Aktualisierter praxisnaher Behandlungspfad - Empfehlungen für die ambulante Versorgung von Psoriasis vulgaris - Onkoderm eV

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Aktualisierter praxisnaher Behandlungspfad - Empfehlungen für die ambulante Versorgung von Psoriasis vulgaris - Onkoderm eV
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            Empfehlungen für die ambulante Versorgung von Psoriasis vulgaris

            Aktualisierter praxisnaher
            Behandlungspfad
            R. von Kiedrowski, T. Dirschka, G. Krähn-Senftleben, H. Kurzen, R. Ostendorf, S. R. Quist, U. Reinhold,
            M. Sebastian, C. Termeer

            Die Autorengruppe des bundes-
            weiten Fachärzte-Netzwerkes
            Onkoderm e.V. hat unter Berück-
            sichtigung neu zugelassener
            Therapieoptionen ihren Behand-
            lungspfad aus dem Jahr 2016
            aktualisiert. Sie legt damit eine
            konkrete Handlungsempfehlung
            für die ambulante Versorgung
            von erwachsenen Patienten mit
            Psoriasis vor. Diese Empfehlung
            basiert auf der 2017 publizierten
            S3-Leitlinie zur Diagnose und
            Therapie der Psoriasis vulgaris
            und gibt Empfehlungen für die
            Behandlung der Psoriasis, die
            umfassend und wissenschaftlich
            fundiert sind. Ergänzend werden
            praxisorientierte Hinweise zur
            Behandlung der leichten Psoria-
            sis-Manifestationen, der Psoria-                                                   Abb. 1:
            sis bei Kindern und Jugendlichen                                                   Beispiele einer sehr schweren Psori-
            sowie zum Management der sys-                                                      asis vulgaris, PASI: 27,3, BSA 54%,
            temischen Entzündungsaktivität                                                     DLQI 25        Fotos: Prof. T. Dirschka
            auch im Hinblick auf Komorbidi-
            tät gegeben. Ziel ist eine alltags-
            taugliche, leitliniengerechte und                                                  den verschiedenen Schweregraden
            an den besonderen Bedingungen                                                      unter Berücksichtigung des Alters der
            der Niederlassung orientierte                                                      Erkrankten. Dazu gehört beispielsweise
            Versorgung dieser Patienten.                                                       der Einsatz systemischer Therapeuti-
                                                                                               ka bei mittelschwer/schwerer Psoria-
            Der mittelschwere und schwere Verlauf                                              sis. Obwohl klinisch wirksame systemi-
            der Psoriasis (Abb. 1) und die oftmals                                             sche Therapieoptionen zur Verfügung
            damit einhergehende Komorbidität er-                                               stehen, geht die Versorgungsforschung
            fordern eine intensive Betreuung der                                               heute bei etwa jedem zweiten Patien-
            betroffenen Patienten, ein ganzheitli-   eine zentrale Rolle zukommen. Die S3-     ten mit mittelschwer/schwerer Psoria-
            ches Krankheitsmanagement und ein        Leitlinie zur Diagnose und Therapie der   sis von einer medizinischen Unter- oder
            interdisziplinäres Therapie- und Be-     Psoriasis vulgaris beim Erwachsenen       Fehlversorgung aus [3].
            treuungskonzept. Bei der ambulanten      [1] und die S2k-Leitlinie zur Therapie
            Versorgung mittels Koordinierung von     der Psoriasis bei Kindern und Jugend-     Praxisnahes Werkzeug
            Diagnostik und Therapie sollte dem be-   lichen [2] gibt ausführliche Empfehlun-   Die onkoderm-Autorengruppe will
            handelnden Dermatologen idealerweise     gen zu den Behandlungsoptionen bei        einen Beitrag zur Verbesserung der
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            Versorgungssituation von Patien-       sierend auf der medizinischen In-       dem PGA (Physicianʹs Global As-
            ten mit Psoriasis in Deutschland       dikation und dem therapeutischem        sessment) durchgesetzt.
            leisten und ihren Kollegen in der      Nutzen dar und soll als Entschei-       Die auf die Hautkrankheit bezo-
            Niederlassung, ob mit oder ohne        dungshilfe dienen, ohne Rechtssi-       gene Lebensqualität wird mit dem
            Schwerpunkt bzw. Spezialisie-          cherheit bieten zu können.              DLQI (Dermatology Life Quality In-
            rung auf Psoriasis, ein praxisna-                                              dex) ermittelt. Diese Indizes lassen
            hes Werkzeug an die Hand geben.                                                sich standardisiert erfassen und bei
            Die Autoren bekennen sich dabei        1. Diagnostik                           entsprechender Schulung auch re-
            ausdrücklich zu den bestehenden                                                gelmäßig an nicht-ärztliches Perso-
            Empfehlungen der S3- bzw. S2k-         1.1 Schweregrad                         nal delegieren.
            Leitlinie [1,2] die jedoch aufgrund    Psoriasis wird heute einhellig als      Es wird empfohlen, neben dem BSA
            der vielschichtigen Auswahlkriteri-    Systemerkrankung verstanden,            langfristig die Bestimmung und Do-
            en für die in jedem Fall individuell   Diagnostik und Therapie müs-            kumentation von PASI und DLQI
            auszuwählende Therapie bewusst         sen sich daran orientieren. Bei der     regelhaft in die Praxisorganisation
            keinen strikten klinischen Algorith-   Erstvorstellung eines Patienten ist     zu integrieren. Nach einem europä-
            mus vorgeben.                          zunächst die Komplexität der Er-        ischen Konsensuspapier [7] ist bei
            Insbesondere vor dem Hintergrund       krankung möglichst vollständig zu       einem BSA von
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sehr schweren Ausprägung gespro-
chen wird. (Abb. 2) [5, 8]. Diese be-    Inhaltsverzeichnis
sondere Schwere deckt sich nach
                                         1. Diagnostik
Meinung der Autoren mit der in der
                                                  1.1 Schweregrad					 2
S3-Leitlinie verwendeten Definition
für den Firstline-Einsatz von Bio-                1.2 Komorbidität					                                   4
logika mit entsprechender Zulas-                  1.3 Screening und Verlaufsbeobachtung        		         6
sung, „wenn konventionelle Firstli-      2. Therapieziele und Indikationsstellung 			                     7
ne-Therapien keinen ausreichender
                                         3. Topische Therapie und Fototherapie
Therapieerfolg erwarten lassen“ [1],
da die Krankheitsschwere die Limi-                3.1 Grundsätzliches				                                 8
tation für die konventionelle Sys-                3.2 Spezielle Lokalisationen			                         8
temtherapie darstellt.                            3.3 Fototherapie					                                   8
Darüber hinaus ist die Berücksich-
                                         4. Systemische Therapie
tigung von besonderen Psoriasis-
Manifestationen und Lokalisatio-                  4.1 konventionelle Systemtherapeutika		                 9
nen („Sensitive Areale“) wichtig, da                  Infobox: AMNOG		                		                 10
diese die Lebensqualität in beson-                4.2 PDE4					                                          11
derem Maß beeinträchtigen kön-                    4.3 Bioliogika					                                    11
nen. Gerade hierfür ist die Bestim-               4.4 Biosimilars 					                                  16
mung des DLQI hilfreich, da er die       5. Kinder und Jugendliche mit Psoriasis			                      17
Schwere der Erkrankung besser
                                         6. Psoriasis-Arthritis          			                             18
widerspiegelt. So wird zum Beispiel
ein ausgeprägter Befund an Hän-          7. Herausforderungen annehmen
den und/oder Gesicht aufgrund der                 7.1 Schübe					                                        19
geringen betroffenen Fläche einen                 7.2 Therapieuunterbrechung 			                         20
niedrigen PASI (PASI
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            z.B. durch das Lebensalter und/        Abb. 3: Die wichtigsten Begleiterkrankungen bei Psoriasis vulgaris*
            oder das soziale und berufliche
            Umfeld bedingt sein.

