Ausschreibung "NTN - Innovation Booster": Förderperiode 2022-2025 Zielsetzung und Konzept - Innosuisse

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Ausschreibung "NTN - Innovation Booster": Förderperiode 2022-2025 Zielsetzung und Konzept - Innosuisse
Innosuisse – Schweizerische Agentur
                                            für Innovationsförderung

Ausschreibung «NTN – Innovation Booster»:
Förderperiode 2022–2025
Zielsetzung und Konzept

Dieses Dokument beschreibt die Zielsetzung und das Konzept der 4. Ausschreibung für Bei-
träge an nationale thematische Netzwerke gemäss Art. 31-33 der Beitragsverordnung der In-
nosuisse vom 20. September 2017 (SR 420.231). Es gilt für die Periode 2022-2025. Das neu-
ausgerichtete Förderprogramm trägt den Namen «NTN – Innovation Booster».
«NTN – Innovation Booster»: Bezeichnet die durch die Innosuisse finanzierten individuellen
Initiativen, die zum Ziel haben, die Innovationstätigkeiten zu einem ausgewählten Thema
durch konkrete Ideenentwicklung und -testung anzukurbeln («boost»). Die einzelnen Initiativen
nennen sich «NTN – Innovation Booster – Beschreibung des Innovationsthemas».
Die Innosuisse gewährt Beiträge an den Aufbau und Betrieb von Aktivitäten zur Förderung des
Wissens- und Technologietransfers und an das Entwickeln und Austesten von neuartigen In-
novationsideen durch Dritte, soweit die Ideen aus den Aktivitäten der «NTN – Innovation Boos-
ter» entstanden sind und das Potenzial zu einem nachhaltigen Mehrwert haben.
Ausschreibung «NTN – Innovation Booster» – Zielsetzung und Konzept                                                                     2

Inhaltsverzeichnis
1   Management Summary ..............................................................................................3
2   Glossar .......................................................................................................................5
3   Konzept ......................................................................................................................8
    3.1 Motivation – warum diese Initiative? .................................................................8
    3.2 Ziele .................................................................................................................9
         3.2.1        Interdisziplinäre Innovationsteams ......................................................9
         3.2.2        Konkrete Resultate und Entscheidgrundlagen ....................................9
         3.2.3        Methodische Unterstützung ................................................................9
         3.2.4        Förderung von Open Innovation ..........................................................9
         3.2.5        Unterstützung bei der weiteren Umsetzung.......................................10
         3.2.6        Fokus auf die Unterstützung von KMU ..............................................10
    3.3 Erwartete Wirkung ..........................................................................................10
    3.4 An wen richtet sich diese Ausschreibung? ......................................................10
    3.5 Umsetzung .....................................................................................................11
         3.5.1        Themensetzung ................................................................................12
         3.5.2        Zusammenstellen von Innovationsteams ..........................................12
         3.5.3        Ideengenerierung, Testen der Ideen .................................................13
         3.5.4        Einbettung der Innovationsidee in die Strategie des
                      Umsetzungspartners .........................................................................14
         3.5.5        Offene Innovationskultur ...................................................................14
         3.5.6        Methodische Unterstützung ..............................................................15
         3.5.7        Unterstützung bei der weiteren Umsetzung.......................................15
4   Finanzierung, Ziele und Begleitung...........................................................................19
    4.1 Finanzierung ...................................................................................................19
          4.1.1    Innosuisse-Beiträge ..........................................................................19
          4.1.2    Beitragskomponenten der Innosuisse-Beiträge .................................20
          4.1.3    Drittmittel-Beiträge ............................................................................23
          4.1.4    Auszahlungsmechanismus für die Innosuisse-Beiträge.....................24
          4.1.5    Finanzkontrolle .................................................................................24
    4.2 Ziele ...............................................................................................................25
          4.2.1    Leistungsziele ...................................................................................25
          4.2.2    Drittmittelziele ...................................................................................25
    4.3 Begleitung ......................................................................................................26
          4.3.1    Jährliche Leistungsvereinbarungen ...................................................26
          4.3.2    Entwicklungsbeurteilung ...................................................................26
          4.3.3    Peer-Austausch ................................................................................27
          4.3.4    Jahresablauf .....................................................................................28
5   Anhang .....................................................................................................................30
    5.1 TFV – Networking Event Series ......................................................................30
    5.1 KMU-Unterstützung durch die regionalen Innovationssysteme (RIS) ..............31
    5.2 Umsetzungsbeispiele......................................................................................31
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1 Management Summary

Aufkommende neue Technologien und themen- bzw. branchenübergreifende Geschäftsmo-
delle bieten Schweizer Unternehmen interessante Zukunfts- und Wachstumsmöglichkeiten –
insbesondere KMU. Die «NTN – Innovation Booster» (NTN IB) sollen Schweizer KMU Wett-
bewerbsvorteile verschaffen, dies dank der Zusammenarbeit mit Partnern entlang der ganzen
Wertschöpfungskette und dem Einbezug von Wissen, Kompetenzen und Technologien der
Schweizer Forschungslandschaft. Dabei fördern sie neben inkrementellen1 vermehrt auch
radikalere Innovationsideen2. Die Innosuisse ruft interessierte Akteure3 auf, sich zusammen
als Interessengemeinschaft4 für die Durchführung eines thematischen NTN IB zu bewerben.
Was sind NTN IB?
Die NTN IB bringen auf nationaler Ebene interessierte Teams aus Forschung, Wirtschaft und
Gesellschaft rund um ein übergeordnetes Innovationsthema5 zusammen. Sie gehen Themen
von volkswirtschaftlicher Relevanz innovativ an und stimulieren das Entwickeln und Testen
konkreter Innovationsideen. Dabei geben neue wissenschaftliche Erkenntnisse wichtige Im-
pulse und können in absehbarer Zeit zur Einführung von Prozess-, Produkt- oder Dienstleis-
tungsinnovationen führen. Die neuartigen Anwendungen können sowohl die Industrie als auch
den Dienstleistungsbereich betreffen.
Wie wählt ein NTN IB sein Innovationsthema?
Jeder NTN IB hat sein eigenes übergeordnetes Innovationsthema. Es wird durch die gesamte
Interessengemeinschaft festgelegt.
Innerhalb des Innovationsthemas legen die NTN IB Arbeitsthemen6 fest, dies unter Einbezug
relevanter und interessierter Akteure. Idealerweise schliessen sie dabei auch schon potentielle
Anwenderinnen und Kunden ein. Dies garantiert, dass die Arbeitsthemen eine hohe Bedeu-
tung haben und sowohl bei Forschungspartnern7 als auch bei den Umsetzungspartnern8
auf Interesse stossen.
Wie funktioniert ein NTN IB?

Im Rahmen eines NTN IB sprechen teilnehmende Akteure wesentliche Kundenbedürfnisse
gemeinsam an, entwickeln neue Lösungsansätze und diskutieren zukünftige Geschäftsfelder.
Der NTN IB schafft die Voraussetzungen für den Austausch in einer offenen Innovationskultur.

