Anschluss finden Elektromobilität und Infrastruktur - IWB

 
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Elektromobilität und
Infrastruktur
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Tipps und Hinweise

                            > Arbeiten an elektrischen Installationen dürfen nur                        > Handelsübliche Reiseadapter sind ungeeignet für
                              von Fachpersonal ausgeführt werden!                                         die Anwendung in der Elektromobilität!

                            > Bestehende Elektroinstallationen vom Elektroinstal-                       > Adapterkabel (S. 13) nur in Ausnahmesituationen
                              lateur oder EVU überprüfen lassen, bevor sie als                            einsetzen und für den Dauerbetrieb mit einer
                              Strom­tankstelle genutzt werden.                                            8 A-Sicherung absichern.

                            > Achtung vor Stolpergefahr und Überbeanspruchung!                          > Achtung Überhitzungsgefahr! Kann ausnahmsweise
                              Steckdosen und Ladeinfrastruktur sollten sich mög-                          nicht auf eine Kabelrolle verzichtet werden, muss
                              lichst nahe beieinander befinden.                                           das Kabel vollständig abgerollt werden.

                            > Pro Elektrofahrzeug, resp. Steckdose/Anschluss,                           > Batterien nur in belüfteten und möglichst trockenen
                              eine separate Sicherung (LS) und ein separater                              Räumen laden.
                              Fehler­stromschutzschalter (FI) verwenden.
                                                                                                        > Einige EVU und Gemeinden unterstützen die Elek-
                            > Werden Stromanschlüsse regelmässig für E-Fahr-                              tromobilität. Nachfragen kann sich lohnen.
                              zeuge genutzt – auch von Drittpersonen (Kunden,
                              Besuchern, Gästen) – ist eine geeignete Installation                      > Bei Fahrzeugpannen nie selbst Hand an die Elektrik
                              aus Sicherheitsgründen angebracht (CEE-Steckdose                            anlegen. Überlassen Sie die Diagnose und Repara-
                              oder HCD).                                                                  tur dem Profi!

                            > Bei einem Fahrzeug mit mehr als 2 kVA ≈ 2000 W
                              Anschlussleistung darauf bestehen, dass die Steck-
                              dose und der Stecker des Ladekabels mindestens
                              CEE 16 A/230 V entsprechen.

Merkmale der Steckdosen und ihre Eignung zum Laden
                Landesübliche Steckdosen                                                                               Industriesteckdosen     Mode 3 Steckdosen

IEC/National     Typ 13       Typ 23      CEE 7/5            CEE 7/4             BS136         Afsnit       CEI 23          IEC 60309-2            IEC 62196-2

International     Typ J                    Typ E               Typ F              Typ G        Typ K        Typ L       CEE 16     CEE 16       Type2       Type 3

Steckdose

Stecker                                   CEE7/7

Normiert in       CH / LI     CH / LI    F / B / MC /   D / A / GR / L / MC /   GB / IR / M      DK            I        Europa     Europa      Europa      Europa
                                         PL / CZ / SK   NL / N / S / SLO / ES      / CY                                 weltweit   weltweit    weltweit    weltweit
                                                             / TR / RUS
Bemessungs-
                230 (250)    230 (250)   230 (250)          230 (250)           230 (260)     230 (250)    230 (250)   230 (250)   400 (480)   400 (480)   230 (250)
spannung [V]
Bemessungs-
                   10           16           16                 16                  13           13           10          16          16          32          16
strom [A]
Mechanische
Belastbarkeit
Dauerbetrieb
bei Nennlast

PHEV

EV
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Ladebetriebsarten (Mode)

                     The different types of charging methods are called «mode».
                     Die unterschiedlichen Ladebetriebsarten werden als «Mode» bezeichnet:

Mode 1               Laden mit Wechselstrom (AC) an einer landesüblichen oder einer CEE-Steckdose. Keine
                     Kommunikation zwischen Energieabgabestelle (Steckdose) und Fahrzeug.

Mode 2               Wie Mode 1, jedoch mit einer «In-Cable-Control-Box» (ICCB) oder auch «In-Cable-Control
                     and Protection Device» (IC-CPD) im Kabel. Über diese ICCB wird ein Elektrofahrzeug, das
                     üblicherweise unter Mode 3 geladen wird, mit einer landesüblichen oder CEE-Steckdose
                     verbunden. Kommunikation zwischen ICCB/IC-CPD und Fahrzeug, siehe Seite 12.

Mode 3               Das Laden mit 1- oder 3-phasigem Wechselstrom (AC) kann nur an einer zweckgebun-
                     denen («dedicated») Steckdose Type 2, Type 3 oder einem fest an die Installation ange-
                     schlossenen Mode 3-Kabel durchgeführt werden. Kommunikation zwischen Energieabga-
                     bestelle (Steckdose) und Fahrzeug.

Mode 4               Laden mit Gleichstrom (DC) für Schnellladungen. Kommunikation zwischen Ladestation
                     und Fahrzeug.

                     Der Begriff «Kommunikation» beinhaltet in der Elektromobilität zwei getrennte Vorgänge:
                     Mode 2, 3 oder 4 beinhalten die energieübertragungsbezogenen, sicherheitsrelevanten
                     Informationen wie z.B. Stromstärke oder Überwachung des Erdleiters zwischen Fahrzeug
                     und Steckdose usw. Die dem Mode-Signal überlagerte «High level communication» kann
                     z.B. Benutzerinformationen, Identifikation, Abrechnungsdaten und vieles mehr enthalten.

Typischer Energie-   Die Benutzergruppen haben sehr unterschiedliche Ansprüche an die Ladestellen und die
verbrauch von        Parkplätze (Stellflächen). Ein Vermischen der Flächen mit den unterschiedlichen Ladestel-
Elektrofahrzeugen    len führt zu Konflikten.

                                                          Typische Werte                                   Kosten für
                                                                                                           eine volle
                                                                                               Batterie-   Ladung
                                                           Leistung        Strom    Spannung   kapazität   Hoch­tarif
                                    Benutzergruppen          [kW]           [A]        [V]      [kWh]      (CHF)

                                              E-Bikes        bis 2         bis 8     bis 230   0,1 – 2,0    0.02 – 0.40

                                           E-Scooters        bis 3         bis 13    bis 250     1–3        0.10 – 0.80

                                        E-Motorräder         bis 3         bis 16    bis 230     1–5        0.20 – 1.00

                                                PHEV         bis 6         8 – 32    bis 230    1 – 10      0.20 – 2.00

                                 Drei- und vier­rädrige
                                                             2 – 22        8 – 32    bis 400    5 – 25      1.00 – 5.00
                                         E-Fahrzeuge
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Parkplatztypen für Autos und ihre                                                                                                               halb-
                                                                  Bereiche privat                             halbprivat                                             öffentlich
Lade-Anwendungsmöglichkeiten                                                                                                                  öffentlich
                                                                              Privatperson

                                                                                                                                                                  P&R Pendler
                                                                                              Mitarbeiter

                                                                                                             Besucher

Die Benutzergruppen stellen je nach Bereich sehr
                                                                                                                                                      Freizeit
                                                                                                                        Flotten

                                                                                                                                                                                Reisen
                                                                                                                                   Mieter

                                                                                                                                             Kunde

unterschiedliche Anforderungen an eine Lade­
                                                                  Parkplatz
infra­s truktur. Beschreibung der verschiedenen
Installations­­möglichkeiten siehe Rubrik «Architek­         Landesübliche
                                                                Steckdose
ten, Elektroinstallateure und -planer».
                                                            CEE-Steckdose
Privat – Zugang nur mit Erlaubnis des Eigentümers:
Privatgrundstücke                                                  Mode 3

