Bauindustrie//aktuell - Hauptverband der Deutschen Bauindustrie
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Bauindustrie//aktuell Das Magazin des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie // 4. Quartal // 2018 Gastkommentar Veranstaltung Kolumne // Daniel Günther, Minister- // FAZ-Konferenz „Mobilität in // HDB-Spitze trifft Seehofer präsident von Schleswig- Deutschland – Zeit für neues und Scheuer Holstein Denken und Handeln“
Bauindustrie//aktuell // 4. Quartal // 2018 Gastbeitrag // Daniel Günther, Ministerpräsident Schleswig-Holstein „Boombranche Bauindustrie: Chancen und Herausforderungen“ 3 Bauindustrie aktuell Veranstaltung wünscht allen Lesern frohe // Mobilität in Deutschland Zusammenfassung und Rückblick zur FAZ-Veranstaltung Weihnachten und ein am 19. November 2018 5 erfolgreiches Jahr 2019! Verbandsinformationen // Bauindustrie trifft Politik Im Gespräch mit Seehofer und Scheuer 6 // Verabschiedung Der Hauptverband unterstützt in diesem Jahr Dr. Heiko Stiepelmann in den Ruhestand verabschiedet 8 das Kinderhospiz Sonnenhof der Björn-Schulz-Stiftung // Wohngipfel 2018 mit einer Spende und verzichtet dafür auf den Versand von Marcus Becker: „Schritt in die richtige Richtung“ 11 Weihnachtskarten. // Namensbeitrag zum Gutachten Marcus Becker zur Partnerschaftsinitiative 13 // Delegationsreise nach Bulgarien Zusammenarbeit in Europa stärken 16 Aus den Unternehmen 17 Länderspiegel 18 Sonstiges 25 Personalien 26 Daten zur Baukonjunktur 27 IMPRESSUM Herausgeber Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e. V. Redaktion Inga Stein-Barthelmes (verantwortlich) Iris Grundmann, M. A. Dipl.-Volkswirtin Petra Kraus (Daten zur Baukonjunktur) Kurfürstenstraße 129, 10785 Berlin Tel.: 030 21286-0, Fax: 030 21286-189 Nachdruck mit Quellenangabe honorarfrei gestattet. Belegexemplar erbeten. Design, Layout und Herstellung Uhura, www.uhura.de Druckerei Graphia – Huss, Frankfurt a. M. ISSN 0940-7367 Titelbild Dirk Heckmann
Gastbeitrag 3 Foto: Frank Peter „ Boombranche Bauindustrie: Chancen und Herausforderungen // Daniel Günther, Ministerpräsident des Landes Schleswig-Holstein Digitalisierung als Chance Die Baubranche ist derzeit eine echte Boombranche. Überall im Land wird gebuddelt und gebaut, die Auftragsbücher sind voll; Bund, Land und Kommunen investieren kräftig in ihre Infrastruktur. Auch im Die Digitalisierung ist dabei eine große Chance. Sie bietet gute privaten Bereich hält die Nachfrage nach Bauleistungen an. Auf die- Möglichkeiten für Startups und sichert die Wettbewerbsfähigkeit sen Erfolgen kann sich die Bauindustrie allerdings nicht ausruhen, von Unternehmen, sofern sie sich jetzt und konsequent damit be- denn sie muss einige Herausforderungen bewältigen, wenn sie auch fassen. Gutes Beispiel: Die „digitale Baustelle“ und das Fokusthema in Zukunft gut dastehen will. „Smarthome“ auf der NordBau 2018. Dort habe ich selbst gesehen, was dank Digitalisierung möglich ist – und zwar nicht erst übermor- Fachkräftebedarf und Unternehmensnachfolge gen, sondern schon heute. In Schleswig-Holstein könnten uns im Jahr 2030 fast 100.000 Fach- Um die Chancen der Digitalisierung optimal für Schleswig-Holstein kräfte fehlen – und zwar vor allem Menschen mit einer beruflichen zu nutzen, engagiert sich die Landesregierung auf einer Reihe von Ausbildung. In manchen Bereichen ist der Fachkräftebedarf schon Feldern. Wir beschleunigen den flächendeckenden Breitbandausbau heute spürbar, etwa in der Pflege und im Gastgewerbe. Doch er wird mit Glasfasertechnologie und investieren hierfür zusätzlich 50 Mil- weitere Wirtschaftszweige treffen, wenn die Betriebe nicht weiterhin lionen Euro. Zudem setzen wir uns dafür ein, dass künftig jedes mit konsequent ausbilden. Da der Bedarf groß ist und noch wachsen Internet versorgte öffentliche Gebäude einen freien WLAN-Zugang wird, ist der Wettbewerb um die besten Köpfe längst im Gange. Wer bereitstellt. Und wir nutzen etwa im Verkehrsbereich das Instrument hierbei die Nase vorn haben will, muss sich aktiv um Nachwuchs be- der Ausschreibungen, um freies WLAN in Nahverkehrszügen anbie- mühen, muss sich als attraktiver Arbeitgeber präsentieren, muss kre- ten zu können. ativ die Rahmenbedingungen für die künftigen Fachkräfte setzen und alle Potenziale ausschöpfen – etwa bei Migranten und Flüchtlingen. Wir haben die Digitalisierung zu einem Schwerpunkt unserer politi- schen Arbeit gemacht. Es wird entscheidend darauf ankommen, dass Auch die Regelung der Unternehmensnachfolge wird immer wich- auch die Unternehmen mitziehen. Denn niemandem nützt das Glas- tiger. In den kommenden Jahren stehen viele Nachfolgen in den Be- faserkabel im Boden, wenn diese Infrastruktur nicht genutzt wird. Da trieben Schleswig-Holsteins an. Der Generationswechsel innerhalb ist Kreativität gefragt. Schließlich verändert die zunehmende Digi- der eigenen Familie ist heute keineswegs mehr selbstverständlich. talisierung nicht nur Bereiche wie Kundenverwaltung, Kommunika- Wer die Nachfolge für Betrieb und Belegschaft auf den Weg bringen tion und Abrechnungswesen, sondern auch die Produktionsprozesse, will, muss rechtzeitig handeln. Auch das ist eine wichtige Aufgabe für die Logistik, die bisherigen Geschäftsfelder und das Arbeiten an sich. unsere Wirtschaft im echten Norden, denn sie ist geprägt von den Schöne neue Welt? Ja, gerne. Und das auch in der Boombranche Bau- inhabergeführten kleinen und mittelständischen Unternehmen. Der industrie. Mittelstand war und ist das Rückgrat unserer Wirtschaft. Damit das in Zukunft so bleibt, muss sich auch die Bauwirtschaft richtig auf- stellen. Daniel Günther Ministerpräsident des Landes Schleswig-Holstein
