3 x JA FÜR KLIMA & BIODIVERSITÄT - GRÜNE Schweiz
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MAI ’21 / NR. 2 GR E E N F O ER GRÜNEN SCHWEIZ MAGAZIN D > ALLES ZU DEN ABSTIMMUNGEN VOM 13. JUNI 3 – 5 > GREEN RECOVERY – IMPULSE FÜR EINEN GRÜNEN AUFSCHWUNG 6 Kreuz- > EHE FÜR ALLE: DIE KAMPAGNE STARTET! 6 worträtsel mit Gewinnspiel auf Seite 7! A F Ü R K L I M A 3 x J D I V E R S I TÄ T & BIO
MEHR DEMOKRATIE WAGEN! Die Schweizer Demokratie ist etwas sischer Ebene ausgeschlossen? Und hat den Vorstoss von Sibel Arslan für Besonderes. Unsere direktdemokra- dies, obwohl sie von den Entscheiden das Stimmrechtsalter 16 angenommen tischen Instrumente gelten vielen Men- genauso betroffen und Teil unserer und arbeitet nun eine Verfassungsän- schen in anderen Ländern als Vorbild. Gemeinschaft sind? derung aus. Jetzt wollen wir GRÜNE Zu Recht. mit dem Ausländer*innenstimmrecht «Am Ende entscheiden jedoch andere». noch einen Schritt weitergehen. Und: Gleichzeitig bleibt die Schweizer So lapidar beschreibt NZZ-Journalistin Wir werden in der staatspolitischen Demokratie unvollkommen und hat Linda Koponen die Tatsache, dass die Kommission auch die Diskussion über massive Mängel: Warum erhielten Schweiz sie und über zwei Millionen die grüne Forderung nach einem per Frauen das Stimm- und Wahlrecht erst weitere ihrer Bewohner*innen von der Los repräsentativ ausgewählten Klima- vor 50 Jahren? Warum entscheiden wir demokratischen Mitsprache aus- rat mit verbindlichen demokratischen zentrale Fragen der Zukunft – wie z.B. schliesst. Ein unhaltbarer Zustand. Wir Rechten beginnen. das CO2-Gesetz – ohne die Stimmen GRÜNE wollen Betroffene zu Beteilig- der Jugendlichen unter 18 Jahren, die ten machen! Mehr Demokratie wagen! Denn die noch viel länger auf einen intakten Demokratie ist besser, je vielfältiger Planeten angewiesen sind? Warum 2021 ist für die Demokratie in der sie ist. bleibt ein Viertel der hier lebenden Schweiz ein historisches Jahr: Es mar- Balthasar Glättli Menschen ohne Schweizer Pass vom kiert das (erst!) 50-jährige Jubiläum des Präsident GRÜNE Schweiz Stimm- und Wahlrecht auf eidgenös- Frauenstimmrechts. Das Parlament balthasar.glaettli Impressum Greenfo – Magazin der GRÜNEN Schweiz, Waisenhausplatz 21, 3011 Bern Tel.: 031 326 66 00 www.gruene.ch, gruene@gruene.ch Auflage: 7200 Exemplare Redaktion: Marjorie Spart, Natalina Töndury, GRÜNE ABSTIMMUNGSEMPFEHLUNGEN FÜR DEN 13. JUNI 2021: Yannick Zryd Grafik: Roman Gugger JA zum CO2-Gesetz Mehr Infos: Druck: Bubenberg Druck JA zur Pestizid-Initiative Fotos/Grafiken: Pixabay (S. 3, 5), JA zur Trinkwasser-Initiative radiesli.org/Vitja Golikof (S. 4), zVg (S. 6, 8), JA zum Covid-19-Gesetz Béatrice Devènes (Portraits S. 3, 4, 5, 6, 7) Erscheint vierteljährlich NEIN zum Terrorgesetz Jahresabonnement: CHF 20 (für Mitglieder im Mitgliederbeitrag inbegriffen) Unterstützen Sie die GRÜNEN mit Ihrer Spende: IBAN CH02 0900 0000 8002 6747 3 oder www.gruene.ch/spenden 2 GREENFO 02 / 2021
