Bauindustrie//aktuell - Hauptverband der Deutschen Bauindustrie

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Bauindustrie//aktuell - Hauptverband der Deutschen Bauindustrie
Bauindustrie//aktuell
Das Magazin des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie // 4. Quartal // 2018

Gastkommentar                  Veranstaltung                    Kolumne
// Daniel Günther, Minister-   // FAZ-Konferenz „Mobilität in   // HDB-Spitze trifft Seehofer
präsident von Schleswig-       Deutschland – Zeit für neues     und Scheuer
Holstein                       Denken und Handeln“
Bauindustrie//aktuell - Hauptverband der Deutschen Bauindustrie
Bauindustrie//aktuell // 4. Quartal // 2018
Gastbeitrag
// Daniel Günther, Ministerpräsident
Schleswig-Holstein
„Boombranche Bauindustrie:
Chancen und Herausforderungen“                             3           Bauindustrie aktuell
Veranstaltung                                                         wünscht allen Lesern frohe
// Mobilität in Deutschland
Zusammenfassung und Rückblick zur FAZ-Veranstaltung                     Weihnachten und ein
am 19. November 2018                                       5
                                                                       erfolgreiches Jahr 2019!
Verbandsinformationen
// Bauindustrie trifft Politik
Im Gespräch mit Seehofer und Scheuer                       6
// Verabschiedung                                                     Der Hauptverband unterstützt in diesem Jahr
Dr. Heiko Stiepelmann in den Ruhestand verabschiedet       8     das Kinderhospiz Sonnenhof der Björn-Schulz-Stiftung
// Wohngipfel 2018                                             mit einer Spende und verzichtet dafür auf den Versand von
Marcus Becker: „Schritt in die richtige Richtung“         11                      Weihnachtskarten.
// Namensbeitrag zum Gutachten
Marcus Becker zur Partnerschaftsinitiative                13
// Delegationsreise nach Bulgarien
Zusammenarbeit in Europa stärken                          16
Aus den Unternehmen                                       17

Länderspiegel                                             18
Sonstiges                                                 25
Personalien                                               26
Daten zur Baukonjunktur                                   27

IMPRESSUM
Herausgeber
Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e. V.
Redaktion
Inga Stein-Barthelmes (verantwortlich)
Iris Grundmann, M. A.
Dipl.-Volkswirtin Petra Kraus (Daten zur Baukonjunktur)
Kurfürstenstraße 129, 10785 Berlin
Tel.: 030 21286-0, Fax: 030 21286-189
Nachdruck mit Quellenangabe honorarfrei gestattet.
Belegexemplar erbeten.
Design, Layout und Herstellung
Uhura, www.uhura.de
Druckerei
Graphia – Huss, Frankfurt a. M.
ISSN 0940-7367
Titelbild
Dirk Heckmann
Bauindustrie//aktuell - Hauptverband der Deutschen Bauindustrie
Gastbeitrag     3

                                        Foto: Frank Peter
                                                                     „               Boombranche Bauindustrie:
                                                                                     Chancen und Herausforderungen

                                              // Daniel Günther, Ministerpräsident
                                              des Landes Schleswig-Holstein

                                                                                                      Digitalisierung als Chance
Die Baubranche ist derzeit eine echte Boombranche. Überall im Land
wird gebuddelt und gebaut, die Auftragsbücher sind voll; Bund, Land
und Kommunen investieren kräftig in ihre Infrastruktur. Auch im                 Die Digitalisierung ist dabei eine große Chance. Sie bietet gute
privaten Bereich hält die Nachfrage nach Bauleistungen an. Auf die-             Möglichkeiten für Startups und sichert die Wettbewerbsfähigkeit
sen Erfolgen kann sich die Bauindustrie allerdings nicht ausruhen,              von Unternehmen, sofern sie sich jetzt und konsequent damit be-
denn sie muss einige Herausforderungen bewältigen, wenn sie auch                fassen. Gutes Beispiel: Die „digitale Baustelle“ und das Fokusthema
in Zukunft gut dastehen will.                                                   „Smarthome“ auf der NordBau 2018. Dort habe ich selbst gesehen,
                                                                                was dank Digitalisierung möglich ist – und zwar nicht erst übermor-
            Fachkräftebedarf und Unternehmensnachfolge                          gen, sondern schon heute.

In Schleswig-Holstein könnten uns im Jahr 2030 fast 100.000 Fach-               Um die Chancen der Digitalisierung optimal für Schleswig-Holstein
kräfte fehlen – und zwar vor allem Menschen mit einer beruflichen               zu nutzen, engagiert sich die Landesregierung auf einer Reihe von
Ausbildung. In manchen Bereichen ist der Fachkräftebedarf schon                 Feldern. Wir beschleunigen den flächendeckenden Breitbandausbau
heute spürbar, etwa in der Pflege und im Gastgewerbe. Doch er wird              mit Glasfasertechnologie und investieren hierfür zusätzlich 50 Mil-
weitere Wirtschaftszweige treffen, wenn die Betriebe nicht weiterhin            lionen Euro. Zudem setzen wir uns dafür ein, dass künftig jedes mit
konsequent ausbilden. Da der Bedarf groß ist und noch wachsen                   Internet versorgte öffentliche Gebäude einen freien WLAN-Zugang
wird, ist der Wettbewerb um die besten Köpfe längst im Gange. Wer               bereitstellt. Und wir nutzen etwa im Verkehrsbereich das Instrument
hierbei die Nase vorn haben will, muss sich aktiv um Nachwuchs be-              der Ausschreibungen, um freies WLAN in Nahverkehrszügen anbie-
mühen, muss sich als attraktiver Arbeitgeber präsentieren, muss kre-            ten zu können.
ativ die Rahmenbedingungen für die künftigen Fachkräfte setzen und
alle Potenziale ausschöpfen – etwa bei Migranten und Flüchtlingen.              Wir haben die Digitalisierung zu einem Schwerpunkt unserer politi-
                                                                                schen Arbeit gemacht. Es wird entscheidend darauf ankommen, dass
Auch die Regelung der Unternehmensnachfolge wird immer wich-                    auch die Unternehmen mitziehen. Denn niemandem nützt das Glas-
tiger. In den kommenden Jahren stehen viele Nachfolgen in den Be-               faserkabel im Boden, wenn diese Infrastruktur nicht genutzt wird. Da
trieben Schleswig-Holsteins an. Der Generationswechsel innerhalb                ist Kreativität gefragt. Schließlich verändert die zunehmende Digi-
der eigenen Familie ist heute keineswegs mehr selbstverständlich.               talisierung nicht nur Bereiche wie Kundenverwaltung, Kommunika-
Wer die Nachfolge für Betrieb und Belegschaft auf den Weg bringen               tion und Abrechnungswesen, sondern auch die Produktionsprozesse,
will, muss rechtzeitig handeln. Auch das ist eine wichtige Aufgabe für          die Logistik, die bisherigen Geschäftsfelder und das Arbeiten an sich.
unsere Wirtschaft im echten Norden, denn sie ist geprägt von den                Schöne neue Welt? Ja, gerne. Und das auch in der Boombranche Bau-
inhabergeführten kleinen und mittelständischen Unternehmen. Der                 industrie.
Mittelstand war und ist das Rückgrat unserer Wirtschaft. Damit das
in Zukunft so bleibt, muss sich auch die Bauwirtschaft richtig auf-
stellen.

