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Allgemeine
Anrechnungsempfehlung
– Anrechnungspotenzialanalyse

            Weiterbildung „Notfallpflege“
Allgemeine Anrechnungsempfehlung-Anrechnungspotenzialanalyse - Allgemeine ...
Allgemeine Anrechnungsempfehlung

Diese Allgemeine Anrechnungsempfehlung wird vom Kompetenzbereich Anrechnung der Carl von Ossietzky Universität
Oldenburg im Rahmen des Verbundprojektes „Aufbau berufsbegleitender Studienangebote in den Pflege- und Gesund-
heitswissenschaften“ (PuG) herausgegeben.

Aufbau berufsbegleitender Studienangebote in den                                        Querschnittsbereich
Pflege- und Gesundheitswissenschaften (PuG)                                             Kompetenzanrechnung und
                                                                                        Durchlässigkeit

Das Verbundprojekt „Aufbau berufs-         Diese sollen an der Schnittstelle von Uni-   Als Querschnittsbereich „Kompetenzan-
begleitender Studienangebote in den        versitäten und Fachhochschulen einen         rechnung und Durchlässigkeit“ nimmt
Pflege- und Gesundheitswissenschaf-        direkten Wissenschaftstransfer ermög-        der Kompetenzbereich Anrechnung am
ten“ (PuG) ist ein innerhalb des vom       lichen und dazu beitragen, den wach-         Verbundprojekt „Aufbau berufsbeglei-
Bundesministerium für Bildung und          senden Bedarf akademisch gebildeter          tender Studienangebote in den Pflege-
Forschung (BMBF) initiierten Wettbe-       Fachkräfte in den Pflege- und Gesund-        und Gesundheitswissenschaften“ (PuG)
werbs „Aufstieg durch Bildung: offene      heitsberufen zu decken.                      teil und unterstützt die Teilprojekte u.a. in
Hochschulen“ gefördertes Vorhaben.                                                      folgenden Arbeitsfeldern:
Das übergeordnete Ziel des Verbundpro-                                                  ƒ Entwicklung individueller und pau-
jektes besteht insbesondere darin, dem                                                    schaler Anrechnungsverfahren zur Do-
Fachkräftemangel im Pflege- und Ge-                                                       kumentation und Anrechnung beruf-
sundheitsbereich entgegenzuwirken so-                                                     lich erworbener Kompetenzen,
wie die Versorgungsqualität der Patient/
                                                                                        ƒ Erstellung Allgemeiner Anrechnungs-
inn/en und Klient/inn/en zu erhöhen.
                                                                                          empfehlungen zur Verbesserung der
Zu diesem Zwecke sollen im Projekt-                                                       Anrechenbarkeit von Weiterbildungen,
verbund der Carl von Ossietzky Univer-
                                                                                        ƒ Beratung und Begleitung des gesam-
sität Oldenburg, der Jade Hochschule
                                                                                          ten Projekts durch gezielte Anrech-
Wilhelmshaven/Oldenburg/Elsfleth, der
                                                                                          nungsworkshops und Unterstützungs-
Ostfalia Hochschule für angewandte
                                                                                          angebote.
Wissenschaften und der Hochschule für
Gesundheit in Bochum qualitativ hoch-
wertige berufsbegleitende, wettbewerbs-
fähige, wissenschafts- und forschungsna-
he Studienangebote entwickelt werden.

Förderhinweis: Das diesem Bericht zugrundeliegende Vorhaben wurde mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und
Forschung unter dem Förderkennzeichen [FK: 16OH22033] gefördert. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung
liegt bei den Mitarbeiter/inne/n des Kompetenzbereich Anrechnung.

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Allgemeine Anrechnungsempfehlung-Anrechnungspotenzialanalyse - Allgemeine ...
Weiterbildung „Notfallpflege“

Inhalt
Die Weiterbildung „Notfallpflege“  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 4
Darstellung der Weiterbildung durch den Bildungsanbieter  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .                                                       6
Anrechnungsempfehlung  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 8
Basismodul 1: Berufliche Grundlagen anwenden .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .10
Basismodul 2: Entwicklungen initiieren und gestalten .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 11
Fachmodul 1: Patienten in der Notaufnahme ersteinschätzen, aufnehmen und begleiten .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .12
Fachmodul 2: Patienten in speziellen Pflegesituationen begleiten .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .13
Fachmodul 3: Patienten mit akuten Diagnosen überwachen und versorgen .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 14
Fachmodul 4: Patienten mit akuten traumatologischen Ereignissen versorgen und überwachen  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .15
Fachmodul 5: Abläufe in Notaufnahmen strukturieren und organisieren .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .16
Hinweise für Weiterbildungsanbieter und -absolvent / inn /en .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .18
Hinweise für Hochschulen und Studiengangsverantwortliche  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 18
Kompetenzanrechnung nach dem Oldenburger Modell  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .19
Allgemeine Anrechnungsempfehlung .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 21
Grundlage für die Begutachtung der Weiterbildung „Notfallpflege“ .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 21
Hinweise zur Bestimmung des Workloads .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 22
Niveaubestimmung – Module Level Indicator ( M L I ) .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .23
Die Ergebnisskalen des MLI .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .24
Die Niveaus .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .26
Wann sollten Lerneinheiten aus außerhochschulischer Bildung auf Hochschulstudiengänge
angerechnet werden?  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 31

Anhang
Gesamteinschätzung der Gutachterin .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .32
Zeugnis der Weiterbildung „Notfallpflege“ .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .34
Erlaubnis zum Führen der Weiterbildungsbezeichnung „Notfallpflege“  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 35
Literatur .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  37

                                                                                                                                                                                                                        3
Allgemeine Anrechnungsempfehlung-Anrechnungspotenzialanalyse - Allgemeine ...
Allgemeine Anrechnungsempfehlung

Die Weiterbildung „Notfallpflege“

Schwerpunkt                                Zielgruppe                                   Dauer
Bei der Weiterbildung „Notfallpflege“      Die Weiterbildung „Notfallpflege“ rich-      Die Weiterbildung erstreckt sich über ei-
(WB NFP) handelt es sich um eine beruf-    tet sich an dreijährig ausgebildete Pfle-    nen Zeitraum von zwei Jahren und wird
liche Weiterbildung für Pflegefachkräfte   gefachkräfte, die in Notaufnahmen oder       berufsbegleitend durchgeführt.
in der klinischen Notfallversorgung. Die   Notfallzentren der Krankenhäuser tätig
Weiterbildung wird gemäß Empfehlung        sind.
der Deutschen Krankenhaus Gesellschaft
                                                                                        Theoretische und praktische
(DKG) vom 18.06.2019 durchgeführt.                                                      Weiterbildung
                                           Voraussetzung
Ziel der Weiterbildung ist, die Teilneh-                                                Die Weiterbildung „Notfallpflege“ um-
                                           Die Teilnahme an der Weiterbildung „Not-
menden zur Pflege von Patientinnen                                                      fasst mindestens 720 Stunden theoreti-
                                           fallpflege“ ist unter folgenden Vorausset-
und Patienten entsprechend dem allge-                                                   schen und praktischen Unterricht. Zudem
                                           zungen möglich:
mein anerkannten Stand pflegewissen-                                                    ist die Weiterbildung modular aufgebaut
schaftlicher, medizinischer und weiterer   ƒ Abgeschlossene Ausbildung in der           und besteht aus zwei Basismodulen im
bezugswissenschaftlicher Erkenntnisse        Kranken- oder Kinderkrankenpflege          Umfang von insgesamt 200 Stunden so-
zu befähigen. Dabei begegnen die Teil-       bzw. Gesundheits- und Krankenpfle-         wie fünf Fachmodulen im Umfang von
nehmenden komplexen beruflichen              ge oder Gesundheits- und Kinder-           insgesamt 520 Stunden. (Eine Übersicht
Situationen mit individuellem Handeln.       krankenpflege                              über die Module der Weiterbildung ist
Sie fördern die Selbstständigkeit und        und                                        auf Seite 8 abgebildet.) Der Unterricht
Selbstbestimmung der Patientinnen und      ƒ Erlaubnis zum Führen der Berufs-           findet i.d.R. einmal monatlich in fünftä-
Patienten sowie deren Sicherheit und         bezeichnung in der Kranken- oder           gigen Blöcken von montags bis freitags
beziehen familiäre, soziale, spirituelle     Kinderkrankenpflege bzw. der Gesund-       statt. Bis zu 25 Prozent des theoretischen
und kulturelle Aspekte in die Pflege mit     heits- und Krankenpflege oder Gesund-      Unterrichts können in Form von selbstge-
ein. Die Weiterbildung ermöglicht den        heits- und Kinderkrankenpflege1            steuertem Lernen durchgeführt werden.
Erwerb einer umfassenden beruflichen         und                                        Hierzu werden auch digitale Lernformen
Handlungskompetenz im Feld der Not-        ƒ eine mindestens sechsmonatige              eingesetzt, die über eine Lernplattform
fallpflege.                                  Berufserfahrung in der Notaufnahme         zur Verfügung stehen. Der Erwerb prak-
                                             nach Erteilung der pflegerischen           tischer Fähigkeiten und Kompetenzen
                                             Berufserlaubnis.                           im Rahmen des Unterrichts wird durch
                                                                                        videogestützte Szenarientrainings, zu-
                                           Ebenso wird die Bereitschaft zu Praxis-
                                                                                        künftig auch interprofessionell durch
                                           einsätzen in externen Krankenhäusern
                                                                                        Integration von Virtual Reality, gefördert
                                           sowie weiteren Einrichtungen der Not-
                                                                                        und unterstützt.
                                           fallversorgung und des Rettungsdiens-
                                           tes im Rahmen der praktischen Weiter-
                                           bildung vorausgesetzt.