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  Definition s. Glossar
2
  Definition s. Glossar
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  Definition s. Glossar
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  Definition s. Glossar
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  Definition s. Glossar
6
  Definition s. Glossar
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  Definition s. Glossar
8
  Definition s. Glossar
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Ziel ist es, in interdisziplinären Innovationsteams9 konkrete, verifizierbare Lösungs-, Produkt-
und Dienstleistungskonzepte zu entwickeln.
Die Innovationsteams berücksichtigen von Anfang an alle wichtigen Aspekte für eine erfolg-
reiche Markteinführung. Sie beziehen sowohl die Kundenbedürfnisse als auch die Rahmen-
bedingungen der Umsetzungspartner aktiv in ihre Überlegungen ein. Das Kundenbedürfnis,
die Machbarkeit und die Wirtschaftlichkeit stehen im Zentrum eines NTN IB.
Dazu stellt ein NTN IB ausgewählten Innovationsteams für die Entwicklung und das Testen
von neuartigen Ideen direkte finanzielle Mittel zur Verfügung. Dies begünstigt einen agilen
Prozess, durch den die Ideenqualität kontinuierlich verbessert wird. Zudem fördert der NTN IB
das gemeinsame Lernen und den Erfahrungsaustausch zwischen den Teams gezielt und zeigt
Unterstützungsmöglichkeiten für die spätere Weiterentwicklung der Innovationsidee auf.
Von der Wahl der Arbeitsthemen bis zu weitergehender Unterstützung ausserhalb der Initiative
fokussieren die NTN IB stets auf die Bedürfnisse der Innovationsakteure.
Die Ausschreibung10
Die Innosuisse ruft interessierte Interessengemeinschaften auf, sich für die Durchführung ei-
nes vierjährigen NTN IB zu bewerben. Die jährliche finanzielle Unterstützung eines NTN IB
kann bis zu CHF 500’000 betragen. Voraussichtlich können in der Förderperiode 2022–2025
fünf bis acht thematisch unterschiedliche NTN IB gefördert werden.

9
    Definition s. Glossar
10
    Innosuisse spricht Beiträge an nationale thematische Netzwerke (Bezeichnung der bis anhin geförderten Netzwerktätigkeiten),
       gemäss den Artikeln 31-33 der Beitragsverordnung Innosuisse vom 20. September 2017 (SR 420.231) und den Vollzugsbe-
       stimmungen Netzwerke und Fachveranstaltungen vom 16. November 2017.
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2 Glossar

     Akteure                        Forschung: nicht kommerzielle Forschungspartner mit ihren Forschenden,
                                    Studierenden, wissenschaftlichen Mitarbeitenden etc.
                                    Wirtschaft: Start-ups, KMU, grössere Firmen, Branchenverbände etc.
                                    Gesellschaft: Behörden und öffentliche Verwaltung, staatliche oder halb-
                                    staatliche Organisationen (Spitäler, Verkehrsbetriebe etc.), Verbände (Tou-
                                    rismusverband etc.) etc.
                                    Die Zusammenarbeit der Akteure steht im Zentrum der NTN IB: sowohl in
                                    der Interessengemeinschaft, die das Innovationsthema definiert und die Ini-
                                    tiative trägt und leitet, wie auch bei der Wahl der relevanten Arbeitsthemen
                                    und in interdisziplinären Innovationsteams, die an konkreten Ideen arbeiten.
     Aktivitätenfinanzierung        Innosuisse-Mittel, mit denen der NTN IB den Aufbau und Betrieb der Aktivi-
                                    täten finanziert, die den Wissens- und Technologietransfer zwischen der
                                    Forschung, Wirtschaft und Gesellschaft fördern (Kommunikation, Organisa-
                                    tion der Workshops, methodische Begleitung der Innovationsteams etc.).
     Forschungspartner              Forschungspartner sind jene Akteure, die mit Umsetzungspartnern eine
                                    Idee auf der Grundlage ihrer Forschungserkenntnisse und –kompetenzen
                                    entwickeln. Dazu zählen Hochschulforschungsstätten, nicht kommerzielle
                                    Forschungsstätten ausserhalb des Hochschulbereichs, Institutionen der
                                    Ressortforschung mit eigenen Forschungsprojekten und bundeseigene For-
                                    schungsanstalten11.
     Ideenfinanzierung              Innosuisse-Mittel, die ein NTN IB seinen Innovationsteams für das direkte
                                    Austesten und Weiterentwickeln erfolgversprechender Innovationsideen zur
                                    Verfügung stellt, die aus den Aktivitäten des NTN IB entstanden sind.
     Innovationsteams               Innovationsteams bestehen aus Vertretungen von Umsetzungspartnern,
                                    nicht kommerziellen Forschungspartnern und idealerweise Kunden oder An-
                                    wenderinnen, die von den geplanten Innovationen profitieren sollen. Sie kön-
                                    nen auch weitere Akteure einschliessen, die für die Entwicklung der Idee
                                    wichtig sind wie Zulassungsbehörden etc.
                                    Die Rolle der Innovationsteams ist es, Innovationsideen innerhalb der Ar-
                                    beitsthemen der NTN IB zu entwickeln, zu testen und weiterzuentwickeln.
     Innovationsthema               Das Innovationsthema ist das übergeordnete Thema eines NTN IB. Es defi-
     und Arbeitsthemen              niert das Aktivitätenfeld des Programms über die gesamte Förderperiode.
                                    Es kann sowohl technologiebasierte Innovationen als auch konzeptionelle
                                    Innovationen (Geschäftsmodelle, Organisation, Kultur) umfassen.
                                    Innerhalb des Innovationsthemas definieren die NTN IB zusammen mit den
                                    Akteuren konkrete Arbeitsthemen, zu denen die Innovationsteams verifizier-
                                    bare Innovationsideen entwickeln.
     Interessengemeinschaft         Eine Interessengemeinschaft besteht aus Vertretungen relevanter Akteure
                                    aus der Forschung, Wirtschaft und Gesellschaft, die zusammen die Verant-
                                    wortung für die erfolgreiche Durchführung eines NTN IB übernehmen wol-
                                    len. Die Interessengemeinschaft ist daher die Trägerschaft eines NTN IB
                                    und repräsentiert diesen gegen aussen.
     Leading House                  Das Leading House ist eine nicht gewinnorientierte Organisation, die ge-
                                    genüber der Innosuisse stellvertretend für die Interessengemeinschaft als

11
  Gemäss Art. 4 Bst. c, Art. 5, Art. 16 Abs. 3 und Art. 17 des Bundesgesetzes über die Förderung der Forschung und der
Innovation (FIFG) vom 14. Dezember 2012
Ausschreibung «NTN – Innovation Booster» – Zielsetzung und Konzept                                       6

                             Gesuchstellender auftritt. Das Leading House übernimmt gegenüber der In-
                             nosuisse die Verantwortung für die Abwicklung der Initiative.
 Tragfähige Innovationen     Tragfähige Innovationen zeichnen sich dadurch aus, dass alle wesentlichen
                             Aspekte von Anfang an in die Überlegungen einbezogen werden: Kunden-
                             bedürfnisse, Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit.
 Umsetzungspartner           Umsetzungspartner sind jene Akteure, welche die Innovationsideen umset-
                             zen und dadurch einen volkswirtschaftlichen Mehrwert schaffen. Dies kön-
                             nen Start-ups, KMU oder grössere Firmen sein, die Produkte oder Dienst-
                             leistungen anbieten oder Prozesse umsetzen. Dies können aber auch nicht
                             gewinnorientierte Organisationen sein wie bspw. Stadtverwaltungen, die
                             durch die Umsetzung von Innovationen einen gesellschaftlichen Mehrwert
                             und eine Reduktion von öffentlichen Kosten bewirken können.
 Hochschulvertretungen       Sind in erster Linie Angestellte der Hochschulen wie Professorinnen und
                             Professoren, Forschende etc. Es können aber auch Studierende sein, die
                             einen Beitrag zur Entwicklung von Innovationsideen leisten können und
                             wollen.
 Open Innovation             Open Innovation bezeichnet die aktive strategische Öffnung des Innovati-
                             onsmanagements eines Umsetzungspartners für die Zusammenarbeit mit
                             ausgewählten externen Partnern, die zusätzliches Wissen, Kompetenzen,
                             Erfahrungen und/oder Technologien zum Innovationsprozess und/oder zur
                             Produktentwicklung beisteuern können.
 radikale versus inkremen-   Inkrementelle Innovationsideen verbessern bereits bestehende Produkte,
 telle Innovationsidee       Prozesse oder Dienstleistungen oder passen sie schrittweise an, um neue
                             Märkte zu erschließen, neuen Kundennutzen zu erzielen, Kosten zu redu-
                             zieren oder auf externe Veränderungen wie neue Gesetze zu reagieren.

