Aussagen in alphabetischen Sprachen - Universität des ...
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1 Aussagen in alphabetischen Sprachen Angewandte Zahlenlehre Teil XII, Ansätze zu Literatur und Kryptographie G. Schulz Universität des Saarlandes, Fakultät 7 für Physik Juli 2020 Vor mehr als fünfzig Jahren hat der französische Philosoph Michel Foucault mit seinem Werk "Archäologie des Wissens" [1] in brillanter Manier und überzeugender Weise dargelegt, dass "Aussagen" nicht wie etwa Sätze oder andere Konstrukte einen festen Platz im Gefüge von Sprache und Schrift einnehmen, vielmehr so vielschichtig sind, dass mit den Mitteln der Logik allein oder der Grammatik allein und sogar mit den kompakten Mitteln des Diskurses eine ein- deutige Definition oder Zuordnung nicht gelingen kann. Er hat weiterhin festgestellt, dass selbst die Wiederholung einer Aussage mit erzwungener Bedeutung wie etwa in einem (Glau- bens-)Bekenntnis oder mit der auf Zugehörigkeit ausgerichteten Bedeutung im Singsang einer Nationalhymne nicht ausschließt, dass dieselbe Aussage in umfassenderer Weise auch anders getroffen werden könnte. Das heiße aber auch, dass eine Aussage nicht von einem sogenannten Kontext eingehegt, eingeschränkt oder erschlossen werden kann – schon allein deswegen nicht, weil das Gegenteil von Aussagen nicht Verneinungen sind, sondern Fragen – eine Aussage nicht nur aus dem besteht, was nun einmal ausgesprochen oder niedergeschrieben worden ist, sondern einen weiten Kohärenzbereich mit sich trägt, der erst im Wechselspiel eines Redenden mit einem Hörenden oder eines Schreibenden mit einem Lesenden an Realität gewinnt. Nur wenn das Gesprochene im Hörenden und das Geschriebene beim Lesenden auf ein Echo stößt, auf ein verstehendes Gedächtnis oder auf ein fortwirkendes, über das Dingliche hinauswirken- des Erinnerungsvermögen, geschieht eine Aussage. Die einzigen mathematischen Formen, die der hochkomplexen Mannigfaltigkeit von Aussagen gerecht werden könnten, sind Feldgrößen, die in kohärenter und inkohärenter Form die Vor- stellung einer Eigenschaft oder eines Vorgangs von einem Schreibenden auf einen Lesenden, von einem Redenden auf einen Hörenden übertragen können und für die quantitative Beschrei- bung in einer fortgeschrittenen Sprachanalyse geeignet erscheinen. Man könnte in diesem Zu- sammenhang von Aussagen wie von "Bosonen" sprechen, die in der Feldtheorie als beliebig überlagerungsfähig und austauschfähig erkannt worden sind und somit auch hier zur zutreffen- den Bezeichnung von Übertragungen dienen könnten. Wenn wir davon ausgehen, dass in allen alphabetischen Sprachen Sätze aus endlich vielen Wör- tern und Wörter mit endlich vielen Buchstaben zum Zwecke der Verständigung gebildet wer- den, dann haben sprachliche Formulierungen von Aussagen den Sinn, eine Vorstellung zu er- zeugen, die den eigenen Bildern entsprechen und diese Entsprechung kann nur gelingen, wenn die Vorstellungen im Gegenüber dasselbe oder angenähert dasselbe Echo im Raum seiner Er- innerungen, seines Wissens und seiner Erfahrungen hervorrufen. Der Begriff Echo bezeichnet ein Klanggebilde und so nimmt es nicht Wunder, dass die Ideen Michel Foucaults mehr und mehr den Betrachtungen von Musikstücken gleichkommen, wonach jede Aussage in Literatur wie ebenso in der alltäglichen Sprache in dem Maße als schöpferi- scher Vorgang zu betrachten und zu bewerten ist, wie dabei Natur, also das Übliche, das längst Bekannte, also die so genannten Narrative überschritten werden. Das hat Marcel Proust für
2 die Musik bereits vor mehr als hundert Jahren in ebenso unvergleichlicher wie überzeugender Weise in seinem Werk "Auf der Suche nach der verlorenen Zeit" [2] als die Einsicht seines Protagonisten in dem Romanteil "In Swanns Welt" so formuliert: Il savait que le souvenir même du piano faussait encore le plan dans lequel il voyait les choses de la musique, que le champ ouvert au musicien n'est pas un clavier mesquin de sept notes, mais un clavier incommensurable, encore prèsque tout entier inconnu, où seulement çà et là, séparées par d'épaisses ténèbres inexplorées, quelques-unes des mil- lions de touches de tendresse, de passion, de courage, de sérénité, qui le composent, chacune aussi différente des autres qu'un univers d'un autre univers, ont été découvertes par quelques grands artistes qui nous rendent le service, en éveillant en nous le corres- pondant du thème qu'ils ont trouvé, de nous montrer quelle richesse, quelle variété, cache à notre insu cette grande nuit impénétrée et décourageante de notre âme que nous prenons pour du vide et pour du néant. und von Eva Reichel-Mertens [3] übersetzt: Er wusste, dass sogar noch die Vorstellung von dem Klavier den Hintergrund fälschte, auf dem er die Dinge der Musik sich bewegen sah, dass das eigentliche Feld, das dem Musiker offensteht, nicht die Klaviatur mit ihren sieben Tönen ist, sondern ein unendli- ches Manual, das noch ganz unermessen ist, in dem nur hier und da, durch dichtes un- erforschtes Dunkel getrennt, einige von Millionen Klangtasten der Zärtlichkeit, der Lei- denschaft, der göttlichen Heiterkeit, aus denen es sich zusammensetzt, verschieden von- einander wie ein Weltall vom anderen, von einigen großen Künstlern entdeckt worden sind, die, indem sie in uns ein Echo des Themas, das sie anschlagen, wecken, uns den Dienst erweisen, dass wir durch sie sehen, welchen Reichtum, welche Fülle der Vielheit uns unbewusst jene große undurchwanderte, entmutigend ziellose Nacht unserer Seele birgt, die wir für Leere halten und für Nichts. Und dieses Echo besteht aus einem Geflecht von Gedanken und Gefühlen. Der Echoraum für die Gefühle ist jeweils der Körper des Schreibenden wie der Körper des Lesenden. Das heißt, erst dieser Reflex ins Körperliche bestätigt die mögliche Vorstellung und ihre mögliche Reali- sation. Wenn Aussagen im Sinne von Michel Foucault geschehen, werden sie auf diese Weise Teil der Realität. In einer Reihe von vorhergehenden Arbeiten [4], die von quadratischen Strukturen bis zur Text- und Wortverzettelung alphabetischer Sprachen reichen, konnte gezeigt werden, wie das bloße Material alphabetischer Sprachen mit Hilfe gesicherter, zahlentheoretischer Verfahren geordnet und einer mathematisch gesicherten Beschreibung zugeführt werden kann. So konnten Struk- turen aufgewiesen werden, die anders nicht zu erfassen sind und so wurde unter anderem auf- gedeckt, dass alle alphabetischen Sprachen – bei noch so großen regionalen und nationalen Unterschieden – denselben Sprachenraum besetzen. Jeder gesprochene oder geschriebene Satz einer alphabetischen Sprache liegt auf genau einem Punkt, auf dem Schnittpunkt vorausbere- chenbarer Hyperbeln im Zustandsraum der alphabetischen Sprachen. Die Zustandsdichte kann jedoch größer als 1 sein, die Allokation der Punkte im Zustandsraum also mehrfach erfolgen, so dass die Darstellung des bloßen Materials einer Sprache mehrdeutig ist. Wenn aber die Häu- figkeit der voneinander verschiedenen Wörter in einem gesamten Text, also dieser Begriff Häu- figkeit der Zahlentheorie in den Begriff Wahrscheinlichkeit der Informationstheorie überführt wird, dann wird die Mehrdeutigkeit der Punkte im Zustandsraum vollständig aufgehoben. Es existiert eine Zustandsfunktion, durch die die Längen der Sätze in einem Text mit den mittleren