                                                                                Daniel Günther

                                                                                Ministerpräsident
                                                                                des Landes Schleswig-Holstein
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4   Kolumne

HDB-Hauptgeschäftsführer Dieter Babiel

Liebe Kollegen und Kolleginnen,                • Mit Björn Böhning, Staatssekretär
sehr geehrte Damen und Herren,                   Bundesarbeits- und Sozialministerium,
                                                 haben wir u. a. über Arbeitszeitflexi-
die Baubranche ist ein überaus bedeuten-         bilisierung gesprochen und
der Wirtschaftszweig Deutschlands. Die         • Bei Bundesinnenminister Horst
gesamte Wertschöpfungskette Bau erwirt-          Seehofer konnten wir entscheidend
schaftet ca. 10 Prozent der Bruttowert-          Einfluss nehmen auf die Ausrichtung
schöpfung der deutschen Volkswirtschaft          des Fachkräftezuwanderungsgesetzes
und stellt mit ca. 12 Prozent aller Erwerbs-     im Sinne unserer Branche sowie uns
tätigen eine wesentliche Säule des Arbeits-      für die VOB stark machen.
marktes dar. Ca. 2,2 Millionen Menschen
finden in diesem Wirtschaftszweig Be-          Gerade im Zeitalter der Digitalisierung
schäftigung. Aber nicht nur die volkswirt-     dürfen wir nicht mehr an alten Gewohn-
schaftliche und arbeitsmarktpolitische         heiten festhalten. Die Welt dreht sich im
Bedeutung unserer Branche ist hervor-          Eiltempo, und wir müssen mit.
zuheben, sondern ebenso ihr Beitrag zur
Sicherung der Wohnbedürfnisse wie der          Lassen Sie mich zum Jahresende erwäh-         // Dieter Babiel, Hauptgeschäftsführer des
baulichen Voraussetzungen zur Produk-          nen, in welchen Bereichen wir noch er-        Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie.
tion von Gütern. Darüber hinaus ist eine       folgreich waren:
leistungsfähige Bauwirtschaft auch             • Das Gesetzgebungsverfahren zur Be-          reich dafür eingesetzt, dass die Kreditanstalt
• Kulturträger eines Landes,                      schleunigung von Planungs- und Ge-         für Wiederbau (KfW) ab Januar 2019 neue
• Gestalter einer leistungsfähigen                nehmigungsverfahren ist auf dem            Ausschreibungsmuster für Infrastruktur-
    Infrastruktur im Sinne des Standort-          Weg.                                       vorhaben anwenden wird. Neben den rein
    wettbewerbs einer Volkswirtschaft und      • Bei der Bauproduktensicherheit              finanziellen und technischen Vergabekriteri-
• wesentlicher Partner bei der Erarbei-           wurde erreicht, dass im Warenpaket         en werden dabei auch Kriterien der Nachhal-
    tung und Umsetzung innovativer Bau-           nationale Aufsichtsbehörden die Mög-       tigkeit, wie zum Beispiel Arbeitssicherheit,
    lösungen.                                     lichkeit bekommen, im Allgemeinin-         Compliance sowie Umwelt- und Lebenszy-
                                                  teresse Produkte nicht zuzulassen,         klusaspekte berücksichtigt. Das erhöht die
Die Wertschöpfungskette Bau muss die              wenn die Anforderungen nicht durch         Chancen deutscher Bauunternehmen bei
individuellen Bedürfnisse des Auftragge-          nationale Prüfverfahren überprüft          KfW-finanzierten Projekten in Entwick-
bers optimal in bauliche Lösungen umset-          werden können.                             lungs- und Schwellenländern weltweit.
zen. Das geht nur im Team. Dies war auch       • Die Bauindustrie konnte erreichen,
Thema beim Wohngipfel der Kanzlerin, an           dass der Baugerichtstag empfiehlt,         Sie sehen, dass wir uns auf den Erfolgen
dem der Hauptverband selbstverständlich           das neue gesetzliche Bauvertragsrecht      unserer Mitgliedsfirmen nicht ausruhen,
teilgenommen hat – und nicht nur das,             und dessen Regeln zur Änderung der         sondern gerade jetzt alles dafür tun, unsere
wir haben auch das Motto des Gipfels ge-          vereinbarten Leistung (nahezu) unver-      Branche nachhaltig weiterzuentwickeln.
prägt: „Bauen statt streiten“. Besser geht        ändert in die VOB/B zu übernehmen.
es nicht!                                      • Bei den Tarifverhandlungen haben wir        Sie – wir alle – haben viel getan und hart ge-
                                                  zwar erst in der Schlichtung einen Ab-     arbeitet in diesem Jahr. Ganz sicher haben
Nach der langen Phase der Regierungsbil-          schluss erzielt, der ziemlich hohe Wel-    wir alle es verdient, zum Jahreswechsel man-
dung haben wir in den vergangenen Mona-           len geschlagen hat, aber immerhin          ches etwas ruhiger angehen zu lassen, Kraft
ten wieder intensiven Kontakt zur Politik         konnte ein Arbeitskampf verhindert         zu tanken, Zeit für unser eigenes Heim und
aufgenommen. Unter anderem haben wir              werden. Der Abschluss, der bis April       unsere Familien zu haben. Genießen Sie die
• mit Dr. Gerhard Schulz, Staatssekre-            2020 gilt, verschafft uns Planungssi-      Feiertage und bleiben Sie gesund.
   tär im Bundesverkehrsministerium,              cherheit und macht uns durch die Er-
   Partnerschaftsmodelle und beschleu-            höhung der Ausbildungsvergütungen
   nigte Planungsverfahren in den Fokus            als Branche für den Nachwuchs at-
   genommen. In diesem Zusammenhang               traktiv.
   freut es uns auch, dass nun das
   Zukunftsbündnis Schiene auf die             Last but not least einen Blick auf das The-
   „Strecke“ gebracht wurde.                   ma Auslandsbau. Wir haben uns erfolg-
Bauindustrie//aktuell - Hauptverband der Deutschen Bauindustrie
Schwerpunktthema // Mobilität in Deutschland            5

                         FAZ-Konferenz „Mobilität in Deutschland – Zeit für neues Denken und Handeln“

                         Wie der Verkehrskollaps verhindert
                         werden kann
                                                                                                                           auch bei fünf Angeboten gewährleistet. Er
Fotos: FAZ/Marco Urban

                                                                                                                           betonte, dass die Bauindustrie bereitstehe,
                                                                                                                           die Kommunen jedoch verstärkt investieren
                                                                                                                           und Projekte auch an den Markt bringen
                                                                                                                           müssten. Um zu schnelleren Ergebnissen
                                                                                                                           zu kommen, bot Hübner dem öffentlichen
                                                                                                                           Auftraggeber an, mehr als nur die reine Bau-
                                                                                                                           leistung zu übernehmen. „Dafür braucht es
                                                                                                                           mehr Partnerschaft am Bau, mehr Mut al-
                                                                                                                           ler Beteiligten und mehr freie Hand für die
                                                                                                                           Verwaltungen“, betonte Hübner. Mit entspre-
                                                                                                                           chenden Partnerschaftsmodellen könnten
                                                                                                                           zudem viele Ressourcen eingespart und die
                                                                                                                           Verwaltungen entlastet werden.

                                                                                                                           Den Vorwurf, die Bauindustrie sei in Hin-
                                                                                                                           blick auf Innovationen und Klimaschutz eine
                                                                                                                           „alte“ Industrie, wies Hübner entschieden
                                                                                                                           zurück. Wie so oft werde die Bauindustrie
                                                                                                                           in diesem Bereich unterschätzt und habe
                         // Andreas Scheuer, Bundesverkehrsminister: „Sperrungen von Autobahnen sind unverhältnismäßig.“   den Ruf, keine innovative Branche zu sein.
                                                                                                                           Um das Gegenteil zu beweisen, berichtete
                         In Deutschlands Großstädten und Ballungs-        denen kommunale Auftraggeber nicht mehr          Hübner beispielhaft von Straßenbelägen, die
                         räumen droht immer häufiger der Ver-             über 20 Angebote auf eine Ausschreibung          Stickoxide binden würden. So könnten bis zu
                         kehrsinfarkt, während sich die Menschen          erhalten würden. Der Wettbewerb sei jedoch       30 Prozent der Schadstoffe abgebaut werden.
                         in ländlichen Regionen zunehmend vom
                         öffentlichen Personennahverkehr abgehängt
                         fühlen. Wie kann einerseits ein Verkehrskol-
                         laps abgewendet und andererseits das Land
                         besser angebunden werden? Diese Fragen
                         standen im Zentrum der Konferenz „Mobi-
                         lität in Deutschland – Zeit für neues Denken
                         und Handeln“, zu der die Frankfurter Allge-
                         meine Zeitung als Gastgeberin gemeinsam
                         mit ihren Partnern, dem Hauptverband, dem
                         ADAC, dem Verband Deutscher Verkehrs-
                         unternehmen (VDV) sowie der Initiative
                         „Deutschland mobil 2030“, am 19. Novem-
                         ber ins Atrium des Berliner FAZ-Hauses ein-
                         geladen hatte.

