Campus Magazin. 2019|20 Akademie für Darstellende Kunst Baden-Württemberg - www.adk-bw.de
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»Alice_( )« nach Lewis Carroll Regie: Pedro Martins Beja Bühne und Kostüme: 5 Pia Pospischil, Ariane Koziolek (ABK Stuttgart) Werkstattinszenierung 3. Studienjahr Schauspiel 4
Zeitgenossenschaft ernst nehmen 7 Tiefenbohrungen vornehmen Haltung beziehen Liebe Student*innen Warum spielen? Warum sich immer wieder neu erfinden? Warum sich in andere hinein- Die Akademie für Darstellende Kunst Baden-Württemberg versteht sich als Labor versetzen? Und wie? Welchen Realitäten versuchen wir im theatralen Vorgang nachzu- der Möglichkeiten: praktische Erfahrungen zu machen, Begabungen zu entwickeln, spüren? Wieviel Fiktion, wieviel Träume, wieviel Ästhetik braucht der Mensch? Auf den Fertigkeiten und Techniken zu trainieren. Die ADK lehrt Theater, in dem sie spielt, produ- Spuren der Selbstverantwortung müssen wir uns mit dem Leben auf diesem, unserem ziert, ausprobiert, sich vernetzt, sich einmischt, sich verändert. Sie steht für den Mut, Planeten auseinandersetzen, der vor gewaltigen und neuen Herausforderungen steht: sich den neuen Herausforderungen dieser jahrtausendealten Theaterkunst zu stellen. Klimaumwälzungen, bröckelnde politische Strukturen, auseinanderklaffende gesell- Sie steht für die Notwendigkeit, sich der Vergangenheit und vor allem der komplexen schaftliche Zusammenhänge, wirtschaftliche und demografische Veränderungen, Gegenwart zu stellen. Sie erlaubt und gibt sich diesen kreativen Freiraum. soziale Dissonanzen. Moralische Verwerfungen und kulturelle Verschiebungen sind so Die interdisziplinäre, projekt- und praxisbezogene Zusammenarbeit von Regie, alt wie unsere Menschheitsgeschichte, aber sie verlangen nach Überprüfungen, nach Schauspiel, Dramaturgie gekoppelt mit Film, digitalen Medien, Virtual Realities, Perspektivwechsel, nach Offenheit und Mut für Neues. In Zeiten, da die schlechte Satire Animation sowie Bühnen-und Kostümbild ist ein Alleinstellungsmerkmal in Deutschland in den wirtschaftlichen, finanz- und gesellschaftspolitischen Alltag Einzug genommen und zentraler Bestandteil dieser Ausbildung. hat und unsere zivile Kultur ins Wanken bringt, hat die darstellende Kunst in ihrer meh- Dadurch entwickeln sich künstlerische Partner*innenschaften auf einem Campus, rere tausend Jahre währenden Tradition eine besondere Aufgabe und beinhaltet eine wo die ADK, die Filmakademie, das Animationsinstitut und das Atelier Ludwigsburg – Chance: Sie schafft einen gemeinsamen Erlebnisraum, in dem nach genauer Recher- Paris in ihren Curricula eng zusammenarbeiten. Ergänzt wird dies durch Kooperationen che und vertiefender Aufarbeitung spielerische Umsetzungen gesucht und angeboten mit den umliegenden Theatern, Kulturinstitutionen und freien Künster*innenschaften. werden. Sie wirft Fragen auf, sie setzt der Verrohung von Sprache die Köstlichkeiten Sie ermöglichen eine frühe und intensive Begegnung mit der Berufswelt, schaffen der Differenzierung entgegen, sie kann überholte, und menschenverachtende Macht- Kontakte, vernetzen mit der institutionalisierten Kunstwelt. Das ist der Humus für eine strukturen entlarven, sie schafft Erkenntnis und ermöglicht ein Verstehen. intensive künstlerische Recherche nach neuen Formen und zukünftigen ästhetischen Kunst ist Beruf und Berufung. Kunst ist ein verantwortungsvolles Intrument. Sie Realitäten. fordert von jedem Einzelnen vor allem eines ab: Haltung zu beziehen. Sie ist eine eigene Der kritische Blick wird geschärft, um ganz substantiell an das heranzukommen, Sprache, die immer Autor*innenschaft verrät, denn sie reagiert auf heutige gesell- was Mensch-Sein ausmacht: Welt begreifbar machen in ihrer Komplexität, in ihrer Viel- schaftliche Entwicklungen. Das Ziel: einen Dialog zu ermöglichen mit einem Vis-à-Vis, falt, in ihren Zwischentönen, in ihren Unergründlichkeiten, ihren Abgründen und ihren einem Publikum. Schönheiten mit den der Zeit angemessenen Mitteln. Also Geschichten erzählen über Theater wurde oft instrumentalisiert für repräsentative und politische Zwecke, das, was war, was ist und sein könnte. aber Theater und alle performativen Künste können und müssen mehr: in ihrer Produk- Im Vordergrund steht die Neugierde und Offenheit, sich dem Unbekannten auszu- tionsform entsprechen sie gelebter Demokratie. Fragen stellen ist ihr Prinzip, Konfron- setzen: Zulassen, aushalten, auswerten, verwerfen, weitergehen und Haltung beziehen tation ihre Möglichkeit. Das heißt auch, Wagnisse eingehen, an den eigenen Strukturen in dem, was unvermeidlich in Ihrer Kunst zu sagen und zu zeigen ist. rütteln, eingefahrene Formen aufbrechen, das Darstellbare hinterfragen, Denken und In diesem Sinne wünsche ich allen Student*innen und Dozent*innen ein spannen- Reflexion als sinnliche Erfahrung verstehen lernen. Sich also Zeit nehmen und dieser des gemeinsames Studienjahr. auch Raum geben sowie den Raum in seiner unendlichen Vielfalt ausloten, abschreiten, definieren und immer wieder neu erschaffen. Elisabeth Schweeger 6
9 Index Vorwort Seite 06 01 Studienzeiten & Kontakte Seite 10 02 Campus Ludwigsburg Seite 16 03 Studiengänge Seite 30 04 Kooperationen & Stipendien Seite 66 05 Internationales Seite 68 06 Auszeichnungen Seite 74 07 Lehrende Seite 78 08 Räume Seite 96 09 Verwaltung & Mitarbeiter*innen Seite 97 10 Gremien Seite 98 Impressum Seite 100 8
11 01 Studienzeiten und Kontakte Detaillierte Informationen sind abrufbar auf www.adk-bw.de Beginn 23.09.2019 Studiengang Schauspiel Campus-Eröffnung 23.09.2019 Leitung Benedikt Haubrich Wintersemester 23.09.2019 – 29.02.2020 Mentorin 1. Studienjahr Antje Siebers Sommersemester 30.03.2019 – 26.07.2020 Mentor 2. Studienjahr Wulf Twiehaus Tag der Deutschen Einheit 03.10.2019 Mentor 3. Studienjahr Peter Eckert Allerheiligen 01.11.2019 Mentor 4. Studienjahr Martin Maria Blau Weihnachtsferien 22.12.2019 – 05.01.2020 Benedikt Haubrich (Stellv.) Semesterferien 01.03.2020 – 29.03.2020 * Karfreitag 10.04.2020 Studiengang Regie Ostermontag 13.04.2020 Leitung Ludger Engels Maifeiertag 01.05.2020 Mentor 1. Studienjahr Ludger Engels Christi Himmelfahrt 21.05.2020 Mentor 2. Studienjahr Thomas Zielinski Pfingstmontag 01.06.2020 Mentorin 3. Studienjahr Christina Rast Fronleichnam 11.06.2020 Mentor 4. Studienjahr Christof Nel * (Verschiebungen möglich) Studiengang Dramaturgie Leitung, Mentor Jens Groß Stellvertretung Elisabeth Schweeger »Alice_( )« nach Lewis Carroll Regie: Pedro Martins Beja Bühne und Kostüme: Pia Pospischil, Ariane Koziolek 10 (ABK Stuttgart) Werkstattinszenierung 3. Studienjahr Schauspiel