4 Kolumne HDB-Hauptgeschäftsführer Dieter Babiel Liebe Kollegen und Kolleginnen, • Mit Björn Böhning, Staatssekretär sehr geehrte Damen und Herren, Bundesarbeits- und Sozialministerium, haben wir u. a. über Arbeitszeitflexi- die Baubranche ist ein überaus bedeuten- bilisierung gesprochen und der Wirtschaftszweig Deutschlands. Die • Bei Bundesinnenminister Horst gesamte Wertschöpfungskette Bau erwirt- Seehofer konnten wir entscheidend schaftet ca. 10 Prozent der Bruttowert- Einfluss nehmen auf die Ausrichtung schöpfung der deutschen Volkswirtschaft des Fachkräftezuwanderungsgesetzes und stellt mit ca. 12 Prozent aller Erwerbs- im Sinne unserer Branche sowie uns tätigen eine wesentliche Säule des Arbeits- für die VOB stark machen. marktes dar. Ca. 2,2 Millionen Menschen finden in diesem Wirtschaftszweig Be- Gerade im Zeitalter der Digitalisierung schäftigung. Aber nicht nur die volkswirt- dürfen wir nicht mehr an alten Gewohn- schaftliche und arbeitsmarktpolitische heiten festhalten. Die Welt dreht sich im Bedeutung unserer Branche ist hervor- Eiltempo, und wir müssen mit. zuheben, sondern ebenso ihr Beitrag zur Sicherung der Wohnbedürfnisse wie der Lassen Sie mich zum Jahresende erwäh- // Dieter Babiel, Hauptgeschäftsführer des baulichen Voraussetzungen zur Produk- nen, in welchen Bereichen wir noch er- Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie. tion von Gütern. Darüber hinaus ist eine folgreich waren: leistungsfähige Bauwirtschaft auch • Das Gesetzgebungsverfahren zur Be- reich dafür eingesetzt, dass die Kreditanstalt • Kulturträger eines Landes, schleunigung von Planungs- und Ge- für Wiederbau (KfW) ab Januar 2019 neue • Gestalter einer leistungsfähigen nehmigungsverfahren ist auf dem Ausschreibungsmuster für Infrastruktur- Infrastruktur im Sinne des Standort- Weg. vorhaben anwenden wird. Neben den rein wettbewerbs einer Volkswirtschaft und • Bei der Bauproduktensicherheit finanziellen und technischen Vergabekriteri- • wesentlicher Partner bei der Erarbei- wurde erreicht, dass im Warenpaket en werden dabei auch Kriterien der Nachhal- tung und Umsetzung innovativer Bau- nationale Aufsichtsbehörden die Mög- tigkeit, wie zum Beispiel Arbeitssicherheit, lösungen. lichkeit bekommen, im Allgemeinin- Compliance sowie Umwelt- und Lebenszy- teresse Produkte nicht zuzulassen, klusaspekte berücksichtigt. Das erhöht die Die Wertschöpfungskette Bau muss die wenn die Anforderungen nicht durch Chancen deutscher Bauunternehmen bei individuellen Bedürfnisse des Auftragge- nationale Prüfverfahren überprüft KfW-finanzierten Projekten in Entwick- bers optimal in bauliche Lösungen umset- werden können. lungs- und Schwellenländern weltweit. zen. Das geht nur im Team. Dies war auch • Die Bauindustrie konnte erreichen, Thema beim Wohngipfel der Kanzlerin, an dass der Baugerichtstag empfiehlt, Sie sehen, dass wir uns auf den Erfolgen dem der Hauptverband selbstverständlich das neue gesetzliche Bauvertragsrecht unserer Mitgliedsfirmen nicht ausruhen, teilgenommen hat – und nicht nur das, und dessen Regeln zur Änderung der sondern gerade jetzt alles dafür tun, unsere wir haben auch das Motto des Gipfels ge- vereinbarten Leistung (nahezu) unver- Branche nachhaltig weiterzuentwickeln. prägt: „Bauen statt streiten“. Besser geht ändert in die VOB/B zu übernehmen. es nicht! • Bei den Tarifverhandlungen haben wir Sie – wir alle – haben viel getan und hart ge- zwar erst in der Schlichtung einen Ab- arbeitet in diesem Jahr. Ganz sicher haben Nach der langen Phase der Regierungsbil- schluss erzielt, der ziemlich hohe Wel- wir alle es verdient, zum Jahreswechsel man- dung haben wir in den vergangenen Mona- len geschlagen hat, aber immerhin ches etwas ruhiger angehen zu lassen, Kraft ten wieder intensiven Kontakt zur Politik konnte ein Arbeitskampf verhindert zu tanken, Zeit für unser eigenes Heim und aufgenommen. Unter anderem haben wir werden. Der Abschluss, der bis April unsere Familien zu haben. Genießen Sie die • mit Dr. Gerhard Schulz, Staatssekre- 2020 gilt, verschafft uns Planungssi- Feiertage und bleiben Sie gesund. tär im Bundesverkehrsministerium, cherheit und macht uns durch die Er- Partnerschaftsmodelle und beschleu- höhung der Ausbildungsvergütungen nigte Planungsverfahren in den Fokus als Branche für den Nachwuchs at- genommen. In diesem Zusammenhang traktiv. freut es uns auch, dass nun das Zukunftsbündnis Schiene auf die Last but not least einen Blick auf das The- „Strecke“ gebracht wurde. ma Auslandsbau. Wir haben uns erfolg-
Schwerpunktthema // Mobilität in Deutschland 5 FAZ-Konferenz „Mobilität in Deutschland – Zeit für neues Denken und Handeln“ Wie der Verkehrskollaps verhindert werden kann auch bei fünf Angeboten gewährleistet. Er Fotos: FAZ/Marco Urban betonte, dass die Bauindustrie bereitstehe, die Kommunen jedoch verstärkt investieren und Projekte auch an den Markt bringen müssten. Um zu schnelleren Ergebnissen zu kommen, bot Hübner dem öffentlichen Auftraggeber an, mehr als nur die reine Bau- leistung zu übernehmen. „Dafür braucht es mehr Partnerschaft am Bau, mehr Mut al- ler Beteiligten und mehr freie Hand für die Verwaltungen“, betonte Hübner. Mit entspre- chenden Partnerschaftsmodellen könnten zudem viele Ressourcen eingespart und die Verwaltungen entlastet werden. Den Vorwurf, die Bauindustrie sei in Hin- blick auf Innovationen und Klimaschutz eine „alte“ Industrie, wies Hübner entschieden zurück. Wie so oft werde die Bauindustrie in diesem Bereich unterschätzt und habe // Andreas Scheuer, Bundesverkehrsminister: „Sperrungen von Autobahnen sind unverhältnismäßig.“ den Ruf, keine innovative Branche zu sein. Um das Gegenteil zu beweisen, berichtete In Deutschlands Großstädten und Ballungs- denen kommunale Auftraggeber nicht mehr Hübner beispielhaft von Straßenbelägen, die räumen droht immer häufiger der Ver- über 20 Angebote auf eine Ausschreibung Stickoxide binden würden. So könnten bis zu kehrsinfarkt, während sich die Menschen erhalten würden. Der Wettbewerb sei jedoch 30 Prozent der Schadstoffe abgebaut werden. in ländlichen Regionen zunehmend vom öffentlichen Personennahverkehr abgehängt fühlen. Wie kann einerseits ein Verkehrskol- laps abgewendet und andererseits das Land besser angebunden werden? Diese Fragen standen im Zentrum der Konferenz „Mobi- lität in Deutschland – Zeit für neues Denken und Handeln“, zu der die Frankfurter Allge- meine Zeitung als Gastgeberin gemeinsam mit ihren Partnern, dem Hauptverband, dem ADAC, dem Verband Deutscher Verkehrs- unternehmen (VDV) sowie der Initiative „Deutschland mobil 2030“, am 19. Novem- ber ins Atrium des Berliner FAZ-Hauses ein- geladen hatte. Im Panel „Etwas unternehmen: Von Politik bis Wirtschaft“ erklärte Peter Hübner, Prä- sident des Hauptverbandes, dass man die Bauindustrie nicht mit dem Handwerk ver- wechseln dürfe. Hübner spielte damit auf // Etwas unternehmen: Von Politik bis Wirtschaft: Peter Hübner, Präsident HDB, Ingo Wortmann, lange Wartezeiten bei Handwerkerleistun- Präsident Verband Deutscher Verkehrsunternehmen, Johannes Pennekamp (Moderator), Markus gen an. Auch der Wettbewerb sei nicht ein- Lewe, Präsident Deutscher Städtetag, und Oberbürgermeister von Münster, Dr. August Markl, geschränkt. Zwar seien die Zeiten vorbei, in Präsident ADAC (v. l.).
