April 2020 Oster-Ausgabe Online - Jahrgang Nr. 4 - St. Johannes

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April 2020 Oster-Ausgabe Online - Jahrgang Nr. 4 - St. Johannes
April
1        INHALT / MEINUNG         Oster-MZ

                               2020

    Oster-Ausgabe Online

                            47. Jahrgang
                                    Nr. 4
                                  April 2020
April 2020 Oster-Ausgabe Online - Jahrgang Nr. 4 - St. Johannes
2                                                                                      INHALT / MEINUNG                                             Oster-MZ

Inhaltsverzeichnis                                                                                            Liebe Gemeinde von
Meinung                                                                                                              St. Johannes!
    Leit-Artikel von Rektor Hans Bensdorp ............................... 2
    Liebe Leserinnen und Leser ...................................................... 3

Gemeindeleben
    Teddybär-Sonntag........................................................................ 4
    Das Rektorats-Faschingsfest .................................................... 8
    Livestream-Gottesdienste – Blick hinter die Kulissen . 10
    Corona-Verdacht in der Schule zweier
    Ministrantinnen ........................................................................... 14
    Tauffeier in der Familie Bobik ............................................... 15
    „Frauentag“ in St. Johannes ................................................... 16
                                                                                                     „Die Vergangenheit ist vorbei, die Zukunft kennen wir
Information                                                                                          nicht, die Gegenwart ist unser großer Reichtum.“
    St. Johannes aktuell ................................................................... 18      Diese Worte stammen vom vietnamesischen Kardinal
    Programmvorschau ................................................................... 20          Francis Xavier Nguyen Van Thuan, der 13 Jahre in Ein-
                                                                                                     zelhaft gefangen war. Er ist daran nicht verzweifelt!
    Kirchen- und Heimdienste ..................................................... 31
                                                                                                     Auch wir sind in diesen Wochen sozusagen in Einzelhaft.
    Terminkalender ........................................................................... 31    Wir können kaum fortgehen, wir trauen uns fast gar
                                                                                                     nicht, müssen zuhause bleiben ...
Texte und Gedanken                                                                                   Vielleicht kann uns dieser Gedanke des Kardinals stär-
    Gedanken aus unseren Livestream-Gottesdiensten .... 12                                           ken: „Die Gegenwart ist unser großer Reichtum“! Jetzt
    Die heilige Corona ..................................................................... 13      haben wir viel Zeit. Nicht grübeln und jammern, sondern
    Corona-Gedicht „Gute Nacht, Deutschland!“................. 13                                    das Schöne entdecken.
                                                                                                     Eine Frau hat mir erzählt, dass sie begonnen hat, das
    Hoch Oster-Witze ...................................................................... 17
                                                                                                     Schöne und Lustige, das sie in ihrem Leben erlebt hat, zu
    Das aktuelle Interview mit Susanne Sramek ................... 22                                 Papier zu bringen; sie hat schon viele Seiten vollge-
    MZ-Reprise aus der Osterausgabe 2009.......................... 29                                schrieben. Endlich einmal ohne Stress eine schöne Sen-
    Österliches zum Nachdenken ............................................... 30                    dung im Fernsehen zu genießen, oder länger mit jeman-
                                                                                                     dem zu telefonieren ... Jeder freut sich in diesen Tagen
 Titelblatt: Screenshot eines Livestream-Gottesdiensts                                               über einen Anruf.
                                                                                                     Auch wenn man nicht in die Kirche gehen kann: Dank
                                                                                                     ORF gibt es viele Gottesdienste im Radio und Fernsehen.
IMPRESSUM: Medieninhaberin, Eigentümerin, Heraus-                                                    Es wäre auch eine Gelegenheit, wieder in der Bibel zu
geberin, Verlegerin und Herstellerin: Katholische                                                    lesen. Was findet man da alles über die Zeit zwischen
Rektoratskirche St. Johannes der Täufer, 1050 Wien,                                                  Palmsonntag und Ostern!
Margaretenstraße 141  Fotos: Iris Bobik, Gerhard und                                                Ich wünsche Ihnen, dass es Ihnen in diesen Tagen und
Johannes Ruprecht, Werner Sramek  Layout: Reinhard                                                  Wochen gelingt, den Reichtum Ihrer Gegenwart zu ent-
Jellinek  Für den Inhalt verantwortlich: Manfred                                                    decken.
Ruprecht, 1050 Wien, Margaretenstraße 141  Wien, im
April 2020.                                                                                                                              Ihr Hans Bensdorp
                                                                                                                                              Kirchenrektor

                                                            Auf(er)stehen zu neuem Leben
Am ersten Tag der Woche kam Maria von Magdala frühmorgens, als es noch dunkel war, zum Grab und sah, dass der
Stein vom Grab weggenommen war. Da lief sie schnell zu Simon Petrus und dem anderen Jünger, den Jesus liebte,
und sagte zu ihnen: Sie haben den Herrn aus dem Grab weggenommen und wir wissen nicht, wohin sie ihn gelegt
haben. Da gingen Petrus und der andere Jünger hinaus und kamen zum Grab; sie liefen beide zusammen, aber weil
der andere Jünger schneller war als Petrus, kam er als Erster ans Grab. Er beugte sich vor und sah die Leinenbinden
liegen, ging jedoch nicht hinein. Da kam auch Simon Petrus, der ihm gefolgt war, und ging in das Grab hinein. Er sah
die Leinenbinden liegen und das Schweißtuch, das auf dem Haupt Jesu gelegen hatte; es lag aber nicht bei den Lei-
nenbinden, sondern zusammengebunden daneben an einer besonderen Stelle. Da ging auch der andere Jünger, der
als Erster an das Grab gekommen war, hinein; er sah und glaubte.
                                                                                                    Johannes 20,1-8
April 2020
April 2020 Oster-Ausgabe Online - Jahrgang Nr. 4 - St. Johannes
Oster-MZ                                             MEINUNG                                                        3