Abstimmungen vom 13. Juni MEILENSTEINE FÜRS KLIMA JA ZUM CO2-GESETZ Die Schweiz hat das Pariser Abkommen unterzeichnet und sich somit verpflichtet, den durchschnitt- lichen Anstieg der globalen Temperatur möglichst auf 1,5 °C zu begrenzen. Das CO2-Gesetz ist ein wichtiges Instrument dazu – auch wenn weitere Schritte zwingend nötig sind. Das CO2-Gesetz legt Ziele für die Ver- Unternehmen verteilt, während 70 bis 90 Prozent der Bevölkerung ringerung der CO2-Emissionen fest und das restliche Drittel in das Sa- profitieren von der Rückerstattung definiert Massnahmen in den Berei- nierungsprogramm für Gebäude der Abgaben auf fossile Brennstoffe chen Fahrzeuge, Gebäude, Flugverkehr fliessen wird. und Flüge. Ganz zu schweigen von den und Finanzplatz. Und es schafft einen • Ab 2023 wird der Einbau von Öl Einsparungen, die durch die massiv tie- Klimafonds. heizungen massiv erschwert. feren Treibstoff- bzw. Stromkosten für • Eine Flugticketabgabe in der effizientere Fahrzeuge erzielt werden. Das Gesetz bringt folgende Höhe von 30 bis 120 Franken pro Verbesserungen: Passagier*in und eine Abgabe Die Abstimmung über das CO2-Gesetz auf Flüge mit Privatjets von am 13. Juni ist ein unumgänglicher • Die Schweiz übernimmt von der 500 bis 5000 Franken pro Flug Schritt zur Verringerung unserer EU die Reduktionsziele für neue- wird eingeführt. Die Hälfte der CO2-Emissionen. Danach sind weitere Personenwagen, leichte Nutzfahr- Einnahmen wird an die Bevöl- Massnahmen erforderlich: Der Bundes- zeuge und Lastwagen (ab 2025). kerung und die Unternehmen rat wird demnächst einen Gegenent- • Die CO2-Emissionen der Treibstof- zurückverteilt. wurf zur Gletscherinitiative und die fe müssen teilweise (mind. 20 bis • Ein Klimafonds wird geschaffen: Revision des Energiegesetzes präsen- max. 90 Prozent) durch Projekte Er finanziert insbesondere die tieren. Und wir GRÜNE haben einen im Ausland und in der Schweiz Entwicklung erneuerbarer Ener- Klimaplan, für dessen Umsetzung wir kompensiert werden. Dafür kann gien, Nachtzüge oder Anpassun- mehrere Vorstösse im Parlament einge- der Benzinpreis bis max. 12 Rap- gen an die Klimaerhitzung. reicht haben: pen pro Liter erhöht werden. • Die Schweizerische Nationalbank www.gruene.ch/klimaplan • Die CO2-Abgabe auf Heizöl und SNB und die Finanzmarktaufsicht Erdgas wird auf 120 bis maximal FINMA werden verpflichtet, die 210 Franken pro Tonne CO2 erhöht. Klimarisiken der Finanzströme zu Kurt Egger Zwei Drittel der Einnahmen wer- erfassen und darüber Bericht zu Nationalrat TG den an die Bevölkerung und die erstatten. kurtegger2 MIETER*INNEN & VERANTWORTUNGSVOLLE WOHNEIGENTÜMER*INNEN SAGEN JA ZUM CO2-GESETZ Im Gebäudebereich setzt das Gesetz den Fokus auf Anreize für energetische Verbesserungen. Zudem führt der schrittweise Absenkpfad zum vollständigen Ersatz der fossilen Brennstoffe durch erneuerbare Energieträger. www.casafair.ch/co2-gesetz Und hier geht es zur Position des Mieter*innen-Verbands: www.bit.ly/MVCO2 GREENFO 02 / 2021 3