01.01 Künstlerische Strategien: Möglichkeiten und Grenzen. 13 Ein Appell – Raise Your Voice. Du hast Verantwortung. Wann, wenn nicht jetzt? Wenn demokratische Grundsätze in Frage gestellt, wenn Menschenrechte mit Füßen getreten werden und auch vor politischem Mord nicht mehr zurückge- schreckt wird, leben wir in einer Zeit, die uns zu Ent- scheidungen und Entschiedenheit herausfordert. Und das nicht nur bei der Abgabe von Stimmzetteln für Europa oder Sachsen. Sondern auch und vor allem im Bereich der Kunst: Kunst macht Wahrheiten sichtbar und Ungerechtigkeiten erleb- und spürbar. Sie rüttelt auf, provoziert und belebt Debatten, immunisiert uns gegen Lethargie und erneute totalitäre Entwicklun- gen. Sie erinnert uns an unsere Vergangenheit, unsere Fehler und unsere Menschlichkeit. Verwandelt sich eine Demokratie in eine Auto- kratie, gehört die Autonomie der Kunst zu den ersten Dingen, die eingeschränkt wird. Zwei Diktaturen in Deutschland haben uns das beigebracht. Die Freiheit der Kunst und ihre Akteure werden daher durch Artikel 5 unseres Grundgesetzes geschützt. Und das ist auch notwendig. Denn immer wie- der ist die Autonomie der Kunst den Attacken der Demokratiegegner*innen ausgesetzt. Im letzten Jahr richteten sie sich auch gegen das Zentrum für Politi- sche Schönheit. Wir wurden als »terroristische und kriminelle Vereinigung« diffamiert und auf die Fahn- dungsliste von Terroristen gesetzt. Das alarmierte die Zivilgesellschaft und löste eine Debatte über unsere Freiheiten aus und führte zur Absetzung des durchführenden Staatsanwaltes. Das Grundgesetz setzte sich durch und damit die Kunst, denn es schützt die Freiheit der Kunst und der Künst- ler*innen – ein einzigartiges Gut, das wir uns errungen haben nach den bitteren Erfahrungen des letzten Jahrhunderts. Der 5. Artikel des Grundgesetzes ist da- her nicht nur Schutz, er ist auch Appell. Appell, unsere Stimme zu erheben. Wer, wenn nicht wir? Als Künstler*in ist es deine Aufgabe, sich einzumischen, unbequem zu sein, zu provozieren, Grenzen zu durch- brechen und gesellschaftliche Debatten auszulösen. Denn die Kunst ist das unblutige Mittel der Revolution. Mit ihrer Hilfe kritisieren wir den Status Quo, rütteln an den Grundfesten, hinterfragen, was wir tagtäglich to- lerieren. Denn: Was hilft Toleranz in einer Welt, in der man selbst und alles, wofür man lebt und schreibt, zer- malmt zu werden droht. Cesy Leonard | Zentrum für Politische Schönheit 12
»Fräulein Else« nach Arthur Schnitzler In einer Bühnenfassung von Juliane Logsch 15 und Zita Gustav Wende Regie: Zita Gustav Wende Bühnen-/Kostümbild: Christian Blechschmidt (ABK Stuttgart) Werkstattinszenierung »Der lange Schatten des 19. Jahrhunderts« 14
02 Campus Ludwigsburg 02.01 Campus Ludwigsburg 17 Wo zu Beginn der 1990er Jahre verlassene Kasernen- höfe und Parkplatzbrachen das Bild beherrschten, ist ein einzigartiges Ausbildungszentrum für Theater, Film und Medien gewachsen. Die Akademie für Darstellende Kunst, die Filmakademie, deren Animationsinstitut und das Atelier Ludwigsburg-Paris tragen durch die Spitzenstellung, die sie in ihren jeweiligen Bereichen einnehmen, dazu bei, dass hier im fachspezifischen sowie im interdisziplinären Raum auf höchstem Niveau gearbeitet wird. Ein zentrales Merkmal des Ludwigsburger Campus liegt in der Autonomie der vier ansässigen Ausbildungsstätten in der Gestaltung ihrer Studien- inhalte, während sie zugleich auf zahlreichen Ebenen miteinander verwoben sind. Jede Institution verfügt in ihrem Bereich über erstklassige personelle und technische Ausstattung, weitreichende internationale Vernetzung und einen Lehrkörper aus herausragen- den Künstler*innen und Praktiker*innen. Dieses inspirierende Neben- und Miteinander bringt einen interdisziplinären Geist mit sich, der Grenz- überschreitungen zwischen Erzählformen, Genres und Technologien enorm befördert. Die Möglichkeiten umfassen Theater, Film, Animation, neueste digitale Produktionstechniken, transmediale Formate und vieles mehr in einer räumlichen Nähe, die in der euro- päischen Hochschullandschaft ihresgleichen sucht. Ein gemeinsames Credo der Institutionen besteht in der starken Projektorientierung des Studi- ums. Die Student*innen finden neben der Inspiration somit auch die Ressourcen für ihre Vorhaben und sor- gen mit ihren vielfältigen und ambitionierten Projekten für ein pulsierendes Campusleben. Der Ludwigsburger Campus bleibt so ein wich- tiger Knotenpunkt für Student*innen, Alumni und auch für alle interessierten Ludwigsburger Bürger*innen, u.a. mit »Montags an der ADK«, dem Treffpunkt »Campus International« und der Filmreihe »Open House«. 16
02.01 Campus Ludwigsburg 02.01 Campus Ludwigsburg 19 Eröffnungswoche 23.09. – 27.09.2019 Eröffnungswoche 23.09. – 27.09.2019 Festliche Eröffnung 11 – 13 Uhr: Thea Dorn Widerstand – unst- und Medienfreiheit sind oft das K In der diesjährigen Campus-Eröffnungs- ADK und Filmakademie Begrüßung durch: Geboren 1970, studierte Philosophie und Künstlerische Stategien – Erste, was eingeschränkt wird, wenn woche möchte das Zentrum für Politische Prof. Dr. Elisabeth Schweeger, Theaterwissenschaften in Frankfurt, persönliche Verantwor- die Demokratie sich in eine Autokratie Schönheit gemeinsam mit den Erstse- 23.09.2019 Prof. Thomas Schadt, Wien und Berlin. Sie schrieb preisge- tung verwandelt. Kunst und Medien werden mestern den Blick auf dieses »mächtige Prof. Andreas Hykade krönte Romane (zuletzt »Die Unglückse- von Autokraten sehr gefürchtet. Sie Mittel« schärfen und sich gleichzeitig Eröffnungsgast: ligen«), Theaterstücke, Drehbücher und Workshop mit dem sind ein mächtiges Mittel, um Bürger*in- dem Thema Widerstand nähern. Thea Dorn, Schriftstellerin, Theater- Essays (zuletzt »deutsch, nicht dumpf«). »Zentrum für Politische nen eine Stimme zu geben, Wahrheiten Unter der Leitung von Cesy und Drehbuchautorin, Journalistin 2011 veröffentlichte sie (zusammen mit Schönheit« sichtbar zu machen und wirkungsvoll Leonard – Künstlerin, Filmemacherin und Ort: ADK, Bühne Richard Wagner) »Die deutsche Seele«, Widerstand zu leisten. Deshalb stellt das Chefin des Planungsstabs des »Zentrums eine enzyklopädische Kulturgeschichte 24. bis 27.09.2019 Grundgesetz die Kunst- und Medien- für Politische Schönheit« – findet ein 14 – 16 Uhr: des Deutschen von Abendbrot bis Zerris- jeweils 10 – 17 Uhr freiheit unter einen besonderen