            1.2 Komorbidität
            Die mittelschwer/schwere Psoria-
            sis ist in besonderem Maße mit Ko-
            morbidität verknüpft. Als wichtigs-
            te Begleiterkrankung gilt es dabei,
            Gelenkbeteiligungen abzufragen
            und interdisziplinär abzuklären, da
            diese häufige Komorbidität erheblich
            das therapeutische Konzept beein-
            flusst (Abb. 3, siehe auch Kapitel 6
            und Abb. 6).
            Die neuen Erkenntnisse zu kardio-
            vaskulären und gastrointestinalen
            Komorbiditäten haben in den letz-
            ten Jahren dazu geführt, dass sys-
            temtherapierende Dermatologen
            Aufgaben in Screening und inter-       NaSh = nicht alkoholische Steatosis hepatis, CED = chronisch entzündli-
            disziplinärem Management dieser        che Darmerkrankung, KHK = koronare Herzerkrankung, PsA = Psoriasis-
            Erkrankungen – und damit haus-         Arthritis                                             *modifiziert nach [12]
            ärztliche Aufgaben – übernehmen
            (Tab. 1) [10, 11].
                                                   Psoriasis ist ein unabhängiger Ri-      tabolischen Syndroms notwendig
                                                   sikofaktor für Myokardinfarkt. Bei      sind. Psoriatiker mit einem Me-
                                                   schwerer Psoriasis tritt ein Myo-       tabolischen Syndrom sollten auf-
             Impressum:                            kardinfarkt 1,70x häufiger auf. Bei     grund Ihres kardiovaskulären Risi-
                                                   schwerer Psoriasis tritt ein Apoplex    kos immer internistisch mitbetreut
                                                   1,56x häufiger auf, für die Entwick-    werden (Tab. 1).
                                                   lung eines MC besteht ein 3x höhe-      Es gibt zunehmend Daten, dass
                                                   res Risiko. [13-17]                     Biologika-Therapien kardiopro-
             Herausgeber
             onkoderm e.V.                         Das Erfassen von Komorbidität ge-       tektiv wirken und die Inzidenz von
             August-Bebel-Straße 36                mäß der Konsensusempfehlungen           kardiovaskulären Ereignissen bei
             15517 Fürstenwalde/Spree              der Nationalen Konferenz zur Ver-       Patienten mit schwerer Psoriasis
             www.onkoderm.de                       sorgung der Psoriasis sollte für ar-    senken können. Unterschiedliche
                                                   terielle Hypertonie, Metabolisches      immunologisch, u.a. anti-inflamm-
             Verantwortlich im Sinne des           Syndrom, (arterielle Hypertonie,        atorische Mechanismen werden
             Presserechts:                         Diabetes mellitus, Hyperlipidämie),     diskutiert.
             Dr. med. Ralph von Kiedrowski         nichtalkoholiche Steatosis hepa-        Es muss in weiteren Studien geklärt
             Leiter der AG Psoriasis
                                                   tis (NaSh), chronisch entzündli-        werden, ob Biologika-Therapien
             onkoderm e.V.
             Kirchstraße 1                         che Darmerkrankungen (CED) und          bei kardiovaskulären Risikofaktoren
             56242 Selters                         Depression bei leichter Psoriasis       bzw. bereits bestehenden Erkran-
             Tel.: 02626/921450                    vulgaris jährlich, bei mittelschwer/    kungen vorrangig einzusetzen sind
             vonkiedrowski@onkoderm.de             schwerer und sehr schwerer Pso-         und welche Substanzgruppe die
                                                   riasis halbjährlich erfolgen. Die       überlegene ist. Ferner muss geklärt
             Gestaltung und                        Entwicklung einer PsA sollte halb-      werden, ob durch frühzeitigen Ein-
             Druckvorlagenherstellung:             jährlich kontrolliert werden. Eine      satz von Biologika-Therapien so-
             Ralf Blumenthal                       Hautkrebsfrüherkennung sollte           wohl bei leichter als auch bei mit-
             Hinter den Hecken 6
                                                   jährlich erfolgen (Tab. 1) [11].        telschwer/schwerer Psoriasis das
             53881 Euskirchen
             Mob.: 0152 0315 8828                  Die vorgeschlagenen Screening-          Risiko für die Entwicklung kardio-
             bluralf@gmail.com                     parameter beinhalten weitere Fak-       vaskulärer Erkrankungen gesenkt,
                                                   toren, die zur Abklärung eines Me-      bzw. deren Verlauf bei frühzeitigem
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Tab. 1: Patientenmanagement der Komorbidität

Erkrankung, ICD-Kodierung        Anamnese/Symptomatik               interdiszipl. Patientenmanagement
Uveitis, H20.0                   „rotes Auge“, Schmerzen,           –> Ophthalmologie
                                 Lichtempfindlichkeit,
                                 Verschwommen sehen,
                                 Punkte sehen, Visusminderung
Depression, F32.9                Anamnese:                          –> Allgemeinmedizin
Angststörung, F41.1              Zwei-Fragen-Test (1), hoher        –> Psychiatrie
                                 DLQI,
Metabolisches Syndrom, E88.9     Anamnese                           –> Allgemeinmedizin
Adipositas, E66.0-2              Bauchumfang:                       –> Innere Medizin
Arterielle Hypertonie, I10.00    Frauen >88 cm, Männer >102
Dyslipidämie, E78.5              cm
Diabetes mellitus I, E10.0-9     Blutdruckmessung: >140/90
Diabetes mellitus II, E11.0-9    mmHg
                                 Labor: HbA1c >6,5%, Ges.Cho-
                                 lesterin >240mg/dl, Triglyceride   Screening bei leichter Psoriasis jährlich,
                                 >200 mg/dl                         bei schwerer Psoriasis halbjährlich.
kardiovask. Ereignisse, I25.9    Anamnese                           –> Allgemeinmedizin
Atherosklerose, I70.9            bestehende Medikation              –> Innere Medizin
Myokardinfarkt, I25.29           Metabolisches Syndrom              –> Kardiologie
Apoplex, I64
chronisch entzündliche Darmer-   chronische Diarrhoe,               –> Allgemeinmedizin
krankungen (CED):                Abdominalschmerzen,                –> Gastroenterolgie
MC, K50.9                        Blut im Stuhl,
Colitis ulcerosa, K51.9          Gewichtsverlust,
                                 Nebenbefunde (2)                   halbjährliche Abfrage
Niereninsuffizienz N18.9         Nierenwerte orientierend (GFR)     –> Allgemeinmedizin
                                                                    –> Nephrologie
Psoriasis-Arthritis (PsA)        Anamnese, (3)                      –> Rheumatologie
L40.5†, M07.0*, M07.3*           Caspar-Kriterien, alternativ       –> Radiologie
                                 Gepard-Fragebogen                  halbjährlich
Hautkrebs, C43, C44              Anamnese
                                 Z.n. Fototherapien
                                 Z.MTXn. Ciclosporin A              jährliche Hautkrebsfrüherkennung
Lymphom, L85.9                   B-Symptomatik,                     bei systemtherapierter Psoriasis
                                 Lymphknotenschwellung              halbjährlich

(1) Depression
Zwei Fragen-Test:
1. Fühlten Sie sich im letzten Monat häufig niedergeschlagen, traurig, bedrückt oder hoffnungslos?
2. Hatten Sie im letzten Monat deutlich weniger Lust und Freude an Dingen, die Sie sonst gerne tun?

(2) chronisch entzündliche Darmerkrankungen [17]
Chronische Diarrhoe ( >3 Fäzes/ Tag und >4 Wochen) und >1 der folgenden Symptome:
Blut im Stuhl, Schmerzen oder Blutung bei Darmperistaltik, schmerzhafter Stuhlgang, Schmerzen vor allem im
re. Unterbauch, Gewichtsverlust, Analfistel, Temperatur >37,8 Grad Celsius während 7 Tagen
ferner: Pyoderma gangraenosum, Erythema nodosum, Aphten, Uveitis, Iritis, Arthritis, Arthralgien,