6 Schwerpunktthema / Verbandsinformationen // Klimaschutz – Digitalisierung – Infrastruktur: Wie Deutschland wieder mobil wird. Dr. Hendrik Schulte, Staatssekretär im Verkehrsministerium NRW, Dr. Joachim Lohse, Senator für Umwelt, Bau und Verkehr Bremen, Johannes Pennekamp (Moderator), Dr. Volker Wissing, Minister für Wirt- schaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Rheinland-Pfalz, Kathrin Schneider, Ministerin für Infrastruktur und Landesplanung Brandenburg (v. l.). Eine Pilotstrecke in Baden-Württemberg sei als die des normalen Straßenbelags. Uneinig- kehrsaufkommen entlasten könnten. Hübner in Planung, ein weiteres Projekt befinde sich keit bestand zwischen den Panelteilnehmen- bilanzierte, dass man so schnell nicht um den in Hamburg. Hübner betonte, dass die Her- den darüber, inwieweit Fahrradfahrangebote Ausbau und die Instandhaltung der Straße stellungskosten nicht wesentlich höher seien und öffentliche Verkehrsmittel das hohe Ver- herumkomme. Treffen mit der Politik Foto: BMI/René Bertrand // Diskutierten aktuelle Themen der Baupolitik, wie z. B. Bauvertragsrecht und Fachkräfte- // HDB-Hauptgeschäftsführer, Dieter Babiel (l.) und einwanderungsgesetz: Prof. Thomas Bauer, HDB-Präsidiumsmitglied, Andreas Demharter, Geschäftsbereichsleiter Wirtschaft und Recht Tim- Hauptgeschäftsführer Landesverband Bayerischer Bauinnungen, Dr. Hans-Hartwig Loewenstein, Oliver Müller (r.) trafen Mechthild Heil (SPD) und spra- ehemaliger Präsident Zentralverband Deutsches Baugewerbe, Horst Seehofer, Bundesminister chen u. a. über den Wohngipfel und den Bauausschuss des Inneren, für Bau und Heimat, Peter Hübner, HDB-Präsident und Dieter Babiel, HDB-Hauptge- im Bundestag. schäftsführer (v. l.).
Verbandsinformationen 7 Hübner und Babiel im Gespräch mit Verkehrsminister Scheuer Bei einem Gespräch von HDB-Präsident Pe- aus sei es das Ergebnis der Reformkommis- Funktionsbauverträgen über Design and ter Hübner und HDB-Hauptgeschäftsführer sion, Großprojekte weiterzuverfolgen, um Build bis hin zu Öffentlich Privaten Partner- Dieter Babiel mit Bundesverkehrsminister ein schnelleres und effizienteres Bauen zu schaften. Insbesondere die Bedeutung von Andreas Scheuer am 6. November stand ermöglichen. Hübner betonte insbesondere partnerschaftlicher Zusammenarbeit wurde die Frage im Mittelpunkt, wie die zusätz- die Notwendigkeit, ein gesetzliches Adjuka- hervorgehoben. Hübner und Babiel wiesen lichen Mittel für die Infrastruktur schnell tionsrecht zu schaffen. „Allein die Möglich- abschließend darauf hin, dass der Übergang und effizient verbaut werden können. „Wir keit, einen Schlichter anzurufen, wird dazu in der Straßenbauverwaltung auf die Infra- haben genug Geld, jetzt müssen wir an die beitragen, Streitigkeiten zu vermeiden, und strukturgesellschaft Autobahn (IGA) rei- Rahmenbedingungen für das Bauen ran“, so damit zu massiver Zeitersparnis führen“, bungslos erfolgen müsse. Die Einigung des Hübner. Planungs- und Genehmigungsver- erklärte Hübner. Einigkeit bestand darüber, Ministeriums mit der Gewerkschaft auf die fahren müssten beschleunigt werden. Das dass es bei der Vergabe von Projekten auch Eckpunkte eines Tarifvertrags wurde daher Planungsbeschleunigungsgesetz könne da- in Zukunft möglich sein müsse, auf die ge- begrüßt. bei nur ein erster Schritt sein. Darüber hin- samte Modellpalette zurückzugreifen – von // Peter Hübner, HDB-Präsident (r.), und Dieter Babiel, HDB-Hauptgeschäftsführer (l.), trafen Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer. Erste Erfolge beim Thema Fachkräftemangel greifbar Der Fachkräftemangel wird die Bauwirt- Hauptverband sieht in dieser Entwicklung che daher offen gegenüber. Dass Bundesin- schaft noch über Jahrzehnte begleiten. Eine auch erste Erfolge der Kampagnen zur Nach- nenminister Horst Seehofer insbesondere Trendwende ist derzeit nicht in Sicht. In wuchswerbung, insbesondere der Kampagne den Vorschlag der Bauindustrie aufgegriffen dieser Situation ist es dem Bau – im Gegen- „Bau Dein Ding“, die in Kürze bundesweit hat, Zugewanderten eine Nachqualifizierung satz zu anderen Branchen – dennoch gelun- läuft. Entwarnung kann man allerdings nicht vor Ort zu ermöglichen und auch Teilqua- gen, 70.000 neue Jobs zu schaffen, vor allem geben, da sowohl im Tief- als auch im Hoch- lifikationen anzuerkennen, erleichtert die durch die Integration von Arbeitslosen und bau rund die Hälfte der angebotenen Aus- Situation für Bauunternehmen deutlich. ausländischen Fachkräften. bildungsstellen nicht besetzt werden konn- Damit können ausländische Fachkräfte nach te. Damit ist klar: Die dringend benötigten Deutschland einreisen, hier arbeiten und Auch die Ausbildungszahlen in der Bauwirt- Fachkräfte wird die Bauwirtschaft nicht al- gleichzeitig fehlende Qualifikationen nach- schaft sind entgegen dem allgemeinen Trend lein auf dem heimischen Markt finden. Einer holen. Auch die Durchsetzung von einheitli- gestiegen. Das ist natürlich erfreulich. Der qualifizierten Zuwanderung steht die Bran- chen Standards der Drei-plus-zwei-Regelung
8 Verbandsinformationen stellt die Ausbildungsbemühungen der Bau- über die Zuwanderung. In diesem Zusam- lohn ist Ergebnis einer funktionierenden unternehmen - derzeit befinden sich rund menhang ist darauf hinzuweisen, dass die Tarifautonomie und hat sich am Baumarkt 3.000 Flüchtlinge in einer Bauausbildung - Bauwirtschaft mit dem Bau-Mindestlohn, bewährt. Die Bundesregierung tut gut daran, auf eine sichere Basis. Die Bauunternehmen der zwischen 11,75 € und 14,95 €, ab März am Prinzip der Tarifautonomie festzuhal- haben damit die Sicherheit, dass ihnen die 2019 zwischen 12,20 € und 15,20 €, und da- ten und nicht mit überzogenen gesetzlichen Auszubildenden später auch als Facharbeiter mit weit über dem gesetzlichen Mindestlohn Mindestlöhnen dieses bewährte marktwirt- zur Verfügung stehen. Alle kennen natür- liegt, sozialen Verwerfungen in den unteren schaftliche Prinzip auszuhöhlen. lich die gesellschaftspolitische Diskussion Lohngruppen vorbeugen. Dieser Mindest- Gatzer: Themen der Infrastruktur und Finanzierung maßgeblich vorangebracht Dr. Heiko Stiepelmann in den Ruhestand verabschiedet Der langjährige stellvertretende Hauptge- Fotos: Ruffer schäftsführer und Leiter der Abteilung Kom- munikation des Hauptverbandes, Dr. Heiko Stiepelmann, wurde am 19. September im Kreise von rund einhundert Gästen aus Po- litik, Verbänden und baunahen Institutionen in den Ruhestand verabschiedet. Im Atrium des Verlagshauses der Frankfurter Allgemei- nen Zeitung in Berlin sprach der Vizepräsi- dent des Hauptverbandes, Marcus Becker, Stiepelmann seine Anerkennung für dessen über 30-jährige Tätigkeit für die deutsche Bauindustrie aus. Becker hob in seiner Lau- datio vor allem den Einsatz Stiepelmanns für die Themen Verkehrsinfrastruktur und öffentliche Investitionen hervor. Zugleich verwies er auch auf den Wohnungsbau. Hier habe Stiepelmann schnell das seriel- le und modulare Bauen ins Spiel gebracht // Marcus Becker bedankte sich bei Dr. Heiko Stiepelmann für seine über 30-jährige Tätigkeit für die deutsche Bauindustrie. und so die Bauindustrie als Problemlöser Geprägt von westfälischer Beharrlichkeit, im Bereich der Schaffung von preisgünsti- zeigte sich sowohl bei Ihrer Tätigkeit als Ge- gem Wohnraum positioniert. Finanzstaats- schäftsbereichsleiter wie auch als Kommuni- sekretär Werner Gatzer betonte vor allem kationsverantwortlicher brillante Analyse- Stiepelmanns Finanzexpertise, ohne die die fähigkeit, gepaart mit großer Weitsicht und Entwicklung von Finanzierungsalternativen immer dem richtigen Riecher für Themen.“ bei der Beschaffung öffentlicher Infrastruk- tur nicht möglich gewesen sei. Die Ansätze, Stiepelmann war 1985 zunächst Referent in mit denen heute Projekte in Öffentlich Priva- der Hauptabteilung Wirtschaft, Abteilung ter Partnerschaft durchgeführt würden, seien Finanzpolitik und allgemeine Fragen der maßgeblich auf das Wirken von Stiepelmann Wirtschaftspolitik, später übernahm er die // Finanzstaatssekretär Werner Gatzer (l.) hob zurückzuführen, ergänzte Gatzer. Dieter Ba- Leitung der Abteilung Finanzpolitik. 1989 bei der Verabschiedung von Dr. Heiko Stiepel- biel, Hauptgeschäftsführer des Hauptverban- folgte die Übernahme der Funktion des Pres- mann (r.) die von ihm angestoßenen Initiativen des, lobte Stiepelmann: „Ohne Sie wären wir sesprechers. 2003 wurde er zum stellvertre- im Bereich öffentlicher Infrastruktur hervor. heute nicht an der Stelle, wo wir jetzt sind. tenden Hauptgeschäftsführer berufen.