Schutz. viertägiger Workshop statt. Zusammen Immatrikulation und Einführung IT senheit. Seit März 2017 ist sie festes Ort: ADK und Aber was genau ist Widerstand? mit Zeitzeug*innen und rund 90 Erstse- Ort: Verwaltungsgebäude Jommelli Mitglied im »Literarischen Quartett«. Filmakademie Brauchen wir Widerstand in einer Demo- mester*innen geht sie in rund 10 Arbeits- Haus, 2. Stock, Student*innen- Thea Dorn lebt in Berlin. kratie oder passt dieser Begriff eher zu gruppen auf Recherche. Am letzten Tag Sekretariat einer Diktatur? Muss Widerstand radikal werden die Ergebnisse unter anderem sein oder kann man auch still Wider- in Form von Performances, Theater, Hör- 16.30 – 17.30 Uhr: stand leisten – und schließen sich still spiele, Videogames, Animationen in der »Auftakt nach Maß« und radikal überhaupt aus? Warum ist ADK präsentiert. Ort: Filmakademie, Filmgalerie Widerstand wichtig? (Hauptgebäude, Erdgeschoss) Ein Campus, drei Institutionen: Die Akademie für Darstellende Kunst, die Filmakademie, das Animations- institut. Im Rahmen der Veranstaltung »Auftakt nach Maß« stellen die Akade- mieleiter*innen den Student*innen des ersten Semesters den Campus vor, ste- hen für erste Fragen zur Verfügung und übergeben anschließend an die AStA- Vertreter*innen. 18 – 19 Uhr: ADK-Vorstellungsrunde mit dem neuen Jahrgang und anschließendem Get Together »Jeder hat das Recht, seine Mei- Ort: Probebühne ADK nung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrich- ten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.« Deutsches Grundgesetz Art. 5, Recht der freien Meinungsäußerung, Medienfreiheit, Kunstfreiheit und Wissenschaftsfreiheit. 18
02.01 Campus Ludwigsburg 02.01 Campus Ludwigsburg 21 Eröffnungswoche 23.09. – 27.09.2019 Campusabende Die Akademien stellen 18.00 Uhr: Kuratiert wird die Ludwigsburger Aus- Campusabende Um die bestehenden Netzwerke zu ver- So entsteht Raum für ungezwungene sich vor Mit einem kurzweiligen Programm stel- stellung von Annika Schäfer (Regie- stärken und das Potential des Campus Begegnungen, den Austausch von Ge- len sich Filmakademie, Animationsins- Absolventin der ADK) und Fabian Widu- 08.11.2019 noch weiter auszubauen, finden pro Se- danken, Visionen, Projektideen und 24.09.2019 titut und das Atelier Ludwigsburg-Paris kind Penzkofer (ABK Stuttgart) unter April | Mai 2020 mester zwei Campusabende statt. Das -vorstellungen, die Möglichkeit, das Feld vor und präsentieren anhand ausge- Begleitung der Dramaturgie-Absolventin 18 – 22 Uhr Programm dieser Veranstaltung stellen weiter zu öffnen, Neues oder Gemeinsa- wählter Filmproduktionen ihre große Agnes Szedlak (Projektentwicklung). die Student*innen gemeinsam mit den mes entstehen zu lassen: Raum zur Aus- Bandbreite. Ort: ADK, Bühne Die Ausstellung ist Teil des AStAs der ADK und der Filmakademie weitung des kreativen Felds zu einem INTERREG-Projekts »Kulturplattform zusammen. Zeitgleich finden keine Lehr- Campus der vielfältigen Möglichkeiten. 19.30 Uhr: Donauraum – Kreative Orte des 21. veranstaltungen statt. »River In Transition« Studio DAHD Jahrhunderts« | CULTPLATFORM_21, (Danube Artistic Heritage Development) »Studio DAHD« (DanubeArtistic Heri- Ausstellung (24.09. – 02.10.2019) tage Developement«, eine Zusammen- Besuch der Vernissage arbeit der Akademie für Darstellende 22 Student*innen von fünf Universitä- Kunst Baden-Württemberg, der Kunst- ten aus Bulgarien, Serbien, Österreich universität Linz, der Akademie der Der Termin im Sommersemester wird und Deutschland gingen entlang der Künste Novi Sad und des Kultusminis- frühzeitig bekanntgegeben. Für weitere Donau auf Recherche nach versteck- terium Bulgarien. Ort: Karlskaserne Informationen kann die Studienleitung tem Kulturerbe und haben nun ihre Er- kontaktiert werden. gebnisse mit Mitteln der Kunst sichtbar gemacht. Präsentationen fanden in Ruse (BG) und Novi Sad (SRB) statt. Die dritte Station ist Ludwigsburg. Abgeschlossen wird das Projekt mit der Ausstellung im Österreichischen Kultur- quartier in Linz. 20
02.02 Campus im Austausch 02.02 Campus im Austausch 23 Gemeinsame Lehrangebote AKA-Pitchings Gemeinsame Lehr- Die Campus-Idee findet ihre konkrete Kurzgeschichtenband »KRIEG« AKA-Pitchings Die AKA-Pitchings dienen der Team- Die Teilnahme an allen vier Pitchings ist angebote der ADK und Umsetzung in der Gestaltung der Lehr- Wann und wo? 05.02.2020 (geplant): findung und geben einen Überblick für Student*innen der Filmakademie der Filmakademie pläne, welche die wechselseitige Teil- Filmakademie und ADK, Premiere des 08.11.2019 über aktuelle Themen und Arbeiten. Die und ihres Animationsinstituts Pflicht. nahme an den Lehrveranstaltungen dritten Kurzgeschichtenbands der Edi- (Albrecht-Ade-Studio) im Fünf-Minuten-Takt gepitchten Pro- Die Teilnahme ist für Student*innen der vorsehen: tion FABW zum Thema »Krieg« mit 24.01.2020 jekte reichen u.a. von performativen Ins- ADK einmal im Studienverlauf Pflicht. Lesung ausgewählter Beiträge. (ADK, Bühne), tallationen bis hin zu Theaterstücken Ansonsten ist die Teilnahme erwünscht, Filmakademie-Student*innen können Schirmherr: Philipp Keel, Verleger des 17.04.2020 oder Festivals, vom Werbe-, Dokumen- insofern kein anderer Unterricht betrof- an der ADK an folgenden Lehrveran- Diogenes Verlags. 29.05.2020 tar-, Animations- bis hin zum Theater- fen ist. staltungen teilnehmen: Zum dritten Mal haben Studie- (Albrecht-Ade-Studio) film, von Games bis hin zu szenischen • Theoriemontag (Lektürekurs Gegen- rende und Alumni von Filmakademie und Filmen. Die AKA-Pitchings schaffen ein Aktive Teilnahme am Pitch kann prinzi- wart & Theatergeschichte / Ästhetik / ADK Kurzgeschichten zu einem vorge- Freitags jeweils ab Bewusstsein für die künstlerische piell bis zwei Tage vorher beantragt wer- Poetologie / Theatergeschichte / gebenen Thema eingereicht, eine Aus- 10 Uhr Bandbreite und das kreative Spektrum den. (pitch@filmakademie.de) Geschichte der Regie und Schauspie- wahl davon hat es in den neuen Band der Projekte, die an der Akademie für ler*innenpersönlichkeiten) • Performan- geschafft. Zur Premiere darf ein span- Darstellende Kunst, der Filmakademie cetheorie • Vergleichende Mediendra- nendes Programm aus Lesung und und ihrem Animationsinstitut entstehen. maturgie • Autor*innen im Fokus Get-Together erwartet werden. • Grundlagen Regie (Raum und Bühne / Raum und Klang / Kurzprojekte mit der ABK) • Grundlagen Schauspiel • Wort und Wirkung • Sprechen für Re- gisseur*innen • Praxismodule • Szeni- sches Arbeiten mit Kai Wessel • Meiss- ner-Technik und Schauspiel-Workshop mit Kai Wessel • »Adaptionen«-Work- shop ADK-Student*innen können an der Filmakademie teilnehmen wie folgt: Dramaturgie-Student*innen an: • Mediale Inszenierung im Raum mit Motion Design 4 (Carsten Goertz) Regiestudent*innen an: • Filmgestal- tung 2 (FG 2): Basiskurse und Szenischer Film (ein ganzes Semester) Schauspiel-Student*innen am: • Inszenierungsworkshop Alle Student*innen der ADK an: • Film- geschichte und -theorie (PD Dr. Bernd Kiefer, Nataša von Kopp, Maurice Fitz- patrick, Prof Dr. Marcus Stiglegger, Prof. Dr. Lisa Gotto) • Verschiedene Seminare zu Film- und Medienge- schichte (Teil 1 und Teil 2) Details zu den Seminaren siehe ADK: www.adk-bw.de Filmakademie: Online-Kalender Interessierte werden gebeten, sich vorab bei Norman Schock/Leitung Studienbüro (norman.schock@adk-bw.de) oder Meike Steinmetz (meike.steinmetz@filmakademie.de) anzumelden. 22
