Christliche Spiritualität - Reformierte Kirche Kanton Zug

Die Seite wird erstellt Milo Möller
 
WEITER LESEN
Christliche Spiritualität - Reformierte Kirche Kanton Zug
Reformierte Kirche
Kanton Zug

Kirche mit Zukunft

                                                                                                   3 / 2022

                                                                                                                 Foto: Margot Kessler / pixelio.de

Christliche Spiritualität                                  Der neue Kirchenrat
                                                           Christian Bollinger wurde
                                                                                        Wofür ich bete
                                                                                        Pfarrerin Vroni Stähli
Viele Menschen sind auf der Suche nach Spiritualität.      als neues Mitglied           über das Vertrauen
Sie finden sie jedoch oft nicht im christlichen Kontext.   in den Kirchenrat gewählt.   beim Beten.
Weshalb ?                                                  Wir stellen ihn vor.
Christliche Spiritualität - Reformierte Kirche Kanton Zug
2    AUFTAKT                                                                                                                                  3 / 2022

                                                NACHRICHTEN
Medientipps                                     Zürcher Reformierte vermieten                        und die Produktionsfirma Alphavision haben
                                                                                                     sich über eine Zusammenarbeit für diesen Zeit-
Filmtipp                                                                                             raum geeinigt. Ideelle Trägerin des Projekts ist
                      Yusuke Kafuku ist Re-                                                          die Stiftung Christliches Fernsehen. In deren
                      gisseur und Bühnen-                                                            Stiftungsrat sind unter anderem der Dachver-
                      schauspieler. Als seine                                                        band Freikirchen und Gemeinschaften Schweiz
                      Frau, die Drehbuch-                                                            und die Schweizerische Evangelische Allianz
                      autorin Oto, plötzlich                                                         vertreten. Das Eidgenössische Departement für
                      stirbt, ist dies für                                                           Umwelt, Energie, Verkehr und Kommunikation
                      Yusuke ein Schicksals-                                                         (UVEK) hat die Vereinbarung bereits genehmigt.
                      schlag, den er kaum       Zürich. Die Reformierte Kirchgemeinde Zürich
                      verkraften kann. Zwei     ist in der Limmatstadt im Besitz zahlreicher
                      Jahre später erhält er    Liegenschaften, von Kirchen über Gemeinde-           Neue Mitglieder für Alliance Sud
                      das Angebot, bei ei-      häusern bis zu Begegnungszentren. Diese Räum-
                      nem Theaterfestival in    lichkeiten sollen in Zukunft vermehrt vermietet      Bern. Alliance Sud ist der entwicklungspoliti-
Hiroshima Tschechows «Onkel Wanja» zu           werden. Dafür hat die Kirchgemeinde die Ver-         sche Zusammenschluss verschiedener Schweizer
inszenieren. In der Hoffnung, die neue be-      mietungsplattform raum.reformiert-zuerich.ch         Entwicklungsorganisationen. Seit 1971 setzt sich
rufliche Herausforderung werde ihm helfen,      ins Leben gerufen. Über 200 Räumlichkeiten           Alliance Sud für gerechte Beziehungen zwischen
sein Leben endlich weiterführen zu können,      werden darüber interessierten Privatpersonen,        Nord und Süd ein. Die bisherigen Mitglieder
sagt Yusuke zu. In Hiroshima wird ihm die       Firmen und karitativen Organisationen angebo-        Swissaid, Fastenaktion, Helvetas, Caritas und
junge Misaki als Chauffeurin zugewiesen.        ten. Je nach Lage und Art des Raums kann die         Heks erhalten nun Verstärkung. Mit Solidar
Die gemeinsamen Fahrten bieten viel Zeit        Miete zwischen 10 Franken pro Stunde und 2000        Suisse und Terre des hommes treten zwei weitere
und Gelegenheit, sich einander zu öffnen.       Franken pro Tag betragen. Buchungsanfragen           Entwicklungsorganisationen in den Verbund ein.
Auch wenn Yusuke dabei von Rätseln aus der      über das Portal werden vorgängig kirchenintern       Gleichzeitig erhält Alliance Sud ein neues Präsi-
Vergangenheit eingeholt wird, die ihn un-       geprüft. So soll vermieden werden, dass zum          dium und mit Andreas Missbach einen neuen
terbewusst schon lang beschäftigen. «Drive      Beispiel rassistische oder anderweitig diskrimi-     Geschäftsleiter. «Alliance Sud ist viel mehr als
My Car» des japanischen Regisseurs Ryusuke      nierende Veranstaltungen oder Organisationen         eine Lobby-Organisation oder eine Interessen-
Hamaguchi ist ein ruhiger, poetischer Film.     die kirchlichen Räumlichkeiten missbrauchen.         gruppe», so Andreas Missbach. «Wir sind ein
Am 74. Filmfestival in Cannes 2021 wurde        Für die Kirchgemeinde ist das neue Portal            Kompetenzzentrum für Fragen der internationa-
er gleich zweimal ausgezeichnet: für das        gleichzeitig ein Tool, um einen Überblick über       len Zusammenarbeit und setzen uns dafür ein,
beste Drehbuch und mit dem Preis der Öku-       die Auslastung ihrer Räume zu gewinnen.              dass die Schweiz weltverträglich wird. Ohne
menischen Jury.                                                                                      eine Wirtschaft, welche die Ökosysteme respek-
                                                                                                     tiert und das Klimasystem schont, gibt es keine
Buchtipp                                        Beliebte Weiterbildung für Imame                     Welt, in der wir leben können; ohne globale Ge-
Dem Blues hängt der zweifelhafte Ruf nach,                                                           rechtigkeit gibt es keine Welt, in der wir leben
Teufelsmusik zu sein. Verantwortlich dafür      Zürich. Im März beginnt der Lehrgang «Zürich-        wollen.»
sind unter anderem Legenden wie jene des        Kompetenz» an der Universität Freiburg. Dabei
Blues-Gitarristen Robert Johnson, der an        handelt es sich um ein achttägiges Weiterbil-
einer Kreuzung in Mississippi dem Teufel        dungsprojekt für Frauen und Männer aus der           Wiborada geht weiter
seine Seele verkauft haben soll, um als Musi-   muslimischen Gemeinschaft des Kantons Zürich:
ker unvergesslich zu werden. Anders sieht       Imame, aber auch Personen, die in der jeweiligen
es der Autor und Musiker Richard Koechli,       Gemeinschaft eine zentrale Rolle in Bereichen
der sich in seinem neuen Buch «Holy Blues»      wie Bildung, Beratung und Betreuung spielen.
auf die Spurensuche des Heiligen in der         Damit will der Kanton in Zusammenarbeit mit
westlich geprägten Populärmusik begibt und      dem Schweizerischen Zentrum für Islam und Ge-
die Verbindungslinien zwischen Blues, Soul,     sellschaft der Universität Freiburg und der Ver-
Rock und ihren spirituellen Hintergründen       einigung der Islamischen Organisationen Zürich
aufarbeitet. Dabei zeigt er, dass nicht nur     (VIOZ) das grosse Bedürfnis nach einer adäqua-       St. Gallen. Die Einsiedlerin Wiborada wurde 1047
afrikanische Religionen, sondern auch der       ten Ausbildung von Imamen und Betreuungsper-         als erste Frau überhaupt von Papst Clemens II.
Islam, die Religionen der indigenen ame-        sonen befriedigen – schliesslich leben immerhin      heilig gesprochen. Sie lebte zehn Jahre lang als
rikanischen Kulturen und der christliche        rund 100’000 Musliminnen und Muslime im              Inklusin in einer Zelle bei der Kirche St. Mangen
Glaube einen grossen Einfluss auf Blues-        Kanton. Der kantonale Rahmen bietet dabei die        in St. Gallen. Doch sie verschloss sich nicht
und Gospelmusik und deren Entwicklung           Chance, zentrale Akteure aus dem Kanton ein-         ganz: Durch ein Fenster hielt sie stets Kontakt
hatten. Oder wie es der Blues-Musiker           zubinden und einen Beitrag zur Integration und       zur Aussenwelt, und sie half allen, die Rat such-
T-Bone Walker einst formulierte: «The blues     Partizipation von Musliminnen und Muslimen           ten. Selbst die Mönche des Klosters St. Gallen
is just gospel turned inside out» – der Blues   zu leisten, der über die Projektdauer hinausgeht.    sollen Wiborada regelmässig besucht haben. Vor
                        ist einfach nach aus-   Der Lehrgang stösst auf grosses Interesse: Um        einem Jahr startete im Gedenken an Wiborada
                        sen gedrehter Gos-      die 20 Plätze, die zur Verfügung stehen, haben       ein Projekt, für das sich zehn Frauen und Män-
                        pel. Dem Buch liegt     sich 36 Personen beworben. Der Lehrgang, der         ner eine zeitlang in einer neu errichteten Zelle
                        eine CD bei.            sich noch in der Pilotphase befindet, soll deshalb   an der Aussenwand der Kirche St. Mangen ein-
                                                im Frühling 2023 erneut angeboten werden.            schliessen liessen. Das ökumenische Projekt stiess
                       Holy Blues                                                                    auf grosses Interesse und wird deshalb in die-
                       Richard Koechli                                                               sem Jahr fortgeführt. Neben einem Kurzerlebnis
                       152 Seiten, CHF 36.90    «Fenster zum Sonntag» bleibt                         als Inklusin oder Inkluse wird es am 23. April
                       Tredition                                                                     einen «Tag der offenen Zelle» geben. Alle Men-
                                                Zürich. «Fenster zum Sonntag», die Sendung für       schen können erfahren, wie Inklusinnen in St.
                                                soziale, religiöse und kulturelle Themen, wird       Gallen über 600 Jahre lang lebten. Am selben
                                                seit 26 Jahren im Schweizer Fernsehen ausge-         Tag um 18 Uhr findet die Vernissage des Buchs
                                                strahlt. Diese Tradition wird noch mindestens        «Wiborada von St. Gallen. Neuentdeckung einer
                                                zwei weitere Jahre Bestand haben, denn die SRG       Heiligen» in St. Mangen und in der Stiftsbiblio-
Christliche Spiritualität - Reformierte Kirche Kanton Zug
AUFTAKT         3