                                                             Home Charge
Halbprivat – Zugang durch Erwerb einer Berechti-         Device (HCD) CEE
gung: Tiefgarage in Wohnsiedlung, Parkplätze von       Home Charge Device
Liegenschaftsverwaltungen, Parkplätze von Firmen,           (HCD) Mode 3
Institutionelle Anbieter                                        öffentliche
                                                               Ladestation
Halböffentlich – Zugang für Kunden: Parkplätze bei
                                                         Schnellladestation
Post, Ladengeschäften, Einkaufs­zentren, auf bewirt-
schafteten Flächen, in Parkhäusern
                                                           Parkdauer (Std.) 8 – 12           4 – 10         0,5 – 3 0,5 – 3       8 –12     0,5 – 3   1–8        4 – 10         >2

Öffentlich – allgemein zugänglich: Strassen, Plätze,                   Tag
Bahnhöfe, Autobahnraststätten
                                                                     Nacht

                                                          km-Leistung / Tag
                                                                            30 – 40          < 50            < 20       > 50      30 – 40    < 20     < 30       < 30           > 50
                                                           (typische Werte)
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Inhaltsverzeichnis

Einleitung                                                           3

Allgemeines | Elektrofahrzeuglenker                                  5
     Ist ein Elektrofahrzeug für mich alltagstauglich? Wie kann
     ich die Batterie aufladen? Wie lange dauert ein Ladevorgang?
     Panne – was nun?

Immobilienbesitzer und -verwalter                                    6
     Parkplätze für Elektrofahrzeuge erstellen? Welche
     Investitionen sind nötig? Wie verrechne ich die Kosten für
     die Parkplätze und Stellflächen?

Architekten, Elektroinstallateure und -planer                        8
     Welche Anschlüsse sind nötig? Worauf muss ich besonders
     achten? Welche Ladevarianten gibt es? Steckdosenmontage.

Energieversorgungsunternehmen (EVU)                                 11
     Welche Herausforderungen stehen an? Worauf muss ich
     für den Hausanschluss achten? Anschlussgesuch.

Autogewerbe                                                         13
     Elektrofahrzeuge – womit habe ich es hier zu tun? Worauf
     muss ich achten? Welche Werkstattausrüstung benötige ich?
     Wie muss ich mich organisieren?

Infrastruktur für E-Scooter und E-Bikes                             15
     Was bedeutet «Off-board»-Laden der Batterie?
     Worauf muss ich beim Laden der Batterie achten?
     Welches sind die Anforderungen an die Infrastruktur?

Zugang und Abrechnung                                               17
     Parkplätze und Stellflächen zuordnen? Wie rechne ich die
     Kosten in welchen Bereichen effizient ab? Zugangs- und
     Abrechnungssysteme.

Aussichten | Perspektiven                                           19
     Wohin geht der Trend in der Elektromobilität?
     Gesell­schaftliche und technische Herausforderungen.
     Verschiedene Lademöglichkeiten? Batterietausch?

Glossar | Impressum                                                 20

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Anschluss finden Elektromobilität und Infrastruktur - IWB
Eine «Steckdose» zum Laden von
Elektrofahrzeugen ist grundsätzlich
überall vorhanden.

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Anschluss finden Elektromobilität und Infrastruktur - IWB
Einleitung

        Elektrofahrzeuge erobern zunehmend den Individualverkehr.
        Insbesondere für Berufspendler bietet sich eine neue Mög-
        lichkeit, den Arbeitsweg umweltschonend zu bewältigen. Die
        Bedürfnisse und Anforderungen aller Beteiligten sind vor allem
        was die Infrastruktur anbelangt vielfältig – die Lösungs­ansätze
        sind es ebenso. Zwar sind in jedem Haus zahlreiche Steckdosen
        vorhanden, aber längst nicht alle eignen sich für das Laden der
        Batterien von Elektrofahrzeugen.

        Die Fragen rund um die Infrastruktur sind für die meisten invol-
        vierten Kreise neu. Die notwendigen internationalen Standards
        und Normen sind in Arbeit und der Harmonisierungsprozess auf
        technischer und der Meinungsbildungsprozess auf politi­scher
        Ebene ist im Gang. Was den Steckertyp und das «richtige» Kabel
        betrifft, sind jedoch noch viele Fragen offen.

        Die vorliegende Broschüre fasst aus heutiger Sicht die wich-
        tigsten Punkte für die Schweiz zusammen. Dabei liegt der
        Schwerpunkt bei den Elektroautos inklusive solche mit Range
        Extender und Plug-in-Hybridfahrzeugen. Ein Kapitel ist den
        Elektro-Zweirädern gewidmet.

        Diese Informationsschrift haben Fachpersonen der für die ein-
        zelnen Themen zuständigen Schweizer Verbände und Organisa-
        tionen verfasst. Sie stehen auch für weitere Informationen und
        Beratung im Bereich der Elektromobilität und namentlich der
        Infrastruktur zur Verfügung.

        Verband e’mobile    Verband Schweizerischer    Electrosuisse Verband
                            Elektrizitätsunternehmen   für Elektro-, Energie- und
                            (VSE)                      Informationstechnik

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Anschluss finden Elektromobilität und Infrastruktur - IWB
Der Umstieg auf Elektrofahr-
zeuge bedeutet insbesondere ein
Umdenken beim «Tanken».

                             Vehicle Connectors
                             (Fahrzeugstecker)
                             für Mode 3 AC und
                             Mode 4 DC

                             Type 1
                             AC Fahrzeugstecker

                             Type 2
                             AC Fahrzeugstecker

                             System CHΛdeMO™
                             DC Fahrzeugstecker
                             Mode 4

                             System CCS
                             DC Fahrzeugstecker
                             Mode 4 CCS Type 1

                             CCS Type 2
                             DC Fahrzeugstecker
                             Mode 4

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Anschluss finden Elektromobilität und Infrastruktur - IWB
Allgemeines | Elektrofahrzeuglenker

