ATTL-BLATTL - Stiftung Attl
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ATTL-BLATTL Das Info-Magazin rund um die Stiftung Attl #26 - 2021 Neue Förderwerkstätte Bindeglied zur Werkstatt 25 Jahre Intensivwohnen Pionierleistung der Stiftung Attl Ambulant Betreutes Wohnen (ABW) Sabrinas Start in die eigenen vier Wände Fachdienst stellt sich vor Unterstützung für Bewohner*innen und Mitarbeitende Aktuelle CD des ABM-Orchesters „Anders“ mit neun neuen Tracks
ATTL-BLATTL INHALT Titel-Story 25 Jahre Intensivwohnen in der Stiftung Attl...............................4 Wohnen Vor 20 Jahren startete das Casa Rossa - Wohnen für Menschen mit Autismus..........................................................................8 ABW: Endlich eine eigene Wohnung...........................................................26 4 70-jähriges Wohnjubiläum von Johann Nachtmann...........28 Jugendhilfe Attl beendet ambulantes 25 Jahre Intensivwohnen Betreuungsangebot für junge Geflüchtete.................................29 Bereichsleiterin Petra Hageneder und ihr Rama Dama für eine saubere Umwelt............................................30 Team leisten seit einem Vierteljahrhundert Passionsspiel auf Abstand.....................................................................32 Pionierarbeit. Faschingstreiben..........................................................................................33 Spenden – Wir sagen Danke!............................................................10 Attel intern Corona - So kam die Stiftung durch die dritte Welle...............14 Der Fachdienst stellt sich vor.................................................................18 Betriebsversammlung 2.0.....................................................................20 Suchspiel, Personalien.............................................................................22 Seelsorge bringt Sorgenrucksack nach Altötting.....................46 18 Leichte Sprache Fachdienst der Stiftung Attl Handy-Werkstatt startet wieder.........................................................19 Unterstützer und Wissensvermittler Foto-Ralley......................................................................................................31 Küche vermeidet Müll mit neuen Salat-Schalen......................40 So entsteht das Attler Bio-Kartoffel-Brot......................................43 Inntal-Werkstätten Förderwerkstätte der Inntal-Werkstätten.....................................38 BBB-Absolvent*innen: Einstieg ins Arbeitsleben.....................41 Attler Brot - Handarbeit vom Feld bis zum Backhaus..............42 Freizeit und Kultur 20 Trainingsplan fürs Sportfest.................................................................34 Neue CD vom Attler ABM-Orchester, „Anders“...........................36 ATTL-TV informiert Bewohner*innen Angebote übers stiftungseigene Kabelnetz und Lernen auf Youtube Kochklasse - Brunch-Boxen fürs Frühlingsfest.......................44 2 ATTL-BLATTL
26 Ambulant Betreutes Wohnen (ABW) Sabrina Breidel fand eine eigene Wohnung in Wasserburg - zum besseren Start erhält sie Unterstützung vom ABW im Alltag. Liebe Leserinnen und Leser, das Wasserburger Frühlingsfest, das Rosenheimer Herbstfest und jetzt auch noch das Münchner Oktoberfest - auch in diesem Jahr 43 sind die beliebten bayerischen Volksfeste pandemiebedingt nicht realisierbar. Wer hätte gedacht, dass uns Corona so lange im Griff halten wird? Auch wir in der Stiftung Attl mussten unsere be- Handarbeit vom Feld bis zum Backhaus liebten Veranstaltungen wie den Attler Lauf und das Countryfest Jede Woche backt das Team um Martina bereits absagen. Zudem wird das Attler Herbstfest nicht in der Manhart noch in Handarbeit das Attler gewohnten Form stattfinden können. Biokartoffelbrot. Schmerzvoll ist, dass wir außerdem die Jubiläen im Intensivbe- reich nicht öffentlich feiern konnten. Vor 25 Jahren gründete die Stiftung Attl die erste Wohngruppe im Intensivbereich - und vor 20 Jahren entstand das Casa Rossa für Menschen mit Autismus- Impressum Verantwortlicher Vorstand: Franz Hartl und Jonas Glonnegger spektrumsstörungen. Herausgeber: Stiftung Attl, Attel 11, 83512 Wasserburg a. Inn Trotzdem steht das Leben nicht still - weder jetzt noch in der Redaktion: Unternehmenskommunikation, Michael Wagner, Tel.: 08071 102-117, E-Mail: michael.wagner@stiftung.attl.de kontaktarmen Zeit während des Winters. Blicken Sie mit uns in Birgit Schlinger, Tel.: 08071 102-564, E-Mail: birgit.schlinger@stiftung.attl.de Satz, Layout: Michael Wagner, Birgit Schlinger diesem ATTL BLATTL hinter die Kulissen unserer Einrichtung - Bildnachweis: Seite 13 Ulrich Huber/Josef Spielvogel, Seite 14 pixabay/_suc- denn einiges hat sich doch getan - und genießen Sie die Lektüre co, Seite 30 Richard Maierhofer, Seite 31, 32, 33 Ulrich Huber, Seite 34/ 35 Gerhard Posch, Seite 41 Georg Hargasser/Matthäus Matejek, Seite 44 Klara der neuen Ausgabe. Bleiben Sie gesund! Grundherr, Seite 46 Hans Wenisch, Seite 47 pixabay/tama66; METACM-Symbole © Annette Kitzinger; alle anderen Fotos: Stiftung Attl Mitarbeiter dieser Ausgabe: Aaron Echcharif, Klara Grundherr, Erika Franz Hartl Jonas Glonnegger Dumler, Anna-Lena Springer, Ulrich Huber Auflage: 2000 Exemplare Vorstand Vorstand 3
Wohnen Erst 1995 beschloss der Verband der Bayerischen Be- überhaupt nicht. Für den damaligen geschäftsführenden zirke einen Rahmenvertrag zur Enthospitalisierung von Vorstand der Stiftung Attl, Alfred Eiblmaier, war klar: „Wir Menschen mit geistiger Behinderung aus den Bezirks- müssen grundlegend die Wohn- und Lebenssituation krankenhäusern. Die Hälfte der damals etwa 700 dort dieser Menschen ändern.“ lebenden Menschen sollte bis Ende 1998 in angemessene Wohnformen Wohnform statt Verwahreinheit ausgegliedert werden. Nur die gab es noch Die Patient*innen in den klinischen Strukturen belassen kam für ihn nicht infrage. „In einer Klinik wohnt man nicht“, be- Petra Hageneder, tont Eiblmaier. In Attl entstand mit Patienten aus Gabersee Leiterin des Bereichs und dem Bezirksklinikum Taufkirchen am 1. April 1996 Intensivwohnen - mit der Samuelgruppe die erste Intensivgruppe. Alfred Sophie Scholl Eiblmaier setzte eine Doppelbesetzung plus Nachtwache 4 ATTL-BLATTL