                         Im Panel „Etwas unternehmen: Von Politik
                         bis Wirtschaft“ erklärte Peter Hübner, Prä-
                         sident des Hauptverbandes, dass man die
                         Bauindustrie nicht mit dem Handwerk ver-
                         wechseln dürfe. Hübner spielte damit auf         // Etwas unternehmen: Von Politik bis Wirtschaft: Peter Hübner, Präsident HDB, Ingo Wortmann,
                         lange Wartezeiten bei Handwerkerleistun-         Präsident Verband Deutscher Verkehrsunternehmen, Johannes Pennekamp (Moderator), Markus
                         gen an. Auch der Wettbewerb sei nicht ein-       Lewe, Präsident Deutscher Städtetag, und Oberbürgermeister von Münster, Dr. August Markl,
                         geschränkt. Zwar seien die Zeiten vorbei, in     Präsident ADAC (v. l.).
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6    Schwerpunktthema / Verbandsinformationen

// Klimaschutz – Digitalisierung – Infrastruktur: Wie Deutschland wieder mobil wird. Dr. Hendrik Schulte, Staatssekretär im Verkehrsministerium
NRW, Dr. Joachim Lohse, Senator für Umwelt, Bau und Verkehr Bremen, Johannes Pennekamp (Moderator), Dr. Volker Wissing, Minister für Wirt-
schaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Rheinland-Pfalz, Kathrin Schneider, Ministerin für Infrastruktur und Landesplanung Brandenburg (v. l.).

Eine Pilotstrecke in Baden-Württemberg sei           als die des normalen Straßenbelags. Uneinig-      kehrsaufkommen entlasten könnten. Hübner
in Planung, ein weiteres Projekt befinde sich        keit bestand zwischen den Panelteilnehmen-        bilanzierte, dass man so schnell nicht um den
in Hamburg. Hübner betonte, dass die Her-            den darüber, inwieweit Fahrradfahrangebote        Ausbau und die Instandhaltung der Straße
stellungskosten nicht wesentlich höher seien         und öffentliche Verkehrsmittel das hohe Ver-      herumkomme.

Treffen mit der Politik

                                                                                                                                                          Foto: BMI/René Bertrand

                                                           // Diskutierten aktuelle Themen der Baupolitik, wie z. B. Bauvertragsrecht und Fachkräfte-
// HDB-Hauptgeschäftsführer, Dieter Babiel (l.) und        einwanderungsgesetz: Prof. Thomas Bauer, HDB-Präsidiumsmitglied, Andreas Demharter,
Geschäftsbereichsleiter Wirtschaft und Recht Tim-          Hauptgeschäftsführer Landesverband Bayerischer Bauinnungen, Dr. Hans-Hartwig Loewenstein,
Oliver Müller (r.) trafen Mechthild Heil (SPD) und spra-   ehemaliger Präsident Zentralverband Deutsches Baugewerbe, Horst Seehofer, Bundesminister
chen u. a. über den Wohngipfel und den Bauausschuss        des Inneren, für Bau und Heimat, Peter Hübner, HDB-Präsident und Dieter Babiel, HDB-Hauptge-
im Bundestag.                                              schäftsführer (v. l.).
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Verbandsinformationen        7

Hübner und Babiel im Gespräch mit
Verkehrsminister Scheuer
Bei einem Gespräch von HDB-Präsident Pe-           aus sei es das Ergebnis der Reformkommis-          Funktionsbauverträgen über Design and
ter Hübner und HDB-Hauptgeschäftsführer            sion, Großprojekte weiterzuverfolgen, um           Build bis hin zu Öffentlich Privaten Partner-
Dieter Babiel mit Bundesverkehrsminister           ein schnelleres und effizienteres Bauen zu         schaften. Insbesondere die Bedeutung von
Andreas Scheuer am 6. November stand               ermöglichen. Hübner betonte insbesondere           partnerschaftlicher Zusammenarbeit wurde
die Frage im Mittelpunkt, wie die zusätz-          die Notwendigkeit, ein gesetzliches Adjuka-        hervorgehoben. Hübner und Babiel wiesen
lichen Mittel für die Infrastruktur schnell        tionsrecht zu schaffen. „Allein die Möglich-       abschließend darauf hin, dass der Übergang
und effizient verbaut werden können. „Wir          keit, einen Schlichter anzurufen, wird dazu        in der Straßenbauverwaltung auf die Infra-
haben genug Geld, jetzt müssen wir an die          beitragen, Streitigkeiten zu vermeiden, und        strukturgesellschaft Autobahn (IGA) rei-
Rahmenbedingungen für das Bauen ran“, so           damit zu massiver Zeitersparnis führen“,           bungslos erfolgen müsse. Die Einigung des
Hübner. Planungs- und Genehmigungsver-             erklärte Hübner. Einigkeit bestand darüber,        Ministeriums mit der Gewerkschaft auf die
fahren müssten beschleunigt werden. Das            dass es bei der Vergabe von Projekten auch         Eckpunkte eines Tarifvertrags wurde daher
Planungsbeschleunigungsgesetz könne da-            in Zukunft möglich sein müsse, auf die ge-         begrüßt.
bei nur ein erster Schritt sein. Darüber hin-      samte Modellpalette zurückzugreifen – von

// Peter Hübner, HDB-Präsident (r.), und Dieter Babiel, HDB-Hauptgeschäftsführer (l.), trafen Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer.

Erste Erfolge beim Thema Fachkräftemangel greifbar
Der Fachkräftemangel wird die Bauwirt-             Hauptverband sieht in dieser Entwicklung           che daher offen gegenüber. Dass Bundesin-
schaft noch über Jahrzehnte begleiten. Eine        auch erste Erfolge der Kampagnen zur Nach-         nenminister Horst Seehofer insbesondere
Trendwende ist derzeit nicht in Sicht. In          wuchswerbung, insbesondere der Kampagne            den Vorschlag der Bauindustrie aufgegriffen
dieser Situation ist es dem Bau – im Gegen-        „Bau Dein Ding“, die in Kürze bundesweit           hat, Zugewanderten eine Nachqualifizierung
satz zu anderen Branchen – dennoch gelun-          läuft. Entwarnung kann man allerdings nicht        vor Ort zu ermöglichen und auch Teilqua-
gen, 70.000 neue Jobs zu schaffen, vor allem       geben, da sowohl im Tief- als auch im Hoch-        lifikationen anzuerkennen, erleichtert die
durch die Integration von Arbeitslosen und         bau rund die Hälfte der angebotenen Aus-           Situation für Bauunternehmen deutlich.
ausländischen Fachkräften.                         bildungsstellen nicht besetzt werden konn-         Damit können ausländische Fachkräfte nach
                                                   te. Damit ist klar: Die dringend benötigten        Deutschland einreisen, hier arbeiten und
Auch die Ausbildungszahlen in der Bauwirt-         Fachkräfte wird die Bauwirtschaft nicht al-        gleichzeitig fehlende Qualifikationen nach-
schaft sind entgegen dem allgemeinen Trend         lein auf dem heimischen Markt finden. Einer        holen. Auch die Durchsetzung von einheitli-
gestiegen. Das ist natürlich erfreulich. Der       qualifizierten Zuwanderung steht die Bran-         chen Standards der Drei-plus-zwei-Regelung
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8    Verbandsinformationen

stellt die Ausbildungsbemühungen der Bau-        über die Zuwanderung. In diesem Zusam-             lohn ist Ergebnis einer funktionierenden
unternehmen - derzeit befinden sich rund         menhang ist darauf hinzuweisen, dass die           Tarifautonomie und hat sich am Baumarkt
3.000 Flüchtlinge in einer Bauausbildung -       Bauwirtschaft mit dem Bau-Mindestlohn,             bewährt. Die Bundesregierung tut gut daran,
auf eine sichere Basis. Die Bauunternehmen       der zwischen 11,75 € und 14,95 €, ab März          am Prinzip der Tarifautonomie festzuhal-
haben damit die Sicherheit, dass ihnen die       2019 zwischen 12,20 € und 15,20 €, und da-         ten und nicht mit überzogenen gesetzlichen
Auszubildenden später auch als Facharbeiter      mit weit über dem gesetzlichen Mindestlohn         Mindestlöhnen dieses bewährte marktwirt-
zur Verfügung stehen. Alle kennen natür-         liegt, sozialen Verwerfungen in den unteren        schaftliche Prinzip auszuhöhlen.
lich die gesellschaftspolitische Diskussion      Lohngruppen vorbeugen. Dieser Mindest-

Gatzer: Themen der Infrastruktur und Finanzierung maßgeblich vorangebracht

Dr. Heiko Stiepelmann in den Ruhestand verabschiedet
Der langjährige stellvertretende Hauptge-

                                                                                                                                                        Fotos: Ruffer
schäftsführer und Leiter der Abteilung Kom-
munikation des Hauptverbandes, Dr. Heiko
Stiepelmann, wurde am 19. September im
Kreise von rund einhundert Gästen aus Po-
litik, Verbänden und baunahen Institutionen
in den Ruhestand verabschiedet. Im Atrium
des Verlagshauses der Frankfurter Allgemei-
nen Zeitung in Berlin sprach der Vizepräsi-
dent des Hauptverbandes, Marcus Becker,
Stiepelmann seine Anerkennung für dessen
über 30-jährige Tätigkeit für die deutsche
Bauindustrie aus. Becker hob in seiner Lau-
datio vor allem den Einsatz Stiepelmanns
für die Themen Verkehrsinfrastruktur und
öffentliche Investitionen hervor. Zugleich
verwies er auch auf den Wohnungsbau.
Hier habe Stiepelmann schnell das seriel-
le und modulare Bauen ins Spiel gebracht

                                                 // Marcus Becker bedankte sich bei Dr. Heiko Stiepelmann für seine über 30-jährige Tätigkeit für die
                                                 deutsche Bauindustrie.