                Liebe Leserinnen und Leser!
In den vergangenen Wochen hat          stundenlang gesperrt worden war.         In solch einer „modernen“ Kirchen-
sich das Leben von uns allen total     Die Meinungen unserer Kirchenbe-         gemeinde durfte schließlich auch
verändert. Wer hätte es für möglich    sucher waren geteilt, viele zeigten      die MZ nicht „nachstehen“. Als
gehalten, dass nahezu von einem        Verständnis, manche sprachen von         absehbar war, dass die Kirchen
Tag auf den anderen weltweit prak-     Panikmache. Ähnliche Maßnahmen           jedenfalls bis nach Ostern geschlos-
tisch keine Flugzeuge mehr fliegen,    waren an diesem Tag nur vom              sen bleiben, wurde kurzfristig ent-
Schulen und viele Büros und Ge-        Salzburger Dom bekannt.                  schieden, die Oster-MZ zum vorge-
schäfte geschlossen bleiben, alle      Aber bereits in den Tagen darauf         sehenen Datum herauszubringen,
Veranstaltungen, Reisen und Urlau-     zog auch der Wiener Stephansdom          aber zunächst nur in elektronischer
be ins Wasser fallen und wir alle      nach und eine Verordnung von             Form. Die 312. Ausgabe der MZ ist
praktisch unter Hausarrest gestellt    Kardinal Schönborn kündigte noch         somit die erste in unserer 47-
sind. Das Corona-Virus, gegen das      viel schärfere Einschränkungen an:       jährigen Geschichte, die Sie (vorerst)
es vorerst weder eine Impfung noch     Am Sonntag, 15. März, fanden bei         nicht in den Händen halten – und
Medikamente gibt, hat auf der          uns und in ganz Österreich die           dennoch hoffentlich gut lesen kön-
ganzen Welt bereits Zigtausende        vorläufig letzten öffentlich zugängli-   nen. Da wir viele unserer Stammle-
Tote gefordert, die von den Regie-     chen Gottesdienste statt.                ser auf diesem Weg nicht erreichen
rungen zum Schutz der Bevölkerung      Wieder war St. Johannes unter den        können, wird es am Wiedereröff-
getroffenen Maßnahmen dazu noch        ersten Kirchen österreichweit, die       nungstag unserer Kirche davon
Millionen Arbeitslose. Und ein Ende    darauf entsprechend reagierten.          auch eine Papierversion geben und
ist noch gar nicht abzusehen.          Bereits am 15. März war unsere 10-       diese auch bereits vorher im Post-
Auch in St. Johannes ist derzeit       Uhr-Messe – auf Initiative von Jo-       versand erhältlich sein. Bitte teilen
nichts wie es vorher war.              hannes Ruprecht und mit Unterstüt-       Sie uns Adressen von interessierten
Noch am Faschingssonntag war der       zung von Thomas Nosoli – per Live-       Empfängern per Mail oder Telefon
„Teddybär-Sonntag“ „Highlight“ in      Stream im Internet zu sehen. Seither     mit.
unserer Gemeinde, es wurde dar-        werden auf diese Weise jeweils am        In diesen Tagen erinnern wir uns
über sogar zur besten Fernsehzeit in   Freitag um 18 Uhr und am Sonntag         daran, dass Kardinal Schönborn
der ORF-Sendung „Wien heute“ und       um 10 Uhr Gottesdienste aus unse-        beim „Fest der Begegnung“ am
in vielen Zeitungen in ganz Öster-     rer Kellerkirche live übertragen.        Wiener Siebenbrunnenplatz im Jahr
reich berichtet.                       Dabei sind jeweils nur (die erlaub-      2003 in Anlehnung an ein Bibelwort
Heute hat man den Eindruck, dass       ten) fünf Personen vor Ort – neben       meinte, dass St. Johannes zwar eine
an diesem Tag die „heile Welt“ zu      unserem Herrn Rektor als Zelebrant       der kleinsten, aber keineswegs der
Ende ging. In den Tagen darauf         vier Ministranten, die ihm am Altar      „geringsten“ unter den Kirchenge-
beherrschten Berichte über das sich    assistieren und sich um die techni-      meinden in seiner Diözese sei. Un-
rasch ausbreitende Corona-Virus die    sche Abwicklung kümmern. Bei der         sere kleine „Kellerkirche“ darf gera-
Schlagzeilen im Land.                  ersten Messe in der fast leeren          de jetzt in dieser schweren Zeit
Schon am Faschingsdienstag, 25.        Kirche am 22. März lud unser Herr        wirklich stolz auf sich sein.
Februar, regte einer unserer jungen    Rektor dazu ein, die Gottesdienste       Wenn man etwas plötzlich nicht
Rektoratsräte in einem E-Mail an       weiter gemeinsam zu feiern – die         mehr hat, lernt man seinen Wert
alle Mitglieder dieses Führungsgre-    wenigen in der Kirche und die vielen     erst richtig zu schätzen. Vielen von
miums unserer Gemeinde an, Maß-        zu Hause an den Laptops und Han-         uns fehlt die Gemeinschaft. Und
nahmen zum Schutz unserer Kir-         dys.                                     dennoch: Das unsichtbare Virus hat
chenbesucher vor einer Ansteckung      Eine besondere Herausforderung           auch viel Gutes unter den Menschen
zu ergreifen. An diesem Tag waren      stellten unter diesen Voraussetzun-      sichtbar gemacht. Vielleicht erhöht
in Österreich die ersten beiden        gen die liturgischen Feiern in der       es auch wieder unseren Respekt vor
Corona-Infizierten (in Innsbruck       Karwoche dar. Über deren Gestal-         der Schöpfung.
lebende Italiener) bekannt gewor-      tung zerbrachen sich die Rektorats-      In diesem Sinne richten wir dieses
den.                                   räte in einer Videokonferenz, an der     Mal besonders herzliche Ostergrüße
Bereits am Tag darauf, beim            via „Zoom“ insgesamt zwölf Ge-           aus der Margaretenstraße an alle
Aschermittwoch-Gottesdienst, gab       meindemitglieder aus ihren Woh-          unsere Leserinnen und Leser. Passen
es bei uns kein Weihwasser mehr in     nungen zugeschaltet waren, den           Sie gut auf sich und Ihre Liebsten
den Becken, keine Mund- und keine      Kopf. Dabei wurde entschieden,           auf, bleiben Sie gesund und über
Kelchkommunion, und sogar auf die      zwecks größerer „Lebendigkeit“           die gegebenen Möglichkeiten mit
Händereichung beim Friedensgruß        jeweils im Vorhinein aufgezeichnete      Ihrer Gemeinde St. Johannes ver-
wurde verzichtet. Nach der Messe       Fürbitten verschiedener Gemeinde-        bunden. Wir freuen uns auf ein
wurde darüber viel diskutiert – auch   mitglieder einzuspielen. Bei alledem     Wiedersehen, das dann wohl für uns
weil die Schule von zwei unserer       kommt uns derzeit das große tech-        alle so etwas wie eine „Auferste-
Ministrantinnen an diesem Tag          nische Verständnis unseres Rektors       hung“ nach einer verlängerten
wegen      eines    (unbegründeten)    Hans Bensdorp zugute, der diese          „Fastenzeit“ sein wird!
Corona-Verdachts bei einer Lehrerin    Aktivitäten sehr fördert.                                  Gerhard Ruprecht

                                                                                                           April 2020
April 2020 Oster-Ausgabe Online - Jahrgang Nr. 4 - St. Johannes
4                                                 GEMEINDELEBEN                                         Oster-MZ

Im Fasching Kindern Freude schenken
Der Teddybär-Sonntag machte St. Johannes in ganz Österreich bekannt
                                                                              Beim Gottesdienst mit dabei war
                                                                              auch die Empfängerin der Bären, die
                                                                              Leiterin des Mutter-Kind-Heims,
                                                                              Vera Rangelova-Neuheimer. Diese
                                                                              bedankte sich herzlich im Namen
                                                                              ihrer Schützlinge: „Dieses Zeichen
                                                                              der Liebe ist das, was unsere Kinder
                                                                              ganz besonders brauchen!“
                                                                              Am Ende der Messe fiel es manchen
                                                                              Kirchenbesuchern schwer, sich von
                                                                              ihren flauschigen Begleitern zu
                                                                              trennen. Aber es war ausgemacht,
                                                                              sie in den Bänken sitzen zu lassen,
                                                                              um sie anschließend einsammeln
                                                                              und weiterschenken zu können.
                                                                              Während die Besucher ins Heim
                                                                              zum Kirchencafé gingen, setzte sich
Es war eine ungewöhnliche Idee, die    Am „großen Tag“ für die Teddybä-       Johannes, ganz MZ- und ORF-
Johannes Ruprecht und Verena           ren wurden die bestellten Plüschtie-   Redakteur, hinter seinen Computer,
Löhnert hatten und am Faschings-       re rechtzeitig vor Beginn der Messe    um ein paar Zeilen über die Aktion
sonntag, dem 23. Februar, in           ihren „Paten“ ausgehändigt, etliche    zu schreiben und ein paar Fotos
St. Johannes umsetzten: Die Kir-       Besucher hatten auch ihre eigenen      auszuwählen. Ausgemacht war,
chenbesucher sollten zur Sonn-         mitgebracht.                           diese an die Margaretner Bezirkszei-
tagsmesse Teddybären mitbringen,       Bei seiner Begrüßung hieß Rektor       tung zu senden – in der Hoffnung,
um sie den rund 80 Kindern im          Hans Bensdorp auch die vielen          dass diese darüber vielleicht ein
nahen Mutter-Kind-Heim in der          Teddys in den Kirchenbänken herz-      paar Zeilen schreiben würde. In
Arbeitergasse zu schenken.             lich willkommen.
Bereits Ende Jänner verkündete
Johannes diesen Plan am Ende einer
Sonntagsmesse. Wer sich nicht von
seinem eigenen Plüschtier trennen
wollte, konnte Teddybären in zwei
verschiedenen Größen für einen
zentralen Einkauf bestellen. Was
dann passierte, hatte selbst er kaum
für möglich gehalten. Innerhalb
weniger Minuten waren genügend
Zusagen da und das Geld beisam-
men, um für jedes Kind einen Ted-
dybären zu besorgen. Das Angebot
gleich zweier Gemeindemitglieder
und auch der MZ, einen am Ende
eventuell noch fehlenden Restbe-       Selbst die Chormitglieder hatten an    seiner Begeisterung übermittelte
trag aufzubringen, damit wirklich      diesem Tag nicht nur ihre Liederhef-   Johannes Text und Bilder auch an
jedes Kind in diesem Heim einen        te, sondern auch Teddybären in der     die Austria Presse Agentur (APA),
Teddybären bekommen könne, war         Hand. Und auch unter den Minist-       auf die alle österreichischen Medien
innerhalb von zehn Minuten gar         ranten saßen einige von ihnen.         zugreifen können.
nicht mehr nötig.                      In seiner Predigt betonte Hans         Was dann folgte, hatte niemand für
Schwieriger war die Beschaffung der    Bensdorp, mit dieser Aktion „ein       möglich gehalten. Als erstes melde-
Teddybären in ausreichender Zahl:      Zeichen der Liebe“ setzen zu wollen.   te sich der ORF: Ein Kameramann sei
Ein    großes    Spielwarengeschäft    So etwas wie einen „Teddybär-          gerade in der Nähe, um die „Kirche
räumte dafür sein gesamtes Lager,      Sonntag“ habe es in der Kirchenge-     voller Teddybären“ zu filmen. Man
der noch fehlende Rest wurde           schichte noch nicht gegeben.           wolle die Geschichte unbedingt für
nachbestellt.                                                                 die abendliche Fernsehsendung