Wohnen 25 Jahre Intensivwohnen in der Stiftung Attl Inklusion Noch bis Mitte der 1990er-Jahre waren Menschen mit einer geistigen Behinderung und einer psychischen Intensiv Auffälligkeit dauerhaft in der Psychi- atrie untergebracht. Während andere Patienten nach ihrer Akuttherapie wieder nach Hause entlassen werden konnten, fand sich für diese Menschen kein Platz. Zu fordernd war ihr Verhalten. Von Birgit Schlinger als Mindeststandard in der Betreuung, der noch heute gilt. Die Gruppe sollte nicht mehr als acht Personen umfassen. Ansonsten wurden die neuen Bewohner*innen und die Mitarbeitenden ins kalte Wasser geworfen. Die Samulegruppe bei ihrem Start 1996. Inklusion auch intern wichtig Es gab weder Konzepte im Umgang mit dieser Klientel, dern eine Wohnform, die Perspektiven bietet. Nach etwa noch eine Tagesstruktur oder Deeskalationstraining für drei Jahren hatte sich ein stabiles Mitarbeiterteam gefun- die Mitarbeitenden. Die Bewohner*innen waren geistig den, das flexibel auf die Bedürfnisse der Bewohner*innen behindert, psychisch auffällig und hospitalisiert durch reagiert. Ein Lernprozess auch für das betreuende Perso- teilweise jahrelange Psychiatrieaufenthalte. Doch aus der nal: „Die ersten Jahre mussten wir viele Krisen meistern“, Samuelgruppe wurde nicht nur eine Verwahreinheit, son- blickt Josef Spielvogel zurück, der kurz nach dem Start als 5
Wohnen Heilerziehungspfleger dorthin wechselte und heute die Leiterin Intensivbereich Sophie Scholl. Sie begleitete als Samuelgruppe leitet. Über die Jahre entwickelte das Fach- Fachschwester Psychiatrie den Start des Intensivwohnens personal aus Psychiatrie und Heilpädagogik ein funktio- und leitete 22 Jahre lang die Samuelgruppe. Bis heute nierendes Konzept für den Intensivbereich – einschließlich prägt sie die Arbeit der Stiftung Attl in diesem Bereich. Inklusion innerhalb der Einrichtung. Denn intern wurde Besonders wichtig war für sie der Rückhalt durch die Ein- die neue Gruppe zunächst argwöhnisch beäugt. „Manche richtungsleitung. hatten einfach Angst – das galt für Bewohner*innen wie Nicht zuletzt durch die Teilnahme an internen Veranstal- auch für Betreuer*innen“, erinnert sich Petra Hageneder, tungen wie dem Wohnstättenfasching oder Besuche im stiftungseigenen RockInn Pub, durch Gruppenurlaube und Events wie dem Besuch des Attler Herbstfests konnte sich die Gruppe festigen – auch innerhalb der Einrichtung. Über die Jahre baute sie nach und nach Barrieren ab. „Den Men- schen so akzeptieren, wie er ist“ – das ist eine Prämisse, die auf einer Intensivwohngruppe eine neue Bedeutung erhält. Die Herausforderung für die Mitarbeitenden lautet dabei: sich täglich neu überdenken. Lange Warteliste für einen Intensivplatz Doch das Konzept gibt den Attlern recht: Einige Mitarbei- tende arbeiten seit 25 Jahren auf einer Intensivwohngrup- pe. Am 1. April 2021 feierte Johannes Renauer sein 25-jäh- riges Jubiläum auf der Samuelgruppe. Er ist als einziger der damaligen Startmannschaft noch dort im Einsatz. Der Heilerziehungspfleger erlebte alle Veränderungen, die im Intensivbereich vonstattengingen. Und auch bei be- troffenen Angehörigen von Menschen mit einer geistigen Johannes Renauer erhielt ein kleines Präsent zum Behinderung und herausforderndem Verhalten hat sich die 25-jährigen Wohngruppenjubiläum. Mit ihm feiern zwei Arbeit der Einrichtung im Intensivbereich herumgespro- Betreute aus der Samuelgruppe ihr 25-jähriges Wohn- chen: Die Warteliste für einen Platz im Attler Intensivwoh- jubiläum - sie leben dort seit der Gründung. nen ist nach wie vor sehr lang. 2001 2002 2005 1. April 1996 Einweihung Casa Rossa - 2 Wohngruppen Beginn PRODEMA- Schulung Die Werkstatt für Menschen Gründung der Samuelgruppe (Gabriel und Raphael) für Menschen mit (Deeskalation) mit Autismus entsteht aus mit acht Bewohnern*innen Autismusspektrumsstörungen entstehen dem Casa Rossa heraus 1999 2001 2002 2005 1996 1999 Umbau nach Prof. Mahlke 2001 Gründung der Paul-Miki-Gruppe für junge Erwachsene aus der Stiftung Attl 2005 Beginn TEACCH-Schulung 2007 Martingruppe wird Intensivgruppe 6 ATTL-BLATTL
Wohnen Urlaub mit Werkzeug und Panzertape Josef Spielvogel, Leiter Samuelgruppe und verantwortlich für TEACCH „Man muss schon selbst ein bisschen verrückt sein, wenn man auf einer Intensivgruppe arbeitet. Aber auch wenn die Arbeit manchmal anstrengend ist, be- kommt man enorm viel zurück. Die Kollegen müssen sich ständig hinterfragen. Was heute noch gilt, kann morgen schon wieder ganz anders sein. Darin unterscheiden wir uns in unserer Arbeit von den anderen Wohngruppen. Dort erstellen die Mitarbeitenden einen Plan, und der wird dann befolgt. Wir hingegen überprüfen unser Tun jeden Tag aufs Neue und machen bei Bedarf eben einen neuen dass manche trotz ihrer Entwicklung die Strukturen Plan. Und wir mussten lernen, dass die Bewohner*in- im Intensivbereich dauerhaft brauchen, weil andere nen den Takt vorgeben. Dabei handeln wir in festen Wohngruppen sie schnell überfordern. Auch das Tagesstrukturen, die Halt vermitteln. Ansonsten gibt müssen wir akzeptieren.“ es kein Muss oder keine Verpflichtung, etwas gemein- sam zu tun. Im Vordergrund ist der Mensch. Und wir TEACCH - Konzept mit vielen Möglichkeiten nehmen diesen und seine Bedürfnisse so an, wie er TEACCH (Treatment and Education of Autistic and eben ist. related Communication handicapped Children) bietet Inklusion der Intensivgruppen war von Anfang an Anregungen zu Plänen oder Strukturhilfen im Alltag äußerst wichtig. Dazu gehören die Teilhabe an An- und damit Handlungssicherheit oder eine zeitliche geboten in der Stiftung Attl, aber auch Ausflüge Orientierung an. Die TEACCH-Vor- und Urlaubsfahrten. Zur Standardausrüstung in den gaben - Farben, Symbole, Pläne Ferien gehören bei uns allerdings auch Werkzeug und - gelten mittlerweile einheit- Panzertape - so können wir kleinere Reparaturen ein- lich in der Stiftung Attl. fach selbst erledigen. Wir sehen, was alles möglich ist und wie sich die Bewohner*innen im richtigen Umfeld Heilerziehungspfleger entfalten können. Wir haben aber auch festgestellt, Josef Spielvogel 2008 2018 August 2018 In Planung Neubau Korbiniangruppe wird Gründung Wohnbereich Gründung der Intensiv; voraussichtlicher Intensivgruppe Sophie Scholl: Leitung Petra Fabiangruppe Hageneder Baubeginn 2023 2007 2008 2013 2018 2013 Gründung Februar 2018 Gründung der Weihnachten 2018 OVB-Spendenaktion für 2021 Pflegegruppe 2021 der Patriciagruppe Leoniegruppe einen Neubau Intensiv Intensiv 7