                             Radikale Innovationsideen schaffen durch ganz neue Lösungsansätze neue
                             Produkte, Dienstleistungen oder Prozesse mit neuen Eigenschaften und
                             Formen. Sie können ganze Branchen und Märkte weiterentwickeln ohne sie
                             zu zerstören.
 Retrospektive               Die Retrospektive ist das jährliche Gespräch zur Entwicklungsbeurteilung
                             des NTN IB. Gemeinsam mit der Innosuisse fragt sich das Leading House,
                             was gut gelaufen ist, was es gelernt hat und was es künftig anders machen
                             will oder muss.
 Wissenschaftsbasierte       Diese Innovationen enthalten Elemente aus wissenschaftlichen Erkenntnis-
 Innovationen                sen, die über den gängigen Stand der Technik oder des Wissens hinausge-
                             hen und einen Wissens- und/oder Technologieaustausch zwischen den
                             Forschungs- und Umsetzungspartnern benötigen.
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Begriffe im Zusammenhang mit Innovationsmethoden:

 A/B-Test                 A/B-Tests sind randomisierte Experimente mit zwei Varianten, A und B. Sie
                          erlauben es, zwei Versionen einer einzelnen Variablen zu vergleichen (typi-
                          scherweise durch Testen der Reaktion eines Probanden auf Variante A ge-
                          genüber Variante B) und zu bestimmen, welche der Varianten effektiver ist.
 Braindates               Sind Einzel- oder Kleingruppensitzungen (auch bekannt als «Termine»), an
                          welchen sich Teilnehmende mit überschneidenden Interessen austauschen.
                          Die Teilnehmenden formulieren themenbezogene Angebote oder Fragen,
                          die dann mit den Interessen anderer Teilnehmender abgeglichen werden
                          (dies kann manuell oder über eine App geschehen). Ziel ist die Förderung
                          des Lernens und des Networkings.
 Designsprint             Ein agiler Ansatz, der Unternehmen helfen soll, durch Ideenfindung, Prototy-
                          ping und Testen unkonventionelle Antworten auf wichtige Geschäftsfragen
                          zu finden. Dieser Ansatz beinhaltet strategische Elemente, Designelemente
                          und verhaltenswissenschaftliche Elemente.
 Dirty Prototype          Eine erste, grobe Version einer Visualisierung oder physischen Umsetzung
                          einer Idee, um darüber mit den Nutzern ins Gespräch zu kommen. Dabei
                          soll ein Minimum an Geld, Zeit und Ressourcen investiert werden.
 Idea Napkin              Idea Napkin ist ein inspirierendes visuelles Denkinstrument, das ein einfa-
                          ches, einheitliches Format für die Zusammenfassung und Kommunikation
                          eines neuen Konzepts bietet.
 Kamingespräch            Ein Kamingespräch ist ein informelles, aber strukturiertes Gespräch zwi-
                          schen einem Moderator und einem Gast. Es ist eine einzigartige Gelegen-
                          heit, die persönlichen Geschichten und Ideen des Gasts kennenzulernen.
 Lean Start-up Methode    Die Lean Startup Methode wurde von Eric Ries entwickelt («The Lean Start-
                          up», 2011). Bei der Lean Startup Methode wird eine Geschäftsidee, ein Pro-
                          dukt oder eine Dienstleistung gestaltet und schnellstmöglich auf den Markt
                          gebracht. Ziel ist es, aus dem Feedback der Kunden frühestmöglich Rück-
                          schlüsse für die weitere Entwicklung und ggf. Umgestaltung des Produkts
                          ziehen zu können, um so Kosten und Zeit zu sparen. Dies geschieht durch
                          gezieltes, iteratives Testen von wichtigen Faktoren des Produkts, wie z.B.
                          Preisgestaltung, Vertriebswege und Designmerkmalen. Der Vorgang wird
                          ständig wiederholt, sodass sich ein Bauen-Messen-Lernen Kreislauf etab-
                          liert, der das Produkt nah am Kundenbedürfnis entwickelt.
 Mock-up                  Die häufigste Anwendung von Mock-ups ist die Erstellung von einfachen
                          Webapplikationen, die dem Endanwender zeigen, wie die digitale Lösung
                          aussehen und funktionieren wird, ohne dass die Software oder die zugrunde
                          liegende Funktionalität erstellt werden muss.
 Pitching-Events          Sind eine Aneinanderreihung von Präsentationen, bei denen Teams ihre
                          Ideen innerhalb kürzester Zeit (3–5 Minuten) vor Entscheidungsträgern prä-
                          sentieren, um diese davon zu überzeugen.
 Storyboard               Durch diese Visualisierungstechnik können kurze Szenarien als eine Reihe
                          von Skizzen, Illustrationen oder Fotocollagen erstellt werden, um auszudrü-
                          cken, wie Konzepte von potenziellen Nutzern in vorgeschlagenen Situatio-
                          nen verwendet werden.
 Wireframe                Ein Wireframe ist eine einfache Skizze, die zeigt, welche Funktionen einer
                          Anwenderin offenstehen. Er stellt alle wichtigen Aspekte der endgültigen Lö-
                          sung dar. So zeigt ein Wireframe einer Webseite die Navigation, die Haupt-
                          schaltflächen, die Spalten und die Platzierung verschiedener Elemente.
Ausschreibung «NTN – Innovation Booster» – Zielsetzung und Konzept                       8

3 Konzept

     3.1 Motivation – warum diese Initiative?

Aufkommende neue Technologien und Geschäftsmodelle bieten Schweizer Unternehmen in-
teressante Zukunfts- und Wachstumsmöglichkeiten. Gleichzeitig können auch öffentliche Ein-
richtungen wie Stadtverwaltungen oder Spitäler erheblich von Innovationen in Bereichen wie
Mobilität oder Digitalisierung profitieren.
Um das Potenzial dieser neuen Möglichkeiten voll zu nutzen, braucht es neben individuellen
bilateralen Projekten auch Kooperationen in heterogenen disziplinen- bzw. branchenübergrei-
fenden Innovationsteams, die alle nötigen Kompetenzen zusammenbringen. Die Entwicklung
tragfähiger Innovationen12 zeichnet sich dadurch aus, dass alle wesentlichen Aspekte von
Anfang an in die Ideenentwicklung einbezogen werden: Kundenbedürfnisse, Machbarkeit und
Wirtschaftlichkeit.

                           Grafik 1: Konzept einer tragfähigen Innovation

Ein anderer wichtiger Aspekt einer tragfähigen Innovation ist die Frage, ob ein Unternehmen
bzw. eine Organisation über die Kapazität verfügt, die Innovationsidee umzusetzen.
Die Innosuisse unterstützt gezielt die Entwicklung von wissenschaftsbasierten Innovatio-
nen13, die aus der Zusammenarbeit zwischen nicht kommerziellen Forschungspartnern14
und Umsetzungspartnern entstehen. Das Zusammenführen von wissenschaftlichen Erkennt-
nissen, neuesten Technologien, Marktwissen, strategischen Überlegungen und Umsetzungs-
erfahrung erlaubt es, neue und konkrete Lösungen zu finden.