April 2020
April 2020 Oster-Ausgabe Online - Jahrgang Nr. 4 - St. Johannes
Oster-MZ                                          GEMEINDELEBEN                                                      5

„Wien heute“ haben. Da die Teddy-      Minivan gesetzt, besser gesagt:         Sie wurden sogleich in die Hauska-
bären schon in großen Kartons          gestopft, und in die nahe Arbeiter-     pelle des zur St. Elisabeth-Stiftung
verstaut worden waren, rückten die     gasse gebracht. Beim Ausladen           der Erzdiözese Wien gehörenden
Initiatoren der Aktion samt Anhang     stapelten sich die Kartons mit den      Heims gebracht. Künftig werden sie
sofort aus, um sie wieder auf die      Teddybären – und es sah fast so         nun den dort mit ihren Müttern
Kirchenbänke zu setzen.                aus, als würden diese eine „Räuber-     untergebrachten Kindern jeweils an
                                                                               ihrem Geburtstag als Geschenk
                                                                               überreicht.
                                                                               Die Leiterin schien noch immer ganz
                                                                               überwältigt von der Aktion und
                                                                               machte das Angebot, für Interes-
                                                                               sierte aus unserer Gemeinde einen
                                                                               Informationsnachmittag mit einer
                                                                               Führung durch das Haus zu organi-
                                                                               sieren. Ein solcher ist für den Herbst,
                                                                               wenn die Corona-Krise hoffentlich
                                                                               gut überstanden ist, geplant.
                                                                               Im Mutter-Kind-Heim wird man sich
                                                                               noch lange an diese eigentlich so
                                                                               einfache, aber unglaublich herzliche
                                                                               und ergreifende Aktion mit unserer
                                                                               Gemeinde erinnern. Aus der Idee,
Kaum waren die Aufnahmen been-         leiter“ bilden, um an der Glocke der
                                                                               „im Fasching Kindern Freude zu
det, kursierten im Internet bereits    für sie ausgewählten Herberge zu
                                                                               schenken“, wurde jedenfalls ein
Kurzmeldungen über unsere Aktion       läuten.
in diversen Online-Zeitungen.
Viele Gemeindemitglieder waren am
Abend dann wohl sehr überrascht,
zur besten Sendezeit die Aufnah-
men aus unserer Kirche im Fernse-
hen mitverfolgen zu können. Und
das Staunen ging am nächsten Tag
weiter: Die Gratiszeitung „Heute“
berichtete darüber auf einer Dop-
pelseite, mehrere Tageszeitungen in
ganz Österreich, darunter „Kronen
Zeitung“ und „Die Presse“, hatten
die Story ebenfalls im Blatt. Insge-
samt zeigten sich zwei Dutzend
Medien davon angetan. Eine Woche
darauf dann auch die Bezirkszei-       Die Leiterin und ein paar Mitarbeiter   voller Erfolg, der die kleine Kellerkir-
tung, sogar auf der Titelseite.        nahmen die herzigen neuen Be-           che St. Johannes in ganz Österreich
Ein paar Tage später wurden die        wohner des Heims freudig in Emp-        bekannt machte.
insgesamt 120 Teddys in einen          fang.                                                      Gerhard Ruprechti

                                                                                                           April 2020
April 2020 Oster-Ausgabe Online - Jahrgang Nr. 4 - St. Johannes
6            GEMEINDELEBEN   Oster-MZ

April 2020
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Oster-MZ   GEMEINDELEBEN           7

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April 2020 Oster-Ausgabe Online - Jahrgang Nr. 4 - St. Johannes
8                                                   GEMEINDELEBEN                                          Oster-MZ

Zum Lachen in den Keller gehen
Fasching einmal anders – bevor alles ganz anders wurde …
                                                                                Schlusstakt nicht einmal zwei ganze
                                                                                Runden im Heim gedreht wurden –
                                                                                was die Fotografen beklagten, aber
                                                                                die Fotografierten sehr schätzten.
                                                                                Die Leute mit den Kameras hatten
                                                                                es dann auch bei der anschließen-
                                                                                den Gruppen-Aufstellung vor der
                                                                                Bühne nicht leicht, alle aufs Bild zu
                                                                                bekommen. Ständig kippte irgend-
                                                                                wer aus dem Rahmen. Da bis dahin
                                                                                noch kaum Alkohol geflossen war,
                                                                                musste man wohl von Schwächean-
                                                                                fällen ausgehen. Daher war es nur
                                                                                logisch, dass nun bereits vom Kü-
                                                                                chenteam Helga Wöber-Miki Ra-
                                                                                dojevic-Linde Wiesinger-Inge und
Am 22.2.2020 war das heurige Rek-        boys, Indianer, Blumenmädchen,         Peter Nosoli ein stärkendes Essen
toratsfaschingsfest angesetzt. Nicht     Comicfiguren, lustige Tiere und        angeboten wurde: Es gab Fleischla-
nur für Zahlenfetischisten ein leicht    wandelndes Obst. Nur einer der         berln, kalte Platte und eine Gulyas-
zu merkendes Datum. Zwei Wochen          Teilnehmer sah anders aus als sonst,   suppe. So kam sehr schnell „Feuer“
davor gab es dennoch gerade erst         obwohl er sich nicht verkleidet        in die Feier. Für fachgerechte Lösch-
einmal 13 Anmeldungen! War dafür         hatte: Poldi trug nach einem           versuche waren die beiden Barkee-
gar das bereits in der Weihnachts-       Hoppala am Tag davor seinen Arm        per Florian und Martin Schild gut
MZ angekündigte geänderte Kon-           in einer Schlinge – und da ihm das     gerüstet.
zept – lustige Filme und Quizspiele
statt Musik und Tanz – verantwort-
lich? Keineswegs, das hatte sich nur
nicht ausreichend herumgespro-
chen. In der verbleibenden Zeit
wurde jedenfalls noch fleißig Wer-
bung gemacht, wodurch die Zahl
der Anmeldungen dann doch deut-
lich über 40 schnellte.
Als eine Viertelstunde vor dem für
19 Uhr geplanten Beginn dennoch
erst wenige Besucher im Heim
eingelangt waren, fürchteten die
Veranstalter bereits, etliche Ge-
meindemitglieder       könnten     die
eigentlich erst für die Fastenzeit
kirchlich gewünschte „Umkehr“ zu
früh gestartet oder zu wörtlich          Missgeschick auf dem Weg zum           Die Erfahrung der vorangegange-
genommen haben. Doch eigentlich          Drucken der MZ passiert war, disku-    nen Faschingsfeste hatte wie er-
hätten sie es wissen müssen: Um-         tierten die anwesenden Schriftge-      wähnt dazu geführt, dass dieses Mal
kehr ist nicht unsere Stärke, viel-      lehrten heftig darüber, ob das wohl    nicht auf Musik und Tanz gesetzt
mehr bewahrheitete sich wieder           als Arbeitsunfall gelte.               wurde. Die Gäste konnten also
einmal unsere heimliche Rektorats-       Das einzig Traditionelle an diesem     sitzen bleiben und sich von dem
hymne: „Pünktlich ist, wer vergisst,     Faschingsfest war die Polonaise,       nun Kommenden unterhalten las-
dass er hier in St. Johannes ist!“       also der Einzug der Masken, ganz zu    sen, ohne Drehschwindel, Knieprob-
Innerhalb der akademischen Viertel-      Beginn. War das dazu gespielte Lied    leme oder Bandscheibenaus- -rück-
stunde füllte sich das Heim mit          kürzer als sonst oder schleppte sich   und -vorfälle als Tanzhindernisse
originell verkleideten „Figuren“, die    die dazu gebildete „Menschen-          vorschützen zu müssen.
wenigstens einmal im Jahr nicht sie      schlange“ langsamer dahin als
selbst sein wollten – sondern Cow-       üblich – Tatsache war, dass bis zum

April 2020
April 2020 Oster-Ausgabe Online - Jahrgang Nr. 4 - St. Johannes
Oster-MZ                                            GEMEINDELEBEN                                                  9