Vehicle Inlets
                           Im individuellen Berufspendelverkehr werden täg-       Anzahl Fahrzeuge kann zu Netzlastspitzen füh-
(Gebräuchliche Fahrzeug­   lich durchschnittlich 30 bis 40 km zurückgelegt.       ren. Allfällige Regulierungsmassnahmen sind dem
anschlüsse)                Nur ca. 2 % der Pendler fahren täglich Strecken von    zuständigen EVU überlassen.
                           über 100 km. Dies bedeutet, dass eine Batterie mit
Type 1                     einer Reichweite von ca. 100 km meistens den täg-      Der elektrische Anschluss
AC Fahrzeuganschluss       lichen Ansprüchen gerecht werden dürfte.               Die Elektromobilität steckt teilweise immer noch
                                                                                  in der Pionierphase. Sie ist heute erst für jene Per-
                           Ladevorgang                                            sonen möglich, die einen eigenen Zugang zu einer
                           Damit der «Strom» vom Energieversorgungsunter-         Stellfläche (einem Parkplatz) mit Stromversorgung
                           nehmen (EVU) für Elektrofahrzeuge verwendet wer-       für ihr Fahrzeug zur Verfügung haben.
                           den kann, muss er vom Wechselstrom (AC) in
                           Gleichstrom (DC) umgewandelt werden. Dies erfolgt      Das Ladekabel
                           durch das Ladegerät. Bei vierrädrigen Elektro­­fahr­   Das Ladekabel für Mode-1/Mode-2 und Mode-3-
                           zeugen ist das Ladegerät meistens im Fahrzeug ein-     Verbindungen gehört in Europa zur Fahrzeugaus-
                           gebaut (onboard). Die Ladeelektronik (Battery          stattung. Es ist entweder fest am Fahrzeug ange-
Type 2                     Management System, BMS) steuert und überwacht          schlossen (Case A) oder wird lose mitgeführt
AC Fahrzeuganschluss
                           den Ladevorgang in Abhängigkeit von Temperatur,        (Case B). Es werden zwei Kabel benötigt, eines um
                           Ladezustand und Spannung der Batterien.                mit Mode-1/Mode-2 und eines, um mit Mode-3 zu
                                                                                  laden. Das Ladekabel für eine Mode-4-Verbindung
                           Je nach Art des Fahrzeugs sind die Anforderungen       (Schnellladung) ist immer fest an der Ladestation
                           an die Stromversorgung unterschiedlich. Zweirad-       angeschlossen (Case C). In den USA und anderen
                           fahrzeuge wie E-Bikes, E-Scooter und E-Motorräder      Ländern werden die Begriffe Level 1 bis 3 anstatt
                           stellen andere Anforderungen als drei- oder vier-      Mode 1 bis 4 verwendet.
                           rädrige Fahrzeuge (siehe Tabelle auf Klappe).
                                                                                  Gebräuchliche Anschlüsse am Fahrzeug
System CHΛdeMO™            Meistens werden die Batterien von Elektrofahrzeu-      Je nach Fahrzeugmarke und -modell weisen Elek-
DC Fahrzeuganschluss
Mode 4                     gen zuhause und/oder am Arbeitsplatz geladen.          trofahrzeuge und Plug-in Hybrid Electric Vehicles
                           Das Laden während der Arbeitszeit vergrössert die      (PHEV) unterschiedliche Anschlüsse für das Lade-
                           Reichweite. Somit könnten bereits heute ca. 80 %       kabel auf. Grundsätzlich unterscheidet man bei
                           der Bevölkerung an 80 % aller Tage ihre täglichen      Anschlüssen am Fahrzeug («Vehicle inlets») zwi-
                           Distanzen mit einem Elektrofahrzeug zurücklegen.       schen Mode 1 oder 3 für AC (Wechselstrom) und
                           Das Schnellladen bietet die Möglichkeit, grössere      Mode 4 für DC (Gleichstrom) für Schnellladungen.
                           Distanzen mit Elektroautos ohne lange Ladezeiten       Ferner gibt es sogenannte «Combo Vehicle-inlet»,
                           zu bewältigen.                                         d.h. ein kombinierten Anschluss für AC und DC
                                                                                  (Bilder siehe Seite 4+5).
                           Ladedauer
System CCS                 Je nach Batteriekapazität variieren die Ladezeiten     Öffentliche Infrastruktur für Elektrofahrzeuge
DC Fahrzeuganschluss       sehr stark. Durchschnittlich beträgt die Ladedauer     Eine öffentliche Infrastruktur befindet sich im Auf­-
Mode 4 CCS Type 1
                           zwischen 6 bis 8 Stunden vom «leeren» Zustand bis      bau. Der politische und wirtschaftliche Meinungs-
                           zur vollständigen Ladung. Die Batterien sind jedoch    bildungsprozess zum Thema ist in vollem Gange.
                           selten «ganz leer». Bei durchschnittlichen Fahrleis­   Die Interoperabilität zwischen den einzelnen Anbie-
                           tungen von ca. 40 km pro Tag dürften deshalb           tern ist sehr unterschiedlich. Ein einheitliches
                           Ladezeiten zwischen 3 und 4 Stunden täglich aus-       Zugangs- und Abrechnungssystem ist noch nicht
                           reichen.                                               etabliert. Elektrofahrzeuglenker, die schon heute
                                                                                  in grösserem Umkreis unterwegs sein möchten,
                           Der Energieverbrauch des Fahrzeugs kann durch          finden unter www.lemnet.org eine europaweite
CCS Type 2                 die Nutzung von weiteren elektrischen und elektro-     Übersicht der Infrastruktur für Elektrofahrzeuge.
DC Fahrzeuganschluss       nischen Anlagen im Fahrzeug erheblich ansteigen,
Mode 4
                           z.B. durch die Klimaanlage, Heizung etc.               Bei Fahrzeugpannen nie selbst Hand an die
                                                                                  Elektrik legen!
                           Grundsätzlich können Elektrofahrzeuge zu jeder
                           Tageszeit geladen werden. Es kann aber kostengün-      In der Schweiz sind bereits viele Pannenhilfe-Anbie-
                           stiger sein, den Hauptenergiebezug mit geeigneten      ter auch für elektrofahrzeugspezifische Probleme
                           Steuerungsmassnamen in die Nachtstunden zu             ausgebildet. Sie sind auf die neue Technik vorberei-
                           verlegen. Das gleichzeitige Laden einer grösseren      tet und können kompetent helfen.

                           5
Anschluss finden Elektromobilität und Infrastruktur - IWB
Immobilienbesitzer und -verwalter

Besitzern, Betreibern oder Vermietern von Liegen-        Kunden und Besucher                                                         Richtige Platzierung der
                                                                                                                                     Steckdose
schaften stellen sich grundlegende Fragen: Welche        Für Kunden und Besucher mit Elektrofahrzeugen
Infrastruktur kann oder soll angeboten werden?           von Verkaufsgeschäften, Gastrobetrieben und
Welche Investitionen sind nötig? Wie kann man die        Unternehmen bietet sich eine Installation an, die
Kosten an die Nutzer verrechnen? Wie hoch sind           den Sicherheitsanforderungen gerecht wird. Ein

                                                                                                                                                                     5,00 m
die Unterhalts- und Betriebskosten?                      Home Charge Device oder eine öffentliche Lade­
                                                         station mit verschiedenen Einsteckmöglichkeiten
Parkplätze für Elektrofahrzeuge                          kann eine Option darstellen.
Wenn Parkplätze (Stellflächen) mit Infrastruktur für
Elektrofahrzeuge ausgerüstet werden, sollten diese       Abrechnung
auch klar als solche markiert, signalisiert und reser-   Die individuelle Zuteilung und Abrechnung der                                    2,30 m           2,30 m
viert werden. So ist das Angebot attraktiv, wird         Energiekosten mit einem Abrechnungsmodell ist
auch genutzt und verbessert die Wertschöpfung            mit Zusatzaufwand verbunden. Es hat sich noch
des entsprechenden Parkplatzes.                          kein einheitlicher Standard dafür durchgesetzt
                                                         (siehe «Abrechnung»). Die Aufstellung «Investiti-
Parkhäuser                                               onen und Unterhalt» gibt einen allgemeinen Über-
Elektrofahrzeug-Parkplätze in Parkhäusern sind           blick über die zu erwartenden Kosten. Die Über-
nur dann sinnvoll, wenn diese ausschliesslich für        gänge zwischen den Fahrzeuggruppen und den
Elektro­fahrzeuge reserviert sind und Elektrofahr-       verschiedenen Nutzungen sind fliessend. Es gibt in
zeuglenker eventuell einen Sonderzugang (z.B. jene       allen Nutzungen Anwendungen, die teilweise weit
für Dauermieter und Lieferanten) mitbenützen kön-        ausserhalb der Angaben der Aufstellung liegen.
nen. Dies soll verhindern, dass Elektrofahrzeuge in
einer Warteschlange stecken bleiben. Das Zutritts-
system muss in der Lage sein, Elektrofahrzeuge
gesondert zu erfassen, um die Anzeige freier Park-
plätze nicht zu verfälschen.
                                                         Investition und Unterhalt
Vermietete Parkplätze                                    Nutzung               Einfache              Home Charge            Öffentliche            «Schnell-
Eine pauschale Verrechnung der Energie- und                                    Steckdose             Device                 «Ladestation»          ladestation»
Infrastrukturkosten ist die einfachste und kosten-       Typische Dauer               >4h                   >4h               30 Min. – 4 h          ca. 30 Min.
günstigste Variante, den Aufwand für vermie-             einer Ladung
tete Parkplätze abzurechnen. Für eine individuelle       Art der Ladung        Normale Ladung        Normale Ladung         Normale Ladung         Schnellladung*
Abrechnung könnte sich eine öffentliche Ladesta-         Wichtiger Punkt       Möglichkeit           Möglichkeit            Möglichkeit            Geschwindigkeit
                                                                               zum Laden             zum Laden              zum Laden              des Ladevor-
tion eignen (siehe auch Tab. S. 6, 7 + Umschlag).
                                                                                                                                                   gangs
                                                         Investitions­             100 – 600            500 – 3 000          1 500 – 15 000        30 000 – 80 000
Die Doppelnutzung von Parkflächen (Tag/Nacht) im         kosten (ohne
halböffentlichen Bereich kann für Elektrofahrzeug-       Installation)
                                                         ca. CHF 1
besitzer ohne eigenen Parkplatz eine Alternative
                                                         Energiekosten             0.50 – 3.00           0.50 – 3.00           0.50 – 3.00           4.00 – 10.00
darstellen.                                              pro Teilladung
                                                         ca. CHF 2
Mietverträge                                             Betriebs- und                  0                   0 – 50             20 – 2 000            200 – 2 000
Das Merkblatt «Einrichten von Ladestationen für          Unterhaltskosten
                                                         pro Jahr ca. CHF
Mieter» des Hauseigentümer Verbandes Schweiz
                                                         Abrechnung            Abrechnung            Abrechnung             Abrechnung             Abrechnung pro
(HEV) beschreibt verschiedene Vorgehensweisen                                  pauschal oder         pauschal oder          pauschal oder          Vorgang
hinsichtlich mietrechtlicher Belange zum Einrich-                              über Zähler           über Zähler            über Zähler
ten von Elektroladestationen. Der HEV stellt eine        Möglicher             Ein- und Mehr-        Ein- und Mehr-         Mehrfamilien-          Tankstellen,
Mustervereinbarung «Bewilligung zum Einrichten           Standort              familienhäuser,       familienhäuser,        häuser, Firmen,        Autobahnrast-
                                                                               Ladengeschäfte,       Ladengeschäfte,        öffentliche            stätten,
von Ladestationen für Elektrofahrzeuge» bereit.                                Parkhäuser,           Parkhäuser,            Gebäude und            Gastrobetriebe
Sie kann als Zusatz zum bestehenden Mietvertrag                                Firmen, Gastro-       Firmen, Gastro-        öffentliche
für Garagenplätze verwendet werden.                                            betriebe              betriebe               Parkflächen,
                                                                                                                            Gastrobetriebe
                                                         1
                                                           Die Länge und die Verlegungsart des Zuleitungskabels können einen grossen Einfluss auf die
                                                           Investitionskosten haben.
                                                         2
                                                           Für kleinere Fahrzeuge sind diese Kosten wesentlich geringer (siehe Tabelle «Typische Energiekosten»).
                                                         * Erste Schnellladestationen befinden sich im Aufbau.

