GRÜNE ZIELE & THEMEN GRÜNE KANTON ZÜRICH ZÜRICH, JANUAR 2019 Ackerstrasse 44 8005 Zürich www.gruene-zh.ch - Kanton ...
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
GRÜNE LISTE 5 A H L E N 2 0 19 W H E M E N N E Z I E L E & T GR Ü ZÜRICH TON GRÜNE KAN AR 2019 ZÜRICH, JANU Ackerstrasse 44 8005 Zürich 75 50 Tel. +41 44 440 iat@ gruene-zh.ch sekretar zh.ch www.gruene-
INHALT INHALT GRÜNE THEMEN & ZIELE 2019 1 ENERGIE UND RESSOURCEN 2-3 ATOMSTROM UND ENDLAGERUNG 4 KLIMA 5 VERKEHR 6-7 GLEICHSTELLUNG 7 BIODIVERSITÄT 8 LANDWIRTSCHAFT 8-9 RAUMPLANUNG UND KULTURLANDSCHUTZ 10 MIGRATION11 GESUNDHEIT 12 SOZIALE SICHERHEIT 13 BILDUNG 14-15 STEUERN UND FINANZEN 16 SICHERHEIT UND GRUNDGRECHTE 17 WOHNEN 18 KUNST UND KULTURFÖRDERUNG 19
GRÜNE THEMEN & ZIELE KLIMAWAHL 2019 Nachhaltigkeit ist unsere Vorgabe: Für uns STEUERN Grüne bedeutet das ökologische Verant- FAIRNESS IST GEFRAGT wortung und soziale Gerechtigkeit in einer funktionierenden Wirtschaft. In den letzten 20 Jahren wurden mehrfach die Steuern gesenkt für Vermögende und Wir fordern den vollständigen Ausstieg aus grosse Konzerne. Das Geld fehlt jetzt da, allen nichterneuerbaren Energien und zei- wo es uns am meisten betrifft: Im Service gen den Weg zu einer ressourceneffizien- Public, bei den Prämienverbilligungen, in ten Kreislaufwirtschaft. Den Klimaschutz der Bildung, im Umweltschutz. betrachten wir als eine der wichtigsten Herausforderungen unserer Zeit. Wir stehen ein für ein transparentes und faires Steuersystem. Unser erklärtes Ziel ist es, die Lebensquali- tät für alle zu erhöhen, heute, aber auch für künftige Generationen. KLIMASCHUTZ ZEIT ZU HANDELN Hitzesommer, Wasserknappheit, Erdrut- sche, Sturzregen, Orkane, extreme Wetter- verhältnisse: Der Klimawandel ist Realität. Die Technologien für die Energiewende aber auch! Jetzt ist es Zeit zu handeln: Raus aus den fossilen Energieträgern hin zu ei- ner 100% erneuerbaren Energieversorgung. Raus aus den Investitionen in Öl, Kohle, Atom und Gas. ARTENVIELFALT WENIGER PESTIZIDE Die Artenvielfalt in der Schweiz nimmt rasant ab. Kein Wunder: Geht es um die Fläche und Qualität der Schutzgebiete, ist die Schweiz europaweit das klare Schluss- licht. Zudem brauchen wir nicht nur mehr Schutzgebiete, sondern auch weniger Mehr zu unseren Zielen und Pestizide in der Umwelt. unserer Arbeit unter www.gruene-zh.ch 1
ENERGIE UND RESSOURCEN ZIELE >> Förderung von ressourcen-sparsamen, langlebigen Produkten Die Energieversorgung des Kantons Zürich basiert bis 2050 vollständig auf erneuerba- >> konsequentes Recycling, auch von ren Energien. Bis 2030 erfolgt der Ausstieg Plastik aus der risikoreichen und defizitären Ato- >> Vorschriften für ein nachhaltiges menergie, bis 2050 ist der Verbrauch von öffentliches Beschaffungswesen klimazerstörender fossiler Energie auf Null >> Abzug von allen klimaschädlichen reduziert. Erdöl-Heizungen und Verbren- Finanzanlagen (Kantonalbank, BVK) nungsmotoren sind ersetzt, Velo und ÖV erbringen den wesentlichen Verkehrsanteil. GRÜNES ENGAGEMENT Die Wirtschaft ist vollständig ökologisiert, Beharrlich erinnern wir Grünen daran, dass basiert auf erneuerbaren Ressourcen und Wunsch und Wirklichkeit bei der Energie- vollständigem Recycling von allen nicht wende im Kanton Zürich weit auseinander- erneuerbaren Stoffen. Der ökologische klaffen. Mit den Lippenbekenntnissen und Fussabdruck des Kantons geht gegen eins. der Laissez-faire-Haltung der Regierung stagniert die Energiepolitik beim Verkehr NÄCHSTE SCHRITTE und im Gebäudebereich. Wir fordern >> Abschalten der AKW Beznau I und II Etappenziele und griffige Massnahmen. >> massiver Ausbau der dezentralen Dank uns sind Solar- und Photovoltaik-An- erneuerbaren Energieproduktion (So- lagen auf Kantonsgebäuden Standard larstrom, Ge-othermie, Biogas, Wind) geworden. Wir fordern eine vollständige >> Null-Energie Standards für Neubauten Deklarationspflicht der Stromherkunft («Dreckstrom») und ein Verbot von «Fra- >> Ersatz von sämtlichen Öl-Heizungen durch nicht-fossile Wärmeanlagen cking» zur Förderung fossiler Brennstoffe. Das Null-Energie-Haus ist längst möglich >> gezielte Förderung von energetischen Sanierungen bei Altbauten und muss zum Standard werden. Mit ge- zielter Raumplanung soll der Autoverkehr >> Anstieg des ÖV-Anteils bis 2030 auf zurückgehen. Die steuerliche Verbilligung über 40 % des Gesamtverkehrs (heute 30 %) der Fliegerei muss aufhören, es braucht die Kerosinsteuer. >> wirksame Anreize für Fahrzeuge mit niedrigem Treibstoff-Verbrauch >> Förderung von autoarmen und autof- reien Städten und Siedlungen >> Verkürzung der Transportwege durch Förderung von regionaler Produktion >> Stärkung von Forschung und Innovati- on im Bereich Grüne Wirtschaft 2
