Auf dem Weg zu grünem Stahl - Dr. Uwe Braun CEO ArcelorMittal Hamburg 18. Mai 2021 - IKB Blog
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Ziel: Eine klimaneutrale Stahlproduktion Grüner Stahl – das ist die Vision einer Industrie, die weltweit zwischen sieben und neun Prozent der Kohlenstoffemissionen verursacht. ArcelorMittal stellt sich der Aufgabe und erprobt neue Technologien Die konkreten Ziele für ArcelorMittal Europe: • 30 Prozent weniger CO2-Emissionen bis 2030 • Klimaneutrale Produktion bis 2050 Was ist technisch möglich? Was ist wirtschaftlich machbar? Was ist zeitlich umsetzbar? Seite 2
Steel4Future – unsere Strategie für Deutschland • In Deutschland treibt ArcelorMittal mit der Initiative Steel4Future an seinen 4 Produktionsstandorten in Bremen, Eisenhüttenstadt, Hamburg und Duisburg innovative Projekte voran, um Stahl in Zukunft klimaneutral herzustellen. 1 Klimaneutrale 4 Werke Ziel Stahlerzeugung • Optimierung der aktuellen Prozessroute • Einsatz von Erdgas in der Übergangsphase • Investition in DRI-Anlagen und Elektrolichtbogenöfen • Aufbau einer Wasserstoff-Infrastruktur notwendig Seite 3
Vision für CO2-freie Stahlerzeugung Strom H2 Windpark Elektrolyseur (oder PV, …) CO2-freier Eisen Stahl Stahlwerk Reduktionsanlage Seite 4
Bremen und Eisenhüttenstadt: Umbau mit Erdgas und später Wasserstoff • Erster Schritt in 2021: Umrüstung der Hochöfen in Bremen und Eisenhüttenstadt für die Einspeisung von Erdgas, später dann für die Einspeisung von Wasserstoff. • Bis 2026 Aufbau von DRI-Anlagen und Elektrolichtbogenöfen zur Ablösung eines Hochofens in Bremen und eines Hochofens in Eisenhüttenstadt • Einsatz von Erdgas in der Übergangsphase • Nutzung von grünem Wasserstoff, sobald mengen- und kostenmäßig realisierbar • Kooperation mit Technologiepartnern • Aufbau und Ausbau einer nationalen Wasserstoffinfrastruktur Seite 5
Status Quo in Hamburg: Aktueller Produktionsablauf Schrott Knüppel Walzdraht Pfannenofen #1 DRI Eisenerzpellets MIDREX- Elektro- Strangguss- Walzwerk Anlage Lichtbogenofen Anlage 800.000 t / a 700.000 t / a Pfannenofen #2 1.100.000 t / a Seite 6
Hamburg: Der Weg zu grünem Stahl 1. H2First: DRI-Demonstrationsanlage mit H2 2. H2Green: Grüner Wasserstoff in der Demonstrationsanlage 3. H2Ready: Umstellung DRI-Bestandsanlage auf H2 4. Green100: Strom und Erdgas klimaneutral ersetzen 2020 ~2025 2025 - 2030 1 CO2-Emissionen in t/t Walzdraht 0,9 0,8 0,7 0,6 0,5 0,4 0,3 0,2 0,1 0 Direct DRI Indirect DRI Direct steel plant Indirect steel plant Direct rolling mill Indirect rolling mill Seite 7
H2First: Grauer Wasserstoff wird aus der Bestandsanlage ausgekoppelt DWA-Anlage scheidet H2 ab Seite 8
H2First wird zu H2Green: Wasserstoffnutzung in der Demonstrationsanlage H2 wird in die neue Anlage geleitet • Am Anfang wird grauer Wasserstoff genutzt, bis ausreichend grüner Wasserstoff zu wettbewerbsfähigen Preisen verfügbar ist Seite 9
H2Ready: IPCEI-Antrag zur Umrüstung der Bestandsanlage im Wasserstoffverbund ▪ Ersatz von 15 % Erdgas durch Wasserstoff → 100.000 Tonnen grüner Eisenschwamm pro Jahr (von insgesamt 700.000 Tonnen jährlich) Bestandsanlage ArcelorMittal ▪ CO2-Einsparungen von 46.000 Tonnen pro Jahr ▪ Umrüstung der Anlage und sechsmonatiger Testbetrieb in 2025 Wasserstoffverbund Hamburg Seite 10
Green100: Grüner Stahl mit der Direktreduktionsanlage aus Hamburg • Energieversorgung zu 100 Prozent auf Erneuerbare umgestellt • Grüner Wasserstoff für insgesamt 900.000 Tonnen Eisenschwamm aus Hamburg • Versorgung des Standorts Duisburg per Zug mit grünem Hamburger Eisenschwamm, der dort in einem neuen Elektrolichtbogenofen verarbeitet wird. • Ab 2030 jährlich eine Million Tonnen Stahl in Hamburg und Duisburg klimaneutral • Ca. 2,5 Millionen Tonnen direkte CO2 -Emissionen werden pro Jahr eingespart Seite 11
Notwendige Politische Rahmenbedingungen für klimaneutralen Stahl • Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit durch die Sicherung fairer Handelsbedingungen und durch einen effektiven Schutz vor Carbon Leakage • Unterstützung bei der Finanzierung von Investitionen und Abfederung der Zusatzkosten • Zugang zu erneuerbarer Energie und Wasserstoff zu wettbewerbsfähigen Preisen Seite 12
Der Weg zu grünem Stahl - Fazit • Wir sind Technologieführer und übernehmen auch bei der CO2-Reduzierung die Führungsrolle • Die Transformation ist technisch möglich und zeitlich umsetzbar • Der Transformationsaufwand ist enorm, er erfordert die grundlegende Umstellung der Primärstahlerzeugung und ist nur aus eigener Kraft nicht umsetzbar • Wir brauchen politische Rahmenbedingungen, die fairen Handel und fairen Wettbewerb ermöglichen, damit Carbon Leakage vermieden wird • Förderung beim Bau und Betrieb der Anlagen ist notwendig, um einen Markt für grünen Stahl zu etablieren, ebenso der Auf- und Ausbau einer Wasserstoffinfrastruktur Seite 13
Q&A Q&A Seite 14
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