40 Jahre VVS 1978 bis 2018 382 Millionen Fahrgäste im Jahr 533 Millionen Euro Einnahmen 4 Milliarden Personenkilometer 4.000 Haltestellen 44 ...

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40 Jahre VVS 1978 bis 2018 382 Millionen Fahrgäste im Jahr 533 Millionen Euro Einnahmen 4 Milliarden Personenkilometer 4.000 Haltestellen 44 ...
40 Jahre VVS
                                        1978 bis 2018
                               382 Millionen Fahrgäste im Jahr
                               533 Millionen Euro Einnahmen
                               4 Milliarden Personenkilometer

40 Jahre VVS – 1978 bis 2018
                                     4.000 Haltestellen
                                  44 Verkehrsunternehmen
                                      10 Gesellschafter
40 Jahre VVS 1978 bis 2018 382 Millionen Fahrgäste im Jahr 533 Millionen Euro Einnahmen 4 Milliarden Personenkilometer 4.000 Haltestellen 44 ...
40 Jahre VVS
                                        1978 bis 2018
                               382 Millionen Fahrgäste im Jahr
                               533 Millionen Euro Einnahmen
                               4 Milliarden Personenkilometer

40 Jahre VVS – 1978 bis 2018
                                     4.000 Haltestellen
                                  44 Verkehrsunternehmen
                                      10 Gesellschafter
40 Jahre VVS 1978 bis 2018 382 Millionen Fahrgäste im Jahr 533 Millionen Euro Einnahmen 4 Milliarden Personenkilometer 4.000 Haltestellen 44 ...
Meilensteine
                                    Der VVS führt am 1. Juli einen Übergangstarif                                                                                                                                                      Die orangefarbenen Fahrzeuge der S-Bahn-                                                                                                                                                                                                                    Im November verabschiedet
                                    für Zeitkarten ein. Damit können Fahrgäste                                                                                                                                                         Baureihe 420 werden nach und nach in „ver-                                                                                                                                                                                                                  sich die S-Bahn Stuttgart von
                                    mit einer Monatskarte nicht nur die Busse                                                                                                                                                          kehrsrot“ umlackiert.                                                                                                                                                                                                                                       der legendären Baureihe 420.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Mit der Inbetriebnahme der Stadtbahnlinie
                                    und Bahnen von DB und SSB nutzen, son-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          U15 endet die meterspurige Straßenbahn-Ära
                                    dern auch die Busse der rund 40 privaten
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          in Stuttgart.
                                    Busunternehmen in der Region Stuttgart.

Nach jahrelangen Vorbereitun-                                                              Mit der Stadtbahnlinie U3 (Vaihingen–Plie-               Der VVS nimmt das FirmenTicket in sein                                                                                                 Die ersten S-Bahnen der neuen Baureihe 423                                                     Die Abo-Konditionen werden
gen wird der Verkehrs- und                                                                 ningen) beginnt Schritt für Schritt die Umstel-          Tarifangebot auf. In der Folgezeit wird das                                                                                            sind im Einsatz.                                                                               aufpoliert: Ratenzahlung, so-
Tarifverbund Stuttgart am 19.                                                              lung vom Straßenbahn- auf den modernen                   Angebot deutlich ausgeweitet und ist heute                                                                                                                                                                                            fortiger Einstieg, „12 Monate
Dezember gegründet.                                                                        Stadtbahnbetrieb. Es sollte fast dreißig Jahre           ein Basisangebot im Berufsverkehr.                                                                                                                                                                                                    fahren, aber nur 10 Monate                  Am 1. Januar wird der Landkreis Göppingen                                                        Die ersten drei „RELEX“-Express-
                                                                                           dauern, bis das Grundnetz vollständig war.                                                                         Der neu gegründete Verband Region                                                                                                                                           zahlen“.                                    teilweise in den VVS integriert. Auf der Schie-                                                  buslinien fahren.
                                                                                                                                                                                                              Stuttgart übernimmt die Trägerschaft                                                                                                                                                                                    ne gilt der Verbundtarif.
                                                                                                                                                                                                              für die S-Bahn.
1977

                           1978

                                                                                                              1985
                                                      1982

                                                                                    1983

                                                                                                                                             1988

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    2000
                                                                                                                                                                                                                                1996

                                                                                                                                                                                                                                                                                    1998
                                                                                                                                                                                                  1993
                                                                                                                                                                      1992

                                                                                                                                                                                                                                                                                           1999

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                             2007
                                                                                                                                                                                                                                                         1997

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       2010

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    2015

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              2016
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                             2012

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  2018
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        2014

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        2017
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   2011
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        150 Jahre SSB, 40 Jahre S-Bahn, 40 Jahre VVS.
                                                                  Der VVS führt das erste KombiTicket                         Der VVS führt die Elektroni-                                                                                                                                                Der VVS bietet für Studieren-                                                                                                                                                                                 Im Jubiläumsjahr beschließt der VVS die größte
                                                                  ein. Viele Partnerschaften werden fol-                      sche Fahrplanauskunft (EFA)                                                                                                                                                 de ein preisgünstiges, ver-                                                                                                                                                                                   Tarifzonenreform seiner Geschichte.
                                                                  gen. Heute ist das KombiTicket bei                          ein, die er mitentwickelt hat.                                                                                                                                              bundweit gültiges StudiTicket
                                                                  Großveranstaltungen nicht mehr weg-                                                                                                                                                                                                     für das ganze Semester an.
                                                                  zudenken.

                         Am 1. Oktober ge-                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Das VVS-HandyTicket wird eingeführt und
                          hen die ersten drei                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               entwickelt sich zum Verkaufshit.
                          S-Bahn-Linien von                                                                                                                                   Start der Verbundstufe II: In allen Bussen und
                           Stuttgart nach Plo-                                                                                                                                Bahnen der 40 Verkehrsunternehmen im Ver-
                           chingen (S1), Lud-                                                                                                                                 bundgebiet gilt der VVS-Tarif. Die S-Bahn-Linie
                            wigsburg (S5) und                                                                                                                                 S2 erschließt den Stuttgarter Flughafen.
                            Weil der Stadt (S6)
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                             Die App VVS Mobil startet                                                                                  Der VVS bietet seinen Kun-
                            in Betrieb. Gleich-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                             und läutet eine Erfolgsge-                                                                                 den flächendeckend Echtzeit-
                   zeitig tritt der VVS-Ge-                                                                                                                                                                                                                Der VVS ist unter www.vvs.de                                                                      schichte ein.                                                                                              information für alle Bahn- und
              meinschaftstarif in Kraft.                                                                                                                                                                                                                   erstmals im Internet präsent.                                                                                                                                                                                Buslinien im Verbundgebiet.
40 Jahre VVS 1978 bis 2018 382 Millionen Fahrgäste im Jahr 533 Millionen Euro Einnahmen 4 Milliarden Personenkilometer 4.000 Haltestellen 44 ...
1978 bis 2018
40 Jahre VVS 1978 bis 2018 382 Millionen Fahrgäste im Jahr 533 Millionen Euro Einnahmen 4 Milliarden Personenkilometer 4.000 Haltestellen 44 ...
Inhalt
Vorwort des Aufsichtsratsvorsitzenden: „Ein Netz – Ein Tarif – Ein Ticket“       5

40 Jahre gute Zusammenarbeit im Verbund                                          7

„Das war keine einfache Geburt ...“                                          10–13

„So viele Butterbrezeln hab ich noch nie gegessen“                           16–17

VVS im Überblick                                                             18–19

Start des neuen S-Bahn-Zeitalters                                            22–23

Unabhängig durchs Stadtgebiet                                                26–27

Die Landkreise im VVS                                                        28–29

Die Renaissance der Nebenbahnen                                              32–33

Verkehrssystem Bus hat Zukunft                                               36–37

Nahverkehr aus einem Guss                                                       38

Die öffentliche Hand steigt ein                                                 39

Für die Umwelt – gegen Feinstaub                                             40–41

Der Weg zum kundenfreundlichen Tarif                                         44–45

Gute Daten ermöglichen gute Planung                                          46–47

Zwei große Damen – „DIVA“ und „EFA“                                          50–51

VVS im Spiegel der Öffentlichkeit                                            52–53

Von politisch korrekt bis provokant                                          54–57

Ausgezeichnet in jeder Hinsicht                                                 58

Ihr Baby ist der Netzplan                                                       59

Gesellschaftliche Akteure integriert                                            60

... und das sagen die Fahrgäste                                                 61

Ein großes Dankeschön – Die „Ahnengalerie“                                   62–63

Impressum                                                                       64

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40 Jahre VVS 1978 bis 2018 382 Millionen Fahrgäste im Jahr 533 Millionen Euro Einnahmen 4 Milliarden Personenkilometer 4.000 Haltestellen 44 ...
Vorwort des Aufsichtsratsvorsitzenden
„Ein Netz – Ein Tarif – Ein Ticket“