                                                 und so die Bauindustrie als Problemlöser            Geprägt von westfälischer Beharrlichkeit,
                                                 im Bereich der Schaffung von preisgünsti-           zeigte sich sowohl bei Ihrer Tätigkeit als Ge-
                                                 gem Wohnraum positioniert. Finanzstaats-            schäftsbereichsleiter wie auch als Kommuni-
                                                 sekretär Werner Gatzer betonte vor allem            kationsverantwortlicher brillante Analyse-
                                                 Stiepelmanns Finanzexpertise, ohne die die          fähigkeit, gepaart mit großer Weitsicht und
                                                 Entwicklung von Finanzierungsalternativen           immer dem richtigen Riecher für Themen.“
                                                 bei der Beschaffung öffentlicher Infrastruk-
                                                 tur nicht möglich gewesen sei. Die Ansätze,         Stiepelmann war 1985 zunächst Referent in
                                                 mit denen heute Projekte in Öffentlich Priva-       der Hauptabteilung Wirtschaft, Abteilung
                                                 ter Partnerschaft durchgeführt würden, seien        Finanzpolitik und allgemeine Fragen der
                                                 maßgeblich auf das Wirken von Stiepelmann           Wirtschaftspolitik, später übernahm er die
// Finanzstaatssekretär Werner Gatzer (l.) hob   zurückzuführen, ergänzte Gatzer. Dieter Ba-         Leitung der Abteilung Finanzpolitik. 1989
bei der Verabschiedung von Dr. Heiko Stiepel-    biel, Hauptgeschäftsführer des Hauptverban-         folgte die Übernahme der Funktion des Pres-
mann (r.) die von ihm angestoßenen Initiativen   des, lobte Stiepelmann: „Ohne Sie wären wir         sesprechers. 2003 wurde er zum stellvertre-
im Bereich öffentlicher Infrastruktur hervor.    heute nicht an der Stelle, wo wir jetzt sind.       tenden Hauptgeschäftsführer berufen.
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Verbandsinformationen        9

Partnerschaftliches Bauen

CDU/CSU-Fraktion besichtigt Baustelle
des Axel-Springer-Neubaus
Um sich einen Eindruck vom partnerschaft-
lichen Bauen zu verschaffen, ließen sich Bun-
destagsmitglieder der CDU/CSU-Fraktion
von Vertretern des bauausführenden Unter-
nehmens Ed. Züblin und des Hauptverbandes
der Deutschen Bauindustrie (HDB) die Bau-
stelle des Axel-Springer-Neubaus zeigen las-
sen: Tim-Oliver Müller (HDB), Volkmar Vo-
gel (MdB), Torsten Schweiger (MdB), Marcus
Kaller (HDB, Vorstand STRABAG), Kai Weg-
ner (MdB), Michael Kießling (MdB) (v. l.).

Fachkongress zum seriellen und modularen Wohnungsbau

Lösungen müssen gemeinsam angeboten werden
Um die Möglichkeiten des seriellen und mo-      des, machte in einer Diskussionsrunde mit      sondern die Vorfertigung einzelner Bautei-
dularen Bauens ging es beim Fachkongress        dem Parlamentarischen Staatssekretär im        le ermögliche auch eine kürzere Bauphase,
serieller und modularer Wohnungsbau, den        BMI, Marco Wanderwitz, der Präsidentin         weil Wohnmodule ganz oder teilweise in-
das Bundesministerium für Inneres, Bau          der Bundesarchitektenkammer (BAK), Bar-        dustriell vorgefertigt und anschließend auf
und Heimat (BMI) am 13. September in            bara Ettinger-Brinckmann, und dem GdW-         der Baustelle montiert würden. Dies sichere
Berlin ausrichtete. Mit der Veranstaltung       Präsidenten Axel Gedaschko deutlich, dass      kurze Bauzeiten bei hoher Gebäudequalität.
sollte verdeutlicht werden, welchen Beitrag     erstmalig Architekten und Bauunternehmen
diese Bauweise zur Erreichung der aktuel-       gemeinsam Lösungskonzepte für den seriel-      Die besondere Herausforderung zur bun-
len wohnungspolitischen Ziele leisten kann.     len und modularen Wohnungsbau anbieten         desweiten Umsetzung der Siegerentwürfe
Im Mittelpunkt stand dabei die Vorstellung      würden, um schnell, kostengünstig und in       liege laut Becker jedoch nach wie vor im Be-
der Ausschreibung für eine Rahmenverein-        hoher Qualität Wohnraum zur Verfügung          reich der Genehmigung. Alle 16 Bundeslän-
barung „modulares und serielles Bauen“,         stellen zu können. Die serielle Fertigungs-    der hätten derzeit eigene Landesbauordnun-
die der GdW, der Spitzenverband der Woh-        weise reiche dabei vom industriell gefertig-   gen, die teilweise voneinander abwichen.
nungswirtschaft, gemeinsam mit Partnern         ten Wohnmodul über die große Wohnanla-         Becker begrüßte in diesem Zusammenhang,
aus dem Bündnis für bezahlbares Wohnen          ge, die mit Fertigelementen errichtet werde,   dass sich die Bauministerkonferenz Anfang
und Bauen des BMI öffentlich ausgeschrie-       bis zum Typenhaus, das vielfältig modulier-    September auf einen Beschluss zur weiteren
ben hatte. Unter den Siegern der Ausschrei-     bar und für verschiedene Wohnbedürfnisse       Harmonisierung der einzelnen Landesbau-
bung waren unter anderem die Bauindus-          breit einsetzbar sei. Durch die angebotenen    ordnungen sowie auf eine Aufnahme von
trieunternehmen Goldbeck, Max Bögl,             Lösungskonzepte der Unternehmen im             Typengenehmigungen geeinigt habe. Dies
MBN und Züblin. Die Details der Konzepte        Rahmen des sogenannten Design-and-             zeige, dass der stete Einsatz der Bauindust-
sind auf bauindustrie.de einzusehen. Mar-       Build-Ansatzes könne nicht nur der Pla-        rie und ihrer Partner für den seriellen Woh-
cus Becker, Vizepräsident des Hauptverban-      nungsaufwand erheblich reduziert werden,       nungsbau langsam Früchte trage.
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10     Verbandsinformationen

Lenkungsausschuss Digitalisierung

Eine ordnende Hand für die Digitalisierung
Das Board-System der bauindustriellen           aus den sechs Regionen der deutschen Ver-        nen ein. Einig waren sich die Mitglieder des
Landesverbände und des Hauptverbandes           bandslandschaft. Bei der 1. und 2. Sitzung       Lenkungsausschusses darin, dass digitali-
(HDB) wurde eingerichtet, um die Zusam-         des Lenkungsausschusses Digitalisierung          sierte Planung „bruchfrei“ sein müsse, d. h.,
menarbeit effizienter zu organisieren und       am 22. August und am 10. Oktober in Düs-         dass alle Partner der Wertschöpfungskette
die Effektivität der Verbandsarbeit zu er-      seldorf bzw. München wurden Schwerpunk-          bereits im Planungsprozess zusammenar-
höhen. Eine besondere Rolle kommt dem           te für die weitere Arbeit festgelegt. Ziel ist   beiten und an der Bestimmung des Bausolls
Board Digitalisierung zu, für das der Baye-     es, eine einheitliche Positionierung der Bau-    beteiligt sein müssen. Noch festzulegen sind
rische Bauindustrieverband verantwortlich       industrie zur Digitalisierung zu erreichen.      die Anforderungen an den BIM-Manager
ist. Die Digitalisierung betrifft alle Bauin-   Dazu müssen die Entscheidungsprozesse            und wer diesen für den Planungs- und Bau-
dustrieverbände, insbesondere für die Bau-      durchgängig strukturiert, die Verantwor-         prozess idealerweise stellt. Für den part-
industrieunternehmen ist sie unmittelbar        tungen festgelegt und eine „Vision Digitali-     nerschaftlichen BIM-Prozess und weitere
relevant. Der Digitalisierungsprozess der       sierung“ muss erarbeitet werden.                 Digitalisierungsthemen sind darüber hinaus
Bauindustrie und speziell die Etablierung                                                        auch noch viele rechtliche Fragen zu klären.
von BIM-Planungen sind in der gesam-            Der Lenkungsausschuss steuert diesen Pro-        Insbesondere gilt dies für das Vergaberecht:
ten Republik beherrschende Themen, mit          zess der Meinungsbildung, gibt zu bearbei-       Ist die VOB anzupassen? Sind neue Aus-
denen sich auch der Verband im Interesse        tende Themen vor und bringt die Ergebnisse       schreibungsvarianten notwendig, und wenn
der Bauunternehmen auseinandersetzt. Die        in die Gremien des HDB und in die Regio-         ja, welche? Ist eine Vergütungsform für
Wahrnehmung, dass es für diesen Digitali-                                                        BIM-Prozesse notwendig?