Claus Janovsky, bei uns eigentlich       gefragt: Beim Hörsinn ging es da-      Nach dem offiziellen Ende blieben
als „Operndirektor“ bekannt, bewies,     rum, gesummte Lieder wie „I am         gar nicht so wenige Gäste noch bis
dass die Kombination von „Oper“          from Austria“ oder „Stille Nacht“ zu   nach Mitternacht bei leiser Hinter-
und „Fasching“ besser gelingen           erkennen, beim Sehsinn darum, zu       grundmusik gesellig beisammen.
kann als beim Opernball. Er zeigte       erraten, wie an einer bestimmten       Als hätten sie geahnt, dass diese
drei Blöcke mit Ausschnitten von
lustigen Filmen, Sketches und Kaba-
retts. Dazwischen gab es zwei Blö-
cke mit unterhaltsamen Spielen, für
die Florian Schild (unter Mithilfe von
Johannes Ruprecht) verantwortlich
zeichnete.
So war zum Beispiel Helmut Qual-
tinger zu sehen, der von der Hölle
schwärmte – wo es keine Mörder
geben könne, weil alle schon tot
sind, und wegen der allgemeinen
Nacktheit auch keine Taschendiebe.
Und frieren müsse überdies auch
niemand. Karl Valentin in der Apo-
theke, ein verwirrter Maxi Böhm und
eine Doppelconference Karl Farkas /
Ernst Waldbrunn waren danach             Stelle gestoppte Filme wohl weiter-    Faschingsfeier die letzte Veranstal-
Klassiker, die das Zwerchfell gut in     gehen würden, beim Geschmacks-         tung vor einer unerwartet langen
Schwung brachten. Und bei Michael        sinn sollten mit verbundenen Augen     „Fastenzeit“ gewesen sein sollte und
Niavarani mit der Schilderung seiner     verschiedene Esszutaten auf einem      der nächste „Einzug der Masken“ in
Flugangst konnten sich manche vor        Löffel erkannt werden – wie zum        den Supermärkten stattfinden und
Lachen kaum mehr auf den Sesseln         Beispiel Essiggurkerl mit Senf und     alles andere als lustig werden würde.
halten.                                  Banane oder Marzipan auf Ingwer        Resümee       dieser Veranstaltung:
Bei Gunther Philipp mit seinen           und Ei. Die Mitspielenden hatten       Erstens: Diese Mischung aus lusti-
Parodien von Theo Lingen und Hans        dann noch mit den verschiedensten      gen Filmen und Spielen bot für alle
Moser und bei einer Blödelei von         Arten von Krapfen zu kämpfen, die      befragten Besucher hohen Unter-
Erwin Steinhauer und Heinz Mare-         bei den Schätzspielen bis auf ein      haltungswert, Fortsetzung höchst
cek kamen die unterschiedlichsten        bestimmtes verbleibendes Restge-       erwünscht. Zweitens: Claus Janovsky
Altersstufen auf ihre Rechnung. In       wicht „verputzt“ werden mussten.       sollte alternierend zu seinen Opern-
Erinnerung blieb davon der Schüt-        Insgesamt wurden dabei 16 Duelle       auch Kabarettstudios anbieten. Und
telreim: „Das Kind, das grad geplärrt    mit 32 Kandidaten ausgetragen –        drittens: Man ist alles andere als
hatte, saß auf einer heißen Herd-        die alle sehr flott und zum Gaudium    humorlos, wenn man in St. Johan-
platte!“                                 des Publikums über die Bühne           nes zum Lachen in den Keller geht!
Bei den Spielen in den Blöcken           gingen. Die jeweiligen Sieger wur-
zwischen den Filmteilen waren die                                                                 Gerhard Ruprecht
                                         den mit Wein, Bier und Gugelhup-
verschiedenen menschlichen Sinne         fen belohnt.

                                                                                                          April 2020
April 2020 Oster-Ausgabe Online - Jahrgang Nr. 4 - St. Johannes
10                                                  GEMEINDELEBEN                                          Oster-MZ

Live is live
Ein Blick hinter die Kulissen unserer LIVE-Übertragungen
Der sonntägliche Weg zur Hl. Messe
ist derzeit besonders kurz. Aus dem
Bett aufstehen, den Laptop aufklap-
pen,     im    Internet  den      Link
www.bit.ly/online-messe eingeben.
Fertig. Wer hätte es sich träumen
lassen, dass er oder sie jemals im
Pyjama in die Kirche gehen würde?
Heute ist das möglich. Auch wenn
wir hoffen, dass Ihr Pyjama wenigs-
tens der jeweiligen liturgischen
Messfarbe entspricht …
St. Johannes hat als eine der ersten
Kirchengemeinden aus der Not eine
Tugend gemacht. Durch das
Corona-Virus ging plötzlich alles
ganz schnell: Zuerst hieß es, dass
auch in Kirchen nur noch maximal
100 Personen gleichzeitig sein
dürften. Bald aber wurde klar, dass      100 Mitfeiernde galt (40 waren          flüssig. Trotzdem zeigte die Gene-
der nächste Schritt kommen würde:        tatsächlich in unserer Kirche), stand   ralprobe, dass das Experiment viel-
Die Erzdiözese ordnete an, dass          ganz vorne vor der ersten Sitzreihe     versprechend war.
öffentliche Messfeiern gar nicht         vor dem Altar ein Laptop. Dieser        Fortan wurde die Technik Woche für
mehr stattfinden dürfen. Die Priester    filmte über die eingebaute Webcam       Woche professioneller: Thomas
sollten, so die Vorgabe, die Hl.         während der Messe mit und über-         Nosoli und Johannes Ruprecht
Messe für sich selbst feiern, alleine.   trug alles in Bild und Ton live über    arbeiteten mit Hochdruck daran,
                                                                                 dass das Ergebnis auch ansehnlich
                                                                                 wurde. Aus einem Klemmbrett und
                                                                                 einer Mikrowellendrehscheibe bas-
                                                                                 telten Verena Löhnert und Johannes
                                                                                 einen Drehteller für den Laptop,
                                                                                 damit die Kamera mitschwenken
                                                                                 konnte. Thomas Nosoli steuerte
                                                                                 seine Spiegelreflexkamera bei, so
                                                                                 konnte die Messe aus verschiede-
                                                                                 nen Blickwinkeln, mit mehreren
                                                                                 Kameras gezeigt werden – und das
                                                                                 bei besserer Auflösung. Rektor Hans
                                                                                 Bensdorp gelang es, über das Tele-
                                                                                 kommunikations-Unternehmen
                                                                                 „Drei“ zu ganz besonders günstigen
                                                                                 Spezial-Konditionen einen Leih-
                                                                                 Router zu beziehen, damit der
Doch St. Johannes wäre nicht St.         das Internet. Jeder Zuschauer mit       Livestream besser funktionieren
Johannes, wenn es bei uns nicht          einem internetfähigen Computer,         würde. So wurde das Bild flüssiger,
gleich eine Idee gegeben hätte, wie      Laptop, Handy oder Tablet-PC            auch die Bildaussetzer zwischen-
wir alle trotzdem weiterhin gemein-      konnte ab da die Gottesdienste          durch konnten minimiert werden.
sam Gottesdienst feiern könnten:         online mitfeiern.                       Und Florian Schild sorgt nun am
Der LIVESTREAM war geboren –             In Bild und Ton ist dabei wörtlich      Mischpult dafür, dass der Ton laut
eine Live-Übertragung der Messe          gemeint: Bei der ersten Übertra-        genug bei Ihnen zuhause ankommt.
über das Internet.                       gung war das Bild sehr, sehr zäh-       Die Musik wird jedes Mal vom Herrn
Schon bei der bislang letzten öf-        flüssig. Um nicht zu sagen, es waren    Rektor ausgesucht. Er variiert dabei
fentlichen Messe am 15. März, als        einige aneinander gereihte Stand-       die bei uns bekannten Melodien mit
noch die Beschränkung auf maximal        bilder. Wenigstens der Ton aber war     einigen neuen. Hörenswert zum

April 2020
Oster-MZ                                           GEMEINDELEBEN                                                   11

Beispiel das Segenslied „Gott sei mit   das Angebot unseres Livestreams          (egal ob über Handy oder PC) ins
dir“ von Reinhard Börner und das        sehr gut angenommen wird.                Internet einsteigen kann, kann dabei
von Verena Löhnert auf Klavier und      Manche schreiben uns, dass sie es        sein. Alles, was es braucht: Den Link
Geige gespielte Kommunionlied am        toll finden, dass sie auf diese Weise    www.bit.ly/online-messe. Eines ist
Palmsonntag.                            dabei sein und mitfeiern können.         klar: Eine Live-Übertragung ist an-
Am Karfreitag und in der Osternacht
wurden sogar Fürbitten von Ge-
meindemitgliedern gezeigt, die aus
ihren Wohnzimmern übertragen
wurden.
Doch live ist eben live, die Übertra-
gungsqualität ist immer sehr stark
vom Internet abhängig. Das Ganze
funktioniert über das Handynetz
und ist daher im Tagesverlauf mal
besser, mal schlechter. Die Qualität
kann sich von einer Sekunde auf die
andere drastisch ändern. Wenn sich
gerade viele Haushalte in der Um-
gebung ins Internet einwählen,
merken das auch wir bei unserer
Übertragung. Dann wird das Bild
stockender, man sieht für kurze Zeit
nur noch viele Pixel, im schlimmsten
Fall hängt sich die Übertragung         Andere waren früher einmal in            ders, als live in der Kirche zu sein.
ganz auf. In diesem Fall kann man       unserer Gemeinde aktiv und haben         Die Gemeinschaft, das Tratschen
nichts anderes tun, als kurz zu war-    nun über den Livestream wieder           und Singen, die Geräusche der
ten. Dann sollte die Übertragung        einmal eine Messe mit uns gefeiert.      Zuspätkommenden und die Zu-
gleich von selbst weitergehen.          Wieder andere wohnen inzwischen          sammenkunft im Heim fehlen ein-
                                                                                 fach.
                                                                                 Und dennoch bieten unsere Über-
                                                                                 tragungen zumindest die vertraute
                                                                                 Umgebung sowie einige bekannte
                                                                                 Gesichter, Stimmen und Lieder. Die
                                                                                 weitaus meisten Kirchen sind derzeit
                                                                                 – so unglaublich das klingen mag –
                                                                                 tagsüber geöffnet, aber zu den (nur
                                                                                 vom Priester allein gefeierten) Mes-
                                                                                 sen fest verschlossen.
                                                                                                  Johannes Ruprecht