                                                                                                                 Meine Meinung
                                                                                                                 Gute Besserung !
thek statt. Die Ausstellung «Wiborada geht auf     Ländern wie Malawi, Guatemala, Honduras oder                  Liebe Leserin, lieber Leser
Reisen» gibt Kirchgemeinden, Pfarreien und an-     der Ukraine abspielen. «Viele der Krisen in unse-
deren Institutionen die Möglichkeit, Wiborada      rem Ranking sind langwierig, und die meisten                  Ich bin ein fröhlicher und optimistischer Mensch.
und ihr Leben kennenzulernen. Weitere Infor-       werden von der Klimakrise verschärft», so                     Ich weiss nicht, warum das so ist – ich hatte
mationen unter wiborada2022.ch.                    Karl-Otto Zentel, Generalsekretär von CARE                    vermutlich einfach Glück, als sich meine Eigen-
                                                   Deutschland. «Armut, Hunger und Flucht ma-                    schaften herausbildeten. Sicher hat es auch mit
                                                   chen noch zu selten Schlagzeilen, das zeigt der               Erwartungen zu tun: Ich war in der Schule stets
EKS und SIG erneuern Zusammenarbeit                Report sehr deutlich. Vergessene Krisen sind                  der Kleinste und ging daher nie davon aus, dass
                                                   auch für Hilfsorganisationen eine besondere                   ich besonders berühmt oder schön werde. Und
Bern. Die Evangelisch-reformierte Kirche Schweiz   Herausforderung. Mit mangelndem medialem                      jetzt, wo ich einigermassen berühmt bin (mein
(EKS) und der Schweizerische Israelitische Ge-     Interesse geht nicht selten auch eine geringere               Name steht in Kirche Z !) und einigermassen
meindebund (SIG) haben ihre Zusammenarbeit         finanzielle Unterstützung einher. Und damit                   schön herausgekommen bin, freue ich mich.
neu geregelt. SIG-Präsident Ralph Lewin und        wird die Hilfe vor Ort noch schwerer.»                        Mein Glas ist halb voll – mindestens: Denn ist
die Präsidentin der EKS, Rita Famos, unterzeich-                                                                 die leere obere Hälfte nicht gar etwas kleiner
neten eine Vereinbarung. Künftig werden sich                                                                     als die volle untere, bauchige ?
die beiden Präsidien regelmässig und mindes-       NFTs für Unicef                                               Und weil ich ein positiv denkender Mensch bin,
tens einmal im Jahr treffen. Für die Vorberei-                                                                   wundere ich mich seit ein paar Jahren über den
tung oder zur Bearbeitung spezifischer Fragen      St. Moritz. NFT ist die Abkürzung für Non Fun-                Alarmismus auf der Welt. Man bekommt den
wurde das «Fachgremium für jüdisch-evangeli-       gible Token – nicht ersetzbare digital geschützte             Eindruck, die Apokalypse stünde kurz bevor. Da-
sche Fragen» geschaffen.                           Objekte. Sie sind derzeit der letzte Schrei in der            bei sollten wir nie vergessen: Wir leben heute in
                                                   Kunstszene und erzielen unter Sammlern teil-                  der besten Welt, die es je gab. Nicht nur wir hier
                                                   weise horrende Preise. Das Kinderhilfswerk                    in der reichen Schweiz, nein: Es wird tatsäch-
Weltgebetstag aus EWNI                             Unicef machte sich diesen Umstand zu Nutze                    lich besser und besser auf unserem Planeten.
                                                   und versteigerte NFTs der vier Kunstschaffen-                 Ich will damit keine schlimmen Einzelschicksale
Welt. Am 4. März feiern                            den Nadieh Bremer, Philipp Schaerer, Jani Lei-                bagatellisieren, die es natürlich gibt, aber im
Glaubende in aller Welt                            nonen und Robertson Käppeli im Rahmen einer                   Grossen und Ganzen sind fast alle Indikatoren
den Weltgebetstag. Die                             Wohltätigkeitsauktion. Die Künstler arbeiteten                erfreulich. 1970 wurden weltweit 65 Pro-
Texte dazu stammen                                 bei der Entstehung ihrer NFTs mit der St. Mo-                 zent aller Mädchen eingeschult – heute sind es
diesmal aus EWNI –                                 ritzer Galerie Stalla Madulain sowie mit Swap-                weit über 90. Der Anteil unterernährter Men-
England, Wales und                                 pable, der NFT-Schnittstelle, und Metagood zu-                schen an der Weltbevölkerung ist in den letzten
Nordirland. Sie haben                              sammen. Der Gesamterlös belief sich auf über                  50 Jahren von 28 auf den historischen Tiefstand
das gemeinsame Thema                               40 Ethereum, eine Kryptowährung, umgerechnet                  von weniger als 9 Prozent zurückgegangen. Noch
«Ich will euch Zukunft                             rund 127’000 Franken. Die Spenden fliessen in                 nie gab es so wenig Zwangsarbeit wie heute, der
und Hoffnung geben»,                               die globale Unicef-Initiative Giga, die in Zusam-             Feinstaub in der Luft war vor 50 Jahren drei-
ein ­
    Zitat aus Jeremia                              menarbeit mit der Internationalen Fernmeldeu-                 mal höher. Die Zahl der Atomwaffen hat sich
29,11. Die Künstlerin                              nion (ITU) Schulen weltweit ans Internet an-                  seit 1986 um 75 Prozent reduziert. Heute gibt es
Angie Fox gestaltete                               schliessen will, um jedem jungen Menschen auf                 weltweit noch einen Kriegstoten auf 100’000
diese Aussage in einem Bild, das gesprengte        der Welt Zugang zu mehr Informationen und                     Menschen. Natürlich ist das einer zu viel – aber
Fesseln und eine aufgebrochene Tür zeigt. Hin-     besseren Chancen zu ermöglichen.                              1942 waren es 201, und es gab tatsächlich noch
durch führt ein Weg, aus dem Friedenslilien –                                                                    nie so wenig Krieg wie heute. Mittlerweile ist
Einblatt oder Spathiphyllum – wachsen, in eine                                                                   fast ein Sechstel der Erdoberfläche als Natur-
Zukunft der Freiheit und des Friedens. Neben       Entgleisungen einer US-Politikerin                            schutzgebiet ausgewiesen. Weit über die Hälfte
dem Feiern der Weltgebetstagsliturgie ist die                                                                    der Menschheit lebt in Demokratien, 1850 war
gelebte Ökumene mit verschiedensten Denomi-        Washington. Während bei                                       es ein Prozent. Kinderarbeit ist rasend schnell
nationen in der Schweiz und auch weltweit eine     einigen Politikerinnen und                                    am Verschwinden, weltweit, und der Anteil der
eindrückliche gelebte Tradition. Materialien       Politikern jedes Wort auf                                     Menschen, die Wasser aus sauberen Quellen
zum Weltgebetstag sind unter wgt.ch verfügbar.     die Goldwaage gelegt wird,                                    beziehen können, ist zwischen 1950 und 2015
                                                   scheinen andere eine recht                                    von 58 auf 88 Prozent gestiegen. Während auf
                                                   grosse Narrenfreiheit zu ge-                                  Schweizer Strassen im Jahr 1977 noch 1300 Per-
Vergessene Krisen                                  niessen. Zu diesem Schluss                                    sonen starben, sind es heute, bei viel höherem
                                                   muss man jedenfalls kom-                                      Verkehrsaufkommen, weniger als 300.
Bonn. Während einige                               men, wenn man sich die                                        Diese Liste liesse sich endlos fortsetzen. Erin-
wenige Menschen ins                                verbalen Entgleisungen der US-amerikanischen                  nern Sie sich an den sauren Regen ? Die ver-
Weltall fliegen, kämpfen                           Abgeordneten des Repräsentantenhauses Lauren                  schmutzten Seen ? Ich wiederhole es gern: Wir
Millionen andere Men-                              Boebert zu Gemüte führt. So nannte die 35-jäh­                leben in der besten aller Welten. Darauf dürfen
schen jeden Tag ums                                rige Republikanerin ihre muslimische Kollegin                 wir stolz sein, denn einfach so ergeben sich
Überleben. Die Hilfsorga-                          Ilhan Omar wiederholt ein Mitglied des «Jihad                 Verbesserungen ja nicht. Wir haben es wirklich
nisation CARE Deutsch-                             Squad» und bezeichnete sie damit indirekt als                 gut gemacht.
land fand heraus, dass                             islamische Terroristin. Auch mit der jüdischen                Ich finde es super, lebe ich heute, wo einen ein
Online-Medien im ver-                              Bevölkerung scheint Boebert ihre Probleme zu                  fauler Zahn nicht gleich das Leben kostet und es
gangenen Jahr fast 500-                            haben. So fragte sie kürzlich eine jüdische Touris-           kaum noch Sklaverei gibt. Und grad merke ich:
mal so oft über Jeff Be-                           tengruppe während einer Capitol-Besichtigung,                 Ich hätte hier ja meine Meinung sagen sollen,
zos und Elon Musk be-                              ob sie gerade auf einer Aufklärungsmission sei.               aber dass es auf der Welt besser wird, ist gar
richteten wie über die humanitäre Krise in         Eine solche soll im Vorfeld des Capitolsturms im              keine Meinung, sondern eine Tatsache. Aller-
Sambia, wo über 1,2 Millionen Menschen Hun-        Januar 2021 stattgefunden haben. Boebert tat die              dings eine, die vor lauter Meinungen gern ver-
ger leiden. Überhaupt gibt es auf der Welt meh-    Bemerkung als einen Witz ab und rechtfertigte                 gessen wird. Darum sei sie hier wieder einmal
rere Krisen, die von der medialen Öffentlichkeit   sich damit, sie sei «zu klein, um irgend jemandes             in Erinnerung gerufen.
weitgehend ignoriert werden. Der CARE-Bericht      Kippa zu sehen.»
«Suffering in Silence» berichtet über zehn die-    (Quellen: Unicef, Huffpost, CARE Deutschland, kath.ch, EKS,
                                                                                                                 Herzlichst,
ser Krisen, die sich weitgehend unbemerkt in       nau.ch, ref.ch)                                               Marius Leutenegger, Redaktor Kirche Z
Christliche Spiritualität - Reformierte Kirche Kanton Zug
4     FOKUS                                                                                                                                                               3 / 2022

Keine Berührungsängste  !

