Ausblick - Kirchengemeinde Uplengen-Remels
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Ausblick Liebe Leserin, lieber Leser, Zwei Frauen aus der Ukraine be- die Hälfte des Jahres ist schon fast richten aus ihrem Leben. vorbei. Jetzt liegt die Sommeraus- gabe des Kirchenboten vor Ihnen. Die „Sommerkirche“ findet wieder statt. Dieses Mal lesen Sie viel über Tiere, z. B. Tiere in der Bibel, in der Land- Und noch viele Artikel mehr. wirtschaft, in der Kirche… Viel Spass beim Lesen wünscht Zum Jubiläum des Männerkreises Lydia Dieken kommt unser Landesbischof Dr. Klahr. Unser Küster Theo Bohlen hört lei- der auf. Wir freuen uns, in Günter Bathmann einen Nachfolger gefun- den zu haben. Die neue Pastorin stellt sich vor. 3
Danke, Gott, für die Wunder, die mir jeden Sommer geschenkt werden. Für das Wunder... ...des Sonnenlichtes, das mich wärmt und mir den Tag lang macht ...des Sommerregens, der die Natur und uns Menschen erfrischt ...einer lauen Sommernacht mit guten Gesprächen auf der Terrasse ...der frischen grünen Bohnen, die vom Garten in den Topf „wandern“ ...des Vogelgesangs, der mich morgens sanft weckt und in den Tag hinein begleitet ...des Weizenfeldes, dessen Korn uns satt machen wird ...der freien Zeit, die mir neuen Anschwung gibt für die Zeit über den Winter ...des Urlaubs in einem fernen Land, so exotisch und anregend. Danke, Gott, für die Wunder, die mir jeden Sommer geschenkt werden. Damit halte ich auch kalte und schwere Zeiten aus. Amen 4
Die Kirche und die Tiere Natürlich wollten wir bei dem The- ma mein Tier und ich auch mal wissen, was für Tiere sich in unse- rem Kirchengebäude finden lassen. Hierzu habe ich mich mit Theo ge- troffen. Als erstes steigen wir in den Kirchturm hinauf. Dort gibt es eine Nistmöglichkeit für Schleiereulen. Diese wird auch gerne angenom- men. „Aber wir müssen sonst alles ersegler auf“ erklärt Theo. Stimmt, zumachen. Die Dohlen nisten sonst die erkennt man ja immer an ihren überall“, erklärt Theo. Früher konn- charakteristischen Lauten. ten die Vögel auch alle unter das „Und was für Tiere gibt es noch?“ Dach. Über dem Kirchengewölbe. will ich wissen. Fledermäuse ist die Jahrelang hatte sich keiner darum Antwort. Die flattern abends dort gekümmert. Irgendwann kam dann herum. „Und haben wir auch eine die Überlegung, dass die ganze Kirchenmaus?“ frage ich grinsend. Vogelsch… ja doch einiges an Ge- „Nicht das ich wüsste“, antwortet wicht ist, so über die Jahre. Da Theo schmunzelnd. Danach gehen wurde dann alles gereinigt und die wir in die Kirche in den Altarraum. Löcher mit Gittern geschlossen. Es Dort gucken wir nach Tieren in Bil- gibt auch noch eine Nistgelegenheit dern und Verzierungen. Da fällt uns für Turmfalken. Leider war bisher die Taube an der Kanzel ins Auge. kein Pärchen da. Die vielen Dohlen Und auf dem Altarbild sind natür- sind wohl der Grund dafür. „Später lich auch Tiere. Lämmer, Esel und im Sommer tauchen noch die Mau- Ochsen. Zu guter Letzt bleibt natürlich noch der goldene Schwan auf dem Kir- chendach. Denn ohne den wäre un- sere Kirche nicht unsere Kirche. Das sind schon eine ganze Menge Tiere für ein Gotteshaus, wo man doch eigentlich gar nicht damit rechnet, oder? hme Fotos: hme 5
Einblicke in das Leben eines Landwirts Tierzucht und Tierhaltung sind kranke Tier wird vom Tierarzt be- wichtige Standbeine der Land- handelt, für kranke und abkalbende wirtschaft. Ein Gespräch mit Kühe gibt es eine großzügige Stroh- dem Landwirt Garrelt Brunken. box. Die Rinder werden, wenn sie 16 Monate alt sind, besamt, sind KiBo.: Wann beginnt dein Tag? dann neun Monate tragend und ge- Um 5.30 Uhr stehe ich auf und be- ben mit 25 Monaten erstmals Milch. ginne den Tag mit Gott. Vor dem Abkalben werden sie sechs Was heißt das? Wochen trockengestellt. Die Milch- Ich lese in der Bibel und die Tages- leistung pro Kuh beträgt 10.000 Li- losung, spreche im Gebet mit Gott ter pro Jahr. und lege den Tag in seine Hände. Was „bringt“ die Milch? Wie geht es weiter? Wir bekommen zurzeit 45 Cent pro Um 6.00 Uhr wird gemolken und Liter. gefüttert, um 7.30 Uhr ist Frühstück, Was bekommen die Tiere zu fres- dann sind die täglichen Arbeiten sen? dran: z. B. Feldarbeit, Tierpflege, Sie fressen Grassilage, Maissilage, Einzäunung, usw. Um 12.00 Uhr Heu und genfreies Kraftfutter. wird zu Mittag gegessen, danach Wie lange bleiben die Kühe auf geht es weiter mit den täglichen dem Hof? Arbeiten. Um 17.00 Uhr wird zum Sie bleiben etwa fünf bis sechs Jah- zweiten Mal gemolken und gefüt- re, aber unsere älteste Kuh – sie tert; das Melken dauert etwa 90 Mi- heißt Priska – wird dieses Jahr elf nuten. Der Milchtank wird alle zwei Jahre alt. Tage von der Molkerei geleert. Und wie ist es mit den Jungtieren? Machst du das alles allein? Kuhkälber wachsen bei uns auf, Nein, mit mir arbeiten meine Frau Bullkälber gehen teilweise weg; der Andrea, mein Sohn Janis und die Preis für eins beträgt ca. 120 – 130 Schwiegertochter Sarah. Euro. Die Kälber werden nach der Wie viele Tiere habt ihr? Geburt vom Muttertier getrennt und Wir haben 120 Milchkühe, dazu bekommen in den ersten vier Stun- Jungvieh und Kälber. den nach der Geburt „Biestmilch“. Wie werden die Tiere gehalten? Danach bekommen sie Muttermilch, Im Winter sind sie hauptsächlich im bzw. einen Milchaustauscher. Stall, wo sie sich frei bewegen kön- Glaubst du, dass Tiere eine Seele nen; im Sommer sind sie tagsüber haben? auf der Weide. Im Stall haben sie Das glaube ich nicht. Das ändert Liegematten, die täglich gesäubert aber nichts daran, dass es uns sehr und neu eingestreut werden. Jedes wichtig ist, dass es den Tieren gut 6
Einen Gottesdienst mit Tieren feiern? Wer einmal ein Haustier besessen hat, das irgendwann stirbt, der ahnt: Da ist nicht einfach nur „etwas“ ge- storben. Die Familie hat vielmehr ein Mitglied verloren. Manch einer sagt, dass auch Tiere eine Seele hätten. Vielleicht gibt es sogar ein Wieder- sehen nach dem Tod? Im biblischen Buch Kohelet heißt es: „Und was ist mit dem Lebensatem nach ihrem Tod? Wer kann denn wissen, ob er beim Menschen nach oben steigt, bei den Tieren dagegen zur Erde sinkt?“ (Koh 3,21). Unbestreitbar ist, dass Tiere vielen Foto: hm Menschen Glück und Freude schen- ken. Könnten sie deshalb vielleicht auch in einem (besonderen) Gottes- geht und sie sich wohlfühlen. Bei dienst einen Ort finden? „Gottes- uns hat jedes Tier nicht nur eine dienst“ – das bedeutet ja: Gott dient Nummer, sondern auch einen Na- uns (Martin Luther). Das muss doch men. bedeuten, Würdest du, wenn du dich heute dass das, noch einmal entscheiden könn- was uns test, wieder Landwirt werden? wirklich Auf jeden Fall, 100%ig ja!!! auf dem Herzen liegt, dort Vielen Dank für deine Zeit und vor Gott für die interessanten Informatio- auch einen Darf ich hier rein? nen. Deinen Betrieb zu sehen, war Oder nicht? Foto: hm Platz fin- schon beeindruckend. Wir wün- den darf?! schen dir weiterhin Freude an der Ich lade Sie deshalb zu einem Ge- Arbeit und Gottes Segen. spräch am 1. September um 19 Uhr gh im Sankt Martinshaus ein: Dort er- forschen wir gemeinsam Möglichkei- ten, einen Gottesdienst mit Tier und Mensch zu feiern. Tobias Kirschstein 7