                                                                                               Danke
                                                                                 Sehr herzlich möchte ich mich bei
                                                                                 Johannes Ruprecht bedanken! Es
                                                                                 war seine Idee, unsere Gottesdiens-
                                                                                 te per Livestream ins Internet zu
                                                                                 stellen. Er hat viel Zeit und Mühe
Bis auf Weiteres gibt es zwei Über-     in ganz anderen Teilen Österreichs,      investiert, das in kürzester Zeit zu
tragungen pro Woche: Am Freitag         wo die dortige Pfarre keinen Li-         verwirklichen. Für jeden Gottes-
um 18 Uhr, da wurden bislang            vestream anbietet. Sie lassen uns        dienst überlegt er sich technische
Kreuzwege, einmal auch ein Buß-         wissen, dass sie sich sehr freuen, auf   Möglichkeiten, alles noch besser
gottesdienst aus unserer Kirche         diese Weise wieder St. Johannes          und genauer zu machen. Auch sucht
übertragen. Und jeden Sonntag           erleben zu können. Viele, die bisher     er Bildmotive oder Videos, um sie
geht die Messe wie gewohnt um 10        mit dem Internet kaum bis gar            einzuspielen. Ein Danke gilt auch
Uhr los. Wer eine Übertragung           nichts zu tun hatten, schaffen es        Thomas Nosoli, der ihn tatkräftig
verpasst hat, kann sie unter dem        Messe für Messe, bei der Übertra-        unterstützt.
Link auch nachträglich noch an-         gung dabei zu sein. Das freut uns
                                                                                                      Hans Bensdorp
schauen. Wir freuen uns sehr, dass      sehr! Jeder, der in irgendeiner Form
                                                                                                       Kirchenrektor

                                                                                                           April 2020
12                                                        GEDANKEN                                              Oster-MZ

                         Gedanken aus unseren
                       Livestream-Gottesdiensten
       Predigt zum 4. Fastensonntag                             Sogar die Medien entdecken: Glauben ist in der Krise
                                                                wichtig.
So haben wir uns die Fastenzeit wohl alle nicht vorge-          Finden wir Augenblicke der Stille, Nützen wir die Zeit,
stellt: Das gesamte öffentliche Leben wird herunterge-          nützen wir die vielen Angebote.
fahren auf das Minimum, auf das absolut Notwendige.             Jeder von uns braucht Heilung seiner Blindheiten: Fra-
Für jeden einzelnen gilt: Abstand halten, Hände wa-             gen wir uns: Wo bin ich blind? Wo brauche ich Heilung?
schen, Zuhause bleiben.                                         Bin ich blind im Umgang mit meinen Mitmenschen? Bin
Wir müssen unsere Aktivitäten auf das unbedingt We-             ich vielleicht blind in meiner Familie? Bin ich blind, was
sentliche einschränken, um uns und andere vor der               Fleiß oder Ehrlichkeit betrifft?
Ansteckung durch das Virus zu schützen.                         Bin ich im Glauben blind geworden? Es gibt sehr viele
Der heutige 4. Sonntag in der Fastenzeit heißt traditio-        Möglichkeiten, blind zu sein!
nell „Laetare“, das heißt „Freuet euch!“ Die halbe Fasten-      Lassen wir Heilung durch Jesus zu.
zeit ist vorbei! Es ist sozusagen ein Lichtblick – Ostern ist                                     Rektor Hans Bensdorp
nicht mehr weit! Wir dürfen uns freuen!
In den heutigen Bibelstellen geht es um dieses Licht. In
der Lesung werden wir direkt angesprochen: „Lebt als
                                                                     Gebet in der Corona-Pandemie,
Kinder des Lichts!“ Gerade in der Krise sind wir Christen                       5. Fastensonntag
aufgerufen, „Kinder des Lichts“ für unsere Mitmenschen
zu sein.                                                        Herr, wir bringen Dir alle Erkrankten und bitten um Trost
Im heutigen Evangelium schenkt Jesus Licht: Er heilt            und Heilung.
einen Blindgeborenen. Interessant ist, dass es eine der         Sei den Leidenden nahe, besonders den Sterbenden.
ganz wenigen Heilungen ist, in der Jesus von sich aus           Bitte tröste jene, die jetzt trauern.
die Initiative ergreift. Nicht der Blinde kommt auf Jesus       Schenke den Ärzten und Forschern Weisheit und Ener-
zu und bittet um Heilung. Auch fragt Jesus ihn nicht,           gie.
„was willst du, das ich für dich tun soll?“ Jesus sieht den     Allen Krankenschwestern und Pflegern Kraft in dieser
Blinden und beginnt mit der Heilung. Jesus schenkt              extremen Belastung.
Licht! Und der blinde Mann macht mit und lässt alles            Den Politikern und Mitarbeitern der Gesundheitsämter
geschehen, im Vertrauen darauf, dass das, was Jesus             Besonnenheit.
sagt, auch wirklich gut ist und ihm die Augen öffnet. Der       Wir beten für alle, die in Panik sind, alle, die von Angst
Blindgeborene sieht erstmals seine Umwelt. Aber sein            überwältigt sind.
Sehen geht noch viel weiter: Er findet den Glauben an           Um Frieden inmitten des Sturms, um klare Sicht.
Jesus Christus, wenn er sagt: „Ich glaube, Herr!“ Sein          Wir beten für alle, die großen materiellen Schaden ha-
Vertrauen führt zum Glauben!                                    ben oder befürchten.
Das ist nicht nur eine nette Erzählung aus der Bibel. Es        Guter Gott, wir bringen Dir alle, die in Quarantäne sein
ist eine Geschichte, die uns – jeden einzelnen von uns –        müssen, sich einsam fühlen, niemanden umarmen kön-
ansprechen will: Denn jeder von uns ist irgendwo blind.         nen.
Jeder von uns hat einen blinden Fleck – wie man so sagt.        Berühre Du Herzen mit Deiner Sanftheit.
Vielleicht auch einen blinden Fleck, was den Glauben            Und ja, wir beten, dass diese Epidemie abschwillt, dass
betrifft.                                                       die Zahlen zurückgehen, dass Normalität wieder einkeh-
In den nächsten Tagen haben viele von uns viel Zeit.            ren kann.
Nützen wir sie, um unsere blinden Flecken zu entdecken,         Mach uns dankbar für jeden Tag in Gesundheit.
um unsere Blindheiten heilen zu lassen.                         Lass uns nie vergessen, dass das Leben ein Geschenk ist,
Jesus ist der „Heiland“! Das heißt: Jesus will heilen.          dass wir irgendwann sterben werden und nicht alles
Gerade jetzt gibt es viele Angebote: Gottesdienste im           kontrollieren können, dass Du allein ewig bist, dass im
Fernsehen, im Livestream. Täglich um 8 Uhr eine Messe           Leben so vieles unwichtig ist, was oft so laut daher-
mit dem Herrn Kardinal. Jeden Tag um 20.30 Uhr ein              kommt.
sehr schönes Abendgebet aus der Gemeinschaft von                Mach uns dankbar für so vieles, was wir ohne Krisenzei-
Taizé. Man kann vieles entdecken: Meditationen, tiefsin-        ten so schnell übersehen.
nige Texte und Gedanken, Gebete.                                Wir vertrauen Dir. Danke!
                                                                     Johannes Hartl, Theologe, Augsburger Gebetshaus

April 2020
Oster-MZ                                                GEDANKEN                                                      13