1
  Hinweis: Aufgrund der Reform des Pflegeberufegesetzes (PflBG 2017), welches zum 01.01.2020 in Kraft getreten ist, heißt die
Berufsbezeichnung nach dem neuen Gesetz dann „Pflegefachmann/Pflegefachfrau“.

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Allgemeine Anrechnungsempfehlung-Anrechnungspotenzialanalyse - Allgemeine ...
Weiterbildung „Notfallpflege“

                                               Abschluss
Die praktische Weiterbildung umfasst           Nach erfolgreicher Absolvierung aller
mindestens 1.800 Stunden, davon jeweils        Module, der Praxiseinsätze und der prak-
mindestens 920 Stunden in einer Notauf-        tischen Leistungsnachweise sowie der
nahme, 260 Stunden auf der Intensivsta-        Abschlussprüfungen erhalten die Teilneh-
tion, 200 Stunden in der Anästhesie und        menden das Weiterbildungszeugnis, wel-
120 Stunden in der präklinischen Notfall-      ches gleichzeitig die Erlaubnis zum Führen
versorgung (Rettungsdienst). Von den für       der Weiterbildungsbezeichnung „(Kinder-)
den Einsatz in der Notaufnahme vorge-          Krankenschwester/(Kinder-)Krankenpfle-
schriebenen 920 Stunden sind mindes-           ger bzw. Gesundheits- und (Kinder-)Kran-
tens 300 Stunden in einer zentralen oder       kenpfleger/in für die Notfallpflege (DKG)“
interdisziplinären Notaufnahme zu absol-       beinhaltet.
vieren. Die praktische Weiterbildung wird      Das Weiterbildungszeugnis ist mit der Un-
durch Praxisbegleitung der Lehrenden           terschrift und dem Stempel der zuständi-
des Hanse Instituts, Praxisanleitung und       gen Aufsichtsbehörde (DKG) versehen.
Lernaufgaben unterstützt und in einem
Praxisbegleitordner dokumentiert.
                                               Trägerschaft
                                               Hanse Institut Oldenburg – Bildung und
Integrierte Zusatz-                            Gesundheit gGmbH
qualifikation
In die Weiterbildung „Notfallpflege“ ist der   Verantwortliche Personen
16-stündige „Basiskurs Ersteinschätzung in
der Notaufnahme“ des Deutschen Netz-           Träger der Weiterbildung
werks Ersteinschätzung integriert.
                                               Frauke Wiedermann
                                               Geschäftsführung
Modulprüfungen, benotete                       wiedermann@hanse-institut-ol.de
praktische Leistungsnachweise
                                               Leitung der Weiterbildung
und Abschlussprüfung
                                               Mareike Heyer
Die Weiterbildung beinhaltet weiter-
                                               Leitung der Weiterbildung „Notfall-
bildungsbegleitende Modulprüfungen
                                               pflege“ am Hanse Institut Oldenburg
sowie praktische Leistungsnachweise
                                               heyer@hanse-institut-ol.de
und endet mit einer Abschlussprüfung.
Des Weiteren besteht die Abschlussprü-
fung aus einem praktischen und einem
mündlichen Teil.

                                                                                                             5
Allgemeine Anrechnungsempfehlung-Anrechnungspotenzialanalyse - Allgemeine ...
Allgemeine Anrechnungsempfehlung

Darstellung der Weiterbildung
durch den Bildungsanbieter
Hanse Institut Oldenburg – Bildung und Gesundheit gGmbH / Oldenburg (Oldb)

                             Seit dem Jahr 2018 wird die Weiterbildung    sorgung Mindestvorgaben zur Anzahl und
                             „Notfallpflege“ am Hanse Institut Olden-     Qualifikation des vorzuhaltenden Fachper-
                             burg durchgeführt. Die Weiterbildung         sonals zugeordnet sind. Vor diesem Hinter-
                             qualifiziert Pflegefachkräfte für verant-    grund spielt die Qualifizierung der in der
                             wortungsvolle pflegerische Aufgaben im       Notfallpflege tätigen Pflegefachkräfte eine
                             hochkomplexen Bereich der klinischen         wichtige Rolle.
                             Notfallversorgung. Dabei spielt die inter-
                                                                          Die aktuelle Notfallversorgung ist gekenn-
                             professionelle und sektorenübergreifende
                                                                          zeichnet durch steigende Fallzahlen in den
                             Zusammenarbeit mit anderen Berufsgrup-
                                                                          Notaufnahmen, die Reduktion alternativer
                             pen, vor allem den Mediziner/inne/n und
                                                                          Versorgungsstrukturen sowie die Verände-
                             Rettungskräften, eine entscheidende Rolle.
                                                                          rung der prähospitalen Notfallversorgung.3
                             Das Curriculum der Weiterbildung „Notfall-   Verbunden mit steigenden Fallzahlen so-
                             pflege“ wurde auf Basis der Empfehlung       wie einer (objektiv) häufig nicht gegebe-
                             der Deutschen Krankenhaus Gesellschaft       nen Behandlungsdringlichkeit sind lange
                             (DKG) (DKG 2016/20192) entwickelt und er-    Wartezeiten, die bei den Patient/inn/en
                             füllt die Anforderungen an ein modulares,    zu Unverständnis und Frustration führen4
                             kompetenz- und handlungsorientiertes         und insbesondere die Pflegefachkräfte der
                             Bildungsangebot für Pflegefachkräfte.        Notaufnahmen vor große Herausforderun-
                                                                          gen stellen. Das nicht planbare und nicht
                             Des Weiteren erfolgte die Curriculument-
                                                                          vorhersehbare Patientenaufkommen führt
                             wicklung im Rahmen einer kliniküber-
                                                                          dazu, dass Anzahl, Art und Schweregrade
                             greifenden Projektgruppe aus Pflege-/
                                                                          der Notfallpatient/inn/en stark variieren
                             Berufspädagog/inn/en, Leitungskräften,
                                                                          und jederzeit Versorgungsspitzen auftre-
                             Praxisanleiter/inne/n und ärztlichen Lei-
                                                                          ten können, die zur Aus- oder Überlastung
                             tungen der Notaufnahmen. Durch die
                                                                          der Notaufnahmen sowie einem erhöhten
                             interprofessionelle Projektgruppe wurde
                                                                          Stresslevel führen. Gleichzeitig sind die
                             von Anfang an eine hohe Zielgruppen-
                                                                          Beteiligten einem hohem Entscheidungs-
                             und Bedarfsorientierung sichergestellt.
                                                                          druck beispielsweise zur Einschätzung der
                             Die Weiterbildung greift aktuelle gesund-    Behandlungsdringlichkeit sowie zur Art
                             heitspolitische Entwicklungen der Not-       der Weiterbehandlung ausgesetzt. Vor die-
                             fallversorgung auf. Ziel des 2016 in Kraft   sem Hintergrund kann, obwohl die Notauf-
                             getretenen Krankenhausstrukturgesetzes       nahmen prinzipiell interessante Arbeitsfel-
                             (KHSG) ist beispielsweise die Stärkung und   der darstellen, in den Notaufnahmen vieler
                             Qualitätsverbesserung der Notfallversor-     Krankenhäuser eine hohe Fluktuationsrate
                             gung. Dieses soll u.a. durch ein gestuftes   beobachtet werden, die auch den pflege-
                             System der Notfallstrukturen an Kranken-     rischen Bereich betrifft. Sowohl erfahrene
                             häusern bewirkt werden (KHSG § 136c,         Kolleg/inn/en als auch Berufsanfänger/
                             Abs. 4), wobei jeder Stufe der Notfallver-   innen, die bereits eine umfangreiche und

                             2
                               Deutsche Krankenhaus Gesellschaft (DKG) (2019).
                             3
                               Riessen, R. et al. (2015).
                             4
                               Wedler, K., et al. (2016).
                             → siehe Literaturverzeichnis