(3) Psoriasis Arthritis [18]
Wiederholte Gelenkschmerzen in den letzten 5 Jahren? Wiederholte Gelenkschwellungen in den letzten 12
Monaten? Morgensteifigkeit in den letzten 12 Monaten?
Enthesitis: Schmerzen an Sehnenansätzen, Fersenschmerz in den letzten 12 Monaten?
Daktylitis: Wiederholte Schwellungen und Schmerzen eines ganzen Fingers/Zehs in den letzten 12 Monaten?
entzündlicher Kreuzschmerz: Wiederholte tiefsitzende Kreuzschmerzen von mind. 3 Monaten Dauer, schlei-
chender Beginn, Morgensteifigkeit, Besserung bei Bewegung, CASPAR-Kriterien
Aktualisierter praxisnaher Behandlungspfad - Empfehlungen für die ambulante Versorgung von Psoriasis vulgaris - Onkoderm eV
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            Tab. 2: Checkliste Screening und Monitoring zur systemischen Therapie     Einsatz günstig beeinflusst werden
                                                                                      kann.
             1. Screening beim Erstkontakt
             Bewährt hat sich ein Anamnesebogen zum Download auf der Pra-             1.3 Screening und
             xiswebsite, den der Patient – u.U. gemeinsam mit seinem Hausarzt –           Verlaufsbeobachtung
             ausfüllen und zum Erstkontakt mitbringen kann.                           In Tab. 1 sind die Empfehlungen
              – Basisdaten (Größe, Gewicht, BMI oder Bauchumfang, Hip-Waist-          bezüglich Komorbidität bei Psoria-
                Ratio)                                                                sis (Abb. 3) zusammengeführt wor-
             – RR, HF
                                                                                      den. In der Praxis ergibt sich daraus
             – Familienanamnese Psoriasis / Psoriasis-Arthritis
                                                                                      ein möglichst einfaches, standardi-
             – Krankheitsdauer
             – Vortherapien, wenn möglich nachvollziehbar (Vorbehandler, Entlass-     siertes Management.
                briefe etc.)                                                          Vor einer systemischen Behandlung
             – Dauermedikation                                                        der Psoriasis sollte ein Screening
             – Impfstatus                                                             und während der Therapie ein konti-
             – Bekannte Begleiterkrankungen (explizit abfragen)                       nuierliches Monitoring durchgeführt
             – Subjektiver Gelenkstatus/Anamnese/Fragebogen entsprechend des          werden (Tab. 2). Substanzspezifi-
                PsA-Leitfadens [18]                                                   sche Anforderungen sind in Kapitel
             2. Screening vor einer Systemtherapie und zur Verlaufskontrolle, jähr-   4 und Tab. 4-6 dargelegt.
               lich
             Der Dermatologe steuert die Untersuchungen über Laboranforderungs-       Fettstoffwechsel
             bogen an Zuweiser oder Eigenlabor.                                       Zur Risikoermittlung sollte der
             – Obligatorisch                                                          Body Mass Index (BMI) aus Größe,
                    – HbA1c                                                           Alter, Geschlecht und Gewicht des
                    – Transaminasen, Laktat Dehydrogenase (LDH)
                                                                                      Patienten oder die Hip-Waist-Ratio
                    – Tubetkulose (TB): Interferon-Gamma Release Assay (IGRA),
                                                                                      (Verhältnis Hüfte/Taille) ermittelt wer-
                      nicht für Fumarate und Apremilast
                    – Röntgen-Thorax empfohlen; zwingend, wenn IGRA positiv           den, idealerweise beide Parameter.
                    - Diff.-BB                                                        Diese einfachen und delegierbaren
                    – Nüchtern-Lipide                                                 Untersuchungen spielen eine wichti-
                    – Harnsäure, Kreatinin, Glomäruläre Filtrationsrate (GFR)         ge Rolle für die Diagnose des Meta-
                    – C-reaktives Protein (CRP)                                       bolischen Syndroms.
                    – Hepatitis B, Hepatitis C (Serologie)                            Ein BMI von >30 zeigt z.B. starkes
             – Fakultativ:                                                            Übergewicht an. Die HipWaist-Ratio
                    – HIV-Test
                                                                                      (siehe www.fettrechner.de –> Kalori-
                    – β-HCG/Urinstreifentest zum Schwangerschaftsausschluss bei
                                                                                      enrechner –> Waist to Hip Ratio) ist
                      Frauen im gebärfähigen Alter
                                                                                      insofern wichtig, da für das kardio-
                    – ANA-Titer vor TNFα
                                                                                      vaskuläre Risiko weniger das alleini-
             3. Monitoring Systemtherapie nach der Induktionstherapie                 ge Ausmaß des Übergewichts (BMI)
             – Pro Quartal:                                                           als vielmehr das Fettverteilungs-
                   – Zwischenanamnese alle drei Monate gezielt abfragen:
                                                                                      muster entscheidend ist. In Europa
                       – Infektionen
                       – Änderungen der Dauermedikation                               gilt bei Männern ein Bauchumfang
                       – neue Erkrankungen, stationäre Aufenthalte                    von >102 cm, bei Frauen >88 cm
                   – Routine-Labor in Abhängigkeit vom Systemtherapeutikum            als Risikofaktor. Intraabdominales
                       – Diff-BB, Transaminasen, LDH, Harnsäure, CRP                  Fett ist sehr stoffwechselaktiv, so
                                                                                      dass Fettstoffwechselerkrankungen
             Präparatespezifische Anmerkungen (siehe auch Kapitel 4):
             - Unter Fumarat-Therapie sehr engmaschig Diff. BB, für FSE alle vier     und Diabetes mellitus gehäuft die
               Wochen, für DMF alle drei Monate, nur bei Werten
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Psoriasis aktuell 2019                                                 SEITE   7

Infektscreening                        Abb.4: Kontrolle des Therapieziels,                          der Therapie in
Bzgl. des allgemeinen Infektscree-            absoluter PASI (aPASI)                                Betracht gezogen
                                           Kontrolle Therapieziele alle 3 Monate
nings vor Therapie und des sub­                                                                     werden, ebenso
stanzspezifischen Monitorings un-                                                                   bei einem absolu-
ter Therapie verweisen wir auf die                                         Fortführen der           ten PASI-Wert >6
                                                 PASI < 3                    Therapie
Tab. 2, sowie auf das Kap. 4.                                                                       unabhängig vom
                                                                                                    DLQI-Wert.
Hautkrebsfrüherkennung                                                                              Die Therapieziele
Auf Grund der demographischen                                                                       sollten im Verlauf
                                                PASI 3 - 6               < 3 DLQI ≥ 3
Entwicklung ist allgemein ein An-                                                                   der Behandlung
stieg der Hautkrebs-Inzidenz zu                                                                     regelmäßig über-
verzeichnen. Bei chronisch ent-                                                                     prüft und die The-
zündlichen Systemerkrankungen                                                 Therapie              rapie gegebenen-
                                                 PASI > 6                   modifizieren
und/oder immunsuppremierenden                                                                       falls nachjustiert
bzw. immunmodulierenden The-                                                                        werden. Dieses
rapien ist ein nochmals erhöhtes                                                                    sollte in Abstim-
Hautkrebsrisiko zu verzeichnen.                                                                     mung mit den Pa-
Dies gilt kummulativ z.B. für absol-   1 bei einem Großteil der Patienten        tienten geschehen, denn neben
vierte UV-Behandlungen, vor allem      bei absoluten PASI-Werten unter 3         der Definition einer PASI-Redukti-
systemische PUVA oder Therapien        zu erreichen sind.                        on oder gar dem Ziel der Erschei-
mit Ciclosporin A (CSA). Unter In-     Auf der Grundlage der neuen syste-        nungsfreiheit, ist die Zufriedenheit
anspruchnahme des gesetzlichen         mischen Behandlungsmöglichkei-            der Patienten mit dem Therapieer-
Hautkrebs-Screenings sollte der        ten wird daher als Therapieziel der       gebnis zu berücksichtigen, die in-
Patient dahingehend motiviert/sen-     Psoriasis-Behandlung ein absoluter        dividuell sehr unterschiedlich sein
sibilisiert werden, eine Hautkrebs-    PASI-Wert von
Aktualisierter praxisnaher Behandlungspfad - Empfehlungen für die ambulante Versorgung von Psoriasis vulgaris - Onkoderm eV
SEITE   8                                                       Psoriasis aktuell 2019

            klinischen Studien, die aus Gründen      als Lipid-Gel (Daivobet®-Gel) oder        anschließend Therapie mit Calci-
            der Vergleichbarkeit die klinischen      Schaum (Enstilar®, in klinischen          neurin-Inhibitoren als Erhaltungs-
            Endpunkte schon in Woche 12 bzw.         Studien wirksamer) zur Verfügung,         therapie (Off Label), 2x täglich Ta-
            Woche 16 beurteilen, sollte in der       wobei die Wahl der Grundlage auch         crolimus (Takrozem® 0,1% Salbe);
            Praxis die individuelle Wirkstoff-       die Patientenpräferenz berück-            Pimecrolimus (Elidel® 1% Creme);
            Charakteristik beachtet werden, um       sichtigen sollte. Nach der Indukti-       oft initiale Reizung (Brennen, Rö-
            vorzeitige Therapieabbrüche bzw.         onsphase ist eine ein- bis zweimal        tung) und Flush bei Alkoholkonsum.
            -umstellungen zu vermeiden. Die          wöchentliche Anwendung – eine
            Dokumentation des Verlaufs erfolgt       proaktive Behandlung – meistens           Psoriasis palmoplantaris,
            regelmäßig, z.B. einmal im Quartal,      ausreichend.                              hyperkeratotische Form
            wobei geschultes nicht-ärztliches        Der Einsatz von Klasse-II- und            Eine effektive Therapie setzt eine
            Assistenzpersonal die Erfassung der      Klasse-III-Steroiden sowie Vitamin        Keratolyse voraus, z.B. mit Salicyl-
            Scores übernehmen kann. Innerhalb        D Analoga als Monotherapie oder           säure 5-10% in Vaselinum album
            der Evaluierungsintervalle stattfin-     in abwechselnder Anwendung stellt         über 3-5 Tage unter Folienokklusion,
            dende Routineuntersuchungen (sie-        eine therapeutische Alternative dar.      Anwendung über Nacht.
            he Kapitel 1.3, Tab. 2) dienen dem       Dithranol ist der stationären Thera-      Danach erfolgt eine Anwendung
            Monitoring. Sie sind je nach gewähl-     pie vorbehalten.                          von Steroiden der Klasse III oder IV
            tem Therapeutikum unterschied-                                                     für 2–3 Nächte unter Folienokklusi-
            lich und nach der Fachinformation        3.2 Spezielle Lokalisationen              on, bei Bedarf Wiederholung nach 1
            durchzuführen.                                                                     Wo.; in der Erhaltungstherapie inter-
                                                     Kapillitium
                                                                                               mittierend ohne Okklusion im Wech-
                                                     Voraussetzung einer effektiven The-
                                                                                               sel mit Vitamin-D-Analoga (z.B.
                                                     rapie am Kapillitium ist eine gute
            3. Topische Therapie                     Keratolyse. Hierzu eignen sich z.B.
                                                                                               Daivonex® Salbe). Nach Keratoly-
                                                                                               se besteht eine gute Indikation für
                und Fototherapie                     Dicaprylyl Carbonat, Dimeticone
                                                                                               PUVA (palmoplantarer Bade- oder
                                                     (Loyon®). Die Anwendung erfolgt
                                                                                               Creme-PUVA) auch in Kombination
                                                     über Nacht für 3-7 Tage, alternativ
            3.1 Grundsätzliches                                                                mit systemischen Retinoiden.
                                                     5-10% Salizylsäure-Ölkappe, An-
            Diese Publikation bearbeitet schwer­
                                                     wendung über Nacht für 3-7 Tage.
            punktmäßig die Systemtherapie der                                                  3.3 Fototherapie
                                                     Zu beachten sind Anwendungsbe-
            Psoriasis. Zur topischen Therapie                                                  Zur Fototherapie der Psoriasis ste-
                                                     schränkungen in Schwangerschaft
            liegt ein aktueller Behandlungspfad                                                hen folgende Verfahren zur Verfü-
                                                     und Stillzeit sowie bei Niereninsuffi-
            vor [19], so dass an dieser Stelle nur                                             gung:
                                                     zienz. Cal/Bet-Gel erreicht ebenfalls
            die Grundzüge der Lokaltherapie un-                                                • UVB-Breitspektrum-Behandlung
                                                     eine gute Keratolyse bei gleichzeiti-
            ter Berücksichtigung spezieller Loka-                                              • UVB 311nm Behandlung
                                                     ger antientzündlicher Therapie. Die
            lisationen besprochen werden.                                                      • Synchrone und asynchrone Bal-
                                                     Anwendung erfolgt 1x täglich (über
            Indikation zur Lokaltherapie sind:                                                    neo-Fototherapie
                                                     Nacht) über 2 Wochen, danach in-
            • die leichte bis mittelschwere                                                    • Bade-PUVA-Therapie (Fertigarz-
                                                     termittierend 1-2 mal pro Woche.
               Plaque-Psoriasis                                                                   neimittel in Lösungsform der-
                                                     Nach erfolgter Keratolyse sind in
            • die Kombination mit System-                                                         zeit nicht lieferbar, NRF-Rezeptur
                                                     der Erhaltungstherapie ebenfalls ge-
               therapie bei therapierefraktären                                                   möglich, NRF 11.83)
                                                     eignet: intermittierende Anwendung
               Plaques                                                                         • Systemische PUVA-Therapie (Fer-
                                                     von Steroiden und Vitamin-D-Ana-
            • besondere Lokalisationen (z.B.                                                      tigarzneimittel in Tablettenform
                                                     loga auch als Lösung (z.B. Ecural®
               Gesicht, Gehörgang, Genitoanal-                                                    derzeit nicht lieferbar).
                                                     Lösung, Calcipotriol Lösung), Kopf-
               region)                                                                         Die PUVA-Bad Fototherapie wird
                                                     hautlotion (z.B. Amciderm® Lotio)
            • besondere Psoriasisformen (z.B.                                                  unter den Bade-Bestrahlungsthera-
                                                     oder Emulsion (z.B. Alfason Crelo®,
               Psoriasis pustulosa palmoplanta-                                                pien und im Vergleich zu trockenen
                                                     Curatoderm® Emulsion).
               ris).                                                                           UVB-Bestrahlungen als effektivstes
            In der Initialphase stellt die fixe      Gesicht und äußerer Gehörgang,            Verfahren angesehen. Nach einem
            Kombination von Calcipotriol 50          intertriginöser Befall                    systematischen Review wird ein mitt-
            mg/g und Betamethason-Diprop-            Initial erfolgt eine kurzzeitige An-      leres PASI-75 Ansprechen von 47%
            rionat 0,5 mg/g (Cal/Bet) bei einer      wendung (1–3 Tage) von Steroi-            erreicht [20]. Dies liegt deutlich unter
            einmal täglichen Anwendung über          den der Klasse II-III, 1x täglich (z.B.   den formulierten Therapiezielen.
            4-8 Wochen den derzeitigen Stan-         Prednicarbat-Creme), bei Bedarf           Nach Auffassung der Autorengruppe
            dard dar. Die Anwendung steht            Wiederholung nach einer Woche,            ist die UV-Therapie der Psoriasis in
Psoriasis aktuell 2019                                                  SEITE   9