Der öffentliche Nahverkehr feiert 2018 zahl-   In den ersten Jahren des Verbundes warb
reiche Jubiläen. Die Stuttgarter Straßenbah-   der VVS mit dem Slogan: „Ein Netz –
nen AG (SSB) wird 150 Jahre alt. 1868 fuhr     Ein Tarif – Ein Ticket“. Dies ist heute alles
die erste Pferdebahn durch die Stadt. Damit    selbstverständlich und nicht mehr wegzu-
wurde der Grundstein für den öffentlichen      denken. Ich vermute, ohne Verkehrsverbund,
Nahverkehr in der Landeshauptstadt Stutt-      vor allem ohne abgestimmte Fahrpläne und
gart gelegt. Die Pferdebahn wurde später       Gemeinschaftstarif, wäre der öffentliche
durch die elektrische Straßenbahn ersetzt      Nahverkehr heute nicht mehr konkurrenz-
und durch Omnibusse ergänzt. Heute kom-        fähig, weder in der Region Stuttgart noch
men moderne und leistungsfähige Stadtbah-      anderswo.
nen und Busse, die Zacke und die Stand-
seilbahn zum Einsatz, um die Menschen in       Auf den VVS kommen in Zukunft weitere
Stuttgart umweltfreundlich an jeden Ort zu     wichtige Aufgaben hinzu. Der öffentliche
bringen.                                       Nahverkehr wird immer bedeutsamer. Es
                                               ist unstrittig, dass der ÖPNV verstärkt Ver-
Ein Jubiläum feiert auch das für die Region    kehrsanteile vom motorisierten Individual-
Stuttgart so unverzichtbare S-Bahn-System      verkehr gewinnen muss, wenn es um die
 – es wird 40 Jahre alt. Und es ist kein       Klimaschutzziele, die Einhaltung der Grenz-       Fritz Kuhn
Zufall, dass vor 40 Jahren, am 1. Oktober      werte bei den Luftschadstoffen und vor al-        Oberbürgermeister der
1978, gleichzeitig mit der S-Bahn auch der     lem, wenn es um lebenswerte und urbane            Landeshauptstadt Stuttgart
Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart (VVS)     Städte mit möglichst wenig Lärm und Staus
seinen Betrieb aufgenommen hat. Die Ver-       geht. Der ÖPNV braucht eine Ausbauoffen-
bundidee wurde in den 1960er-Jahren in         sive. Wir müssen beträchtliche Summen in
Hamburg geboren. Nach dem Hamburger            neue Fahrzeuge und Strecken investieren,
Verkehrsverbund war der Münchner Ver-          das Leistungsangebot ausbauen und das
kehrs- und Tarifverbund, der zu den Olym-      Tarifsystem kundenfreundlicher gestalten.
pischen Spielen 1972 in der bayerischen        Die Aufgabenträger in der Region Stuttgart
Metropole gegründet wurde, der zweite          sind dazu bereit und haben im ÖPNV-Pakt
Verkehrsverbund in Deutschland. Der VVS        entsprechende Vereinbarungen getroffen.
folgte wenige Jahre danach und war damit
der erste und lange Zeit auch einzige Ver-     Ich freue mich besonders, dass es im Einver-
kehrsverbund in Baden-Württemberg.             nehmen mit allen Partnern im Jubiläumsjahr
                                               des VVS gelungen ist, das Tarifsystem nach
Die Verbundidee hat sich inzwischen in         40 Jahren grundlegend zu reformieren. Der
Deutschland und in vielen europäischen         Tarif wird zum 1. April 2019 einfacher, günsti-
Nachbarländern durchgesetzt. Verbund heißt:    ger und damit auch umweltfreundlicher wer-
Nahverkehr aus einem Guss. Der Kunde soll      den. Dies ist ein wichtiger Meilenstein in der
beim Umstieg von einem öffentlichen Ver-       langjährigen Geschichte des VVS!
kehrsmittel auf das andere keinen Nachteil
erleiden. Die Fahrpläne sollen aufeinander
abgestimmt sein und die Tickets überall
gelten – unabhängig vom Verkehrsmittel.

                                                                                                                              5
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40 Jahre gute Zusammenarbeit im Verbund

Der VVS hat in seinen 40 Jahren eine wech-      mengeschlossen hatten, hinzu. Die SSB und
selvolle Geschichte erlebt. Ursprünglich wur-   die mittlerweile gegründete DB Regio AG
de der VVS als Unternehmensverbund ge-          blieben Gesellschafter. Aufgabenträger und
gründet, wie dies damals auch andernorts        Verkehrsunternehmen halten jeweils 50 Pro-
üblich war. Seine Gründungsgesellschafter       zent der Anteile. Der VVS war damit der ers-
waren die Stuttgarter Straßenbahnen AG und      te Mischverbund in Deutschland. Die Idee
die damalige Deutsche Bundesbahn. Durch         des Mischverbundes wurde zunächst in der
die Bahnreform Anfang der 1990er-Jahre          ÖPNV-Branche eher kritisch gesehen.
änderten sich die Rahmenbedingungen. Der
Schienenpersonennahverkehr wurde regio-         Heute gibt es in der Region Stuttgart jedoch
nalisiert und die Leistungen zunehmend im       kaum jemanden, der den Mischverbund mis-
Wettbewerb vergeben. Vielerorts wurden die      sen möchte. Alle, die im öffentlichen Nah-
Unternehmensverbünde zu Aufgabenträger-         verkehr Verantwortung tragen, arbeiten im
verbünden umgewandelt, darunter die beiden      Verbund trotz teilweise unterschiedlicher In-
ältesten Verkehrsverbünde in Deutschland,       teressenlage konstruktiv zusammen. In der       VVS-Geschäftsführer Horst Stammler (l.) und
der Hamburger Verkehrsverbund und der           Gesellschafterversammlung, im Aufsichtsrat      Thomas Hachenberger
Münchner Verkehrs- und Tarifverbund.            und in anderen Gremien sitzen alle an einem
                                                Tisch und es bestätigt sich am Beispiel des     ÖPNV-Angebot auszuweiten, damit die Fahr-
Auch in der Region Stuttgart gab es eine Dis-   VVS einmal mehr: Man spricht besser mitei-      gäste, die mit uns fahren wollen, auch mit
kussion um die Zukunft des VVS. Zunächst        nander als übereinander. Die gute Entwick-      uns fahren können. So wurden in der Folge
wurde von den Landkreisen der Zweckver-         lung des VVS bestätigt die Akteure, dass        neue, tangentiale Expressbuslinien in Betrieb
band Nahverkehr Region Stuttgart (NRS)          der damalige Schritt so falsch nicht gewe-      genommen, Entlastungslinien für Stadtbahn
gegründet, mit der Aufgabe, die regionalen      sen sein konnte. Der VVS blieb auch nicht       und S-Bahn eingeführt, der ganztägige 15-Mi-
Verkehrsunternehmen in den VVS zu integ-        der einzige Mischverbund in Deutschland. In     nuten-Takt für die S-Bahn beschlossen und
rieren. Zwischen VVS und NRS wurde ein Zu-      Baden-Württemberg wurden mehrere Misch-         die Rahmenbedingungen für den neuen Me-
sammenarbeitsvertrag geschlossen und der        verbünde gegründet und auch im Raum Halle/      tropolExpress geschaffen.
NRS-Geschäftsführer Reinhold Bauer wurde        Leipzig entschied man sich, den Mitteldeut-
in Personalunion dritter Geschäftsführer des    schen Verkehrsverbund in Form eines Misch-      Der VVS ist ein Erfolgsbeispiel für die gute
VVS. Später übernahm der Verband Region         verbundes zu organisieren.                      Zusammenarbeit aller Beteiligten in der Re-
Stuttgart die Aufgaben des NRS und zusätz-                                                      gion Stuttgart. Unser Dank gilt allen Partnern,
lich die Aufgabenträgerschaft für die S-Bahn.   Die politische Bedeutung und gesellschaft-      den Verantwortlichen bei der Stadt Stuttgart
                                                liche Relevanz des ÖPNV ist in den letzten      und den Verbundlandkreisen, dem Verband
In der Region Stuttgart entschied man sich      Jahren immer weiter gestiegen. Einige Jah-      Region Stuttgart, dem Land Baden-Würt-
für einen Mittelweg: weder Unternehmens-        re gab es sogar einen richtigen „Wettstreit“    temberg und nicht zuletzt den engagierten
verbund noch reiner Aufgabenträgerverbund.      zwischen den Aufgabenträgern um Zustän-         Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den
Alle Aufgabenträger für den ÖPNV – vom          digkeiten im ÖPNV. Diese Angelegenheit          Verkehrsunternehmen. Der Erfolg lässt sich
Land über den Verband Region Stuttgart bis      konnte unter Moderation von Verkehrsmi-         im ÖPNV messen, nämlich an den kontinu-
hin zur Landeshauptstadt und den Landkrei-      nister Winfried Hermann im ÖPNV-Pakt            ierlich steigenden Fahrgastzahlen, vor allem
sen – wurden Gesellschafter des VVS. Und        von 2014 gelöst werden. Der ÖPNV-Pakt           in den letzten Jahren, in denen wir deutlich
auf der Unternehmensseite stießen die re-       war auch ein wichtiger Meilenstein in der       über dem Bundesdurchschnitt gewachsen
gionalen Busunternehmen, die sich zu einer      Entwicklung des VVS. Alle Aufgabenträger        sind. Heute bewegen sich im VVS mehr als
Gesellschaft des bürgerlichen Rechts zusam-     haben vereinbart, in ihrer Zuständigkeit das    doppelt so viele Fahrgäste wie vor 40 Jahren.