6
Allgemeine Anrechnungsempfehlung-Anrechnungspotenzialanalyse - Allgemeine ...
Weiterbildung „Notfallpflege“

zeitintensive Einarbeitungsphase erfahren      abzuleiten. Die Module der Weiterbildung       Die Absolvent/inn/en der Weiterbildung
haben, verlassen unter Umständen auf-          beschreiben zu erwerbende Kompeten-            erhalten Berufs- und Karriereperspektiven
grund der genannten Herausforderungen          zen, die sich am Kompetenzniveau 6 des         in einem hochspezialisierten pflegerischen
die Notaufnahmen. Somit gehen kontinu-         Europäischen Qualifikationsrahmens EQR         Arbeitsfeld an der Schnittstelle zwischen
ierlich dringend benötigte Kompetenzen         orientieren. Eine Vergleichbarkeit mit an-     ambulanter und stationärer Notfallversor-
als auch Expertenwissen verloren.              deren europäischen (Weiter-)Bildungsab-        gung sowie zwischen den Akteur/inn/en
                                               schlüssen ist damit gewährleistet.             der Pflege, Medizin und des Rettungsdiens-
Um den Pflegefachkräften Handlungssi-
                                                                                              tes. Als Expert/inn/en der Notfallpflege
cherheit zu geben, dadurch womöglich           Die Basismodule vermitteln allgemeine
                                                                                              treffen sie wichtige Entscheidungen in der
einer Fluktuation des Personals entgegen       Kenntnisse, Fertigkeiten sowie Kompeten-
                                                                                              Versorgung kritisch kranker Patient/inn/en
zu wirken und im Verlauf die Qualität der      zen zu wissenschaftsbasierter Pflege, Ethik,
                                                                                              aller Altersstufen. Sie vertreten die Profes-
Notfallversorgung zu sichern, stellt die In-   Ökonomie, Qualitätsentwicklung und Pro-
                                                                                              sion Pflege im Behandlungsteam, stellen
vestition in die Weiterbildung der Pflege-     jektarbeit sowie zum Lehren und Lernen
                                                                                              eine evidenzbasierte Versorgung sicher
fachkräfte eine wichtige Maßnahme dar.         im pflegerischen Kontext. Die Basismodule
                                                                                              und stehen ihren Kolleg/inn/en beratend
Die pflegerische Handlungskompetenz            sind auf Antrag auch auf andere Weiterbil-
                                                                                              zur Seite. Sie unterstützen Patient/inn/en
im komplexen Feld der Notfallversorgung        dungen gem. DKG-Empfehlungen anre-
                                                                                              und deren Bezugspersonen kompetent
wird durch die Weiterbildung erhöht und        chenbar.
                                                                                              bei der Bewältigung eines Notfallgesche-
die Bedeutung interprofessioneller Team-       Die Fachmodule vermitteln pflegerelevan-
                                                                                              hens in besonderen Lebenssituationen.
arbeit in der Versorgung gestärkt.             tes spezifisches Wissen, Fertigkeiten und
                                                                                              Zudem begleiten sie aktiv Veränderungen
                                               Kompetenzen zur umfassenden Notfall-
Das modulare und handlungsorientierte                                                         in der Notfallversorgung und beteiligen
                                               versorgung ebenso wie pflegerelevantes
Konzept der Weiterbildung „Notfallpflege“                                                     sich an der Entwicklung neuer Strukturen
                                               Wissen aus den Bezugswissenschaften, vor
trägt den vielfältigen beruflichen Anforde-                                                   und Prozesse.
                                               allem der Medizin, der Pharmakologie und
rungen der klinischen Notfallversorgung
                                               des Rettungswesens.
in besonderem Maß Rechnung. Durch                                                             Frauke Wiedermann
die Verzahnung von Kompetenzen der             Die Weiterbildung „Notfallpflege“ er-          Geschäftsführung Hanse Institut
Basismodule, beispielsweise von Metho-         möglicht den Krankenhäusern die Si-            Oldenburg
denkompetenzen zum kritischen Umgang           cherstellung der im Rahmen der Quali-
                                                                                              Oldenburg, im Mai 2020
mit Forschungsliteratur, und den Kompe-        tätssicherung geforderten pflegerischen
tenzbereichen der Fachmodule können            Fachquoten gem. den Richtlinien des Ge-
aktuelle Forschungsergebnisse zur Notfall-     meinsamen Bundesausschusses (G-BA)
versorgung und Notfallpflege identifiziert,    und bildet damit gleichzeitig die Grund-
analysiert und deren Relevanz für den eige-    lage für die adäquate Abrechenbarkeit
nen Arbeitsbereich bewertet werden. Die        der erbrachten Leistungen. Damit trägt
Methode Evidence Based Nursing (EBN)           die Weiterbildung in besonderem Maße
dient dazu, praxisrelevante Fragen an-         zur Sicherheit und Qualität in der Notfall-
hand der kritischen Auseinandersetzung         versorgung bei.
mit Forschungsliteratur zu beantworten
sowie Maßnahmen für die eigene Praxis

                                                                                                                                         7
Allgemeine Anrechnungsempfehlung-Anrechnungspotenzialanalyse - Allgemeine ...
Allgemeine Anrechnungsempfehlung

       Anrechnungsempfehlung
       Übersicht über die Module der Weiterbildung

Weiterbildung „Notfallpflege“                                                                                   Anrechnungsumfang gesamt:
insgesamt Bachelor-Einstiegsniveau                                                                                          maximal 24 KP

      Basismodule                                                Fachmodule                                               Praxisanteile
     „Notfallpflege“                                            „Notfallpflege“                                          „Notfallpflege“

      Basismodul 1                            Fachmodul 1                                Fachmodul 3                       Praxismodul
 Berufliche Grundlagen                 Patienten in der Notaufnahme           Patienten mit akuten                  Die Praxisanteile der Weiter-
 anwenden                              ersteinschätzen, aufnehmen             Diagnosen überwachen und              bildung umfassen insgesamt
                                       und begleiten                          versorgen                             mindestens 1800 Stunden.

 Bachelor-Einstiegsniveau              Bachelor-Einstiegsniveau               Bachelor-Einstiegsniveau
 4 KP                                  5 KP                                   4 KP                                  60 KP (siehe Hinweis auf Seite 9)

      Basismodul 2                            Fachmodul 2                                Fachmodul 4
 Entwicklungen initiieren und          Patienten in speziellen Pflege-            Patienten mit akuten trauma-
 gestalten                             situationen begleiten                      tologischen Ereignissen
                                                                                  versorgen und überwachen

 Bachelor-Niveau                       Bachelor-Einstiegsniveau
 3 KP                                  6 KP                                       (siehe Hinweis auf Seite 9)

                                                                                         Fachmodul 5
                                                                              Abläufe in Notaufnahmen
                                                                              strukturieren und organisieren

                                                                              Bachelor-Einstiegsniveau
                                                                              2 KP

       Abbildung 1: Übersicht über die Module der Weiterbildung „Notfallpflege“

       Anmerkung:
       Wenn in der vorliegenden Allgemeinen Anrechnungsempfehlung die männliche Sprachform Verwendung findet, so geschieht
       dies aus Gründen der besseren Lesbarkeit. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichwohl für alle Geschlechter.

       8
Allgemeine Anrechnungsempfehlung-Anrechnungspotenzialanalyse - Allgemeine ...
Weiterbildung „Notfallpflege“

Anrechnungsempfehlung

Die Anrechnung der berufsbegleitenden
Weiterbildung „Notfallpflege“ auf Hoch-
schulstudiengänge wird im Umfang von
maximal 24 Kreditpunkten (KP/ECTS) emp-
fohlen.

Das Niveau der Weiterbildung wird ins-
gesamt auf Bachelor-Einstiegsniveau ein-
gestuft. Die Weiterbildung kann daher
auf einen inhaltlich passenden Bachelor-
Studiengang angerechnet werden, so-
fern der Gesamtumfang der Module auf
Bachelor-Einstiegsniveau (einschließlich
der angerechneten Module) 60 KP nicht
überschreitet.

Der maximale Anrechnungsumfang be-
trägt 24 KP.

Hinweis zu Fachmodul 4

Aus organisatorischen Gründen konnte
das Fachmodul 4 in der vorliegenden
Anrechnungspotenzialanalyse nicht be-
rücksichtigt werden.

Hinweis zum Praxismodul
Die praktische Weiterbildung findet in
verschiedenen Bereichen der inner- und
außerklinischen Notfallversorgung statt
und umfasst mindestens 1800 Stunden.

Der für das Praxismodul ermittelte An-
rechnungsumfang von 60 KP kann aus-
schließlich auf die Praxismodule eines
Studienganges angerechnet werden.