                                                                                                                                                  Foto: Züblin/Mourad ben Rhouma
sierungsprozess keine ordnende Hand gibt,
                                                                                                          Mit BIM schnell bezahlbaren
die die zahlreichen parallel stattfindenden
                                                                                                              Wohnraum schaffen!
Aktivitäten (Kongresse, Symposien, Clus-
ter etc.) bündeln, Mehrfachbearbeitungen                                                         Die BImA, die Bundesanstalt für Immobi-
vermeiden und insbesondere die Interessen                                                        lienaufgaben, steht vor der Aufgabe, in den
der Bauunternehmen strukturieren könnte,                                                         nächsten fünf Jahren 100.000 Wohnungen
führte im Hauptverband zu der Idee, hierfür                                                      zu bauen. Gelingen kann das nur durch
einen Lenkungsausschuss zu installieren.                                                         serielle bauindustrielle Methoden – so das
                                                                                                 gemeinsame Verständnis im Lenkungsaus-
Dieser Lenkungsausschuss evaluiert er-                                                           schuss –, die auf digital gestützten Prozessen
forderliche Maßnahmen und gibt die sich                                                          basieren. Der Lenkungsausschuss betrachtet
hieraus ergebenden Aufgaben an das Board                                                         diese Aufgabe als Chance für BIM und für
Digitalisierung zur Umsetzung weiter. Vor-                                                       die Bauindustrie. Das Image der für die ge-
sitzender des Ausschusses ist Klaus Pacher,                                                      samte Volkswirtschaft systemisch wichtigen
Geschäftsführer ist Hauptgeschäftsführer                                                         Bauindustrie kann durch Mithilfe bei der
des Bayerischen Bauindustrieverbandes                                                            Lösung dieser zentralen gesellschaftlichen
Thomas Schmid. Weitere Teilnehmer sind je       // Klaus Pacher, Vorsitzender HDB-Ausschuss      Herausforderung verbessert werden.
ein herausragender Unternehmensvertreter        Digitalisierung.

           Tag der Deutschen Bauindustrie 2019

                              18. Juni 2019,
              Save
               the            STATION BERLIN
              Date            Luckenwalder Str. 4-6
                              10963 Berlin
Verbandsinformationen        11

Schieneninfrastruktur

Hauptverband Mitglied im Zukunftsbündnis Schiene
Der Hauptverband hat seine Aktivitäten im         und kurze Zeit später wieder ausfahren,      der Delegierte Danko Rupprecht, in den Ar-
Bereich der Schieneninfrastruktur gestärkt        um die Pünktlichkeit der Bahn zu erhöhen     beitsgruppen Deutschlandtakt und Netzka-
und ist dem „Zukunftsbündnis Schiene“ als         und kürze Fahrzeiten zu ermöglichen. Das     pazitäten, Netzinvestitionen und Senkung
Mitglied beigetreten. Das Bündnis wurde           Bündnis, das am 9. Oktober offiziell seine   von Lärmemissionen vertreten. Unterstützt
Anfang Juni 2018 in Berlin von Bundes-            Arbeit aufgenommen hat, wird vom Par-        werden sie von Lars Dührsen und Tim-Oli-
verkehrsminister Andreas Scheuer ins Le-          lamentarischen Staatssekretär Enak Ferle-    ver Müller aus dem Geschäftsbereich Wirt-
ben gerufen, um den Schienenverkehr in            mann geleitet.                               schaft und Recht des Hauptverbandes. Die
Deutschland zu stärken. Ziel ist es, bis 2030                                                  Sitzungen starteten im November, erste Er-
die Zahl der Fahrgäste zu verdoppeln, mehr        Das Zukunftsbündnis besteht aus einem        gebnisse sollen im Februar 2019 dem Len-
Güterverkehr auf die Schiene zu bringen           Lenkungskreis, dem fünf Facharbeitsgrup-     kungskreis präsentiert werden, welchem
und einen „Deutschlandtakt“ einzuführen.          pen zuarbeiten werden. Für den Hauptver-     der Hauptgeschäftsführer des Hauptverban-
Dieser soll ermöglichen, dass Fernverkehrs-       band sind die Vorstände der Bundesfachab-    des, Dieter Babiel, sowie ein Vertreter aus
züge aus allen Richtungen an entsprechen-         teilung Eisenbahnoberbau, Steffen Knape,     dem Vorstand der BFA Eisenbahnoberbau
den Knotenbahnhöfen zur selben Zeit ein-          Martin Thomas, Jörg Romankiewicz und         angehören.

Hauptverband der Deutschen Bauindustrie beim Wohngipfel

Marcus Becker: „Schritt in die richtige Richtung“
„Die Ergebnisse des Wohngipfels bewerten          Serie produziert werden kann. Und wir spa-   wir die Kostentreiber am Bau kompensieren
wir als einen Schritt in die richtige Richtung.   ren Kosten durch geringeren Planungsauf-     und Mieten von 8,50 Euro überhaupt erst re-
Die Förderung des sozialen Wohnungsbaus           wand und Standardisierung. Nur so können     alisieren.“
mit dem Ziel, bis 2021 100.000 zusätzliche

                                                                                                                                             Foto: Dirk Heckmann
Sozialwohnungen zu schaffen, begrüßen
wir ausdrücklich. Auch die geplante Verfas-
sungsänderung, damit der Bund den Län-
dern und Kommunen stärker als bisher unter
die Arme greifen kann, schafft Planungssi-
cherheit für die Unternehmen. Sie können
damit entsprechende Kapazitäten aufbauen.
Andere Maßnahmen wie die Novellierung
einer Musterbauordnung, die Straffung von
Planungs- und Genehmigungsverfahren und
eine Reduzierung der hohen Standards beim
Wohnungsbau bleiben aber zu abstrakt. Hier
muss aus unserer Sicht noch nachgelegt wer-
den. Sonst sind die ehrgeizigen Ziele nicht
zu schaffen.“ Dies erklärte Marcus Becker,
Vizepräsident des Hauptverbandes, in Bezug
auf die Ergebnisse des Wohngipfels am 21.
September im Bundeskanzleramt in Berlin.

Becker appellierte an alle Baubeteiligten,
jetzt die Bauprozesse zu ändern und den se-
riellen Wohnungsbau viel stärker als bisher
zum Zuge kommen zu lassen. Dies schaffe
zusätzliche Kapazitäten, da Unternehmen
neu in diesen Markt einsteigen würden. Be-
cker: „Wir sparen Zeit, da ein Typenhaus in
12     Verbandsinformationen