den oben genannten Anwendungs-             unverändert wünschenswert, aber           tables Verträglichkeitsprofil und eine
formen allenfalls zur Initialtherapie      nicht verfügbar.                          gute Praktikabilität angestrebt wird.
(maximal 6-8 Wochen) der Plaque-           Dennoch verfolgt auch dieser Be-          Je nach objektiver Krankheits-
Psoriasis geeignet. Ein wesentliches       handlungs-Algorithmus das Ziel,           schwere und Krankheitslast, sowie
Behandlungsziel – die Langzeitkont-        über das individuelle Patientenprofil     individuellem (Vor-) Behandlungs-
rolle der Psoriasis – wird durch ein re-   zunächst den Einsatz der verschie-        status des Patienten stehen Medi-
petetives Verfahren, das erst im Falle     denen Substanzklassen an klini-           kamente mit Firstline- und Se-
von Relapsen zum Einsatz kommt,            schen Gegebenheiten zu orientie-          condline-Label und verschiedene
nicht erreicht.                            ren. Rein ökonomischen Kriterien,         Substanzklassen zur Verfügung.
Eine Langzeitanwendung kommt               wie sie aktuell kostenträgerseitig in
nicht in Frage. Ferner muss die An-        Bezug auf die Biosimilars propagiert      4.1 Konventionelle
wendung vor dem 18. Lebensjahr             werden, ist hinsichtlich einer patien-        Systemtherapeutika
abgelehnt werden. Merkmale be-             tenindividuellen Nutzenperspektive        CSA, ein Immunsuppressivum, ist
stimmter Systemtherapien – wie Ein-        eine Absage zu erteilen.                  für schwerste Formen der Psoriasis
fluss auf Komorbidität, Zulassung für      Grundsätzlich sollte sichergestellt       vulgaris zugelassen, obwohl es auf-
PsA, Zulassung für die Anwendung           werden, dass der Patient kognitiv in      grund seines Nebenwirkungsprofils
im Kindesalter – bestehen nicht. Die       der Lage ist, die Anforderungen der       nicht für eine Dauertherapie geeig-
WHO hat die ultraviolette Strahlung        systemischen Therapie zu verste-          net ist. Eine Zulassung für PsA be-
als vollwertiges Onkogen eingestuft.       hen. Darüber hinaus ist eine gute         steht nicht und eine Wirksamkeit ist
Empfohlene maximale kumulative             interdisziplinäre Zusammenarbeit          auch nicht zu erwarten.
Gesamtdosierungen der UV-Therapie          mit dem Hausarzt und den ver-             CSA kann zur akuten Intervention
müssen eingehalten werden.                 schiedenen internistischen Fach-          bei schweren Schüben, stark ju-
                                           gebieten anzustreben. Die Autoren         ckenden Formen der Psoriasis oder
                                           betonen, dass eine funktionieren-         Mischformen zum atopischen Ek-
4. Systemische Therapie                    de, den Therapiezielen genügende          zem für drei bis sechs Monate in
                                           Systemtherapie nach den verfügba-         einer gewichtsadaptierten Dosie-
Im Bereich der systemischen Thera-         ren Daten kontinuierlich durchgeführt     rung von 3-5 mg/kg/KG empfohlen
pien hat sich das Spektrum moder-          werden soll, da nach Absetzen der         werden. Optional mit 3 mg/kg/KG
ner Psoriasis-Therapeutika in den          Behandlung eine Wiederanwendung           beginnen und bei mangelnder Wirk-
letzten Jahren permanent und wie in        oft nicht mit einem gleich guten An-      samkeit höher dosieren oder mit
keinem anderen dermatologischen            sprechen verbunden und vielfach mit       5 mg/kg/KG beginnen und bei zu-
Indikationsgebiet erweitert. Durch         einem Wiederaufflammen der syste-         friedenstellendem Ansprechen Do-
die mittlerweile obligate Zulassung        mischen Inflammation zu rechnen ist       sis reduzieren. Die Wirkung auf die
neuer – jetzt biologischer – Medi-         [21]. Jüngste Studienergebnisse zur       Haut tritt schnell, bereits nach etwa
kamente mit Firstline-Status, ist die      Substanzklasse der IL23 Antagonis-        vier Wochen, ein. Der Juckreiz geht
bisherige Systematik Firstline/Se-         ten [22,23], die eine längere therapie-   nach wenigen Tagen zurück. Eine
condline in der konkreten Therapie-        freie Remission bei bestimmten Pati-      Kombination mit topischen Präpara-
entscheidung zu hinterfragen.              entenpopulationen vermuten lassen,        ten ist sinnvoll.
Vordringlich erscheint heute eine          müssen zunächst weiter überprüft          Bei der Indikationsstellung sind zahl-
Orientierung im Hinblick auf die pa-       und in Real-Life-Kohorten bestätigt       reiche Kontraindikationen zu be-
tientenindividuellen Faktoren (Pa-         werden.                                   achten. Neben dem hämatologi-
tientenprofil). Dies sind die Krank-       Bei Nicht-Ansprechen der topi-            schen Monitoring sind regelmäßige
heitsschwere (Abb. 2), eine etwaige        schen Therapie sowie ab einer             Blutdruckkontrollen notwendig. Bei
Komorbidität (Tab. 1, Abb. 3), die         mittelschwer/schweren Plaque-             Patienten mit bereits medikamen-
relativen und absoluten Kontraindi­        Psoriasis ist grundsätzlich eine sys-     tös eingestellter arterieller Hyperto-
kationen (Tab. 4-6) und individu-          temische Therapie indiziert und als       nie empfehlen wir die Anwendung
elle patientendefinierte Bedürfnis-        wirtschaftlich anzusehen (zu Kos-         von CSA zu meiden. Unter CSA sind
se (Patient Needs). Dabei gewinnen         ten von System­therapien siehe Tab.       Sonnenbrände durch einen konse-
substanzklassenspezifische Merkma-         5/6). Grundsätzliches Therapieziel ist    quenten UV-Schutz wegen des er-
le und Nutzenprofile immer größere         das bestmögliche Ansprechen in der        höhten Hautkrebsrisikos dringend zu
Bedeutung, die in die Therapieent-         Induktionsphase und eine langfristige     verhindern. Auch eine ausgepräg-
scheidung einfließen müssen. sub-          Krankheitskontrolle sowie die Steige-     te aktinische Vorschädigung der
stanzspezifische Marker, die beim          rung der Lebensqualität (DLQI) in der     Haut oder Spinaliome/Basalzellkar-
Patienten zu bestimmen wären, sind         Erhaltungsphase, wobei ein akzep-         zinome in der Vorgeschichte stellen
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         eine Kontraindikation dar. Wegen des     Tag, entsprechend 6 Tabletten a 120      ve Multifokale Leukenzephalopa-
         zunehmenden Risikos für irreversi-       mg. Fumarate weisen – vornehmlich        thie (PML) berichtet. Fumarate sind
         ble Nebenwirkungen, insbesondere         bei Therapieeinleitung – häufige und     vor allem wertvoll in der Langzeit-
         auf die arterielle Hypertonie, den Li-   bisweilen intolerable Nebenwirkun-       therapie der Psoriasis und können
         pidstoffwechsel, Nephrotoxizität und     gen auf, so dass eine intensive Infor-   sehr patientenindiviuell eingesetzt
         Malignome, empfiehlt die Autoren-        mation und Beratung des Patienten        werden.
         gruppe Therapien über sechs Mona-        vor Therapiebeginn sehr wichtig ist.     DMF hat die Zulassung für den dau-
         te hinaus nur bei sorgfältiger Indika-   Häufigste Nebenwirkungen, die sich       erhaften Einsatz der 30 mg Dosie-
         tionsstellung durchzuführen und auf      im Laufe der Therapie verlieren kön-     rung, was in der Aufdosierungspha-
         maximal 12 Monate zu begrenzen,          nen, sind Flush und gastrointestinale    se ein Vorteil sein kann, siehe oben.
         zumal wirksamere zugelassene Alter-      Nebenwirkungen – vor allem Darm-         Eine Tachyphylaxie bei Therapiepau-
         nativen bestehen [1,4,5,9,24,25].        krämpfe und Diarrhoe. Die Flushs         sen, z.B. in den Sommermonaten,
                                                  können durch die Einnahme von Ace-       wird nicht beobachtet. Der Wirkein-
         Fumarate sind in Deutschland seit        tylsalicylsäure 1x100 mg/tgl., die Di-   tritt erfolgt allerdings langsam, die
         1995 zugelassen für die Psoriasis        arrhoen durch die Einnahme zusam-        Initialphase von 20-24 Wochen bis
         vulgaris; sie sind bei der PsA und       men mit Milchprodukten abgemildert       zur Beurteilung des Therapieerfolgs
         Nagel-Psoriasis wirkungslos und soll-    werden.                                  muss beachtet werden. Zu beachten
         ten bei Vorliegen dieser Komorbidität/   Weiter zu beachten ist vor allem, dass   sind außerdem die Therapiekosten
         Sonderform nicht eingesetzt werden.      das während der gesamten Therapie­       (FSE versus DMF) vor dem Hinter-
         Neben dem Fumarsäureester (FSE)-         dauer mögliche Risiko einer Lympho-      grund des Wirtschaftlichkeitsgebotes
         Gemisch (Fumaderm®) ist seit Ende        penie (
Psoriasis aktuell 2019                                              SEITE   11