12
   Definition s. Glossar
13
   Definition s. Glossar
14
   Definition s. Glossar
Ausschreibung «NTN – Innovation Booster» – Zielsetzung und Konzept                          9

Dazu stellen die NTN IB gemischten Innovationsteams Methoden und Mittel zur Verfügung,
um gemeinsam möglichst radikale Innovationsideen zu entwickeln und in der Frühphase zu
testen.

     3.2 Ziele

Ein NTN IB hat folgende Ziele:

3.2.1        Interdisziplinäre Innovationsteams
Zusammenbringen von interessierten Akteuren aus Forschung, Wirtschaft und Gesellschaft
rund um ein relevantes Innovationsthema. Stimulieren von Austausch unter ihnen.
Bilden von interdisziplinären Innovationsteams, die aus mindestens einem Forschungspartner
und einem Umsetzungspartner bestehen.

3.2.2        Konkrete Resultate und Entscheidgrundlagen
Ansprechen von themenrelevanten Bedürfnissen, Entwickeln von neuen Lösungsansätze und
Diskussion zukünftiger Geschäftsfelder mit allen teilnehmenden Akteuren.
Entwickeln konkreter, verifizierbarer Produkt-, Prozess- und Dienstleistungsideen und - kon-
zepte in interdisziplinären Innovationsteams.
Finanzielle Unterstützung von erfolgversprechenden Innovationsideen zur Überprüfung von
Hypothesen und Erarbeitung wichtiger Entscheidgrundlagen für die Weiterentwicklung oder
den Abbruch eines Projekts.

3.2.3        Methodische Unterstützung
Unterstützung der Innovationsteams mit Methoden und Formaten für die gemeinsame Ideen-
erarbeitung und den erfolgreichen Wissens- und Technologietransfer.

3.2.4        Förderung von Open Innovation15
Förderung einer offenen Innovationskultur unter den teilnehmenden Akteuren. Thematisieren
unterschiedlicher Rollen innerhalb eines Innovationsteams. Sicherstellen eines zielgerichteten
Wissens- und Technologieaustauschs zwischen den Forschungs- und Umsetzungspartnern.
Förderung des gemeinsamen Lernens und Erfahrungsaustauschs unter den Teilnehmenden
und den Innovationsteams.

15
     Definition s. Glossar
Ausschreibung «NTN – Innovation Booster» – Zielsetzung und Konzept                          10

3.2.5   Unterstützung bei der weiteren Umsetzung
Unterstützung der erfolgreichen Innovationsteams beim Anstossen von Projekten, mit denen
sie um Beiträge bei der Innosuisse ersuchen können.
Unterstützung der Teams bei der Suche von anderen geeigneten regionalen, nationalen und
internationalen Förderstellen bzw. privatwirtschaftlicher Finanzierung zur Weiterentwicklung
einer erfolgversprechenden Idee.

3.2.6   Fokus auf die Unterstützung von KMU
Unterstützung der Schweizer KMU, die sich durch die Zusammenarbeit mit Partnern entlang
der Wertschöpfungskette und den Einbezug von Forschungserkenntnissen, -kompetenzen
und neuen Technologien einen Wettbewerbsvorteil erarbeiten wollen.

    3.3 Erwartete Wirkung

Ein NTN IB trägt zur Wertschöpfung bei, indem er
    die Entstehung neuer Prozess-, Produkt- oder Dienstleistungsinnovationen begünstigt;
    zur Effizienzsteigerung, zur Kostenreduktion und/oder zur Lösung gesellschaftsrelevanter
     Herausforderungen im öffentlichen Interesse beiträgt;
    das Entstehen einer zielgerichteten, offenen Innovationskultur zwischen den Akteuren be-
     günstigt;
    den Akteuren Methodenkompetenzen für eine agile Innovationsentwicklung näherbringt;
    durch das Teilen von Erfolgsgeschichten und Erfahrungen andere Akteure inspiriert;
    konkrete Innovationsprojekte stimuliert, die potenziell den Förderkriterien der Innosuisse
     entsprechen;
    den Innovationsteams mit erfolgversprechenden Ideen aufzeigt, wie die nächsten Schritte
     auf dem Weg zur Umsetzung aussehen könnten.

    3.4 An wen richtet sich diese Ausschreibung?

Die Ausschreibung richtet sich an Interessengemeinschaften, welche die Chancen eines In-
novationsthemas erkannt haben und bereit sind, das Entwickeln und Testen konkreter Inno-
vationsideen mit ihren Aktivitäten zu stimulieren und zu fördern. Die Interessengemeinschaften
bestehen aus Vertretungen der relevanten Akteure aus der Forschung, der Wirtschaft und der
Gesellschaft, die zusammen die Verantwortung für die erfolgreiche Durchführung eines NTN
IB übernehmen wollen.
Ausschreibung «NTN – Innovation Booster» – Zielsetzung und Konzept                         11

Interessengemeinschaften können mit einem NTN IB bei ausgewählten Innovationsthemen
wichtige Impulse setzen und die Innovationsaktivitäten ankurbeln. Der Erfolg eines NTN IB
hängt massgeblich davon ab, ob das gewählte Thema, der Erkenntnisstand oder der Stand
der Technik und die Bereitschaft der Akteure es erlauben, konkrete tragfähige Innovations-
ideen zu erarbeiten und zu verifizieren, die in absehbarer Zeit zu Prozess-, Produkt- oder
Dienstleistungsinnovation führen können. Bewilligt die Innosuisse das Gesuch, kann die Inte-
ressengemeinschaft zeigen, dass das Potenzial ihres Themas tatsächlich realisiert und über
die vier Jahre effektive Impulse gesetzt werden können.
Die Innosuisse schreibt nicht vor, wie sich die Interessengemeinschaft genau organisieren
muss. Als Gesuchstellender tritt jedoch jeweils nur eine nicht gewinnorientierte Organisation
auf, das Leading House16. Diese Organisation kann beispielsweise ein Verein sein, in dem
sich die massgebenden Akteure aus Forschung, Wirtschaft und Gesellschaft zusammenge-
schlossen und organisiert haben.
Tritt eine Organisation als Leading House auf, die nicht alle Akteure der Interessengemein-
schaft umfasst, schafft das Leading House geeignete Unterstützungsstrukturen/-gremien, um
die weiteren Mitglieder der Interessengemeinschaft einzubeziehen. Es belegt deren Motivation
und Beitrag durch entsprechende Unterstützungserklärungen.
Sämtliche Organisationen, welche die formalen Kriterien erfüllen, sind berechtigt, sich an der
Ausschreibung zu beteiligen.

     3.5 Umsetzung

                             Grafik 2: Unterstützungsprozess durch NTN IB

16
     Definition s. Glossar
Ausschreibung «NTN – Innovation Booster» – Zielsetzung und Konzept                                                        12

Ein NTN IB ist ein Teil der Innovationskette. Er nutzt Synergien mit anderen Organisationen
und Programmen. Dabei fokussiert er auf die Bedürfnisse der Innovationsakteure, von der
Themensetzung bis zur Kontaktvermittlung für weitere Unterstützung ausserhalb des NTN IB.