3 Informationsdichten der Wörter verknüpft werden Das heißt: Durch die Rückbindung der ein- zelnen Wörter an den gesamten Text werden die Wörter einer Sprache zu Elementen der Infor- mation und wenn sie zu einem Satz zusammentreten, wird aus einer bloßen Nachricht eine be- deutsame Mitteilung. Die Zustandsfunktion liefert ein eindeutiges Maß für das informatorische Gewicht eines ganzen Satzes, der damit zur Aussage werden kann. Michel Foucault hat mit einem Abschnitt der "Archäologie des Wissens" ferner dargelegt, dass eine Aussage nur zustande kommt, wenn ein Satz als "proposition" – im ursprünglichen latei- nischen Wortsinn also als Vorschlag – von einem Redenden oder Schreibenden in einer Sprache so perfekt formuliert und so vollständig realisiert wird, dass sie vom Hörenden oder Lesenden mit seinem eigenen Erleben, seinen Erinnerungen und Erfahrungen verglichen und als zutref- fend befunden werden kann. Und er fügt erklärend an, dass diese Bedingung erst vollständig erfüllt ist, wenn der Empfänger einer Botschaft gleichsam in die Rolle des Verfassers der Bot- schaft schlüpft. Auch hier treffen wir also auf den Rückbezug der Elemente einer Sprache auf den ganzen Umfang eines Sprachgeschehens. Damit nun aber nicht wieder ein Münchhausen daher kommt, der mit Sprache über Sprache und über bloße Sprechweisen lamentiert und glaubt, sich damit am eigenen Zopf aus dem Gerede seiner national oder regional eingegrenzten Sprache herausziehen zu können, hat Michel Foucault seinen drei Kapiteln über die Aussagen drei Abschnitte über verschiedene Formatio- nen vorausgeschickt. Unter Formation versteht man in diesem Zusammenhang ein Wissensge- biet, in dem sich eine eigene Fachsprache entwickelt hat und eigene Kriterien für bedeutsame Aussagen entwickelt worden sind, wie zum Beispiel: 1.– In den Mathematischen Wissenschaften gilt die Aussage eines Satzes nur, wenn sie eindeu- tig verstanden werden kann und unwiderlegbar stimmt und in jeder Hinsicht, also unabhängig von einer speziellen Landessprache, der inhärenten Logik des Satzes nicht widerspricht. 2.– In den Naturwissenschaften gilt eine Aussage – als Naturgesetz erkannt und formuliert – nur dann, wenn die Vorstellungen, die der Aussage zugrunde liegen, den experimentellen Er- gebnissen, wie unsere Sinne sie uns melden, nicht widersprechen. 3.– In den Medizinischen und angrenzenden Wissenschaften haben Aussagen nur einen Sinn, wenn ihnen wegen der noch nicht oder nicht vollständig erfassten Vorgänge in einem lebendi- gen Wesen eine endliche Sicherheitswahrscheinlichkeit eingeräumt wird. In diesen besonderen Formationen sind Aussagen – so scheint es – apodiktisch, bestehen also aus Sätzen, die aufgrund ihrer inhärenten Logik für jedermann, an jedem Ort, zu jeder Zeit sich selbst beweisen. Aber Michel Foucault geht im weiteren Diskurs, in den drei Abschnitten über Aussagen in Dichtung und Literatur einen riesigen Schritt weiter, indem er fordert, dass Aussagen mit ihrem gesamten Kohärenzbereich wie eigenständige Werke, letzten Endes also wie Kunstwerke zu betrachten sind und dementsprechend nur nach den Kriterien für Kunst adäquat beurteilt wer- den können (siehe dazu Anhang II, Seite 27). Zum Kohärenzbereich einer Aussage können nur die Sätze einen Beitrag liefern, die etwa zur Verschärfung eines Begriffs, zur Erläuterung einer Handlung oder zur Erklärung einer Bezeichnung dienen, also in einem sinngebenden Zusam- menhang mit der Aussage stehen – zur Überprüfung könnten Darstellungen gleicher Zusam- menhänge in verschiedenen Sprachen oder auch Übersetzungen aus der einen Sprache in eine andere geeignet sein.
4 Um dieser Vermutung einen numerischen Vergleich zur Seite zu stellen, sollen im Folgenden Sätze einer deutschen Übersetzung dem französischen Urtext gegenübergestellt werden. Daraus sollte hervorgehen, wie grundsätzlich verschieden die beiden Sprachen auch sind, sie in ihren alphabetischen Strukturen doch zutiefst miteinander verflochten sind. Der Schlüssel für die Annäherung numerischer Methoden an die sprachphilosophischen Vorgaben lautet: Durch die Rückbindung der Wörter an einen Text stellen die Häufigkeiten der vonei- nander verschiedenen Wörter nur dann ein objektives Maß für den Informationsgehalt eines Wortes dar, wenn der Text so lang und damit die Gesamtzahl der Wörter so groß ist, dass sich die Häufigkeitsverteilung der Wörter bei einer Verlängerung des Textes nicht mehr wesentlich ändert, das heißt, dass sich die mittleren quadratischen Abwei- chungen der aufeinander folgenden Häufigkeitsverteilungen nur noch nach einem vor- gegebenen Maß etwa von Prozent oder Promille ändern. Dadurch wird den geforderten Kohärenzbereichen eine "äußere" Grenze gesetzt, es sei denn, auch in Dichtung und Literatur würden apodiktische Sätze betrachtet – wie oben der Satz über Musik von Marcel Proust, dann stellen die benachbarten Sätze die natürliche Begrenzung dar. Der Schlüsselsatz wurde bereits im Artikel X dieser Reihe von Ansätzen der Zahlentheorie zur Literatur und Kryptographie alphabetischer Sprachen begründet und in Abbildung X.1 anschau- lich dargestellt. Wem diese Klausel für die Beurteilung von Literatur zu fremdartig oder zu fernliegend erscheint, dem sei zur Erklärung der Ausriss aus einer kurzen Geschichte erzählt: Ein gelehrter Mann der Universität kam immer wieder einmal auf dem Markt von Mad- rid an den Stand eines Töpfers aus der Mancha und betrachtete dessen Krüge, die zwar immer gleich an Form und Umfang waren, aber immer perfekter in Brand und Glasur, immer feiner in Wandstärke und Ausformung der Bänder. Und einmal nahm er einen Krug mit besonders feinen Bändern der Verzierung, hielt ihn hoch und erklärte dem Töpfer und den Umstehenden in langer, wohlgesetzter Rede, solche Zeichnungen seien schon im fernen ägyptischen Theben und jenseits des großen Ozeans im mexikanischen Accapulco gefunden worden und zeigten, dass nicht nur geistiges Wirken, sondern auch manuelles Tun tiefe Spuren in das allgemeine Menschheitswissen präge – und dekla- mierte zur Bekräftigung: Kein Zweck ist genug Motiv für die Hand, die gleich mit dem Krug seine Leere erfand Wenn der Töpfer also ein Stück Ton forme, sei er dem Wissen von Jahrtausenden ver- bunden und dann sei es allein in seine Hand gegeben, einen Krug zu formen, würdig den besten Wein aufzunehmen oder die Asche eines verflossenen Lebens. Ein Krug kann also vielerlei Zwecken dienen, aber die Aussage der Deklamation ist eindeutig, unwiderruflich, unabänderlich – mit einem Wort, apodiktisch! Damit der geschätzte Leser diese Untersuchungen Schritt für Schritt mit verfolgen kann, ist im Anhang I. auf Seite 9 bis 27 die Paralleldarstellung der Texte angefügt und wir sind jedem Leser dankbar, wenn er jedweden Fehler, den er findet, uns unverzüglich mitteilt, damit er beseitigt werden kann. (Zur Behandlung der Interpunktion beachte man die Anmerkung im Abschnitt VIII, Seite 6).