ENERGIE UND RESSOURCEN GRÜNE FORDERUNGEN >> Messbare und klar terminierte Ziele beim Atomausstieg >> Verbesserung der Energieeffizienz in Gebäuden, Prozessen, Anlagen >> Null-Energie Standards für Neubauten, finanzielle Anreize zur Sanierung von Altbau- ten >> Mehr Förderung von neuen erneuerbaren Energieproduktionsanlagen z.B. Solar- strom, Wind, Geothermie oder Biogas >> Einführung von Energie-Standards für Elektrogeräte >> Solartechnologie auf allen kantonalen Liegenschaften >> Erneuerung des NOK-Gründungsvertrags >> Neue Mobilitätskonzepte: A utoarme bzw. autofreie Städte und Siedlungen >> Konsequentes Recycling in Konsum und Wirtschaft >> Stärkung der Forschung und Innovation im Bereich Grüne Wirtschaft >> Vorschriften für ökologischere Produkte, Produktionsprozesse und öffentliche Beschaffung boing / photocase.de 3
ATOMSTROM UND ENDLAGERUNG ZIELE GRÜNE FORDERUNGEN Der Ausstieg aus der Atomenergie ist bis >> keine Aufweichung der Sicher- 2030 umgesetzt und diese ist vollständig heitsvorschriften durch ENSI (Eidg. durch erneuerbare Energien ersetzt. Der Nuklearsicherheits-inspektorat) hochgiftige Atommüll wird sicher, rück- oder Bundesrat holbar und jederzeit überwacht tiefenge- >> Atomkraftwerke möglichst schnell lagert. Die Stilllegungs- und Entsorgungs- vom Netz nehmen fonds sind durch die Betreiber ausreichend >> zuerst Bestimmung des bestgeeig- zu füllen, so dass für die öffentliche Hand neten Orts für das Tiefenlager, erst keine finanzielle Belastung entsteht. dann Bestimmung des Orts für die dazugehörenden Oberflächenan- NÄCHSTE SCHRITTE lagen >> Das Ziel der Vollversorgung des Kan- >> jederzeit überwachte und rückhol- tons Zürich mit erneuerbaren Energien bare Lagerung des radioaktiven wird vorangetrieben. Abfalls, höchste Priorität für Sicherheitsstandards >> Innovation und Einsatz von neuen Speichertechnologien werden geför- >> Partizipationsverfahren bei der dert, damit können die saisonalen Auswahl des Standortgebiets für Produktionsschwankungen besser ein Tiefenlager, auch mit Einbezug ausgeglichen werden. der deutschen Nachbarregion >> Die AKW Beznau I und II müssen still- >> gesetzliche Grundlagen für die gelegt werden, es darf keine weiteren Entschädigung der Betroffenen in Ausnah-meregelungen mehr geben. den Regionen >> Das Umverpacken der Brennstäbe ist am aktuellen Zwischenlager vorzuse- hen. >> Die finanzielle Unterdeckung der Stilllegungs- und Entsorgungsfonds ist rasch zu korrigieren. GRÜNES ENGAGEMENT Wir Grünen bekämpfen die schleichenden Lockerungen der Vorschriften für Atom- kraftwerkbetreibende. Wir haben uns in der Frage des radioaktiven Abfalls in diver- sen Partizipationsverfahren eingebracht, auch dank dieser Bürgerbeteiligung konnte die Qualität des Sachplans geologisches Tiefenlager erhöht werden. 4
KLIMA DIE ZEIT LÄUFT ZIELE GRÜNES ENGAGEMENT Der Klimawandel ist eine der ganz grossen >> Motion Divestment (Abzug der Gefahren für unsere Gesellschaft und für staatlichen Investitionen in fossilen die zukünftigen Generationen im Spezi- Energien) ellen. Die weltweiten Bestrebungen zur >> Unterstützung der REDEM Initiative Emissionsreduktion reichen bei weitem (Initiative zur schrittweisen Reduktion nicht aus, um das Zwei-Grad-Ziel des Pari- der CO2-Emissionen bei Gebäuden) ser Abkommens zu erreichen. Der Zürcher >> Wir wehren uns gegen den masslosen Regierungsrat anerkennt zwar den Klima- Ausbau des motorisierten Individual- wandel, ergreift aber nur völlig ungenügen- verkehrs wie den Bau der Oberland- de Massnahmen. Mit schönen Worten lässt autobahn, der Glatttalautobahn, der sich die Klima-Katastrophe nicht verhin- Autobahn durch den Hardwald oder dern. Um die Ziele von Paris zu erreichen, des Strassenausbaus in Neuhegi. müssen bis 2050 die Inland-Emissionen auf null zu liegen kommen. >> Parlamentarische Initiative zur Verankerung der Klimaziele in der Verfassung NÄCHSTE SCHRITTE >> Die öffentliche Hand muss alle ihre >> diverse Vorstösse zur Anpassung an Finanzanlagen aus Kohle-, Öl- und den Klimawandel Gas-Firmen abziehen. >> Die Umlagerung vom Autoverkehr auf den öffentlichen Verkehr muss vor- GRÜNE FORDERUNGEN angetrieben werden. Es sind entspre- chende Anreize zu setzen. >> Masterplan mit Massnahmen zur >> Verbot von Öl- und Gas-Heizungen. Das Reduktion der Emissionen im Kan- ist technisch und ökonomisch selbst ton Zürich bis 2050 auf null bei Altbauten machbar. >> massiver Ausbau der erneuerbaren >> Förderung von autofreiem Wohnen. Energien >> Bau von Veloinfrastruktur, die ein >> keine staatlichen Geldanlagen sicheres, angenehmes und zügiges mehr in Öl, Gas und Kohle Fortkommen ermöglicht. >> Massiver Ausbau der Photovoltaik und anderen erneuerbaren Energien. >> Autoverkehr, welcher nicht vermieden werden kann, wird auf Elektromobili- tät umgestellt. >> Zersiedlung stoppen und damit den Pendelverkehr reduzieren. >> Förderung von Grünen Technologien. 5