3.5.1     Themensetzung
Ein NTN IB verfolgt ein übergeordnetes Innovationsthema, das
    durch neue wissenschaftliche Erkenntnisse wichtige Impulse erfährt und in absehbarer
     Zeit (4 bis 8 Jahre) zur Einführung von Prozess-, Produkt- oder Dienstleistungsinnovatio-
     nen in industriellen oder dienstleistungsorientierten Anwendungen führen kann;
    von volkswirtschaftlicher Relevanz17 und für einen Grossteil der interessierten Branchen,
     Interessengruppen und Anwendungsfelder attraktiv ist;
    ein Alleinstellungsmerkmal begründet und für namhafte Teile der Schweizer Wirtschaft
     und/oder Gesellschaft einen Mehrwert erbringt, der ohne den NTN IB nicht gleichermassen
     realisierbar wäre.
Das Innovationsthema muss konkret sein, um fokussierte und wirksame Innovations- und
F&E-Kooperationen anzustossen.
Der Begriff «Innovationsthema» kann breit ausgelegt werden und neben technologiebasierten
auch managementbasierte Innovationsthemen aus den Bereichen «Geschäftsmodellinnovati-
onen», «Innovationskultur», «Innovationsmethoden» beinhalten.
Der NTN IB definiert sein übergeordnetes Thema unter Einbezug relevanter Akteure aus der
Forschung, Wirtschaft und Gesellschaft. So stellt er sicher, dass das Thema hohe Bedeutung
hat und sowohl bei den Forschungspartnern wie auch bei den Umsetzungspartnern auf gros-
ses Interesse stösst.
Innerhalb seines übergeordneten Innovationsthemas identifiziert der NTN IB dann gemeinsam
mit den interessierten Kreisen eine Reihe konkreter Arbeitsthemen, die bei den potenziellen
Innovationsteams auf breites Interesse stossen, weil sie relevante Probleme ansprechen,
neue Lösungsansätze ermöglichen oder zukünftige Geschäftsfelder thematisieren.

3.5.2     Zusammenstellen von Innovationsteams
Ein NTN IB konzentriert sich auf das Erarbeiten von konkreten Innovationsideen in seinem
Themenbereich und auf das unkomplizierte Testen und Weiterentwickeln dieser Ideen. Daher
müssen die potenziellen Akteure in seinem gewählten Innovationsthema schon miteinander in
Kontakt stehen und interessiert sein, gemeinsam an konkreten Themen zu arbeiten.18 Der

17
   Volkswirtschaftliches Potenzial hat und erwartete Bruttowertschöpfung/Kostenreduktion, Beschäftigung generiert und interes-
      sierte Branchen, Anwendungsfelder und Unternehmen anspricht
18
   Die Innosuisse unterstützt die Bildung von Interessengemeinschaften rund um ein Innovationsthema von nationaler Bedeutung
      durch das komplementäre Instrument der «thematischen Fachveranstaltungen» (s. dazu Kapitel 4.1).
Ausschreibung «NTN – Innovation Booster» – Zielsetzung und Konzept                           13

NTN IB stellt geeignete Formate zur Verfügung, um innerhalb der Akteure die Bildung von
neuen Innovationsteams zu unterstützen.
Dabei legt der NTN IB sein Augenmerk auf die Schnittstellen zwischen Forschung, Wirtschaft
und Gesellschaft und vernetzt alle relevanten Akteure innerhalb seines Innovationsthemas
vertikal (entlang der Wertschöpfungskette), horizontal (themen- und branchenübergreifend)
und geografisch (überregional, national, international). Ein Innovationsteam umfasst sämtliche
Akteure, die einen wichtigen Beitrag zum Entwickeln und Austesten einer Innovationsidee bei-
tragen können. Dies können folgende sein:
      Forschung: nicht kommerzielle Forschungsstätten mit ihren Forschenden, Studierenden,
       wissenschaftlichen Mitarbeitenden etc.
      Wirtschaft: Start-ups, KMU, grössere Firmen, Branchenverbände etc.
      Gesellschaft: Behörden und öffentliche Verwaltung, staatliche oder halbstaatliche Organi-
       sationen (Spitäler, Verkehrsbetriebe etc.), Verbände (Tourismusverband etc.) etc.
Für die Entwicklung tragfähiger Innovationen sollen auch künftige Anwenderinnen und Kunden
in die frühe Entwicklungsphase einer Innovationsidee einbezogen werden. Sie definieren die
Bedürfnisse. Sie können direkt durch die Innovationsteams oder schon bei der Definition der
Arbeitsthemen als Interessengruppen dazu geholt werden.
Wo zweckdienlich, sollen die NTN IB auch internationale Akteure entlang der Wertschöpfungs-
kette einbeziehen.

3.5.3        Ideengenerierung, Testen der Ideen
Ein NTN IB unterstützt die Innovationsteams mit geeigneten Methoden und Formaten, um ve-
rifizierbare Produkt- und Dienstleistungskonzepte zu entwickeln. Dabei bringt er den Teams
auch Methoden der agilen Innovationsentwicklung wie die Lean Start-up Methode19 näher und
zeigt auf, wie diese bei der Entwicklung und Verifizierung von tragfähigen Innovationsideen
erfolgreich eingesetzt werden können.
Die NTN IB können ausgewählte Innovationsteams in der Frühphase direkt finanziell bei der
unkomplizierten Verifizierung erfolgversprechender Ideen unterstützen. Dies fördert ein agiles
Vorgehen, mit dem die Teams die Ideenqualität kontinuierlich verbessern können.
Neben der erfolgreichen Entwicklung tragfähiger Innovationsideen, aus denen sich konkrete
weiterführende Projekten ergeben, liegt der Mehrwert für die Innovationsteams vor allem in
der Überprüfung ihrer Hypothesen und der Erarbeitung von wichtigen Entscheidgrundlagen.
Daher kann unter Umständen auch die Umorientierung oder ein qualifizierter Abbruch eines
Vorhabens als Erfolg gewertet werden.

19
     Definition s. Glossar
Ausschreibung «NTN – Innovation Booster» – Zielsetzung und Konzept                                                        14

3.5.4       Einbettung der Innovationsidee in die Strategie des Umsetzungspartners
Ein besonderes Augenmerk gilt der Einbettung von Innovationsideen in die Unternehmens-
strategie der Umsetzungspartner. Nur wenn die im Rahmen eines NTN IB entwickelten Ideen
beim Umsetzungspartner von Anfang an verankert werden, ist sichergestellt, dass sie auch
umgesetzt werden können und schliesslich eine Wertschöpfung entsteht (Grafik 3).
Daher sollte der Umsetzungspartner parallel zur Ideenentwicklung die organisationsbezogene
Absorptionsfähigkeit für die Innovationen (Kompetenzen, Ressourcen etc.) im Auge behalten.
In den Regionen und Kantonen werden komplementäre und unternehmensspezifische Bera-
tungen in diesem Bereich angeboten.20

        Grafik 3: Integration von thematischer und unternehmensspezifischer Unterstützung

3.5.5       Offene Innovationskultur
Ein NTN IB entwickelt geeignete Formate, die den Teilnehmenden einen direkten Mehrwert
bieten, indem sie übergeordnete Rahmenbedingungen wie Gesetze und vorwettbewerbliche
Themen wie internationale Konkurrenz oder technische Hürden ansprechen. Teilnehmende
können durch sie von den gegenseitigen Erfahrungen profitieren. Die Teams innerhalb des
thematischen NTN IB stellen einander vor, woran sie arbeiten und zu welchen Erkenntnissen
sie gelangt sind. Der NTN IB schafft die Rahmenbedingungen, damit ein fruchtbarer Austausch
möglich ist, ohne dass Geschäftsgeheimnisse, Wettbewerbsvorteile oder schützenswertes
geistiges Eigentum preisgegeben werden müssen oder gefährdet werden.