                                                                       9
Allgemeine Anrechnungsempfehlung-Anrechnungspotenzialanalyse - Allgemeine ...
Allgemeine Anrechnungsempfehlung

Basismodul 1

Modulcode                        Modulname                                              MLI-Wert              ECTS (max.)
BM 1                             Basismodul 1:                                          3,98                  4 KP
                                 Berufliche Grundlagen anwenden

Lehrform                         Prüfung                                                Sprache               Unterrichtszeit
Vortrag, Textarbeit, Transfer-   Weiterbildungsbegleitende Leistungskontrolle           Deutsch               Präsenz: 92 Zeitstunden,
leistung, Gruppenarbeit,                                                                                      Selbststudium: siehe Work-
Präsentation, Selbststudium                                                                                   loaderhebung auf Seite 22

Lernerfolgskontrolle
Lernaufgaben, Literaturrecherche, Präsentation

Lernergebnisse
Basismodul 1: Berufliche Grundlagen anwenden

Denken und Handeln                          Modelle von Gesundheit und Krank-             Ökonomisch handeln im Gesundheits-
                                            heit in der Pflege einbeziehen                wesen
Die Lernenden ...
                                            Die Lernenden ...                             Die Lernenden ...
ƒ sind in der Lage, Grundbegriffe aus
  dem Bereich Ethik anzuwenden.             ƒ können theoretisch erlerntes Wissen         ƒ kennen Grundbegriffe des ökonomi-
                                              über Gesundheit, Krankheit, betrieb-          schen Handelns im Gesundheitswesen
ƒ können ein ethisches Modell zur
                                              liche Gesundheitsförderung und                und sind in der Lage, das deutsche
  Entscheidungsfindung auf konkrete
                                              Gesundheits-Krankheits-Modelle auf            Gesundheitssystem aus einer ökono-
  berufliche Situationen anwenden.
                                              die eigne berufliche Situation übertra-       mischen Perspektive zu beurteilen.
ƒ sind in der Lage, Ansätze der ethi-         gen und diese reflektieren.
  schen Entscheidungsfindung in ihre
                                            ƒ sind in der Lage, die Anaphylaxie,
  berufliche Praxis zu integrieren.
                                              Hyperkaliämie und den Kreislaufstill-
Theoriegeleitet pflegen                       stand bei ausgewählten Ursachen zu
                                              beschreiben.
Die Lernenden ...

ƒ kennen den Forschungsprozess und
  können Begrifflichkeiten des wissen-
  schaftlichen Arbeitens anwenden.

ƒ können wissenschaftliche Kriterien
  einer Studie überprüfen.

ƒ sind in der Lage, eine ausgewählte
  berufsbezogene Studie zu reflektieren
  und relevante Inhalte auf die Pflege-
  praxis zu beziehen.

10
Weiterbildung „Notfallpflege“

Basismodul 2

Modulcode                        Modulname                                              MLI-Wert               ECTS (max.)
BM 2                             Basismodul 2:                                          4,92                   3 KP
                                 Entwicklungen initiieren und gestalten

Lehrform                         Prüfung                                                Sprache                Unterrichtszeit
Vortrag, Präsentation,           Weiterbildungsbegleitende Leistungskontrolle           Deutsch                Präsenz: 64 Zeitstunden,
Gruppenarbeit, Diskussion,                                                                                     Selbststudium: siehe Work-
Projektarbeit, Selbststudium                                                                                   loaderhebung auf Seite 22

Lernerfolgskontrolle
Präsentation der Projektarbeit, Lernaufgaben, Literaturrecherche

Lernergebnisse
Basismodul 2: Entwicklungen initiieren und gestalten

Lernen lernen                                 Anleitung                                   In Projekten arbeiten

Die Lernenden ...                             Die Lernenden ...                           Die Lernenden ...

ƒ sind in der Lage, eigene Lernstrategi-      ƒ sind in der Lage, den Bedarf an eine      ƒ kennen theoretische Grundlagen des
  en zu beschreiben und zu bewerten.            Anleitung zum Kompetenzerwerb zu            Projektmanagements.
                                                beschreiben und die Rahmenbedin-
ƒ kennen verschiedene Lerntechniken                                                       ƒ sind in der Lage, eine Projektskizze in
                                                gungen von Anleitungssituationen zu
  und können diese in Bezug zum eige-                                                       ihrer Institution zu planen, umzuset-
                                                erläutern.
  nen Lernen setzen.                                                                        zen und zu evaluieren.
                                              ƒ können verschiedene Methoden der
ƒ können Lernaufgaben zur Erreichung
                                                Anleitung skizzieren.
  der beruflichen Handlungskompetenz
  verstehen.                                  QM-Abläufe in komplexen Situationen
                                              gestalten

                                              Die Lernenden ...

                                              ƒ sind in der Lage, Grundbegriffe des
                                                Qualitätsmanagements (inklusive von
                                                Fehlern und Risiken) zu verstehen
                                                und diese auf ihre eigene Institution
                                                anzuwenden.

                                              ƒ können den Aufbau eines beispielhaft
                                                ausgewählten Qualitätsmanagement-
                                                modells skizzieren.

                                                                                                                                 11
Allgemeine Anrechnungsempfehlung

Fachmodul 1

Modulcode                       Modulname                                                MLI-Wert              ECTS (max.)
FM 1                            Fachmodul 1: Patienten in der Notaufnahme erst-          4,47                  5 KP
                                einschätzen, aufnehmen und begleiten

Lehrform                          Prüfung                                                Sprache               Unterrichtszeit
Vortrag, Gruppen- und Plenum- Weiterbildungsbegleitende Leistungskontrolle               Deutsch               Präsenz: 118 Zeitstunden,
arbeit, Transferleistungen, Fall-                                                                              Selbststudium: siehe Work-
arbeit, Präsentation, praktische                                                                               loaderhebung auf Seite 22
Übungen, Selbststudium

Lernerfolgskontrolle
Lernaufgaben, Literaturrecherche, Reflektion, Präsentation einer selbstständig vorbereiteten Fallarbeit

Lernergebnisse
Fachmodul 1: Patienten in der Notaufnahme ersteinschätzen, aufnehmen und begleiten

Den Erstkontakt mit Patienten gestalten      Die Behandlungsdringlichkeit von              Als Notfallpflegende agieren und mit
                                             Patienten ersteinschätzen und doku-           Belastungen umgehen
Die Lernenden ...
                                             mentieren
                                                                                           Die Lernenden ...
ƒ sind in der Lage, theoretische Grund-
                                             Die Lernenden ...
  lagen von Deeskalation im Klinikalltag                                                   ƒ wissen um die Vor- und Nachteile
  sowie Kommunikationsregeln und             ƒ können eine fachlich korrekte Erstein-        einer teambasierten Arbeit in der
  -modelle zu erläutern.                       schätzung durchführen, dokumentie-            Notaufnahme und können diese
                                               ren und die Daten situationsadaptiert         benennen.
ƒ können eine angepasste Gesprächs-
                                               kommunizieren.
  führung (auch vor kulturell unter-                                                       ƒ sind sich ihrer Rolle als
  schiedlichem Hintergrund) auf mög-         ƒ sind in der Lage, verschiedene Triage-        Notfallpflegende/r bewusst.
  liche Stressoren wählen, angepasst           systeme miteinander zu vergleichen.
                                                                                           ƒ sind in der Lage, ausgewählte Fehler-
  an verschiedene Situationen dees-
                                             ƒ können hochinfektiöse Erkrankungen            Management-Systeme zu erläutern
  kalierend handeln und dabei ihren
                                               und eine damit verbundene Kontami-            und auf ihre berufliche Praxis zu
  Selbstschutz wahren.
                                               nation wahrnehmen und situations-             beziehen.
Symptomorientiert Handeln in der               adaptiert reagieren.
Notaufnahme
                                             Patienten mit akuten Syndromen in
Die Lernenden ...                            der Notaufnahme überwachen und
                                             folgerichtig handeln
ƒ sind in der Lage, ausgewählte Notfall-
  symptome, deren Ursache, mögliche          Die Lernenden ...
  Differenzialdiagnosen, deren Diagnos-
                                             ƒ können eine klinische apparative
  tik und einzuleitende therapeutische
                                               Überwachung der Vitalparameter
  Maßnahmen zu erläutern.
                                               und physiologischer Parameter bei
                                               Notfallpatient/inn/en durchführen und
                                               bewerten.

                                             ƒ sind in der Lage, lebensbedrohliche Si-
                                               tuationen zu erkennen und leitlinienge-
                                               rechte Maßnahmen und Medikamente
                                               der Notfallversorgung zu erläutern.

