Ausserordentliche Gemeindeversammlung 2018 - Zur Rose Reichenburg Freitag, 17. August 2018, 20.00 Uhr
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Ausserordentliche
Gemeindeversammlung 2018 Freitag, 17. August 2018, 20.00 Uhr
im Mehrzweckgebäude
Zur Rose Reichenburg Erweiterung Alterszentrum,
Bau von Alterswohnungen und
öffentlicher TiefgaragePapier Produktgruppe aus vorbildlich bewirtschafteten Wäldern und anderen kontrollierten Herkünften www.fsc.org Cert no. © 1996 Forest Stewardship Council
Einladung
zur ausserordentlichen Gemeindeversammlung
Freitag, 17. August 2018, 20.00 Uhr
im Mehrzweckgebäude
Traktanden
Traktandum 1 Wahl von 3 Stimmenzählern
Geschäfte, welche der geheimen Abstimmung
vom 23. September 2018 unterliegen :
Traktandum 2 Beschlussfassung über einen Verpflichtungskredit
von CHF 20,4 Mio. brutto (nach Abzug des Kantons-
beitrages CHF 18,2 Mio. netto) für die Sanierung und
Erweiterung des Alters- und Pflegezentrums Zur Rose
und den Neubau von Alterswohnungen im Haus Rössli
Traktandum 3 Beschlussfassung über einen Verpflichtungskredit
von CHF 3,7 Mio. brutto für den Bau einer
öffentlichen Tiefgarage im Gebiet Burg
Anschliessend Apéro
Die Botschaft mit den Anträgen wird allen Haushaltungen zugestellt.
Weitere Exemplare können bei der Gemeindekanzlei bezogen werden.
Reichenburg, im Juli 2018
Gemeinde Reichenburg
Gemeinderat
Armin Kistler Klaus Kistler
Gemeindepräsident Gemeindeschreiber
3Vorwort
Geschätzte Stimmbürgerinnen und Stimmbürger wohnungen. Man rechnet bis 2040, dass es in der
Schweiz 30’000 mehr Pflegebetten und 25’000–
1976 wurde ein Vorprojekt für ein Alters- und Pflege- 45’000 mehr Alterswohnungen braucht.
heim ausgearbeitet. 1986 wurde das Projekt wieder
neu aufgerollt. Am 6. Dezember 1987 wurde der Kre- Das Alters- und Pflegeheim Zur Rose hat viel Posi
dit mit 580 Ja zu 227 Nein bei einer grossen Stimmbe- tives in unsere Gemeinde gebracht. Ein Daheim für
teiligung von 60% zum Bau des heutigen Alters- und Senioren, einen attraktiven Arbeitsplatz, einen Treff-
Pflegeheims angenommen. Am 1. Oktober 1990 punkt fürs ganze Dorf und darüber hinaus ein Kompe-
zogen die ersten vier Bewohner ins neue Haus ein, tenzzentrum für Altersfragen.
und seither bietet das APH Zur Rose Wohn- und Le-
bensraum für 50 pflegebedürftige Menschen. Dazu Lassen Sie uns den nächsten Schritt machen. Das
gekommen sind 1999 die direkt anliegenden Projekt Alterszentrum Zur Rose Reichenburg mit der
16 Alterswohnungen des Hauses «zur Rose». Sanierung und Erweiterung des Alters- und Pflege-
heims, den bestehenden Alterswohnungen «Haus
Jetzt stehen wir wieder vor einer bedeutenden und zur Rose» und den neuen Alterswohnungen «Haus
wegweisenden Entscheidung für unsere Gemeinde. zum Rössli». Das Angebot einer öffentlichen Tiefga-
Wollen wir das bestehende Haus modernisieren und rage rundet das ganze ab.
erweitern, wollen wir weitere Alterswohnungen
bauen und wollen wir auch dem Bau einer öffentli- Schauen Sie sich die Argumente an, schauen Sie
chen Tiefgarage zustimmen? sich das Projekt an, machen Sie sich selber ein Bild
– Ihre Fragen beantworten wir gerne an der ausser
Unsere Argumente für ein überzeugtes Ja finden Sie ordentlichen Gemeindeversammlung vom 17. August
in den folgenden Erläuterungen gegliedert in drei Tei- 2018.
len: Einleitung zum Thema Leben und Wohnen im
Alter; Traktandum 2) Abstimmungsvorlage zur Sanie-
rung und Erweiterung des Alterszentrums Zur Rose Herzliche Grüsse
mit dem Neubau von Alterswohnungen sowie Trak-
tandum 3) Abstimmungsvorlage zum Bau einer öf- Planungskommission «Ausbau Alterszentrum»
fentlichen Tiefgarage. Präsident Andy Kistler-Durrer
Ein gerade erschienener Bericht der Credit Suisse
vom 23.4.2018 sagt aus, dass heute in der Schweiz
mehr als 430’000 Betagte leben, die 80 Jahre oder
älter sind. 2040 werden es rund 870’000 sein. Die
Studie prognostiziert, trotzdem die Menschen immer
länger gesund bleiben, dass die Betreuung bis 2040
um rund 60% zunehmen wird und dadurch ein deut-
lich höheres Pflegeangebot benötigt wird. Noch stär-
ker zunehmen soll das betreute Wohnen, also Alters-
4Leben und Wohnen im Alter in Reichenburg
Wir müssen in der Schweiz heute darüber nachden tigen bis zu 260’000 Menschen über 65 Jahre Unter-
ken, wie wir morgen in Würde alt werden können. stützung bei der Bewältigung des Alltags. Meist geht
Dies ist eine Kernaussage des Recherchenberichts es um nicht pflegerische Aufgaben wie Einkaufen,
«Gute Betreuung im Alter in der Schweiz» der Paul- Kochen oder Putzen. Zum Grossteil übernehmen dies
Schiller-Stiftung, die am 14. März 2018 in Bern vorge- Angehörige. Allein 2013 leisteten vorab Frauen 64
stellt wurde und schweizweit sehr grosse Beachtung Millionen Stunden Betreuungs- und Pflegearbeit für
fand. erwachsene Verwandte und Bekannte. Dies ent-
spricht bei einem Ansatz von CHF 57.00 pro Stunde
Unter anderem wurde festgehalten: einem Wert von 3,6 Milliarden Franken. Im Vergleich
«Die Zahlen sind eindrücklich: Heute leben in der dazu erbrachten alle Spitex-Organisationen zusam-
Schweiz 1,5 Millionen Rentner. Im Jahr 2045 werden men Leistungen im Wert von 1,93 Milliarden Franken.