Wohnen Gegründet wurde das Casa Rossa als privat finan- in Deutschland, das Menschen mit einer Autismusspekt- ziertes Projekt von Eltern, Privatinvestoren sowie der rumsstörung diese Rahmenbedingungen überhaupt bie- Stiftung Attl, die sich dafür zu einer Verwaltungsge- ten konnte. So entstanden Grundriss und die Ausstattung meinschaft Wohnheim für Menschen mit autistischen nach dem Raumteilverfahren des Würzburger Professors Zügen (VWMA) zusammengeschlossen hatten. Auch Wolfgang Mahlke, das sich für diesen Bereich bewährt hat. die Lebenshilfe Traunstein war zu Beginn mit einem Es gliedert Räume in aktive und passive Zonen und bietet Wohnplatz mit an Bord, den sie mittlerweile aber an die Rückzugsmöglichkeiten in Gemeinschaftsräumen an. Stiftung Attl abgegeben hat. Für Struktur sorgen tiefer gehängte Decken, verschiedene Ebenen sowie durch Regale getrennte Bereiche. Dadurch Grundriss an den Bedarfen ausgerichtet entstehen Nischen, die ein Gefühl der Geborgenheit ver- mitteln. Feste Einzelplätze binden außerdem Personen in Raum- und Betreuungskonzept des Casa Rossa hatten die Gemeinschaft ein, die sonst keine Teilhabe wünschen. Modellcharakter und erfüllen auch heute noch die Warmes Holz, die klaren Linien sowie die Unverrückbarkeit Standards, die für den Intensivbereich gelten. Denn der Möbel schaffen Sicherheit und Geborgenheit. das Haus wurde an den Bedarfen der Bewohner*innen Die Familien, die an der VWMA beteiligt sind, wünsch- ausgerichtet - es war 2001 eines der wenigen Angebote ten sich für ihre*n Angehörige*n einen Wohnplatz auf 8 ATTL-BLATTL
Wohnen 20 Jahre Wohnen für Menschen mit Autismus Den passenden Vor 20 Jahren wurde das Casa Rahmen Rossa der Stiftung Attl ein- geweiht. Der nach seiner roten Außenfarbe benannte Bau hatte Modellcharakter für das schaffen Wohnen für Menschen mit Au- tismusspektrumsstörungen und bietet bis heute 16 Wohnplätze in den Gruppen Raphael und Gabriel an. Von Birgit Schlinger Lebenszeit. Was bislang kaum möglich war, sollte im Casa Gabrielgruppe. Für diejenigen Casa-Rossa-Bewohner*in- Rossa realisiert werden: auf die individuellen Bedarfe der nen, die tagsüber im Haus bleiben, finden Mitmach-Grup- Bewohner*innen eingehen und ihnen Raum zum Entfal- pen statt. Sie strukturieren die Tage und bereiten auf die ten geben. WMA vor. Im Angebot sind zum Beispiel die Garten-, die Dazu zählt auch Inklusion innerhalb der Stiftung Attl sowie Musik-, die Bewegungs- und die Kreativgruppe. Freizeitaktivitäten wie Ausflüge und Gruppenurlaube. Schließlich entwickelte sich auch aus dem Beschäfti- Konzept Intensiv ging auf gungskonzept des Casa Rossa vor 16 Jahren in Zusam- menarbeit mit dem Autismuskompetenzzentrum die Die Zusammenarbeit mit dem Fachdienst sowie eine enge WMA – Werkstatt für Menschen mit Autismus. Drei Viertel Elternarbeit prägen das Wohnen im Casa Rossa bis heute. der Casa-Rossa-Bewohner*innen arbeiten heute dort täg- „Wir profitieren sehr von der aktiven Unterstützung der lich. „Vor dieser Arbeit galten Menschen mit Autismus als Eltern, Angehörigen und Betreuer*innen, ohne die wir vie- nicht werkstattfähig. Aber unsere Konzepte zeigen, dass le Projekte nicht hätten realisieren können“, sagt Michaela für jeden – solange die Rahmenbedingungen passen – Carlat, Leiterin der Raphaelgruppe. Finanziert wurden auch eine Möglichkeit für eine sinnvolle Beschäftigung ge- diese nicht zuletzt über Spenden an die Förderstiftung. funden werden kann“, sagt Jacqueline Anders, Leiterin der 9
Spenden DANKE! Ein Jahr mit großen Herausforderungen 5000 Euro für Betreute in der Stiftung Attl von der Rosenheimer Gesellschaft für betriebliche Altersvorsorge (RobAv) Da freuten sich nicht nur der Nikolaus mit seinem Engerl (von links): RobAv-Geschäfts- führer Oliver Zindler, Mark und Anneke Werzinger mit Stiftungsvorstand Franz Hartl N och vor dem Lockdown konnte die Stiftung Attl den Bewohner*innen und Beschäftigten der Inn- tal-Werkstätten einige Adventsaktionen anbieten. Nicht zuletzt aufgrund einer großzügigen Spende von der Rosenheimer Gesellschaft für betriebliche Altersvorsorge mbH (Robav) über 5000 Euro kam an mehreren Terminen Weihnachtszauber auf dem Attler Rundweg auf. Weihnachtsdekoration, Punsch und Plätzchen, eine Leckereienbude und sogar der Besuch des Nikolaus mit seinem Engerl konnten so unter Einhaltung der strengen Hygienevorschriften in der Stiftung Attl stattfinden – alles „to go“. „Es war uns ein Anliegen, dass auch die Menschen in Attl sich auf die Weihnachtszeit einstimmen können, nachdem alle anderen Veranstaltungen in der Einrichtung abgesagt werden mussten“, sagte Marc Werzinger (2. von links), Gründer der RobAv bei der symbolischen Übergabe des Schecks. Zusammen mit seinem Geschäftsführer Oliver Zindler (links) und seiner Ehefrau Anneke überreichte er diesen persönlich an den Vor- stand Franz Hartl (Mitte) sowie an den Attler Nikolaus. „Dieses Jahr stellte uns vor große Herausforderungen“, bedankte sich Franz Hartl für die Spende. „Diese Spende ermöglichte den Betreuten der Einrichtung willkommene Abwechslungen vom Corona-Alltag.“ Normalerweise ist die Stiftung Attl mit ihren vielen Veranstaltungen im Jahreslauf ein beliebter Treffpunkt für Besucher. „Wie sehr diese fehlen, merkten wir erst in diesem Jahr durch die Pandemie. Aber die Draußen-Angebote ermög- lichten für die Bewohner*innen einen willkommenen Ersatz - zumindest solange sie möglich waren – und lassen uns auf die Zukunft hoffen.“ - mjv 10 ATTL-BLATTL
500 Euro für die Förderstiftung 8000 Euro von WTS-Stiftung an die Förderstiftung Mit Liebe gefertigt Starthilfe für den Biergarten Jedes Jahr vor Weihnachten arbeitet Monika Schweiger viele Stunden in ihrer Handarbeitsstube und verkauft ihre Unikate für einen wohltätigen Zweck. 2021 ging der Erlös aus ihrer jüngsten Aktion an die Rechtmehringer Förderstättengruppen der Stiftung Attl. Über die Förderstiftung der Stiftung Attl spendete sie 500 Euro an die beiden Gruppen. Diese freuen sich und denken schon über den bes- ten Verwendungszweck nach – Herzlichen Dank! Zum richtigen Zeitpunkt kam eine Spende der WTS Group In der Attler Förderstätte finden Menschen, die auf- Stiftung, die in diesem Jahr bei ihrer Ausschüttung auch grund der Schwere ihrer Behinderung keiner Arbeit die Stiftung Attl bedacht hat. 8000 Euro spendete sie an nachgehen können, einen zweiten Lebensbereich. die Förderstiftung der Stiftung Attl. Das Geld kam passend Der Schwerpunkt der Betreuung liegt auf der indivi- zur Planung für den internen Biergarten der Einrichtung, duellen Förderung. Die 16 Gruppen verteilen sich auf der im Juni 2021 in Betrieb gehen soll. Als coronakon- die Standorte Attel, Wasserburg und Rechtmehring. former Ersatz fürs Stüberl sollen dort über den Sommer Die Förderstiftung der Stiftung Attl setzt sich dafür 2021 die Angebote des Freizeitbereichs der Stiftung Attl ein, Zuwendungen oder Initiativen zu bündeln und stattfinden - inklusive Theke für Bewirtung und Bühne für mit diesen unmittelbar die Arbeit der Stiftung Attl Open-Air-Konzerte. bzw. die von ihr betreuten Personen zu unter- stützen. Den Vorstand bilden Peter Schwertberger Trainigsanzüge für die Sportler (Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Wasserburg) Bereit für die Special Olympics und Friedrich Seipel (früherer Vorstand der Stiftung Attl, jetzt im Ruhestand). - bs Eine Spende der RobAv an den Sportfonds der Stiftung Attl ermöglichte es den Sportlern, einheitliche Trainingsanzüge anzuschaffen. Geplant hatten die erfolgreichen 20 Judokas und Kletterer, damit bei den Special Olympics in Regens- burg 2021 einen guten Eindruck zu machen. Nach der Ab- sage hoffen sie auf das Sportevent im kommenden Jahr. 11