5 In der Tabelle XII.1a ist die Wortverzettelung des ersten französischen und in Tab.XII.1b des ersten ins Deutsche übersetzten Satzes der 70 ausgewählten Sätze dargestellt – mit folgenden Bezeichnungen: 1. gesuchtes Wort, hier und mit den Nummern der Buchstaben des be- nutzen Alphabets 2. Wörter x des in Frage stehenden Satzes 3. n Wortnummer 4. Satz-Nummer, in dem das Wort als von allen anderen verschieden auftauchte (anfangs = erstmals) 5. Z(xn) Anzahl der Wörter im gesamten Text (zur Berechnung der Häufigkeiten) 6. P(xn) Beitrag des Wortes zum Informationsgehalt des Satzes 7. ΣnP(xn) Summe der Wortbeiträge zur Gesamtinformation eines Satzes Tab.XII.1a (man sollte spielerisch mit den Zahlenkolonnen umgehen und sie mit den Wörtern des Satzes und ihren Beiträgen zur Information ver- gleichen) Gesuchtes Wort erkannt mit 7 Zeichen 3 15 14 3 5 18 20 Wörter n #x Z(xn) P(xn) ΣnP(xn) Mais 1 1 20 0.043813 0.043813 le 2 2 60 0.103287 0.147100 concert 3 3 2 0.006348 0.153448 recommeça 4 4 1 0.003470 0.156918 et 5 5 77 0.124348 0.281266 Swann 6 6 22 0.047299 0.328565 comprit 7 7 1 0.003470 0.332035 qu'il 8 8 27 0.055687 0.387722 ne 9 9 35 0.068308 0.456030 pourrait 10 10 2 0.006348 0.462378 pas 11 11 32 0.063677 0.526056 s'en 12 12 3 0.009003 0.535058 aller 13 13 1 0.003470 0.538528 avant 14 14 7 0.018473 0.557002 la 15 15 95 0.144893 0.701895 fin 16 16 3 0.009003 0.710897 de 17 17 148 0.197706 0.908603 ce 18 18 23 0.049012 0.957615 nouveau 19 19 1 0.003470 0.961085 numéro 20 20 1 0.003470 0.964555 du 21 21 25 0.052384 1.016939 programme 22 22 1 0.003470 1.020409 S0 = 11.721661 S = 1.020409 η = 1 - S/S0 = 0.912947 Satz I = 1 L = 22 Z(xn) = 100 w = 4.545455 wI = 0.046382 (w+wI) = 4.591837 Tab.XII.1b Gesuchtes Wort erkannt mit 7 Zeichen 11 15 14 26 5 18 20 Wörter n #x Z(xn) P(xn) ΣnP(xn) Doch 1 1 6 0.015831 0.015831 das 2 2 45 0.081135 0.096966 Konzert 3 3 2 0.006188 0.103154
6 nahm 4 4 2 0.006188 0.109342 weiter 5 5 1 0.003382 0.112724 seinen 6 6 3 0.008778 0.121502 Gang 7 7 1 0.003382 0.124883 und 8 8 77 0.121679 0.246562 Swann 9 9 21 0.044500 0.291062 musste 10 10 6 0.015831 0.306893 einsehen 11 11 1 0.003382 0.310275 dass 12 12 32 0.062220 0.372495 er 13 13 74 0.118158 0.490652 vor 14 14 12 0.028213 0.518865 dem 15 15 31 0.060684 0.579549 Ende 16 16 1 0.003382 0.582931 der 17 17 82 0.127441 0.710371 neuen 18 18 2 0.006188 0.716560 Programmnummer 19 19 1 0.003382 0.719941 nicht 20 20 34 0.065254 0.785195 werde 21 21 2 0.006188 0.791383 gehen 22 22 3 0.008778 0.800161 können 23 23 6 0.015831 0.815992 S0 = 11.764163 S = 0.815992 η = 1 - S/S0 = 0.930637 Satz I = 1 L = 23 Z(xn) = 115 W = 5.000000 wI = 0.035478 (W+wI) = 5.035478 Zur Interpretation der Tabellen XII.1a und XII.1b sind im Untertitel die Beiträge der "Entro- pien" S uns S0 angegeben, die zum jeweiligen "Informationsgrad" η des ganzen Satzes führen, Die Zahlenwerte unterscheiden sich scheinbar – bei nur einem Wort Unterschied des Deutschen vom Französischen – nur wenig. Zur Auflösung der Mehrdeutigkeiten im Zustandsraum der Sprachen müssen aber die mittleren Wortgewichte durch die mittleren Beiträge der Wörter zur Information aller Sätze im Text ersetzt werden und damit treten Unterschiede wesentlich deut- licher hervor: L (Satzlänge) = F(w) 140 120 100 80 60 40 20 0 4,0 4,5 5,0 5,5 6,0 6,5 7,0 7,5 8,0 Mittlere Wortgewichte w = Z(xn)/L Abb. XII.1 Verteilung von 70 Sätzen eines französischen Textes und der deutschen Übersetzung im Zustandsraum der alphabetischen Sprachen als Funktion des Wortgewichts. Unter dem Wortge- wicht versteht man die Summe der mittleren Anzahl der Buchstaben im Wort eines Satzes der Länge L .