Meditationskurse haben sich längst in den Angeboten der reformierten Kirchen   Pieter Bruegel der Ältere hielt das Damaskus-Erlebnis des Paulus 1567 in seinem Werk «Die Bekehrung
etabliert. Foto: strichcode / pixelio.de                                       des Paulus» fest. Bild: Wikipedia

Die christliche Spiritualität hat eine lange,                                  haben wir bei allen unseren Angeboten               immer nur ein Wohlgefühl sein, son-
gefestigte Tradition. Doch die Zeiten haben                                    zu kämpfen», so der Pfarrer.                        dern dürfe durchaus auch aufrütteln
                                                                                                                                   und infrage stellen. Wichtig sei, dass die
sich geändert. Muss sich die christliche                                        Spiritualität für Anfänger                         Erfahrung einen innerlich berühre. «Der
Spiritualität deshalb neu erfinden, getreu dem                                  Hans-Jörg Riwar bietet am 8. und 9. Ap-            französisch-rumänische Autor Eugène
reformatorischen Motto: Semper reformanda?                                      ril dieses Jahrs einen Kurs an mit dem             Ionesco beschrieb die spirituelle Erfah-
                                                                                Untertitel «Spiritualität für Anfänger».           rung einmal sehr treffend: ‹Plötzlich er-
                                                                                «Er richtet sich an jene Menschen, die             schien die Welt mir wie verwandelt, so
                                                                                auf der Suche nach Spiritualität sind»,            stark, dass ich von einer überrumpeln-
                   Im Herbst 2020 präsentierte die Kom-                         sagt er. Im Kurs werde er die Teilneh-             den Freude ergriffen war und bei mir
                   munikationswissenschaftlerin Brigitte                        menden in ihren alltäglichen Erfahrun-             selbst sagte: Was auch immer geschehen
                   Gasser dem Grossen Kirchgemeinderat                          gen abholen und zunächst versuchen                 möge, jetzt weiss ich ! Und ich werde
                   die Resultate der Mitgliederbefragung,                      herauszufinden, wie viel Spiritualität              diesen Augenblick nie vergessen.›» Die
                   die sie im Auftrag der Reformierten Kir-                    bereits in ihrem Leben vorhanden sei.               wohl berühmteste spirituelle Erfahrung
                   che Kanton Zug durchgeführt hatte.                          «Daraus können dann Bedürfnisse for-                in der Bibel sei, so der Pfarrer, wohl das
                   Deutlich zu erkennen war der Wunsch                         muliert werden», sagt er. Nach einem                Damaskus-Erlebnis des Paulus, das sei-
                   der Befragten nach mehr spiritueller                        Einblick in die Geschichte der Mystik               nem Leben einen neuen Inhalt verlieh
                   Berührung. Diese Erkenntnis überrascht                      gehe es am zweiten Tag dann darum,                  und es auf eine neue Ebene brachte.
                                     insofern, als dass die                    selbst spirituelle Erfahrungen zu ma-
                                     Spiritualität doch das                    chen. «Wir werden versuchen, beim                   Geist und Materie
«Die Pneumatikoi sind                Kerngeschäft der Kir-                     ­Spazierengehen in freier Natur die hoch­           Auch die Theologin und Geistliche Be-
                                     chen ist. «Viele Men-                      tourig laufende Maschine im Kopf ein               gleiterin im Lassalle-Haus Bad Schön-
gegenüber einer spirituellen         schen sind heute nicht                     wenig zu drosseln und auf sich und die             brunn, Noa Zenger, räumt ein, dass
Wirklichkeit offen, die              mehr kirchlich sozia­                      Umwelt zu achten.» Eine Art Meditation             Spiritualität ein schier uferloser Be-
Sarkikoi richten ihr Leben           lisiert und fühlen sich                    im Gehen.                                          griff ist. «Der Begriff Spiritualität leitet
ganz auf das Materielle aus.» deshalb im traditio-                                                                                 sich vom lateinischen Wort spiritus für
                                     nellen kirchlichen An-                    Was ist christliche Spiritualität ?                 Geist, ab», erklärt sie. «Im christlichen
                                     gebot nicht mehr hei-                     Aber ist Meditieren nicht etwas aus­                Zusammenhang ist hier eindeutig der
                                     misch», mutmasst der                      gemacht Buddhistisches ? Oder anders                göttliche Geist gemeint.» Paulus unter-
                   Zuger Pfarrer Hans-Jörg Riwar. Ein                          gefragt: Was ist christliche Spiritualität          scheidet zwischen jenen, die vom Geist
                   Bedürfnis nach einem Bezug zum
                   ­                                                           überhaupt ? «Nächste Frage !», entgeg-              durchwirkt leben, und jenen, die vom
                   ­Transzendenten, das sie in irgendeiner                     net Hans-Jörg Riwar und lacht – ein                 Fleisch getrieben sind: Pneumatikoi
                    Weise trägt, hätten sie aber nach wie                      In­
                                                                               ­ diz dafür, wie schwierig zu fassen                und Sarkikoi. «Die Pneumatikoi sind
                    vor. Hinzu kommt, dass die Kirchen,                        der Begriff selbst für Theologen ist.               gegenüber einer spirituellen Wirklich-
                    wie der Theologe einräumt, gesell-                         «Vermutlich müsste man es sehr offen                keit offen, die Sarkikoi richten ihr Le-
                    schaftlich gesehen sicherlich nicht                        formulieren», glaubt der Pfarrer: «Das,             ben ganz auf das Materielle aus», sagt
                    mehr dieselbe Bedeutung haben wie                          was in einem christlichen Zusammen-                 Noa Zenger. Gibt es denn innerhalb die-
                    früher. Viele Menschen schauen bei                         hang stattfinden kann. Oder das, was                ser christlich gefassten Spiritualität
                    Angeboten der Kirche gar nicht ge­
                    ­                                      -                   wir in unserer christlichen Tradition               auch eine spezifisch evangelisch-refor-
                    nauer hin, weil es eben Angebote der                       als geistigen Vollzug betrachten kön-               mierte Ausprägung ? «Es gibt sicherlich
                   Kirche sind. «Mit dieser Schwellenangst                     nen.» Dabei müsse das Spirituelle nicht             reformierte Traditionen, aber ich finde
Christliche Spiritualität - Reformierte Kirche Kanton Zug
FOKUS          5

Pfarrer Hans-Jörg Riwar: «Viele Menschen sind heute nicht mehr kirchlich                                 Die Theologin und Geistliche Begleiterin im Lassalle-Haus, Noa Zenger, ist überzeugt: Wir befinden uns in
sozialisiert und fühlen sich deshalb im traditionellen kirchlichen Angebot nicht                         einer Zeit des spirituellen Umbruchs. Foto: zVg
mehr heimisch.» Foto: zVg

es schwierig, sich ausschliesslich auf                                              dachlosigkeit. Schon vor hundert Jah-           ihrer vereinfachten, klaren Ästhetik bö-
eine reformierte Spiritualität zu beru-                                             ren scheinen also viele Menschen keine          ten sich die fernöstlichen Religionen
fen», sagt die Theologin. «Hier zeigt sich                                          spirituelle Heimat mehr gehabt zu ha-           für spirituell Suchende deshalb gerade-
eine historisch bedingte Abgrenzungs-                                               ben. Doch es liegt in der Natur des Men-        zu an. «Allerdings picken
haltung, die eigentlich nicht mehr zeit-                                            schen, ein Dach über dem Kopf haben             wir uns stets nur jene
gemäss ist.»                                                                        zu wollen – auch in spiritueller Hin-           Elemente heraus, die uns    «Viele Menschen, die zu uns
                                                                                    sicht. Lieferten im Christentum einst           ansprechen», sagt die
Auf der Suche                                                                       die Kirchen tragfähige Dachkonstruk-            Theologin. «Alles, was
                                                                                                                                                                ins Lassalle-Haus kommen,
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts prägte                                               tionen, sucht man sich heute die Schin-         uns missfallen oder stö-    leiden unter der Schnellle-
der ungarische Philosoph Georg Lukács                                               deln und Balken einzeln zusammen. Oft           ren könnte, ignorieren      bigkeit, dem Konsumismus,
die Metapher der transzendentalen Ob-                                               richtet sich die Aufmerksamkeit suchen-         wir einfach.» Sie glaube    dem Überfluss bei gleich-
                                                                                    der Christen auf fernöstliche Religio-          jedenfalls nicht, dass die
                                                                                                                                                                zeitiger Sinnentleerung.»
                                                                                    nen. Weshalb das ? «Das, was man selbst         asiatischen Religionen
                                                                                    nicht hat, erscheint einem immer attrak-        etwas fundamental Bes-
  Kirche erleben                                                                    tiv», sagt Pfarrer Hans-Jörg Riwar. Auf         seres zu bieten hätten
                                                                                    der anderen Seite ist eben auch das spi-        als das Christentum. «Aber sie scheinen
                                              Bildung