Abstimmungen vom 13. Juni FÜR DIE LANDWIRTSCHAFT: 2 x JA FÜR WENIGER PESTIZIDE Die Forderungen der Trinkwasser- und der Pestizid-Initiative sind gemässigt und umsetzbar. Von den dringend nötigen Reformen in der Landwirtschaft profitieren alle: die Umwelt, die Gesellschaft und vor allem die Bäuerinnen und Bauern. Biodiversitätsverlust, Wasserver- lasten – die dringendsten Probleme duktion gesetzt und gemeinsam mit schmutzung, Verlust der Bodenfrucht- der Landwirtschaft – werden mit den 20 Forschungsstellen aus Europa ein barkeit – die Folgen der industriellen beiden Initiativen endlich angegangen. entsprechendes Memorandum unter- Landwirtschaft sind schon lange Dabei ergänzen sich die beiden Initia- zeichnet. Die Umsetzungsfristen der bekannt. Jetzt haben sich die Schad- tiven inhaltlich. Die Pestizid-Initiative Initiativen von 8 bzw. 10 Jahren geben stoffe im Wasser und in den Böden verbietet den Pestizideinsatz und um- der Landwirtschaft und der Forschung angereichert und fast täglich berich- fasst auch die Importe. Sie verhindert genug Zeit, um auf eine nachhaltige ten die Medien von überschrittenen so, dass auf die Einfuhr von belasteten Produktion umzustellen. Die Import Höchstwerten im Trinkwasser. Mit Lebensmitteln ausgewichen wird. abhängigkeit der Landwirtschaft der neuen Agrarpolitik (AP22+) sollten Und die Trinkwasser-Initiative fordert bei den Futtermitteln, Pestiziden, diese Probleme nun angegangen wer- neben dem Verzicht auf Pestizide, Kunstdünger und Treibstoffen wird den. Doch der Agrarlobby gingen sogar dass die Betriebe einen an ihre Fläche abnehmen und die Direktzahlungen diese massvollen Schritte hin zu einer angepassten Tierbestand halten. So werden vermehrt den Betrieben selber nachhaltigen Produktion zu weit. Mit werden die Böden und Gewässer von zugutekommen und nicht mehr im massivem Druck und einem Kuhhandel den Nährstoffen entlastet, die mit den Speckgürtel um die Landwirtschaft gegen die Konzernverantwortungsini- immensen Futtermittelimporten in die versickern. Am meisten profitieren tiative erreichte sie die Sistierung der Schweiz gebracht werden. werden deshalb die Bäuerinnen und AP22+. In den nächsten Jahren wird es Bauern. Sie können sich aus der Abhän- in der Agrarpolitik also keine Bewegung Chance für Bäuer*innen gigkeit von der Agrarindustrie und dem geben und die Probleme werden sich Die über 7000 Biobetriebe in der Zwang, immer günstiger immer mehr weiter verschärfen. Doch mit der Trink- Schweiz beweisen seit Jahren, dass zu produzieren, befreien. wasser- und der Pestizid-Initiative kön- eine Lebensmittelproduktion ohne nen wir nun das Ruder herumreissen. synthetische Pestizide möglich ist. Auch die Wissenschaft ist bereit, die- Lösung der dringendsten sen Weg einzuschlagen. Agroscope, Probleme das Kompetenzzentrum der Schweiz Kilian Baumann Pestizide und Nährstoffüberschüsse, für landwirtschaftliche Forschung, hat Nationalrat BE die unsere Böden und Gewässer be- sich das Ziel einer pestizidfreien Pro- Kilian_Baumann 4 GREENFO 02 / 2021