02.02 Campus im Austausch 02.03 Campus vernetzt 25 Theater bei Tageslicht Theoretische Grundlagen sind auch an die dann in einzelnen Blockseminaren Hochschulkooperation PH-Student*innen können an folgen- ADK-Student*innen können an Theorie-Montage besonders praxisbezogenen Ausbil- weiter vertieft werden. Einerseits soll mit der Pädagogischen den Veranstaltungen teilnehmen: folgenden Veranstaltungen der dungsstätten die Basis jeglicher konst- damit der Kontakt und die Vernetzung Hochschule (PH) im WS PH teilnehmen ruktiver Auseinandersetzung und der Student*innen untereinander geför- 2019|20 ADK: Ausgangspunkt für künstlerische Be- dert werden. Zum anderen dient die • Theatergeschichte: • Theorien ästhetischer und kultureller hauptungen und Handschriften. gemeinsame Ausbildung dazu, sich eine Im Rahmen des Master- Beginn 07.10.’19 Bildung (WiSe 19|20): So bietet die ADK mit der Einfüh- gemeinsame Sprache (und ein ähnliches studiengangs »Kulturelle montags (14.45 – 16.15 Uhr) dienstags (10.15 – 11.45 Uhr) rung eines festen Theorietages für die Wissen) anzueignen, die dem Diskurs Bildung« setzen die ADK • Internationales Politisches Theater: Anmeldung per E-Mail an Student*innen verschiedener Ausbil- und der potentiellen Zusammenarbeit und die Filmakademie die 17. & 18.01.’20 hartunggriemb@ph-ludwigsburg.de dungsrichtungen Grundlagen- und Über- auf dem Campus zugutekommen soll. Zusammenarbeit mit der 31.01. & 01.02.’20 sichtsseminare aus den Bereichen Äs- PH Ludwigsburg fort. 21. & 22.02.’20 Filmakademie-Student*innen können thetik / Philosophie, Theater-, Film- und Aufgrund der begrenzten Plätze bitten freitags (18 – 21.30 Uhr) an folgenden Veranstaltungen der PH Literaturgeschichte an. wir Interessierte, sich vorab bei Julia samstags (9 – 13.30 Uhr) teilnehmen Die Student*innen des gesam- Klaas / Studienbüro Dramaturgie ADK Anmeldung per E-Mail an ten Campus haben die Möglichkeit, ge- (julia.klaas@adk-bw.de) anzumelden. julia.klaas@adk-bw.de • Theorien ästhetischer und kultureller meinsam Grundlagen-, Übersichtsvor- Bildung (WiSe 19|20): lesungen und Übungen zu besuchen, Filmakademie: dienstags (10.15 – 11.45 Uhr) • Film- und Mediengeschichte Anmeldung per E-Mail an Von den 1960ern bis zur Gegenwart hartunggriemb@ph-ludwigsburg.de (PD Bernd Kiefer): Animationsfilm – Was genau sind überhaupt Animations- Im Sommersemester geht es um einen 14.11.’19 (17 – 20 Uhr) • Theorien der Medienbildung was bitte? filme und wo kommen sie her? Hat historischen Überblick über verschiede- 15. & 16.11.’19 (10 – 17 Uhr) (WiSe 19|20): Filmgeschichte James Cameron recht, wenn er sagt, ne Entwicklungen in unterschiedlichen • Film- und Mediengeschichte donnerstags (10.15 – 11.45 Uhr) als Animations- Avatar sei kein Animationsfilm? Warum Regionen. Im Wintersemester stehen Geschichte des Animationsfilms 2 Anmeldung per E-Mail an Geschichten kennen wir so viele Trickfilme für Kinder, thematische Schwerpunkte im Mittel- (Tina Ohnmacht): thomas.wilke@ph-ludwigsburg.de wo sind die für Erwachsene? Warum punkt, etwa theoretische Ansätze, 21.11.’19 (17 – 20 Uhr) denken so viele Leute, Walt Disney habe Regionen oder filmische Motive, und 22. & 23.11.’19 (10 – 17 Uhr) den Zeichentrick erfunden? Analysen einzelner Filme. • Japanische Jidaigeki-Filme und ame- Jede*r Teilnehmer*in ist aufge- rikanische Westernfilme der 50er Jahre Animations-Geschichten geben einen fordert, im Seminar ein Thema ihrer/ und ihre Parallelen (Nataša von Kopp): Überblick über die Geschichte des Ani- seiner Wahl vorzustellen und zu präsen- 05.12.’19 (17 – 20 Uhr) mationsfilms von den Anfängen – und tieren und dieses in einen kurzen Text 06. & 07.12.’19 (10 – 17 Uhr) die liegen lange vor den Anfängen des auszuarbeiten. Das hat den Vorteil, Anmeldung per E-Mail an Films – bis heute, in Deutschland, den dass für alle etwas dabei ist, das sie meike.steinmetz@filmakademie.de USA, Europa und Asien. Wir werden wirklich interessiert. bekannte und unbekannte Filme an- schauen, Filme, die zum Nachdenken Das Seminar findet in der Regel don- Details zu den Seminaren siehe ADK : www.adk-bw.de oder zum Lachen bringen, begeistern, nerstags um 17 Uhr in A 0.06 statt (für Filmakademie: Online-Kalender mal aus heutiger Sicht langweilig er- aktuelle Informationen bitte Studienplan scheinen oder auch unverstanden blei- Animation 3 und Animation 4 beachten!). ben. Jeder Film erzählt eine Geschich- Es ist Pflicht für die Student*innen in te, ist selbst Teil einer größeren Animation 3 (Sommersemester) und Geschichte und inspiriert zu neuen Ge- Animation 4 (Wintersemester) und offen schichten. Das Seminar besteht aus für alle Student*innen des Akademie- zwei Teilen. Campus (nach Anmeldung über die Stu- dienleitung). Dozentin: Tina Ohnmacht 24