                                                             Die Preisangaben sind Schätzungen und können situationsgebunden stark abweichen.

                                                                                                                              6
Parkplätze mit Ladeinfrastruktur für Elektro-
                                                                        fahrzeuge werden dann genutzt, wenn sie
                                                                        gut zugänglich, verfügbar und klar als solche
                                                                        gekennzeichnet sind.

Typische Energiekosten von Elektrofahrzeugen (Niedertarif CHF 0.10)
                                CHF/Monat                 CHF/Jahr                  km/Jahr
Energiekosten                   min.         max.         min.         max.         ca.
E-Bikes und
Architekten,
Elektroinstallateure und -planer
Arbeiten an elektrischen Installationen dürfen nur     Neu- und Umbauten                                      Home Charge Device
von einem Elektroinstallateur mit Installationsbe-     Bei Neu- und Umbauten empfiehlt es sich, eine          (HCD)
willigung ausgeführt werden. Bestehende Einrich-       ausreichende Anzahl Leerrohre (M 25 bis KRS
tungen, die Elektrofahrzeuge versorgen, müssen         Ø 80 mm) zu geeigneten Standorten vorzusehen.
regelmässig überprüft werden.                          Im öffentlichen Raum sind Kabelschutzrohre von
                                                       mindestens Ø 80 mm sinnvoll. Wird bei der Pla-
Der Elektroinstallateur muss dem Energieversor-        nung und Ausführung bereits eine sinnvolle Anzahl
gungsunternehmen (EVU) vor der Ausführung der          Leerrohre, Kabelschächte und Fundamente vorge­
Installationen die entsprechenden Anschlussge-         sehen, so erspart dies wesentliche Folgekosten.
suche und Installationsanzeigen einreichen.            Unter www.opi2020.com ist ein Vorschlag für ein
                                                       Standardfundament für Ladestationen verfügbar.
Die meisten Normen und Standards für die Elektro-
mobilität sind in Bearbeitung. Es ist deshalb sinn-    Die Zuleitung zu den Anschlüssen der Elektrofahr-
voll, für zu erwartende Änderungen genügend            zeuge soll möglichst kurz und so dimensioniert
Kapazitäts- und Platzreserven einzuplanen.             werden, dass bei maximaler Belastung kein wesent-
                                                       licher Spannungsabfall auf der Leitung entsteht. Bei
Arten von Ladeinfrastrukturen                          Leitungen von über 50 m Länge empfiehlt es sich,
                                                       den Leitungsquerschnitt zu erhöhen. Es ist davon
Landesübliche und CEE-Steckdosen:                      auszugehen, dass der Gleichzeitigkeitsfaktor eines
Landesübliche Steckdosen sind mechanisch und           Anschlusses («connecting poits») für ein einzelnes
thermisch nicht sehr belastbar. Demgegenüber bie-      Elektrofahrzeug bei 1 festgelegt werden kann.
ten die Industriesteckdosen, die sogenannten CEE-
Steckdosen, eine erhöhte Belastbarkeit. Sie sind       Ein bestehender Hausanschluss kann schon durch
für den mehrstündigen Dauerbetrieb geeignet und        wenige Anschlüsse für Elektrofahrzeuge überlas­tet
werden vor allem für das Laden von Elektroautos        sein. Das EVU wird aufgrund des Anschluss­gesuchs
und Elektromotorrädern empfohlen.                      und der Installationsanzeige allfällig notwendige
                                                       Massnahmen einleiten (siehe auch EVU «Hausan-
Home Charge Device (HCD):                              schlüsse»).
Eine HCD bietet erhöhten Komfort für den Anwen-
der und ist zusätzlich an die Leistungsgrenzen der     Autoeinstellhallen
vorhandenen Netzinfrastruktur angepasst. Ein opti-     In Autoeinstellhallen sollte die Erschliessung der
onal eingebauter Energiezähler liefert Informati-      Elektrofahrzeuganschlüsse mittels Stromschiene,
onen zum Energieverbrauch. Weitere Steuerge-           Trasse oder Kabelkanal erfolgen. Dadurch ist die
räte wie Schaltuhr, Tarifsteuerung, kombiniert mit     Änderung von bestehenden und die Erweiterung
«Override push-button» für die Tages­freischaltung,    mit zusätzlichen Anschlüssen jederzeit problemlos
erlauben das zeitlich gesteuerte Auf­laden der Bat-    möglich. Ab 6 bis 10 Anschlüssen ist eine Strom-
terie mit Schwerpunkt in den Niedertarifzeiten (off-   schienen-Installation flexibler und kostengün-
peak). Es können mehrere HCD an eine gemein-           stiger. Die Grundinstallation muss so nur einmal
same Zuleitung angeschlossen werden.                   erstellt werden. Erweiterbarkeit, Anpassungen und
                                                       Demontage sind einfach möglich. Werden Strom-
Öffentliche Ladestationen:                             schienen oder Kabeltragsysteme und die entspre-
Der Einsatz von öffentlichen Ladestationen kann        chenden Steckdosen und Schutzeinrichtungen in
dann angebracht sein, wenn mit Publikumsverkehr        allgemein zugänglichen Bereichen platziert, erleich-
zu rechnen ist. Der Zugang zu diesen Systemen          tert dies die Wartung und Fehlerbehebung in Stör-
wird z.B. über Schlüssel, Karten oder Münzsysteme      fällen erheblich.
gewährt. Für öffentliche Ladestationen auf grös-
seren Gebäudearealen, Einkaufszentren, öffentli-       Steckdosenmontage
chen Plätzen etc. sind mindestens Kabelschutzrohre     Die Anschlüsse müssen so nahe wie möglich beim
Ø 80 mm zu verwenden.                                  zu ladenden Fahrzeug montiert werden. Durch-
                                                       gänge oder passierbare Bereiche zwischen dem
Schnellladestation:                                    Anschluss und Elektrofahrzeug müssen vermieden
Das EVU sollte frühzeitig in die Planung und           werden. Die ideale Montagehöhe liegt zwischen
Um­setzung einer Schnellladestation mit ein­be­zogen   1 m und 1,5 m über dem Fussboden. Die übliche
werden. Der Einsatz einer Batteriepuffer­anlage        Länge der von den Autoherstellern mitgelieferten
sollte in Betracht gezogen werden.                     Anschlusskabel beträgt ca. 5 bis 7 m.