Spenden Spende an den Förderverein der Stiftung Attl Huber & Sohn sammelt 4000 Euro ein DANKE! Trafen sich coronakonform (von links): Vorstand Franz Hartl, Fir- menchef Josef Huber, Bernhard Kaul und Dr. Armin Posch (vom Förderverein der Stiftung Attl) und Vorstand Jonas Glonnegger Spenden statt Weihnachtsgeschenke an Kunden – schon seit mehreren Jahren spendet die Firma Huber und Sohn aus Bachmehring an gemeinnützige Projekte in der Region. In diesem Jahr überreichte Geschäftsführer Josef allerdings größtenteils weg, wenn Beschäftigte nicht Huber einen Scheck über 4000 Euro an den Förder- wieder zurück an ihren Arbeitsplatz kommen konnten. verein der Stiftung Attl. „Eine Unterstützung ist hier zwingend notwendig.“ Dieser unterstützt die Bewohner*innen in der Ein- Diese Spendenverwendung war ganz im Sinn von richtung und hilft dort, wo ein gesetzlicher Leistungs- Josef Huber: „Wir haben gehört, in welche Notlage anspruch nicht besteht und das eigene Budget nicht Menschen mit Assistenzbedarf kommen, wenn ihnen ausreicht. In den Zeiten von Corona zeigte sich, dass der Werkstattlohn wegbricht. Daher haben wir Kon- die Unterstützung besonders wichtig ist. Denn so takt zum Förderverein aufgenommen und freuen uns manchem Beschäftigten der Inntal-Werkstätten fielen besonders, dass wir sein Engagement unterstützen durch die Werkstattschließungen wichtige Einnahmen können.“ Auch die Vorstände der Stiftung Attl, Jonas weg. „Diese Menschen haben zwar einen arbeitneh- Glonnegger und Franz Hartl, bedankten sich ganz merähnlichen Status, sind aber nicht arbeitslosenver- herzlich bei dem Firmenchef. „Uns geht es darum, dass sichert und erhalten demnach auch kein Kurzarbeiter- wir die Menschen in der Einrichtung optimal versorgen geld“, betonte Förderverein-Vorstand Bernhard Kaul. können“, betonte Franz Hartl. „Der Förderverein er- Zwar zahlte die Werkstatt den Verdienst, der sich aus möglicht viele Dinge, die sonst nicht realisierbar wären einem Grundlohn und einem Steigerungslohn zusam- und sichert damit den Lebensstandard der Bewoh- mensetzt, im ersten Lockdown zunächst weiter. Durch ner*innen. Danke an die Firma Huber und Sohn, die mit die erneuten Zwangsschließungen der Werkstätten dieser großzügigen Spende die Arbeit des Förderver- im Winter fielen diese selbst erwirtschafteten Löhne eins unterstützt.“ - bs 12
Winter Egal ob Adventsrundweg, Weih- nachtsmarkt im Gruppengarten, der Wunschbaum oder der Sektempfang zu Neujahr. Die Attler ließen sich eini- ges einfallen, wie sie die Winterzeit im Eindrücke Lockdown mit Aktionen füllen konn- ten. Auch hier halfen Spenden. Der Adventsrundweg lud an zwei Terminen zu einem kleinen Spaziergang ein - inklusive Nikolaus. Für Wünsche bot der Attler Wunschbaum Platz - 89 be- schriftete Holztafeln kamen zusammen. „Mit dieser Aktion wollten wir einfach mal wieder etwas Positives anbieten in dieser schwieri- gen Situation“, so Nina Scherer vom Fachdienst. Auch die Leckereienbude kam gut an. Mit Liebe und vielen Details baute die Samu- elgruppe in ihrem Garten einen Weihnachts- markt auf - inklusive Punsch, Feuerschale und Würstchen. An Neujahr gab‘s alkoholfreien Sekt vor dem Büro Freizeit und Kultur. 13
Intern Zweite Welle, dritte Welle und Mutationen Corona die Stirn bieten Corona bleibt ein Dauerthema. Auch in der Stiftung Attl etwa zwei Drittel immunisieren lassen möchten. Nach sind über den Winter einige der mehr als 1000 Mit- Anfangsschwierigkeiten bei der Registrierung haben alle, arbeitenden an dem Virus erkrankt. Aber die Schutz- die möchten, ein Impfangebot erhalten. maßnahmen konnten die Krankheit aus der Einrichtung heraushalten: Keiner der Bewohner*innen oder Be- Teststrategie: Alle 48 Stunden schäftigten der Inntal-Werkstätten hat sich angesteckt. Schon Mitte November richtete die Stiftung Attl ein Hohe Impfquote bei Bewohner*innen Testzentrum für Mitarbeitende und Besucher*innen ein. Regelmäßige Tests finden seit Jahresbeginn auch in Geholfen hat dabei die mittlerweile hohe Impfquote den Förderstättengruppen und in den Abteilungen der unter den Betreuten. Schon ab Mitte Dezember bereitete Inntal-Werkstätten für die Beschäftigten statt. Dafür hat sich die Stiftung Attl auf die Impfkampagne vor. Angehö- die Stiftung Mitarbeitende geschult und für diese Tätig- rige und gesetzliche Betreuer*innen erhielten die nötigen keit abbestellt. Nur rein interne Gruppen waren von den Dokumente zur Einwilligung zugestellt. Am 9. Januar Testungen ausgenommen. 2021 ging es dann los: Zwei mobile Impfteams verab- reichten den ersten 114 Bewohner*innen eine Dosis. Bis Seit Anfang April ist Attl nun auch als offizielles Test- Ende März kamen die Teams 13 Mal in die Einrichtung: zentrum für die Bürger*innen der Umgebung geöffnet. 91 Prozent der Bewohner*innen und 80 Prozent der Unter der Webseite https://covid19.attl.de können sich Werkstattbeschäftigten nahmen das Angebot wahr und Interessierte registrieren und Termine vereinbaren. Das haben mittlerweile einen Komplettschutz erhalten. Ergebnis wird dann per QR-Code übermittelt. Die Impfungen für die Mitarbeitenden, die ebenfalls zur Testzentrum der Stiftung Attl ersten Impfgruppe zählten, begannen ab Mitte Januar Anmeldung unter https://covid19.attl.de in den Impfzentren der Wohnlandkreise. Eine interne Öffnungszeiten: Montag - Freitag: 6 - 16:30 Uhr Umfrage ergab im März, dass sich zum damaligen Stand Samstag/Sonn- und Feiertag: 10 - 15 Uhr 14 ATTL-BLATTL