20
     Anlaufstelle können die regionalen Innovationssysteme RIS sein. Sie fördern die Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit der
       KMU mit Unterstützungsangeboten und Dienstleistungen in den Bereichen Information, Beratung, Vernetzung, Infrastruktur
       und Finanzierung. Zudem bündeln sie bereits bestehende Förderangebote und vermitteln KMU bei Bedarf an andere För-
       derstellen (s. Kapitel 5.1).
Ausschreibung «NTN – Innovation Booster» – Zielsetzung und Konzept                           15

3.5.6   Methodische Unterstützung
Die Verantwortlichen eines NTN IB eignen sich die notwendigen methodischen Fähigkeiten an
oder ziehen Spezialisten bei. Ziel ist, den Innovationsteams die Methodenkompetenzen einer
agilen Innovationsentwicklung näherzubringen, die sie bei der Entwicklung und Verifizierung
tragfähiger Innovationsideen erfolgreich einsetzen können.

           Grafik 4: Beispiele von unterstützenden Methoden bei der Ideenentwick-
           lung und -verifizierung (© Spark Works, mit freundlicher Genehmigung)

Der NTN IB bespricht die Effektivität und den Mehrwert der angewendeten Methoden und
Formate mit seinen Innovationsteams. Auf der Grundlage der Rückmeldungen entwickelt er
die eingesetzten Methoden und Formate weiter und verbessert sie.

3.5.7   Unterstützung bei der weiteren Umsetzung
Auf dem Weg zur Umsetzung einer erfolgversprechenden Innovationsidee gibt es ausserhalb
der NTN IB viele zusätzliche Unterstützungsmassnahmen. Die Verantwortlichen pflegen den
Austausch mit der Innosuisse und anderen Organisationen und helfen den Innovationsteams
aktiv bei der Planung geeigneter nächster Schritte. Die Innosuisse bietet eine breite Palette an
Unterstützungsmöglichkeiten wie Beratung für Start-ups (Coachingprogramm), Hilfe beim Auf-
setzen von Innovationsprojekten (Mentoringprogramm), Zugang zu Projektförderung (national
und international) und Unterstützung bei der internationalen Partnersuche (Enterprise Europe
Network) an.
Ausschreibung «NTN – Innovation Booster» – Zielsetzung und Konzept                      16

Ergänzend zu den Angeboten der Innosuisse gibt es andere interessante Unterstützungsan-
gebote. Braucht ein Umsetzungspartner beispielsweise Hilfe bei der Einbettung der Innovati-
onsidee in seine Organisation, können spezialisierte Mitarbeitende in den Kantonen und Re-
gionen helfen. Hier gibt es auch Programme für die Risikofinanzierung (s. Kapitel 5.1).
Ausschreibung «NTN – Innovation Booster» – Zielsetzung und Konzept                                                   17

 Beispiel einer möglichen Umsetzung eines NTN IB:

 Die obenstehende Grafik zeigt exemplarisch, wie ein NTN IB organisiert werden kann21. Sie beschreibt verschiedene Massnahmen, die die Interessen-
 gemeinschaft ergreifen kann, um die verschiedenen interdisziplinären Arbeitsgruppen und Innovationsteams mit einem agilen und kooperativen Prozess
 zu unterstützen. Nach der Bewilligung des NTN IB-Gesuchs beginnt der Prozess mit einem für alle offenen Einstieg, wo gemeinsam mit den Interessierten
 die Arbeitsthemen definiert und Arbeitsgruppen gebildet werden. Später bilden sich dann konkrete Innovationsteams, die eigenständig an der Entwicklung
 und Überprüfung von konkreten Ideen arbeiten. Bei Bedarf bearbeiten die Innovationsteams ihre entwickelte Idee mehrmals weiter (z. B. bei der Prüfung
 der zugrunde liegenden Annahmen bezüglich Wünschbarkeit, Machbarkeit und Durchführbarkeit, bei der Prüfung ihrer Idee mit Anwenderinnen oder
 Experten), bis sie den Status eines Dirty Prototype22 (für völlig neue Ideen nach dem explorativen Ansatz)/Proof-of-concept (für die Nutzung bestehender

21
   Die Prinzipien des Konzepts können auch durch ein anderes Vorgehen umgesetzt werden. Hier wird von den NTN IB erwartet, dass sie die beste Vorgehensweise für die Erreichung der
     Ziele in ihrem Innovationsthema und –umfeld entwickeln, umsetzen und ständig weiterverbessern.
22
   Definition s. Glossar
Ausschreibung «NTN – Innovation Booster» – Zielsetzung und Konzept                          18

 Technologien oder Geschäftsmodelle für eine neue Herausforderung) erreicht. Innovationsteams können sich um eine weiterführende Förderung direkt
 bei der Innosuisse bewerben, sobald ihre Idee dieses Niveau erreicht hat.
 Sobald die meisten Innovationsteams den Prozess abgeschlossen haben, beginnt der Prozess von Neuem und öffnet sich wieder für neue interessierte
 Akteure und neue Arbeitsgebiete. Der oben dargestellte Prozess sollte zwei- bis viermal pro NTN IB durchgeführt werden.
 Vorteile dieser Struktur:

 Die Struktur ist so konzipiert, dass sie einen agilen, kooperativen Ansatz unterstützt, der interdisziplinären Teams hilft, durch Ideenfindung, Prototyping
 und Testen Antworten auf wichtige Geschäftsfragen zu finden. Sie fördert ein effizientes und kostensparendes Verhalten und ermöglicht es Teams, die
 Ideenentwicklungsphase schneller zu durchlaufen als im normalen Geschäftsbetrieb.
 Unter Kapitel 5.2 im Anhang finden Sie Beispiele, wie eine solche Umsetzung konkret aussehen könnte:
 Beispiel 1: «NTN – Innovation Booster – Blockchain in der Medienindustrie»
 Beispiel 2: «NTN – Innovation Booster – antibiotikafreie Bakterienbekämpfung»
 Beispiel 3: «NTN – Innovation Booster – Human Resources 2.0»
Ausschreibung «NTN – Innovation Booster» – Zielsetzung und Konzept                        19

4 Finanzierung, Ziele und Begleitung

 4.1 Finanzierung

4.1.1   Innosuisse-Beiträge
Einem NTN IB stehen zwei Arten von Innosuisse-Beiträgen zur Verfügung. Zum einen erhält
er Mittel für die Aktivitätenfinanzierung. Diese kann er einsetzen, um den Aufbau und Betrieb
seiner Aktivitäten zur Förderung des Wissens- und Technologietransfers zwischen Forschung,
Wirtschaft und Gesellschaft zu finanzieren. Darunter fallen Aufwände für die Kommunikation,
die Organisation der Workshops, methodische Begleitung der Innovationsteams etc.
Zum anderen erhält ein NTN IB Mittel für die Ideenfinanzierung. Diese soll er im Rahmen eines
agilen Innovationsprozesses für die Verifizierung und Weiterentwicklung erfolgversprechender
Innovationsideen einsetzen.
Die budgetierten Mittel eines NTN IB für die Aktivitätenfinanzierung müssen hinsichtlich der
erwarteten Wirkung angemessen sein. Sie müssen zudem unter den budgetierten Mitteln für
die Ideenfinanzierung liegen, die der NTN IB bei der Innosuisse beantragt.
Die total beantragten Fördermittel dürfen ein Kostendach von CHF 500’000 pro Jahr nicht
überschreiten.