02.04 Campus für Ludwigsburg 02.04 Campus für Ludwigsburg 27 »Montags an der ADK« Aussichten. Einsichten. Gespräche. Der offene Campus Montags an der ADK Hochrangige Künstler*innen, Wissen- Dr. Ulrike Groos (Direktorin, Kunstmu- Treffpunkt »Campus Einmal im Quartal wird das Foyer der Es ist eine Einladung an Neuzugewan- schaftler*innen oder Expert*innen sind seum Stuttgart), Josef Hader (Kaba- International« ADK zu einem Ort der Begegnung und derte mit und ohne Fluchtgeschichte, an 14.10.2019, bei der zunehmend beliebten Reihe zu rettist und Schauspieler), Dorothea von des Kennenlernens unterschiedlicher Student*innen der ADK, Filmakademie 11.11.2019, Gast mit Vorträgen und Gesprächen. Hantelmann (Kunsthistorikerin, Autorin Eine Initiative der Stu- Kulturen, ihrer Hintergründe, Erfahrun- und des Animationsinstituts und an alle 13.01.2020, Die Abende verstehen sich als öffentli- und freie Kuratorin), Lisa Jopt (Schau- dent*innen der ADK, gen und Lebenswelten. Unterschied- Ludwigsburger Akteur*innen für Integ- 17.02.2020, ches Nachdenken über aktuelle Debat- spielerin und Mitbegründerin des Filmakademie und ihres lichste Veranstaltungsformen – Vorträ- ration, engagierte und interessierte 20.04.2020, ten und Diskurse. Ensemble-Netzwerks), Philipp Keel Animationsinstituts. ge, Diskussionen und Musik – bieten die Menschen der Stadt. Die Initiative lädt 25.05.2020, (Künstler, Filmemacher, Autor und Ver- Möglichkeit, sich auszutauschen und die zum bewährten Get Together im An- 22.06.2020 2019/20 wird die Reihe fortgesetzt, leger), Ulrich Khuon (Intendant Deut- Netzwerke miteinander zu verknüpfen. schluss. Jeweils 20 Uhr u.a. ist der Geschäftsführende Direktor sches Theater Berlin, Vorsitzender des des Bühnenvereins Marc Grandmon- Bühnenvereins), Aino Laberenz (Büh- tagne mit dem Theaterwissenschaftler nen- und Kostümbildnerin, Leiterin des Peter W. Marx im Gespräch über den Operndorfs von Christoph Schlingen- Deutschen Bühnenverein und seine ge- sief), Matthias Lilienthal (Intendant der schichtliche Anbindung an den Natio- Münchner Kammerspiele), Herfried Der offene Campus Studien- und Semesterarbeiten der Stu- stattfindenden Themenmodule. Zum nalsozialismus. Ebenso ist die Journa- Münkler (Politikwissenschaftler), Chris- dent*innen laden dazu ein, die zukünfti- Ende eines Studienjahres findet alle listin und Autorin Meredith Haaf zu tiane Nüsslein-Volhard (Nobelpreisträ- Ein kreatives, ge Künstler*innenschaft in ihrer Ent- zwei Jahre das von den Student*innen Gast zum Thema »Streit muss sein. gerin für Medizin), Susanne Pfeffer vielfältiges Labor wicklung zu entdecken und zu begleiten: ausgerichtete internationale, junge Kritikfähigkeit als Kunst«. (Direktorin Museum für Moderne Kunst Öffentliche filmische Semesterpräsen- Theaterfestival »Furore« statt. (MMK) Frankfurt), Pro Quote Bühne. tationen, 10 bis 15 Werkstatt- Der offene Campus mit ca. 60 Bisherige Gäste u.a.: Annett Baumast Eva Jankowski & France-Elena Damian inszenierungen aus dem »Labor« der öffentlichen Veranstaltungsabenden (Expertin für Nachhaltigkeit auf dem (Gründerinnen Pro Quote Bühne), ADK-Student*innen, Bachelorarbeiten gewährt Einblicke in ein kreatives, viel- Gebiet der Kultur), Inés de Castro Wilfried Schulz (Intendant Staatsschau- und Inszenierungen der zweimal jährlich fältiges interdisziplinäres Labor. (Direktorin Linden-Museum Stuttgart), spiel Dresden), Wolf Singer (Hirnfor- Wolfgang Engler (Soziologe, Philosoph scher), Kay Voges (Intendant Schauspiel und langjähriger Rektor der Hochschule des Theaters Dortmund) und André für Schauspielkunst »Ernst-Busch«), Wilms (Schauspieler). Aktuelle Veranstaltungen erfahren Sie über die Websites der Institute. (Änderungen vorbehalten) Informationen zum Programm siehe www.adk-bw.de 26
29 »Alice_( )« nach Lewis Carroll Regie: Pedro Martins Beja Bühne und Kostüme: Pia Pospischil, Ariane Koziolek (ABK Stuttgart) 28 Werkstattinszenierung 3. Studienjahr Schauspiel
03.01 Schauspiel 31 (Bachelor of Arts) Leitung: Benedikt Haubrich, stellv. Wulf Twiehaus Mentor*innen: Antje Siebers, Martin Maria Blau, Peter Eckert, Benedikt Haubrich, Wulf Twiehaus Wesentliche Ziele der Schauspielausbildung Das Ausbilden und Trainieren der Stimme, das Erlernen Einen weiteren Baustein bildet die Filmschauspielaus- Die Schauspielausbildung wird ergänzt durch Impulse an der ADK von Sprech- und Atemtechniken, die Entwicklung bildung. Theater, Film und digitale Medien stellen zum in Form von Arbeitserfahrungen, die auf andere musikalischer Begabungen und das Trainieren körperli- Teil sehr unterschiedliche Anforderungen an die Theaterformen verweisen. Physical Theatre, Tanz, Das Schauspielcurriculum der ADK ist so aufgebaut, cher Fähigkeiten sind eine handwerkliche Vorausset- Schauspieler*innen, und somit ist es von großem Vor- Clown, Performance-Formate, Dokumentartheater, dass die Student*innen am Ende des Studiums zung für die Arbeit der Schauspieler*innen. Diese zie- teil, schon in der Ausbildung Kompetenzen und Fähig- etc. Diese Impulse finden verteilt über die acht Semes- (8 Semester) eine Befähigung für eine professionelle hen sich in regelmäßigen, fortlaufenden Unterrichten keiten in beiden Bereichen zu professionalisieren. Zu- ter des Studiums statt. Ausübung des Schauspielberufes erlangt haben. Das durch die gesamte Ausbildungszeit. Es wird großer dem ist es eine Tatsache, dass sich im Theater die Berufsbild der Schauspieler*innen orientiert sich im Wert auf den Transfer der erworbenen Kompetenzen Auseinandersetzung mit Film und digitalen Medien Eignungsprüfung, Dauer und Abschluss der Ausbil- weitesten Sinne an den vielfältigen Ausdrucks- und aus den kontinuierlichen Unterrichten in die künstleri- längst etabliert und zu sehr eigenen ästhetischen Er- dung: Nach bestandener Aufnahmeprüfung, in der sich Organisationsformen des zeitgenössischen Sprech- schen Hauptfächer gelegt. zählweisen geführt hat und weiter führen wird. Es ist die Lehrenden der ADK von ausreichender schauspie- theaters, den Anforderungen des Filmmarkts und also notwendig, dass die Student*innen Fertigkeiten lerischer Begabung und einer Entwicklungsfähigkeit Fernsehgeschäfts, der Kameraarbeit. (Darunter sind In der theoretischen Auseinandersetzung mit der Ge- und einen freien, künstlerischen Umgang mit Film und dieser Begabung überzeugt haben, werden acht bis sowohl das zeitgenössische Regietheater, als auch schichte des Theaters, der Musik, den Bildenden digitalen Medien entwickeln. Die Filmschauspielaus- zwölf Schauspielstudent*innen über acht Semester kollektive Arbeitsweisen zu verstehen, die in den klassi- Künsten und der Philosophie geht es um die Bildung bildung durchzieht alle acht Semester und reicht von im Jahrgangsverbund ausgebildet. Am Ende des schen Ensembletheaterstrukturen an Staats- und des Intellekts, die Fähigkeit zur Reflexion, zur Abstrak- Grunderfahrungen vor der Kamera, über Filmkunde, Studiums haben die Student*innen die Möglichkeit, Stadttheatern oder in freien Strukturen vorkommen.) tion und zur geistigen Auseinandersetzung mit politi- Einsatz von digitalen Medien bis zum Mitwirken in pro- sich in einem großen Abschlussprojekt, verschiedenen schen, historischen und ästhetischen Fragen als eine fessionellen Fernseh- oder Kinofilmformaten. Dabei Inszenierungen ihrer Regie-Kommiliton*innen und Es