                                                                                                          8
Der richtige Anschluss am
                                                     passenden Ort bringt
                                                     Vorteile für alle Beteiligten.

Jede Steckdose (connecting point) muss einzeln
abgesichert (LS) und mit einem eigenen Fehler-
stromschutzschalter (FI) oder einer Kombination
der beiden geschützt werden. Damit ein ausge­
löster Schutzschalter (LS/FI) ohne fremde Hilfe
wieder eingeschaltet werden kann, ist es sinnvoll,
ihn möglichst nahe bei der Steckdose anzubringen.
Auf Stecker dürfen nur geringe Zug- und Torsions-
kräfte wirken (Mate­rialermüdung und Kontaktpro-
bleme). Es sollte mindestens der Schutzgrad IP44
zur Anwendung kommen.

Ladestrom und Netzsymmetrie
In grösseren Gebäuden/Liegenschaften mit mehre-
ren Anschlüssen für Elektrofahrzeuge ist zwingend
auf eine symmetrische Netzbelastung zu achten
(Phasendrehung konsequent umsetzen). Allfällige
Massnahmen sind mit dem EVU zu koordinieren.

                           9
Langsames Laden von Elektrofahrzeugen
während der Nacht kann helfen, Last­
spitzen zu vermeiden.

                        10
Energieversorgungsunternehmen (EVU)

       Mit der steigenden Anzahl Elektrofahrzeuge stellen     Wichtige Punkte für Anschlüsse
       sich für die EVU einige Herausforderungen: Wie         und Infrastruktur
       kann beispielsweise ausreichend Energie an die ver-    Energieverbraucher sind so anzuschliessen, dass die
       schiedenen «Ladestationen» herangeführt werden?        Belastung möglichst symmetrisch auf alle Polleiter
       Welche (neuen) Lastspitzen entstehen? Wie geht         verteilt wird, siehe Werkvorschriften (WV 8.12).
       man mit diesen Spitzenlasten am besten um? Wie
       können die Strombezüge sinnvoll abgerechnet wer-       Es sollen thermisch und mechanisch belastbare
       den? Dies sind nur einige von vielen Fragen.           Kabel und Steckdosen, z.B. CEE-Steckdosen oder
                                                              Home-Charge-Devices, an Stelle von landesüblichen
       Zugang zum Stromnetz                                   Steckdosen verwendet werden.
       In der Schweiz ist das elektrische Netz bestens aus-
       gebaut. Grundsätzlich ist überall elektrische Ener-    Einfluss auf Netzqualität und -stabilität
       gie vorhanden. Da auch die Elektrofahrzeuge täg-       Ladegeräte von Elektrofahrzeugen sind frequenz-
       lich lange Standzeiten haben, besteht die ideale       verändernde Geräte (WV 8.31) und können mehr
       Voraussetzung, die Batterien mit kleinen Strömen       Leistung beziehen als ein durchschnittliches Haus-
       während einer längeren Dauer aufzuladen. Für den       haltgerät. Deshalb sind Anschlussgesuche für
       Alltag, währenddem durchschnittlich ca. 40 km          Anschlüsse ≥ 2 kVA ≈ 2 kW zwingend. Für grössere
       Arbeitsweg zurückgelegt werden, reicht die beste-      Leistungen als ≥ 3,6 kVA ≈ 3,7 kW sind nur 3-pha-
       hende Netzinfrastruktur aus heutiger Sicht aus.        sige Anschlüsse zugelassen (WV 8.13). Es gibt ein-
       Schwieriger wird es, wenn viele Elektrofahrzeug-       zelne Fahrzeuge welche mittels Type 2-Steckdose
       lenker ihre Batterien schnell, d.h. mit hohen Lade-    1-phasig 32 A Strom aus dem Netz beziehen. Mit
       strömen, womöglich zu Spitzenlastzeiten, aufladen      einer steigenden Anzahl Elektrofahrzeuge wird
       möchten. Wenn ca. 10 % aller immatrikulierter          ihr Einfluss auf die Netzqualität und Netzstabilität
       Fahrzeuge Elektrofahrzeuge mit 3 kW und mehr           zunehmen. Künftig sollten Elektrofahrzeuge zur
       Anschlussleistung sein werden, können auch gut         Verbesserung von Netzqualität und Netzstabilität
       ausgebaute Netzte ihre Belastungsgrenzen errei-        beitragen können (Mehrquadranten-Elektronik für
       chen.                                                  das Ladegerät wie bei der erneuerbaren Energie).

       Lastspitzen vermeiden                                  Hausanschlüsse und die Zuleitungen aus dem Ver-
       In der Nacht steht ausreichend Zeit und Energie zur    sorgungsnetz des EVU werden mehrheitlich mit
       Verfügung, um das Elektrofahrzeug für den nächs­       einem Gleichzeitigkeitsfaktor von 0,2 bis 0,3,
       ten Tag betriebsbereit zu halten. Langsames Laden      d.h. 20 % bis 30 % der angeschlossenen Leistung,
       während der Nacht belastet das Stromnetz weniger,      berechnet und ausgelegt. Die gesamte angeschlos-
       hilft Lastspitzen zu vermeiden und schont das Bud-     sene Leistung in einem Haus ist somit wesentlich
       get dank der Niedertarif-Energie. Mit intelligenten    höher als die vom Netz zur Verfügung gestellte.
       Lösungen wie Home Charge Device oder einer Zeit-       Die Kapazität des Hausanschlusses kann schon
       schaltuhr (Timer) können Lastspitzen umgangen          bei einer kleinen Anzahl von Elektrofahrzeugen
       werden. EVUs könnten in Zukunft Ladevorgänge zu        erschöpft sein. Es kann durchaus notwendig wer-
       Spitzenlastzeiten sperren.                             den, für die Versorgung der Elektrofahrzeuge den
                                                              Hausanschluss zu vergrössern oder eine separate
       An Hauptverkehrsachsen, sind Schnellladestationen      Zuleitung/Hausanschluss für die Elektrofahrzeuge
       mit entsprechend höheren Ladeströmen erwünscht.        zu installieren. Die notwendigen Angaben erhält
       Mit einer steigenden Anzahl von dezentralisierter      das EVU durch das Anschlussgesuch des Elektro-
       Energieproduktion wird eine dezentrale Energie-        installateurs.
       speicherung wichtiger. Eine batteriegepufferte
       (500 kWh) Schnellladestation ist eine mögliche
       Lösung für eine Verbesserung von Netzqualität und
       -stabilität.

       11
Elektrofahrzeuge
erfordern neues Fachwissen
in der Branche.

                             Verschiedene Mode 2
                             Ladekabel mit ICCB

                             Spannungsklassen
                             gemäss ISO

                             A < 30 Volt AC oder
                               < 60 Volt DC.