7 L (Satzlänge) = F(wI) 140 120 100 80 60 40 20 0 0,01 0,02 0,03 0,04 0,05 0,06 0,07 Mittlere Informationsdichte wI= (xn)*ld(1/H(xn)/L Abb.XII.2 Verteilung der 70 Sätze, wenn die mittleren Wortgewichte durch die mittleren Beiträge der Wörter zur Information der Sätze ersetzt und damit die Mehrdeutigkeiten im Zustandsraum aufgeho- ben werden. (Man beachte die unterschiedlichen Skalierungen der Abszissen !) 0,22 F = H(xn).ld(1/H(xn)) 0,20 0,18 0,16 0,14 0,12 0,10 0,08 0,06 0,04 0,02 0,00 L =Zn(xn) -0,02 -20 0 20 40 60 80 100 120 140 160 Abb.XII.3 Zustandsfunktion F als Maß für den Beitrag der Sätze zur Information in einem Text, 70 Sätze aus einem französischen Text aus dem Roman von Marcel Proust "Auf der Suche nach der verlorenen Zeit" und der deutschen Übersetzung mit den Häufigkeiten H(xn) = Z(xn)/N und der Ge- samtzahl N der Wörter im Tex Die numerische Analyse von französischem Text und Übersetzung zeigt schon nach 70 Sät- zen im Zustandsraum der Sprachen (Abb.XII.1) , dass im Französischen die Wortlängen zwar durchschnittlich kleiner sind als im Deutschen (was natürlich sattsam bekannt ist) aber die Wörter dennoch einen höheren Beitrag zur Information der Sätzen leisten (Abb.XII.2). Da die Zustandsfunktionen der beiden Sprachen in Abb.XII.3, die als Maß für den Beitrag zur Infor- mation der Sätze zum Text auch als Maß für die Fähigkeit zur Aussage betrachtet werden
8 können, sich nur minimal unterscheiden, könnte man an dieser Stelle sagen, dass beide Spra- chen den Sachverhalt der Texte adäquat wiedergeben oder dass die vollständige Übersetzung gelungen ist. = - S/S0 1,0 0,8 0,6 0,4 0,2 0,0 10 20 30 40 50 60 70 I Abb.XII.4 Informationsgrad η als Funktion der Satznummer I, blau Original, rot Übersetzung, auf der Abszisse willkürlich um +0,5 verschoben. Man vergleiche die berechneten Informationsgrade mit den nachfolgenden realen Sätzen. (Die Entropie S steht für die Summe der mittleren Beiträge der Worte zur Information eines Satzes, siehe Artikel XI, Seite 5) Mit diesem Ergebnis und dem Vergleich von englischem und deutschem Text in der vorher- gehenden Arbeit XI, dort insbesondere mit den Abbildungen XI.8a und b, ist gezeigt, dass es im Zustandsraum alphabetischer Sprachen ein numerisches Maß für Sätze mit der Fähigkeit zur Aussage gibt und dass dieses Maß mit den hier geübten Verfahren zur Wortverzettelung gewonnen werden kann. [1] Michel Foucault: "Archäologie des Wissens", Titel der Originalausgabe: L'archéologie du savoir, Paris 1969. Aus dem Französischen von Ulrich Köppen. Erste Auflage 1973, ©Editions Gallimard, 1969, ©der deutschen Ausgabe: Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 1973. [2] Marcel Proust: " A la recherche du temps perdue –1–Du côté de chez Swann, Paris Gal- limard , hier aus https//marcel-Proust.com/ 084 - 086 [3] Aus dem Französischen von Eva Reichel-Mertens. von Seite 507 Zeile 7 bis Seite 519 Zeile 17 1953 1.- 4. Tausend, Suhrkamp Verlag Frankfurt am Main, Rascher Verlag Zürich [4] G. Schulz, : Universität des Saarlandes, Fakultät für Physik Angewandte Zahlentheorie VIII bis XII, Ansätze zur Literatur und Kryptographie alphabeti- scher Sprachen (pdf)-Artikel, November 2015 bis Juli 2020
9 Anhang I. Paralleldarstellung der Texte F1. Französischer Text, Marcel Proust: Auf der Suche nach der verlorenen Zeit "In Swanns Welt" 70 Sätze ab Nummer 084 aus httpst://marcel-proust.com/ D1. Deutscher Text, Übersetzung von Eva Reichel-Mertens Auf der Suche nach der verlorenen Zeit "In Swanns Welt" 70 Sätze von Seite 507 Zeile 7 bis Seite 519 Zeile 17 aus 1. bis 4. Tausend, 1953 Suhrkamp Verlag Frankfurt/M & Rascher Verlag Zürich mit den numerischen Werten aus der Wortverzettelung: S0F = 11.722 , S0D = 11.764 und den Bezeichnungen I = Satznummer, L = Anzahl der Buchstaben im Satz, S = Entropie, η = 1 - S/S0 Informationsgrad des Satzes. F1. Mais le concert recommença et Swann comprit qu'il ne pourrait pas s'en aller avant la fin de ce nouveau numéro du programme. D1. Doch das Konzert nahm weiter seinen Gang und Swann musste einsehen, dass er vor dem Ende der neuen Programmnummer nicht werde gehen können. I = F 1 L = 21 S = 0.977 η = 1 - S/S0 = 0.917 I = D 1 L = 22 S = 0.800 η = 1 - S/S0 = 0.932 F2. Il souffrait de rester enfermé au milieu de ces gens dont la bêtise et les ridicules le frap- paient d'autant plus douloureusement qu'ignorant son amour, incapables, s'ils l'avaient connu, de s'y intéresser et de faire autre chose que d'en sourire comme d'un enfantillage ou de le dé- plorer comme une folie, ils le lui faisaient apparaître sous l'aspect d'un état subjectif qui n'existait que pour lui, dont rien d'extérieur ne lui affirmait la réalité ; il souffrait surtout, et au point que même le son des instruments lui donnait envie de crier, de prolonger son exil dans ce lieu où Odette ne viendrait jamais, où personne, où rien ne la connaissait, d'où elle était entièrement absente. D2. Er litt darunter, hier mit diesen Leuten eingesperrt zu sein, deren Dummheit und Lächer- lichkeit ihn umso schmerzlicher berührten, als sie, in Unwissenheit über seine Liebe und wenn sie davon gewusst hätten, außerstande, sich dafür zu interessieren und etwas anderes zu tun, als darüber zu lächeln wie über eine Kinderei oder sie zu beklagen wie eine Narrheit, sie ihm unter dem Gesichtspunkt eines ganz subjektiven Zustandes erscheinen ließen, der einzig für ihn bestände und dessen Wirklichkeit durch nichts Äußeres bekräftigt würde; er litt ganz besonders und mit einer Intensität, dass selbst der Klang der Instrumente ihm Lust machte, vor Schmerzen aufzuschreien, unter der Tatsache, dass er nun den Aufenthalt an einem Orte noch länger ausdehnen musste, an den Odette niemals kommen würde, wo niemand, wo nichts sie kannte, von dem sie in jeder Weise abwesend war. I = F 2 L = 113 S = 5.346 η = 1 - S/S0 = 0.544 I = D 2 L = 135 S = 5.280 η = 1 - S/S0 = 0.551