Warum der Hund Hund heißt Es gibt viele Geschichten über Nun machte er sich auf den Weg, die Tiere, Fabeln, auch in der Bibel Erde komplett zu bereisen. Da be- finden sich Stellen, in denen merkte er, dass ihm ein kleines Tier Tiere eine Rolle spielen. Auf folgte, wo immer er hinging. Es der Suche nach einer Ge- folgte ihm unermüdlich und bedin- schichte für den Kirchenboten gungslos. Endlich hatte alles auf der fiel mir jedoch eine schöne Erde, im Wasser und in der Luft ei- Geschichte ein, die ich mal nen Namen. Da sah ihn das kleine gehört hatte: wie der Hund zu Tier mit großen Augen an und sagte: seinem Namen kam. Ich habe „Lieber Gott (God), du hast allen ei- sogar ein Gedicht dazu gefun- nen Namen gegeben, aber es ist kei- den. Die Original-Geschichte ner mehr übrig für mich.“ ist auf Englisch, daher habe ich Gott (God) sah das Tier an und sagte in den Klammern immer das liebevoll zu ihm: „Ich habe deinen englische Wort eingefügt zum Namen bis zum Schluss aufgeho- besseren Verständnis. ben. Du bist mir so treu gefolgt, darum Als Gott (God) die Welt geschaffen bekommst du einen besonderen hatte, erschuf er Pflanzen, Blumen Namen. Ich habe meinen eigenen und dann die Tiere. Alle Tiere wa- Namen umgedreht und werde dich ren unterschiedlich. Also beschloss Hund (Dog) nennen.“ er sich alles genau anzusehen und hme jeder Art einen Namen zu geben. 8
Gedanken zum Leben und Sterben von Tieren Haben Tiere eine Seele? gen Schmerzen, Leiden oder Ein- Die „Seele“ ist für mich die Fähig- schränkungen, die mit dem Leben keit, Gefühle zu zeigen und zu er- nicht vereinbar sind? Kann ich als kennen. Wer je einem Tier in die Besitzer aus Angst vor Einsamkeit Augen geschaut und beobachtet nicht loslassen? Oder bin ich mit der hat, wie Tiere Freude, Traurigkeit, Situation nur überfordert? Ist dann Übermut und vielleicht auch so et- vielleicht eine Abgabe an andere was wie Verständnis gegenüber Art- Tierhalter eine Lösung? genossen, aber auch gegenüber dem Menschen ausdrücken, stellt sich diese Frage nicht. Ein klares „Ja“ ist meine Antwort. Tiere gehören ge- nau wie wir Menschen zur Schöp- fung und haben wie wir eine Seele. Im philosophischen und religiösen Gebrauch ist die Seele immateriell und damit unsterblich. Auch das würde ich Tieren zusprechen. In der Foto: mw Hochschulklinik arbeitete ein Pfle- ger mit mir zusammen, der bei Ein- Dr. Gabriele Dänekas, Tierärztin in Remels schläferungen immer das Fenster öffnete, damit die Seele des Tieres Wann ist der richtige Zeitpunkt? entweichen konnte. Dies mache ich Die Entscheidung, ein Tier einzu- noch heute in der Praxis. schläfern, ist immer eine Einzelfal- Darf ein Tier eingeschläfert wer- lentscheidung, bei der Besitzer und den? Ich als Tierärztin darf ein Tier Tierarzt sich sensibel austauschen. einschläfern (Tierschutzgesetz), ich Mit der Entscheidung müssen bei- kann es (Sachkunde) und ich muss de leben können. Dann muss es in es auch (Tierschutz) – aber dann Würde, mit Respekt und schmerz- kommt das große „ABER“: Die mo- frei, also in Narkose, geschehen. Da ralische Entscheidung ist für jeden eine Einschläferung endgültig ist, Besitzer/Tierarzt eine schwierige. wird sie auch durchaus abgelehnt, Man nimmt einem Lebewesen das wenn der „vernünftige Grund“ fehlt Wertvollste, was es hat – das Leben. und andere Möglichkeiten ein Wei- Ein „vernünftiger Grund“ ist zwin- terleben erlauben. Das Wohlbefin- gend notwendig: Ist das Leben für den des Tieres steht immer an erster das Tier noch lebenswert? Überwie- Stelle. mw 9
Tiere in der Bibel Was ist für Sie wichtiger: preis- günstiges Fleisch, oder dass die Tiere, von denen das stammt, bis zur Schlachtung ein artgerechtes Leben führen konnten? Ich kenne Menschen, die kein Kalbfleisch es- sen, weil sie meinen, die Tiere hät- ten ein Recht, erst einmal zu leben – sehen Sie das auch so? Dürfen wir Tiere durch Züchtung so verändern, dass sie unseren Vorstellungen von herrschen über die Fische im Meer Schönheit oder einem „interessan- und über die Vögel unter dem Him- ten Aussehen“ entsprechen, wie mel und über das Vieh und über alle etwa Möpse oder Nacktkatzen? Was Tiere des Feldes und über alles Ge- sind Tiere für uns: „noch lebende würm, das auf der und über die Erde Nahrungsmittel“? Lebendige Spiel- kriecht.“ zeuge? Dinge, mit denen wir ma- Hier werden schon grundsätzliche chen können, was wir wollen? Oder Aussagen über Tiere und über die haben Tiere auch Rechte, und wenn Beziehung Mensch – Tier gemacht: ja: welche? 1. Tiere sind Geschöpfe Gottes. 2. In 587 Bibelstellen kommen Tiere Sie sind von Gott gesegnet. 3. Sie vor; ich beschränke mich auf das 1. sind gut, so wie sie sind. 4. Der Kapitel des Buches Genesis, denn Mensch ist nach Gottes Bild ge- dort finden sich die zentralen Aus- schaffen. 5. Der Mensch soll über sagen über Tiere und die Beziehung die Tiere herrschen. Was heißt das, Mensch – Tier. was heißt das für uns Menschen? Dort 1. Mose, 19–25 (fünfter und Ich denke Folgendes ist entschei- sechster Schöpfungstag) wird be- dend: schrieben wie Gott die Tiere er- Wir haben etwas mit den Tieren ge- schafft. In Vers 22 heißt es: „Und meinsam: Wir alle sind Geschöpfe Gott segnete sie…“, Vers 26 endet Gottes, in gewisser Weise also mit- mit den Worten „Und Gott sah, dass einander verwandt, und entspre- es gut war.“ Am sechsten Schöp- chend sollten wir sie behandeln. fungstag wird auch der Mensch Auch sie sind von Gott gesegnet; von Gott erschaffen (hat also nicht Gott liebt sie, billigt ihnen das Recht einen eigenen Schöpfungstag für auf Leben zu, sorgt für sie – und sie sich). Über ihn heißt es in Vers 26: sind so, wie Gott sie haben wollte „…Lasst uns Menschen machen, (und will). ein Bild, das uns gleich sei, die da Wir Menschen sind nach Gottes 10