12
Weiterbildung „Notfallpflege“

Fachmodul 2

Modulcode                         Modulname                                              MLI-Wert              ECTS (max.)
FM 2                              Fachmodul 2: Patienten in speziellen Pflege-           3,86                  6 KP
                                  situationen begleiten

Lehrform                        Prüfung                                                  Sprache               Unterrichtszeit
Vortrag, Fallbeispiel, Rollen-  Weiterbildungsbegleitende Leistungskontrolle             Deutsch               Präsenz: 120 Zeitstunden,
spiel, Gruppenarbeit, Präsenta-                                                                                Selbststudium: siehe Work-
tion, Rechenaufgabe (Infusio-                                                                                  loaderhebung auf Seite 22
nen), Selbststudium

Lernerfolgskontrolle
Präsentation der Fallbeispiele

Lernergebnisse
Fachmodul 2: Patienten in speziellen Pflegesituationen begleiten

Patienten mit thermischen Schäden/Not-        An Demenz erkrankte Patienten in der         Patienten mit gynäkologischen, urologi-
fällen, Elektro- und Blitzunfällen, Chemie-   Notaufnahme versorgen                        schen und nephrologischen Erkrankun-
und Strahlenunfällen in ihrer speziellen                                                   gen überwachen und versorgen
                                              Die Lernenden ...
Pflegesituation begleiten
                                                                                           Die Lernenden ...
                                              ƒ sind in der Lage, das Erkrankungsbild,
Die Lernenden ...
                                                pflegetherapeutische Konzepte, Kom-        ƒ können ausgewählte Erkrankungen
ƒ sind in der Lage, die Erkrankungsbilder       munikationsstrategien und Assessment-        der Urologie, der Nephrologie und der
  bei thermischen Schäden/Notfällen,            instrumente bei Demenz zu erläutern.         Gynäkologie, dessen Diagnostik und
  Elektro- und Blitzunfällen sowie Chemie-                                                   Therapie beschreiben und kennen
                                              Patienten mit Gewalt- und Missbrauchs-
  und Strahlenunfällen zu beschreiben                                                        besondere Interventionen bei ne-
                                              erfahrung begleiten
  und spezielle Maßnahmen zu erläutern.                                                      phrologischen Patient/inn/en in der
                                              Die Lernenden ...                              Notaufnahme.
ƒ können eine Schockraumbehandlung
  von Schwerbrandverletzten begründen         ƒ können die gesetzlichen Rahmenbe-          ƒ sind in der Lage, eine physiologisch
  und diese Patient/inn/en im Schock-           dingungen bei Kindeswohlgefährdung           verlaufende Schwangerschaft, Geburt
  raum übernehmen.                              und dessen Auswirkungen, Risiko- und         und die Versorgung des Neugeborenen
                                                Schutzfaktoren beschreiben.                  zu erläutern.
Patienten mit akuten psychiatrischen
und verhaltensbedingten Notfällen             ƒ sind in der Lage, die Begriffe Gewalt,     ƒ sind in der Lage, ausgewählte Komplika-
überwachen und versorgen                        Missbrauch und Misshandlung zu erläu-        tionen in der Schwangerschaft und the-
                                                tern und Warnzeichen zu erkennen.            rapeutische Maßnahmen zu erläutern.
Die Lernenden ...
                                              ƒ können das Vorgehen der Opferun-
ƒ sind in der Lage, den Begriff des psy-
                                                tersuchung bei Gewalterfahrungen
  chiatrischen Notfalls zu definieren und
                                                erläutern und die damit zusammen-
  ausgewählte Symptome und rechtliche
                                                hängenden Kommunikationsstrategien
  Rahmenbedingungen zu erläutern.
                                                beschreiben.
ƒ können Verhaltensweisen und Kommu-
  nikationsstrategien zu ausgewählten
  psychiatrischen Notfällen erläutern.

                                                                                                                                 13
Allgemeine Anrechnungsempfehlung

Fachmodul 3

Modulcode                       Modulname                                          MLI-Wert              ECTS (max.)
FM 3                            Fachmodul 3: Patienten mit akuten Diagnosen        4,01                  4 KP
                                überwachen und versorgen

Lehrform                        Prüfung                                            Sprache               Unterrichtszeit
Vortrag, Concept Map, Text-     Weiterbildungsbegleitende Leistungskontrolle       Deutsch               Präsenz: 88 Zeitstunden,
arbeit, Fallarbeit, Visualisie-                                                                          Selbststudium: siehe Work-
rungsaufgabe, Gruppenarbeit,                                                                             loaderhebung auf Seite 22
Plakatgestaltung und -präsen-
tation, Selbststudium

Lernerfolgskontrolle
Plakatpräsentation

Lernergebnisse
Fachmodul 3: Patienten mit akuten Diagnosen überwachen und versorgen

Patienten mit hämatologisch/onkolo-        Patienten mit akuten gastroenterolo-      Patienten mit kardiologischen und/
gischen Syndromen begleiten                gischen und Stoffwechsel-Syndromen        oder pulmonologischen Erkrankungen
                                           oder Intoxikationen versorgen             überwachen und versorgen
Die Lernenden ...
                                           Die Lernenden ...                         Die Lernenden ...
ƒ können ausgewählte hämatologische/
  onkologische Syndrome, ihre Patho-       ƒ sind in der Lage, Intoxikationswege     ƒ können ausgewählte kardiologische
  physiologie, physiologische Hinter-        und -formen sowie deren Gefähr-           und pulmologische Erkrankungen,
  gründe, Symptomatik, Diagnostik und        dungspotenzial zu erläutern, Konse-       physiologische Hintergründe, Diag-
  Therapie beschreiben.                      quenzen für die Versorgung abzulei-       nostik und Therapie beschreiben.
                                             ten und ausgewählte Maßnahmen zu
ƒ sind in der Lage, ausgewählte                                                      ƒ sind in der Lage, ausgewählte Maß-
                                             planen.
  Notfälle onkologisch/hämatologisch                                                   nahmen zur Pneumonieprophylaxe zu
  erkrankter Patient/inn/en zu erläutern   ƒ wissen um verschiedene Möglichkei-        erläutern und zu planen.
  und Behandlungsmöglichkeiten zu            ten der Giftelemination und können
                                                                                     ƒ kennen die Grundlagen der Atmung
  beschreiben.                               diese beschreiben.
                                                                                       und der Beatmung.

14
Weiterbildung „Notfallpflege“

Fachmodul 4

Modulcode                      Modulname                                           MLI-Wert               ECTS (max.)
FM 4                           Fachmodul 4: Patienten mit akuten traumato-         2,41                   - (siehe Anmerkung)
                               logischen Ereignissen versorgen und überwachen

Lehrform                       Prüfung                                             Sprache                Unterrichtszeit
Vortrag, Selbststudium         Weiterbildungsbegleitende Leistungskontrolle        Deutsch                Präsenz: 100 Zeitstunden,
                                                                                                          Selbststudium: siehe Work-
                                                                                                          loaderhebung auf Seite 22

Lernerfolgskontrolle
Reflektion, Lernaufgaben

Lernergebnisse
Fachmodul 4: Patienten mit akuten traumatologischen Ereignissen versorgen und überwachen

Patienten mit Schmerzen in der Not-
aufnahme überwachen und begleiten

Die Lernenden ...

ƒ könnnen die Physiologie und Patho-       ƒ kennen die Bedeutung von Schmerz
  physiologie des Schmerzgeschehens          für Patient/inn/en und die hohe
  darstellen und den chronischen und         Relevanz der adäquaten Schmerzer-
  akuten Schmerz differenzieren.             fassung.
ƒ sind in der Lage, ausgewählte
  Assessmentinstrumente zur Schmerz-
  erfassung für verschiedene Patienten-
  Gruppen zu erläutern und wissen um
  spezifische Fragestellungen, um den
  Schmerz zu beschreiben.

Anmerkung:
Aus organisatorischen Gründen konnten für das Fachmodul 4 nur wenige Lernergebnisse formuliert werden (siehe auch Seite 9).
Auch der für dieses Modul ermittelte Workload konnte nicht gewertet werden (siehe Seite 22).

                                                                                                                                15
Allgemeine Anrechnungsempfehlung

Fachmodul 5

Modulcode                       Modulname                                           MLI-Wert               ECTS (max.)
FM 5                            Fachmodul 5: Abläufe in Notaufnahmen                3,52                   2 KP
                                strukturieren und organisieren

Lehrform                        Prüfung                                             Sprache                Unterrichtszeit
Vortrag, Fachgespräch,          Weiterbildungsbegleitende Leistungskontrolle        Deutsch                Präsenz: 44 Zeitstunden,
Fragenkatalog, Übungen,                                                                                    Selbststudium: siehe Work-
Selbststudium                                                                                              loaderhebung auf Seite 22

Lernerfolgskontrolle
Reflektion, Lernaufgaben

Lernergebnisse
Fachmodul 5: Abläufe in Notaufnahmen strukturieren und organisieren

Notaufnahmeabteilungen organisie-          Rechtliche Grundlagen in der Notfall-      Besondere Lagen und Massenanfälle
ren und Prozesse mitgestalten              pflege umsetzen                            von Verletzten und Erkrankten in der
                                                                                      Notaufnahme bewältigen
Die Lernenden ...                          Die Lernenden ...
                                                                                      Die Lernenden ...
ƒ sind in der Lage, verschiedene Erwar-    ƒ kennen ausgewählte gesetzliche
  tungen an eine Notaufnahme zu be-          Grundlagen zum Rettungsdienst,           ƒ können die Strukturen des Rettungs-
  nennen und diese mit den Prozessen         Katastrophenschutz und Krankenhaus         dienstes und der klinischen Versor-
  und Interaktionen in der Notaufnah-        und können diese beschreiben.              gung bei einem Massenanfall von
  me in Verbindung zu bringen.                                                          Verletzten (MANV) skizzieren und
                                           Arbeitsschutz und Hygienerichtlinien
                                                                                        hierbei rechtliche Rahmenbedingun-
ƒ können eine exemplarische prozess-       in der Notaufnahme umsetzen
                                                                                        gen und den Krankenhausalarmplan
  gesteuerte Patienten-Versorgung
                                           Die Lernenden ...                            berücksichtigen.
  in der Notaufnahme erläutern und
  Grundbegriffe des Prozessmanage-         ƒ sind in der Lage, ausgewählte Infek-     ƒ sind in der Lage, individualmedizini-
  ments anwenden.                            tionskrankheiten und ihre Maßnah-          sche und katastrophenmedizinische
                                             men anhand eines Hygieneplans zu           Versorgung voneinander abzugren-
                                             erläutern.                                 zen.