VERKEHR: WENIGER AUTOS, MEHR LEBEN ZIELE >> Ausbaustopp im Flughafen Kloten Die zukünftige Mobilität wird sozial- und >> Umweltabgabe auf Flugtickets und umweltverträglich gestaltet: Der Strassen- wirksame Kerosin-Besteuerung raum ist klüger aufzuteilen, die Verkehrsbe- >> Einhaltung der eidg. Lärmschutzver- lastung zu reduzieren und der öffentliche ordnung im Strassen- und Flugverkehr Raum zugunsten der Lebensqualität der Bevölkerung zurückzugewinnen. Der GRÜNES ENGAGEMENT CO2-Ausstoss des Verkehrs wird gemäss Dank unseres Referendums wurden mas- Pariser Klimaschutzzielen bis 2050 auf Null sive Kürzungen bei der Finanzierung der gesenkt und ab 2035 stehen keine Neu- ÖV-Infrastruktur mit einer Mehrheit von wagen mit Verbrennungsmotoren mehr 66 % abgelehnt. Mit einer Volksinitiative zum Verkauf. Die Fahrten mit MIV und ÖV haben wir die Regierung dazu gebracht, werden deutlich kürzer, Stadtzentren und den «Schiffsfünfliber» (ÖV-Sparmass- Quartiere sind verkehrsberuhigt. Der gröss- nahme) wieder abzuschaffen. Wir wollen te Anteil der Verkehrsbewegungen fällt auf bessere Anreize für ein ökologisches Mobili- ÖV, Fussund Veloverkehr. Der Flugverkehr tätsverhalten. Wir verlangen realitätsnahe geht massiv zurück, geflogen wird mit Verbrauchs- und CO2-Angaben bei Neu- Biokraftstoffen. wagen und beobachten den Wechsel von Verbrennungs- auf Elektromotoren kritisch NÄCHSTE SCHRITTE und vorausschauend. Wir kämpfen für ein >> Realisierung der Limmattalbahn ohne Velonetz ohne gefährliche Lücken und für Verzug; Projektierung Tram Affoltern attraktive und sichere Fusswege. Verkehr- und Glatttalbahn Plus geht zügig serzeugende Grossprojekte im Strassenbau voran lehnen wir klar ab. Beim Flughafen Kloten >> Bau des 4. Gleises im Stadelhofen muss die Nachtflugsperre konsequent >> konsequenter Ausbau des Veloweg- eingehalten werden. netzes >> sichere Schulwege und Fussgänger- überquerungen im ganzen Kanton GRÜNE FORDERUNGEN >> flächendeckend Tempo 30 in Wohnge- >> Der ÖV übernimmt 40 % der bieten; Quartierstrassen werden zu Verkehrsleistung bis 2030 (heute Begegnungszonen umgebaut 30 %). >> Reduktion der Pflichtparkplätze bei >> Die Verkehrswege werden kürzer Neubauten; Förderung von autofreiem durch gezielte Raumplanung. Wohnen >> Durch Förderung der regionalen >> steuerliche Entlastung für Wenigfah- Produktion reduzieren sich die rende (MIV) Wege beim Gütertransport. >> konsequente Reduktion der Luftschad- stoffe beim Verkehr 6
VERKEHR: WENIGER AUTOS, MEHR LEBEN >> Schnellrouten erhöhen die Attrak- NÄCHSTE SCHRITTE tivität des Veloverkehrs. >> Massnahmen zur Sicherstellung der >> Jede Gemeinde realisiert attraktive Lohngleichheit in der kantonalen Fussgängerzonen mit ÖV-Anbin- Verwaltung dung. >> Lohngleichheit als Kriterium bei Auf- >> Der Anteil an Fahrzeugen mit Ver- tragsvergaben brennungsmotor nimmt kontinu- ierlich ab. >> familienfreundliche Personalpolitik auf allen Hierarchiestufen >> Elektro-Fahrzeuge fahren aus- schliesslich mit erneuerbarer >> angemessene Geschlechtervertretung Energie. in Gremien und auf allen Hierarchie- >> Fernverkehrszüge ersetzen Flugrei- stufen sen innerhalb Europas. >> Der Massengütertransport findet GRÜNES ENGAGEMENT hauptsächlich auf der Schiene Wir Grünen fordern die Überprüfung der statt. Lohngleichheit für Frauen und Männer in der Kantonalverwaltung und bei öffentli- chen Auftragsvergaben ein. Die Ergebnisse von Lohnanalysen müssen transparent ge- macht werden. Zudem haben wir Vorstösse zu Vaterschaftsurlaub und freien Pflegeta- GLEICHSTELLUNG gen für Familienangehörige eingereicht. ÜBERALL ZIELE GRÜNE FORDERUNGEN Die seit 1981 in der Verfassung festgeschrie- bene Gleichstellung von Mann und Frau ist >> Ehe und Adoptionsrecht für alle vollumfänglich umgesetzt. Niemand wird >> Bezahlte und unbezahlte Arbeit aufgrund der sexuellen Orientierung oder wird gleichermassen von Frauen Geschlechtsidentität stigmatisiert oder und Männern geleistet. diskriminiert. >> In der kantonalen Verwaltung ist aktives Entgegentreten gegen Arbeitszeitmodelle für eine Vereinbarkeit Diskriminierung und Belästigung von Familie, gesellschaftlichem Engage- Bestandteil der Führungsverant- ment und Beruf sind für Frauen und Män- wortung. ner die Regel. Teilzeitarbeit oder unbezahl- >> Die Berufswahl orientiert sich ge- te Arbeit sind keine Karrierekiller mehr und schlechtsunabhängig und individu- führen nicht zu Armut in der Familienphase ell nach Begabung und Interesse. und im Alter. 7