10 F3. Mais tout à coup ce fut comme si elle était entrée, et cette apparition lui fut une si dé- chirante souffrance qu'il dut porter la main à son coeur. D3. Aber plötzlich war es, als sei sie eingetreten, und dies ihr Erscheinen bereitete ihm einen Schmerz, der ihn so reißend durchfuhr, dass er die Hand an sein Herz führen musste. I = F 3 L = 28 S = 1.310 η = 1 - S/S0 = 0.888 I = D 3 L = 30 S = 1.340 η = 1 - S/S0 = 0.886 F4. C'est que le violon était monté à des notes hautes où il restait comme pour une attente, une attente qui se prolongeait sans qu'il cessât de les tenir, dans l'exaltation où il était d'aper- cevoir déjà l'objet de son attente qui s'approchait, et avec un effort désespéré pour tâcher de durer jusqu'à son arrivée, de l'accueillir avant d'expirer, de lui maintenir encore un moment de toutes ses dernières forces le chemin ouvert pour qu'il pût passer, comme on soutient une porte qui sans cela retomberait. D4. Die Geige hatte eine Folge hoher Töne erreicht, auf denen sie unbeirrt verharrte wie in langer Erwartung, als sähe sie beseligt den Gegenstand ihres Sehnens von ferne näher kom- men und versuche nun in verzweifeltem Bemühen, bis zu seiner Ankunft auszuhalten, ihn zu empfangen, bevor ihr die Kraft versagte, ihm noch mit äußerstem Bemühen die Wege offen zu halten, damit er auf ihnen eingehen könne und sie durch eine für, die man aufzustemmen versucht, da sie sonst zufallen würde. I = F 4 L = 84 S = 3.972 η = 1 - S/S0 = 0.661 I = D 4 L = 78 S = 3.186 η = 1 - S/S0 = 0.729 F5. Et avant que Swann eût eu le temps de comprendre, et de se dire : « C'est la petite phrase de la sonate de Vinteuil, n'écoutons pas!» tous ses souvenirs du temps où Odette était éprise de lui, et qu'il avait réussi jusqu'à ce jour à maintenir invisibles dans les profondeurs de son être, trompés par ce brusque rayon du temps d'amour qu'ils crurent revenu, s'étaient réveillés et, à tire-d'aile, étaient remontés lui chanter éperdument, sans pitié pour son infortune présente, les refrains oubliés du bonheur. D5. Bevor noch Swann Zeithatte zu begreifen und sich sagen konnte: "Es ist das kleine Thema von Vinteuil, ich darf nicht hinhören", wachten alle seine Erinnerungen aus der Zeit, da Odette in ihn verliebt war, die er bis zu diesem Tage unsichtbar in den Tiefen seines Innern zurückzuhalten vermocht hatte, getäuscht durch diesen flüchtigen Sonnenstrahl aus der Zeit der Liebe, die sie damit zurückgekehrt glaubten, aufgehoben, sich mit mächtigem Flügel- schlag und sangen ihm, ohne Erbarmen für seine jetzige Unseligkeit, die vergessenen Stro- phen des Glückes tönend ins Ohr. I = F 5 L = 84 S = 4.170 η = 1 - S/S0 = 0.644 I = D 5 L = 86 S = 3.363 η = 1 - S/S0 = 0.714 F6. Au lieu des expressions abstraites « temps où j'étais heureux », « temps où j'étais aimé », qu'il avait souvent prononcées jusque-là et sans trop souffrir, car son intelligence n'y avait enfermé du passé que de prétendus extraits qui n'en conservaient rien, il retrouva tout ce qui de ce bonheur perdu avait fixé à jamais la spécifique et volatile essence ; il revit tout, les péta- les neigeux et frisés du chrysanthème qu'elle lui avait jeté dans sa voiture, qu'il avait gardé
11 contre ses lèvres – l'adresse en relief de la « Maison Dorée » sur la lettre où il avait lu : « Ma main tremble si fort en vous écrivant » – le rapprochement de ses sourcils quand elle lui avait dit d'un air suppliant : « Ce n'est pas dans trop longtemps que vous me ferez signe ? » ; il sen- tit l'odeur du fer du coiffeur par lequel il se faisait relever sa « brosse » pendant que Lorédan allait chercher la petite ouvrière, les pluies d'orage qui tombèrent si souvent ce printemps-là, le retour glacial dans sa victoria, au clair de lune, toutes les mailles d'habitudes mentales, d'impressions saisonnières, de réactions cutanées, qui avaient étendu sur une suite de semai- nes un réseau uniforme dans lequel son corps se trouvait repris. D6. An Stelle abstrakter Vorstellungen wie damals, als er glücklich war, die Zeit, da sie sich noch liebten, die er sich oft mit diesen Worten im Geiste vorgestellt hatte, ohne dabei allzu viel Schmerz zu empfinden, denn nur bestimmte Auszüge der Vergangenheit waren darin nie- dergelegt, tauchte jetzt wieder alles vor ihm auf, was die unverkennbare, flüchtige Essenz die- ses Glücks in sich aufgespeichert hatte; er sah wieder die schneeig weißen, gelockten Blüten- blätter der Chrysantheme, die sie ihm in den Wagen geworfen und die er an seine Lippen ge- presst hatte, die in Reliefbuchstaben eingeprägte Aufschrift "Maison Dore6" auf jenem Brief, in dem er die Worte las, "Meine Hand zittert so sehr", das leichte Zusammenziehen der Brauen, mit dem sie ihn angefleht hatte, "Wird es auch nicht allzu lange dauern, bis ich von Ihnen höre"; er verspürte den Geruch des heißen Eisens, mit dem der Friseur seine "Bürste" gerade richtete, während Loredan die kleine Arbeiterin abholte, den Duft der Gewitterregen, die in jenem Frühling so häufig niedergegangen waren, die fröstelnde Heimfahrt in seinem of- fenen Wagen im Mondschein, das ganze Maschengefüge aus Denkgewohnheiten, jahreszeitli- chen Impressionen, Reaktionen der Körperhaare, die damals über den Ablauf der Wochen wie ein kleidrförmiges Netz ausgebreitet waren, unter dem sein Leib gefangenlag. I = F 6 L = 195 S = 7.735 η = 1 - S/S0 = 0.340 I = D 6 L = 201 S = 8.354 η = 1 - S/S0 = 0.290 F7. À ce moment-là, il satisfaisait une curiosité voluptueuse en connaissant les plaisirs des gens qui vivent par l'amour. D7. Damals tat er einer lustvollen Neugier Genüge, indem er die Freuden der Menschen zur Kenntnis nahm, die ganz aus der Liebe lebten. I = F 7 L = 18 S = 0.702 η = 1 - S/S0 = 0.940 I = D 7 L = 22 S = 1.024 η = 1 - S/S0 = 0.913 F8. Il avait cru qu'il pourrait s'en tenir là, qu'il ne serait pas obligé d'en apprendre les dou- leurs ; comme maintenant le charme d'Odette lui était peu de chose auprès de cette formidable terreur qui le prolongeait comme un trouble halo, cette immense angoisse de ne pas savoir à tous moments ce qu'elle avait fait, de ne pas la posséder partout et toujours. D8. Er hatte geglaubt, es dabei belassen zu können, und nicht in die Lage zu kommen ver- meint, auch ihren Schmerz zu erfahren; wie trat jetzt der Zauber Odettes so völlig hinter dem furchtbaren Grauen zurück, das jenen zu einern trüben Dunstkreis auseinanderzuziehen schien, hinter der ungeheuerlichen Angst, nicht jeden Augenblick zu wissen, was sie tat, sie nicht überall und zu jeder Zeit ganz für sich allein zu haben. I = F 8 L = 61 S = 3.050 η = 1 - S/S0 = 0.740 I = D 8 L = 67 S = 2.955 η = 1 - S/S0 = 0.749