                             B ≥ 30   Volt AC bis
                               1000   Volt AC oder
                               ≥ 60   Volt DC bis
                               1500   Volt DC

                        12
Autogewerbe

                       Elektro- und Hybridfahrzeuge stellen spezifische                           Adapter
                       Anforderungen an die Ausbildung von Garagenper-                            Handelsübliche Reiseadapter sind ungeeignet für
                       sonal. Auch die Infrastruktur von Werkstätten muss                         die Anwendung in der Elektromobilität!
                       für den Umgang mit «Hochvolt-Systemen» (Span-
                       nung Klasse B gemäss ISO) angepasst werden.                                Steckdosen
                                                                                                  Die Verkäufer sollten den Käufern von Elektrofahr-
                       Fahrzeugbatterie                                                           zeugen unmissverständlich vermitteln, alle Steck-
                       Antriebsbatterien von Elektro- und Hybridfahrzeu-                          dosen, an welche sie ihre Fahrzeuge regelmässig
                       gen sind Industriebatterien. Sie weisen bei Perso-                         anschliessen, durch eine Fachperson überprüfen
                       nenwagen eine Spannung zwischen 100 und 400                                zu lassen. Die Benutzer dürfen nicht dazu verleitet
                       Volt auf. Arbeiten an Geräten oder Installationen                          werden, elektrische Installationen zu verwenden,
                       dieses Spannungsbereichs dürfen nur von instruier-                         über die keine gesicherten Erkenntnisse vorliegen.
                       ten Personen ausgeführt werden!                                            Die landesübliche, im Haushalt verwendete Steck-
                                                                                                  dose sollte nur in absoluten Ausnahmefällen ver-
                       Bei einem Verkehrsunfall sollte eine Trennung der                          wendet werden.
                       Batterieanschlüsse automatisch erfolgen.
                                                                                                  Werkstattausrüstung von Autogaragen
                       Ladekabel                                                                  Für den Einsatz in Werkstatt, Show-Room und auf
                       Zu jedem Elektrofahrzeug gehört ein individuelles                          Kundenparkplätzen werden die erforderliche
                       Ladekabel. Diese können stark voneinander abwei-                           Ladeinfrastruktur und Spezialwerkzeuge teilweise
                       chen und sind nicht untereinander austauschbar.                            durch den Fahrzeughersteller vorgeschrieben.
                       Diese Kabel sollten bei jedem Werkstattaufenthalt
                       geprüft werden. Insbesondere ist zu prüfen, ob der                         Werkstätten müssen mit elektrisch isolierenden
                       Schutzleiter zwischen Stecker und Fahrzeug funk-                           Handschuhen, Schutzbrille, isolierendem Abdeck-
                       tionsfähig ist, das Kabel keine mechanischen Ver-                          material, Augendusche, Brandlöschmittel und
                       letzungen des Schutzmantels und keine sichtbaren                           Warnhinweisschildern ausgerüstet sein. Die vom
                       oder tastbaren Bruch- oder Deformations­stellen                            Hersteller vorgeschriebenen speziellen Arbeitsge-
                       aufweist.                                                                  räte und Hilfsmittel für Diagnose, Reparatur und
                                                                                                  Service sind zwingend einzusetzen.
                       Adapterkabel
                       Sie sind nur für Ausnahmesituationen geeignet und                          Betriebsorganisation und Verantwortung
                       müssen mit einer Sicherung 8 A versehen sein.                              Da die Arbeit an Elektro- und Hybridfahrzeugen
                       Falls Adapterkabel öfters am selben Ort zum Einsatz                        ein erhöhtes Gefahrenpotenzial für Personen und
                       kommen, empfiehlt sich aus Sicherheitsgründen                              Sachen aufweist, ist eine klare Organisation und
                       eine Umrüstung des entsprechenden Anschlusses                              Regelung der Verantwortlichkeiten im Garagenbe-
                       auf die gewünschte Nutzung (z.B. auf eine CEE-                             trieb unerlässlich. Als Basisqualifizierung für allge-
                       Steckdose). Das Adapterkabel sollte mit dem Warn-                          meine Arbeiten an Elektro- und Hybridfahrzeugen
                       hinweis «Nur bis 8 Ampere verwenden, Leistung                              wird mindestens eine betriebsinterne Instruktion
                       des Ladegeräts über die Fahrzeugsteuerung redu-                            vorausgesetzt. Wer Arbeiten an Geräten oder
                       zieren!» versehen sein.                                                    Installationen mit Hochvoltsystemen ausführt,
                                                                                                  benötigt entsprechende Fachkenntnisse und eine
                                                                                                  Instruktion durch eine qualifizierte Ausbildungs-
                                                                                                  stätte.
Mindestanforderungen
                               KOPAS*
an Werkstätten für                                                          Hauptverantwortung
                                  und
die Ausführung von           Betriebsleiter

Arbeiten an Elektro-
und Hybridfahrzeugen           Instruierte                                    Arbeiten an der
                               Person mit                                    Spannung Klasse B
                            Fachkenntnissen

                           Betriebsintern                                   Allgemeine Arbeiten
                        instruiertes Personal

                                    * Kontaktperson für Arbeitssicherheit

                       13
Unterstände mit abschliessbaren
Ladefächern ermöglichen
sorgenfreies Laden von
«Off-board» Batterien.

                         14
Infrastruktur für E-Scooter
und E-Bikes
Bei E-Bikes und E-Scootern ist das Ladegerät meist    Batterien «off-board» sicher laden
nicht im Fahrzeug eingebaut (off-board). Die mit-     Die vom Hersteller mitgelieferten Ladekabel sind
gelieferten Ladegeräte sind hauptsächlich für eine    meistens eher kurz (ca. 1,5 m). In Mehrfamilienhäu-
Innenanwendung geeignet und haben keinen spe-         sern oder im öffentlichen Bereich sollten die Bat-
ziellen Wasser- und/oder Staubschutz. Sie sind        terien daher in einem geschützten, feuersicheren
gekennzeichnet mit «IP21, Indoor use only» oder       Umfeld geladen werden können (off-board, d.h.
dem Symbol        . Auf diese Weise gekennzeichnete   vom Fahrzeug getrennt). Dafür eignen sich bei-
Geräte sollen ausserhalb von geschlossenen Behält-    spielsweise kombinierte Unterstände mit abschliess-
nissen wie z.B. Helmfach, Packtaschen o.Ä. betrie-    baren Ladefächern oder separate Schliessfächer, die
ben werden, da sie sonst durch die fehlende Küh-      je mit einer landesüblichen Steckdose bestückt und
lung überhitzen können. Von einer Verwendung          mit einem Fehlerstrom- oder Kombischutzschalter
im Freien ist jedoch abzusehen, da die Geräte nicht   versehen sind (siehe Foto S. 14).
über den notwendigen Feuchtigkeitsschutz verfü-
gen. Lose mitgeführte Ladegeräte dürfen während       Anforderungen an die Ladeinfrastruktur
dem Laden nicht im Fahrzeug untergebracht wer-        Die Ladeinfrastruktur sollte an möglichst trockenen,
den! Üblicherweise sind lose mitgeführte Ladege-      gut belüfteten Standorten und bei mehreren
räte für Elektrozweiräder mit einem landesüblichen    Nutzern möglichst mit separaten, abschliessbaren
Stecker ausgerüstet. Geräte mit dem blauen            Ladefächern, eingerichtet werden.
CEE-Stecker sind eher selten. Für Geräte mit Lade-
strömen ≥ 8 A (≥ 2 kVA, ≈ 2 kW) sollten nur           Die Steckdose sollte sich nahe bei einer Ablage­
CEE-Stecker verwendet werden.                         fläche für das Ladegerät befinden, damit sie
                                                      mechanisch nicht durch Zug am Kabel überlastet
«EnergyBus™»                                          wird.
Bei einer wachsenden Zahl von Herstellern wird
ein gemeinsames Ladeverfahren mit genormten           Für E-Bikes und E-Scooter ist eine Absicherung mit
Steckern, dem sogenannten EnergyBus connector         6 A ausreichend.
(www.energybus.org) verwendet.
                                                      Abrechnung
Bei Zweirädern, die nicht diesem EnergyBus-Stan-      Der Energiebedarf von E-Bikes und E-Scootern
dard entsprechen, muss unbedingt das zum Fahr-        und die daraus entstehenden Kosten sind gering.
zeug gelieferte Ladegerät verwendet werden. Ein       Investitionen zur Verbrauchserfassung und
falsches Ladegerät kann zur Beschädigung oder         -abrechnungen dürften sich kaum auszahlen
Zerstörung der Batterie führen. Beim Laden resp.      (siehe Tab. S. 7).
Überladen kann entflammbarer Elektrolyt resp.
Knallgas (Sauerstoff/Wasserstoff-Gemisch) entste-
hen. Offenes Feuer, z.B. durch einen Funken am
Lichtschalter in einem unbelüfteten Raum ausge-
löst, kann zur Explosion führen!