BIODIVERSITÄT ARTENVIELFALT SCHÜTZEN ZIELE GRÜNES ENGAGEMENT Der Bestandsrückgang bei bedrohten Arten Wir Grünen setzten und setzen im Kan- und der Verlust an wertvollen Lebensräu- tonsrat kontinuierlich und aktiv mit men wird gestoppt. Um die bedrohten Vorstössen und Anträgen auf die Förde- Arten zu retten, braucht es eine Stabili- rung des Naturschutzes. Die bürgerliche sierung der Restpopulationen durch Auf- Mehrheit verhindert aber die Finanzierung wertung der Lebensräume und geeignete der Naturschutzmassnahmen. Mit der Artenförderungsmassnahmen. Zudem Natur-Initiative soll eine angemessene müssen die Qualität der Schutzgebiete Finanzierung ermöglicht werden. wie auch die Lebensraumqualität in Wald, Kulturland und Siedlungsgebiet verbessert GRÜNE FORDERUNGEN werden. Pro Jahr sollen im Kanton Zürich mindestens 5 km Fliessgewässer renatu- >> Die Qualität sowohl der Biodiver- sitätsförderflächen im Kulturland riert werden. (mehr QII und QIII) wie auch der Schutzgebiete wird langfristig NÄCHSTE SCHRITTE verbessert. >> Starkes Grünes Engagement für die >> Der Kanton Zürich wird zur blühen- Natur-Initiative (Rettet die Zürcher den Landschaft, zur Förderung der Natur), damit die Finanzierung der Na- Insektenvielfalt und der Zunahme turschutzprogramme gesichert wird. der Biomasse an Insekten, nicht >> Vorstösse zur deutlichen Reduktion zuletzt zur Förderung von Vögeln des hohen Pestizid- und Düngerein- und Säugetieren. satzes, insbe-sondere zum Schutz der Fliessgewässer. >> Einfordern von mindestens 3 bis 4 km Renaturierung von Fliessgewässern bei kantonal bedeutenden Fliessgewäs- LANDWIRTSCHAFT: sern pro Jahr. FÜR GUTE LEBENSMITTEL >> In Schutzgebieten müssen die Be- kämpfung der invasiven Neophyten ZIELE verstärkt und artspezifische Förder- massnahmen umgesetzt werden. Die landwirtschaftliche Produktion wird nachhaltig gesichert. Dazu muss das >> Im Wald werden die Programme wie Waldrandaufwertung, Altholzreser- Kulturland erhalten bleiben und ein Wan- vate, Eichen- oder Eibenförderung, del in der Bewirtschaftung stattfinden, aber generell auch die Förderung der damit die Qualität der Böden nicht verloren standortgerechten Naturverjüngung geht. Heute arbeitet die Landwirtschaft in intensiviert. weiten Bereichen nicht naturverträglich. Schädliche Umwelteinflüsse und Emissio- nen durch die Landwirtschaft müssen auf 8
LANDWIRTSCHAFT FÜR GUTE LEBENSMITTEL ein Minimum reduziert werden, um den verbesserung verwendet wird. Mit einer Biodiversitätsverlust und die Klimaerwär- Standesinitiative fordern wir das Verbot mung zu stoppen. Überhöhte Tierbestände des Einsatzes von Glyphosat. und der Einsatz von synthetischen Pflan- zenschutzmitteln und Kunstdünger sind nicht nachhaltig und schädigen die Um- welt. Wir wollen eine Landwirtschaft, die GRÜNE FORDERUNGEN gesunde, umweltverträgliche Lebensmittel >> Erhalt der landwirtschaftlichen produziert. Dafür braucht es ein radikales Nutzfläche in Quantität und Umdenken in der Landwirtschaft und eine Qualität entsprechende Anpassung der Ausbildung. >> Förderung von boden- und ge- werden. wässerschonenden technischen Innovationen NÄCHSTE SCHRITTE >> Stopp dem Verlust der Biodiversi- tät >> Die landwirtschaftliche Fläche im Kanton Zürich bleibt erhalten. Wir >> Reduktion des Einsatzes von syn- bekämpfen grundsätzlich Einzonungs- thetischen Pflanzenschutzmitteln, begehren auf fruchtbarem Ackerland. Kunstdünger und Antibiotika >> Die landwirtschaftliche Ausbildung im >> Verzicht auf Futtermittelimporte Kanton Zürich muss neu ausgerichtet >> Förderung von Biolandbau und werden. alternativen, umweltschonenden >> Der Tierbestand soll dem Hofkreislauf Anbaumethoden wie die Perma- entsprechend angepasst werden (res- kultur sourcenschonende Landwirtschaft). >> Landwirtschaft bleibt gentechnik- >> Der Einsatz von umweltschädlichen frei Pestiziden wie Glyphosat muss ge- >> staatliche Förderung von Saat- stoppt werden. zucht und Produktion von stand- ortangepasstem und gentechnik- freiem Saatgut GRÜNES ENGAGEMENT >> Umbau der landwirtschaftlichen Mit der Kulturlandinitiative ist es uns Ausbildung mit dem Ziel einer gelungen, einen Kulturwandel in der Raum- nachhaltigen Landwirtschaft planung im Kanton Zürich einzuleiten. >> faire und kostendeckende Einkom- Nicht nur in der kantonalen Planung, auch men aus bäuerlicher Arbeit kommunal haben Einzonungsbegehren auf >> Erhalt von Kleinstrukturen fruchtbarem Boden heute einen schweren Stand. Zudem haben wir mit der Kultur- landinitiative erreicht, dass mittlerweile der auf Baustellen abgetragene Humus nicht mehr deponiert, sondern zur Boden- 9
RAUMPLANUNG UND KULTURLANDSCHUTZ ZIELE Raumplanung ist Politik der sehr langfris- tigen Art. Darum ist es besonders wichtig, diese auf Jahrzehnte und darüber hinaus zu denken. Zersiedlung ist kaum mehr rückgängig zu machen und auch der er- zeugte Mehrverkehr ist später schwierig zu vermeiden. Die Natur bleibt in ihrer Viel- fältigkeit erhalten und der Landwirtschaft bleibt Kulturland zur Bewirtschaftung. Die bauliche Entwicklung soll deshalb durch Verdichtung in den Zentren stattfinden. Ausreichende Frei- und Grünräume schaf- fen urbane Lebensqualität, versiegelte Flächen werden wo immer möglich redu- ziert. Es werden Massnahmen getroffen GRÜNE FORDERUNGEN für Durchmischung und gegen Trends der Gentrifizierung. >> Konsequente Umsetzung der Kul- turlandinitiative: Flächen, die im Juni 2012 (Annahme der Initiative) NÄCHSTE SCHRITTE nicht rechtskräftig der Bauzone zu- >> Ein Mehrwertausgleich wird einge- gewiesen waren, dürfen nicht mehr führt zur Finanzierung der Verdich- eingezont werden, ausser es wird tung und der Ge-staltung des öffentli- gleichwertiger