Verbandsinformationen 9 Partnerschaftliches Bauen CDU/CSU-Fraktion besichtigt Baustelle des Axel-Springer-Neubaus Um sich einen Eindruck vom partnerschaft- lichen Bauen zu verschaffen, ließen sich Bun- destagsmitglieder der CDU/CSU-Fraktion von Vertretern des bauausführenden Unter- nehmens Ed. Züblin und des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie (HDB) die Bau- stelle des Axel-Springer-Neubaus zeigen las- sen: Tim-Oliver Müller (HDB), Volkmar Vo- gel (MdB), Torsten Schweiger (MdB), Marcus Kaller (HDB, Vorstand STRABAG), Kai Weg- ner (MdB), Michael Kießling (MdB) (v. l.). Fachkongress zum seriellen und modularen Wohnungsbau Lösungen müssen gemeinsam angeboten werden Um die Möglichkeiten des seriellen und mo- des, machte in einer Diskussionsrunde mit sondern die Vorfertigung einzelner Bautei- dularen Bauens ging es beim Fachkongress dem Parlamentarischen Staatssekretär im le ermögliche auch eine kürzere Bauphase, serieller und modularer Wohnungsbau, den BMI, Marco Wanderwitz, der Präsidentin weil Wohnmodule ganz oder teilweise in- das Bundesministerium für Inneres, Bau der Bundesarchitektenkammer (BAK), Bar- dustriell vorgefertigt und anschließend auf und Heimat (BMI) am 13. September in bara Ettinger-Brinckmann, und dem GdW- der Baustelle montiert würden. Dies sichere Berlin ausrichtete. Mit der Veranstaltung Präsidenten Axel Gedaschko deutlich, dass kurze Bauzeiten bei hoher Gebäudequalität. sollte verdeutlicht werden, welchen Beitrag erstmalig Architekten und Bauunternehmen diese Bauweise zur Erreichung der aktuel- gemeinsam Lösungskonzepte für den seriel- Die besondere Herausforderung zur bun- len wohnungspolitischen Ziele leisten kann. len und modularen Wohnungsbau anbieten desweiten Umsetzung der Siegerentwürfe Im Mittelpunkt stand dabei die Vorstellung würden, um schnell, kostengünstig und in liege laut Becker jedoch nach wie vor im Be- der Ausschreibung für eine Rahmenverein- hoher Qualität Wohnraum zur Verfügung reich der Genehmigung. Alle 16 Bundeslän- barung „modulares und serielles Bauen“, stellen zu können. Die serielle Fertigungs- der hätten derzeit eigene Landesbauordnun- die der GdW, der Spitzenverband der Woh- weise reiche dabei vom industriell gefertig- gen, die teilweise voneinander abwichen. nungswirtschaft, gemeinsam mit Partnern ten Wohnmodul über die große Wohnanla- Becker begrüßte in diesem Zusammenhang, aus dem Bündnis für bezahlbares Wohnen ge, die mit Fertigelementen errichtet werde, dass sich die Bauministerkonferenz Anfang und Bauen des BMI öffentlich ausgeschrie- bis zum Typenhaus, das vielfältig modulier- September auf einen Beschluss zur weiteren ben hatte. Unter den Siegern der Ausschrei- bar und für verschiedene Wohnbedürfnisse Harmonisierung der einzelnen Landesbau- bung waren unter anderem die Bauindus- breit einsetzbar sei. Durch die angebotenen ordnungen sowie auf eine Aufnahme von trieunternehmen Goldbeck, Max Bögl, Lösungskonzepte der Unternehmen im Typengenehmigungen geeinigt habe. Dies MBN und Züblin. Die Details der Konzepte Rahmen des sogenannten Design-and- zeige, dass der stete Einsatz der Bauindust- sind auf bauindustrie.de einzusehen. Mar- Build-Ansatzes könne nicht nur der Pla- rie und ihrer Partner für den seriellen Woh- cus Becker, Vizepräsident des Hauptverban- nungsaufwand erheblich reduziert werden, nungsbau langsam Früchte trage.