Bild geschaffen, wir haben, anders recht der Israeliten, das den König als Tiere, Willensfreiheit, wir kön- unter die Macht Gottes stellte und nen uns zwischen „gut“ und „böse“ von ihm verlangte, das Wohl des entscheiden. Ein Tier kann das Volkes zu mehren; immer wieder nicht; ein Löwe kann nicht vegeta- traten Propheten auf und wiesen risch leben, und wenn er seine Beute die Könige zurecht, drohten ihnen tötet, ist das nicht grausam, sondern auch Gottes Strafe an, wenn sie ihre er ist als Raubtier geschaffen – und Macht missbrauchten. das ist gut so. Wir aber sind nach So sollten auch wir unsere Bezie- Gottes Bild geschaffen, und wir sol- hung zu den Tieren sehen: wir dür- len über die Tiere herrschen – und fen sie und ihre Produkte (Milch, Gott über uns, gibt uns Regeln, nach Eier) essen, sollten sie aber als Mit- denen wie leben sollen. Wie die geschöpfe Gottes achten, ihnen ein Löwen können wir Fleisch essen; artgerechtes Leben und auch eine nur können wir entscheiden, ob wir gewisse Lebensdauer zugestehen das wollen; (das haben wir mit den und nicht etwa Küken nach dem Schweinen gemeinsam) wir können Schlüpfen schreddern, weil sie das uns pflanzlich ernähren; der Löwe falsche Geschlecht haben und da- kann das nicht. her keine Eier legen können. Wir Wenn es heißt, dass wir Menschen dürfen, denke ich, auch Tiere durch über die Tiere herrschen sollen, gibt Züchtung so verändern, dass sie uns uns das nicht die Macht eines abso- mehr Nutzen bringen, doch sollten lutistischen Herrschers oder eines wir dabeibimmer das Wohl des Tie- modernen Diktators, sondern diese res im Auge haben und ihnen nicht Aussage orientiert sich am Königs- das Leben zur Qual machen. gh Lebenspendender Gott, segne die Tiere, denn sie kommen aus deiner Schöpferhand. Sie sind Zeichen, dass du JA sagst zur Vielfalt und Fülle des Lebens. Segne die Tiere, damit wir das Wunder des Lebens auch in ihnen erkennen. Segne die Tiere, und lass auch uns zum Segen werden für die Tiere. Darum bitten wir im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen. (aus der Agende eines Gottesdienstes mit Tieren) 11
Geflohen aus der Ukraine – gelandet in Uplengen 75 ukrainische Flüchtlinge sind dort wurden wir verteilt. So kamen in Uplengen untergebracht. Mit wir nach Uplengen, nach Kleinol- zwei von ihnen, den Schwes- dendorf. Wir sind so glücklich, dass tern Lena, 36, und Valentina, wir 33, sind wir ins Gespräch zusammen bleiben konnten. gekommen. Herzlichen Dank Kleinoldendorf ist sehr abgelegen. an die Übersetzerin Larissa Ja, aber wir haben schon Fahrräder. Schneider. Nun üben wir das Fahrradfahren. In KiBo: Lena und Valentina, wie der Ukraine kannten wir das nicht, war Ihr Leben vor der Flucht? da sind die Straßen so schlecht. Wir haben in einer kleinen Stadt Wie haben Sie es hier angetrof- gelebt, in der Region Poltawasj- fen? kaja. Dort haben wir eine kleine Sehr gut. Wir wohnen bei Johanne Autowaschanlage betrieben – aber und Heinrich Bolte in einer eigenen ohne Technik, alles von Hand. Wir Einliegerwohnung. Boltes sind so haben dort als Schwestern nicht nur gut zu uns. Sie helfen uns bei allem, zusammen gearbeitet, sondern mit nehmen uns an die Hand und führen unseren Töchtern, die 15, 15, und uns von Tag zu Tag. Unsere Töch- 13 Jahre alt sind, auch miteinander ter gehen jetzt auf die Oberschule in einer Wohnung gelebt. Wir sind Uplengen. Es gefällt ihnen sehr gut. beide geschieden und unsere Eltern Sie wurden mit allem versorgt, was sind schon gestorben. Unser Alltag sie zum Lernen brauchen. Und nun bestand aus Arbeit. Urlaub oder lernen sie Deutsch. freie Tage kannten wir nicht. Und wie unterhalten Sie sich? Wann haben Sie sich auf die Mit einem Übersetzungsprogramm Flucht gemacht? im Handy – und mit Händen und Seit dem 24. Februar war es ganz Füßen. Da gab es schon witzige Si- schlimm. Dauernd Alarm, unse- tuationen, weil der andere es anders re Kinder hatten große Angst. Vier verstanden hat als wir es meinten Wochen haben wir das ausgehal- – aber am Ende verstehen wir uns. ten. Dann wurde die Nachbarstadt Weil wir nicht wissen, was kommen bombadiert. Wir haben alles zu- wird, wollen wir deutsch lernen. rückgelassen und uns auf den Weg Wir besuchen jetzt erst mal montags gemacht. Drei Tage waren wir un- und mittwochs den Sprachkurs, den terwegs und kamen schließlich völ- die Kirchengemeinde anbietet. Da lig erschöpft in Hannover an. Von sind auch viele andere, die mit uns Deutsch lernen. Wir sind sehr dank- 12
bar für diese Angebote. Und wir der sind, ist das Zuhause.“ Wir wer- freuen uns immer auf freitags, wenn den sehen, wie unsere Kinder sich wir hier im St. Martins-Haus zu- hier entwickeln, welche Chancen sammenkommen, basteln, Ostfrie- sie haben. Wir beide bleiben, wo sie sen-Tee trinken und mit anderen aus sind. der Ukraine zusammen sein können. Ein Schlusswort... Sie haben aber sicher auch Sor- Vielen vielen Dank! Alle sind so gut gen? zu uns. Die Nachbarn in Kleinol- Ja, große Sorgen um unsere Lieben. dendorf haben uns zu Ostern einen Eine ältere Schwester und ein Bru- Präsentkorb geschenkt! Und Boltes der sind noch in der Ukraine. Und sind die Besten. Sie helfen uns im- auch noch andere aus der Familie mer und haben so viel Geduld mit sind in Gefahr. Wir hoffen, dass sie uns. Bei allem Kummer – besser auch kommen können – aber das ist hätten wir es nicht antreffen kön- noch ungewiss. nen. Besonders berührt uns auch Wenn Friede ist – werden Sie hier die wöchentliche Mahnwache. Dass bleiben? Christen hier an uns denken und für Das wissen wir noch nicht. Bei uns uns beten – das tut uns so gut. Die gibt es ein Sprichwort: „Wo die Kin- Menschen hier sind Gold wert! msc Foto: msc Auf der Flucht aus der Ukraine in Kleinoldendorf untergekommen: Valentina (links) und Lena. 13
Alles hat seine Zeit – Theo geht in den Ruhestand Jeder kennt Theo. Seit zehn mindestens drei Stunden – es sind Jahren ist er unser Küster, immerhin drei Kubikmeter Erde. Friedhofspfleger und Toten- Die meiste Zeit warst du auf dem gräber. Nun wird Küster Theo Friedhof. Bohlen 63 Jahre alt. Er hat sich Wir haben 6000 Gräber, von de- entschieden, zum 1. Juni in nen 4000 belegt sind. Da begegnete den Ruhestand zu treten. KiBo: ich vielen Menschen. Ich hatte oft Theo, warum bist du vor zehn Kontakte mit Trauernden, die eine Jahren Küster geworden? Grabstelle suchten. Einfühlungsver- Ich hatte die Ausschreibung gelesen mögen ist gefragt. Es gibt viele, die und habe gleich gedacht, das ist was treffe ich immer wieder. Ich kenne für mich. Ich arbeite gerne drau- sie alle. ßen – und werde auch schnell braun Meine Lieblingsgeschichte in der (lacht). Aber eine richtige Vorstel- Bibel ist die Geschichte vom barm- lung hatte ich nicht. Ich dachte, ein herzigen Samariter. Dem anderen Grab ausheben dauert ca. 30 Minu- helfen – ohne Ansehen der Person, ten – dabei dauert es in Wirklichkeit so mache ich es. Ich bin auch in der Feuerwehr. So handle ich auch in meinem Beruf. Egal, wer der an- dere ist, egal, was er hat – wir sind freundlich und helfen gerne. Zu deinem Beruf gehört auch schwere Arbeit. Die körperliche Arbeit ist vielseitig und anstrengend – ich brauche nicht noch zusätzlich Sport zu machen. Da merke ich auch meine körperli- chen Grenzen. Ich bin nun 63 – dann geht das nicht mehr so schnell. Viel schwerer als das Körperliche aber ist es, wenn traurige Beerdigungen anstehen. Ein Kindergrab herzurich- ten – das geht mir sehr, sehr nahe. Du hast viele Gottesdienste vor- bereitet und begleitet. Ich mag es, wenn die Leute kommen. Frü- her habe ich jeden mit Handschlag 14