es laut dem Bundesamt für Statistik 2,7 Millionen Gleichzeitig sind die Frauen beruflich zunehmend
sein. Allein die Zahl der Menschen über 80 Jahre wird eingebunden, weshalb ihre Kapazitäten für die Be-
sich mehr als verdoppeln. Damit steigt der Betreu- treuung in Zukunft abnehmen werden. Die steigende
ungs- und Pflegebedarf stark an. Bereits heute benö- Lebenserwartung führt nach aktuellem Kenntnis-
stand nicht zu einer längeren Phase der Pflegebe-
dürftigkeit. Aber die Phase, in welcher betagte Men-
schen auf Betreuung angewiesen sind, dürfte
zunehmen. Das heisst allerdings nicht, dass sich das
sogenannte dritte Alter entsprechend verlängert.
Vielmehr ist davon auszugehen, dass der Übergang
vom aktiven dritten zum fragilen vierten Alter, in wel-
chem die Kräfte nachlassen, immer länger wird. Men-
schen in dieser Lebensphase sind nicht unbedingt
krank, verlieren aber zunehmend an Vitalität und
Selbständigkeit.»
Auf diese demografische Herausforderung ist die
Schweiz, ist Reichenburg heute unzureichend vorbe-
reitet. Handlungsbedarf besteht vor allem bei Be-
treuungsaufgaben wie Fahrdiensten, Einkäufen,
Haushaltsarbeiten oder sozialer Zuwendung. Denn
im Unterschied zur Pflege im Alter ist die Betreuung
gesetzlich nicht geregelt. Wer nicht pflegebedürftig
im Sinne des Krankenversicherungsgesetzes (KVG)
ist, muss Betreuungsleistungen von Spitex-Diensten
oder anderen Organisationen selbst zahlen, eine Zu-
satzversicherung haben oder auf die Unterstützung
von Angehörigen und Bekannten setzen.
5Aber auch der stationäre Bedarf an Pflegeplätzen
wird weiter wachsen. Diese Daten können dem Credit
Suisse Bericht «Gesundheitswesen 2015 – die Zu-
kunft des Pflegeheimmarkts», welcher aufgrund der
Daten der Bundesämter für Statistik und Gesundheit
erstellt wurden, entnommen werden.
Einige Erkenntnisse daraus lauten:
«Die im Zeitraum 2012–2040 wachstumsstärksten
Regionen befinden sich in der Regel ausserhalb der
grössten Stadtzentren, aber auch ausserhalb der pe-
ripheren Gebiete. Es sind dies in erster Linie Regio- sondern auch gesellschaftlich. Die Geburtenziffer
nen des äussersten Gürtels der Metropolräume reduzierte sich seit Ende der Babyboom-Phase Mitte
Zürich und Genf-Lausanne, aber auch Teile des Tes- der 1960er-Jahre um über 40%. Dieselbe Entwicklung
sins, die Bodenseeregion sowie das Bündner und ist bei den Eheschliessungen zu beobachten, wäh-
rend die Scheidungsziffer stark anstieg. Weniger
Nachkommen bedeuten wiederum tendenziell weni-
ger pflegende Angehörige für ins Alter gekommene
Eltern und Geschwister. Schwindende Eheschlies
sungen und häufigere Scheidungen hinterlassen
vermehrt Betagte ohne pflegenden Partner. Diese
älteren Singles können somit nicht auf Hilfe aus
demselben Haushalt zurückgreifen, treten deshalb
tendenziell früher und häufiger in ein Pflegeheim ein
oder fragen verstärkt Leistungen der Spitex nach.
Alle drei Trends sind in den letzten Jahren abgeflacht,
und es lassen sich keine sicheren Aussagen über
die zukünftigen Eheschliessungen und Scheidungs-
St. Galler Rheintal. Die Regionen mit dem voraus- quoten machen. Bei der Geburtenziffer ist seit der
sichtlich stärksten relativen Nachfragewachstum be- Jahrtausendwende sogar wieder ein leichter Anstieg
finden sich mit La Broye, Martigny, Glâne-Veveyse, zu verzeichnen. Trotzdem dürfte die Pflege durch
La Gruyère und Monthey/ St-Maurice allesamt in der private Angehörige infolge dieser sozio-demografi-
Westschweiz. Diese Gebiete haben heute eine relativ schen Veränderungen künftig weiter an Gewicht
junge Altersstruktur, und ihre Bevölkerung dürfte bis verlieren. Bereits zwischen 1997 und 2013 hal-
2040 überdurchschnittlich stark wachsen. In der bierte sich der Anteil der Bevölkerung, der sich um
Deutschschweiz werden voraussichtlich die Regio- pflegebedürftige Verwandte oder Bekannte küm-
nen Freiamt, March/ Höfe, Einsiedeln und Sarganser- mert.»
land das stärkste relative Nachfragewachstum auf-
weisen.» Dass hier zukünftig Herausforderungen auf uns
warten werden, war den verantwortlichen Stellen der
«Die Schweiz veränderte sich in den letzten Jahrzehn- Gemeinde Reichenburg bereits im Jahr 2005 klar.
ten nicht nur demografisch und epidemiologisch, Deshalb wurde auch im Altersleitbild der Gemeinde
6Reichenburg unter dem Punkt 3.3 bereits festgehal- Es geht darum Angebote zu schaffen, die es erlauben
ten: so lange wie möglich zu Hause im vertrauten Umfeld
• die Gemeinde Reichenburg ist bestrebt, bestmög- leben zu können und wenn nötig angemessene Hilfe
liche Lebensqualität für alle Gemeindeeinwohner zu bekommen. Dies soll möglichst in Form von Frei-
anzubieten. willigen-Arbeit erfolgen, da sie weder den Bezüger
• alle Einwohner von Reichenburg haben Anspruch zusätzlich kostet noch die Gesundheitskosten explo-
darauf, so lange wie möglich selbständig im eige- dieren lassen. Erst dann sollen die institutionellen
nen Privathaushalt zu leben. Sollte dies nicht mehr Anbieter wie Spitex und das Alters- und Pflegeheim
möglich sein, werden sie unterstützt, die richtige zum Zuge kommen.