                                                        Begegnung

                                                                    Spiritualität

                                                                                    rituelle Gras viel grüner. Dieses Prinzip       sich zumindest in Teilen besser für die

         Kirche                                                                     funktioniert von West nach Ost ebenso           Wünsche und Bedürfnisse der heutigen

        erleben
                                                                                    wie von Ost nach West. Riwar: «Der              Zeit zu eignen.»
                                                                                    evangelisch-reformierte Pfarrer Tobias
                                                                                    Brandner lebt in Hongkong und arbeitet          Zeit für Veränderung
                         Januar – Juni 2022                                         dort unter anderem als Seelsorger im            Für Noa Zenger steht fest: Wir befinden
                                                                                    Stanley-Gefängnis. Er berichtet, dass           uns in einer Zeit des Umbruchs. Weder
  Die Reformierte Kirche Kanton Zug                                                 die Insassen das Christentum äusserst           für die Menschheit noch für die Kirchen
  möchte zeigen, dass Kirche vielfältig                                             attraktiv finden, vor allem, weil es die        kann es nach dem Motto «business as
  zu erleben ist. Angebote aus den                                                  Vergebung von Schuld kennt.»                    usual» weitergehen. «Wir sägen mit viel
  Bereichen Bildung, Begegnung und                                                                                                  Tempo an dem Ast, auf dem wir sitzen»,
  Spiritualität laden Mitglieder und                                                Zeitgemässe Spiritualität aus dem               sagt sie. Immerhin ist jede Krise, wie
  Interessierte dazu ein, teilzunehmen
                                                                                    Osten                                           man so sagt, auch eine Chance zur Ver-
  und sich anregen zu lassen. Die
                                                                                    Dennoch sind die asiatischen Religio-           änderung und Weiterentwicklung. Dies
  Broschüre «Kirche erleben» liegt in
                                                                                    nen nicht einfach nur hip, sondern sie          gilt gerade für die Reformierten Kir-
  allen Reformierten Kirchen des
                                                                                    treffen offenbar, wie Noa Zenger sagt,          chen mit ihrem Kernprinzip semper re-
  Kantons Zug auf und kann über den
                                                                                    den Nerv moderner Menschen. «Viele              formanda – fortwährende Veränderung.
  unten stehenden QR-Code herunter-
                                                                                    Menschen, die zu uns ins Lassalle-Haus          «Wir müssen uns überlegen, wie wir
  geladen werden:
                                                                                    kommen, leiden unter der Schnelllebig-          das Evangelium besser in die heutige
  einfach eine QR-Er-
                                                                                    keit, dem Konsumismus, dem Überfluss            Zeit übertragen können», ist die Theolo-
  kennungs-App auf
                                                                                    bei gleichzeitiger Sinnentleerung», sagt        gin überzeugt. Dabei gehe es aber nicht
  dem Smartphone
  öffnen und den Code
                                                                                    sie. Sie suchten – bewusst oder unbe-           darum, sich gänzlich neu zu erfinden
  scannen.                                                                          wusst – einen Gegenpol der Verlangsa-           und alles Traditionelle kategorisch über
                                                                                    mung und Reduktion. Mit ihrem Fokus             Bord zu werfen. Noa Zenger nennt ein
                                                                                    auf Achtsamkeit und Meditation und              Beispiel: «Natürlich soll das Kreuz als
Christliche Spiritualität - Reformierte Kirche Kanton Zug
6     FOKUS                                                                                                                                                             3 / 2022

 Vor allem Rituale aus asiatischen Religionen scheinen   Ist der gekreuzigte Jesus eine Ästhetik, die moderne Christen anspricht? Foto: Heinrich Linse / pixelio.de
 die Menschen in Europa anzusprechen.
                   Foto: Thorben Wengert / pixelio.de

                           zentrales Symbol für das Christentum                   modernen, von Individualität und Un-                  Wirtschaft und der Gesellschaft gelten:
                           erhalten bleiben. Aber man könnte sich                verbindlichkeit geprägten Lebensstil der               schneller, höher, weiter, mehr. «In den
                           durchaus überlegen, ob der gekreuzigte                westlichen Gesellschaft anschlussfähig                 Fastenkursen im Lassalle-Haus merken
                           Jesus noch eine Ästhetik ist, welche die              sind. «Ob man dies gut findet oder nicht,              wir aber immer wieder, dass viele Men-
                           Menschen anspricht, oder ob vielleicht                spielt keine Rolle», sagt Noa Zenger,                  schen von dieser Art zu leben genug ha-
                           ein segnender Jesus die christliche                   «aber man muss diese Art zu leben                      ben, dass es für sie ein Aha-Erlebnis ist
                           Botschaft berührender transportieren                  ­respektieren.» Pocht man in einer re-                 zu merken, dass weniger mehr ist.»
                           würde.»                                                formierten Spiritualität zum Beispiel
                                                                                  stets nur auf die Gemeinschaft, wird                  Qualität macht attraktiv
                     Die Realität annehmen                                        man spirituell Suchende nicht abholen                 In der reformierten Kirche Zug findet
                     Gleichzeitig täten die Kirchen gut da­                       können. «Man muss die Gegebenheiten                   ganz nach dem Motto «weniger ist mehr»
                     ran, ihre Blase zu verlassen und über                        erkennen und annehmen», fasst die                     jeden Donnerstagmorgen in Zusammen-
                     den christlichen Tellerrand hinauszu-                        Theologin zusammen.                                   arbeit mit dem Lassalle-Haus eine Sitz-
                     schauen – «ohne im Bewährten zu                                                                                    meditation in der zen-buddhistischen
                     schwelgen oder die Lage zu dramatisie-                      Weniger ist mehr                                       Tradition des Zazen statt – eine Praxis,
                     ren», sagt Noa Zenger. Es gehe einfach                      Was also tun ? Darauf hoffen, dass sich                die auch dank der Arbeit des Jesuiten
                     darum, einen Blick nach aussen zu wer-                      der gesellschaftliche Wind irgendwann                  und Zen-Meisters Niklaus Brantschen
                     fen und wahrzunehmen, was die Men-                          dreht, oder die christliche Spiritualität              im christlich-spirituellen Kontext längst
                     schen überhaupt für Bedürfnisse ha-                         mit allerlei fremden Elementen ergän-                  etabliert ist. «Es geht darum loszulas-
                     ben. Und das sei momentan eben das                          zen, um eine möglichst breite Interes-                 sen, zu atmen und ganz im Moment zu
                     Mystische oder, wie es die Umfrage for-                     sengruppe zu erreichen ? Es braucht bei-               sein», erklärt der Pfarrer. Er weiss: «Für
                     mulierte, das Spirituelle. «Jede Religion                   des, ist Noa Zenger überzeugt, die Pflege              den modernen Menschen ist das eine
                                       ruht im Grund auf                         der traditionellen Spiritualität ebenso                schwierige Übung !» Auch er kann sich
                                       denselben Pfeilern»,                      wie Raum für Experimente, wie er in Zug                vorstellen, dass die Kirchen in Zukunft
                                       erklärt die Theologin,                    im Rahmen der CityKirche bereits exis-                 verstärkt zu einem Nischenanbieter im
«Man muss auf jeden Fall von
                                       «unter anderem Leh-                       tiert. Schliesslich kann sich längst nicht             riesigen Markt der Spiritualität werden.
dem Gedanken wegkommen,                re, Ethik, Liturgie und                   jeder mit Meditation, Handauflegen oder                Nichtsdestotrotz – oder gerade deswe-
den Erfolg spiritueller Angebote Mystik. Die Unter-                              ähnlichem anfreunden. Es könne bei die-                gen – sei es wichtig, bei jedem spirituel-
– egal welcher Art – an der            schiede zwischen den                      sen Experimenten aber nicht darum ge-                  len Angebot auf die Qualität zu achten.
Anzahl der Teilnehmenden zu            Religionen erklären                       hen, einfach spirituelle Rituale anderer               Denn Qualität sei auf lange Sicht at-
                                       sich auch dadurch,                        Religionen zu übernehmen. «Vielmehr                    traktiv. Ebenso wichtig sei es, sich bei
messen.»                               dass bei jeder Reli­                      geht es darum, sich anzusehen, welche                  allem Fokus auf das Bekannte auch für
                                       gion die Pfeiler unter-                   Bedürfnisse damit angesprochen werden,                 Neues zu öffnen. «Die Kirche ist schlecht
                                       schiedlich stark aus-                     und sich zu überlegen, wie das in eine                 beraten, ausserchristlicher Spiritualität
                     geprägt sind.» Das Mystische sei im                         christliche Spiritualität übertragen wer-              mit Berührungsängsten zu begegnen»,
                     Buddhismus und im Hinduismus viel                           den kann.» Man müsse auf jeden Fall von                findet er. «Denn wer in seiner spirituel-
                     stärker ausgeprägt als im Christentum,                      dem Gedanken wegkommen, den Erfolg                     len Heimat fest verankert ist, braucht
                     was deren derzeitige Beliebtheit zu­                        spiritueller Angebote – egal welcher Art               nicht zu fürchten, sich im Neuen zu
                     mindest teilweise erkläre. Ein weiterer                     – an der Anzahl der Teilnehmenden zu                   verlieren.»
                     Grund ist, dass spirituelle Rituale der                     messen, sagt Noa Zenger. Sonst lege man
                     asiatischen Religionen offenbar für den                     dieselben Massstäbe an, die auch in der                Erik Brühlmann
Christliche Spiritualität - Reformierte Kirche Kanton Zug
KURZREPORTAGE       7