Mir macht es nichts, dass ich sonn- tags und an Feiertagen arbeiten muss – unsere Kinder sind groß, da ist das in Ordnung, wenn man sonn- tags nicht am Frühstückstisch sitzt. Und wenn mal was ist, vertreten Otto und Fenja mich. Was magst du besonders an dei- ner St. Martins-Kirche? Mir gefällt besonders das große Kirchenschiff mit den schönen Bän- ken. Das ist persönlich, man sitzt nahe beieinander. Auf Stühlen ist das nicht möglich. Früher saßen wir Jungs immer rechts. Die Querbänke waren „de Wichterbanken“. Heute ist ja vieles anders. Wir werden mo- derner – und das muss auch so sein. Wie war die Zusammenarbeit mit begrüßt, jetzt mit Corona darf das dem Team? nicht mehr, leider. Ich mag vor al- Das passte einfach – Heinrich, To- lem die großen Gottesdienste – Hei- bias, Du. Aber besonders auch mit ligabend, Altjahrsabend, die Oster- nacht – wer das einmal mitgemacht hat, der kommt immer wieder. Aber auch Pfingstmontag ist schön – wenn wir als Allianz zusammen- kommen. Da merke ich: Wir sind nicht allein! Wir sind viele. Auch wenn ich „dienstlich“ da sein muss, ich kann den Gottesdienst mitfei- ern, kann zuhören. Hochzeiten und Taufen sind ebenfalls schön. Einmal hatten wir eine Hochzeit, da kam die Braut nicht. Ich habe geläutet und geläutet - eine halbe Stunde! Dann kam sie endlich. Ihr Fotograf hatte sich verspätet – und ohne Fotograf Fotos (3): msc wollte sie nicht heiraten. Du musst immer arbeiten, wenn andere frei haben. 15
Ralph, Ulrike, Rita, früher mit Hei- keline – unsere Geburtstagsrunden – das war freundlich und herzlich. Lieber Theo Das werde ich im Ruhestand wohl Vieles haben wir mit Dir erlebt. am meisten vermissen. Aber viel- Eines zeichnete Dich vor allem leicht werde ich ja auch weiterhin aus: das freundliche Gesicht, zu den Geburtstagsrunden eingela- von dem jeder, der in die Kirche den (schmunzelt). kam, begrüßt wurde. Du hast Was machst du im Ruhestand? Dich für Deine Kirche einge- Ich freue mich auf mehr Zeit mit der bracht. Mit Liebe und Engage- Familie, Fahrradfahren bei schönem ment bist Du Deiner Arbeit auf Wetter und ohne Corona. Wir haben dem Friedhof nachgegangen. es hier so schön. Hoffentlich bleibt Freitag für Freitag den Platz es friedlich. Das wünsche ich mir vor und um die Kirche her- sowieso: Dass alles in Ruhe bedacht um aufs Beste einladend von wird, dass nichts überstürzt wird Blättern, Liegengelassenem, und wir auch künftig miteinander Unkraut, Ästen, und, und, und friedlich zusammen leben. befreit. Immer als Zeichen des Willkommenseins. Stühle wurden geschleppt, auf Leitern geklettert, Kronleuch- Moin, darf ich mich terkerzen brachtest Du zum vorstellen? Leuchten, Technik, und auch hier: und, und, und. Du weißt, Mein Name ist Günter Bathmann. was Du alles getan hast. Und Ich bin 51 Jahre alt und ab den 1. wir wissen, was wir an Dir Mai in der Kirchengemeinde als hatten. Du möchtest in Deinen Küster und Friedhofswart tätig. Mit Ruhestand gehen. Danke für all meiner Frau Elke und unseren drei Deinen Einsatz. Möge Gott Dir erwachsenen Kin- auch zukünftig ein treuer Be- dern wohnen wir in gleiter sein. Fühle Dich von ihm Remels. Als Hei- gesegnet, denn Du bist von ihm zungsbauer habe ich geliebt. über 30 Jahre auf Dein Kirchenvorstand dem Bau gearbeitet und freue mich auf die neuen Heraus- forderungen in der Kirche und auf dem Friedhof. Wir sehen uns :) bis dann Günter 16
erndes Herz ausschütten konnte, gab Abschied vom es auch fröhliche Radtouren oder besinnliche Adventsfeiern. In den Trauerweg letzten zweieinhalb Jahren konnten Der „Trauerweg“ war ein Angebot wir uns wegen Corona nicht treffen. für Menschen, die einen Angehöri- Vieles hat sich verändert – auch bei gen oder Freund an den Tod verlo- uns. Deshalb haben wir entschieden, ren hatten. Sie konnten mit anderen es soll Schluss sein. Wir würden uns Betroffenen weinen, klagen, re- freuen, wenn sich jemand findet mit den und lachen. Nun will das Lei- neuen Ideen und frischem Wind. tungsteam aufhören. Sie schreiben Wir bedanken uns für die schöne im Rückblick: Zeit! Im Jahr 2009 sind wir gestartet und Sabine Kazperowski haben uns jeden letzten Mittwoch Mina Dömelt im Monat getroffen. Es kamen ca. Ingrid Dirksen 20 Personen. Zuerst haben wir im Stuhlkreis eine Gesprächsrunde ge- Der Kirchenvorstand bedankt sich macht und uns ausgetauscht. Alles im Namen aller Trauernden, die im blieb unter uns. Anschließend gab „Trauerweg“ Beistand und Trost es immer ein gemütliches Abend- gefunden haben, bei Sabine, Mina brot. Und wer Geburtstag hatte, und Ingrid. Eure Arbeit war ein brachte Kuchen mit (einmal hatten Segen für die Hinterbliebenen. Wir wir drei Torten!). Neben diesen ge- hoffen sehr, dass dieses Angebot von selligen Treffen, wo man sein trau- anderen weiter gemacht wird! Von links: Sabine Kazperowski, Mina Dömelt, Ingrid Dirksen Foto: iw 17
Unsere neue Pastorin für den Bezirk Ost: Angela Kirschstein „Der Weg wächst beim Gehen Welt hinaus, deshalb habe ich mir unter deinen Füßen wie durch in der Mitte des Studiums ein Jahr ein Wunder“ lautet ein Kalen- Zeit genommen für Praktika und derspruch. In der Tat, manch- Freiwilligendienste in Israel, Johan- nesburg und Bangkok. Nach dem mal fügen sich die Dinge, die Studium lebten mein Mann Tobias lange unklar waren, wunderbar und ich für eineinhalb Jahre in Kap- zusammen. Und so freut es stadt, wo ich unter anderem für das mich ganz besonders, dass ich Internationale Institut für Religions- mich euch als neue Pastorin freiheit tätig war. Nach intensiven vorstellen darf. Zukunftsüberlegungen trafen wir Ab Juli beginne ich den Dienst im den Entschluss, 2020 nach Ostfries- Ostbezirk, Tobias und ich teilen uns land zurückzukehren und „sesshaft“ als Ehepaar die Pfarrstelle. Darüber zu werden. hinaus übernehme ich noch eine Und auch da war es eine segensrei- Sonderbeauftragung im Bereich che Fügung, dass ich mein Vikariat „Digitale Kirche“ für den Kirchen- (also die praktische Ausbildung zur kreis. Pastorin) in der Kirchengemein- Es ist ein großes Geschenk