                                                                                                                                          7
40 Jahre VVS 1978 bis 2018 382 Millionen Fahrgäste im Jahr 533 Millionen Euro Einnahmen 4 Milliarden Personenkilometer 4.000 Haltestellen 44 ...
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40 Jahre VVS 1978 bis 2018 382 Millionen Fahrgäste im Jahr 533 Millionen Euro Einnahmen 4 Milliarden Personenkilometer 4.000 Haltestellen 44 ...
„Die Gründung des VVS war eine Pioniertat
zur Vernetzung verschiedener ÖPNV-Ange-
bote in der Region. So wie 1978 die Vielzahl
der Haustarife nicht mehr zeitgemäß war,
so dringend muss der VVS sich angesichts
neuer Mobilitätsbedürfnisse weiterentwickeln.
Motto: einfacher, preiswerter und digitaler.“
Winfried Hermann MdL, Verkehrsminister des Landes Baden-Württemberg

                                                                      9
„Das war keine einfache Geburt ...“
Verbundgründer und Zeitzeugen im Interview

Als der Verbund 1978 laufen lernte, wa-         ehemaliger Ministerialdirektor im Ver-
ren schon einige Jahre intensiver Vorbe-        kehrsministerium Baden-Württemberg,
reitung zur Verbundgründung ins Land            Theo Häussler, Stadtdirektor bei der
gegangen. Einige derer, die maßgeblich          Stadt Stuttgart, Jürgen Maaß, ehemals
an der Verbundgründung beteiligt waren          Abteilungspräsident bei der Bundes-
oder sie begleitet haben, wurden von            bahndirektion Stuttgart und Wolfgang
den VVS-Geschäftsführern Thomas Ha-             Wörner, VVS-Gründungsgeschäftsfüh-
chenberger und Horst Stammler zu einer          rer. Außerdem komplettierte der aktu-            Bild links, v. l. n. r.: Roland Batzill, Theo Häussler,
„Geschichtsstunde“ eingeladen. Mit da-          elle SSB-Vorstandssprecher Wolfgang              Wolfgang Wörner, Wolfgang Arnold, Jürgen
bei: Roland Batzill, damaliger Vorstands-       Arnold die Runde, der seinerzeit Leiter          Maaß, Otto Finkenbeiner, Horst Stammler und
sprecher der SSB AG, Otto Finkenbeiner,         der Abteilung Planung beim VVS war.              Thomas Hachenberger

Hachenberger: Am 1. Oktober 1978 hat der        satzvereinbarung darauf verständigt, dass ein    eine Arbeitsgruppe. In der war für das Land
VVS offiziell seinen Betrieb aufgenommen.       Verbund gegründet werden soll. Eine Ver-         Dr. Ernst Haller, Günter Mötsch für die Bahn
Doch bis dahin gab es einiges zu tun. Wie       bundkommission sollte die Gründung vorbe-        und für die SSB meine Wenigkeit. Vom neu-
sahen die Vorbereitungen zur Verbundgrün-       reiten. Oberbürgermeister Klett hatte großes     en Oberbürgermeister Manfred Rommel hieß
dung aus?                                       Vertrauen in mich und so wurde ich nicht nur     es, dass ich die Interessen der Stadt mitver-
                                                Kommissionsmitglied, sondern auch bis 1974       treten könne.
Batzill: Im Jahr 1970 haben sich das Land,      deren Vorsitzender. Die eigentliche Arbeit hat
die Stadt, die SSB und die DB in einer Grund-   aber nicht die Kommission gemacht, sondern

   10
Hachenberger: Welche Aufgaben hatte die         Batzill: Für mich war ganz entscheidend,         Wir hatten damals 80 Kilometer Betriebsstre-
Kommission?                                     dass ich die Vertragsgestaltung nicht dazu       ckenlänge. Heute sind es 130. Unglaublich,
                                                benutzen darf, um Geld für die SSB raus-         wenn ich daran denke, dass damals bei ei-
Batzill: Wir mussten einen Ausgleich der ver-   zuholen. Es sollte alles fair laufen. Die SSB    nigen SSBlern der Glaube an die Stadtbahn
schiedenen Interessen von Stadt, Land, DB       sollte keinen Vorteil, aber eben auch keinen     überhaupt nicht da war.
und SSB finden. Dazu mussten die Vertrags-      Nachteil haben und genauso gestellt sein wie
entwürfe und der Verbundtarif konzipiert        die DB. Und dieser Interessensausgleich hat      Batzill: Also ich war von der Stadtbahn über-
werden. Wolfgang Wörner von der SSB und         dazu geführt, dass der VVS nicht nur zustan-     zeugt.
Günter Mötsch hatten dann als Verbundge-        de gekommen ist, sondern sich auch so gut
schäftsführer die Aufgabe, die geschlosse-      entwickelt hat.                                  Hachenberger: Herr Häussler, wie hat die
nen Verträge umzusetzen.                                                                         Landeshauptstadt die Verbundgründung be-
                                                Stammler: Wie haben die Unternehmer re-          gleitet?
Stammler: Bei so einer Verbundgründung          agiert? Letztendlich mussten sie ja ein Stück
kann es zwischen den verschiedenen Betei-       von ihren Kompetenzen abgeben.                   Häussler: Klar war man bei der Stadt maß-
ligten ja auch mal ganz schön knirschen. Wie                                                     geblich daran interessiert, dass mit der vor-
haben Sie das erlebt?                           Maaß: Das war für die DB damals kein Pro-        handenen Infrastruktur ein optimaler Betrieb
                                                blem. Es hat sich ja alles harmonisch entwi-     durchgeführt wird. Er sollte selbstverständ-
Finkenbeiner: Es war wie bei vielen Sachen.     ckelt und wir haben uns immer geeinigt.          lich so gestaltet sein, dass möglichst viele
Wenn da nicht ein, zwei Leute sind, die sich                                                     Leute Bus und Bahn nutzen, um den Druck

richtig dahintergeklemmt hätten, wäre der       Arnold: Ein wenig Sorge hatten DB und SSB        von der Straße wegzunehmen. Aktiv gestal-
Verbund nie zustande gekommen. Ich habe         schon, was die neuen Systeme anbetraf. Die       tend war die Stadt eher nicht tätig, das hat
später bei anderen Verbundgründungen er-        DB war relativ skeptisch, ob sich die Nachfra-   man – was den Verbund angeht – Herrn Bat-
lebt, wie schwierig das sein kann. Aber das     ge bei der S-Bahn so einstellt wie geplant.      zill überlassen.
war von Anfang an das Markenzeichen des         Aber im integrierten Nahverkehrskonzept ist
VVS: Es gab Leute, die keine Bedenkenträger     ja alles festgelegt worden, wo problemati-
waren, sondern die Gründung des Verbundes       sche Parallelverkehre zwischen SSB- und
vorangetrieben haben.                           DB-Schienennetz reduziert werden sollten.

                                                                                                                                        11
Stammler: Und wie war das im Gemeinderat?     machen würden. Wir sind bei der Verbund-        Hachenberger: Nach dem Übergangstarif
                                              gründung zum Glück nicht in die Parteipolitik   1982 kam zum 1. Oktober 1993 die Voll-
Häussler: Ich kann mich nicht daran er-       reingekommen. Aber es gab auch kritische        integration der regionalen Busverkehre in den
innern, dass es innerhalb oder zwischen       Stimmen – zum Beispiel bei den neu ge-          Verbundtarif, also die Verbundstufe II. Wie
den Fraktionen Streit darüber gegeben hät-    schaffenen Tarifen oder der Netzplanung.        haben Sie das damals erlebt?
te, welchen Einfluss man auf den Verbund      Da meinte einer mal, dass beim Verbund so
nehmen muss. Die Stadträte waren ja durch     viel unter die Erde gegangen werde. Als ob      Finkenbeiner: Das war keine so einfache
ihre Tätigkeit im SSB-Aufsichtsrat immer      der VVS etwas dafür könne, dass die SSB         Geburt, weil da vier Landkreise mit am Tisch
gut informiert. Insgesamt war der Wille da,   Tunnel gebaut hat.                              saßen, deren Vertreter alle einen sehr unter-
einen ordentlichen Verbund und ein gutes
Tarifsystem anzubieten.

Batzill: Die Details des Verbundes haben
den Gemeinderat im Grunde nicht sonder-
lich interessiert. Ich habe zum Beispiel in
den Grundvertrag geschrieben, dass das
Mitbestimmungsrecht der Stadt auf die
SSB übertragen wird und habe gedacht, da
kommt Widerspruch. Kam aber keiner. Viel-
leicht, weil es niemand gelesen hat.

Wörner: Man muss dazu sagen, das haben
Sie, Herr Batzill, mit dem OB Rommel auch
geschickt gemacht. Er hatte Vertrauen in
Sie und gesagt, dass Sie das schon richtig    Theo Häussler                                   Jürgen Maaß

   12
schiedlichen Charakter hatten. Es hat vieler
Sitzungen bedurft, um einen Konsens herzu-
stellen. Für einige Unternehmer war es na-
türlich schmerzlich, dass sie ihren Haustarif
aufgeben mussten.

Arnold: Ja, aber es gab auch viele weitsich-
tige Busunternehmer, die in dem Thema
Vollintegration ihre Zukunft gesehen haben.
Ich erinnere mich da zum Beispiel an Herrn
Stöck von der Firma Schefenacker, der war
immer sehr positiv unterwegs.

Stammler: Was geben Sie uns denn mit für
die weiteren 40 Jahre?

Finkenbeiner: Warum sollte man viel an et-
was ändern, was gut läuft? Im Moment soll-
te das Ziel sein, guten Verkehr zu produzie-    Horst Stammler und Otto Finkenbeiner (r.)
ren zu einigermaßen vertretbaren Preisen.
Er sollte das fortführen, was bisher war und
die neuen Veränderungen – zum Beispiel die
neuen Verkehre im Rahmen der Vergabever-
fahren – integrieren. Aber keine Revolutio-
nen, die sind nicht notwendig.

Maaß: Wir sollten das System nicht überfor-
dern. Bei der S-Bahn kann man den Komfort
anscheinend nicht hoch genug bringen – da
ist ja bald kein Spalt mehr zwischen Zug und
Bahnsteigkante. Das hat zur Folge, dass
man die Aufenthaltszeiten und Fahrpläne
nicht einhalten kann. Da sollte man vorsich-
tig rangehen.