10 Verbandsinformationen Lenkungsausschuss Digitalisierung Eine ordnende Hand für die Digitalisierung Das Board-System der bauindustriellen aus den sechs Regionen der deutschen Ver- nen ein. Einig waren sich die Mitglieder des Landesverbände und des Hauptverbandes bandslandschaft. Bei der 1. und 2. Sitzung Lenkungsausschusses darin, dass digitali- (HDB) wurde eingerichtet, um die Zusam- des Lenkungsausschusses Digitalisierung sierte Planung „bruchfrei“ sein müsse, d. h., menarbeit effizienter zu organisieren und am 22. August und am 10. Oktober in Düs- dass alle Partner der Wertschöpfungskette die Effektivität der Verbandsarbeit zu er- seldorf bzw. München wurden Schwerpunk- bereits im Planungsprozess zusammenar- höhen. Eine besondere Rolle kommt dem te für die weitere Arbeit festgelegt. Ziel ist beiten und an der Bestimmung des Bausolls Board Digitalisierung zu, für das der Baye- es, eine einheitliche Positionierung der Bau- beteiligt sein müssen. Noch festzulegen sind rische Bauindustrieverband verantwortlich industrie zur Digitalisierung zu erreichen. die Anforderungen an den BIM-Manager ist. Die Digitalisierung betrifft alle Bauin- Dazu müssen die Entscheidungsprozesse und wer diesen für den Planungs- und Bau- dustrieverbände, insbesondere für die Bau- durchgängig strukturiert, die Verantwor- prozess idealerweise stellt. Für den part- industrieunternehmen ist sie unmittelbar tungen festgelegt und eine „Vision Digitali- nerschaftlichen BIM-Prozess und weitere relevant. Der Digitalisierungsprozess der sierung“ muss erarbeitet werden. Digitalisierungsthemen sind darüber hinaus Bauindustrie und speziell die Etablierung auch noch viele rechtliche Fragen zu klären. von BIM-Planungen sind in der gesam- Der Lenkungsausschuss steuert diesen Pro- Insbesondere gilt dies für das Vergaberecht: ten Republik beherrschende Themen, mit zess der Meinungsbildung, gibt zu bearbei- Ist die VOB anzupassen? Sind neue Aus- denen sich auch der Verband im Interesse tende Themen vor und bringt die Ergebnisse schreibungsvarianten notwendig, und wenn der Bauunternehmen auseinandersetzt. Die in die Gremien des HDB und in die Regio- ja, welche? Ist eine Vergütungsform für Wahrnehmung, dass es für diesen Digitali- BIM-Prozesse notwendig? Foto: Züblin/Mourad ben Rhouma sierungsprozess keine ordnende Hand gibt, Mit BIM schnell bezahlbaren die die zahlreichen parallel stattfindenden Wohnraum schaffen! Aktivitäten (Kongresse, Symposien, Clus- ter etc.) bündeln, Mehrfachbearbeitungen Die BImA, die Bundesanstalt für Immobi- vermeiden und insbesondere die Interessen lienaufgaben, steht vor der Aufgabe, in den der Bauunternehmen strukturieren könnte, nächsten fünf Jahren 100.000 Wohnungen führte im Hauptverband zu der Idee, hierfür zu bauen. Gelingen kann das nur durch einen Lenkungsausschuss zu installieren. serielle bauindustrielle Methoden – so das gemeinsame Verständnis im Lenkungsaus- Dieser Lenkungsausschuss evaluiert er- schuss –, die auf digital gestützten Prozessen forderliche Maßnahmen und gibt die sich basieren. Der Lenkungsausschuss betrachtet hieraus ergebenden Aufgaben an das Board diese Aufgabe als Chance für BIM und für Digitalisierung zur Umsetzung weiter. Vor- die Bauindustrie. Das Image der für die ge- sitzender des Ausschusses ist Klaus Pacher, samte Volkswirtschaft systemisch wichtigen Geschäftsführer ist Hauptgeschäftsführer Bauindustrie kann durch Mithilfe bei der des Bayerischen Bauindustrieverbandes Lösung dieser zentralen gesellschaftlichen Thomas Schmid. Weitere Teilnehmer sind je // Klaus Pacher, Vorsitzender HDB-Ausschuss Herausforderung verbessert werden. ein herausragender Unternehmensvertreter Digitalisierung. Tag der Deutschen Bauindustrie 2019 18. Juni 2019, Save the STATION BERLIN Date Luckenwalder Str. 4-6 10963 Berlin
Verbandsinformationen 11 Schieneninfrastruktur Hauptverband Mitglied im Zukunftsbündnis Schiene Der Hauptverband hat seine Aktivitäten im und kurze Zeit später wieder ausfahren, der Delegierte Danko Rupprecht, in den Ar- Bereich der Schieneninfrastruktur gestärkt um die Pünktlichkeit der Bahn zu erhöhen beitsgruppen Deutschlandtakt und Netzka- und ist dem „Zukunftsbündnis Schiene“ als und kürze Fahrzeiten zu ermöglichen. Das pazitäten, Netzinvestitionen und Senkung Mitglied beigetreten. Das Bündnis wurde Bündnis, das am 9. Oktober offiziell seine von Lärmemissionen vertreten. Unterstützt Anfang Juni 2018 in Berlin von Bundes- Arbeit aufgenommen hat, wird vom Par- werden sie von Lars Dührsen und Tim-Oli- verkehrsminister Andreas Scheuer ins Le- lamentarischen Staatssekretär Enak Ferle- ver Müller aus dem Geschäftsbereich Wirt- ben gerufen, um den Schienenverkehr in mann geleitet. schaft und Recht des Hauptverbandes. Die Deutschland zu stärken. Ziel ist es, bis 2030 Sitzungen starteten im November, erste Er- die Zahl der Fahrgäste zu verdoppeln, mehr Das Zukunftsbündnis besteht aus einem gebnisse sollen im Februar 2019 dem Len- Güterverkehr auf die Schiene zu bringen Lenkungskreis, dem fünf Facharbeitsgrup- kungskreis präsentiert werden, welchem und einen „Deutschlandtakt“ einzuführen. pen zuarbeiten werden. Für den Hauptver- der Hauptgeschäftsführer des Hauptverban- Dieser soll ermöglichen, dass Fernverkehrs- band sind die Vorstände der Bundesfachab- des, Dieter Babiel, sowie ein Vertreter aus züge aus allen Richtungen an entsprechen- teilung Eisenbahnoberbau, Steffen Knape, dem Vorstand der BFA Eisenbahnoberbau den Knotenbahnhöfen zur selben Zeit ein- Martin Thomas, Jörg Romankiewicz und angehören. Hauptverband der Deutschen Bauindustrie beim Wohngipfel Marcus Becker: „Schritt in die richtige Richtung“ „Die Ergebnisse des Wohngipfels bewerten Serie produziert werden kann. Und wir spa- wir die Kostentreiber am Bau kompensieren wir als einen Schritt in die richtige Richtung. ren Kosten durch geringeren Planungsauf- und Mieten von 8,50 Euro überhaupt erst re- Die Förderung des sozialen Wohnungsbaus wand und Standardisierung. Nur so können alisieren.“ mit dem Ziel, bis 2021 100.000 zusätzliche Foto: Dirk Heckmann Sozialwohnungen zu schaffen, begrüßen wir ausdrücklich. Auch die geplante Verfas- sungsänderung, damit der Bund den Län- dern und Kommunen stärker als bisher unter die Arme greifen kann, schafft Planungssi- cherheit für die Unternehmen. Sie können damit entsprechende Kapazitäten aufbauen. Andere Maßnahmen wie die Novellierung einer Musterbauordnung, die Straffung von Planungs- und Genehmigungsverfahren und eine Reduzierung der hohen Standards beim Wohnungsbau bleiben aber zu abstrakt. Hier muss aus unserer Sicht noch nachgelegt wer- den. Sonst sind die ehrgeizigen Ziele nicht zu schaffen.“ Dies erklärte Marcus Becker, Vizepräsident des Hauptverbandes, in Bezug auf die Ergebnisse des Wohngipfels am 21. September im Bundeskanzleramt in Berlin. Becker appellierte an alle Baubeteiligten, jetzt die Bauprozesse zu ändern und den se- riellen Wohnungsbau viel stärker als bisher zum Zuge kommen zu lassen. Dies schaffe zusätzliche Kapazitäten, da Unternehmen neu in diesen Markt einsteigen würden. Be- cker: „Wir sparen Zeit, da ein Typenhaus in