für mich, de Detern und im Predigerseminar in einer so herzlichen und vielfälti- Loccum absolvieren konnte, selbst gen Gemeinde in den Pastorenbe- unter pandemischen Vorzeichen. ruf zu starten. Hier gibt es viel zu Mein Herz schlägt für Jesus! Er hat lernen und auszuprobieren. Vor mich von klein auf an liebevoll be- zweieinhalb Jahren wurden wir von gleitet und getragen. Wegen ihm den Uplengenern überwältigend habe ich Hoffnung für die Welt, empfangen, und was trotz Corona für andere Menschen und für mich. hier alles möglich gemacht werden Mich begeistert der Reichtum, die konnte, hat mich beeindruckt. Ich Tiefe und die Vielfalt des christ- freue mich darauf, das Gemeindele- lichen Glaubens, die man in der ben nun mitzugestalten. Kirchengeschichte und in den ver- Ich bin in Norden aufgewachsen schiedenen Traditionen und Konfes- (ich verstehe Platt, kann es aber sionen entdecken kann. Musikalisch leider nicht gut sprechen) und habe und spirituell grabe ich als Luthera- nach dem Abitur in Leipzig, Göttin- nerin nicht nur gerne in den Schatz- gen und Oslo Theologie studiert. Es kisten unserer eigenen Tradition, zog mich schon immer in die weite sondern auch in denen der Pfingst- 18
bewegung, Evangelikalen, Refor- mierten, Anglikaner, Katholiken und Orthodoxen. Egal ob „fromm“ und frei, postmodern oder liturgisch und traditionell – ich glaube, der Heilige Geist nutzt vielfältige Wege, um uns zu berühren. Ich möchte die Menschen gerne auf der Entdeckungsreise des Glaubens begleiten, deshalb werde ich Pasto- rin. Ich bin eine Genießerin, lasse mich schnell für Vieles begeistern und probiere gern Neues aus (aber die Vorliebe für Tee blieb in den bisherigen Lebensstationen eine verlässliche Konstante). Ich liebe es, Musik zu machen und zu hö- ren – ich gebe zu: besonders gerne laut beim Autofahren. Ich tanke auf, mit dem Gärtnern irgendwie doch wenn ich von Zeit zu Zeit Stadtluft noch hinkriege – vielleicht habt Ihr schnuppern oder als Backpacke- ja ein paar Tipps für mich? rin auf Reisen gehen kann. Andere Ich freue mich, viele von Euch im Länder, Kulturen, das Weltgesche- persönlichen Gespräch – vielleicht hen, Politik und Geschichte, das fas- bei einer Tasse Tee – näher kennen- ziniert mich. Ansonsten bin ich für zulernen. eine Runde Doppelkopf immer zu Ganz herzliche Grüße haben. Und ich hoffe, dass ich das und bis bald Angela Kirschstein Der Kirchenvorstand freut sich auf die Zusammenarbeit mit Pastorin Angela Kirschstein und wünscht zum Dienstbeginn Gottes Segen: Gott stärke dich für deine Aufgabe in der Gemeinde. Gottes Geist erfülle dich mit allem Guten. Gott schütze dich vor Überforderung und belebe dich mit immer neuer Kraft. Geh deinen Weg in Freude. Amen 19
Heddo te Pas und seine sanften Riesen Die alten Kuhställe sind umgebaut Eimer mit Wasser umgeschmissen, zu einzelnen großen „Hucken“, und und bevor er noch mehr auf seiner dort hoppeln die Kaninchen. Heddo Entdeckungsreise anstellt, verfrach- te Pas züchtet „deutsche Riesen“. tet Heddo te Pas ihn mit geübtem Riesig sind sie wirklich: „die brin- Griff wieder in seinen Stall. Ich fra- gen schon mal bis 11,5 kg auf die ge ihn, woher die Tiere ursprünglich Waage und sind ausgestreckt unge- stammen, denn in der Natur kom- fähr 1,20 m lang.“ men die in dieser Größe so nicht vor. Zutraulich und freundlich sind sie, „Ursprünglich wurden die zwischen und sehr neugierig. Sanfte Rie- 1870 und 1900 in Belgien gezüch- sen könnte man sie auch nennen. tet, vorwiegend zur Schlachtung.“ Er nimmt einen Rammler auf den Arm. „Mein Opa hat schon Riesen gezüchtet, und mir haben die als Kind schon gefallen. Ich züchte au- ßerdem noch französische Widder.“ Das sind die mit den Schlappohren. Er setzt den Rammler auf den Bo- den. Der hoppelt sofort los und geht auf Entdeckungsreise. So ein Tier kostet mindestens 75 Euro „So bin sicher, dass das Tier in gute Hände kommt. Niemand, der nicht echtes Interesse hat, gibt so viel Geld für ein Kaninchen aus.“ Das Wohl seiner Tiere liegt ihm am Herzen. Züchten ist sein Hobby, er- zählt te Pas. Er geht auf Ausstellun- gen, auch ins europäische Ausland. „Verkauft werden die Tiere in ganz Europa, ich habe sogar schon wel- che nach Libyen verkauft. Die wer- den dann in einer Box per Flugzeug transportiert. Es gibt nicht so viele Züchter dieser Rasse, daher ist die Foto: hme Nachfrage recht hoch.“ Der Rammler hat unterdessen einen 20
Hat man als Züchter nicht manch- mal das Gefühl „dem lieben Gott ins Handwerk zu pfuschen“? Er Tiere haben Rechte! lacht und antwortet: „Nein, nicht Wussten Sie, dass seit Novem- wirklich. Wir machen das ja zur Er- ber 2021 die Vorgaben zur Hun- haltung der Art und achten immer dehaltung geändert wurden? darauf, dass es den Tieren gut geht. Hunden werden viel mehr Rech- Wichtig ist, dass man die Proportio- te eingeräumt. nen im Auge behält. Wenn die Tiere zu groß werden, halten die Kno- § 2 Jedem Hund ist chen und Gelenke das nicht aus. Bei ...ausreichend Auslauf im Freien Nutztieren passiert das schon mal, zu gewähren. dass nur auf z. B. Milchleistung (bei ...regelmäßig Kontakt zu Artge- Kühen) geschaut wird oder bei Hun- nossen zu ermöglichen. den die Schnauze so platt gezüchtet ...mindestens vier Stunden am wird, und darunter zum Teil die Ge- Tag Umgang mit einer Betreu- sundheit der Tiere leidet.“ ungsperson zu bieten (Welpen). Es gibt bei den Züchtern auch ge- ...eine individuelle Ernährung zu wisse Werte an Gewicht und Größe, geben die sollen die Tiere dann nicht über- ...ärztliche Versorgung zu ge- oder unterschreiten. Es steckt eine währleisten Menge Arbeit und Herzblut in der ...ein Raum mit Tageslicht und Züchtung. Liegeplatz zur Verfügung zu „Geld verdient man damit nicht“, stellen. berichtet er, „die ganzen Ausstellun- gen, die Reisekosten und natürlich §7 Hunde dürfen nicht angebun- das Futter für die Tiere. In erster Li- den gehalten werden. nie züchte ich aus Spaß an der Freu- Vor Gericht gelten Tiere aber de. Es ist schön, immer wieder neue immer noch als „Sachen“. So Tiere zu haben, und zu versuchen, ist rechtlich z. B. der Kauf ei- das beste Tier zu züchten und dann nes Hundes das Gleiche wie auszustellen. Eine Leidenschaft der Kauf eines Autos. Schadet eben.“ jemand einem Tier, gilt dies als Es sind wirklich tolle Tiere – und „Sachbeschädigung“. auch wenn Gott sie vielleicht in die- ser Größe ursprünglich nicht vorge- Sprüche 12,10 Ein Gerechter sehen hatte, denke ich, dass sie sich kümmert sich um das Wohl sei- im Garten Eden hervorragend ma- ner Tiere. chen würden.;) hme 21