Häussler: In Sachen Tarif wünsche ich mir,
dass er gerecht bleibt. Denn je einfacher
man ihn macht, desto teurer wird er für die
Kurzstreckenfahrer. Und umso ungerechter
wird es insgesamt. Da muss der VVS die
Balance halten.

Wörner: Ich wünsche mir, dass die, die mit      Roland Batzill (r.) und SSB-Vorstand Wolfgang Arnold
uns fahren, auch durchgehend zufrieden sind.
Um vermeintlich kleine Dinge wie defekte
Rolltreppen oder Aufzüge sollte man sich
auch kümmern. Und ansonsten wünsche ich
dem VVS und allen Mitarbeitern im ÖPNV
alles Gute.

                                                                                                       13
14
„Wir gratulieren herzlich zum
40. Geburtstag und wünschen
bei der Sicherung regionaler
Mobilität immer die nötige
Power und viel Glück!“

Marjoke Breuning, Präsidentin IHK Region Stuttgart

                                                     15
„So viele Butterbrezeln hab ich noch
nie gegessen“
                                                                                         „Es hat auch mal geknirscht,
                                                                                    aber wenn man zur Qualitätssteigerung,
                                                                              zum Angebot und zur Akzeptanz die gesamte Entwick-
          „Man braucht in den Unternehmen                                       lung betrachtet, bin ich im Vergleich zu anderen
  Fürsprecher für den VVS und umgekehrt. Ich hoffe,                              Themen, die ich beackert habe, mit der Arbeit
    das Herzblut von Unternehmensvertretern wie                                            des VVS hochzufrieden.“
  Wolfgang Arnold, Hans-Albrecht Krause oder Roland
        Batzill lebt auch in anderen weiter fort.“
                                                                                             „Wir haben gesagt,
                                                                              wir brauchen jedes Jahr ein verbessertes Angebot
                                                                            und mehr Fahrgäste. Aber wir haben auch gesagt, wir
       „Das Arbeitsklima mit dem VVS
                                                                           brauchen jedes Jahr ein bisschen mehr Geld dafür. Diese
 war immer gut, aber so viele Butterbrezeln wie
                                                                                          Dreifachstrategie hat sich
  bei den Verhandlungen zur Vollintegration
                                                                                             bestens bewährt.“
        der Landkreise habe ich noch
                nie gegessen.“
                                                                                            „Ein Mischverbund hat
                                                                                  Vor- und Nachteile. Ich persönlich habe ihn
              „Wenn seitens der Unternehmer                                    eher als Vorteil empfunden, weil alle Beteiligten
      Zweifel kamen, ob die Verbundstufe II bezahlbar                       mit an einem Tisch sitzen. Es war nicht immer einfach
        ist, hat ein Verkehrsdezernent gesagt: ‚Die                         in der Abstimmung, aber ich konnte mich auch immer
           öffentliche Hand hat Geld zu haben‘.“                            auf die Geschäftsführung verlassen, dass sie es richtig
                                                                                        macht. Was in der Regel ja auch
                                                                                                 der Fall war.“

     Reinhold Bauer war von 1986 bis 1996 Abteilungsleiter und ab 1992               Dr. Wolfgang Schuster, ehemaliger
     Geschäftsführer beim VVS. Zuvor arbeitete er seit 1978 bei der SSB,             Stuttgarter Oberbürgermeister (1997
     wohin er 1996 als Arbeitsdirektor zurückkehrte. Bauer ist seit 2016             bis 2013) und damit auch VVS-Auf-
     Geschäftsführer des Zweckverbands Schönbuchbahn (ZVS).                          sichtsratsvorsitzender.

16
Nach der Gründergeneration (siehe Interview auf den Seiten 10 bis 13)                               „Ich würde sagen, es war
prägten Menschen wie Oberbürgermeister a. D. Dr. Wolfgang Schuster,                           alternativlos, dass sich die Bahn am
Reinhold Bauer (SSB), Hans-Albrecht Krause (RBS und DB) sowie Dr. Witgar                   Verbund beteiligt. Und der Erfolg hat es ja
Weber (VRS und VVS) das Geschehen in den 1990er-Jahren. Das Jahr-                           auch gezeigt. Ein noch erfolgreicheres
zehnt war vor allem von der Integration der Busunternehmen im Zuge der                           Konstrukt als der VVS fällt mir
Verbundstufe II bestimmt.                                                                              eigentlich nicht ein.“

                                                                                             „Wir haben manchmal viele
                                                                                     Runden gedreht, um zu einem Kompromiss zu
                 „Die Busunternehmer haben                                        kommen. Die Telefondrähte haben geglüht. Aber am
         von der Vollintegration der Landkreise schon                              Ende des Tages war es erfolgreich. Und das ist ein
   profitiert. Aber durch Verbünde haben Busunternehmen                                 Bestandteil dieses Geschäfts, das durch
  auch einen Nachteil: Sie verlieren ein Stück weit ihre unter-                                den Kompromiss lebt.“
 nehmerische Freiheit und ihr unternehmerisches Know-how.
    Aber in so einem Raum wie Stuttgart kann es gar nicht                                 „Die S-Bahn ist für 200.000
              anders funktionieren, als dass man                                Fahrten pro Tag konzipiert worden, jetzt sind es
                      einen Verbund hat.“                                     über 400.000. Letzten Endes leidet die S-Bahn auch
                                                                             an ihrem Erfolg. Nicht alles ist mit dem Erfolg mitge-
                                                                            wachsen. Besonders an der Tunnelstrecke hat sich seit
                  „Die elektronische Fahrgast-                             1978 nichts geändert. Die stark angewachsenen Fahrgast-
            information, die der VVS begründet hat,
                                                                                zahlen machen die tägliche Betriebsabwicklung
     ist quasi die ‚Mutter von allem‘. Die EFA, die der VVS
                                                                                             ganz schön schwer.“
         über Jahrzehnte hinweg weiterentwickelt hat,
                     war das Erfolgsrezept.“

                                Dr. Witgar Weber war von 2001 bis 2008 VVS-Geschäfts-            Hans-Albrecht Krause arbeitete fast 45 Jahre lang
                                führer. Davor arbeitete er beim Verband Region Stuttgart         bei der DB und war kaufmännischer Geschäftsfüh-
                                und ist heute Geschäftsführer des Verbands Baden-Würt-           rer bei der S-Bahn Stuttgart (2005–2015) sowie
                                tembergischer Verkehrsunternehmen (WBO).                         RBS-Geschäftsführer (1982–2005).

                                                                                                                                            17
VVS im Überblick
                              175
                        Mit                                                                    Kirchheim                    BUS
                                                                                               am Neckar
                                                                                                                R
                                        m ü. NN ist die Haltestelle
                                        Gemeindehalle in Kirchheim/                                       BUS
                                        Neckar die niedrigste Halte-
                                        stelle im Verbundgebiet.                               R                 Bietigheim-
                                                                                  Vaihingen                      Bissingen
                                                                                  an der Enz
                                                                                                    BUS

                                                                                           R
                                                                                                                Ludwigsburg
                                                                                   Schwieberdingen

         42
                                                                                  BUS
       Um
                                                                        R
                                                                                                                Stuttgart
                 Millionen Euro werden die Fahr-
                 gäste durch die Tarifreform jedes
                                                                                        Leonberg
                 Jahr entlastet.
                                                            Renningen

     11,3
        Millionen Fußballfans sind seit 1983
                                                               Weil der
                                                               Stadt

        mit dem VVS-KombiTicket umweltfreund-
        lich und stressfrei zum VfB Stuttgart ins
                                                                      Sindelfingen
        Stadion gefahren
                                                                                        Böblingen
                                                                                                          Leinfelden-
                                                                                                          Echterdingen

       11   Milliarden Fahrgäste sind seit
            Verbundgründung in die Busse und                      Herrenberg
                                                                                        Holzgerlingen
                                                                                                                 BUS

                                                                                                     R
            Bahnen eingestiegen.                                            BUS

                                                                  R
                                                            BUS

                                                     R

18
BUS

                                                                                      10.000
                                                 R         Murrhardt               Rund

                                                                                                             Beschäftigte finden im VVS
-
                                                                                                             Arbeit im Nahverkehr.

    Marbach                           Backnang

                                                                                          40.000
    am Neckar                                                      BUS
                                                                                     Über
                                                            R
                                Winnenden                                                                Senioren sind mit dem VVS-
                                                                         Welzheim
                                                                                                         SeniorenTicket in der Region
                                                                                                         unterwegs.