Amtshilfe von Bundeswehrsoldaten - Medaillen für die Supertester Sechs Wochen haben die Soldaten (v. l.) Niklas Krichel, Sean Struck-Sievers, Sebastian Milewski und Martin Mengerle aus Mittenwald die Stiftung Attl in ihrem Testzentrum bei den Abstrichen unterstützt. Möglich gemacht hatte den Einsatz ein Amtshilfeersuchen seitens der Stiftung Attl. Von Ende Januar bis Anfang März führten die Soldaten die Tests in der Einrichtung durch. Zum Dank überreichte Haigerloh der Leiter Festschrift_1 18.05.10 20:07 der Inntal-Werkstätten Bernhard Seite 2 Gutschmidt (r.) den Supertestern Ehrenmedaillen, die die Beschäftigten der Förderstätte eigens angefertigt hatten. Zimmerei • Holzbau Holzhausbau Lauterbach 13 84431 Heldenstein Tel. 0 86 36 / 71 39 · Fax 0 86 36 / 51 69 e-mail: info@holzbau-mueller-lauterbach.de www.holzbau-mueller-lauterbach.de Kabel-TV digital & HD Sat-HD-TV bei Kabel Deutschland Astra 1L, Mod: DVB-S2- 8-PSK und im Netz von komro Rosenheim Transponder 1.023 (11.552 Mhz) Kennung: rfo Symbolrate: 22.000 MSymb/s Fehlerschutz (FEC): 2/3 rund um die Uhr 0-24 Uhr und bei RTL, 18-18.30 Uhr Kennung: Ihr kompetenter Partner für rfo HD Fernsehen Oberbayern rund um die Uhr • Neubau jetzt in HD jetzt in HD bei Kabel Deutschland und komro 24 Stunden auf Astra 1L HD-Suchlauf starten • Umbau HD-Suchlauf starten • Ausbau • Sanierung weitere Information und mehr finden Sie unter www.rfo.de/empfang 2 15
Intern Wertschätzung fürs unermüd- liche Testen: Tapferkeitsme- daillen aus der Fördestätte. Medaillen für die Testhelden ist ein Unikat. Die „Tapferkeitsmedaillen“ sind liebevoll Täglich im Einsatz verziert mit Zapfenabdrücken, farbig lasiert und mit einer selbstgedrehten Kordel als Aufhänger versehen. Auch die externen Betreuten der Förderstätte mussten Teamleiterin Barbara Witt und ihr Team ehrten au- regelmäßig zum Testen. Dies war ein wichtiger Baustein ßerdem die beiden Tester der Förderstätte mit einer im Hygienekonzept des Angebots und sorgte für Sicherheit Ehrenmedaille - als „Bestes Testteam“. Uli Diensthu- in den Gruppen. Und weil alle Betreuten diese Prozedur so ber-Friedrich und Danijel Blazevic übernahmen diese tapfer über sich ergehen ließen, erhielten sie dafür beson- wichtige Aufgabe und führten die Nasenabstriche mit dere Medaillen. Die Gruppen Indien und China haben diese viel Fingerspitzengefühl durch. Dafür geschult wur- aus Ton selbst hergestellt - als Teamwork von Betreuten den sie von Hausarzt Dr. Hörger. Er zeigte ihnen im und Mitarbeitenden der Förderstätte. Jede Auszeichnung Rahmen einer Fortbildung die richtige Technik. - bs „Ich bin ein Gourmeggle.“ „Ich bin ein Gourmeggle.“ 16 ATTL-BLATTL
Neue Broschüren zum Thema vererben Infos rund ums Testament Mit einer Broschüre informiert die Stiftung Attl rund enden Planung wichtig ums Testament. Die Stiftung Attl sieht sich hier vor al- werden: verschiedene lem als Dienstleister, der über dieses Thema aufklärt. Möglichkeiten für ein Testament, die Erb- Erklärt werden in der Broschüre „Vorsorge treffen - Das folge und der Pflichtteil, der Unterschied Erbe rechtzeitig regeln“ die wichtigsten Begriffe, die zu- zwischen Vermächtnis und Erbe oder aber Steuern und sammen mit einem Nachlass und einer vorausschau- Gebühren. Auch das Prinzip eines Behindertentesta- ments wird kurz erklärt. Ergänzend bietet ein Nachlass-Heft die Möglichkeit, alle Informationen zu bündeln, die für Erben wichtig werden können: Wünsche für die Beerdigung, eine Übersicht über Konten, Versicherungen oder wichtige Dokumente. Auch auf den digitalen Nachlass weist das Heftchen hin und bietet Platz, alle Accounts und digitalen Abos mit Passwörtern zu sammeln. Broschüre und Nachlass-Heft liegen in der Verwaltung der Stiftung Attl aus oder können per E-Mail an unternehmenskommunikation@stiftung.attl.de bestellt werden. Gemeinnützige Organisationen wie die Stiftung Attl erben steuerfrei, eine Nennung im Testa- ment kann steuerliche Vorteile bringen. Inkognito in Attl Die g! Das l! n Promis haben es manchmal schwer. Um ihre ina l s chu Privatsphäre zu bewahren, sind sie deshalb Orig F ä inkognito unterwegs. Neulich wurde die Grü- nenpolitikerin und Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock gesehen, wobei sie sich als Anna-Le- na Springer aus dem Vorstandsbüro ausgab. Durch die große Ähnlichkeit zu ihrem Double fiel die Tarnung allerdings nicht weiter auf. So oder so: Beide Damen sind sehr zielstrebig und immer für eine Überraschung gut. Kennen auch Sie jemanden, zu dem unsere Rubrik „Inkognito in Attl“ passt? Dann melden Sie sich in der Redaktion des Attl Blattl. P.S.: Die Information wird selbstverständlich vertraulich behandelt. 17
Intern Erika Dumler und ihr Team unterstützen die Bewoh- ner*innen und Mitarbeiten- den mit ihrer Fachkompetenz. Fachdienst stellt sich vor Den Fachdienst gibt es in der Stiftung Attl schon seit oder Betreuten auch direkt angefragt werden. etwa 30 Jahren. Das Team aus Pädagogen, Psychologen Bei der Arbeit mit den Bewohner*innen kommen je und Therapeuten kümmert sich um Mitarbeitende und nach Bedarf unterschiedliche Methoden und Ansätze Betreute und hilft bei pädagogischen und psychologi- zum Einsatz. Zu den gängigen Angeboten zählen basale schen Fragestellungen. Stimulation, Psychomotorik und sensorische Integration, Biografie-Arbeit, heilpädagogische Übungsbehandlung Dabei umfasst das Spektrum alle Bereiche, die sich aus oder Entspannungstechniken. dem Alltag ergeben. Neben individuellen Bedarfen berät und unterstützt der Fachdienst Wohnen auch bei Themen Breites Angebot für Einzelne und Gruppen wie Sucht, Umgang mit Medien, Demenz und anderen psy- chiatrischen Krankheitsbildern, Pharmakologie, Lagerung Zusätzlich bietet das Team um Leiterin Erika Dumler den und Mobilisierung oder Leichte Sprache. Aber auch für Hilfe Mitarbeitenden Beratung bei Teamkonflikten, teambil- bei Krisenintervention oder einfach nur, um mal frischen dende Maßnahmen oder individuelle Entlastungs- und Wind in die Alltagsstrukturen einer Wohngruppe wehen Orientierungsgespräche an. zu lassen, stehen die Fachdienstler mit ihrem Know-how Auch die Bewohner*innen können sich bei Konflikten zur bereit. Vermittlung an den Fachdienst wenden. Schließlich orga- Angebunden an den Fachdienst sind die Fachstellen nisieren die Experten noch regelmäßige Angebote wie die „TEACCH“ (Unterstützende Strukturierungshilfen und Handy-Werkstatt, die Könnergruppe, das Spiele-Café oder Pläne), „Unterstützte Kommunikation“, „Sexualität und die Frauen- und Männergruppen, wobei im vergangenen Partnerschaft“ und „POB“ (Planung und Organisation in Jahr coronabedingt nicht alle Angebote im gewohnten Betreuung und Assistenz). Diese Fachstellen arbeiten be- Maß stattfinden konnten. reichsübergreifend und können von den Mitarbeitenden Infos unter: www.barrierefrei.stiftung.attl.de 18 ATTL-BLATTL