Mittelstandsausschüsse HDB und ZDB

Staatssekretär Hirte zu Gast
Fachkräftesicherung und Wohnungsbau wa-          wir Möglichkeiten für qualifizierte Fachkräfte    prüfen. Mit Blick auf die Diskussion um Ka-
ren die zentralen Themen beim Besuch von         schaffen, in unserem Land in einem Baube-         pazitäten in der Bauwirtschaft wurde seitens
Staatsekretär Christian Hirte, dem Mittel-       ruf tätig zu werden. Es ist daher richtig, den    der Unternehmer betont, dass die Bauunter-
standsbeauftragten der Bundesregierung, bei      Fokus einer gesetzlichen Regelung hierzu auf      nehmen in der Lage seien, die Nachfrage im
der gemeinsamen Sitzung des Ausschusses          beruflich qualifizierte Fachkräfte zu legen und   Wohnungsbau zu bedienen. Notwendig sei
Wirtschafts- und Rechtspolitik des Zent-         nicht nur akademisch Ausgebildete zu be-          aber mehr Effizienz bei Planung und Vergabe
ralverbandes des Deutschen Baugewerbes           rücksichtigen.“ Rüdiger Otto, Vizepräsident       von Projekten. „Es könnte mehr gebaut wer-
(ZDB) und des Mittelstandsausschusses des        des ZDB, wies zudem auf die Notwendigkeit         den, wenn die Rahmenbedingungen besser
Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie        einer schnellen Umsetzung der Verfahren           wären, insbesondere bei der Planung, Geneh-
(HDB) Ende September.                            hin: „Wir sehen beispielsweise bei Zuwande-       migung und Vergabe von Projekten“, so Phi-
                                                 rern der ‚Westbalkanregelung‘ teils sehr lan-     lipp. Betont wurde auch die Notwendigkeit,
Michael Philipp, Vorsitzender des Mittel-        ge Bearbeitungszeiten für Visaanträge. Hier       einen bundesweit einheitlichen Umgang mit
standsausschusses des HDB, begrüßte die          müssen Möglichkeiten gefunden werden, die         Abbruchabfällen sicherzustellen. Die Mantel-
Pläne der Bundesregierung zu dem ange-           Antragsbearbeitung ins Inland zu verlagern        verordnung in ihrer derzeitigen Form sei aber
dachten     Fachkräfteeinwanderungsgesetz:       und die Verfahren zu beschleunigen.“ Staats-      abzulehnen, da sie zu einer weiteren Verschär-
„Im Sinne der Fachkräftesicherung müssen         sekretär Hirte sicherte zu, den Vorschlag zu      fung der Deponiesituation führen würde.

Messe NordBau

Babiel: „Digitalisierung lässt ganz neue Berufsbilder
am Bau entstehen“
„Die Digitalisierung eröffnet völlig neue Per-
spektiven für die gesamte Wertschöpfungs-
kette Bau. Insbesondere unsere Arbeitswelt
wird sich grundlegend verändern.“ Darauf
wies Dieter Babiel, Hauptgeschäftsführer
des Hauptverbandes, im Rahmen der Eröff-
nung der Messe NordBau am 11. September
im schleswig-holsteinischen Neumünster
hin. „Wenn Bits und Bytes Pläne aus Papier
ersetzen und alle Partner am Bau auf einer
digitalen Plattform zusammenarbeiten,
wird es automatisch einen Kulturwandel
hin zu mehr Transparenz geben. Daher gilt
es, eine neue Form der Kollaboration zu
entwickeln, um die sich daraus ergebenden
                                                 // Aktiv beim Mauern: Dirk Iwersen, Geschäftsführer Holstenhallen Neumünster, Dieter Babiel,
Möglichkeiten der Prozessoptimierung voll
                                                 Hauptgeschäftsführer HDB, Daniel Günther, Ministerpräsident Schleswig-Holstein, Seine Exzellenz
ausschöpfen zu können“, erläuterte Babiel.
                                                 Friis Arne Petersen, Botschafter der Königlich Dänischen Botschaft in Berlin (v. l.).
„Damit einher geht nicht nur die Verän-
derung der Berufsbilder am Bau, sondern
es werden auch ganz neue Berufe entste-          kamen der schleswig-holsteinische Mi-             über die neuesten Trends der Baubranche
hen, wie zum Beispiel der BIM-Manager.           nisterpräsident Daniel Günther und Seine          informieren. Ein Schwerpunkt der NordBau
Dies wird unserer Branche einen großen           Exzellenz der Botschafter Dänemarks aus           war die „Digitale Baustelle“.
Schub hin zu mehr Attraktivität für junge        Berlin, Friis Arne Petersen. Vom 5. bis zum
Nachwuchskräfte geben“, zeigte sich Babiel       9. September konnten sich die Besucher in         Mehr Informationen zur NordBau
überzeugt. Zur Eröffnung der 63. NordBau         den Holstenhallen und auf dem Freigelände         unter www.nordbau.de
Verbandsinformationen            13

Marcus Becker zur Partnerschaftsinitiative im öffentlichen Hochbau

Gutachten „Einbindung des Baus in die Planung“
                                                 2. Partnerschaftsmodelle bieten die ideale
   Das Gutachten „Einbindung des Baus in            Grundlage für digitale Kooperation und
   die Planung“ zeigt Optionen zur haus-            damit für BIM;
   halts- und vergaberechtlichen Umsetzung       3. Die Bauindustrie muss das Thema für
   der Partnerschaftsinitiative „Bauen              eine verbesserte Praxistauglichkeit weiter
   statt streiten“ der Bauindustrie auf. Die        vorantreiben.
   voranschreitende Digitalisierung durch        In dem Gutachten wird die haushalts- und
   BIM fördert die zunehmende Vernetzung         vergaberechtliche Zulässigkeit von Design-
   durch Partnerschaftsmodelle.                  and-Build-Modellen anhand eines Zwei-
   Das Gutachten können Sie down-                Phasen-Modells im öffentlichen Hochbau be-
   loaden unter: www.bauindustrie.de             schrieben. Es erfordert auf Grundlage einer
                                                 funktionalen Leistungsbeschreibung einen         // Marcus Becker, Vizepräsident Wirtschaft des
Um die Partnerschaftsinitiative durch weitere    einheitlichen Projektvertrag über die Mitwir-    Hauptverbandes.
inhaltliche Impulse voranzutreiben, hat der      kung des Bauunternehmens an der Planung
Hauptverband das Gutachten „Einbindung           (Phase 1)und über seine Bauausführung            Neben der frühzeitigen Einbeziehung der
des Baus in die Planung“ erstellen lassen, das   (Phase 2). Die haushaltsrechtliche Herausfor-    Baukompetenz in die Planung und der Op-
Spielräume im geltenden Haushalts- und Ver-      derung für das Zwei-Phasen-Modell besteht        timierung des Bauprozesses durch die Nut-
gaberecht zur Umsetzung von Design-and-          darin, dass der Zuschlag an das Bauunterneh-     zung partnerschaftlicher Vertragselemente
Build-Modellen im öffentlichen Hochbau           men vor der endgültigen Kostenberechnung         gehört auch die Förderung der Zusammenar-
aufzeigt.                                        erfolgen muss. Dies ist entsprechend dem         beit aller Projektbeteiligten auf einer digitalen
                                                 öffentlichen Haushaltsrecht möglich, da vor      Plattform (Building Information Modeling,
Das von der KPMG Law Rechtsanwaltsgesell-        Abschluss des zweistufigen Vertrags mit dem      BIM) zum Partnerschaftskonzept der Bauin-
schaft mbH erstellte und im September 2018       Bauunternehmen zunächst eine sogenannte          dustrie. Die vollen Potenziale von BIM kön-
veröffentlichte Gutachten kommt zu dem           Etatreife gegeben sein muss, d. h., Ausgaben     nen nur durch partnerschaftliches Planen,
Ergebnis, dass Partnerschaftsmodelle, bei de-    für Baumaßnahmen dürfen erst veranschlagt        Bauen und Betreiben genutzt werden, wofür
nen Planung und Bau gekoppelt werden und         werden, wenn alle Kosten der Baumaßnahme         das Vergaberecht entsprechend weiterentwi-
bauausführendes Know-how frühzeitig in die       sowie die vorgesehene Finanzierung und ein       ckelt werden muss. Wandel durch Digitali-
Planung eingebunden wird, unter den aktuel-      Zeitplan ersichtlich sind. Dies ist Vorausset-   sierung ist ein logischer Katalysator für einen
len vergaberechtlichen Rahmenbedingungen         zung dafür, dass der Auftraggeber die Verga-     Kulturwandel hin zu mehr Partnerschaft am
möglich sind. Das Gutachten bezieht sich da-     be im Zwei-Phasen-Modell einleiten und den       Bau – Digitalisierung erfordert Kooperation.
bei zwar auf den Bereich Hochbau, das vorge-     Zuschlag erteilen kann.                          Somit dient das Gutachten auch dahingehend
stellte Modell eignet sich aber insbesondere                                                      als wichtige rechtliche Unterfütterung.
auch für den öffentlichen sowie den privaten     Der Beginn der Baumaßnahme und damit
Wohnungsbau.                                     der Eintritt in die zweite Phase des Projekts    Allerdings erfordern die im Gutachten ange-
                                                 darf erst erfolgen, wenn die Baureife gegeben    regten Prozesse ein kulturelles Umdenken!
Das Angebot der Bauindustrie „Bauen statt        ist, d. h., wenn ausführliche Entwurfszeich-     Alle Beteiligten, öffentliche Auftraggeber,
streiten“ im Kontext der Partnerschaftsinitia-   nungen und Kostenberechnungen vorlie-            Planer und Bauunternehmer, müssen die Be-
tive, die anhand einer Konferenz und Bro-        gen. Im Rahmen des Zwei-Phasen-Modells           reitschaft aufbringen, neue Wege zu gehen.
schüre im Juni 2018 öffentlich initiiert wur-    ist dies faktisch das gemeinsam definierte       So zeigt auch das Gutachten einen zwar ver-
de (s. a. Bauindustrie Aktuell 03/2018), wird    Bausoll auf Grundlage der Genehmigungs-          gaberechtlich möglichen Weg auf. Bis zur ge-
durch das Gutachten weiter konkretisiert.        planung sowie der vom Partner auf dieser         lebten Praxis benötigt es aber noch Zeit. Die
Dem Grundgedanken des partnerschaftli-           Grundlage genannte Festpreis. Hinsichtlich       Bauindustrie muss deshalb den Willen ha-
chen Bauens, d. h. der frühzeitigen Koope-       der vergaberechtlichen Situation müssen fünf     ben, sich durch solche Marktimpulse für die
ration mit den Bauunternehmen und der            Aspekte beachtet werden: (i) die Vergaberei-     Etablierung von Partnerschaftsmodellen zu
daraus folgenden Einbeziehung von bauaus-        fe, (ii) die eindeutige und erschöpfende Leis-   engagieren. So übernimmt der Arbeitskreis
führendem Know-how in die Planung wird           tungsbeschreibung, (iii) die Ermittlung des      Partnerschaftsmodelle im Hauptverband
hiermit ein rechtliches Fundament gegeben.       wirtschaftlichsten Angebots, (iv) das Verbot     unter dem Vorsitz von Mag. Marcus Kaller,
                                                 wesentlicher Änderungen sowie (v) das Los-       Mitglied des Vorstands der Strabag AG, die
Das Gutachten vermittelt drei Kernbotschaf-      aufteilungsgebot. Das Gutachten beschreibt       weitere Koordination. Es gilt, die aufgezeig-
ten:                                             detailliert, wie diese Herausforderungen ge-     ten Möglichkeiten als gängige Praxis zu eta-
1. Partnerschaftsmodelle sind haushalts-         meistert werden können.                          blieren.
   und vergaberechtlich möglich;
14     Verbandsinformationen