12 Verbandsinformationen Mittelstandsausschüsse HDB und ZDB Staatssekretär Hirte zu Gast Fachkräftesicherung und Wohnungsbau wa- wir Möglichkeiten für qualifizierte Fachkräfte prüfen. Mit Blick auf die Diskussion um Ka- ren die zentralen Themen beim Besuch von schaffen, in unserem Land in einem Baube- pazitäten in der Bauwirtschaft wurde seitens Staatsekretär Christian Hirte, dem Mittel- ruf tätig zu werden. Es ist daher richtig, den der Unternehmer betont, dass die Bauunter- standsbeauftragten der Bundesregierung, bei Fokus einer gesetzlichen Regelung hierzu auf nehmen in der Lage seien, die Nachfrage im der gemeinsamen Sitzung des Ausschusses beruflich qualifizierte Fachkräfte zu legen und Wohnungsbau zu bedienen. Notwendig sei Wirtschafts- und Rechtspolitik des Zent- nicht nur akademisch Ausgebildete zu be- aber mehr Effizienz bei Planung und Vergabe ralverbandes des Deutschen Baugewerbes rücksichtigen.“ Rüdiger Otto, Vizepräsident von Projekten. „Es könnte mehr gebaut wer- (ZDB) und des Mittelstandsausschusses des des ZDB, wies zudem auf die Notwendigkeit den, wenn die Rahmenbedingungen besser Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie einer schnellen Umsetzung der Verfahren wären, insbesondere bei der Planung, Geneh- (HDB) Ende September. hin: „Wir sehen beispielsweise bei Zuwande- migung und Vergabe von Projekten“, so Phi- rern der ‚Westbalkanregelung‘ teils sehr lan- lipp. Betont wurde auch die Notwendigkeit, Michael Philipp, Vorsitzender des Mittel- ge Bearbeitungszeiten für Visaanträge. Hier einen bundesweit einheitlichen Umgang mit standsausschusses des HDB, begrüßte die müssen Möglichkeiten gefunden werden, die Abbruchabfällen sicherzustellen. Die Mantel- Pläne der Bundesregierung zu dem ange- Antragsbearbeitung ins Inland zu verlagern verordnung in ihrer derzeitigen Form sei aber dachten Fachkräfteeinwanderungsgesetz: und die Verfahren zu beschleunigen.“ Staats- abzulehnen, da sie zu einer weiteren Verschär- „Im Sinne der Fachkräftesicherung müssen sekretär Hirte sicherte zu, den Vorschlag zu fung der Deponiesituation führen würde. Messe NordBau Babiel: „Digitalisierung lässt ganz neue Berufsbilder am Bau entstehen“ „Die Digitalisierung eröffnet völlig neue Per- spektiven für die gesamte Wertschöpfungs- kette Bau. Insbesondere unsere Arbeitswelt wird sich grundlegend verändern.“ Darauf wies Dieter Babiel, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes, im Rahmen der Eröff- nung der Messe NordBau am 11. September im schleswig-holsteinischen Neumünster hin. „Wenn Bits und Bytes Pläne aus Papier ersetzen und alle Partner am Bau auf einer digitalen Plattform zusammenarbeiten, wird es automatisch einen Kulturwandel hin zu mehr Transparenz geben. Daher gilt es, eine neue Form der Kollaboration zu entwickeln, um die sich daraus ergebenden // Aktiv beim Mauern: Dirk Iwersen, Geschäftsführer Holstenhallen Neumünster, Dieter Babiel, Möglichkeiten der Prozessoptimierung voll Hauptgeschäftsführer HDB, Daniel Günther, Ministerpräsident Schleswig-Holstein, Seine Exzellenz ausschöpfen zu können“, erläuterte Babiel. Friis Arne Petersen, Botschafter der Königlich Dänischen Botschaft in Berlin (v. l.). „Damit einher geht nicht nur die Verän- derung der Berufsbilder am Bau, sondern es werden auch ganz neue Berufe entste- kamen der schleswig-holsteinische Mi- über die neuesten Trends der Baubranche hen, wie zum Beispiel der BIM-Manager. nisterpräsident Daniel Günther und Seine informieren. Ein Schwerpunkt der NordBau Dies wird unserer Branche einen großen Exzellenz der Botschafter Dänemarks aus war die „Digitale Baustelle“. Schub hin zu mehr Attraktivität für junge Berlin, Friis Arne Petersen. Vom 5. bis zum Nachwuchskräfte geben“, zeigte sich Babiel 9. September konnten sich die Besucher in Mehr Informationen zur NordBau überzeugt. Zur Eröffnung der 63. NordBau den Holstenhallen und auf dem Freigelände unter www.nordbau.de
Verbandsinformationen 13 Marcus Becker zur Partnerschaftsinitiative im öffentlichen Hochbau Gutachten „Einbindung des Baus in die Planung“ 2. Partnerschaftsmodelle bieten die ideale Das Gutachten „Einbindung des Baus in Grundlage für digitale Kooperation und die Planung“ zeigt Optionen zur haus- damit für BIM; halts- und vergaberechtlichen Umsetzung 3. Die Bauindustrie muss das Thema für der Partnerschaftsinitiative „Bauen eine verbesserte Praxistauglichkeit weiter statt streiten“ der Bauindustrie auf. Die vorantreiben. voranschreitende Digitalisierung durch In dem Gutachten wird die haushalts- und BIM fördert die zunehmende Vernetzung vergaberechtliche Zulässigkeit von Design- durch Partnerschaftsmodelle. and-Build-Modellen anhand eines Zwei- Das Gutachten können Sie down- Phasen-Modells im öffentlichen Hochbau be- loaden unter: www.bauindustrie.de schrieben. Es erfordert auf Grundlage einer funktionalen Leistungsbeschreibung einen // Marcus Becker, Vizepräsident Wirtschaft des Um die Partnerschaftsinitiative durch weitere einheitlichen Projektvertrag über die Mitwir- Hauptverbandes. inhaltliche Impulse voranzutreiben, hat der kung des Bauunternehmens an der Planung Hauptverband das Gutachten „Einbindung (Phase 1)und über seine Bauausführung Neben der frühzeitigen Einbeziehung der des Baus in die Planung“ erstellen lassen, das (Phase 2). Die haushaltsrechtliche Herausfor- Baukompetenz in die Planung und der Op- Spielräume im geltenden Haushalts- und Ver- derung für das Zwei-Phasen-Modell besteht timierung des Bauprozesses durch die Nut- gaberecht zur Umsetzung von Design-and- darin, dass der Zuschlag an das Bauunterneh- zung partnerschaftlicher Vertragselemente Build-Modellen im öffentlichen Hochbau men vor der endgültigen Kostenberechnung gehört auch die Förderung der Zusammenar- aufzeigt. erfolgen muss. Dies ist entsprechend dem beit aller Projektbeteiligten auf einer digitalen öffentlichen Haushaltsrecht möglich, da vor Plattform (Building Information Modeling, Das von der KPMG Law Rechtsanwaltsgesell- Abschluss des zweistufigen Vertrags mit dem BIM) zum Partnerschaftskonzept der Bauin- schaft mbH erstellte und im September 2018 Bauunternehmen zunächst eine sogenannte dustrie. Die vollen Potenziale von BIM kön- veröffentlichte Gutachten kommt zu dem Etatreife gegeben sein muss, d. h., Ausgaben nen nur durch partnerschaftliches Planen, Ergebnis, dass Partnerschaftsmodelle, bei de- für Baumaßnahmen dürfen erst veranschlagt Bauen und Betreiben genutzt werden, wofür nen Planung und Bau gekoppelt werden und werden, wenn alle Kosten der Baumaßnahme das Vergaberecht entsprechend weiterentwi- bauausführendes Know-how frühzeitig in die sowie die vorgesehene Finanzierung und ein ckelt werden muss. Wandel durch Digitali- Planung eingebunden wird, unter den aktuel- Zeitplan ersichtlich sind. Dies ist Vorausset- sierung ist ein logischer Katalysator für einen len vergaberechtlichen Rahmenbedingungen zung dafür, dass der Auftraggeber die Verga- Kulturwandel hin zu mehr Partnerschaft am möglich sind. Das Gutachten bezieht sich da- be im Zwei-Phasen-Modell einleiten und den Bau – Digitalisierung erfordert Kooperation. bei zwar