmesetzungen, die      auch über die Pfähle übernommen. Ausser-        teren Hochhausfundationen in der Basler
erst durch Zusatzmassnahmen auf ein akzep­       gewöhnlich war der Wunsch des Bauherrn,         Molasse oder ähnlichen Baugrundverhält-
tables Mass zurückgeführt werden konnten.        das Hochhaus für ein Erdbeben mit einer         nissen geben.
Feinstzementinjektionen, die in mehreren
Durchgängen ausgeführt wurden, in Kombi-
nation mit dem Konzept einer verformungs-                «WIR KÖNNEN TAGTÄGLICH MITVERFOLGEN, WIE DER ROCHE-
armen Baugrubenwand, führten zu einem                    TURM STOCKWERK FÜR STOCKWERK ZUM HÖCHSTEN GEBÄUDE
sehr positiven Ergebnis: Der Bau 52 setzte               DER SCHWEIZ HERANWÄCHST. WERDEN UNSERE PROGNOSEN
sich nur um wenige Millimeter und erfuhr
                                                         ZUM FUNDAMENT DURCH DAS UMFANGREICHE MONITORING
keine Verkantung.
                                                         BESTÄTIGT, MACHT UNS DAS AUCH EIN BISSCHEN STOLZ.»
                                                         Laurent Pitteloud

220
Pfähle für die überschnittene
Bohrpfahlwand

490
Anker

143
Grossbohrpfähle mit einem
Durchmesser von 1.2 m und
einer Länge von bis zu 24m
                                                                                                                                           © F. Hoffmann-La Roche AG

22                     GRUNER MAILING. 26
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