EnergyBus™
DC Fahrzeugstecker     DC Fahrzeuganschluss

15
Die Doppelnutzung von
Parkplätzen bringt eine effiziente
Nutzung von Ladeinfrastrukturen.

                          16
Zugang und Abrechnung

Die Energiekosten für Elektrofahrzeuge fallen im        eine Abrechnung pro Vorgang («Ladung») zu
Verhältnis zu den Investitionskosten in Abrech-         erhalten, ist mit erhöhten Investitionen zu rechnen.
nungssysteme bescheiden aus. Es lohnt sich zu           siehe Tabelle «Investition und Unterhalt» S. 6.
überlegen, ob Ladestationen allgemein zugänglich
bereitgestellt werden können, um die Kosten durch       Zugangs- und Abrechnungssysteme
eine Doppelnutzung besser zu amortisieren.              Zugangs- und Abrechnungssysteme werden künftig
                                                        vielfältige Funktionalitäten aufweisen müssen, wie
Privat und halbprivat                                   Identifizierung, Autorisierung, einheitliche Abrech-
Ist der Parkplatz einem bestimmten Fahrzeug oder        nungssysteme etc.
Mieter zugewiesen, sind keine komplexen Abrech-
nungssysteme notwendig. Die einfachste Lösung           • Zugang offen: Die Anschlüsse sind jederzeit und
ist eine Pauschale, welche die Energiekosten, die         für jede Person zugänglich. In der Regel ist min-
Amortisation der Installation sowie die Unterhalts-       destens Mode 1 oder Mode 2 möglich. Keine
kosten enthält und z.B. zusammen mit der Miete            Abrechnung.
des Parkplatzes oder der Stellfläche verrechnet wird    • Zugang mit Schlüssel: Die Anschlüsse sind in
(Tabelle S. 7).                                           einem Gehäuse untergebracht, welches mittels
                                                          eines Schlüsselsystems zu öffnen ist. Die Abrech-
Für die Erfassung des Energieverbrauchs genügt ein        nung des Strombezugs erfolgt meist über eine
ungeeichter Klasse 2-Kontrollzähler. Wird ein Elek-       Pauschale.
trofahrzeug an den Allgemeinzähler einer Liegen-        • Zugang durch Prepayed-Systeme: Die Anschlüsse
schaft mit mehreren Mietern angeschlossen, kann           sind zugänglich, bzw. der Energiebezug ist mög-
der Energieverbrauch des Fahrzeugs mit einem              lich, durch Verwendung von Bargeld, Jetons,
Kontrollzähler erfasst werden. Dies erlaubt die klare     elektronischen Schlüsseln, Wegwerf-RFID-Kar-
Zuordnung des Energiebezugs und räumt Beden-              ten usw. Die Leistung wird im Voraus bezahlt.
ken der anderen Mieter aus.                               Solche Systeme sind fallweise auch für Touristen
                                                          zugänglich und erfordern einen vergleichsweise
Durch Heimladestationen (HCD) mit Zeitsteuerung           hohen Betreuungsaufwand.
kann der Energiebezug des Elektrofahrzeugs in die       • Zugang durch Kreditkarten: Die Anschlüsse sind
Zeitenspannen mit dem niedrigsten Energiepreis            zugänglich bzw. der Energiebezug ist möglich
gelegt werden.                                            durch die Bezahlung am Kreditkarten-Terminal
                                                          wie bei einer konventionellen Tankstelle. Die
Die kostenlose Abgabe von Energie seitens des             Abrechnung erfolgt über die Kreditkarte. Diese
Arbeitgebers kann als «Geldwerter Vorteil» für            Lösung kann für alleinstehende Standorte relativ
den Arbeitnehmer gelten und müsste in der                 hohe Investitionskosten verursachen. Die wieder-
Lohnabrechnung aufgeführt werden.                         kehrende Kosten für kleine Beträge übersteigen
                                                          die Kosten für das abgerechnete Gut.
Halböffentlich                                          • Zugang durch RFID-Karten/Tags: Die Anschlüsse
Ist der Parkplatz im Regelfall keinem bestimmten          sind zugänglich bzw. der Energiebezug ist mög-
Fahrzeug oder Mieter zugewiesen, können wie bei           lich mittels Identifizierung/Autorisierung durch
öffentlichen Ladepunkten komplexe Abrechnungs-            RFID-Karten/Tags. Die RFID-Karten/Tags sind im
systeme notwendig werden. Die einfachste Lösung           Voraus zu beantragen und zu bezahlen.
stellt auch hier die Pauschale dar, welche die Ener-    • Zugang durch Mobiltelefon: Die Anschlüsse sind
giekosten und die Amortisation der Installation ent-      zugänglich bzw. der Energiebezug ist möglich
hält und beispielsweise zusammen mit der Miete            mittels Freischaltung durch eine Clearing-Stelle
des Parkplatzes oder der Stellfläche verrechnet           über SMS oder mündliche Vereinbarung. Die
wird.                                                     Abrechnung erfolgt über die Telefonrechnung.

Öffentlich                                              Eine aktuelle Übersicht über öffentlich zugäng-
Im öffentlichen Bereich gibt es je nach Region mehr     liche Ladepunkte in der Schweiz mit Angaben zum
oder weniger zahlreiche Angebote mit unterschied-       Zugangs- und Abrechnungssystem ist unter
lichen Zugangs- und Abrechnungssystemen, welche         www.lemnet.org zu finden.
möglicherweise nicht kompatibel sind. Bestre-
bungen zur Vereinheitlichung sind im Gang. Um