Wohnform in der Gemeinde zu finden.
Die erste Stufe des 2-stufigen Konzepts wurde kon-
Dies soll mit folgenden Massnahmen umgesetzt zeptionell unter der Federführung des Geschäftsfüh-
werden: rers Zur Rose Reichenburg, Matthias Radtke, erarbei-
• Alterswohnungen: Zusätzliche Standorte sollten tet. Es zeigt die Möglichkeiten zur gelebten
gesucht werden, wenn möglich in der Nähe des Nachbarschaftshilfe auf. Damit soll eine generatio-
bestehenden Alterszentrums. nenübergreifende, integrierte Versorgung im ange-
• Betreute Alterswohnungen, Demenzwohngruppe: stammten Sozialraum ermöglicht werden. Diese
Standort soll gesucht und konkret abgeklärt wer- erste Stufe wurde darum auch treffenderweise richä-
den. Nach Möglichkeit mit unterirdischen Park- burg.füränand benannt.
plätzen.
In der nun vorliegenden Broschüre geht es um die
Die oben genannten Zielsetzungen und Massnahmen zweite Stufe des Konzepts «Leben und Wohnen im
sollen jetzt mit dem 2-stufigen Konzept «Leben und Alter in Reichenburg», nämlich um die dafür benö-
Wohnen im Alter in Reichenburg» umgesetzt werden. tigte Infrastruktur. Auch hier ist Flexibilität und An-
Richtungsweisend sind die Lebensphasenkonzepte, passungsfähigkeit nicht nur Voraussetzung, sondern
die durch die verschiedensten Institutionen aufge- Programm. Egal wie auch immer sich das gesamte
zeigt werden. Unabhängig davon, welche Sie zu Rate Gesundheitssystem und wie wir Menschen mit unse-
ziehen, alle drei hier abgebildeten Modelle zeigen ren Bedürfnissen uns entwickeln, klar ist, es wird
schlussendlich dasselbe auf. immer Räume zum darin Leben und Wohnen brau-
chen.
7Traktandum 2
Beschlussfassung über einen Verpflichtungskredit APH Zur Rose bietet insgesamt ca. 50 Vollzeitstellen
von CHF 20,4 Mio. brutto (nach Abzug des Kantons- an. Es werden 80 Mitarbeitende (50 Stellen) inklusive
beitrages CHF 18,2 Mio. netto) für die Sanierung 12 Lernende beschäftigt.
und Erweiterung des Alters- und Pflegezentrums
Zur Rose und den Neubau von Alterswohnungen im Henriette Hahn als Eigentümerin des Restaurants
Haus Rössli Rössli war 2012 bereit, der Gemeinde Reichenburg
für das Zukunftsprojekt Alterszentrum ihr Grund-
stück zu einem fairen Preis zu verkaufen. Ein Glücks-
ANTRAG DES GEMEINDERATES fall, liegt dieses doch zwischen dem Altersheim Zur
Rose und den privaten Alterswohnungen. Die Vorlage
Die Gemeindeversammlung beschliesst: für den Kauf der Liegenschaft Rössli wurde an der Ur-
1. Dem Verpflichtungskredit von brutto CHF 20,4 Mio. nenabstimmung vom 23. September 2012 gross-
für die Sanierung und Erweiterung des Alters- und mehrheitlich angenommen. Damit steht heute ein
Pflegeheims Zur Rose und den Neubau von Alters- zusammenhängendes Areal für ein entwicklungsfähi-
wohnungen im «Haus zum Rössli» wird zuge- ges Alterszentrum zur Verfügung.
stimmt.
2. Die Abschreibungen werden im Rahmen des Ge- 2. Ziel
setzes über den Finanzhaushalt vorgenommen. Der Gemeinderat möchte den Standort «Zur Rose» zu
3. Der Gemeinderat wird mit dem Vollzug beauftragt. einem ganzheitlichen Zentrum für Leben und Wohnen
4. Das Sachgeschäft wird an die Urnenabstimmung im Alter weiterentwickeln. Das Alters- und Pflege-
vom 23. September 2018 überwiesen. heim soll um 30 Plätze auf insgesamt 80 Plätze er-
weitert werden. Das entspricht heute einer optima-
len wirtschaftlichen Grösse. Die Erweiterung wird mit
BERICHT DES GEMEINDERATES dem bestehenden Gebäudekomplex verbunden. Ins-
besondere sind für die Erweiterung die Cafeteria, der
1. Ausgangslage Speisesaal, die Mehrzweckräume, die Büroräumlich-
Das Alters- und Pflegeheim «zur Rose» (APH) wurde keiten, die Wäscherei sowie die Technikräume über-
1990 eröffnet und bietet ca. 50 Seniorinnen und Se- prüft und in die Planung miteinbezogen werden.
nioren ein wohnliches zu Hause in Einzelzimmern. Auch die Anpassung und Sanierung der Gebäude-
Die Gemeinden Reichenburg und Tuggen sind seit hülle und der technischen Anlagen des bestehenden
Anbeginn Partner für den Bau- und Betrieb des Al- Alters- und Pflegeheims sollen im Rahmen des Pro-
ters- und Pflegeheims «zur Rose». Die Zusammenar- jektes realisiert werden. Zudem soll ein Neubau mit
beit wurde in einem Anschlussvertrag geregelt. 1999 14 begehrten Alterswohnungen realisiert werden.