Ersatz geschaffen. chen Raums. Ersatz durch Bodenaufwertung ist nur in Ausnahmefällen zuzulassen >> Es werden Massnahmen getroffen, um (öffentliches Interesse). Neueinzonungen zu reduzieren. >> Schaffung eines Mechanismus, um den Bauzonenabtausch unter den GRÜNES ENGAGEMENT Gemeinden zu regeln (im Sinne des Mit der Kulturland-Initiative von 2012 Raumordnungskonzepts) haben wir Grünen das Thema im Kanton >> Anreizsystem für Rückzonungen Zürich auf die politische Agenda gebracht. als Ergänzung zur Mehrwert Wir setzen uns gegen zusätzliche Einzo- abgabe nungen ein. >> Bessere Regelung und Einschrän- kung des Bauens ausserhalb der Bauzonen ohne übermässige Beein- trächtigung der Bauern >> Kompromissloser Erhalt der Fruchtfolgeflächen 10
MIGRATION SOLIDARITÄT STATT AUSGRENZUNG ZIELE erst kürzlich eingeführten Erschwerungen Die Schweiz ist ein Einwanderungsland der Einbürgerung noch weiter verschärfen. und der Kanton Zürich profitiert seit Jahr- Hier gilt es, vehement Gegenwehr zu ergrei- zehnten von Einwanderinnen und Einwan- fen. Wir verfolgen aufmerksam die Arbeit derern, die sich als Teil der Gesellschaft für der für die Migration zuständigen Ämter Wohlstand, Sicherheit und Weiterentwick- und gehen Hinweisen gezielt mit Anfragen lung einsetzen. Wir Grünen stehen für ei- nach. Wir erwarten vom Kanton, dass er nen weltoffenen Kanton ein, der Menschen seinen kleinen Spielraum zugunsten von aus anderen Kulturen als gleichgestellte Geflüchteten einsetzt. Mitglieder unserer Gesellschaft sieht. Wir bleiben der humanitären Tradition GRÜNE FORDERUNGEN verpflichtet und solidarisch mit Menschen >> allen Menschen Grundrechte und auf der Flucht. Wir engagieren uns für Menschenwürde gewährleisten, eine Verbesserung der Lebensgrundlagen unabhängig von ihrer Herkunft in den Herkunftsländern. Dank Stärkung >> humanitäre Auslegung der Gesetze von Menschenrechten, Friedensförderung, und Nutzung des Spielraums fairem Handel und besserem Klimaschutz zugunsten der Geflüchteten sind weniger Menschen zur Flucht gezwun- >> Berücksichtigung der besonderen gen. Bedürfnisse von geflüchteten Frau- en und von Schutzbedürftigen wie NÄCHSTE SCHRITTE Kinder und alte Menschen >> einfachere Verständlichkeit von politi- >> Stimmrecht für Ausländerinnen scher Information, damit sie auch für und Ausländer Menschen ohne deutsche Mutterspra- >> automatische Einbürgerung für che zugänglich wird Menschen der dritten Einwande- >> Ausländer-Initiative als neues po- rergeneration litisches Instrument, damit auch >> Regularisierung der Sans-Papiers Nicht-Eingebürgerte eine politische Mitwirkung erhalten >> verstärktes Engagement von Kanton und Bund für die wirkungs- >> interkulturelles Dolmetschen in der volle Linderung der dramatischen Psychiatrie, um psychiatrische Behand- Flüchtlingssituation weltweit und lungen für Fremdsprachige überhaupt eine unkomplizierte Aufnahme von zugänglich zu machen Flüchtlingen >> Deutschkurse für Asylsuchende für >> Einbindung des Kantons Zürich in eine bessere soziale und berufliche die Verantwortung für internatio- Integration nale Friedenssicherung, Stärkung der Menschenrechte und Förde- GRÜNES ENGAGEMENT rung eines wirksamen Klimaschut- zes und fairen Handels Die Bürgerlichen im Kantonsrat wollen die 11
GESUNDHEIT BESSER LEBEN ZIEL GRÜNES ENGAGEMENT Die Gesundheitsversorgung bleibt eine Auch dank unserem Engagement gegen die zentrale Aufgabe des Staates. Sie misst Umwandlung des Kantonsspitals Wintert- sich an hohen Qualitätsgrundsätzen und hur in eine AG ist sie bei der Abstimmung stellt den Menschen ins Zentrum. Eine gute abgelehnt worden. Das ist ein deutliches medizinische Behandlung und pflegerische Signal gegen weitere Privatisierungsbestre- Leistungen sind für alle zugänglich, unge- bungen. Im Rahmen der Lü-16-Sparrunde achtet von ökonomischen Verhältnissen, konnte die beantragte Kürzung der Prä- Herkunft und Alter. mienverbilligung verhindert werden. Der demografische Trend in Richtung Alter erfordert ein diversifiziertes und bedarfsge- rechtes Angebot, das auf ein weitestmög- GRÜNE FORDERUNGEN lich selbstbestimmtes Leben ausgerichtet >> Weiterentwicklung des Gesund- ist. heitswesens in Richtung einer integrierten Versorgung NÄCHSTE SCHRITTE >> Beseitigung von Finanzierungslü- >> Von allen Listenspitälern wird ein fest- cken zwischen Sozialdiensten und gesetzter Anteil an grundversicherten Gesundheitswesen, da gesundheit- Patientinnen und Patienten verbind- liche und soziale Probleme oftmals lich eingefordert. eng verbunden sind >> Die Spitalplanung 2022 muss sich an >> kantonale Koordination und Kon- einer koordinierten und bedarfsge- zepte für überregionale Akut- und rechten Spitallandschaft ausrichten, Langzeitversorgung (z.B. Geron- statt weiterhin Mengenausweitung topsychiatrie, Palliativcare, Social und Überversorgung zu fördern. care-Teams) >> Die Höhe der Prämienverbilligungen >> erleichterte Verwendung von Medi- muss sich an der Entwicklung der Haus- zinalcannabis haltseinkommen ausrichten. >> In der psychiatrischen Versorgung müssen Angebote wie «Home-treat- ment», ambulante Behandlungen und Tageskliniken gestärkt und ausgebaut werden. >> Anreize, die zu unnötigen Kostenstei- gerungen in der Gesundheitsversor- gung führen, werden reduziert. 12