Der Gemeinschaft etwas zurückgeben
Christian Bollinger ist das neuste Mitglied                             stiftung Knonau, nach sechs Jahren                     z­ urückzugeben.» Natürlich sei er heute
des Kirchenrats der Reformierten Kirche Kanton                          wechselte er in die Sozialarbeit, wo er                 dadurch näher an der Kirche als früher.
                                                                        noch heute tätig ist: als Leiter Soziales              Zu einem unregelmässigen Kirchgänger
Zug. Dank langjährigen und vielfältigen                                 und Gesundheit in der Gemeinde Hünen-                  sei er auch geworden. Andere Angebote
­Engagements ist er bei den Zuger Reformierten                          berg. «Ich gehöre also auch zu den vielen,             wie Citykirche, Veranstaltungen oder Vor­
 längst kein Unbekannter mehr.                                          die zugezogen sind», sagt er. Im Gegen-                träge nutzt er ebenfalls.
                                                                        satz zu manch anderem sind er und seine
                                                                        Familie aber geblieben.                                Arbeiten an der Zukunft
                           Am 3. Oktober 2021 wählten die stimm-                                                               Als Kirchenrat betreut Christian Bollin-
                           berechtigten Mitglieder der Reformier-       Die Gemeinschaft im Zentrum                            ger das Ressort Diakonie, ein Gebiet, das
                           ten Kirche Kanton Zug im Rahmen einer        Die Gemeinschaft war für Christian Bol-                er aus dem Effeff kennt. «Das hat aber
                           Erneuerungswahl Christian Bollinger neu      linger auf vielen Ebenen immer ein wich-               nicht nur Vorteile», sagt er. «Es besteht
                           in den neunköpfigen Kirchenrat. «Für         tiges Thema. So betreuten Bollingers ne-               immer die Gefahr, allzu sehr ins Detail
                           mich war die Bewerbung ein logischer         ben ihren drei mittlerweile erwachsenen                zu gehen und plötzlich operativ tätig zu
                           Schritt nach der Mitgliedschaft im Kir-      Töchtern auch noch einen Pflegesohn                    werden. Meine Aufgabe ist, meine Mit-
                           chenparlament, denn in der Exekutive         und eine Pflegetochter. «Es war eine prä-              arbeitenden in ihrer Arbeit zu unterstüt-
                           hat man grössere Gestaltungsmöglich-         gende Erfahrung, zwei fremde Menschen                  zen und für sie gute Rahmenbedingun-
                           keiten als im Parlament», sagt der           und deren Verwandtschaft in die Familie                gen zu schaffen.» Denn die Diakonie ist
                           59-Jährige, der in Steinhausen wohnt.        zu integrieren und daraus eine neue Fa-                Arbeit an der Basis, gelebte Nächsten­
                                                                        milienkultur zu erschaffen», erinnert er               liebe, auf Bezirks- und auf kantonaler
                           Tätigkeit im sozialen Bereich                sich. Ohne die Unterstützung der Ge-                   Ebene. Als Parlamentarier war Christian
                           Aufgewachsen ist Christian Bollinger in      meinschaft im Dorf wäre dies, wie er ver-              Bollinger noch Mitinitiant der Motion
                           Rüti im Zürcher Oberland, die Jugend         mutet, kaum gelungen. Zum ersten Mal                   254, welche die Organisation Kirche in
                           verbrachte er in Hinwil. Wie in vielen Fa-
                           milien spielte die Kirche bei Bollingers
                           im Alltag damals keine grosse Rolle. «Ich
                           ging zwar in die Sonntagsschule, aber
                           das war es auch schon», sagt er. «Ich
                           habe mich damals in der Kirche aber gut
                           aufgehoben gefühlt und gelernt, dass im
                           Leben nicht alles selbstverständlich ist.»
                           Seine Freizeit gehörte der Pfadi, was sich
                           im Rückblick mitprägend für die spätere
                           Berufswahl erweisen sollte. Nach der
                           Wirtschaftsmatura und der damals noch
                           fast unvermeidbaren Rekrutenschule ent-
                           schied er sich, in Richtung Sozialpädago-
                           gik zu gehen. Er überbrückte ein Jahr mit
                           verschiedenen Praktika und liess sich
                           schliesslich an der Schule für Soziale
                           Arbeit Solothurn zum Sozialarbeiter und
                           Heimerzieher ausbilden. Das Überbrü-
                           ckungsjahr erwies sich als Glücksfall,
                           denn während eines Spitalpraktikums
                           im Welschland lernte er seine künftige
                           Ehefrau Nathalie kennen. Das junge Paar
                           liess sich aus beruflichen Gründen in
                           Hünenberg nieder. 1988 wurde Christian
                           Bollinger Gruppenleiter in der Pestalozzi­

                                                                        Hoch hinaus: Kirchenrat Christian Bollinger beim Wandern im Wallis.

                                                                        kirchlich engagierte sich Christian Bol-               ihren Strukturen und Abläufen für die
                                                                        linger als Aktuar in der Bezirkskirchen-               Zukunft fit machen will. Nicht umsonst
                                                                        pflege Hünenberg. «Wir lernten in einem                lautet das Motto der Reformierten Kir-
                                                                        Gottesdienst den damaligen Pfarrer Urs                 che Kanton Zug schliesslich «Kirche mit
                                                                        Gisler kennen», erinnert er sich. «Er war              Zukunft». «Die Kirche als Organisation
                                                                        es schliesslich auch, der uns traute und               muss sich mit sich selbst auseinander-
                                                                        unsere Töchter taufte.» Aus diesem ers-                setzen, den Ist-Zustand analysieren und
                                                                        ten Berührungspunkt entwickelten sich                  daraus die richtigen Schlüsse für die Zu-
                                                                        über die Jahre verschiedene kirchliche                 kunft ziehen», erklärt er den Prozess, der
                                                                        Engagements, unter anderem als BKP-Prä-                bereits begonnen hat. «Zwar lassen sich
                                                                        sident in Hünenberg und als Mitglied des               Dinge einfacher verändern, wenn die
                                                                        Grossen Kirchgemeinderats. «Für mich ist               Sachzwänge es erfordern», sagt er, «aber
                                                                        dies vor allem ein gesellschaftliches En-              ich finde, es ist ratsam, solche Prozesse
                                                                        gagement», sagt der Kirchenrat. «Auf die-              ohne Not und zeitlichen Druck vorberei-
                                                                        se Weise kann ich einen Beitrag an die                 ten zu können.» Was daraus entsteht,
                                                                        Gemeinschaft leisten. Die Gemeinschaft                 wird die Zukunft zeigen.
                                                                        hat uns als Familie viel gegeben, und nun
Sportlich: Velofahren ist ein Hobby des neuen Kirchenrats. Fotos: zVg   bin ich in der glücklichen Lage, etwas                 Erik Brühlmann
Christliche Spiritualität - Reformierte Kirche Kanton Zug
8   SERIE                                                                                                                                          3 / 2022