    Waiblingen

                                                                             Lorch
                                                                            BUS

                                      Schorndorf                   R
             Esslingen
             am Neckar
                                                                                              Rund
                                                                                                   1.000     DFI-Anzeiger (Digitale Fahr-
                         Plochingen                                                                          gast Information) im Verbund-
                                                                                                             gebiet halten die Fahrgäste
                                                                                                   BUS       über die tatsächlichen Ab-
                                                                       Göppingen
                                                                                                             fahrtszeiten von Bussen und
                                                                                          R                  Bahnen auf dem Laufenden.
    Filderstadt               Wendlingen

                                          Kirchheim
                                          unter Teck
                        Nürtingen                                                           Geislingen
                                                                                            an der Steige
                  BUS

         R
                          R
                                    BUS

                                           R
                                                     BUS

                                                                                          805  m ü. NN – so hoch liegt die höchste
                                                                                               Haltestelle im Verbundgebiet: Schopf-
                                                                                               loch Naturschutzzentrum (Landkreis
                                                                                               Esslingen).
                                                                                                                                        19
„Dank und Anerkennung für 40 Jahre erfolg-
     reichen Dienst für die Fahrgäste in der Region
     Stuttgart. Bei unseren ehrgeizigen Ausbau-
     zielen im ÖPNV setzen wir weiterhin auf die
     Unterstützung des VVS. Herzliche Glück-
     wünsche zum Jubiläum.“
     Thomas S. Bopp, Vorsitzender Verband Region Stuttgart

20
„Ich wünsche dem VVS und uns ange-
schlossenen Verkehrsunternehmen, dass
wir die Attraktivität des ÖPNV weiter
stärken und damit immer mehr Menschen
überzeugen, Busse und Bahnen zu nutzen.“

Dr. Dirk Rothenstein, Vorsitzender der Geschäftsleitung S-Bahn Stuttgart

                                                                           21
tart des neuen S-Bahn-Zeitalters
„Mit der modernsten schwäbischen Eisenbahn in die Zukunft“

„Der erste Schritt in die Zukunft des               Menschen in die Züge ein. Mehr als        an die S-Bahn angepasst – ohne Gemein-
Nahverkehrs in der Region ist getan.                150 Fahrzeuge sind auf sieben Linien      schaftstarif von SSB und damaliger Bundes-
Die S-Bahn fährt, und der Verkehrs- und             in Stuttgart und der Region unterwegs     bahn hätte die S-Bahn Stuttgart nicht den
Tarifverbund tritt morgen in Kraft.“ So             und fahren – bis 2021 tagsüber durchge-   Erfolg gehabt. Bereits 1968 hatte das Land
schrieb am 30. September 1978 die Stutt-            hend im 15-Minuten-Takt – insgesamt       Baden-Württemberg im Rahmenabkommen
garter Zeitung vom neuen „S-Bahn-Zeit-              83 Haltestellen an.                       mit der Deutschen Bundesbahn über den
alter“. 40 Jahre später ist die S-Bahn                                                        Bau der S-Bahn Stuttgart vereinbart: „Zur

           - Bahn Stuttgart
                         Ohne S-Bahn hätte es seinerzeit keinen VVS
mit ihrem 215 Kilometer langen Netz
                         gegeben. Und umgekehrt: Das städtische
das Rückgrat des Nahverkehrs in der
                                                                                              bestmöglichen Ordnung des öffentlichen
                                                                                              Personennahverkehrs ist die Schaffung eines
Region. Täglich steigen über 400.000                Straßenbahn- und Busnetz wurde bewusst    Verkehrs- und Tarifverbundes anzustreben.“

                                                                                               Nach den traditionellen Gleichstrom-S-Bah-
Inbetriebnahme der S-Bahn                                                                          nen in Hamburg und Berlin wurden in
Inbetriebnahme                                                                                       den 1960er-Jahren für die großen Bal-
                 1978
                 1978                                                                                   lungsräume in München, Frankfurt
                 1980 - 1981
                 1980–1981                                                                                und Stuttgart neue S-Bahn-Sys-
                                                                                                             teme entwickelt. Sie nutzen
                 1985
                 1985                      Bietigheim
                                                                                                               „draußen“ in der Region über-
                 1989 - 1993                                                              Backnang
                 1989–1993                                                                                      wiegend die vorhandene Ei-
                                                                        Marbach
                 2001
                 2001                                                                                             senbahninfrastruktur und
                 2009 - 2012
                 2009–2012                                                                                        fahren im Mischbetrieb mit
                                                                                                                   anderen Zügen des Perso-
                                                          Ludwigsburg                                              nen- und Güterverkehrs,
                                                                                                                    während sie „drinnen“
                                                                                                                    über die bestehenden
                                                                                                                    Kopfbahnhöfe hinaus in
                                                                                                                    die Stadtzentren auf neu
                                                                                                                   gebauten Tunnelstrecken
                                                                                                  Schorndorf
                                                                                                                   unterwegs sind. Diese
                                                                                                                   S-Bahn-Systeme nutzen
                                       Stuttgart Hbf          Bad                                                  die Fahrleitung und fahren
  Renningen                                                 Cannstatt
                                                                                                                  mit 15 kV Wechselspan-
                                                                                                                  nung. Für die S-Bahn-Sys-
                                                Schwabstraße
Weil der Stadt                                                                                                   teme wurde mit der legen-
                                                                                                                dären Baureihe 420 einer der
                                             Rohr                                                              erfolgreichsten und langlebigs-
                                                                                       Plochingen
                                                                                                              ten Triebzüge der deutschen Ei-
                                                                                                           senbahngeschichte entwickelt.
                               Böblingen        Flughafen
                                                                                                        Am 5. Juli 1971 begannen mit ei-
                                                        Filderstadt                                   nem Rammschlag am Hauptbahn-
                                                                                                     hof die Arbeiten für die S-Bahn Stutt-
                                                                                      Kirchheim
   22
gart. Mit der 2,7 Kilometer langen Tunnel-       de – ist der Verband Region Stuttgart (VRS)
Stammstrecke entstand das Herzstück der          Aufgabenträger für die S-Bahn Stuttgart.
S-Bahn Stuttgart, das den Hauptbahnhof           Für den aktuellen Verkehrsvertrag wurde
und die Schwabstraße miteinander verbin-         ein Vergabeverfahren durchgeführt, aus
det und heute alle sieben S-Bahnen-Linien        dem die DB Regio als Gewinner hervor-
fast durchgehend im 15-Minuten-Takt durch-       ging. Der VRS hat das Vergabeverfahren
schleust. Im Schnitt rollt alle zweieinhalb      genutzt, um eine umfassende Fahrzeug-         Zur Eröffnung der S-Bahn 1978 waren Triebwagen
Minuten eine S-Bahn.                             modernisierung umzusetzen. 2016 wurde         der Baureihe 420 (oben) unterwegs. Seit 1999
                                                 die Baureihe 420, die mittlerweile in die     kommt auch die Baureihe 423 (Mitte) zum Einsatz.
S-Bahn stellt alle Erwartungen von 1978          Jahre gekommen war, endgültig ersetzt.        2013 starteten die eigens für die S-Bahn Stuttgart
in den Schatten                                  Seither fahren nur noch Fahrzeuge der Bau-    entwickelten Züge der Baureihe 430 (unten).
                                                 reihen 423 und 430, die 2013 in Stuttgart
Am 1. Oktober 1978 war es so weit: als           Deutschlandpremiere hatten.
„modernste Form der schwäbischen Eisen-
bahn“ – wie Bundesverkehrsminister Kurt          Auch beim S-Bahn-Takt haben sich in den
Gscheidle sie nannte – fuhren die ersten         letzten Jahren für die Fahrgäste viele Ver-
Züge der S1 nach Esslingen und Plochingen,       besserungen ergeben. Ursprünglich fuhren
der S5 nach Ludwigsburg und der S6 nach          die Züge „nur“ im 20- bzw. 40-Minuten-Takt
Leonberg und Weil der Stadt. Heute, 40           und abends nur im Stundentakt. 1996 wurde
Jahre später, ist das S-Bahn-Netz auf knapp      der 15-Minuten-Takt in den Hauptverkehrs-
215 Kilometer angewachsen. Ursprünglich          zeiten eingeführt. Später wurde der Abend-
für 200.000 Menschen ausgelegt, bringen          und Nachtverkehr systematisch verbessert.
die S-Bahnen jetzt täglich mehr als doppelt      Seit 2012 fahren die Züge am Wochenende
so viele Fahrgäste an ihr Ziel. Die 40-jährige   von Freitag auf Samstag sowie von Samstag
Erfolgsgeschichte der S-Bahn ist daher auch      auf Sonntag die ganze Nacht.
eine Geschichte des kontinuierlichen Aus-
baus. Meilensteine der Entwicklung waren         Für die Zukunft haben VRS und Deutsche
1985 unter anderem die Verlängerung des          Bahn zahlreiche Maßnahmen zur Verbes-
S-Bahn-Tunnels über die Schwabstraße hin-        serung des Angebots geplant. So hat der
aus zur Universität und nach Vaihingen sowie     VRS beschlossen, bis 2021 den ganztägi-
die Verbindung nach Böblingen und 1992           gen 15-Minuten-Takt einzuführen. Derzeit
nach Herrenberg, nicht zuletzt die Anbin-        wird WLAN in alle S-Bahn-Fahrzeuge ein-
dung des Flughafens im Jahr 1993. Die vor-       gebaut. Und es gibt konkrete Überlegun-
handene S-Bahn-Strecke war schließlich ein       gen, das hochmoderne und leistungsfähige
wichtiges Argument für die Ansiedlung der        Zugsicherungssystem ETCS bis zur Inbetrieb-
Landesmesse beim Flughafen. 2009 bekam           nahme von S21 bei der S-Bahn Stuttgart
Kirchheim unter Teck den seit 30 Jahren er-      auf der Stammstrecke einzusetzen.
wünschten S-Bahn-Anschluss. Die S1 nach
Herrenberg ist mit mehr als 70 Kilometern
die längste Linie im VVS. Vor wenigen Jah-
ren kamen auch die ersten tangentialen Ver-           Entwicklung Fahrgastzahlen
bindungen hinzu, 2010 der erste Abschnitt
                                                                                418.000
der S60 Böblingen – Renningen und 2012
die S4 von Marbach am Neckar nach Back-                           324.000
nang. Bis dahin waren alle S-Bahn-Linien
streng radial auf die Stuttgarter Innenstadt
                                                     151.000
ausgerichtet.