                                   Die heilige Corona
Wer hätte das gedacht? Es gibt sogar                                              Begriff Märtyrerin hin.
eine heilige Corona. Vielleicht wird sie                                          Der Dom in Bremen birgt Reliquien
in Viruszeiten als Fürsprecherin neu                                              dieser Blutzeugin, ebenso der Dom
entdeckt? Dies umso mehr, als sie                                                 in Prag. In Österreich gibt es zwei
von alters her unter anderem als                                                  Ortschaften mit dem Namen St.
Patronin gegen Seuchen verehrt wird.                                              Corona, „am Wechsel“ und „am
Die Hl. Corona – auch Korona ge-                                                  Schöpfl“, beide im südlichen Nieder-
nannt – starb in jugendlichem Alter                                               österreich.
als Blutzeugin für Christus in Syrien                                             Kirchlich wird sie mit einer Palme
oder Ägypten im Jahr 177 n. Chr.,                                                 (Sinnbild für mutiges Bekennertum)
somit zur Zeit der römischen Chris-                                               oder mit einer Krone („Corona“)
tenverfolgung.                                                                    dargestellt. Die Katholiken feiern
Der Name „Corona“, lateinisch „die                                                ihren Gedenktag am 14. Mai.
Gekrönte“, weist ebenso wie der
                                                                                  Quellen: „Christliches Forum“,
griechische Name „Stephana“ (von                                                  www.charismatismus.wordpress.com,
„Stephanus“) auf den allgemeinen                                                  www.heiligenlexikon.de

                                     Gute Nacht, Deutschland!
  Mit seinem zur Corona-Krise geschriebenen, zuversichtlichen Gedicht „Gute Nacht Deutschland! Schlaf gut! Die
  Welt schaut zu!" hat der Lyriker Thorsten Stelzner aus Braunschweig im Internet bereits viele Menschen bewegt.
  Es möge auch uns ein bisschen Hoffnung in einer für so viele schweren Zeit machen.

  Um Mitternacht – ich liege wach                             Not,                      egal wie kalt, egal wie spät.
     und denke über vieles nach.             da stirbt die Hoffnung, siegt der     Wir sind versorgt, wir werden satt,
  Zuerst kommt mir direkt in den                              Tod.                   und wenn es jemand nötig hat,
                   Sinn,                       Da fragt sich Mensch: warum,       dann sind sie da – ob Tag, ob Nacht,
  dass ich extrem geborgen – und                       warum nur wir?               verarzten uns und halten Wacht.
   ziemlich frei von Sorgen – bin.          Warum herrscht Krieg und Seuche        Sie hegen, pflegen und versorgen
 Obwohl längst Nacht und wirklich                             hier?               und bleiben meist dabei verborgen.
                   spät,                     Warum ist Leben hier so schwer?          Sie schützen uns zu jeder Zeit,
  das Licht, es brennt, die Heizung           „Es geht mir schlecht – ich kann       tun ihren Dienst, sie sind bereit.
                  geht,                                  nicht mehr!“                  Ob es hier raucht, knallt oder
  das Wasser läuft, mein Dach ist           Um Mitternacht – ich liege wach –                     brennt,
                  dicht,                        und denke über vieles nach.             wenn man am liebsten nur
der Regen draußen stört mich nicht.        Als zweites kommt mir in den Sinn,                    wegrennt,
Das Haus ist ruhig, die Kinder auch,         dass ich ziemlich sicher und auch     dann tun sie nicht nur ihre Pflicht,
  nicht eines krank, kein Hunger-                        dankbar bin,                nein, das ist mehr – das trifft es
                 Bauch.                    all denen, die auch nachts noch tun,                    nicht.
    Sind alle fit, satt und gesund,            was nötig ist – sie tun es nun.      Um Mitternacht, da lag ich wach
   sie schlafen tief, für Angst kein          Ich liege hier und schreibe bloß        und dachte kurz darüber nach:
                 Grund.                      dieses Gedicht – wie ahnungslos.        Lasst uns demütig und dankbar
   Das ist ein Glück – das größte           Ich weiß genau: Ich weiß es nicht,                      sein,
                 schier,                             wie es ist, wenn man           im besten Sinne menschlich sein.
    wir leben jetzt, wir leben hier.                  zusammenbricht –             Mehr fällt mir dazu jetzt nicht ein –
Nur hundert Jahre früher, eventuell           unter der Last, dem Druck, dem          außer – doch, das eine noch –
             auch später,                                    Stress,               es gibt tatsächlich Menschen hier,
 was taten – täten – Mütter, Väter,          der einen nicht mehr ruhen lässt.       die kloppen sich um Klopapier!
 um sich ganz so bewusst zu sein,           Was für ein Glück, das größte hier,
                                                                                    Thorsten Stelzner, geboren 1963,
es geht uns gut, wir hatten Schwein.       die Menschen, die stets dir und mir
                                                                                   ist ein deutscher Lyriker, Satiriker,
Nur tausend Kilometer, die Richtung         zur Seite steh‘n und dafür sorgen,
                                                                                   Verleger und Betreiber der Galerie
               fast egal,                   das Licht, es brennt, auch noch am
                                                                                      und Kleinkunstbühne ‚Die Vita-
 da leiden Menschen größte Qual,                           Morgen,
                                                                                              Mine‘ in Braunschweig.
da herrscht Verzweiflung, Angst und        das Wasser läuft, die Heizung geht,

                                                                                                              April 2020
14                                                    REPORTAGE                                             Oster-MZ

Wie es dazu kam, dass die Schule kopf stand
Corona-Verdacht: Wie ich lernte, dass Medien nicht immer die Wahrheit sagen
„Mein Gott, endlich ist diese blöde
Mathematik-Schularbeit vorbei. Welt,
ich komme!“, oder so etwas Ähnli-
ches hatte ich gedacht, als ich am
Mittwoch, dem 26. Februar, in mei-
ner Schule, dem Gymnasium in der
Albertgasse im achten Bezirk, meine
fertig ausgefüllte Schularbeit abgab.
Doch ich wusste zu diesem Zeit-
punkt noch nicht, dass alles ganz
anders kommen würde.
Es läutete, unsere nächste Stunde
hätte anfangen sollen, doch wie
immer verspätete sich unser Profes-
sor. Wir redeten also, bis die Tür mit
Schwung aufging und einer meiner
Mitschüler schrie: „Corona-Verdacht      uns und telefonierten, wobei wir        breitete sich bald eine entspannte
an unserer Schule! Wir kriegen           einander unsere Handys borgten,         Stimmung aus, und wir fingen an
wahrscheinlich frei!“                    wenn jemand keines dabei hatte          Filme zu schauen. Später erfuhren
Meine Freunde und ich schüttelten        oder der Akku leer war. Wir redeten     wir, dass zu diesem Zeitpunkt einige
die Köpfe. So ein Blödsinn, so etwas     oder spielten am Handy, bis wir         Schüler aus dem Fenster: „It’s
passiert doch nicht bei uns! Aber ein    beschlossen, Nachrichten zu schau-      Corona-Time!“ gerufen hatten und
paar Minuten später wirbelte unsere      en. Es war wirklich verwunderlich,      man so manch bekannte Köpfe im
Klassenvorständin herein, obwohl         was über unsere Schule berichtet        Fernsehen zu sehen bekam. Immer
wir eigentlich ein anderes Fach          wurde: Angeblich herrsche im Haus       wieder schauten Lehrer in die Klas-
gehabt hätten: „Meine Lieben, es         die absolute Panik und alle würden      se, was uns aber nicht sonderlich
wurde soeben bekannt gegeben, dass       kopflos herumrennen. Ich sah später     interessierte. Also sahen wir Filme,
eine unsere Lehrerinnen sich mög-        in die anderen Klassenräume –           bis schließlich um 14 Uhr die Nach-
licherweise mit Corona infiziert hat.    nachdem sich der erste Schock           richt kam, dass der Test der Lehrerin
Wir wissen noch nichts Genaueres.        gelegt hatte, war es überall ziemlich   doch schneller ausgewertet worden
Bitte bleibt ruhig …“                    entspannt. Es war hoch amüsant          war als zunächst befürchtet, und
Den Rest dieses Satzes hörten wir        zuzusehen, wie Reporter versuchten,     dass das Ergebnis negativ war.
nicht mehr, alle schrien durcheinan-     verzweifelte Eltern zu finden, was      Wir verließen das Schulgebäude,
der, weil sie dachten, dass wir jetzt    ihnen aber nicht sehr gut gelang.       was sich als schwierig heraus stellte,
schulfrei bekommen würden.               Nach einiger Zeit erfuhren wir, dass    da wir immer wieder von den rund
Nach einiger Zeit beruhigten wir         wir bis mindestens 16 Uhr bleiben       um die Schule versammelten Repor-
uns wieder und erfuhren, dass eine       würden müssen und keinen Körper-        tern um Interviews gebeten wurden,
Lehrerin aus Italien zurück gekom-       kontakt zueinander haben sollten.       welche wir aber aufgrund unseres
men war und mögliche Symptome            Vor Schreck kuschelten wir uns          Alters nicht geben durften. Ich kam
entwickelt hatte. Niemand konnte in      gleich noch näher aneinander!           eine halbe Stunde später als sonst
die Schule hinein oder hinaus –          Uns wurde mitgeteilt, dass wir in der   mit leerem Akku meines Handys
außer jene Schülerinnen und Schü-        Schulkantine Essen kaufen gehen         nachhause. Am Nachmittag wurde
ler, die nach ihrer Mittagspause         könnten, und taten das auch fast        ich unentwegt angerufen und von
zurückkamen – da die Eingänge von        alle. Die Köchin beruhigte uns, dass    Freunden und Verwandten gefragt,
der Polizei bewacht wurden. Sogar,       wir, selbst wenn wir länger bleiben     ob alles in Ordnung sei. Ich erklärte
als listige Schülerinnen und Schüler     müssten, alle genug zu essen hät-       die Situation und sagte, dass es mir
wie etwa Tracy Agbogbe, die in die       ten.                                    gut ginge. Ich fragte mich, wohin
sechste Klasse geht, versuchten,         Soweit besänftigt, gingen wir nach      das alles noch führen sollte und
über einen der Hintereingänge zu         oben in unser Klassenzimmer zu-         wäre damals nicht auf die Idee
„entkommen“, stießen sie dort auf        rück. Es war ein komisches Gefühl,      gekommen, dass die Situation so
einen Polizisten.                        langsam bekamen doch ein paar           werden könnte, wie sie heute ist.
Unsere Begeisterung darüber, dass        Angst – so auch ich, aber ein lieber                    Leni Reindl, 14 Jahre
wir keine Schule haben sollten, legte    Freund beruhigte mich und wir                      (Mitarbeit: Tracy Agbogbe,
sich sehr schnell. Wir langweilten       schafften es, ruhig zu bleiben. Es                             Helmut Reindl)