Über das Beten
Beten steht im Zentrum aller Religionen. Es ist
gleichermassen Tätigkeit und Erfahrung,
kann Lobpreisung, Anrufung oder Hilferuf sein.
Pfarrerin Vroni Stähli spricht über die Heraus-
forderungen, die selbst ein einfaches Gebet
beinhalten kann.
                Beten ist eine sehr intime Angelegenheit.
                Das gilt sowohl für das persönliche Ge-
                bet als auch für das gemeinsame Gebet
                im Gottesdienst. Wer also hofft, in die-
                sem Artikel zu erfahren, worüber und in
                welcher Tonlage, Körperhaltung usw. ich
                mit Gott im Gebet spreche, kommt nicht
                auf seine Rechnung. Wer sich dafür inte-
                ressiert, wie mein öffentliches Beten         Beten ist eine persönliche Angelegenheit.
                aussieht, ist herzlich eingeladen, in der
                reformierten Kirche in Baar – dort pas-       Eine Frage des Vertrauens                          ­spürbar einstimmen können in diese Bitte
                siert dies am häufigsten – den Gottes-        Was heisst es aber, wenn der Papst für             des «Unser Vater»: Dein Wille geschehe.
                dienst zu besuchen, mitzubeten und viel-      das Ende der Pandemie betet und das                Das «Unser Vater» ist überhaupt biblische
                leicht die Erfahrung zu machen, wie           ­Virus munter weiter sein Unwesen treibt ?         Gebetslehre, biblische Gebetsanleitung.
                Beten berühren kann. Ich würde mich            Was müssen wir daraus folgern ? Gibt es           Der Evangelist Matthäus hat in der Berg-
                über das Interesse freuen, weil ich das        keinen Gott, der die Gebete erhören kann?          predigt zusammengetragen, was zum Ge-
                Gebet im Gottesdienst als mindestens so        Oder will er einfach nicht auf mensch­             bet gilt. Nach ihm gehört das Gebet in die
                wichtig anschaue wie die Predigtworte.         liche Gebete hören – oder nur auf be-              stille Kammer und nicht dorthin, wo es
                                                               stimmte Gebete ? Oder hört er und ist des          gesehen werden soll. Das Gebet soll kein
                                                               Handelns unfähig ? Fragen wir so, kann             Geplapper sein. Es braucht nicht viele
                                                               uns der Sinn des Betens auf einmal ab-             Worte, weil Gott schon immer unsere
                                                               handen kommen. Manchen Menschen ist                ­Gebete kennt. Und dann die klare Auffor-
                                                               das passiert. Nicht alle, die über Wochen           derung: So sollt ihr beten: Unser Vater
                                                               für einen lieben Menschen gebetet und               im Himmel …
                                                               dann doch keine Rettung und Heilung er-
                                                               fahren haben, kommen darüber hinweg               Beten ist privat
                                                               und können später wieder beten. Beim              Auch in der Bergpredigt steht die Ver-
                                                               Beten passiert, was auch sonst in unse-           heissung, dass Gebete nicht im Leeren
                                                               rem Leben passiert: Wir müssen ver-               verhallen: «Bittet, so wird euch gegeben
                                                               trauen und gleichzeitig aushalten, dass           … Denn wer bittet, empfängt.» Auch hier
                                                               noch nicht ist, was einmal werden soll:           ist die Spannung spürbar zwischen der
                                                               eine Welt des Friedens, eine Welt ohne            Verheissung einer guten Welt und dem
                                                               Tränen, eine Welt ohne Tod. Beten kann            Aushalten, dass diese Welt noch weit da-
                                                               deshalb durchaus ein immerwährendes               von entfernt ist, eine erlöste und fried-
                                                               Erinnern Gottes an das sein, was er uns           volle Welt ohne Leid zu sein. Dazu kommt
                                                               verheissen hat. Gleichzeitig können wir           noch die angedeutete Spannung, einer-
                                                               nicht beten, ohne immer auch die Bitte im         seits in Worte zu fassen, was mich be-
                                                              «Unser Vater» mitzudenken: Dein Wille              schäftigt, und andererseits zu schwei-
                Es gibt ein Gegenüber                         geschehe. Dieses «Dein Wille geschehe»             gen, weil Gott dies eh schon weiss. Dass
                Was ich gern mit Ihnen teile, sind Gedan-     können wir aber nicht immer aus tiefs-             wir laut Apostel Paulus (Röm 8) damit
                ken über das Beten. Wer betet, rechnet         tem Herzen beten, jedenfalls dann nicht,          rechnen dürfen, dass ein wortloses Seuf-
                mit Gott oder einer Kraft ausserhalb sei-      wenn wir spüren, dass unser Wille zu              zen schon Gebet genug ist, weil der Hei-
                ner selbst. Wer ein Dankgebet spricht, tut     kurz greift oder gar nicht an sein Ziel           lige Geist für uns eintritt, ist deshalb
                dies aus der Haltung, sein Leben nicht         kommt. Es gehört zu den schönsten Erfah-          umso tröstlicher. Ausserdem bestätigt
                nur sich selber zu verdanken. Und zum          rungen im Pfarramt, wenn Menschen –               die Bibel, dass Beten eine intime Sache
                Bittgebet gehört die Haltung, dass ich         oft geschieht das in der Nähe des Todes –         ist; etwas, das ins stille Kämmerlein ge-
                nicht alles selber im Griff haben kann                                                           hört, etwas, das mich in aller Tiefe auf
                und muss. Wer betet, rechnet mit einem                                                           Gott wirft, sodass es weder Zuhörende
                Gegenüber. Wer aber ist dieses Gegen-                                                            noch Zuschauende verträgt. Dies ist ein
                über, und wie verhält es sich zu meinem                                                          Hinweis darauf, dass der Glaube, die Be-
                Gebet ? Beten und die Frage, zu wem wir                                                          ziehung zu Gott, das Gespräch mit Gott
                beten, gehören eng zusammen. Wer und                                                             tatsächlich etwas Intimes sind. Am be-
                wie ist dein Gott, zu dem du betest ? Lässt                                                      rührendsten erlebe ich das, wenn ich mit
                er oder sie sich durch dein Gebet bewe-                                                          einem Menschen oder einer Familie zu-
                gen? Lässt er sogar mit sich handeln, wie                                                        sammen am Sterbebett bete. Die Gebete
                ein Junge im Büchlein «Kinder schreiben                                                          ausserhalb des stillen Kämmerleins, im
                an den lieben Gott» annahm ? Sein Gebet                                                          Gottesdienst, empfinde ich deshalb als
                lautete so: «Lieber Gott ! Bitte mach, dass                                                      grosse Herausforderung, der ich mich
                ich unsichtbar werde, wenn ich es will.                                                          aber gern immer wieder stelle.
                Ich werde dann auch alles tun, was du
                von mir erwartest. Dein Freund Asmus.»        Beim Beten akzeptiert man, dass etwas Grösseres,   Vroni Stähli
                Das mag kindlich sein.                        ein Gegenüber existiert.                           Pfarrerin Baar Ost und Neuheim
Christliche Spiritualität - Reformierte Kirche Kanton Zug
PORTRÄT        9

Die Kirche als Grossfamilie
Die im Bezirk Rotkreuz wirkende Sozialdiakonin                                                                             Familienpause
Marlies Widmer befindet sich auf der Zielgeraden                                                                           Als das erste Kind unterwegs war, be-
                                                                                                                           schloss Marlies Widmer, eine Familien-
ihrer beruflichen Laufbahn. Sie gewährt einen                                                                              pause einzulegen. Ehemann Thomas war
Blick zurück auf ein bewegtes Leben und einen                                                                              mittlerweile ordiniert, und weil die
Blick nach vorn.                                                                                                           beiden eine Luftveränderung wollten,
                                                                                                                           ­
                                                                                                                           zogen sie 1986 in eine Gemeinde in die
                                                                                                                           Surselva in Graubünden. «Wir hatten
                         «Manchmal komme ich beim Erzählen                                                                 uns sogar im Ausland umgeschaut», er-
                         vom Hundertsten ins Tausendste», sagt                                                             innert sie sich, «aber es gab nichts, das
                         Marlies Widmer und lacht, «dabei bin                                                              uns gereizt hätte oder das wir mit unse-
                         ich im beruflichen Alltag eher die Zu­                                                            ren wenigen bisherigen Erfahrungen
                         hörende.» Doch wer wie die 63-jährige                                                             hätten machen können.» Immerhin er-
                         Rotkreuzer Sozialdiakonin viel erlebt                                                             wies sich auch die Surselva bis zu einem
                         hat, hat eben auch viel zu erzählen –                                                             gewissen Grad als fremd, zumal die
                         ­besonders, wenn die bevorstehende Pen-                                                           Menschen der Region Rätoromanisch
                          sionierung sowieso dazu einlädt, einen                                                           sprachen und für sie Deutsch mehrheit-
                          Blick zurückzuwerfen und die Vergan-                                                             lich eine Fremdsprache war. «Dort hatte
                          genheit Revue passieren zu lassen.                                                               ich zum ersten Mal in meinem Leben
                                                                                                                           Heimweh !» Nach fast sieben Jahren –
                         Aufgewachsen in der Diaspora                                                                      die Familie war auf fünf Mitglieder an-
                         Dass ihre Eltern ursprünglich aus dem           Für ausgedehnte Wanderungen wird Marlies Widmer   gewachsen – zog es die Widmers nach
                         Emmental stammen, hört man Marlies              bald viel Zeit haben.                             Küsnacht am Zürichsee. Marlies Widmer
                         Widmer nicht an. Dass die Sozialdia­                                                              verschob ihren beruflichen Wiederein-
                         konin in Riehen (BS) und Schönenbuch            wie selbstverständlich zu ihrer Kindheit.         stieg, bis ihr nach dem vierten Kind
                         (BL) aufgewachsen ist, jedoch schon.            Nachdem die Schönenbucher Reformier-              klar wurde: Je älter sie wird, desto
                         «Ich war sieben, als wir von Riehen nach        ten in die Kirchgemeinde Allschwil integ-         schwieriger würde es werden, beruflich
                         Schönenbuch zogen», erinnert sie sich.          riert wurden und später ein verheirate-           noch einmal Fuss zu fassen. Per Zufall
                         «Wir gehörten in dem kleinen Dorf zu den        ter, katholischer Gemeindeleiter ins Dorf         fand sie eine Teilzeitstelle bei der UBS in
                         ersten Neuzuzügern damals – und fast zu         kam, wehte bald ein konfessionell viel            Zürich, «aber das verkomplizierte das
                         den einzigen Reformierten in der katho-         offenerer Wind, und die Ökumene gedieh.           Familienleben enorm und war weit weg
                         lisch dominierten Umgebung.» Einhei-                                                              von meinem erlernten Beruf», sagt sie.
                         misch sei sie dort zwar nie gewesen – ein       Junge Liebe                                       1999 zog es die Widmers wieder nach
                         Thema, das sich durchs ganze Leben der          Mit gut 16 Jahren lernte Marlies Widmer           Graubünden, diesmal nach St. Moritz. Sie
                         Sozialdiakonin zieht –, aber sie habe ge-       in einem kirchlichen Jugendlager einen            blieben 15 Jahre, und Marlies Widmer
                         rade in der Kirche in dieser Zeit eine Art      gewissen Thomas kennen. Die Jugend-               konnte eine Teilzeitstelle als Sozialdia-
                         Grossfamilie gefunden, in der sie sich          liebe sollte sich als der Mann erweisen,          konin antreten, im selben Pfarramt, in
                         wohlgefühlt habe. Sonntagsschule, Reli-         mit dem sie heute noch verheiratet ist.           dem ihr Mann wirkte.
                         gionsunterricht, Gottesdienste, Lager           «Wir heirateten, als wir beide knapp 21
                         und kirchliche Jugendgruppen gehörten           waren», erzählt die Sozialdiakonin. «Wir          Endstation: Rotkreuz
                                                                         führten eine Studentenehe, lebten in ei-          Als die Kinder ausgeflogen waren, stellte
                                                                         ner uralten Altwohnung und lösten uns             sich für das Ehepaar die Frage: Was
                                                                         nach und nach von einer fast freikirch-           jetzt ? Eine Pfarrstelle in der Teilkirch-
                                                                         lichen Ausprägung des Reformiertseins,            gemeinde Rigi Südseite (LU) bot sich an,
                                                                         die wir aus unserer Jugend gewohnt                also zogen Widmers nach langen Jahren
                                                                         ­waren.» Während Thomas Widmer ein                als Grossfamilie zu zweit 2014 nach
                                                                          Theologiestudium in Basel absolvierte,           Weggis. Ein Jahr später begann Marlies
                                                                          zog es seine Frau in die soziale Arbeit.         Widmer als Sozialdiakonin für Erwach-
                                                                          «Ein Vorpraktikum absolvierte ich als            senen- und Altersarbeit im Bezirk Rot-
                                                                          Heimerzieherin», sagt sie. «Der Heimlei-         kreuz. «Es war überraschend schwierig,
                                                                          ter dort motivierte mich, doch die Schule        in meinem Alter eine Stelle zu finden»,
                                                                          für Sozialarbeit für mich zu wählen –            sagt sie. Dabei waren es gerade die lang-
                                                                          mit den vielen, unterschiedlichen Wir-           jährige Erfahrung als Sozialdiakonin und
                                                                          kungsfeldern, in denen ich ausgebildet           als «Neuling», die ihr den Einstieg und
                                                                          würde und die mir bestimmt entsprä-              die Arbeit erleichterten. Denn Rotkreuz
                                                                          chen.» Ein weiteres Praktikum absol-             ist für die Kirche ein herausforderndes
                                                                          vierte sie dann im Jugendpfarramt von            Pflaster. Trotz vieler Neu­  zuzüger, von
                                                                          Pfarrer Kunz, einer Art Basler Pendant           denen sich viele im neuen Suurstoffi-­
                                                                          zum Zürcher Pfarrer Sieber. Ihre erste           Quartier niederlassen, bleibt die Reich-
                                                                          Anstellung nach der Ausbildung fand              weite der kirchlichen Angebote begrenzt.
                                                                         Marlies Widmer als Gemeindehelferin in            Doch damit muss sich ab September die-
                                                                          der Reformierten Kirchgemeinde Riehen/           ses Jahrs Marlies Widmers Nachfolge
                                                                          Bettingen. «Dabei wollte ich eigentlich          befassen. Nach ihrer Pension freut sich
                                                                          gar nicht von allem Anfang an in der             die Sozialdiakonin auf mehr Zeit für Fa-
                                                                          ­Kirche arbeiten, ich wollte andere Er­          milie und Freunde – und für das Rustico,
                                                                           fahrungen machen», sagt sie. Doch sie           das die Widmers seit einiger Zeit im
                                                                           fügt umgehend an, dass die dreieinhalb          Tessin haben. Eine weitere Gelegenheit,
                                                                           Jahre in Riehen eine wundervolle Zeit           sich «in der Fremde» einzuleben.
Zurück zu den Wurzeln: Marlies Widmer zu Besuch bei den Grosseltern im     waren. «Ich lernte dort, was kirchliches
Emmental. Fotos: zVg                                                       Leben wirklich bedeutet.»                       Erik Brühlmann
Christliche Spiritualität - Reformierte Kirche Kanton Zug
10    ÜBERBLICK                                                                                                                                       3 / 2022