Ausschuss Wirtschaft und Recht

Wohnungsbau und Partnerschaftsmodelle im Fokus
Die Kapazitätssituation im Wohnungsbau so-        onen zur haushalts- und vergaberechtlichen         Kopplung von Planung und Bau notwendig.
wie das serielle und modulare Bauen waren         Umsetzung von Design-and-Build-Model-              Schließlich könnten die Potenziale von BIM
Schwerpunktthemen der Herbstsitzung des           len im öffentlichen Hochbau aufgezeigt (sie-       nur durch partnerschaftliches Planen, Bauen
Wirtschaft und Recht Ausschusses, der am          he Seite 13). Die Delegierten begrüßten das        und Betreiben ausgeschöpft werden. Der Ar-
23. September unter dem Vorsitz von Vize-         Gutachten in Hinblick auf die Setzung neu-         beitskreis Partnerschaftsmodelle im Haupt-
präsident Dipl.-Ing. Marcus Becker in Berlin      er Impulse, um Design-and-Build-Modelle            verband unter dem Vorsitz von Mag. Marcus
tagte. Als Gäste berichteten Ministerialdiri-     und partnerschaftliches Bauen zu fördern.          Kaller, Vorstandsmitglied der Strabag AG,
gent Dipl.-Ing. Arch. Lothar Fehn Krestas,        Auch in Bezug auf die effiziente Nutzung           werde die Koordination für die weitere kon-
Unterabteilungsleiter Bauwesen im Bundes-         des Building Information Modeling (BIM),           krete Ausgestaltung der im Gutachten ange-
innenministerium (BMI), und Ministerialrat        d. h. der Zusammenarbeit aller Projektbe-          regten Möglichkeiten übernehmen.
Markus Kelle, Referatsleiter Bauwirtschaft im     teiligten auf einer digitalen Plattform, sei die
BMI, über die Ergebnisse des Wohngipfels im
Bundeskanzleramt am 21. September in Ber-
lin, an dem für den HDB dessen Vizepräsident
                                                     Martin Steinbrecher in den WRA-Vorstand gewählt
Marcus Becker und Hauptgeschäftsführer               Auf der Herbstsitzung des Wirtschaft und        Stellvertretender Vorsitzender:
Dieter Babiel teilnahmen. So sei der Gipfel bei      Recht Ausschusses wurde Dipl.-Ing. Martin       Dipl.-Ing. Klaus Pacher (Region West),
aller Kritik ein wichtiger Schritt gewesen, um       Steinbrecher, Geschäftsführer der Martin        Technischer Direktor Ed. Züblin AG
den Hebel umzulegen, der den seriellen Woh-          Steinbrecher GmbH, neu in den Vorstand
nungsbau in Gang setzt. Im Anschluss disku-          gewählt. Als Nachfolger von Dipl.-Bw.           Mitglieder im Vorstand:
tierten die Delegierten, wie es gelingen könne,      Thorsten Bode, der sein Mandat bereits          RA Rainer Klein (Region Mitte), Kfm. Direk-
den Wohnungsbau weiter zu beschleunigen.             Ende 2017 niedergelegt hatte, vertritt Martin   tionsleiter Ed. Züblin AG, Direktion Mitte,
Vizepräsident Marcus Becker betonte, dass die        Steinbrecher im WRA-Vorstand künftig            Dipl.-Ing. Steffen Knape (Region Süd), Ge-
Bauindustrie ihren Teil dazu beitrage, indem         die Region Nord. Bis zur nächsten turnus-       schäftsführer Knape Gruppe Holding GmbH,
der Kapazitätsaufbau in der Bauindustrie un-         mäßigen Wahl des WRA-Vorstands im               Dipl.-Ing. Martin Steinbrecher (Region Nord),
gebremst weitergehe und serieller Wohnungs-          Herbst 2020 setzt sich der Vorstand wie         Geschäftsführer Martin Steinbrecher GmbH
bau zusätzliche Kapazitäten schaffe.                 folgt zusammen:
                                                                                                     Kooptiertes Mitglied:
Weiterer inhaltlicher Schwerpunkt war die            Vorsitzender und Vizepräsident                  Dipl.-Bw. Uta Steinhardt (Region Ost), Ge-
Vorstellung des Gutachtens „Einbindung des           Wirtschaft und Recht:                           schäftsführerin Isolierungen Leipzig GmbH
Baus in die Planung“ durch Dr. Moritz Püstow,        Dipl.-Ing. Marcus Becker, Geschäftsführer
Partner bei KPMG Law Rechtsanwaltsgesell-            Kondor Wessels Bouw Berlin GmbH
schaft mbH. In dem Gutachten werden Opti-

Sozialpolitischer Ausschuss

Anpassungen der Sozialkassenbeiträge
Eine Rückschau auf die Tarifrunde 2018, der       einzelner Mitgliedsverbände waren auch Ver-        gleitung, da zugleich der Schutz des SokaSiG
Neuabschluss der Sozialkassentarifverträge        treter des ZDB und der BDA geladen.                verlassen wird.
BRTV, BBTV, TZA Bau und VTV einschließ-
lich Beitragsanpassungen sowie die Folgen         Im Mittelpunkt der Diskussionen standen die        Am Ende der Sitzung erklärte das langjäh-
der Entscheidung des Bundesarbeitsgerichtes       Änderungen im VTV und die notwendigen              rige Mitglied des SPA-Vorstandes Wolfgang
von 2018 zur Allgemeinverbindlichkeit stan-       Anpassungen der Sozialkassenbeiträge. Die-         Frey seinen Rückzug aus dem Gremium und
den auf der Tagesordnung der Sitzung des So-      se wurden insbesondere im Hinblick auf die         wurde durch Schmieg und die übrigen anwe-
zialpolitischen Ausschusses am 24. September,     diesjährigen Tarifabschlüsse diskutiert. Die       senden Mitglieder verabschiedet. Im ersten
die unter Vorsitz des Vizepräsidenten Andreas     neue Allgemeinverbindlicherklärung steht           Quartal 2019 stehen Neuwahlen des SPA-
Schmieg in Berlin stattfand. Neben Vertretern     nun im Fokus der verbandspolitischen Be-           Vorstandes an.
Verbandsinformationen           15

Europatag der Sozialpartner – Sozialmodell mit Zukunft?
Zum Europatag der deutschen und öster-

                                                                                                                                                     Foto: Detlef Gottwald
reichischen Bauwirtschaft trafen sich am
16. Oktober Sozialpartner aus Deutschland,
Österreich, Italien und Frankreich im Euro-
päischen Wirtschafts- und Sozialausschuss
in Brüssel, um aktuelle Themen aus Politik
und Wirtschaft zu diskutieren. Im Mittel-
punkt der Gespräche standen die praktische
Handhabung der Sozialpartnerschaft, die Eu-
ropäische Sozialpolitik und die Zukunft des
Europäischen Sozialmodells. Auch Andreas
Schmieg, Vizepräsident des Hauptverbandes
äußerte sich in einer Podiumsdiskussion. Zu
Gast waren des Weiteren nicht nur die Sozi-
alpartner, sondern auch Mitglieder des Euro-
päischen Parlaments sowie des Europäischen
Wirtschafts- und Sozialausschusses und des       // Josef Muchitsch, BUAK, Thomas Mann, EVP, Dr. Norbert Lehmann, Moderation, Terry Reintke,
europäischen Bauverbandes FIEC.                  Grüne/FEA, Andreas Schmieg, HDB, Andreas Strohbach, Europäische Kommission (v. l.).