Leichte Sprache Handy-Werkstatt startet wieder Ein Handy ist super praktisch. Fast jeder hat eines. Es heißt auch Smart-Phone (sprich: Smart-Fon). Aber manchmal macht es Probleme. Und es ist ganz schön kompliziert. Dafür bietet der Fach-Dienst jetzt die Handy-Werkstatt an. Diese findet jede Woche statt. Stefan Schmitt vom Fach-Dienst hilft bei Fragen. Er betreut die Handy-Werkstatt. Er erklärt: • Viele Möglichkeiten und Apps. • Alles zu Whatsapp, Instagram oder Facebook. • Die Technik. Für Könner gibt es ein besonderes Angebot: Sie dürfen in der Handy-Werkstatt einen Medien-Führer-Schein machen. Stefan Schmitt hilft bei Problemen mit dem Handy. Er weist aber auch auf die Gefahren hin. Und er gibt Tipps zur Sicherheit mit dem Handy. 19
Intern Im RFO-Studio in Rosenheim vor dem Green-Screen, auf den Bild- schirmen im virtuellen Studio: Vorstände Franz Hartl (rechts) und Jonas Glonnegger Betriebsversammlung 2.0 Ungewöhnliche Zeiten erfordern ungewöhnliche Maß- richtung hinein begrenzt. Bei gleichzeitigem Aufruf der nahmen. Viele gewohnte Veranstaltungen können seit Betriebsversammlung auf vielen Rechnern hätte dies zu über einem Jahr nicht mehr stattfinden; zumindest Problemen führen können. nicht in gewohnter Form. So waren auch für die dies- jährige Betriebsversammlung neue Wege nötig, damit Fernsehstudio statt Mehrzweckhalle diese stattfinden konnte. Hilfe kam vom Regionalfernsehen Oberbayern RFO. Seit Online sollte sie sein. Alle Mitarbeiter*innen sollten daran vielen Jahren gibt es eine Kooperation zwischen dem teilnehmen und sich auch daran beteiligen können. Eine regionalen Fernsehanbieter und der Stiftung Attl und so einfache Möglichkeit bot das Videoportal Youtube an. wurde die Betriebsversammlung am 24. März kurzer- Darüber ließ sich die Betriebsversammlung live strea- hand ins Fernsehstudio nach Rosenheim verlegt. Günter men und gleichzeitig ein parallel laufender Chat einrich- Gareis vom RFO organisierte die Aufzeichnung und das ten, der eine Beteiligung der Mitarbeitenden ermöglichte, Streaming. Das Problem mit der Datenmenge innerhalb sollten zu den jeweiligen Themen Fragen auftauchen. der Stiftung Attl lösten die EDV-Abteilung der Einrich- Was einfach klingt, brachte aber auch einige Hürden mit tung zusammen mit den Hauselektrikern. Sie speisten sich. Denn die Stiftung Attl verfügt zum einen nicht über das Fernsehsignal in die hauseigene TV-Anlage (ATTL ein für die Aufzeichnung nötiges Fernsehstudio, zum TV) ein und reduzierten so den Datenstrom erheblich. anderen ist der Datenstrom des Internets in die Ein- Auch bei den Mitarbeitenden kam die Betriebsver- 20 ATTL-BLATTL
sammlung 2.0 gut an. Über 400 Mal wurde der Stream aufgerufen. Geht man davon aus, dass zudem eine nicht geringe Anzahl der Mitarbeitenden die Betriebsver- sammlung via ATTL TV verfolgt hat, bleibt die Teilnahme auf einem hohen Niveau. Mitarbeitende waren zufrieden Eine interne Umfrage ergab sogar, dass das neue Format besser ankam als erwartet. 63 Prozent der Teilnehmen- den können sich diese Form auch zukünftig vorstellen. Weitere 29 Prozent fanden die virtuelle Veranstaltung Vom Schreibtisch in die Bildregie: Vorstands- gut, würden aber - wenn es wieder möglich sein wird - assistentin Anna-Lena Springer sorgte für die eine Präsenzveranstaltung vorziehen. - mjv richtige Einblendung der Präsentation. ATTL TV Nachrichten, Gottesdienste und mehr Aus der Not heraus geboren, sendet ATTL TV als Hauskanal auf den Wohn- gruppen seit über einem Jahr wöchent- lich eine Gottesdienstaufzeichnung. Seit Beginn des Jahres hat die Unterneh- menskommunikation auch auf Wunsch der Betreuten aufgestockt. Neben Berichten und Geschichten aus der Stiftung Attl gibt es zudem Nachrichten in einfacher Sprache, Lesungen und weitere Beiträge zu verschiedenen Themen. Bewohner*innen der Einrichtung, aber auch Schüler*innen aus dem Attler Förderzentrum beteiligen sich am Programm, das wöchentlich neu ist. Aaron Echcharif, Bundesfreiwilligendienstleistender in der Unterneh- menskommunikation, ist größtenteils für die Programmgestaltung verantwortlich und zeichnet einen Großteil der Beiträge in den Hauskapellen oder vor dem Green-Screen auf. - re Seit Oktober 2020 in der Unternehmenskommunikation und für ATTL TV verantwortlich: Aaron Echcharif 21
Intern Schulklasse MS2 knackte das Rätsel Wer gehört nicht aufs Bild? - Das haben wir in einem Suchspiel im letzten ATTL BLATTL gefragt. Jeffrey Fränzel (hinten Mitte) von der MS 2 der Makarius-Wiede- mann-Schule knackte das Rätsel als Erster. Die Lösung: Schulhund Willi hatte sich auf das Bodenbild zum Erntedankfest geschmuggelt. Jeffrey bekam zusammen mit Sebastian Gutknecht, Leopold von Kapff, David Freitag und Julian Diermeier eine süße Belohnung im Klassenzimmer überreicht. Das neue Rätsel findet ihr gleich unten auf dieser Seite. Suchspiel im ATTL BLATTL Finde das Coronamonster! Das Coronamonster nervt - das findet Jacque- line Franz aus der Makarius-Wiedemann- Schule. Daher bastelte sie es einfach - aus Draht, Pappmaschée und viel Farbe - damit sie es wenigstens sehen kann. Wir haben das Coronamonster im ATTL BLATTL versteckt. Findet ihr es? Wer uns sagen kann, wie oft das Coronamonster im ATTL BLATTL vorkommt, erhält eine kleine Überraschung. Antworten an: unternehmenskommunikation@stiftung.attl.de oder Telefon -564. 22 ATTL-BLATTL
Intern Werkstattrat fordert: Haltet euch an Tempo 30 und nehmt Rücksicht! Die Mitglieder des Werkstattrats (von links) Lea Grimminger, Susanne Bruckmaier und Andi Puchtinger ärgern sich: Regelmäßig beobachten sie, dass sich Autofahrer nicht an Tempo 30 halten, das ein Schild gleich nach der Zufahrt zum Parkplatz des Attler Markts vorgibt. Das führe immer wieder zu gefährlichen Situationen für die Bewohner*innen aber auch für die Beschäftigten des Attler Markts. „Attl ist schließlich eine Einrichtung für Menschen mit Assistenzbedarf - manche können im Straßenverkehr nicht so gut aufpassen“, sagt Lea Grimminger. Auch wenn die Attler Allee eine Gemeindestraße ist - sie bildet gleich- zeitig die Hauptverkehrsader der Einrichtung. Wer ins Casa Rossa oder in den Attler Markt will, muss sie kreuzen. Einen Fußgängerübergang gibt es nicht. Der Werkstattrat will nicht warten, bis ein schwerer Unfall passiert. Daher bittet er alle Autofahrenden in Attel: Haltet euch an Tempo 30 - Fahrt vorsichtig - Nehmt Rücksicht! Andreas Eberherr übernahm Personalleitung am 1. Januar 2021 Fokus auf Personalentwicklung Zuletzt war Andreas Eberherr sechs Jahre als Personalleiter der Kreiskli- niken Altötting und Burghausen im Einsatz. Der 39-jährige Reitmehringer ist verheiratet und stolzer Vater eines einjährigen Sohnes. In seiner Frei- zeit ist er viel in den Bergen unterwegs und Mitglied bei der Freiwilligen Feuerwehr Attel-Reitmehring. Er verantwortet nun die Personalabteilung, Mitarbeiterentwicklung und Marketing fürs Personalwesen. Neue Mitarbeiterin Andrea Oberbauer in den Inntal-Werkstätten Unterstützung für den Fachdienst Nach einer Ausbildung zur Bankkauffrau und ihrem erfolgreichen Studium der Sozialen Arbeit verstärkt Andrea Oberbauer seit dem 1. März 2021 als Sozialpädagogin den Fachdienst der Inntal-Werkstätten. Künftig unterstützt sie die Abteilungen Industriemontage, Metall- verarbeitung, Gastro und Hauswirtschaft in der Betreuungsplanung und erarbeitet individuelle Förderziele und -maßnahmen. 23