Gottesdienste
                                                                                               Pastoralassistent Gerd            HEKS fördert die nachhaltige
 Covid-19-Regelung:                                         SONNTAG,
                                                                                               Zimmermann                        Bewirtschaftung der Mangro-
 Bei allen Gottesdiensten gilt Maskenpflicht.               6. MÄRZ                            Anschliessend Suppenzmit-         venwälder und unterstützt
 Unter 50 Personen: keine Zertifikatspflicht, Kontakt-      Kollekte:                          tag im Kath. Pfarreiheim mit      die Bevölkerung darüber
 daten werden erhoben.                                      Verein ALS Schweiz                 dem Team von Cham Delta           hinaus, zum Beispiel auch mit
 Über 50 Personen: Zertifikatspflicht.                      Die Amyotrophe Lateral­                                              kostengünstigen und ein-
                                                            sklerose (ALS) ist eine rasch      10.15 Uhr                         fachen Methoden zur Austern-
 Bitte prüfen Sie die aktuellen Bestimmungen unter
 ref-zug.ch/corona.                                         voranschreitende, degene­          MENZINGEN                         zucht, beim Bau von energie-
                                                            rative Erkrankung des zentra-­     Katholische Kirche                sparenden Kochherden oder
                                                            len und peripheren Nerven-         Ökumenischer Gottesdienst         mit Sensibilisierungs- und
                                                            systems. Von der Krankheit         zur Fastenzeit                    Aufklärungsarbeit zum Schutz
                                19 Uhr
MITTWOCH,                                                   betroffene Menschen ver-           Pfarrerin Barbara Baumann         der natürlichen Ressourcen.
2. MÄRZ                         HÜNENBERG                   ­lieren kontinuierlich Muskel-     Gemeindeleiter Christof
                                Weltgebetstagsfeier          substanz. Die Krankheit           Arnold                            9.30 Uhr
19 Uhr                          Weltgebetstagsteam          verläuft sehr unterschiedlich.                                       ZUG
BAAR                                                        Die meisten Patienten und          10.30 Uhr                         Pfarrer Andreas Maurer
Schwedischer Gottesdienst       19 Uhr                      Patientinnen leben bei f­ ort-     ROTKREUZ                          Orgel: Hans-Jürgen Studer
Pfarrer Magnus Aasa             MENZINGEN                    schreitender Lähmung              Katholische Kirche Risch
Orgel: Johannes Bösel           Saal des Pfarreizentrums     noch drei bis fünf Jahre. Die     Ökumenischer Gottesdienst         10 Uhr
                                Vereinshaus                  Ursache der Erkrankung ist        zur diesjährigen Fastenaktion     BAAR
                                Weltgebetstag                unklar. In der Schweiz gibt es    und HEKS                          Pfarrer Manuel Bieler
FREITAG,                                                     etwa 700 ALS-Betroffene;          Pfarrerin Corinna Boldt           Orgel: Johannes Bösel
4. MÄRZ                                                      für sie und ihre Angehörigen      Pastoralraumleiterin
                                                                                                                                 10 Uhr
                                SAMSTAG,                     ist die Zeit zwischen Dia-        Dr. theol. Michèle Adam
19.30 Uhr
                                5. MÄRZ                      gnose und Tod emotional           Musik: Duo Bügelspez              ÄGERI
BAAR                                                         und finanziell sehr belastend.                                      «Praise»
Kirche St. Thomas, Inwil        9.30 Uhr                     Der Verein ALS Schweiz setzt      10.15 Uhr                         10 Uhr Willkommen mit Zopf
Weltgebetstag                   MENZINGEN                    Unterstützungsbeiträge            STEINHAUSEN                       und Getränken
Bruno Baumgartner und           Saal des Pfarreizentrums     vordringlich für Direkthilfe an   Kirche Don Bosco                  10 Uhr Beginn Gottesdienst
Team                            Vereinshaus                  Betroffene ein. Ebenfalls         Ökumenischer Gottesdienst         Pfarrerin Bettina Mittelbach
Orgel: Johannes Bösel           Kinderfeier                  unterstützt wird die Forschung    zur Fasteneröffnung               und Team
                                                            zu ALS.                            Pfarrer Christian Wermbter        Musik: Evi Huonder und
18.30 Uhr                       9 Uhr                       als-schweiz.ch                     Priester Alfredo Sacchi           Viviane Gloor
WALCHWIL                        STEINHAUSEN
Katholische Kirche              Ökumenische Familienfeier   9.30                                                                 10 Uhr
Weltgebetstag                   «Pias Reisen»               ZUG                                MITTWOCH,                         CHAM
Ökumenische Feier für Gross     Pfarrer Hubertus Kuhns      Pfarrer Andreas Haas               9. MÄRZ                           Pfarrerin Rahel Albrecht
und Klein                       und Giulia Issa             Man kann sich während des                                            Klavier/Orgel: Mi-Sun Weber
England, Wales und Nordirland                               Gottesdiensts die Hände            19.30 Uhr
«Voll Hoffnig id Zuekunft»                                  auflegen lassen oder einfach       OBERWIL                           10.15 Uhr
                                                            in die Atmosphäre eintauchen.      Kirche Bruder Klaus               HÜNENBERG
                                                            Team: Ulrike Exl, Philipp          Pfarrer Hans-Jörg Riwar           Predigt-Gottesdienst
                                                            Rüedi, Gabriela Spilker,                                             Pfarrerin Aline Kellenberger
                                                            Elfriede Wüthrich                                                    Orgel: Regula Wittwer
                                                            Orgel: Hans-Jürgen Studer          DONNERSTAG,                       Anschliessend Bezirks-
                                                            Saxofon: Lucas Hardy               10. MÄRZ                          versammlung