auf den Bereich Hochbau, das vorge- Zuschlag erteilen kann. Somit dient das Gutachten auch dahingehend stellte Modell eignet sich aber insbesondere als wichtige rechtliche Unterfütterung. auch für den öffentlichen sowie den privaten Der Beginn der Baumaßnahme und damit Wohnungsbau. der Eintritt in die zweite Phase des Projekts Allerdings erfordern die im Gutachten ange- darf erst erfolgen, wenn die Baureife gegeben regten Prozesse ein kulturelles Umdenken! Das Angebot der Bauindustrie „Bauen statt ist, d. h., wenn ausführliche Entwurfszeich- Alle Beteiligten, öffentliche Auftraggeber, streiten“ im Kontext der Partnerschaftsinitia- nungen und Kostenberechnungen vorlie- Planer und Bauunternehmer, müssen die Be- tive, die anhand einer Konferenz und Bro- gen. Im Rahmen des Zwei-Phasen-Modells reitschaft aufbringen, neue Wege zu gehen. schüre im Juni 2018 öffentlich initiiert wur- ist dies faktisch das gemeinsam definierte So zeigt auch das Gutachten einen zwar ver- de (s. a. Bauindustrie Aktuell 03/2018), wird Bausoll auf Grundlage der Genehmigungs- gaberechtlich möglichen Weg auf. Bis zur ge- durch das Gutachten weiter konkretisiert. planung sowie der vom Partner auf dieser lebten Praxis benötigt es aber noch Zeit. Die Dem Grundgedanken des partnerschaftli- Grundlage genannte Festpreis. Hinsichtlich Bauindustrie muss deshalb den Willen ha- chen Bauens, d. h. der frühzeitigen Koope- der vergaberechtlichen Situation müssen fünf ben, sich durch solche Marktimpulse für die ration mit den Bauunternehmen und der Aspekte beachtet werden: (i) die Vergaberei- Etablierung von Partnerschaftsmodellen zu daraus folgenden Einbeziehung von bauaus- fe, (ii) die eindeutige und erschöpfende Leis- engagieren. So übernimmt der Arbeitskreis führendem Know-how in die Planung wird tungsbeschreibung, (iii) die Ermittlung des Partnerschaftsmodelle im Hauptverband hiermit ein rechtliches Fundament gegeben. wirtschaftlichsten Angebots, (iv) das Verbot unter dem Vorsitz von Mag. Marcus Kaller, wesentlicher Änderungen sowie (v) das Los- Mitglied des Vorstands der Strabag AG, die Das Gutachten vermittelt drei Kernbotschaf- aufteilungsgebot. Das Gutachten beschreibt weitere Koordination. Es gilt, die aufgezeig- ten: detailliert, wie diese Herausforderungen ge- ten Möglichkeiten als gängige Praxis zu eta- 1. Partnerschaftsmodelle sind haushalts- meistert werden können. blieren. und vergaberechtlich möglich;
14 Verbandsinformationen Ausschuss Wirtschaft und Recht Wohnungsbau und Partnerschaftsmodelle im Fokus Die Kapazitätssituation im Wohnungsbau so- onen zur haushalts- und vergaberechtlichen Kopplung von Planung und Bau notwendig. wie das serielle und modulare Bauen waren Umsetzung von Design-and-Build-Model- Schließlich könnten die Potenziale von BIM Schwerpunktthemen der Herbstsitzung des len im öffentlichen Hochbau aufgezeigt (sie- nur durch partnerschaftliches Planen, Bauen Wirtschaft und Recht Ausschusses, der am he Seite 13). Die Delegierten begrüßten das und Betreiben ausgeschöpft werden. Der Ar- 23. September unter dem Vorsitz von Vize- Gutachten in Hinblick auf die Setzung neu- beitskreis Partnerschaftsmodelle im Haupt- präsident Dipl.-Ing. Marcus Becker in Berlin er Impulse, um Design-and-Build-Modelle verband unter dem Vorsitz von Mag. Marcus tagte. Als Gäste berichteten Ministerialdiri- und partnerschaftliches Bauen zu fördern. Kaller, Vorstandsmitglied der Strabag AG, gent Dipl.-Ing. Arch. Lothar Fehn Krestas, Auch in Bezug auf die effiziente Nutzung werde die Koordination für die weitere kon- Unterabteilungsleiter Bauwesen im Bundes- des Building Information Modeling (BIM), krete Ausgestaltung der im Gutachten ange- innenministerium (BMI), und Ministerialrat d. h. der Zusammenarbeit aller Projektbe- regten Möglichkeiten übernehmen. Markus Kelle, Referatsleiter Bauwirtschaft im teiligten auf einer digitalen Plattform, sei die BMI, über die Ergebnisse des Wohngipfels im Bundeskanzleramt am 21. September in Ber- lin, an dem für den HDB dessen Vizepräsident Martin Steinbrecher in den WRA-Vorstand gewählt Marcus Becker und Hauptgeschäftsführer Auf der Herbstsitzung des Wirtschaft und Stellvertretender Vorsitzender: Dieter Babiel teilnahmen. So sei der Gipfel bei Recht Ausschusses wurde Dipl.-Ing. Martin Dipl.-Ing. Klaus Pacher (Region West), aller Kritik ein wichtiger Schritt gewesen, um Steinbrecher, Geschäftsführer der Martin Technischer Direktor Ed. Züblin AG den Hebel umzulegen, der den seriellen Woh- Steinbrecher GmbH, neu in den Vorstand nungsbau in Gang setzt. Im Anschluss disku- gewählt. Als Nachfolger von Dipl.-Bw. Mitglieder im Vorstand: tierten die Delegierten, wie es gelingen könne, Thorsten Bode, der sein Mandat bereits RA Rainer Klein (Region Mitte), Kfm. Direk- den Wohnungsbau weiter zu beschleunigen. Ende 2017 niedergelegt hatte, vertritt Martin tionsleiter Ed. Züblin AG, Direktion Mitte, Vizepräsident Marcus Becker betonte, dass die Steinbrecher im WRA-Vorstand künftig Dipl.-Ing. Steffen Knape (Region Süd), Ge- Bauindustrie ihren Teil dazu beitrage, indem die Region Nord. Bis zur nächsten turnus- schäftsführer Knape Gruppe Holding GmbH, der Kapazitätsaufbau in der Bauindustrie un- mäßigen Wahl des WRA-Vorstands im Dipl.-Ing. Martin Steinbrecher (Region Nord), gebremst weitergehe und serieller Wohnungs- Herbst 2020 setzt sich der Vorstand wie Geschäftsführer Martin Steinbrecher GmbH bau zusätzliche Kapazitäten schaffe. folgt zusammen: Kooptiertes Mitglied: Weiterer inhaltlicher Schwerpunkt war die Vorsitzender und Vizepräsident Dipl.-Bw. Uta Steinhardt (Region Ost), Ge- Vorstellung des Gutachtens „Einbindung des Wirtschaft und Recht: schäftsführerin Isolierungen Leipzig GmbH Baus in die Planung“ durch Dr. Moritz Püstow, Dipl.-Ing. Marcus Becker, Geschäftsführer Partner bei KPMG Law Rechtsanwaltsgesell- Kondor Wessels Bouw Berlin GmbH schaft mbH. In dem Gutachten werden Opti- Sozialpolitischer Ausschuss Anpassungen der Sozialkassenbeiträge Eine Rückschau auf die Tarifrunde 2018, der einzelner Mitgliedsverbände waren auch Ver- gleitung, da zugleich der Schutz des SokaSiG Neuabschluss der Sozialkassentarifverträge treter des ZDB und der BDA geladen. verlassen wird. BRTV, BBTV, TZA Bau und VTV einschließ- lich Beitragsanpassungen sowie die Folgen Im Mittelpunkt der Diskussionen standen die Am Ende der Sitzung erklärte das langjäh- der Entscheidung des Bundesarbeitsgerichtes Änderungen im VTV und die notwendigen rige Mitglied des SPA-Vorstandes Wolfgang von 2018 zur Allgemeinverbindlichkeit stan- Anpassungen der Sozialkassenbeiträge. Die- Frey seinen Rückzug aus dem Gremium und den auf der Tagesordnung der Sitzung des So- se wurden insbesondere im Hinblick auf die wurde durch Schmieg und die übrigen anwe- zialpolitischen Ausschusses am 24. September, diesjährigen Tarifabschlüsse diskutiert. Die senden Mitglieder verabschiedet. Im ersten die unter Vorsitz des Vizepräsidenten Andreas neue Allgemeinverbindlicherklärung steht Quartal 2019 stehen Neuwahlen des SPA- Schmieg in Berlin stattfand. Neben Vertretern nun im Fokus der verbandspolitischen Be- Vorstandes an.