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Wohnen Mit Unterstützung vom Ambulant Betreuten Wohnen (ABW) Endlich eine eigene Wohnung Es ist gemütlich in dem Neubau in der nördlichen Bur- leiterin Angelika Häusler unterstützten die junge Frau bei gau. Im ersten Stock wohnt seit einigen Wochen Sabrina ihrem Vorhaben. Und trotz des schwierigen Wohnungs- Breidel. Große Wohnküche, Schlafzimmer und Bade- markts hat es schließlich auch geklappt. „Ich wusste gleich zimmer, alles mit Fußbodenheizung und hell. Außerdem bei der ersten Besichtigung, dass ich diese Wohnung gern gehört ein großer, quadratischer Balkon zur Wohnung, hätte“, sagt Sabrina Breidel. „Und ich bin sehr froh, dass der nach Südosten zeigt. Man sieht, dass der Neubau ich sie dann auch bekommen habe.“ Mit Betreuern der ganz frisch bezogen worden ist. AWG Forellenweg hat sie den stressigen Umzug in einer Hauruckaktion gemeistert, auch wenn an den zwei Tagen „Ich habe mich erst bei der Stadt Was- zwischendurch „komplettes Chaos herrschte“, wie sie sagt. serburg beworben, aber dort erhielt ich „Aber irgendwann war dann alles fertig und ich war sehr eine Absage“, sagt Sabrina Breidel. „Im- glücklich“. merhin empfahl mich die Stadt bei der GWG - Gemeinnützige Wohnungs- Angst vor der Verantwortung für eine Wohnung hat sie baugenossenschaft. Und dort nicht. Bisher sei sie einfach nur froh, dass sie endlich alleine hat es dann auch geklappt“, in den eigenen vier Wänden wohnt - ohne Mitbewoh- erzählt sie. Die 28-Jährige ner*innen oder Betreuer*innen. Und bis jetzt vermisse sie besuchte schon die Attler niemanden - auch wenn sie sich im Guten von ihrer letzten Makarius-Wiedemann- Wohngruppe getrennt hat. „Beim Abschied war ich schon Schule und lebte auf verschiedenen Wohngruppen in der traurig. Aber ich genieße es in vollen Zügen, heimzukom- Stiftung. Doch im vergangenen Jahr war es Zeit für einen men von der Arbeit und für mich zu sein. Diese Privat- Wechsel. Wohnleiter Herbert Prantl-Küssel und Bereichs- sphäre habe ich mir lange gewünscht.“ Auch finanziell 26 ATTL-BLATTL
AKTUELL komme sie gut über die Runden. Derzeit spart Sabrina Breidel sogar auf einen Führerschein. „Ich möchte mich jetzt erst mal selbst orientie- ren - shoppen gehen, mit Freunden Zeit verbringen oder Ausflüge machen. Und das alles in meinem eigenen Rhythmus.“ Starthilfe beim Schritt in eine eigene Lieblingsplätze von Sabrina: Couch zum Chillen und Gaming-Ecke Wohnung leistet das Team von Andrea Birlin vom Ambulant Betreuten Wohnen der Hausgemeinschaft geben sollte. „Nicht alle sind so selbst- Stiftung Attl. ständig wie Sabrina, wenn sie den Sprung in die eigene Wohnung wagen“, weiß ABW-Leiterin Andrea Birlin. Oder Die Mitarbeitenden helfen bei Bedarf, unterstützen beim die Motivation, sich um den Haushalt zu kümmern, lasse Ausfüllen von Formularen oder der Organisation des Haus- nach einiger Zeit nach. Auch dann stehe das ABW unter- halts und vermitteln auch mal, falls es Probleme mit der stützend zur Seite. - bs Dominikus Kendlinger: Mein Weg ins ABW „Nachdem ich einige Jahre in einer Außenwohngruppe und ich war auch nicht alleine für alles zuständig. Jetzt bin gelebt habe, kam irgendwann der Wunsch für den nächs- ich eigenverantwortlich für meine Wohnung – muss meine ten Schritt in mir auf. Ich hatte das Gefühl, in der Gruppe eigene Struktur finden. Auch die Vorratshaltung muss ich auf der Stelle zu treten. Außerdem war ich für einige im Blick behalten. Bei meinen Einkäufen achte ich mehr Mitbewohner*innen eine gern gesehene Anlaufstelle für auf Qualität. Ich kann nach meinen Bedürfnissen einkaufen Probleme und Hilfestellungen. Mir wurde klar, hier komme und essen. Häufig koche ich größere Mengen und friere ich nicht weiter – die nächste Abzweigung geht in Richtung dann für meinen Vorrat ein. So geht’s dann manchmal Ambulant Betreutes Wohnen. schneller. Die Wohnungssuche hat sich dann gleich als erste Hürde Zu Beginn hatte ich schon auch Angst, wie die Nachbarn gezeigt. Ich musste mehrere Anträge bei der Stadt Wasser- wohl sind. Oder wie es ist, so viel alleine zu sein. burg stellen. Es hat lange gedauert, bis ich an die Reihe Ich finde aber viele Möglichkeiten, meine Freizeit zu ge- kam. Zwischenzeitlich war ich auch mal erleichtert, dass ich stalten. Ich gehe gerne fischen und in die Natur. Außerdem eine zunächst angebotene Wohnung doch nicht bekom- habe ich einen guten Kontakt zu meiner alten Wohngrup- men habe. Die Wohnung in der Ponschabaustraße kam pe, kann meine Freunde dann genau zum richtigen Zeitpunkt. Ich war bereit. dort besuchen. Es geht mir gut.“ Der Umzug ging Stück für Stück. Ich musste nicht alles auf einen Rutsch zusammenpacken, konnte mich langsam einrichten und hatte trotzdem schon einen Rückzugsort in meiner Wohnung. Arbeitet in der Wasserburger Neben der großen Freude, jetzt selbstständig zu wohnen, Cafesitobar: ist mir der Abschied von der Gruppe doch nahegegangen. Dominikus Auf der Gruppe gab es für bestimmte Aufgaben feste Tage Kendlinger 27
Wohnen Ein LEben in der Stiftung Attl So etwas gab es noch nie: Der 76-jährige Johann Nachtmann kam bereits 1951 nach Attel und wohnt in der Einrichtung schon so lange wie kein Zweiter. Zum 70-jährigen Wohnjubiläum erhielt er von Bereichsleiter Florian Ott einen Blumenstrauß und einen Geschenkkorb mit Leckereien. „Das erste Mal in der Geschichte der Stiftung Attl feiert betreuen. Johann Nachtmann gehörte damit zu den ersten ein Bewohner dieses Jubiläum“, sagte Florian Ott bei Kindern, die nach dem Krieg in Attl aufgenommen wurden. der Übergabe. „Das ist für alle etwas sehr Besonderes.“ In seinen 70 Wohnjahren erlebte er viele Betreuer und ver- schiedene Wohngruppen. Angefangen hat er in der damali- Geboren wurde Johann Nachtmann im September gen Fabiangruppe, danach lebte er auf Korbinian und Lucas. 1944 in Ungarn. Mit seiner Mutter floh er am Ende des Erst 2016 bezog er sein Zimmer auf der Michaelgruppe. Zweiten Weltkrieges nach Deutschland. Diese Zeit hat Hier verbringt er besonders gern Zeit im Garten. bleibende Spuren hinterlassen. Bei einem Überfall erlitt er ein schweres Schädel-Hirn-Trauma. „Johann Ruhestand auf der Michaelgruppe spricht nicht, aber er versteht alles“, erzählt Barbara Bortenschlager, Mitarbeiterin auf der Michaelgruppe. Von 1997 bis 2017 besuchte Johann Nachtmann noch die „Er ist sehr aktiv, geht oft spazieren und isst für sein Attler Förderstätte, seitdem verbringt er seine Zeit auf der Leben gern.“ Wohngruppe. Zusammen mit seinen Mitbewohnern und den Betreuer*innen feierte er sein Wohnjubiläum schließ- Die Barmherzigen Brüder durften im Attler Kloster lich noch mit Kaffee und Torte - „ein Highlight, auf das sich erst wieder ab 1950 Menschen mit Assistenzbedarf alle freuen“, weiß Barbara Bortenschlager. - bs 28 ATTL-BLATTL