die Population B kein Zusatznutzen       der ersten Injektion (zum Ausschluss     – z.B. alle drei Monate – empfohlen.
beschlossen [29].                        einer Myelosuppression) sowie ein        Die Hauptnebenwirkungen sind gast-
                                         Labor-Screening in der Einleitungs-      roenterologischer Natur mit Übelkeit,
Methotrexat (MTX) ist ein Fol­säure­     phase alle sechs Wochen, in der          Diarrhoe und Kopfschmerzen, die
ant­agonist und wirkt immunsup-          Erhaltungsphase alle 12 Wochen           im Laufe der Einnahme nachlassen
pressiv. Es ist zugelassen für Pso-      durchzuführen. Dabei ist auf die         können. Ein Rote-Hand-Brief warnt
riasis und wird präferenziell bei        Erhöhung der Transaminasen zu            vor Depressionen und suizidalen Ge-
gleichzeitigem Vorliegen einer PsA       achten. Eine Erhöhung bis zum            danken.
eingesetzt. Wegen des Vorteils ei-       dreifachen der Norm ist akzeptabel.      Im AMNOG-Verfahren wurde durch
nes schnelleren Wirkungseintritts,                                                den G-BA sowohl in der Indika-
einer höheren Wirkstoffkonzentrati-      Acitretin ist ein Vitamin A Analogon     tion Psoriasis (ZVT-, TNFa- und
on (fehlender first-pass Effekt) und     und wird als Therapieoption bei          IL12/23-Inhibition) als auch für PsA
geringerer gastrointestinaler Ne-        Psoriasis vulgaris nicht mehr emp-       (ZVT-, TNFa-Inhibition) kein Zusatz-
benwirkungen empfehlen die Auto-         fohlen. Für die pustulöse Variante       nutzen beschlossen [34].
ren basierend auf der Studienlage        können Dosierungen von 10-25mg/
und entsprechend der S3-Leitlinie        tgl. gegeben werden. Hauttrocken-        4.3 Biologika
nachdrücklich die subkutane Appli-       heit und Kopfschmerzen zählen zu         Vor der Einleitung einer biologischen
kation ohne Testdosis oder Titrati-      den häufigsten Nebenwirkungen.           Therapie sollte bei allen Patienten ein
on mit 15–25 mg/Woche (17,5 mg                                                    hämatologisches Screening erfolgen.
bei Übergewicht/BMI > 25) [31].          Systemische Kortikosteroide stellen      Ein TB-Screening in Form eines
Die Gabe von 5mg Folsäure 24h            in der hautärztlichen Therapie der       Röntgen-Thorax und eines IGRA ist
nach der MTX Dosis kann die Ver-         Psoriasis keine Option mehr dar          vor Therapieeinleitung unbedingt not-
träglichkeit steigern und zur Pro-       [1,4,5]. Der Grund sind die zu er-       wendig, da es zu einer Reaktivierung
phylaxe eines Folsäuremangels            wartenden systemischen Nebenwir-         – einer latenten TB (LTB) – kommen
eingesetzt werden.                       kungen bei Langzeitgabe und die          kann. Moderne IGRA-Testverfahren
Patienten mit bereits bestehen-          Gefahr eines Rebound-Phänomens           erfordern erfreulicherweise keine In-
der nicht-alkholische (NaSH) oder        nach dem Absetzen/Aus­schleichen.        kubation mehr. Das TB-Risiko ist bei
alkohol-induzierte Steatosis hepa-                                                TNFa Antagonisten am größten und
tis (aSH) sollten nicht auf MTX ein-     4.2 PDE4-Inhibition                      bei IL17 und IL23 deutlich geringer.
gestellt werden, da es durch einen       Apremilast, ein oraler PDE4-Inhibitor,
sogenannten „second hit“ zu einer        ist für die Secondline-Therapie der      TNFa-Inhibition
schweren Leberfunktionsstörung und       mittelschwer/schweren Psoriasis vul-     Die Inhibition von Tumornekrose-
Hepatitis kommen kann [12]. Da die       garis und PsA zugelassen [32, 33].       faktor alpha (TNFa), einem multi-
Diagnose nicht serologisch gestellt      Es erfolgt eine Aufdosierung in 10       funktionalem Entzündungs-Zytokin,
werden kann (nur leichte Transami-       mg-Schritten über 6 Tage, die Gabe       bewirkt u.a. allgemein die Hochre-
nasen und vor allem g-GT Erhöhung),      erfolgt 2x tgl. Apremilast kann als      gulation des Immunsystems, die
sollte bei Verdacht eine vorherige in-   Besonderheit auch bei Patienten mit      Ausschüttung weiterer Zytokine,
ternistische Abklärung erfolgen.         chronischen Infektionserkrankungen       aber auch Apoptose, Zellprolifera-
Auf das teratogene Risiko durch MTX      (z.B. Hepatitis) und Malignomen an-      tion und -differenzierung. Darüber
und die reversible Störung der Sper-     gewendet werden, aufgrund der Da-        hinaus interagiert TNFa bedeutsam
matogenese ist bei nicht abgeschlos-     tenlage zudem bei starker Nagel- und     beim Fettstoffwechsel, bei Koagu-
sener Familienplanung entsprechend       Kopfhautbeteiligung. Es zeigt eine       lation, Insulinresistenz und endothe-
den Angaben in der Fachinformation       juckreizstillende Wirkung und auch       lialen Funktionen. Bei Patienten mit
hinzuweisen. In Phasen der Famili-       bei Therapieunterbrechungen keine        anamnestischen Hinweisen oder be-
enplanung empfiehlt die Autoren-         Tachyphylaxie [9].                       stehenden neuro-immunologischen
gruppe, auf die Gabe von MTX zu          Insgesamt ist von einer vergleichba-     Erkrankungen, sowie Herzinsuffizi-
verzichten. Häufige Nebenwirkun-         ren Wirkung wie bei Fumaraten und        enz (NYHA III/IV), sowie hohen ANA-
gen sind Übelkeit und Inappetenz;        MTX und von einer geringeren Wirk-       Titern im Screening sind TNFa-Ant-
hier kann ein Versuch einer symp-        samkeit als bei Biologika auszuge-       agonisten generell kontraindiziert [1].
tomatischen medikamentösen (z.B.         hen (Tab. 5). Die Initialphase bis zur   Patienten unter der Behandlung mit
Antiemetika, Dosisreduktion) oder        Wirksamkeitsbeurteilung beträgt 20-      TNFa-Antagonisten sind generell für
supportiv-alimentären Therapie mit       24 Wochen. Ein Labor-Monitoring ist      schwere Infektionen empfänglicher.
Koffein erfolgen [30]. Die Autoren-      laut Fachinformation nicht notwen-       Bei Abweichung von der Standard-
gruppe empfiehlt ein Diff-BB nach        dig, wird aber von der Autorengruppe     dosierung ist das Wirtschaftlichkeits-
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         Abb. 5: Behandlungspfad