12 F9. Hélas, il se rappela l'accent dont elle s'était écriée : « Mais je pourrai toujours vous voir, je suis toujours libre ! » elle qui ne l'était plus jamais ! l'intérêt, la curiosité qu'elle avait eus pour sa vie à lui, le désir passionné qu'il lui fît la faveur – redoutée au contraire par lui en ce temps-là comme une cause d'ennuyeux dérangements – de l'y laisser pénétrer ; comme elle avait été obligée de le prier pour qu'il se laissât mener chez les Verdurin ; et quand il la faisait venir chez lui une fois par mois, comme il avait fallu, avant qu'il se laissât fléchir, qu'elle lui répétât le délice que serait cette habitude de se voir tous les jours dont elle rêvait alors qu'elle ne lui semblait à lui qu'un fastidieux tracas, puis qu'elle avait prise en dégoût et définitivement rompue, pendant qu'elle était devenue pour lui un si invincible et si douloureux besoin. D9. Ach, er erinnerte sich, in welchem Ton sie ausgerufcn hatte, "Aber immer kann ich Sie sehen, ich bin immer frei", sie, die es jetzt niemals mehr war, an das Interesse, die Neugier, die sie für sein Dasein an den Tag gelegt, den leidenschaftlichen Wunsch, den sie bekundet hate, er möge ihr die Gunst erweisen, die damals in ihm eine Art Furcht wie vor einer mög- licherweise ärgerlichen Beeinträchtigung auslöste, ihr Zugang dazu zu gewähren; wie sie ihn hatte bitten müssen, damit er sich zu den Verdurins mitnehmen ließ; und wie, als er sie einmal im Monat zu sich kommen ließ, sie ihm jedes Mal, bevor er nachgab, wiederholen musste, wie bezaubernd es sein würde, sich alle Tage zu sehen, eine Gewohnheit, von der sie damals träumte, während sie ihm nur wie eine lästige Störung seiner Gewohnheiten erschien, gegen die dann aber sie eine Abneigung bekam, so dass sie schließlich damit brach, als sie für ihn zu einem unbezwinglichen, schmerzhaften Bedürfnis geworden war. I = F 9 L = 148 S = 6.456 η = 1 - S/S0 = 0.449 I = D 9 L = 161 S = 7.518 η = 1 - S/S0 = 0.361 F10. Il ne savait pas dire si vrai quand, à la troisième fois qu'il l'avait vue, comme elle lui répétait : « Mais pourquoi ne me laissez-vous pas venir plus souvent ? », il lui avait dit en ri- ant, avec galanterie : « Par peur de souffrir ». D10. Er hatte nur allzu recht gehabt, als er bei ihrer dritten Zusammenkunft, damals, als sie immer wieder sagte, "Warum lassen Sie mich nicht öfter kommen", galant und lächelnd ge- antwortet hatte, "Aus Furcht zu leiden". I = F10 L = 40 S = 1.827 η = 1 - S/S0 = 0.844 I = D10 L = 34 S = 1.267 η = 1 - S/S0 = 0.892 F11. Maintenant, hélas ! il arrivait encore parfois qu'elle lui écrivît d'un restaurant ou d'un hôtel sur du papier qui en portait le nom imprimé ; mais c'était comme des lettres de feu qui le brûlaient. D11. Jetzt, "Ach", kam es auch noch öfter vor, dass sie ihm von einem Restaurant oder Hotel aus schrieb auf Papier, das oben den betreffenden Namen trug, jetzt aber waren diese Buch- staben für ihn wie brennende Feuermale. I = F11 L = 33 S = 1.340 η = 1 - S/S0 = 0.886 I = D11 L = 36 S = 1.116 η = 1 - S/S0 = 0.905
13 F12. « C'est écrit de l'hôtel Vouillemont ? Qu'y peut-elle être allée faire ? Avec qui ? Que s'y est-il passé ? » Il se rappela les becs de gaz qu'on éteignait boulevard des Italiens quand il l'avait rencontrée contre tout espoir parmi les ombres errantes dans cette nuit qui lui avait semblé presque surnaturelle et qui en effet – nuit d'un temps où il n'avait même pas à se de- mander s'il ne la contrarierait pas en la cherchant, en la retrouvant, tant il était sûr qu'elle n'avait pas de plus grande joie que de le voir et de rentrer avec lui – appartenait bien à un monde mystérieux où on ne peut jamais revenir quand les portes s'en sont refermées. D12. Sie schreibt aus dem Hotel Vouillemont? Weshalb mag sie da sein? Mit wem? Was hat sich dort zu getragen? Er dachte an die Gasflammen, die auf dem Boulevard des Italiens aus- gelöscht wurden, als er sie wider alle Hoffnung unter den irrenden Schatten getroffen hatte in jener Nacht, die ihm fast übernatürlich vorgekommen war und die tatsächlich als eine Nacht aus der Zeit, wo er sich nicht einmal zu fragen brauchte, ob er sie durch sein Suchen und Wie- derfinden nichtverstimmen würde, so sicher durfte er damals sein, dass es für sie keine grö- ßere Freude gab als die, ihn zu sehen und mit ihm nach Hause zu gehen, einer geheimnisvol- len Welt angehörte, in die man nie wieder einkehren kann, wenn einmal die Pforten wieder geschlossen sind. I = F12 L = 112 S = 5.133 η = 1 - S/S0 = 0.562 I = D12 L = 124 S = 5.749 η = 1 - S/S0 = 0.511 F13. Et Swann aperçut, immobile en face de ce bonheur revécu, un malheureux qui lui fit pitié parce qu'il ne le reconnut pas tout de suite, si bien qu'il dut baisser les yeux pour qu'on ne vît pas qu'ils étaient pleins de larmes. D13. Und Swann sah vor diesem wieder durchlebten Glück unbeweglich einen Unglückli- chen stehen, der, weil er ihn nicht gleich erkannte, sein Mitgefühl erregte, so dass er die Au- gen senken musste, damit niemand sah, dass sie voll Tränen standen. I = F13 L = 42 S = 2.028 η = 1 - S/S0 = 0.827 I = D13 L = 37 S = 1.380 η = 1 - S/S0 = 0.883 F14. C'était lui-même. D14. Dieser Unglückliche war er selbst. I = F14 L = 2 S = 0.025 η = 1 - S/S0 = 0.998 I = D14 L = 5 S = 0.224 η = 1 - S/S0 = 0.981 F15. Quand il l'eut compris, sa pitié cessa, mais il fut jaloux de l'autre lui-même qu'elle avait aimé, il fut jaloux de ceux dont il s'était dit souvent sans trop souffrir « elle les aime peut-être », maintenant qu'il avait échangé l'idée vague d'aimer, dans laquelle il n'y a pas d'amour, contre les pétales du chrysanthème et l'« en-tête » de la Maison d'Or, qui, eux, en étaient pleins. D15. Bevor er es begriffen hatte, hörte sein Mitleid zwar auf, aber er fühlte sich eifersüchtig auf jenes andere Selbst, das sie geliebt hatte, eifersüchtig auch auf die, von denen er ohne des- wegen allzu sehr zu leiden oft gesagt hatte, "sie liebt sie vielleicht", jetzt, wo er die
14 unbestimmten Idee des Liebens, in der noch selbst keine Liebe liegt, mit den Chrysanthemen- blüten und dem Briefkopf der Maison Dore6 vertauscht hatte, die ihrerseits voll davon waren. I = F15 L = 65 S = 2.727 η = 1 - S/S0 = 0.767 I = D15 L = 74 S = 3.338 η = 1 - S/S0 = 0.716 F16. Puis sa souffrance devenant trop vive, il passa sa main sur son front, laissa tomber son monocle, en essuya le verre. D16. Als sein Leiden zu heftig wurde, strich er sich mit der Hand über die Stirn, ließ sein Monokel fallen und rieb das Glas. I = F16 L = 21 S = 0.570 η = 1 - S/S0 = 0.951 I = D16 L = 23 S = 1.093 η = 1 - S/S0 = 0.907 F17. Et sans doute s'il s'était vu à ce moment-là, il eût ajouté à la collection de ceux qu'il avait distingués le monocle qu'il déplaçait comme une pensée importune et sur la face embuée duquel, avec un mouchoir, il cherchait à effacer des soucis. D17. Hätte er sich in diesem Augenblick gesehen, so würde er bestimmt in seine Sammlung bezeichnender Eingläser auch das seine aufgenommen haben, das er ablegte, als wolle er da- mit einen lästigen Gedanken abstreifen, und auf dessen beschlagener Oberfläche er mit dem Taschentuch einen Kummer wegzuwischen versuchte. I = F17 L = 43 S = 2.037 η = 1 - S/S0 = 0.826 I = D17 L = 45 S = 1.780 η = 1 - S/S0 = 0.849 F18. Il y a dans le violon – si, ne voyant pas l'instrument, on ne peut pas rapporter ce qu'on entend à son image, laquelle modifie la sonorité – des accents qui lui sont si communs avec certaines