Abstimmungen vom 13. Juni SOLIDARISCH IN DER PANDEMIE JA ZUM COVID-19-GESETZ Von der ersten Stunde an haben wir GRÜNE uns für einen sozialen Weg aus der Corona-Krise ins Zeug gelegt. Das COVID-19-Gesetz bietet die Grundlage dafür. Es muss ausgebaut statt abgeschafft werden! Im Frühjahr 2020 hat der Bundesrat hartnäckigen Druck der GRÜNEN wer- den betroffenen Branchen Massnah- mit Notverordnungen auf den Aus- den heute zum Beispiel 10 Milliarden men zum Erhalt von Arbeitsplätzen bruch der Corona-Pandemie reagiert. Franken für das «Härtefallprogramm» und zur Verhinderung von Konkursen Grundlage dafür war das Epidemien- eingesetzt. durchsetzen können. Dringende Ver- gesetz. Nach drei Monaten «ausseror- besserungen gibt es nur mit einem JA dentliche Lage» kam endlich das Par- Eine Gruppe von «Verfassungsfreun- am 13. Juni! lament wieder ins Spiel. Es präzisierte den» hat nun das Referendum gegen die Kompetenzen des Bundesrates in das COVID-19-Gesetz ergriffen – offen- einem dringlichen Bundesgesetz. Und bar in Unkenntnis der rechtlichen und es korrigierte die völlig ungenügende wirtschaftlichen Situation. Erst das Regula Rytz Unterstützung von Arbeitnehmen- COVID-19-Gesetz ermöglicht es, dass Nationalrätin BE den, Kultur und Gewerbe. Dank dem die GRÜNEN in enger Absprache mit RegulaRytz TERRORISMUSBEKÄMPFUNG – NICHT ZULASTEN DER GRUNDRECHTE! Terrorismus muss bekämpft werden. Aber nicht mit einer Definition, die über alles hinausgeht, was in Rechtsstaaten als Terrorismus gilt. Ein Nein am 13. Juni zum Bundesgesetz über polizeiliche Massnah- men zur Bekämpfung von Terrorismus (PMT) ist zentral. Bisher verstand man unter «Terroris- UNO befürchtet, dass wir mit dem mus» die Anwendung von Gewalt, um Gesetz ein gefährliches Präjudiz ge- Furcht und Schrecken zu verbreiten. gen Minderjährige schaffen. Denn die Im neuen Terrorgesetz sind diese Massnahmen sind bei 12-Jährigen, der Bedingungen aber nicht aneinander Hausarrest ab 15 Jahren zulässig. Auf- geknüpft. Es reicht, «Furcht und grund eines reinen Verdachts können Schrecken» zu verbreiten. Angst- Minderjährige bis zu sechs Monate in macherei als politisches Mittel ihrer Liegenschaft eingesperrt werden! erfüllt also die Definition. Ver- In keinem westlichen Land, ausser in breitet, wer vor einer Diktatur in den USA, ist das zulässig. Radikalisier- der Schweiz warnt, Furcht und ten Kindern muss mit Prävention und Schrecken? Dieses Beispiel ist echten Massnahmen begegnet werden. zugespitzt. Aber in einem Rechts- Sechs Monate wegsperren schafft kei- staat sind klare Definitionen zentral. ne Sicherheit. Zudem könnten autoritäre Staaten die Definition übernehmen, um Kritiker als Terroristen zu verfolgen. Vergebliche UNO-Kritik Mathias Zopfi 50 Rechtsprofessor*innen haben vor Ständerat GL dem Terrorgesetz gewarnt und die ZopfiMathias GREENFO 02 / 2021 5
Kampagnen EHE FÜR ALLE FÜR EIN ÜBERDEUTLICHES JA Das konservative Referendum gegen die Ehe für alle ist eingereicht. Das Abstimmungsdatum ist noch nicht bekannt – aber wir GRÜNE haben die Gegenkampagne bereits gestartet. Vor über 20 Jahren reichte die grüne Na- Einige allerdings meinen, die Ehe Wir GRÜNE haben bereits bei der tionalrätin Ruth Genner einen Vorstoss müsse als «natürliche Lebensgemein- Einreichung des Referendums unsere für die Ehe für alle ein. Das war damals