                                          Plaque Psoriasis

             ABFT     ambulante Balneofototherapie		      ADA       Adalimumab
             CEP      Certolizumab-pegol			               IL12/23   Interleukin 12/23 Antikörper
             IL17     Interleukin 17/R- Antikörper		      IL23      Interleukin 23 Antikörper
             Konv-T   Konventionelle Systemtherapie		     PDE4      Phosphodiesterase 4 Inhibitor
             TNFa     Tumornekrosefaktor-a Antikörper
Psoriasis aktuell 2019                                                                         SEITE   13

 Tab. 4: Substanzklasse                      MTX        FSE     APR         CyA    TNFa           IL17       IL12/23      IL23          Chronisch entzündliche
                                                                                                                                        Darmerkrankungen,
 Chron. entzündl. Darmerkrankungen            0          0          +        0          ++         -           ++           0           kardiovaskuläres Risiko,
                                                                                                                                        PsA, Depression, Tumor:
 Infektrisiko                                 0          0          +        -           -         -*          +            +           - negative Daten,
                                                                                                                                           nicht empfohlen

                                                                                                                                                                               Einzelnachweise dazu im Literaturverzeichnis (Kapitel 9) und in den Fachinformationen der genannten Präparate.
 Organinsuffizienz Herz-, Leber-, Niere       -          0       -**         -          -          +           +            +           0 keine Daten
                                                                                                                                        + positive Studien
 Psoriasis-Arthritis                         ++          -       ++          0          ++       ++***         ++          +***
                                                                                                                                        ++ zugelassen
 Nephro-/Lebertoxizität                       -          -          +        -          +          +           +            +
                                                                                                                                        Infektionsrisiko,
 Senkung kardio-vaskuläres Risiko             +          0          0        0          +          +           0            0           Nephro-/Lebertoxizität:
                                                                                                                                        - erhöht, sollte
 Depression                                   0          0          -        0          0         -****        0            0              monitoriert werden
                                                                                                                                        0 keine Daten
 Tumorerkrankungen                            +          0          +        -          -          0           0            0
                                                                                                                                        + keine Signale in Studien
* nur Candidasignal ** siehe Fachinformation *** siehe Tab. 6 **** nur Brodalumab, siehe Tab. 6

 Tab. 5 Nicht-Biologika            MTX                        Fumaderm®                       Skilarence®                Apremilast               Ciclosporin A

 PASI 75: 12-16 Wochen            25-50%                        30-50%                          30-45%                    29-33%                    50-70%

 PASI 75: 40-52 Wochen             45%                              50%                            ?                      46-51%                        ?

 Dosierung                       15-25 mg                     120-720 mg                      120-720 mg                 2x30mg/Tag               3-5 mg/kg KG
                                 max. 30mg                     individuell                     individuell

 Applikationsfrequenz         1x Woche s.c.                   täglich oral                    täglich oral               täglich oral              täglich oral
                                oder oral

 Laborkontrollen              Alle 4 Wochen                  Alle 4 Wochen                   Alle 3 Monate                      -                 Alle 4 Wochen

 Nebenwirkungen                Leber, Niere,              Gastrointestinal,               Gastrointestinal,          Gastrointestinal           Leber, Niere,
                                 Blutbild               Flush, Lymphopenie              Flush, Lymphopenie                                   Gingivahyperplasie

 Psoriasis-Arthritis                 +                                  0                          0                            +                       0

 Kinderwunsch/Stillzeit              -                                  0                          0                            0                       +

 Depression/Suizidalität             0                                  0                          0                            -                       0

 Preis erstes Quartal       232€ s.c., 30€ oral                     706€                         605€                      3640€                      867€

 Preis Folgequartale        232€ s.c., 30€ oral                     842€                         716€                      3500€                      867€
* Preise bei mittlerer Therapiedosis: Fumarsäureprodukte 360mg, MTX 15mg, CyA 300mg
- negative Daten, nicht empfohlen 0 keine Daten + positive Daten/zugelassen

 Tab. 6 Biologika           GUS      RIS          TIL         BRO                 IXE               SEC            UST       ADA           CEP        ETA     IFX

 PASI 90 16 Wochen          +++      +++           +           +++                +++                  ++           +             +          +         0          +

 PASI 90 52 Wochen          +++      +++          ++           +++                +++                  ++           ++            +          +         0          +

 Einleitungsintervall       W0,      W0,          W0,         W0,            2xW0, W2,             W0,             W0,      2xW0,         2xW0,      1xW      W0,
                            W4       W4           W4         W1, W2         W4, W6, W8,           W1, W2,          W4        W1,          2xW2,               W2,
                                                                             W10, W12             W3, W4                     W2           2xW4                W6

 Applikationsfrequenz       8W       12 W         12 W         2W                 4W                4W          12 W            2W          2W        1W      8W

 Praxisbesonderh. §35a       ++          ?         ?            +                 ++                   ++           0               0        0         0          0

 Psoriasis-Arthritis         +           +         0            0                 ++                   ++           ++          ++          ++        ++          ++

 Kinderzulassung             0           0         0            0                  0                    0          12J          4J           0         6J         0

 Kinderwunsch, Stillzeit     +           +         +            +                  +                    +           +           ++          +++        0          0

 Depression, Suizidalität    0           0         0            -                  0                    0           0               0        0         0          0

 Preis erstes Quartal        0           0         0            +                  0                    0           0       + /++*           0       +/++*        0

 Preis Folgequartale         +           +        +++          ++                 ++                    +           +       +/+++*          ++       +/++*        +
* Preis Original/Biosimilar
Pasi 90:               -                     0 < 30%                                        + 30-50%                 ++   > 50-70%         +++ > 70%
Praxisbesonderh.: ? Verfahren offen          0 nicht verfügbar                              + eingeschränkt          ++   uneingeschränkt
PsA-Zulassung:         -                     0 keine Zulassung                              + positive Studien       ++   Zulassung
Kinderwunsch:          -                     0 negative Daten                               + keine Daten            ++   positive Studien +++ Zulassung
Depression:            - negative Daten      0 keine Daten
Preis/Quartal:         -                     		                                             + 4.500-5.500 €          ++ 3.500-4.499 €             +++ < 3.500 €
SEITE   14                                                     Psoriasis aktuell 2019