SOZIALE SICHERHEIT ZIELE wirkt. Auch bekämpfen wir jede Kürzung Der Kanton Zürich prosperiert und trotz- der Sozialhilfe, weil neben der reinen Exis- dem leben auch bei uns immer noch zahl- tenzsicherung auch die soziale und beruf- reiche Menschen in Armut. Die sozialen liche Integration ein wichtiges Ziel ist. Das Unterschiede müssen verringert werden Herumschieben der «Sozialfälle» zwischen und Armut darf sich nicht mehr «vererben». den Gemeinden muss ein Ende haben, Wenn für alle Menschen eine finanzielle wir fordern einen Ausgleich zwischen den Sicherheit gewährleistet ist, stärkt das Gemeinden, um die Soziallasten unter den den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Mit Gemeinden gerechter zu verteilen. Struk- Chancengerechtigkeit und einer gezielten turelle Armutsrisiken müssen gemindert Förderung und Unterstützung von Men- werden, deshalb engagieren wir uns für schen mit einem erhöhten Armutsrisiko bezahlbare Wohnungen und bekämpfen schaffen wir eine Gesellschaft, welche den Abbau der Krankenkassenprämienver- von Gemeinsinn, Respekt und Sicherheit billigung. geprägt ist. GRÜNE FORDERUNGEN NÄCHSTE SCHRITTE >> Die SKOS-Richtlinien müssen als >> gerechtere Verteilung des Wohl- Mindestgrenze gesetzlich gesichert standes werden. >> Chancengerechtigkeit und gezielte >> Armutsrisiken wie überteuerter Wohn- Unterstützung von Menschen, raum und unbezahlbare Krankenkas- welche von Armut betroffen sind senprämien müssen wirkungsvoll >> Wahrung der Grundrechte aller verringert werden. Menschen, auch der Sozialhilfebe- >> Das Recht auf die individuelle Ausge- ziehenden staltung des Lebensalltags steht auch >> Regularisierung von Sans-Papiers Menschen mit knappem Budget zu. >> keine Kürzungen im Sozialbereich >> Der schädlichen Konkurrenz zwischen und bei den Ergänzungsleistungen den Gemeinden um möglichst tiefe Sozialkosten muss ein Riegel gescho- ben werden. GRÜNES ENGAGEMENT Wir wehren uns gegen eine Steuerpolitik, welche die Reichen begünstigt und sich negativ auf die finanzielle Situation von Menschen mit tieferem Einkommen aus- 13
BILDUNG SCHULE FÜRS LEBEN ZIELE >> mehr Betriebe für die Ausbildung von Lernenden gewinnen Bildung ermöglicht ein selbstbestimmtes Leben und Teilhabe an der Gesellschaft. Die >> die Zahl der unabhängigen Praktika vor Lehrbeginn insbesondere in den Vermittlung von Wissen und Kompetenzen Sozial- und Gesundheitsberufen unterstützt eine nachhaltige Entwicklung reduzieren unserer Gesellschaft. Das Bildungswesen >> Hürden beim Übergang von der obliga- fördert mit fairen Zugangschancen die torischen Schule in die Berufsbildung unterschiedlichen Talente und deren indi- abbauen viduelle Entfaltung und Entwicklung. Eine >> Lehrabbrüche und Dropouts an den starke und integrative Volksschule ist die Mittel- und Hochschulen soweit wie wichtigste Grundlage dafür. möglich vermeiden Der Bildungsstandort Zürich ist aktuell durch stark steigende Schüler-, Lernenden- GRÜNES ENGAGEMENT und Studierendenzahlen herausgefordert. Auch dank unserer Unterstützung wurden Angebote, Infrastruktur, Ausbildungsplät- die zwei Volksinitiativen «Lehrplan vors ze und personelle Ressourcen müssen die- Volk» und «Mehr Qualität – nur noch eine sem Wachstum laufend angepasst werden. Fremdsprache» vom Zürcher Stimmvolk Der stete Wandel von Gesellschaft und deutlich verworfen. Den Leistungsab- Arbeitswelt erfordert mehr lebenslanges bau im Bildungsbereich im Rahmen der Lernen. Staat und Wirtschaft sorgen für Leistungsüberprüfung 2016 (Lü 16) hat günstige Voraussetzungen und Rahmenbe- die bürgerliche Kantonsratsmehrheit zu dingungen, damit Erwachsene ihre Ent- verantworten. Dank eines Vorstosses von wicklungspotenziale ausschöpfen und ihre Grüner Seite ist heute mehr Transparenz Arbeitsmarktfähigkeit erhalten können. bei den Interessenbindungen des Lehrkör- pers an der Universität eine Realität. Die NÄCHSTE SCHRITTE Grünen haben wesentlich zur Verbesserung >> Bildung für nachhaltige Entwicklung des Stipendienwesens beigetragen. auf allen Bildungsstufen verankern >> Förder- und Unterstützungsangebote für besonders gefährdete Zielgruppen sicherstellen >> Berufs- und Mittelschulstandorte in den Regionen ausbauen >> dem drohenden Mangel an (Fach-) Lehrkräften, Dozierenden sowie Berufs- und Praxisausbildnern und Praxisausbildnerinnen begegnen 14