schaft» immer noch nur Mann und Kampagne gestartet. Wir zeigen damit, utopisch, doch seither hat sich die Ge- Frau offen stehen. Mit kruden Schlag- dass die Vorlage für uns zentral und sellschaft gewandelt. Sie wurde bunter, worten wie «Fake-Ehe» haben sie ein die gesellschaftliche Offenheit uns ein unterschiedliche Lebensentwürfe ste- Referendum eingereicht. So ärgerlich Kernanliegen ist: hen nebeneinander. Für ganz viele Men- die weitere Verzögerung ist: Die Ab- www.gruene.ch/ehefueralle schen ist klar: Die Ehe soll nicht den stimmung gibt uns die Möglichkeit, heterosexuellen Paaren vorbehalten nochmals eine Diskussion zu führen sein. Es hat lange gedauert, doch auch – und mit einem klaren Abstimmungs Michael Töngi hierzulande hat das Parlament endlich ergebnis ein überdeutliches Zeichen Nationalrat LU diese Veränderung vollzogen. zu setzen. mtoengi GREEN RECOVERY FÜR EINEN GRÜNEN AUFSCHWUNG Mit unserem grünen Impulsprogramm legen wir den Grundstein für eine innovative und klimaneu- trale Wirtschaft des 21. Jahrhunderts: Im Bereich des Klimaschutzes, im Care-Sektor und im Bereich der Digitalisierung. Der Bedarf nach einem strategischen gien und in energetische Sanierungen Begleitend braucht es eine Aus- und Um- Investitionsprogramm ist gross: Die schaffen wir zehntausende neue Arbeits- schulungsoffensive: Mit Bildungsgut- Corona-Pandemie hat zu einem starken plätze. Und dank eines Bürgschaftspro- scheinen, Ausbildungszuschüssen und Anstieg der Arbeitslosigkeit geführt und gramms sollen auch von der Corona-Krise flexibleren Ausbildungsprogrammen den Strukturwandel in vielen Branchen gebeutelte Unternehmen Investitionen ermöglichen wir Personen im Erwachse- beschleunigt. Gleichzeitig sucht man in klimafreundliche Technologien tätigen nenalter neue Berufsperspektiven. in den Corona-Hilfspaketen vergebens können. Auch im Care-Bereich können www.gruene.ch/impulsprogramm nach zukunftsgerichteten Investitionen neue Jobs geschaffen werden, indem in den Klimaschutz. Tagesschulen aufgebaut und Pflege Wir GRÜNE schlagen 14 Massnahmen vor, berufe attraktiver gestaltet werden. Und um den Aufschwung nach der Corona-Kri- mit der Förderung von gemeinwohlorien- Franziska Ryser se zu beschleunigen. Mit Investitionen tierten Start-Ups stärken wir eine demo- Nationalrätin SG in den Ausbau der erneuerbaren Ener- kratische und digitale Gesellschaft. FranziskaRyser 6 GREENFO 02 / 2021
Gleichstellung / Kreuzworträtsel GLEICHSTELLUNG: WIR MACHEN VORWÄRTS! Dieses Jahr feiert die Schweiz das (erst) 50-jährige Jubiläum des Frauenstimmrechts. Gleiche politische Rechte bedeuten aber noch lange keine faktische Gleichstellung. Die Fraktion der GRÜNEN – die weib- lichste Fraktion im Bundeshaus – geht die Lücken in der Gleichstellung mit zwei Vorstosspaketen an. Im Herbst 2020 wurden mehrere gravieren- Am internationalen Tag der Frau, dem Mehr zu den Aktivitäten der GRÜNEN de Fälle von sexueller Belästigung, Mob- 8. März 2021, gingen fünf grüne Parla- rund um 50 Jahre Frauenstimmrecht: bing und Gewalt gegen Frauen* an öffent- mentarier*innen in einem