Auslandsbau

Bauindustrie Partner der Botschafterkonferenz
„Zwischen Protektionismus und Staatskapi-        trauen zu können, um für die Kompetenzen          wärtigen Amtes in Berlin richten können.
talismus-Herausforderungen für die regel-        und Vorteile der Wertschöpfungskette Bau          Knapp 230 Leiterinnen und Leiter der deut-
basierte Handelsordnung“ – unter diesem          aus Deutschland international immer wieder        schen Auslandsvertretungen weltweit stan-
Motto diskutierten Diplomaten und Politiker      zu werben“, fuhr er fort.                         den bei der Veranstaltung für Gespräche mit
auf dem Wirtschaftstag der 16. Botschafter-                                                        der Wirtschaft zur Verfügung. Von besonde-
konferenz im Auswärtigen Amt im August in        Das Auswärtige Amt betonte, dass für die          rem Interesse war für die Bauindustrie unter
Berlin. Der Auslandsbau-Ausschuss (ABA)          Auslandsvertretungen die Förderung deut-          anderem das Forum zur „Eurasian Connec-
des Hauptverbandes, vertreten durch seinen       scher Wirtschaftsinteressen eine Schwer-          tivity“, in dem über die umfangreichen Inf-
Vorsitzenden Hans-Joachim Bliss und weite-       punktaufgabe sei und deutsche Unter-              rastrukturvorhaben der sogenannten Neuen
re Mitglieder, beteiligte sich aktiv an dieser   nehmen ihre Unterstützungswünsche im              Seidenstraße, der „New Belt and Road“-Ini-
Veranstaltung und brachte zentrale Anliegen      internationalen Kontext unmittelbar an die        tiative Chinas, informiert wurde.
für die internationale Tätigkeit der Bauin-      Botschaften oder an die Zentrale des Aus-
dustrie in den Schwerpunktregionen Iran,
Golfstaaten, China, Afrika und Mercosur in
die Diskussion ein.

„Die deutsche Bauindustrie ist international
präsent und weiterhin interessiert, sich bei
wichtigen Infrastrukturprojekten im Aus-
land zu engagieren“, formulierte Bliss die
zentrale Botschaft der Bauindustrie an die
Bundesregierung und die deutschen Bot-
schaften. „Wir hoffen, auch weiterhin auf die    // Arnulf Christa, Bauer Spezialtiefbau, Jörg Wellmeyer, Strabag International, Dyrik Wellershaus
hervorragende Unterstützung der Bundesre-        Keller Holding, Hans-Joachim Bliss, Bauer AG und HDB, Ludwig Pfeiffer, Ludwig Pfeiffer Hoch- und
gierung und der deutschen Botschaften ver-       Tiefbau, Nadja Teoharova und Frank Kehlenbach, HDB (v. l.).
16     Verbandsinformationen

BFA Spezialtiefbau

Nachwahlen zum Vorstand
Wegen zahlreicher personeller Veränderun-      weitere Themen standen die Normung, BIM,          Spezialtiefbau sowie die europäischen Aktivi-
gen fanden auf der Mitgliederversammlung       die Verhinderung von Maschinenumstürzen,          täten auf der Agenda der Mitgliederversamm-
der BFA Spezialtiefbau am 26. September        die Überarbeitung der Ausbildungsordnung          lung.
Nachwahlen zum Vorstand statt. Neu in den
Vorstand gewählt wurden Karsten Lühmann,
Implenia Spezialtiefbau GmbH, Thomas
Wörns, Züblin Spezialtiefbau GmbH, und
Frank Hähnig, Bauer Spezialtiefbau GmbH.

Bereits zum dritten Mal wurde der Safety
Award Spezialtiefbau verliehen. Preisträger
für den Bewertungszeitraum 2017 sind: Gold:
Aarsleff Grundbau GmbH, Franki Grundbau
GmbH & Co. KG und Wayss & Freytag In-
genieurbau AG, Bereich Spezialtiefbau. Sil-    // Die Preisträger des Safety Awards: Karsten Lühmann (Implenia Spezialtiefbau GmbH – Bronze),
ber: Kurt Fredrich Spezialtiefbau GmbH und     Thomas Lahrs (Kurt Fredrich Spezialtiefbau GmbH – Silber), Thomas Paetzold (Wayss & Freytag Inge-
Max Bögl Stiftung & Co. KG. Bronze: Imple-     nieurbau AG – Gold), Peter Wardinghus (Aarsleff Grundbau GmbH – Gold), Harald Steltner (Franki
nia Spezialtiefbau GmbH, Keller Grundbau       Grundbau GmbH & Co. KG – Gold), Uwe Hinzmann (Keller Grundbau GmbH – Bronze), Thomas
GmbH und Züblin Spezialtiefbau GmbH. Als       Wörns (Züblin Spezialtiefbau GmbH – Bronze) (v. l.).

Delegationsreise nach Bulgarien

Zusammenarbeit in Europa stärken
„Die Bauindustrie muss ihre Präsenz in         EU habe und aus diesem Grund auf euro-            schen interessierten Mitgliedsunternehmen
Brüssel ausbauen und stärken. Um das zu        päischer Ebene eine einigende Rolle spielen       unterstützt werden.
erreichen, ist eine gemeinsame Position der    sollte, damit die Baubranche den externen
europäischen Bauwirtschaft und ihrer Or-       und internen Herausforderungen mit Er-            Es wurde zudem vereinbart, regelmäßigen
ganisationen notwendig. Darauf wollen wir      folg begegnen kann. Von beiden Seiten             Austausch zu aktuellen baurelevanten The-
gemeinsam hinarbeiten. Hier wird der euro-     wurde deshalb der Wunsch bekräftigt, die          men wie Digitalisierung und BIM, öffent-
päische Bauverband FIEC sicher eine immer      gute Zusammenarbeit der vergangenen Jah-          liche Auftragsvergabe, Berufsbildung und
größere Rolle spielen.“ Dies erklärte Haupt-   re fortzusetzen. Konkret sollen in Zukunft        Maßnahmen zur Bewältigung des Fach-
geschäftsführer Dieter Babiel im Rahmen ei-    Kooperationsprojekte mit einigen Ausbil-          kräftemangels und Nachwuchssicherung zu
nes Treffens mit der Bulgarischen Baukam-      dungswerken der Deutschen Bauindustrie            pflegen.
mer in Sofia im September dieses Jahres.       fortgeführt sowie Kontaktanbahnung zwi-

Weitere Themen des Treffens waren der
Fachkräftemangel und die Nachwuchssi-
cherung in der Baubranche sowie die chi-
nesische Expansion in Südosteuropa. Die
Bulgarische Baukammer stellt einen der
FIEC-Vizepräsidenten mit dem Ressort
„Kleine und mittlere Unternehmen (KMU)“
und vertritt im Präsidium des europäischen
Bauverbands weitere sechs ost- und mittel-
europäische Mitgliedsorganisationen. Die       // Nikolay Terziev, Bulgarian Construction Chamber, Nadja Teoharova, HDB, Karen Schmidt, Berufs-
bulgarische Seite betonte, dass Deutschland    förderungswerk Berlin-Brandenburg, Dieter Babiel, Hauptgeschäftsführer HDB, Bettina Haase, BIW
mit seinem starken Bausektor großen poli-      Bau Hessen-Thüringen, Lubowir Kachamakov, Miroslav Mazner, Mikolay Nikolov und Djani Antova,
tischen und wirtschaftlichen Einfluss in der   alle Bulgarian Construction Chamber (v. l.).
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