BILDUNG SCHULE FÜRS LEBEN GRÜNE FORDERUNGEN >> Das Zürcher Bildungswesen trägt zur nachhaltigen Entwicklung der Gesellschaft bei. >> Der Bedarf nach qualitativ sehr guten Betreuungs- und Förderangeboten für Kinder im Vorschulalter muss gedeckt sein. >> Es braucht ein gutes Modell für den Schulanfang, mit Grund- oder Basisstufe. >> Qualitativ hochwertige Tagesschulen müssen im ganzen Kanton realisiert werden. >> Auf der Sekundarstufe I steht ein integriertes Modell mit Stammklassen übergrei- fenden Niveaukursen in verschiedenen Fächern zur Verfügung. Die leistungsbasierte Selektion nach der Primarschule muss damit abgeschafft werden. >> Berufsbezogene und allgemein bildende Berufswege erlangen die gleiche gesell- schaftliche Anerkennung. pip / photocase.de 15
STEUERN UND FINANZEN ZIELE >> Die Mittel des kantonalen Strassen- fonds sollen einen Anteil an den Un- Gesunde Staatsfinanzen sind so wichtig terhalt der Gemeindestrassen leisten. wie saubere Luft. Gesunde Staatsfinan- So können die Gemeinden und der zen sind kein Selbstzweck, sie dienen der Finanzausgleich entlastet werden. Realisierung der in der Kantonsverfassung aufgeführten Staatsaufgaben. Sparmass- GRÜNES ENGAGEMENT nahmen, welche die Kosten in die Zukunft verschieben, sind nicht nachhaltig und Wir Grünen setzen uns für einen lebens- deshalb abzulehnen. Steuern sind nach werten Kanton Zürich mit hoher Standort- der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit qualität ein. Diese Rahmenbedingungen, zu bemessen und müssen ökologischen wie zum Beispiel eine funktionierende Kriterien genügen. Eine Tiefsteuerstra- Justiz, ein ausgebautes Gesundheitswe- tegie für steuer-optimierende Konzerne sen, Standort mehrerer Hochschulen, ein und Grossverdienende schadet allen. Der qualitativ hervorragender öffentlicher Kanton Zürich läuft mit der Strategie des Verkehr oder herausragende Kulturange- Regierungsrates in ein gewaltiges Defizit, bote sind als Standortfaktoren wichtiger das muss verhindert werden. als der Steuerfuss. Wir setzen uns für den Werterhalt und energetische Sanierung der kantonalen Infrastruktur ein. Wir klopfen NÄCHSTE SCHRITTE den Bürgerlichen auf die Finger, wenn sie >> Die Grünen ergreifen das Referendum Klientelbewirtschaftung betreiben. gegen die Steuervorlage 17 (SV 17). Die zahlreichen neuen Steuerschlupflöcher reissen neue Löcher in die Budgets von Bund, Kanton und Gemeinden. GRÜNE FORDERUNGEN >> Die Grünen setzen sich im Kanton >> eine Steuerpolitik der ruhigen Zürich dafür ein, dass bei der kanto- Hand statt Gefälligkeitsgeschenke nalen Umsetzung der SV 17 die neuen und neue Steuerprivilegien Schlupflöcher wieder gestopft werden. >> eine Steuervorlage 17, welche keine >> Die ständigen Angriffe der Bürger- heimlichen Steuerschlupflöcher lichen auf das Steuersubstrat mit enthält und bei den Gemeinden Privilegien und immer neuen Abzugs- und Kirchen keine finanzielle möglichkeiten für wirtschaftlich gut Löcher reisst situierte Steuerpflichtige und Juristi- >> Kontinuierlicher Werterhalt und sche Gesellschaften sind vehement zu forcierte energetische Sanierung bekämpfen der kantonalen Infrastruktur >> Steuerfusssenkungen sind erst dann >> bei den Gebühren wo möglich zu befürworten, wenn das Steuersub- ökologische Anreize setzen strat und die zu finanzierenden Aufga- ben des Kantons dies zulassen. 16
SICHERHEIT UND GRUNDRECHTE MEHR FREIHEIT, WENIGER STAAT(S-ÜBERWACHUNG) ZIELE mehr technischer Überwachung führt zu Jeder Mensch hat Anspruch darauf, in einer einer falschen Sicherheit und zu unnötiger angstfreien Gesellschaft zu leben. Wer sich Unruhe, wenn doch etwas passiert. Gezielt sicher fühlt, kann aus der Position der Stär- werden gesellschaftliche Unsicherheiten ke heraus wertvolle Beiträge für die ande- politisch eingesetzt, um Ängste und Miss- ren Mitglieder der Gesellschaft leisten und trauen zu schüren und Personengruppen den Staat als Gemeinwesen unterstützen. kollektiv strafrechtliches Verhalten zu Um Sicherheit zu schaffen, dürfen jedoch unterstellen (Fussballfans) und auch bei die Grundrechte der Einzelnen nicht unver- geringen Rechtsverstössen hart zu bestra- hältnismässig eingeschränkt werden. fen (Ausschaffungsinitiative). NÄCHSTE SCHRITTE GRÜNE FORDERUNGEN >> gesellschaftliche Ängste erkennen und >> Masshalten bei der Einführung von vermindern neuen Überwachungstechnologien >> bestehende Sicherheitslage erhalten >> sorgfältige Abwägen zwischen und verbessern Schutz der Sicherheit und Schutz >> übermässige Einschränkungen der der Persönlichkeit individuellen Freiheit erkennen und >> Förderung von bestehenden politisch bekämpfen sozialen Sicherheitsnetzen und der Stärkung des Sicherheitsgefühls in der Gesellschaft HINTERGRUND In den letzten Jahren wurden unter dem Deckmantel der Sicherheit Gesetze und Be- stimmungen erlassen, die in unnötiger Wei- se in die Persönlichkeitsrechte jedes einzel- nen Menschen eingreifen. Der öffentliche Raum wird praktisch 24 Stunden am Tag überwacht, und bereits bei geringen Ver- dachtsmomenten wird das Recht auf freien Aufenthalt teilweise massiv eingeschränkt (Wegweisungen). Die Einschränkung der Persönlichkeitsrechte ist nicht mehr nur dem Staat vorbehalten (Versicherungsde- tektive). Die Überwachungsmöglichkeiten im Internet und über Mobilfunkgeräte werden ständig ausgeweitet und Netz- sperren eingeführt. Die Forderung nach rclassen / photocase.de 17