         gebot zu beachten. Die Indikation für      an Polyethylenglycol konjugiert wur-     als beim Originator bei gleichem
         einen TNFa-Antagonisten wird aus           de. Seit Jahren ist der Wirkstoff in     Wirk- und Sicherheitsprofil.
         rein medizinischer und nicht ökono-        den Indikationen Rheumatoide Ar-
         mischer Sicht (z.B. Biosimilar-Quo-        thritis (RA), Axiale Spondyloarthri-     Infliximab ist ein chimärer (human-
         ten) und unter Berücksichtigung der        tis und PsA in Kombination und/oder      muriner) Antikörper. Es ist als Se-
         Komorbidität zu stellen sein.              nach Versagen von MTX zugelassen,        condline-Therapie beim Erwachse-
         Substanzen dieser Wirkstoff-Klasse         außerdem außerhalb Europa´s auch         nen zugelassen bei Psoriasis vulgaris
         haben historisch bedingt kein AM-          zur Behandlung des Morbus Crohn          und PsA, sowie bei weiteren mus-
         NOG-Verfahren durchlaufen [53].            (MC). Seit Juni 2018 besteht eine        kulo-skelettalen Erkrankungen und
                                                    Firstline-Indikation für die Plaque-     CED. Hier besteht eine Zulassung
         Adalimumab ist zur Firstline-Thera-        Psoriasis des Erwachsenen. Bei den       ab dem 6. Lebensjahr. Es kann bei
         pie der Psoriasis vulgaris beim Er-        rheumatologischen Indikationen sind      akuten und sehr schweren Verläu-
         wachsenen und zur Secondline-The-          die Dosierempfehlungen zu beach-         fen aufgrund des schnellen Wirkein-
         rapie (unzureichendes Ansprechen           ten, ansonsten siehe Tab. 6 [37,38].     tritts durch die intravenöse Applika-
         auf topische und Foto-Therapie) bei        Die Besonderheit dieser Substanz         tion vorteilhaft sein, ist jedoch mit
         Kindern ab dem 4. Lebensjahr zuge-         ist, dass „bei klinischer Notwendig-     mehr Nebenwirkungen (insbesonde-
         lassen (siehe Kap. 5, Tab. 9).             keit“ die Anwendung in der Schwan-       re mit anaphylaktoiden Reaktionen
         Bei PsA sowie weiteren muskulo-            gerschaft durch die Fachinformation      und schwer verlaufenden Infektionen)
         skelettalen Erkrankungen, bei CED,         ausdrücklich ermöglicht wird. Auch       verbunden. Ein weiterer Vorteil der
         bei nichtinfektiöser Uveitis, sowie        die Anwendung in der Stillzeit ist un-   Substanz liegt in der Körpergewicht-
         bei Hidradenitis suppurativa („Akne        problematisch. Bei Patienten mit un-     adaptierten Dosierung vor allem bei
         inversa“) besteht eine Secondline-         zureichendem Ansprechen (auch in         schweren Patienten. Der Aufwand für
         Zulassung nach oder in Kombination         der Induktionsphase) kann die Dosis      den Arzt ist durch das Infusionsma-
         mit krankheitsspezifischen (Basis-)        auf 400 mg alle zwei Wochen ge-          nagement erhöht [44].
         Systemtherapien. Für Uveitis und ju-       steigert werden, hierbei ist das Wirt-   Biosimilars sind seit 2013 verfügbar
         venile ideopathische Arthritis (JIA)       schaftlichkeitsgebot zu beachten.        (siehe Kap. 4.4). Die Kosten einer In-
         besteht die Zulassung bereits für                                                   fliximab-Therapie sind aktuell durch
         Kinder ab dem Alter von zwei Jah-          Etanercept ist als rekombinantes         flächendeckende Rabatt- und Open-
         ren. Es sind die z.T. unterschiedlichen    humanes Fusionsprotein und zuge-         House-Verträge nach § 130a Abs. 8
         Dosierungen und Injektionsintervalle       lassen als Secondline-Therapie für       SGB V zwischen Biosimilar und Ori-
         gemäß Fachinformation zu beach-            die Behandlung der Psoriasis vul-        ginator meistens gleich.
         ten [35,36]. Es ist eine gute Sicherheit   garis – bei Kindern bereits ab dem
         für die Anwendung von Adalimumab           6. Lebensjahr (siehe Kap. 5) – und       IL17-Inhibitoren
         in Schwangerschaft und Stillzeit do-       PsA beim Erwachsenen sowie wei-          IL17 ist eine Zytokin-Familie aus
         kumentiert. Als Besonderheit hat           teren muskulo-skelettalen Erkran-        mehreren homo- und heterodimären
         Adalimumab zudem die Option einer          kungen – JIA ab dem 2. Lebens-           Zytokinen. IL17 induziert eine ent-
         individuellen Dosissteigerung durch        jahr, Enthesitis-assoziierte Arthrits    zündliche Reaktion durch Rekrutie-
         wöchentliche Applikation bei unzu-         ab 12 Jahren, RA und Axiale Spon-        rung von Monozyten und neutrophile
         reichender oder nachlassender Wir-         dyloarthritis für Erwachsene. Es         Granulozyten und agiert dabei in
         kung ab Woche 16; auf Grund der            wirkt im Vergleich zu den anderen        gleicher Weise wie TNFa und IL1.
         Wirtschaftlichkeit ist dies aber nur als   Biologika bei Psoriasis vulgaris kli-    Weitere inflammatorische Effekte
         eine kurzfristige Option (z.B. Schub-      nisch signifikant schwächer.             sind die Induktion von ICAM1 in
         Intervention) anzusehen und seitens        Die maximale Wirksamkeit wird erst       Fibroblasten, sowie u.a. die Freiset-
         der Autorengruppe empfohlen.               nach bis zu 24 Wochen erreicht.          zung von IL6, IL8 und Prostaglandin
         Seit 2018 stehen verschiedene Bio­         Bis zu Woche 12 ist eine Dosis           E2 (PGE2).
         similiars dieser Substanz zur Ver-         mit 2 x 50mg/Woche möglich, die          Secukinumab und Ixekizumab blok-
         fügung. Bei Einstellung mit einem          dadurch erreichbare verbesserte          kieren als monoklonale Antikörper
         Biosimilar (siehe Kap. 4.4) sind die       Wirksamkeit ist aber vor dem Wirt-       IL17A und A/F, Brodalumab ist ein
         Kosten zumeist deutlich niedriger als      schaftlichkeitsgebot kritisch zu se-     Rezeptorantikörper (IL17RA), der
         beim Originator bei gleichem Wirk-         hen [39-43].                             darüber hinaus auch noch die Wir-
         und Sicherheitsprofil.                     Es ist seit 2016 als Biosimilar ver-     kung von IL17C und IL17E inhibiert.
                                                    fügbar. Bei Einstellung mit einem        IL17 ist als pro-inflammatorischer
         Certolizumab-pegol ist ein nicht pla-      Biosimilar (siehe Kap. 4.4) sind die     Botenstoff das Signal-Zytokin des
         zentagängiges Fab-Fragment, das            Kosten zumeist deutlich niedriger        TH17-Zelltyps. Generell weist die
Psoriasis aktuell 2019                                              SEITE   15