Seit 1996 – in dem Jahr, in dem der mor-
gendliche 15-Minuten-Takt eingeführt wur-             1979          1995         2017

                                                                                                                                          23
„Der VVS kann nicht nur als Tarif-, sondern
     auch als Verkehrsverbund auf 40 erfolgreiche
     Jahre zurückblicken. Möge er auch in den
     kommenden Jahrzehnten das Leistungsange-
     bot seiner Partner so wirksam koordinieren
     und weiterentwickeln.“
     Wolfgang Arnold, Vorstandssprecher Stuttgarter Straßenbahnen AG

24
25
nabhängig durchs Stadtgebiet
Erfolgsmodell Stadtbahn: fast 500.000 Fahrgäste täglich

Die Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB)              abgelöst. In den 1980er-Jahren begann      und Seilbahn. Vor allem die Stadtbahn
feiert 2018 ebenfalls Jubiläum. Vor 150             mit der Stadtbahn ein neues Zeitalter.     entwickelte sich zu einem Erfolgsmodell.
Jahren nahm die Pferdebahn ihren Be-                Heute fährt jeder zweite Fahrgast im VVS   Sie ist übrigens nicht nur auf der Gemar-
trieb auf. Dies kann als eigentliche Ge-            mit der SSB. Die SSB, die zu den Grün-     kung der Landeshauptstadt selbst un-
burtsstunde des öffentlichen Personen-              dungsgesellschaftern des VVS gehört,       terwegs, sondern fährt auch in mehrere
nahverkehrs in Stuttgart gelten. Ende               ist somit das größte Unternehmen im        Nachbarstädte wie Fellbach, Gerlingen,

             - Bahn Stuttgart
des 19. Jahrhunderts wurde die Pferde-              Verbund. Die SSB betreibt im VVS Stadt-    Remseck, Leinfelden-Echterdingen und
bahn von der elektrischen Straßenbahn               bahn- und Buslinien sowie Zahnradbahn      Ostfildern.

                                                                                                Der Grundstein für die Weiterentwicklung der
Inbetriebnahme der Stadtbahn                                                                    klassischen Straßenbahn zur modernen Stadt-
                                                                                                bahn wurde bereits vor der Verbundgründung
Inbetriebnahme                                                                                  gelegt. Wie andere Großstädte wurde auch
                 1985–1990
                 1978                                                                           Stuttgart in den 1950er- und 60er-Jahren von
                 1980 - 1981
                 1991–1995                                                                      einer Motorisierungswelle überrollt („autoge-
                                                                                                rechte Stadt“). Die konventionelle Straßen-
                 1985
                 1996–2000                 Bietigheim
                                                                                                bahn, die am allgemeinen Straßenverkehr teil-
                 1989 - 1993                                                               Backnang
                 2001–2005                                                                      nahm und oft im Stau stand, war nicht mehr
                                                                        Marbach
                 2001
                 2006–2010                                                                      attraktiv. Deshalb wurde schon im Generalver-
                 2009 - 2012
                 2011–2017                                                                      kehrsplan 1959 eine „U-Strab“ gefordert, die
                                                                                                einen eigenen Gleiskörper erhalten und in der
                                                          Ludwigsburg                           Innenstadt unterirdisch fahren sollte. Damit
                                                                                                    sollte die Straßenbahn schneller und leis-
                                                                                                      tungsfähiger werden. Bereits 1962 wur-
                                                                                                        de mit dem Umbau des Knotenpunk-
                                                                                                         tes Charlottenplatz begonnen, der vier
                                                                                                         Jahre später mit der Tallängslinie auf
                                                                                                    Schorndorf
                                                                                                         der Ebene –2 und der Talquerlinie auf
                                                                                                         der Ebene –1 eröffnet wurde. In der
                                       Stuttgart Hbf          Bad                                        Folgezeit wurden mehrere Streckenab-
  Renningen                                                 Cannstatt
                                                                                                       schnitte in den Untergrund verlegt. Der
                                                                                                     Bahnhofsvorplatz, der Schlossplatz und
                                                Schwabstraße
Weil der Stadt                                                                                  die Königstraße waren damit „oben“ schie-
                                                                                                nenfrei. Die endgültige Entscheidung über
                                             Rohr
                                                                                                das künftige Nahverkehrssystem war aber
                                                                                        Plochingen
                                                                                                noch nicht getroffen. Einige Zeit liebäugelte
                                                                                                man in Stuttgart mit einer „echten“ U-Bahn
                                                Flughafen                                       wie in den großen Metropolen, bis 1976 die
                               Böblingen
                                                                                                Entscheidung für das Stadtbahnsystem fiel.
                                                        Filderstadt
                                                                                               Die Stadtbahn ist ein Mischsystem zwischen
                                                                                       Kirchheim
                                                                                               der konventionellen Straßenbahn und der

   26
Herrenberg
U-Bahn. Sie kann vollkommen unabhängig sig-       dete nach 83 Jahren der Straßenbahnbetrieb
nalgesteuert im Tunnel fahren oder oberirdisch    auf der Neuen Weinsteige. 1989 fiel der Start-
auf Sicht, möglichst auf eigenem Gleiskörper,     schuss für die U9 zwischen Vogelsang und
wenn es nicht anders geht, aber auch am all-      Hedelfingen – im Jahr darauf folgten mit der
gemeinen Straßenverkehr teilnehmen. Sie ist       U5 und der U6 zwei Talquerlinien. Rechtzeitig
damit äußerst flexibel. Ein großer Vorteil der    zur Internationalen Gartenbauausstellung (IGA)
Stadtbahn war auch, dass sie sukzessive aus       1993 fuhr die U7 als erste Linie mit Doppel-
der herkömmlichen Straßenbahn entwickelt          zügen zum Killesberg und die U11 zur Leicht-
werden konnte. Das Stadtbahn-Grundnetz            athletik-WM zum Wasen. Seit 1999 fährt die
in Stuttgart sollte eine Streckenlänge von 80     U14 nach Remseck in den Nachbarlandkreis
Kilometer haben. Heute ist es 130 Kilometer       Ludwigsburg, ein Jahr später wurde Ostfil-
lang, fast so groß wie das Straßenbahnnetz        dern an das Stadtbahnnetz angeschlossen.
1958, als es die größte Ausdehnung hat-
te. Die Stadtbahn ist in der Innenstadt nicht     Schließlich endete 2007 nach 22 Jahren der                 © Archiv SHB e.V.

mehr engmaschig wie früher, hat dafür aber        Mischbetrieb von „neuer“ Stadtbahn und „al-
eine größere Ausdehnung und folgt damit der       ter“ Straßenbahn. Es folgte die Wiederauf-
Siedlungsentwicklung der letzten Jahrzehnte.      nahme des Betriebs nach Stammheim sowie
                                                  Verlängerungen des Netzes zum Fasanenhof,
                                                  zum Hallschlag und nach Dürrlewang.
Beginn des Stadtbahn-Zeitalters in den
1980er-Jahren                                     Die Stuttgarter Stadtbahn hat sich zu einem
                                                  absoluten Erfolgsmodell entwickelt, die
Die Stadtbahnfahrzeuge wurden eigens für die      Fahrgastzahlen stiegen von Jahr zu Jahr. Der
Stadt Stuttgart entwickelt. Zunächst wurden       Erfolg ist aktuell auch ihr größtes Problem.
sogar drei Prototypen gebaut. Die wesentli-       Die Kapazitäten müssen dringend erweitert
chen Unterschiede zum Straßenbahnwagen            werden. Der Ausbau der Stadtbahn Stuttgart
GT 4, der über viele Jahre den Nahverkehr in      geht somit weiter.
Stuttgart prägte, waren die höhere Geschwin-
digkeit (80 km/h), das höhere Sitzplatzangebot
(110 Sitzplätze), die Breite von 2,65 Meter und        Entwicklung Fahrgastzahlen                    © SSB

die Spurweite (Regelspur mit 1435 mm). Die
Stadtbahnwagen sind Zweirichtungswagen,                                             492.000
was den Einsatz flexibler macht. Sie können
Steigungen bis zu 90 Promille überwinden.             306.000        323.000
In der Zwischenzeit wurde das Fahrzeug
permanent weiterentwickelt und die älteren
Stadtbahnwagen aus der Anfangszeit wurden
generalsaniert. So wirken sie auch nach über
30 Jahren Einsatz immer noch zeitgemäß und
entsprechen den Fahrgastanforderungen. In-              1979           1995           2017
zwischen sind rund 200 Fahrzeuge im Einsatz.