WOHNEN SOZIAL UND CO2-NEUTRAL ZIELE Pendlerabzug auf 3‘000 Franken anstatt In der Stadt bauen, die Landschaft bewah- 5‘000 Franken festgesetzt. Wir haben uns ren. Der Siedlungsraum wird für das Zu- eingesetzt für die Initiative «Bezahlbar sammenleben attraktiv gestaltet: Wohnen, wohnen im Kanton Zürich» und dessen Arbeiten und Freizeit liegen nahe beiein- Gegenvorschlag. Die Wohnbauförderung ander, so dass sich der Bedarf an Mobilität des Kantons darf keine Wohn- und Lebens- reduziert. Neubauten und Sanierungen formen der Mieterschaft ausschliessen. führen zu CO2-neutralem Wohnen. Genügend qualitativ gute Frei- und Grün- räume führen zu einer hohen Lebensquali- GRÜNE FORDERUNGEN tät in den Siedlungsgebieten. Die Stadttei- >> Schluss mit Steuerprivilegien für le sind sozial durchmischt, Quartiere haben privates Wohneigentum sich in nachhaltigen Nachbarschaften >> gemeinnütziger Wohnungsbau organisiert. Das fördert den sozialen Aus- als flankierende Massnahme zu tausch und vermindert die Vereinsamung. städtischer Aufwertung Bezahlbarer Wohnraum in Kostenmiete ist >> Förderung von innovativen Wohn- in jeder Gemeinde vorhanden. formen (nachhaltige Nachbarschaf- ten) >> Mehrwertabschöpfung von 50 % NÄCHSTE SCHRITTE bei allen Zonenänderungen. >> Ein Mehrwertausgleich wird einge- >> fossilfreies Wohnen: Null-Energie führt zur Finanzierung einer sozial- Häuser wärmen ohne Öl und Gas und umweltverträglichen Verdichtung. >> Schaffung von dezentralen Arbeits- >> Es gibt einen Anreiz zum Bau kleinerer plätzen im Kanton Wohnungen. >> Es gibt mehr Anreize für genossen- schaftlichen Wohnungsbau und Woh- nungen mit Kostenmiete. >> Der Steuerabzug für Pendler gehört KUNST restlos abgeschafft, dieser ist eine UND KULTUR versteckte Subvention von Mobilität. ZIELE Kunst und Kultur tragen wesentlich zum GRÜNES ENGAGEMENT Selbstverständnis unserer Gesellschaft bei. Sie fördern die Auseinandersetzung Wir haben zusammen mit Mieterverband, mit Gegenwart und Geschichte und berück- Baugenossenschaften, SP und AL eine Ini- sichtigen die Vielfalt der Bevölkerung im tiative lanciert um den Mehrwertausgleich Kanton. Die öffentliche Kulturförderung durchzusetzen. Dank uns ist jetzt der gewährleistet ein breites, regional veran- 18
KUNST UND KULTURFÖRDERUNG kertes Kulturleben, zugleich fördert sie trags bekämpft und uns für einen höheren künstlerische regionale Zusammenhänge Rahmenkredit für das Theater des Kantons und Institutionen, deren Ausstrahlung Zürich eingesetzt sowie für den uneinge- über die Kantonsgrenzen hinausreicht. Den schränkten Zugang zu Musikschulen für Kunstschaffenden und den Kulturinstituti- Kinder und Jugendliche. Wir haben das onen (Verlage, Labels, Aufführungsstätten, Modell von regionalen Kulturzusammen- Festivals, Treffpunkte) gewährt sie Unab- hängen (Zentren) eingebracht, durch die hängigkeit und günstige Produktionsbedin- das Kulturleben in den ländlichen Regionen gungen. In den Schulen wird das Kulturver- gestärkt werden soll; zudem soll die Kul- ständnis ausreichend gefördert. turförderung stärker auch über Bereitstel- lung von bezahlbaren Ateliers und Pro- beräumen erfolgen. Kulturförderung muss NÄCHSTE SCHRITTE >> Bildung eines kantonalen Kulturfonds und Beurteilung der Kulturförderung unter Mitwirkung von unabhängigen Fachpersonen GRÜNE FORDERUNGEN >> faire Aufteilung der Fördermittel zwi- >> Das Kulturangebot wird der gesell- schen etablierten und nicht etablier- schaftlichen Vielfalt im Kanton ten Kulturinstitutionen gerecht. >> Förderung von Sparten mit überkanto- >> Das Kulturleben in ländlichen naler Bedeutung. Zum Beispiel: Film, Regionen wird gezielt gefördert Jazz, Architektur, Gamedesign, Tanz und gestärkt. >> Bildung von regionalen Kulturzentren >> Sparten mit nationaler Aus- in ländlichen Gebieten, z.B. im Areal strahlung erhalten eine spezielle der «Chemie Uetikon» Förderung. >> Höhere Beiträge an freie Kunstschaf- >> Künstlerinnen und Künstler arbei- fende, existenzsichernde Gagen und ten frei und unabhängig aufgrund Gewährleistung der Sozialversiche- von guten sozialen und wirtschaft- rungsbeiträge bei öffentlich unter- lichen Rahmenbedingungen. stützten Projekten >> Die kantonale Kunst- und Kulturge- >> Kulturförderung über die Bereitstel- schichte wird in einer vielseitigen lung von bezahlbaren Produktionsräu- Museen- und Archivlandschaft men (Ateliers, Proberäume, Büros). bewahrt und gepflegt. >> Der Zugang zu Kunst und Kultur GRÜNES ENGAGEMENT wird für Kinder, Jugendliche und Die Grünen haben sich klar für ein Gesetz junge Erwachsene gefördert. Das zur kantonalen Förderung der Filmproduk- Kulturverständnis wird im Unter- tion und des Gamedesign ausgesprochen. richt gefördert. Wir haben die Kürzung des Opernhaus-Bei- 19
20
Sie können auch lesen