Gottesdienstplan Sonntag, 29. 5. 10.00 Gottesdienst mit Goldener Konfirmation „50+2“ Exaudi (Jahrgang 1970), mit Kirchenchor, Pastorin Marion Steinhorst-Coordes Sonntag, 5. 6. 10.00 Gottesdienst mit Verabschiedung Küster Theo Bohlen Pfingstsonntag und Einsegnung Günter Bathmann, mit Posaunenchor, Pastor Tobias Kirschstein und Pastorin Marion Steinhorst-Coordes, anschl. Grillen Montag, 6. 6. 11.00 ALLIANZ-Gottesdienst im Höstpark, Pfingstmontag bei Regen in der Kreuzkirche Remels (Baptisten), mit Posaunenchor, Predigt Pastor Christophe Costi, Firrel Sonntag, 12. 6. 19.00 feel-go(o)d-Gottesdienst, Trinitatis Pastor Heinrich Wienbeuker und Team Donnerstag, 16. 6. 18.00 Abschlussgottesdienst der vierten Klassen der Grundschule Remels, Pastorin Marion Steinhorst-Coordes und Team Sonntag, 19. 6. 10.00 Gottesdienst mit Taufen, 1. S. n. Trinitatis Pastorin Marion Steinhorst-Coordes Sonntag, 26. 6. 10.00 Gottesdienst mit Abendmahl, 2. S. n. Trinitatis Pastorin Marion Steinhorst-Coordes Digitales Angebot ab 10.00 Gottesdienst auf YouTube, kircheremels.de, Sonntag, 3. 7. 10.00 Gottesdienst, Pastor Tobias Kirschstein 3. S. n. Trinitatis Sonntag, 10. 7. 10.00 Gottesdienst mit Silberner Konfirmation, 4. S. n. Trinitatias mit feel-go(o)d-Chor, Pastor Heinrich Wienbeuker Sonntag, 17. 7. 15.00 Festgottesdienst mit Ordination 5. S. n. Trinitatis von Pastorin Angela Kirschstein, Regionalbischof Dr. Detlef Klahr, SOMMERKIRCHE: „Anschwung nehmen - und loslegen“, anschl. Kirchtee Sonntag, 24. 7. 10.00 Gottesdienst zur SOMMERKIRCHE: 6.S.n.Trinitatis „Anschwung nehmen - und das Ziel verfolgen“, anschl. Kirchtee Sonntag, 31. 7. 10.00 Gottesdienst zur SOMMERKIRCHE: 7. S. n. Trinitatis „Anschwung nehmen - und dranbleiben“ mit Taufen, Pastor Tobias Kirschstein, anschl. Kirchtee Digitales Angebot ab 10.00 Gottesdienst auf YouTube, kirche-remels.de, 22
Gottesdienstplan Sonntag, 7. 8. 10.00 Gottesdienst zur SOMMERKIRCHE: 8. S. n. Trinitatis „Anschwung nehmen – und sich freuen“, Pastorin Angela Kirschstein, anschl. Kirchtee Sonntag, 14. 8. 10.00 Gottesdienst zum Frauensonntag, SOMMERKIRCHE: 9. S. n. Trinitatis „Anschwung nehmen – Knoten lösen“, Lektorin Lydia Dieken und Pastorin Angela Kirschstein, anschl. Kirchtee Sonntag, 21. 8. 10.00 Familiengottesdienst zur SOMMERKIRCHE 10. S. n. Trinitatis mit Begrüßung der neuen Konfis West, „Anschwung nehmen - neu vertrauen“, Pastorin Marion Steinhorst-Coordes, anschl. Kirchtee Samstag, 27. 8. Gottesdienst zur Einschulung (Uhrzeit wird noch bekannt gegeben), Pastor Tobias Kirschstein und Gemeinschaftspastor Gottfried Rühle Sonntag, 28. 8. 10.00 Gottesdienst mit Jubiläumsfeier des Männerkreises „10+2“, 11. S. n. Trinitatis mit Kirchenchor Regionalbischf Detlef Klahr Sonntag, 4.9. 10.00 Gottesdienst mit Goldener Konfirmation, 12. S. n. Trinitatis mit feel-go(o)d-Chor, Pastorin Marion Steinhorst-Coordes Weitere Tauftermine: 18.9. (Pastorin Angela Kirschstein); 30.10. (Pastorin Marion Steinhorst-Coordes); 11.12. (Pastor Tobias Kirschstein) Tauf- und Traumeldungen nur direkt an Angela.Kirschstein@evlka.de Tel 01704180756 Tobias.Kirschstein@evlka.de Tel 04956 1536 Marion.Steinhorst-Coordes@evlka.de Tel 04956 912046 23
Silberne Konfirmation Corona... Am 10. Juli feiern wir Silberne Konfir- ...lässt uns im Sommer endlich mal et- mation für die Jahrgänge 1995/96/97. was mehr in Ruhe. Deshalb gibt es zur Wer dazu gehört, bislang aber noch Zeit in unseren Räumen auch keine en- kein Einladungsschreiben erhalten gen Bestimmungen. Unsere Maxime: hat, melde sich bitte bei Pastor Tobias Wir bleiben vorsichtig, jede(r) sorgt für Kirschstein. sich selbst und die anderen – wer mag, mit Maske und Abstand. Smartphone-Rallye Jesus Christus spricht: „Wer zu mir Seniorenkreis kommt, den werde ich nicht abweisen.“ Endlich kann sich auch die ältere Ge- Joh 6,37 neration wieder treffen. An jedem drit- Aber wer ist eigentlich dieser Jesus und ten Dienstag im St. Martins-Haus von wie tickt der so?!? Macht euch auf ei- 14.30 bis 16.30 Uhr gibt es ein mun- nen spannenden Weg kreuz und quer teres Beisammensein mit Tee und Ku- durch Remels und findet es heraus. Un- chen und einem Thema. Dienstag, 21. terwegs löst ihr kleine Aufgaben und Juni: Pastor Heinrich Wienbeuker be- Rätsel und lernt Jesus besser kennen. sucht uns. Dienstag, 19. Juli: Ukraini- Der Startcode befindet sich die ganzen sche Flüchtlinge sind zu Gast und er- Sommerferien über in dem Schaukas- zählen aus ihrer Heimat. Dienstag, 16. ten am St. Martins-Haus. Viel Spass August: ACHTUNG: Geänderte Uhr- dabei! zeit: 17 Uhr!!! Wir feiern den Sommer – und grillen! Frauenabendbrot Am Montag, den 29. August findet LEIB + SEELE ab 18.30 Uhr ein Frauenabendbrot im Der Monat fängt gut an: Immer am SMH statt. Unsere neue Pastorin Ange- ERSTEN eines neuen Monats treffen la Kirschstein und das Team Mittendrin wir uns von 9 bis 10.30 Uhr zum Früh- werden den Abend gestalten. Anmel- stück und zu Bibliolog im St. Martins- dung bitte bis zum 26. 8. bei Monika Haus. Mittwoch, 1. 6.; Freitag, 1. 7.; Schmidt, Tel. 3093 Montag, 1. 8.; Frauenkreis „Fit für 100“ Der Frauenkreis trifft sich am 14. Juni, Wir starten wieder: Gemeinsam körper- am 12. Juli und am 9. August 2022 von lich und geistig aktiv bleiben – jeden 14.30 Uhr bis 16.30 Uhr im St. Martins- ersten, zweiten und dritten Mittwoch Haus. Wir laden sehr herzlich dazu ein. im SMH von 14.30 bis 17 Uhr. Bitte anmelden unter 04956 92825 0 Frauengottesdienst Am 14. August findet um 10 Uhr ein Frauengottesdienst statt. Er wird von einem Frauenteam vorbereitet. Männer sind dazu natürlich auch willkommen. 24
Lagerfeuer-Singen Am 28. Juli um 20 Uhr vor der Kir- che gestalten wir ein offenes Singen an der Feuerschale. „Offen“ be- deutet: Wirklich jeder ist eingela- den! Ob musikalisch oder nicht, ob Chorsänger oder Unter-der-Dusche- Solistin: An unserem Feuer geht es nicht um Perfektion, sondern um die pure Freude an der Musik. Ge- sungen werden hauptsächlich Ever- greens: Seien es die Beatles, Fool’s Garden oder Lieder aus bekannten Sammelstelle Filmen. Dazu gibt es kühle Geträn- Die Sammelstelle sucht noch dringend ke und Snacks. Den Abend gestalten Kinderfahrräder, Fahrräder, Staubsau- Tamme Aukes, Angela und Tobias ger, Bügeleisen, Kaffeemaschinen und Kirschstein. andere elektrische Küchengeräte. Tel. 3801, 3604, 9269108 oder 4150. Termine für Konfis und Teamer Bezirk WEST: Bezirk OST: Gruppe 2021 – 2023: Gruppe 2021 – 2023: > Pfingstmontag, 6. 6., 17 Uhr > 11. 6., 9 –13 Uhr bis Mittwoch, den 8. 6., 11 Uhr: > 9. 7., 9 –13 Uhr Konfi-Freizeit im OKM Freizeit- heim Großoldendorf > Samstag, den 3. 9., 9 –13 Uhr Anmeldung der neuen Konfis im St. Martins-Haus, Lindenallee 3, Remels Bezirk WEST: Bezirk OST: Pastorin Steinhorst-Coordes und Team: Pastorin Angela Kirschstein und Team: Montag, 13. 6. um 19 Uhr Dienstag, 12. 7. um 19 Uhr Eingeladen sind alle Kinder (getaufte und ungetaufte), die nach den Sommerferien in die siebte Klasse kommen (also 12 Jahre alt sind oder bald werden). Wir arbeiten inklusiv: Auch Kinder mit Handicap sind herzlich willkommen. Schulungen für neue Teamer/innen für den Jahrgang 2022 – 2024 jeweils montags 17–19 Uhr im St. Martins-Haus: 30. 5.; 13. 6.; 20. 7. 25