                                                       Maximales
               Verwendungszweck der                     jährliches
                                                                              %
               Innosuisse-Fördermittel               Förderbudget in
                                                           CHF
                Aktivitätenfinanzierung                 ≤250’000             ≤50

                   Ideenfinanzierung                    ≥250’000             ≥50

                         Total                          500’000              100

Tabelle 1: Maximales jährliches Budget und Prozentanteil aus Innosuisse-Fördermitteln für
Aktivitäten- und Ideenfinanzierung

Die Innosuisse geht bei unternehmerisch geführten und auf den maximalen Kundennutzen
ausgerichteten NTN IB mit guter Leistungsfähigkeit von einem durchschnittlichen Innosuisse-
Beitrag von rund CHF 400’000 pro Jahr aus.
Ausschreibung «NTN – Innovation Booster» – Zielsetzung und Konzept                         20

4.1.2   Beitragskomponenten der Innosuisse-Beiträge
Der Beitrag, den die Innosuisse für die Aktivitätenfinanzierung maximal zur Verfügung stellt,
gliedert sich gemäss der Beitragsverordnung in folgende drei Komponenten:

 Beitragskomponente       Beschreibung

 Sockelbeitrag            Der Sockelbeitrag bildet die Grundfinanzierung, welche die Inno-
                          suisse dem NTN IB für dessen Grundbetrieb zur Verfügung stellt.
                          Er ist nicht abhängig von der Erreichung der Ziele des Vorjahrs.

 Leistungsabhängiger      Der leistungsabhängige Beitrag ist abhängig von der Erreichung
 Beitrag                  der vereinbarten Leistungsziele des Vorjahrs.

 Drittmittelabhängiger    Der drittmittelabhängige Beitrag ist abhängig von der Erreichung
 Beitrag                  der vereinbarten Drittmittelziele des Vorjahres.

Tabelle 2: Übersicht über die Beitragskomponenten der Innosuisse-Fördermittel
Für die leistungs- und drittmittelabhängigen Beitragskomponenten der Innosuisse werden jähr-
liche Zielsetzungen festgelegt (s. Kapitel 4.2).
Das Erreichen der Leistungs- und Drittmittelziele hat einen direkten Einfluss auf das Förder-
budget, das einem NTN IB im Folgejahr maximal zur Verfügung steht. Hat der NTN IB alle
Ziele vollständig erreicht, stehen ihm die vollen 100% des vorgesehenen Aktivitätenbudgets
zur Verfügung. Verfehlt er die Ziele vollständig, steht ihm für seine Aktivitäten nur noch der
Sockelbeitrag zur Verfügung. Dieses Vorgehen gilt für die ganze vierjährige Förderperiode.
Tabelle 3 zeigt das Beitragsschema der Innosuisse an die Aktivitätenfinanzierung mit der pro-
zentualen Höhe der Beitragskomponenten pro Jahr. Während die Bedeutung des leistungs-
und des drittmittelabhängigen Beitrags mit jedem Jahr ansteigt, bildet sich der Sockelbeitrag
zurück. Im ersten Jahr kann das volle Budget ausgeschöpft werden. Dies schafft die nötige
Flexibilität für einen erfolgreichen Start und das Austesten von neuen, erfolgversprechenden
Formaten. Über die Vertragsdauer hält sich die Innosuisse an dieses Beitragsschema.

 Beitragskomponente            1. Jahr                2. Jahr             3. und 4. Jahr

 Sockelbeitrag                  100%                    80%                    60%

 Leistungsabhängiger              0%                    10%                    20%
 Beitrag

 Drittmittelabhängiger            0%                    10%                    20%
 Beitrag*

Tabelle 3: Beitragsschema mit Beitragskomponenten nach Reifegrad
Ausschreibung «NTN – Innovation Booster» – Zielsetzung und Konzept                                                21

     Zu beachten ist, dass 10% Drittmittel auch im ersten Jahr erzielt werden müssen.

    Beispiel für die Zusammensetzung und Entwicklung eines Budgets über vier Jahre:

                                   Beitrags-
                                                       1. Jahr          2. Jahr          3. Jahr        4. Jahr
                                  komponente

                                                     CHF 125'000   CHF 120'000          CHF 90'000    CHF 105'000
                                      Sockel-
                                      beitrag
                                                       100%              80%              60%            60%

                                    Leistungs-             CHF 0       CHF 15'000       CHF 30'000     CHF 35'000
       Aktivitätenfinanzierung      abhängiger
                                      Beitrag           0%               10%              20%            20%

                                    Drittmittel-           CHF 0       CHF 15'000       CHF 30'000     CHF 35'000
                                    abhängiger
                                      Beitrag           0%               10%              20%            20%

                  Zwischentotal                      CHF 125'000   CHF 150'000      CHF 150'000       CHF 175'000

       Innosuisse Anteil an Ideenfinanzierung        CHF 180'000   CHF 195'000      CHF 195'000       CHF 255'000

              Total Anteil Innosuisse                CHF 305'000   CHF 345'000      CHF 345'000       CHF 430'000

         # finanzierte Ideen à CHF 15'000
                                                         12               13               13             17
                (Innosuisse-Anteil)

Unter Vorbehalt von Anpassungen genehmigt die Innosuisse die im Gesuch eingereichten
Jahresbudgets bei einem positiven Förderentscheid mit dem Abschluss des Rahmenvertrags.
Die Budgets bilden die Basis zur Berechnung der maximal verfügbaren jährlichen Mittel für die
Aktivitätenfinanzierung, die in den jährlichen Leistungsvereinbarungen festgelegt werden.

    Beispiel zur Berechnung des maximalen Innosuisse-Beitrags an die Aktivitätenfinanzierung
    in Abhängigkeit der Zielerreichung:
    Das genehmigte maximale Aktivitätenbudget eines NTN IB beträgt beispielsweise im ersten
    Jahr CHF 125‘000, im zweiten Jahr CHF 150‘000 und im dritten und vierten Jahr
    CHF 175‘000. Im ersten Jahr steht dem NTN IB 100% des Aktivitätenbudgets als Sockel-
    beitrag zur Verfügung:

    1. Jahr
    Kostendach für
    Beitragsjahr ge-                                                                                Verfügbarer
                          CHF 125'000        Anteil           Betrag        Zielerreichung
    mäss Rahmen-                                                                                   Maximalbetrag
    vertrag
    Sockelbeitrag                            100%         CHF 125'000               -                CHF 125'000
    Leistungsabhängiger Beitrag                 0%

    Drittmittelabhängiger Beitrag               0%
Ausschreibung «NTN – Innovation Booster» – Zielsetzung und Konzept                        22

 Total                             100%      CHF 125'000                      CHF 125'000

 Im zweiten bis vierten Jahr ist der maximale Innosuisse-Beitrag an die Aktivitätenfinanzie-
 rung von der Zielerreichung des Vorjahres abhängig. Sie hat einen direkten Einfluss auf die
 effektive Höhe der leistungs- und drittmittelabhängigen Beitragskomponenten.

 Wenn nun der NTN IB seine Leistungsziele im ersten Jahr zu 80% erfüllt (∆ 20%) und seine
 Drittmittelziele zu 70% (∆ 30%), so wird der im zweiten Jahr maximal verfügbare Innosuisse-
 Beitrag wie folgt berechnet:

 2. Jahr
 Kostendach für
 Beitragsjahr ge-                                          Zielerreichung    Verfügbarer
                     CHF 150'000   Anteil      Betrag
 mäss Rahmen-                                                   2021        Maximalbetrag
 vertrag
 Sockelbeitrag                     80%       CHF 120'000          -           CHF 120'000
 Leistungsabhängiger Beitrag       10%        CHF 15'000        80%            CHF 12'000
 Drittmittelabhängiger Beitrag     10%        CHF 15'000        70%            CHF 10'500
 Total                             100%      CHF 150'000                      CHF 142'500

 Das von der Innosuisse genehmigte Aktivitätenbudget beträgt in diesem Beispiel für das
 zweite Jahr des NTN IB also maximal CHF 142‘500.