IL17 Inhibition ein rasches Anspre-      Brodalumab ist im Rahmen des             sen. Langzeitdaten zeigen ein gutes
chen bereits nach wenigen Wochen         §130b Abs. 1, SGB V bundesweit als       Ansprechen bis zu fünf Jahren [68],
auf. Schwere Infektionen werden          Praxisbesonderheit beim Secondline-      kritisch ist dabei aber die statitische
nicht beobachtet, allein auf Candida-    Einsatz anerkannt.                       Auswertungsmethode „as observed“
Infektionen ist zu achten. Bei Pati-                                              zu bewerten; in der täglichen Anwen-
enten mit MC ist eine IL17 Inhibition    Ixekizumab ist ein Antikörper gegen      dung trifft dies nur für eine Teilpopu-
ungeeignet und bei Patienten, welche     IL17A mit Firstline Zulassung zur Be-    lation zu, was sich durch Wirkverlust
Symptome einer CED entwickeln,           handlung der mittelschwer/schweren       und geringere Drugsurvival erklä-
sollte die Behandlung abgebrochen        Plaque-Psoriasis ab dem 18. Lebens-      ren lässt. Ferner zeigt Secukinumab
werden. Mehrere Studien konnten          jahr. Zudem ist Ixekizumab seit 2018     eine in klinischen Studien erwiesene
zeigen, dass ein Verbleiben in der       zur Behandlung der PsA zugelas-          Wirksamkeit auch bei Sonderformen
Therapieklasse bei sekundärem Wirk-      sen [55,56]. Als Besonderheit weist      und -lokalisationen [69], wie Kopfhaut
verlust eines Präparates durchaus        der Wirkstoff in der IL17-Inhibition     [70], palmoplantar [71] und bei Nagel-
möglich ist.                             das höchste Drugsurvival bei anhal-      beteiligung [72] und ein gleich gutes
                                         tender Wirksamkeit im Langzeitver-       Ansprechen bei Patienten >65 Jah-
Brodalumab hat eine Firstline-Zu-        lauf auf [57]. Ferner zeigt Ixekizumab   ren [73] sowie in der klinischen Pra-
lassung zur Behandlung der mittel-       eine in klinischen Studien erwiesene     xis [74]. Unter Therapie besteht kei-
schwer/schweren Plaque-Psoriasis         Wirksamkeit auch bei Sonderformen        ne Interferenz mit Impfungen gegen
ab dem 18. Lebensjahr. Die Substanz      und -lokalisationen, wie Genitalregion   Influenza oder Meningokokken [75].
liegt als 210 mg Fertigspritze vor. Im   [58,59], Kopfhaut [60], palmoplantar     Secukinumab scheint einen positiven
direkten Vergleich war Brodalumab        [61] und bei Nagelbeteiligung [62-64].   Effekt auf die Endothelfunktion und
Ustekinumab deutlich überlegen [45-      Ixekizumab ist im Vergleich zu Eta-      weitere kardiovaskuläre Parameter zu
47]. Brodalumab zeigt das derzeit        nercept deutlich kostengünstiger um      haben [76].
schnellste Ansprechen aller Biologi-     ein klinisch äquivalentes Ansprechen     Im AMNOG-Verfahren wurde durch
ka [48]. Ein schnelles Wiederauftre-     zu erzielen [65]                         den G-BA für die Indikation Psori-
ten der Er­krankung (Relapse) wird       Im AMNOG-Verfahren wurde durch           asis bei therapienaiven Patienten
bemerkt, wenn Brodalumab plötzlich       den G-BA für die Indikation Psori-       (Population A) gegenüber FSE und
abgesetzt wird [49].                     asis bei therapienaiven Patienten        bei Secondline-Patienten gegen-
Da in den Zulassungsstudien suizida-     (Population A) gegenüber FSE ein         über Ustekinumab (Population B1 –
les Verhalten – einschließlich vollen-   Hinweis auf einen beträchtlichen         Biologika-vorbehandelte Patienten)
deten Suizids – bei mit Brodalumab       Zusatznutzen und bei Secondline-         ein Hinweis auf einen beträchtlichen
behandelten Patienten vorkam, ist        Patienten (Population B) gegenüber       Zusatznutzen, sowie bei Biologika-
bei suizidalem Verhalten, Depressio-     Ustekinumab ein Hinweis auf gerin-       naiven Patienten (Population B2) ein
nen und/oder Suizidgedanken oder         gen Zusatznutzen beschlossen [66].       Hinweis auf geringen Zusatznutzen
suizidalem Verhalten in der Anamne-      Für die Indikation PsA wurde für Pa-     beschlossen [78,79].
se Vorsicht geboten und eine sorg-       tienten, die für eine andere klassi-     Für die Indikation PsA wurde gegen-
fältige Nutzen-Risiko Abwägung           sche DMARD-Therapie außer MTX            über der ZVT (TNFa-Inhibition) kein
vorzunehmen, obwohl ein Kausalzu-        in Betracht kommen, gegenüber der        Zusatznutzen beschlossen [80].
sammenhang zwischen Brodalumab           ZVT (Leflunomid) kein Zusatznutzen       Secukinumab ist im Rahmen des
oder der Blockade von IL17A-F Re-        belegt, bei Patienten, die DMARD-        §130 Abs. 1, SGB V bundesweit als
zeptoren und erhöhten Ri­siko für De-    naiv sind, gegenüber der ZVT (Ada-       Praxisbesonderheit anerkannt.
pression, Suizidgedanken und suizi-      limumab) ein Anhaltspunkt für einen
dales Verhalten in weiteren klinischen   geringen Zusatznutzen beschlos-          IL12/23 (p40)- und
Untersuchungen nicht nachgewiesen        sen [67].                                IL23 (p19)-Inhibition
werden konnte [50,51].                   Ixekizumab ist im Rahmen des             Die Interleukine 12 und 23 sind Hete-
Im AMNOG-Verfahren wurde durch           §130b Abs. 1, SGB V bundesweit           rodimere, die aus verschiedenen Un-
den G-BA für die Indikation Pso-         als Praxisbesonderheit anerkannt.        tereinheiten aufgebaut sind. Die p40
riasis gegenüber therapienaiven                                                   Untereinheit kommt in IL12 und IL23
Patienten (Population A) kein Zu-        Secukinumab hat eine Firstline Zu-       vor, weshalb ein p40 Antikörper wie
satznutzen belegt. Bei Secondline-       lassung zur Behandlung der mittel-       Ustekinumab beide Interleukine bin-
Patienten (Population B) wurde ge-       schwer/schweren Plaque-Psoria-           det. Die p19 Untereinheit ist dagegen
genüber Ustekinumab ein Hinweis          sis ab dem 18. Lebensjahr und ist        spezifisch für IL23, wodurch sich die
auf einen nicht quantifizierbaren        seit 2015 auch zur Behandlung der        Selektivität der p19 Antikörper erklärt.
Zusatznutzen beschlossen [54].           PsA als Secondline-Option zugelas-       Guselkumab ist ein rein humaner mo-
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         noklonaler Antikörper, während Tild-     genüber FSE ein Hinweis für einen       sich deutlich. Durch die Verfügbar-
         rakizumab und Risankizumab rekom-        beträchtlichen Zusatznutzen, bei        keit von zwei Dosierungen (45 und 90
         binante humanisierte monoklonale         Secondline-Patienten (Population        mg) – zum gleichen Preis – ergeben
         Antikörper gegen die p19 Unterein-       B) gegenüber Adalimumab ein Be-         sich Vorteile beim stark übergewichti-
         heit von IL23 sind. IL23 beeinflusst     leg für einen beträchtlichen Zusatz-    gen Patienten [1,95,96]. Ustekinumab
         die Psoriasis durch Regulation von       nutzen beschlossen [90].                weist sehr gute Langzeit-Wirksam-
         Th17 Zellen und Zellen des ange-         Guselkumab ist im Rahmen des            keits- und Sicherheitsdaten (keine
         borenen Immunsystems, die als            §130 Abs. 1 SGB V bundesweit als        erhöhten Malignitäts- oder Morta-
         Hauptquellen proinflammatorischer        Praxisbesonderheit anerkannt.           litätsraten nach fünf Jahren), auch
         Zytokine, u.a. auch von IL17, gelten                                             im Hinblick auf die Therapieverweil-
         [81,82].                                 Risankizumab ist zugelassen zur         dauer (87% nach fünf Jahren) auf
         Ustekinumab wurde 2009 zugelas-          Behandlung der Psoriasis vulgaris       [97,98]. Es ist in der Wirksamkeit der
         sen, Guselkumab als First-in-class       beim Erwachsenen. Die Gabe er-          IL17-Inhibition und den IL23 Antikör-
         (p19) 2017, gefolgt von Tildraki-        folgt im 12. Wochen-Intervall. In den   pern (außer Tildrakizumab) unterle-
         zumab 2018 und Risankizumab              Zulassungsstudien wurden Pati-          gen [99-101].
         2019.                                    enten mit positivem Quantiferon®-       Ein eigenes AMNOG-Verfahren wur-
                                                  Test nicht ausgeschlossen oder          de historisch bedingt nicht durch-
         p19                                      behandelt. Unter Therapie kam es        laufen.
         Alle drei p19-Medikamente zeichnen       zu keinem einzigen Fall von Tuber-
         sich durch ausgezeichnete Sicher-        kulose. [91].                           4.4 Biosimilars – ähnlich, aber
         heit und Verträglichkeit, anwender-      Der Wirkstoff befindet sich derzeit         nicht gleich
         freundliche Dosierin­tervalle und eine   im AMNOG-Verfahren                      Als Biosimilar bezeichnet man ein
         gute bis sehr gute Wirksamkeit aus                                               Nachahmerprodukt eines patent-
         (siehe Tab. 6). Eine Wirksamkeit der     Tildrakizumab ist zugelassen für        freien Biopharmazeutikums. Die
         IL23 Klasse bei Psoriasis Arthritis      Psoriasis vulgaris beim Erwachse-       Aminosäuresequenz von Biosimi-
         und bei CED deutet sich in ersten        nen. Es wird in der Langzeitgabe        lars ist zwar identisch zum Original,
         Studien an. Eine Zulassung liegt je-     alle 12 Wochen appliziert. Es ist das   abhängig vom Herstellungspro-
         doch derzeit noch nicht vor [83,84].     langsamste und schwächste der           zess (exprimierende Organismen,
         Selbst wenn in den Fachinforma-          drei IL23 Antikörper-Präparate. Wie     Abtrennungs- und Reinigungsver-
         tionen das TB-Screening vorge­           bei den anderen beiden IL23 Anti-       fahren) kann es jedoch Unterschie-
         schrieben wird, kann das LTB-Reak-       körpern, war die Nebenwirkungs-         de z.B. im Glykosylierungsmus-
         tivierungsrisiko als vernachlässigbar    rate ebenfalls auf Placeboniveau        ter geben, die sich auf Tertiär- und
         eingestuft werden. Es gibt keine         [92,93].                                Quartärstruktur auswirken und Un-
         Hinweise auf eine höhere Rate von        Im AMNOG-Verfahren wurde durch          terschiede in der Pharmakokinetik
         Candida-Infektionen [85].                den G-BA für die Indikation Psoriasis   bedingen können. Wenn das Origi-
                                                  gegenüber therapienaiven Patienten      nal- oder Referenzprodukt in meh-
         Guselkumab ist zugelassen für Pso-       (Population A, ZVT Adalimumab, Se-      reren Indikationen zugelassen ist,
         riasis vulgaris beim Erwachsenen         cukinumab, Ixekizumab und Gusel-        erfolgt die Zulassung des Biosimi-
         und wird in der Erhaltungsdosis alle     kumab!) und Secondline-Patienten        lars mit der so genannten Indika-
         acht Wochen appliziert. Die Sub-         (Population B, ZVT wie Population       tionsextrapolation: nach Äquiva-
         stanz zeigt in den 3-Jahresdaten         A plus Infliximab und Ustekinumab)      lenz- und Vergleichsstudien in der
         eine ausgezeichnete Langzeitwirk-        kein Zusatznutzen beschlossen [94].     Indikation A und einer Patienten-
         samkeit [86,87]. Studiendaten bele-      Die Verhandlungen zwischen dem          population, in der am wahrschein-
         gen über die Zulassung hinaus eine       pharmazeutischen Unternehmen            lichsten klinische Unterschiede
         ausgezeichnete Wirksamkeit bei           und GKV-Spitzenverband sind noch        zwischen Referenzprodukt und Bi-
         generalisierter pustulöser Psoriasis     nicht abgeschlossen. Die Frist endet    osimilar nachweisbar sind, erfolgt
         und erythrodermatischer Psoriasis        am 15. November 2019.                   die Zulassung in dieser Indikation/
         [88,89] mit sehr hohen Ansprechra-                                               Population. Danach darf die Zulas-
         ten nach 16 Wochen.                      p40                                     sung auf die anderen Indikationen/
         Im AMNOG-Verfahren wurde durch           Ustekinumab ist für Psoriasis vul-      Populationen des Originators extra-
         den G-BA für die Indikation Psori-       garis ab dem 12. Lebensjahr (siehe      poliert werden.
         asis bei therapienaiven Patienten        Kap. 5, Tab. 9) und PsA, sowie MC       Für die Indikation Psoriasis sind
         (Population A, ZVT konv. System-         als Secondline-Option zugelassen.       seit 2013 Biosimilars von Infliximab
         therapien und Secukinumab) ge-           Die Dosierung für MC unterscheidet      verfügbar, das erste Biosimilar von
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