                                                                                      ƒ können die Bedeutung, Umsetzung
                                                                                        und Relevanz von Triage bei einem
                                                                                        MANV präklinisch und innerklinisch
                                                                                        erläutern.

16
Weiterbildung „Notfallpflege“

                           17
Allgemeine Anrechnungsempfehlung

Hinweise für Weiterbildungsanbieter
und -absolvent / inn /en
Der Kompetenzbereich Anrechnung gibt            chen Übereinstimmung zwischen Lerner-         anrechnenden Studiengang gültige Prü-
Empfehlungen für die Anrechnung außer-          gebnissen der Weiterbildung und des Stu-      fungsordnung entsprechend angepasst
hochschulischer Lernergebnisse, hat je-         diengangs tatsächlich auch gewährt wird.      worden sein.
doch keinerlei Einfluss auf die Umsetzung       Aus einer teilweisen Übereinstimmung
                                                                                              Diese Anrechnungsempfehlung soll den
dieser Empfehlungen an den Hochschulen.         kann ein geringerer Anrechnungsumfang
                                                                                              Verantwortlichen in Hochschulen und
                                                resultieren.
Die Entscheidung über die Anrechnung                                                          staatlichen Bildungsbehörden eine ver-
einer Weiterbildung liegt in aller Regel bei    Auch Hochschulen, die bereit sind, eine       lässliche und qualitätsgesicherte Grund-
den Studiengangsverantwortlichen an             Anrechnung entsprechend dieser Emp-           lage für die Einrichtung von Anrech-
den Hochschulen. Studiengänge können            fehlung zu gewähren, unterliegen u.U.         nungsmöglichkeiten bieten. Auch die
die Anrechnung außerhochschulischer             Restriktionen bei der Einrichtung von         Umsetzung dieser Anrechnungsemp-
Lernergebnisse ablehnen oder von dieser         Anrechnungsmöglichkeiten, die sich aus        fehlung sollte qualitätsgesichert erfol-
Empfehlung abweichende Anrechnungs-             gesetzlichen oder in anderer Weise wirk-      gen. Umfassende Hinweise liefert hierzu
umfänge gewähren.                               samen Vorgaben ergeben. Damit eine            z. B. die „Leitlinie für die Qualitätssiche-
                                                Anrechnung entsprechend dieser Emp-           rung und Verfahren zur Anrechnung
Der in dieser Empfehlung dargestellte An-
                                                fehlung eingerichtet werden kann, muss        beruflicher und außerhochschulisch er-
rechnungsumfang ist ein Maximalwert, der
                                                i.d.R. sowohl das jeweils gültige (Landes-)   worbener Kompetenzen auf Hochschul-
i.d.R. nur bei einer weitreichenden inhaltli-
                                                Hochschulgesetz als auch die für den          studiengänge“ (ANKOM, 2008).

Hinweise für Hochschulen und Studiengangs-
verantwortliche
Die hier vorliegende Allgemeine Anrech-         Empfehlung gegebenen Informationen            den sollte. Die Anrechnungsmöglichkeit
nungsempfehlung richtet sich an Hoch-           bei Anrechnungsentscheidungen zu be-          sollte öffentlich (z. B. auf der Studiengangs-
schulen, die Bachelor- bzw. Master-Studi-       rücksichtigen und Absolvent/inn/en der        webseite) bekannt gemacht werden. Es
engänge entsprechend dem Rahmenwerk             begutachteten Weiterbildung „Notfallpfle-     sollte spezifiziert werden, welche Abschnit-
des Europäischen Hochschulraums anbie-          ge“ eine entsprechende Anrechnung ihrer       te des Studiums aufgrund der Anrechnung
ten, d.h. an die Mehrheit aller Hochschul-      Lernergebnisse zu gewähren.                   entfallen.
studiengänge im sogenannten „Bologna-
                                                Anrechnung bedeutet, dass Studienab-          Nicht alle Hochschulgesetze innerhalb der
Raum“ (Bologna Working Group, 2005).
                                                schnitte (i.d.R. Module) aufgrund bereits     Staaten des Bologna-Raumes erlauben
Die Anrechnungsempfehlung soll den              nachgewiesener Lernergebnisse entfal-         eine Anrechnung, wie sie hier empfohlen
Hochschulen unabhängig zertifizierte            len. Die durch außerhochschulische Ler-       wird. Bei Einrichtung einer Anrechnungs-
Informationen über die Lernergebnisse,          nergebnisse ersetzten Studienabschnitte       möglichkeit oder Gewährung einer An-
den Workload (Kreditpunkte) und das Ni-         sollten aufgrund des Abschlusszertifikats     rechnung sollten die Verantwortlichen
veau von Lerneinheiten außerhochschu-           der Weiterbildung angerechnet und nicht       in den Hochschulen daher zunächst die
lischer Bildungsangebote liefern. Diese         noch einmal individuell geprüft werden.       entsprechenden gesetzlichen Grundlagen
Informationen können die Anrechnung                                                           bzw. mögliche Einschränkungen aufgrund
                                                Die Anrechnung sollte bevorzugt „pau-
solcher Lernergebnisse erleichtern und                                                        von Verordnungen recherchieren.
                                                schal“ umgesetzt werden. Damit ist ge-
vereinfachen.
                                                meint, dass aufgrund der hier vorliegen-
Der Kompetenzbereich Anrechnung emp-            den Anrechnungsempfehlung für alle
fiehlt den Hochschulen und deren Studi-         Absolvent/inn/en der Weiterbildung eine
engangsverantwortlichen, die in dieser          garantierte Anrechnung eingerichtet wer-

18
Weiterbildung „Notfallpflege“

Kompetenzanrechnung nach
dem Oldenburger Modell
Als eines von zwölf Modellprojekten be-     Die Anrechnung von beruflich erworbe-
teiligte sich die Carl von Ossietzky Uni-   nen Kompetenzen auf Studienleistun-
versität Oldenburg von 2005 bis 2007        gen wird in Oldenburg bereits seit 2006
an der BMBF-Initiative ANKOM („An-          praktiziert. Im Wolfgang Schulenberg-
rechnung beruflicher Kompetenzen auf        Institut für Bildungsforschung und Er-
Hochschulstudiengänge“) (Hartmann et        wachsenenbildung an der Carl von Os-
al., 2006).                                 sietzky Universität wurde im Zuge der
                                            ANKOM-Initiative ein qualitätsgesicher-
Die Modellprojekte des ANKOM-Ver-
                                            tes Verfahren zur Überprüfung der Anre-
bundes wurden möglich durch einen
                                            chenbarkeit beruflicher Lernergebnisse
Beschluss der Kultusministerkonferenz
                                            auf Hochschulstudiengänge entwickelt
(KMK) aus dem Jahr 2002. Dieser Be-
                                            (Müskens, 2006).
schluss gibt gleichzeitig Hinweise da-
rauf, wie Anrechnungsverfahren gestal-      Mit diesem Verfahren, dem sogenann-
tet werden sollen. Es heißt dort: „Außer-   ten „Äquivalenzvergleich“, wurde be-
halb des Hochschulwesens erworbene          reits eine Vielzahl von Abschlüssen aus
Kenntnisse und Fähigkeiten können im        der Fort- und Weiterbildung untersucht.
Rahmen einer – ggf. auch pauschalisier-     Im Äquivalenzvergleich geht es in der
ten – Einstufung auf ein Hochschulstu-      Hauptsache darum, nach Inhalt und
dium angerechnet werden, wenn […]           Niveau gleichwertige Anteile innerhalb
sie nach Inhalt und Niveau dem Teil des     eines Studiengangs und einer Fort- bzw.
Studiums gleichwertig sind, der ersetzt     Weiterbildung zu identifizieren.
werden soll […]“ (KMK, 2002).