Verbandsinformationen 15 Europatag der Sozialpartner – Sozialmodell mit Zukunft? Zum Europatag der deutschen und öster- Foto: Detlef Gottwald reichischen Bauwirtschaft trafen sich am 16. Oktober Sozialpartner aus Deutschland, Österreich, Italien und Frankreich im Euro- päischen Wirtschafts- und Sozialausschuss in Brüssel, um aktuelle Themen aus Politik und Wirtschaft zu diskutieren. Im Mittel- punkt der Gespräche standen die praktische Handhabung der Sozialpartnerschaft, die Eu- ropäische Sozialpolitik und die Zukunft des Europäischen Sozialmodells. Auch Andreas Schmieg, Vizepräsident des Hauptverbandes äußerte sich in einer Podiumsdiskussion. Zu Gast waren des Weiteren nicht nur die Sozi- alpartner, sondern auch Mitglieder des Euro- päischen Parlaments sowie des Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschusses und des // Josef Muchitsch, BUAK, Thomas Mann, EVP, Dr. Norbert Lehmann, Moderation, Terry Reintke, europäischen Bauverbandes FIEC. Grüne/FEA, Andreas Schmieg, HDB, Andreas Strohbach, Europäische Kommission (v. l.). Auslandsbau Bauindustrie Partner der Botschafterkonferenz „Zwischen Protektionismus und Staatskapi- trauen zu können, um für die Kompetenzen wärtigen Amtes in Berlin richten können. talismus-Herausforderungen für die regel- und Vorteile der Wertschöpfungskette Bau Knapp 230 Leiterinnen und Leiter der deut- basierte Handelsordnung“ – unter diesem aus Deutschland international immer wieder schen Auslandsvertretungen weltweit stan- Motto diskutierten Diplomaten und Politiker zu werben“, fuhr er fort. den bei der Veranstaltung für Gespräche mit auf dem Wirtschaftstag der 16. Botschafter- der Wirtschaft zur Verfügung. Von besonde- konferenz im Auswärtigen Amt im August in Das Auswärtige Amt betonte, dass für die rem Interesse war für die Bauindustrie unter Berlin. Der Auslandsbau-Ausschuss (ABA) Auslandsvertretungen die Förderung deut- anderem das Forum zur „Eurasian Connec- des Hauptverbandes, vertreten durch seinen scher Wirtschaftsinteressen eine Schwer- tivity“, in dem über die umfangreichen Inf- Vorsitzenden Hans-Joachim Bliss und weite- punktaufgabe sei und deutsche Unter- rastrukturvorhaben der sogenannten Neuen re Mitglieder, beteiligte sich aktiv an dieser nehmen ihre Unterstützungswünsche im Seidenstraße, der „New Belt and Road“-Ini- Veranstaltung und brachte zentrale Anliegen internationalen Kontext unmittelbar an die tiative Chinas, informiert wurde. für die internationale Tätigkeit der Bauin- Botschaften oder an die Zentrale des Aus- dustrie in den Schwerpunktregionen Iran, Golfstaaten, China, Afrika und Mercosur in die Diskussion ein. „Die deutsche Bauindustrie ist international präsent und weiterhin interessiert, sich bei wichtigen Infrastrukturprojekten im Aus- land zu engagieren“, formulierte Bliss die zentrale Botschaft der Bauindustrie an die Bundesregierung und die deutschen Bot- schaften. „Wir hoffen, auch weiterhin auf die // Arnulf Christa, Bauer Spezialtiefbau, Jörg Wellmeyer, Strabag International, Dyrik Wellershaus hervorragende Unterstützung der Bundesre- Keller Holding, Hans-Joachim Bliss, Bauer AG und HDB, Ludwig Pfeiffer, Ludwig Pfeiffer Hoch- und gierung und der deutschen Botschaften ver- Tiefbau, Nadja Teoharova und Frank Kehlenbach, HDB (v. l.).
16 Verbandsinformationen BFA Spezialtiefbau Nachwahlen zum Vorstand Wegen zahlreicher personeller Veränderun- weitere Themen standen die Normung, BIM, Spezialtiefbau sowie die europäischen Aktivi- gen fanden auf der Mitgliederversammlung die Verhinderung von Maschinenumstürzen, täten auf der Agenda der Mitgliederversamm- der BFA Spezialtiefbau am 26. September die Überarbeitung der Ausbildungsordnung lung. Nachwahlen zum Vorstand statt. Neu in den Vorstand gewählt wurden Karsten Lühmann, Implenia Spezialtiefbau GmbH, Thomas Wörns, Züblin Spezialtiefbau GmbH, und Frank Hähnig, Bauer Spezialtiefbau GmbH. Bereits zum dritten Mal wurde der Safety Award Spezialtiefbau verliehen. Preisträger für den Bewertungszeitraum 2017 sind: Gold: Aarsleff Grundbau GmbH, Franki Grundbau GmbH & Co. KG und Wayss & Freytag In- genieurbau AG, Bereich Spezialtiefbau. Sil- // Die Preisträger des Safety Awards: Karsten Lühmann (Implenia Spezialtiefbau GmbH – Bronze), ber: Kurt Fredrich Spezialtiefbau GmbH und Thomas Lahrs (Kurt Fredrich Spezialtiefbau GmbH – Silber), Thomas Paetzold (Wayss & Freytag Inge- Max Bögl Stiftung & Co. KG. Bronze: Imple- nieurbau AG – Gold), Peter Wardinghus (Aarsleff Grundbau GmbH – Gold), Harald Steltner (Franki nia Spezialtiefbau GmbH, Keller Grundbau Grundbau GmbH & Co. KG – Gold), Uwe Hinzmann (Keller Grundbau GmbH – Bronze), Thomas GmbH und Züblin Spezialtiefbau GmbH. Als Wörns (Züblin Spezialtiefbau GmbH – Bronze) (v. l.). Delegationsreise nach Bulgarien Zusammenarbeit in Europa stärken „Die Bauindustrie muss ihre Präsenz in EU habe und aus diesem Grund auf euro- schen interessierten Mitgliedsunternehmen Brüssel ausbauen und stärken. Um das zu päischer Ebene eine einigende Rolle spielen unterstützt werden. erreichen, ist eine gemeinsame Position der sollte, damit die Baubranche den externen europäischen Bauwirtschaft und ihrer Or- und internen Herausforderungen mit Er- Es wurde zudem vereinbart, regelmäßigen ganisationen notwendig. Darauf wollen wir folg begegnen kann. Von beiden Seiten Austausch zu aktuellen baurelevanten The- gemeinsam hinarbeiten. Hier wird der euro- wurde deshalb der Wunsch bekräftigt, die men wie Digitalisierung und BIM, öffent- päische Bauverband FIEC sicher eine immer gute Zusammenarbeit der vergangenen Jah- liche Auftragsvergabe, Berufsbildung und größere Rolle spielen.“ Dies erklärte Haupt- re fortzusetzen. Konkret sollen in Zukunft Maßnahmen zur Bewältigung des Fach- geschäftsführer Dieter Babiel im Rahmen ei- Kooperationsprojekte mit einigen Ausbil- kräftemangels und Nachwuchssicherung zu nes Treffens mit der Bulgarischen Baukam- dungswerken der Deutschen Bauindustrie pflegen. mer in Sofia im September dieses Jahres. fortgeführt sowie Kontaktanbahnung zwi- Weitere Themen des Treffens waren der Fachkräftemangel und die Nachwuchssi- cherung in der Baubranche sowie die chi- nesische Expansion in Südosteuropa. Die Bulgarische Baukammer stellt einen der FIEC-Vizepräsidenten mit dem Ressort „Kleine und mittlere Unternehmen (KMU)“ und vertritt im Präsidium des europäischen Bauverbands weitere sechs ost- und mittel- europäische Mitgliedsorganisationen. Die // Nikolay Terziev, Bulgarian Construction Chamber, Nadja Teoharova, HDB, Karen Schmidt, Berufs- bulgarische Seite betonte, dass Deutschland förderungswerk Berlin-Brandenburg, Dieter Babiel, Hauptgeschäftsführer HDB, Bettina Haase, BIW mit seinem starken Bausektor großen poli- Bau Hessen-Thüringen, Lubowir Kachamakov, Miroslav Mazner, Mikolay Nikolov und Djani Antova, tischen und wirtschaftlichen Einfluss in der alle Bulgarian Construction Chamber (v. l.).
Sie können auch lesen