Wohnen Jugendhilfe beendet ambulantes Betreuungsangebot für junge Geflüchtete. Aufbruch in die Füßen und sind nicht auf Sozialleistungen angewiesen“, betont Christa Niederlöhner. Selbstständigkeit Im September 2014 eröffnete die Einrichtung ein Clearing- haus, das zunächst auf 16 minderjährige Geflüchtete ausge- legt war. Die Mitarbeitenden unterstützten die Jugendlichen beim Umgang mit den Behörden, organisierten Sprachkurse, Sie kamen ab 2014 aus Ländern wie Afghanistan und begleiteten die schulische Bildung, unterstützten beim Syrien oder aus afrikanischen Konfliktgebieten: Minder- Finden von Ausbildungsstellen und waren die wichtigsten jährige unbegleitete Geflüchtete fanden in der Stiftung Ansprechpartner für alle Lebensbereiche. 2016 wurde das Attl ein vorübergehendes Zuhause. Nun beendet die Clearingangebot beendet und es entstand eine Jugendhilfe- Stiftung Attl die ambulante Betreuung des letzten jun- wohngruppe. Aufgrund der zunehmenden Verselbstständi- gen Erwachsenen und stellt damit ihre Arbeit in diesem gung der betreuten Bewohner und der sinkenden Nachfrage Tätigkeitsfeld ein. für Neuaufnahmen beschloss die Stiftung, diese Gruppe 2019 aufzulösen. Die verbliebenen drei Klienten betreute die „Mit der Clearingstelle hat damals die Stiftung Attl auf eine Stiftung Attl mit dem Angebot des Betreuten Einzelwohnens Notlage reagiert. Denn es gab zu wenige Angebote in der in der Jugendhilfe weiter. Jugendhilfe: Und Gemeinschaftsunterkünfte für erwach- sene Geflüchtete konnten die besonderen Bedürfnisse von Nun steht auch der letzte junge Erwachsene auf komplett Jugendlichen nicht erfüllen“, sagt Christa Niederlöhner, eigenen Füßen. Damit stellt die Stiftung Attl ihr Engage- Leiterin des Wohnbereichs Kinder- und Jugend. Die Stif- ment im Bereich der Jugendhilfe für junge Geflüchtete tung leistete eine wichtige Arbeit, indem sie die Jugendli- ein. Da alle drei jungen Männer im Umfeld von Wasserburg chen, die bleiben durften, bei ihrer Integration unterstützte einen Arbeitsplatz und eine Wohnung gefunden haben, und ihnen damit den Weg in die Gesellschaft ebnete. „Alle wird es sicher auch künftig zu der ein oder anderen Be- unsere zuletzt betreuten Jugendlichen stehen auf eigenen gegnung kommen. - bs 29
Wohnen Müll-Sammeln mit Betreuten der Paul-Miki- und der Fabian-Gruppe Rama Dama für eine saubere Umwelt Plastik auf den Wiesen, Müll im Wald. Abfall ist schlecht für die Umwelt. Auch für die Tiere kann er gefährlich sein. Bei seinen Ausflügen ärgerte sich Johannes Fischer von der Paul-Miki-Gruppe über den Müll in der Natur. Eine saubere Umwelt liegt ihm am Herzen. Deswegen ging er zum großen Rama Dama in die Attler Umgebung. So nennt der Bund Naturschutz seine Müll-Sam- mel-Aktion. Mit einer Müll-Zange und festen Abfallsäcken zog Johannes mit seinem Betreuer Richi los. Innerhalb kurzer Zeit füllte er drei Müllsäcke. Die brachte er zum städtischen Bauhof nach Wasserburg. Vielen Dank Johannes! Flaschen, Plastik und eine Gefriertruhe Auch Bassam Ben-Meftah und Sven Grebenstein von der Fabian-Gruppe zogen los. Mit den Betreuern Richi und Jakob sammelten sie im Alt-Landkreis Müll ein. Sie fanden Flaschen, Plastik und sogar eine alte Gefriertruhe. Zusammen brach- ten sie ihre Beute zum Wertstoffhof, wo sie den Müll trennten. - Danke Bassam und Sven! 30 ATTL-BLATTL
Leichte Sprache Foto-Ralley BUNTES ATTL - das war die Lösung der Attler Foto-Ralley im Januar. An 10 Orten in Attel versteckte Miriam Trebes vom Fach-Dienst Buchstaben. So wie hier im Bus-Haus am Kreis-Verkehr. Da stand der Buchstaben: B Ein extra Heft half beim Finden der Buchstaben. r Fo s to-Rall ye Attleden Foto Es half beim Aufschreiben der Buchstaben. e uf Ersdetdie Orte a Fin Alle Buchstaben zusammen ergaben die Lösung. Viele Attler Gruppen machten sich auf die Suche nach den Buchstaben. Denn es gab etwas zu gewinnen: Jede Gruppe bekam eine Urkunde. Sven (auf dem Bild links) bekam von Uli Huber die Urkunde für die Fabian-Gruppe. Jede Gruppe bekam außerdem ein Party-Paket. In dem Paket waren: • 1 Kasten Spezi • Luft-Schlangen • Süßigkeiten und Chips Die Bewohner der Martin-Gruppe waren am schnellsten. Sie fanden als Erste die Lösung heraus. Jeder aus der Martin-Gruppe bekam eine Medaille. 31
Wohnen 80 Betreute begleiteten den Attler Kreuzweg Passionsspiel auf Abstand Pandemiebedingt konnte das traditionelle Passionsspiel der Stiftung Attl in diesem Jahr nur als interne Veranstaltung stattfinden, unter freiem Himmel und mit viel Abstand zueinander. Der Arbeitskreis Religiöses Leben sowie der Bereich Freizeit und Kultur hatten die Einladung ausgesprochen, der über 80 Betreute gefolgt sind. An vier Stationen, die auf dem Stiftungsgelände verteilt waren, wurde nicht nur an den letzten Weg Jesu erinnert: Laien- darsteller*innen aus der Attler Gemeinschaft stellten zentrale Botschaften des Karfreitags bildhaft dar und stimmten so auf den Höhepunkt der Fastenzeit ein. So bekam an der ersten Station jede Wohngruppe einen schweren Stein ausge- händigt, den es symbolisch zu tragen galt. An der zweiten Station ging es darum, die Schuld im übertragenen Sinne am Brunnen abzuwaschen. Wo trage ich eine schwere Last, wo wurde mir ge- holfen? – Diese Frage war Kern der dritten Station, an der ein Mitwirkender im Rollstuhl, der einen Mann aus dem Volk der Juden spielte, die Kreuzgänger erwartete. An der vierten und letzten Station fand schließlich die Darstellung der Kreuzigung satt. Die Steine wurden am Kreuz abgelegt und nach einem Segensgebet erhielt jede*r Besucher*in ein kleines, hölzernes Kreuz, welches zuvor am Palmsonntag geweiht worden war. Vierte Station - Die Kreuzigung: Seit vielen Jahren übernimmt Ludwig Maier die Rolle des Jesus Christus. Alle Kreuzgänger erhielten zum Abschluss ein geweihtes Kreuz. 32 ATTL-BLATTL
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