Warum ich vegan lebe Bis zum 22. Lebensjahr war ich findsame Wesen. Sie sind nicht ein passionierter Fleischesser. Steak mit „Kosumgut“ wie jede andere Ware. Kartoffeln. Wann immer möglich. Junge Kälber schreien herzzerrei- Dann bin ich mehr und mehr auf ßend nach ihrer Mutter, wenn sie Bücher, Filme und Fakten gestoßen, von ihr getrennt werden – was zur die mich zum Nachdenken gebracht Viehwirtschaft notwendigerweise haben. So wurde ich erst Vegetarier, dazugehört. Tiere können leiden. dann Veganer. „Aber ist das nicht Das, und unser Schöpfer im Him- ungesund? Wo kriegen Veganer ihre mel, verbindet uns mit ihnen. Wir Proteine her?“, fragt so mancher. haben vielmehr mit ihnen gemein, Solche und ähnliche Fragen las- als dass wir verschieden von ihnen sen sich mit etwas Recherche sehr wären. schnell beantworten: So ist es quasi Natürlich wird nun der eine oder unmöglich einen Proteinmangel zu andere sagen: „Aber schau doch! bekommen, solange man nicht an All die Kühe auf den Weiden! Den einem extremen Kaloriendefizit lei- geht es doch gut!“ Das mag sein. det. Selbst jemand, der sich viel zu Ich glaube, dass vielen unserer hie- einseitig vegan ernähren würde und sigen Landwirte das Tierwohl wirk- ausschließlich von Weizen, Hafer lich am Herzen liegt! Das aber ist und Kartoffeln lebt, würde bereits in Deutschland die Ausnahme und in ausreichendem Maße Proteine zu nicht die Regel. Weit über 90 Pro- sich nehmen. zent deutscher „Nutztiere“ (was für Niemand muss Fleisch essen. Wir eine künstliche Kategorie!) werden müssen auch keine sonstigen tie- konventionell in riesigen Massen- rischen Produkte essen. Proteine, tierhaltungsbetrieben gehalten. Sie Kalzium, was auch immer: All das sehen nie die Sonne, werden mit lässt sich genauso gut (oder besser: Antibiotika vollgepumpt, verküm- So schätzt etwa die Weltgesund- mern elendig auf Grund von zu we- heitsorganisation WHO verarbeite- nig Platz und zu wenig Stimulation. tes Fleisch als Gruppe-1-Karzino- Egal. Hauptsache sie werden schön gen, analog zum Rauchen, ein) aus fett. pflanzlichen Quellen beziehen. Ja, Einen Hund nicht Gassi zu führen der Geschmack von Fleisch ist gut. nennen wir Tierquälerei. Wie ist das Aber wer sich auf die Reise macht, zu bezeichnen, wenn Zuchtsäue (die wird vieles Leckere dabei entdecken mehr Intelligenz als Hunde besit- (fragt mich gerne nach Rezepten). zen) Tag für Tag in engsten Pferchen Für noch gewichtiger halte ich aber eingezwängt liegen müssen? Na- die ethische Frage. Tiere sind emp- türlich könnte man versuchen, aus- 26
schließlich lokale, „gute“, tierische der Klimakiller. Wir sind moralbe- Produkte zu beziehen. Aber Hand gabte Geschöpfe Gottes und als sol- aufs Herz: Kennen Sie auch nur ei- che verpflichtet den „Garten“ (Gen nen Menschen, der das konsequent 2,15), also unsere Welt, zu bebauen tut? Bei jedem Milchbrötchen aus und zu bewahren. Ich versuche das dem Supermarkt kann ich mir sicher durch meinen weitestgehenden Ver- sein, dass die Milch dafür vermut- zicht auf tierische Produkte zu errei- lich nicht von friedlich grasenden chen. ostfriesischen Kühen kommt. Wenn Tobias Kirschstein ich im Urlaub Käsespätzle esse auch. Wer schaut da schon auf die Herkunft? Zu guter Letzt kreieren wir durch die Tierwirtschaft ein gigantisches Um- Linsen-Zitronen-Suppe weltproblem. Am gravierendsten ist mit Spinat wohl der massive Anbau von Futter- pflanzen wie Soja. Nein, das landet Zutaten für 4 Personen: nicht in veganen Ersatzprodukten, 2 Zwiebeln, 2 Knoblauchzehen, sondern zu über 75 Prozent im Tier- 250g Kartoffeln, 200g Linsen, futter. Weltweit werden 83 Prozent 3 EL Olivenöl, 500g Tiefkühl-Spinat, der landwirtschaftlichen Nutzflä- Saft von 1 bis 2 Zitronen, che für den Futtermittelanbau oder ½Päckchen Tiefkühl-Koriander, dasWeideland für die Tierhaltung Salz, schwarzer Pfeffer. genutzt. Dabei werden allerdings nur 18 Prozent der Kalorien und 37 Zwiebeln und Knoblauch fein würfeln. Prozent der Proteine erzeugt. Der Kartoffeln schälen und würfeln. Regenwald in Brasilien brennt, um Zwiebeln in Öl anschwitzen, genau diese Anbauflächen zu erwei- Knoblauch dazugeben. Abgetropfte tern. Und so ist die Tierwirtschaft Linsen und Kartoffeln beifügen. hochgradig ineffizient. Acht Mil- Mit 1,5 l Wasser aufgießen, aufkochen und köcheln lassen bis die Linsen liarden Menschen ließen sich ohne weich sind (je nach Sorte die Tierwirtschaft leicht ernähren. 20 bis 30 Minuten) Und dann kommen noch schlecht Spinat zur Suppe geben, bis er kom- entsorgte Fäkalien, Antibiotika, die plett aufgetaut ist. (ca. 10 Minuten) zur Ausbildung von multiresistenten Suppe mit Koriander, Salz, Pfeffer Keimen führen, Methan aus Kuhfür- und Zitronensaft kräftig sauer ab- zen und vieles mehr dazu: Die Tier- schmecken; wirtschaft ist für mehr Erzeugung servieren. von Co² verantwortlich als alle Au- tos, Schiffe und Flugzeuge zusam- men. Sie ist nicht nur ein, sondern 27
Kindermund – Mein Tier und ich Mia (5 Jahre): Meine beiden Hunde heißen Emma und Bounty. Wenn ich vom Kindergar- Heinke (6 Jahre): Ich habe zu Hause ten nach Hause komme, freuen sie sich und zwei Hunde. Sie heißen Jona und Nala. springen mich immer an. Wir spielen gerne zu- Einer ist ein Welpe und der andere ist sammen Fangen. schon alt. Sie springen immer an mir hoch, das finde ich witzig. Hanna (6 Jahre): Wir haben zwei Zwergkaninchen. Mein Kaninchen heißt Goldi. Lina (6 Jahre): Meine zwei Kaninchen Goldi ist wirk- heißen Lilly und Mömel. Wenn man sie lich ein goldener einmal streichelt, dann sind die zack Hase und sieht so weg. Da kann man gar nicht gegen an- niedlich aus. fassen. 28