voix de contralto, qu'on a l'illusion qu'une chanteuse s'est ajoutée au concert. D18. Es liegt ein Timbre im Klang der Geige-wenn man das Instrument nicht sieht und das, was man hört, nicht auf seinen Anblick beziehen kann, der die Klangfarbe unwillkürlich mo- difiziert, was so sehr dem gewisser Altstimmen gleicht, dass man der Täuschung erliegen kann, es sei eine Singstimme zu dem Konzert hinzugetreten. I = F18 L = 47 S = 1.721 η = 1 - S/S0 = 0.853 I = D18 L = 50 S = 1.941 η = 1 - S/S0 = 0.835 F19. On lève les yeux, on ne voit que les étuis, précieux comme des boîtes chinoises, mais, par moments, on est encore trompé par l'appel décevant de la sirène ; parfois aussi on croit en- tendre un génie captif qui se débat au fond de la docte boîte, ensorcelée et frémissante, comme un diable dans un bénitier ; parfois enfin, c'est, dans l'air, comme un être surnaturel et pur qui passe en déroulant son message invisible. D19. Man hebt dann den Blick und sieht nur die Geigenkörper, Schreine, so kostbar wie chi- nesische Holzarbeit, aber für Augenblicke wird man dennoch wieder durch den betörenden Ruf der Sirene irregeführt; manchmal glaubt man auch einen gefangenen Geist zu hören, der sich in dem von geheimem Wissen verzaubert erbebenden Behältnis regt und sträubt wie der
15 Teufel im Weihwasserbecken; manchmal endlich scheint durch die Luft, ein Wesen, rein und aus unterirdischen Welten stammend, zu entschweben, indem es eine unsichtbare Botschaft vor uns abrollen lässt. I = F19 L = 72 S = 2.834 η = 1 - S/S0 = 0.758 I = D19 L = 82 S = 2.770 η = 1 - S/S0 = 0.765 F20. Comme si les instrumentistes, beaucoup moins jouaient la petite phrase qu'ils n'exécu- taient les rites exigés d'elle pour qu'elle apparût, et procédaient aux incantations nécessaires pour obtenir et prolonger quelques instants le prodige de son évocation, Swann, qui ne pou- vait pas plus la voir que si elle avait appartenu à un monde ultra-violet, et qui goûtait comme le rafraîchissement d'une métamorphose dans la cécité momentanée dont il était frappé en ap- prochant d'elle, Swann la sentait présente, comme une déesse protectrice et confidente de son amour, et qui pour pouvoir arriver jusqu'à lui devant la foule et l'emmener à l'écart pour lui parler, avait revêtu le déguisement de cette apparence sonore. D20. Es war, als ob die Instrumente das kleine Thema weniger spielten, als dass sie es viel- mehr nach den Riten, die es verlangte, beschworen, um für kurze Zeit sein geisterhaftes Er- scheinen zu bewirken und ihm Dauer zu verleihen, und Swann, der es nicht klarer zu erken- nen vermochte, als gehöre es einer Welt ultravioletter Strahlungen an und nur den leisen küh- len Hauch der Verwandlung in der gegenwärtigen Blindheit erfuhr, mit der er geschlagen wurde, sobald er in seine Nähe kam, spürte dennoch seine Gegenwart wie die einer schützen- den Gottheit, die die Vertraute seiner Liebe wäre und die, um inmitten der Menge bis zu ihm vordringen und abseits mit ihm sprechen zu können, die Verkleidung dieser klangvollen Ma- terialisation angenommen habe. I = F20 L = 109 S = 5.403 η = 1 - S/S0 = 0.539 I = D20 L = 117 S = 5.693 η = 1 - S/S0 = 0.516 F21. Et tandis qu'elle passait, légère, apaisante et murmurée comme un parfum, lui disant ce qu'elle avait à lui dire et dont il scrutait tous les mots, regrettant de les voir s'envoler si vite, il faisait involontairement avec ses lèvres le mouvement de baiser au passage le corps harmo- nieux et fuyant. D21. Und während sie leicht, mit beschwichtigendem Raunen, wie ein Duft vorüberstrich, ihm sagte, was sie zu sagen hatte, bewegte er in seinem Herzen jedes Wort dieser Botschaft, beklagte, sie so rasch vorüberfliehen zu sehen, und formte unwillkürlich die Lippen zu einem Kuss, den er dem flüchtig und mit süßem Laut entschwebenden Genius aufdrücken wollte. I = F21 L = 50 S = 2.487 η = 1 - S/S0 = 0.788 I = D21 L = 54 S = 2.341 η = 1 - S/S0 = 0.801 F22. Il ne se sentait plus exilé et seul puisque, elle, qui s'adressait à lui, lui parlait à mi-voix d'Odette. D22. Noch mehr im Exil und noch einsamer füh1te er sich, da diese Stimme, die zu ihm sprach, mit gedämpftem Laut von Odette redete. I = F22 L = 19 S = 0.973 η = 1 - S/S0 = 0.917 I = D22 L = 23 S = 1.007 η = 1 - S/S0 = 0.914
16 F23. Car il n'avait plus comme autrefois l'impression qu'Odette et lui n'étaient pas connus de la petite phrase, c'est que si souvent elle avait été témoin de leurs joies ! Il est vrai que souvent aussi elle l'avait averti de leur fragilité. D23. Denn er meinte nicht mehr wie einst, dass die Melodie von ihm und Odette nichts wisse, zu oft war sie gewesen, freilich hatte sie ihn auch oft vor deren Vergänglichkeit ge- warnt. I = F23 L = 40 S = 2.038 η = 1 - S/S0 = 0.826 I = D23 L = 31 S = 1.434 η = 1 - S/S0 = 0.878 F24. Et même, alors que dans ce temps-là il devinait de la souffrance dans son sourire, dans son intonation limpide et désenchantée, aujourd'hui il y trouvait plutôt la grâce d'une résigna- tion presque gaie. D24. Doch während er in jenen Zeiten das Leid in ihrem Lächeln, in ihrem illusionslos kla- ren Stimmklang erriet, fand er heute eher darin die Anmut fast heiterer Resignation. I = F24 L = 32 S = 1.515 η = 1 - S/S0 = 0.871 I = D24 L = 27 S = 0.921 η = 1 - S/S0 = 0.922 F25. De ces chagrins dont elle lui parlait autrefois et qu'il la voyait, sans qu'il fût atteint par eux, entraîner en souriant dans son cours sinueux et rapide, de ces chagrins qui maintenant étaient devenus les siens sans qu'il eût l'espérance d'en être jamais délivré, elle semblait lui dire comme jadis de son bonheur : « Qu'est-ce, cela ? tout cela n'est rien. D25. Von jenen Kümmernissen, von denen sie früher schon sprach und die sie, ohne dass er glaubte, von ihnen berührt zu werden, in ihrem rasch und gewunden strömenden Lauf dahin- trug, schrien sie jetzt, da sie die seinen geworden waren, ohne dass er hoffen durfte, sich je- mals daraus zu lösen, wie einstmals von seinem Glück zu sagen, "Was ist das schon? Es ist alles nichts". I = F25 L = 59 S = 2.471 η = 1 - S/S0 = 0.789 I = D25 L = 63 S = 2.863 η = 1 - S/S0 = 0.757 F26. » Et la pensée de Swann se porta pour la première fois dans un élan de pitié et de ten- dresse vers ce Vinteuil, vers ce frère inconnu et sublime qui lui aussi avait dû tant souffrir ; qu'avait pu être sa vie ? au fond de quelles douleurs avait-il puisé cette force de dieu, cette puissance illimitée de créer ? Quand c'était la petite phrase qui lui parlait de la vanité de ses souffrances, Swann trouvait de la douceur à cette même sagesse qui tout à l'heure pourtant lui avait paru intolérable quand il croyait la lire dans les visages des indifférents qui considéraient son amour comme une divagation sans importance. D26. Und zum ersten Male dachte Swann mit Mitleid und Zärtlichkeit an Venteuil, jenen un- bekannten, erhabenen Bruder im Leid, der so großen Schmerz hatte erfahren müssen; wie mochte sein Leben gewesen sein, Aus welchen Leidenstiefen hatte er die Gotteskraft ge- schöpft, dies grenzenlose Schöpfertum? Wenn das kleine Thema ihm jetzt von der Eitelkeit