wurden angrenzend an das Altersheim durch eine
private Bauherrschaft 16 Alterswohnungen und eine 3. Zentrum für das Leben und
Arztpraxis gebaut, welche durch das Heim verwaltet Wohnen im Alter
und betreut werden. Die beiden Liegenschaften lie- «Zur Rose Reichenburg» wird als Zentrum für das
gen sehr zentral in Reichenburg. Sie sind optimal mit Wohnen im Alter sowie Gesundheits- und Kompe-
den öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Das tenzzentrum für Altersfragen der Gemeinden Rei-
8chenburg und Tuggen ausgebaut. Es kann in Reichen- und Tuggen. Bereits im Jahre 2025 haben Reichen-
burg ein vollumfängliches Lebensphasenkonzept für burg und Tuggen einen theoretischen Bedarf von
das Alter angeboten werden. Das Lebensphasenkon- über 80 Alters- und Pflegeheimplätzen. Im Bezirk
zept hat die Bewältigung des Lebens in Normalität March rechnet der Kanton mit ungefähr 350 zusätz-
zum Ziel. Das Prinzip der Normalität kann mit folgen- lich erforderlichen Plätzen bis 2035. Die Abklärungen
den Schlagworten umschrieben werden: mit dem Kanton betreffend den zukünftigen Bedarf
• Daheim. Ich kann meine Freiheiten behalten an Alters- und Pflegeplätzen haben ergeben, dass
• Die alltäglichen Aufgaben des Lebens meistern beide Gemeinden zusammen Anrecht auf weitere 25
• Lebenslange menschliche Entwicklung, Selbstän- subventionierte Heimplätze haben. Es besteht mo-
digkeit und Agilität mentan eine Anmeldeliste mit 70 Personen (34 von
• Ich gestalte mein Leben nach meinen individuellen Reichenburg, 17 von Tuggen, 19 aus der übrigen
Wünschen und Bedürfnissen March).
Mit diesem Zukunftsprojekt kann das Alterszentrum Darüber hinaus sind die Alterswohnungen im «Haus
Dienstleistungen anbieten, die von der Kooperation zur Rose» seit anfangs bis heute immer voll vermie-
mit der Spitex zu Hause über zusätzliche Angebote tet und es gibt wenig Wechsel. Auch für die geplan-
wie Mittagstisch, Wohnen mit Service (Alterswoh- ten zusätzlichen Wohnungen im «Haus zum Rössli»
nungen), Wohnen mit Pflege übers Altersheim bis gibt es bereits heute 12 Interessierte. Der Bedarf ist
zum Pflegeheim mit integrierter Demenz umfassen. somit gegeben und die Plätze sind gefragt.
Weiterhin sollen zusätzliche Angebote wie Therapie,
Bewegung, Aktivierung und Wellness im Alter in die- 5. Zusammenarbeit der Gemeinden
sem Ausbau-Konzept berücksichtigt werden. Die Tuggen und Reichenburg
Neubauten werden so gestaltet, dass sie heutigen Im Hinblick auf die Sanierung und Erweiterung des
und künftigen Anforderungen entsprechen. So zum Alterszentrums Zur Rose wurde die Vereinbarung
Beispiel ist es möglich einen oder mehrere der Neu- zwischen den Gemeinden Tuggen und Reichenburg
baustöcke künftig für eine Pflegewohngruppe oder mit Datum vom 16. August 2012 erneuert. Die Verein-
andere alternative Wohnformen zu nutzen. barung basiert auf den vorhergehenden Anschluss-
Verträgen vom 18. September 1989 und vom 23. Juni
4. Bedarfsplanung 1998, welche die Zusammenarbeit der beiden Ge-
In der nachfolgenden Tabelle sieht man den heute meinden in Bezug auf das Alters- und Pflegeheim
prognostizierten Bedarf an Plätzen in Reichenburg regelten.
Anzahl Alters- und Pflegeheimplätze 1
Ort Heutiger Zusätzlich Zusätzlich Zusätzlich Zusätzlich
Bestand bis 2020 bis 2025 bis 2030 bis 2035
Reichenburg 35 +3 +15 +17 +25
Tuggen 15 +14 +23 +25 +31
Reichenburg und Tuggen 50 +17 +38 +42 +56
Bezirk March-Höfe 599 +156 +379 +425 +583
1
Gemäss der zurzeit gültigen Bedarfsplanung im Kanton Schwyz (Stand 11/2014. Regierungsrats-Beschluss 10/2015) –
Jahre 2015–2035 (Institutionalisierungshäufigkeit von 26 auf 19%, sonst noch höherer Bedarf )
96. Architekturwettbewerb 8. Vorstellung des Projektes
Für das Projekt «Sanierung und Erweiterung Alters- 8.1 Idee des Projektes
und Pflegeheim (APH) Zur Rose und Neubau von Al- Die bestehende Infrastruktur des Alters- und Pflege-
terswohnungen» hat die Gemeinde Reichenburg heims wird zu grossen Teilen belassen und nur so-
2016 einen Architekturwettbewerb ausgeschrieben. weit notwendig an die neuen Anforderungen und
Der Wettbewerb erfolgte in einem selektiven Verfah- Bedürfnisse angepasst und erneuert.
ren. Aus den 38 Bewerbungen wurden 10 Architek-
tenbüros präqualifiziert. Die Erweiterung nimmt die bestehenden Qualitäten
wie Wohnlichkeit und Übersichtlichkeit auf und führt
Aus den 10 eingereichten Wettbewerbsprojekten hat diese in die Neubauten über. Die angenehme Atmo-
die Jury, bestehend aus Vertretern der Gemeinde, des sphäre, welche die Rose heute auszeichnet, wird
Alters- und Pflegeheims und von Fachexperten, nach auch in den Neubauten wieder zu spüren sein.
einer intensiven Auseinandersetzung mit den abge-
gebenen Projekten das Siegerprojekt «La vie en 8.2 Situation
rose» ausgewählt. Verfasser des Projekts «La vie en Die Gesamtsituation wird aufgewertet: Die kompakte
rose» ist die Arbeitsgemeinschaft Rahbaran Hürzeler südliche Erweiterung des bestehenden Alters- und
– Luxan Sedano Architekten aus Basel. Pflegeheims Zur Rose und der parallel zur Strasse
angeordnete Neubau mit Alterswohnungen «Haus
Das Siegerprojekt sowie die anderen eingereichten Rössli» fügen sich gut ins Dorfbild ein und bilden zu-
Projekte konnten im Rahmen einer öffentlichen Aus- sammen mit dem Bestand ein schönes und stimmi-
stellung am 6. Juni und 10. Juni 2017 besichtigt wer- ges Ensemble.
den.