Vorstosspaket www.gruene.ch/ lichen Einrichtungen publik. Damit dieser dann weitere Themen an: Die Verein- 50jahrefrauenstimmrecht Missstand endlich konsequent angegan- barkeit von Familie und Beruf, die För- gen wird, haben sechs unserer Parlamen- derung von Tagesschulen in der ganzen tarierinnen im Dezember 2020 Vorstösse Schweiz, Geschlechterfaktoren in der gegen sexuelle Belästigung und Gewalt Berufswahl und die Aufwertung von Aline Trede eingereicht. Unter anderem fordern sie den «Frauenberufen». Fraktionspräsidentin Bund dazu auf, eine würdige Begleitung alinetrede von Frauen*, die Opfer von Missbrauch, Mehr zu grünen Vorstössen für die Belästigung und Gewalt am Arbeitsplatz Gleichstellung: www.gruene.ch/ q 10 geworden sind, sicherzustellen. gleichstellungsvorstoesse q 5 u 6 TESTEN SIE q 8 q 3 IHR WISSEN 3 6 11 u13 2 5 Haben Sie das Greenfo genau gelesen? Dann machen Sie mit u 4 und gewinnen Sie einen Gutschein für den Alpen-Shop! 12 1. Sie hat einen Vorstoss für das Stimmrechtsalter 16 eingereicht. (2 W.) q 1 2. Betroffene zu ... machen! 3. Könnte per Los ausgewählt werden. u 2 4. Balthasar Glättli will mehr ... wagen. 9 10 5. SNB & FINMA sollen künftig ihre Finanzströme diesbezüglich analysieren. 6. Soll im Rahmen des CO2-Gesetzes Nachtzüge finanzieren. 7. Gastort der UN-Klimakonferenz 2015. u 14 8. Sie forderte schon vor 20 Jahren die Ehe für alle. (2 W.) 7 14 9. Wirkt besser, als Minderjährige wegzusperren 10. Beendet nach eindrücklichen 31 Jahren seine aktive Politkarriere. (2 W.) 11. Grüner Ständerat und Textautor (Nachname) u 12 12. Wurde durch die Corona-Pandemie in vielen Branchen- 8 13 beschleunigt. 13. #GreenRecovery: ... für einen grünen Aufschwung! q 11 14. Investitionen in diesem Bereich sucht man in den Corona- Hilfspaketen vergebens. u 9 16 4 Reichen Sie Ihr Lösungswort ein: www.gruene.ch/kreuzwortraetsel 7 u oder per Post an: GRÜNE Schweiz, 5 Lösungswort Waisenhausplatz 21, 3011 Bern (mit Name und Adresse) Teilnahmeschluss: 25. Juni 2021 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 Gewinner letzte Ausgabe: R. Faust, Mörschwil Mit Ihrer Teilnahme erlauben Sie den GRÜNEN Schweiz, Ihre Adres- se bei uns abzuspeichern und Sie gegebenenfalls zu kontaktieren. Unter allen Teilnehmenden verlosen wir einen Gutschein im Über die Verlosung wird keine Korrespondenz geführt, der Rechts- weg ist ausgeschlossen. Der*die Gewinner*in wird schriftlich be- Wert von CHF 100 für den Alpen-Shop der Alpen-Initiative: nachrichtigt. Sein*ihr Name wird im nächsten Greenfo publiziert. www.alpen-shop.ch | www.alpeninitiative.ch GREENFO 02 / 2021 7
Wir sind GRÜN! LUC RECORDON WIEDER EINFACHER BÜRGER Als ich im April 1970, mit zarten 14 Jahren, einen Leserbrief an die Tribune de Lausanne schrieb und mich darin für die Senkung des Stimmrechtsalters von 20 auf 18 Jahre starkmachte, wusste ich bereits, dass ich mich mein Leben lang für öffentliche Anliegen einsetzen würde. Das ist es auch, was für mich «Politik machen» bedeutet. Dass ich aber eine politische Karriere einschlagen würde, das hätte ich niemals gedacht. Während