ist ein besonderes Merkmal der Schauspielausbil- notwendige Voraussetzung für die Entwicklung und begegnen die Student*innen erfahrenen und internati- dem Absolvent*innenvorspiel im 7. Semester Theater dung an der ADK, künstlerische Identität, Autor*in- Positionierung einer eigenständigen Künstler*innen- onal arbeitenden Filmschaffenden und Medienkünst- leiter*innen, Regisseur*innen, Produzent*innen und nenschaft und Eigenverantwortlichkeit zu fördern und persönlichkeit. ler*innen. In der Filmschauspielausbildung inbegriffen Agenturen vorzustellen. Die Schauspielausbildung an zu trainieren. Die Selbständigkeit der Schauspie- sind Begegnungen mit den Student*innen der Filmaka- der ADK wird nach acht Semestern mit dem Bachelor ler*innen im Arbeitsprozess, das Interesse an Stoffen Die Schauspielausbildung ist in den künstlerischen demie. So werden Arbeitszusammenhänge gefördert of Arts abgeschlossen. und Themen und deren fortwährende Prüfung und Hauptfächern einerseits in Lehrveranstaltungen auf- und initiiert, die über die Ausbildung hinaus Bestand Erweiterung sowie Kritikfähigkeit, Reflexionsvermögen gebaut, die Produktionszyklen nachempfunden sind haben. und das Interesse und grundlegende Verständnis für (Szenenstudium, Szenische Werkstatt, Abschlussin- die Ensemblearbeit sind wesentliche Elemente der szenierung) und beinhaltet andererseits in den Grund- Getreu dem Gründungsmotto der ADK »Bildet Banden« schauspielerischen Arbeit und dementsprechend der lagenfächern (Sprechen, Körpertraining, Gesang) überschneidet und ergänzt sich die Arbeit der Schau- schauspielerischen Ausbildung an der ADK. Die künst- fortlaufende Unterrichte. Das gewährleistet in den spielstudent*innen regelmäßig mit den Ausbildungs- lerischen Hauptfächer gewährleisten fundierte Kom- künstlerischen Hauptfächern die Integration aktiver jahrgängen Regie, Dramaturgie und Bühnenbild / petenzen und Sicherheit im Umgang mit Texten, im Künstler*innen in den Ausbildungsprozess. Die Arbeits- Kostümbild (Akademie der Bildenden Künste Stuttgart). klassischen Monolog- und Szenenstudium, in Jahr- begegnung mit hervorragenden zeitgenössischen Regie-, Dramaturgie- und Schauspielstudent*innen gangsinszenierungen und Projektentwicklungen. Künstler*innenpersönlichkeiten ermöglicht den Stu- belegen zu Beginn der Ausbildung dieselben Basisun- dent*innen einen Praxisbezug auf hohem Niveau. terrichte, Schauspielstudent*innen spielen ab dem Zum anderen werden sie zu einer aktiven Auseinander- 2. Studienjahr regelmäßig in den Regieübungen und setzung mit vielfältigen zeitgenössischen Theater- Abschlussinszenierungen ihrer Regie-Kommiliton*in- ästhetiken befähigt. nen. Diese Zusammenarbeit hat auch das Ziel, dass sich in der gemeinsamen Forschung eigene Formate, Theatersprachen und neue Ideen vom Organismus Theater und anderen Arbeitszusammenhängen bilden, unabhängig von bereits bestehenden Modellen und Strukturen. 30
»Operation Hamlet« Regie: Benjamin Junghans Werkstattinszenierung 33 »Shakespeare. Eine Regie-Werkschau« 32
03.01 Schauspiel- 35 ausbildung Film Leitung und Dozent Kai Wessel Die Schauspielausbildung Film ist integrativer Bestand- Darüber hinaus geht es auch um den Umgang mit teil der Schauspielausbildung in Ludwigsburg und in visuellen Medien allgemein und den Einsatz von Video ihrer Vielschichtigkeit und Tiefe eine Besonderheit in auf der Bühne und in künstlerischen Prozessen. der Landschaft der Hochschulen für Darstellende Besonderes Augenmerk und ein Schwerpunkt Kunst. Theater und Film stellen heute sehr unterschied- der Schauspielausbildung Film liegt auf der Selbst- liche Anforderungen an die Schauspieler*innen. Es ist ständigkeit und der Eigenverantwortlichkeit der somit von großem Vorteil, schon in der Ausbildung Schauspieler*innen, da immer enger werdende Pro- Kompetenzen und Fähigkeiten in beiden Bereichen zu duktionszyklen eine intensive und eigenständige Vor- professionalisieren. bereitung der Filmschauspieler*innen verlangen. Des Weiteren ist es eine Tatsache, dass sich im Die umfassende Schauspielausbildung an der Theater die Auseinandersetzung mit den Neuen Medien ADK Baden-Württemberg stellt sich ganz allgemein (Videos, Livestreamings, Animation und Film) längst dem Anspruch, der Zukunft des Schauspiels gerecht etabliert und zu sehr eigenen ästhetischen Erzählwei- zu werden, den Weg in die Praxis frühzeitig zu ermög- sen geführt hat und weiter führen wird. Es ist also not- lichen, sowohl im Film, im Theater, in neuen digitalen wendig, dass die Student*innen Fertigkeiten und einen Formaten oder interdisziplinären Projekten. freien, künstlerischen Umgang mit dem Film und den neuen digitalen Medien entwickeln. Die unmittelbare Nähe zur weltweit anerkannten Film- akademie ermöglicht es den Student*innen, erfahre- nen und international arbeitenden Filmschaffenden zu begegnen und verschiedenste Kooperationen einzuge- hen. Das lässt mitunter bereits Arbeitskollektive und Netzwerke entstehen, welche weit über das Studium hinausgehen und Bestand haben. Die Schauspielausbildung Film verteilt sich in Blöcken über alle Semester, ist eng an die generelle Ausbildung angeschlossen und reicht von Grunder- fahrungen vor der Kamera, über Filmkunde bis zum Mitwirken in professionellen Fernseh- oder Kinofilm- formaten. Erfahrungen und Erlerntes werden adap- tiert und die Besonderheiten der Arbeit im Film heraus- gearbeitet. Dies geschieht in theoretischen Seminaren und in praktischen Workshops: Arbeiten vor und mit der Kamera, Meisner-Technik, Filmcoaching, filmsze- nisches Arbeiten, Drehbuchanalyse, Dreharbeiten, Filmgeschichte, Schauspieler*innengespräche, Casting und individuelle Beratung. 34
37 »König Heinrich IV« William Shakespeare Regie: Maximilian Pellert Bühnenbild: Jodie Fox (Hochschule Hannover) Kostümbild: Sonja Stolzenwald (Hochschule Hannover) 36 Werkstattinszenierung »Shakespeare. Eine Regie-Werkschau«