Weitere Informationen zum
Oldenburger Anrechnungsmodell auf
www.anrechnung.uni-oldenburg.de

                                                                                                     19
Allgemeine Anrechnungsempfehlung

20
Weiterbildung „Notfallpflege“

Allgemeine Anrechnungsempfehlung

Die hier vorliegende Allgemeine Anrech-    Ein solcher Äquivalenzvergleich war be-     Zusätzlich enthält diese Allgemeine An-
nungsempfehlung soll Hochschulen bei       zogen auf die Weiterbildung „Notfallpfle-   rechnungsempfehlung weitere Informa-
der qualitätsgesicherten Anrechnung        ge“ nicht möglich, da aufgrund der spe-     tionen über die Weiterbildung, ähnlich
der Weiterbildung „Notfallpflege“ unter-   ziellen Thematik der Weiterbildung kein     den Inhalten einer Modulbeschreibung
stützen. Diese Anrechnungsempfehlung       inhaltlich verwandter Hochschulstudien-     für einen Studiengang.
basiert auf einer unabhängigen Begut-      gang identifiziert werden konnte.
                                                                                       Daher könnte man sie in gewisser Weise
achtung der Weiterbildung, die eine
                                           Die Begutachtung der Weiterbildung          auch als eine „Übersetzung der Weiter-
Bestimmung der Lernergebnisse, der Ni-
                                           „Notfallpflege“ wurde von einer unab-       bildung in Hochschulsprache“ verstehen.
veaus und der Workloads ihrer Lernein-
                                           hängigen Fachgutachterin durchgeführt.
heiten beinhaltet.                                                                     Das hier verwendete Verfahren der Be-
                                           Dabei wurde das Niveau der Weiterbil-
                                                                                       gutachtung sowie die dabei verwende-
Im Rahmen der Erstellung einer Allge-      dung und ihrer Lerneinheiten mithilfe
                                                                                       ten Instrumente und Methoden entspre-
meinen Anrechnungsempfehlung für           des Instruments „Module Level Indicator“
                                                                                       chen vollständig den Anforderungen
eine außerhochschulische Fort- bzw.        (MLI) geschätzt (Gierke & Müskens, 2009).
                                                                                       der „Leitlinie für die Qualitätssicherung
Weiterbildung wird üblicherweise ein
                                           Die Ergebnisse der Begutachtung wur-        und Verfahren zur Anrechnung berufli-
Äquivalenzvergleich zu einem inhalt-
                                           den von den Mitarbeiter/inne/n des          cher und außerhochschulisch erworbe-
lich verwandten Referenzstudiengang
                                           Kompetenzbereichs Anrechnung ausge-         ner Kompetenzen auf Hochschulstudi-
durchgeführt (vgl. Eilers-Schoof & Müs-
                                           wertet und bilden die Grundlage der hier    engänge“ (ANKOM, 2008).
kens, 2012).
                                           vorliegenden Anrechnungsempfehlung.

Grundlage für die Begutachtung der Weiterbildung
„Notfallpflege“
ƒ Beschreibung der Weiterbildung und       ƒ Darstellung der Entwicklung der Wei-      ƒ umfangreiche Unterrichtsmaterialien
  der Lernerfolgskontrollen,                 terbildung inkl. Hintergrundinformati-      zu den Lerneinheiten,
                                             onen,
ƒ allgemeine Informationen zur                                                         ƒ Materialien und Angaben zu den Prü-
  Weiterbildung,                           ƒ Modulhandbücher der Weiterbildung,          fungen.

                                           ƒ Curriculum der Weiterbildung,

                                                                                                                             21
Allgemeine Anrechnungsempfehlung

Hinweise zur Bestimmung des Workloads

Zur Bestimmung des Workloads der                       ƒ Vorbereitung auf Prüfungen in Ar-               Im Rahmen der Workload-Erhebung füll-
Weiterbildung „Notfallpflege“ wurde im                   beitsgruppen zusammen mit anderen               ten zehn der Teilnehmer/innen der Wei-
Zeitraum von Februar 2019 bis Februar                    Lernenden,                                      terbildung an insgesamt fünf Erhebungs-
2020 eine empirische Erhebung vom                                                                        stichtagen den Fragebogen aus.
                                                       ƒ sonstige Aktivitäten zusammen mit
Hanse Institut Oldenburg durchgeführt.
                                                         anderen Lernenden,                              Der Median der Vorbereitungsstunden
Hierzu wurde mittels standardisierter
                                                                                                         für eine Selbstlernphase betrug 13 Stun-
Fragebögen der Arbeitsaufwand der                      ƒ sonstige Aktivitäten im kollegialen Di-
                                                                                                         den über alle Teilnehmer/innen. Hochge-
Teilnehmer/innen während der Selbst-                     alog mit den Kolleg/inn/en oder ande-
                                                                                                         rechnet auf 19 Selbstlernphasen ergibt
lernphase, also im Zeitraum zwischen                     ren Berufsgruppen aus der Praxis (z. B.
                                                                                                         sich somit eine Schätzung der Selbstlern-
zwei Präsenzphasen, erhoben. Innerhalb                   Einholen von Informationen o.ä.),
                                                                                                         zeit von 247 Zeitstunden.
des Fragebogens wurde der Zeitauf-
                                                       ƒ Kommunikation mit Dozent/inn/en
wand für folgende Aktivitäten erfasst:                                                                   Die Selbstlernzeit wurde entsprechend
                                                         oder der Weiterbildungsleitung oder
                                                                                                         des Umfangs der Präsenzzeiten anteilig
ƒ Lesen von Texten,                                      mit Autor/inn/en fachrelevanter Arti-
                                                                                                         den Weiterbildungsmodulen zugeordnet
                                                         kel/Veröffentlichungen (per Mail, tele-
ƒ Prüfungsvorbereitung in Einzelarbeit,                                                                  (Tabelle 1).
                                                         fonisch etc.),
ƒ Vorbereitung von Vorträgen und Prä-
                                                       ƒ sonstige Aktivitäten im Zusammen-
  sentationen zusammen mit anderen
                                                         hang mit der Weiterbildung.
  Lernenden (z. B. in Arbeitsgruppen),

Tabelle 1: Selbst- und Präsenzlernzeiten für die einzelnen Weiterbildungsmodule

                                                              Präsenzzeit    Anteil %   Selbstlernzeit       Stunden        KP        KP gerundet
                                                                                          Stunden            gesamt
 Basismodul 1:
                                                                  92          14,7          36,3              128,3         4,28          4
 Berufliche Grundlagen anwenden
 Basismodul 2:
                                                                  64          10,7          25,3              89,3          2,98          3
 Entwicklungen initiieren und gestalten
 Fachmodul 1:
 Patienten in der Notaufnahme ersteinschätzen, aufnehmen         118          18,8          46,6              164,6         5,49          5
 und begleiten
 Fachmodul 2:
                                                                 120          19,7          47,3              167,3         5,58          6
 Patienten in speziellen Pflegesituationen begleiten
 Fachmodul 3:
                                                                  88          14,1          34,7              122,7         4,09          4
 Patienten mit akuten Diagnosen überwachen und versorgen
 Fachmodul 4:
 Patienten mit akuten traumatologischen Ereignissen versor-      100          16,0          39,5              139,5         4,65         0(5)5
 gen und überwachen
 Fachmodul 5:
                                                                  44           7,0          17,4              61,4          2,05          2
 Abläufe in Notaufnahmen strukturieren und organisieren
 Summe                                                           626           100           247              873           29,1          24

Insgesamt ergibt sich für die Weiterbil-               Für das Praxismodul wurde der Work-               Der Umfang der Praxisphase von min-
dung somit ein Workload von 24 Kredit-                 load auf der Grundlage der vom Wei-               destens 1800 Stunden entspricht dabei
punkten ECTS.                                          terbildungsanbieter angegebenen Min-              einem Workload von 60 KP ECTS.
                                                       destdauer der Praxisphase geschätzt.

                  5
                    Fachmodul 4 wurde in der Anrechnungspotenzialanalyse nicht berücksichtigt (siehe auch Seite 9).
                  Daher kann auch der für dieses Modul ermittelte Workload nicht gewertet werden.
22
Weiterbildung „Notfallpflege“

Niveaubestimmung –
Module Level Indicator ( M L I )

Die Bestimmung des Niveaus von Wei-          Der MLI ist ein stark strukturiertes Be-
terbildungs- und Studienmodulen er-          wertungsinstrument mit 51 Kriterien. Die
fordert einen bildungsbereichsübergrei-      von den Gutachter/inne/n zu bewerten-
fenden Vergleichsmaßstab. Doch die           den Kriterien beziehen sich in erster Linie
Niveauvorstellungen in der beruflichen       auf die innerhalb der Lerneinheit vermit-
und in der Erwachsenenbildung unter-         telten Kenntnisse und Fähigkeiten sowie
scheiden sich erheblich von denen in der     auf die Form der Lernerfolgskontrollen.
akademischen Bildung. Bereichsüber-
greifende Qualifikationsrahmen wie der
Europäische Qualifikationsrahmen für
Lebenslanges Lernen (EQR) unterneh-
men den Versuch, diese unterschiedli-
chen Niveauvorstellungen zu integrie-
ren (EU Parlament, 2007). Allerdings sind
sie zur Einstufung von Teilqualifikatio-
nen – wie Studienmodule oder Weiter-
bildungsfächer – kaum geeignet.

Im ANKOM-Projekt „Qualifikationsver-
bund Nord-West“ wurde daher mit dem
Module Level Indicator (MLI) ein In-
strument entwickelt, das eine solche Ni-
veaubeurteilung von Lerneinheiten bzw.
Teilqualifikationen ermöglicht, sich dabei
aber gleichzeitig an der bereichsüber-
greifenden Niveauvorstellung des EQR
orientiert (Gierke & Müskens, 2009).