den Siebzigerjahren engagierte dass Umweltschutz und eine solidarische Aus meiner Karriere habe ich folgende ich mich in den Gewerkschaften der Unis Gesellschaft untrennbar sind. Denn das Lehre gezogen – und sie gilt meines Er- (AGEpoly, VSS, FAE), kämpfte gegen die Bewahren alleine reicht nicht aus, es geht achtens sowohl für die Politik wie auch dominierenden Kräfte in meinem Kanton auch darum, unser Leben ins Gleichge- für unser alltägliches Leben: Wir bleiben und gegen die Atomkraft (in der Nähe wicht zu bringen. immer ein Mensch unter vielen, wir stre- des AKW Creys-Malville geriet ich 1976 ben auf, um bald wieder unterzugehen, ins Visier der Compagnies Républicaines Der Aktivismus und die und wir haben insbesondere die Aufga- de Sécurité CRS, einer Einsatzgruppe der Institutionen be, den menschlichen Gemeinschaften, französischen Police nationale) und war Mehr und mehr wurde mir klar, dass denen wir angehören, zu dienen. Wir Teil des Generalrats der Gemeinde Joux- mein Freund Michel Glardon*, ein be- haben Macht über andere Menschen – tens-Mézery, wofür ich mich damals aber merkenswerter sozialer Verleger, Recht mehr Macht, als uns die puren Regeln nicht zur Wahl stellen musste. hatte, als er einmal sagte, dass sich ein der Demokratie eigentlich zusprechen; Kampf nicht nur auf der Strasse austra- ein Regelverstoss, der unausweichlich, Um den konsequenten Umweltschutz gen lasse, sondern dass man ihn auch im aber nur vorübergehend ist. Diese Macht voranzutreiben, habe ich dann, gemein- institutionellen Rahmen führen muss. müssen wir haushälterisch einsetzen, sam mit Anne-Catherine Menétrey, dem So wurde ich 1990 Exekutivmitglied nur so zollen wir unseren Mitmenschen Schriftsteller Gaston Cherpillod und meiner Gemeinde und nahm Einsitz im den Respekt, der ihnen gebührt. Wir Christian van Singer, 1983 zur Gründung Waadtländer Kantonsrat. 1997 wurde warten also, bis wir zur Kandidatur für der Demokratischen Alternative (Al- ich einer der ersten Co-Präsidenten der eine Funktion aufgerufen werden und ternative démocratique) beigetragen. GRÜNEN Waadt, 2003 National- und wir räumen den Platz, sobald neue Per- Aus dieser Bewegung ging später die 2007 – zu meiner grossen Überraschung sönlichkeiten auftauchen, die für unsere Sozialistisch-Grüne Alternative (Alter- – Ständerat. 2012 wurde ich Mitglied der Rolle besser geeignet sind. Ich habe native socialiste verte) hervor, die sich Parlamentarischen Versammlung des mich in meiner Karriere stets bemüht, den GRÜNEN Waadt anschloss. Für die Europarats. Und heute bin ich mit Freu- diesen Regeln Folge zu leisten. GRÜNEN Waadt war schon immer klar, de wieder ein ganz einfacher Bürger. * Gründer, gemeinsam mit dem Schrift- WIR SIND GRÜN! steller Gilbert Musy, der Éditions d’en In dieser Rubrik wird in jeder Greenfo-Ausgabe eine engagierte Person aus dem Umfeld bas im Jahr 1976. der GRÜNEN ins Zentrum gerückt. Wir zeigen die zahlreichen vielfältigen und engagierten Gesichter der grünen Bewegung. Luc Recordon 8 GREENFO 02 / 2021
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