                                                            10 Uhr                             8.30 Uhr                          9.30 Uhr
                                                            ÄGERI                              HÜNENBERG                         OBERWIL
                                                            Pfarrer Michael Landwehr           Gemeinsam den Tag                 Ökumenischer Gottesdienst
                                                            Pfarrerin Bettina Mittelbach       begrüssen                         Pfarrer Hans-Jörg Riwar
                                                            Musik: Veronica Hvalic             Pfarrerin Aline Kellenberger      Pfarreiseelsorgerin Alexandra
                                                                                                                                 Abbt
                                                            10.15 Uhr
                                                            BAAR                               SONNTAG,                          10.15 Uhr
                                                            Ökumenischer Gottesdienst          13. MÄRZ                          STEINHAUSEN
                                                            Neuheim                                                              Gottesdienst «klassisch»
                                                            Pfarrerin Vroni Stähli             Kollekte:                         Pfarrer Josef Hochstrasser
                                                            Pfarreiseelsorgerin Eva Maria      Schutz der Mangroven              Musik: Andrea Forrer
                                                            Müller                             im Saloum-Delta in Senegal
                                                            Musik: Lindensingers               Die Mangrovenwälder im
                                                            Fahrdienst: Anmeldung              Saloum-Delta in Senegal sind      FREITAG,
                                                            bis 4. März bei Vroni Stähli,      bedroht, ihr Bestand verringert   18. MÄRZ
                                                            041 761 98 84                      sich jährlich. Dies gefährdet
                                                                                               auch die Populationen von         18.30 Uhr
                                                            10.30 Uhr                          Austern, Muscheln, Krevetten      ZUG
                                                            CHAM                               und anderer Meerestiere, die      Kantonaler Jugendgottes-
                                                            Katholische Kirche St. Jakob       eine wichtige Ernährungs-         dienst
                                                            Ökumenischer Gottesdienst          und Einnahmequelle für die        Pfarrerin Rahel Albrecht
                                                            Pfarrer Michael Sohn-Raaflaub      Menschen im Delta bilden.         Sozialdiakonin Tabea Iten
ÜBERBLICK         11

                                                                                                     sich Walhi für den Schutz
                                                                                                     vor dem Klimawandel. Zum             REF-ZUG@HOME
                                                                                                     Beispiel beim Schutz von             Digitale Angebote
                                                                                                     Wäldern. Mit Erfolg: 2020            der Reformierten Kirche
                                                                                                     erhielt die Gemeinde Silit in        Kanton Zug, abrufbar
                                                                                                     West-Kalimantan ihren 4000           unter ref-zug.ch:
                                                                                                     Hektar umfassenden Wald
                                                                                                                                          Sonntag, 27. Februar
                                                                                                     von der Regierung zurück,
                                                                                                                                          Das Zuger Wort
                                                                                                     nachdem sie hatte beweisen
                                                                                                                                          zum Sonntag
                                                                                                     können, dass ihre traditionelle      Pfarrer Hans-Jörg Riwar
                                                                                                     Nutzung den Wald schützt             ab 9 Uhr
                                                                                                     und nachhaltig ist. HEKS
                                                                                                     unterstützt lokale Partner-          Sonntag, 27. März
                                                                                                     organisationen im Süden auch         Das Zuger Wort
                                                                                                     bei Massnahmen, die ihre             zum Sonntag
                                                                                                     Verletzlichkeit gegenüber            Pfarrer Ruedi Hofer
                                                                                                     dem Klimawandel verringern.          ab 9 Uhr
                                                                                                     Das ursprünglich von Brot
                                                                                                     für alle für partizipative Klima-
                                                                                                     trainings mitentwickelte            10.15 Uhr
                                                                                                     Instrument PACDR wird heute         WALCHWIL
                                                                                                     von vielen Organisationen           Pfarrer Andreas Maurer
                                                                                                     genutzt. Die in diesen Pro-         Orgel: Tobias Renner
                                                                                                     zessen entwickelten Strate-
                                                                                                     gien zum Erarbeiten von             5.30 p.m.
SONNTAG,                          10 Uhr                             10.15 Uhr                       Anpassungsmassnahmen an             ZUG
20. MÄRZ                          ÄGERI                              STEINHAUSEN                     die Klimaveränderungen              Zug Anglican Church
                                  Pfarrer Urs Dohrmann               Gottesdienst «festlich» zur     sind Bestandteil zahlreicher
Kollekte:                         Musik: Veronica Hvalic             Einführung ins Abendmahl        Projekte.                           19 Uhr
Brot für alle – Zuger Projekt                                        Pfarrer Hubertus Kuhns und                                          CHAM
in Honduras                       10 Uhr                             3. Primarklassen Religion       9.30 Uhr                            Gottesdienst am
2022 unterstützen wir mit         BAAR                               Musik: Andrea Forrer            ZUG                                 Sonntagabend
unserer Sammelaktion Brot         Allenwinden                                                        Pfarrer Hans-Jörg Riwar             Pfarrer Michael Sohn-Raaflaub
für alle ein Projekt von HEKS     Ökumenischer Gottesdienst          20 Uhr                          Orgel: Hans-Jürgen Studer           Klavier: Mi-Sun Weber
in Honduras. HEKS hat mit         mit Spaghettiessen                 HÜNENBERG                                                           Musik: Chomer Kantorei,
seinem langjährigen und           Pfarrer Manuel Bieler              Taizé-Gebet                     11 Uhr                              Leitung Luigi Lore’
intensiven Engagement in          Gemeindeleiterin Margrit           Margot und Konstantin Beck      ÄGERI
Honduras ein gutes Vertrau-       Küng                                                               «Soul on Sunday»
ensverhältnis zu über 10          Fahrdienst: Anmeldung bis                                          Pfarrer Michael Landwehr
Partnerorganisationen             18. März bei Manuel Bieler,        SAMSTAG,                        und Team
aufbauen können – ausge-          041 761 12 38                      26. MÄRZ                        Musik: Rachel Carmen
zeichnete Voraussetzungen
für wirkungsvolle Unterstüt-      10 Uhr                             9.30 Uhr                        10.30 Uhr
zung! Das Projekt erreicht        CHAM                               ZUG                             BAAR
rund 700 Kleinbauernfami-         Pfarrer Michael Sohn-Raaflaub      Kinderfeier                     Dialekt
lien, also etwa 4000 Perso-       Orgel: Mi-Sun Weber                                                Pfarrerin Vroni Stähli
nen. Die Kleinbauernfamilien                                         17.30 Uhr                       St.-Thomas-Chor, Leitung
werden in ökologischen            10.15 Uhr                          STEINHAUSEN                     Ariane Inglin
Anbaumethoden unterrich-          HÜNENBERG                          Taizé-Abend-Gottesdienst        Orgel: Johannes Bösel
tet, legen Gemüsegärten an        Katholische Kirche Heilig          Pfarrer Christian Wermbter      Anschliessend Suppen­
und lernen, ihr Saatgut zu        Geist                              Musik: Andrea Forrer            zmittag                               IMPRESSUM
verbessern und Saatgutban-        Ökumenischer Gottesdienst                                                                                Mitgliederzeitung der
ken einzurichten. Ein weiteres    zur Brot für alle / Fastenopfer-                                   10.15 Uhr                             Reformierten Kirche Kanton
Ziel ist, dass die Kleinbauern-   Aktion                             SONNTAG,                        HÜNENBERG                             Zug und angeschlossener
                                                                                                                                           Bezirkskirchen, erscheint elfmal
familien vermehrt Produkte        Diakon Christian Kelter            27. MÄRZ                        Pfarrerin Jrene Bianchi,              pro Jahr
zur Vermarktung produzieren                                          (ACHTUNG, UMSTELLUNG            Pfarrerin in Ausbildung               HERAUSGEBER:
und dadurch ein Einkommen         10.15 Uhr                                                          Orgel: Oliver Riesen                  Reformierte Kirche Kanton
                                                                     AUF SOMMERZEIT)
erzielen. Wasser ist im           ROTKREUZ                                                                                                 Zug, Bundesstrasse 15,
                                                                                                                                           6300 Zug, 041 726 47 47,
Trockengürtel von Honduras        Ökumenischer Gottesdienst          Kollekte:                       10 Uhr
                                                                                                                                           kirchez@ref-zug.ch
ein rares Gut; mit verschiede-    zur diesjährigen Fastenaktion      Anpassung an den                ROTKREUZ                              REDAKTION:
                                                                                                                                           Andrea Joho, Kirchenrätin;
nen Massnahmen wird seine         und HEKS                           Klimawandel in Indonesien       Katholische Kirche
                                                                                                                                           Thomas Hausheer, Kirchenrat;
Nutzung nachhaltiger.             Pfarrerin Corinna Boldt            Walhi, die indonesische         Meiers­kappel                         Pfarrer Hubertus Kuhns; Simona
                                  Pastoralraumleiterin               Partnerorganisation von HEKS,   Ökumenischer Gottesdienst             Starzynski, Leiterin Kommuni­
9.30 Uhr                          Dr. theol. Michèle Adam            setzt sich gegen zerstöreri-    zur diesjährigen Fastenaktion         kation; Marius Leutenegger
ZUG                               Musik: Kirchenchor Rotkreuz        sche und klimaschädliche        und HEKS
                                                                                                                                           und Erik Brühlmann, Textbüro
                                                                                                                                           Leutenegger
Pfarrer Andreas Haas                                                 Megaprojekte wie Kohlekraft-    Pfarrerin Corinna Boldt               LAYOUT UND DRUCK:
Orgel: Hans-Jürgen Studer                                            werke, Staudämme oder           Pfarreiseelsorgerin Franzi            Kalt Medien AG, Zug
schmaz schwuler männerchor                                           Ölpalmplantagen ein. Mit        Hüsgen                                AUFLAGE:
                                                                                                                                           11’300
zürich                                                               nationalen Kampagnen und        Musik: Kirchenchor Risch              www.ref-zug.ch
                                                                     juristischen Klagen engagiert
Sie können auch lesen