 Erreicht der NTN IB im dritten Jahr 70% seiner Leistungs- und 80% seiner Drittmittelziele,
 und im vierten Jahr 90% respektive 100%, so erhält er analog zum Berechnungsschema
 die folgenden Maximalbeiträge an seine Aktivitäten: CHF 135‘000 im dritten Jahr und
 CHF 171‘500 im vierten Jahr.

 3. Jahr
 Kostendach für
 Beitragsjahr ge-                                          Zielerreichung    Verfügbarer
                     CHF 150'000   Anteil      Betrag
 mäss Rahmen-                                                   2022        Maximalbetrag
 vertrag
 Sockelbeitrag                     60%        CHF 90'000          -            CHF 90'000
 Leistungsabhängiger Beitrag       20%        CHF 30'000        70%            CHF 21'000
 Drittmittelabhängiger Beitrag     20%        CHF 30'000        80%            CHF 24'000
 Total                             100%      CHF 150'000                      CHF 135'000
 4. Jahr
 Kostendach für
 Beitragsjahr ge-                                          Zielerreichung    Verfügbarer
                     CHF 175'000   Anteil      Betrag
 mäss Rahmen-                                                   2023        Maximalbetrag
 vertrag
 Sockelbeitrag                     60%       CHF 105'000           -          CHF 105'000
 Leistungsabhängiger Beitrag       20%        CHF 35'000         90%           CHF 31'500
 Drittmittelabhängiger Beitrag     20%        CHF 35'000        100%           CHF 35'000
 Total                             100%      CHF 175'000                      CHF 171'500
Ausschreibung «NTN – Innovation Booster» – Zielsetzung und Konzept                           23

4.1.3   Drittmittel-Beiträge
Die Bereitschaft von Umsetzungspartnern und interessierten Kreisen aus der Wirtschaft und
Gesellschaft, Drittmittel zum NTN IB beizusteuern, ist ein wichtiges Zeichen, dass sie einen
direkten Mehrwert erwarten.
Als Drittmittel gelten unter anderem folgende Geldbeiträge: die Mitfinanzierung der Ideenent-
wicklung durch Umsetzungspartner, Teilnehmerbeiträge sowie Sponsoring und Spenden, die
direkt oder indirekt zur Entwicklung und Überprüfung erfolgversprechender Innovationsideen
führen. Nicht als Drittmittel gelten Eigenleistungen und Gelder, die durch Dritte für Nachfolge-
arbeiten an konkreten F&E-Projekten entrichtet werden, auch wenn sie unter Mithilfe des NTN
IB zustande gekommen sind. Ebenso können Eigenleistungen der Interessengemeinschaft
und/oder des Leading House nicht als Drittmittel angerechnet werden.
Sofern eine Doppelfinanzierung ausgeschlossen ist, stehen den NTN IB Drittmittel aus der
öffentlichen Hand (bspw. NRP-Mittel, kantonale WTT-Gelder) zur Verfügung. Sie werden aber
gegenüber der Innosuisse nicht als erfolgreiche Drittmittelakquisition angerechnet.
Die genaue Ausgestaltung des Drittmittelkonzepts liegt in der Verantwortung der Interessen-
gemeinschaft. Die Drittmittel-Beiträge müssen jedoch ab dem ersten Jahr jeweils mindestens
10% des jährlich bei der Innosuisse beantragten Gesamtbudgets betragen. Zudem müssen
Drittmittel-Beiträge im Zusammenhang mit der Ideenfinanzierung vorgesehen werden.

 Hier zur Illustration einige mögliche Kombinationen zur Ideenfinanzierung aus Mitteln des
 NTN IB und Drittmitteln von Umsetzungspartnern:
    1) Die Mittelvergabe durch den NTN IB kann automatisch an eine Kostenbeteiligung
       der Umsetzungspartner geknüpft sein: Total «Mittel zur Entwicklung einer Idee»
       CHF 15’000 = CHF 7’500 NTN IB + CHF 7’500 Umsetzungspartner.
    2) Die Mittel können auch gestaffelt gesprochen werden. Dabei übernimmt der NTN IB
       in der Startphase z. B. bis zu einem Maximalbetrag von CHF 5’000 die Kosten voll-
       ständig; er kann bei Weiterverfolgung der Idee nochmals CHF 5’000 übernehmen,
       wenn der Umsetzungspartner ebenfalls mindestens CHF 5’000 der Kosten über-
       nimmt.
    3) Ein oder mehrere interessierte Umsetzungspartner können die nötigen Drittmittel
       beisteuern, um die Verifizierung von zusätzlichen Ideen im Rahmen eines NTN IB
       zu finanzieren, welche einen präkompetitiven Charakter haben und von allgemeinem
       Interesse für die Umsetzungspartner sind. So können mehrere Umsetzungspartner
       mit einem Beitrag von CHF 60’000 gemeinsam das Testen von vier zusätzlichen
       Ideen in ihrem Bereich finanzieren.
Ausschreibung «NTN – Innovation Booster» – Zielsetzung und Konzept                                                          24

 Hier ein Beispiel der Entwicklung von Drittmittel-Beiträgen im Bezug zu den beantragten
 Innosuisse-Beiträgen.

                                                  1. Jahr             2. Jahr             3. Jahr            4. Jahr

         Total Anteil Innosuisse                CHF 305'000        CHF 345'000         CHF 345'000        CHF 430'000

        Drittmittel im Rahmen der
                                                 CHF 30'500          CHF 34'500         CHF 34'500          CHF 43'000
            Ideenfinanzierung

             Weitere Drittmittel                        CHF 0         CHF 7'500         CHF 12'500          CHF 15'000

              Total Drittmittel                  CHF 30'500          CHF 42'000         CHF 47'000          CHF 58'000

               %-Drittmittel                       10%                  12%                 14%                13%

4.1.4       Auszahlungsmechanismus für die Innosuisse-Beiträge
Die Innosuisse vergütet im Rahmen der vereinbarten Fördermittel nur die tatsächlichen, aus-
gewiesenen und anrechenbaren Kosten.
Aktivitätenfinanzierung
Ihre Beiträge an die Aktivitätenfinanzierung entrichtet die Innosuisse jährlich.
Die Innosuisse kann zu hohe, bereits bezahlte Anteile entweder zurückfordern oder an den
Beitrag für das Folgejahr anrechnen.
Ideenfinanzierung
Beiträge an die Ideenfinanzierung zahlt die Innosuisse laufend aus. Dazu reicht das Leading
House bei der Innosuisse eine Auflistung der zu finanzierenden Ideen ein mit Angaben zur
Beitragshöhe an die einzelnen Ideen und zu den Beitragsempfängern. Die Auflistung enthält
auch die Drittmittelbeiträge von Umsetzungspartnern oder weiteren Finanzierungspartnern.

4.1.5       Finanzkontrolle
Das Leading House führt eine Buchhaltung, welche die Mittelflüsse transparent darstellt. Es
legt eine jährliche Berichterstattung inkl. Finanzbericht vor. Der Vertrag mit der Innosuisse
sieht vor, dass der Innosuisse jederzeit Einblick in Buchhaltung und internes Kontrollsystem
zu gewähren ist.
Im Zuge der Finanzkontrolle weist das Leading House auch die generierten Drittmittel inklusive
Herkunft transparent aus. Insbesondere zeigt es den Ertragsmechanismus und den Mittelfluss
klar auf.23

23
     Werden die Drittmittel von einem Umsetzungspartner direkt zur Entwicklung und Verifizierung seiner eigenen Idee eingesetzt,
      müssen die Mittel nicht über die Konten des Leading House laufen. Es reicht eine Zusicherung des Umsetzungspartners,
      dass diese Mittel für den vorgesehenen Zweck eingesetzt werden/wurden.
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