03.02 Regie 39 (Bachelor of Arts) Leitung: Ludger Engels Mentor*innen: Ludger Engels, Christof Nel, Christina Rast, Tomáš Zielinski 1. Der Studiengang Regie an der ADK stellt sich dem 3. Über die gesamte Studienzeit hinweg werden in • Kenntnisse verschiedener Inszenierungstheorien im stetigen Wandel befindenden Begriff des Theaters: verschiedenen Ausbildungseinheiten theoretische und der wesentlichen internationalen Theaterformen Die Grenzen des Theaters zu anderen Künsten wer- Grundlagen vermittelt: Geschichte der Theaterregie, und -techniken den durchlässiger. Neben der klassischen Theaterlite- Epochen der Kulturgeschichte, Erarbeitung grundle- • Kompetenz im Umgang mit dem Text (Strichfassun- ratur sind die Inhalte zunehmend von den politischen gender Kenntnisse der dramatischen und post-dra- gen, eigene Autor*innenschaft, Adaption von Roma- Ereignissen und den schnellen Veränderungen unse- matischen Literatur, Theatergeschichte und -theorie, nen /Filmen / Realitäten) rer Gesellschaft bestimmt. Der Begriff der Regie und Ästhetik, Philosophie, gesellschaftspolitische Theori- • Kenntnisse der wesentlichen dramatischen und das Selbstverständnis der*s Regisseur*in sind die- en. Außerdem werden zusätzlich Grundkompetenzen postdramatischen Literatur sem Wandel unterlegen. in Film und Filmproduktion, Bühnenmusik, Bühnen- • Theatergeschichtliche Grundkenntnisse Das vierjährige Studium der Regie reagiert auf raum, Text- und Aufführungsanalyse sowie Schau- • Kommunikationskompetenz (Teamfähigkeit, Grup- diese sich ausdehnenden Begriffe mit einer praxis- spieler*innenführung vermittelt. pendynamische Kompetenz, Kommunikation mit den orientierten Ausbildung. Im Zentrum der Ausbildung Parallel zu der Projektarbeit (und teilweise in verschiedenen Ebenen und Gewerken der Theater, an der ADK steht die Entwicklung der künstlerischen diese integriert) kommt es zur Vertiefung folgender mit Produzent*innen, Präsentation von Projekten, Persönlichkeit. Neben der Lehre theoretischer Grund- Grundlagen: Pressearbeit) lagen konzentriert sich das Studium auf die Arbeit an • Regiespezifische Kompetenz (Entwicklung der Ei- • Organisationskompetenz (Strukturierung künstleri- der Szene, auf interdisziplinäres und projekthaftes genständigkeit, Rollensicherheit / Kompetenz in Lei- scher und technischer Prozesse, Disposition (Proben- Arbeiten und die Autor*innenschaft. Das gesamte tung und Strukturierung von Fantasieprozessen, Aus- planung), Budget-Verwaltung, Zeit-Management, Studium wird bestimmt durch die intensive Zusam- halten von Differenz (Diversity) / Entwicklung von Umgang mit Ressourcen, Kenntnisse von Theater- menarbeit mit allen Studiengängen der ADK sowie Selbstreflexivität) und Verlagsrecht, Kompetenz im Selbstmanagement, der Bühnen- und Kostümbildklasse der Staatlichen • Kompetenz in Schauspieler*innenführung (Beob- Kompetenz in der eigenen künstlerischen Positionie- Akademie der Bildenden Künste Stuttgart (ABK) und achtungskompetenz, Feedback und Introspektions- rung) der Filmakademie auf dem Campus. Mit dem erfolg- kompetenz, Rollensicherheit in der Spannung Empa- reichen Abschluss des Studiums wird der akademi- thie /Distanz, Kenntnisse von Schauspieltheorien, sche Titel Bachelor of Arts erlangt. Vokabular-Vorgang, Beobachtung – Bewertung, Fa- bel, Drehpunkt, Situation, Beobachten – Beschreiben 2. Über den gesamten Ausbildungszeitraum hinweg – Bewerten) wird ein Regieseminar angeboten. Dieses beginnt mit • Leitungskompetenz (Kenntnisse von Leitungs der Grundlagenarbeit Regie (Vermittlung von kom- modellen, reflektierter Umgang mit der eigenen munikativen Strukturen, Grundbegriffe des Berufes, Leitungsrolle, Erfahrungen im Anleiten und Struktu- Wahrnehmungs- und Reflexionsmethoden, gruppen- rieren von Prozessen, Probenleitung / Bauprobenlei- dynamische Prozesse) und geht mit zunehmender tung, Vorbereiten einer Arbeitspräsentation / Pitch) praktischer Arbeit der Student*innen Regie über in • Szenische Kompetenz (Körper im Raum, Licht, Ton, ein, die jeweilige Konzeptions- und Inszenierungsar- Rhythmus, choreografische Grundkenntnisse, Um- beit begleitendes und ergänzendes Seminar. gang mit Sprache und Vers, Bild(er)sprache) 38
03.02 Regie 41 4. Neben den Ausbildungsangeboten im Fach Regie 6. Durch die gemeinsame Arbeit der Regiestudent*in- 8. Das Studienjahr auf dem Campus der ADK Ludwigs- 9. Die Filmausbildung, die Auseinandersetzung mit digi- sammeln die Student*innen basale Erfahrungen im nen verschiedener Jahrgänge an den jeweiligen Quar- burg wird von zwei genreübergreifenden Themen- talen Medien und die damit verbundene Zusammenar- Fach Schauspiel, indem sie, innerhalb des ersten talsthemen (zwei im ersten, eines im zweiten Jahr, zwei schwerpunkten beherrscht. Während des ganzen Stu- beit mit der Filmakademie und dem Animationsinstitut Quartals, an den Unterrichten des benachbarten Stu- im dritten Jahr) durchläuft jede*r Regiestudent*innen dienjahres werden Seminare und Übungen zu diesen bildet ein Alleinstellungsmerkmal der ADK. Theater und dienganges teilnehmen (Körperbewegung, Grundla- der ADK im Laufe der Ausbildung fünf dieser Quartale. Themen angeboten. Innerhalb der beiden Themen- Film stellen zum Teil sehr unterschiedliche Anforderun- gen, Authentizität). Die Reihenfolge der Quartalsthemen wechselt. Die quartale arbeiten Regiestudent*innen mehrerer Jahr- gen an die Regie, und somit ist es von großem Vorteil, Themen werden definiert wie folgt: gänge, Dramaturgiestudent*innen, Schauspielstu- schon in der Ausbildung Kompetenzen und Fähigkeiten 5. Das Studium im Fach Regie dauert acht Semester. dent*innen und Student*innen der Staatlichen in beiden Bereichen zu professionalisieren. Die Stu- Diese acht Semester werden in sechzehn Quartale 1. Antike Akademie der Bildenden Künste Stuttgart zusammen. dent*innen erarbeiten einen eigenständigen Film im geteilt. Für die Anpassung an die Produktionszyklen in 2. Shakespeare Dabei erhöht sich die Komplexität der Aufga- dritten Semester nach Teilnahme an Filmgestaltung 2 der darstellenden Kunst und die somit mögliche Integ- 3. Klassik benstellungen von Studienjahr zu Studienjahr – wäh- an der Filmakademie. ration aktiver Künstler*innen in den Ausbildungspro- 4. Der lange Schatten des 19. Jahrhunderts rend die Student*innen des ersten Studienjahres an zess sowie für die Gewährleistung der interdisziplinä- 5. Moderne kurzen Szenen eines Theatertextes arbeiten, realisie- 10. Die praktischen Projekte werden ergänzt durch ein ren und projektbezogenen Zusammenarbeit mit den 6. Gegenwartsdramatik ren die Student*innen des zweiten Studienjahres be- biografisches Projekt im fünften Semester (site- Partner*inneneinrichtungen /-fächern wird das Studi- reits ganze Fabelstränge oder Teile eines Theater- spezifisch), die selbstgewählte Bachelorarbeit ab dem um in Quartalen von jeweils durchschnittlich zehn 7. Praxisprojekte sind ein wesentlicher Bestandteil der stücks. Die Student*innen des dritten Studienjahres siebten Semester sowie ein zusätzlich extern zu reali- Wochen Dauer realisiert. Innerhalb der Quartale wer- Ausbildung im Fach Regie