Die bestehenden Freiräume werden gestärkt und der
7. Siegerprojekt «LA VIE EN ROSE» öffentliche und gemeinschaftliche Charakter der An-
Das Projekt überzeugt sowohl durch die gelungene lage weiter entwickelt. Das Alterszentrum wird über
Erweiterung des Alters- und Pflegeheims, als auch ein neues Wegnetz mit den umgebenden öffentlichen
durch die passende Stellung, Standort und Volumen Orten wie Schule, Kirche, Dorfplatz, Haltestelle und
der Alterswohnungen im Bereich des bisherigen Res- den Wohnquartieren verbunden. Auch wird ein öf-
taurants Rössli. Die Jury würdigte das Projekt mit fol- fentlich zugänglicher Weg entlang dem Rütibach er-
gendem Fazit: stellt, um das Alterszentrum besser in das Dorf einzu-
Gesamthaft handelt es sich beim Vorschlag «La vie en binden.
rose» um einen ortsbaulich, typologisch und auch be-
trieblich sehr gelungenen Vorschlag, der mit seiner 8.3 Erdgeschoss
präzisen Setzung und dem sensiblen Umgang mit der Im Erdgeschoss befinden sich die öffentlichen und
zur Verfügung stehenden Fläche schöne Aussen- publikumsintensiven Nutzungen. So bleiben die
räume schafft und das heutige Alters- und Pflegeheim Küche und der vergrösserte Essraum am bisherigen
Zur Rose wesentlich bereichert. Aber nicht nur die An- Standort. Neu erstellt werden die Cafeteria mit Ter-
lage selber wird aufgewertet und bindet sich selbst- rasse, ein vergrösserter Mehrzweckraum und ein An-
verständlich ins bestehende Dorfbild, sondern auch dachtsraum. Zudem sind ein Therapieraum, ein Coif-
die öffentlichen Nutzungen wie Schule, Kirche, Dorf- feur-Raum, verschiedene Büroräume und ein
platz, Haltestellen und Quartiere werden mit den Sitzungszimmer sowie eine vergrösserte Toiletten-
neuen Wegen ums Alterszentrum besser vernetzt. Anlage ebenfalls im Erdgeschoss angeordnet.
10Projekt
ANBAU
NEUBAU
ALTERSWHG
BEST.
ALTERSZENTRUM
SCHULHAUS BEST.
ALTERSWHG
DORFPLATZ
Vernetzung mit Öffentliches Erdgeschoss
dem Dorf und Aussenräume
PROMENADE
GARTEN
HOF
PLATZ
WEGVERBINDUNGEN
11Umgebungsplan
Grundriss Erdgeschoss
UMBAU ZU
THERAPIE-RÄUMEN
NEUE CAFETERIA
ERWEITERUNG:
MEHRZWECKRAUM,
SITZUNGSZIMMER
+ ANDACHTSRAUM
(KAPELLE)
VERGRÖSSERUNG
RESTAURANT
128.4 Obergeschosse
In den drei Obergeschossen des Alters- und Pflege- Im Neubau werden pro Etage 8 Einzelzimmer, 1 Dop-
heims befinden sich die Zimmer und Aufenthalts- pelzimmer, 1 Aufenthaltsraum mit Küche und ein
räume. Im bestehenden Bau werden die heutigen für alle Bewohner/-innen zugänglicher Balkon und
Zimmer belassen. Einzig das Stationszimmer wird eine Veranda gebaut. Jede Etage kann bei Bedarf
zugunsten einer besseren Übersicht an einen zentra- auch als autonome Pflegewohngruppe o. ä. betrie-
len Standort verlegt. Der bestehende Aufenthaltsbe- ben werden.
reich wird vergrössert und einige wenige Räume wer-
den zu vollwertigen Zimmern ausgebaut.
Grundriss 1. Obergeschoss
NEUE ZENTRALE POSITION
STATIONSZIMMER
UMBAU BESTAND:
NEUE EINZELZIMMER
UND NEBENRÄUME
ERWEITERUNG:
8 EINZELZIMMER
1 DOPPELZIMMER
AUFENTHALTSRAUM
BALKON + VERANDA
Grundriss 2 + 3. Obergeschoss
NEUE ZENTRALE POSITION
STATIONSZIMMER
UMBAU BESTAND:
NEUE EINZELZIMMER
UND NEBENRÄUME
ERWEITERUNG:
8 EINZELZIMMER
1 DOPPELZIMMER
AUFENTHALTSRAUM
BALKON + VERANDA
138.5 Untergeschoss
Die bestehenden Räume des Alterszentrums können können in diesem Zusammenhang realisiert werden.
grösstenteils weiter genutzt werden. Durch die Er- Die Garage unter den bestehenden Alterswohnungen
weiterung bietet sich jedoch die Möglichkeit, veral- wird um 24 Plätze erweitert, um den zusätzlichen Be-
tete haustechnische Einrichtungen wie die Heizung darf des Alterszentrums und der neuen Alterswoh-
zu erneuern und dem neuen Bedarf anzupassen. nungen abzudecken. Die Zufahrt erfolgt über die Ver-
Auch dringend benötigte zusätzliche Personalräume breiterung der bestehenden Rampe.
Grundriss Untergeschoss
NEUBAU KELLERRÄUME UND
GARAGE FÜR ALTERSZENTRUM
ERWEITERUNG UND ALTERSWOHNUNGEN
PERSONALRÄUME
OPTION ÖFFENTLICHE
TIEFGARAGE
(SIEHE TRAKTANDUM 3)
141.OG
13 Zi BESTAND
3 Zi RENOVIERT MIT BAD
8 Zi NEU
1 APARTEMENT
1 ZENTRAL-STATION
8.6 Alterswohnungen Haus «zum Rössli»
TOTAL 74 ZIMMER, 3 APT
Pro Regelgeschoss werden jeweils zwei grosse und Die Zimmer sind kompakt, nutzungsneutral und gut
41 ZI BESTAND
eine kleine Wohnung erstellt. Alle Wohnungen sind zu möblieren. Insgesamt bieten
9 ZI die Wohnungen
RENOVIERT MIT BADauf
24 Zi NEU
geprägt durch einen grossen Wohnraum, welcher kleiner Fläche eine hohe Raum- und Wohnqualität.
3 APARTEMENTS
sich über die Diagonale zur geschützten Loggia öff- Durch die Wiederholung der nur 4 unterschiedlichen
net. Wohnungsgrundrisse und durch die effiziente Aus-
nutzung der Flächen sind moderate Erstellungskos-
ten und Mieten zu erwarten.