Das neue Stadtbahn-Zeitalter begann im Jahr
1985 auf den Fildern. Als erste Stadtbahnstre-    Oben: Der Stuttgarter Hauptbahnhof um 1930.
cke ging die U3 in Betrieb – gemeinsam mit        Mitte: In den 1960er-Jahren fuhren Straßenbahnen
der S1 von Vaihingen nach Böblingen. Danach       des Umbautyps DT4 und Stadtbusse O 322 von
ging es Schlag auf Schlag. Mit der Eröffnung      Mercedes-Benz.
der U1 von Fellbach nach Vaihingen fuhr erst-     Unten: Die neuen Stadtbahn-Doppeltriebwagen DT
mals eine Stadtbahn durch die Innenstadt. Mit     8.12 „Tango“ kamen 2012 erstmals vom Hersteller
der Eröffnung des Weinsteigtunnels 1987 en-       Stadler.
                                                                                                     © SSB

                                                                                                                      27
Die Landkreise im VVS
                                                                          Kirchheim                    BUS
                                                                          am Neckar
Landkreis Ludwigsburg                                                                      R
„40 Jahre VVS – Glück-
wunsch! Der Erfolg der                                                               BUS

nächsten 40 Jahre hängt                                                   R                 Bietigheim-
davon ab, ob es uns ge-                                      Vaihingen                      Bissingen
                                                             an der Enz
lingt, die Schienen-Tangen-                                                                                  Marbach
                                                                                                             am Neckar
tialverbindungen auf den
                                                                               BUS

Weg zu bringen. Ein ÖPNV                                              R                            Ludwigsburg
alleine auf Stuttgart ausgerichtet                            Schwieberdingen
reicht nicht.“                                               BUS

Landrat Dr. Rainer Haas                            R
                                                                                                             Waiblingen
                                                                                           Stuttgart

                                                                   Leonberg
                                         Renningen

                                                                                                                      Essli
                                           Weil der                                                                   am N
                                           Stadt
Landkreis Böblingen
„Schüler, Rentner, Pendler,                             Sindelfingen
Gelegenheitsfahrer – für jeden
der passende Tarif. Der VVS                                        Böblingen
                                                                                     Leinfelden-
                                                                                     Echterdingen            Filderstadt
hat sein Angebot immer an
den Menschen aus-
gerichtet – von A wie                                              Holzgerlingen
                                                                                                                Nürtingen
                                                                                            BUS
Abo bis Z wie Zonen.
                                               Herrenberg
Gratulation an den                                                              R                                           B
                                                       BUS

Verbund, der auch
                                               R                                                                  R
künftig auf der Höhe
der Zeit ist.“                           BUS

Landrat Roland Bernhard              R

   28
BUS                                      Rems-Murr-Kreis
                              R                                                  „Ich wünsche dem VVS weiterhin
                                        Murrhardt
                                                                                 frische Ideen für einen zukunfts-
                                                                                 fähigen ÖPNV und zufriedene
                                                                                 Fahrgäste. Die Weichen dazu
                  Backnang
                                                                                 sind richtig gestellt.“
                                                BUS
                                                                                 Landrat Dr. Richard Sigel
                                         R
                                              Welzheim
               Winnenden

                                                          Lorch
                                                         BUS

                  Schorndorf                    R
                                                                                        Landkreis Göppingen
ingen                                                                                   „Der Landkreis Göppingen,
Neckar
                                                                                        seit 2014 teilintegriert und
     Plochingen                                                                         aktuell dran an der Vollinteg-
                                                                           BUS
                                                                                        ration, gratuliert ganz herzlich
                                                    Göppingen
                                                                                        zu 40 Jahren beispielhafter
                                                                    R                   Erfolgsgeschichte!“
             Wendlingen
                                                                                        Landrat Edgar Wolff
                       Kirchheim
                       unter Teck
                                                                    Geislingen
                                                                    an der Steige

                 BUS
                                  BUS
                                                Landkreis Esslingen
                                                „Ich wünsche dem VVS zum Erreichen des
         R                R                     Schwabenalters, dass er auch künftig inno-
                                                vative Wege beim ÖPNV beschreitet und
                                                noch weiter an Attraktivität gewinnt.“
                                                Landrat Heinz Eininger
                                                                                                                     29
„Zum 40-jährigen Jubiläum wünschen wir
     dem ‚jungen‘ VVS weiterhin den notwen-
     digen Elan, aber vor allem viele weitere
     Jubiläen – gemeinsam mit uns, den Bus-
     und Bahnunternehmen im VVS!“
     Horst Windeisen, Geschäftsführer der Württembergischen Eisenbahn-
     Gesellschaft (WEG) und von Omnibus-Verkehr Ruoff (OVR), Vorsitzender
     der Geschäftsführung der Württembergischen Bus-Gesellschaft (WBG)

30
31
Die Renaissance der Nebenbahnen
Erfolgsmodell Zweckverband: von 0 auf über 8.000 Fahrten

Der Erfolg gibt ihnen recht: Die Zweck-       in Zukunft schnell und zuverlässig zu bleiben,   Tälesbahn (R82) Nürtingen – Neuffen
verbände haben die Nebenbahnen im VVS         baut der ZVS die Strecke derzeit mit Landes-
aus ihrem Dornröschenschlaf geholt. Von       unterstützung für 94 Millionen Euro zweiglei-    Früher sind auf der Strecke Neuffen – Nür-
den sieben Nebenbahnen werden fünf von        sig aus und elektrifiziert sie; neue Züge kos-   tingen Kalksteine aus einem Steinbruch zum
Zweckverbänden betrieben – Ammertal-          ten zusätzlich 40 Millionen Euro. Nach Ende      Zementwerk nach Nürtingen transportiert
bahn, Schönbuchbahn, Strohgäubahn,            der Arbeiten fährt die Schönbuchbahn im          worden. Seit der Stilllegung des Steinbruchs
Tälesbahn und Wieslauftalbahn. Zum Er-        Abschnitt Böblingen – Holzgerlingen in den       1975 ist die Bahn das Rückgrat des Personen-
folgsmodell tragen jeweils die Landkreise     Hauptverkehrszeiten im 15-Minuten-Takt und       verkehrs im Neuffener Tal mit täglich 4.000
als Aufgabenträger und die Anliegerkom-       erwartet täglich 10.000 Fahrgäste.               Fahrgästen. Die gut elf Kilometer lange Nor-
munen der Strecke bei. Rund 30.000 Fahr-                                                       malspur-Strecke wurde im Jahr 1900 eröffnet
gäste nutzen täglich die sieben Neben-        Strohgäubahn (R61)                               und gehört seither der Württembergischen
bahnen im VVS auf einem 75 Kilometer          Korntal – Heimerdingen                           Eisenbahngesellschaft (WEG). Zum 100-jäh-
langen Schienennetz.                                                                           rigen Jubiläum haben WEG, Land, Landkreis
                                              Die Strohgäubahn, die Korntal mit Heimerdin-     Esslingen und der Zweckverband „Fahr mit“
Schönbuchbahn (R72)                           gen verbindet, war in den Anfangsjahren von      sowie der Verband Region Stuttgart (VRS)
Böblingen – Dettenhausen                      großer Bedeutung für die Pendler von und         rund 18,2 Millionen Mark investiert und die
                                              nach Stuttgart. Seit Beginn der 1990er-Jahre     gesamte Strecke modernisiert. Die Bahnen
Nach mehr als 30 Jahren ist 1996 erstmals     konnte die Strecke wegen des Wegfalls des        fahren jede Stunde und haben in Nürtingen
wieder ein Personenzug nach Fahrplan zwi-     Güterverkehrs nur noch durch die finanzielle     Anschluss an die Regionalbahn Stuttgart – Tü-
schen Böblingen und Dettenhausen gefah-       Unterstützung der öffentlichen Hand betrie-      bingen. In der Hauptverkehrszeit besteht ein
ren. So lange waren auf der 17 Kilometer      ben werden. Bevor 2009 der Zweckverband          Halbstundentakt. Seit 2013 fahren die Züge
langen Strecke keine Personen mehr be-        Strohgäubahn (ZSB) gegründet wurde, gaben        auch sonntags im Stundentakt.
fördert worden. Die Gleise begannen be-       die Gemeinden Ditzingen, Korntal-Münchin-
reits zuzuwuchern. Nach dem Willen des        gen, Hemmingen, Schwieberdingen und der
Landkreises Böblingen sollte die Strecke      Landkreis freiwillig Zuschüsse. Rund 2.500       Zweckverband am Beispiel
aber nicht ungenutzt bleiben. Deshalb be-     Menschen fuhren damals täglich mit der           Strohgäubahn
auftragte das Landratsamt die Württember-     Bahn. Der ZSB kaufte die Strecke von der
gische Eisenbahn-Gesellschaft (WEG) mit       WEG, die „nur noch“ für den Betrieb zustän-
einem Konzept zur Reaktivierung. Das Land     dig war. Damit die Strohgäubahn schneller
Baden-Württemberg sagte 1993 die erfor-       fahren kann und mehr Kapazität hat, sind seit
derlichen GVFG-Mittel zu und bereits einige   2010 rund 27 Millionen Euro in neue Bahnstei-                   Landkreis +
Monate später beschlossen die Landkreise      ge, Gleisanlagen und Sicherungstechnik so-            bediente Städte und Gemeinden
Böblingen und Tübingen die Reaktivierung      wie eine neue Werkstatt in Korntal investiert
                                                                                                                       

der Schönbuchbahn. Der neu gegründete         worden. 17 Millionen Euro wurden seit 2012                                   bilden
Zweckverband Schönbuchbahn (ZVS) kaufte       für acht neue Fahrzeuge ausgegeben. Die In-
die nötigen Grundstücke und Bahnanlagen.      vestitionen haben sich ausgezahlt. Mittlerwei-
Bereits in den ersten Tagen nach der Wie-     le sind knapp 4.000 Fahrgäste täglich mit der                   Zweckverband
derinbetriebnahme zeichnete sich der große    Strohgäubahn unterwegs. Ende 2018 fährt sie
                                                                                                                       

Erfolg der Schönbuchbahn ab. Statt der er-    wieder zwischen Korntal und Heimerdingen                     bestellen   Leistung bei
warteten 2.500 Fahrgästen fuhren gut 3.700    im Regelverkehr.
Menschen täglich mit der Bahn. Heute sind
es mehr als 8.400 an Werktagen. Um auch                                                          Eisenbahnverkehrsunternehmen (WEG)

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Wieslauftalbahn (R21)
Schorndorf – Rudersberg – Welzheim

Eine echte Erfolgsstory ist auch die Wieslauf-
talbahn. Das „Wiesel“, wie die Bahn im Welz-
heimer Wald liebevoll genannt wird, fuhr An-
fang der 1990er-Jahre nur noch mit neun
Zugpaaren täglich. Die DB wollte die atembe-
raubende Strecke wegen der schwächelnden
Nachfrage stilllegen. Davon waren Landkreis
und Anliegerkommunen nicht begeis-
tert. Sie gründeten einen Zweckverband und
sanierten die Strecke. Mit drei zusätzlichen
Haltestellen und dem Anschluss an das Ru-
dersberger Schulzentrum wurde der Grund-
stein des Erfolgs gelegt. Das Konzept ging
auf und die erwarteten Fahrgastzahlen wur-
den weit übertroffen. Statt der prognostizier-
ten 2.500 Fahrgäste sind heute mehr als
4.200 Menschen an einem Werktag unter-
wegs. Die Strecke wurde 2008 bis Ru-
dersberg-Oberndorf verlängert. Seit 2010
fährt an Wochenenden und Feiertagen die          Mehr als 8.400 Menschen nutzen täglich die Schönbuchbahn – Tendenz steigend. Um für die Zukunft
Schwäbische Waldbahn mit ihren Dampfzü-          gerüstet zu sein, wird die Schönbuchbahn zweigleisig ausgebaut und elektrifiziert.
gen von Schorndorf bis Welzheim.