April 2020
Oster-MZ                                         GEMEINDELEBEN                                                    15

Herzlich willkommen, Dorian Markus!
Tauffeier in der Familie Bobik
                                      Obwohl – oder gerade weil – die         Die Ministrantinnen und Ministran-
                                      Taufe am Faschingssamstag gefeiert      ten waren zahlreich vertreten, fast
                                      wurde, war die Kirche von Verwand-      wie an einem Sonntag. Ihnen ge-
                                      ten, Freunden und Gemeindemit-          bührt ebenfalls ein Dankeschön,
                                      gliedern sehr gut besucht. Es waren     dass die sich die Zeit genommen
                                      fast 100 Menschen in der Kirche, die    haben.
                                      Dorian ihren Segen gaben. Die           Es war ein wunderschönes Fest, und
                                      musikalische Gestaltung hatte spon-     Dorian genoss es sichtlich, beson-
                                      tan – und dafür wollen wir herzlichst   ders als er von Rektor Hans Bens-
Am 22.2.2020 war ein besonderer
Tag für Dorian – er wurde getauft
und damit in die Gemeinde St.
Johannes aufgenommen. Er ist mein
jüngstes Enkelkind und das dritte
Kind meiner Tochter Iris und ihres
Gatten Harald Rinder.
Dorian ist ein eher seltener Name,
er stammt vom Volke der Dorer,
und bedeutet etwa „Geschenk“. Der
christliche Kalender erinnert aber
auch an den Märtyrer Dorotheus
sowie an die Nothelferin Dorothea
und an Dorotheus, den Jüngeren,
einen Abt im 11. Jahrhundert. Unter
diesem Schirm ist Dorian bestimmt
gut aufgehoben und wird seinen
                                      danken – der Chor von St. Johannes      dorp und danach von Eltern, Tauf-
Weg mit Unterstützung gehen.
                                      übernommen. Auch Astrid, die            paten, Schwestern, Omas, Onkeln,
Auch sein Taufpate Markus Vondrlik
                                      Tante des Täuflings, sang dort mit,     Tanten und Freunden mit einem
hat diese Begleitung – gemeinsam
                                      was der Feier einen besonders           Kreuzzeichen auf seiner Stirn ge-
mit seiner Frau Margot – gerne
                                      familiären Akzent verlieh.              segnet wurde.
übernommen.
                                                                              Selbstverständlich wollen wir auch
                                                                              an Rektor Bensdorp einen großen
                                                                              Dank richten, der so herzliche und
                                                                              persönliche Worte fand. Es war für
                                                                              alle anwesenden Kinder ganz aufre-
                                                                              gend, dass sie im Halbkreis um
                                                                              Dorian ganz nahe bei seiner Taufe
                                                                              dabei sein durften.
                                                                              Es war tatsächlich ein TaufFEST! Alle
                                                                              Mitfeiernden waren von der feierli-
                                                                              chen Gestaltung sehr beeindruckt.
                                                                              Bei der anschließenden Agape war
                                                                              auch das Heim dann gut gefüllt, da
                                                                              fast alle, die in der Kirche waren, die
                                                                              Einladung zu diesem Beisammen-
                                                                              sein gerne angenommen hatten.
                                                                                                          Ilse Bobik

                                                                                                          April 2020
16                                                  GEMEINDELEBEN                                          Oster-MZ

„Frauentag“ in St. Johannes
                                                                                Ich glaube an Jesus, durch den die
                                                                                Liebe Gottes sichtbar geworden ist.
                                                                                Ich glaube an Gottes unendliche
                                                                                Liebe und Barmherzigkeit, die uns
                                                                                im Evangelium verkündet wird.
                                                                                Ich vertraue Menschen, die im
                                                                                Dienste der Liebe auf andere zuge-
                                                                                hen.
                                                                                Ich glaube an eine Welt, in der
                                                                                Friede und Freiheit durch christliche
                                                                                Liebe errichtet werden können.
                                                                                Ich glaube an das ewige Leben, weil
                                                                                der ewige Gott Liebe ist.

                                                                                Segen
                                                                                Seht eure Hände an. Seht die Zärt-
                                                                                lichkeit, die in ihnen liegt:
Der „Internationale Frauentag“ war                 Tagesgebet                   Gottes Geschenk für alle Menschen.
als Initiative sozialistischer Organi-
sationen in der Zeit vor dem Ersten      Jesus Christus, Du Friedensfürst,      Seht eure Füße. Seht den Weg, den
Weltkrieg im Kampf um die Gleich-        ziehe ein in unsere Herzen. Du bist    sie gehen sollen:
berechtigung, das Wahlrecht für          in die Welt gekommen, um das           Gottes Geschenk für alle Menschen.
Frauen sowie die Emanzipation von        Böse zu überwinden,                    Seht eure Herzen. Seht das Feuer
Arbeiterinnen entstanden und wird        welches uns hindert, geschwisterlich   und die Liebe in ihnen:
jedes Jahr am 8. März gefeiert. Da       miteinander zu leben.                  Gottes Geschenk für alle Menschen.
dieser heuer auf einen Sonntag fiel,     Hilf uns, daran zu arbeiten, die
                                                                                Seht das Kreuz. Seht Gottes Sohn,
wurde er auch in St. Johannes ganz       Diskriminierung von Frauen in der
                                                                                unseren Heiland:
besonders gewürdigt: Die Gestal-         Kirche zu beenden und die Mauern
tung der Messfeier wurde von Frau-
en übernommen. Diese verfassten
die Texte, trugen Lesungen und
Fürbitten vor und spendeten die
Kommunion. Den Altardienst über-
nahmen Ministrantinnen.
Rektor Hans Bensdorp meinte in
seiner Begrüßung, der Frauentag
mahne die Gleichstellung von Mann
und Frau ein: „Leider ist die Kirche
weit davon entfernt, diese zu erfül-
len!“ Daher freue er sich über diese
Initiative der Frauen in unserer
Gemeinde ganz besonders.
Elfriede Janovsky, die die Idee zu
dieser Messgestaltung hatte, formu-
lierte es in ihrer Ansprache so:
„Wenn Frauen in der Kirche etwas         zwischen Menschen                      Gottes Geschenk für alle Menschen.
erreichen wollen, müssen sie besser      und Völkern zu überwinden, damit       Seht Gottes Welt, mit allem, was
und hartnäckiger sein als die Män-       Frieden herrscht in der ganzen Welt.   darin lebt:
ner und sind trotzdem von deren          Denn du liebst uns in Ewigkeit.        Gottes Geschenk für alle Menschen.
Wohlwollen abhängig!“ Es wäre            Amen.
                                                                                Gott segne dich und behüte dich.
wichtig, gewachsene Unterschiede
zu überwinden, und den Menschen              Glaubensbekenntnis                 Gott sorge für dich, Gott bewahre
                                                                                dich.
und nicht den Mann in den Mittel-               nach P. Josef Cascales
                                                                                Gott erfülle dein Leben mit Liebe.
punkt zu stellen.
                                         Ich glaube an den Heiligen Geist
Lesen Sie im Folgenden Texte aus                                                             Texte ausgewählt von
                                         Gottes, der die Liebe ist.
der Messe:                                                                                   Rektor Hans Bensdorp