Vier-Pfoten- Spaziergang Spazierengehen ist eine meiner schönsten Freizeitbeschäftigungen. Der Verein rückenwind unterstützt Und was gibt es Schöneres, als diese Menschen im Kirchenkreis Rhau- mit meinem besten Freund zu teilen? derfehn, die in soziale oder finan- Genau – mit Elma, meiner Hündin. zielle Not geraten sind. Kürzlich ist Solch ein süßer Hund spaziert nicht das 100.Mitglied beigetreten! Seit nur auf vier Pfoten, oft genug ist sie Gründung im Jahr 2020 hat sich die Eisbrecherin für zwischenmenschli- Zahl der Mitglieder nun mehr als che Kontakte. verdoppelt. Das ist gut so, denn die Anzahl an Bedürftigen steigt ange- sichts der wirtschaftlich schwieri- gen Zeiten. Inflation, explodierende Strom- und Heizkosten – es trifft be- sonders Familien, in denen das Geld auch sonst knapp ist. Da ist es gut, dass unser Verein wei- terhin Zuspruch erhält, die Spen- denbereitschaft ungebrochen ist und immer mehr Mitbürger*innen eine Beitrittserklärung zu unserem Ver- ein ausfüllen. Mit einem Mindestbetrag von 12 € pro Jahr können auch Sie Mitglied von rückenwind werden und damit Haben Sie als Hundebesitzer oder zum Zusammenhalt der Gesellschaft auch als Hundefreund nicht Freude in unserem Kirchenkreis beitragen. an solch einem Vier-Pfoten-Spa- ziergang? Egal, ob Sie mit mehre- Mit diesem QR-Code gelangen Sie ren Hunden, mit einem oder ohne direkt zum Beitrittsformular. Hund dabei sind. Der Spaziergang findet an jedem letzten Donnerstag im Monat um 15 Uhr statt. Eine An- meldung vorab ist notwendig, da der Treffpunkt variieren kann. Anmeldung per Telefon bei Christin Warring: 0151 440 56013 29
Die Kirchenmaus sie, wie sie jemand beobachtet. Sie schaut genauer hin – und blickt in Irgendwo in Ostfriesland lebt eine die zwei schwarzen Knopfaugen ei- junge Pastorin. Sie ist gerade in ihre ner kleinen Maus. Kirchengemeinde gezogen, und hat „Moin!“ sagt sie leise zu ihr. „Wer sich vom Küster alles zeigen lassen. bist denn du?“ Natürlich erwartet Als der Rundgang beendet ist, ste- sie keine Antwort – und ist umso er- hen sie wieder vor der Kirchentür. „ staunter, als sie eine kriegt. „Trient- So“, sagt der Küster „nun haben Sie je. Ich bin die Kirchenmaus.“ Na das alles gesehen. Gucken Sie sich man ist ja mal ein Ding.Überrascht starrt alles nochmal in Ruhe an. Vielleicht sie die Maus an und die schnuppert begegnen Sie ja auch unserer Kir- aufgeregt in ihre Richtung. Dann chenmaus…“ schmunzelt er, und fragt sie unverblümt: „ Bist du die zwinkert ihr verschmitzt zu. neue Pastorin?“ „Ähh ja…“ stottert „Kirchenmaus?“ wundert sich die die Pastorin und schaut sich vorsich- Pastorin und blickt den Küster ver- tig um, ob ihr jemand dabei zusieht, wundert an, doch der ist schon auf wie sie mit einer Maus redet. Also dem Weg zu seinem Rad. Kopf- sowas hat sie noch nicht erlebt, ob- schüttelnd dreht sie sich zur Kir- wohl man als Pastorin die seltsams- chentür und schaut sie sich genau ten Sachen sieht . Dann fasst sie sich an. Groß ist sie und mächtig, sehr ein Herz und fragt: „Und wie lange alt. Langsam lässt sie ihren Blick wohnst Du schon hier?“ Die klei- an der schönen Tür herunter gleiten, ne Maus schnuppert erneut, macht dem aufwendigen Türdrücker und Männchen und erklärt dann wichtig: den alten Beschlägen – halt stopp, „Wir wohnen schon lange hier. Es da bewegt sich doch was? Da merkt gibt ganze Generationen von Kir- chenmäusen.“ Ja dann… „Aha“ ant- wortet die Pastorin etwas einsilbig. So ganz hat sie die Überraschung einer sprechenden Kirchenmaus noch nicht überwunden. Doch dann wittert sie eine Chance „ Sag mal – wenn ihr schon so lange hier wohnt, da kannst du mir doch sicher eini- ges erzählen?“ „Ja klar, komm mit!“ und da ist sie auch schon durch ei- nen Spalt zwischen Kirchentür und Mauer verschwunden. Die Pastorin steht auf und folgt ihr in die Kir- che. Als sie die Kirche betritt, sieht sie die Maus vor sich her flitzen in 30
Richtung Altarraum. Sie rennt die voller Ehrfurcht: „Es Stufen hinauf und macht Männchen. gibt sogar Mäuseengel Die Pastorin setzt sich auf die un- hier. Ich habe sie selbst terste Stufe und schaut sie an. „Na gesehen. Sie sind ganz dann mal raus mit der Sprache.“ schwarz und fliegen Und sie erzählt mit piepsiger Stim- nachts draußen herum.“ me, dass es wohl früher keine Bän- Da muss die Pastorin ein bißchen ke gab. Und bei drohender Gefahr, grinsen. Sicher meint sie die Fleder- kamen die Leute in die Kirche um mäuse. „Das ist ja klasse“, sagt sie dort Schutz zu suchen. Und sie zu ihr. „Und sonst?“ „Ach nur noch brachten auch ihre Tiere mit. Pfer- ein paar Spinnen und so. Aber die de und Kühe. Irgendwann nahm das sind ziemlich langweilig.“ Naja gut. dann wohl solche Ausmaße an, dass Was will man von denen auch er- man Bänke aufstellte. Da ging das warten. Dann schaut sie zu ihr auf nicht mehr. „Woher weißt du das und piepst „jetzt muss icha- denn?“ fragt die Pastorin erstaunt. ber los. Sonst vermisst „Von meinem Urururururururgroß- meine Familie vater. Der war selbst dabei und hat mich gleich. Bis es immer wieder von unserem Nest zum nächsten in der Kirchenmauer aus beobach- Mal!“ Und da wu- tet.“ „Und gibt es noch weitere Tie- selt sie auch schon zwischen re hier?“ will die Pastorin wissen. den Stuhlbeinen durch und ist ver- Man weiß ja nie. Es wäre ja gut zu schwunden. Immer noch verwun- wissen, ob es noch eine sprechen- dert schüttelt die Pastorin den Kopf. de Katze im Pfarrgarten gibt. Die Eine sprechende Kirchenmaus. Wer kleine Maus nickt eifrig und erklärt hätte das gedacht? Aber warum ei- gentlich nicht? Denn wenn für Gott nichts unmöglich ist, warum sollte es dann keine sprechenden Kirchen- mäuse geben? Und wenn ihr mal ganz ruhig und mit offenen Augen um die Kirche geht, dann werdet ihr sie vielleicht entdecken…;) hme Fotos (2): hme 31
Nachbarschaftshilfe = Nächstenliebe DANKE sagen wir den beiden Mädchen (von Zum 100. Mal hat Elke Bathmann links) Lina Ellger (10) und Janna aus der Lindenstraße am 12. März Ebken (9) aus Remels. Ihre Lehre- für ihre Nachbarn Gerda und Ar- rin hatte vom Leid der Menschen in nold Frerichs eingekauft. Aus dem der Ukraine erzählt. „Da haben wir Angebot zu Beginn der Corona-Zeit Mitleid bekommen“, sagten die bei- wurde für das ältere Ehepaar eine den – und sich kurzfristig entschlos- sen, Spenden zu sammeln. Zuerst haben sie auf den Parkplätzen der Discounter hier in Remels die ein- kaufenden Menschen einfach ange- sprochen. Dann haben sie auch noch mutig an den Haustüren geklingelt. Insgesamt kamen 160,70 Euro zu- sammen! Damit kann die Not gelin- dert werden! Foto: msc willkommene Dauerunterstützung, denn beide sind gesundheitlich ein- geschränkt. Für Elke Bathmann ist diese Unterstützung selbstverständ- lich. „Als wir vor 24 Jahren unser Haus gebaut haben, hat Arnold uns auch geholfen. Nun kann ich etwas zurückgeben. Aber auch sonst: In der Nachbarschaft unterstützt man sich. Das ist für mich selbstver- ständlich. Ich muss sowieso ein- kaufen, da kann ich das schnell mit erledigen.“ Zum Dank überreichten Gerda und Arnold Elke einen Blumenstrauß. Lina Ellger und Janna Ebken Foto: msc 32
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