17
Wirtschaft und Politik müssen
einen internationalen Konsens
finden, um die Elektromobili-
tät voran zu bringen.

              18
Aussichten | Perspektiven

Aufgrund der wachsenden Kundennachfrage nach           Normung/Standardisierung
elektrisch angetriebenen Fahrzeugen gewinnt die        Wesentliche Standards und Normen in der Elektro-
Elektromobilität zunehmend an Bedeutung. Ins-          mobilität sind in Arbeit. In Bezug auf die Stecker
besondere Elektrozweiräder erfreuen sich grosser       und Steckvorrichtungen, Schnelladestationen,
Beliebtheit. Eine steigende Nachfrage zeichnet sich    kabellose Energieübertragung und Leicht-Elektro-
allmählich auch im Bereich der Autos mit reinem        fahrzeuge sowie Zugans- und Abrechungs­systeme
oder unterstützendem Elektroantrieb ab. Elektro-       sind sämtliche beteiligten Kreise mit grosser
autos gehören zunehmend in das Produkt­angebot         Anstrengung dabei, zeitnah einheitliche Lösungen
namhafter Automobilhersteller. Etablierte Marken       anzubieten.
führen mindestens ein Elektrofahrzeug und/oder
ein Hybridfahrzeug in ihrem Angebot. Dennoch           Induktives Laden (kabelloses Laden)
kann noch nicht von einem eigentlichen Elektro-        Die induktive Energieübertragung kann frühestens
fahrzeug-Boom oder gar «Hype» gesprochen wer-          ab mitte 2015 eine gangbare Alternative zu Mode
den. Bis in allen Segmenten auch Elektrofahrzeuge      1 bis 3 Ladevorgängen werden. Kabelloses oder
in grosser Stückzahl produziert werden, dürfte noch    induktives Laden könnte speziell im öffentlichen
einige Zeit vergehen. Die Entwicklung wird nach        Raum interessant werden, wo die Platzverhältnisse
wie vor sehr stark auch durch die Preisgestaltung      begrentzt sind. Ausserdem kann induktives Laden
bei den benötigten Rohstoffen beeinflusst werden       neue Einsatzbereiche eröffnen. Auch an diesen
(Batterieherstellung/Elektronik).                      Anwendungen wird derzeit weiter intensiv gear­
                                                       beitet.
Gesellschaftliche und
technische Herausforderungen                           Batterietausch
Ein Elektrofahrzeug muss direkt an der Energieab-      Es bestehen Konzepte, der Problematik der langen
gabestelle geparkt werden können. Eine Kernfrage       Ladedauer von Elektrofahrzeugbatterien mit einem
ist deshalb, ob die Elektromobilität im öffentlichen   Batterieaustausch zu begegnen. Dieser setzt jedoch
Bereich – insbesondere in Städten – bei der Umver-     einen hohen Grad an Standardisierung voraus. Auf-
teilung von Parkplätzen (Stellflächen) genügend        grund der unterschiedlichen Umsetzung solcher
Raum erhalten wird. Ferner muss die Leistungsüber-     Konzepte und insbesondere dem Wunsch der Auto-
tragung und der steigende Energiebedarf im elekt-      hersteller nach Markenindividualität dürfte sich der
rischen Versorgungsnetz im Auge behalten werden.       Batterietausch für E-Autos erst längerfristig durch-
                                                       setzen.
Die Schweiz im internationalen Umfeld
In der Schweiz herrscht (noch) kein politischer oder   Für zweirädrige Elektrofahrzeuge (E-Bikes, E-Scoo-
wirtschaftlicher Konsens bezüglich Elektromobilität.   ters etc.), aber auch für LKWs oder Busse ist der
Obwohl schon seit vielen Jahren intensiv an der        Batterietausch schon heute eine sinnvolle Variante.
Elektromobilität gearbeitet wird und einige Schwei-
zer Firmen und Personen sogar weltweit führend
sind, erhält das Thema politisch und wirtschaftlich
noch zu wenig Beachtung, um die Elektromobilität
rasch voran zu treiben.

Konduktives Laden (Laden mit Kabeln)
Es gibt nach wie vor noch keine einheitlichen
Anschlüsse sowohl an den Fahrzeugen wie auch bei
der Infrastruktur/Energieversorgung. Die Interessen-
gruppen arbeiten weiter an geeigneten Lösungen.

19
Glossar

            E-Bike   Fahrrad mit elektrischem Hilfsantrieb
        E-Scooter    Motorroller mit elektrischem Antrieb
             PHEV    Plug-in Hybrid Electric Vehicle
               REX   Range Extended Vehicle
                  A  Ampere; Masseinheit der elektrischen Stromstärke
                  V  Volt; Masseinheit der elektrischen Spannung
                kW   Kilowatt; Masseinheit für Leistung
              kWh    Kilowattstunden; Masseinheit für Energie
               kVA   Kilovoltampere; Masseinheit für Scheinleistung
               EVU   Energieversorgungsunternehmen
                 AC  Alternating Current; Wechselstrom
                 DC  Direct Current; Gleichstrom
                 LS  Leitungsschutzschalter; Überstromschutzeinrichtung, Sicherung
                  FI Fehlerstromschutzschalter; Elektrische Schutzeinrichtung für den Personen- und Sachenschutz
             LS/FI   Kombischutzschalter; Kombination von Leitungsschutzschalter und Fehlerstromschutzschalter
                WV   Werkvorschriften (TAB) Deutschschweiz 2009 (Empfehlung der Arbeitsgruppe
		 WV-Deutschschweiz des VSE Ausgabe 2009)
      M25 / Ø 80     Durchmesser eines Installationsrohres in mm
        off-board    Bezeichnung für ein Ladegerät, welches nicht im Fahrzeug eingebaut ist
        on-board     Bezeichnung für ein Ladegerät, welches im Fahrzeug eingebaut ist
     EnergyBus™      Handelsname für ein DC-Ladeverfahren für Zweiradfahrzeuge mit Spannungen < 60 V DC
     CHΛdeMO™        CHΛdeMO ist der Handelsname eines Mode 4 Ladeverfahrens und ermöglicht eine
		 Schnellladung bei allen Fahrzeugen mit einem entsprechenden Anschluss
               CCS   Combined Charging System; Kombiniertes Ladesystem
 Connecting point    Steckdose
              HCD    Home Charge Device; Heimladestation
              ICCB   In-Cable-Control Box; im Ladekabel eingebautes Gerät mit Sicherheits- und
		Kommunikationsfunktion
                ISO  International Organization for Standardization, internationale Normenorganisation im
		 nicht elektrotechnischen Bereich

                                                           Impressum
  Weitere Informationen                                    Herausgeber
  Folgende Organisationen informieren über                 Electrosuisse, e’mobile und VSE
  verschiedene Aspekte der Elektromobilität
  und des Ladens von Elektrofahrzeugen:                    Verantwortlich für den Inhalt
  www.swiss-emobility.ch                                   AGVS, Electrosuisse, e’mobile, opi2020, Swiss eMobility, VSE, VSEI
  www.infovel.ch
  www.lemnet.org                                           Bild-Quellenangaben
  www.opi2020.com                                          Umschlagseiten: Otto Fischer AG, Zürich, Elektrizitätswerke des Kantons Zürich
                                                           S. 4: Phoenix Contact AG Taggelswangen
  Folgende Fachverbände erteilen Ihnen gerne               S. 7: Yves André, Fotograf, St.-Aubin-Sauges
  weitere Auskünfte über die Elektromobilität:             S. 8: Alpiq AG, Olten, Demelectric AG, Geroldswil, Disa Elektro AG, Sarnen
  www.agvs.ch                                              S. 9: Mennekes Elektrotechnik GmbH&Co KG, D-Lennestadt
  www.electrosuisse.ch                                     S. 14: Ziegler Aussenanlagen GmbH, Uster
  www.e-mobile.ch
  www.strom.ch                                             Grafik Leib&Gut, Visuelle Gestaltung, Bern – www.leibundgutdesign.ch
  www.vsei.ch                                              Copyright Vervielfältigung und Veröffentlichung mit Quellenangabe erwünscht.

  Weitere Informationsbroschüren aus dieser Serie:         In Deutsch, Französisch, Italienisch und Englisch auch als pdf erhältlich.
  «Entspannt – dank Effizienz»                             Zu beziehen bei den beteiligten Fachverbänden und -organisationen.
  Der bewusste Umgang mit Elektrizität
  «Energie – Sonnenklar»
  Photovoltaik: Technik und Infrastruktur
  «LED‘s go!»                                              Hinweis:
                                                           Die vorliegende Broschüre dient ausschliesslich zu Informationszwecken. Sie wurde mit grösstmöglicher
  Tipps und Hinweise zu LED-Beleuchtungen
                                                           Sorgfalt erstellt. Für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität ihrer Inhalte wird keine Gewähr
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Académie suisse des sciences techniques
Accademia svizzera delle scienze tecniche
Swiss Academy of Engineering Sciences

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                                                                                   Swiss      Mobility                   Idées branchées
                                                                                                                         Idee in rete

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www.agvs.ch                                              www.opi2020.com           www.swiss-emobility.ch         www.vsei.ch              www.eco2friendly.ch   No. 01-11-705238 – www.myclimate.org
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