April 2020
Oster-MZ                                                  HUMOR                                                      17

                           Hoch Oster-Witze! 
Joseph von Arimathäa kommt nach Hause und berichtet            Zu Ostern herrscht auf dem Hühnerhof Hochbetrieb.
      traurig seiner Frau vom Sterben Jesu, von der            Zwei Hennen kommen in der Pause miteinander ins
 Kreuzabnahme und auch davon, dass er den Leichnam            Gespräch. Meint die eine: „Wow, deine Eier sind ja rund
         Jesu in sein neues Felsengrab legen ließ.             wie Kugeln!“ – Sagt die andere: „Die müssen so sein.
 Seine Frau schimpft: „In das neue teure Felsengrab, das        Dabei handelt es sich um einen Spezialauftrag vom
             du erst anfertigen hast lassen?“                                       Golfclub!“
Joseph daraufhin: „Ja, … aber reg dich nicht auf, es ist ja
               nur für ein Wochenende …!“                                                 
                                                               Sagt die eine Henne zur anderen: „Puh, jetzt haben wir
                                                              Ostern zum Glück heil überstanden, nun kann uns nur
  Hoppeln zwei Hasen nach China. Sagt der eine zum                noch der Wienerwald zum Verhängnis werden!“
 anderen: „Wir hätten Stäbchen mitnehmen sollen, hier
           fallen wir auf mit unseren Löffeln.“                                           
                                                                 Hahn Fridolin rollt ein riesiges Straußenei in den
                                                             Hühnerstall und spricht in etwas vorwurfsvollem Ton zu
  Männer sind wie Osterhasen: Schlau, liebevoll und             den Hühnern: „Liebe Hühner, nehmt euch mal ein
  ehrlich. Aber wer glaubt schon an den Osterhasen?                        Beispiel an der Konkurrenz!“

                                                                                         
  Im Traum erscheint einem 60-jährigen ein Engel und           „Du Papa, warum legen die Hühner eigentlich die Eier?“,
sagt: „Du hast einen Wunsch frei. Gott will dir eine neue     fragt der kleine Bert seinen Vater. – „Ja, wenn die Hühner
 Ostererfahrung schenken. Aber überleg dir, was du dir           die Eier werfen würden, würde es ja Rührei geben!“
 wünscht. Gott erhört Gebete, aber oft ganz anders als
   wir denken.“ – Der Mann überlegt und meint: „Ich                                       
möchte eine 30 Jahre jüngere Frau.“ Als er am nächsten        Treffen sich drei Hasen. Meint der erste: „Wisst ihr was,
               Morgen aufwacht, ist er 90.                      meine Frau hat „Das doppelte Häschen“ gelesen und
                                                              Zwillinge geboren.“ – Meint der zweite: „Meine Frau hat
                                                              „Die drei Muskehasen“ gelesen und Drillinge zur Welt
Sagt die Tante zu ihrem Neffen: „Du hast aber ein tolles        gebracht.“ – Plötzlich springt der dritte auf und ruft
  Auto zu Ostern bekommen!“ Der Neffe: „Nein, das             entsetzt: „Meine Frau hat gerade angefangen, „Alibaba
   stimmt doch gar nicht. Wie kommst du denn da                             und die 40 Hasen“ zu lesen!“
   überhaupt drauf?“ – „Ja, weil die Reifen so eiern!“
                                                                                          
                                                                  „Ja, warum gibst du denn den Hühnern Kakao zu
  Zwei Hühner bewundern originell bemalte Ostereier-          trinken?“, fragt die Oma ihre Enkelin Sonja ganz entsetzt.
 Becher in einem Laden. Meint die eine: „Na, die haben                 – Darauf diese: „Wie sollen die denn sonst
           aber echt tolle Kinderwägen hier!“                                   Schokoladeneier legen?“

                                                                                         
 „So Sohn, du bist nun alt genug und kannst es deshalb                 Zwei Blondinen sind im Autokino erfroren.
    endlich mal wissen, dass der Osterhase und der                Sie wollten den Film sehen: „Im Winter geschlossen!“
Weihnachtsmann immer ich war!“, klärt der Vater seinen
Sohn auf. Der Sohn antwortet: „Das weiß ich doch schon
lange! Nur der Storch, das warst nicht du, sondern unser                     Ausgewählt aus dem Internet:
                       Nachbar!“                                                 www.stefan-oster.de
                                                                             wwww. witze-ueber-witze.de
                                                                            www.christophorus-berlin.de
                                                                                  www.woxikon.de
   Möchte der eine Osterhase vom anderen wissen:
                                                                                     Ausgewählt von Gerhard Ruprecht
        „Glaubst du eigentlich an Hühner?“

                                                                                                             April 2020
18                                                   INFORMATION                                             Oster-MZ

                      Kurzmeldungen aus der Kellerkirche
                  Wir trauern …                              Am Ostersonntag, 12. April, feiert Maria-Luise
                                                             TOMANN, die auch Jahrzehnte lang mit St. Johannes
um Hildegard MENZEL, die im „biblischen“ Alter von           verbunden ist und beim Kirchencafé und bei Sommer-
101 Jahren am 25. Februar verstorben ist. Sie wohnte         fahrten mitwirkte, ihren 85. Geburtstag. Ihr geht es
gegenüber unserer Kirche und hatte laufenden Kontakt         derzeit gesundheitlich nicht so gut, wir schicken ihr aber
zu einzelnen Damen aus unserer Gemeinde, mit denen           umso herzlichere Grüße.
sie regelmäßig im Kaffeehaus und zum Kartenspiel
zusammenkam. Bis zuletzt war sie geistig rege und            Evelyn SCHÖNHUBER, die dem Küchenteam angehört
konnte man sie beim Spazierengehen treffen.                  und noch immer regelmäßig beim Kirchencafé mitwirkt,
Es war ihre Pflegerin, die immer wieder die Gottesdiens-     nahm zu ihrem 80. Geburtstag am 24. Februar rüstig
te bei uns besuchte und dann auch den Gedenkgottes-          die Glückwünsche unseres Herrn Rektors entgegen.
dienst in unserer Kirche „einfädelte“.
Das Begräbnis fand am 9. März auf dem Meidlinger
Friedhof statt. Beim Totengedenken am Tag darauf
gestaltete unser Herr Rektor eine sehr stimmungsvolle
Abschiedsfeier, an der zahlreiche Familienmitglieder
teilnahmen.
Möge die Verstorbene ihnen in guter Erinnerung blei-
ben und in Frieden ruhen.

               Wir gratulieren …
                     … zur Taufe
Am 22. Februar wurde Dorian Markus RINDER, das
dritte Enkelkind unserer Rektoratsrätin Ilse BOBIK durch           Rektor Bensdorp gratuliert Evelyn Schönhuber
die Taufe in unsere christliche Gemeinde aufgenom-
men. Es war eine sehr familiäre Feier, bei der auch viele    Auch Elisabeth JELLINEK wirkt keinesfalls wie 80 und
Gemeindemitglieder dabei waren. Die musikalische             feierte doch diesen „runden“ Geburtstag am 2. März.
Gestaltung hatte sehr spontan unser Chor übernom-            Sie war Jahrzehnte lang Mitarbeiterin beim Kirchencafé
men, bei dem auch Astrid BOBIK, die Tante des Täuf-          und besucht noch immer mit ihrem Gatten regelmäßig
lings, mitsang. Einen Bildbericht über die Tauffeier         unsere Gottesdienste, obwohl sie nun in einiger Entfer-
können Sie in dieser MZ-Ausgabe lesen.                       nung wohnen.
Wir wünschen dem kleinen Dorian alles Gute auf sei-
nem Lebensweg!

          … zu besonderen Geburtstagen
Leopold RUPRECHT, in St. Johannes seit der Gründung
dabei und Vater bzw. Großvater von insgesamt vier
Ministranten und einer Chorsängerin, feierte am 20.
März seinen 95. Geburtstag in erstaunlicher Fitness.

                                                                        Blumen auch für Elisabeth Jellinek

                                                             Dietlinde „Linde“ WIESINGER sprüht trotz ihres 80ers,
                                                             den sie am 11. März feierte, noch immer voll Energie,
                                                             wie sich jeder überzeugen kann, der sie bei ihrem vollen
                                                             Einsatz im Küchenteam oder bei Sonder-Kirchencafé-
                                                             Diensten beobachten kann.
Da die Messen Ende März nicht mehr in der Kirche statt-
 finden konnten, hier ein Bild der Gratulation zum 90er

April 2020
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