                                                                                                         23
Allgemeine Anrechnungsempfehlung

                     Die Ergebnisskalen des MLI

                     Die 51 Bewertungen zu einer Lerneinheit        ƒ Die Skala „Praxisbezug“ beschreibt, ob
                     werden zu neun testtheoretisch konstru-          und in welchem Maße sich die Lern-
                     ierten, reliablen Ergebnisskalen verrechnet:     materialien und Lernerfolgskontrollen
                                                                      auf reale Praxisanforderungen und
                     ƒ Die Skala „Breite und Aktualität des
                                                                      -probleme beziehen.
                       Wissens“ beschreibt die Breite, Tiefe
                       und Aktualität der in der Lerneinheit        ƒ Die Skala „Innovation und Kreativität“
                       vermittelten Kenntnisse.                       beschreibt, ob und inwieweit die Lern-
                                                                      erfolgskontrollen einer Lerneinheit die
                     ƒ Die Skala „Kritisches Verstehen“ be-
                                                                      Lernenden mit neuartigen Problemen
                       schreibt, inwieweit die innerhalb der
                                                                      konfrontieren, die kreative Lösungsan-
                       Lerneinheit vermittelten Theorien,
                                                                      sätze erfordern.
                       Modelle und/oder Methoden kritisch
                       reflektiert werden.                          ƒ Die Skala „Selbstständigkeit“ be-
                                                                      schreibt das Ausmaß der Selbststän-
                     ƒ Die Skala „Interdisziplinarität“ be-
                                                                      digkeit und Verantwortungsübernah-
                       schreibt, in welchem Ausmaß eine
                                                                      me, das von den Lernenden innerhalb
                       Lerneinheit Bezüge zu anderen Beru-
                                                                      der Lerneinheit erwartet wird.
                       fen oder Disziplinen aufweist und den
                       Lernenden vermittelt, in interdiszipli-      ƒ Die Skala „Berücksichtigung sozia-
                       nären Kontexten tätig zu werden.               ler und ethischer Fragen (Ethik)“ be-
                                                                      schreibt, ob und inwieweit innerhalb
                     ƒ Die Skala „Problemlösen“ beschreibt,
                                                                      der Lerneinheit soziale und ethische
                       ob und inwieweit die Lernenden inner-
                                                                      Fragen thematisiert werden.
                       halb der Lerneinheit mit komplexen
                       Problemstellungen konfrontiert wer-          ƒ Die Skala „Kommunikation“ beschreibt,
                       den, die sie unter Anwendung kogniti-          in welchem Maße den Lernenden ver-
                       ver und/oder praktischer Fertigkeiten          mittelt wird, Informationen, Ideen,
                       selbstständig zu lösen haben.                  Probleme und Lösungsansätze ge-
                                                                      genüber Mitlernenden, Fachexperten
                                                                      bzw. Fachexpertinnen und Laien zu
                                                                      kommunizieren.

                                                                    Bei der vorliegenden Niveaubestimmung
                                                                    wurde die aktuelle MLI-Version 3.0 ver-
                                                                    wendet.

24
Weiterbildung „Notfallpflege“

  Kenntnisse

                                                     Das Modul beinhaltet zumindest einige vertiefte Wissensbestände auf dem
    Breite und Aktualität                            aktuellen Stand der Forschung innerhalb des Fachgebiets.

                                                      Das Modul vermittelt ein Bewusstsein für die Grenzen der vermittelten
    Kritisches Verstehen
                                                      Kenntnisse.

                                                      Das Modul beinhaltet interdisziplinäre Fragestellungen, deren Beantwor-
    Interdisziplinarität                              tung auf Wissen aus unterschiedlichen Fachgebieten basiert.

  Fertigkeiten

                                                     Die Lernanforderungen bzw. Prüfungsaufgaben verlangen den umfassen-
    Problemlösen                                     den Einsatz kognitiver oder praktischer Fertigkeiten.

    Praxisbezug                                      Das Modul vermittelt unmittelbar in der Praxis verwertbare Kenntnisse.

                                                      Die Lernanforderungen beinhalten die Entwicklung neuer strategischer
    Innovation und Kreativität
                                                      Ansätze.

  Kompetenzen

                                                      Die Lernanforderungen verlangen von den Lernenden selbstständiges
    Selbstständigkeit                                 Handeln und Eigeninitiative.

    Berücksichtigung sozialer                         Die Lernenden bezeugen bei der Lösung von Problemen Rücksichtnahme
    und ethischer Fragen (Ethik)                      auf andere und Solidarität mit Betroffenen.

                                                      Die Lernenden haben demonstriert, dass sie ihr Verständnis des Fachge-
   Kommunikation                                      biets gegenüber Mitlernenden kommunizieren können.

Abbildung 2: Skalen des MLI – Version 3.0 mit Beispielitems

                                                                                                                                25
Allgemeine Anrechnungsempfehlung

Die Niveaus
Die neun Ergebnisskalen des MLI lassen       Bachelor-Einstiegsniveau                     Bachelor-/Master-Übergangsniveau
sich auch zu einem Gesamtwert ver-           (3,5 < MLI Gesamtwert < 4,5)                 (5 < MLI-Gesamtwert < 5,5)
rechnen. Dieser Gesamtwert beschreibt
                                             Das Niveau der beurteilten Lerneinheit       Das Niveau der beurteilten Lerneinheit
das Niveau einer Lerneinheit insgesamt.
                                             entspricht dem Niveau typischer Module       entspricht dem Niveau eines fortge-
Sowohl der Gesamtwert als auch die Ein-
                                             der ersten Semester eines Bachelor-Stu-      schrittenen Bachelor-Moduls oder dem
zelergebnisskalen können als Entschei-
                                             diengangs. Eine solche Lerneinheit sollte    Niveau typischer Master-Module aus
dungsgrundlage über die Anrechnung
                                             nur dann auf einen Bachelor-Studiengang      der Eingangsphase des Studiengangs.
eines Moduls verwendet werden.
                                             angerechnet werden, wenn der Gesamt-         Die Lerneinheit kann daher bei entspre-
Die MLI-Werte lehnen sich an die Stufen      umfang der Module auf Bachelor-Ein-          chender inhaltlicher Übereinstimmung
des EQR an. Höhere Werte bedeuten da-        stiegsniveau (einschließlich des angerech-   auf Bachelor-Studiengänge angerech-
her ein höheres Niveau.                      neten Moduls) 60 KP nicht überschreitet.     net werden. Auf Master-Studiengänge
                                             Auf Master-Studiengänge sollte die Lern-     sollte die Lerneinheit nur dann ange-
Aufgrund der bisherigen Untersuchun-
                                             einheit nicht angerechnet werden.            rechnet werden, wenn der Gesamtum-
gen kann man davon ausgehen, dass
                                                                                          fang der Module auf Bachelor-/Master-
sich sowohl Bachelor- als auch Master-
                                             Bachelor-Niveau                              Übergangsniveau (einschließlich des
Studiengängen kein exaktes Niveau von
                                             (4,5 < MLI-Gesamtwert < 5)                   angerechneten Moduls) 30 KP nicht
Lerneinheiten zuordnen lässt. Vielmehr
                                                                                          überschreitet.
handelt es sich um Niveaubereiche, die       Das Niveau der beurteilten Lerneinheit
ineinander übergehen. Die Ergebnisse         entspricht dem Niveau typischer Modu-
                                                                                          Master-Niveau
einer MLI-Bewertung lassen sich fünf         le der mittleren Phase eines Bachelor-
                                                                                          (5,5 < MLI-Gesamtwert)
verschiedenen Niveaubereichen zuord-         Studiengangs. Die Lerneinheit sollte bei
nen:                                         entsprechender inhaltlicher Überein-         Das Niveau der beurteilten Lerneinheit
                                             stimmung auf Bachelor-Studiengänge           entspricht dem Niveau typischer Master-
MLI Gesamtwert < 3,5
                                             angerechnet werden. Auf Master-Studi-        Module. Die Lerneinheit sollte daher bei
Das Niveau der beurteilten Lerneinheit       engänge sollte die Lerneinheit nicht an-     entsprechender inhaltlicher Überein-
liegt erheblich unterhalb des Niveaus        gerechnet werden.                            stimmung auf Bachelor- und Master-
typischer Bachelor-Studienmodule. Eine                                                    Studiengänge angerechnet werden.
solche Lerneinheit sollte nicht auf Bache-
lor- oder Master-Studiengänge angerech-
net werden. Das Profil der MLI-Skalen gibt
Hinweise auf eine mögliche Veränderung
der Lerneinheit, durch die eine Erhöhung
des MLI-Niveaus erreicht werden kann.
Solche Veränderungen können die In-
halte der Lerneinheit, die Art und Weise
der Vermittlung und/oder die Form der
verwendeten Lernerfolgskontrollen be-
treffen.

Anmerkung:
In einigen der auf den Seiten 27 bis 30 dargestellten Skalen konnten aufgrund unzureichender Begutachtungsunterlagen keine
Werte bestimmt werden. Für diese Skalen wurde der Nullwert in den Grafiken dargestellt. Die entsprechenden Skalen wurden
bei der Berechnung des Gesamtwertes jedoch nicht berücksichtigt.

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