Grundriss Regelgeschoss
DG
3.5 Zi 85.7 m2
3.5 Zi 69.5 m2
1. / 2. / 3. OG
3.5 Zi 74.7 m2
3.5 Zi 74.7 m2
2.5 Zi 47.2 m2
EG
2.5 Zi 46.8 m2
2.5 Zi 46.8 m2
2.5 Zi 60.0 m2
Wohnungsspiegel
TOTAL 14 WOHNUNGEN
8 x 3.5 Zi WOHNUNG
Schnitt Alterswohnungen 6 x 2.5 Zi WOHNUNG
GLEICHE HÖHE
WIE HAUS ZUR ROSE
DACHGESCHOSS
AN HÜRZELER LUXAN SEDANO
Rose und Neubau Alterswohnungen - Stand Wettbewerb July 2017
3. OBERGESCHOSS
2. OBERGESCHOSS
BRUNNEN-
PLATZ
1. OBERGESCHOSS
HOCHPARTERRE KANTONSSTRASSE
GARAGE
159.1 Zur Rose Reichenburg: Innenhof mit Gartenrestaurant Altersheim Zur Rose mit Erweiterung, im Hintergrund der Neubau Alterswohnungen «Haus Rössli». 9.2 Zur Rose Reichenburg: Promenade am Bach Erweiterung des Altersheims vom Rütibach her, links im Bild der Neubau der Alterswohnungen. 16
9.3 Zur Rose Reichenburg: Blick vom Dorfplatz
Der Neubau Alterswohnungen Haus «zum Rössli» und rechts im Bild die neue Promenade am Rütibach.
9.4 Zur Rose Reichenburg: Neue Gemeinschaftsräume
Gemeinschaftlicher Aufenthaltsraum in der Erweiterung mit Blick auf den Innenhof und die Kirche.
1710. Raumprogramm
Mit der Erweiterung des Alters- und Pflegeheims und schafts-, Versorgungs-, Personal- und Infrastruktur-
den zusätzlichen Alterswohnungen werden auch die räume bedarfsgerecht erweitert.
allgemeinen Räume wie zum Beispiel Gemein-
A) Wesentliche Neuerungen im Alters- und Pflegeheim «Zur Rose Reichenburg»
Bisheriger Neuer
Raumbezeichnung Zusätzlich
Zustand Zustand
Anzahl Pflegeplätze 50 30 80
Essraum mit neuem Office (Buffet) 88 m 2
52 m 2
140 m2
Neue Cafeteria mit Aussenbereich
53 m2 32 m2 85 m2
zum Rütibach
Neue Toilettenanlage im Erdgeschoss 27 m2 13 m2 40 m2
Mehrzweckraum
(Der neue Mehrzweckraum hat einen separaten externen 68 m2 37 m2 105 m2
Eingang und ist damit auch für Drittnutzer verwendbar)
Sitzungszimmer 20 m2 10 m2 31 m2
Büros Verwaltung 50 m2 56 m2 106 m2
Bettenlift 1 Lift 1 Lift 2 Lifte
Aufenthaltszimmer/-bereich 244 m 2
196 m 2
440 m2
Stationszimmer 48 m2 30 m2 78 m2
Pflegebad 0 m2 16 m2 16 m2
Kapelle 46 m2 8 m2 54 m2
Neue Personalräume und Garderoben 53 m2 92 m2 145 m2
Neue Tiefgarage für Alters- und Pflegeheim
0 PP 24 PP 24 PP
und Neubau Alterswohnungen
B) Neubau Alterswohnungen
Raumbezeichnung Anzahl
21/2 -Zimmerwohnung (46 bis 60 m2) 6
31/2 -Zimmerwohnung (69 bis 85 m2) 8
1 Abstellraum für Gehhilfen 18 m2
1 Gemeinsamer Waschraum 18 m2
Bettenlift 1 Lift
1811. Vorabklärungen 12. Finanzielle Auswirkungen
Verschiedenste Vorabklärungen konnten erfolgreich 12.1 Das Alters- und Pflegeheim
gemacht werden. Nachfolgend die Wichtigsten: Bau- Dies wird über eine Spezialfinanzierung geführt, das
grunduntersuchung, Lärmschutz Haus «zum Rössli», heisst, dass der Betrieb, Unterhalt, Sanierung und
Heizsysteme. Erweiterung des Alters- und Pflegeheims selbsttra-
gend (mit den Einnahmen aus Pensions- und Pflege-
Von Irène Birchler, der Besitzerin des Hauses «Zur taxen) finanziert werden muss und die laufende
Rose», liegt eine schriftliche Absichtserklärung vor, Rechnung der Gemeinde nicht beeinflusst (analog
dass die geplanten Bauten gemäss vorliegendem wie Schadenwehr, Abfall- und Abwasserentsorgung,
Projekt realisiert werden können. Insbesondere geht EW). Durch die neue betriebswirtschaftliche Grösse
es um die Tiefgarage und Grenzbaurechte. Herzlichen (zusätzliche Pflegeplätze) ergibt sich eine bedeutend
Dank für die Unterstützung. bessere Kostenbasis. Der Abschreibungssatz beträgt
nach neuem Finanzhaushaltsgesetz voraussichtlich
Zudem hat der Kanton (Tiefbauamt) die Zusage für 3,03%. (Vom Kantonsrat am 30.05.2018 verabschie-
eine Reduzierung des Abstandes zur Kantonsstrasse det – Inkraftsetzung frühestens 01.01.2020.)
von 6 auf 4 m (bisher knapp 2 m) und die Gemeinde
eine Ausnahme-Bewilligung für das Haus «zur Rose» Die Investitionskosten
zum Bau von 5 statt 4 Geschossen mit entsprechen- für die Erweiterung betragen CHF 9,9 Mio.
der Erhöhung der Firsthöhe um 2,80 m in Aussicht Um-/Ausbau
gestellt. im bestehenden Haus betragen CHF 4,2 Mio.
Total CHF 14,1 Mio.
PS: Die Finanzierung der Parkierung wird je zur Hälfte
auf die Erweiterung und die Alterswohnungen aufge-
teilt.
Die nachfolgende Planerfolgsrechnung basiert auf
folgenden angenommenen Fakten:
• Für die Betriebsjahre 1–3 wurde mit einer Betten-
auslastung für die Erweiterung: 66%, 80% und
90% gerechnet
• Bei den Kosten wurden für die Betriebsjahre 1–3:
mit 75%, 90% und 100% gerechnet, also überpro-
portional zur Bettenauslastung
• Die Abschreibungen erfolgen ab dem Jahre 2020
linear mit einem Abschreibungssatz von 3,03%
• Die Kapitalkosten sind mit einem Fremdkapitalsatz
von 1,5% berechnet
• Die Subventionszusage des Kantons über 2,2 Mil-
lionen ist in den Berechnungen bereits berücksich-
tigt.