an der ADK. Sie finden drei- inszenieren eine Werkstattaufführung – alles an einem sierendes freies Projekt im achten Semester. In diesen den Seminare und praktische Arbeiten der Teilneh- bzw. viermal pro Studienjahr statt und erstrecken sich gemeinsamen Thema, so dass ein umfassender inner- Arbeitsphasen geht es im Besonderen um das Erlernen mer*innen gebündelt. Die Angebote korrespondieren in der Regel über den Zeitraum eines Quartals. Be- akademischer Diskurs ermöglicht wird. eigener Autor*innenschaft. miteinander und sind thematisch konzentriert. Jedes standteil dieser Projekte ist eine intensive mehrwöchi- der regiepraktischen Studienangebote wird von Gast- ge dramaturgische Konzeptphase. Hierzu werden 11. Die interdisziplinäre und projektbezogene Zu- dozent*innen betreut. Gäste aus der Lehre sowie der Theaterpraxis eingela- sammenarbeit der unterschiedlichen Studiengänge In der Regel erfolgt dies durch eine / mehrere den, die eine Berührung mit verschiedenen Methoden sind zentraler Bestandteil der Ausbildung. In dem herausragende Persönlichkeit / en innerhalb der ge- der Wissensvermittlung sowie Denk- und Arbeitsan- Projekt »Nomadische Recherche. Ein interdisziplinä- genwärtigen Topographie der performativen Künste. sätzen ermöglichen. Die praktischen Arbeitsphasen res Projekt« geht es um eine gemeinsame Arbeit der Durch diese Form der wechselnden Betreuung der werden von Regie-Dozent*innen begleitet. Die spezifi- Student*innen der Fächer Regie, Schauspiel und Student*innen wird eine »herrschende Lehrmeinung« schen Erfahrungen der einzelnen Student*innen Dramaturgie an einem Thema, jenseits der berufs- vermieden und die angehenden Künstler*innen müs- (Fragen, Krisen, Suchbewegungen) werden dabei als spezifischen Zuordnung. In wiederkehrenden Re- sen lernen, sich selbst zu positionieren. Lernstoff gesehen. In Einzel- oder Gruppen-Feed- cherche- und Formulierungsperioden wächst, verän- backprozessen werden die Arbeitserfahrungen ausge- dert und entwickelt sich die theatrale Arbeit an wertet. Es formulieren sich individuelle Lernziele. diesem Thema. Das Projekt findet seinen Abschluss in einer gemeinsamen Präsentation. 40
43 »Titus Andronicus« William Shakespeare Regie: Zita Gustav Wende 42 Werkstattinszenierung »Shakespeare. Eine Regie-Werkschau«
03.03 Dramaturgie 45 (Masterstudiengang) Leitung: Jens Groß Vertretung: Elisabeth Schweeger 1. Der zweijährige Master-Studiengang Dramaturgie sowie für die Zufriedenheit aller Angestellten (z.B. für an der ADK richtet sich an Student*innen, die eine Information und größtmögliche Transparenz aller universitäre Ausbildung in einem geisteswissenschaft- Entscheidungen und optimale Beschäftigungspolitik). lichen Fach bereits durchlaufen haben, über einen Dramaturg*innen sind vom Vorschlag eines Stückes / Bachelorabschluss oder Ähnliches verfügen, nach- Projektes, über die Vergabe an die Regie oder ein weislich praktische Erfahrungen an Theatern mit- Leitungsteam, über die Erarbeitung einer Konzeption, bringen und eine weitere Qualifizierung als Drama- die Besetzung mit Schauspieler*innen usw., direkt turg*in oder in anderen leitenden Positionen im an allen Phasen einer Produktion beteiligt und betreuen Theaterbetrieb anstreben. sie bis weit über die Premiere hinaus. Sie sollten Pro- duktionsabläufe koordinieren und Kosten kalkulieren 2. Dramaturg*in als Mittler*in und Multi-Tasker*in: können, sollen Verbindungen und Vernetzungen schaf- Das Berufsbild hat sich in den letzten Jahrzehnten fen, sollen gleichzeitig durchsetzungsfähige Produkti- rasant verändert. Historisch waren Dramaturg*innen onsleiter*innen und verständnisvolle Psycholog*innen zuerst lediglich für das Theater schreibende und sein und für alle Probleme und Schwierigkeiten ein literarisch bewanderte Berater*innen der Theaterlei- offenes Ohr und Ratschläge haben. Kurz gesagt, der tung. Im Laufe der Jahre rückten die Dramaturg*innen Berufsalltag als Dramaturg*in heißt Überforderung. zum einen immer näher an die Produktionen heran Gesucht werden also junge Menschen, die und wurden zum anderen selber fester Bestandteil der Lust haben, alles gleichzeitig zu tun und dennoch be- Theaterleitung und des Theatermanagements. Mit scheiden aus dem Hintergrund heraus zu agieren. kritischer Distanz sollen sie einerseits auf die Produk- Dramaturg*innen sind und werden in erster Linie keine tion und ihre künstlerische Absicht und Entwicklung eigenständigen Künstler*innen sein. Sie sind vor allem blicken, andererseits sollen sie den Anspruch von Zuarbeiter*innen, Ermöglicher*innen, Berater*innen gesellschaftlichen und politischen Kontexten sowohl und im besten Falle Geburtshelfer*innen eines innerhalb des Hauses aber auch nach außen hin ver- Theaterereignisses. Den Applaus dafür erhalten die treten. Dramaturg*innen sind durch und durch (Ver-) anderen. Mittler*innen – vermittelnd zwischen gesellschaftsre- Dennoch, der Beruf des / der Dramaturg*in ist levanten Themen und künstlerischen Träumen, zwi- einer der abwechslungsreichsten, anspruchsvollsten schen Autor*innen und Regisseur*innen, zwischen und schönsten, da man es ständig mit sehr vielen ver- Regie und Schauspiel, zwischen Produktion und Tech- schiedenen Menschen und sehr unterschiedlichen nik, zwischen Produktion und Öffentlichkeit. Drama- Aufgaben und Themen zu tun hat. turg*innen sind Scouts, um Talente jeglicher Couleur Dramaturg*innen können Richtungen vorgeben, zu finden, gleichzeitig sollen sie eine erfolgsverspre- um gemeinsam die ein oder andere gesellschaftliche chende und gesellschaftsrelevante Spielplanpolitik und / oder künstlerische Grenze zu überwinden. Um gestalten und dabei auch höchstes Verantwortungs- dies alles leisten zu können, brauchen Dramaturg*in- bewusstsein für die Ausgabe von öffentlichen Geldern nen neben den Kenntnissen als Spezialist*innen vor haben. Dramaturg*innen sollen geschützte Freiräu- allem die Grundtugenden jedes Kunstschaffenden: me schaffen für künstlerische Prozesse, aber ebenso Sie sollten neugierig sein, lesen, schauen, denken, in der Lage sein, Vertragsverhandlungen mit Künst- hören, reden und schreiben können und den Mut ha- ler*innen, Verlagen oder anderen Partner*innen zu ben, sich des eigenen Verstandes zu bedienen, und in führen. Dramaturg*innen sind in gleicher Weise für der Lage sein, in und mit Teams zusammenzuarbeiten. die Ausstrahlung des Hauses (z.B. Inhalts- und Werbe- strategien) also für das große Ganze zuständig, 44
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