17 seines Kummers sprach, fand Swann eine süße Tröstung in jener gleichen Weisheit, die ihm eben noch unerträglich erschienen war, als er sie auf den Mienen gleichgültiger Menschen zu lesen meinte, die seine Liebe als eine Entgleisung ansahen, der keine Wichtigkeit beizumes- sen war. I = F26 L = 107 S = 5.758 η = 1 - S/S0 = 0.509 I = D26 L = 93 S = 3.529 η = 1 - S/S0 = 0.700 F27. C'est que la petite phrase au contraire, quelque opinion qu'elle pût avoir sur la brève durée de ces états de l'âme, y voyait quelque chose, non pas comme faisaient tous ces gens, de moins sérieux que la vie positive, mais au contraire de si supérieur à elle que seul il valait la peine d'être exprimé. D27. Diese kleine Melodie nämlich sah darin, welche Meinung sie auch sonst über die kurze Dauer solcher Seelenzustände haben mochte, nicht wie alle diese Leute etwas weniger Erns- tes, als das wirkliche Leben es ist, sondern im Gegenteil etwas, was so sehr darüber erhaben sei, dass nur dies allein sich auszudrücken lohne. I = F27 L = 55 S = 2.710 η = 1 - S/S0 = 0.769 I = D27 L = 50 S = 1.337 η = 1 - S/S0 = 0.886 F28. Ces charmes d'une tristesse intime, c'était eux qu'elle essayait d'imiter, de recréer, et jusqu'à leur essence qui est pourtant d'être incommunicables et de sembler frivoles à tout autre qu'à celui qui les éprouve, la petite phrase l'avait captée, rendue visible, Si bien qu'elle faisait confesser leur prix et goûter leur douceur divine, par tous ces mêmes assistants – si seulement ils étaient un peu musiciens – qui ensuite les méconnaîtraient dans la vie, en chaque amour particulier qu'ils verraient naître près d'eux. D28. Die Reize einer zuinnerst gefühlten Trauer versuchte sie nachzubilden, ja von neuem zu schaffen, und ihr tiefstes Wesen sogar, das doch völlig unmittelbar ist und jedem anderen als dem, der sie an sich erlebt hat, eitel erscheinen muss, hatte sie erfasst und sichtbar ge- macht, so dass alle Zuhörer, wofern sie nur im geringsten musikalisch waren, ihren Wert be- kennen und ihre göttliche Süße kosten mussten, sie a1le, die im Leben bei jeder Einzelliebe, die sie in ihrer Nähe würden entstehen sehen, sie doch wieder ebenso schmählich verkennen würden. I = F28 L = 80 S = 2.678 η = 1 - S/S0 = 0.772 I = D28 L = 87 S = 3.361 η = 1 - S/S0 = 0.714 F29. Sans doute la forme sous laquelle elle les avait codifiés ne pouvait pas se résoudre en raisonnements. D29. Zweifellos konnte die Form, in der sie diese Reize aufgezeichnet hatte, nicht vernunft- mäßig analysiert werden. I = F29 L = 17 S = 0.717 η = 1 - S/S0 = 0.939 I = D29 L = 15 S = 0.711 η = 1 - S/S0 = 0.940
18 F30. Mais depuis plus d'une année que, lui révélant à lui-même bien des richesses de son âme, l'amour de la musique était pour quelque temps au moins né en lui, Swann tenait les mo- tifs musicaux pour de véritables idées, d'un autre monde, d'un autre ordre, idées voilées de ténèbres, inconnues, impénétrables à l'intelligence, mais qui n'en sont pas moins parfaitement distinctes les unes des autres, inégales entre elles de valeur et de signification. D30. Aber seit mehr als einem Jahr, nachdem die Liebe zur Musik, die ihm so viele Reichtü- mer seiner Seele zur Musik, die ihm so viele Reichtümer seiner Seele offenbart hatte, wenigs- tens für einige Zeit in ihm aufgekommen war, hielt Swann die musikalischen Motive für wirk- liche Ideen aus einer anderen Welt, einer anderen Ordnung angehörig, von Dunkel einge- hüllte, unbekannte, mit den Mitteln des Geistes nicht zugängliche Ideen, die dadurch jedoch nicht weniger voneinander unterschieden waren, ungleich an Bedeutung und Wert. I = F30 L = 72 S = 3.317 η = 1 - S/S0 = 0.717 I = D30 L = 78 S = 2.677 η = 1 - S/S0 = 0.772 F31. Quand après la soirée Verdurin, se faisant rejouer la petite phrase, il avait cherché à dé- mêler comment à la façon d'un parfum, d'une caresse, elle le circonvenait, elle l'enveloppait, il s'était rendu compte que c'était au faible écart entre les cinq notes qui la composaient et au rappel constant de deux d'entre elles qu'était due cette impression de douceur rétractée et frileuse ; mais en réalité il savait qu'il raisonnait ainsi non sur la phrase elle-même mais sur de simples valeurs, substituées pour la commodité de son intelligence à la mystérieuse entité qu'il avait perçue, avant de connaître les Verdurin, à cette soirée où il avait entendu pour la premi- ère fois la sonate. D31. Wenn er sich das Thema aus der Sonate von Vinteuil nach jenem Abend bei den Ver- durins wieder vorspielen ließ und herauszufinden versuchte, wieso sie ihm von allen Seiten entgegenschlug und ihn einhüllte wie ein Duft, wie Zärtlichkeit des Gefühls, war er sich klar- geworden, dass durch den geringen Abstand zwischen den fünf Noten, aus denen es bestand und der unaufhörliche Wiederkehr von zweien von ihnen, dieser bestimmte Eindruck von stets sich zurücknehmender fröstelnder Süße darin zustande kam; in Wirklichkeit aber wusste er, dass er in dieser Weise nicht über das Thema selbst argumentierte, sondern über schlich- tere Werte, durch die er für ein bequemeres Verständnis die geheimnisvolle Wesenheit er- setzte, die er noch vor der Bekanntschaft mit den Verdurins an jenem Abend erkannt hatte, als er die Sonate zum ersten Male hörte. I = F31 L = 112 S = 5.553 η = 1 - S/S0 = 0.526 I = D31 L = 129 S = 5.449 η = 1 - S/S0 = 0.537 F32. Il savait que le souvenir même du piano faussait encore le plan dans lequel il voyait les choses de la musique, que le champ ouvert au musicien n'est pas un clavier mesquin de sept notes, mais un clavier incommensurable, encore presque tout entier inconnu, où seulement çà et là, séparées par d'épaisses ténèbres inexplorées, quelques-unes des millions de touches de tendresse, de passion, de courage, de sérénité, qui le composent, chacune aussi différente des autres qu'un univers d'un autre univers, ont été découvertes par quelques grands artistes qui nous rendent le service, en éveillant en nous le correspondant du thème qu'ils ont trouvé, de nous montrer quelle richesse, quelle variété, cache à notre insu cette grande nuit impénétrée et décourageante de notre âme que nous prenons pour du vide et pour du néant.
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