19Planerfolgsrechnung 20
12.2 Die Alterswohnungen
Diese können von der Gemeinde (via Finanzvermö- ist zu erkennen, dass diese Wohnungen zu attrakti-
gen der Gemeinderechnung) finanziert und realisiert ven Mietkonditionen und gleichzeitig für die Ge-
werden. Gemäss nachstehendem Rechnungsmodell meinde kostendeckend angeboten werden können.
Anlagekosten Kapital- und Bewirtschaftungskosten
Neubau CHF 5,1 Mio. Kapitalkosten: 1,5% Zins CHF 94’500
Anteil Parkierung CHF 0,6 Mio. Bewirtschaftungskosten1 CHF 107’550
Landkosten CHF 0,6 Mio. Verwaltung CHF 20’000
Total CHF 6,3 Mio. Total CHF 222’050
Einnahmen pro Monat Anzahl Wohnungen Total pro Jahr
Mietzins 21/2 -Zimmer-Wohnungen CHF 1’250 6 CHF 90’000
Mietzins 31/2 -Zimmer-Wohnungen CHF 1’500 8 CHF 144’000
Total CHF 234’000
1
Objektsteuern und Abgaben, Unterhaltskosten, Rückstellungen, Abschreibungen, Risikoprämie
12.3 Die gesamten Investitionskosten
Erweiterung CHF 9,9 Mio.
Investitionen ins bestehende Altersheim, inklusive Sanierung CHF 4,2 Mio.
Alterswohnungen, (inkl. Land 600’000) CHF 6,3 Mio.
Total CHF 20,4 Mio.
Aufstellung nach Baukostenplan BKP
BKP 0 Grundstück (Rössli) CHF 600’000
BKP 1 Vorbereitungsarbeiten CHF 304’000
BKP 2 Gebäude CHF 16’163’000
BKP 3 Betriebseinrichtungen CHF 377’000
BKP 4 Umgebung CHF 723’000
BKP 5 Baunebenkosten CHF 995’000
BKP 6 Reserve CHF 812’000
BKP 7 Ausstattung CHF 426’000
Total CHF 20,4 Mio.
12.4 Subvention
Gemäss provisorischer Zusicherung vom 28.06.2018
vom Kanton Schwyz darf mit einer Subventionierung
von CHF 2,2 Mio. gerechnet werden.
2113. BERICHT UND ANTRAG DER • Das Projekt ist eine Investition für das Leben im
RECHNUNGSPRÜFUNGSKOMMISSION Alter und schafft ca. 25 zusätzliche Arbeitsstellen
Die RPK schliesst sich den Empfehlungen des • Durch diese Investition wird auch das Bestehende
Gemeinderates zur Beschlussfassung über einen vor über 30 Jahren Gebaute auf den neuesten
Verpflichtungskredit von CHF 20,4 Mio. (inkl. MwSt.) Standard gebracht und entsprechend aufgewer-
minus CHF 2,2 Mio. Subventionen für die Sanierung tet. Das Alterszentrum Reichenburg bekommt
und Erweiterung des Alters- und Pflegezentrums damit zusätzlich einen grossen Mehrwert
Zur Rose und den Neubau von Alterswohnungen im • Die Nachfrage nach Alterswohnungen ist gross
Haus Rössli an. Die RPK konnte sich in einer Vorbe- und wir können kostengünstige Wohnungen an-
sprechung davon überzeugen, dass die Aufstellung bieten
der Kosten nachvollziehbar ist und im Projekt sauber • Die Finanzierung ist möglich. Der Erweiterungs-
aufgeschlüsselt wurden. bau sowie die Anpassungen im Bestand belasten
die Gemeinderechnung nicht
Die RPK beantragt daher der Gemeindeversammlung • Das Projekt ist sehr gelungen mit sehr schöner Ar
dem Antrag des Gemeinderates zuzustimmen. chitektur. Es nimmt das Bestehende sehr gut auf
und passt in unser Dorf
14. Empfehlung Gemeinderat • Das Alterszentrum ist eine sehr beliebte Begeg
Mit der vorgesehenen Sanierung und Erweiterung nungszone in unmittelbarer Nähe von Grünflä-
des Alters- und Pflegeheims Zur Rose und dem Neu chen, Restaurants, Einkaufsmöglichkeiten, Kirche,
bau von Alterswohnungen wird ein flexibles und zu Schule und Gemeindeverwaltung
kunftsweisendes Projekt für die Gemeinde Reichen
burg realisiert. Der Gemeinderat unterstützt dieses Den Senioren von Reichenburg und Tuggen sowie
Sachgeschäft vollumfänglich und empfiehlt Ihnen, der March wird ein zukunftsgerichtetes Angebot mit
dem Projekt zuzustimmen. ten im Dorf zur Verfügung gestellt.
Die wichtigsten Argumente zusammengefasst:
• Die Alterspflege wird in Zukunft viel mehr Kapazi
täten benötigen. Heute leben in der Schweiz mehr
als 430’000 Betagte, die 80 Jahre oder älter sind.
2040 werden es rund 870’000 sein
• Der Bedarf für Pflegeplätze und Alterswohnungen
mit Service-Leistungen ist somit klar ausgewiesen
und ist eine optimale Ergänzung zu richäburg.fürä-
nand
• Aus dem heutigen Alters- und Pflegeheim Zur Rose
wird das Gesundheits- und Kompetenzzentrum für
das Leben und Wohnen im Alter der Gemeinde Rei-
chenburg und Tuggen
• Das ganze Projekt ist sehr flexibel und kann künf-
tigen Entwicklungen Rechnung tragen, zum Bei-
spiel einer Pflegewohngruppe oder anderen alter-
nativen Wohnformen
22Traktandum 3
Beschlussfassung über einen Verpflichtungskredit 2. Projekt
von CHF 3,7 Mio. brutto für den Bau einer öffent Öffentliche Tiefgarage mit 49 Parkplätzen.
lichen Tiefgarage im Gebiet Burg
3. Standort
Der vorgesehene Standort ist ideal – mitten im Dorf-
ANTRAG DES GEMEINDERATES zentrum, unter der Burgschulhaus Wiese, die nach
dem Bau genau gleich wieder genutzt werden kann.