Weitere Nebenbahnen im VVS                       trifizierte Strecke wurde dabei komplett         der Baureihe 426 jeweils drei Zugpaare am
                                                 modernisiert. Im März 2016 wurde das             frühen Morgen und am frühen Nachmittag.
Ammertalbahn (R73)                               Planfeststellungsverfahren für die Elektri-      Bei Bauarbeiten und Störungen im Stuttgar-
Herrenberg – Tübingen                            fizierung der Strecke zwischen Tübingen          ter Hauptbahnhof dient die Verbindung als
                                                 und Herrenberg mit zwei Ausbauabschnit-          Ausweichstrecke.
Bis September 1966 fuhren auf der Am-            ten eingeleitet. Bei der damaligen Reakti-
mertalbahn zwischen Herrenberg und               vierung wurde mit 700 Fahrgästen pro Tag         Teckbahn (R81)
Tübingen Personenzüge. Dann stellte die          gerechnet. Inzwischen nutzen täglich rund        Kirchheim u. T. – Oberlenningen
Deutsche Bundesbahn den Personenver-             9.000 Fahrgäste die Ammertalbahn, die
kehr im Abschnitt Herrenberg – Entringen         werktags im Halbstundentakt fährt.               Die 15 Kilometer lange Teckbahn führt von
ein. 1973 wurden sogar die Gleise zwi-                                                            Wendlingen über Kirchheim unter Teck nach
schen Herrenberg und Gültstein komplett          „Schusterbahn“ (R11)                             Oberlenningen. Bis 2009 waren auf der ein-
abgebaut. Juristisch stillgelegt – und damit     Kornwestheim – Untertürkheim                     gleisigen, nicht elektrifizierten Strecke Re-
entwidmet – wurde der Abschnitt aller-                                                            gionalbahnen der DB Regio AG unterwegs.
dings nie, was die Reaktivierung gut drei        Die Strecke wurde 1896 gebaut, damit             Nach der Elektrifizierung des Abschnitts
Jahrzehnte nach der Stilllegung einfacher        Güterzüge den Stuttgarter Hauptbahnhof           von Wendlingen bekamen die Kirchheimer
machte. 1995 gründeten die Landkreise            umfahren konnten. Ursprünglich fuhren die        ihren lang ersehnten S-Bahn-Anschluss
Böblingen und Tübingen den Zweckver-             Personenzüge der Schusterbahn haupt-             nach Stuttgart. Die Regio-Shuttles des DB
band ÖPNV im Ammertal (ZÖA). Das vier            sächlich für die Mitarbeiter der Salamander-     im Auftrag des VRS fahren seither im Stun-
Kilometer lange Teilstück zwischen Gült-         werke in Kornwestheim – daher auch der           dentakt zwischen Kirchheim und Oberlen-
stein und Herrenberg wurde wieder aufge-         Name. Heute sind täglich rund 120 Güter-         ningen und werden zur halben Stunde durch
baut, der Personenverkehr auf der gesam-         züge auf der Strecke unterwegs. Im Perso-        Busse ergänzt. Ab Ende 2018 sollen auf der
ten Strecke nach Tübingen 1999 wieder            nenverkehr fährt die DB Regio im Auftrag         „kleinen Teckbahn“ modernisierte Züge un-
aufgenommen. Die eingleisige, nicht elek-        des Verbandes Region Stuttgart mit Zügen         terwegs sein.

                                                                                                                                         33
„Der VVS hat jahrelang den Spagat
     zwischen Aufgabenträgern und
     Verkehrsunternehmen hinbekommen.
     Ich wünsche dem VVS, dass dies
     auch künftig gelingt.“

     Ronald Bäuerle, Geschäftsführer der GbR
     der Busunternehmen im VVS

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„Alles Gute dem VVS und allen
Beteiligten. Weiterhin eine gute
Zusammenarbeit im Interesse
der Fahrgäste.“

Mario Graunke, Geschäftsführer der GbR
der Busunternehmen im VVS

                                         35
Verkehrssystem Bus hat Zukunft
Immer weniger Schadstoffe und mehr Fahrgastkomfort

                                                                                              Saubere Antriebe sind gefragt

                                                                                              Eine immer größere Rolle spielt die Umwelt-
                                                                                              verträglichkeit. Seit 1992 gibt es Abgasnor-
                                                                                              men. Damals wurde die Abgasnorm Euro I
                                                                                              eingeführt, ihr folgte etwa alle vier Jahre eine
                                                                                              neue Abgasnorm. Heute betreiben die Bus-
                                                                                              unternehmen überwiegend Dieselbusse
                                                                                              mit der Abgasnorm Euro VI. Aber es stehen
                                                                                              schon weitere innovative Antriebsarten in
                                                                                              den Startlöchern.

Im VVS werden täglich über 526.000              schlanken Strukturen einen hocheffektiven     Mit elf Fahrzeugen haben die Ludwigsbur-
Fahrten mit dem Bus zurückgelegt. Da-           Busverkehr betreiben kann. Dabei geht es      ger Verkehrslinien (LVL) eine der größten
mit fahren sogar mehr Menschen mit              nicht nur um Verkehre im ländlichen Raum,     Hybridbusflotten im Land. Im Gegensatz zu
dem Bus als mit der Stadtbahn oder              sondern auch um Stadtverkehre in Städten      herkömmlichen, rein dieselbetriebenen Bus-
S-Bahn. Die Zahlen für den Busverkehr           wie Ludwigsburg oder Böblingen/Sindelfin-     sen sind die Hybridmotoren nicht nur deut-
sind beeindruckend: 427 Buslinien, 3.637        gen oder um Zubringerverkehre zur S-Bahn,     lich leiser, sie verbrauchen auch weniger
Bushaltestellen, über 56 Millionen Bus-         die im dichten Takt gefahren werden.          Kraftstoff und verursachen weniger Schad-
kilometer pro Jahr. Dafür sorgen im VVS                                                       stoffe: 26 Tonnen CO2 können pro Jahr
42 Busunternehmen.                              Hohe technische Anforderungen                 durch einen Bus eingespart werden. Hybrid-
                                                                                              busse haben vor allem im Stadtverkehr ihre
Unter den Busunternehmen, die im VVS mit        Die Anforderungen an einen zeitgemäßen        Stärken: Wenn der Bus im Stop-and-go
eigenen Genehmigungen Linienverkehre be-        Busverkehr sind in den letzten Jahren deut-   durch den dichten Verkehr fährt, laden sich
treiben, befinden sich Konzernunternehmen       lich gestiegen. Heute muss man wissen, wo     beim Bremsen die Batterien des Elektro-
wie Regiobus Stuttgart und die Tochterge-       sich der Standort jedes einzelnen Busses      motors auf, das Anfahren erfolgt dann dank
sellschaft Friedrich Müller Omnibus aus dem     aktuell befindet. Daraus können Echtzeitin-   Elektromotor emissionsfrei.
DB-Konzern oder die Omnibus-Verkehr Ruoff       formationen gewonnen und Anschlussinfor-
GmbH (OVR) aus der Transdev-Gruppe, kom-        mations- und -sicherungssysteme aufgebaut
munale Unternehmen wie der Städtische Ver-      werden. Während die großen Verkehrsunter-
kehrsbetrieb Esslingen (SVE) und die Stutt-     nehmen über eigenständige rechnergestütz-
garter Straßenbahnen AG (SSB), vor allem        te Betriebsleitsysteme (RBL) verfügen, hat
aber private, meist inhabergeführte Familien-   der VVS in den letzten Jahren ein mandan-
unternehmen. Diese kamen 1993 im Zuge           tenfähiges Regio-RBL-System für die mittel-
der Verbundstufe II zum VVS. Zuvor waren sie    ständischen Busunternehmen aufgebaut.
mit dem Übergangstarif für Zeitkarten in den    Damit konnte er als einer der ersten Ver-
VVS eingebunden. Mit der Verbundstufe II,       kehrsverbünde eine flächendeckende Fahr-
die 2018 ihr 25-jähriges Jubiläum feiert, kam   planauskunft in Echtzeit anbieten. Heute
die Vollintegration der regionalen Busverkeh-   steht die Anschlusssicherung im Mittel-
re in den VVS. Die überwiegend privaten         punkt. Bei gebrochenen Verkehren müssen
Busunternehmen haben den VVS bunter ge-         die Anschlüsse zwischen Bahn und Bus,         Relaxt ans Ziel mit den drei tangentialen Express-
macht. Sie haben bewiesen, dass man mit         soweit dies möglich ist, gesichert werden.    busverbindungen X10, X20 und X60.

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