Die Gemeindeversammlung beschliesst:
1. Dem Verpflichtungskredit von CHF 3,7 Mio. brutto Es macht Sinn dieses Vorhaben zusammen mit der
für den Bau einer öffentlichen Tiefgarage wird zu- Erweiterung des Alterszentrums zu realisieren, da die
gestimmt. öffentliche Tiefgarage gleich neben den sowieso zu
2. Dieser Beschluss tritt nur in Kraft, wenn der Erwei- bauenden Tiefgaragenplätzen für die Erweiterung
terung des Alterszentrums und dem Neubau der des Alterszentrums liegt. Es kann die gleiche Einfahrt
Alterswohnung (Traktandum 2) ebenfalls zuge- genutzt werden.
stimmt wird.
3. Der Gemeinderat wird mit dem Vollzug beauftragt. Auch zu diesem Vorhaben hat die Gemeinde von
4. Das Sachgeschäft wird an die Urnenabstimmung Irène Birchler der Besitzerin des «Hauses zur Rose»
vom 23. September 2018 überwiesen. und der heutigen Tiefgarage eine entsprechende Ab-
sichtserklärung zur Zusammenarbeit erhalten.
BERICHT DES GEMEINDERATES 4. Projektwettbewerb
Die öffentliche Tiefgarage war Teil des Projektwettbe-
1. Ausgangslage werbs und wurde gemeinsam mit den Erweiterungs-
Die Gemeinde hat einen Bedarf für zusätzliche Park- absichten des Alters- und Pflegeheims sowie dem
plätze für das Dorfzentrum, die Schule, die Kirche, Neubau von Alterswohnungen mitgeplant. Die öf-
das Alterszentrum und allgemein für die weitere Ge- fentliche Tiefgarage passt sich gut in das Gesamt
meinde. Die öffentliche Tiefgarage ist eine gute, sinn- konzept des Zukunftsprojekts Alterszentrum Zur
volle Investition in die Zukunft von Reichenburg. Die- Rose Reichenburg ein. Es können 49 öffentliche Park-
ses Projekt steigert die Attraktivität des Dorfkerns. felder für die Gemeinde in einer Tiefgarage, unter
dem Rasen des Burgschulhauses realisiert werden.
Falls dem ersten Geschäft zugestimmt wird, ist es die
ideale Gelegenheit dieses Bauvorhaben gleichzeitig
mit der Erweiterung des Alterszentrums und dem
Neubau der Alterswohnungen zu realisieren.
Es ergeben sich weniger Immissionen und ein Kos
teneinsparungspotenzial, wenn diese Parkplätze
gleichzeitig erstellt werden können. Die darüber lie-
gende Spielwiese des Burgschulhauses kann nach Bau-
vollendung wieder uneingeschränkt genutzt werden.
235. Grundrissplan Untergrund Tiefgarage
NEUBAU ÖFFENTLICHE
TIEFGARAGE
246. Finanzierung
Die Finanzierung der Tiefgarage erfolgt wie der Bau
der Alterswohnungen über das Finanzvermögen der
Gemeinde.
Investitionskosten: 3,7 Mio.
Aufstellung nach Baukostenplan BKP
BKP 1 Vorbereitungsarbeiten CHF 180’000
BKP 2 Gebäude CHF 2’850’000
BKP 3 Betriebseinrichtungen CHF 90’000
BKP 4 Umgebung CHF 288’000
BKP 5 Baunebenkosten CHF 142’000
BKP 6 Reserve CHF 150’000
Total CHF 3,7 Mio.
Anlagekosten Kapital- und Bewirtschaftungskosten
Neubau CHF 3,7 Mio. Kapitalkosten: 1,5% Zins CHF 55’500
Bewirtschaftungskosten 1
CHF 90’650
Verwaltung CHF 4’000
Total CHF 3,7 Mio. Total CHF 150’150
Einnahmen pro Monat Anzahl Parkplätze Total pro Jahr
Dauervermietete Parkplätze CHF 130 30 CHF 46’800
Bewirtschaftete Parkplätze CHF 100 19 CHF 22’800
Total CHF 69’600
1
Objektsteuern und Abgaben, Unterhaltskosten, Rückstellungen, Abschreibungen, Risikoprämie
7. BERICHT UND ANTRAG DER
RECHNUNGSPRÜFUNGSKOMMISSION
Die RPK schliesst sich den Empfehlungen des Ge- Die RPK beantragt daher der Gemeindeversammlung
meinderates zur Beschlussfassung über einen Ver- dem Antrag des Gemeinderates zuzustimmen.
pflichtungskredit von CHF 3,7 Millionen (inkl. MwSt.)
für den Bau einer öffentlichen Tiefgarage im Gebiet
Burg an. Trotz eines anfänglichen Defizits (da die
Kapital- und Bewirtschaftungskosten höher ausfal-
len als die Einnahmen), sollte dies als langfristige
Investition betrachtet werden, deren Wirtschaftlich-
keit längerfristig betrachtet werden sollte (Vermie-
tung und Bewirtschaftung der Parkplätze).
258. Empfehlung Gemeinderat
Die öffentliche Tiefgarage ist langfristig eine sehr
sinnvolle Investition in unsere Gemeinde.
Die wichtigsten Argumente:
• Steigert die Attraktivität des Dorfkerns
• Liegt optimal im Dorfkern bei Kirche, Alterszent-
rum, Burgschulhaus
• Löst das Parkplatzproblem im Dorfkern Der Bau der öffentlichen Tiefgarage in Kombination
• Ist eine wertvolle, langfristige Investition mit der Erweiterung des Alterszentrums ist eine ein
• Es ist sinnvoll die Tiefgarage gleich mit der Erwei malige Chance und Gelegenheit. Der Gemeinderat
terung des Alterszentrums zu bauen und die ent- empfiehlt Ihnen, dem vorliegenden Sachgeschäft
sprechenden Synergien zu nutzen zuzustimmen.
26Zur Rose Reichenburg – Impressionen
27Kontakt Gemeindeverwaltung Reichenburg Kanzleiweg 1 Postfach 242 8864 Reichenburg 055 464 30 60 info@reichenburg.ch
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